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eröffnet von hpp am 13.07.06 19:50
letzter Beitrag von drachenwind am 12.11.08 01:27

1. Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 13.07.06 19:50

Vorwort
...
Übrig war vom Geschick noch einiges. Tief aus dem Busen
seufzet sie auf und benetzt mit quellenden Tränen die Wangen.
„Ach, mir kommet zuvor das Schicksal“, rief sie, „versagt ist
weiteres Wort, und der Stimme Gebrauch schon wird mir benommen.
So viel ist ja die Kunst nicht wert, wie das Zürnen der Gottheit
auf mich zog. O hätt ich doch nimmer geschaut in die Zukunft!
Schon entweichet gemach – so scheint mir – das menschliche Antlitz,
schon lockt das Gras als Kost; schon durch die Gefilde zu laufen
treibt mich die Lust. Die verwandte Gestalt der Stute gewinn ich,
aber warum denn ganz? Ist doch zweileibig mein Vater.“
Also redete sie, doch war am Schlusse der Klage
wenig verständlich bereits, und es waren verworrene Worte;
nicht mehr Worte sodann; doch schien’s nicht Stimme des Rosses,
nur als sie ein Ross nachahmete. Aber in kurzem
wieherte wirklich ihr Mund, und sie neigte die Arme zum Grase.
Bald sind die Finger verknüpft, und je fünf Nägel verbindet
mit fortgehendem Horn ein Huf. Zu größerer Weite
dehnt sich der Mund und der Hals. Das Ende des wallenden Mantels
wurde zum Schweif, und das Haar, wie es lose den Nacken bedeckte,
senkte sich rechts als Mähne herab. Neu wurde die Stimme
und das Gesicht. Auch gab ihr anderen Namen das Wunder.
...

aus: Ovid: „Metamorphosen” - Zweites Buch, Ocyrrhoe

**************************************

01. Der neue Job
Wie ein Häuflein Elend saß Silke auf ihrem Bürostuhl. Gerade eben hatte sie ihre Kündigung in die Hand gedrückt bekommen, im letzten Moment und damit rechtlich nicht anfechtbar. „Aus betriebswirtschaftlichen Gründen .... Absatzkrise in der Automobilbranche ..... sehen wir uns momentan nicht in der Lage, Sie nach Abschluss ihrer Lehre in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis übernehmen zu können.” Und das gerade 3 Tage nach ihrem 19. Geburtstag!
Wie hatte sie doch für diesen Job gearbeitet. Der Schulrektor hatte ihr damals ihren Hauptschulabschluss in die Hand gedrückt und ihr alles Gute für die Zukunft gewünscht. Und was hatte sie damit anfangen können? Ihr Traumberuf war immer Arzthelferin gewesen, aber trotz ihres guten Zeugnisses hatte sie keine Chance auf eine Lehrstelle, da brauchte sie mindestens die Mittlere Reife. Die Arbeitsagentur konnte ihr auch nicht weiterhelfen, Lehrstellen waren rar. Aber mit Arbeitslosigkeit wollte sie sich damals einfach nicht abfinden und so hatte sie es auf eigene Faust versucht, eine Anstellung zu finden.
Dass sie in diesem Autohaus unterkam, war eher Zufall. Als sie damals nachfragte, hatte gerade die schon unter Vertrag sehende Auszubildende im letzten Moment einfach abgesagt. Der Chef musste diese Lehrstelle aber unbedingt besetzen, um die Förderungsgelder in diesem Gewerbegebiet nicht zu verlieren.
Silke war sehr fleißig und hatte eine schnelle Auffassungsgabe. Es dauerte nicht lange, da beherrschte sie alle Bürotätigkeiten und arbeitete für drei. Ohne sie lief gar nichts mehr und das als Auszubildende im ersten Jahr! Sie war die Seele des Autohauses, besser konnte sich der Chef eine Mitarbeiterin gar nicht wünschen. Sie hatte nur ein Manko: Sie war hässlich!
Silke litt unter einer seltenen Drüsenerkrankung. Die war genetisch bedingt und brach erst mit Beginn der Pubertät aus. Die Medikamente, die sie nehmen musste, hatten als Nebenwirkung zur Folge, dass ihr Körper von Pickeln übersät und völlig aufgedunsen wurde. Viele Kunden, die mir ihr nur telefoniert hatten, wollten gerne die nette, junge Frau kennen lernen, erschraken aber bei ihrem Anblick. Sie war wirklich keine Zierde für das Autohaus und der Chef wollte sie so schnell wie möglich loswerden.
Und jetzt, nach 3 Jahren Lehre und harter Arbeit für das Autohaus, war es soweit. Ihre beiden Kolleginnen heuchelten Mitleid: „Wie ungerecht, das kann er doch nicht machen!” Mitleid hatten die Beiden doch eher mit sich selbst, mussten sie in Zukunft ihre Arbeit doch selber machen.
Silke packte ihre persönlichen Sachen in ihren Rucksack ein. Sie hatte noch zwei Wochen Urlaub zu bekommen und die hatte sie jetzt auch nehmen. Ihr Chef sagte ihr durch die Blume, dass sie auch nicht wiederzukommen bräuchte. Immerhin hatte er ihr aber ein gutes Zeugnis ausgestellt.

