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Zwerglein Volljährigkeit geprüft
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Baden - Württemberg


alles kann - nichts muss

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.08.17 00:28 IP: gespeichert Moderator melden


Auch von mir ein großes Lob.

Jetzt hoffe ich natürlich das Sie die Vorzimmerdame auch überführen können.

Auch möchte ich gern mehr, über die neue Situation von Alice erfahren. Wie kommt sie mit der Situation das sie von der Hölle, die sie durchleiden musste, zum jetztigen Gegensatz zurecht.

Warte also gespannt auf die Fortsetzung.

Danke HeMaDo
-----
Gruß vom Zwerglein
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HeMaDo
Stamm-Gast

Nordhessen


Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.08.17 23:46 IP: gespeichert Moderator melden


Rebecca war am Morgen wie gewohnt aufgestanden und ins Bad gegangen. Erst als sie unter der Dusche stand, war sie wach genug daß ihr wieder einfiel, daß Alice ja im zweiten Zimmer schlief. Sie machte sich fertig und wollte diese dann wecken, doch zu ihrem Schreck lag Alice nicht in ihrem Bett. Das Nachthemd, welches sie ihr gestern Abend noch aufs Bett gelegt hatte, war nicht mehr dort. Auch die Decke und das Kopfkissen fehlten. Erst als sie die Vorhänge öffnete und das fahle Licht des diesigen Morgens in das Zimmer schien, entdeckte sie sie in der Ecke zwischen Kleiderschrank und Wand auf dem Boden liegen. Sie hatte sich die Decke unter gelegt und sich mit einer der Wolldecken aus dem Wohnzimmer zugedeckt.
Rebecca hatte sich zu ihr gekniet und sie an der Schulter wach gerüttelt. Sofort war Alice aufgesprungen und hatte sich noch weiter in die Ecke verkrochen. Es dauerte einige Sekunden, bis sie wach genug war um zu bemerken, daß es Rebecca und nicht ihre frühere Mistress war, die sie geweckt hatte.

Rebecca hatte ihr nach er Morgentoilette gesagt, sie sollte die Tunika von gestern noch einmal anziehen. Zusammen waren sie nach unten gegangen, wo sie das Frühstück zubereiteten. Wieder wunderte Rebecca sich, wie lieblos Alice den Tisch deckte und das Essen vorbereitete.
»Dann mach es doch alleine.«, hatte Alice ihr an den Kopf geworfen, als Rebecca sie darauf ansprach.
Etwas verärgert brachte Rebecca den Tisch in Ordnung, ließ die Platte mit dem Aufschnitt und die Schälchen mit der Marmelade jedoch so, wie Alice sie angerichtet hatte. Als es an der Zeit war, stellte sie sich neben die Tür zur Halle. Alice tat es ihr gleich und so warteten sie auf Andrea. Diese kam pünktlich ins Esszimmer und setzte sich. Rebecca knickste und wünschte ihr einen schönen guten Morgen, bevor sie sich selbst setzte. Alice wollte sich erst neben den Tisch knien, doch Andrea wies sie an, sich zu ihnen zu setzen, was Alice etwas verschüchtert auch tat.

Nach dem Frühstück war Rebecca noch einmal nach oben gegangen und hatte etwas aus ihrem Zimmer geholt, bevor sie sich auf den Weg machten zum Verwaltungsgebäude, wo Alice registriert werden sollte und auch neue Kleider bekam.
Zuerst gingen sie zu Helen, die Alice für das Gelände registrierte und ihre Akten einsah. Alice war von Helens Aussehen ziemlich eingeschüchtert und versuchte sich hinter Rebecca zu verstecken.

»Ich war das letzte Wochenende in London. Da hab ich dich gesehen.«, sagte Rebecca zu Helen, nachdem diese die notwendigen Formalitäten erledigt hatte.
»In London? Da war ich noch nie.«, sagte Helen.
Rebecca rief auf ihrem Comm die Bilder aus dem Wachsfigurenkabinett auf und zeigte ihr diese.
»Sie sieht mir wohl tatsächlich etwas ähnlich.«, sagte Helen als sie die Gruppe der allerersten Serva sah. »Aber das wundert mich auch nicht besonders. Immerhin war sie meine Urururundsoweitergroßmutter.«
»Dann bist du also die Ururenkelin einer Berühmtheit.«, sagte Rebecca grinsend.
Lachend bestätigte Helen das. »Aber davon hab ich selber nichts. Ich musste genau wie alle Anderen auch in die Schule gehen um Serva zu werden. Mir ist deswegen nichts geschenkt worden.«
»Das hätte mich auch sehr gewundert.«, sagte Rebecca. »Ich hab hier was für dich.« Sie holte einen Bildband aus ihrer Tasche den sie Helen gab. »Als kleines Souvenir aus London. Ich war mir nicht sicher, ob du eine Schneekugel mit dem Big Ben oder eine Miniatur der Towerbridge so toll finden würdest. Ich fand es passend, weil die Wachsfiguren auch darin abgebildet sind.«
»Vielen Dank Rebecca, das ist echt lieb von dir.« Helen freute sich sichtlich über dieses Mitbringsel. Die Beiden unterhielten sich noch eine Weile und auch Alices Situation bei Andreas Bruder kam dabei Gespräch zur Sprache.

Als Nächstes stand ein Besuch bei der Ärztin an. Helen hatte sie bereits angekündigt und so mussten die Beiden nicht lange warten sondern wurden von einer Schwester gleich in ein Untersuchungszimmer gebracht. Kurze Zeit später kam auch schon die Ärztin herein, es war die Selbe, die auch bei Rebeccas Aufnahme die Untersuchung durchgeführt hatte.
»Soll ich draußen warten?«, fragte Rebecca und wollte gehen.
»Ich denke, es ist besser, Sie bleiben hier, wenn das alles stimmt, was Helen und Andrea mir so erzählt haben.«, sagte die Ärztin.

»So, du bist also Alice?«, fragte die Ärztin.
Alice nickte nur eingeschüchtert. Die Ärztin ging zu ihr und schaute sie sich von allen Seiten an. Dann musste sie sich ausziehen und zuerst auf eine Waage stellen. Dann wurde sie gemessen. Die Ärztin schaute sie nun etwas genauer an und schüttelte mit dem Kopf.
»Du hast starkes Untergewicht. Du musst mehr essen. Stell dich bitte mal gerade hin.«
Sie betrachtete Alice erneut eingehend. Sie fasste sie mal hier mal da an und bewegte ihr die Arme und beobachtete sie dabei genau.
»Seit wann tut dir der Arm weh?«, fragte sie schließlich.
Alice senkte den Blick »Seit Sonntag Miss.«, sagte sie leise. Anscheinend war sie auch von der Ärztin ziemlich eingeschüchtert.
Sie musste sich an die Wand stellen und die Ärztin zog einen Scanner der an einer schweren Schiene befestigt war heran. Diesen platzierte sie vor Alices Arm und schaltete ihn ein. Auf einem großen Bildschirm konnte Rebecca Alices Knochen sehen. Die Ärztin vergrößerte eine Stelle am linken Unterarm und schaute sie sich genauer an.
»Das hab ich mir fast gedacht. Ich hoffe, die Person die das gemacht hat, wurde angezeigt?«, fragte sie Rebecca.
»Soweit ich weiß nicht. Aber ich glaube, sie wird ihre Strafe dafür bekommen.«, antwortete diese.
»Das will ich schwer hoffen. Ihre Elle ist angebrochen. Ich muss den Arm ruhigstellen.« Die Ärztin deutete auf eine Liege. »Setz dich bitte da drauf Alice.«, sagte sie und holte einige Schachteln aus einem Schrank. Dann holte sie eine große Blechschüssel und füllte diese mit warmen Wasser. Das alles stellte sie neben Alice auf die Liege die sich misstrauisch alles mit an sah. Sie begann damit, Alice Arm von der Mitte des Oberarmes bis zum Handgelenk einzucremen. Dann folgte ein Schlauch aus Mull den sie ihr über den Arm stülpte. Darüber kam eine Lage Watte und ein grobmaschiges Gewebe aus einem schwarzen Material. Dann folgten einige Lagen Gipsbinden. Den Gips strich sie sorgfältig glatt.
»Möchtest du lieber weiß, rosa, grün, blau oder schwarz?«, fragte sie Alice und hielt ihr mehrere Rollen hin.
»Ich weiß nicht.«, sagte Alice schüchtern.
»Ich würde weiß vorschlagen.«, sagte Rebecca.
Doch Alice deutete auf die blaue Rolle.
»Blau also.«, sagte die Ärztin und wickelte eine Lage des leuchtend blauen Bandes über den Gips. Nun war Alices linker Arm abgewinkelt fixiert, so daß sie ihn nicht mehr bewegen konnte. Zum Abschluss wurde ihr Arm noch in eine Tuchschlinge gesteckt, die sie um den Hals bekam.
»Wie lange muss der denn dran bleiben?«, wollte Rebecca wissen.
»Ich denke, mindestens drei Wochen. Aber ich will sie jede Woche einmal sehen.«
»So lange? Warum denn dann den schweren Gips?«, hakte Rebecca nach.
»Ganz einfach, Kunststoff ist zu leicht, den vergisst man manchmal schon und das könnte schmerzhaft werden. Nicht nur für Alice sondern auch für andere.«, sagte die Ärztin und zwinkerte Alice zu.

»So, jetzt wird es sicher etwas unangenehm. Aber Rebecca hat das auch schon hinter sich und sie hat es auch überlebt.«, erklärte die Ärztin, nachdem sie alles bei Seite geräumt und sich die Hände gewaschen hatte. »Setz dich bitte mal auf den Stuhl da drüben.«
Alice ging zu dem Stuhl und setzte sich hinein. Ihren rechten Arm legte sie in die Schale, hob ihre Beine und legte diese ebenfalls in die für diese bestimmten Schalen, so daß sie breitbeinig da saß.

Sie wurde nun genau untersucht, abgehorcht und abgetastet. Selbst die Fußsohlen schaute sich die Ärztin genau an und rollte sogar mit einem Rad mit vielen spitzen Stacheln über diese.
Als sie Alice Blut abnehmen wollte und mit der Spritze zu ihr kam, schrie diese auf. »Nein, bitte nicht.«, sagte sie zitternd.

»Das muss leider sein. Ich verspreche dir auch, daß du kaum was merkst.« Sie setzte sich auf ihren Hocker und rollte zu Alices rechter Seite.
Rebecca ging ebenfalls zu ihr und fasste sie an der Schulter. »Keine angst, das tut wirklich nicht weh.«
Die Ärztin sprühte eine Flüssigkeit auf Alices Arm und nickte Rebecca kurz zu. Diese verstand und sagte. »Ich bin doch bei dir. Komm, gib mir deine Hand.«
»Aber du hasst mich.«, sagte Alice kleinlaut.
»Das stimmt doch garnicht. Ich war nur ziemlich sauer wegen den Scherben und wie du dich benommen hast. Und wenn du dich vernünftig benimmst, dann ist doch alles in Ordnung. Aber wieso hast du das mit den Tellern überhaupt gemacht?«
Alice sah sie an und sagte leise »Ich hab gedacht, daß du genauso arrogant bist wie die anderen Freien in der Schule. Die haben immer wieder dafür gesorgt, daß ich ins Loch gekommen bin.«
»Ins Loch?«, fragte Rebecca.
»Ja. Auf dem Hof in der Schule gab es ein Loch. Das war ganz klein, da konnte man kaum drinne sitzen und oben drauf war ein Gitter. Und im Sommer war das da immer heiß und im Winter kalt. Und alle sind da drüber gelaufen morgens beim Laufen.«, erzählte Alice.
»Und das gab es in der Schule? Wo um alles in der Welt war das?«, mischte die Ärztin sich ein.
»In Edinburgh.«, sagte Alice.
»Also da werde ich wohl mal mit Helen drüber reden müssen.« Die Ärztin sah recht verärgert aus bei Alices Beschreibung.

»So, das war’s schon.« Die Ärztin klebte gerade ein Pflaster auf Alices Arm. Diese schaute erstaunt erst auf ihren Arm und dann zu der Ärztin. »Ich hab doch gesagt, daß du kaum was davon merkst. Ist schließlich nicht das erste Mal. Wir sind aber auch fast fertig. Dein Verhütungsimplantat ist erst vor ein paar Monaten erneuert worden, das hat also noch eine Weile Zeit.«, sagte die Ärztin und wandte sich dann an Rebecca. »Sie ist stark untergewichtig. Sie muss zunehmen, und zwar mindestens zehn Kilo. Ich werde einen Ernährungsplan zusammen stellen, den werde ich eurer Herrin dann schicken. Außerdem muss sie immer warm angezogen sein. Also nicht nur eine Tunika sondern am Besten noch warme Unterwäsche und auf jeden Fall geschlossene Schuhe, gerade jetzt im Winter. Und den Morgenlauf lasst bitte mal langsam angehen. Höchstens zwanzig Minuten laufen. Aber erst, wenn der Gipsverband ab ist. Ach so, bevor ich es vergesse, wegen Samstag, das geht in Ordnung. Aber dabei bitte keine zu lange Tunika anziehen. Das gilt auch für Sie Rebecca.«
»Was soll denn am Samstag sein?«, fragte Rebecca erstaunt.
»Ich dachte, da wolltet ihr mit Trish den Feuerlauf machen. Da werden wohl ziemlich viele dabei sein, die sich das ansehen wollen.«
»Wie geht das denn? Den Samstag hab ich doch erst am Montag Abend angesprochen.«
»Tja. Anscheinend hat eure Herrin das gleich mit Trish abgesprochen. Und sowas macht hier schnell die Runde.« Die Ärztin lachte als sie zu Rebecca schaute und deren verdutztes Gesicht sah. »Da werden Sie wohl nicht mehr drum herum kommen.«

Nach dem Besuch bei der Ärztin folgte Alice Rebecca zur Ausgabe, wie diese den Raum nannte. Dort saß eine ziemlich kräftige Frau hinter einem Tresen die sie freundlich begrüßte. Überhaupt waren bisher alle hier ziemlich freundlich zu ihr gewesen, sogar Helen, die seltsame Frau mit der bleichen, fast weißen Haut und den pechschwarzen Haaren hatte sie freundlich begrüßt, obwohl sie selbst am liebsten garnicht erst in deren Büro gegangen war. Und die Ärztin war auch sehr freundlich zu ihr gewesen. Alice fragte sich jedoch, wo der Haken war. Auch Master Gordon und die Mistress waren am Anfang nett und freundlich zu ihr gewesen. Doch mit der Zeit hatte die Mistress sie immer öfter beschuldigt, mit dem Master ins Bett gehen zu wollen, obwohl das garnicht stimmte. Und irgend wann hatte sie angefangen sie immer fester zu schlagen und zu treten und sie schließlich oftmals wegen Kleinigkeiten ausgepeitscht und sie dann die ganze Nacht über an der Stange hängen lassen.

Nun musste sie Unterwäsche anprobieren. Zuerst ein weiches, langes Unterhemd, welches ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reichte. Dann eine Unterhose. Beides sollte sie gleich an behalten. Die Frau holte noch mehrere Garnituren dieser Unterwäsche und legte sie auf den Tresen. Dann bekam sie Wollsocken und ein Paar Schuhe. Diese probierte sie an und musste sie dann wieder aus ziehen. Dann holte die Frau einen ganzen Stapel Tuniken und gab ihr eine davon zum Anprobieren. Diese Tunika sah schön aus. Und sie war ganz anders als die Tunika, die sie in den letzten Monaten getragen hatte. Sie war weich und fühlte sich schön an auf der Haut. Und vor allem war sie sauber. Sie roch sogar frisch nach Zitrone.

Doch dann musste sie diese schöne Tunika und sogar die Unterwäsche wieder ausziehen. Nur die Socken durfte sie anbehalten. Was dann kam war für sie fast noch schlimmer als geschlagen zu werden. Die Frau holte hinter ihrem Tresen eine große Pappschachtel hervor und öffnete diese. Aus dieser Schachtel holte die Frau ein seltsames Teil aus einem schwarzen Material hervor. Dieses Teil bestand aus mehreren Bändern, so breit wie zwei Finger aber sehr dünn. Rebecca nahm eines dieser Bänder und legte es ihr wie einen Gürtel um die Taille. Mit einem flachen Verschluss passte sie ihr dieses Band an. Es war zwar anscheinend etwas flexibel aber wohl auch sehr fest. Auf der Innenseite war es ganz glatt und lag eng aber nicht unbequem auf ihrer Haut. Nachdem Rebecca es angepasst hatte, öffnete sie das Band noch einmal und rieb sie mit einer Creme ein überall, wo dieses Band anlag. Dann gab sie ihr die Tube mit der Creme und legte ihr dieses Band wieder an. Nun musste sie sich mit dieser Creme selbst eincremen. Und zwar von der Mitte ihres Bauches, wo das Band um ihre Taille lag, herunter bis zwischen ihre Beine und auch die Pospalte musste sie sich mit dieser Creme einreiben.

Nun holte Rebecca das zweite Band, welches an einer Stelle etwas breiter und irgendwie wie eine Art längliche Schüssel geformt war. Sie befestigte dieses Teil in ihrem Rücken an dem Band und zog es ihr zwischen den Beinen hindurch nach vorne, wo sie es ebenfalls befestigte. Rebecca wackelte noch einmal an diesem Band und drückte auf den Verschluss, der mit einem leisen Klicken einzurasten schien. Der Schüsselförmige Teil des Bandes lag nun genau auf ihrer Scham auf und machte jede Berührung dort unmöglich. Solange sie dieses Teil anhaben würde, würde sie es sicher nicht schaffen, sich nachts, wenn sie alleine war, sich die einzige Freude zu verschaffen, die sie noch hatte.
»Nein, bitte nicht.«, brachte sie unter ihren Tränen gerade noch leise hervor.
Rebecca schaute sie kurz an. »Den Schlüssel dazu hat Herrin Andrea.«, sagte Rebecca und nahm sie in die Arme. Sie fragte sich, warum man ihr so etwas antat. Es störte doch ganz bestimmt niemanden, wenn sie nachts unter ihrer Decke lag und sich diese Freude verschaffte. Sie weinte eine Weile still und leise in Rebeccas Tunika bis diese sie wieder los ließ.
»So schlimm ist der Gürtel garnicht.«, sagte Rebecca und öffnete ihre Tunika. Sie sah, daß auch Rebecca so ein Teil trug. Das war aber aus glänzendem Eisen und sah ziemlich schwer aus.
»Ich fand das am Anfang auch nicht so toll. Aber mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, daß mir, wenn ich ihn abends ausziehen darf sogar etwas fehlt. Ich ziehe ihn dann meistens wieder an, bevor ich schlafen gehe.
»Ich darf ihn Abends ausziehen?«, fragte sie leise und wischte sich die Tränen mit dem Arm ab.
»Naja, am Anfang wahrscheinlich nur morgens eine viertel Stunde zum Duschen. Aber ich nehme an, balde darfst du ihn abends auch ausziehen. Herrin Andrea möchte nur, daß wir ihn tagsüber tragen.«
Dies beruhigte sie ein wenig, obwohl sie nicht glaubte, daß sie diesen Gürtel, wie Rebecca ihn nannte, jemals wieder ablegen durfte. Doch seit sie auch Rebecca erzählt hatte, was die Mistress mit ihr gemacht hatte, verhielt diese sich ihr gegenüber ganz anders. Sie war nicht mehr so barsch und unfreundlich sondern hatte sie gerade nicht das erste Mal in den Arm genommen. Das hatte schon lange niemand mehr mit ihr gemacht und es fühlte sich gut an.

Nun gab Rebecca ihr wieder die Unterwäsche und die Tunika und sie durfte sich wieder anziehen. Auch die Schuhe bekam sie wieder. Das alles fühlte sich sehr ungewohnt an. Seit sie der Richter in die Schule geschickt hatte, hatte sie nur die unbequemen und rauen Tuniken getragen. An diesem Tag war für sie ihr Leben zu Ende gewesen. Sie wollte doch nur zu einer Freundin gehen und mit dieser für die Schule lernen, dabei war sie wegen dem Regen wie so oft durch das Kaufhaus gegangen, als diese Frau sie angerempelt hatte und davon gelaufen war. Dann kamen diese Sicherheitsleute vom Kaufhaus und hatten sie unsanft mit geschleppt. Sie hatten ihre Schultasche einfach ausgeschüttet und darin mehrere Flaschen Parfüm und teure Schminke gefunden, die sie noch nie vorher gesehen hatte. Auf der Aufzeichnung der Überwachungskamera hatte sie gesehen, wie diese Frau, die sie angerempelt hatte, die Sachen eingesteckt hatte und dann weggelaufen war. Dabei war sie bei ihr vorbei gekommen und hatte sie angerempelt. Dabei musste sie ihr die Sachen in die Schultasche gesteckt haben. Das hatte sie auch dem Richter erzählt, genauso wie vorher dem Anwalt, der sie verteidigen sollte. Sie durfte in der Zelle in der Polizeistation zwar jemanden anrufen, doch ihre Eltern waren verreist und sie hatte diese deshalb nicht erreicht. Der Richter war zwar die ganze Zeit über immer freundlich gewesen, hatte ihr aber nicht geglaubt und gesagt, sie würde zu einer Bande gehören, die schon seit mehr als einem Jahr in den Kaufhäusern Sachen klaut. Auch die beiden anderen Männer, die neben dem Richter hinter dem großen Tisch saßen hatten ihr nicht geglaubt. Er hatte dann das Urteil gefällt und ihr die Wahl gelassen, entweder elf Jahre ins Gefängnis zu gehen, weil sie schon über 18 war, oder in die Schule zu gehen und dann elf Jahre lang Serva zu sein. Der Anwalt hatte ihr geraten, das Urteil anzunehmen, da die Strafe sicher noch länger werden würde, wenn sie Einspruch einlegen würde. Und er hatte ihr auch geraten, in die Schule zu gehen und Serva zu werden. Dann hatte man sie sofort nach Edinburgh in die Schule gebracht, wo man ihr alle Sachen abgenommen hatte und nur ein paar Tuniken gegeben, die sie seit dem immer getragen hatte.

Es war zwar mit dem Gipsverband etwas umständlich, sich anzuziehen aber das erste Mal fühlte sie sich seit dem wieder richtig angezogen. Doch nun nahm die Frau die ganzen schönen Tuniken und auch die ganze Unterwäsche, und noch einige andere Sachen, steckte sie in eine große Plastikkiste und stellte diese hinter eine Klappe in der Wand und verschloss diese. Nun würde sie die nächsten Jahre wohl doch nur diese eine Tunika tragen dürfen und diese eine Garnitur Unterwäsche. Wieder lief ihr eine Träne die Wange herunter.

»So, das Beste zum Schluss.«, sagte die Frau und gab Rebecca eine kleine Schachtel. Diese holte daraus etwas hervor, was aussah wie eine Armbanduhr und nur ein wenig größer war. Sie hielt ihr dieses Teil an den rechten Oberarm, worauf hin es leise piepste. Dann legte sie es ihr um das rechte Handgelenk, schaute kurz darauf, zog es ihr wieder aus, drehte es um und legte es ihr erneut an.
»Das sieht ja ganz anders aus als meins.«, sagte Rebecca.
»Ja. Die großen gibt es nicht mehr. Das kleine kann aber genau das Selbe wie die großen. Die sind aber auch nicht aus dem Vorserienprogramm wie deins sondern regulär gekauft. Und ganz ehrlich, ich finde das kleine ja viel bequemer und schöner.«, sagte die Frau und lachte.
Auch Rebecca lachte nun. »Wo bekomme ich sowas denn her?«, wollte sie von der Frau wissen.
»Du kannst gleich bei mir eins bestellen. Aber da du ja schon ein Comm hast, musst du warten bis die neue Lieferung da ist. Das kann ein paar Tage dauern. Ist ja nicht so, daß wir hier im Laden sind, wo du hingehen und es gleich mitnehmen kannst.«
»Prima.«, sagte Rebecca. »Dann mach das mal. Das große Teil hier ist nämlich tatsächlich irgendwie unbequem.«
»Mach ich. Soll ich es dann zu euch schicken?«
»Gute Idee.«, sagte Rebecca. »Gibt es noch was für Alice?«
Die Frau schaute auf ein Pad. »Die Mäntel und Jacken kommen später nach. Die braucht sie ja nicht anzuprobieren. Hätte mich aber sowieso gewundert, wenn irgendwas nicht passt. Aber die Chefin will das so, damit garnicht erst viel umgetauscht werden muss, wenn doch mal was nicht passen sollte.«

Rebecca verabschiedete sich von der Frau und winkte Alice, ihr zu folgen.
Sie knickste vor der Frau und folgte Rebecca. Diese ging durch den langen Flur zurück zu der Lobby. Dort ging sie allerdings nicht nach draußen sondern zu den Aufzügen im hinteren Bereich und sie fuhren nach oben. Dort ging Rebecca wieder einen langen Flur entlang bis zu einem Büro. Sie klopfte an der Tür. Diese wurde von einer Serva geöffnet, die Rebecca sofort umarmte und ihr irgend welche Zeichen machte.
»Nein, ich bin wegen euch hier.«, sagte Rebecca. Anscheinend war das irgend eine Art Zeichensprache. Sie fragte sich, warum diese Frau nicht normal redete. Sie machte wieder ein paar Zeichen mit den Händen und Rebecca ging in das Büro. Um nicht alleine auf diesem Flur stehen bleiben zu müssen, folgte sie ihr.
Eine andere Frau, die Rebecca ebenfalls herzlich begrüßte, saß hinter einem Schreibtisch.
»Hallo Vera, hi Vivian, das ist Alice, sie ist seit gestern Herrin Andreas Serva.
Die Serva kam auf sie zu, umarmte sie und machte ihr nun ebenfalls einige Zeichen.
»Das ist Vivian. Sie sagt herzlich willkommen auf Horizons.«, übersetzte Rebecca.
Die andere Frau kam auf sie zu, gab ihr die Hand. »Hallo, ich bin Vera. Herzlich willkommen.«
»Hallo.«, sagte sie. Sie freute sich, daß diese beiden Frauen sie so freundlich begrüßten. Dennoch war sie ein wenig eingeschüchtert.

»Du wolltest mich was fragen, hat Larissa mir gesagt.«, sagte Rebecca an Vivian gewandt. »Aber bevor ich das vergesse, ich hab euch was mit gebracht.«
Rebecca holte ein Buch und eine Schachtel aus dem Beutel, welchen sie die ganze Zeit über schon dabei hatte. Das Buch gab sie Vera mit den Worten »Ich weiß ja, das du alte Kochbücher sammelst. Und was wäre da besser als ein Kochbuch mit englischen Spezialitäten?«
Diese schlug es mitten drin auf und las die Namen einiger der Rezepten vor.
»Das klingt ja sogar richtig lecker. Ich glaube, da werde ich in der nächsten Zeit so einiges von versuchen.«, sagte Vera. »Ich danke dir.«
Vivian warf Rebecca einen etwas leidenden Blick zu und rollte mit den Augen.
Diese gab ihr dann die Schachtel, die Vivian sofort öffnete.
»Ich weiß zwar das deine Sammlung schon bedenklich groß ist aber ich dachte, er gefällt dir trotzdem.«
Vivian holte den Wecker aus der Schachtel, der ein Ziffernblatt hatte welches aussah, wie das von Big Ben. Sie jauchzte und umarmte Rebecca freudestrahlend. Wieder machte sie einige Zeichen.
»Gern geschehen.«, sagte Rebecca lächelnd. »Und was wolltest du nun von mir?«
Vivian schien vor Aufregung beinah zu platzen. Sie hüpfte auf und ab während sie eine Reihe von Zeichen machte.
»Was? Ich?«, fragte Rebecca freudestrahlend.
Vivian nickte energisch.
»Nichts lieber als das.«, sagte Rebecca und umarmte nun ihrerseits Vivian. »Wann soll es denn soweit sein?«
Vivian machte wieder einige Zeichen.
»Das ist ja erst in mehr als einem halben Jahr. Da habe ich ja mehr als genug Zeit, mich darauf vorzubereiten.« Das muss ich nachher sofort den Anderen erzählen.« sagte Rebecca, die freudig grinste.
»Ich glaube, das ist nicht nötig. Das hat sie selbst schon gemacht, als sie alle gefragt hat, ob sie Brautjungfern sein wollen.«, sagte Vera lachend.
»Och wie gemein. Das ist doch das Beste daran.«, sagte Rebecca. Obwohl sie Vivian mit einem Schmollmund ansah, schien sie nur Spaß zu machen.

Alice kam sich im Moment etwas fehl am Platze vor, doch anscheinend freuten sich alle und sie wollte sich da nicht zwischen drängen. Dann wandte Vivan sich allerdings an sie und machte einige Zeichen. Alice schaute sie etwas ratlos an.
»Sie fragt, ob du am Sonntag mit kommst. Wir treffen uns immer im Zentrum zum Quatschen und zum Tanzen.«
»Was ich?« Alice fragte sich, ob das wirklich ernst gemeint war. Sie kannte doch niemanden hier.
»Sicher doch. Dann lernst du die Anderen auch kennen.«
»Gerne doch, wenn die Herrin es erlaubt.«
»Ich denke schon. Warum sollte sie denn etwas dagegen haben?«, meinte Rebecca.

Sie unterhielten sich noch kurz und bezogen sie nun auch in die Unterhaltung mit ein, bevor Rebecca meinte, daß sie nun gehen müssten. Alice fand es schön, daß die Drei sie mit einbezogen hatten und bedauerte es daher, nun schon gehen zu müssen. Doch Rebecca meinte, sie wollten nun erst mal eine Kleinigkeit essen gehen und sich dann mit der Schulleiterin treffen. Vor diesem Treffen hatte Alice etwas Angst. Die Schulleiterin in Edinburgh war eine ziemlich strenge und unfreundliche Frau gewesen, die mit der Gerte immer recht schnell war. Daher hätte sie auf dieses Treffen gerne verzichtet.

Doch zuerst gingen sie Essen. Sie verließen das große Bürogebäude und traten in den Nieselregen.
»Ich hoffe ja, daß es zum Jahreswechsel schneit oder wenigstens aufhört zu regnen.«, sagte Rebecca.
Alice wusste darauf nur zu nicken und ging hinter Rebecca her zu einem kleinen Häuschen. Dieses hatte neben der Eingangstür ein großes Schaufenster. Man konnte durch dieses herein sehen und erkennen, daß mehrere Frauen an Stehtischen standen und aßen.
Sie betraten dieses Häuschen, stellten sich an einen der leeren Tische und Rebecca schob ihr ein Pad zu, welches auf dem Tisch lag und auf dem eine Speisekarte angezeigt wurde.
»Halt mal dein Comm an das Pad. Dann bekommst du eine eigene Speisekarte angezeigt.«, erklärte Rebecca kurz und nahm ein zweites Pad vom Nebentisch wo sie selbst etwas auswählte.
Alice tat was Rebecca gesagt hatte und hielt das Comm, an das Pad. Die angezeigte Karte änderte sich darauf hin. Sie bekam nun Speisen wie Pizza, Hackbraten und sogar Steak angezeigt.
»Darf ich das alles essen?«, wollte Alice wissen.
Rebecca warf einen Blick auf das Pad und nickte. »Wie es aussieht, hat Doktor Edwards schon den Ernährungsplan für dich zusammengestellt. Das sind alles Sachen mit denen du zunehmen kannst. Aber ich an deiner Stelle würde mich noch ein wenig zurück halten. Anscheinend bist du so üppiges Essen nicht gewohnt. Nicht, daß du noch Bauchschmerzen bekommst.«
Während Rebecca sich wieder ihrem Pad zuwandte, schaute Alice sich an, was sie alles essen durfte. Die Auswahl war riesig und bestand zum größten Teil aus Sachen, die sie weder in den zwei Jahren in der Schule und erst recht nicht bei Master Gordon gegessen hatte. Dort musste sie die Speisen zwar zubereiten, bekam selbst aber nur Reste zu essen. Und Fleisch war nur sehr selten darunter, wenn jemand einige Bissen davon übrig gelassen hatte.

Schließlich befolgte sie Rebeccas Rat und bestellte sich ein Stück Hackbraten mit Ei und Buttergemüse. Nun wurde ihr noch eine Auswahl an Nachspeisen angezeigt. Sie tippte auf einen Schokoladenpudding mit Vanillesauce. Es erschien ein Kasten in dem sie gefragt wurde, ob sie das so bestellen wollte. Sie tippte auf ’ja’ und es erschien eine Anzeige die ihr sagte, wie viele Kalorien das Essen ungefähr hatte und wie viele ihr heute noch fehlten.

Einige Minuten später piepste erst Rebeccas und dann ihr Comm. Rebecca zeigte ihr die Ausgabe, wo das Essen nun bereit stand. Auch die Getränkespender erklärte sie ihr. Zurück am Tisch aßen sie ohne zu reden.

Nach dem Essen verließen sie das Häuschen wieder. Sie gingen wieder in Richtung des Bürogebäudes, Rebecca nannte es die Verwaltung, bogen aber kurz vorher ab und gingen zu einem kleinen Wartehäuschen. Dort warteten sie nicht einmal eine Minute und auf der Schiene vor ihnen hielt der Wagen einer Magnetbahn. Sie stiegen ein und Rebecca sagte »Zur Schule.«
Der Wagen setzte sich lautlos und ohne Ruck in Bewegung und wurde immer schneller. Die Fahrt ging an Wohnblocks und kleineren Häusern vorbei, durch ein kleines Waldstück und am Ufer eines großen Sees entlang. Über diesem See lag ein feiner Nebelfilm, der das stille Wasser welches nur von den feinen Tropfen des Nieselregens bewegt wurde ziemlich gespenstisch aussehen ließ. Dann ging es über einen Fluss und an einer großen Bühne, die sich mitten im Wasser befand vorbei.

»Was ist das hier alles?«, fragte Alice.
»Das gehört alles zu dem Gelände. Hinter dem Verwaltungsgebäude ist die Fabrik und der Rest des Geländes ist zum Wohnen. Du kannst dich, wenn Herrin Andrea es dir erlaubt, überall frei bewegen. Nur in die Fabrik kommst du nicht rein. Da vorne ist schon die Schule.« Rebecca deutete auf einige in einem hellen Beige gestrichenen Gebäude. Die Bahn hielt neben einem großen Hof um den herum drei Gebäude U-förmig herum standen. Dieser Hof war mit weißem Kies bedeckt der ein sauberes Linienmuster aufwies. Sie stiegen aus und der Wagen fuhr lautlos an und entfernte sich schnell.

Auf dem Hof stand eine Gruppe Frauen in einfachen Tuniken die offenbar das gerade stehen übten. Denn eine ältere Frau, sie hatte eine lange Gerte in der Hand, ging vor den Frauen hin und her und tippte die ein oder Andere mit der Gerte gelegentlich an. Mal am Arm, mal an einem Bein oder an der Schulter. Alice fühlte sich an ihre eigene Schulzeit erinnert. Doch wenn da jemand nicht still stand oder eine Haltung nicht richtig einnahm, wurde nicht nur leicht angetippt sondern gleich richtig fest geschlagen.

»Na, scheint ja noch nicht so richtig zu klappen.«, sagte Rebecca zu der Lehrerin als sie zu dieser heran gekommen waren.
»Hallo Rebecca. Frag nicht, erstes Quartal eben. Wollt ihr ihnen nicht mal zeigen, wie es richtig gemacht wird?«, fragte die Frau.
»Heute nicht Hannah. Wir haben einen Termin bei Isabella.«, antwortete Rebecca. Alice war erleichtert, daß sie nicht vormachen musste, stundenlang still zu stehen. Sie hatte das in der Schule nie lange durchgehalten und sich so das ein ums andere Mal einige ziemlich harte Strafen eingefangen.
»Dann vielleicht das nächste Mal.«, sagte die Frau. Sie trat hinter die Reihe der Frauen und schlug jeder mit der Gerte kräftig auf den Allerwertesten, was die Meisten ohne sich zu bewegen hin nahmen. Viele verzogen nicht einmal eine Mine bei diesem Schlag.

Sie gingen weiter bis zu einem Eingang und betraten die Schule. Hier war alles sauber und ordentlich in hellen Farbtönen gestrichen und der Fußboden glänzte wie frisch gebohnert. Nach einigen Metern blieb Rebecca stehen und klopfte an eine Tür.
’Miss Isabella, Schulleiterin’ stand auf einem Schild neben der Tür.
»Herein!« ertönte es von drinnen und Rebecca öffnete die Tür und trat ein. Zögernd folgte Alice ihr.
»Hallo Isa.«, begrüßte Rebecca die Frau, was selbst Alice ziemlich ungehörig gegenüber einer Schulleiterin fand.
»Hallo Becky.«, sagte die Schulleiterin ohne aufzustehen und deutete auf einen Stuhl der ihr gegenüber vor dem Schreibtisch stand. Anscheinend kannten die Beiden sich schon länger. »Wie war es in London?«
»Schön war’s. Hab nette Leute kennen gelernt und weniger nette Leute.«, gab Rebecca zurück. Alice vermutete, mit weniger nett, selbst gemeint zu sein.
»Soso, nette Leute. Verstehe. Ich dachte, du wolltest mit Männern erst mal nichts mehr zu tun haben.«
»Lass den Quatsch Isa. Sonst bekommst du kein Mitbringsel.«, sagte Rebecca lachend und holte eine viereckige Schachtel aus ihrer Tasche. Diese war etwa 30 Zentimeter hoch und zehn mal zehn Zentimeter breit. Sie stellte diese Schachtel auf den Schreibtisch.
Die Schulleiterin nahm diese Schachtel und öffnete sie. Heraus kam eine klare Flasche mit versiegeltem Korkverschluss in der sich eine goldglebe Flüssigkeit befand. »Wow. Speyside, 25 Jahre im Fass gereift. Das nenn ich mal ein ordentliches Mitbringsel.«
»Der Verkäufer hat gesagt, der soll Zimmertemperatur haben wenn man ihn trinkt. Man soll ihn nach dem Einschenken zehn Minuten stehen lassen, damit er atmen kann.«, erklärte Rebecca.
»Klingt vernünftig.«
»Außerdem soll ich dir schöne Grüße ausrichten.«
»So, von wem denn?« Die Schulleiterin sah erstaunt auf. »Ich kenne doch in London niemanden.«
Rebecca tippte auf ihrem Comm herum und zeigte es der Frau.
»Mara? Was macht die denn in London?«
»Ihre Herrin ist Herrin Andreas Schwester. Wir waren bei deren Bruder zu Besuch. Da haben wir auch Alice getroffen.«
»Alice. Verstehe. Eure Herrin hat mir so einiges erzählt. Ich hoffe mal, die Frau bekommt ihre Strafe.« Die Schulleiterin stand auf und kam nun zu Alice, die bisher nur schweigend hinter Rebecca gestanden hatte. Als die Frau auf sie zu kam knickste sie und stellte sich gerade hin.

Die Schulleiterin schaute sie aus ihren braunen Augen an und musterte sie eingehend. Sie umrundete sie und sie spürte den Blick der Frau förmlich in ihrem Nacken.
»Bitte Alice, nimm Platz.« die Schulleiterin wies auf einen runden Tisch in der Zimmerecke und setzte sich selbst auf einen der Stühle an dem Tisch. Rebecca blieb auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch sitzen, drehte sich allerdings in Richtung des Tisches. Alice war sich sicher, daß sie nun keinen Fehler machen durfte. Sie knickste vor der Frau und kniete sich neben den Tisch.

»Ich nehme an, du weißt, warum du hier bist. Es gibt wohl einiges, was du in Edinburgh nicht gelernt hast oder was du wieder vergessen hast. Ganz ehrlich, ich halte von dieser Schule nicht all zu viel, man hört nicht viel gutes von dort.« Die Frau hielt nun ein Pad in der Hand »Was sind denn deine Fehler und was musst du noch alles lernen?«
Alice sah die Frau erstaunt an. »Ich… Ich weiß nicht.«, sagte sie leise. Hatte die Frau sie gerade tatsächlich nach ihren eigenen Fehlern gefragt?
»Was fällt dir denn so ein, was du in der letzten Zeit falsch gemacht haben könntest?«
Alice überlegte einen Moment. Sicher hatten Herrin Andrea und Rebecca der Frau schon gesagt, was sie alles falsch gemacht hatte. Sie rief sich die letzten Tage ins Gedächtnis und erkannte so einige Fehler, die sie sich erlaubt hatte. Einige davon hatte sie mit voller Absicht gemacht. Insbesondere die Teller die sie hingeworfen hatte damit Rebecca über die Scherben gehen musste.
Leise und kleinlaut fing sie an zu reden. »Ich habe den Koffer von Herrin Andrea aufs Bett geworfen und ich war ziemlich unhöflich zu Miss Rebecca. Und heute Morgen habe ich gesagt, sie soll den Tisch doch selber machen, wenn es ihr nicht gefällt, wie ich es mache.« Sie wandte sich zu Rebecca »Entschuldigung. Es tut mir leid.«, sagte sie nun noch leiser als zuvor.
»Naja, gut. In deiner Akte steht noch etwas mehr, aber ich denke, das weißt du selbst. Wenn du selber mit machst, bekommen wir das alles in den Griff. Und glaub mir, wenn du dich selber anständig benimmst, dann hast du bei deiner Herrin auch ein ziemlich gutes Leben. Dann kannst du genauso herumlungern wie Rebecca.«, sagte die Frau mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
»Was soll das denn heißen?«, fragte Rebecca eingeschnappt.
Die Schulleiterin lachte und auch Rebecca fiel in dieses Lachen mit ein.

»Ich schlage vor, du kommst zweimal in der Woche hier her. Außerdem wäre es gut, wenn du morgens beim Sport mit machst, wenn der Gips ab ist. Aber ich fürchte, das wird alleine nicht reichen, Doktor Edwards hat dir ja ein recht intensives Trainingsprogramm aufgeschrieben. Das wirst du wohl im Fitnessstudio absolvieren müssen. Einiges wird dir auch Rebecca zeigen müssen. Gerade solche Sachen wie die Vorlieben eurer Herrin und deren Tagesablauf. Aber ich denke, das bekommst du hin. Oder was meinst du?«
Alice nickte darauf hin lediglich.

Die Schulleiterin stellte ihr noch einige Fragen, die sie so gut sie konnte beantwortete. Als sie das Büro wieder verließen, zeigte die Uhr über der Tür, daß sie mehr als eine Stunde hier gewesen waren.
»Dann sehen wir uns am Samstag.«, sagte die Frau zu Rebecca, als sie sich verabschiedeten.
»Samstag? Weiß denn das jede hier?«, fragte Rebecca. Sie schien ein wenig genervt.
»Die Meisten schon. Ich glaube ein paar der Technikerinnen und die Leute vom Außendienst wissen es noch nicht. Aber sonst denke ich schon.«, antwortete die Schulleiterin lachend.

