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Thema:
eröffnet von seamaster am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von Herrin_nadine am 24.11.04 20:40

1. Re: Blue Notes

geschrieben von living_and_laughing am 19.11.03 12:03

Diese Geschichte paßt zum November.
Schwermütig und voller Blues.
Und ungerecht wie das Leben an sich.

LG
stephan
2. Re: Blue Notes

geschrieben von Gast träumerin am 19.11.03 17:11

ach, mein seamaster,

schluchz....l&l hat recht....schön und traurig. ist ja eigentlich gar nicht deine art....

sehnsüchtige küsse
deine träumerin
3. Blue Notes

geschrieben von seamaster am 19.11.03 18:19

Blue Notes


Der Sonnenuntergang war so atemberaubend schön, wie man ihn nur auf dem Meer erleben konnte. Fast lautlos segelte die schwere Yacht durch die sanfte Dünung auf die Stelle zu, wo der tiefrote Feuerball bald in der blauen Unendlichkeit versinken würde. Gedankenverloren saß ich vorn an Deck und spielte Saxophon – schwermütigen Blues mit „coolen“ Elementen, so wie man ihn manchmal auch in Einkaufspassagen und U-Bahnhöfen hören konnte.

Manchmal kamen die Delphine, wenn sie die Musik hörten, denn sie liebten den warmen und rauen Klang des Instruments, besonders die tiefen Töne. Aber heute ließ sich keiner von ihnen sehen, was mich ein wenig traurig stimmte. Vorsichtig legte ich das Saxophon auf den graubraunen Teakplanken ab und schaute es an – ein hübscher Kontrast! Ich hatte es zu Weihnachten geschenkt bekommen, als ich siebzehn war, nachdem ich schon sechs Jahre lang klassischen Klarinettenunterricht gehabt hatte.

Ohne mich festhalten zu müssen stand ich auf und ging zurück ins Cockpit. Ein kurzer Blick auf den Autopiloten bestätigte mir, dass wir immer noch exakt nach Westen fuhren. Unten im Salon war es schon sehr dunkel, aber ich hätte den Weg auch mit verbundenen Augen gefunden. Sie lag immer noch so ausgestreckt da, wie wir uns geliebt hatten, denn ihre Arme und Beine waren an alle vier Ecken der breiten Doppelkoje gefesselt. Ich beugte mich über sie und schaute ihr in die Augen.

„Du hättest mich nicht betrügen dürfen!“

„Ja, ich weiß…“

Stumme Tränen rollten über ihre Wangen. Ich küsste sie zärtlich auf die Stirn und ging zurück in den Salon. Neben dem Navigationstisch öffnete ich eine Klappe im Boden und schraubte den Geber für den Geschwindigkeitsmesser heraus, das Wasser schoss mir in einer kleinen Fontäne entgegen. Langsam und ohne Hast stieg ich die Treppe hinauf und kletterte runter auf die Badeplattform. Ich zog das vorbereitete Beiboot an der Leine heran und ließ mich nach dem Übersteigen noch ein Stück mitziehen, bevor ich die Verbindung kappte. Die Yacht entfernte sich schnell und würde sicher noch eine ganze Weile auf diesem Kurs weitersegeln. Sehnsüchtig schaute ich ihr nach, ich hatte sie wirklich geliebt…


ENDE
4. Re: Blue Notes

geschrieben von living_and_laughing am 19.11.03 18:30

Jaaaa Seamaster
ich versenke auch lieber nur meinen Mast- (nicht im -darm*g*) anstatt gleich das ganze Boot.
Grüßle
stephan

5. Re: Blue Notes

geschrieben von seamaster am 19.11.03 18:39

Aber l&l !!!!!
Wäre jetzt nicht eine Rüge angebrachter gewesen in Bezug darauf, dass ich einem schwimmenden Objekt unter Umständen den Vorzug geben würde...?
6. Re: Blue Notes

geschrieben von living_and_laughing am 19.11.03 18:54

...wenn ich mich mit meinen "Objekten" beschäftige, dann schwimmen die auch immer. *bg*

Also verstehe ich jetzt so gar nicht ganz, was Du meinst.*blödausderwäscheguck*

stephan
7. Re: Blue Notes

geschrieben von seamaster am 19.11.03 19:04

Vielleicht war es auch zu versteckt - also: In der Geschichte ziehe ich einen Stöpsel aus dem Boot, obwohl (bzw. weil) sich noch eine Frau darauf befindet. Und dann antworte ich der träumerin, dass ich in Wirklichkeit natürlich nie mein Boot aufgeben würde, aber...
Jetzt alles klar? Nicht dass noch eine strafrechtliche Verfolgung gegen mich eingeleitet wird...
8. Re: Blue Notes

geschrieben von living_and_laughing am 19.11.03 21:27

Mein lieber Seamaster
..ich stellte und stelle mein Licht gerne unter einen Schemel, damit ich mich und Andere nicht so leicht blende, aber diese Ausführlichkeit zersetzt mich jetzt dann doch so leicht. (Bin ich jetzt ne Wasserleiche?)

...kann ich mich tatsächlich sooo glaubwürdig blöd stellen

"Das Wasser schoß mir in einer kleinen Fontäne entgegen"

Da Du ja bei dieser Schilderung nicht im Bidet warst, konnte ich mir schon mich vermuten lassen was Du gemeint tust hast haben können dürfen sollen lassen.

Ja, ja die Bayern und ihre Klischee s...
Liebe Grüße vom
Hein Blöd des Forums *g*
9. Re: Blue Notes

geschrieben von seamaster am 20.11.03 08:40

Jetzt hättest du es doch fast geschafft, eine spontan unüberlegte Donau-Analogie zu meinem fränkischen Umfeld aus mir herauszublödeln...
10. Re: Blue Notes

geschrieben von living_and_laughing am 20.11.03 21:47

Schaaaaaaaade......
...wenn dann will ich s doch ganz und nicht fast schaffen.
Wär jetzt schon wissensdurstig gewesen, welcher Art Dein Waterloo, ähhh... Waterworld, gewesen wäre.
Denn bisher war ich beim Blödeln relativ weit vorne dabei *g*

ACHTUNG!!!! nichts für zarte und sensible und stolze Stammesangehörige, im hohen Norden Bayern s !!!!

Die Bayern und die Schwaben,
die schissen in den Graben!
Aus dem Gestank,
entstand der Frank!

Huahuahuahuahaaaaaaa*hysterischkicher*

(muß ich mich schon wieder outen? bin ich ne Tunte?)
J Oxtrap, was meinst Du dazu

Hoffe jetzt schwer unseren Seemann der nicht träumen soll, aus der stillen Reserve zu locken.

Erwartungsvolle Grüße
stephan

11. Re: Blue Notes

geschrieben von seamaster am 21.11.03 11:04

Tja, mein kleiner gelber Hüpfsack, es wäre so eine spontan bayernschubladisierene Anmerkung gewesen, die ich aber heute nicht mehr so "schön" zusammen bekomme

Und in Franken bin ich sozusagen nur missionarisch tätig, meine eigentliche Heimat liegt aus deinem Blickwinkel betrachtet wahrscheinlich gleich unterhalb der Packeisgrenze

ps: Pfaffenhofen? Dann wärst du ja im Auftrag des Herrn unterwegs
12. Re: Blue Notes

geschrieben von living_and_laughing am 21.11.03 20:02

Leider, leider....
...gibts im Bayerischen zu viele kirchlich verbändelte Gemeinden.
Nun komme ich ja nicht direkt aus Pfaffenhofen, aber die Bruderschaft in der Namensführung zum Pfaffenspiegel, haben mich bewogen, es hier als Zuagroaster auszuhalten.
...und Pfaffe... ist wenigstens negativer behaftet als Pfarr....

...und wie gefällt es Dir als Däne hier in Grönländisch-Bayern

Außerdem möchte ich nun doch betonen, daß ich zwar das "Gedicht" erheiternd finde, aber selber angenehme Erinnerungen und auch Freunde in Franken habe.

Ja,ja....
....man lese und staune.....
ich wage es zu behaupten, ich hätte Freunde!!!

...übrigens,
mir ist letztens eine Geschichte, die ich hier veröffentlichen wollte, irgendwo in den Weiten des Net s entschwunden und ich habe jetzt drei Versuche gestartet, sie nochmals nachzuschreiben, aber auch mir gelingt es einfach nicht mehr, den Humor, usw. einzufangen.
Und ich fand sie sooooo gelungen.

Best Wishes
stephan

13. Re: Blue Notes

geschrieben von Gast träumerin am 22.11.03 00:01

hallo l&l, mein süsser,

da reiche ich dir doch mal ein schmetterlingsnetz, damit du nach deiner geschichte fischen kannst..

und ich hoffe doch sehr, dass du sie damit einfängst, mein kleiner...

aufmunternde grüsse
deine träumerin
14. Re: Blue Notes

geschrieben von Butterfly am 22.11.03 08:10

Heyheyhey! Schmetterlingsnetze kann ich gar nicht leiden *schnief*.
Das Flatterviech.
15. Re: Blue Notes

geschrieben von living_and_laughing am 22.11.03 10:17

....nun jetzt gerade, beim aufwachen ist mir endlich mal wieder ne neue Geschichte eingefallen.
Nennen wir s ausgleichende Gerechtigkeit.
Aus Ehre vor Seamaster s Thread hier, werde ich nicht mitteilen wo diese dann zu finden sein wird.
Will ja nicht in der "Fremde" wildern.

Hatte mein Leid schon Butterfly geklagt, aber der meinte nur ich soll weg von Microsoft und hin zu Muzolino oder Mozilla oder Gorgonzola oder Gozilla oder irgend so was...

...und meine Geschichte war so ein dicker Brocken, daß ich da mit Tiefseenetzen hätte tauchen müßen.
(kann ich ja jetzt leicht behaupten *g*)

Danke für die aufmunternden Grüße und gleiche zurück, auch an Butterfly

stephan

16. Re: Blue Notes

geschrieben von Why-Not am 27.11.03 10:47

Eine schöne Story, auch wenn sie so gar nicht zu meinem Happy-End-Fetisch paßt.

Why-Not
17. seamasters Kurzgeschichten 2

geschrieben von seamaster am 01.12.03 21:00

Game over


So ganz genau kann ich mich nicht mehr an die Entwicklung erinnern, die schließlich zu einer Erweiterung unserer sexuellen Aktivitäten führte. Jedenfalls brachte uns irgendwann nach sechzehn Ehejahren eine von mir zaghaft gewonnene Wette das erste Mal in einen Pärchenclub. Und überraschenderweise für uns beide konnten wir wirklich auf Anhieb damit umgehen, den Partner völlig eifersuchtsfrei beim Sex mit anderen zu erleben.