Silke hatte auf die Festeinstellung gesetzt. Im Urlaub wollte sie eigentlich auf Wohnungssuche gehen. Sie wollte weg von ihrer Mutter, die sich kaum um ihre Tochter kümmerte. Früher, vor ihrer Erkrankung, als Silke noch ein bildhübsches Mädchen war, sagte die immer: „Meine Tochter wird ein schönes Fotomodell oder Schauspielerin, die den Männern den Kopf verdreht.” Aber jetzt konnte sie ihr eigenes Fleisch und Blut nicht ausstehen. Silke wohnte bei ihrer Mutter, wenn man in einer 3 Quadratmeter großen Abstellkammer überhaupt wohnen kann. Aber es war Silkes eigenes, kleines Reich, für das sie den Großteil ihres kargen Lehrlingsgehaltes abgeben musste. Auch musste sie immer dafür sorgen, dass der Kühlschrank gut gefüllt war, natürlich von ihrem Geld. Ihren Vater hatte sie nie kennengelernt. Der Mann, mit dem ihre Mutter zusammen lebte, lebte auch von ihr, indem der ihr Unterstützungsgeld vom Sozialamt regelrecht versoff.
Zu Hause angekommen, zog sich Silke sofort in ihre Kammer zurück. Würde sie jetzt von ihrer Kündigung erzählen, würde sie wieder als „faule, nichtsnutzige Schlampe” bezeichnet werden. Der Freund ihrer Mutter würde sie dann sicherlich auch wieder schlagen.
Am nächsten Tag machte sie sich auch gleich auf Jobsuche. Sie versuchte es gar nicht erst bei der Bundesanstalt für Arbeit, da machte sie sich überhaupt keine Hoffnungen. Sie durchkämmte Handwerksbetriebe, Warenhäuser und Einzelhandelsgeschäfte, sprach dort die Meister, Angestellten und Geschäftsführer an und bekam von allen eine sofortige Absage.
Sie hatte schon beinahe resigniert aufgegeben, als ihre Suche sie in die Nähe des Hauptbahnhofs brachte. Der Kiez hier war eine eigene Welt, in der schon einmal Streitigkeiten untereinander blutig enden konnten. Aber es war auch eine Welt, in der Außenseiter wie Silke toleriert wurden und eine Chance auf ein eigenes Leben hatten.

Sie betrat einen kleinen, fast versteckt gelegenen Sex-Shop. Der Verkaufsraum war leer und sie blickte sich um. Der Geruch von Leder und vor allem Gummi lag in der Luft. Sie atmete tief ein und genoss dieses unbekannt erotische Aroma. Es war das erste Mal, dass sie einen solchen Laden betreten hatte und blickte sich neugierig um. Wäsche aus Lack, Leder und Latex hatte sie nie zuvor gesehen. Bodies, Korsagen, Röcke, Strapse und Netzstrümpfe hatte sie schon in Katalogen betrachtet, aber noch nie in ihren Händen gehalten. In einer Ecke des Ladens entdeckte sie die Abteilung, in denen „Nicht-Dessous“ – Videokassetten und DVD mit mehr oder weniger interessanten Titeln, Dildos, Kondome, Peitschen, Halsbänder aus Gummi und Leder, mit und ohne D-Ringe und vieles mehr in dieser Richtung – verkauft wurden. Mitten im Raum stand eine pechschwarz glänzende Statue, die auf den ersten Blick eine der Nanas von Niki de Saint Phalle hätte sein können. Silke war fasziniert von diesen Proportionen. Was für ein Gegensatz zu ihrem eigenen hässlichen Körper.
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?”
Silke erschrak. Sie hatte nicht bemerkt, dass eine Frau, etwa vierzig, sie seit einiger Zeit beobachtet hatte. Diese Frau hatte schwarze, streng nach hinten gekämmte Haare, die zu einem langen Zopf geflochten waren. Zusammen mit dem dunklen Make-up und dem eng anliegenden, schwarzen Latexkleid war dieser Anblick für Silke dominant und furchteinflößend. Dagegen wirkte die Stimme freundlich und beruhigend.
Silke brachte ihr Anliegen vor, sie suchte einen Job. Die fremde Frau musterte sie von oben bis unten und fragte sie nach ihren familiären Verhältnissen aus, was ihr sichtlich peinlich war.
„Nun gut, wir können es ja einmal zur Probe versuchen”, sagte die Frau, „meine bisherige Hilfe hat mich überraschend verlassen. Du kannst mich übrigens ‘Tanja’ nennen.”
Silke hatte somit einen Job, wurde aber verpflichtet, zunächst das Beschäftigungsverhältnis jedem gegenüber zu verschweigen. Die einmonatige Probezeit sollte ohne Vertrag verlaufen. Tanja wollte eventuelle Probleme mit der Bundesagentur von vornherein vermeiden. Danach sollte Silke einen Anstellungsvertrag erhalten.
Silke war überglücklich und akzeptierte die Bedingung widerspruchslos.
2. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Nabila am 13.07.06 20:00

das ist aber unfähr.... einfaach mittendrin aufzuhören... bitte unbedingt weiterschreiben. Das hört sich vielversprechend an .