Sie verließen das Büro und gingen wieder über den Hof in Richtung der Haltestelle. Die Gruppe Frauen war bereits gegangen. Statt dessen stand auf einer Plattform in der Mitte des Hofes nun ein Gestell in dem eine Frau fest gemacht war. Ihr Hals und ihre Hände lagen in Öffnungen in einem breiten Brett welches zwischen zwei senkrechten Balken befestigt war. Bis auf eine Sporthose und ein knappes Sportoberteil war sie nackt und der Nieselregen prasselte auf ihren Rücken.
»Was hast du denn angestellt?«, fragte Rebecca sie als sie an der Frau vorbei gingen.
Diese schaute sie breit grinsend an. »Ich hab die Kleidung meiner Lehrerin versteckt. Sie will mich erst hier raus lassen, wenn ich ihr sage, wo die Sachen sind.«
»Scheint dir ja nicht viel auszumachen.«, gab Rebecca zurück.
»Es geht so. Ich glaub, heute Abend muss ich es ihr aber verraten. Über Nacht wollte ich hier nicht hängen bleiben.« Die Frau schien das alles ziemlich gelassen zu nehmen, obwohl ihre Haare und auch die Sportsachen, welche sie trug bereits ziemlich durchnässt waren.
»Na, dann noch viel Spaß nachher.«, sagte Rebecca, zwinkerte ihr zu, gab der Frau einen Klaps auf den Hintern und ging weiter.

»Tja, Leuten die auf sowas stehen, kann man mit dem Pranger eben keine Angst machen.«, sagte Rebecca zu Alice als sie auf die Bahn warteten.
Alice schaute sie fragend an »Was meinst du damit?«
»Es gibt eben Leute, die stehen drauf, gefesselt zu werden. Ich an der Stelle ihrer Lehrerin würde ihr für die nächsten paar Wochen noch einen Keuschheitsgürtel verpassen, damit sie das nicht noch mehr auskosten kann.«, sagte Rebecca grinsend.

Die Bahn brachte sie in die Nähe von Herrin Andreas Haus. Sie gingen die letzten Meter bis zum Haus zurück durch den Nieselregen der mittlerweile etwas nachgelassen hatte.
Sie meldeten sich bei Herrin Andrea zurück und gingen dann in den Keller, wo in einem Raum unter der Küche eine Öffnung in der Wand war die durch eine Tür verschlossen war. Hinter dieser Öffnung stand eine große Plastikkiste in der die ganzen Sachen waren, die die Frau in der Ausgabe vorhin weggepackt hatte.
»Das ist das Transportsystem. Auf dem ganzen Gelände kann man damit Sachen verschicken. Und wenn man etwas bestellt, zum Beispiel Brötchen fürs Frühstück, kommen die hier oder oben in der Küche an.« Rebecca nahm die offenbar ziemlich schwere Kiste und brachte sie nach oben in ihr Zimmer. Dort sollte sie die Sachen alle in den Kleiderschrank einräumen. Rebecca kontrollierte, ob alles ordentlich eingeräumt war. Darauf hin musste sie alles noch einmal ausräumen. Rebecca zeigte ihr ihren eigenen Schrank und erklärte ihr, wie die Sachen im Schrank zu hängen und zu liegen hatten, dann musste sie alles noch einmal einräumen.

Bis zum Abendessen musste sie noch zweimal alles aus und wieder einräumen, bis Rebecca zufrieden war. Dann gingen sie nach unten und bereiteten das Abendessen zu. Sie bemühte sich dieses Mal das Geschirr ordentlich auf den Tisch zu räumen, denn sie wollte das nicht noch einmal machen müssen, so wie bei ihren Kleidern. Sie hatte mittlerweile herausgefunden, daß Rebecca zwar recht nett sein konnte, aber auch ziemlich streng wenn es um Ordnung ging.

Es fiel ihr etwas schwer mit nur einem Arm alles auf den Tisch zu bringen doch sie kontrollierte alles noch einmal, bevor Rebecca mit dem Essen herein kam. Als diese den Tisch kontrollierte, lobte sie sie sogar dafür, daß dieser ordentlich gedeckt war, erklärte ihr aber auch einige Dinge, die sie noch anders machen musste.

Als es an der Zeit zum Essen war, stellte sie sich wie Rebecca neben die Tür und sie warteten auf Herrin Andrea.

Nach dem Abendessen räumten Alice und Rebecca den Tisch ab. Rebecca zeigte ihr in der Küche, wie man mit dem Pad etwas bestellen konnte, was dann entweder sofort oder zu einem bestimmten Termin mit dem Transportsystem geliefert wurde. Nachdem sie die Küche aufgeräumt hatten, gingen sie nach oben, wo Rebecca sich umzog und auf die Couch fläzte.
»Alice, tu mir bitte einen Gefallen, setz dich oder leg dich hin. Meinetwegen geh in dein Zimmer, aber steh doch bitte nicht so mitten im Zimmer rum.«, sagte Rebecca.
Alice setzte sich auf die vorderste Kante eines Sessels und schaute sich den Film an, den Rebecca eingeschaltet hatte.
Diese schaute mehrmals zu ihr herüber. Dann stoppte sie den Film. »Alice, wir haben frei bis zum zu Bett gehen. Entspann dich. Du kannst dir ein Pad nehmen und lesen, oder schau dir einen anderen Film darauf an. Du kannst auch in dein Zimmer gehen und nachsehen, ob du den Gürtel ablegen darfst. Aber bitte, sitz nicht so steif auf dem Sessel herum. Das hier ist jetzt genauso dein Wohnzimmer. Wenn du noch Hunger hast, kannst du dir auch etwas zu Essen machen, die Schränke in der Küche sind voll.«

»Ich müsste mal auf die Toilette.«, sagte Alice leise.
Rebecca warf ihr einen fragenden Blick zu »Warum gehst du denn dann nicht? Da musst du doch nicht fragen.«
»Aber was ist denn mit dem Gürtel, das geht doch so garnicht.«
»Tut mir leid, das hab ich vollkommen vergessen. Ich erkläre dir das.«. sagte Rebecca, stand auf und ging ins Badezimmer. Alice folgte ihr, sie hatte allerdings keine große Lust, daß jemand dabei war oder ihr wie einem kleinen Kind dabei helfen musste.
Doch Rebecca ging zur Toilette und erklärte ihr lediglich, wie sie sich nachdem sie auf der Toilette war mit einem Schlauch der an den Gürtel angeschlossen wurde, reinigen und trocknen konnte, dann ging sie wieder und schloss die Tür.

Erleichtert ging Alice nachdem sie fertig war ins Wohnzimmer zurück und setzte sich in den Sessel. Rebecca warf ihr eine Wolldecke zu, in die sie sich einkuschelte. Freizeit hatte sie schon lange nicht mehr gehabt und so schaute sie sich den Film an. Nachdem dieser zu Ende war, wollte Rebecca ins Bett gehen, brachte sie aber noch in ihr Zimmer und erklärte ihr, wie der Kasten funktionierte, in dem der längliche Schlüssel für ihren Keuschheitsgürtel steckte. Doch die Lampe war rot und so konnte sie den Gürtel heute Nacht wohl nicht ausziehen. Wie sie vermutet hatte, würde sie diesen Gürtel wohl nie mehr ausziehen dürfen. Enttäuscht und vielleicht auch verzweifelt über diese Tatsache zog sie ein Nachthemd an, legte sich in ihr Bett, Rebecca hatte ihr gesagt, daß sie nicht mehr auf dem Boden schlafen solle wie letzte Nacht, und deckte sich mit der warmen und weichen Bettdecke zu. Von draußen hörte sie Rebecca mit jemandem reden, dann sah sie unter der Tür das Licht im Wohnzimmer aus gehen. Nun herrschte bis auf das schwache, rote Leuchten des Schlüsselkastens vollkommene Dunkelheit in ihrem Zimmer.

’In ihrem eigenen Zimmer’, dachte sie. Sie hatte ein eigenes Zimmer, schöne, und bequeme Sachen zum Anziehen und es hatte sie heute noch niemand geschlagen. Die Ärztin hatte sie untersucht und sich sogar um ihren schmerzenden Arm gekümmert, ohne daß sie etwas gesagt hatte. Zwar fand sie den Gipsverband reichlich hinderlich aber der würde in einigen Wochen angenommen werden.
Sogar die Schulleiterin war heute freundlich zu ihr gewesen und sie hatte auch reichlich zu Essen bekommen. ’Sollte es wirklich besser werden?’, fragte sie sich. Was ihr im Moment noch Sorgen bereitete war die Tatsache, daß sie am Samstag mit Rebecca zusammen über heiße Kohlen laufen sollte. Das machte ihr ziemlich Angst, obwohl Rebecca gesagt hatte, sie müsse das nicht machen, wenn sie nicht wollte. Dennoch sorgte sie sich, daß sie vielleicht doch dazu gezwungen werden würde.

Über diese Gedanken wurde sie langsam müde. Sie schaute sich noch einmal kurz um und wollte sich auf die Seite drehen um zu schlafen, da fiel ihr auf, daß die kleine Lampe an dem Schlüsselkasten nicht mehr rot sondern grün leuchtete. Sie fragte sich, ob sie versuchen sollte den Schlüssel heraus zu nehmen oder ob das nur ein Test war. Doch ihre Neugier siegte, so schaltete sie mit Hilfe ihres Comms das Licht ein, stand auf und ging zur Tür. Der Kasten ließ sich öffnen und der Schlüssel heraus nehmen. Mit zitternder Hand steckte sie den Schlüssel in das Schloss des Gürtels und drehte ihn. Mit einem leisen Klicken öffnete sich der Gürtel. Sie konnte das Schrittband abnehmen und auch das Taillenband öffnen. Erleichtert stöhnte sie leise auf, legte den Gürtel auf den Tisch und kroch wieder in ihr Bett. Wie von selbst wanderte ihre Hand ihren Bauch entlang nach unten zwischen ihre Beine.


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HeMaDo
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.08.17 23:49 IP: gespeichert Moderator melden


Mein Schreibknecht sagt mir, daß diese Geschichte mittlerweile mehr als 170.000 Worte lang ist und aus mehr als 1.000.000 Zeichen in 20 Teilen besteht.
Umgerechnet auf ein Taschenbuch sind das mehr als 660 Seiten.

Da dieser Teil auch inhaltlich einen gewissen Abschluss darstellt, denke ich, es ist Zeit hier einen kleinen Schnitt zu machen.

Es geht zwar (wenn es meine Zeit erlaubt) nächste Woche an dieser Stelle weiter aber diesen kleinen Zwischenschnitt halte ich dennoch für angebracht.



Erst mal ein großes Danke an alle die hier die ausschließlich positiven Kommentare hinterlassen haben. Ich hätte nie gedacht, daß meine Geschichten und auch mein Schreibstil so gut ankommen. Da hatte ich anfangs schon gewisse Zweifel, doch diese sind ziemlich schnell ausgeräumt worden, was mich ermuntert hat, genau so weiter zu machen.

Einige Kommentare zu meinem Schreibstil, die mir hier angetragen wurden, habe ich mir zu Herzen genommen und sie mit einfließen lassen.

Anderes werde ich kaum ändern können, zum Beispiel ist mir jahrelang die alte Rechtschreibung eingetrichtert worden, die sich nicht so leicht ablegen lässt. Ich hoffe aber daß das was ich schreibe dennoch gut lesbar ist.


Wenn es meine Zeit zulässt, werde ich die bisherigen Teile zusammen führen und wie auch den ersten Teil der Geschichte als Epub und PDF hochladen.


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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.08.17 12:38 IP: gespeichert Moderator melden


Wie immer eine super Story. 👍
Bin heute erst dazu gekommen die letzten 3 Teile zu lesen.

Mach weiter so und nimm dir auch deine Pausen so wie du sie brauchst.
Lass uns aber bitte nicht zu lange warten

Gruss
Chrissi



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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.08.17 13:48 IP: gespeichert Moderator melden


Brrrrr -
jetzt hatte ich doch tatsächlich gehofft, das sie mit den abgefangenen Daten, der Vorzimmer DAME ihr schändliches tun nachweisen können.

Statt dessen muss ich lesen, wie Alice neu Eingekleidet und ärztlich versorgt wird.

Was jedoch nicht weniger spannend ist.
Du hast ihre Ängste und Hoffnungen schön beschrieben.

So langsam taut sie auf und kann noch gar nicht fassen, welche Freiheiten sie unter der neuen Herrin hat.

Freizeit hat sie nie gekannt.
Auf einmal darf sie sich selbst wünschen was sie Essen will, ohne das für sie nur die Reste der Andern übrigbleiben.
Die Kleidung jetzt ganz anderst und besser als früher.
Mit Rebecca versteht sie sich jetzt auch besser, denn sie hat sich schon bei Ihr für ihr Verhalten, beim Frühstück eindecken, entschuldigt.
So langsam begreift sie, das ihr hier niemand etwas böses will.

Mit diesen Einsichten, vermute ich mal, das sie ihre Einstellung ändert und sich durch lernen noch zu einer guten Serva entwickelt.

Danke HeMaDo

-----
Gruß vom Zwerglein
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jonnyf
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.08.17 18:23 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo,

mir gefällt Dein Schreibstil als auch die Rechtschreibung.

Hoffentlich wird der kleine Schnitt für uns nicht schmerzhaft - denn ich würde echt gerne wissen wie es mit der Vorzimmerdame weitergeht.

Mit den bekannten Charakteren lässt sich bestimmt noch ein Buch füllen!? Gerne auch mit evtl. größeren Pausen - nehme ich dann auch in Kauf.

Danke
jonnyf
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HeMaDo
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.08.17 19:19 IP: gespeichert Moderator melden


Ich muss glaube ich, etwas klarstellen.

Es wird keinen großen Schnitt geben und die Geschichte geht wie gewohnt weiter.
Was mit Linda passiert, wird genauso heraus kommen, wie auch alle anderen Stränge weiter geführt werden, je nach meiner persönlichen Priorität mal mehr mal weniger intensiv, genau wie bisher.

Der Abschluss dieser ersten Hälfte kommt daher, daß es von nun an keine neuen Charaktere mehr gibt (abgesehen vielleicht von Comparsen), sondern die vorhandenen Stränge in Richtung Finale geführt werden.

Außerdem habe ich mir gedacht, mehr als 600 Taschenbuchseiten und mehr als 1.000.000 Zeichen sind ein guter Punkt um damit anzufangen, in Richtung Abschluss hin zu arbeiten.

Ich habe noch so einige Ideen, die sich mit den vorhandenen und neuen Charakteren umsetzen lassen. Diese werde ich aber, wenn es soweit ist, in eine eigene Geschichte auslagern. Aber zuerst will ich Neue Horizonte zum Abschluss bringen, denn drei Geschichten parallel zu schreiben ist mir einfach zu viel. Ich muss ja bereits Abstriche an Schloss Fähenberg machen, was mir so garnicht passt. Aber da habe ich im Moment auch irgendwie eine Blockade.

Außerdem schlummert auf meiner Festplatte noch eine ganz andere Geschichte, die zu ca. 50% fertig ist. Diese spielt in einer ganz anderen Umgebung und hat mit diesen Geschichten hier garnichts zu tun.


Zitat

Brrrrr -
jetzt hatte ich doch tatsächlich gehofft, das sie mit den abgefangenen Daten, der Vorzimmer DAME ihr schändliches tun nachweisen können.


Tut mir leid, daß ich dich da enttäuschen musste. Aber Linda wird ihr Fett noch wegbekommen, keine Sorge. Aber den letzten Teil habe ich, innerhalb von drei Stunden Bahnfahrt aus dem Konzept heraus geschrieben und gebügelt. Der musste, vor dem Zwischenschritt einfach noch mit rein kommen. Dadurch habe ich nun die Ruhe, die weitere Geschichte aus den vorhandenen Konzepten heraus auszuarbeiten, ohne daß mir ein offenes Ende irgendwo herumgeistert.


Zitat

Mach weiter so und nimm dir auch deine Pausen so wie du sie brauchst.
Lass uns aber bitte nicht zu lange warten  

Pausen hatte ich im Moment keine geplant. Das Konzept für den weiteren Verlauf der Geschichte steht schon im Groben und muss nur noch ausgearbeitet werden.



Zitat

Mit den bekannten Charakteren lässt sich bestimmt noch ein Buch füllen!? Gerne auch mit evtl. größeren Pausen - nehme ich dann auch in Kauf.

Für einen Charakter der bisher nur als Nebendarsteller auftritt, habe ich bereits ein grobes Konzept auf meinen Schmierblättern stehen. Aber wie gesagt, will ich zuerst diese Geschichte hier sauber abschließen. Das wird also noch ein paar Monate warten müssen.


HeMaDo



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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.08.17 19:47 IP: gespeichert Moderator melden


Puuh, da fällt glaub ich nicht nur mir ein halbes Gebirge von der Seele.
Danke für die Erklärung, danke für´s bisherige - und danke für´s zukünftige Schreiben.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von der suchende am 28.08.17 um 19:48 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.08.17 22:38 IP: gespeichert Moderator melden


Noch einmal meinen Dank, an Dich HeMaDo!

Jetzt zu Dir der suchende, endlich begreife ich woher die Erdbeben kommen, von Dir!

Mit den Augen zwinkere und mich lächelnd verabschiede.
Ihr_joe
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Vergewaltigt! beendet
Der Brief bendet
Die 3 Schlüsselhalterinnen und die Vanilla beendet
Mein Schatz ... eine Fm Geschichte ohne KG beendet/gekürzt
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:29.08.17 12:16 IP: gespeichert Moderator melden


@ihr_joe. )))
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HeMaDo
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:03.09.17 21:31 IP: gespeichert Moderator melden


»Deine neue Serva scheint dir ja ziemlich übel mitzuspielen.«, sagte Roger, der heute am Empfang der Kanzlei arbeitete. Er tippte auf seine Krawatte und den Hemdkragen.
Bernd wandte sich um und sah in den Spiegel. Schnell richtete er seine Krawatte und das Hemd. »Halt bloß die Klappe. Bei Dir und Rena war es doch auch nicht anders.«, sagte Bernd grinsend und wollte in sein Büro gehen,
»Du, deine Klientin ist da. Sie wartet schon seit zehn Minuten.«
Bernd blieb stehen und wandte sich noch einmal zu Roger. »Ich habe heute keinen Klienten.«
»Doch, der Termin steht schon seit ein paar Tagen in deinem Kalender.«
»Als ich gestern nachgesehen habe, stand da noch kein Termin. Und ich wüsste auch nicht… Ach, was soll’s. Wer ist es denn?«
»Ich habe keinen Namen. Im Kalender steht nur ein Y. Soll ich sie rein schicken?«
»Gib mir noch zwei Minuten.«, sagte Bernd und ging in sein Büro. Er zog das Jackett aus und hängte es über den Kleiderständer.

»Schönen guten Morgen. Mein Name ist Dorscher.«, stellte er sich vor als die Frau in sein Büro trat. Er bot ihr einen Stuhl an und setzte sich ihr gegenüber hinter seinen Schreibtisch. Die Frau war ungefähr Mitte dreißig, hatte lange, blonde Haare und einen sonnengebräunten Teint, der jedoch nicht übertrieben dunkel wirkte. Sie trug einen sehr teuer aussehendes, schwarzes Kleid und einen ebenfalls schwarzen Hut. Aus schwarzen Augen schaute sie ihn ernst an.
»Mein Name ist Yanna.«, stellte die Frau sich vor.
»Yanna? Und weiter?«
»Das tut nichts zur Sache.«, gab die Frau zurück.
»Nun, wenn ich für Sie arbeiten soll, wäre es schon gut, zu wissen, wer Sie sind.«
»Lassen Sie es mich so ausdrücken. Sie und ihre Kollegen haben in letzter Zeit einige Nachforschungen angestellt, für die Sie kein Honorar bekommen haben. Meine Auftraggeber sind daran interessiert, daß Sie diese Nachforschungen weiter führen. Und wir wären Bereit, Ihnen auf Stundenbasis das doppelte des üblichen Honorars zu bezahlen. Dafür möchten meine Auftraggeber und ich allerdings gerne ungenannt bleiben.«
»Hören Sie, ich weiß nicht, von was für Nachforschungen Sie sprechen. Und was sie mir vorschlagen hört sich für mich nicht gerade legal an. Daher möchte ich Sie jetzt bitten, zu gehen.«

»Ich kann Ihnen versichern, daß ihre Arbeit, sofern Sie sich selbst im gesetzlichen Rahmen bewegen, vollkommen legal ist. Es geht um einige Fälle, die Sie sich angesehen haben. Für einige dieser Fälle können meine Auftraggeber Ihnen, wenn Sie das wollen, ein Mandat erteilen. Aber ich bin mir sicher, daß Sie, sollte es dazu kommen daß diese Fälle erneut vor Gericht kommen, noch mehr Klienten bekommen. Es handelt sich im Bereich von Zentraleuropa um ungefähr zweitausend Fälle, die neu aufgerollt werden müssten.«
Bernd musterte die Frau. Sie trat sehr selbstsicher auf und schien genau zu wissen, wovon sie redete. Natürlich war Bernd klar, von welchen Fällen diese Frau redete, doch er versuchte es erst einmal damit, sich dumm zu stellen. »Ich weiß wirklich nicht, von was für Fällen Sie reden.«
»Es handelt sich um Fälle wie diesen. Das übliche Strafmaß wären ungefähr fünf bis zehn Jahre. Das tatsächlich gesprochene Urteil liegt in diesem Fall bei 25 Jahren.« Die Frau holte eine gut daumendicke Aktenkopie aus ihrer Handtasche, schlug eine Seite auf und legte diese auf den Schreibtisch. Als die Frau Bernds Gesichtsausdruck sah, als dieser die Akte erkannte, wusste sie, daß sie schon so gut wie gewonnen hatte.
»Woher haben sie diese Akte?«, fragte Bernd leise.
»Das ist die offizielle Gerichtsakte dieses Falles, die sich jeder Bürger ansehen kann. Ich biete Ihnen und jedem Ihrer Kollegen, der bei dieser Sache mitwirkt zusätzlich zu dem Honorar auf Stundenbasis ein Erfolgshonorar in Höhe von 250000 Dollar an für den Fall, daß mindestens ein Drittel aller nachgewiesenen Fälle eine erneute Verhandlung bekommen und das Strafmaß um mindestens die Hälfte gesenkt wird. Wenn Sie zusagen, wird dieses Geld noch heute auf ein Treuhandkonto überwiesen und kommt zur Auszahlung, wenn die Quote von 33 Prozent erreicht ist.« Die Frau schaute ihn fragend an.

»Selbst wenn wir weiter an diesen Fällen arbeiten sollten, ohne weitere Beweise werden wir garnichts ausrichten können. Alle diese Urteile sind vollkommen gesetzeskonform. Die Richter haben ihren Ermessensspielraum für jede einzelne dieser Straftaten voll ausgeschöpft und die Strafen wie üblich addiert. Das ist zwar sehr ungewöhnlich aber leider vollkommen legal.«
»Dessen bin ich mir vollkommen bewusst. In ungefähr einem halben Jahr, vielleicht früher, werden wir Ihnen Beweise zukommen lassen, welche die Hintergründe dieser Sache aufdecken werden.«
»Wenn Sie Beweise haben, warum gehen Sie dann nicht zum Staatsanwalt? Und wieso erst in einem halben Jahr? Bis dahin können noch hunderte Frauen von solchen Urteilen betroffen sein.« Bernd schaute die Frau nun äußerst verärgert an.
Die Frau hielt seinen Blick. »Das halbe Jahr benötigen wir, um alle beweise zu sammeln. Sie können sich sicher sein, daß in der nächsten Zeit keine solche Urteile mehr gesprochen werden.«
»Wie können Sie da so sicher sein? Was sollte die Richter daran hindern?«, fragte Bernd aufgebracht.
»Es hat ein Ereignis gegeben, von welchem mittelbar auch die Richter betroffen sind, die diese Urteile gefällt haben. Die meisten von ihnen werden im Moment sicher ein großes Interesse daran haben, nicht aufzufallen.«
»Sie meinen, weil irgend ein Ereignis eingetreten ist, werden Richter die teilweise mehr als zehn Jahre lang überhöhte Urteile gefällt haben, auf einmal wieder Urteile fällen, die sich in einem normalen Rahmen bewegen und so erst recht auffallen? Was soll das überhaupt für ein Ereignis gewesen sein?« Bernd wurde langsam äußerst ungeduldig.
Die Frau hingegen blieb die Ruhe selbst als sie antwortete »Sie könnten Recht haben. Trotzdem werden meine Auftraggeber nichts überstürzen. Im Moment müssen diese noch dafür Sorge tragen, daß bestimmte Personen nicht zu unrecht verdächtigt werden.« Aus ihrer Tasche holte die Frau die gedruckte Ausgabe einer Tageszeitung hervor und legte sie auf den Schreibtisch. »Sie sollten, wenn Sie Feierabend machen, nach hause gehen, sich einen Kaffee machen und Zeitung lesen.«, sagte die Frau. Sie stand auf, verabschiedete sich mit einem »Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag.« und ging.

Bernd starrte auf die Akte die vor ihm lag. Er blätterte sie durch und als er Maras Bild sah, strich er mit dem Finger über dieses.

- - -

»Los, aufstehen.«, rief Rebecca in Alices Zimmer hinein. Das wird ein herrlicher Tag. Es hat endlich aufgehört zu regnen.«
Langsam rappelte Alice sich auf und brauchte eine Weile, bis sie sich aus ihrer vollkommen zerwühlten Decke gewickelt hatte.
»Na, Spaß gehabt?«, fragte Rebecca als Alice verschlafen aus ihrem Zimmer kam und ins Bad ging. Sie war nackt und trug auch ihren Keuschheitsgürtel nicht.
Alice schaute sie an und wurde feuerrot im Gesicht.
»Mach dir nichts draus.«, sagte Rebecca, als Alice die Tür hinter sich schloss.
Alice schaute aus dem Fenster hinaus während sie sich die Zähne putzte. Rebecca hatte Recht, es hatte tatsächlich aufgehört zu regnen. Dafür schneite es jetzt. Es waren dicke Schneeflocken die in einem dichten Gewirr vom Himmel fielen und die Luft grau erscheinen ließen.

Als sie ihr Zimmer verließ, war Rebecca bereits nach unten gegangen. Sie hatte ihren Gürtel nur widerwillig angelegt, doch Herrin Andreas Anweisungen waren eindeutig gewesen. Solange sie keine Freizeit hatte, musste sie den Gürtel tragen. Zwar hatte sie noch nie kontrolliert, ob sie den Gürtel wirklich trug, aber gestern hatte sie gemeint, es wäre sicher auch nicht schlimm, wenn sie den Gürtel auch nachts anlegen würde. Doch dazu hatte sie sich nicht durchringen können.

Alice fragte sich, woher Herrin Andrea wissen konnte, daß sie den Gürtel die ganze Nacht nicht getragen hatte und schon nach versteckten Kameras in ihrem zimmer gesucht. Doch als sie den Schlüssel gestern Abend aus dem Kasten genommen hatte, war ihr klar geworden, daß wenn dieser ferngesteuert geöffnet werden konnte, man sicher auch sehen konnte, ob der Schlüssel darin steckte.

Trotz des Gürtels und der Strenge, die Rebecca an den Tag legte, begann sie sich hier wohl zu fühlen. Sie hatte ein Bett, ordentliche Kleidung und bekam ordentliches Essen. In den vier Tagen in denen sie hier war, war sie nur einmal geschlagen worden.

-

Das war vorgestern gewesen. Sie hatte in der Halle Staub geputzt und jemand hatte geklingelt. Als sie die Tür geöffnet hatte, stand eine Frau vor ihr und fragte nach Rebecca. Doch diese war gerade unterwegs um sich mit jemandem zu treffen. Die Frau hatte ihr einen Umschlag in die Hand gedrückt und ihren ID-Chip gescannt. Dann musste sie auf einem Pad unterschreiben, daß sie den Umschlag angenommen hatte. Dieser sah ziemlich offiziell aus, er war mit einem rot/weißen Band und einer gut fünf Zentimeter durchmessenden Plastikplombe versiegelt auf der ein offizielles Siegel abgebildet war. Sie hatte den Brief in Rebeccas Büro gebracht und ihr auf den Schreibtisch gelegt, weil ihr Name darauf stand. Dabei hatte sie aus dem Fenster geschaut und die drei Frauen gesehen, die die Straße entlang gegangen waren. Sie hatten ihr zugewinkt und sie hatte zurück gewinkt. Eine der Frauen hatte ihr darauf hin ein Zeichen gemacht, heraus zu kommen.

»Oh, entschuldige, du bist ja garnicht Rebecca.«, hatte eine der drei Blondinen gesagt. Eine davon, Vivian, hatte sie bereits am Dienstag kennen gelernt, als Rebecca diese im Verwaltungsgebäude besucht hatte.
»Hallo, ich bin Larissa, das sind Frida und Vivian.«, hatte eine der Drei sie vorgestellt.
»Hallo, ich bin Alice.«, hatte sie gesagt.
Sie hatten sich eine ganze Weile mit ihr unterhalten. »Wir sind auf dem Weg zu Trish. Komm doch mit. Wenn du neu hier bist, wird sie dich sowieso mal einladen.«
Alice schwankte innerlich. Einerseits fand sie es großartig, daß die Drei sie einfach so eingeladen hatten, andererseits wusste sie natürlich, daß sie das Haus nicht so einfach verlassen konnte. Aber weder Herrin Andrea noch Rebecca waren zu Hause und so konnte sie niemanden fragen. Doch ihre Neugier auf Trish, von denen die Drei geredet hatten und auf dieses Kunstwerk welches diese baute siegte. So war sie mit den Dreien mit gegangen und fand sich kurze Zeit später bei Trish wieder. Als sie sie sah, war sie ziemlich erstaunt darüber, daß diese an einem kleinen Wagen angekettet war, der auf Schienen lief, welche anscheinend durch das gesamte Haus liefen.

Trish hatte ihr erklärt, daß sie keine Serva sei sondern sie mit ihrer Herrin, wie sie sie nannte, freiwillig zusammen lebte und diese Schienen ihre eigene Idee gewesen waren. Dies hatte Alice ziemlich erstaunt zur Kenntnis genommen. Trish hatte ihr ihr Kunstwerk gezeigt, welches sie etwas seltsam fand. Doch sie hatte sich bereit erklärt, wenn Herrin Andrea das erlaubte, einen Abguss nehmen zu lassen um selbst Teil dieses Kunstwerkes zu werden. Trish hatte sie auf Tee und Kuchen eingeladen und während sie in diesem Aufenthaltsraum saßen, Tee tranken und Kuchen aßen, unterhielten sich alle angeregt und bezogen sie auch mit in diese Unterhaltung ein. Lediglich Vivians Zeichensprache konnte sie nicht verstehen, doch die Anderen hatten ihr diese übersetzt.

Plötzlich piepste das Comm, welches sie noch immer am rechten Handgelenk trug. ’Rebecca’ stand auf dem Display und sie wusste nicht so recht, was sie nun tun sollte. Sie tippte auf das Display und sagte »Hallo?«
»Alice, wo zum Geier bist du verdammt noch mal?« rief Rebecca.
»Ich… Ich bin bei Trish.«, hatte sie gestottert.
»Was um alles in der Welt machst du bei Trish? Du solltest in der Halle Staub wischen. Aber das Einzige, was ich hier sehe ist ein Staubwedel der an der Wand lehnt. Bleib wo du bist, ich bin in ein paar Minuten da.« Das war das erste Mal, daß sie Rebecca hatte schreien gehört.

Diese war tatsächlich einige Minuten später mit einem der Wagen gekommen. Zwar hatte sie nicht geschrien sondern war ziemlich ruhig, doch man konnte ihr deutlich ansehen, wie verärgert sie gewesen war. Sie hatte nicht nur mit ihr geschimpft sondern auch mit den anderen Dreien. Dann hatte sie sie in den Wagen geschickt und sie waren nach Hause gefahren.

»Was denkst du dir denn eigentlich?«, hatte Rebecca gesagt, als sie wieder in der Halle standen. »Du kannst doch nicht einfach so abhauen. Du hättest dich verlaufen können oder dir hätte sonst was passieren können und niemand hätte gewusst, wo du dich rum treibst. Es hat niemand was dagegen, wenn du mal ein oder zwei Stunden mit den Anderen mit gehst, aber du hättest wenigstens Bescheid sagen sollen. Wofür hast du denn das Comm?«
Sie hatte einfach da gestanden und zu gehört. Dann war Rebecca in den Salon gegangen und hatte sie einfach so stehen lassen. Das Ticken der großen Standuhr hatte ihr in den fünf Minuten die Rebecca weg war in den Ohren geklungen wie Paukenschläge. Sie machte sich auf das schlimmste gefasst und als Rebecca mit einem Stock in der Hand wieder gekommen war wusste sie, daß sich ihre Befürchtung bewahrheiten würde.
»Ich habe mit Herrin Andrea gesprochen und sie hat mir aufgetragen, dich zu bestrafen. Ohne sich abzumelden weg gehen, hätte mir in der Schule bestimmt fünfzig Schläge mit der Peitsche eingebracht. Aber zum Glück hat Herrin Andrea gesagt, ich kann selbst entscheiden, was angemessen ist. Zieh die Tunika aus und stell dich da hin.«, hatte Rebecca gesagt.
Sie hatte die Tunika ausgezogen und an die Garderobe gehängt. Zitternd war sie in die Mitte der Halle gehangen, hatte die Haare über ihre Schulter nach vorne gelegt und den rechten Arm in den Nacken gelegt und sich in ihr Schicksal ergeben.
»Es tut mir leid Miss.«, hatte sie leise gesagt und sich auf das Schlimmste gefasst gemacht. Sie hatte geahnt, daß es für sie schlimm werden würde, wenn Rebecca entschied, wie viele Schläge sie bekommen würde. Insgeheim hatte sie gehofft, daß sie möglichst schnell zusammen brechen und ohnmächtig werden würde.
»Davon das es dir leid tut, wird es auch nicht besser, daß ich dich im ganzen Haus gesucht habe und mir sorgen gemacht hab, daß dir was passiert ist.«, hatte Rebecca gesagt, sich hinter sie gestellt und sie geschlagen. Bei den ersten zwei Schlägen auf ihren Hintern war sie heftig zusammen gezuckt. Doch die Schläge waren zu ihrer Überraschung nicht all zu fest und bereits nach fünf Schlägen hatte Rebecca ihr gesagt, sie solle sich wieder anziehen. »Ich glaube, das reicht. Aber das Nächste Mal sag gefälligst Bescheid, bevor du weg gehst. Verstanden? Und jetzt zieh dich wieder an und staub hier weiter ab!«
Sie hatte nur genickt, sich die Tunika über gezogen und den Staubwedel genommen.

Als Rebecca in der Küche verschwunden war, hatte sie ihre Tunika geöffnet und sich ihren Hintern betrachtet. Hatte sie eben noch gedacht, Rebecca hätte nicht gewusst, was sie tat und deshalb nur locker zu geschlagen, wurde ihr nun klar, daß sie wohl absichtlich nicht so fest geschlagen hatte. Die Schläge waren ziemlich ordentlich ausgeführt und es hatten sich fünf deutlich sichtbare Striemen gebildet, die alle quer über beide Backen liefen und ihr beim Sitzen in der nächsten Zeit ganz sicher einige Probleme bereiten würden. Als sie mit den Fingern über die Striemen fuhr, waren diese bereits leicht erhaben.

-

’Eigentlich war ich ja sogar selber Schuld daran, daß sie mich bestraft hatte.’ dachte sie sich. Und daß Rebecca so streng war wirkte sich auch eher so aus daß sie jedes Mal schimpfte, wenn sie nicht genug aß oder trank oder sich nicht ordentlich anzog. Fast könnte man meinen, sie würde sich Sorgen um sie machen.

- - -

»Ich glaube nicht, daß es schlimm ist Herrin.«, erklang Rebeccas Stimme aus der Küche. Alice wunderte sich, daß Herrin Andrea um diese Zeit schon ihr Zimmer verlassen hatte.
»Ich finde es ja sehr anständig von dir. Aber erstens muss sie garnicht jeden Abend raus kommen und zweitens soll das auch nicht auf deine Kosten gehen.« Das war tatsächlich Herrin Andreas Stimme.
»Mir macht es im Moment wirklich nichts aus Herrin, lassen Sie ihr doch einfach die Freude. Sie hat eine ziemlich schlimme Zeit hinter sich. Und ich habe ihren Ausdruck gesehen, als sie ihn bekommen hat. Ich halte es wirklich für besser, wenn sie ihn Abends ablegen kann.«, sagte Rebecca. Alice fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
»Du hast jetzt eigentlich lange genug Zeit gehabt, dich an den Gürtel zu gewöhnen. Ab sofort brauchst du deinen Schlüssel nicht mehr in den Kasten zu tun. Du kannst ihn ablegen, wann du willst. Auch wenn du während deiner Freizeit das Haus verlässt. Ich denke, du bist vernünftig genug, daß ich dich nicht jeden Tag darauf hinweisen muss, daß du ihn anzulegen hast, solange du arbeitest. Und was Alice anbelangt, liegt es ab sofort in deiner Hand. Ich erlaube ihr von nun an vier Abende in der Woche, das Wann bestimmst du.«
»Ich? Ich denke nicht, daß ich die Richtige bin, das zu entscheiden.«
»Papperlapapp. Du bist verantwortungsbewusst genug. Andere hätten ganz sicher nicht auf ihren eigenen Aufschluss verzichtet damit sie jeden Abend aus dem Gürtel darf.«, sagte Herrin Andrea energisch. »Damit ist diese Diskussion beendet.«
»Ja Herrin.«, Rebeccas Stimme klang etwas resigniert.
Es erklangen Schritte, die sich der Tür näherten. Alice wusste nicht, was sie tun sollte. Zu lauschen war etwas, was sicher weder Herrin Andrea noch Rebecca dulden würden. Doch die Schritte waren nun bereits ganz nah an der Tür und es war zu spät, noch weg zu gehen. Alice schluckte und stellte sich gegenüber der Tür an die Wand.
»Was machst du denn hier?«, fragte Herrin Andrea als sie aus der Küchentür trat.
Alice wusste, das leugnen nichts bringen würde. »Herrin, es tut mir leid, ich wollte gerade in die Küche gehen und Rebecca beim Frühstück helfen.«, sagte sie mit gesenktem Kopf »Und da habe ich mit gehört, was Sie beide gesagt haben in der Küche.«
Herrin Andrea musterte sie von oben bis unten. Sie war sich sicher, daß sie nun wieder bestraft werden würde.
»Du hast also gelauscht?«, fragte Herrin Andrea.
»Ja Herrin. Es tut mir leid.«, erwiderte Alice leise.
»Dann weißt du ja sicher, worüber wir uns gerade unterhalten haben.« Das war keine Frage sondern eine Feststellung. Ohne eine Antwort abzuwarten sprach Herrin Andrea weiter »Einerseits wäre es sicher eine recht effektive Strafe, wenn du die nächsten Wochen statt an vier nur an zwei Abenden deinen Schlüssel bekommst, aber andererseits halte ich das für keine besonders gute Idee. Eigentlich halte ich den Stock ja für eine angemessene Strafe, aber ich denke, geschlagen wurdest du in der letzten Zeit mehr als genug. Wenn mir eine passende Strafe eingefallen ist, werde ich dir das mitteilen.«

Mit offenem Mund sah Alice Herrin Andrea an. Hatte ihre Herrin gerade offen zugegeben, daß sie nicht wusste, wie sie sie bestrafen sollte?
»Geh jetzt und helf Rebecca beim Frühstück machen.«, riss Herrin Andrea sie aus ihren Gedanken.
»Ja Herrin.«, sagte Alice, knickste und ging zu Rebecca in die Küche.
Sie traute sich nicht, diese anzusehen. Durch das, was sie gerade erfahren hatte, erschien sie ihr in einem ganz anderen Licht. Rebecca hatte selbst darauf verzichtet, den Schlüssel zu ihrem Keuschheitsgürtel zu bekommen nur damit sie jeden Abend ihren eigenen Gürtel abnehmen durfte. Wieso tat sie das und wieso hatte sie ihr das nicht gesagt?

Nach dem Frühstück gab Herrin Andrea Alice frei. Sie durfte sich auf dem Gelände frei bewegen und sich um sehen. Aber um 15 Uhr sollte sie wieder hier sein.
Rebecca hatte ihre Kleidung kontrolliert, bevor sie das Haus verlassen durfte. Sie hatte darauf bestanden, daß sie die warme Unterwäsche trug und ihr einen Umhang heraus gelegt, den sie anziehen sollte, wenn sie im Freien war. Außerdem musste sie Socken und Schuhe tragen. Obwohl ihr das noch immer reichlich ungewohnt vor kam, tat sie was Rebecca sagte.

Sie ging zu dem Haltepunkt der Magnetbahn die durch das gesamte Gelände führte und setzte sich in den Wagen gesetzt, der kurz darauf anhielt.
»Bitte nennen Sie ihr Ziel.«, sagte eine Stimme.
»Ich würde mir gerne das Gelände ansehen.«, sagte sie unsicher.
Der Wagen setzte sich darauf hin in Bewegung und fuhr anscheinen tatsächlich über das gesamte Gelände, zumindest dort wo es Schienen gab.
Eine Stimme nannte die Bezeichnungen einiger Haltepunkte und erklärte auch was es gerade draußen zu sehen gab. Neben der Schule für Serva, dem Zentrum in dem ein großer Teil des öffentlichen Lebens hier stattfand und dem Verwaltungsgebäude, die Alice bereits kannte, gab es hier sogar zwei Schlösser, jedenfalls hießen diese Gebäude so, obwohl sie recht modern aussahen. Es gab einen Sportplatz, eine Flussbühne, ein Kundenzentrum, darunter konnte sie sich nicht viel vorstellen, ein Besucherzentrum, welches allerdings noch nicht fertig war und auf dem gesamten Gelände verstreut einige mehrstöckige, große Wohnblocks. Außerdem gab es noch einige kleinere Wohnhäuser, Alice schätzte, daß diese für höchstens zwei Familien gedacht waren.

Gegen Mittag bekam sie langsam Hunger. »Wo kann ich denn etwas essen?«, fragte sie.
»Es gibt auf dem Gelände 23 Servicepunkte in denen Sie essen können. Im Zentrum gibt es die Kantine, ein Bistro, drei Tanzlokale und in der Lobby können Sie dort ebenfalls essen. Am Flugfeld gibt es ein Clubhaus in dem Sie essen können, dieses ist jedoch an diesem Wochenende für Mitglieder des Mile High Club reserviert. Im Sommer können sie an den beiden Seen an den Strandbars Essen bestellen.«, sagte die Computerstimme aus dem Lautsprecher.
Alice dachte kurz nach und sagte dann »Dann möchte ich gerne ins Zentrum.«
Ein Piepton erklang und kurz darauf hielt die Bahn vor dem Zentrum. Sie stieg aus und betrachtete sich das Gebäude einen Moment lang. Es war ein wirklich großes, zweistöckiges Gebäude mit einer Fassade die überwiegend aus Glas zu bestehen schien. Am Eingang zählte sie alleine sechs doppelflügelige Türen. Sie betrat das Gebäude durch eine dieser Türen und stand in der Lobby, die sie am Dienstag bereits gesehen hatte. Etwas unschlüssig stand sie in der Lobby und schaute die Wegweiser an. Sie fragte sich, ob sie alleine in die Kantine gehen durfte. Von ihrem letzten Besuch dort, zusammen mit Herrin Andrea und Rebecca, wusste sie, daß diese Kantine eher ein schickes Restaurant war wo sie sicher nicht alleine hin gehen durfte. Also entschied sie sich dazu in das Bistro zu gehen.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich entschieden hatte, was sie essen wollte, die Auswahl die auf dem Pad angezeigt wurde, war anscheinend wieder extra für sie aufgestellt, aber ziemlich umfangreich, so daß es eine Weile dauerte bis sie aus all den lecker aussehenden Sachen etwas ausgewählt und bestellt hatte.

