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  HERRIN DER SCHMERZEN (komplett!)
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Titanic500 Volljährigkeit geprüft
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Lemwerder


Heute beginnt der Rest meines Lebens

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  HERRIN DER SCHMERZEN (komplett!) Datum:12.09.09 20:24 IP: gespeichert Moderator melden


Herrin der Schmerzen



„Denn es lockte die Welt der Schmerzen und der grausamen Gelüste ...“

(Clive Barkers ‚Hellraiser’)



Ich trage den Namen Stefan Martins, bin dreiundfünfzig Jahre alt, mit 165 cm leider ein wenig zu klein geraten und lege seit meiner Heirat vor knapp fünfzehn Jahren leider jedes Jahr ein bis zwei Kilo zu. Außerdem werden meine Augen und Zähne immer schlechter und mein Haar verabschiedet sich. Ich bin nicht unbedingt das, was man eine gute Partie nennt. Doch ich gleiche das Manko meines Aussehens durch Intelligenz und Durchsetzungsvermögen aus. Diese beiden Attribute haben mir einen Sitz in der obersten Etage in einer der größten Speditionen Bremens verschafft. Meine Familie hat daher dank meines sechsstelligen Jahreseinkommens finanziell für alle Zeiten ausgesorgt.
Sie trägt den Namen Sandra Müller, doch für mich heißt sie ‘LUCIFERA’, denn zwei so gewöhnliche, unscheinbare Namen wie ‘Sandra’ und ‘Müller’ passen einfach nicht zu einer Frau wie ihr. Nein, bei all den Brutalitäten, die sie ihren Kunden antut, braucht sie natürlich einen Namen, der zur ihr passt - LUCIFERA! Sie ist knapp vierzig Jahre alt, überragt mit ihren 190 cm alle andere Frauen dieser Welt und besitzt die athletischste Figur, die ich bei einem weiblichen Geschöpf je gesehen habe. Ihr Gesicht glänzt immer farbenfroh, perfekt farbenfroh, dass man meinen könnte, sie wäre von der Natur geschminkt worden. Das blonde Haar ist stets streng zurückgekämmt. Und sie hat Beine. Lange Beine. Beine, die in den Himmel wachsen. Beine, die sie gerne in Leder verpackt und die dann schwarz glänzen. Sie wirkt wie die perfekte Domina.
Sie ist die perfekte Domina!
Ich sitze seit 16 Uhr 56 nervös auf einem viel zu harten Stuhl und warte auf sie. Es ist nun bereits 17 Uhr 18, doch das ist bei ihr immer so. Die Session eines anderen Kunden dauert wie immer länger als geplant. Oder ist das Absicht? Lässt sie ihre Opfer gezielt warten, damit diese schön langsam in ihrem eigenen Saft schmoren und sich ausmalen, welche Intensität von Schmerz sie diesmal erwartet?
Nun, schmore ich denn nun in meinem eigenen Saft? Ich weiß es selbst kaum. Freue ich mich auf das, was sie gleich mit mir machen wird oder fürchte ich mich? Es ist schon komisch mit uns Masochisten. Wir wissen nie so recht, was wir wirklich wollen.
Eigentlich ist meine sexuelle Auslegung immer normal gewesen. Doch dann sah ich diesen Traum von Frau durch Zufall auf dem Weihnachtsmarkt. Groß, blond, dominant. In einen langen, schwarzen Ledermantel gepackt, der so schön eng war, dass er ihre perfekten Formen optimal präsentierte. Wir kamen durch meinen Arbeitskollegen Lutz ins Gespräch und ich stellte mir zu meiner eigenen Verwunderung vor, wie sie mich erwischte, wie ich heimlich Damenunterwäsche meiner Tochter trug. Sie fesselte mich daraufhin an einen Folterstuhl und marterte mich. Mit einer Zange und einem Lötkolben. Seltsam diese plötzliche perverse Neigung. Das muss wohl am Alter liegen.
Ich höre etwas. Gedämpft. Aus der Ferne. Undeutlich. Ist das ein Schrei gewesen? Hat es der Kunde vor mir zu hart bekommen? Nein, unmöglich. Ich muss mich irren. Ihre Folterkammern sind schalldicht.
Sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf! Ich stellte mir immer neue Torturen vor, die sie mit mir anstellte. Mal soft (ich musste ihre Sachen anziehen, Slip, BH, Strapse, Rock, Bluse, Stiefel, Mantel und grell geschminkt in Ketten geschmiedet durch die Bremer Fußgängerzone laufen), mal ultrahart (sie fesselte mich regungslos an einen Folterstuhl und riss mir mit einer glühenden Zange sämtliche Zähne heraus). Und immer, immer wenn ich mit meiner Frau Heike schlief, die mittlerweile eigentlich nur noch aus Fettschichten und unreiner Haut besteht, trieb ich es im Geiste mit LUCIFERA.
Schweiß. Ich spüre ihn deutlich auf meiner Stirn. Erst waren es nur ein paar Tropfen. Doch jetzt, wo ich weiß, dass ich gleich dran bin, gefoltert zu werden, sind aus den Tropfen kleine Seen, nein, Flüsse geworden, die hinunter in meinen Kragen laufen.
Das ging dann so bis kurz vor Ostern. Ich unterhielt mich einmal zufällig in der Kantine mit Lutz und wir kamen auf LUCIFERA zu sprechen und er sagte mir etwas, das mich fast um den Verstand brachte: Sie war eine Sadistin! Eine professionelle Sadistin! Die andere gegen Bezahlung leiden ließ. Ihnen Schmerzen zufügte, die in einer mittelalterlichen Folterkammer kaum größer gewesen sein dürften.
Wie es dem anderen Kunden wohl gerade geht? Stöhnt er? Schreit er? Weint er? Bearbeitet sie mit einer Nadel oder Zange seine offenen Wunden? Spuckt er gerade Blut? Muss sie ihm bereits etwas spritzen, weil er wahnsinnig vor Schmerzen wird? Und hat er trotz allem, oder gerade weil er so unvorstellbar leidet, einen riesigen Ständer in der Hose?
Zu meiner großen Überraschung erzählte Lutz mir, dass er sich von ihr hatte ‘behandeln’ lassen. Und wie! Wochen später, auf einer Firmenfeier, natürlich stark alkoholisiert, gestand er mir sogar, dass er es im Stillen ebenfalls genoss, sich von einer Frau wie ihr, die so unglaublich dominant wirkte, quälen zulassen. Doch in seiner dritten Session war sie zu weit gegangen! Er hatte in der folgenden Nacht derart starke Schmerzen bekommen, dass er eine Valium seiner Frau hatte schlucken müssen. Unglaublich wie gut es LUCIFERA doch verstand, Schmerzen zu dosieren. Ich bin überzeugt, sie hatte es gezielt so eingerichtet, dass die wahre Pein für Lutz erst zu Hause kam, damit er auch nachträglich noch an sie denken konnte.
Ich nehme ein Taschentuch aus meiner Hose und wische mir den Schweiß von der Stirn, denn ich möchte einer Traumfrau wie ihr nicht total verschwitzt gegenübertreten. Eigentlich eine törichte Handlung, denn ich spüre, dass ich die Nylons meiner Tochter, die ich immer häufiger heimlich trage, hoffnungslos durchgeschwitzt habe. Sie wird den Schweißgeruch mit Sicherheit bemerken. Doch wird ihre Nase auch erkennen, dass der Schweiß mit dem Duft von wundervollem Nylon gemischt ist? Wird sie erkennen, dass ich ein Perverser bin, der heimlich die Strumpfhose seiner Tochter trägt und mich daher besonders hart bestrafen? So wie es ein hässlicher, kleiner Kerl wie ich, der bei seiner fettleibigen Frau kaum mehr einen hochkriegt, es auch verdient?
Lutz hatte dann genug von ihr. Er besuchte sie nie wieder. Die Qualen waren für einen Schwächling wie ihn zu groß gewesen. Ich war da anders. Ganz anders. Auch ich war so manches Mal grauenvoll von ihr gequält worden, Blut war geflossen und sie hatte mich verstümmelt. Doch wenn ich dann zu Hause war, und meine Schmerzen mit Alkohol und Tabletten betäubt hatte, dann machte das Leben wieder Spaß. Ich fickte Heike wie ein Hurrikan und stellte mir dann immer vor, dass sie, die schönste Frau der Welt und Herrin der Schmerzen, unter mir lag und nicht der widerliche Klumpen Fett.
Stimmen. Ich höre Stimmen. Mein Vorgänger ist herausgekommen. Er ist fertig - ich bin dran. Gleich wird sie es mir besorgen, doch ich bin mutig. Ich werde ihr aufrecht entgegentreten und nicht mit der Wimper zucken, wenn sie ihre Zangen, Bohrer und Haken benutzt. Dies ist eine Frage der Ehre. Nein, einen ganzen Kerl wie mich bricht man nicht. Das werde ich der Traumfrau beweisen.