Grüße
Nabila

Leider z.Zt.ohne KG
3. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Maskenpit am 13.07.06 20:11

Hallo,wenn ich richtig in der Annahme bin, ist dieser
Anfang der Story jugendgerecht.Mir persönlich gefällt dieser Anfang und ich würde mich freuen,
wenn er weiter so interessant fortgeführt wird.
Mal sehen,was Silke so alles erlebt?
In Gummi gehüllt,wird ein Außenstehender von
ihrem Hautproblem nichts mitbekommen.
4. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Herrin_nadine am 13.07.06 20:37

war das ihre rettung?
war das ihr job?
ich denke da gibt es jede menge haken und ösen.

wir werden es noch sehen.

5. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von folssom am 13.07.06 21:30

Hallo hpp,

der Einstieg kommt mir doch bekannt vor: Metamorphose.

Warum dieses dunkle soziale Umfeld?

Aber: schau´n wir mal, der Titel der Geschichte ist ja vielversprechend.

LG
6. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von bluevelvet am 14.07.06 09:54

Seit Psycho-, Sozio- und andere (l)ogen vor einiger Zeit die Rolle des Faktors Schöheit etwa für den beruflichen Erfolg entdeckt haben, ist das Thema nicht mehr aus der Diskussion verschwunden. Um so interessanter finde ich es, zu sehen, wie ein mit den üblicherweise als schön bezeichneten Attributen weniger gesegneter Mensch sich durchs Leben schlägt und wie er mit seinen erotischen und sonstigen Wünschen zurande kommt.

Ein gelungener Einstieg in eine zunehmend spannender werdende Geschichte mit interessanter und bewegender Thematik!

Bluevelvet
7. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von SteveN am 14.07.06 10:19

Hallo HPP !

Das hast du aber in dunkelsten Farben geschildert, warum Silke keinen Platz im
"Normalen" Leben hat. Nur damit Fördergelder sprudeln bekam sie einen Ausbildungsplatz...
(bezeichnend für unsere Welt).

Plötzlich zieht es sie auf die Bahnhofsmeile und bekommt prompt einen Job, jedenfalls erstmal auf Probe.
Wie sehen ihre neuen Aufgaben aus ?
Kann sie von dem Geld hoffentlich zu Hause ausziehen?
Wird Tanja ihr einen Vorschlag machen ?

Viele Grüße SteveN
8. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 15.07.06 09:52

02. Der geheimnisvolle Keller
In den folgenden Wochen arbeitete sie in diesem kleinen Sex-Shop. Jedes Mal, wenn sie das Geschäft betrat, kam ihr dieser intensive Gummigeruch entgegen. Sie war schon fast süchtig danach und hatte nach Feierabend keine Lust, wieder nach Hause zu gehen. Am liebsten wollte sie für immer und ewig hier bleiben. Schnell bemerkte sie die ungewohnt erregende Wirkung, die Gummi auf sie hatte und versteckte tagsüber ihr Gesicht unter einer Latexmaske. Tanja betrachtete Silkes neue Leidenschaft durchaus mit Wohlwollen und unterstützte sie dabei, beriet sie sogar. In einem schwarzen Ganzanzug, einem darüber straff geschnürten Korsett und High-Heels hatte sie durchaus Ähnlichkeit mit der Nana-Statue im Ladeninneren.
Jeweils zum Ladenschluss erhielt sie ihren Tageslohn bar ausgezahlt, den sie selbst für zu hoch hielt. Von viel Arbeit konnte nicht die Rede sein. Die wenige Kundschaft, die sich in das Geschäft verirrte, kaufte nur sehr wenig. Silke wunderte sich, dass sich dieses Geschäft bei diesem niedrigen Umsatz überhaupt halten konnte und fürchtete schon um ihren Vertrag.
Einige Kunden verschwanden in der Umkleidekabine und waren dann wie vom Erdboden verschwunden. Tage später betraten sie wieder das Geschäft, um erneut in die Umkleidekabine zu gehen. Silke sprach daraufhin Tanja an, aber die sagte nur, diese Kunden hätten sich sicherlich nur umgesehen und Silke habe wohl nicht bemerkt, wie sie das Geschäft wieder verlassen hätten.