Unsere emotionale Bindung wurde dadurch in keinster Weise beeinträchtigt und so blieb es nicht bei dem einen Besuch, sondern sie wurden bald eine kribbelnde Bereicherung unserer Wochenendaktivitäten. Und von Mal zu Mal wurden wir beide mutiger und experimentierfreudiger und entdeckten Seiten an uns, die wir vorher gar nicht gekannt hatten – Julia ihre dominante und ich meine voyeuristisch devote.

Bald schon wurde diese neue Rollenverteilung selbstverständlich und es dauerte nicht lange, bis wir sie auch durch entsprechende Outfits dokumentierten – allerdings nur auf den Clubbereich beschränkt, denn im Alltag blieb alles wie bisher. Aber meine Gedanken kreisten nun auch während der Woche ständig um dieses erregende Thema und ich fieberte den Freitagen förmlich entgegen. Julia empfing mich dann zuhause schon in ihrem strengen Domina - Dress und ich musste mich unter ihrer Aufsicht in ihr „Hündchen“ verwandeln.

Im Wesentlichen war ich bei diesem Outfit bis auf den Keuschheitsgürtel, die Sklavenhaube und das Würgehalsband mit der massiven Kette nackt. Julia trug meistens eine enge Lederkorsage, die ihre großen festen Brüste freiließ, dazu oberschenkelhohe Stulpenstiefel mit extrem hohen Absätzen und manchmal auch Handschuhe, selten aber einen Slip. So stiegen wir schon zuhause in den Wagen und verließen im Schutz der Dunkelheit die Garage, wobei uns beiden die Vorstellung einer möglichen Entdeckung den besonderen Kick verschaffte.

Im Club angekommen durfte ich Julia nur noch auf allen Vieren folgen und sie hielt mich immer fest an der Kette, auch dann, wenn sie sich hemmungslos vergnügte. Dabei hatte sie oft die ganze Zeit über Augenkontakt zu mir und teilte mir so ihre Empfindungen mit. Ich liebte es sehr, sie „brav“ beim Sex zu beobachten und dabei selbst nur passiv sein zu dürfen. Julia spielte die Rolle sehr konsequent – niemals machte sie eine Ausnahme, meine „Erlösung“ erfolgte stets erst dann, wenn wir wieder zuhause waren.

Nach einigen Monaten waren diese regelmäßigen Spiele zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden und hätten ewig so weitergehen können, wenn ich nicht zufällig ein Telefongespräch von Julia mit angehört hätte! An diesem Nachmittag war ich schon früher nach Hause gekommen und gerade auf dem Weg zu ihr auf die Terrasse, als ich bemerkte, dass sie telefonierte und mich anscheinend nicht gehört hatte.

Das Wort „Liebster“ ließ mich im Wohnzimmer erstarren und ich lauschte ungläubig ihren süßen Worten, die für einen Anderen bestimmt waren. Sie hatte also einen Geliebten und das vermutlich schon seit geraumer Zeit, denn bei diesem Gespräch ging es ganz eindeutig um die baldige Trennung von mir und das tolle Leben, das sie beide mit Julias Hälfte unseres Vermögens haben würden! Gegen die aufkommende Übelkeit ankämpfend schaffte ich es gerade noch, das Haus wieder unbemerkt zu verlassen und mit dem Wagen davonzufahren.

Auch wenn es aufgrund unserer sexuellen Vorlieben vielleicht nicht ganz einfach nachvollziehen ist – ich war rasend eifersüchtig und konnte einfach nicht begreifen, wie es dazu kommen konnte - wir führten eine aus meiner Sicht mustergültige Ehe und ich erfüllte Julia jeden nur erdenklichen Wunsch. Doch „diesen“ würde ich ihr nicht erfüllen können, denn eine finanzielle Trennung bedeutete zwangsläufig auch das Ende meiner mühsam aufgebauten Firma!

Zutiefst enttäuscht und mit klopfendem Herzen fuhr ich zu „unserem“ Club, aber er war noch nicht geöffnet. Nach mehrmaligem Klingeln öffnete mir schließlich Chris, der Geschäftsführer und sah mich besorgt an. Ich war nicht sicher ob er mir helfen konnte, aber ich hatte von seiner zweifelhaften Vergangenheit gehört und wollte meinen spontanen Plan umsetzen, bevor ich es mir vielleicht noch anders überlegte.

Chris bat mich herein und fragte sofort was los sei, meine üble Verfassung war wohl augenscheinlich genug. Nach anfänglichem Zögern fragte ich ihn direkt, ob er noch Kontakt zu Leuten hätte, die jemanden zügig „verschwinden“ lassen könnten. Chris zuckte kurz zusammen und blickte mir forschend in die Augen. Er stellte keine Fragen und sagte dann bedächtig, dass dies nicht ganz billig sei – vorausgesetzt, ich würde es wirklich ernst meinen. Ich nickte fast unmerklich, damit war das Gespräch zunächst beendet.

Völlig angespannt fuhr ich nach Hause und erzählte Julia etwas von geschäftlichen Schwierigkeiten, die ich aber bald lösen würde. Sie gab sich mit dieser Erklärung zufrieden und ließ mich auch weitestgehend in Ruhe, was ich sehr begrüßte, denn ich konnte mich nur schwer zusammenreißen. Am nächsten Tag rief mich vereinbarungsgemäß Chris an und sagte mit ruhiger Stimme, dass er jemanden gefunden habe und ich am Donnerstag mit der entsprechenden Person in den Club kommen und direkt in das „Kesselhaus“ gehen solle…

Jetzt erst wurde mir die Ungeheuerlichkeit meines Planes wirklich bewusst und eine erstickende Aufregung umklammerte meinen Brustkorb. Doch ich war auch nach dieser qualvoll durchwachten Nacht immer noch bereit dazu, denn eine gemeinsame Zukunft konnte es für Julia und mich nicht mehr geben. Sie würde einfach verschwinden, von mir als vermisst gemeldet werden und bei unserer nach außen hin bisher völlig intakten Ehe dürften die Ermittlungen dann auch bald eingestellt werden!

Am Abend erzählte ich Julia so gelassen wie möglich von dem „Sonderevent“ im Club und sie freute sich über diese Überraschung. Donnerstags war dort eigentlich Ruhetag, aber manchmal gab es an diesen Tagen tatsächlich geschlossene Veranstaltungen. Und das „Kesselhaus“, ein düsterer und unheimlicher großer Raum im Keller der ehemaligen Fabrik, wurde dabei nur selten zur Benutzung freigegeben.

Damit Julia keinen Verdacht schöpfte, begannen wir am nächsten Tag die Vorbereitungen wie üblich. Als ich sie dann in ihrer prachtvollen Aufmachung sah, wurde ich eine Sekunde lang wankelmütig, doch dann dachte ich an das, was sie mir bereits angetan hatte und noch antun wollte! Entschlossen chauffierte ich uns zum Club und parkte auf der Rückseite des Gebäudes, während mich eine seltsam erregende Unruhe erfasste. Das Geld ließ ich wie vereinbart im unverschlossenen Kofferraum…

Wir betraten den Club über die hintere Treppe, die direkt in den Keller führte. Unten angekommen zwang mich Julia auf alle Viere und zog mich relativ unsanft mit stramm gehaltener Kette den mit Fackeln markierten Weg entlang, er führte direkt ins Kesselhaus. Je näher wir kamen, umso stärker schlug uns Hitze entgegen, hatte Chris den riesigen alten Ofen etwa aus einem bestimmten Grund in Gang gesetzt?

Wir erreichten das Kesselhaus und die Szene wirkte absolut gespenstisch. Der Raum wurde durch Fackeln nur sehr spärlich erleuchtet und erinnerte mit dem glühenden Öfen, den rostigen Flaschenzügen und den alten Maschinen und Werkbänken an eine mittelalterliche Folterkammer. Plötzlich tauchte ein Mann auf, der sich stilvoll als Henker maskiert hatte. Ohne ein Wort zu sagen packte er Julia fest am Oberarm und führte sie zu einer massiven Bank, auf die eine Art Pranger montiert war.

Zügig krabbelnd musste ich den Beiden folgen, denn Julia hielt die Kette wie immer fest. Lächelnd beugte sie sich der sanften Gewalt des „Henkers“ und ließ sich bereitwillig in dem Pranger fixieren, sie mochte diese „Spiele“ und freute sich nun besonders über mein exklusives „Geschenk“. Ihr Rücken wurde in eine waagerechte Position gezwungen und sie stellte sich von ganz allein so breitbeinig hin, dass der Henker die Fußschellen leicht befestigen konnte.

Voller Vorfreude wackelte Julia einladend mit ihrem Hinterteil, nichts von dem ahnend, was gleich auf sie zukommen würde! Durch die Platte konnte sie nicht mitbekommen, was hinter ihr geschah und so sah sie auch nicht, wie der Henker zwei Stahlgriffe aus der Tasche holte, die durch eine dünne Stahlsaite miteinander verbunden waren. Ruhig legte er sein „Instrument“ auf die Platte der Werkbank und nahm Julia meine Halskette aus der Hand.

Trotz der Hitze krochen frostige Schauer meinen Rücken hinunter, damit würde er gleich Julias Hals… Ich war so gebannt von der Situation, dass ich dem Henker brav wie ein Lamm folgte und es zuließ, dass er mich im Abstand von etwa drei Metern vor Julias Augen festkettete - mit meiner Halskette an einem Ring in der Wand und zusätzlich mit Handschellen an einem Bodenring.

Die Inszenierung einer ultimativen Show war anscheinend im Preis inbegriffen und ich spürte nun nicht mehr nur eine extreme Spannung, sondern ganz offensichtlich auch eine unglaubliche sexuelle Erregung! Von Julia konnte ich nur den Kopf und ihre Hände, und unter der Bank ihre gespreizten Beine sehen. Sie sendete mir lustvolle Signale mit ihren Augen, denn der Henker war bereits hinter sie getreten und hatte den Bewegungen nach sofort damit begonnen, sie sehr hart und rücksichtslos zu stoßen.