Nachdem sie gegessen hatte, verließ sie das Zentrum wieder und wollte mit der Magnetbahn weiter fahren, doch sie entdeckte einen schmalen Fußweg der von hier zu dem Fluss führte, der unterhalb des Zentrums verlief. Sie hatte noch mehr als zwei Stunden Zeit bis sie wieder zurück sein musste und so entschloss sie sich, diesen Weg zu nehmen. Dieser führte über mehrere Treppen den Hang herunter direkt auf einen größeren See zu. Mitten in diesem See befand sich eine Insel auf der eine kleine Hütte stand. Auch an dem schönen und ordentlichen Strand aus weißem, feinen Sand befand sich eine solche Hütte. Als sie darauf zu ging spürte sie wie der Sand bei jedem Schritt nach gab. Zu gerne hätte sie trotz des kalten Wetters die Schuhe aus gezogen um barfuß durch den Sand zu laufen, wie sie es als Kind gerne getan hatte, wenn sie mit ihren Eltern an der See Urlaub gemacht hatte.

Sie fühlte sich in diese Zeit zurück versetzt als der feuchte Sand unter den Sohlen ihrer Schuhe bei jedem Schritt knirschte. So in Gedanken versunken merkte sie nicht, wie die Zeit verging. Erst von einem Piepsen und einem immer stärker werdendes Vibrieren am Handgelenk wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie schaute auf das Comm, welches anzeigte, daß es bereits 14:30 Uhr war. Sie musste um 15 Uhr zurück sein, hatte Herrin Andrea gesagt. Also machte sie sich auf den Rückweg.

Mittlerweile hatte es aufgehört zu schneien und die Luft roch nach Winter. Am Zentrum stieg sie in die Magnetbahn und sagte »Ich würde gerne zu Herrin Andreas Haus zurück.«
Gerade noch rechtzeitig erreichte sie dieses. Nachdem die Magnetbahn an dem Haltepunkt gehalten hatte und sie ausgestiegen war, ging sie den Weg zum Haus zurück. Als sie an dem altmodischen Glockenzug neben der Haustür zog, war es genau zwei Minuten vor 15 Uhr.
Rebecca öffnete ihr die Tür und sie trat ein. Sie folgte Rebecca nach oben, wo sie sich umziehen musste. Rebecca hatte ihr bereits Sachen heraus gelegt und so war sie schnell damit fertig. Zusammen gingen sie in die Halle und warteten auf Herrin Andrea. Diese erschien kurz darauf und sie gingen nach draußen, wo sie den kleinen Elektrowagen nahmen. Sie fuhren ein Stück weit, bis Alice das Haus erkannte, in dem Trish wohnte. Dort standen einige der Elektrowagen auf der Straße und in der Einfahrt. Sie stiegen aus, nachdem Rebecca den Wagen abgestellt hatte und gingen hinter das Haus. Dort standen zu Alices Erstaunen bereits jede Menge Leute herum.

Diese standen um einen gut zehn Meter langen, einen halben Meter hohen und einen Meter breiten Holzstapel herum und unterhielten sich in kleinen Gruppen, beleuchtet wurde die recht große Wiese mit Fackeln, die auf langen Pfosten steckten. Diese Fackeln tauchten die ganze Szenerie mit ihrem flackern in ein seltsam unruhiges Licht und ließen die ganze Szenerie ein wenig unheimlich erscheinen.

Von irgend wo her erklang sanfte Musik und in einiger Entfernung zu dem Holzstapel standen sechs Trommeln. Diese waren schräg aufgestellt und das beste Attribut, welches Alice bei deren Anblick einfiel war ’riesig’.

Während Alice noch versuchte, sich einen Überblick über diese Szenerie zu verschaffen, kam Trish bereits auf sie zu und begrüßte erst Herrin Andrea, dann Rebecca und schließlich sie selbst mit einer Verbeugung. Sie trug einen dunklen Umhang der mit verschiedenen Symbolen bestickt war und ihr Haar hing offen auf ihrem Rücken. Nach der Begrüßung kam Trish auf sie zu. »Hast du das schon mal gemacht?«, fragte sie.
Alice konnte nicht mehr als bei diesem Anblick den Kopf zu schütteln.
»Dann rate ich dir, lauf nicht als eine der Ersten.«, sagte Trish zu ihr. »Ich zeige dir nachher noch alles. Aber jetzt muss ich erst mal eben weg.« Sie wandte sich ab und ging zu den großen Trommeln. Alice schaute sich um, doch Herrin Andrea und Rebecca waren verschwunden. Sie entdeckte Rebecca in einiger Entfernung wo sie sich, ein Glas in der Hand, mit der Schulleiterin und einer anderen Frau unterhielt. Am ihr abgewandten Ende des Holzstapels standen drei Blondinen, die sich angeregt unterhielten. Alice erkannte Vivian, Larissa und Frida. Als diese sie bemerkten, winkte Larissa sie zu sich heran. Da sie Herrin Andrea nirgend wo sehen konnte, ging sie zu den Dreien, die sie sofort freundlich begrüßten.
»Was machen die ganzen Leute hier?«, fragte Alice. Sie war noch immer ein wenig überwältigt von den vielen Leuten und der düsteren Szenerie.
»Einige wollen den Feuerlauf mit machen, aber die Meisten wollen wohl nur zuschauen.«, erklärte Larissa.
Vivian wandte sich zu Alice und machte einige Zeichen.
»Sie sagt, das sind alles Feiglinge.«, übersetzte Frida grinsend.
»Wollt ihr da auch mit machen?«, wollte Alice von Vivian wissen. Diese machte erneut einige Zeichen und nickte heftig.
»Auf jeden Fall.«, sagte auch Larissa und Frida nickte ebenfalls.

Bevor Alice noch fragen konnte, ob sie keine Angst hätten, ertönten mehrere laute Trommelschläge. Das darauf folgende Trommelkonzert übertönte jedes Wort und machte eine weitere Unterhaltung unmöglich. Die Schläge der Trommeln fuhren ihr in den Magen und schienen ohne Umweg über das Gehirn direkt ins Unterbewusstsein vorzudringen. Auch die anderen Drei schienen sich dem nicht entziehen zu können und bewegten sich im Rhythmus der Trommeln. An dem Holzstapel stand nun eine Gestalt mit einer Fackel in der Hand. Es war Trish die nun die Fackel senkte, an den Holzstapel hielt und an diesem entlang ging. Es dauerte nicht lange bis das gesamte Holz in hellen Flammen stand. Das Feuer warf seinen Schein auf die Frauen die darum herum standen. Die Meisten bewegten sich ebenfalls zum Takt der Trommeln und hatten ihre Unterhaltungen eingestellt. Auch Herrin Andrea stand bei dem Stapel. Das Feuer tauchte ihr weißes Kleid in einen unwirklichen, gelb-roten Schein der ihre Bewegungen noch untermalte.

Trish war am Ende des nun brennenden Holzstapels angekommen und stand nun, die Fackel im weit gehobenen Arm, vor einem weiteren, kleineren Stapel über dem ein großes Dreibein stand. Die Trommeln wurden immer leiser und mit einem finalen, alles durchdringenden Schlag der Trommeln entzündete sie auch diesen Holzstapel. In die nun folgende Stille erklang zuerst leises Klatschen, welches sich zu einem lauten Applaus steigerte in den sich einige Pfiffe und Rufe mischten. Sie verneigte sich theatralisch und steckte die Fackel wieder in den Ständer aus dem sie diese heraus genommen hatte.

»Habt ihr denn keine Angst?«, fragte Alice nun in die Runde, als die Trommeln verstummt waren und eine Unterhaltung wieder möglich war.
»Angst? Nein. Ich bin ziemlich aufgeregt, weil ich daß das erste Mal mache.«, sagte Larissa. »Aber Angst habe ich keine.«
»Ich schon.«, gab Alice zu.
»Das ist garnicht schlimm, hat Trish gesagt. Man muss nur schnell gehen, aber nicht laufen.«, sagte Frida.
Vivian machte einige Zeichen, die Frida wieder übersetzte »Man muss nur genau so laufen wie wir das in der Schule gelernt haben.« Vivian nickte und ging eine Runde um die Anderen herum, wobei ihr Gang sehr gleichmäßig war.
»Also in der Schule hab ich sowas nicht gelernt.«, sagte Larissa. Frida schüttelte mit dem Kopf und zuckte mit den Schultern.

In diesem Moment kam eine Frau auf sie zu und nahm Frida von hinten in die Arme. In jeder Hand hielt sie ein Brötchen in dem eine Bratwurst steckte. »Hier, iss.«, sagte sie und wollte Frida das Brötchen geben.
»Lieber nicht.«, sagte Frida. »Wenn ich ins Krankenhaus muss und operiert werden muss, dann ist es besser, nichts gegessen zu haben.«
Die Frau nahm den Kopf ein Stück zurück, schaute Frida an und lachte los. »Du hast Probleme.«, sagte sie. »Es kann nichts passieren. Glaub mir. Ich hab das auch schon mal gemacht. Und meine Füße sind noch dran. Du musst nur aufpassen, daß du nicht hin fällst. Dann kann dir gar nichts passieren.« Sie drückte Frida das Brötchen in die Hand und gab ihr einen Kuss. Dann ließ sie sie los und ging lachend zu einer anderen Gruppe Frauen, die am Feuer standen.

Während Frida ihre Wurst aß unterhielten sich die Anderen und bezogen auch Alice in ihre Gespräche mit ein. Nach und nach holten sie sich alle am Grill eine Wurst und auch etwas zu trinken. So verging die Zeit recht schnell und das Feuer brannte langsam herunter.
Trish und einige Andere begannen damit, die Glut des ausgebrannten Feuers mit Schippen und Harken gleichmäßig zu verteilen so daß ein gut zwei Meter breites und zehn Meter langes Kohlenbett entstand, welches von brennenden Fackeln gesäumt war. Sie selbst ging einmal quer über den Glutteppich und wieder zurück. Dann stellte sie sich an dessen Anfang und hob beide Arme empor. Dies nahmen Frida, Vivian und Larissa zum Zeichen zu ihr zu gehen. Auch Alice folgte ihnen und stellte sich vor Trish. Es kamen noch einige Frauen, die sich ebenfalls dazu stellten.

Als niemand mehr dazu kam, ließ Trish die Arme sinken und die Trommeln setzten wieder ein. Die Trommeln wurden immer lauter und der Rhythmus immer schneller. Trish zog ihren leichten Umhang aus und legte ihn neben sich. Sie drehte sich um, atmete mehrmals tief ein und wieder aus, dann ging sie in einem ganz normalen Tempo los, als würde sie spazieren gehen. Nach einigen Schritten erreichte sie die Glut und ging im selben Tempo weiter. Die meisten der Umstehenden schauten ihr fasziniert zu und auch Alice konnte den Blick nicht von ihr lassen, wie sie splitternackt über die glühenden Kohlen ging als würde sie spazieren gehen. Als sie das Ende des Glutteppichs erreicht hatte, drehte sie im Gras um und ging den selben Weg zurück. Als sie wieder an dem Punkt angelangt war, an dem sie eben gestanden hatte, mischte sich lautes Klatschen der Umstehenden in die Musik der Trommeln. Trish zog ihren Umhang wieder an und verbeugte sich theatralisch. Die Trommeln wurden leiser und sie begann zu reden. »Ich könnte euch jetzt was von Erleuchtung erzählen, von einer spirituellen Erfahrung oder von anderen Dingen die mit dem Feuerlauf oft in Verbindung gebracht werden. Ich will nicht behaupten, daß das alles Quatsch ist, aber es geht, wie ihr seht auch ohne das Ganze drumherum. Für die Meisten von Euch geht es darum die eigene Angst zu überwinden. Und wenn man einmal gelernt hat, seine Angst zu überwinden, kann das auch in anderen Fällen helfen, unangenehme Situationen durchzustehen. Und es geht darum, nicht durch Ungeschick hin zu fallen, denn das würde wirklich schmerzhaft werden. Wer also dazu neigt, über die eigenen Füße zu stolpern, sollte lieber nicht alleine laufen.«
Dieser Satz löste einiges Gelächter bei den Umstehenden aus, dem auch Alice sich nicht entziehen konnte und mit lachte.

»Trish trat nun zur Seite und Rebecca stellte sich an ihre Stelle. »Da Rebecca Diejenige war, die das Ganze hier ausgelöst hat, darf sie auch als Erste laufen.«, sagte Trish und machte eine einladende Handbewegung. Rebecca streifte ihre Schuhe einfach ab, trat ein paar Mal auf der Stelle und ging los. Auf der Anderen Seite drehte sie, wie Trish vor ihr, um und lief zurück über die Kohlen. Sie lächelte, winkte den Umstehenden kurz zu und kam barfuß zu Alice.
»Na, was ist?«, fragte sie, drehte sich um und zeigte ALice ihre Fußsohle. Tatsächlich war dort außer daß sie an einigen Stellen etwas schwarz vom Ruß waren, nichts zu sehen. Doch Alice schüttelte den Kopf. Ihre Angst, sich zu verbrennen war stärker als der Drang es einfach zu versuchen, so wie nun einige Andere. Es hatte sich eine kurze Schlange gebildet und die Frauen liefen nun nacheinander einzeln oder zu zweit durch das Kohlenbett.
»Komm, schau ruhig noch etwas zu.«, meinte Rebecca. Sie fasste Alice an der Hand und zog sie mit sich neben die Kohlen, die deutlich glühten. Nun stand Larissa am Anfang der Schlange. Eine Frau stand bei ihr und sie hielten sich an den Händen. Die Beiden nickten sich zu und liefen los. Als sie am anderen Ende angelangt waren, umarmten sie sich und nickten sich noch einmal zu. Sie gingen über das Gras zurück und stellten sich wieder an die Schlange an. Nach Larissa und der Frau war sogar Herrin Andrea über die Glut gegangen und verbeugte sich kurz in alle Richtungen als sie es geschafft hatte. So wie auch Larissa, stand nun Vivian, Hand in Hand mit einer anderen Frau am Anfang der Schlange und sie gingen zügig über die Glut. Nun liefen die nächsten Drei, Frida, die Schulleiterin und die ihr unbekannte Frau ebenfalls über die Glut.

»Komm, jetzt du.«, sagte jemand neben Alice. Es war Larissa, die breit grinsend zu ihr gekommen war. »Das ist toll. Es ist zwar ein wenig warm an den Füßen aber wenn du auf der anderen Seite ist, das ist ein großartiges Gefühl.«, sagte sie.
Alice schüttelte den Kopf. Zwar hatte sie gesehen, daß Rebeccas Füße keine Verbrennungen erlitten hatten und keine der Frauen sah so aus als würde es weh tun, aber ihre Angst war noch immer da.
»Komm schon. Rebecca nimmt dich bestimmt auch an die Hand, wenn du es machen willst.«, sagte Larissa.
Alice schaute zu Rebecca, die ihren Blick erwiderte und aufmunternd nickte.
Die Schlange hatte sich mittlerweile aufgelöst und es liefen nur noch einige Nachzügler über die Glut oder Frauen, die bereits zum zweiten oder dritten Mal den Lauf machen wollten.
Alice schloss die Augen und nickte. Zusammen mit Rebecca ging sie zum Anfang der Kohlenbettes und Rebecca nahm ihre Hand. »Konzentrier dich ganz auf die Trommeln und auf das Ziel. Dann geht es ganz leicht.«
Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Sie lauschte den Trommeln und ließ diese auf sich wirken. Jeder Schlag fuhr ihr tief in den Bauch. Sie öffnete die Augen und schaute auf die Stelle im Gras hinter der Glut. Sie nickte und drückte Rebeccas Hand. Gleichzeitig gingen sie los. Mit jedem Schritt spürte sie wie es wärmer wurde, doch sie spürte keinen Schmerz. Ab und zu spürte sie es, wenn ein Stück der Kohle unter ihren Füßen zerbrach. Mit jedem Schritt kam sie ihrem Ziel näher, dem Stück Wiese hinter den Kohle. Mit jedem Schritt fuhr ihr das laute Trommeln tiefer in die Magengrube, erreichte langsam ihren Kopf und riss sie weiter aus der Realität bis sie nur noch das kleine Stück Wiese sah, welches immer näher kam.

Plötzlich veränderte sich der Boden unter ihren Füßen. Es war kühl und die wenigen Grashalme, die noch nicht platt getreten waren drückten sich zwischen ihren Zehen hindurch. Erleichtert schaute sie sich um und sah, daß Rebecca ihr zu nickte. »Ich gratuliere. Das hast du toll gemacht.«, sagte Rebecca als ihre Blicke sich trafen.
Alice fühlte sich erleichtert und beinahe euphorisch. Vivian, Frida und Larissa kamen zu ihr und gratulierten ihr.

An diesem Abend lag Alice müde in ihrem Bett, doch an einschlafen war nicht zu denken. Immer wieder rief sie sich die Ereignisse dieses Abends ins Gedächtnis. Sie war gleich darauf noch einmal an den Anfang gegangen und war noch einmal, alleine über die Glut gelaufen. Dieses Hochgefühl welches sich eingestellt hatte, hatte sie bisher nicht verlassen. So gut hatte sie sich schon seit langem nicht mehr gefühlt.
Irgend wann siegte jedoch ihre Müdigkeit und sie fiel in einen tiefen Schlaf.


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Bitte nicht nachmachen.

So einfach wie hier dargestellt ist es nicht über glühende Kohlen zu laufen. Es kommt nicht nur darauf an, welche Sorte Holz oder Kohlen man verwendet, auch die richtige Technik ist beim Laufen wichtig.
Wenn das jemand nachmachen möchte, kann ich nur dazu raten, sich einen erfahrenen Coach zu suchen, der bereits Erfahrung damit hat.





[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 03.09.17 um 21:33 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:06.09.17 13:00 IP: gespeichert Moderator melden


Super Geschichte und echt genial geschrieben. Danke für´s einstellen.
Danke an alle Autoren fürs schreiben ihrer Geschichten

Gruß truckercd
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:06.09.17 18:09 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat

An diesem Abend lag Alice müde in ihrem Bett, doch an einschlafen war nicht zu denken. Immer wieder rief sie sich die Ereignisse dieses Abends ins Gedächtnis. Sie war gleich darauf noch einmal an den Anfang gegangen und war noch einmal, alleine über die Glut gelaufen. Dieses Hochgefühl welches sich eingestellt hatte, hatte sie bisher nicht verlassen. So gut hatte sie sich schon seit langem nicht mehr gefühlt.


Das freut mich, das sich Alice wohlfühlt und so das Vergangene in den Hintergrund drängt.

Aber es steht ja noch die Strafe wegen dem Lauschen aus.

Allerdings wird es vermutlich keinen Prügelstrafe sein, die Sie an die Vergangenheit erinnern würde.

Ich vermute mal, als einfache Strafe, eine Woche Keuscheitsgürtel tragen, ohne Öffnungsmöglichkeit.

Somit wären die 4 Tage, für die eine Woche gestrichen.

Danke HeMaDo

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:10.09.17 16:24 IP: gespeichert Moderator melden


Obwohl es so kalt war, daß sogar der Graben zu gefroren war, schwitzte Mara. So hatte sie sich das nicht vorgestellt, als Herrin Julia ihr gesagt hatte, daß sie heute anstatt dem Morgenlauf eine andere körperliche Betätigung für sie hatte. Nun stand sie mit der Schneeschaufel vor der Einfahrt und befreite den Gehweg von dem Schnee der in dieser Nacht gefallen war. Dabei war es gerade einmal Mitte Dezember. Gestern Abend war noch nichts davon zu bemerken, daß jetzt gute zehn Zentimeter Schnee liegen würden. Und es schneite noch immer, trotzdem musste sie den langen Gehweg neben dem Haus und auch den Weg von der Haustür bis zur Straße vom Schnee befreien. Sie drehte sich um und betrachtete sich, was sie geschafft hatte. Doch der Gehweg begann bereits wieder zu zu schneien.
»Komm schon, die letzten fünf Meter schaffst du auch noch.« Herrin Julia war gerade aus dem Schuppen gekommen und hatte eine Gartenspritze in der Hand. Den Tank hatte sie sich auf den Rücken geschnallt und begann damit, den bereits vom Schnee befreiten Weg mit der Auftaulösung einzusprühen.
Mara machte sich wieder an die Arbeit und schaufelte die letzten fünf Meter Weg frei. Kurz darauf war auch Herrin Julia damit fertig, alles mit der Lösung ein zu sprühen. Nun war dort der blanke Asphalt zu sehen und in den nächsten Stunden würde an diesen Stellen auch kein Schnee mehr liegen bleiben.
»So, jetzt ab unter die warme Dusche mit dir. Ich gehe derweil Brötchen holen.«, sagte Herrin Julia. Mara stellte die Schneeschaufel neben die Haustür und ging nach oben.

Die warme Dusche tat gut und so bleib sie wesentlich länger als eigentlich nötig im Bad und genoss das warme Wasser, welches über ihren Körper rann.
Nachdem sie sich endlich angezogen hatte, ging sie nach unten um den Tisch zu decken. Doch als sie in die Küche kam, war dies bereits erledigt und Herrin Julia saß am Tisch und wartete.
»Bei diesem Wetter tut es richtig gut, sich schön warm zu duschen.«, sagte Herrin Julia. Mara schaute sie an, nickte und hatte ein schlechtes gewissen weil sie sie so lange hatte werten lassen und sie den Tisch selbst decken musste. Doch sie konnte keine Spur von Ärger in ihrem Blick sehen.

Julia deutete auf den Stuhl ihr gegenüber und Mara setzte sich. Als sie zu essen begannen sagte Julia »Weißt du, warm duschen ist eine Sache, aber ich weiß was besseres. Wie gehen nachher ins Schwimmbad. Es gibt hier ein herrliches Thermalbad. Danach können wir ja in den Bergpark gehen. Der sieht im Winter herrlich aus. Was hältst du davon.«
Sie beobachtete Mara, die sich gerade eine Scheibe Salami auf ihr bereits mit Marmelade geschmiertes Brötchen legte. Diese nickte abwesend und biss herzhaft in ihr Brötchen. Julia schüttelte sich etwas, merkte Mara denn garnicht, was sie da gerade aß?
»Wir können auch in den Zoo gehen. Da ist heute Streicheltag im Löwengehege. Was hältst du davon?«, fragte Julia.
Mara schaute sie abwesend an, machte »Mhmm« und nickte.

Mara hatte gerade die zweite Hälfte ihres Brötchens gegessen, Nusscreme mit Räucherschinken, als sie erstaunt aufblickte. »Es gibt einen Zoo hier?«, fragte sie.
Julia schaute sie an und lachte laut los. Sie hatte natürlich bemerkt, daß Mara seit dem sie aus London zurück waren ein wenig abwesend war. Doch so lange sie ihre Arbeit ordentlich machte, ließ sie sie gewähren. Gestern hatte sie den Jahresabschluss von beiden Geschäften fertig gestellt. Julia hatte diesen gründlich kontrolliert, aber nicht den kleinsten Fehler finden können. Aber bei alltäglichen Dingen schien sie im Moment etwas Probleme zu haben.
»Habe ich was falsches gesagt?«, fragte Mara noch immer erstaunt.
»Nein, alles in Ordnung.«, sagte Julia lachend. »Komm, räum hier auf und zieh dir was warmes an. Dann packst du Badesachen ein und kommst runter.«
»Ja Herrin.«, sagte Mara. Sie stand auf und begann damit, den Tisch ab zu räumen, während Julia ins Wohnzimmer ging, ihr Comm suchte und Andreas Kontakt antippte.

Eine knappe Stunde später kam Mara warm angezogen und mit geschulterter Sporttasche herunter. Sie hörte Herrin Julias Stimme aus dem Wohnzimmer. »Das denke ich auch. Die Ärzte sagen zwar, es wird mindestens ein Jahr dauern aber dann ist hoffentlich wieder alles in Ordnung. Ich dachte, an Anfang März, dann ist das Wetter wieder besser. Und außerdem ist das Schlimmste dann schon vorbei, wenn es wieder warm wird.«
Mara klopfte an den Türrahmen um sich bemerkbar zu machen.
Herrin Julia drehte sich kurz zu ihr und deutete ihr, sich an den Esstisch zu setzen. Sie hörte offenbar jemandem am Comm zu und sprach dann selbst wieder. »Ich denke, das ist das Beste für Alle. Aber sag besser noch nichts. Ich denke, das wird eine angenehme Überraschung werden.«
Wieder hörte sie jemandem zu und sagte dann »Ja, das denke ich auch. Ist im Frühling auch viel schöner.«
Aus diesen und den folgenden Gesprächsfetzen wurde Mara nicht wirklich schlau. Es dauerte auch nicht mehr lange, dann verabschiedete Herrin Julia sich von ihrem Gesprächspartner und steckte das Comm in die Hosentasche. Sie stand auf und holte aus dem Schlafzimmer eine Sporttasche.
»Komm, wir fahren los.«, sagte sie und ging, gefolgt von Mara nach unten.
»Du fährst. Ich nehme an, der Transporter ist leer?«, fragte Herrin Julia.
»Ja Herrin. Das habe ich vorgestern alles ausgeliefert.«, erwiderte Mara.
»Prima, ich hätte nicht gedacht, daß du das so schnell schaffst. Das hast du gut gemacht.«
Ob dieses Lobes war Mara etwas verlegen und errötete ein wenig. Sie öffnete den Transporter und stellte ihre und Herrin Julias Tasche in den Laderaum. Dann öffnete sie Herrin Julia die Tür und stieg, nachdem diese auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, selbst ein.

Herrin Julia erklärte ihr den Weg während sie fuhren. Nach wenigen Minuten kamen sie auf eine lange Allee die sich schnurgerade durch die Stadt zog. Sie kamen an einem großen Bahnhof vorbei, dann änderte sich das Stadtbild recht schnell. Waren es eben noch Geschäftshäuser, Hotels und alte Wohnhäuser, welche die Straße flankierten, so gab es nun mehr freie Fläche und wesentlich mehr Grün rund herum.
»Da jetzt links rein.«, sagte Herrin Julia. Mara bog in die schmale Zufahrtsstraße und sie kamen auf einen Parkplatz, der an diesem Sonntag Morgen noch fast leer war. So konnte Mara weit nach oben fahren und den Transporter nah am Eingang abstellen.

Sie betraten den Empfangsbereich des Thermalbades. Mara staunte über den geschmackvoll und großzügig eingerichteten Empfang in dem es sogar eine Bar und ein Restaurant gab. Herrin Julia ging zum Tresen und kaufte zwei Karten für das Bad. Mara folgte ihr mit den Taschen in den Umkleidebereich.
»Herrin, ich kann aber nicht schwimmen.«, sagte Mara, während sie sich umzogen. Obwohl sie sich ein wenig schämte, war ihr klar, daß jetzt spätestens der Zeitpunkt gekommen war, das zu sagen.
»Ich weiß. Aber das macht hier nichts.«, sagte Herrin Julia. »Das Wasser ist hier nirgend wo so tief, daß man nicht stehen könnte.«, beschwichtigte Herrin Julia sie.
Mara war darüber mehr als beruhigt. Sie erinnerte sich an einen Vorfall während ihrer Schulzeit, als Miss Isabella sie aus dem Wasser holen musste, weil sie nicht gesagt hatte, daß sie nicht schwimmen konnte.

Die Beiden verbrachten einen angenehmen Tag in den verschiedenen Saunen, es gab sogar ein römisches Dampfbad, mit Massagen und anderen Wellnessangeboten in dem Thermalbad. Mara hatte großen Spaß an der Wasserrutsche, die sie an diesem Tag einige Male herunter rutschte. Das erste Mal war allerdings ein großer Schreck gewesen, da diese in einem Becken endete, dessen Wasser im Gegensatz zu dem der anderen Becken sehr kalt war. Doch daran hatte sie sich schnell gewöhnt und es machte ihr bereits beim zweiten Mal nichts mehr aus.

Zum Mittag aßen sie in einem der Restaurants die es hier gab und verließen das Bad erst, als es bereits dunkel wurde.
»Ich hoffe, dir hat der Tag genauso gefallen, wie mir.«, sagte Herrin Julia auf dem Heimweg.
»Ja Herrin, sehr sogar.«, antwortete Mara.
»Das freut mich. Du warst ja sogar die meiste Zeit über richtig anwesend.«, sagte Julia nach einer Weile kichernd.
Mara schaute kurz zu ihr herüber. »Entschuldigung Herrin. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Manchmal habe ich einfach Probleme, mich zu konzentrieren. Vielleicht sollte ich mal zu einem Arzt gehen.«
Julia schaute zu ihr herüber. »Ich denke, einen Arzt brauchst du bestimmt nicht.«, meinte sie grinsend. »Und bis du selbst herausgefunden hast, was los ist, passe ich eben ein wenig auf dich auf, daß du keinen Unsinn anstellst.«

An diesem Abend lag Mara eine ganze Weile in ihrem Bett und versuchte zu lesen, doch ihre Gedanken drifteten immer wieder in die unterschiedlichsten Richtungen ab. Entnervt legte sie das Buch auf den Nachttisch, nahm den Teddybär in die Arme und schaltete das Licht aus. Während sie noch darüber grübelte, was wohl mit ihr los sein mochte, schlief sie endlich ein.

- - -

»So lasse ich nicht mit mir reden!« schrie Johanna so laut sie nur konnte. Sie kochte vor Wut und schlug die Tür mit aller Kraft zu. Sie lehnte sich an die Tür und atmete tief durch.
Sie ging in die Küche und schaute aus dem Fenster zu, wie der Sicherheitsdienst die Beiden abtransportierte. Als das schwere Fahrzeug um die Ecke verschwunden war, ging sie zurück ins Wohnzimmer und setzte sich zu Larissa auf die Couch, die die Beine angezogen und die Arme um diese geschlungen hatte und leise weinte.
»Und daß jemand mit dir so redet, lasse ich erst recht nicht zu.«, sagte sie und nahm sie in die Arme, zog eine Wolldecke über sie beide und streichelte ihr über die tränenfeuchten Wangen.
Sie hielt Larissa fest in den Armen und spürte ihr Zittern. Aber auch sie selbst zitterte. Nicht nur vor Wut sondern auch weil sie Angst hatte. Angst davor, was Larissa nun von ihr denken würde.

»Das tut mir so leid Larissa, das wollte ich doch nicht.« Johanna versuchte vergeblich, ihre Tränen zurück zu halten. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihr den Geburtstag so dermaßen verdorben hatte. Es sollte ein schöner Tag für Larissa werden, mit einer kleinen Feier mit Freunden bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen. Wenn sie gewusst hätte, daß es sich so entwickeln würde, hätte sie Larissas Eltern nie eingeladen, die sie eben hochkant aus der Wohnung geworfen hatte.

Eine gute Stunde lang saßen die Beiden Arm in Arm und schweigend unter einer dicken Wolldecke auf der Couch.
»Die Anderen werden balde hier sein.«, sagte Johanna und deutete auf die Uhr. »Oder soll ich ihnen besser absagen?«
»Die Anderen?«, fragte Larissa leise.
»Ich dachte mir, du wirst nur einmal 21. Da hatte ich mir gedacht, das sollte man schon feiern. Also hab ich ein paar deiner Freunde eingeladen. Aber ich fürchte, daß wird ziemlich knapp, noch alles fertig zu machen. Eigentlich sollte das ja eine Überraschung werden. Aber ich fürchte, dafür habe ich nicht so das richtige Händchen, nachdem die erste Überraschung schon so in die Hose gegangen ist.«, sagte Johanna resigniert.

»Ich denke, es geht schon wieder Herrin.«, sagte Larissa und fügte ein »Vielen Dank Herrin.« hinzu. Sie kuschelte ihren Kopf an Johannas Schulter. Sie genoss es so angekuschelt da zu sitzen und die Berührungen der Hand ihrer Herrin auf ihren Wangen zu spüren. Sie ließ die Augen geschlossen, als sie spürte wie ihr mit einem Finger die Haare aus dem Gesicht gestreift wurden und sich die Linke ihrer Herrin auf ihre Wange legte und ihr Daumen sanft über ihre Lippen fuhr. Sie öffnete die Lippen und schloss sie um den Daumen, saugte leicht an diesem und ließ ihn wieder los. Sie spürte, daß sich irgendetwas verändert hatte, als die rechte Hand ihrer Herrin sich zwischen ihre Schulterblätter bewegte und die Linke unter ihr Kinn fuhr und dieses sanft anhob. Sie spürte den Atem ihrer Herrin auf ihren Lippen. Ein seltsames Kribbeln durchfuhr sie und sie öffnete ihre Lippen ein wenig. Wie lange sie regungslos so verharrte, konnte sie nicht sagen, doch je länger dies andauerte, desto mehr bebten ihre Lippen. Sie öffnete sie noch ein wenig und spürte noch immer den Atem ihrer Herrin. Etwas berührte ihre Nasenspitze. Sie legte den Kopf leicht zur Seite und wartete einfach regungslos ab, was passieren würde. Etwas berührte ihre Lippen, etwas warmes und seidig weiches. Sie öffnete ihre Lippen noch ein Stück und drückte sie auf die Lippen ihrer Herrin. Sie nahm ihre Hände, die sie bisher vor ihrem Körper verschränkt hatte, auseinander und bewegte sie ihrer Herrin entgegen, legte sie um ihren Rücken und hielt sich an ihr fest als die Zunge ihrer Herrin ihre eigene berührte, diese umspielte, sich etwas zurück zog, nur um über die Innenseite ihrer Lippen zu gleiten und sich dann wieder vor bewegte, ihre eigene Zunge erneut berührte und diese umspielte. Sie bewegte ihre eigene Zunge um die ihrer Herrin herum. In kreisenden Bewegungen spielten ihre Zungen miteinander, öffneten und schlossen sich ihre Lippen, hielten die Zunge der Anderen umschlossen saugten an diesen. Ein wohliger Schauer durchlief Larissa als sie die Zähne ihrer Herrin auf ihrer Unterlippe spürte, spürte daß diese sie hielten und sanft aber fordernd an dieser zogen. In diesem Moment war es als ob ein Damm in ihr brach, ihre Gefühle heraus ließ und diese ihr die Sinne raubten, nur noch diese Berührungen zu ihr durch drangen und alles Andere um sie herum verschwamm. Sie hatte sich schon früher ausgemalt wie es sein würde und befürchtet, daß sie so nervös war, daß sie alles falsch machte, doch jetzt, wo es tatsächlich passierte, war sie die Ruhe selbst. Sie zitterte nicht, war nicht nervös und spürte wie alle Anspannung von ihr abfiel.
Sie schob den Kopf ein Stück vor und presste ihre Lippen auf die ihrer Herrin, spürte ihre Hände in ihrem Nacken und auf ihrem Rücken, fühlte sich geborgen und beschützt.

Es mussten Stunden, vielleicht sogar Tage vergangen sein, als sich ihre Lippen voneinander lösten und sie im selben Moment tief Luft holten. Larissa öffnete die Augen und sah in die braunen Augen ihrer Herrin, versank in diesem Blick und wollte diesen Anblick nie mehr los lassen, wollte dieses Bild tief in ihr Gedächtnis brennen um ihn nie wieder zu vergessen, wollte diesen ersten Kuss für immer in Erinnerung behalten.

»Sollen wir später noch mal wieder kommen?«, hörte sie jemanden fragen. »So in ein oder zwei Tagen vielleicht?«
Nur widerwillig löste sie ihren Blick von den Augen ihrer Herrin und wandte sich um. Um die Tür herum standen jede menge Leute und schauten zu ihnen. Alle trugen bunte Partyhüte und einige hatten Tröten in der Hand. »Nur damit du es weißt. Du bist nur drei Monate lang älter als ich.«, sagte Frida, setzte die Tröte an und blies hinein. »Alles gute zum Geburtstag.«, sagte sie dann.
Auch die Anderen wünschten ihr alles gute zum Geburtstag.

»Wo kommt ihr denn alle her?«, fragte Larissa. Sie war aufgestanden und knickste.
»Eigentlich dachten wir ja, daß Johanna alles schon vorbereitet hat, aber anscheinend ist da ja was dazwischen gekommen.«, sagte Miss Isabella und grinste breit.
Johanna war bereits aufgestanden und hatte die Decke zusammen gelegt. Nachdem alle noch mal persönlich gratuliert hatten, sagte sie »Ja, das ist irgendwie meine Schuld, daß hier noch nichts fertig ist. Das ist eine längere Geschichte. Aber wenn ihr alle helft, dann sind wir schnell fertig.«

Larissa musste dann ins Schlafzimmer gehen und hörte von draußen gedämpftes gepolter, Schritte und Unterhaltungen. Nach zehn Minuten konnte sie frisch gebrühten Kaffee riechen und kurz darauf wurde die Tür geöffnet und sie durfte zurück ins Wohnzimmer. Dort hing ein Spruchband auf dem »Alles gute zum 21. Geburtstag« stand, der Esstisch war schön dekoriert und eine große Torte mit vielen Kerzen, vermutlich 21 Stück, stand in dessen Mitte. Die Gäste standen neben dem Tisch und als sie den Raum betrat, tröteten alle mit ihren Tröten und gratulierten ihr noch einmal zum Geburtstag. Sie durfte sich setzen und nachdem auch die Anderen Platz genommen hatten, sagte Johanna »Wünsch dir was schönes.« und sie pustete die Kerzen aus.
Einen so schönen Geburtstag hatte sie noch nie feiern dürfen und einige Tränen der Rührung liefen ihre Wange herab als sie, nach dem Kaffee von allen Geschenke bekam. Sogar von Alice, die gerade einmal seit zwei Wochen hier war, bekam sie ein Geschenk, es war zwar ein ganz einfaches Kettchen fürs Handgelenk, doch viel wichtiger war, daß sie überhaupt gekommen war.

Von Trish und Vivian hatte sie mehrere ziemlich eindeutige japanische Comics bekommen in denen viele Tentakel, Fesseln und Schleim vor kamen. Grinsend bedankte sie sich bei den Beiden, wie bei allen Anderen auch, mit einem Knicks.

Der Nachmittag wurde noch sehr schön, wie sie fand. Alle unterhielten sich prächtig und es wurde viel gescherzt und gelacht. Als sich nach dem Abendessen alle nach und nach verabschiedet hatten, alles aufgeräumt war und sie mit einem dieser Comics im Bett lag und las, war der Vormittag und der unverhoffte Besuch ihrer Eltern schon fast wieder vergessen. Sie lag auf dem Bett, ihre Herrin hatte sie zu sich gezogen und ihr Kopf lag auf deren Schulter, während sie ihre Arme um sie gelegt hatte.
»Sowas gefällt dir?«, fragte Julia, nachdem sie eine Weile mit in das Buch geschaut hatte. Sie fand es reichlich ungewöhnlich ein Buch von hinten nach vorne zu lesen.
»Auf jeden Fall finde ich es ziemlich interessant.«, sagte Larissa. Schnell fügte sie noch ein »Herrin« hinzu.
»Würdest du sowas wirklich mal erleben wollen?«, fragte Johanna zweifelnd.
»Ich weiß nicht. Vielleicht. Als Phantasie ist es ja ziemlich anregend, finde ich. Aber ob das wirklich so toll ist, weiß ich nicht Herrin.«
Johanna überlegte eine Weile während sie sich die Bilder in dem Buch an sah. Obwohl bestimmte Körperstellen, wie in den meisten japanischen Büchern und Filmen, unkenntlich gemacht worden waren, waren die Bilder doch ziemlich eindeutig. »Also das sieht ja tatsächlich recht interessant aus.«, meinte sie und deutete auf eine Zeichnung in der eine Frau von einer riesigen Spinne eingesponnen und bewegungslos als Kokon irgend wo aufgehangen wurde.
»Ich weiß nicht. Ich mag keine Spinnen.«, gab Larissa zurück.
»Ich glaube nicht, daß sie die Spinne wirklich mag. Aber wie sie darauf reagiert, scheint mir ziemlich eindeutig zu sein.«, sagte Johanna und deutete auf ein Bild in dem eine bestimmte Stelle des Kokons recht feucht zu sein schien.

Nach einer Weile nahm Johanna ihr das Buch aus der Hand, steckte ein Lesezeichen hinein und legte es auf den Nachttisch. Sie zog Larissa zu sich heran, die wie sie es fast jeden Abend tat, nach unten krabbeln wollte um ihr Gesicht zwischen den Beinen ihrer Herrin zu versenken. Doch Johanna hielt sie fest, zog sie ganz nah zu sich heran und legte ihre Lippen auf Larissas. Eng umschlungen schliefen beide nach einer Weile ein.

- - -

»Was ist das denn für ein Brief?«, fragte Herrin Andrea. Sie war gerade aus dem Arbeitszimmer in die Küche gekommen, wo Rebecca und Alice gerade das Mittagessen zubereiteten. Genauer gesagt war es Alice, die das Essen zubereitete, während Rebecca ihr die ein oder andere Hilfestellung gab und dabei mehrmals den Kopf darüber schüttelte, wie wenig dieser doch in der Schule beigebracht worden war.
»Was für ein Brief Herrin?«, fragte Rebecca und wandte sich zur Tür. Dort stand Andrea mit einem braunen Umschlag in der Hand von dem an einer rot-weißen Schnur ein großes Siegel herab hing. »Ich weiß nicht Herrin, den sehe ich heute zum ersten Mal.«, sagte sie als sie diesen sah.
»Hier steht dein Name drauf. Und das Datum von vor zwei Wochen als Zustelldatum.« Andrea gab Rebecca den Brief.
»Wo kommt der denn her?«, wollte Rebecca wissen.
»Ich hatte eine bestimmte Zeitung auf deinem Schreibtisch gesucht, die sind ja schon länger nicht mehr aussortiert worden. Dabei ist er mir in die Hände gefallen. Ich dachte, vielleicht ist er wichtig.«
Rebecca erinnerte sich daran, daß sie seit gut drei Wochen schon die Zeitungen sortieren und die von ihrer Herrin markierten Artikel abheften wollte, doch die Ereignisse in der letzten Zeit hatten ihr kaum Zeit dazu gelassen, so daß sich diese Zeitungen auf ihrem Schreibtisch bereits stapelten. Mit schlechtem Gewissen kam ihr in den Sinn, daß sie bereits vor ihrem Flug nach London einen freien Tag dazu nutzen wollte, um das endlich zu erledigen. »Ich habe den garnicht angenommen.«, sagte Rebecca. An einen solchen Brief, zumal er auch noch an sie selbst adressiert war, würde sie sich ganz sicher erinnern. »Darf ich schnell Herrin?«, fragte sie.
»Natürlich, pass nur auf, daß Alice nicht wieder die Gewürze vergisst.«, meinte Andrea und ging zurück in ihr Arbeitszimmer.
Rebecca warf einen kurzen Blick zu Alice, die so vertieft darin war, Gemüse in kleine Streifen zu schneiden und sich dabei nicht in die Finger zu schneiden, daß sie garnichts mitbekommen hatte.
Sie brach das Siegel entzwei und zog die Schnur aus dem Umschlag. Dann nahm sie dessen Inhalt heraus. Es handelte sich um eine auf dickes Papier gedruckte Urkunde. Aus dem Begleitbrief erfuhr sie, daß das eine Erbschaftsurkunde war. Ihre Tante Elisabeth war vor drei Monaten im stolzen Alter von 112 Jahren in einem Ort namens Dufftown verstorben und hatte ihr ein nicht genanntes Erbe hinterlassen. Der Notar, der diese Urkunde aufgesetzt hatte, bat sie in dem Schreiben darin, einen Termin mit ihm auszumachen um ihr dieses Erbe übergeben zu können.