Drei Wochen waren vorbei und Tanja erinnerte Silke an die Einstellungsbedingungen.
„Nein, ich habe niemandem von diesem Geschäft und meiner Probezeit erzählt.”
„Gut, dann können wir jetzt den Vertrag abschließen.”
Tanja legte ein entsprechendes Schriftstück auf den Verkaufstresen. Silke war überrascht und hellauf begeistert zugleich. Da ihr an diesem Tag eine neue Latexmaske mit Mundreißverschluss und Augengittern verpasst worden war, war ihre Sicht etwas behindert. So erkannte sie zwar das Wort „Vertrag“, nicht aber das Wort „Sklavin“. Zudem war sie so aufgeregt, dass sie, ohne den Vertrag zu lesen, sofort unterschrieb.
„Danke“, klang es in einem etwas gedämpften Ton aus der verschlossenen Maske.
Tanja nahm den Vertrag sofort an sich. Sie verzog keine Miene, grinste aber doch in sich hinein.
„Willkommen im Club!“ war ihre Antwort und verschwand in Richtung ihres Büros.
Silke war hocherfreut und bemerkte nur nebenbei, wie ein Kunde das Geschäft betrat und schnurstracks der Umkleidekabine verschwand. Nach einigen Minuten hörte sie Geräusche. Außer ihr war niemand im Verkaufsraum und doch mussten sich irgendwo Leute unterhalten, nein vielmehr hörte es sich wie Stöhnen an. Silke versuchte, die Geräusche zu orten, sie kamen eindeutig aus Richtung der Umkleidekabine, die vor kurzer Zeit betreten worden war.
„Hallo, ist hier jemand drin?”, fragte Silke vorsichtig und wiederholte ihre Frage, nachdem sie keine Antwort bekommen hatte, die Geräusche aber immer noch zu hören waren.
Sie fasste allen Mut zusammen und zog den Vorhang vorsichtig auf. Die Umkleidekabine war leer, aber an der Stelle, an der sonst der Spiegel hing, war nun ein Loch in der Wand, eine Tür! Daneben hing ein Lautsprecher, aus dem die Geräusche kamen,
Hinter der Tür ging eine Treppe nach unten. Dieser Gang war nur spärlich beleuchtet, ab und zu verhinderten blaue Lichter die totale Dunkelheit. Das Ende der Treppe war nicht zu sehen.
Silke wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Dem Gang nach unten folgen oder Tanja informieren? Es war entweder Neugierde, der betörend süßliche Geruch nach Gummi, der aus der Tür strömte, oder die Einbildung, aus den Geräuschen ihren eigenen Namen zu hören, die Silke dazu bewegten, vorsichtig nach unten zu steigen.
Sie musste etwa die Hälfte der Stufen hinter sich gebracht haben, als mit einem dumpfen Knall oben die Tür zufiel. Jetzt war sie gefangen. Sie überlegte kurz. Nach oben laufen konnte sie ja immer noch. Der immer intensiver werdende Gummigeruch wirkte fast wie eine Droge auf sie und so ging sie weiter. Deutlich konnte sie nun „Silke! Silke!“ hören. Unten angekommen, brauchte sie nur noch einen Vorhang zur Seite zu ziehen.
Sie betrat einen großen, dämmrigen Saal. Die Wände waren mit schwarzen Lacklaken ausgekleidet und es roch immer stärker nach Gummi. Mitten im Raum war ein Käfig aufgestellt, dessen Innenraum durch Scheinwerfer hell erleuchtet war. Darin waren zwei Personen eingesperrt. Von den Proportionen mussten es Frauen sein, gekleidet in schwarze, glänzende Kostüme. Auch trugen diese Frauen Gesichtsmasken und High-Heels mit sehr hohen Absätzen, alles im gleichen, glänzenden Schwarz. Sie erinnerten Silke an diese Statue oben im Verkaufsraum und an ihr eigenes, derzeitiges Outfit.