Aber es schien ihr gerade deshalb Vergnügen zu bereiten und auch ich konnte es nun nicht mehr erwarten, dass der Henker seine Arbeit zu Ende führte. Vor Aufregung hielt ich den Atem an als ich sah, wie er endlich zur Seite griff. Doch er nahm nicht die Stahlsaite, sondern ein Kästchen mit einem Kabel daran und gab es Julia in die Hand. Sie betätigte lächelnd eine Taste und eine kleine Lichterkette ging an.

Die kleinen Lichter liefen das Kabel entlang bis zur Wand und ich verfolgte mit den Augen verwirrt den weiteren Verlauf, was hatte das zu bedeuten? Doch als ich dann sah, dass sich die Lichtpunkte hinter mir teilten, und zu den beiden Befestigungspunkten meiner Ketten liefen, hatte ich verstanden! Entsetzt schaute ich wieder nach vorn, der Henker war Chris – er hatte seine Haube abgezogen. Und in Julias Augen sah ich den Glanz eines heftig einsetzenden Orgasmus, während sie mit ihrem lustverzerrten Mund einen Kuss in meine Richtung formte und die zweite Taste betätigte…
18. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Gast träumerin am 01.12.03 23:07

puh....schaurig, mein liebster seamaster... wieder eine echte gänsehaut-story. da hat er sich ja sauber selbst aufs kreuz gelegt....schauder...

trotz alledem, oder weil, eine tolle short-story. so als übergang, bis du uns wieder mit einer langen story beglückst.

liebe grüsse, hippelige küsse
deine träumerin
19. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von am 02.12.03 09:06

Ich wusste doch, dass ich mit meinen kleinstädtisch-biederen Vorurteilen gegen Swingerclubs Recht habe ... ich wusste es doch ...

ChariSMa
20. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von living_and_laughing am 02.12.03 10:27

Ich wußte doch, daß es da irgendeinen unbestimmten Grund gibt, mich nicht in Ketten legen zu lassen...., ich wußt es doch....

stephan

21. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Butterfly am 02.12.03 10:50

Ach, L&L, du mußt dich halt von jemandem in Ketten legen lassen, dem du vertraust.

*Kopfkratz* Und das sage ich, ein staatlich attestierter Paranoiker? Ich vertraue mir ja nicht mal selbst.
Wieder was gelernt, jetzt weiß ich wenigstens, warum ich bei Selfbondage immer so ein ungutes Gefühl habe...

Aber die Geschichte ist gut, wenn auch etwas... vorhersehbar? Sorry, das jetzt so zu sagen.
Es tut mir leid, ich verweise auf meinen Entschuldigungsthread

Schmetterling
22. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von living_and_laughing am 02.12.03 10:58

Auch ich hatte mit solch oder ähnlichem Ausgang gerechnet, war aber froh, endlich mal von selbst und ohne anderweitige Hilfe einen Ausgang gefunden zu haben.
Muß nämlich sonst immer wieder nachfragen.
Denn beim Eingang geht s doch nicht raus....
Oder
stephan

23. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Butterfly am 02.12.03 12:03

... Gesunderweise meist jedenfalls nicht... aber bei den Dingen, die du so ißt... Minimikroatombomben, Schmeißfliegen... *schauder*
24. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von seamaster am 02.12.03 20:14

Vielleicht könnte ich in dem Club ja mal einen Abend für "anstrengende" Forumsmitglieder arrangieren! Er ist zwar schon seit einiger Zeit geschlossen, aber ich habe noch einen Schlüssel - und der miniatombombensichere Ofen funktioniert einwandfrei...
(Diese Nachricht wurde am 02.12.03 um 20:14 von seamaster geändert.)
25. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Why-Not am 02.12.03 23:49

Hallo seamaster,

warum nimmst Du eigentlich nie Rücksicht auf meinen Happy-End-Fetisch? <grummel>

Ist aber trotzdem eine schöne Story, getreu dem Motto: Wer andern eine Grube gräbt -- ist Totengräber. (oder so ähnlich)

In gewisser Weise erinnert es sogar an griechische Tragödien (die leider meist auch kein Happy-End haben). Ähnlich Ödipus(si) wird durch den Versuch, ein Unheil abzuwenden gerade dieses heraufbeschworen. (erneut: oder so ähnlich)

Why-Not
26. Das Zimmermädchen

geschrieben von seamaster am 09.02.04 21:41

1

„Ach, jetzt habe ich mein Buch schon zu Ende gelesen…!“
Francesca sah mich mit mädchenhaftem Augenaufschlag über den Rand ihrer Sonnenbrille hinweg an. Auch nach Jahren noch konnte sie mich problemlos mit ihren für eine Sizilianerin ungewöhnlich hellblauen Augen gefangen nehmen. Sie bildeten einen faszinierten Kontrast zu ihren langen glatten und glänzendschwarzen Haaren und in Verbindung mit ihrem hübschen sonnengebräunten Gesicht und ihrem schlanken, aber gleichzeitig auch sehr sinnlichen Körper präsentierte sich mir ein aufregender Gesamteindruck.

Frauensprache! Auch ohne das auffordernde Hochziehen der linken Augenbraue wusste ich genau, was meine „kleine Italienerin“ nun von mir erwartete – ich sollte meinen gemütlichen schattigen Platz unter dem Sonnenschirm verlassen, den ganzen Weg vom Strand zu unserem Bungalow hin und zurück laufen und ihr ein neues Buch holen! Seufzend setzte ich mich auf und betrachtete trotzdem stolz meine nur mit einem Mikrobikini bekleidete Frau, die sich verführerisch in der gleißenden Sonne aalte.

Hier an diesem karibischen weißen Strand wirkte sie noch exotischer als in Deutschland, aber die Optik täuschte etwas – sie war bereits in Deutschland geboren und dachte durch und durch „teutonisch“, wobei aber auch das südeuropäische Temperament unterschwellig immer wieder hervorblitzte. Insgesamt ergab das eine ziemlich brisante Mischung, mit der man einerseits sehr gefühlvoll umgehen musste, bei der es mir aber anderseits auch niemals langweilig wurde!

Ich stand brav auf und wurde dafür mit einem hinreißenden Lächeln belohnt, bevor Francesca sich lasziv auf den Bauch rollte. Die hoch stehende Sonne brannte empfindlich auf meiner hellen Haut und so machte ich mich nach einem Küsschen auf ihre Schulter zügig auf den Weg zum Bungalow. Das Wägelchen des Zimmermädchens stand noch vor der Tür und meine Stimmung verbesserte sich dadurch schlagartig, denn nun würde ich wenigstens durch die Anwesenheit dieses unglaublich erotischen Mädchens für den heißen Weg entschädigt werden!

Mit leicht beschleunigtem Puls öffnete ich die Tür, doch der Anblick danach übertraf alle meine Erwartungen! Ich war eigentlich darauf eingestellt, höchstens ein paar verstohlene Blicke auf sie zu werfen und hinterher am Strand davon zu tagträumen. Doch das Zimmermädchen stand fast nackt vor dem großen Spiegel und hatte sich mit Francescas Make-up Utensilien zurechtgemacht. Und hinter ihr hing das hauchdünne rote Abendkleid, das sie anscheinend gerade anprobieren wollte.

Als sie mich sah, erschrak sie fast zu Tode und sah mich mit weit aufgerissenen und angsterfüllten Augen an. Mit ihren kleinen Händen versuchte sie instinktiv, ihre wohlgeformten Brüste zu bedecken, was ihr aber aufgrund der Fülle nur sehr unzureichend gelang. Ich blieb in etwa zwei Meter Abstand an der Tür stehen und betrachtete sie mit einer ehrfürchtigen Bewunderung.

Francescas hochhackige rote Riemchensandaletten von Armani machten sich an ihren hübschen Füßchen außergewöhnlich gut und betonten ihre schönen schlanken Beine. Und der ebenfalls rote hauchzarte Spitzentanga zeigte eher mehr als er verbarg. Ansonsten trug sie nichts als Haut, seidig schimmernde bronzefarbene Haut und eine spontane Welle der Erregung durchflutete mich, was durch meine dünnen Shorts hindurch auch nach außen hin deutlich sichtbar wurde!

Der Gesichtsausdruck des Zimmermädchens entspannte sich erstaunlicherweise bei diesem Anblick und ein sanfter Anflug eines Lächelns umspielte ihren blutrot geschminkten Mund. Irgendwie schien sie jetzt nicht mehr zu befürchten, dass ich mich über sie beschweren und sie dadurch ihren Job verlieren würde… Ganz langsam öffnete sie ihre Arme und gab den Blick auf ihre herrlichen hoch angesetzten Brüste frei, die von großen dunklen Warzen gekrönt wurden.

Sie kam nun mit kurzen tackernden Schritten auf mich zu und stellte sich so dicht vor mich, dass ich die Hitze ihres Körpers durch mein Hemd hindurch spüren konnte. Ihre Augen funkelten mich herausfordernd an und ohne den Blickkontakt zu lösen, verriegelte sie die Tür mit der linken Hand von innen. Mit der anderen fuhr sie geschickt in den Bund meiner Shorts und ertastete zärtlich das Ausmaß meiner fast ganz entwickelten Männlichkeit.

Ich erntete ein anerkennendes Nicken dafür und ließ es auch widerstandslos zu, dass sie mir die Shorts einfach abstreifte. Ein erotischer Traum wurde wahr und alle meine Gedanken konzentrierten sich nur auf diesen Augenblick, es gab kein zurück mehr! Ich war wie verzaubert und vergaß alles andere um mich herum, auch meine wunderschöne Francesca am Strand! Mechanisch zog ich nun mein Hemd aus, kickte die Flip-Flops von meinen Füßen und stieg aus den Shorts aus, die locker auf meinen Füßen lagen.

Das Zimmermädchen ging in die Hocke und fing sofort an, mich mit ihren weichen Lippen und ihrer flinken Zunge zu verwöhnen. Ich war von der Situation so angeheizt, dass ich meinen Orgasmus nur mit Mühe zurückhalten konnte und wäre schon nach wenigen Augenblicken gekommen, wenn ich sie nicht mit sanftem Nachdruck wieder nach oben gezogen hätte. Ich nahm sie fest in meine Arme und bekam so das erste Mal richtigen Hautkontakt mit ihr.

Ihre Haut war so glatt und so weich, allein schon für das Erleben dieses Gefühls hatte es sich bereits gelohnt, dieses Risiko einzugehen. Doch ich wollte mehr und so trug ich sie ins Schlafzimmer und legte sie zärtlich auf dem Bett ab. Sie lächelte immer noch, doch mit einem kurzen Fingerzeig auf den Wecker gab sie mir zu verstehen, dass sie nicht mehr allzu viel Zeit hatte. Und ohne dass ich sie dazu aufgefordert hatte, streifte sie den Slip ab, drehte sie sich herum und zeigte sich mir von hinten in der Hundestellung, wobei sie einladend mit ihrem süßen Po hin und her wackelte.