An eine Tante Elisabeth erinnerte sie sich nur vage und sie hatte keine Ahnung, wo sich Dufftown befand. Aber es klang irgendwie nach Amerika. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß sie von der ihr unbekannten Tante, eigentlich war sie wohl eine Großtante väterlicherseits, viel erben würde. Doch sie war neugierig geworden und wollte sich gleich bei dem Notar melden. Sie schaute auf die Uhr, bis zum Mittagessen war noch gut eine Stunde Zeit und im Moment brauchte Alice nur wenig Hilfe. Dabei, sich nicht mit dem rasiermesserscharfen Gemüsemesser in die Finger zu schneiden, konnte sie ihr sowieso nicht helfen. Also nahm sie ihr Comm und tippte die Nummer des Notars ein. Es meldete sich eine offenbar ältere Frau mit englischem Akzent. Rebecca nannte ihren Namen und ihr Anliegen. Sie wurde gebeten, einen Moment zu warten.

Alice war gerade damit fertig die Gurken in kleine Streifen zu schneiden und wollte Rebecca fragen, ob das so in Ordnung war. Doch diese sprach anscheinend gerade mit jemandem über ihr Comm.
»Was? Wo bitte?«, sagte Rebecca gerade.
»Ich weiß, wo Aberdeen ist, ja, Inverness habe ich nie gehört.« … »Nein, Dufftown erinnert mich eher an Bier.« … »Whisky, auch gut. Aber was hat das mit mir zu tun?« … »Nein, tut mir leid, ich habe den Brief erst eben zu Gesicht bekommen, wer hat ihn denn angenommen?« … »Eine Alice? Ich verstehe.« Rebecca wandte den Blick zu ihr und schaute sie vorwurfsvoll an, bevor sie weiter sprach. »Ich kann nicht nach Schottland kommen. Können Sie mir das nicht einfach überweisen?« … »Was? Kein Geld, ich verstehe, dann schicken Sie es mir doch bitte einfach, wenn Sie wollen, übernehme ich auch die Frachtkosten.« … »Zu groß? Ich verstehe.« … »Ja, ich sehe zu, daß ich in den nächsten Tagen zu Ihnen kommen kann. Aber ich muss erst sehen, wann ich Frei bekomme.« … »Vielen Dank für ihre Mühe. Ihnen auch einen angenehmen Tag.«

Rebecca beendete das Gespräch und schaute zu Alice. »Was kannst du mir über diesen Brief sagen Alice?«, fragte Rebecca, ihre Stimme wurde immer lauter als sie das sagte.
Schlagartig erinnerte Alice sich daran, diesen Brief entgegen genommen und auf Rebeccas Schreibtisch gelegt zu haben. »Ich glaube, den habe ich vergessen. Es tut mir leid.«, sagte Alice leise. Sie war froh darüber, endlich abends wieder den Keuschheitsgürtel ablegen zu dürfen, den sie als Strafe dafür das sie gelauscht hatte, für zwei Wochen nicht hatte ablegen dürfen. Sie war damals so erstaunt darüber, daß Herrin Andrea und Miss Rebecca zu ihr gekommen waren und sich mit ihr gemeinsam diese Strafe überlegt hatten, daß sie sofort zugestimmt hatte, um nicht doch noch dafür geschlagen zu werden. Doch nun sah sie sich bereits die nächsten zwei Wochen wieder ohne Chance auf einen Aufschluss in dem Gürtel stecken.

»Du glaubst, du hast ihn vergessen? Was haben die dir in der Schule überhaupt beigebracht außer, daß man für jede Kleinigkeit geschlagen wird? Und sowas nennt sich Schule? Die spinnen doch wohl komplett. Ich glaube, du hast noch eine ganze Menge zu lernen. Da können wir ja fast ganz von Vorne anfangen. Um dir das alles beizubringen, was du nicht weißt, brauchen wir ja noch mindestens ein Jahr.« sagte Rebecca.
»Es tut mir leid Miss Rebecca.«, sagte Alice leise »Soll ich mich ausziehen und in die Halle gehen?«
»Ach Blödsinn. Was würde das denn ändern? Aber wenn sowas noch mal ist, dann leg den Brief nicht einfach ins Büro sondern irgend wo, wo man ihn sofort sieht.«, sagte Rebecca. Alice merkte, daß sie trotzdem recht verärgert war und hatte ein schlechtes Gewissen. »Also in dem nächsten Jahr werden wir uns wohl wirklich ziemlich anstrengen müssen damit du alles nachholen kannst, was dir so fehlt.«, meinte Rebecca, nun sichtlich weniger verärgert.

»Es wird kein Jahr geben Rebecca. Bis Anfang März wirst du Alice soweit haben müssen, daß sie dich halbwegs vertreten kann.«, sagte Herrin Andrea, die gerade in die Küche gekommen war.
»Was? Das sind gerade mal drei Monate? Wie soll das denn gehen?«, fragte Rebecca.
»Ich denke, du bekommst das schon hin, und Frau Becker wird dir dabei sicher auch helfen können.«, meinte Andrea. »Was war das denn für ein Brief?«, wollte sie nun wissen.
»Ich habe etwas geerbt Herrin. Aber um das Erbe anzutreten muss ich nach Schottland. Der Notar hat gesagt, es sei zu groß um es zu verschicken.«
»Hast du schon einen Termin?«, fragte Andrea.
»Nein Herrin, das wollte ich erst mit Ihnen besprechen.«
Andrea überlegte einen Moment. »Das trifft sich ganz gut. Ich muss nächste Woche für ein paar Tage zu meiner Schwester. Während dessen fliegst du nach Schottland und regelst alles nötige. Du nimmst Alice mit, dann kann sie gleich lernen wie man sich auf Reisen zu verhalten hat. Du bist während dessen ihre Herrin.«

»Nein, bitte nicht noch mal fliegen.«, rief Alice aus.
»Alice, ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich weiß, das es dir schwer fällt, aber darum wirst du auch in Zukunft wohl nicht herum kommen. Und zwei oder drei Stunden Flug sind für den Anfang besser als zehn oder zwölf Stunden.«, sagte Andrea bestimmt.
»Ja Herrin.«, sagte Alice kleinlaut. »Ich versuche es.«
»Schön. Dann wäre das auch geklärt. Dann mach bitte das Essen fertig. Rebecca, du rufst den Notar an und machst einen Termin aus. Und dann kannst du auch gleich ein Hotel buchen, wenn es nötig ist.«
»Ja Herrin.«, antwortete Rebecca.

Während Alice das Essen weiter zubereitete führte Rebecca einige Gespräche. Sie sprach mit dem Notar um einen Termin auszumachen und buchte einen Flug nach Inverness im norden Schottlands. Der Notar sagte zu, für die Fahrt zu sorgen und sich um das Hotelzimmer zu kümmern.

-

Vier Tage später verließen Rebecca und Alice ein kleines Flugzeug welches sie von einem nahegelegenen öffentlichen Flughafen aus nach Inverness gebracht hatte. Rebecca hatte Alice gleich zu Beginn des Fluges ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben, so daß diese den Flug beinahe komplett verschlafen hatte. Es gab nur zwei weitere Passagiere auf diesem Flug in die Schottischen Highlands. Schon während sie über der Nordsee waren, hatten heftige Winde das kleine Flugzeug durchgeschüttelt, so daß selbst Rebecca Alice dafür beneidete, daß sie einfach den ganzen Flug verschlief. Lieber wäre Rebecca selbst geflogen, doch die Frachtflieger von Horizons waren nicht verfügbar gewesen, so daß sie zwei Plätze in einer Chartermaschine buchen musste, die noch frei waren. Zwar war dieser Flug nicht all zu teuer gewesen, doch Rebecca fragte sich, ob es dieses Erbe überhaupt wert war. Sie hatte Großtante Elisabeth nie gesehen, sie war wohl eine Tante ihres Vaters gewesen und offenbar ein wenig exzentrisch.

Obwohl es kurz nach Mittag war und die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte, war es bitterkalt und auf dem Flugfeld wehte ihnen der Schnee um die Ohren. Sie waren froh, als sie das Flughafengebäude erreichten in dem es angenehm warm war. Die Abfertigung bestand darin, daß die Beiden ihr Gepäck, es bestand aus nur einem Koffer den Alice hinter sich her zog und Rebeccas Handtasche, durch einen Scanner geschickt und ihre ID-Chips gescannt wurden. Die Beamten wünschten ihnen noch einen schönen Tag und so gingen sie durch die Halle des Flughafengebäudes zum Ausgang. Sie warteten eine ganze Weile auf den Fahrer, der sie vom Flughafen abholen sollte, doch als dieser auch nach einer halben Stunde nicht auftauchte, beschloss Rebecca in das Restaurant zu gehen, welches sich in der Abfertigungshalle befand und eine Kleinigkeit zu essen.
Erst nachdem sie bereits mit dem Essen fertig waren, kam ein Mann auf sie zu. »Schönen guten Tag, Sie sind Mrs. Winter«?, fragte er.
Rebecca bestätigte das und fragte, warum es denn so lange gedauert hatte.
»Es tut mir schrecklich leid, aber es gab eine Schneeverwehung auf der Straße und es hat leider so lange gedauert, bis das Räumfahrzeug gekommen ist.«, entschuldigte sich der Mann.
Rebecca und Alice folgten dem Mann nach draußen zu einer Limousine die vor dem Gebäude wartete.

Es folgte eine zweistündige Fahrt die zuerst recht nah an der Küste vorbei führte, gelegentlich konnte man sogar das Meer zwischen den Bäumen und den Hügeln hindurch sehen. Erst nach gut zwei Stunden verließ der Fahrer die gut ausgebaute Hauptstraße die laut den Schildern von Inverness nach Aberdeen führte. Nun ging die Fahrt durch die verschneiten Highlands, vorbei an kleinen Ortschaften, die zum Teil nur aus wenigen Häusern bestanden, kleinen Waldstücken und jeder Menge Schnee.

Kurz nachdem sie einen größeren Ort durchquert hatten der wie viele andere vermutlich hauptsächlich durch die hier ansässige Whiskybrennerei existierte deren riesigen Hallen schon von weitem zu sehen waren, deutete der Fahrer nach draußen. »Daß ist der River Spey, der der gesamten Region, der Speyside, hier ihren Namen gegeben hat. Von hier kommen die besten Whiskys der Welt.«, sagte der Mann nicht ohne einen gewissen Stolz in der Stimme.
Nach einer weiteren Stunde waren sie endlich am Ziel. Die Stadt, anderswo wäre sie höchstens ein kleines Dorf gewesen, sah selbst unter dem Schnee sehr malerisch aus, man konnte sehen, daß hier einiges für den Fremdenverkehr getan wurde, der allerdings um diese Jahreszeit so gut wie nicht vorhanden war.

»Ich würde vorschlagen, ich bringe Sie erst einmal ins Hotel und in einer Stunde hole ich Sie ab und bringe Sie zu Mr. Rogers.«, schlug der Fahrer vor.
Rebecca stimmte zu und der Mann brachte sie zu einem Hotel. Dort wurden sie freundlich begrüßt und der Page führte sie auf ihr Zimmer. Offensichtlich hatte der Notar ihnen das beste Zimmer reserviert.

»Hoffentlich lohnt sich das überhaupt.«, sagte Rebecca, nachdem die Beiden sich frisch gemacht und umgezogen hatten. »Wer weiß was das für ein Erbe sein soll. Wahrscheinlich ein paar Hektar Land mit einem alten verfallenen Farmhaus darauf. Am Besten, du ruhst dich aus während ich bei dem Notar bin.«
»Kann ich nicht lieber mit kommen Herrin?«, fragte Alice, die während der gesamten Fahrt auffallend still gewesen war.
»Wieso das denn? Ich glaube du würdest dich ziemlich langweilen. Das wird sicher nur eine Testamentsverlesung werden.«, sagte Rebecca. »Und lass bitte das Herrin weg.«
»Serva sind hier nicht so gerne gesehen. Ich komme aus einer ähnlichen Gegend. Ich würde lieber nicht alleine hier bleiben, wenn Sie das erlauben Herrin.«
»Meinetwegen. Aber beschwer dich nicht, daß dir langweilig ist.« Rebecca schaute Alice kurz an »Und lass das Herrin endlich weg.«
»Herrin Andrea hat gesagt, daß Sie solange wir hier sind meine Herrin sind. Und daß ich Sie so nenne gehört doch dazu.«
»Meinetwegen, ich werd es kaum verhindern können.«, sagte Rebecca resigniert. Sie erinnerte sich an Andreas Worte, diese waren in dieser Hinsicht tatsächlich ziemlich eindeutig gewesen.

Eine gute Stunde später, es war kurz vor 15 Uhr, kam der Wagen zurück. Rebecca und Alice gingen nach unten zum Wagen. Ein älterer Mann stieg aus und begrüßte Rebecca freundlich.
»Schönen guten Tag Mrs. Winter. Mein Name ist Andrew Rogers, wir haben miteinander gesprochen.«
»Guten Tag Mr. Rogers.«, begrüßte Rebecca den Mann »Ich dachte, wir treffen uns in ihrer Kanzlei.«
»Nun, es ist schon recht spät und in gut einer Stunde fängt es an dunkel zu werden. Ich dachte mir, ich zeige ihnen zuerst einmal, worum es sich bei ihrem Erbe handelt. Die Formalitäten können wir dann nachher noch erledigen.«
»Wie Sie meinen Mr. Rogers.« Rebecca war zwar etwas erstaunt über diese Vorgehensweise, aber wenn sie so morgen schon wieder nach Hause fliegen konnten, war ihr das ganz Recht.

Sie stiegen in den Wagen, wobei Mr. Rogers ihr und Alice die Tür auf hielt und fuhren gleich los. Bereits nach einer viertel Stunde bog der Wagen von der Straße ab auf einen schmalen Feldweg und hielt einige Minuten später vor einem heruntergekommenen Farmhaus.
»Was habe ich dir gesagt? Eine verfallene Farm.«, sagte Rebecca zu Alice und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.
»Oh, die Farm ist nur ein Teil des Erbes ihrer Großtante. Zum Schloss müssten wir leider zu Fuß gehen, wenn sie es besichtigen wollen.«, sagte der Notar.
»Zum Schloss?«, fragte Rebecca erstaunt »Damit habe ich allerdings nicht gerechnet.«
»Nun, das Schloss befindet sich in einem für sein Alter recht guten Zustand. Im Sommer sind viele Touristen hier um es zu besichtigen.«, erklärte Mr. Rogers, stieg aus dem Wagen und hielt Rebecca die Tür auf. Sie und Alice stiegen aus und schauten sich das Farmhaus an. Die Fenster und Türen fehlten doch das Mauerwerk und selbst das Dach schienen noch in einem halbwegs guten Zustand zu sein. Auch die Nebengebäude waren bis auf fehlende Fenster und Türen noch in einem einigermaßen ordentlichen Zustand. Durch eine leere Fensteröffnung konnte Rebecca sogar einen Tisch mit einem davor stehenden Stuhl erkennen.

Mr. Rogers deutete zwischen zwei Gebäuden hindurch. »Wenn Sie das Schloss besichtigen wollen, sollten wir jetzt besser gehen.«
Rebecca folgte dem Mann zwischen den Gebäuden entlang durch den gut knietiefen Schnee und schaute auf den Hügel. Selbst von hier aus konnte man deutlich erkennen daß das Schloss, welches sich auf dem Hügel in gut 200 Metern Entfernung stand, nicht mehr als eine Ruine war, von der lediglich einige Mauern noch standen und durch die Fensteröffnungen konnte man den grauen Himmel sehen.

Rebecca musste stark an sich halten um nicht laut los zu lachen. »Entschuldigung.«, sagte sie »Aber ich denke nicht, daß wir das Schloss noch besichtigen müssen. Den Weg können wir uns bei diesem Wetter auch sparen.«
»Wie Sie meinen Mrs. Winther.«, sagte der Notar.
Sie stiegen wieder in den Wagen und fuhren zurück zur Stadt.

»Dann würde ich Ihnen gerne noch den zweiten Teil des Erbes ihrer Großtante zeigen.«, sagte Mr. Roberts. »Am Besten wir fahren gleich dort hin. Dann können wir auch gleich die Papiere fertig machen.«
»Den zweiten Teil?«, fragte Rebecca.
»Nun, die Farm und das Schloss sind nur ein Teil des Erbes. Ich denke, es ist das Beste, Sie sehen selbst.«, meinte Mr. Roberts.

Sie fuhren zurück in den Ort, allerdings nicht zurück zum Hotel oder in die Kanzlei des Notars. Als sie den Ort durchquert hatten, hielt der Wagen etwas außerhalb vor dem modernen Gebäude einer Fabrik. Dort hielt der Wagen und sie stiegen aus. Mr. Roberts führte sie an einer großen Halle vorbei vor der einige Dutzend großer Fässer herum standen, bis zu einem kleinen Nebengebäude. »The new Winthers inn« stand auf einem gemalten Holzschild über der Tür.
Sie betraten ein geräumiges und großzügig eingerichtetes Restaurant in dem sich ein halbes Dutzend Leute versammelt hatten und den Ausführungen eines hageren, rothaarigen Mannes lauschten.
Mr. Roberts ging geradewegs auf den Mann zu, nahm ihn bei Seite und redete kurz mit ihm, bevor er zu Rebecca und Alice zurück kam.
»Ich habe mit Eric gesprochen. Er wollte gerade mit der Führung beginnen. Am Besten, wir schließen uns ihm an, danach ist immer noch Zeit, für den offiziellen Teil.«, sagte Mr. Roberts.
Rebecca hatte keine Ahnung, was das alles sollte, doch sie nickte und so schlossen sie sich der Führung an, von der sie nicht einmal wusste, was hier besichtigt werden sollte.

»Nun, wie ich bereits erwähnt habe, ist diese Destille eine der jüngsten in Schottland. Sie wurde nach dem Krieg errichtet, als man eine neue, bislang unbekannte Quelle entdeckt hatte, die durch eine verirrte Mittelstreckenrakete freigelegt wurde. Das Wasser dieser Quelle war dermaßen klar und rein, daß ein sich bereits im Ruhestand befindlicher Brennmeister beschloss, das Land zu kaufen und eine eigene Destille zu errichten.«
Rebecca erfuhr in der folgenden Stunde mehr über Whisky und dessen Herstellung als sie sich je gedacht hatte, so auch, daß diese Destille die zur Herstellung von Whisky besonders wichtige Gerste selbst anbaute, darrte und mälzte. Obwohl sie das alles sehr interessant fand, fragte sie sich, was das alles überhaupt zu bedeuten hatte.

- - -

»Und was bitte hat das nun alles mit dir zu tun?«, fragte Emylia, nachdem Rebecca die Geschichte der Destille so gut sie konnte wiedergegeben hatte. Sie hatte im Zentrum einen kleinen Salon in Beschlag genommen und hatte Isabella, Emylia, Trish, deren Herrin Lucy, Vera und Nin eingeladen. Andrea würde Silvester und Neujahr bei ihrer Schwester verbringen, daher fehlte diese in der Runde, obwohl Rebecca sie auch gerne eingeladen hätte. Alice war als einzige Serva anwesend.

»Der Braumeister hieß Kieran Winther. Er war der direkte Vorfahr der Tante meines Vaters, also meiner Großtante. Und da mein Vater ja bereits gestorben ist, bin ich ihre einzige Erbin.«, erklärte Rebecca.
Isabella, die mit übereinander geschlagenen Beinen in dem schweren Sessel saß, schaute Rebecca durchdringend an. »Also heißt das, daß diese Destille nun dir gehört?«
»Die Destille, die Farm und das Schloss.«, sagte Rebecca.
»Ein Schloss?« Trish schaute sie erwartungsvoll an.
»Ja, ein richtiges, schottisches Schloss. Mit Grundmauern aus Natursteinen, einem Turm und ohne Dach, Fenster und Heizung.«, erklärte Rebecca grinsend und zeigte einige Bilder die sie am Tag nach ihrer Ankunft aufgenommen hatte.
»Geliebtes Eigenheim.«, meinte Emylia trocken. »Aber das wichtigste hast du anscheinend vergessen.«
»Was soll sie denn vergessen haben?«, wollte Vera wissen.
Emylia schaute sie mitleidig an. »Sie hat jetzt eine eigene Whiskybrennerei. Da wäre es doch das Mindeste, daß sie ein paar Flaschen mit bringt.«
»Was denkst du denn, warum wir hier sind und nicht zu Hause im Wohnzimmer?« Rebecca ging zu dem kleinen Tisch und hob das Tuch, welches sie darüber gelegt hatte an. Sie hatte bereits mehrere Gläser mit der goldgelben Flüssigkeit gefüllt und verteilte diese nun.

Nachdem jede ein Glas in der Hand hielt, lediglich Alice´s Glas war mit Orangensaft gefüllt, da Andrea verboten hatte, daß sie Alkohol trinkt, hob Rebecca ihr Glas.
»Auf Großtante Elisabeth.«, sagte sie und trank einen kleinen Schluck.
»Auf Großtante Elisabeth.«, fielen die Anderen ein und tranken ebenfalls.

»Dann dürfte Vivian ja ziemlich enttäuscht sein. Ich mein, wenn du jetzt eine eigene Farm, ein Schloss und eine Destille hast, wirst du uns ja sicher verlassen und doch nicht ihre Trauzeugin sein können.«, sagte Vera nachdem sie alle ihre Gläser geleert hatten und Rebecca nach geschenkt hatte.
»Was? Um nichts auf der Welt würde ich mir das entgehen lassen. Außerdem, ich wäre schön blöd, deswegen nach Schottland zu ziehen. Weißt du eigentlich, wie kalt das da jetzt ist? Ich bleibe euch sicher noch eine ganze Weile erhalten. Mr. Roberts, der Notar, hat schon für Großtante Elisabeth alles verwaltet und wird das auch weiterhin tun. Ich muss nur einmal im Jahr für mindestens 14 Tage da hin. So schnell werdet ihr mich also nicht los.«, sagte Rebecca bestimmt.

Sie tranken noch einige Gläser und die Einzige, die an diesem Abend nüchtern das Zentrum verließ war Alice.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 10.09.17 um 23:41 geändert
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Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:17.09.17 01:00 IP: gespeichert Moderator melden


Mara wusste genau daß sie nicht lauschen durfte. Doch seit Rebeccas Herrin hier war, hatte sie mehrmals mitbekommen wie sie und Herrin Julia sich unterhalten hatten. Dabei ging es offenbar immer darum daß Herrin Julia sehr krank war und ins Krankenhaus musste. Sie machte sich große Sorgen um ihre Herrin. Sie hatte auch mit bekommen, daß Herrin Andrea wohl hier her ziehen wollte. Darüber freute sie sich sehr, würde doch dann sicher auch Rebecca mit hier her kommen.

Doch heute drehten sich die Unterhaltungen ausschließlich um den Abend. Die Beiden Herrinnen wollten offenbar auf eine Silvesterfeier. Es musste sich dabei um eine recht große Silvesterfeier handeln zu der sie gehen wollten. Mara fand es zwar schade, daß sie offenbar nicht mit fahren sollte, doch sie hatte sich vorgenommen, Herrin Julia zu fragen, ob sie statt dessen in die Disco fahren durfte in der sie bereits mehrmals gewesen waren. Dort hatte sie einige Leute kennen gelernt, mit denen sie sich recht gut angefreundet hatte. Dort gab es wie anscheinend jedes Jahr eine Silvesterfeier und einige ihrer neu gewonnenen Freunde hatten bereits gesagt, daß sie auch kommen wollten.

Als es bereits später Nachmittag war, ging sie zu Herrin Julia und wollte fragen, ob sie in die Disco gehen dürfte. Doch Herrin Julia schaute sie recht erstaunt an. »Bist du noch nicht fertig«?
»Entschuldigung Herrin, aber ich habe alles fertig. Die Küche ist sauber und gewischt habe ich auch alles.«, sagte Mara.
»Ja, das habe ich gesehen. Das hast du ja gut gemacht, aber warum bist du noch nicht umgezogen?«, fragte Julia.
»Umgezogen?«, fragte Mara erstaunt.
»Ich hatte dir doch heute Mittag schon gesagt, daß ich alles für dich raus gelegt habe. Jetzt solltest du dich aber mal etwas beeilen. Geh schnell runter in den Laden, da liegt alles bereit.«, mahnte Julia sie zur Eile.
Mara konnte sich nicht daran erinnern, daß ihre Herrin ihr etwas davon gesagt hatte. Sie ging schnell nach unten in den Laden, tatsächlich lag dort auf dem Tresen das komplette Ponyoutfit, mitsamt Stiefeln, Geschirr und einem großen Federbusch für das Kopfgeschirr. Selbst die Scheuklappen und die Trense lagen dort bereit. So schnell es ging, zog Mara sich aus und schaute, was sie zuerst anziehen musste. Wie sie es bereits gewohnt war, lagen die Teile der Reihe nach auf dem Tresen. Zu aller erst lag dort allerdings kein Kleidungsstück sondern ein recht ansehnlicher Dildo. Auf einem Zettel, der daneben lag stand ’Deine Entscheidung.’
Mara lächelte als sie diesen Zettel sah. Sie nahm die dabei liegende Tube mit Gleitmittel und gab ein wenig davon auf diesen Dildo, den sie sich problemlos einführte, wobei sie allerdings leise aufstöhnte. Dann nahm sie das zweite Teil, einen fast durchsichtigen Schlüpfer aus Latex. Wozu dieser gut war, war ihr sofort klar. Er würde jegliche Flüssigkeit zuverlässig zurück halten und dafür sorgen daß sich in dem Anzug keine Flecken bildeten. Er hatte allerdings hinten eine kleine Öffnung, deren Sinn sie erst verstand, als sie das nächste Teil sah. Es handelte sich dabei um einen Plug an dem ein ziemlich fülliger und langer Pferdeschweif in der Farbe ihrer eigenen Haare befestigt war. Sie nahm diesen und sah, daß dort auch noch ein weiterer Schweif lag, den man an dem Geschirr befestigen konnte. Sie überlegte nicht lange und nahm den Plug, gab etwas Gleitmittel auf diesen und führte ihn sich durch das Loch in dem Schlüpfer hindurch ein. Das nächste Teil war allerdings nicht der normale Stretchanzug sondern eine rotbraune Leggins. Sie zog diese an und stellte fest, daß sie hinten ebenfalls eine Öffnung hatte, durch die sie den Schweif hindurch zog. Sie war sich darüber im Klaren, daß es so ziemlich schwierig werden würde, auf die Toilette zu gehen. Aber unmöglich würde es nicht sein. Dann zog sie das nächste Teil an, einen engen Stretchpullover im selben Farbton wie die Leggins, der wirklich sehr eng anlag und ein Stück über die Leggins reichte. Sie steckte den Pullover in diese hinein und richtete alles daß es gerade und faltenfrei war. Dann legte sie das Geschirr an, welches als nächstes da lag. Alleine war das zwar etwas schwer aber nach ein paar Minuten hatte sie alle Riemen sortiert und es angezogen. Sie spannte alle Schnallen noch einmal nach und betrachtete sich im Spiegel. Alles lag ordentlich und gerade allerdings waren ihre Brüste durch die Riemen weit angehoben und hervorgestreckt. Ihre Nippel schauten durch den dünnen Stoff des Pullovers vorwitzig hervor. Sie überlegte kurz, ob sie sich nicht lieber zwei Pads aus dem Regal holen sollte um diese abzukleben, doch dann entschied sie sich dagegen, da sie dazu noch einmal das Geschirr ausziehen müsste.

Nun zog sie die schwarzen Stiefel an und schnürte diese so fest es ging. Nun lagen noch das Kopfgeschirr und Handschuhe sowie ein Monohandschuh auf dem Tresen. Sie legte sich das Kopfgeschirr an und fädelte ihre Haare zwischen den beiden Riemen hindurch die dafür vorgesehen waren. Sie zog ihre Haare fest nach hinten so daß sie glatt an ihrem Kopf anlagen. Dann versuchte sie die hinten heraus hängenden Haare so gut es ging zu ordnen, doch alleine durch das Geschirr konnte sie die Arme nicht mehr weit genug bewegen um diese ordentlich zu bürsten, selbst wenn sie eine solche gehabt hätte. Sie befestigte die Trense am Kopfgeschirr und steckte sie in den Mund.

Nun überlegte sie, ob sie die einfachen Handschuhe oder den Monohandschuh anziehen sollte. Bei beiden würde sie die Hilfe ihrer Herrin benötigen. Also nahm sie den Monohandschuh und wollte nach oben gehen. Sie drehte sich noch einmal um und ging zu einem Regal aus dem sie eine lange Reitgerte holte. Zwar mochte sie es überhaupt nicht, wenn die Herrin sie damit schlug, schon garnicht auf den Hintern, die Peitsche mit den vielen schmalen Lederriemen mochte sie viel mehr. Aber diese passte garnicht zu ihrem Ponyoutfit und außerdem wollte sie ihrer Herrin eine Freude machen.
So ging sie mit klappernden Hufen nach oben. Das Gehen mit den beiden Eindringlingen war ziemlich schwierig. Sie ging etwas breitbeinig aber trotzdem bewegte sich der Dildo der in ihr steckte bei jedem Schritt ein klein wenig und steigerte ihre Erregung immer mehr. Sie klopfte an die Tür zum Wohnzimmer, wo die Beiden Herrinnen sich offenbar aufhielten.

»Oh, du siehst ja richtig schick aus.«, sagte Andrea als sie sie sah. »Julia zieht sich noch um, das dauert wohl noch ein paar Minuten.«
Mara konnte mit der Trense nicht gut sprechen, so hielt sie Andrea den Monohandschuh hin und seh sie mit fragendem Blick an.
»Soll ich dir den anziehen?«, fragte diese.
Mara trat einmal mit dem Huf auf.
»Ich nehme an, das soll ja heißen?«
Mara ahnte, daß Andrea keine Ahnung hatte, was die Klopfzeichen zu bedeuten hatten und nickte. Sie legte die Arme auf den Rücken und drehte sich so daß Andrea ihr den Handschuh anlegen konnte. Diese hatte ihr den Handschuh schnell angelegt und schnürte ihn recht fest. Vermutlich sogar so fest, daß es keine Lücke mehr in dem Leder gab, welches nun ihre Arme umschloss. Doch dann löste sie die Schnürung noch einmal und lockerte sie ein gutes Stück. »Wenn du den die ganze Nacht anbehalten willst, ist es besser, ihn nicht zu fest zu schnüren.«, sagte Andrea als Mara den Kopf zu ihr wandte und sie fragend an sah.
Diese trat einmal auf und nickte.

»So kommst du aber auf keinen Fall mit. Deine Haare sind ja ganz unordentlich. Wo hast du denn eine Bürste?«, wollte Andrea wissen. Mit einem Nicken deutete Mara nach oben.
»In deinem Zimmer?«, fragte Andrea.
Mara trat einmal auf, worauf hin Andrea in der Küche verschwand. Mara hörte die Tür zum Treppenhaus und kurze Zeit später kam Andrea mit einer Bürste und mehreren Haarspangen zurück. Sie stellte sich hinter Mara und begann ihre Haare zu frisieren.

Als Julia aus dem Schlafzimmer kam pfiff sie durch die Zähne. »Sunrise, du siehst echt klasse aus.«
Mara, nein Sunrise drehte sich zu ihr um und scharrte mit den Hufen. Sie schaute sich Julia an und bewunderte ihr Outfit. Sie trug einen hautengen, violetten Catsuit aus Latex. Dieser war sehr tief ausgeschnitten und ließ so tief in ihr Dekolletee blicken. Dazu hatte sie schwarze Stiefel mit hohen Absätzen, mit denen sie mit Sunrise in ihren Stiefeln wieder auf Augenhöhe war. Dazu hatte sie ihre Haare zu einer aufwändigen Hochsteckfrisur gesteckt. Über dem Catsuit trug sie eine schwarze Korsage aus Leder die ihre Brüste weit anhoben. In der Hand hielt sie Maras Lieblingspeitsche mit den vielen dünnen Lederriemen. Aber diese hatte den Eindruck, daß sie diese nur ihr zuliebe dabei hatte. Sunrise deutete mit einem Nicken zum Tisch, wo die Reitgerte lag und wackelte auffordernd mit dem Hintern.
»Bist du sicher? Ich weiß doch, daß du die nicht so magst.«, sagte Julia.
Sunrise trat einmal kräftig auf und wackelte erneut mit dem Hintern.
Julia nahm kurz Maß und schlug einmal locker zu. Sunrise schaute sie mit einem Stirnrunzeln an, scharrte erneut mit den Hufen und wackelte mit dem Hintern. Als Julia erneut locker zu schlug verdrehte sie die Augen und zuckte mit den Schultern. Die beiden Schläge hatte sie fast nicht gespürt.

»Was ist denn mit dir?«, fragte Julia Andrea. »Willst du dich nicht umziehen?«
»Ich bin doch schon lange fertig.«, sagte Andrea und öffnete den Reißverschluss ihrer Jacke ein Stück weit. Julia schaute zu ihr und nickte. »Dann können wir ja los.«
Sie legte Sunrise eine Führleine an und sie gingen nach unten. Wieder ging Sunrise etwas breitbeinig um sich der Wirkung der beiden Eindringlinge so gut es ging zu entziehen.
»Sunrise, nimm die Beine zusammen. Das sieht ja furchtbar aus, wie du gehst.«, sagte Andrea.
Sunrise nahm die Beine zusammen und ging nun allerdings etwas langsamer weiter. Bei jeder Stufe stöhnte sie leise auf. Doch zum Glück waren sie schnell beim Auto. Sunrise musste hinten Platz nehmen und Andrea schnallte sie sorgfältig an, bevor sie selbst auf dem Beifahrersitz Platz nahm.

Die Fahrt ging nicht besonders lange. Sie fuhren lediglich auf die Hauptstraße, folgten dieser etwa zwei Kilometer und bogen dann hinter dem Theater ab. Dort bogen sie gleich noch einmal ab und fuhren in ein großes Parkhaus. An der Einfahrt stand ein Mann und fragte nach den Karten. Julia hielt ihm drei postkartengroße Plastikkarten entgegen. Darauf hin nickte der Mann und die Schranke öffnete sich.
Mara kannte dieses Parkhaus bereits, doch es kam ihr wesentlich kleiner vor als sonst. Sie sah, daß die großen Feuerschutztore geschlossen waren, wodurch nur ein kleiner Teil als Parkfläche zur Verfügung stand.
Julia fuhr einmal um diese Parkfläche herum und wählte einen Parkplatz aus der sich in einiger Entfernung zur Einfahrt befand. Sie stiegen aus dem Auto aus und Julia hängte wieder die Führungsleine in Sunrises Kopfgeschirr ein. Sie zog sie hinter sich her auf das Feuerschutztor zu in dem lediglich eine Durchgangstür geöffnet war.
»Nimm die Beide zusammen.«, sagte Andrea zu Sunrise. »Das sieht wirklich furchtbar aus.«
Sunrise gehorchte und nahm die Beine zusammen, wodurch sie wieder bei jedem Schritt leise stöhnte und immer langsamer ging.
»Also das geht wirklich nicht Sunrise.«, sagte Julia amüsiert. Sie öffnete ihre Handtasche und holte etwas daraus hervor, was aussah wie ein kleines Comm. Sie tippte auf dem Gerät herum und sofort zuckte Sunrise heftig zusammen als der Dildo in ihr heftig zu vibrieren begann. Sie konnte keinen Schritt mehr gehen so heftig war ihre Erregung mittlerweile, aber trotz dem Vibrieren fehlte noch immer ein Wenig um ihr einen Höhepunkt zu verschaffen. Außerdem versuchte sie sich so gut es ging zusammen zu reißen, da immer wieder andere Leute an ihnen vorbei gingen und zu ihnen sahen. Nun trat Julia hinter sie, holte mit der Gerte aus und schlug ihr mehrmals kräftig auf den Hintern. Nun verlor Sunrise jegliche Kontrolle und kam laut stöhnend mitten in einem Parkhaus. Sie sackte zusammen und sank auf die Knie als die Wellen ihres Höhepunktes sie schüttelten. Sie vergaß sogar auf die Trense zu beißen um nicht laut zu stöhnen. Sie sank vorne über und wäre auf den Betonboden geschlagen, hätte Andrea sie nicht an ihrem Geschirr fest gehalten.

Genauso plötzlich wie sie begonnen hatten, hörten die Vibrationen auch wieder auf. Es dauerte einige Minuten bis Sunrise sich wieder beruhigt hatte und mit zitternden Beinen aufstand. Julia legte die arme um sie und streichelte ihre Wange. »Geht es jetzt besser?« fragte sie.
Sunrise brachte durch die Trense ein undeutliches »Danke Herrin.« hervor. Jetzt war es wirklich besser. Zwar erregten sie die beiden Eindringlinge noch immer aber es war bei weitem besser auszuhalten als vorher. So gingen sie gemächlich weiter und als sie an dem Tor ankamen, wurden sie von einem Türsteher aufgehalten, der ihre Karten sehen wollte. Julia zeigte ihm diese doch er deutete auf Andrea »So kann ich Sie aber nicht rein lassen.«, sagte er.
»Wo kann ich meine Jacke lassen?«, fragte Andrea.
»Hinter der Tür haben wir eine Garderobe.«, meinte der Mann.
Andrea legte ihren Mantel ab, der bis zum Boden reichte. Sowohl Sunrise als auch Julia staunten nicht schlecht über ihr Outfit. Sie trug einen schwarzen Lederanzug mit grau abgesetzten Nähten und Ziernähten, dazu knielange, schwarze Schnürstiefel mit Plateau und hohem Absatz. An dem Anzug befanden sich an jeder Seite Schulterklappen von denen dünne Ketten herab hingen die bis zu ihren Ellenbogen reichten.
Aus einer Tasche ihres Mantels holte sie ein Paar Handschuhe, die ebenfalls aus schwarzem Leder bestanden und zog diese an. Dann reichte sie dem Mann ihren Mantel und sagte »Passen sie gut darauf auf.« Sie nahm ihren Gehstock in die linke Hand, drehte mit der Rechten am Griff und zog einen Rohrstock aus diesem heraus. »Ich nehme an, so lassen Sie mich hinein?«.
Der Mann nickte und deutete zur Tür. »Ja, so geht das.«, sagte er unbeeindruckt.

So gingen die Drei durch die Tür. Sunrise blieb abrupt stehen als sie erkannte, wie sich das Parkhaus verändert hatte. Auf dem Boden befand sich roter Teppich und überall an den Wänden und zwischen den Säulen standen Sofas und Sessel als Sitzgelegenheiten um runde Tische herum auf denen künstliche Kerzen flackerten. Die grellen Lampen waren mit Halbkugeln aus rotem Stoff abgedeckt und am Ende des Parkhauses, wo normalerweise der Eingang zu einer Einkaufspassage war, befand sich eine Bar, welche die gesamte Breite der Wand einnahm. An einer Seite gab es eine Empore auf der mehrere Instrumente aufgebaut waren. Um diese Empore herum und auch an mehreren anderen Stellen standen große Lautsprecher. Vor der Empore gab es einen Bereich der mit Parkett ausgelegt war und offenbar eine Tanzfläche darstellen sollte. Aus den Lautsprechern erklang noch leise Musik und auf der Tanzfläche bewegten sich gerade einmal drei Leute zu dieser Musik. Überhaupt war noch nicht all zu viel los. Doch Sunrise war sich sicher, daß sich das im Laufe des Abends noch ändern würde.

Während Sunrise sich noch um sah, zog Julia an ihrer Leine und führte sie zu einem Geländer hinter dem normalerweise Einkaufswagen der Einkaufspassage standen, band sie an dieses Geländer und ließ sie einfach dort stehen als sie zusammen mit Andrea zu der Bar ging. Sunrise schaute ihrer Herrin hinterher und sah, daß diese wider die Fernbedienung in die Hand nahm. Tatsächlich fing nun der Vibrator wieder an zu vibrieren. Erst langsam, dann immer heftiger. Doch als er endlich die volle Stärke erreicht hatte, vibrierte er noch kurz weiter und hörte dann abrupt auf. Nach einigen Augenblicken begann er von neuem kaum merklich zu vibrieren und steigerte sich wieder extrem langsam um dieses Spiel zu wiederholen. So ging es eine ganze Weile lang.

Sunrise war so sehr mit sich selbst beschäftigt, daß sie garnicht gemerkt hatte, daß neben ihr nun zwei weitere Ponys standen, die ebenfalls an dem Geländer angeleint waren und sie amüsiert beobachteten. Erst als eines der Beiden sich bei ihr anschmiegte und sie mit dem Kopf anstieß bemerkte sie die Beiden. Sie schaute erschrocken auf und trat einen Schritt zurück. Sie blickte in ein Paar blaue Augen über denen sich eine dunkelblonde Mähne befand. Sie erkannte Katja oder besser gesagt Amber, die sie angrinste. Sie begrüßten sich, indem sie die Köpfe erst auf der einen Seite, dann auf der anderen nebeneinander legten und so eine Umarmung andeuteten. Amber schaute sie kurz an und begann dann, sich zu der mittlerweile etwas lauteren Musik zu bewegen, wie es das andere Pony bereits tat und schaute sie auffordernd an. Auch Sunrise begann nun sich zu der Musik zu bewegen und so tanzten sie eine ganze Weile, bis Julia und Andrea kamen und sie los banden. Das andere Pony, es hatte eine pechschwarze Mähne, blieb tanzend alleine zurück.

Zusammen gingen sie zur Bar, wo Andrea und Julia sich auf Barhocker setzten. Amber und Sunrise mussten sich neben die beiden stellen und wurden an der Bar angebunden, und die Herrinnen nahmen ihnen die Trensen heraus.
Julia bestellte beim Barkeeper mehrere Cocktails. Dieser mixte diese und stellte sie vor ihr ab. Julia schaute diese kurz an und verteilte sie. Sie beugte sich zu Sunrise, die sie überrascht ansah. »Keine Angst, in unseren beiden ist kein Alkohol drinne. Du sollst keinen und ich muss noch fahren.«, sagte sie leise.
»Danke.«, sagte Mara. Sie fühlte sich gerade ein wenig zwiegespalten weil sie durch diese eigentlich nette Geste so abrupt aus der Rolle als Pony heraus gerissen fühlte.
Doch so nutzte sie die Gelegenheit, sich etwas genauer umzusehen und schaute sich die anderen Gäste an. Ausnahmslos alle Anwesenden trugen irgend welche Lack, Leder, Latex oder andere Fetischkleidung. Lediglich einige der Anwesenden trugen schicke Abendkleidung. Entweder Anzüge oder Abendkleider, wobei es allerdings nicht immer klar zu erkennen war, ob die Träger Männer oder Frauen waren. Als jemand mit einem sehr aufwändigen und schicken Abendkleid vorbei kam, musste Mara zwei mal hinsehen, als sie sah, daß die Person zu dem Abendkleid, welches ihr sehr gut stand, da sie eine recht weibliche Figur hatte, bei der auch große Brüste nicht fehlten, einen Vollbart trug, der wohl auf jeden Fall echt war. Doch groß Gedanken machte Mara sich darüber nicht, denn sich über so etwas zu wundern hatte sie schon aufgegeben als sie die ersten Kunden in Herrin Julias Laden gesehen hatte.