Das Gestöhne kam von den Seitenwänden. Dort standen in rotem Licht schwarze Tische, schwarze Stühle und schwarze Betten, in denen sich die „verschwundenen” Kunden offensichtlich mit solchen schwarzgekleideten Frauen vergnügten. Silke sah dem, was sie bei den vorhandenen Lichtverhältnissen zu erkennen vermochte, erstaunt zu..
„Hallo Silke, da bist du ja endlich!”
Silke erschrak. Tanja stand plötzlich neben dem nun offenen Käfig in gebieterischer Pose. Hatte sie bisher durch ihre Frisur und Make-up schon ein dominantes Erscheinen, wurde dieses durch ihre Kleidung zusätzlich betont. Sie trug einen schwarzen Gummibody mit offenem Schritt, überknielange High-Heel Stiefel und einen kurzen, ärmellosen Umhang mit großem, nach oben gestülpten, steifen Kragen, beides ebenfalls in schwarzem Gummi. In der rechten Hand hielt sie eine Reitgerte. Zu ihren Füßen knieten, wie zwei Kätzchen, die zwei Frauen aus dem Käfig. Silke konnte jetzt die Gesichtsmasken besser erkennen. Der Mund war von leuchtend roten Lippen umrandet. Beiden waren breite Metallhalsbänder mit dem „Ring der O” (wie Silke in den letzten Wochen gelernt hatte) angelegt worden, graviert mit den Nummern ’22869’ und ’31415’.
„Wir hatten schon befürchtet, du würdest nicht mehr zu uns kommen”, fuhr Tanja fort.
„Haben Sie mich denn erwartet?” fragte Silke ängstlich.
Tanja lächelte. „Seit du damals das Geschäft betreten hattest stand fest, dass du eines Tages hierher kommen würdest. Du bringst die besten Voraussetzungen mit, bist ungebunden, nicht sonderlich schön, deine Mutter kümmert sich nicht um dich, kurz: dich vermisst niemand!”
Silke bekam es allmählich mit der Angst zu tun. „Ich will hier raus!”
Sie hatte nicht bemerkt, dass mittlerweile die „verschwundenen” Kunden, es waren drei an der Zahl, in Begleitung ihrer „Frauen” zu ihnen getreten waren. Silke war förmlich umzingelt.
„Keine Angst, Silke, dir wird nichts Böses geschehen. Wir wollen nur, dass du glücklich wirst”, sagte Tanja höflich, aber das „Leck mich!” kam im Befehlston.
„Was ... was soll ich?”
„Du hast zu gehorchen! Sieh einmal, was du freiwillig unterschrieben hast. Du gehörst jetzt mir!“ Sie präsentierte den Vertrag und zeigte mit dem Finger auf den Begriff ’Sklavin Silke’.
„’22869’, ‘31415’, helft ihr!”
Die beiden „Kätzchen” packten Silke an den Armen, öffneten ihren Mundreißverschluss und zwangen sie, vor Tanja zu knien. Diese drückte ihr rasiertes Lustzentrum in Silkes Gesicht. „Los, leck mich!”
Silke war erschreckt und gleichzeitig erregt. Es überkamen sie bislang unbekannte Gefühle. Sie fühlte sich immer mehr zu Tanja hingezogen und begann langsam, sie mit ihrer Zunge zu verwöhnen. Sie war letztendlich so eifrig dabei, dass Tanja sie von sich stoßen musste.
Silke war wie berauscht. Nur mit halbem Bewusstsein bemerkte sie, wie die schwarzen Frauen einzeln an Tanja herantraten und aus ihren Busen eine schwarze Flüssigkeit herausdrückten, die in einem Becher gesammelt wurde. Der volle Becher wurde anschließend Silke gereicht.
„Trink, Silke!” sagte Tanja in ruhigem Ton.
Es war eine dickflüssige, warme, schwarze Flüssigkeit, die stark nach Gummi roch. Silke leerte den Becher in einem Zug. Ihr wurde schwindlig und sie fiel in einen tiefen Schlaf.
9. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von SteveN am 15.07.06 12:56