„Preservativo…!“
Dieses Wort stoppte mich gerade noch, als ich mein zum Platzen angeschwollenes Lustorgan bis auf wenige Zentimeter an ihr Allerheiligstes herangeführt hatte. Mit zitternden Fingern fischte ich eines aus der Nachttischschublade, ohne dass dafür ich meine Position wesentlich verändern musste und streifte es zügig über. Nach dieser kleinen Unterbrechung wurde ich dadurch belohnt, dass sich das Mädchen noch weiter nach vorn neigte und auch ihre Schenkel ein wenig mehr spreizte.

Sie bot sich mir nun in einer perfekten Position dar und ich zögerte den Augenblick der Vereinigung hinaus. Obwohl ich eigentlich eher zu den ausdauernden Männern gehöre wusste ich, dass ich diesmal nur wenige Stöße aushalten würde und weidete mich deshalb ganz bewusst und intensiv an ihrem Anblick. Meine Hände zeichneten dabei die Konturen ihres berauschenden Körpers nach und arbeiteten sich von ihren Beinen, über den göttlichen Po bis zum Rücken hinauf und ertasteten dann ganz behutsam ihre Brüste von beiden Seiten.

Während ich die harten Brustwarzen liebevoll zwischen meinen Fingern rollte spürte ich, wie ihre kühle kleine Hand sich meinem Schaft näherte und ihn mit festem Griff zum Eingang ihrer Lustspalte führte. Meine Spitze war bereits eingetaucht und ich fühlte, wie die betörende Hitze und süße Enge mich wie von selbst immer tiefer hineinzog. Mit beiden Händen packte ich das Mädchen nun fest an den Hüften und eroberte jetzt sie langsam, Zentimeter für Zentimeter!

Als ich ganz in sie eingedrungen war, genoss ich einen Moment lang das zarte Kribbeln, das die weiche Haut ihres Hinterns auf meinen Schenkeln verursachte. Sie drängte sich mir nun lüstern entgegen und forderte ganz offensichtlich eine härtere Gangart. Zunächst mit zaghaften, aber dann immer wilderen Stößen bockte ich sie regelrecht auf und war stolz darauf, doch länger als erwartet durchgehalten zu haben. Und das Mädchen stand bei dieser kraftvollen Behandlung schon bald vor einem phänomenalen Orgasmus…
27. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von am 10.02.04 19:47

hey, hey, hey ... dieser Seamaster ... für diese Geschichte brauchst Du ja bald einen Waffenschein! ... *gg.
erotisierte Grüße
ChariSMa
28. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von seamaster am 10.02.04 20:05

Tja meine liebe ChariSMa - ohne Laptop im Urlaub muss man seine Phantasien eben in andere Bahnen lenken - damit meine ich selbstverständlich nur die ausführliche gedankliche Ausformulierung unter Palmen...
29. Das Zimmermädchen 2

geschrieben von seamaster am 10.02.04 20:13

2

Ihr lustvolles Stöhnen und die Gänsehaut auf ihrem Hintern waren für mich das Zeichen, dass auch ich mich nun nicht mehr zurückhalten brauchte. Und schon mit den nächsten Stößen explodierte meine aufgestaute Erregung und ich pumpte meinen Liebessaft glücklich und befreiend in das Kondom. Gern wäre ich noch einen Moment länger mit meinem traumhaften Zimmermädchen zusammengeblieben, aber ich verstand andererseits auch, dass sie nun gehen musste, um nicht zu sehr aufzufallen.

In nur wenigen Augenblicken hatte sie sich wieder abgeschminkt, ihre Uniform angezogen und alle Spuren ihrer „Anprobe“ beseitigt. Ich lag immer noch überwältigt auf dem Bett und mein halbschlaffes bestes Stück badete in seiner eigenen Körpermilch. Das Ganze hatte keine zehn Minuten gedauert und so trauerte ich dem Gefühl bereits jetzt schon nach. Das Mädchen stand jetzt züchtig angezogen und brav neben dem Bett und schaute strahlend auf mich herab.

„Mañana…?“
Daran hatte ich noch gar nicht gedacht! Natürlich, warum sollte ich mich nicht noch einmal mit ihr treffen? Aber auch wenn es ihr sichtlich Spaß gemacht hatte, sie würde es sicher nicht nur aus purer Menschenfreundlichkeit wiederholen… Doch wie hoch sollte das „Taschengeld“ sein? – die Löhne hier waren sehr niedrig, aber ich wollte sie auch nicht beleidigen!

„Cinquenta Dollares?“
Hoffentlich hatte ich jetzt nicht etwas völlig missverstanden und sie würde auf das Angebot von fünfzig Dollar so reagieren, wie ich es mir erhoffte. Und tatsächlich, ihr Mund verzog sich zu einem breiten zufriedenen Grinsen.

„Vale, hasta mañana a la misma hora…!“
Sie hauchte mir noch einen Luftkuss zu und verschwand leise aus dem Bungalow. Also gut, morgen um dieselbe Zeit würde ich sicher arrangieren können! Doch jetzt musste ich mich beeilen, damit Francesca keinen Verdacht schöpfte. So schnell ich konnte machte ich mich sauber, und kontrollierte noch mal gründlichst das Zimmer bevor ich es verließ – selbstverständlich nicht ohne das Buch!

„Das hat aber gedauert…!“
Francesca klang betont vorwurfsvoll, aber sie war nicht wirklich verärgert, dazu kannte ich sie zu gut.

„Ich habe unterwegs noch meinen Segelpartner getroffen und wir haben an der Bar was getrunken und ein bisschen gequatscht... Hier, dein Buch!“
Francesca sah jetzt schon deutlich versöhnlicher aus und schenkte mir ein gnädiges Lächeln.

„Ja, ja, ein bisschen gequatscht… - über eine halbe Stunde! Jetzt brauche ich das Buch gar nicht mehr anzufangen, gleich beginnt die Wassergymnastik am Pool. Willst du nicht mal mitmachen?“ Ich setzte meine überzeugendste Leidensmiene auf und brachte Francesca damit spontan zum Lachen.

„Schon gut, schon gut, du „darfst“ hier bleiben! Ich gehe mal so langsam los und ziehe mir vorher einen etwas „stoffigeren“ Bikini an – mit dem Teil hier würde ich nur unnötiges Aufsehen erregen…!“
Francesca stand auf und schlüpfte in ein grob gehäkeltes Strandkleid. Mit einem zärtlichen Kuss verabschiedete sie sich noch von mir und schwebte grazil über den Strand, nicht nur die Blicke etlicher Männer hinter sich herziehend.

Ich legte mich auf den Rücken und versuchte zu ergründen, ob ich jetzt ein schlechtes Gewissen hatte. Aber ich hatte keins, ich fühlte mich phantastisch! Und an meinen Gefühlen gegenüber Francesca änderte das doch nichts – das mit dem Mädchen war einfach nur Sex! Eingelullt in die wohligen Erinnerungen der jüngsten Vergangenheit und mit dem angenehmen Rauschen des Meeres im Hintergrund schlief ich ein.

Platsch! Eine kleine Plastiktüte war auf meinem Bauch gelandet und hatte mich unsanft geweckt. Francesca stand neben mir, die Hände fest in die Hüften gestemmt. Sie sah absolut nicht amüsiert aus, hatte sie womöglich etwas gemerkt? Vorsichtig schaute ich in die Tüte hinein. Verdammt, mein benutztes Kondom! Ich hatte es doch extra in einer leeren Zigarettenschachtel versteckt, bevor ich sie unter einigem anderen Müll im Abfallbehälter platziert hatte…

„Ich möchte jetzt nichts hören, wir werden später darüber reden…!“
Francesca zog ihr Kleid aus und warf sich auf die Liege. Dann schnappte sie sich ihr Buch und drehte mir den Rücken zu. Ich wagte es nicht, jetzt irgendetwas zu sagen und vergaß dabei sogar fast zu atmen. Ganz still lag ich noch eine endlos lange Zeit auf der Liege und malte mir dabei die schlimmsten Szenarien aus, bis Francesca das Signal zum Aufbruch gab. Stumm packte ich die Handtücher zusammen und schlich betreten hinter ihr her.

Im Bungalow angekommen ging Francesca sofort ins Bad und duschte. Wir hatten auf dem Weg hierher nicht ein Wort gewechselt und ich hatte nun sehr große Angst vor den möglichen Konsequenzen. Mein Blick fiel zufällig auf den Mülleimer und einem plötzlichen Impuls folgend nahm ich den Aufsatz mit dem Schwenkdeckel ab und schaute hinein. Ein kleines Stück „meiner“ Zigarettenschachtel war zu sehen. Ich angelte sie heraus und öffnete sie mit klopfendem Herzen.

Mein Kondom war noch drin! Jetzt verstand ich überhaupt nichts mehr… Das Rauschen der Dusche war plötzlich lauter geworden und ich drehte mich um. Francesca stand im Türrahmen und beobachtete mich, das Wasser hatte sie laufen lassen. Und sie trug die Uniform eines Zimmermädchens, das heißt nicht die ganze Uniform, sondern nur die weiße Latzschürze, darunter war sie ganz nackt! Auf abenteuerlich hohen weißen Pantoletten klapperte sie an mir vorbei und gab mir ein Zeichen ihr zu folgen.

Von hinten sah Francesca absolut scharf aus, bei jedem ihrer Schritte bewegten sich ihre festen runden Pobacken verführerisch unter der neckischen Schleife. Ich drehte schnell das Wasser ab und ging ebenfalls hinaus auf die Terrasse. Mit den Ellenbogen lässig abgestützt stand Francesca bereits breitbeinig am Geländer und schaute raus aufs Meer. Ich entledigte mich meiner wenigen Kleidungsstücke und stellte mich so dicht hinter Francesca, dass sie den Grad meiner Erregung zu spüren bekam, ohne dass sich unsere Körper berührten...

Ich streichelte sie vom Nacken abwärts und fuhr dann mit meinen Händen nach vorn, um ihre Brüste zu massieren. Als meine Hände dann über ihren flachen Bauch weiter nach unten wanderten, knisterte etwas in der Schürzentasche und ich griff mit einer Hand hinein um zu sehen, was es war. Ich hielt einen Fünfzigdollarschein in der Hand, anscheinend das zweite Puzzleteil in diesem Spiel. Francescas Gesicht konnte ich nur von schräg hinten sehen, doch sie schien einfach nur geheimnisvoll zu lächeln.