Nach einer Weile, Mara hatte ihren Cocktail bereits geleert, kam eine junge Frau im Zofenkostüm zu ihnen und knickste vor Julia. »Ihr Tisch ist nun frei.«, sagte sie.
Julia bedankte sich, trank ihren Cocktail aus und band Mara von der Theke. Andrea band Katja los und sie gingen zusammen zu einem der runden Tische, die in einer etwas ruhigeren Ecke standen. Julia und Andrea setzten sich nebeneinander, so daß auch Katja und Mara nebeneinander am Tisch saßen. Eine andere Zofe kam heran und legte jeder eine Speisekarte vor. Sie fragte nach den Getränkewünschen und nahm diese auf, bevor sie wieder ging.

»Dann sucht euch mal was leckeres aus.«, sagte Andrea.
Nachdem alle auf die Karte gesehen hatten, sagte Katja »Ich glaube, nehme nur den Salat.«
Andrea schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann holte sie aus ihrer Tasche eine kleine Fernbedienung und drückte auf dieser herum, worauf hin Katja spitz auf schrie, zusammen zuckte und dann leise keuchte.
»Such dir was ordentliches aus, der Abend ist noch lang und da ist es besser, wenn du was ordentliches im Bauch hast. Also schau nicht nach dem Preis. Ich habe gesagt, ich lade euch heute alle ein. Und wenn du jetzt doch nur einen Salat nimmst, fühle ich mich beleidigt.«, sagte Andrea.
»Ja Herrin.«, sagte Katja. »Aber können Sie das bitte zumindest beim Essen ausschalten?« Sie sah ein wenig gequält aus der Wäsche.
Wieder drückte Andrea auf der Fernbedienung herum und Andrea sackte leicht zusammen und sah sehr erleichtert aus. »Vielen Dank Herrin.«, sagte sie.
Jetzt erst merkte Mara, daß der Vibrator den sie selbst trug seit geraumer Zeit still war. Sie fragte sich, ob die Batterie leer war oder ob Herrin Julia ihn irgendwann ausgeschaltet hatte.
Sie wandte sich wieder der Karte zu. Es gab ausnahmslos kleine Menüs und zusätzliche Beilagen. Mara suchte sich ein kleines Menü aus, welches aus pürierter Erbsensuppe, einem Pilzomelett und Limettensorbet bestand. Als die Zofe wieder an den Tisch kam, bestellten alle und begannen sich zu unterhalten.

»Wieso bist du denn mit Herrin Andrea hier?«, fragte Mara Katja.
»Ich wollte schon immer mal auf diese Party. Hier soll man richtig viel geboten bekommen und ich wollte mir das einfach schon lange mal ansehen. Aber alleine und ohne Dom finde ich das nicht so passend. Und als Julia mich dann eingeladen hat, habe ich natürlich sofort zugesagt.«, erklärte Katja grinsend.

Es dauerte nicht lange, bis die Zofe mit einem Tablett voller Suppenschalen kam und ihnen diese vorsetzte. Mara hoffte, daß Herrin Julia ihr den Monohandschuh abnehmen würde. Wenn sie geahnt hätte, daß sie etwas essen würde, hätte sie auf diesen verzichtet und die anderen Handschuhe gewählt, die sich leichter ausziehen ließen. Doch so hatte sie keine Chance, ihre Suppe zu essen, die sehr gut duftete. Doch bevor sie fragen konnte, hatte Julia Maras Löffel genommen und hielt ihn ihr vor den Mund. Erstaunt öffnete Mara den Mund und Julia steckte ihr den Löffel vorsichtig in diesen. Mara schloss den Mund und schluckte die Suppe herunter.

Abwechselnd hielt Julia Mara einen Löffel hin und aß dann selbst. Mara war das Ganze ziemlich unangenehm, doch was sollte sie schon dagegen tun.
»Schau nicht so unglücklich.«, sagte Julia, nachdem die Suppenschale leer war. »Oder findest du das so schlimm, gefüttert zu werden?«
»Es ist schon etwas komisch Herrin.«, erwiderte Mara.
Julia kicherte leise und deutete dann zur Seite. »Schau dir mal die Beiden an und dann denk noch mal drüber nach.«, sagte sie.
Mara wandte den Kopf in die Richtung die Julia angedeutet hatte und sah am Nebentisch eine junge Frau, die ebenfalls von ihrem Gegenüber gefüttert wurde. Diese Frau trug zu ihrem Erstaunen einen rosafarbenen Strampelanzug wie sie normalerweise Kleinkinder trugen. Ihre Haare waren zu zwei Pigtails gebunden die weit von ihrem Kopf ab standen. Vor ihrer Brust hing ein Sabberlätzchen und ihre Hände steckten in zwei weißen Fäustlingen die es ihr unmöglich machten selbst zu essen. Und statt aus einem Glas gab ihr Gegenüber ihr das Trinken aus einer Babyflasche. Sie saß auch nicht auf einem normalen Stuhl sondern tatsächlich in einem überdimensionalen Kinderstuhl den sie aus eigener Kraft vermutlich nicht verlassen konnte.
»Wenn du willst, kannst du das auch mal versuchen.«, sagte Julia grinsend. »Die passenden Sachen hab ich im Laden. Ich würde dir auch ein schönes Gitterbettchen besorgen und tagsüber kommst du in einen Laufstall im Laden.«
Entsetzt schüttelte Mara den Kopf. Sowas wollte sie ganz bestimmt nicht machen.
Katja, der Andrea gerade den letzten Löffel Suppe gegeben hatte, prustete los und lachte laut. Dabei verteilte sich die Suppe auf Julias Corsage und dem Catsuit. »Mit deinen Sommersprossen würdest du garantiert ein süßes Baby abgeben.«, sagte Katja lachend. Dann sah sie die Bescherung die sie angerichtet hatte. »Entschuldige bitte Julia, das wollte ich nicht. Das tut mir leid.«
»Jaja, davon werd ich auch nicht wieder sauber.«, sagte Julia, die selbst laut lachen musste und putzte mit der Serviette die Suppe von ihrem Outfit.
»Ich würde dich sogar öfters mal besuchen, dir das Fläschchen geben und die Windel wechseln.«, sagte Katja lachend zu Mara. »Und wenn du willst, singe ich dir auch ein Schlaflied vor.«
Die einzige am Tisch, die nicht lachte, war Mara. »Danke, aber das möchte ich lieber nicht.«, sagte sie.
»Dann hör besser auf, dich zu beschweren und genieß den Abend einfach. So schlimm ist es aber wie du siehst nicht, gefüttert zu werden.«, sagte Julia.

Auch als das Omelett kam fütterte Julia Mara. Diese war froh darüber, daß in dem Glas mit ihrer Limonade ein Strohhalm steckte und sie wenigstens selbst trinken konnte. Immer wieder schaute sie zu dem Paar am Nebentisch. Als die Beiden fertig gegessen hatten, stand der Mann auf, zog den Stuhl mitsamt der Frau darauf vom Tisch und öffnete den Gurt, mit dem diese am Stuhl festgemacht war und half ihr aus dem Stuhl heraus. Die Frau ging äußerst breitbeinig ein paar Schritte und ließ sich dann einfach auf den Boden fallen, wo sie hinter dem Mann her krabbelte. Mara bemerkte, daß ihr Po recht dick gepolstert war und fragte sich, ob sie wohl tatsächlich eine Windel unter dem Strampler trug.
»Sie scheint ihre Windel ja schon benutzt haben, wird wohl mal Zeit, daß er ihr die wechselt.«, bemerkte Julia grinsend.
»Sie hat doch sicher nicht in die Windel gemacht.«, sagte Mara und schaute den Beiden hinterher.
»Warum sollte sie die sonst tragen? Vermutlich hat sie sogar einen Katheter und kann es garnicht selbst kontrollieren.«, meinte Julia.
Bei dem Gedanken, nicht mehr selbst kontrollieren zu können wann sie auf die Toilette musste, schüttelte es Mara und sie beschloss, daß sie so etwas ganz sicher nicht ausprobieren musste. Andererseits fand sie die Situation hier vor allen Leuten gefüttert zu werden irgendwie sogar faszinierend, zumal niemand der Anwesenden daran Anstoß nahm.

»Hat jemand mal eine Uhr?«, fragte Julia, nachdem sie gegessen hatten und auf dem Weg zu der Tanzfläche waren, da sie beschlossen hatte, ein wenig zu tanzen.
»Ja, habe ich, aber ich weiß nicht, ob du sie sehen willst.«, sagte Katja mit einem breiten Grinsen.
»Ach? Wie kommst du denn darauf. Wenn ich nicht wissen wollte, wie spät es ist, hätte ich doch garnicht gefragt.«, meinte Julia.
»Wie du meinst.«, gab Katja zurück und streckte Julia den Hintern entgegen.
Fragend sah Julia sie an.
»Du musst mir die Hose schon runter ziehen.«, meinte Katja und wackelte provozierend mit dem Hintern.
Julia stellte sich hinter Katja, löste den Schrittgurt ihres Geschirres und zog ihr die schwarze Leggins herunter. Katja trug einen Plug an dem normalerweise ein bunter Schmuckstein befestigt gewesen wäre. Doch anstatt einem glitzernden Stein befand sich an dessen Stelle tatsächlich eine Uhr.
»Einen so schönen Schweif wie Sunrise habe ich leider nicht.«, sagte Amber.
Lachend zog Julia ihr die Hose wieder hoch und schloss den Schrittriemen. »Danke. Dann schaue ich doch lieber auf mein Comm.«, sagte Julia. »Das ist weniger umständlich und außerdem steht deine Uhr auf dem Kopf.«

Anstatt weiter zur Tanzfläche zu gehen, steckte Julia Mara wieder die Trense in den Mund und ging zu einem Teil der Tiefgarage in dem auf dem Boden ein Bereich mit Klebeband abgeteilt war. Dieser war gut zehn Meter lang und zwei Meter breit. Ungefähr jeden Meter war auf dem Boden, ebenfalls mit Klebeband, ein Kreuz. Julia führte Mara, die langsam wieder zu Sunrise wurde, auf eines dieser Kreuze und sagte »Da bleibst du jetzt stehen, bis ich dich wieder abhole. Hast du verstanden Sunrise?«
Sunrise schaute sie kurz an und trat einmal mit dem Huf auf. Sie bemerkte, daß Amber auf dem Kreuz links neben ihr stand und schaute sich um. Auf den anderen Kreuzen, es waren zehn Stück, standen ebenfalls Frauen, die alle unterschiedlich gekleidet waren. Hinter sich an der Wand konnte sie eine Uhr mit großen, rot leuchtenden Ziffern erkennen. Doch statt der Uhrzeit zeigte diese Uhr 30:00 an.
Einige Minuten später kam Julia zurück. Doch statt sie wieder mit zu nehmen, band sie ihr ein Tuch über die Augen, so daß sie nichts mehr sehen konnte.
»Keine Angst, wenn irgend was ist, dann klopf dreimal auf den Boden. Ich bin in der Nähe, es kann dir also nichts passieren. In Ordnung?«, hörte Sunrise Julias Stimme.
Sie trat einmal auf und wartete ab, was nun passieren würde.

Erst eine ganze Weile später passierte wieder etwas. »Wir haben ja angekündigt, heute einige kleine Wettbewerbe zu veranstalten. Die Gewinner bekommen einige nette Preise, die von den Sponsoren dieser Party gestiftet wurden.«, sagte eine Männerstimme ganz offensichtlich durch einen Lautsprecher verstärkt. »Die Regeln möchte ich hier jetzt nicht noch einmal erklären, sie stehen im Programmheft, wo ihr sie nachlesen könnt.«
Sunrise hätte diesem Wettbewerb zu gerne zugesehen, doch im Moment machte es nicht den Anschein als ob ihre Herrin ihr die Augenbinde wieder abnehmen würde.
»Denkt bitte daran, daß ihr nicht mit euren Subbis sprechen dürft, solange der Wettbewerb läuft. Wer das dennoch tut, muss leider disqualifiziert werden.«, sagte der Mann. »Dann lasst uns jetzt beginnen.« er zählte von Zehn an rückwärts, worauf die Gespräche der Leute die, wie Sunrise vermutete vor ihr standen, immer leiser wurden und schließlich bei null bis auf einige leise Stimmen ganz verstummten.

Auch Sunrise wurde nun ruhiger und ihre Gedanken begannen langsam zu verschwimmen und es fiel ihr schwerer, sich auf einen Gedanken zu konzentrieren. Nun spürte sie auch wieder die beiden Eindringlinge in ihrer Scheide und ihrem Hintern. Plötzlich begann auch der Vibrator wieder seine Arbeit aufzunehmen. Erst langsam, dann immer schneller und heftiger. Sie spürte, daß er sie immer näher an den Rand eines Höhepunktes brachte, doch es reichte nicht ganz um über die Klippe springen zu können. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie so da stand und immer erregter wurde. Für kurze Zeit flackerte der Gedanke daran auf, daß sie froh sein konnte, daß sie diesen Schlüpfer aus Latex trug der verhinderte, daß sich ein sicher ziemlich großer, feuchter Fleck an der Vorderseite ihrer Leggins bildete, denn mittlerweile schwamm sie regelrecht in diesem. Und es war ganz sicher kaum Schweiß, der sich in diesem gesammelt hatte. Doch auch dieser Gedanke verschwand so schnell wie er gekommen war wieder.

Eine gefühlte Ewigkeit lang stand sie so da und wagte es nicht, sich zu bewegen. Sie wollte nicht noch einmal vor so vielen Leuten einen Orgasmus bekommen, wie vorhin und spannte sich immer mehr an um diesen zurückzuhalten.
Von irgendwo nahm sie ein lautes Stöhnen wahr. Einige Leute machten enttäuscht »Ohhh.« und der Sprecher sagte »Tja, das war Nummer neun.« Dann war es wieder leise. Dies passierte noch zweimal.

Gerade als sie spürte, daß sie ihren Höhepunkt nun sicher nicht mehr lange würde zurück halten können, hörte der Vibrator abrupt auf. Sie atmete tief ein und entspannte sich. Doch gerade als sie ausgeatmet hatte, begann der Vibrator wieder sie auf höchster Stufe zu reizen. Sie versuchte, noch mehr auszuatmen, doch in ihren Lungen befand sich keine Luft mehr. Überrascht sog sie tief Luft ein und in diesem Moment spürte sie, daß sie es nun nicht mehr zurückhalten konnte. Die Frage, was ihre Herrin damit bezweckte tauchte nur für einen Sekundenbruchteil in ihren Gedanken auf, als sie sich ihrer Lust hingab die sie nun überrannte. Und in dem Moment in dem sie den Schlag der Gerte auf ihrem Hintern spürte, brach es laut aus ihr heraus. Sie schrie ihre Lust aus sich heraus und merkte nicht einmal wie sie auf die Knie sank, wo sie laut stöhnend hocken blieb.

Als sie ihre Umgebung wieder wahrnahm, hörte sie lautes Klatschen. Verwirrt fragte sie sich, was das wohl zu bedeuten hatte. Doch langsam kamen ihre Gedanken wieder und sie erinnerte sich daran daß der Mann ja etwas von einem Wettbewerb gesagt hatte. Offenbar gab es wohl einen Gewinner. Neben sich hörte sie wieder jemanden laut stöhnen und erneut klatschten die Leute Applaus.

»Das war es.«, sagte der Sprecher. »Auf den dritten Platz haben es Master Jürgen und Ingrid mit 22 Sekunden geschafft.« Ein verhaltener Applaus kam auf. Dieser verstummte als der Sprecher fort fuhr »Mit zwölf Sekunden haben es Misstress Taylor und Cara geschafft, den zweiten Platz zu erringen.« Wieder gab es einen Applaus, der dieses Mal etwas lauter ausfiel. »Und auf dem ersten Platz, dank dem geschickten Einsatz der Reitgerte haben es Herrin Julia und ihre Sunrise geschafft.« Der nun folgende Applaus brandete in Sunrises Ohren. Sie begriff nicht, was das alles sollte, doch da ihr Name gefallen war, musste es sicher etwas mit ihr zu tun haben. Sie spürte wie jemand sie an der Schulter fasste und auf die Beine zog. Verwirrt versuchte sie sich um zu sehen, was ihr durch die Augenbinde natürlich nicht möglich war. Auch dieser Applaus verklang nach einer Weile. »Ich würde sagen, gönnen wir Sunrise ein wenig Erholung. Vielleicht sehen wir sie ja zum nächsten Wettbewerb in einer Stunde noch einmal wieder.«, sagte der Sprecher.

Noch immer wusste Sunrise nicht, was überhaupt los war. Jemand fasste sie am Arm und führte sie irgend wo hin. Sie wurde auf einen Stuhl gesetzt und die Trense wurde ihr aus dem Mund genommen. »Trink das.«, hörte sie Herrin Julia sagen und sie spürte einen Strohhalm im Mund. Gierig leerte sie das Glas ohne abzusetzen.

- - -

»Was macht ihr denn heute?« stand auf dem Comm. Die Nachricht war von Vivian.
»Was sollen wir machen? Meine Familie besteht aus meiner Mutter und mir. Und die will ich Silvester sicher nicht sehen. Also bleiben wir zu Hause und schauen uns einen Film an oder so.«, antwortete Rebecca mit einer Sprachnachricht.
»Hee. Und was ist mit uns?«, kam prompt Vivians Antwort.
»Was soll mit euch sein? Du hast Vera. Ihr seid wenigstens eine Familie.«, gab Rebecca zur Antwort.
Dieses Mal ließ Vivian Antwort länger auf sich warten. »So ein Blödsinn. Familie sind die Leute die ich mag. Und da gehörst du auch dazu und Larissa und Trish und Frida und Maja auch. Und ein bisschen auch Miss Isabella. Aber die wollten ja weg fahren hab ich gehört. Aber wenn du willst, kannst du auch gerne alleine zu Hause rum hocken und alleine einen Film sehen. Alice wollte nämlich auch kommen hat sie gesagt. Und wenn du es ihr nicht erlaubst, dann bist du doof.«

»Du wolltest heute zu Vivian?«, fragte Rebecca Alice, die neben ihr auf der Couch saß und versuchte mit Nadel und Faden ihre alte Tunika zu flicken.
»Ja Miss. Aber wenn du das nicht möchtest, bleibe ich hier.«, gab Alice zurück und konzentrierte sich wieder auf den zerfransten Saum der Tunika.

»Und was habt ihr vor?«, sprach Rebecca in ihr Comm und schickte die Nachricht an Vivian.
»Ich weiß nicht. Vivians Herrin hat nur gesagt, sie wollten feiern.«, sagte Alice.
Rebecca schaute sie etwas verwirrt an. »Tschuldigung, das ging grad an Vivian.«, sagte Rebecca.
»Tut mir leid Miss.«, sagte Alice.

»Wenn du zu hause hocken bleibst, dann borge ich mir von Emylia ein paar Meter seil, fessele dich und dann tragen wir dich ins Zentrum. Kommt gar nicht in Frage, daß du alleine zu Hause hockst.«
Wie kam Vivian denn nun auf sowas? Rebecca sah noch einmal hin und bemerkte, daß diese Nachricht gar nicht von Vivian sondern von Isabella kam.
»Wir tanzen bis zum Umfallen, trinken Cocktails und haben Spaß.« Diese Nachricht war nun von Vivian.
»Meinetwegen. Wann sollen wir denn da sein?«, sprach Rebecca in ihr Comm und schickte die Nachricht an Vivian und Isabella.
»Spätestens um sieben holen wir euch ab.«, kam von Isabella zurück.
»Um acht im Zentrum.«, schrieb Vivian.

Rebecca schaute auf die Uhr. Es war gerade drei Uhr Nachmittags. Also hatten sie noch etwas Zeit. Sie schaute zu Alice deren Zunge im Mundwinkel zu sehen war. Ein sicheres Zeichen dafür, daß sie hochkonzentriert arbeitete.
»Was wird das eigentlich? Die willst du doch sicher nicht mehr anziehen, so verschlissen wie die ist.«, fragte sie.
Alice steckte die Nadel durch den Saum und legte die Tunika auf den Tisch. »Ich weiß nicht, ob ich sie wieder anziehen werde. Von Herrin Andrea hab ich ja die ganzen tollen Sachen bekommen. Die Tuniken, die Unterwäsche und die Socken und die ganzen anderen Sachen. Der Gürtel sieht ja auch toll aus, auch wenn ich ihn nicht ausziehen kann. Das finde ich wirklich großartig von ihr. Aber die Tunika ist das Einzige, was ich noch von früher habe. In der Schule hat man mir ja meine alten Sachen weggenommen. Ich durfte ja nichtmal meine Schulsachen behalten. Sogar meinen Rucksack und die Schreibsachen musste ich denen geben. Dabei hatte ich den Füller erst von meiner Mum zum Geburtstag bekommen. Die Kappe war aus echtem Silber und mein Name war da eingraviert.«, sagte Alice betrübt. »Da möchte ich wenigsten die Tunika behalten dürfen. Auch wenn sie so fransig ist und überall dünne Stellen hat.« Eine Träne lief ihre Wange herab und fiel auf ihre nagelneue Tunika. Der Stoff nahm diese auf und sie hinterließ einen kleinen, dunklen Fleck.

Rebecca sah zu ihr und rutschte näher zu ihr. Sie nahm sie in den Arm und legte ihr die Decke über. Es dauerte nicht lange, da war sie eingeschlafen. Vorsichtig stand Rebecca auf und deckte sie zu. Sie ging in ihr Zimmer und rief Isabella an.

Als sie aus ihrem Zimmer zurück kam, tippte sie Alice an. »Hey, ich muss noch mal weg. Ich weiß nicht, wie lange es dauert. Wenn ich um sieben noch nicht wieder hier bin, dann zieh dir was schickes an und komm dann ins Zentrum.«
»Ja Miss.«, sagte Alice und rieb sich verschlafen die Augen.
Rebecca zog sich den Mantel über und ging nach unten. Sie verließ das Haus, nahm einen Elektrowagen und fuhr über die verschneiten Straßen.

»Bitte was? Deswegen zitierst du mich Silvester noch hier her? Bist du vollkommen durchgedreht?«, Isabella schaute sie fassungslos an.
»Komm schon. Du bist immerhin die Schulleiterin. Da wirst du doch mal eine Kollegin anrufen und sie um eine Auskunft bitten können.«, sagte Rebecca.
»Meinetwegen. Ich rufe an. Aber reden kannst du. Ich will nicht, das mich jemand wegen sowas für verrückt erklärt.«, gab Isabella sich geschlagen.

»Na also. Geht doch. Man muss nur wirklich wollen.«, meinte Rebecca grinsend als sie das Schulgebäude verließen.
»Na, du hast der ja auch ordentlich Feuer unterm Hintern gemacht. Woher soll ich denn auch wissen, daß Andrea deswegen schon die Behörde angerufen hat?«
»Reicht doch, wenn ich das weiß. Emylia hat sich da ja auch rein gehängt. Ihr Bruder war wohl sogar schon da gewesen.«, sagte Rebecca noch immer grinsend.

Die Beiden gingen über den Hof als etwas an Rebeccas Gesicht vorbei flog, Isabella an der Schulter traf und sich dort in einer weißen Wolke verflüchtigte.
»Was soll das denn?«, rief Isabella zu der Gruppe Schülerinnen die sich trotz der Kälte auf dem Hof aufhielten.
»Entschuldigung Miss Isabella.«, sagte eine der Schülerinnen. »Das wollte ich nicht. Ich wollte Ulrike treffen.« Die Schülerin sah ziemlich überrascht und entsetzt aus das sie gerade ihre Schulleiterin mit einem Schneeball getroffen hatte.
Während Rebecca lachte, bückte Isabella sich, nahm eine Hand voll Schnee, drückte diesen zusammen und warf ihn in Richtung der Schülerin. Diese war zu überrascht um auszuweichen und bekam den Schneeball genau vor die Brust. »Ich war auch mal jung.«, rief Isabella lachend und ging einfach weiter. Die Schülerinnen schauten ihr und Rebecca erstaunt hinterher als sie das Schulgelände verließen.

»Jetzt hast du es gerade selbst gesagt und es ist amtlich. Du bist alt.«, meinte Rebecca.
»Als ob du jünger bist.«, gab Isabella zurück.
»Immerhin hab ich die 35 noch nicht überschritten.«, sagte Rebecca und grinste Isabella breit an.
»Das dauert auch nur noch ein paar Monate.« Auch Isabella musste nun grinsen.

Sie erreichten Isabellas Wagen und stiegen ein. Isabella setzte Rebecca zu Hause ab und fuhr dann wieder in ihre eigen Wohnung. Dort waren Maja und Frida gerade dabei einige Geschenke einzupacken. Frida legte gerade noch rechtzeitig einen Bogen Geschenkpapier auf eine kleine Schachtel. Isabella ging zu den Beiden, gab jeder einen Kuss und verschwand murmelnd in ihrem Büro. »Die spinnen doch Alle. Die eine wegen einer Jacke und die Andere wegen einem Füller.«, sagte sie und zog die Tür hinter sich zu.
Maja und Frida sagen sich überrascht an. Sie zuckten mit den Schultern und packten weiter die Geschenke ein.

»Was ist eigentlich mit deinen Eltern?«, fragte Maja.
»Was soll denn mit ihnen sein?«, fragte Frida erstaunt.
»Wolltest du Silvester nicht bei ihnen sein?«
»Ach so, nein. Die haben sicher eine riesengroße Party organisiert mit Geschäftspartnern, Kunden, Politikern und irgend welchen Schauspielern und so. Auf sowas habe ich keine Lust. Außerdem bin ich lieber bei euch.« Frida legte die Schere bei Seite mit der sie gerade Band von einer Rolle abgeschnitten hatte, wandte sich zu Maja und lehnte sich bei ihr an. Sie schloss die Augen und begann leise zu brummen als Maja sie in die Arme nahm und ihr den Kopf kraulte.
»Und was ist mit dir?«, fragte Frida unvermittelt. »Die Herrin hat uns beiden doch angeboten, das wir zu ihnen fahren können.«
»Du weißt doch, das ich mich nicht so gut mit ihnen verstehe.«
»Ich finde sie nett.«, gab Frida zurück.
»Na sie sind ja auch nicht deine Eltern. Sonst hätten sie sicher was gefunden was sie kritisieren können.«, sagte Maja lachend. Sie schob Frida ein Stück zurück, beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss. »Komm, lass uns hier fertig werden. Wir müssen uns noch umziehen, bevor wir los gehen.«

- - -

»Du willst wirklich nicht mit kommen? Immerhin hat Ingrid dir angeboten, deine Schicht zu übernehmen.«
Nadine nahm die Füße vom Tisch und drehte sich in ihrem Stuhl zu Claudia. »Und dann? Soll ich den ganzen Abend alleine da rum stehen während um mich rum lauter Pärchen tanzen und knutschen? Du weißt doch daß solche Partys nichts für mich sind. Da bleibe ich lieber hier und lese.«
»Lesen? Wer’s glaubt wird selig.«, sagte Claudia lachend. Sie zog ihren Overall aus und hängte ihn in ihren Spind. Dann zog sie ihre Hose und den Pullover an, kramte ihre Stiefel aus dem Spind und zog auch diese an. Nadine beobachtete sie dabei eingehend. Nachdem Claudia ihren Mantel über gezogen und den Spind geschlossen hatte, griff sie in ihre Manteltasche und holte einen zusammengefalteten Zettel heraus, den sie auf den Tisch legte. »Hier. Aber übertreib es nicht.«, sagte sie.
Nadine sah zu dem Zettel. »Was ist das?«
»Die Sicherheitscodes für die Überwachungskameras. Dann musst du nicht dauernd die Aufzeichnungen entschlüsseln.« sagte Claudia schmunzelnd.
»Woher weißt du…?« Nadine fühlte sich ertappt und schaute Claudia betreten an.
»Bei meiner Frühschicht letzte Woche haben einige der Server hart am Limit gearbeitet. Ich hab mir die Prozesse angesehen und hab festgestellt, daß da jemand riesengroße Rainbowtables über eine Kopie der Aufzeichnungen laufen lässt. Das wäre niemandem aufgefallen, wenn du das auf noch mehr Server verteilt hättest. Und außerdem hast du die Prozesse unter deiner ID gestartet. Vorsichtig ist anders.«, sagte Claudia.
»Au Mist. Wenn das jemand gesehen hat, dann bin ich am Arsch.«
»Ich hab die Prozesse gestoppt und gelöscht, bevor die von der IT ihre Kaffeemaschinen angestellt haben. Das hat niemand mitbekommen. Mit den Codes kannst du dir die Ponys live ansehen und musst nicht in alten Aufzeichnungen wühlen.« Claudia zwinkerte ihr zu und wollte gehen.
»Dir ist aber schon klar, daß Livebilder nachts ziemlich langweilig sind? Auch die Ponys schlafen um diese Zeit nämlich.«
Claudia schloss die Tür und drehte sich nochmal zu Nadine. »Erstens kannst du mit den Codes auch die Aufzeichnungen anschauen und zweitens, hast du mal nachts in die Ställe geschaut? Einige der Mädels sind auch nachts ziemlich aktiv. Das ist besser als jeder Porno.« Claudia öffnete die Tür und wollte gerade gehen. Bevor sie die Tür schloss, nahm sie eine Packung Taschentücher von dem Schrank neben der Tür und warf diese Nadine zu. »Und nicht vergessen hinterher die Sauerei weg zu wischen.« Sie lachte und schloss die Tür hinter sich.

Eigentlich wollte Nadine Claudia noch eine passende Antwort geben, doch dann nahm sie den Zettel und entfaltete ihn. Tatsächlich standen dort hinter den Nummern der Kameras die Zugriffscodes um die Bilder die diese lieferten ansehen zu können. Sie stieß sich mit dem Fuß vom Tisch ab und rollte mit dem Stuhl vor das große Kontrollpult. Dort wählte sie die Kameras an und überlegte, welche interessant sein könnten. Es gab zwar einige dutzend Sicherheitskameras auf Horizons aber die Meisten davon an eher uninteressanten Stellen. Es gab vier Stück an jedem Tor, zwei drinne und zwei draußen, im Bergwerk gab es zwei oder drei Dutzend Kameras, hauptsächlich an den großen Stahltoren damit man sicher sein konnte, daß niemand eingeklemmt wird. Außerdem gab es in der Fabrik mehrere Kameras mit denen gefährliche Maschinen überwacht wurden. Diese Kameras waren aber nur dann eingeschaltet, wenn auch diese Maschinen liefen. Alle Türen des Rechenzentrums waren mit Kameras überwacht, die rund um die Uhr aufzeichneten, wer dort ein und aus ging.

Interessant waren für sie nur wenige der Kameras. Unter anderen die, die sich in dem Spielbereich befanden, den die Chefin in einem abgelegenen Bereich des Bergwerkes aufgebaut hatte. In den spärlichen Aufzeichnungen dieser Kameras hatte sie schon einige äußerst interessante Szenen entdeckt. Am interessantesten waren allerdings die Kameras die sich in den Boxen der Ponyställe befanden. Sie hatte erfahren daß diese dort installiert worden waren, weil eine der Frauen die dort für längere Zeit, meist mehrere Wochen lang, Pony spielten durch die Verkettung unglücklicher Umstände, wie es so schön hieß, einen Unfall hatte, wobei sie sich ein Bein brach.
Nadine tippte auf der großen Übersichtskarte auf die Ponyställe, worauf hin deren Plan vergrößert dargestellt wurde auf dem jede Kamera markiert war. In jeder der 30 Boxen befand sich eine Kamera. Sie wählte aufs gerade wohl eine der Boxen aus und gab den Sicherheitscode ein, als sie dazu aufgefordert wurde. Tatsächlich zeigte der große Monitor das Bild einer Box. Diese war allerdings leer und die Tür stand offen.

- - -

Rebecca und Alice saßen an einem der Tische und tranken einen alkoholfreien Cocktail als Vera und Vivian sich zu ihnen setzten. »Macht doch mehr Spaß als alleine zu Hause rum zu sitzen, oder?«, fragte Vivian.
»Das kannst du laut sagen.«, gab Rebecca zurück. »Ich hätte nie gedacht, daß Isabella so gut Schlagzeug spielen kann. Sie hat Emylias Tochter ja regelrecht weg geputzt.«
»Dann fehlt ja nur noch die Chefin und ihr könnt eine Band aufmachen.«, sagte Vera lachend.
»Jeder braucht halt was zur Ablenkung.«, meinte Isabella die sich ebenfalls zu ihnen gesellt hatte. »Wo ist Emylia eigentlich?«
»Die ist im großen Saal. Du weißt doch, der Silvesterball.«, sagte Vera.
»Da die ja nicht hier ist, musst du eben ran.«, sagte Isabella.
»Womit soll ich ran?«, fragte Rebecca erstaunt.
»Na, du gehst jetzt da rauf und singst. Daß du nicht nur Opernkram kennst, hast du letztens ja bewiesen.«, sagte Isabella und fasste Rebeccas Arm, zog sie durch den halben Saal und dann zur Bühne.
»Ich hab jetzt wirklich keine große Lust mich hier zum Affen zu machen.«, sagte Rebecca energisch und wollte wieder zurück zum Tisch gehen.
»Nix da. Die Mädels wissen Bescheid. Und wenn du willst, dann mach ich mich mit dir zum Affen.«
»Meinetwegen. Aber nur ein Lied.«, gab Rebecca sich geschlagen.
»Jaja, schon klar.« Isabella schob Rebecca die vier Stufen hinauf auf die Bühne und gab ihr das Mikrofon. Sie selbst setzte sich an das Schlagzeug und gab den Anderen ein Zeichen. Sie begannen zu spielen und Rebecca begann, als sie das Lied erkannte, zu singen.

Begeisterter Beifall ertönte als die letzten Akkorde verklungen waren und die Musikerinnen begannen sofort ein weiteres Lied zu spielen. So ging es eine ganze Weile doch nach mehreren Liedern hatte Rebecca wirklich genug. Sie verbeugte sich und ging von der Bühne herunter.
Die Band begann wieder zu spielen, sie hatten nun Lieder ausgesucht, zu denen man gut tanzen konnte. Rebecca ging an der Bar vorbei um sich etwas zu trinken zu holen. Dort fiel ihr eine sehr schlanke Blondine auf, die ein langes, türkises Abendkleid trug welches über und über mit glitzernden Pailletten besetzt war. Die Haare hatte sie zu einer aufwändigen Frisur aufgesteckt und ihre Arme die in langen Ärmeln steckten, hatte sie züchtig eng am Oberkörper angelegt.

Rebecca ging zum Tisch zurück und setzte sich zu den Anderen.
»Wo ist eigentlich Larissa? Die habe ich noch garnicht gesehen.«, fragte Frida.
»Keine Ahnung.«, sagte Lucy, Trishs Freundin. »Vielleicht spielen sie und Johanna zu Hause.«, sagte sie grinsend.
»Spielen?«, halte Frida nach.
Lucy beugte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf hin Frida errötete und sich, ohne etwas getrunken zu haben, verschluckte.
»Doch nicht Larissa.«, sagte Frida, als sie aufgehört hatte, zu husten.
»Doch, Larissa.«, sagte Trish. »Auch wenn sie aussieht als könnte sie kein Wässerchen trüben, sie hat es faustdick hinter den Ohren.«
»Das glaub ich nicht.«, sagte Frida.
»Wieso nicht? Vielleicht sollten wir auch mal sowas machen. Emylia leiht mir ganz sicher ein paar Spielzeuge und Seile aus.«, meinte Isabella.
Maja schaute sie kurz an und begann zu lachen. »Herrin Isabella als Dommse. Am Besten im schwarzen Lederoutfit. Mit der Peitsche kann sie ja schon gut umgehen.«
»Pass du mal lieber auf, daß ich dir nicht mit der Peitsche komme.«, sagte Isabella grinsend zu Maja.

- - -

Sie hatte eine ganze Stunde damit zugebracht vor der Frisierkommode zu sitzen und sich von Johanna schminken und zurecht machen zu lassen. Doch dann hatte ihre Herrin ihr die Sachen gegeben, die sie heute Abend tragen sollte. Zuerst hatte Johanna ihr ein Höschen gegeben, welches aus hautfarbenem Latex bestand. In diesem Höschen waren zwei Dildos eingearbeitet, die sich sowohl vorne als auch hinten in ihre Löcher drängten. Zwar hatte sie schon mit größeren Eindringlingen Bekanntschaft gemacht seit sie bei Herrin Johanna war, doch dieses Höschen war eine ganz neue Erfahrung für sie. Sie ging durch die beiden Eindringlinge etwas breitbeinig, was ihr garnicht gefiel. So nahm sie die Beine zusammen, wodurch sich die beiden Eindringlinge allerdings sofort bemerkbar machten. Bei jedem Schritt bewegten sich diese tief in ihr und sorgten für sehr angenehme Gefühle.

Dann hatte ihre Herrin ihr das Kleid gegeben. Es sah einfach herrlich aus. Es bestand aus türkisem Satin und war sehr eng geschnitten. Überall befanden sich Pailletten die im Licht glitzerten. Sie war mehr als nur überrascht gewesen als sie merkte daß die Oberarme fest an dem Kleid vernäht waren, so daß sie nur die Unterarme noch bewegen konnte. Und als sie es fertig angezogen hatte, schloss Herrin Johanna den Reißverschluss an der Seite und sie konnte nur noch ganz kleine Schritte machen. »Die Nähte sind alle dreifach vernäht und außerdem sind überall noch stabile Bänder eingearbeitet.«, hatte Johanna ihr erklärt. »Und den Reißverschluss kann man in jeder Position verriegeln.«

Dann kam eine weitere Überraschung die dieses Kleid in sich barg. Johanna nestelte in Rücken des Kleides herum und zog etwas daran. Im Spiegel konnte Larissa erkennen, daß sie ein flaches, gebogenes Stück Stahl aus einem Einschub im Rücken des Kleides heraus zog. Sie schob dieses Stück Stahl unter ihrem Halsband entlang bis zur Mitte ihres Kopfes. Nun begann sie damit, Larissas Haare zu flechten. Außerdem arbeitete sie ein Chiffontuch in der Farbe des Kleides in die Frisur mit ein, welches ihr bis zur Taille reichte und den Stahl in ihrem Nacken verdeckte.

Als sie damit fertig war, bemerkte Larissa, daß sie ihren Kopf nun kaum noch bewegen konnte. Der Stahl lag flach an ihrem Hals und ihrem Kopf an und mit ihren eigenen Haaren hatte Herrin Johanna ihn fest an ihren Kopf geflochten. Sie konnte den Kopf nun so gut wie garnicht mehr drehen und ihn zu beugen war ihr komplett unmöglich. Dann hatte sie den Reißverschluss zu gezogen, wodurch das Stück Stahl sich nun noch dichter an ihren Körper presste.

»Wie fühlt sich das an?«, hatte Johanna sie gefragt.
Larissa schaute sich eingehend im Spiegel an und versuchte, sich zu bewegen. Aber außer ihren Beinen und ihren Unterarmen konnte sie sich so gut wie nicht mehr bewegen. Fasziniert stellte sie fest, daß sie in einem Kleid gefesselt war und trotzdem vermutlich sogar noch tanzen konnte.
»Das fühlt sich toll an Herrin.«, sagte Larissa mit strahlenden Augen. »Aber ist es nicht etwas zu lang?« Sie schaute in den Spiegel und sah, daß das Kleid auf dem Boden herum schleifte.
»Es freut mich, daß es dir gefällt. Zu lang ist es nicht. Warte, ich hole dir die Schuhe.« Johanna ging aus dem Schlafzimmer und kam mit einem Schuhkarton zurück. Larissa musste sich auf den Stuhl setzten und Johanna öffnete noch einmal den Reißverschluss an der Seite. Sie hob Larissas Fuß und zog ihr den Schuh an. Larissa hätte sich die Schuhe gerne angesehen, doch da sie den Kopf nicht mehr beugen konnte, schaffte sie es nicht, einen Blick auf diese zu werfen. Doch als sie wieder aufstand, bemerkte sie, daß diese Schuhe nicht nur recht hohe Absätze hatten, sondern auch noch ein Plateau besaßen. So war sie nun beinahe genau so groß wie Johanna. Im Spiegel sah sie, daß das Kleid nun genau so lang war, daß es gerade nicht auf dem Boden schleifte und einen Blick auf silbern glänzende Schuhe freigab.

Dann hatte Johanna sie einfach stehen gelassen und war im Bad verschwunden. Um den Druck zwischen ihren Beinen etwas zu mindern, setzte sie sich auf den Stuhl während sie wartete. Doch so gut war die Idee doch nicht gewesen, denn die beiden Eindringlinge drückten sich nun tief in ihre Scheide und in ihren Hintereingang. Leise stöhnend versuchte sie aufzustehen, doch dies ließ das Kleid nicht ohne fremde Hilfe zu. Nun erst merkte sie, wie hilflos sie in diesem Kleid wirklich war. Es war eine äußerst erregende Vorstellung, in diesem Kleid gefesselt zu sein und nichts mehr alleine tun zu können.

»Ich hoffe, es sitzt sich gut in dem Kleid.«, sagte Johanna ehrlich besorgt als sie aus dem Bad heraus kam.
»Es ist etwas komisch Herrin. Und aufstehen kann ich alleine auch nicht mehr.«
»Das freut mich meine Kleine. Genau so sollte das auch sein.« Johanna schmunzelte, beugte sich zu ihr herunter und gab ihr vorsichtig, um ihr nicht den Lippenstift zu verschmieren, einen Kuss.

Dann holte sie ein schwarzes Seidenhemd aus dem Kleiderschrank heraus und zog es an. Dazu band sie sich eine weiße Krawatte um den Hals. Sie zog sich schwarze Strümpfe an, die ihr bis zum Knie reichten und dann folgte ein ebenfalls schwarzer, ärmelloser Overall mit weiten Beinen. Nun zog sie sich schwarze, flache Schnürschuhe an die eindeutig nicht in der Damenabteilung eines Schuhladens zu finden waren. Sie stellte sich vor den Spiegel und schminkte sich sehr dezent, dann setzte sie sich einen weißen Fedora mit schwarzem Band auf den Kopf.

Larissa hatte fasziniert beobachtet wie aus Johanna eine komplett andere Person geworden war. Aber auch sie selbst erkannte sich im Spiegel kaum wieder. Sie sahen beide sehr elegant aus.

Mit kleinen Schritten war sie Johanna zum Aufzug gefolgt. Dann waren sie mit der Bahn zum Zentrum gefahren.