Hallo HPP !

Das war ja eine schöne Überraschung mit dem Vertrag.
Sie hat sich als "Sklavin" verkauft.
Und wie in Trance trinkt sie diese stark riechende Flüssigkeit.
Erstmal tritt sie ins Land der Träume ein.
Was wird sie träumen und wo wird sie erwachen ?

Viele Grüße SteveN
10. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Herrin_nadine am 15.07.06 23:42

jetzt wird es spannend.

wird sie jetzt irgendwie transformiert oder modifiziert?

wie wird jetzt ihr leben als sklavin werden?
was hat man ihr alles vor?

fragen über fragen. werden sie alle beantwortet?

11. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Maskenpit am 16.07.06 23:43

Ich kann Silke gut verstehen,denn ich wär ebenso in die Falle gegangen.Intensiver Gummiduft fasziniert
mich und man weiß dann manchmal nicht,zu welchen
Dingen man in diesem Zustand bereit ist.Es ist auch
nicht so,daß man es unbedingt bereut,sondern man
läßt den Dingen ihren Lauf nehmen.
12. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von arsinoe am 17.07.06 00:06

Bitte weiterschreiben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
13. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 16:05

03. Metamorphose
Als sie wieder wach wurde, stand sie in einem kleinen, eiförmigen Raum, angelehnt an ein Gestell, das an einen Stehsitz erinnerte. Die Wände sahen aus wie aus Seidenfäden gemacht, ähnlich dem Kokon eines Schmetterlings. Das diffuse Licht strömte von außen ein, wie durch ein Stück weißes Papier.
Silke griff in die Wand hinein. Tatsächlich, das waren Fasern. Sie riss ein größeres Loch auf und verließ den kleinen Raum. Sie stand jetzt in einem größeren Zimmer. Das grelle Licht der Leuchtstoffröhren blendete sie zunächst. Nachdem ihre Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, blickte sie sich um. Ja, das sah wirklich wie ein Schmetterlingskokon aus, nur eben sehr groß. Die Wand daneben war voll verspiegelt. Erstmals sah sich Silke selbst. Sie war völlig schwarz, ihr Körper glänzte im Licht. Sie erinnerte sich, zuletzt ihren Gummi-Ganzanzug und die Latex-Maske getragen zu haben. Aber scheinbar hatte man sie in neues Kostüm gesteckt, ihr eine andere Maske aufgesetzt und High-Heels angezogen. Sie ging zum Spiegel - erstaunlich sicher auf diesen hohen Absätzen - und suchte nach einem Reißverschluss - vergeblich. Sie suchte nach einer Naht, fand aber keine. Auch die High-Heels schienen vollständig im Kostüm integriert zu sein. Momentan sah sie keine Möglichkeit, aus dieser Verkleidung herauszukommen, aus diesem Kostüm, das seltsam und doch so angenehm eng an ihrem Körper anlag; anders als der Ganzanzug, den sie bisher getragen hatte. Ihre „Haut” fühlte sich vollkommen glatt und weich wie Gummi an, und roch auch intensiv danach. Statt der Fingernägel hatte sie Krallen. Ihr Kopf war vollkommen glatt. Sie hatte keine Ohren mehr, nur noch kleine Hörschlitze. Ihre bislang etwas großgeratene Nase (eine Folge ihrer Erkrankung) war jetzt zu einer niedlichen Stupsnase geworden. Ihr Mund war umrandet von vollen, knallroten Lippen. Statt ihrer langen Haare ragte ein Zopf aus dicken Gummisträhnen aus ihrem Hinterkopf heraus. Das Weiße der Augäpfel war jetzt auch völlig schwarz und sie hatte goldgelbe Pupillen, so wie eine Katze. „Wahrscheinlich Kontaktlinsen”, dachte sie sich. Abgesehen von dem schwarzen Kostüm fielen ihr schließlich die ungewohnten Proportionen auf. Sie war ungewöhnlich schlank, hatte fast eine Wespentaille, dabei fühlte sie nicht die Enge eines Korsetts. Und sie hatte eine ebenso ungewohnt umfangreiche Oberweite, nicht mehr B-Cup sondern mindestens D oder DD! Auch ihr Hintern hatte sich verändert. Er war, im Verhältnis zu ihrer übrigen Figur, breiter und knackiger geworden. Darüber ragte ein circa ein Meter langer Schweif mit einer penisartigen Spitze aus ihrem Körper heraus. Zu ihrer Überraschung konnte sie diesen irgendwie kontrollieren, ihn bewegen, wenn sie es wollte. Als sie ihn anhob, sah sie im Spiegel ihre ebenfalls knallrot umrandete Rosette. In der selben Farbe waren auch ihre prallen Schamlippen gehalten.
Sie schüttelte den Kopf. „Was für ein verrücktes Kostüm!” dachte sie. Sie betrachtete sich ausgiebig im Spiegel und war regelrecht fasziniert von dem, was sie da sah. Sie hatte sich in den letzten Wochen zu ihrem immer stärker werdenden Gummifetischismus bekannt, war aber überrascht, dass dieses Material und vor allem dieses neue Kostüm sie selbst noch mehr begeistern konnte. Erregte sie ihr eigenes Aussehen? Zur Probe griff sie sich in den Schritt - ja, sie war feucht, nein, sie war nass!