Plötzlich traf es mich wie ein Schlag! Nein, das konnte sie doch nicht alles inszeniert haben... Dann hätte sie ja selbst auch... Ich war zwar geschockt, aber gleichzeitig machte mich die Vorstellung auch irgendwie an. Diese kleine Hexe... Nein, ich musste mich von diesen Gedanken befreien, sie waren völlig abwegig!

„Weißt du, manchmal kann es völlig unterschiedliche Aspekte derselben Phantasie geben...!“
Francesca hatte gesprochen ohne sich umzudrehen und streckte mir ihren geilen Hintern provokativ entgegen. Also doch! Ich rammte ihr meinen Lustkolben mit einem einzigen Stoß bis zum Anschlag hinein und die verwirrenden neuen Bilder in meinem Kopf bestimmten von da ab den Rhythmus des weiteren Abends...


ENDE

(Diese Nachricht wurde am 10.02.04 um 20:13 von seamaster geändert.)
30. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Billyboy am 11.02.04 13:56

Hurra Seamaster is back! Und wie gewohnt mit einer Geschichte mit ziemlich unerwarteten Schluss!!
Danke!
cu
Tom
31. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Gast träumerin am 11.02.04 14:01

Hallo, mein süsser Seamaster,

eine wundervolle, erotische Geschichte hast du geschrieben. Hmmm....*träum...* Das könnte mir auch gefallen....

Aber nach deinem endlos langen Urlaub darfst du uns gern noch ein wenig mehr verwöhnen mit deinen Phantasien....

Liebe, heisse Grüsse und so....

deine Träumerin
32. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von seamaster am 12.02.04 19:02

Hallo meine lieben "Stamm" - Leser!
So ein kürzeres "Urlaubserlebnis" habe ich schon im Kopf fertig, aber im Moment echt keine Zeit zum Runterschreiben. Kommt aber bald Und einen netten Anfang für was "Längeres" hätte ich auch schon...
33. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Gast träumerin am 21.02.04 20:45

OHOH, mein Seamaster,
da beginnst du aber ein gefährliches Spiel. Ich glaube, du handelst dir eine Menge Probleme ein.. oder irre ich mich

Wann bekomme ich denn die Fortsetzung zu lesen

Ach ja...sehr erotisch fängt sie an, deine Kurzgeschichte, die hoffentlich nicht zu kurz ist.

Liebe Grüsse
deine Träumerin
34. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von seamaster am 22.02.04 07:52

Aber meine liebste träumerin, habe ich denn überhaupt schon mal eine Geschichte geschrieben, in der jemand ein Problem hatte...? Der nächste Teil kommt bald, vor allem wenn ich auch Anfang nächster Woche noch mit G. im Bett liege (Nein, nicht Gina - Grippe )
35. Die Tänzerin

geschrieben von seamaster am 22.02.04 07:54

1

Ich stand an der Bar, unmittelbar an der Tanzfläche, und hatte mich ganz herumgedreht, um das außergewöhnliche Paar besser beobachten zu können. Trotz der vorgerückten Stunde war die edel und phantasievoll gestaltete Diskothek des exklusiven Ferienclubs noch sehr gut besucht, aber im Moment befand sich nur dieses eine Paar auf der Tanzfläche. Und die beiden präsentierten einen Tango, den ich professioneller getanzt noch in keiner Show gesehen hatte.

Leider hatte sich Samantha gleich nach dem Abendessen mit starken Kopfschmerzen in unser Zimmer zurückgezogen und ins Bett gelegt. So konnte sie diese Vorführung nicht miterleben, was sehr bedauerlich war, denn Samantha war selbst auch eine begeisterte Tänzerin.
Aber vielleicht würde sich im Lauf unserer letzten Urlaubswoche noch eine andere Gelegenheit ergeben, dieses Paar tanzte sicherlich jeden Abend. Bisher hatte ich sie allerdings noch nicht gesehen, vermutlich waren sie erst an diesem Nachmittag angekommen.

Da Samantha darauf bestanden hatte, dass ich ihr nicht beim Schlafen zusehen, sondern mich amüsieren sollte, war ich schließlich an dem Ort gelandet, wo mir das unangenehme Alleinsein am wenigsten ausmachte. Ich hatte schon einige der äußerst wohlschmeckenden „Mojitos“ in mich hineingeschlürft und spürte bereits dieses angenehm entspannende Gefühl, bei dem die Wahrnehmung schon leicht beeinträchtigt ist, man aber nach außen hin noch keinen wirklich angetrunkenen Zustand vermittelt.

Genüsslich an meinem Strohhalm die letzten braunen Zuckerkristalle vom Boden des Glases aufsaugend, war ich nun dazu übergegangen, mich optisch und gedanklich mit den Details dieses Tanzpaares zu beschäftigen. Die Frau hatte ihr langes kastanienbraunes Haar zu einer voluminösen und kunstvollen Frisur hochgesteckt und hatte, soweit ich das im angezogenen Zustand beurteilen konnte, eine Top – Figur.

Durch meine rosarote Mojito - Brille hindurch versuchte ich zu analysieren, welches Merkmal wohl besonders zu ihrer ungeheuren erotischen Ausstrahlung beitrug und kam zu dem Schluss, dass es das Zusammenspiel von Allem sein musste. Klassisch schönes Gesicht, graziler Hals, schmale Schultern, wohlproportionierter Busen, schlanke Taille, flacher Bauch, lange Beine und ein sensationell geformter Po. Und dazu diese unbeschreiblichen Bewegungen…!

Es war schwer zu sagen, wie alt sie wirklich war. Nachdem ich sie zunächst auf Anfang dreißig geschätzt hatte, war ich mir nun nicht mehr so sicher, es konnten auch gut zehn oder fünfzehn Jahre mehr sein. Nicht dass man ihr das wirklich angesehen hätte, doch ich fühlte intuitiv, dass die geheimnisvolle Macht, die sie versprühte, unmöglich schon von einer jüngeren Frau ausgehen konnte! Ihr Partner erinnerte mich sehr an Robbie Williams und war offensichtlich jünger als sie, eher so in meinem Alter.

In einer Diagonale tanzten die beiden nun genau auf mich zu und wechselten in unmittelbarer Nähe von mir die Richtung mit dieser allseits bekannten Figur, bei der die Frau vom Mann nur noch mit einem Arm sehr tief über dem Boden gehalten wird. Und dabei traf mich zum ersten Mal ihr Blick aus faszinierend grünen Augen –  sozusagen verkehrt herum aus der tief nach hinten übergebeugten Lage, die auch eine verlockende Sicht auf ihre fast hervorspringenden Brüste ermöglichte.

Bis zum Ende des Tanzes nahm die Frau nun immer wieder gezielten Blickkontakt zu mir auf und schenkte mir dabei ein verschwörerisches Lächeln. Ich fühlte mich einerseits geschmeichelt, andererseits war es mir aber auch ein wenig unangenehm – wegen Samantha und vor allem auch wegen ihrem Partner. Mit den letzten Klängen des Tangos erhielten die beiden Tänzer einen spontanen Applaus vom Publikum, das kurz danach wieder die Tanzfläche eroberte, um sich bei „einfacherer“ Musik auszutoben.

Kurzzeitig verlor ich meine Tänzerin bei dem Gedränge aus den Augen und war fast etwas traurig darüber, doch plötzlich stand sie wie selbstverständlich vor mir. Ich hatte sie überhaupt nicht kommen sehen und hielt nun unbewusst auch Ausschau nach ihrem Tanzpartner. Aber von ihm war nichts mehr zu sehen, deshalb richtete sich meine Aufmerksamkeit nun voll und ganz auf die Dame, deren erhitzter Körper meine Sinne mit betörenden Molekülen feinsten Parfüms zusätzlich benebelte.

Mit ihren hohen Schuhen befand sie sich genau auf Augenhöhe mit mir und die plötzliche extreme Nähe zu ihr verwirrte mich, auch wenn bei dem Gedränge an der Bar ein „Sicherheitsabstand“ wahrscheinlich nur schwer einzuhalten gewesen wäre. Ich erwiderte so unverkrampft wie möglich ihr strahlendes Lächeln und dachte darüber nach, ob sie sich ihrer Wirkung auf mich eigentlich jetzt schon bewusst war.

„Kann ich Ihnen etwas zu trinken bestellen?“
Ich hielt es für eine gute Idee den Anfang zu machen, da es mir dabei half, meine im Hinblick auf Frauen eigentliche eher ungewöhnliche Verlegenheit zu überbrücken.

„Oh ja, das wäre wirklich sehr lieb!“
Das dunkle Timbre ihrer Stimme nahm mich sofort gefangen. Doch leider bekam ich nicht mehr von ihr zu hören, denn sie verriet mir nicht, was sie denn gern trinken würde. Sollte ich nun noch mal nachfragen, oder erwartete sie einfach von mir, dass ich schon wusste, wie man mit den unausgesprochenen Wünschen einer Dame umging? Mit einer souveränen Handbewegung winkte ich einen der Barmänner heran.

„Un agua mineral sin gas y dos vasos de champán, por favor!“
Um mich abzulenken schaute ich dem Barmann dabei zu, wie er die Bestellung ausführte. Meine Tänzerin hatte anscheinend nicht mitbekommen, was ich bestellt hatte und neigte sich auf den Zehenspitzen ein wenig nach vorn, um besser sehen zu können. Ob sie sich dabei nur zufällig mit ihrer Hand an meiner Brust abstützte war schwer zu sagen, auf jeden Fall hatte diese Berührung auf mich den Effekt eines Stromschlages.

„Eine sehr gute Wahl, Sie scheinen etwas von Frauen zu verstehen…!“
Mit einem anerkennenden Blick schnappte sich meine Tänzerin das Wasser, leerte es in einem Zug und stellte das Glas ziemlich geräuschvoll auf der Theke ab. Schon sehr viel eleganter griff sie nun nach dem Champagner und wartete darauf, dass auch ich mein Glas nahm, um mit ihr anzustoßen.

„Mein Name ist Sophia – weil meine Eltern ein besonderes Faible für diese italienische Schauspielerin hatten!“
Tausende von Gedanken schossen durch meinen Kopf. In nur wenigen Momenten hatte es diese Frau wie noch keine andere zuvor geschafft, meine eigentlich sehr gefestigten Gefühle für Samantha ein wenig ins Wanken zu bringen. Und am meisten erschreckte mich dabei, dass ich mich von dieser Frau nicht nur sexuell angezogen fühlte!