»Das geht doch nicht Herrin. Das sieht doch jeder sofort.«, sagte Larissa als sie am Eingang zu dem Saal standen in dem die Silvesterparty statt fand.
»Was soll man denn sehen? Du siehst fantastisch aus Larissa. Deine Haltung ist einfach perfekt. Und von dem was du unter dem Kleid trägst wird niemand etwas ahnen, wenn du dich etwas zusammen reißt.«, beschwichtigte Johanna sie.
Nun stand sie alleine an der Bar und trank eine Limo, was ihr nur mit Hilfe eines Strohhalmes möglich war.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 18.09.17 um 00:07 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:23.09.17 19:14 IP: gespeichert Moderator melden


Während Rebecca Alice bat, noch zwei Cocktails zu holen, begann die Band ein neues, sehr langsames Lied zu spielen. Die Tanzfläche war im Moment so gut wie leer als zwei Frauen diese betraten. Jedenfalls meinte Rebecca, daß es sich bei der fast komplett in schwarz gekleideten Gestalt um eine Frau handelte. Die andere Person war aber auf jeden Fall eine Frau. Es war die Frau, die sie vorhin an der Bar in ihrem türkisen Kleid gesehen hatte. Sie ging äußerst elegant neben der anderen Person her, die ihre Hand hielt. Ihren Kopf hatte sie hoch erhoben und hielt die Arme wie angebunden an ihrem Körper.

Die Frau knickste, worauf hin sich die andere Person vor ihr verbeugte und die Beiden begannen zu tanzen. Das sah bei den Beiden sehr elegant aus. Die Frau bewegte sich nahezu perfekt, schien allerdings auch etwas schüchtern zu sein. Ein Scheinwerfer wurde auf die Beiden gerichtet, die sofort im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller Umstehenden standen. Das Kleid der Frau blinkte im Licht des Scheinwerfers und rund um diese herum leuchteten helle Flecken auf dem Boden der Tanzfläche die sich im Takt ihrer Bewegung mit bewegten.

»Was ist das denn?«, fragte Alice, die mit den Cocktails zurück gekommen war und die Beiden ebenfalls beobachtete.
»Ich habe keine Ahnung. Aber tanzen können sie auf jeden Fall. Und klasse aussehen tun sie auch noch.«, sagte Isabella, die mit ihrem Glas in der Hand zu den Beiden schaute.
»Ich habe die Frau eben an der Bar gesehen. Sie hat so da gestanden, wie Miss Wilhelmina das immer von uns wollte. Irgendwie einfach perfekt.«, sagte Rebecca.
»Ja, aber einen Tango können die Beiden so bestimmt nicht tanzen. Schaut euch mal das Kleid an. Sie kann ja die Füße kaum bewegen.«, meinte Alice abwesend.
Vivian machte einige Gesten in Alice’s Richtung, worauf hin Rebecca lachen musste. »Sie hat gefragt, ob du überhaupt tanzen kannst.«
Alice sah schmollend zu Vivian und verdrehte die Augen. Sie beugte sich zu Rebecca und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Diesel lachte leise und nickte, während Alice in der Menge der um die Tanzfläche stehenden Leute verschwand.

Die Musik verklang und die Beiden auf der Tanzfläche verließen diese unter lautem Applaus in Richtung der Bar, als die Band erneut begann zu spielen. Rebecca stand wortlos auf und ging zur Tanzfläche. Die Anderen erkannten daß die Band einen Tango spielte und schauten zur Tanzfläche, wo Alice und Rebecca von gegenüberliegenden Seiten auf diese traten und umeinander herum gingen. Dann begannen die Beiden zu tanzen. Rebecca führte und ein ums andere Mal beugte Alice sich so weit nach hinten, daß die Anderen sich schon sorgen machten, sie würde mit dem Kopf auf den Boden schlagen. Sie zog Alice über das Parkett und wirbelte sie mehrmals wild herum.

»Bitte sehr. Du bist dran.«, sagte Alice frech grinsend zu Vivian nachdem sie und Rebecca sich wieder an den Tisch gesetzt hatten. Diese schaute sie nur mit offenem Mund an.
Vivian machte einige Gesten, die Rebecca übersetzte. »Sie fragt, woher du das so gut kannst.«
»Juniorenmeisterschaften der schottischen Tanzvereine 2415, dritter Platz.«, sagte Alice und grinste noch breiter.
Nun schaute Vivian fragend zu Rebecca. »Frag mal Isabella, wie lange wir das in der Schule durchexerziert haben.«, sagte diese.

»Na, ich hoffe ja, daß du in der Schule auch tanzen gelernt hast. Einen Walzer müssen wir auf jeden Fall tanzen.«, sagte Vera und strich Vivian über die Haare, nachdem diese verlegen den Kopf geschüttelt hatte.
»Komm schon, so schlecht warst du doch garnicht.«, meinte Isabella.

»Darf ich mich zu euch setzen?«, fragte jemand. Sie blickten auf und sahen ein türkises Kleid mit glitzernden Pailletten vor sich.
»Larissa?«, fragte Frida erstaunt.
»Wen hast du denn erwartet?«, fragte die Frau. Es war tatsächlich Larissa.
»Setz dich doch.«, sagte Lucy und hielt Larissa den letzten freien Stuhl hin. »Aber kannst du nachher überhaupt noch alleine aufstehen?«
»In dem Kleid nicht. Aber Herrin Johanna hat gesagt, sie holt mich ab.«, erwiderte Larissa.
»Darf ich mir das Kleid mal ansehen?«, fragte Lucy.
Larissa nickte und Lucy stand auf, umrundete Larissa einmal und hob dann das Tuch welches in Larissas Haare eingeflochten war. Ein flaches Teil aus Stahl kam in ihrem Nacken zum Vorschein, welches unter ihrem Halsband verlief und bis weit in ihre Frisur reichen zu schien. Sie fasste Larissas Arme und schaute sich die Ärmel genau an. Auch den Rock schaute sie sich näher an.
»Dreifache Nähte. Und ich nehme an, bücken geht garnicht, oder?«
»Nein. Ich kann ja ohne Hilfe nichtmal aufstehen.«, sagte Larissa. Doch sie sah alles Andere als unglücklich über dieses sehr restriktive Kleid aus.
Lucy hielt ihr den Stuhl hin und half ihr, sich zu setzen. »Ich nehme an, du trägst auch ein Tanzhöschen dazu?«
»Na, so wie sie eben getanzt hat, bestimmt. Das sah klasse aus.«, sagte Frida, worauf hin Maja und Isabella sich kurz ansahen und lachten. Frida schaute etwas verwirrt zu den Beiden. Maja beugte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf hin sie zum zweiten Mal an diesem Abend rot im Gesicht wurde.

»Das gefällt mir.«, sagte Lucy. »Übrigens, die Idee mit dem Stahlband im Rücken kommt von Trish. Aber ohne Halsband geht das vermutlich nicht.«
»Das haben Sie gemacht das Kleid?«, fragte Larissa.
»Der Entwurf ist von mir. Aber solche Kleider gibt es schon seit hunderten von Jahren. Ich habe lediglich das Design etwas aufgefrischt und die Bänder die alles zusammenhalten mit rein genommen.«, erklärte Lucy »Im 19. Jahrhundert gab es schon sogenannte Humpelröcke. Das waren aber zuerst eher normale Röcke um die in der Mitte der Unterschenkel Bänder gebunden wurden. Im 20. Jahrhundert kamen dann die ersten Fesselkleider auf bei denen die Ärmel teilweise sogar komplett angenäht waren. Sehr schick aber äußerst unpraktisch. Für eine Serva, die ihre Herrschaften ja auch noch bedienen soll, eher ungeeignet.«
Vivian war aufgestanden und betrachtete sich das Kleid nun genauer. Sie zupfte auch an den Ärmeln herum um festzustellen, wie weit Larissa die Arme noch bewegen konnte.
»Das wäre das Richtige für dich. Dann redest du mal nicht so viel.«, sagte Vera grinsend, worauf hin Vivian energisch den Kopf schüttelte und sich wieder neben sie setzte. Darauf hin begannen die Anderen zu lachen.

So ging es den ganzen Abend weiter. Alle tanzten und unterhielten sich fröhlich. Obwohl das Buffet immer von sehr vielen Leuten umringt war, schienen die Leckereien dort nicht auszugehen.
Als die Band noch einmal einen Tango spielte, versuchten auch Johanna und Larissa sich einmal damit, doch obwohl es sehr elegant aussah, fehlte den Beiden durch Larissas Einschränkungen doch der Schwung den Rebecca und Alice noch einmal an den Tag legten. Dennoch spendeten die Umstehenden, die sich selbst nicht trauten diesen zu tanzen lauten Beifall als die Vier die Tanzfläche verließen.

- - -

Mara saß zusammen mit Julia, Andrea und Katja an einem der Tische. Julia hatte ihr das Kopfgeschirr und die Trense abgenommen und auch Katja saß ohne ihr Kopfgeschirr am Tisch und sie tranken schweigend ihre Limonade und schauten auf die Uhr, die noch zehn Minuten bis Mitternacht anzeigte.

Den Streit mit Herrin Julia hatte Mara bereits wieder vergessen. Sie war reichlich aufgebracht gewesen als sie erfahren hatte, das sie an diesem Wettbewerb teilgenommen hatte und viel mehr noch daß alle Umstehenden ihren Orgasmus mitbekommen hatten, ohne daß sie etwas davon wusste. Als sie das realisiert hatte, war ihr das extrem peinlich gewesen und sie wäre am liebsten im Boden versunken.
Doch Andrea und Katja hatten mit ihr geredet und ihr war klar geworden, daß sie trotz dieses Ausrutschers von Julia es mit dieser als ihre Herrin sehr gut getroffen hatte.
Julia hatte sich, nicht nur einmal, bei ihr entschuldigt und ihr versichert, daß so etwas nicht wieder vorkommen würde. Sie hatte ihr die Fernbedienung für den Vibrator gegeben, die Mara in den Bund ihrer Leggins gesteckt hatte.

-

Sie war dann an diesem Abend noch mehrmals in eine solche Situation gekommen. Als sie Julia fragte, bei wie vielen Wettbewerben sie sie noch angemeldet hatte, erfuhr sie, daß es noch mindestens zwei weitere ähnliche Wettbewerbe gab, die wie auch der Erste, hauptsächlich zur Belustigung der Zuschauer beitrugen.
»Ich werde die Anmeldung bei den anderen Wettbewerben zurücknehmen.«, hatte Julia ihr mitgeteilt und wollte gerade gehen, als Mara zu ihr ging, sich vor ihr hin kniete und sie darum bat, das nicht zu tun.
Julia hatte sie darauf hin zu sich gezogen, ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben und sie in die Arme genommen. »Du musst das nicht tun, wenn du nicht willst. Und du musst es schon gar nicht mir zuliebe tun.«, hatte sie gesagt. Mara hatte darauf hin erwidert, daß sie es trotzdem tun wollte.

Und bei dem nächsten Wettbewerb hatte sie sogar selbst großen Spaß. Dieser Wettbewerb war, wie auch der andere bei dem sie angemeldet war, ausschließlich für die auf dieser Feier reichlich vorhandenen Ponygirls. Es war eine Art Rodeo bei dem fünf Ponys in einem abgegrenzten Bereich auf Matten herumliefen und fünf weitere Gäste versuchen mussten, sie einzufangen. Es gab hier Preise für die Gäste, die es am schnellsten schafften ein Pony einzufangen und Preise für die Ponys die es schafften, am längsten frei zu bleiben. Alleine durch etwas Ungeschick ihrerseits und ihre nicht vorhandene Erfahrung hatte sie es geschafft, den Cowboys, es waren ausschließlich Männer, lange genug auszuweichen um den zweiten Platz zu erringen. Einmal war sie wegen der Weichen Matten auf denen sie laufen musste, gestolpert und war dadurch einem der Fänger ausgewichen, der gerade ein Seil um ihre bei diesem Wettbewerb freien Hände schlingen wollte. Beim zweiten Mal hatte sie sich, in die Ecke gedrängt, einfach vor die Abgrenzung des Spielfeldes gestellt und den Fänger dadurch provoziert, daß sie ihm den Rücken zu wandte und mit dem Hintern wackelte. Als dieser auf sie los gelaufen war, hatte sie sich einfach fallen lassen und der Mann war gegen die Absperrung gelaufen, über diese hinüber gefallen und somit disqualifiziert. Doch in ihrer Freude darüber hatte sie den zweiten Mann übersehen, der es sich zu Nutze gemacht hatte, daß sie auf dem Boden lag und ihr ein Seil um die Hufe geschlungen. So konnte sie nicht mehr weglaufen und es dauerte nur noch wenige Sekunden, bis sie nahezu bewegungsunfähig, die Hände und Füße zusammen gebunden am Boden lag.

Der nächste Wettbewerb, der wieder ausschließlich für Ponys gedacht war, war ein reines Wettlaufen zwischen sieben Ponys. Sie mussten einen kleinen Rundkurs zehn mal möglichst schnell umrunden. Dabei gab es mehrere Hindernisse, die zu überwinden waren. Es gab kleine Hürden, die aus bunt bemalten Kartons bestanden und eine Rampe auf deren einen Seite sie hinauf laufen mussten um auf der anderen herunter zu springen. Auch einen angedeuteten Wassergraben gab es, dieser bestand allerdings lediglich aus blauem Schaumstoff, über den sie herüber springen mussten.
Mara war zwar nicht die schnellste, hätte aber aufgrund der Ungeschicklichkeit der Anderen sicher einen der ersten Plätze belegt, wenn die Veranstalter nicht eine kleine Gemeinheit eingebaut hätten. Alle Ponys trugen ähnliche fernsteuerbare Vibratoren. Die Fernsteuerungen dafür wurden auf eine runde, sich drehenden Holzplatte gelegt um die herum die Trainerinnen und Trainer der Ponys standen, auf denen diese nach Gutdünken herum drückten. Leider erwischte es Mara dabei mehrmals so ungünstig, daß sie irgendwann zu einem gewaltigen Höhepunkt kam und genau an dem Wassergraben in die Knie ging. Zwar schaffte sie es noch, sich aufzurappeln als der Höhepunkt endlich verklungen war, doch die Anderen hatten dadurch einen großen Vorsprung heraus geholt den sie nicht mehr einholen konnte. Dadurch erreichte sie hier nur den vorletzten Platz. Dennoch hatte sie an diesem Wettbewerb großen Spaß gefunden und es machte ihr nichts aus, fast als letzte über die Ziellinie zu kommen. Allerdings hatte Katja es hier geschafft, den zweiten Platz zu belegen.

Nach diesem Wettbewerb hatte sie fasziniert der Vorstellung eines japanischen Bondagemeisters zugesehen, der eine japanische Schönheit sehr extrem fesselte und sie dann eine gute Stunde so unter der Decke hängen ließ, während er Fragen der Gäste beantwortete und diesen sogar Tipps gab.

Dem darauf folgenden Wettbewerb hatte sie dann allerdings nur zugesehen. Dieser war auf keinen Fall etwas für sie. Drei Erwachsene Babys nahmen an diesem Wettbewerb teil, den sie sich amüsiert anschaute. Die Babys mussten mit Fäustlingen an den Händen und in Spreizhosen gepackt, eine Art Eierlauf absolvieren. Statt Eiern trugen sie mit Wasser gefüllte Plastikbecher von einem Tisch zu einem Anderen. Dabei mussten sie mehrere Hindernisse die aus großen Teddybären, überdimensionalen Bauklötzen aus Schaumstoff und von der Decke herabhängenden Schaumstoffbällen die hin und her schwangen, bezwingen.

Sie hatte danach noch mehrmals mit Herrin Julia getanzt, nachdem diese sie aus dem Monohandschuh befreit hatte und der Abend war für Alle noch sehr schön geworden.

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Nun saßen sie kurz vor dem Jahreswechsel an einem Tisch und schauten auf die Uhr. Eine der Zofen brachte ihnen vier Gläser die für Andrea und Katja mit Sekt und für Julia und Mara mit Sekt und Orangensaft gefüllt waren.

Eine Minute vor Mitternacht standen sie auf und als der Sprecher der auch bei den Wettbewerben die Ansagen gemacht hatte, von zehn rückwärts zählte, zählten alle mit. Als der Sprecher bei null angekommen war, wünschten sich alle ein frohes neues Jahr und umarmten sich.
Nachdem der Jubel verklungen war begann die Band einige ruhige Lieder zu spielen zu denen viele auf die Tanzfläche gingen und tanzten. Das Comm von Andrea piepste und sie nahm das Gespräch an. Auch Julias Comm begann zu piepsen.

»Euch auch ein frohes neues Jahr.«, sagte Andrea. »Warte, sie ist hier, ich gebe sie dir.«
Sie tippte Mara an und hielt ihr das Comm ans Ohr.
»Hallo?«, sagte Mara.
»Hallo, hier ist Rebecca. Ich wünsch dir ein schönes neues Jahr.«, sagte diese.
»Danke, das wünsche ich dir auch.«, sagte Mara, die sich darüber freute, daß Rebecca an sie gedacht hatte.
»Ich soll dich auch von Alice grüßen und dir ein schönes neues Jahr wünschen.«
»Danke, das wünsche ich ihr auch.«

Andrea nahm das Comm wieder an sich als Mara gesprochen hatte und sprach selbst noch einmal mit Rebecca.
Julia grüßte alle von Rolf, Florian und ihren Frauen.

Nun, fünf Minuten nach Mitternacht saßen sie wieder an ihrem Tisch, tranken ihren Sekt und unterhielten sich etwas. Julia, Katja und Andrea beschlossen, noch ein paar Stunden zu bleiben.

»Hey, ob das für dich in Ordnung ist habe ich dich gefragt.« Julia hatte Mara angestupst, die ziemlich abwesend mit ihrem Glas in der Hand da saß und in die Ferne starrte.
»Was? Ja, klar doch.«, sagte Mara, ohne zu wissen, worum es eigentlich ging.

Julia und Andrea waren aufgestanden um zu tanzen, so saßen Mara und Katja alleine am Tisch.
»Was ist los mit dir? Ist was nicht in Ordnung?«, fragte Katja.
Es dauerte einige Sekunden bis Mara regierte. »Ja, alles in Ordnung«, sagte sie. »Es ist toll bei Herrin Julia. Sie ist wirklich nett und so. Und ich kann ja auch viel machen was mir gefällt und auch das Pony spielen finde ich ganz toll. Aber, ich weiß doch auch nicht. Irgend was fehlt mir. Aber ich weiß nicht mal, was das ist. Das ist nur immer wieder so ein komisches Gefühl.«
Katja schaute sie eine ganze Weile an bis etwas sagte. »Verstehe. Ist doch schön.«
Mara schaute sie verständnislos an. »Schön? Ich finde das nicht so toll. Wenn ich ja selber wüsste, was mit mir manchmal los ist wäre es schön. Aber so?«
Katja lachte und nahm sie in die Arme. »Wie heißt er denn? Oder ist es eine Sie?«

Julia und Andrea kamen mit vier Gläsern zurück die sie auf den Tisch stellten und setzten sich in dem Moment als Mara Katja verwirrt anschaute und sagte »Du spinnst doch, wie kommst du denn da drauf?«
»Was ist denn hier los?«, wollte Julia wissen.
»Alls in Ordnung. Ich hab Mara nur gerade gefragt, in wen sie verliebt ist.«, sagte sie lachend.
Julia schaute zu Mara und beobachtete sie eingehend, während Andrea Katja zur Seite nahm und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Diese nickte nur, grinste und machte dann ein etwas enttäuschtes Gesicht. »Ich verstehe.«, sagte sie.
Während dessen tauschte Julia Andreas und Maras Gläser und hielt ihr das Glas, welches eigentlich für Andrea gewesen wäre hin. »Komm, trink das, dann geht’s dir gleich besser.«
Mara hatte garnicht wirklich mitbekommen, was um sie herum vor sich ging. Sie nahm das Glas und da sie recht durstig war, trank sie einen großen Schluck. Sie musste husten und schaute Julia groß an. »Trink aus.«, sagte diese, worauf hin Mara das Glas leer trank. Ein seltsam warmes Gefühl breitete sich in ihr aus und als Katja sie zum Tanzen aufforderte, fühlte sie sich bereits wieder besser.

Die nächsten Stunden verbrachten sie damit sich zu unterhalten und gelegentlich zu tanzen. Gegen drei Uhr nachts brachen sie dann aber auf und fuhren nach Hause. Nachdem sie sich ausgezogen und schnell geduscht hatte, fiel Mara in ihr Bett, nahm den Teddy in den Arm und schlief wie ein Stein.

- - -

Sie stand am offenen Fenster im obersten Stock des einzigen Hochhauses in der Umgebung und schaute auf den Hafen hinaus als von den dort vor Anker liegenden Schiffen, hauptsächlich waren es irgend welche Frachtschiffe, die lauten Hupen zu hören waren. Erst nach einer guten Minuten verklang das letzte Hupen und sie sah die ersten Feuerwerkskörper über der Weser aufsteigen.
Es dauerte gute fünf Sekunden, nachdem sie das Aufblitzen sah und die ersten Sterne sich am Himmel verteilten, bis sie den ersten Knall hörte. ’1715 Meter’, sie sah diese Zahl förmlich vor sich. Ihre Mutter hatte ihr als sie ein kleines Kind war beigebracht die Sekunden zwischen Blitz und Donner zu zählen, diese Zahl mal 5 zu nehmen um so herauszufinden, wie weit das Gewitter, vor welchem sie sich fürchtete, weg war. Mittlerweile wusste sie, daß sie die Sekunden mit 0,343 multiplizieren musste um den ungefähren Abstand heraus zu bekommen.
Doch was nützte ihr das jetzt, daß sie wusste, das die Wesermündung etwas mehr als eineinhalb Kilometer entfernt war.

Sie lehnte sich auf den Fensterrahmen und beobachtete das Feuerwerk. In den drei Wochen in denen sie hier war, hatte sie auch drei Arbeitsstellen angenommen und diese wieder verloren weil sie entweder unkonzentriert oder ungeschickt war. Ihr Sozialhelfer hatte versucht, ihr Mut zuzusprechen. »Das wird schon noch. Du hast einiges mitgemacht. Aber irgendwann fängst du dich auch wieder. Das hat dein Arzt doch auch gesagt.«, hatte er gesagt. Er war ein freundlicher Mittvierziger mit einem bauschigen Vollbart und gemütlichem Aussehen. Aber was wusste er denn schon? Sie war einfach ungeschickt. Daran konnte auch der Psychologe nichts ändern.

Als das Feuerwerk zu Ende war, schloss sie das Fenster und legte sich auf ihr Bett auf dem die Bettwäsche mit den Comicfiguren aufgezogen war, die sie als kleines Kind so gerne gehabt hatte. Nun fand sie es nur noch albern, als erwachsene Frau in dieser Bettwäsche zu schlafen, doch sie wollte ihrer Mutter nicht widersprechen als diese ihr mit den Worten »Die magst du doch so gerne« diese Bettwäsche aufgezogen hatte. Als ob sie das nicht selbst konnte.

Es klopfte an der Tür und diese öffnete sich. »Ich wünsch dir ein schönes neues Jahr meine kleine Maus.«, sagte ihr Vater.
»Danke, dir auch.«, sagte sie betrübt. Sie wollte doch einfach ihre Ruhe haben. Warum ließen sie sie nicht einfach alle in Ruhe?
»Willst du wirklich den ganzen Abend in deinem Zimmer hocken?«, fragte er.
Mussten sie wirklich alle so verständnisvoll tun? Warum sagten sie ihr nicht einfach, daß sie ein Versager war? Das hatten sie früher doch auch alle gemacht.
»Komm doch zu uns raus. Wir spielen Rommee, das hast du doch früher auch so gerne gespielt. Jens ist auch da. Er würde sich sicher freuen, wenn du raus kommst.«
Ja, früher hatte sie das gerne gespielt, weil sie immer gewonnen hatte. Aber das mache ihr jetzt keinen Spaß mehr. Lieber wäre es gewesen wenn es eine echte Herausforderung wäre, zu gewinnen. Und Jens, der Sohn seines Kollegen, der war doch auch nur hier weil er sich erhoffte, mit ihr im Bett zu landen.
»Lasst mich doch einfach in Ruhe.«, sagte sie und fügte ein »Bitte« hinzu.
»Wie du willst Maus.«, sagte ihr Vater und verließ das Zimmer.
’Ich bin 26 Jahre alt. Wieso nennt er mich immer noch Maus?’
Sie stand auf und ging in die Küche. Aus dem Wohnzimmer hörte sie wie sich alle scheinbar gut unterhielten.
Auf dem Küchentisch stand eine Schüssel mit Hühnersalat und ein Teller auf dem sich noch ein paar Kartoffeln befanden. Sie nahm den Teller, schüttete einen Teil des Salates einfach aus der Schüssel auf den Teller und wollte zurück in ihr Zimmer. Im Flur kam er ihr entgegen. Er drängte sich ihr entgegen, schob sie an die Wand und sagte »Komm doch auch rüber. Du kannst gerne mit Spielen. Oder sollen wir lieber gleich in dein Zimmer gehen?«
Sein Gesicht kam ihrem immer näher während er ihr mit einer Hand durch die kurzen Haare fuhr.

Als Jens zusammengekrümmt auf dem Teppich lag, trat sie noch einmal zu und sagte »Bevor ich dich in mein Zimmer lasse, werde ich lieber Serva.«
Sie ging in ihr Zimmer und setzte sich in den Sessel. Während sie mit bloßen Fingern den Salat und die Kartoffeln aß, fiel ihr Blick auf die Pinnwand an der die Karte mit einer Reißzwecke angepinnt war. Sie leckte sich die Finger ab, stand auf, nahm die Karte ab und betrachtete sie kurz.
Dann setzte sie sich an den Schreibtisch, er war rosa und weiß. Ein typischer Schreibtisch für kleine Mädchen.
Sie holte einen Block und einen Stift aus der Schublade und begann zu schreiben.

Sie riss die Seite aus dem Block, faltete sie zusammen und heftete sie an die Pinnwand. Dann ging sie noch einmal in die Küche, packte die restlichen Frikadellen in eine Plastikschüssel und nahm sich zwei Flaschen Saft aus dem Kühlschrank. Zurück in ihrem Zimmer packte sie beides in ihren Rucksack. Sie überlegte kurz, was sie sonst noch brauchen würde, doch außer etwas Unterwäsche, einem sauberen Pullover und einer sauberen Hose packte sie nichts ein. Sie verließ ihr Zimmer, schaute sich noch einmal kurz um und ging dann ins Bad. Nachdem sie sich frisch gemacht hatte, packte sie ihre Zahnbürste in den Rucksack und verließ die Wohnung. Das Geld würde sicher für eine Fahrkarte reichen. Sie hatte ja noch mehr als Genug als Entschädigung bekommen. Den Rest würde sie ihren Eltern schicken. Auf dem Weg zum Aufzug tippte sie die Adresse die auf der Karte stand in ihr Comm und suchte nach einer Bahnverbindung dort hin. Als sie auf den Aufzug wartete, der war sicher mal wieder im Erdgeschoss, überlegte sie kurz ob sie das Richtige tat. Sie drehte sich um und ging zurück zur Wohnungstür. Auf dem Klingelschild stand »Horst, Inge und Katharina« Das Katharina war bereits durchgestrichen. Sie selbst hatte das vor Jahren getan und »Kati« darunter geschrieben. Nun nahm sie einen schwarzen Marker aus ihrem Rucksack und strich das »Kati« ebenfalls durch. Dann ging sie zurück zum Aufzug, der mittlerweile angekommen war, betrat diesen und drückte die Taste für das Erdgeschoss.

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»Die Beiden sehen wirklich klasse aus. Dieses Kleid steht ihr mal wirklich. Viel besser als die Tunika.«, sagte Isabella und deutete zu Johanna und Larissa, die vor der Bühne tanzten. Durch die kleinen Schritte, die sie machen musste, sah es tatsächlich aus als würde Larissa über die Tanzfläche schweben.
Frida wandte den Kopf zu ihr und nickte. »Ja, Aber anziehen würde ich sowas trotzdem nicht. Die Tunika ist viel bequemer.«
»Ach? Nicht? Und wenn ich dir sagen würde, du sollst sowas anziehen?«
»Dann würde ich das machen Herrin. Aber nicht weil mir das Kleid so gefällt sondern weil Sie das so möchten.«, gab Frida zurück.
Isabella fasste ihr in den Nacken, zog sie zu sich heran und küsste sie. Als sie sich nach einigen Minuten wieder voneinander lösten, sagte Isabella »Ich glaube, das lassen wir besser.«
»Danke Herrin.«, sagte Frida und lehnte den Kopf an Isabellas Schulter. Sie schloss die Augen und ließ sich den Nacken kraulen.

»Kommt, noch fünf Minuten. Ich will unbedingt einen guten Platz haben, wenn das Feuerwerk los geht.«, sagte Lucy, die mit Trish gerade von der Bar kam.
Isabella und Frida standen auf und schauten sich nach Maja um, die sich gerade mit einigen anderen Frauen unterhielt. Sie gingen zu ihr und folgten dann Lucy nach draußen.

»Was ist denn mit dir? Willst du nicht das Feuerwerk ansehen?«, fragte Vera.
Rebecca, die als Einzige noch am Tisch saß, reckte sich und stand nun ebenfalls auf. »Ich hätte doch zu Hause bleiben sollen. Ich bin müde.«
»Ach komm schon, Silvester ist nur einmal im Jahr.«, meinte Vera, fasste sie am Arm und zog sie mit sich.

Draußen herrschte bereits reger Betrieb. Nur wenige waren im Saal geblieben, die Meisten wollten sich das Feuerwerk ansehen. Draußen trafen sie auf Emylia die im eleganten Ballkleid und mit einem Glas Sekt in der Hand vor dem Eingang stand. Neben ihr standen Dana, ihre Frau und eine hochgewachsene Serva in einer wirklich prachtvollen Tunika. Rebecca ging zu den Dreien und knickste vor der Frau. »Guten Tag Frau Kroll.«, begrüßte sie Emylias Mutter. »Schön Sie wieder zu sehen.«
»Hallo Rebecca. Ist ja schon lange her, das wir uns gesehen haben.«
»Ja, ungefähr acht Jahre glaube ich.«
»Ja, das kommt hin. Was hältst du denn davon, wenn wir uns morgen in der Kantine treffen. Mein Mann möchte, das ich in einer Stunde wieder bei ihm bin, zum Quatschen reicht das ja sicher nicht.«
Rebecca wunderte sich noch immer darüber was für eine Ausdrucksweise Emylias Mutter immer wieder an den Tag legte. Aber das war auch mit ein Grund, warum sie sich mit ihr so gut verstand. »Ja, gerne. Zum Mittagessen?«, fragte sie.
»Liebend gerne. Dann bis morgen.«, sagte Emylias Mutter.

Rebecca ging zu den Anderen und stellte sich zu ihnen. In diesem Moment gab es einen lauten Knall und dann noch einen und noch einen. Einige Sekunden später blitzten helle, weiße Sterne über den Himmel die sich einige Sekunden in der Luft hielten und dann zu Boden sanken während sie langsam verglühten. Alle begannen laut zu jubeln und riefen sich ein frohes neuen Jahr zu.

Das Feuerwerk dauerte nur fünf Minuten aber dafür war es sehr schön und zauberte Figuren in allen Regenbogenfarben auf den wolkenlosen Himmel. Am Fluss leuchtete es hell auf und ein Wasserfall aus glitzernden Sternen fiel in den Fluss. Darüber erschien in hellem Grün die Zahl 2421.
Zum Abschluss gab es noch einmal drei laute Explosionen und wieder drei grell weiße Sterne die schnell verglühten.

Rebecca wurde zuerst von Isabella umarmt, dann folgten die Andern, zuerst Maja, Frida, Johanna, Larissa, Trish und Lucy. Kurz darauf kamen auch Vivian und Vera die sie herzlich umarmten. Doch wegen der Kälte gingen alle schnell wieder ins Zentrum. So standen Rebecca und Alice nun beinahe alleine auf dem Platz vor dem Zentrum.
»Frohes neues Jahr.« wünschte Rebecca Alice, die ein wenig unschlüssig neben ihr stand.
»Danke, das wünsche ich Ihnen auch Miss. Und vielen Dank.«, sagte Alice.
»Wofür denn?«, fragte Rebecca.
»Dafür daß Sie mir nicht mehr böse sind wegen den Scherben und weil ich so frech war. Und für alles Andere auch Miss.«, sagte Alice und umarmte Rebecca. Diese erwiderte die Umarmung.
»Komm, wir rufen mal Herrin Andrea an.«, sagte Rebecca und tippte auf ihr Comm. Es dauerte nur wenige Sekunden bis diese sich meldete.
Die Beiden wünschten ihrer Herrin ein schönes neues Jahr, diese erwiderte den Gruß.
Einer Eingebung folgend fragte Rebecca nach Mara und ließ sich diese geben. Auch ihr wünschte sie ein gutes neues Jahr und auch Alice ließ sie grüßen.

Sie beendete das Gespräch und schaute noch eine Weile zum Fluss herunter. Obwohl sie erst seit nicht einmal einem viertel Jahr hier war, fühlte sie sich hier mehr zu Hause als bisher irgend wo anders. Sie wollte nie mehr hier weg gehen. Sie hatte hier neue Freunde gefunden und sie hatte ein ruhiges Leben ohne viel Hektik und Stress. Herrin Andrea war zwar etwas streng aber gerecht und meistens freundlich. Und selbst Alice hatte sich geändert. Sie war überhaupt nicht mehr unleidlich und frech sondern freundlich und umgänglich.
»Miss Rebecca? Ist alles in Ordnung?«, fragte Alice.
Rebecca schreckte aus ihren Gedanken. »Ja, alles in Ordnung. Ich habe nur nachgedacht. Geh schon mal rein. Ich komme gleich nach.«

Als Rebecca einige Minuten später wieder in den Saal kam, war die Party wieder in vollem Gange. Sie und Alice gingen erst kurz nach zwei Uhr. Sie machten sich schnell frisch und dann fielen die Beiden in ihre Betten wo sie sofort einschliefen.

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»Bis eben war es nur ein Verdacht. Aber jetzt bin ich mir ganz sicher. Sie schummelt.«, sagte Bernd schaute Melissa an die lachend zu Kira schaute und die Karten vor ihr auf dem Tisch betrachtete.
»Ich glaube nicht, daß sie schummelt. Sie hat anscheinend nur unglaubliches Glück.«, sagte Melissa.
»Nein, mit Glück hat das wenig zu tun.« sie nahm einige Pappteile und legte sie auf das Spielfeld so daß sie zusammen mit anderen eine lange Reihe bildeten. »Das ist Taktik.«
»Nicht schon wieder.«, sagte Dominique, Kiras Klassenkameradin, die Silvester mit ihnen verbringen wollte, da ihre Eltern zu Bekannten gefahren waren. »Das ist schon das dritte Mal, daß du sowas machst.«
Kira lachte. »Lasst mir doch den Spaß. In einem viertel Jahr seid ihr mich doch erst mal los, dann könnt ihr es unter euch ausmachen.«
»Du willst das wirklich durchziehen?«, fragte Dominique. »Das sind zwei Jahre die du weg bist. Und leicht wird das doch ganz sicher nicht?« Sie schaute fragend zu Melissa.
»Wieso zwei Jahre? Ich muss danach doch mindestens zwei Jahre zu einer Herrschaft gehen.«, sagte Kira.
»Wieso das denn? Ich dachte, die Ausbildung ist nach zwei Jahren beendet.«, sagte Dominique.
»Das steht so in dem Vertrag für das Stipendium. Aber ich hätte das auch ohne gemacht. Dann würde ich aber ganz normal versteigert und müsste mindestens fünf Jahre bei einer Herrschaft sein. Und ich wäre auch nicht frei sondern eine ganz normale Serva, wie alle Anderen auch. So bin ich ja trotzdem noch frei.«, erklärte Kira.
»Na toll. Ich dachte, wir wollten zusammen studieren, in eine WG ziehen und Männer aufreißen.«, sagte Dominique schmollend.
»Na, dann komm doch einfach mit in die Schule. Miss Isabella kann da bestimmt was machen.«, schlug Kira vor.
»Ich in die Schule gehen? Ich glaube das ist keine so gute Idee.«, meinte Dominique.
»Wieso denn nicht? Danach können wir immer noch studieren, in eine WG ziehen und Männer aufreißen.«, sagte Kira lachend.
»Nun ist aber mal gut. Sowas bespricht man nicht vor seinem Vater der sich um seine kleine Tochter Sorgen macht.«, sagte Bernd.
»Ach Papa. Ich bin doch kein kleines Kind mehr.«
»Für mich bist du das noch und wirst es auch immer bleiben.«

Zwei Stunden später, es war fünf Minuten nach Mitternacht, standen die Vier draußen im Schneetreiben und schauten sich das Feuerwerk an, welches über der nahen Rheininsel den Himmel erleuchtete. Als dieses zu Ende war, beendeten sie noch ihre Partie und begaben sich dann nach oben in die Betten.

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Claudia hatte Recht gehabt. Selbst jetzt im Winter waren einige der Boxen in den Ponyställen belegt. Zwar fragte sie sich, was die Frauen daran fanden, sich als Pony zu verkleiden und dann mehrere Wochen als solche zu verbringen, Kutschen zu ziehen, an der Führanlage herum zu laufen oder bis zur Erschöpfung stundenlang auf dem Trainingsplatz herum zu laufen um irgend welche Schrittfolgen zu üben. Allerdings fand sie es auch recht interessant. Im Sommer war sie immer mal wieder dort gewesen und hatte den Frauen dabei zugesehen. Dabei hatte sie auch die Überwachungskameras in den Boxen entdeckt.
Sie hatte in den letzten Stunden festgestellt, daß Claudia auch in anderer Beziehung recht hatte. Was da nachts in den Ställen passierte, war besser als jeder Erotikfilm. In einer der Boxen befanden sich drei Frauen, deren Arme wie üblich auf dem Rücken in diesen Lederhüllen steckten. Zwar fragte sie sich, woher diese Frau den großen StrapOn her hatte, doch im Grunde genommen war ihr das auch egal. Was da passierte, war sehr anregend gewesen. Doch nun schliefen die Drei friedlich und sicher auch ziemlich erschöpft.

Um Mitternacht hatte sie sich selbst mit einer Tasse Tee zugeprostet und sich ein frohes neues Jahr gewünscht. Nun war es etwa ein Uhr und sie gab Wahllos die Nummern der Kameras ein und schaute sich das Bild an. Sie war offenbar im Bergwerk gelandet, denn die Kamera zeigte eines der schweren Stahltore. Doch etwas ließ sie stutzen. Dieses Tor bewegte sich. Es fuhr auf und kleiner Transporter kam heraus gefahren. Sie zoomte das Bild heran und erkannte auf dem Fahrersitz die seltsame Sekretärin der Chefin. Auf der Ladefläche befanden sich mehrere Transportboxen wie man sie für alles Mögliche verwendete. Sie fragte sich, wo diese Frau wohl um diese Zeit hin fuhr. Sie tippte in der Karte auf die nächste Kamera und sah kurze Zeit später den Wagen wieder. Er hielt vor dem Tor und die Frau stieg aus. Sie sah, daß dieses Kamera vor dem Rechenzentrum platziert war. Aus einer Eingebung heraus wollte sie die Aufzeichnungen der Kameras auf dem Weg den sie genommen haben konnte, sichern, doch die richtigen fand sie auf die Schnelle nicht. Also sicherte sie kurzerhand die Aufzeichnungen aller Kameras im gesamten Bergwerk. Was diese Frau da machte, schien ihr seltsam. Niemand hielt sich normalerweise um diese Zeit im Bergwerk auf. Schon garnicht an Neujahr. Sie sah, daß die Frau ins Rechenzentrum ging. Eine Weile später kam sie mit irgend einem Gerät in der Hand wieder heraus. Nadine zoomte erneut auf die Frau und erkannte ein Speichermodul. Sie wusste, daß diese recht robust waren, doch dem, was dann passierte, hielten diese Module sicher nicht stand. Die Frau holte eine Pistole aus ihrer Tasche, legte das Modul auf den Boden und schoss tatsächlich mehrmals darauf.

Mit offenem Mund beobachtete Nadine dies. Die Frau warf das Modul in den Wagen und fuhr weiter zum Ausgang am Zentrum. Schnell sicherte Nadine auch die Aufnahme der Kamera die sie gerade gesehen hatte. Dann schaltete sie auf die Kamera am Ausgang des Bergwerkes. Doch hier geschah eine ganze Weile lang nichts. Sie dachte schon die Sekretärin wäre einen anderen Weg gefahren und wollte die anderen Kameras absuchen, doch dann sah sie die Frau heraus fahren. Als sie den Transporter von hinten sah, traute sie ihren Augen nicht als sie erkannte, daß in den Transportboxen sich etwas bewegte. Auch diese Aufnahme sicherte sie schnell und fragte sich, wo die Frau wohl hin fahren würde. Eigentlich gab es in dieser Richtung nur noch die Kameras an Tor eins. Nadine holte diese auf den Bildschirm und wartete. Tatsächlich kam nach einer Weile der Wagen zum Tor. Dieses Mal waren die Boxen allerdings mit einer Plane abgedeckt. Irgendwo musste sie zwischendurch angehalten haben. Der Wagen fuhr aus dem Tor heraus und verschwand in Richtung Osten. Wieder sicherte Nadine die Aufzeichnungen der Kameras. Sie holte ein Speichermodul aus dem Schrank welches eigentlich als Ersatz für diverse Anlagen dort lag und kopierte die gesicherten Aufnahmen auf diesem Modul, bevor sie es mit einem Filzstift markierte und wieder in den Schrank räumte, sie verstaute es ganz hinten, hinter allen anderen Speichermodulen.

Die ganze Nacht über fragte sie sich, was sie mit diesen Aufzeichnungen machen sollte und wem sie erzählen sollte, was die Chefsekretärin da gemacht hatte. Zur Chefin würde sie sicher nicht so schnell von dieser vorgelassen werden. Sie überlegte krampfhaft, wem sie genug vertrauen konnte. Doch ihr kamen nur Claudia und die Chefin selbst in den Sinn, zumal sie dann auch noch erklären müsste, wie sie an diese Aufnahmen heran gekommen war. Es würde sich sicher nicht all zu gut in ihrer Personalakte machen wenn jemand erfahren würde, daß sie sich während ihrer Nachtschicht die Aufnahmen aus dem Ponyställen ansah.

Gegen fünf Uhr beschloss sie, erst einmal einen Tag über diesen Vorfall zu schlafen, bevor sie jemandem davon erzählen wollte. Sie schaute auf den Bildschirm auf dem noch die Bilder der Kameras von Tor eins zu sehen waren und sah gerade noch eine Gestalt zum Tor gehen. Sie fragte sich, wer Neujahr um diese Uhrzeit heim kam. Doch dann sah sie, daß diese Frau in das kleine Gebäude gebracht wurde. Offenbar also niemand der gerade heim kam. Die Frau setzte sich auf eine der Bänke wo Besucher normalerweise warteten. Durch den Schein der Flutlichtstrahler, der sich in dem Glas des Warteraumes wieder spiegelte konnte sie allerdings nicht viel erkennen, also schaltete sie die Kameras aus und begann damit das Protokoll für diese Ereignislose Nacht auszufüllen. Als um sechs Uhr die Ablösung kam, zog sie sich um, verließ die Zentrale und ging zu ihrer Wohnung. Auf dem Weg dort hin holte sie sich in einem der Servicepunkte etwas zu essen und ging dann nach hause, wo sie die gebratenen Nudeln aß, noch eine Stunde fern sah und sich dann ins Bett legte.