Sie wollte ihren Mund öffnen, doch die Wangen spannten so sehr, dass er nur zu einem großen „O” wurde. Instinktiv wollte sie sich die Lippen ablecken, aber was war denn das? Ihre Zunge hatte die Form einer Schlangenzunge angenommen, länger und schmaler als sonst und vorne gespalten. Sie war etwas verwirrt und plötzlich wedelte ihr Schweif vor ihrer Nase. Fasziniert bewunderte sie ihren eigenen Phallus.
„Eine Frau mit Penis, phantastisch!“ dachte sie sich. „Damit werden männerlose Nächte garantiert nicht mehr langweilig.“ Sie staunte sich über sich selbst. Natürlich hatte auch sie seit ihrer Pubertät sexuelle Bedürfnisse gehabt und, obwohl sie noch Jungfrau war, stets davon geträumt, von einem Mann genommen zu werden. Aber jetzt bewirkte allein der Gedanke an einen Mann die Begierde nach mehr; davon, in allen ihren Körperöffnungen gleichzeitig einen Phallus zu spüren. Hätte ihr bislang nur ein einziger Mann genügt, hatte sie nun eine unbändige Lust auf wilden Sex, nach einem Gang Bang! Es war wie ein Heißhunger, der sie unruhig werden ließ. Aufgeregt steckte sie ihre Schweifspitze in ihre Lustgrotte und ein Schwall herrlichster Gefühle durchströmte ihren Körper. Was war das nur für ein Kostüm, das derartige Empfindungen erzeugen konnte?
Plötzlich wurde eine Tür geöffnet. Tanja trat herein, gefolgt von ‘22869’ und ‘31415’, die ein Sklavenhalsband in der Hand hielt.
„Hallo, Silke, wie geht es dir? Ich sehe, du bewunderst gerade deinen neuen Körper!”
Silke wollte antworten, bekam aber außer einem Keuchen keine Worte heraus.
„Ach, arme Silke, kannst du nicht sprechen? Ja, ohne Stimmbänder geht das eben nicht!”
Silke machte trotz ihrer schwarzen Augen ein erstauntes Gesicht.
„Nein, du weißt noch gar nicht, was in den letzten vier Wochen mit dir passiert ist. Ich will es dir erzählen. Es wird ohnehin das Letzte sein, was du bewusst mitbekommen und begreifen wirst. Erinnert dich das da an etwas?” Tanja zeigte auf den Kokon.
„Das war dein Kokon. Eine Raupe verpuppt sich, durchlebt eine Metamorphose und verlässt als wunderschöner Schmetterling den Kokon. Auch du hast in den letzten vier Wochen eine Metamorphose durchgemacht und bist aus einer fetten, hässlichen, jungen Frau zu einer wunderhübschen Gummipuppe geworden.
Mein leider schon verstorbener Mann war ein genialer Biochemiker. Er war, wie ich, Gummifetischist und träumte von der Herstellung der idealen Gummipuppe. Er erzeugte einen Retrovirus, der die menschlichen Gene umgruppiert und das menschliche Gewebe in lebenden, schwarzen Kautschuk umwandelt. Leider hat er nur weibliche Gummipuppen im Sinn gehabt, das Virus wirkt nur bei Frauen. Männer sind durch ihr Y-Chromosom dagegen immun. Wir hatten lange über den perfekten Körper einer Gummipuppe nachgedacht und mein Mann hat daher dem Virus tierische Gensequenzen hinzugefügt. Die Schlangenzunge war seine Idee, die Katzenaugen mein Wunsch. Den Schweif mit der Penisspitze wollten wir beide. Das Virus wird übrigens in den Milchdrüsen, oder was davon übrig geblieben ist, der Gummipuppen produziert. Das ist die schwarze Flüssigkeit, die du getrunken hast. Das was du vielleicht für High-Heels hältst, sind tatsächlich deine Füße, die haben keine Zehen mehr, dafür aber Hacken in Form langer Absätze. Das Virus hat dich aber nicht nur äußerlich verwandelt. Deine Muskeln, dein Skelett und das Gewebe bestehen nur noch aus mehr oder weniger flüssigem, lebenden Kautschuk. Du hast keine Verdauungsorgane mehr und ernährst dich nun ausschließlich nur noch von Sperma. Deine drei Körperöffnungen sind jetzt so geformt, dass die Männer ohne Probleme in dich eindringen können, um dich zu füttern. Du bist jetzt eine perfekte und willige Dreilochhure!”
Silke wollte weinen, aber es kamen keine Tränen.
„Ach, kleine Silke, nicht traurig sein, bald sieht die Welt für dich rosiger aus. Denk doch auch mal an die positiven Seiten deiner Verwandlung: ewige Schönheit, keine Krankheiten mehr und Sex mit so vielen Männern wie du nur willst!”
Tanja winkte ‘31415’ zu, die herantrat und ihr das Sklavenhalsband überreichte.
„‘31415’ hieß früher einmal Anja. Du hast übrigens ihre Stelle im Laden übernommen. Und dies, Silke, ist dein Sklavenhalsband. Wie du siehst, bist du ab sofort ‘29157’. Du magst dich jetzt noch sträuben, aber dieses Halsband enthält einen Mikrochip, der dir deine neue Identität ins Gehirn brennt. Du wirst glücklich sein, mir bedingungslos dienen zu dürfen. Du wirst die nächste Zeit hier in meinem Privatclub den Kunden zur Verfügung stehen. Und wenn ich will, verkaufe ich dich vielleicht einmal. Also nun, ‘29157’!”
Silke wollte sich wehren, aber ‘22869’ und ‘31415’ hatten sie schon fest im Griff. Tanja legte ihr das Sklavenhalsband um. Als das Schloss „Klick” machte, durchzuckte ein Blitz Silkes Gehirn. Sie verlor das Bewusstsein.
14. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von SteveN am 17.07.06 17:01