Ich atmete tief durch und versuchte, die Situation ganz objektiv zu bewerten, zumindest soweit es mein Rumpegel noch zuließ. OK, ich war allein, ich hatte etwas getrunken, diese Frau war bei Tageslicht und in nüchternem Zustand betrachtet wahrscheinlich nicht halb so attraktiv, wie ich sie jetzt wahrnahm und überhaupt handelte es sich hier um ein ganz harmloses Gespräch an der Bar. Trotzdem - ich fühlte ihre Blicke geradezu physisch und war dabei einem ungewollten Wechselbad von Emotionen ausgesetzt.

„Sie werden diesem Namen in jeder Hinsicht gerecht – übrigens, ich heiße Christian!“
Ich hatte mich dazu entschlossen, die Herausforderung anzunehmen und ihren Reizen galant zu widerstehen. Außerdem war bisher überhaupt nichts passiert, wahrscheinlich bildete ich mir das alles nur ein und sie würde sich totlachen wenn sie wüsste, welche Gedanken mir gerade im Kopf herumspukten.

„Ein bemerkenswertes Kompliment – obwohl, es überrascht mich nicht wirklich… Wollen wir nicht nach draußen gehen und uns ein wenig in Ruhe unterhalten? Hier drin ist es ziemlich laut und auch sehr heiß!“
Sophias linke Augenbraue hob sich fragend nach oben und sie fixierte sie mich mit einem freundlichen, aber auch sehr forschenden Gesichtsausdruck.

Das war nun genau das, was ich einerseits gefürchtet, mir aber andererseits auch heimlich gewünscht hatte! Natürlich schmeichelte es mir, dass diese aufregende Frau sich für mich interessierte, aber ich war nicht sicher, ob ich in diesem Fall auch wirklich die Kontrolle behalten würde. Und das kurzzeitige Spiel mit dem Feuer konnte mich unter Umständen die dauerhafte Wärme meiner wirklich glücklichen Beziehung mit Samantha kosten.

„Müssten Sie denn nicht jemandem Bescheid sagen?“
Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, ärgerte ich mich darüber, denn sie enthielten ja eigentlich schon so eine Art Einverständnis, dabei hatte ich mich doch ganz anders aus der Affäre ziehen wollen! Sophias Mundwinkel zogen sich amüsiert nach oben.

„Nun, offensichtlich ist er schon gegangen. Aber kann es sein, dass du noch mehr Respekt vor mir, als vor meinem Begleiter hast?“
Sophia war lässig zum „Du“ übergegangen und hatte meine Bedenken so ganz nebenbei und leicht belustigt auf den Punkt gebracht.

„Naja, es ist nur so, dass…!“
Ich schaute verlegen zur Decke, sollte ich nun wirklich zugeben dass ich fürchtete, allein schon ein Gespräch mit einer attraktiven Frau könnte mir gefährlich werden?

„Christian, du bist so unschuldig süß! Mir ist doch vollkommen klar, dass so ein gutaussehender und sympathischer junger Mann hier nicht als Single herumläuft - obwohl ich dich als deine Partnerin nicht einfach so schutzlos den Versuchungen anderer Damen aussetzen würde... Nein, ich bin einfach nur daran interessiert, den Mann ein wenig besser kennen zu lernen, bei dem ich ein so überraschend spontanes Gefühl der Verbundenheit empfunden habe!“

Sophias Worte waren von so entwaffnender Offenheit, dass ich mich mit einem Mal besser fühlte. Sie registrierte erfreut, wie ich mich sichtlich entspannte und nahm einfach meine Hand, um mich sanft in Richtung Ausgang hinter sich herzuziehen. Doch der plötzliche Kontakt mit der stilleren und kühleren Außenwelt machte mir schlagartig klar, dass die Tatsache, Hand in Hand mit einer fremden aufregenden Frau durch die Nacht zu spazieren, nicht unbedingt im Toleranzbereich unserer jeweiligen Partner liegen musste.

Aber Sophia ließ meine Hand wieder los, sobald wir die steile Treppe vor der Diskothek gemeistert hatten und zeigte lächelnd auf eine in der Nähe stehende Bank. Warum war ich bloß so paranoid, es war ja fast schon lächerlich - hoffentlich bemerkte Sophia nichts von meinen unreifen Ängsten! Doch kaum waren wir ein paar Schritte auf die Bank zugegangen, erhellte ein gewaltiger Blitz über dem Meer den gesamten Himmel und kurz danach donnerte es sehr heftig. Zutiefst erschreckt klammerte sich Sophia an meinen Arm.

„Das klingt jetzt vielleicht etwas albern, aber ich habe meine Kleinmädchenfurcht vor Gewittern niemals ablegen können. Würde es dir was ausmachen, mich gleich zu meinem Zimmer zu bringen? Wir können uns ja auch morgen noch unterhalten...!“
Sophia hatte sich so fest bei mir untergehakt, als ob sie mich abführen wollte und ein kleines Gefühl der Überlegenheit brachte mich unbewusst zum Schmunzeln.

Das Areal des Clubs war sehr weitläufig und so dauerte es eine ganze Weile, bis wir vor Sophias Bungalow standen. Unterwegs hatten wir nicht viel geredet, denn Sophia konnte nicht damit aufhören, die ganze Zeit über den Himmel misstrauisch wie ein verschrecktes Kaninchen zu beäugen und der plötzlich aufkommende böige Wind hatte sie zusätzlich verunsichert. Nun stand sie winkend im Schutz der halb geschlossenen Eingangstür, nachdem sie sich von mir mit zwei „braven“ Küssen auf die Wangen verabschiedet hatte.

Ohne jegliche Vorwarnung prasselten plötzlich die ersten dicken Regentropfen herunter und ich stand unschlüssig auf dem Weg. Bis zum Erreichen unseres Zimmers auf der anderen Seite der Anlage würde ich bis auf die Knochen durchgeweicht sein! Sophia winkte mich gerade noch rechtzeitig heran und ich stellte mich unter das kleine Vordach über ihrem Eingang, denn nun goss es wie aus Kübeln. Aber aufgrund des starken Windes war ich auch hier nicht besonders gut vor den Fluten geschützt.

„Sei nicht albern und warte den Regen hier drin ab, ich werde dich schon nicht beißen!“ Sophia hatte sich umgedreht ohne meine Antwort abzuwarten und war nach hinten gegangen. Ich schaute nachdenklich runter auf meine immer feuchter werdenden Slipper und gab mir einen Ruck, schließlich war ich kein kleiner Junge mehr! Leise betrat ich Sophias Zimmer und schloss bedächtig die Tür hinter mir...

(Diese Nachricht wurde am 22.02.04 um 07:54 von seamaster geändert.)
36. Die Tänzerin 2

geschrieben von seamaster am 22.02.04 23:05

2

Durch die nur angelehnte Tür zum Bad konnte ich beobachten, wie Sophia gerade ihr Kleid abstreifte und sich einen Bademantel überzog. Wie gebannt starrte ich auf ihren traumhaften Körper, denn sie trug keinerlei Unterwäsche und war völlig rasiert! Schnell schlich ich weiter in den Hauptraum und schämte mich dabei etwas über meinen spannerhaften Vertrauensmissbrauch.

Sophia kam freudestrahlend um die Ecke, mit ihrem strahlendweißen flauschigen Bademantel, und sah darin nicht weniger verführerisch aus als in ihrem Kleid – zumal sie immer noch ihre hohen Schuhe trug und auch noch nicht abgeschminkt war. Elegant setzte sie sich auf die Bettkante am Fußende und schlug einladend zwei Mal mit der flachen Hand auf den freien Platz neben ihr.

„Komm und setz dich, das mit dem Regen kann noch eine Weile dauern!“
Zögerlich ging ich auf Sophia zu und setzte mich in gebührendem Abstand neben sie, was sie zu erheitern schien. Sie rückte ganz dicht an mich heran und legte ihren Arm um meine Schulter.

„Du hast dich ja bisher unglaublich ehrenhaft verhalten, aber jetzt sei doch nicht so verspannt, ich bekomme ja noch Komplexe!“ Geschmeidig wie eine Katze krabbelte Sophia nun hinter mir aufs Bett und fing wie selbstverständlich an mich zu massieren. Es tat so unheimlich gut, ihre geschickten Finger auf Kopf, Nacken und Schultern zu spüren, dass ich davon geradezu berauscht wurde. Doch wenn ich jetzt nicht bald ging, würde ich den Absprung nicht mehr schaffen...

Aber ich war unfähig mich zu bewegen, ich fühlte mich wie hypnotisiert. Und ich wehrte mich auch nicht dagegen, als Sophia mich sanft nach hinten zog und auf den Rücken legte. Sie streckte meine Arme über meinem Kopf aus und streichelte mich gekonnt bis zu den Fingerspitzen. Ich hatte genüsslich die Augen geschlossen und konnte deshalb das kühle Gefühl an meinen Handgelenken und das metallische Klicken nicht gleich einordnen. Doch der kurze vergebliche Versuch meine Hände wieder frei zu bekommen, verschaffte mir die erschreckend erregende Gewissheit – Sophia hatte mich auf ihrem Bett mit Handschellen gefesselt!

„So brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben... Und ich werde dich nicht gehen lassen, bis ich mit dir fertig bin - also lass dich einfach fallen, du kannst sowieso nichts mehr dagegen tun...“
Sophia zog sanftmütig lächelnd ein schwarzes Tuch unter dem Kopfkissen hervor und verband mir damit die Augen. Ich konnte absolut nichts mehr sehen und ein heftiger Anflug von Panik stieg in mir auf.

„Es ist alles in Ordnung, dir wird nichts geschehen. Vertrau mir...!“
Beruhigend streichelte Sophia mir über die Haare und ich bekam meine schnelle Atmung bald wieder in den Griff. Es war eine seltsame und extrem aufwühlende Vorstellung, nun alles aus dieser Perspektive zu erleben und ich beschloss, mich nicht dagegen zu wehren. Sophia öffnete den Knopf meiner Jeans und zog den Reißverschluss in Zeitlupe herunter. Kurz danach war sie schon am Fußende und zog mir meine feuchten Slipper aus, bevor sie mich mit einem einzigen Ruck von meiner Hose befreite.