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Frida wachte von einem Kitzeln am Bein auf. Sie brauchte einige Sekunden um sich zu orientieren bis sie bemerkte, daß sie sich kaum bewegen konnte. Isabellas Bein lag über ihrer Brust und ihr Gesicht steckte genau zwischen deren Beinen. Sie schloss die Augen und sog ihren Duft ein. Sie überlegte kurz ob sie ihr Gesicht noch die fehlenden fünf Zentimeter nach vorne nehmen oder weiterschlafen sollte. Sie entschied sich dafür, weiter zu schlafen doch wieder kitzelte ihr etwas am Bein.
»Wer auch immer das ist, ich hoffe für ihn daß es mindestens lebenswichtig ist!«, hörte sie Isabellas Stimme.
»Was ist denn los?« Das war Majas Stimme.
»Ich weiß nicht. Nimm doch mal dein Bein aus meinem Gesicht.« Dies war wieder Isabella.
Wieder kitzelte Frida etwas am Bein. Sie spürte eine Bewegung. »Frida, mach mal dein Bein hoch.«
Frida hob ihr Bein etwas an und etwas wurde darunter heraus gezogen. Doch gleichzeitig hörte sie ein gedämpftes »Mmmmmmm.«
Sie nahm das Bein wieder herunter. »Danke. So bekomm ich wieder Luft.«, sagte Maja. »Aber du riechst gut.«
Sofort spürte Frida wie sich etwas zwischen ihren Beinen bewegte und etwas berührte ihre Schamlippen. Sie stöhnte leise auf und schloss die Augen.
»Macht mal kurz ruhig. Emylia will was von mir.«, sagte Isabella.

»Ich hoffe, daß es mindestens lebenswichtig ist. Hast du eigentlich eine Ahnung davon, wie früh es ist.«, sagte Isabella in ihr Comm.
Was Emylia sagte, war nicht zu verstehen.
Wieder sprach Isabella. »Ich soll was? Schick sie wieder nach Hause und sag ihr, sie soll in drei Monaten wieder kommen, wenn die anderen auch eingeschult werden.«
Wieder sagte Emylia etwas.
»Meinetwegen. Aber ich muss mich erst mal frisch machen. Außerdem habe ich gerade noch was wichtiges zu tun. Also in ungefähr zwei Stunden. Schick sie so lange in die Schule.«, sagte Isabella.
Erneut sprach Emylia und man konnte deutlich ihr lachen hören.
»Ja, das ist wichtig. Jedenfalls um diese Zeit wichtiger als jemand der unbedingt in die Schule will. Bis nachher.«, sagte Isabella mit Nachdruck und beendete das Gespräch.

»So. Und jetzt mal zu Euch beiden. Ich hab mit jemandem gesprochen, seid gefälligst leise wenn...« Isabella hörte sofort auf zu sprechen als Frida ihren Kopf endlich die fehlenden fünf Zentimeter vor bewegte, die Lippen auf ihre Schamlippen legte und begann, sie mit der Zunge zu verwöhnen.
Auch sie selbst wurde nun von einer äußerst geschickten Zunge verwöhnt, die immer wieder an den Ringen in ihrem Schamlippen und ihrem Kitzler zog.

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Ein Blick auf ihr Comm verriet Kati, daß sie bereits seit eineinhalb Stunden hier wartete. Sie hatte langsam Hunger und Durst. Und müde war sie auch, doch schlafen wollte sie jetzt auf keinen Fall. Sie holte die letzten beiden Frikadellen aus ihrem Rucksack und aß diese. Dann trank sie einen Schluck und packte alles wieder in ihren Rucksack. Gerade noch rechtzeitig, denn in diesem Moment öffnete sich die Tür und eine Frau kam herein. Sie war etwas größer als sie selbst, hatte braun gelocktes Haar und trug eine dunkelblaue Tunika. Um ihren Hals hatte sie ein Halsband, an dem allerdings der Ring fehlte, wie Kati es sonst von Serva kannte.
»Du bist Kati?«, fragte die Frau.
Kati stand auf und reichte ihr die Hand. »Ja. Frau Kroll hat gesagt, daß ich hier zur Schule gehen kann.«
»Schön.«, sagte die Frau. Sie sah recht müde aus. »Ich bin Miss Isabella. Hast du schon gefrühstückt?«
Kati schüttelte den Kopf.
»Dann komm mit. Ich brauche dringend einen Kaffee.«, sagte die Frau und verließ den Raum.
Kati packte ihren Rucksack und folgte ihr schnell. Sie ging aus dem Gebäude heraus über einen großen Hof auf dem der Schnee an vielen Stellen bereits platt getreten war. Die Frau ging auf etwas in der Mitte des Hofes zu. Dort stand eine Frau zwischen zwei Pfosten an denen sie offenbar mit Seilen fest gebunden war.
»Wen hast du denn dieses Mal mit dem Schneeball getroffen?«, fragte Miss Isabella die junge Frau.
»Miss Rena.«, sagte die Frau grinsend.
»Na, geschieht dir ja recht.«, sagte Miss Isabella. Sie bückte sich und hob etwas Schnee auf. Diesen steckte sie der Frau vorne in die Tunika, worauf hin diese laut auf schrie. »Ich hab keine Lust euch sowas zu verbieten. Sowas haben wir früher auch gemacht. Aber passt besser auf, wen ihr trefft.«
»Ja Miss Isabella.«, sagte die Frau, nun nicht mehr so breit grinsend. Sie schüttelte sich um den Schnee aus der Tunika zu bekommen.

Als Miss Isabella weiter ging, schaute Kati noch einmal kurz zu der Frau die sich noch immer schüttelte und folgte ihr dann schnell in das nächste Gebäude. Sie befanden sich nun in einem großen Speisesaal in dem bestimmt hundert Leute Platz hatten, doch im Moment saßen vielleicht einmal zwanzig oder dreißig Frauen an den Tischen, viel mehr knieten sie davor. Miss Isabella ging zu der Essensausgabe und drückte Kati ein Tablett in die Hand. »Bedien dich.«, sagte sie und nahm selbst ein Tablett auf das sie sich ein Brötchen, etwas Aufschnitt und ein Ei legte. Kati folgte ihr, nahm sich ebenfalls ein Brötchen und Aufschnitt. Einige Meter weiter nahm Miss Isabella sich eine Schüssel mit Müsli und gab Milch hinein. Am Ende der Ausgabe nahm sie sich eine Tasse Kaffee und ging auf einen Tisch zu.

»Hey, denkst du, du kannst hier einfach so rein spazieren und dich bedienen? Das ist eine Schule und kein öffentlicher Speisesaal. Wenn du was essen willst, dann such dir einen Servicepunkt.«, rief die Frau die hinter der Ausgabe stand Kati zu.
»Dora, sie gehört zu mir. Das geht in Ordnung.«, rief Miss Isabella von dem Tisch herüber.
»Na, dann.«, sagte die Frau und winkte Kati weiter. Diese nahm sich ebenfalls noch eine Schüssel mit Frühstücksflocken und Milch, sowie eine Tasse Kaffee. Sie ging zu Miss Isabella an den Tisch und wusste zuerst nicht, wie sie sich dort hin setzen sollte. Sie sah, daß Miss Isabella im Schneidersitz davor saß und tat es ihr gleich.

»So, du willst also Serva werden?«, fragte Miss Isabella.
»Ja Miss.«
Miss Isabella trank einen Schluck Kaffee. »Warum und wieso so plötzlich?«

Kati begann zu erzählen, davon wie sie beim Ladendiebstahl erwischt worden war und ins Gefängnis gekommen war. Wie sie nach ihrer Entlassung auf einmal in einem Bergwerk in Russland arbeiten musste, wo sie durch einen Zufall eine Rettungskammer gefunden hatte und später mit Nadine, die auf Horizons arbeitet geflohen waren und Frau Kroll sie dann am Ende mit dem Flugzeug aus Russland geholt hatte.
Nadine hatte ihr während der Flucht nicht nur einmal gesagt, daß es für sie wegen ihrer Ungeschicklichkeit vermutlich das Beste gewesen wäre, Serva zu werden.
Kati erzählte, daß sie seit sie wieder zu Hause war, drei Arbeitsstellen hatte, bei denen sie allerdings auch immer recht schnell wieder raus geflogen war. Sie erzählte davon warum sie von zu Hause weg gegangen war und hier her gekommen war.

Miss Isabella hatte ihr aufmerksam zugehört. »Meinst du nicht, daß du dir vorher etwas mehr Gedanken hättest machen sollen bevor du hier her gekommen bist?«, fragte Miss Isabella.
»Vielleicht Miss. Aber was hätte ich denn sonst machen sollen? Zu was anderem tauge ich doch sowieso nicht.«
»Vielleicht solltest du eher mal dich selbst in den Griff bekommen. Als Serva handelst du dir vermutlich eine Menge Ärger ein für dein Ungeschick. Ob das eine so gute Idee ist, weiß ich nicht. Außerdem, wir sind keine öffentliche Schule. Die nächsten Gruppen beginnen ihre Ausbildung erst Anfang April. So lange wirst noch mal nach Hause gehen müssen.«, meinte Miss Isabella.
»Nein!«, rief Kati aus. »Ich will nicht wieder nach Hause. Es ist furchtbar da. Meine Eltern wollen mich in Watte packen und dieser Jens wollte mir vorhin an die Wäsche gehen.«
»Dieser Jens wird wohl, bis du wieder zu Hause bist, nicht mehr da sein. Außerdem bist du alt genug um eine eigene Wohnung zu nehmen.«
»Bitte Miss. Ich mach auch alles, was Sie wollen. Aber schicken Sie mich bitte nicht wieder nach hause. Es ist furchtbar da.«

Miss Isabella schien eine Weile nachzudenken. »Also ob du als Serva wirklich so geeignet bist, weiß ich nicht. Aber es hätte für dich ja den Vorteil, daß du nichts selbst entscheiden müsstest.« Kati nickte energisch »Aber auch oder vielleicht eher gerade als Serva musst du einen guten Teil Selbstständigkeit besitzen. Und ich habe nicht das Gefühl, daß das bei dir der Fall ist.«
Kati ließ die Schultern hängen.
»Was ist eigentlich mit dieser Nadine? An der scheinst du ja einen Narren gefressen zu haben, so wie du von ihr geredet hast.«
»Die hat mir dauernd gesagt, wie doof ich bin. Sie ist sicher froh, daß sie mich los ist.«
»Sie hat dir gesagt, daß sie dich los werden will?«
»Nein Miss. Sie hat nur dauernd gesagt, daß ich doof bin.«
»Verstehe. Wie auch immer. Was willst du denn die drei Monate machen? Faul irgendwo rum hängen? Das passt garnicht zu einer Serva.«
»Ich könnte doch schon mal üben. Vielleicht bei Ihnen, dann können Sie mir gleich sagen, was ich falsch mache und so.«, meinte Kati.
»Danke, ich bin schon bestens versorgt.«, sagte Miss Isabella. »Ich habe zwei Serva.«, fügte sie hinzu als Kati sie fragend an schaute.
Miss Isabella hob ihren linken Arm an dem sie eine Art Armband trug. Sie tippte auf dieses und sagte »Emylia«
Kurze Zeit später sagte Miss Isabella »Ich weiß, das du schläfst. Das hab ich bis vor ein paar Stunden auch. Kannst du mir mal sagen, was ich mit dieser Kati anfangen soll bis die neuen Gruppen eingeschult werden?«
Kati hörte jemanden reden, konnte aber nicht verstehen, was diese Person sagte.
»Meine Sache? Dankeschön. Das werd ich mir merken.« Miss Isabella tippte wieder auf dieses Armband und schaute Kati resigniert an.

Sie saßen sich einige Minuten schweigend gegenüber. Dann kamen zwei Frauen an den Tisch, knicksten vor Miss Isabella und fragten, ob sie sich setzen dürften.
Miss Isabella machte eine einladende Handbewegung.
»Guten Morgen Miss Isabella.«, sagte die offenbar jüngere Frau. Sie war ziemlich schlank, hatte pechschwarze, kurze Haare die zu Rastalocken gebunden waren, braune Augen und eine kaffeebraune Haut.
»Morgen Noemi, Morgen Leonie.«, sagte Miss Isabella. Sie schaute kurz zu den Beiden, dann zu Kati und dann wieder zu den beiden Frauen. »Sagt mal, in euren Gruppen fehlt doch jeweils eine Schülerin.«, sagte sie.
Eine der beiden Frauen, Kati meinte, sie könnte Noemi sein, nickte, während die Andere, die dann vermutlich wohl Leonie war, sie hatte ihre langen, glatten Haare in mehreren bunten Farben gefärbt, und trug einen relativ großen, silbernen Ring durch die Nase, der ihr bis zur Oberlippe reichte, sagte »Ja, Und weiter Miss?«
»Eure Gruppen werden im Februar versteigert und ihr bekommt Anfang April neue Gruppen.«
Nun nickten die Beiden.
»Kati hier möchte Serva werden. Allerdings kann sie bis dahin wohl nicht zurück nach Hause. Sie müsste also hier bleiben. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, daß ich bezweifele, daß sie sich zur Serva eignet. Sie ist anscheinend ein wenig ungeschickt.«, sagte Miss Isabella.
Die Beiden schauten nun zu Kati und musterten sie eingehend, was ihr etwas unangenehm war.
»Leonie?«, fragte Miss Isabella, worauf hin die Frau mit den bunten Haaren mit den Schultern zuckte.
»Ich weiß nicht.«, sagte sie »Die Frauen in meiner nächsten Gruppe sind allesamt schon etwas älter.«
»Wie alt bist du Kati?«, fragte Noemi.
»Sechsundzwanzig.«, antwortete Kati. Sie fühlte sich gerade etwas eingeschüchtert
»Es heißt sechsundzwanzig, Miss Noemi’«, sagte die Frau.
»Entschuldigung.«, sagte Kati. Gerade noch rechtzeitig fügte sie noch »Miss Noemi.« hinzu.
Miss Noemi stand auf, ging um den Tisch herum und trat hinter Kati.
Miss Isabella deutete ihr, aufzustehen, was Kati schnell tat.
Miss Noemi umrundete sie einmal und betrachtete sie dabei eingehend. Dann ging sie zurück zu ihrem Platz, kniete sich vor den Tisch und machte sich ein Brötchen. »Also eigentlich ist meine nächste Gruppe ja schon voll. Aber vielleicht könnten Sie einen der vom Gericht reservierten Plätze ja an eine andere Schule abgeben Miss Isabella.«
»Oder wir nehmen noch drei weitere Plätze an und suchen noch eine Lehrerin.«, meinte Miss Leonie. »Aber egal, mit 26 wäre sie für meine Gruppe noch etwas jung. Die Frauen die bis jetzt fest angemeldet sind, sind alle bereits über dreißig.«
»Mehr als acht Schülerinnen in einer Gruppe geht auf keinen Fall. Wir müssten sonst schon alleine die Schlafsäle umräumen. Aber wenn Sie es schaffen einen der vom Gericht reservierten Plätze abzugeben, sehe ich da kein Problem.«, sagte Noemi. »Wie ist es mit der Bezahlung?«
»Um das Geld mache ich mir keine Sorgen, Emylia hat schon zugesagt, das zu regeln. Vermutlich läuft es wie immer bei ihr darauf hinaus, daß sie es entweder selbst bezahlt oder sie ihr ein Stipendium gibt.«, erklärte Isabella.
»Was soll bis zum Beginn des Schuljahres mit ihr passieren?«, wollte Leonie wissen.
Isabella überlegte einen Moment. »Sie könnte so lange in deine Gruppe gehen. Die Frauen sind allesamt etwas jünger. Sie könnte die täglichen Übungen mit machen. Und für die Zeit in der du mit deiner Gruppe den Unterricht machst, könnte sie zusehen und je nachdem auch mit machen. Oder sie bekommt so lange Frei und kann sich auf dem Gelände aufhalten.«
»So lange die Ausbildung meiner Gruppe nicht beeinträchtigt wird, sehe ich da kein Problem.«, meinte Leonie.
»Gut, dann sind wir uns also einig. Kati, was meinst du?«, fragte Isabella.
Kati, die bisher nur zugehört hatte, wie von wildfremden Leuten über ihr Schicksal entschieden wurde, nickte. »Ich hoffe, ich werde Sie nicht enttäuschen Miss.«, sagte sie zögernd.
»Das hoffe ich auch. Aber bisher ist noch aus jeder Schülerin eine Serva geworden. Und so hast du drei Monate Zeit, dir das alles genau anzusehen. Und wenn du meinst, es geht doch nicht, kannst du dich immer noch anders entscheiden. Aber sei dir darüber bewusst, daß bei dir keine Ausnahme gemacht wird und du genau so wie alle anderen Schülerinnen behandelt wirst.«, sagte Isabella.
Kati schluckte als sie sich bewusst wurde, was das hieß. Dennoch sagte sie »Ja Miss. Vielen Dank.«

»Gut, dann gehe ich wieder nach Hause und werde damit weiter machen, wobei ich unterbrochen worden bin.«, sagte Isabella. Die beiden Lehrerinnen schauten sie fragend an.
»Ich werde mich wieder schlafen legen. So ungefähr bis morgen Mittag oder so.«, sagte Isabella und stand auf.
»Jaja, Schlafen, verstehe. Machen Sie aber besser die Augen dabei zu.«, rief Noemi ihr hinter her. Isabella hielt an, drehte sich um und machte eine obszöne Geste, bevor sie sich wieder umdrehte und weiter ging. Die beiden Lehrerinnen lachten lauthals.

»So, dann komm mal mit, dann werde ich dir den Schlafsaal zeigen und dich den Anderen vorstellen. Aber glaub nicht, daß die nächsten zwei Tage viel passiert. Ich kann dir noch nicht einmal ordentliche Kleidung besorgen. Die Ausgabe hat über das Neujahrswochenende geschlossen.« Miss Leonie stand auf und brachte ihr Tablett zur Rückgabe. Kati folgte ihr schnell und ging hinter ihr her als sie den Speisesaal verließ. Sie gingen über den Hof wo gerade einige Frauen lachend die zwischen den beiden Stangen gefesselte Frau mit Schneebällen bewarfen.
»Früher hätten wir sie einfach ausgepeitscht. Aber so macht es für alle Beteiligten mehr Spaß.«, sagte Miss Leonie, hob etwas Schnee auf, formte einen Ball und warf.
»Entschuldigung.«, rief sie als der Schneeball eine andere Schülerin im Rücken traf und ging weiter.

»Kleinere Strafen werden heute nicht mehr mit der Peitsche oder dem Stock ausgetragen. Der Lerneffekt ist so aber mindestens genau so groß.«, erklärte sie Kati.
Sie erreichten ein weiteres Gebäude und gingen hinein, nachdem sie einige Meter einen langen Flur entlang gegangen waren, betraten sie einen großen Saal. »So, daß ist die Gruppe 19-02. Hier wirst du die nächsten Monate verbringen bis Noemi dich dann übernimmt.«, sagte sie. Etwas lauter sagte sie »Mädels, das hier ist Kati. Sie wird die nächsten Monate bei euch schlafen. Erklärt ihr alles, was sie wissen muss und seid nett zu ihr.«
Sie nickte kurz, bevor die drei Frauen die sich in dem Schlafsaal aufhielten aufgestanden waren und ließ Kati mit den anderen Frauen alleine.


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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:24.09.17 00:55 IP: gespeichert Moderator melden


Wieder eine spannende Fortsetzung

Zitat

Die ganze Nacht über fragte sie sich, was sie mit diesen Aufzeichnungen machen sollte und wem sie erzählen sollte, was die Chefsekretärin da gemacht hatte.


Ja, wem soll sie sich da anvertrauen

Ich würde als erstes mit Claudia darüber sprechen.
Denn die weiß ja von der Überwachung - bzw. Zeitvertreib und dem spannen von ihr schon, da sie ihr auch die Codes gegeben hat.
Claudia wiederum ist eine Kollegin der Entführten Nadine.
Da könnte eine Lawine ins rollen kommen.

Danke HeMaDo

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Gruß vom Zwerglein

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Zwerglein am 24.09.17 um 00:56 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:01.10.17 11:17 IP: gespeichert Moderator melden


Eine Woche war nun seit Neujahr vergangen. Mara war wie gewohnt früh aufgestanden und hatte ihren Morgenlauf bereits hinter sich. Sie war wie gewohnt mit den Ponyboots gelaufen, allerdings ohne den Rest des Outfits, sondern in normalen Sportsachen. Diese Sportschuhe hatten den Vorteil, daß man mit ihnen in tiefem Schnee genauso gut laufen konnte, wie auf trockener Straße und man durch die kleinen Metalleinsätze an der wie einen Huf geformten Sohle, auch auf Eis nicht ausrutschte. Der Nachteil war natürlich die stark überstreckte Fußhaltung, doch daran hatte sie sich bereits gewöhnt. Herrin Julia hatte ihr allerdings verboten, ausschließlich solche Schuhe zu tragen, da sich sonst, wie sie sagte, die Sehnen verkürzten und man in normalen Schuhen nicht mehr laufen konnte.

Nun stand sie beim Bäcker, wo sie wie gewohnt Brötchen kaufte. Ein Mann, normalerweise wäre er sicher einen halben Kopf größer gewesen als sie selbst, stand vor ihr und hatte gerade seine Brötchen bezahlt. Nun drehte er sich um und stieß mit ihr zusammen. Er schaute sie einen viel zu langen Moment verwirrt an und stammelte dann ein »Entschuldigung.« Mara schätzte ihn auf etwa Mitte zwanzig. Als er den Laden verließ, warf er noch einen Blick zu Mara.

Die Verkäuferin grinste breit als Mara, die nun als einzige Kundin in dem Laden war, vor trat. »Na, wäre der nichts für dich?«, fragte sie.
»Mensch Leni. Ich hab doch eine Herrin, da geht sowas doch nicht. Außerdem...« Mara unterbrach sich und schaute ein wenig verlegen auf die Auslage.
»Außerdem was?«, fragte die Verkäuferin. »Sag nur? Wie heißt er denn? Oder ist es eine Sie? Komm schon, jetzt will ich es aber wissen.« Sie war bereits dabei die Brötchen einzupacken, ohne daß Mara noch sagen musste, was sie wollte. »Jetzt erzähl doch mal.«
»Was soll ich denn erzählen?«
»Na, wer ist es, wie sieht er oder sie aus, einfach alles. Ist es denn ein er oder eine sie? Oder ist es etwa Julia?«
»Nein.«, sagte Mara lauter als sie es eigentlich wollte. »Herrin Julia ist es nicht.« Sie druckste etwas herum »Ich hab sie doch nur einmal gesehen. Und das waren nicht mal drei Tage.«
»Eine Sie also. Nun erzähl doch mal Mara. Lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen.«
»Ich weiß doch nichtmal ob sie mich überhaupt wirklich beachtet hat. Außerdem, sie ist auch viel älter als ich. Mindestens dreißig.«
»Wieso weißt du das nicht? Sowas merkt man doch.«
»Woher soll ich das denn wissen? Ich kenne sowas doch nicht.«
»Wie? Du kennst was nicht? Du bist über 20, da wirst du doch schon mal verliebt gewesen sein?«.
»Wann denn? Und in wen denn? Außerdem ist das doch auch egal. Ich bin eine Serva und ich muss machen, was Herrin Julia mir sagt.«

»Meine Güte wann denn? Ich war mit ungefähr acht das erste Mal verliebt. In eine Figur aus einer Comicserie im Fernsehen.«, sagte Leni lachend.
»In welche denn?«, fragte Mara um vom Thema abzulenken.
»Kennst du noch diese Serie, wo die drei Jungs immer irgend welche Reisen unternommen haben und dabei jedes Mal komische Kriminalfälle lösen mussten um wieder heim zu kommen? Der Große von denen, der immer diese tollen Erfindungen gemacht hat, der sah so süß aus.«
»Nein, das sagt mir garnichts. Aber als du acht warst, war ich ja auch noch nicht mal auf der Welt.«
»Hmm, auch wieder wahr.«
»Ich muss los. Sonst bekomm ich ärger, wenn das Frühstück nicht rechtzeitig auf dem Tisch steht. Und Herrin Andrea ist da noch strenger als Herrin Julia.«
»Ach so, die ist ja auch hier. Ich mag sie. Sie hat mir früher immer diese kleinen geschnitzten Figuren verkauft. Jedes Mal, wenn ich genug Taschengeld zusammen hatte, hab ich mir eine davon gekauft.«
»Diese kleinen bunten Figuren, ungefähr so groß?« Mara hielt Daumen und Zeigefinger so weit es ging auseinander.
»Jaaa, genau die.«, sagte Leni begeistert.
»Da hab ich erst eine ganze Kiste von gefunden. Die lagen unter einem Stapel alter Uhren. Ich hab mal nachgesehen, was die wert sind. Der Künstler der die geschnitzt hat, ist vor zehn Jahren gestorben und nun kostet eine davon gut 1000 Dollar.«, sagte Mara.
»Uff. Eine einzige?«
»Ja, der hat 500 Stück davon gemacht. Jede aus einem Stück Wurzelholz das er im Wald gefunden hat. Und aus jeder Wurzel immer nur eine einzige Figur.«, erklärte Mara. »Und in der Kiste sind noch mindestens 20 Stück.«
»Ich hab davon 23 Stück. Ich hab die von Andrea für 5 Dollar gekauft.«
»Dann pass besser gut auf sie auf.«, sagte Mara lachend, nahm die Tüte mit den Brötchen und ging nach Hause. Dort ging sie schnell in ihr Zimmer um zu duschen und deckte dann den Frühstückstisch. Gerade noch rechtzeitig stellte sie die Kaffeekanne auf den Tisch als Herrin Julia herein kam.

Nach dem Frühstück ging sie gut gelaunt in den Laden. Sie nahm die Kiste mit den Miniaturen und sortierte diese nach einem alten Katalog den sie gefunden hatte in eines der Regale. Kurz darauf kam Herrin Andrea herunter und gesellte sich zu ihr. Sie setzten sich an den Bistrotisch aus Eichenholz, den Mara zusammen mit den vier dazu gehörenden Stühlen aus dem Lager im Schuppen geholt und im Laden aufgestellt hatte. Sie unterhielten sich über die Figuren und Andrea war etwas erstaunt darüber, wie viel diese wert waren. Kurz darauf kam auch Herrin Julia mit drei Tassen Kaffee herein und setzte sich zu ihnen.

Nachdem sie einen Schluck Kaffee getrunken hatte, sagte Julia »Mara, ich muss mit dir reden.«
Mara schaute sie fragend an. Sie ahnte, daß es wohl etwas wichtiges war, als sie Julias ernstes Gesicht sah.
»Zuerst muss ich dir sagen, daß ich mit dir als Serva und auch mit der Arbeit, die du machst,sehr zufrieden bin. Es gibt kaum etwas was ich an dir auszusetzen hätte. Und das, was ich dir jetzt zu sagen habe, hat nichts mir dir zu tun.«
Mara ahnte, daß nun etwas sehr ernstes kommen würde.
»Du weißt, daß ich letztes Jahr ein paarmal im Krankenhaus war. Dabei hat sich herausgestellt, daß ich krank bin.«
Mara schaute sie bestürzt an. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen Herrin?«
»Nein Mara, leider nicht. Ich werde mich einigen Operationen unterziehen müssen. Das alleine wird etwa ein Jahr dauern. Und danach werde ich in die Reha müssen, was auch noch mal mindestens ein Jahr dauern wird.«, erklärte Julia.
»Ist es wegen der Seuche?«, fragte Mara und schluckte. Sie hatte von einer Krankheit gelesen, die durch die Seuche verursacht wurde, die zwar vor fast 300 Jahren ausgerottet wurde, deren Erreger aber noch immer fast alle Menschen in sich trugen. Diese verursachte schwere Nervenschäden, denen nur durch umfangreiche Operationen vorgebeugt werden konnten, um die Nerven vor den Auswirkungen zu schützen, bevor diese angegriffen wurden.
»Ja. Leider gehöre ich wohl zu den wenigen Menschen die für diese Krankheit anfällig sind. Ich werde in gut drei Monaten ins Krankenhaus gehen. Die Termine stehen schon alle fest. Aber jetzt genug davon. Jetzt möchte ich über dich reden.«
»Wieso denn über mich Herrin?«, fragte Mara etwas verwundert. »Ich glaube, ich schaffe es, so lange beide Läden zu führen. Und wenn es sein muss, werde ich auch bei Ihnen bleiben und mich um Sie kümmern so gut ich kann.«
»Danke Mara, das freut mich zu hören, aber das geht nicht. Du weißt, daß ich dir gegenüber eine Verantwortung habe. Ich muss nicht nur dafür Sorge tragen, daß du nichts anstellst, wovor ich bei dir allerdings auch keine Angst habe. Ich bin mir nämlich sicher, daß du vernünftig und selbstständig genug bist, daß du das tatsächlich schaffen würdest und nichts anstellst. Aber ich habe dir gegenüber auch eine Verantwortung. Auch wenn du eigentlich alt genug bist, um alleine auf dich aufzupassen, aber als Serva kann und darf ich dich nicht alleine lassen. Außerdem möchte ich das auch garnicht.«, sagte Julia ernst.
»Aber… Aber was soll dann mit mir werden?«, fragte Mara die ein ziemlich schlechtes Gefühl bei der Sache hatte.

»Genau das ist das Problem. Ich weiß nicht, ob ich nach der Zeit im Krankenhaus in der Lage sein werde, die Verantwortung die ich dir gegenüber habe, wahrzunehmen. Natürlich könnte ich dich in die Schule zurück bringen, wo du bei der nächsten Versteigerung wieder verkauft wirst. Aber ich denke, daß wäre die denkbar schlechteste Lösung für dich. Außerdem halte ich das dir gegenüber für ziemlich undankbar.«
Mara nickte leicht. Sie wollte auf keinen Fall wieder verkauft werden, wer weiß an wen sie dann geraten würde und ob sie es wieder so gut traf wie mit Herrin Julia.
»Deshalb habe ich mich etwas umgehört und jemanden gefunden wo du bleiben kannst. Ich denke, du bist dort sehr gut aufgehoben. Und wie es nach den zwei Jahren weiter geht, werden wir dann sehen.«
Bestürzt schaute Mara sie an. Sie sollte einfach so gehen, auch wenn es vielleicht nur für zwei Jahre sein sollte, würde es ihr nicht leicht fallen Herrin Julia einfach so zu verlassen. Tränen schossen ihr in die Augen und sie machte sich nicht einmal die Mühe zu versuchen diese zurück zu halten. »Bitte Herrin, ich würde gerne hier bleiben, bei Ihnen.«
»Nein Mara. Ich möchte nicht, daß du dich zwei Jahre lang um mich kümmern musst, wie um ein kleines Kind. Denn genau das würde es bedeuten, wenn du hier bleibst. Ich möchte auf jeden Fall, daß dir das erspart bleibt. Erstens bist du dafür einfach zu jung und zweitens gibt es immer noch die Gefahr, daß die Operationen erfolglos sind. Und für diesen Fall möchte ich, daß du bei jemandem bist, der sich gut um dich kümmert. Glaub mir, ich habe lange überlegt und diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber ich bin der Meinung, daß es das Beste sein wird.«

»Wer ist das, wo sie mich hin schicken wollen Herrin?«, wollte Mara wissen.
»Das wirst du erfahren, wenn ich mir sicher bin, daß das klappt. Ich möchte dir nicht irgend etwas versprechen, was dann vielleicht doch nicht klappt. Aber ich bin mir sicher, daß es dir nicht schlechter gehen wird als jetzt und hier. Dafür werde ich auf jeden Fall sorgen. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.«
»Herrin bitte, gibt es nicht eine andere Möglichkeit?«, fragte Mara. Dicke Tränen rannen ihre Wangen herunter.
»Ich sehe leider keine andere.« Julia rückte mit ihrem Stuhl zu Mara und nahm sie in die Arme. Es dauerte eine ganze Weile, bis diese sich etwas beruhigt hatte.

Während Andrea sich um die Läden kümmerte, hatte Julia Mara nach oben gebracht und es ihr auf dem Sofa bequem gemacht. Sie hatten sich noch eine ganze Weile unterhalten, aber Herrin Julias Entschluss stand bereits fest. Doch sie schaffte es nach einer Weile endlich, Mara klar zu machen, daß es ihr wirklich darum ging, daß es ihr gut ging.

Mara ging an diesem Tag bereits vor dem Abendessen zu Bett. Sie nahm den Teddy in die Arme und fragte sich, ob sie Rebecca jetzt jemals wieder sehen würde. Über diese Gedanken schlief sie irgendwann ein.

- - -

Trotz des kalten Wetters war es hier im Rosenhaus angenehm warm. Sie war dabei Tote Zweige und trockene Blüten von den Blumen zu schneiden.
»Herrin, es ist soweit, wir haben alles zusammen.« Yanna stand hinter der Sarai und hielt ihr ein Pad hin.
Die Sarai nickte leicht, schnitt jedoch den Rosenbusch erst fertig, bevor sie sich umdrehte. In den letzten Monaten sah sie zunehmend schlechter aus. Man konnte ihr deutlich die Sorgen ansehen, die sie sich machte.
»Du bist sicher, daß es das Richtige ist, diese Sachen dem Anwalt zu geben? Er hat einen guten Ruf und Melissa sagt, auch als Mensch ist er sehr umgänglich. Aber ist es überhaupt das Richtige?«
»Ich weiß es nicht Herrin. Aber wir können es nicht selbst in die Hand nahmen. Wir haben in den letzten Wochen bereits zu viele unserer Leute gehen lassen.«
»Ich weiß Yanna. Aber ich kann mich einfach nicht damit abfinden, daß wir immer noch nicht herausgefunden haben, wer der Kopf des Ganzen ist. Wer auch immer das ist, er oder sie hat ein zu gutes Versteck und eine zu gute Tarnung. Und dein Verdacht hat sich ja leider nicht bewahrheitet. Diese Linda scheint tatsächlich nichts damit zu tun zu haben.«
»Vielleicht hat Frau Kroll ja doch etwas damit zu tun. Immerhin fand ein großer Teil des Umschlages auf ihrem Gelände statt.«
»Nein!«, schrie die Sarai. »Für sie lege ich meine Hand ins Feuer, wenn es sein muss, sogar Beide.«
»Herrin, auch wenn es mir schwer fällt Ihnen das zu sagen, aber alles spricht dafür.«
Die Sarai schaute zu Yanna auf. Ihre Augen waren müde und Yanna meinte, sogar etwas wie Angst in ihnen zu erkennen. Sie tat etwas, was sie sich früher nie gewagt hätte. Sie trat einen Schritt auf ihre Herrin zu, legte die Arme um ihre Schultern und zog sie zu sich heran.
Die Sarai wehrte sich nicht und lehnte ihren Kopf an Yannas Schultern.
»Ich weiß Yanna. Aber ich bin noch nicht bereit, zu glauben daß sie etwas damit zu tun hat. Ich werde noch mal mit unserer Frau auf Horizons sprechen. Vielleicht findet sie ja noch etwas heraus.«

Sie standen eine Zeit lang so da und Yanna fühlte sich zunehmend unwohl ihre Herrin so in den Armen zu halten. Irgendwann löste die Sarai sich dann aus dieser Umarmung.
»Wie viele der Frauen sind noch nicht nicht frei gekommen?«, fragte sie.
»Die Frauen in dem Bergwerk sind alle frei gekommen. Luna hat es geschafft, sich als Sklavin auszugeben und ist jetzt ebenfalls frei. Aber die Restlichen Sklavinnen sind noch nicht frei. Wenn wir allerdings diese illegalen Bordelle auffliegen lassen, weiß ich nicht, wie lange es dauert, bis wir selbst Ziel der Ermittler werden. Immerhin kam ein großer Teil der Ausstattung durch unsere Hilfe dort hin. Auch wenn dadurch die Frauen noch länger dort arbeiten müssen, würde ich es vorziehen, diese erst ganz zum Schluss auffliegen zu lassen.«
»Ja, das war ein großer Fehler, den ich nur zu gerne sofort wieder gut machen würde. Aber das wird wohl noch warten müssen.«
»Ja, das war ein Fehler. Aber woher sollten wir auch wissen, daß die Sachen für so etwas genutzt werden sollen?«
»Ich weiß es nicht. Vielleicht hätte ich es einfach sehen müssen.« Die Sarai sah ihre Leibwächterin noch einmal in die Augen. »Lass uns zu Bett gehen Yanna.«, sagte sie.
Yanna folgte ihrer Herrin mit zwei Schritten Abstand als diese in ihr übergroßes Schlafzimmer ging.

- - -

»Ich mache auf.«, rief Alice und stürmte aus dem Wohnzimmer.
Gerade bevor sie die Tür zum Flur erreichte konnte Rebecca noch laut »Stop!« rufen. Alice blieb stehen und wandte sich zu ihr um.
»Es ist vollkommen egal, wer da an der Tür steht. Es wird nicht gerannt.«, sagte Rebecca. »Das gehört sich einfach nicht für eine Serva. Du setzt dich jetzt wieder und liest meinetwegen noch etwas, während ich runter gehe und auf mache.«
Alice schaute sie enttäuscht an, und kam zurück. »Entschuldigung Miss.«, sagte sie schmollend und setzte sich, während Rebecca das Zimmer verließ.
Sie fand es erstaunlich, wie schnell Alice sich geändert hatte. Von ihrer Überheblichkeit war keine Spur mehr. Statt dessen war sie zu einer fröhlichen, jungen Frau geworden, die es mit einigen kleinen Schwierigkeiten schaffte, alle zufrieden zu stellen. Selbst Isabella hatte sie für ihre Sorgfalt und ihre Umgänglichkeit gelobt.

Aber ab und zu brauchte sie noch einen kleinen Dämpfer um an ihre kleinen Fehler erinnert zu werden, so wie gerade an ihre Ungeduld.
Rebecca öffnete die Tür. Eigentlich hätte sie Larissa erwartet, oder Trish, mit der Alice sich erstaunlich gut verstand. Doch es war Sally, die vor der Tür stand.
»Morgen Rebecca. Muss ja was ganz dringendes sein.«, sagte sie und gab Rebecca ein kleines Päckchen. Sie hielt ihr ein Pad und einen Stift hin. »Aus Edinburgh. Das ist in England, nicht wahr?«
Rebecca unterschrieb auf dem Pad und hielt es sich an den Arm. »Schottland um genau zu sein.« sagte Rebecca und gab Sally das Pad zurück.
»Da ist es kalt, hab ich mir sagen lassen.« sagte Sally grinsend und schaute neugierig auf das Päckchen.
Doch Rebecca machte keine Anstalten, es zu öffnen. »Um diese Jahreszeit auf jeden Fall.«, meinte sie »Danke dir.«, sagte sie und winkte mit der Hand in der sie das Päckchen hielt. Darauf hin warf Sally ihr einen kurzen, enttäuschten Blick zu und verabschiedete sich.

»Wer war das?«, fragte Andrea, die gerade aus dem Salon kam um zu sehen, wer geklingelt hatte.
»Es war Sally. Sie hat mir ein Päckchen gebracht.«
»Ein Päckchen?«
»Ja Herrin. Ich hatte mit der Schulleiterin in Edinburgh gesprochen.« Sie öffnete das Päckchen und holte eine menge weiches Packpapier heraus. Es war schon erstaunlich, wie viel davon in so ein kleines Päckchen herein passte. Sie reichte Andrea den Inhalt.
»Der ist aber schön. War sicher sehr teuer. Ich kenne die Firma die sie herstellt. Die machen jeden einzelnen in reiner Handarbeit.«
»Ich kenne mich mit sowas überhaupt nicht aus. Wenn ich etwas schreibe, dann nehme ich immer einen Kugelschreiber.«, sagte Rebecca.
»Warum hast du ihn dann bestellt? Und wieso ausgerechnet für Alice?«
»Ich habe ihn nicht bestellt Herrin. Die Schulen heben manche Dinge auf, weil sie sehr persönlich sind. Sie hatte ihn von ihrer Mutter bekommen. Und als sie Silvester ihre alte Tunika geflickt hatte, hat sie mir davon erzählt. Also haben Isabella und ich mit der Schulleiterin in Edinburgh gesprochen damit sie ihn her schickt. Ich denke, sie wird sich darüber freuen.«
»Das denke ich auch. Kommt ja auch gerade noch rechtzeitig.«, sagte Andrea.
»Gerade noch rechtzeitig? Wo zu denn? Sie hat doch erst im Sommer Geburtstag. Aber ich wollte ihn ihr eigentlich gleich geben.«

»Kommst du bitte mit? Ich muss mit dir reden.« Andrea ging zurück in den Salon und bat Rebecca, Platz zu nehmen.
Rebecca setzte sich und sah Andrea erwartungsvoll an.
»Rebecca, ich werde ende nächsten Monats zu meiner Schwester ziehen. Das meinte ich eben mit ’gerade noch rechtzeitig.’ Ich werde Alice mit nehmen. Deshalb musste es auch so schnell gehen, sie auf einen ordentlichen Stand zu bringen.«
Rebecca schluckte. Sie ahnte, was das bedeuten würde und schaute Andrea bestürzt an.
»Meine Schwester ist sehr krank und muss für eine lange Zeit ins Krankenhaus. Ich werde solange ihre Läden übernehmen.«
»Das wusste ich nicht Herrin, das tut mir leid.« sie machte eine kurze Pause. »Darf ich fragen, was dann aus mir werden soll?«
»Ich habe mit Frau Kroll geredet. Sie hat zugesagt, daß du erst einmal in diesem Haus bleiben kannst. Und sie wird sich um eine andere Arbeit für dich kümmern.«
»Ich verstehe Herrin. Vielen Dank.«, sagte Rebecca mit belegter Stimme.
»Ich habe dir bereits ein Zeugnis geschrieben. Du kannst es dir nachher ansehen und wenn etwas zu ändern ist, werde ich das noch tun. Wenn du überhaupt noch arbeiten willst. Nötig hättest du es durch dein Erbe ja nicht mehr, wenn ich das richtig sehe.«
»Ja. Das stimmt wohl. Aber ich wüsste nicht, was ich tun sollte, ohne zu arbeiten.«, sagte Rebecca.
Andrea schaute sie an und lachte. »Ja, eine Weile mag es ganz nett sein. Aber irgendwann wird es tatsächlich etwas langweilig.«
Rebecca schaute zu Andrea. »Entschuldigung, so war das nicht gemeint Herrin.«
»Das habe ich auch nicht so verstanden. Wie gesagt, Frau Kroll wird sich darum kümmern, daß du eine andere Arbeit bekommst. Das dürfte also kein Problem sein.«
»Das denke ich auch Herrin. Weiß Alice eigentlich schon davon?«
»Ja. Ich habe es ihr bereits gesagt.«

Als Rebecca zurück ins Wohnzimmer kam, schaute Alice von der Stickerei auf, die sie gerade in der Hand hielt. »Ist alles in Ordnung Miss?«, fragte sie als sie Rebeccas Gesichtsausdruck bemerkte.
»Ich habe gerade erfahren, daß ihr in ein paar Wochen weg zieht.«, sagte Rebecca.
»Ja, ich finde das schade. Es gefällt mir hier. Aber ich denke, es kann dort auch sehr schön werden. Trotzdem werde ich Sie vermissen Miss.«
»Ich werde dich auch vermissen Alice. Du hast es mir zwar am Anfang nicht gerade leicht gemacht, aber du hast dich ja ziemlich schnell geändert. Aber ich werde euch sicher gelegentlich besuchen kommen.«
Alice sah erneut von ihrer Stickarbeit auf und grinste breit. »Sie wollen wahrscheinlich eher Mara besuchen.«
Rebecca schaute sie stirnrunzelnd an. »Ja, sie vielleicht auch.«, sagte sie verlegen.
Alice lächelte und widmete sich dann wieder ihrer Stickerei. »Ich glaube, sie mag Sie auch sehr. Jedenfalls sah das ganz danach aus als Sie in London waren.«
Rebecca schaute Alice eine Weile schweigend zu wie diese einen Knoten nach dem Anderen setzte.
»Übrigens, ich habe hier etwas für dich.«, sagte Rebecca, nach einer Weile.
Alice sah von ihrer Arbeit auf und legte den Rahmen bei Seite.
Rebecca holte das Päckchen aus ihrer Tunika und gab es Alice.
Diese nahm das Päckchen und öffnete es. Als sie sah, was sich darin befand schaute sie Rebecca kurz an. Als diese nickte, nahm sie den Füller heraus und hielt ihn in ihren zitternden Händen.
»Wo… wo… wo her haben Sie den?«, fragte sie.
»Als du mir davon erzählt hast, habe ich mit der Schulleiterin in Edinburgh gesprochen. Sie war sehr kooperativ, nachdem ich mit ihr über ihre Ausbildungsmethoden gesprochen habe. Das Päckchen ist vorhin angekommen.«
Noch während Rebecca das sagte, war Alice aufgesprungen, fiel ihr um den Hals und bedankte sich überschwänglich.