Es geht jetzt seit drei Jahren. Die Behandlung bei meinem ersten Besuch war ein Witz, wenn ich bedenke, was sie später alles mit mir anstellte. Aber so ist das nun einmal. Der Mensch gewöhnt sich an alles und er will es schließlich immer heftiger haben. Doch wo ist die Grenze? Ich war so manches Mal bei ihr regelrecht heraus getaumelt und musste die Schmerzen mit starken Tabletten betäuben, spürte ihre Folterwerkzeuge in meinem gemarterten Fleisch noch Tage später im Büro. Doch wo werden wir in sagen wir einem Jahr sein? Welche Art der Pein wird sie mir dann zufügen müssen, damit ich Lust, perverse Lust, empfinden kann?
Klack ... Klack ... Klack ...
Schritte. Ich höre Schritte in dem langen Gang, der zu dem kleinen Zimmer führt, in dem ich schwitzend auf sie warte. Es sind die Schritte einer schönen Frau. Ich kann nicht beschreiben warum, aber ich erkenne an den Geräuschen ihrer Schritte, ob eine Frau schön ist oder nicht. Attraktive Frauen gehen anders als gewöhnliche Frauen. Nein, sie gehen nicht. Sie schweben.
Klack ... Klack ... Klack ...
Das ist sie!
Früher holte mich immer ihre Helferin ab und führte mich zu ihr in eine ihrer Folterkammern. Aber inzwischen kommt sie immer persönlich. Warum? Weil ich in den letzten drei Jahren schon weit über zehntausend Euro bei ihr gelassen habe? Oder ist es etwas anderes? Mag sie mich vielleicht besonders? Freut sie sich auf meine Besuche? Macht es ihr vielleicht sogar Freude, gerade mich zu martern? Ist es etwa doch nicht nur ein Beruf für sie? Stimuliert es sie vielleicht sexuell, hässliche Würmer wie mich zu quälen?
Ein wundervoller Gedanke. Ich, der unattraktive Niemand, bin das Lustobjekt einer Traumfrau!
Klack ... Klack ... Klack ...
Noch einmal höre ich den erotischen Klang ihrer Schritte, dann enden sie abrupt. Sie ist an ihrem Ziel angekommen und steht vor der Tür. Ihr Silhouette erscheint. Dies ist der ‘Point of no return’. Ich kann ihr nicht mehr entkommen und werde die Folter, die sie sich für mich überlegt hat, erdulden müssen.
Ich wische mir noch einmal reflexartig den Schweiß von der Stirn und streichele kurz über mein steifes Glied, das trotz der Hose gut sichtbar, hoffentlich nicht zu sichtbar, ist. Ich kann nicht anders. Ich werde immer steif, wenn ich auf sie warte und nun, wo sie vor der Tür steht, droht es zu platzen. Wie gerne würde ich noch einmal auf die Toilette gehen und mich noch schnell befriedigen. Aber nein, es ist zu spät. Ihre grauenvolle Behandlung beginnt.
Mit einem Knarren, das aus einem atmosphärischen Horrorfilm stammen könnte, geht die Tür auf. Natürlich knarrt sie. LUCIFERA hat ganz offensichtlich alles genau geplant. Eine knarrende Tür, ein langer, leerer Gang, ein beißender Geruch, die langen Wartezeiten ... Den Kunden soll durch diverse Kleinigkeiten schon im Vorfeld suggeriert werden, was sie erwartet.
Sie betritt das Wartezimmer.
Ich bin wie immer wie gefesselt von ihrem Anblick. Das blonde Haar ist streng zurückgekämmt, sie ist perfekt geschminkt, die Nägel sind rot lackiert und sie trägt wie so oft eine schwarze Lederhose, die trotz des langen weißen Kittels deutlich zu erkennen ist. Sie wirkt wie die perfekte Domina.
Sie ist die perfekte Domina!
„Guten Tag, Herr Martins!“ grüßt sie mich freundlich und zeigt ihr hinterhältigstes Lächeln. „Wieder Probleme mit der Brücke?“
Sie streckt mir die Hand entgegen.
„Guten Tag, Frau Doktor!“ grüße ich zurück. „Ja. Ich kann seit Tagen nicht mehr schlafen. Vom Kauen ganz zu schweigen. Es ist, als ob mein Kiefer explodieren will ...“
Ich ergreife ihre Hand und schüttele sie. Sie ist zart und doch dominant. So unbeschreiblich dominant.