Der Gedanke, nun hilflos vor Sophia zu liegen und ihr meine unübersehbar drängende Männlichkeit auszuliefern, verschaffte mir einen noch nie da gewesenen Kick. Ich konnte es nun kaum noch erwarten, dass sie endlich weitermachte und das tat, was sie wahrscheinlich schon von Anfang an geplant hatte. Und wenn ihr das Gewitter nicht zu Hilfe gekommen wäre, dann hätte sie vermutlich einen anderen Weg gefunden, um mich in ihre süße Sexfalle zu locken.

Aber sie ließ sich nun quälend viel Zeit und machte auch überhaupt keine Geräusche mehr, wahrscheinlich weidete sie sich gerade am Anblick ihres „Opfers“. Doch ich wagte nicht sie anzusprechen, es war ihr Spiel und so blieb mir nur, bis aufs Äußerste gespannt auf ihre nächste Aktion warten. Ein neues Geräusch – ich erkannte es – das Schnippen einer Schere...!

„Tut mir leid um das schöne Hemd, aber du wirst den Verlust sicher nicht bereuen!“
Sophia näherte sich mir von der Seite, schnitt einfach die Ärmel der Länge nach auf und zog das Hemd langsam unter mir heraus. Wieder entstand eine kleine Pause mit undefinierbaren Stoffgeräuschen, dann spürte ich, wie Sophias Hände sich meine Beine empor arbeiteten. Behutsam ergriff sie den Bund meines Slips und entließ mein schmerzend verpacktes Lustorgan endlich in die Freiheit.

„Ein bisschen dicker, aber nicht zu lang – er wird hervorragend passen...!“
Zärtlich kraulte Sophia meine Eier und kurz danach spürte ich ihren heißen Atem an meiner prallgefüllten Spitze. Aber sie leckte leider nur einmal ganz kurz darüber, so als ob sie nur den Geschmack prüfen wollte und robbte sich dann weiter nach oben. Sophia war jetzt nackt und allein schon der sinnliche Kontakt mit ihrer Haut, brachte mich an den Rand eines Orgasmus.

Sie saß nun auf meinem Bauch und neigte sich weit nach vorn, um mit ihren festen Nippeln über meine Lippen zu streifen. Aber ich sollte sie anscheinend nicht in den Mund nehmen, denn schon beim ersten Versuch zog sie sich kichernd zurück. Ihre tropfnasse und heiße Muschel schien sich auf meinem Bauch angesaugt zu haben und ihre Pospalte drängte sich fordernd gegen meinen fest anliegenden zuckenden Stab. Ich war nun schon so unaufhaltsam geil, dass ich nur noch erlöst werden wollte - egal wie! Doch Sophia bemerkte sofort was ich vorhatte und unterband das gezielte Reiben, indem sie einfach aufstand und ein paar Schritte vom Bett wegging.

„Nein, mein süßer Schatz, so billig kommst du mir nicht davon!“
Ich hörte deutlich den vergnügten Unterton in Sophias Stimme. Ein Schubladengeräusch – dann kam sie zurück. Etwas Kühles, aber nicht Unangenehmes wurde nun gleichmäßig auf meinem glühenden Stab verteilt – ein Gleitgel! Während ich mich noch darüber wunderte, da dies bei ihren üppig fließenden Säften doch gar nicht erforderlich war, wurde mir der Grund dafür kurz danach klar!

Sophia setzte sich verkehrt herum über mich und führte meine Spitze mit der Hand gezielt an ihr Hinterpförtchen heran. Ich brauchte einen Moment bis ich merkte, was sie vorhatte - im „blinden“ Zustand dauerte es wohl einfach etwas länger, bis vor dem geistigen Auge ein Bild aus den anderen Sinnen entstehen konnte. Und auch wenn ich zunächst lieber den anderen Eingang probiert hätte, fühlte ich mich phantastisch gut verpackt und war schon nach wenigen Stößen bis zum Anschlag vorgedrungen.

Aber etwas war merkwürdig, woher kam dieses weiche Gefühl auf meinen Oberschenkeln? Die verschiedensten Muster durchliefen blitzartig mein Gehirn, bis ich die schockierende Erklärung fand – das war nicht Sophia, sondern ihr Begleiter! Ich hatte plötzlich das Gefühl schreien zu müssen, doch genau in diesem Moment spürte ich eine zweite Person, die von der Seite her über mich hinweg krabbelte und sich fest auf meinen Mund setzte – Sophia!

Sie schmeckte einfach himmlisch und instinktiv begann ich, sie mit meiner Zunge zu verwöhnen. Und auch meine Erektion fiel nicht automatisch in sich zusammen, so wie ich es nach der überraschenden Erkenntnis zunächst erwartet hatte – ganz im Gegenteil, die gesamte Situation turnte mich nun nur noch mehr an! Wieder stand ich nur Bruchteile vor dem Abschluss, als die beiden für eine erneute Unterbrechung sorgten.

Unwillig musste ich erleben, wie sich die süße Last von meinem Gesicht erhob und auch mein angenehm enges Futteral mich wieder aus sich herausgleiten ließ. Doch die beiden ließen mich nicht lange zappeln und schon nach wenigen Sekunden durfte ich spüren, wie mich Sophias wollüstiger Schoß in sich aufnahm. Und ihr Begleiter hockte sich über meinen Kopf und schob mir ohne zu zögern sein imposantes Teil zwischen die Lippen.

Noch nie zuvor hatte ich auch nur annähernd Sex mit einem Mann gehabt und nun das! Doch es geilte mich wirklich auf, und es war irgendwie auch etwas anderes, weil ich nicht mit ihm allein war. Sophia ritt mich nun ziemlich wild und stöhnte sich einem gigantischen Höhepunkt entgegen. Und ich war bereit, wartete nur noch auf das letzte Signal von ihr und lutschte den Schwanz dieses fremden Mannes mit einer Hingabe, als ob ich nie etwas anderes gemacht hätte.

Doch noch im letzten Moment zog er ihn heraus und krabbelte schnell nach hinten hinter Sophia. Ich fühlte an meinen Beinen wie die beiden eine optimale Position suchten und Sophia sich so weit nach vorn neigte, bis ihre Brüste mich berührten. Mühelos drang er von hinten in sie ein und ich erlebte zum ersten Mal dieses ergreifende Gefühl, nur durch eine dünne Haut getrennt, gemeinsam mit einem anderen Mann eine Frau auszufüllen.

Sophia war jetzt auf dem Gipfel angekommen und schrie ihre ungezügelte Geilheit hemmungslos aus sich heraus. Endlich konnte auch ich mit ein paar abschließenden Stößen meine überschäumende Lust einfach aus mir herausströmen lassen und spürte dabei, wie auch mein „Partner“ gerade seinen Saft in Sophia hineinpumpte. Nach einer „Gedenksekunde“ fielen die beiden nach Luft schnappend links und rechts von mir aufs Bett und eine Weile lagen wir in Dreisamkeit vereint ganz still da, bis Sophia meine Handschellen öffnete und das Tuch von meinen Augen entfernte.

„Du hast sehr schön mitgemacht, damit hatte ich so nicht gerechnet... Der Regen hat übrigens inzwischen aufgehört, du solltest jetzt vielleicht besser gehen!“
Ich stand mit wackeligen Beinen auf, ohne die beiden anzusehen, sammelte meine Sachen vom Boden und ging ins Bad, um mich kurz abzuduschen. Als ich wieder heraus kam, hing schon ein neues Hemd für mich bereit, das meinem alten sehr ähnlich sah. Ich zog es an und verließ den Bungalow, ohne mich zu verabschieden.

Samantha schlief tief und fest, wahrscheinlich hatte sie wieder eine dieser schweren Migränetabletten genommen. Im schwachen Schein der Nachttischlampe betrachtete ich liebevoll ihr engelsgleiches Gesicht, wie hatte ich ihr so etwas nur antun können? Ganz leise zog ich mich aus, kuschelte mich an sie und beschloss, diesen Abend ganz weit hinten in meinem Gedächtnis zu vergraben...
37. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Billyboy am 23.02.04 13:59

Bin, wie öfter bei deinen Geschichten, schlicht und ergreifend sprachlos. Ich stelle mich gerade in der Geschichte vor, bzw was ich getan hätte. Ich stehe nun auch gar nicht auf Männer, aber ich denke ich hätte nicht anders gehandelt!!
Gratuliere Seamaster, wieder mal eine Superstory!
cu
Tom
38. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von seamaster am 23.02.04 19:20

Hallo Billyboy, mein Lieber!
Ich freue mich wirklich sehr darüber, dass du dich auch ohne das klitzekleinste Stückchen "Lakrix" in die Geschichte hineinversetzen konntest. Aber warum dieses übereilte Lob - standen am Ende dieses Kapitels etwa schon die 4 magischen Letter...? Wie heißt es gerade so schön in der Karnevalszeit (sorry, für dich natürlich Fasching ): EINEN habe ich noch für euch!
39. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Billyboy am 23.02.04 22:40

Übereiltes Lob?? Nein, siehs doch einfach als Ansporn weiter zu schreiben *gg*
Und ob Fasching oder Karneval, die Sprüche sind die Gleichen!

cu
Tom
40. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Gast träumerin am 23.02.04 22:46

Eine absolut geile Fortsetzung, mein liebster seamaster. Ich habe ja noch nie den Wunsch gehabt, aber............

Ich freue mich auf den letzten Teil.

Deine Träumerin
41. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von seamaster am 24.02.04 07:59

OK, meine beiden "Privatleser"
Dann werde ich gleich mal den letzten Teil dranhängen! ps: ZDF, Arte, oder ProSieben...?
42. Die Tänzerin 3

geschrieben von seamaster am 24.02.04 08:24

3

Am nächsten Morgen fühlte sich Samantha hervorragend. Sie war schon ziemlich früh aufgewacht, weil sie so viel geschlafen hatte und konnte es nun kaum abwarten, zum Frühstück zu gehen. Unterwegs schaute ich mich ein paar Mal nervös um, wie würden sich Sophia und ihr Begleiter verhalten, wenn sie mich sahen? Aber ich beruhigte mich relativ schnell – die beiden waren „Profis“ und würden sicherlich auch entsprechend agieren!

Wir bekamen noch einen der besten Tische auf der Terrasse. Samantha setzte sich wie üblich so, dass sie alle anderen Gäste gut beobachten konnte. Mir war das recht, denn ich liebte es, morgens einfach nur so aufs Meer zu schauen, mit Samantha im Vordergrund. Doch plötzlich verfinsterte sich ihr Blick und sie starrte wie gebannt an mir vorbei in den Frühstücksraum.