Rebecca war eine halbe Stunde später herunter gegangen und half Andrea, die bereits dabei war, ihre Bücher zu sortieren. Rebecca schlug jedes der Bücher, die sie mitnehmen wollte, in eine Lage Packpapier um die wertvollen Ledereinbände nicht zu beschädigen und packte diese säuberlich in Umzugskisten.
»Wo ist Alice eigentlich?«, wollte Andrea wissen. »Sie könnte auch hier mit helfen.«
»Sie ist oben und schreibt einen Brief an ihre Mutter. Ich denke, der könnte etwas länger werden, wenn sie ihr alles berichtet, was ihr seit dem sie in die Schule gekommen ist, so passiert ist.«, erklärte Rebecca.
»Vielleicht sollte sie sich darauf beschränken, zu schreiben, wie es ihr geht. Im Moment gibt es wichtigeres zu tun.«
»Ich weiß Herrin. Aber sie hat sich so gefreut, daß sie den Stift wieder hat, da wollte ich ihr die Freude lassen.«

Andrea legte das Buch, welches sie gerade aus dem Regal geholt hatte, wieder zurück. »Ich denke als Herrin würdest du dich ganz gut machen.«, sagte sie.
Rebecca schaute sie ernst an. »Ich denke nicht, daß das eine gute Idee wäre. Vermutlich wäre ich nicht streng genug.«
»Das sehe ich anders Rebecca. Ich habe dich in den letzten Wochen beobachtet. Du warst zu Alice ziemlich streng aber nicht ungerecht. Vielleicht solltest du eine Serva zu dir nehmen. Ich denke, das wäre auf jeden Fall keine schlechte Idee.«, sagte Andrea und beobachtete Rebecca dabei eingehend.
»Ich halte das dennoch nicht für eine gute Idee. Außerdem, ich habe doch garkeine Zeit um mich um eine Serva zu kümmern. Wenn Sie weg sind, werde ich etwas anderes arbeiten. Und außerdem treffe ich mich am Wochenende das erste Mal mit Scarlett, Veras Trauzeugin um die Hochzeit zu planen. Das wird auch einiges an Zeit in Anspruch nehmen.«, sagte Rebecca.
Andrea schaute sie kurz an und lachte. »Und genau deswegen wäre eine Serva auch für dich etwas. Du ahnst ja nicht, wie viel Arbeit sie dir abnehmen könnte. Denk nur daran, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, das Essen zu machen, das Haus in Ordnung zu halten und die Wäsche zu waschen. Wenn ich mich recht entsinne, war das doch für dich, bevor Alice her gekommen ist, ein Vollzeitjob.«
»Ja, vielleicht. Aber darüber werde ich nachdenken, wenn es an der Zeit dazu ist.«, antwortete Rebecca.

- - -

»Wieso hast du zwei Wochen damit gewartet, mir das zu zeigen? Und wieso hast du das nicht der Chefin gezeigt?« Claudia schaute auf die Aufnahmen, die die Chefsekretärin zeigten wie sie in der Silvesternacht alleine durch das Bergwerk fuhr.
»Zur Chefin lässt diese Sekretärin im Moment anscheinend niemanden mehr durch. Ich habe den Eindruck als ob sie sie vollkommen abschottet. Ich habe lange überlegt, ob ich dir diese Aufnahmen zeigen soll. Aber ich weiß auch nicht, was damit passiert, wenn ich sie diesem Kommissar gebe. Der Hellste scheint mir der nicht gerade zu sein.«
»Den Eindruck habe ich allerdings auch. Und du hast alle Aufnahmen aus dem Bergwerk gesichert?«, wollte Claudia wissen.
»Ja, alles bevor diese Linda die Speicherkarte erschossen hat. Und die Aufnahmen danach habe ich gleich live gespeichert.«

Claudia rückte näher an das Terminal und versuchte den Weg der Sekretärin zurück zu verfolgen. Sie schaffte es, einige der Lücken zu schließen, die sich in Nadines Ausschnitten befanden. Die Sekretärin war kurz vor dem Ausgang des Bergwerkes in einen Abgesicherten Bereich gefahren und hatte dort anscheinend ihre Fracht abgeladen und andere aufgenommen. Wo genau das gewesen war, ließ sich allerdings nicht feststellen. Doch sie sahen daß sie kurz vor dem Ausgang ein Comm benutzt hatte. Claudia öffnete ein Verzeichnis und suchte nach dem Zeitpunkt der in dem Videobilds festgehalten worden war.

»Schau dir das doch mal an. Da hat jemand vom Büro der Chefin aus mit jemandem gesprochen. Und ich bin mir sicher, daß ich die Chefin auf dem Ball gesehen habe. Ich gehe jede Wette ein, daß da jemand ein Comm umgeleitet hat.«, Claudia zeigte auf einige Einträge in internen Verbindungsprotokollen. Sie schrieb zwei Comm-IDs die dort standen auf einen Zettel.
»Was hast du denn damit vor?«, wollte Nadine wissen.
»Ich will herausbekommen, wer da mit wem gesprochen hat und das Gespräch über das Büro der Chefin umgeleitet hat. Aber das mache ich nicht von hier aus.«
»Aha. Und was sollen wir so lange mit den Aufnahmen machen?«
»Die sichern wir. Hol mal eines der Speichermodule für die Maschinen aus dem Schrank. Da sucht niemand danach.«
»Die Idee hatte ich auch schon.«, sagte Nadine grinsend.
»Du hast die schon irgendwo gesichert?«
»Ja, ganz hinten im Schrank hinter ungefähr zwanzig anderen Modulen.«
»Gut, trotzdem sichern wir das noch mal. Ich will da ganz auf Nummer sicher gehen.«, sagte Claudia und holte selbst eines der Speichermodule. Sie kopierte alle Aufnahmen die Nadine bereits gesichert hatte und auch eine ganze Menge der Verbindungsprotokolle. Sie schrieb etwas auf das Modul und gab es Nadine.
»Und was machen wir jetzt damit?«, wollte diese wissen.
»Ganz einfach. In der Fabrik gibt es eine alte Vergussmaschine. Die Nummer hab ich da drauf geschrieben. Die braucht erstens kaum Speicher, daß da noch mehrere hundert Stunden Videomaterial drauf sind, merkt die Maschine nicht mal. Außerdem wird sie so gut wie nie benutzt. Wenn du nächste Woche Spätschicht hast, dann musst du an der Maschine ein kaputtes Speichermodul wechseln. So lange legst du es in deinen Spind. Am Besten unter die Magazine mit den netten, kaum bekleideten Frauen. Da sucht niemand danach.«
»Verdammt, was hast du in meinem Spind zu suchen?«, fragte Nadine.
Claudia lachte. »Garnichts. Ich hab die vor ein paar Wochen gesehen als wir uns umgezogen haben.«, sagte Claudia. »Übrigens, wenn du mir beim Umziehen noch mal so in den Ausschnitt starrst, dann gibt’s eine Backpfeife die sich gewaschen hat. Such dir lieber einen Mann. Obwohl, sowie ich dich einschätze, eher eine Frau.«
»Du weißt doch, ich bin als Gesellschaft für irgend wen nicht tragbar.«, gab Nadine grinsend zurück.
»Nein. Du schaust dir lieber an, was nachts in den Boxen in den Ställen passiert oder machst es dir während du dir halbnackte Frauen in Lack und Leder in deinen Magazinen anschaust.«, sagte Claudia mit einem süffisantem Grinsen.
»Das ist doch wohl meine Sache.«, sagte Nadine »Und was machen wir jetzt?«
»Jetzt schauen wir nach den ausgefallenen Stromkreisen im Bergwerk. In dem Gang hinter dem Konzertsaal.«
»Wo ist denn da was kaputt?« Nadine schaute auf die Anzeigetafel und konnte keine Fehlermeldung sehen.
»Ich glaub, ich hab da vorhin was gesehen. Und alleine dürfen wir ja nicht mehr ins Bergwerk fahren. Also müssen wir da wohl oder übel beide hin fahren.«, sagte Claudia und holte ihre Werkzeuggürtel. Die Beiden legten sich diese an und gingen zu ihrem Wagen.

Nach einer viertel Stunde erreichten sie den Eingang zum Bergwerk, der sich neben dem Zentrum befand. Sie fuhren an der Konzerthalle vorbei und erreichten kurz darauf die Abzweigung die auch die Sekretärin in der Silvesternacht genommen haben musste. Nach einigen hundert Metern kamen sie an ein großes Stahltor. Claudia öffnete dieses mit ihrem Comm und gerade als sich dieses hinter ihnen geschlossen hatte, erreichten sie ein weiteres Tor, welches sie ebenfalls öffnete. Nun befanden sie sich in einem langen Gang von dem rechts und links mehrere Öffnungen abzweigten. Sie fuhren in die erste dieser Öffnungen und standen in einer riesigen, aber leeren Kaverne. Mit den Suchscheinwerfern des Wagens suchten sie diese ab. Dies taten sie bei jeder dieser Kavernen, ohne etwas zu finden, bis sie an eine kleine Stahltür kamen. Diese war zwar verschlossen aber Claudia holte das große Schlüsselbund aus ihrem Werkzeuggürtel, an welchem sich alle Schlüssel befanden mit denen man in nahezu jeden nicht besonders gesicherten Bereich kam. Da sich alle Türen mittlerweile mit dem Comm öffnen ließen, waren es allerdings nicht sonderlich viele Schlüssel, die sie ausprobieren musste.
Es dauerte nicht lange, bis sie die Tür geöffnet hatte und sie in einem kurzen Gang standen von dem drei weitere Türen abzweigten, eine davon direkt vor ihnen die Anderen rechts und links von ihnen. Die Tür rechts von ihnen wies genau wie die vor ihnen weder Schloss noch Klinke auf und so versuchte Claudia die links von ihnen zu öffnen, was ihr mit dem passenden Schlüssel recht schnell gelang. Sie befanden sich nun in einem Raum in dem gut ein dutzend Monitore an einer Wand hingen, davor, in der Mitte des Raumes gab es drei Konsolen.
»Dann wollen wir doch mal sehen, was das für ein Raum ist, und was diese Sekretärin hier gemacht hat.«, sagte Claudia, setzte sich an eine der Konsolen und schaltete sie ein. Sofort erwachten die Monitore an der Wand zum Leben. Einer davon zeigte einen Raum in dem sich einige Metallspinde befanden. Doch neben diesen Spinden konnte man in einer Ecke mehrere seltsame Dinge sehen, die Nadine nur als Tentakel bezeichnen konnte. In einem anderen Raum, dessen Kamerabild Claudia nun auf den großen Bildschirm in der Mitte legte, sahen die Beiden zu ihrem Entsetzen eine riesige Spinne, die regungslos in einem gefliesten Raum stand. Eine andere Kamera zeigte einen Raum in dem offenbar ein Gärtner seine seltsamen Träume ausgelebt hatte, denn dort konnte man jede Menge Pflanzen sehen die sich bewegten. Es sah fast so aus als würden die Stängel dieser Pflanzen unablässig nach etwas tasten. Jedes Mal wenn sie sich berührten, umschlungen sie sich mit einer für Pflanzen recht ungewöhnlichen Geschwindigkeit, lösten sich aber schnell wieder voneinander.
»Bitte vergrößere mal diesen Raum.«, sagte Nadine und deutete auf einen der kleineren Monitore. Claudia tippte auf der Konsole herum und das Bild des Raumes erschien auf dem Hauptmonitor. Während Nadine vor dem großen Monitor stand und mit fasziniertem Entsetzen darauf starrte, bemerkte Claudia auf einem anderen Monitor eine Bewegung. Sie tippte auf der Konsole herum und schaltete ein anderes Bild auf diesen Monitor.
»Was soll das denn sein?«, fragte Nadine, die noch immer auf den Hauptmonitor starrte. Dieser zeigte einen Raum in dem auf dem Fußboden und an den Wänden bis in einen Meter Höhe jede menge künstliche Penisse zu wachsen schienen. Sie schienen sich zu bewegen und bei näherem Hinsehen, konnte man erkennen daß aus ihren Spitzen eine Flüssigkeit austrat, die um diese herum bereits große Lachen hatte entstehen lassen.
Claudia tippte erneut auf der Konsole herum und sagte dann »Es sieht so aus als müsste man um diesen Raum verlassen zu können jeden dieser Dildos benutzen. Es sind laut dieser Liste hier genau einhundert Stück.
»Benutzen?«, fragte Nadine.
»Du weißt schon was man mit sowas macht, oder?«
»Natürlich weiß ich, was man mit einem Dildo macht. Aber was soll das alles? Das ist doch total krank.«
»Krank ist relativ. Es gibt eben Leute, die auf sowas stehen. Aber ich glaube, ich weiß, was das Ganze hier sein soll.« Claudia schaltete die Konsole aus. »Das dürfte Frau Krolls persönlicher Spielplatz sein. Ich hab mal gehört, daß sie sowas haben soll. Sie geht angeblich selbst manchmal da rein. Eine der Entwicklerinnen hat mir mal davon erzählt. Sie hat hier einen Prototypen installiert, der aber nie in Serie gegangen ist.«
»Die Chefin geht freiwillig da rein?«, fragte Nadine ungläubig.
»Angeblich. Komm, las uns zurück fahren. Hier war die Sekretärin ganz bestimmt nicht drinne. Sie hat wahrscheinlich irgendwas in einer der Kavernen abgeholt oder versteckt. Aber das ist jetzt zwei Wochen her, was auch immer sie hier zwischengelagert hat, ist bestimmt nicht mehr hier.« Claudia ging zur Tür und öffnete diese mit dem Schlüssel.

»Du fährst.«, sagte Claudia und setzte sich auf den Beifahrersitz.
Als die Beiden wieder in der Zentrale waren, war es Zeit, die Protokolle für die Nacht auszufüllen und Feierabend zu machen. Claudia erinnerte Nadine noch einmal an das Speichermodul welches in ihrem Spind lag und dann warteten sie auf ihre Ablösung.

- - -

Anstatt nach Hause zu fahren, wartete Claudia, bis Nadine das Firmengelände verlassen hatte und setzte sich in die Bahn. Sie fuhr bis zum Zentrum und schaltete dann das Comm an ihrem Arm aus. Eigentlich eine praktische Sache, wie sie fand. Aber durch die Ortungsmöglichkeit im Moment nicht das, was sie im Moment gebrauchen konnte.
Sie ging gemütlich zum Eingang des Bergwerkes und stellte sich zwischen zwei Container, wo sie die Arbeiterinnen beobachtete, die einige Kisten verluden die in das Lager gebracht werden sollten. Aus ihrer Jackentasche holte sie ihr eigenes Comm und tippte einen Kontakt an.
»Hallo, hier ist Claudia. Ich glaube, wir haben die Beweise die wir brauchen.«, sagte sie als Yanna sich meldete.
»Das wird sie freuen. Wann schickst du sie?«
»Das geht nicht so leicht. Ein Speichermodul kann ich schlecht hier raus schmuggeln. Die sind alle markiert. Aber ich habe ein Backup angefertigt. Das kommt irgendwann nächste Woche in unsere Maschine, dann könnt ihr die Videos herunter laden. Es war doch keine schlechte Idee, Nadine die Codes für die Kamera zu geben. Sie war es, die sie gesehen hat.«
»Ich nehme an, das war einfach nur Glück.«, sagte Yanna.
»Vermutlich. Aber wir waren vorhin im Bergwerk. In dem Spielzimmer von dem ich dir erzählt habe. Da habe ich etwas gesehen, das muss ich mir genauer anschauen. Wenn mein Verdacht richtig ist, werde ich einen Lebendtransport brauchen, könnt ihr den organisieren?«
»In ein Paar Monaten ist alles vorbei. Kannst das nicht einfach so lange warten?«
»Ich schon, aber wenn das, was ich vermute, richtig ist, kann ich die Zwei nicht so einfach da drinne lassen. Erstens dürfte der Verdacht dadurch auf die Chefin gelenkt werden und zweitens werden sie es sicher nicht mehr so lange aushalten, ohne durchzudrehen.«, erklärte Claudia.
»Es geht einfach nicht mehr. Wir haben nicht mehr genug Leute. Du musst dir was anderes einfallen lassen. Aber wenn du uns ein paar Stunden Zeit gibst, vielleicht schaffen wir es, eine Wohnung auf dem Gelände zu organisieren.«
»Das würde mir reichen. Ich werde ungefähr eine Stunde brauchen. Vielleicht etwas mehr.«
»Dann wünsche ich dir viel Glück.«, sagte Yanna »Und noch was. Vielleicht ist es das letzte Mal, das wir uns sprechen können. Wenn alles vorbei ist, tu was abgesprochen ist. Verhalt dich unauffällig und vernichte das Comm.«
»Das werd ich machen. Kann ich sie noch mal sprechen? Ich möchte mich noch mal bei ihr bedanken.«
»Im Moment besser nicht. Es geht ihr nicht gut. Aber ich werde ihr sagen daß du nach ihr gefragt hast.«
»Danke. Ich melde mich später noch mal.«

Claudia beendete das Gespräch und schaute zwischen den Containern heraus. Die Arbeiterinnen waren mittlerweile ins Bergwerk gefahren, so daß der Eingang bis auf die Kameras unbeobachtet war. Sie tippte etwas auf ihrem Comm. Auf diesem lief ein Countdown von 90 Sekunden. So schnell sie konnte, lief sie auf den Eingang des Bergwerkes zu. Als sie aus dem Sichtbereich der beiden Kameras war, ging sie langsamer. Sie begegnete zum Glück niemandem auf ihrem Weg. Ein gutes Stück nach dem Konzertsaal bog sie vom Hauptweg ab und schloss nach etwa einem Kilometer das Tor auf und ging hindurch. Als sie durch das zweite Tor hindurch gegangen war, erreichte sie nach einiger Zeit die kleine Stahltür. Mit dem Schlüssel, den sie vorhin von dem Bund abgenommen hatte, als Nadine den Wagen gefahren hatte, öffnete sie diese Tür. Sie ging in den Kontrollraum und schaltete die Kameras ein. Tatsächlich. In einem der Räume befand sich ein Bett in dem zwei Frauen lagen. Dachte diese Linda tatsächlich, wieder von Vorne anfangen zu können? Wie wahnsinnig war diese Frau eigentlich?

Claudia tippte etwas auf der Konsole ein und auf dem Übersichtsplan der auf einem der Monitore erschien, wurden mehrere Türen grün. Ein schneller Blick auf die anderen Kameras verriet ihr, daß sich sonst niemand hier aufhielt. Sie verließ den Raum und drückte die Tür gegenüber auf, die nicht mehr verschlossen war. Aus ihrer Tasche holte sie eine Rolle Klebeband und klebte zwei Streifen über das Schloss. Dies tat sie auch mit der nächsten Tür.

Die Beiden Frauen die eng aneinander gekuschelt auf dem Bett lagen, schauten sie erschrocken an.
»Keine Angst. Ich bringe euch hier raus. Ihr seid frei. Naja fast jedenfalls«, sagte sie.

Eine gute Stunde später verließen drei Gestalten die in lange Regenumhänge gehüllt waren deren Kapuzen sie tief in die Gesichter gezogen hatten, das Bergwerk und gingen unbeobachtet zu dem Wohnblock mit der Nummer 28, der dem Bergwerk am nächsten war.

- - -

»Kommt denn deine Freundin nicht?«, fragte Melissa als Kira in die Küche kam.
»Ich hab dir doch schon gesagt, Dominique ist nicht meine Freundin. Wir sind nur irgendwie zusammen im Bett gelandet.«, sagte Kira vergnügt.
»Ach so. Und das ein paar Monate lang fast jeden Tag?« Melissa musste sich ihr Lachen verkneifen.
»Das ist eben so passiert. Und irgendwie muss man sich ja ein wenig entspannen, wenn man dauernd für die Prüfungen lernt. Außerdem, hat sie selbst bestanden und feiert mit ihrer Familie.«
»Das ist natürlich ein Grund. Aber ihr habt ja noch den Abschlussball.«
»Für den hab ich schon eine Einladung. Sogar mit einem Mann.«
»Oh, wie das denn?« Melissa schaute interessiert zu Kira.
»Anscheinend bin ich einerseits beliebt genug und andererseits offenbar eine gute Partie.«, sagte Kira lachend. »Aber keine Angst. Meine Pläne ändere ich deswegen ganz sicher nicht.«
»Was wäre denn so schlimm daran? Immerhin sind das ganze vier Jahre, die du dadurch verlierst. Was, wenn der junge Mann nicht so lange auf dich warten will?«
»Das wird er nicht. Er weiß aber auch, daß ich zur Schule gehen werde. Und wer weiß, was in den vier Jahren alles passiert.«
»Da hast du wohl Recht. Aber jetzt solltest du besser wieder raus gehen. Deine Großeltern sind ja nicht wegen deinem Vater da sondern wegen dir.«
»Ja, du hast Recht. Aber komm doch bitte auch mit raus Melissa.«
»Ich weiß nicht, ob deinem Vater das Recht ist.«
»Ach komm schon, Oma und Opa haben dich doch sowieso schon kennen gelernt. Und wer Anders ist doch garnicht da.« Kiras Mine zeigte plötzlich etwas Trauer.
»Hey, was ist denn los?«, fragte Melissa und ging zu Kira.
»Ach es ist nichts.«
»Du sollst doch nicht lügen. Gewöhn dir das besser erst garnicht an.« Melissa ging zu Kira und schaute ihr in die Augen.
»Es ist nur, ich wünschte Sie wäre auch hier. Ich hab sie jetzt so lange nicht mehr gesehen. Und wenn ich erst mal in der Schule bin, dann werde ich auch keine Gelegenheit mehr dazu haben.«
Melissa nahm Kira in die Arme. »Ich bin mir ganz sicher, daß ihr euch balde wiedersehen werdet. Glaub mir, irgend einen Weg gibt es ganz sicher. Außerdem hat dir Miss Isabella doch versprochen, dir ihre Nummer zu geben. Und wenn du an ihrer Schule bist, wenn es soweit ist, dann wird sie dir sicher auch Gelegenheit geben, mit ihr zu sprechen, wenn ihre Herrschaft das erlaubt.«
»Ja, das stimmt.« Kira wischte sich eine Träne weg. Sie fasste Melissa an der Hand und zog sie mit sich ins Wohnzimmer, wo ihr Vater und ihre Großeltern bereits warteten.

- - -

»Ich weiß garnicht, was du überhaupt willst Rebecca.«, sagte Emylia gelassen. Sie saß in ihrem Büro und hatte die Füße mitsamt ihren schweren Stiefeln auf dem Schreibtisch liegen, was Rebecca naserümpfend zur Kenntnis genommen hatte. »Alleine deine Rente ist doch schon genug. Und jetzt auch noch das Geld, das du mit deiner Brennerei verdienst, das sollte doch ausreichen, damit du nie wieder arbeiten musst.«
»Das weiß ich doch selber. Aber ich kann nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut herum liegen. Das ist einfach nichts für mich.«, sagte Rebecca und trank einen Schluck Tee.
»Weißt du, es ist ja nicht so, daß es keine Stellen hier gäbe. Aber ich an deiner Stelle hätte schon lange gekündigt und mich um andere Sachen gekümmert. Warum engagierst du dich nicht in einem Wohltätigkeitsverein oder so? Ich hätte da auch schon genau das Richtige für dich.« Emylia holte eine Mappe aus der Schublade und gab sie Rebecca.

Auf der Vorderseite der Mappe prangte das Symbol einer Rosenblüte. ’SARAH’ stand in großen Lettern ganz oben auf der Seite. Darunter stand etwas kleiner ’Serva Aid, Refugee at Horizons’ (Serva Hilfe, Zuflucht auf Horizons).
»Du hast einen Verein gegründet und ihn Sarah genannt?«, fragte Rebecca erstaunt.
»Ja, deshalb auch die Rose. Les dir das in Ruhe durch, wenn du Zeit hast.«
»Was macht der Verein?«, wollte Rebecca wissen.
»Es gibt immer noch zu viele Serva, die Hilfe benötigen. Das hast du ja sicher selbst mitbekommen. Eure Alice ist da ja ein gutes Beispiel. Genau um solche Frauen soll sich der Verein kümmern. Ich habe schon mit einigen Leuten gesprochen. Mit dem Rosensymbol wollen wir Orte kennzeichnen an denen Serva Schutz finden, wo sie hin gehen können, wenn sie Probleme haben.«
»So wie das Amt?«
»Ja, so wie das Amt.«, sagte Emylia und lachte bitter. »Nur eben zuverlässiger.«
»Ich kann mir vorstellen, was die meinst. Vielleicht ist das garkeine so schlechte Idee.«
»Wie gesagt, wir haben schon Partner gefunden. Und wenn erst mal alles am Laufen ist, wollen wir auch aktiv in die Schulen gehen und das den Frauen bekannt machen.«
»Ich lese es mir nachher durch. Aber nun mal zurück zu meinem Hauptproblem.«, mahnte Rebecca.
»Also gut. Wie wäre es als Produktdesignerin? Erstens haben wir da noch eine Stelle frei und zweitens, passt das ja zu deinem Studium. Du kannst natürlich auch Prototypen testen. Da finden wir leider nicht all zu viele, die das machen wollen. Unsere Mitarbeiterinnen bekommen zwar jedes Produkt zum Testen, das sie haben wollen, aber wir brauchen auch jemanden, der das hauptberuflich macht.« Emylia schaute Rebecca erwartungsvoll an.
»Also als Testerin für Sexspielzeug? Ich habe mich gerade wieder einigermaßen mit meiner Mutter vertragen. Wenn ich ihr erzähle, daß ich mein Geld damit verdiene, Sexspielzeug zu testen, dann enterbt sie mich sofort. Aber als Designerin, das könnte ich mir schon eher vorstellen.«
Emylia lachte lauthals. »Also das nenne ich mal ein unwiderlegbares Argument. So eine blöde Ausrede ist mir ja schon lange nicht mehr untergekommen.«
Auch Rebecca musste nun grinsen. »Mal im Ernst, sowas wäre wirklich nichts für mich. Außerdem hab ich lieber eine Arbeit, bei der ich den Leuten meine Karte geben kann ohne rot zu werden.«
»Dann bleibt ja noch Designerin. Das kannst du bedenkenlos auf deine Karte schreiben. Aber am Besten, du gehst mal zu Nin. Die hat da noch mehr in Petto.«, sagte Emylia lachend. »Ach übrigens, Andrea hat mir erzählt, daß du eine Serva kaufen willst. Als Produkttesterin wäre das schon mal eine gute Voraussetzung. Jedenfalls, wenn du dich mit ihr gut genug verstehst, daß das nicht ausgeschlossen ist.«, Emylia zwinkerte ihr anzüglich zu.
»Ach? Schön, daß ich das auch mal erfahre.«, sagte Rebecca. »Aber das wird vorerst sicher nicht passieren. Trotzdem würde ich gerne wissen, warum ihr alle wollt, daß ich eine Serva kaufe. Erst Herrin Andrea, dann Lucy und Trish, Vera und jetzt du auch noch.«
»Ach? Die wussten alle schon davon? Interessant. Und Isabella hat noch nichts gesagt?«
»Nein, die komischerweise nicht. Und dabei hätte ich das bei ihr am ehesten gedacht.«

»Naja, wie auch immer, überleg es dir mit der Stelle. Aber jetzt mal was Anderes.« Emylia schaute nun etwas verlegen zu Rebecca »Oder vielleicht auch doch nicht so anders. Es geht um einen Test.«
»Mensch, du lässt nicht locker, oder? Dann gib schon her, dann teste ich dein neues Spielzeug vielleicht mal.«, sagte Rebecca resignierend.
»Das würdest du wirklich machen?«
»Ja doch. Gib her und ich schreibe dir bei Gelegenheit was dazu.«
»So einfach ist das nicht. Das ist eher etwas für ein langes Wochenende oder so. Das Ganze ist ein Prototyp. Aber nichts, fürs Schlafzimmer. Eher etwas für Clubs oder Studios. Der Prototyp steht in meinem Spielplatz.« sagte Emylia.
»Also im Moment habe ich für sowas ja garkeine Zeit. Ich habe genug damit zu tun, Herrin Andreas Sachen zu verstauen und ihr zu Helfen, den Umzug zu planen.«
»Ich weiß. Aber wenn das alles durch ist, werde ich auf dich zurück kommen.« Emylia sah sie dankbar an.
»In Ordnung. Ich muss jetzt auch wieder gehen. Danke für den Tee.«, sagte Rebecca und stand auf. Sie ging nach draußen und verabschiedete sich auch von Linda. Irgend etwas kam ihr an dieser Frau zwar komisch vor, aber sie war recht nett und immer zuvorkommend und höflich.

- - -

»Mara?«, Julia schaute aus der Küchentür ins Treppenhaus, weil Mara bereits das vierte Mal die Treppe herunter kam.
Sie hatte die Arme voll mit Stoffbeuteln als sie anhielt. »Ja Herrin?«, fragte sie traurig.
»Was bitte tust du da?«, fragte Julia.
»Ich bringe die ganzen Sachen wieder in den Laden.«, sagte Mara und ging mit hängendem Kopf weiter.
Julia verließ die Küche und folgte ihr. Tatsächlich lag der Tresen des Ladens voll mit jeder Menge Teile. Unter Anderem auch Maras komplettes Ponydress und ihr Fesselharness.
»Was hat das denn alles hier zu suchen?«, fragte Julia. Sie hatte eine Ahnung, was nun kommen würde. »Ich meine, runter muss das alles ja, aber wieso bitte in den Laden? Und wieso ist es nicht eingepackt?«
»Entschuldigung Herrin. Aber ich habe doch die Verpackungen dafür garnicht.«
Julia trat neben Mara, die gerade die Tüten auspackte und eine ziemlich große Auswahl an Spielzeugen auf den Tresen legte. Julia wartete ab, bis Mara alles ausgepackt hatte und hielt sie am Arm fest, als sie wieder nach oben gehen wollte.
»Mara, was sollen die ganzen Sachen denn hier unten?«, fragte Julia. Im Moment war sie zwar ein wenig genervt weil Mara in den letzten Tagen kaum noch ein Wort sprach, aber sie konnte ungefähr nachvollziehen, wie es ihr gerade ging. Daher nahm sie sie in die Arme, worauf hin Mara sich kurz wehrte, es dann aber mit sich geschehen ließ und in Tränen ausbrach.

»Mara, es tut mir leid, daß tun zu müssen.«, sagte Julia und konnte sich selbst kaum beherrschen, ihre Tränen zurückzuhalten. »Ich verspreche dir, daß du mich jederzeit besuchen kannst, wenn ich wieder aus dem Krankenhaus raus bin. Aber ich bin mir wirklich sicher, daß es das Beste für dich ist. Und ich bin mir auch sicher, daß deine neue Herrin wirklich gut zu dir ist.«
»So gut wie Sie kann doch niemand zu mir sein.«, sagte Mara schniefend.
Nun brach es auch aus Julia heraus. Sie würde Mara wirklich vermissen und sie hoffte inständig, daß das, was sie mit Andrea abgesprochen hatte, auch wirklich gehen würde. Denn die andere Möglichkeit, Mara zu einer alten Schulfreundin zu bringen war für sie nur eine Notlösung.
So standen die Beiden eine ganze Weile Arm in Arm im Laden und weinten.

»Mara, das sind alles deine Sachen.«, sagte Julia nachdem sie sich beruhigt hatten. »Du packst alles ein, was du von mir bekommen hast und nimmst es mit. Außer den Möbeln und dem Comm. Das bekommst du alles von deiner neuen Herrin. Aber die Kleider, und alles Andere gehören dir.«
Mara schaute sie mit großen Augen an. »Wirklich Herrin? Das alles?«, fragte sie und deutete auf die ziemlich beachtliche Spielzeugsammlung.
»Ja, das alles und auch alles, was du noch nicht hier runter gebracht hast. Und wenn du noch etwas anderes haben möchtest, dann sag einfach Bescheid, das gebe ich dir auch gerne mit.«
»Egal was?«, fragte Mara ungläubig.
»Naja, fast.«, sagte Julia. »Es muss auch noch alles in den Wagen passen. Also der Strafbock und das Kreuz bleiben hier.«
Nun musste Mara lachen. Auch Julia fiel in dieses Lachen mit ein. Hatten sie sich eben weinend in den Armen gelegen, so lachten sie nun lange. Es war ein befreiendes Lachen und beide hatten den Eindruck nie mehr damit aufhören zu können. Doch irgendwann knieten beide auf dem Boden und lagen sich in den Armen.
»Schade.«, sagte Mara nach einer ganzen Weile. »Aber was soll denn meine neue Herrin von mir denken, wenn ich mit den ganzen Sachen bei ihr auftauche?«
»Weißt du, das ist nicht mein Problem. Und deines auch nicht. Erstens denke ich, daß sie das kaum stören wird und zweitens denke ich, daß das ganz allein deine Sache ist, wenn du es niemandem erzählst.«, sagte Julia. »Komm, hol im Keller zwei von den Umzugskisten und pack alles ein. Am Besten, deine Kleider packst du auch in eine der Kisten, daß ist besser, als sie so herum zu tragen. Und wenn du alles eingepackt hast, dann kommst du in die Küche. Ich mache uns schon mal einen Tee.«
»Ja Herrin. Vielen Dank.«, sagte Mara, umarmte Julia noch einmal und ging in den Keller. Als sie wieder in den Laden kam, war Julia bereits nach oben gegangen. Mara öffnete eine der stabilen Plastikkisten und packte alles sorgfältig und ordentlich ein.

- - -

Mara schaute auf den Kalender. Es war der letzte Freitag im Februar. Sie war nun genau viereinhalb Monate bei Herrin Julia gewesen. Noch nicht einmal ein halbes Jahr. Aber sie hatte Herrin Julia sehr gerne und wäre auch gerne noch hier geblieben. Während sie die fünf Umzugskisten in Herrin Julias Kombi packte dachte sie an die Zeit zurück die sie hier gewesen war. Sie hatte einige neue Erfahrungen gesammelt und viele Leute kennen gelernt, die sie alle vermissen würde. Sie hatte sich gestern von den letzten Leuten die sie kennen gelernt hatte, verabschiedet. Bereits vorgestern war sie noch einmal in der Disco gewesen und hatte sich auch dort von Allen verabschiedet.

Es war viel passiert in den letzten Monaten. Sie hatte Flo und Rolf kennen gelernt und Anke und Heike, deren Frauen. Sie hatte mit Katja Pony gespielt, etwas was sie sicher vermissen würde und sie hatte durch Herrin Julia einiges über sich selbst erfahren. Sie wusste nun, daß es nichts schlimmes war, was passierte, wenn sie ausgepeitscht wurde. Und sie hatte Rebecca kennen gelernt. Sie hoffte, daß sie diese noch einmal wieder sehen würde. Vielleicht würde ihre neue Herrin ihr erlauben, diese zu besuchen. Sie wollte unbedingt herausfinden, was das war, was sie fühlte, wenn sie an Rebecca dachte.

Balde hatte sie alle Kisten und auch ihre Reisetasche im Wagen verstaut und ging noch ein letztes Mal nach oben in ihr zimmer um nachzusehen, ob auch wirklich alles eingepackt war. Ihr Waschzeug hatte sie in der Reisetasche, genau wie die Schultuniken und das Nachthemd, welches sie letzte Nacht getragen hatte. Auch die elektrische Zahnbürste hatte sie in diese Tasche gepackt. Nun stand sie wehmütig in dem Zimmer welches ihr nun so leer vorkam.
»Alles eingepackt?«, fragte Herrin Julia. Sie war unbemerkt nach oben gekommen und stand auf einmal hinter ihr.
»Ich denke schon Herrin.«, sagte Mara und nahm den Teddy vom Bett.
»Dann lass uns nach unten gehen. Ich denke, du hast genauso wenig Hunger wie ich.«
Mara schüttelte den Kopf.
»Dann komm nach unten, dann fahren wir gleich los.«
Mara ging hinter Herrin Julia her. Als sie das Zimmer verließ, schaute sie sich noch einmal um und folgte ihr dann. Sie fragte sich, was sie erwarten würde. Sie war nervös und hatte auch ein wenig Angst.

Unten angekommen, war Mara überrascht, daß so viele Leute da standen. Neben Rolf und Flo, Julias Söhnen, standen auch deren Frauen um das Auto herum. Und auch Katja war da. Sogar Robert und Pamela, die beiden Polizisten die Mara beim Grillen kennen gelernt hatte, waren hier. Alle umarmten sie herzlich und wünschten ihr viel Glück. Es wurde ein tränenreicher Abschied, zumindest für Mara, die ihre Tränen einfach nicht zurückhalten konnte.
Als sie endlich in den Wagen stieg und Julia los fuhr, winkten alle ihr hinterher.

»Aufgeregt?«, fragte Julia nachdem sie eine halbe Stunde gefahren und auf der Schnellstraße Richtung Osten fuhren.
»Ziemlich.«, sagte Mara leise.
Julia streichelte ihr mit einer Hand über die Wange. »Hier, trink einen Schluck.«, sagte sie und gab ihr eine der Flaschen die wie üblich in der Mittelkonsole lagen. Es war eine kleine Flasche, die gerade mal so viel Saft enthielt, der in einen Becher passte. Mara trank die Flasche langsam aus und sofort fühlte sie sie etwas besser.

Ob vor Aufregung oder weil sie die Nacht über kaum geschlafen hatte, kurz nachdem ein Schild die Ausfahrt Erfurt angekündigt hatte, fielen Mara vor Müdigkeit die Augen zu.
Sie wachte erst auf, als Julia sie wach rüttelte. »Komm Schlafmütze. Wir sind da.«, sagte sie. Noch halb schlafend stieg Mara, den Teddy in der Hand haltend, aus dem Wagen. Sie stand vor einem großen Haus. Rund herum gab es nur verschneiten Wald. Vor dem Haus stand ein großer Möbelwagen und einige Leute luden Kisten in diesen ein.
Mara hatte nicht lange Gelegenheit dazu, sich umzusehen. Sie folgte Julia in das Haus und betrat eine große Eingangshalle, in der eine schöne Freitreppe nach oben führte.
»Komm mit nach oben.«, sagte Herrin Julia, die sich hier bereits auszukennen schien. Mara folgte ihr die Treppe hinauf, durch einen Flur in ein Zimmer in dem mehrere große Schränke standen. Sie gingen durch eine weitere Tür und befanden sich in einer geräumigen Wohnküche. Neben der Küchenzeile gab es eine große, bequeme Couch und mehrere Sessel. Das Fenster war mit einem Rolladen verschlossen, der nur wenig Tageslicht herein ließ.
Herrin Julia nahm eine Kiste von dem Tisch und öffnete diese.
»Das hier soll ich dir schon mal geben. Du sollst es anlegen. Das ist eine Art Geschenk.«
Mara nahm das Gestell aus Metallbändern entgegen und betrachtete es eingehend. Sie hatte so etwas bereits in Herrin Julias Laden gesehen. Es war ein Keuschheitsgürtel aus glänzendem Stahl. Von Herrin Julia wusste sie, daß diese Keuschheitsgürtel immer auf Maß angefertigt wurden. Daher wunderte sie sich nicht, als sie diesen anlegte, daß er wie angegossen passte und nirgendwo drückte oder scheuerte. Allerdings war sie noch nicht wach genug um sich zu fragen, warum sie diesen anlegen sollte.
»Es ist ausgemacht, daß du hier auf deine Herrin wartest. Ich wünsche dir alles Gute Mara. Und wenn irgend etwas ist, dann ruf an. Wenn ich selber nicht ran gehen kann, dann wird Andrea sich melden.«, sagte Julia und umarmte Mara lange und fest. Diese erwiderte die Umarmung.

Es wurde eine lange, tränenreiche Umarmung, doch irgendwann löste Julia diese und streichelte Mara über die Wange. »Auf wiedersehen Mara.«, sagte sie.
»Auf wiedersehen Herrin.«, sagte Mara und knickste als Julia das Zimmer verließ.

Sie schaute sich in dem Raum um und fragte sich, wer sie hier wohl erwarten würde. Die Uhr neben der Tür zeigte ihr, daß es 14 Uhr war. So stand sie in dieser recht gemütlich aussehenden Wohnküche und schaute sich um. Sie wurde nur langsam wach und fragte sich, warum Herrin Julia sie ihrer neuen Herrin nicht vorgestellt hatte.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 03.10.17 um 19:11 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:01.10.17 13:05 IP: gespeichert Moderator melden


Wie immer ein wirklich gelungener Teil deiner Geschichte
Danke dafür.

Mara wird sicherlich sehr überrascht sein wenn sie erfährt wer ihre neue Herrin sein wird.
Ich hoffe ich liege da mit meiner Vermutung richtig.


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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:01.10.17 22:22 IP: gespeichert Moderator melden


"Boah" HeMaDo


...du bist ein Sadist, uns auf diesem Haufen Andeutungen sitzen zu lassen, ohne für Gewissheit zu sorgen.

Wehe wenn es jemand anderes ist als Rebecca, die Mara bekommt.....ja dann aber....
aber sowas von "ja dann aber"

Lass uns bitte nicht so lange schmachten bis zur nächsten Auflösung ääähh Fortsetzung.

Ja ja ich weiß ich bin Romantiker und sogar ein Leidenschaftlicher.

Tolle Geschichte deine Geschichte *hihihi*
Und jetzt rann an die Tasten und weiter geschrieben!
In spätestens einer halben Stunde möchte ich die Fortsetzung lesen! Dann gehen mir nämlich die Fingernägel aus.

Gruß Gozar
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