MICHI
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  RE: HERRIN DER SCHMERZEN (komplett!) Datum:12.09.09 21:29 IP: gespeichert Moderator melden


Super geschrieben, Titanic, absolut klasse! Der Besuch bei der Super-Domina entpuppt sich am Ende als Besuch bei der attraktiven Zahnärztin. Konzeptionell kenn ich dieses (des)illusionierende Vorgehen aus E.T.A. Hoffmanns Erzählung Haimatochare, wo man bis zum Schluss glaubt, zwei Forscher stritten sich um ein heißes Südsee-Girl, was sich am Ende der Geschichte aber als exotisches Insekt erweist. *gg*

VG Blue


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  RE: HERRIN DER SCHMERZEN (komplett!) Datum:12.09.09 21:33 IP: gespeichert Moderator melden


Hand aufs Herz: Ich schreibe mittlerweile - fast - nur noch klassische Shortstorys, also immer eine Schlußpointe.

Eine besondere Herausforderung ist es natürlich, mit einerm einzigen Absatz dem Leser zu zeigen, dass er die ganze Story lang auf einer falschen Fährte war ...
MICHI
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  RE: HERRIN DER SCHMERZEN (komplett!) Datum:12.09.09 21:40 IP: gespeichert Moderator melden


... und das ist dir hier richtig gut gelungen. Ansonsten kann ich bestätigen, dass Zahnärztinnen einen diabolisch-sadistischen Blick haben. Nichts von christlicher Nächstenliebe oder buddhistischem Mitleid, sondern krrrr, zisch - grins - das tut uns doch nicht weh - zischsch, sssst, krrrrr, tssss ...

Blue


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Vanilla - war gestern, ich hab auch meine dunklen Seiten gefunden ;)

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  RE: HERRIN DER SCHMERZEN (komplett!) Datum:13.09.09 01:24 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Titanic,

ich unterstelle hier nichts, aber kann es sein, dass du die Story anderswo schon mal gepostet hast?

Denn gelesen hab ich die schon mal.

Sehr gut geschrieben und auch beim wiederlesen ein Genuss *anmerk*

Grüßle
Asphy
Den Richtigen zu finden ist nicht leicht, aber ich habs geschafft


Ja, ich gehöre zu der Spassfraktion und bin stolz darauf !!!
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  RE: HERRIN DER SCHMERZEN (komplett!) Datum:19.09.09 13:32 IP: gespeichert Moderator melden


Ich glaube, ich hatte die Geschichte in ein oder zwei Foren schonmal begonnenText, lieber ASHPY.

Auf vielfachen Wunsch stelle ich aber mittlerweile grundsätzlich nur noch komplette Text Storys rein. Ist einfach nicht die nette Art, den Leser zu vergessen ...
MICHI
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Thömchen
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  RE: HERRIN DER SCHMERZEN (komplett!) Datum:09.01.13 17:13 IP: gespeichert Moderator melden


Mein Kompliment für eine wunderbare Geschichte! Die ganze Zeit wird man an der Nase herumgeführt, um dann am Ende schallend zu lachen.
Prima, auch wenn die Erwartungen ja erst mal auf ganz was Anderes gerichtet waren.
Sklave, KG-Träger, DWT, Windelliebhaber
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