„Das gibt es doch nicht, was haben die denn hier verloren?“
Hinter mir hörte ich das charakteristische Geräusch hochhackiger Schuhe, das sich zügig näherte und dann unmittelbar hinter mir verstummte. Ich brauchte mich nicht herumzudrehen um zu sehen, wer hinter mir stand, ich hatte ihren unverkennbaren Duft sofort wiedererkannt. Aber was um alles in der Welt hatte Samantha mit Sophia zu tun? Die bevorstehende Katastrophe schnürte mir den Hals zu!

„Hallo Kleines, Ursula hatte erwähnt, dass du hier Urlaub machen würdest...!“

„Hallo „Mutter“...“
Das konnte doch nicht wahr sein, warum löste ich mich nicht einfach auf und versickerte im Boden? Jetzt würde die Bombe jeden Augenblick hochgehen, denn die extreme Feindseligkeit im Klang ihrer Stimmen war unüberhörbar! Und wie akzentuiert Samantha „Mutter“ gesagt hatte, die beiden hassten sich abgrundtief, daran bestand kein Zweifel. Aber warum hatte Samantha mir nie von ihr erzählt? Außerdem war Sophia doch kaum älter als Samantha? Und wer war dann Ursula? Die Erklärung gab Samantha unaufgefordert selbst.

„Darf ich vorstellen? „Sophia“ – denn anders wünscht sie von mir in der Öffentlichkeit nicht angeredet zu werden. Es ist schon komisch mit den Frauen in unserer Familie – Ursula, meine Großmutter, war wenigstens schon neunzehn, als sie Sophia bekam. Aber die wurde dann schon mit vierzehn schwanger und gibt mir bis heute dafür die Schuld – angeblich hätte ich ihr die Jugend gestohlen... Ha, du hast dich doch überhaupt nie um mich gekümmert und gleich fröhlich weiter gevögelt, kaum dass du aus dem Krankenhaus warst!

Und nicht nur das, weißt du Christian, sie spannt mir auch regelmäßig die Männer aus! Mit Marc, der da so unschuldig neben ihr steht, war ich sogar verlobt! Sophia, du bist krank, ist dir das überhaupt klar? Allein schon die Tatsache, hier ebenfalls Urlaub zu machen... Aber diesmal kannst du dir die Mühe sparen, deine klebrigen Netze auszuwerfen, denn Christian liegt weit außerhalb deiner Reichweite. Und nun geh mir aus den Augen, ich kann deinen Anblick nicht mehr ertragen!“

Das war’s, ich war tot! Hatte Sophia überhaupt gewusst, dass ich Samanthas Freund war, oder war das Ganze nur ein verhängnisvoller Zufall? Eine Sekunde lang hatte ich noch die irrige Hoffnung, dass Sophia und Marc vielleicht wirklich verschwinden würden, ohne etwas zu sagen, doch da spürte ich schon Sophias zarte Hände auf meinen Schultern. Ganz gelassen beugte sie sich nach vorn, kraulte meine Brust und gab mir einen Kuss auf den Kopf.

„Ach das ist jetzt wirklich dumm, denn wir sind uns gestern Nacht schon sehr nahe gekommen...“
Samantha riss entsetzt die Augen auf, sie konnte es nicht fassen!

„Christian, bitte sag mir, dass das nicht wahr ist!“
Ihre Selbstsicherheit war von einer auf die andere Sekunde verloren gegangen und der flehentliche Klang ihrer Stimme trieb mir die Tränen in die Augen. Ich schaffte es nicht mehr sie anzusehen und schaute zutiefst beschämt nach unten. Samantha zögerte noch einen Augenblick, doch dann sprang sie auf und rannte weinend davon. Ich war wie gelähmt und saß einfach nur da, unfähig irgend etwas zu tun.

Jetzt sah ich sie unten auf dem Weg, sie lief in Richtung unseres Bungalows. Und ich beobachtete auch, wie sie von Marc eingeholt und festgehalten wurde. Zunächst wehrte sie sich, aber dann hielt sie still und hörte sich an, was er ihr zu sagen hatte. Mit allem Stolz, der ihr noch verblieben war, warf Samantha ihre langen blonden Haare zurück und schickte mir den verächtlichsten Blick, den ich jemals von ihr gesehen hatte. Sie ließ es zu, dass Marc den Arm um ihre Hüfte legte und gemeinsam setzten sie den Weg fort.

„Sie wird sich wieder beruhigen, das war bis jetzt immer so!“
Sophia streichelte mich immer noch und ich wunderte mich darüber, warum ich sie nicht hassen konnte. Aber es gelang mir einfach nicht, so sehr ich mich auch bemühte. Sophia kam nun um den Tisch herum und setzte sich auf Samanthas Platz. Ich schaute sie konzentriert an, aber ich konnte keinerlei Ähnlichkeit zu Samantha feststellen.

„Sie sieht aus wie ihr Vater, von mir hat sie nur sehr wenig!“
Sophia hatte genau erraten was ich dachte. Wahrscheinlich verfügte sie über so viel Erfahrung, dass sie ihrer Umgebung immer einen Schritt voraus war. Und wie konnte sie nur so jung aussehen? Wenn sie Samantha mit vierzehn bekommen hatte, dann musste sie zehn Jahre älter als ich sein – unglaublich! Doch warum machte ich mir überhaupt Gedanken um sie, warum war ich nicht schon längst auf dem Weg, um nach Samantha zu suchen?

Ich stand auf und überhörte die Worte, mit denen mich Sophia vom Gehen abhalten wollte. Wie ferngesteuert begann ich meine Suche als Erstes an unserem Bungalow und setzte sie dann bei Sophias Bungalow fort. Das Zimmermädchen war gerade dort und so konnte ich mich umschauen, während ich ihren Protest einfach ignorierte. Aber auch hier gab es keine Spur von Samantha und Marc. Nach einer ausgedehnten erfolglosen Runde über das gesamte Clubgelände ging ich wieder zurück auf die Terrasse, Sophia saß immer noch dort.

„Es gehört sich nicht gerade, eine Dame einfach so sitzen zu lassen. Aber gut, in deinem Fall habe ich ein gewisses Verständnis! Ich werde jetzt gehen, du weißt wo du mich finden kannst...!“
Sophia erhob sich und hauchte mir beim Gehen einen Kuss aufs Ohr. Ich blieb noch sehr lange unbeweglich sitzen und starrte aufs Meer. Die Kellner deckten bereits für das Mittagessen ein, aber sie ließen mich in Ruhe, vielleicht hatten sie von dem Streit auch etwas mitbekommen.

Ich war verwirrt wie noch nie und die Bilder des gestrigen Abends vermischten sich mit schmerzhaften Visionen, die ich von Samantha und Marc hatte. Sicherlich empfand sie noch genug für ihn, um sich jetzt zu revanchieren... Ich schüttelte unbewusst den Kopf, aber die Bilder ließen sich dadurch nicht vertreiben. Plötzlich stand ich vor Sophias Tür, mein Weg hatte mich automatisch hierher geführt. Die Tür war nur angelehnt und ich lauschte so leise wie ich konnte in den Raum.

„Christian...?“
Sophia konnte mich unmöglich gehört haben! Ich fühlte mich ertappt und lief davon wie ein kleiner Junge, der etwas angestellt hatte. Erst als ich den Eingangsbereich des Clubs erreicht hatte, stoppte ich meine panikartige Flucht. Mein Blick fiel zufällig auf den Parkplatz mit den Mietwagen, wahrscheinlich waren Samantha und Marc mit einem von ihnen unterwegs. Die schattige Bank unter einer Palme animierte mich, hier auf ihre Rückkehr zu warten.

Stundenlang saß ich dort unter den besorgten Blicken der Rezeptionistinnen, denen mein Verhalten sehr suspekt vorkam. Mehrfach wurde ich gefragt, ob alles in Ordnung sei und ob man etwas für mich tun könne, aber ich bestellte nur einmal ein Glas Wasser. Gegen zwei Uhr morgens bot mir jemand vom Wachdienst an, mich zu meinem Bungalow zu begleiten, doch in diesem Augenblick waren meine aufgewühlten Gedanken gerade am Ziel angekommen.

Ich bedankte mich für das freundliche Angebot und trat dann allein den Weg zu Sophias Bungalow an. Je näher ich ihm kam, umso leichter fühlte ich mich und als ich schließlich direkt davor stand, hatte ich bereits alles, was mich belastete, hinter mir gelassen. Die Tür war immer noch angelehnt und als ich leise hineinschlüpfte, empfing mich der unwiderstehliche Duft Sophias. Und obwohl ich mir meiner Sache im Moment ganz sicher war, wusste ich, dass mein Leben ab jetzt nie mehr so sein würde wie vorher...


ENDE
43. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Gast träumerin am 03.11.04 22:20

Was ist denn bloss mit dir los, mein süsser Seamaster. Schon wieder eine Geschichte mit einem Ende, das frustrierte Gefühle hinterlässt. Klasse geschrieben wie alles, was ich bis jetzt von dir lesen durfte.

Aber...kann man so wirklich glücklich werden? Ich weiss ja, dass es Männer gibt, die auf so etwas stehen. Aber für mich ist es eben absolut nicht nachvollziehbar.

Ich glaube, ich muss da noch länger drüber nachdenken..

Knuddelige Grüsse
deine Träumerin
44. Der perfekte Ehemann

geschrieben von seamaster am 04.11.04 18:40

Verschoben nach "Stories über Herren"
(Diese Nachricht wurde am 04.11.04 um 18:40 von seamaster geändert.)
45. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Herrin_nadine am 18.11.04 23:36

hallo seamaster

ich habe deine kurzgeschichten nochmals in einem rutsch gelesen, fand sie ausgesprochen gut geschrieben, teilweise braucht man bald einen waffenschein zum lesen der geschichten
würde mich freuen wieder mal eine hier in deiner sammlung vorzufinden. deine fangemeinde ist groß und kann von dir nicht genug lesestoff bekommen


46. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von seamaster am 19.11.04 19:23

Hallo Nadine, ich habe ja noch nicht mal eine Lizenz zum Schreiben... Aber ich freue mich über deinen positiven Kommentar und werde sicherlich bald auch wieder etwas "nachlegen"
47. Re: seamasters Kurzgeschichten

geschrieben von Herrin_nadine am 24.11.04 20:40

danke dir seamaster
kann es kaum erwarten




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