Hallo HPP !

Mann, das ist aber eine Story.
Bei Silke hat das Halsband klick gemacht und die alte Silke ist für immer verschwunden.
enn jetzt die neue Silke aufwacht, dann will sie nur noch Gummi, Rubber und Latex haben.
Du mußt mir aber verraten, wo dieser Klub zu finden ist.
Ich würde die neue Silke gerne einmal kennenlernen.

Viele Grüße SteveN
15. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von bluevelvet am 17.07.06 17:33

Hammerhart, einfach so verwandelt zu werden - und das offenbar ohne Rückkehrmöglichkeit zur alten Identität. Mal sehen, wie das Mädel damit umgeht ...

Bluevelvet
16. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Logan am 17.07.06 18:29

Hallo allerseits das ist eine interessante Geschichte und ich bin gespannt wie es weitergeht.
17. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Miauzi am 17.07.06 19:10

Na - hier fährt aber jemand von Anfang an grosses Geschütz auf!

Also die soziale Herkunft gleich so extrem zu gestalten - bis hin zum Schlagen durch den Vater - nun so dick hätte es nun nicht gleich sein müssen.

Habe auch gleich mächtig Krokodilstränen vergossen

Die Umwandlung ist ja schon nicht von schlechten Eltern

Aber ob man nun gleich die Verwandlung irrelevant machen muss - sogar Knochen aus Latex (?) - wie stützt den weiches Latex den Körper - tzzz

Sind dem Autor denn nicht das die Latex-Pferdchen etwas durchgegangen - junge junge

Also - einem Menschen die Stimmbänder zu entfernen - dass geht für mich persönlich zu weit - auch wenn es ein Märchen ist *grummel*

Axo - und dann noch ein elektronisch verändertes Bewusstsein - wozu eigentlich - die Maus (sorry Katze) ist doch ehe latexdauergeil!

Ernährung nur durch Sperma - wie schön - dass es hier ein Märchen ist - denn paktisch musste dazu schon einige dutzend Männer "abmelken" - damit ernähnungstechnisch betrachtet genügend Nährwert rüberkommt.

Na - mal sehen - womit uns der Autor noch überrascht

LG Miauzi
18. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Herrin_nadine am 17.07.06 21:39

zum glück kann ich nur sagen, daß es eine fiktion ist, aber eine sehr schöne fiktion.

wie wird die arbeit jetzt sein in diesem privatclub.
wird durch das halsband wirklich ihr gehirn komplett umgepolt und neu programmiert?

19. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 21:56

04. Das Leben als Gummipuppe
Als sie wieder erwachte, wurde sie von heftigen Kopfschmerzen geplagt. Sie lag im Käfig im großen Saal, war aber nicht allein, denn ‘22869’ und ‘31415’ kümmerten sich liebevoll um sie. Sie wurde gestreichelt und die beiden anderen Gummipuppen versenkten ihre Penisschweife in Silkes untere Körperöffnungen und bescherten ihr ungewohnte, aber sehr lustvolle Gefühle. Während sich ‘31415’ zudem mit Silkes Brüsten beschäftigte, legte ‘22869’ ihren Mund auf Silkes und schon begannen die beiden Schlangenzungen miteinander zu spielen. Es wurde eine Orgie der Gefühle, die schlagartig beendet wurde, als sich die Käfigtür öffnete.
„‘22869’!” Tanjas Befehl gehorchend, ließ ‘22869’ sofort von Silke ab und eilte zu ihrer Herrin. Ein Gast wollte sich mit seiner Lieblings-Gummipuppe vergnügen. Ein Mann! Silke bemerkte erstmals intensiv den Geruch eines Mannes. Das Retrovirus musste auch ihren Geruchssinn verstärkt haben. Riechen Schlangen nicht mit der Zunge? Silke züngelte und der Geruch wurde stärker. Ein Mann! Wo ein Mann ist, ist auch Sperma, ist Nahrung! Silke verspürte erstmals den immer stärker werdenden Appetit auf diese männliche Körperflüssigkeit.
Auch ‘31415’ wurde aus dem Käfig herausbefohlen, so dass Silke plötzlich alleine war. Sie kam jetzt etwas zu sich und begann, über ihre Situation nachzudenken. Sie war kein Mensch mehr, das stand fest, aber dennoch ein lebendes, denkendes Wesen, jetzt eben einer anderen Spezies angehörig. Das klang wie Science Fiction. Das Virus hatte sie körperlich verändert, ihr Metabolismus war jetzt völlig anders, aber sie hatte noch die volle Kontrolle über sich selbst. Sie fasste sich an den Hals. Ja, sie trug immer noch das Sklavenhalsband, aber sie wusste noch, wer sie war und was man ihr angetan hatte. Sie bedauerte es nicht, umgewandelt worden zu sein, aber sie hatte nicht den geringsten Wunsch, Tanja bedingungslos zu gehorchen. Der Mikrochip musste defekt sein! Anders konnte sie sich das nicht erklären.
„‘29157’!” Tanja riss Silke aus ihren Gedanken. „Sie darf nichts merken”, dachte sich Silke, „sonst ist’s ganz vorbei!” Sie beschloss, das glücklich dienen wollende Gummipüppchen zu spielen und eilte zur Käfigtür. Dort stand ein weiterer Gast, der auf sie wartete und sich mit ihr vergnügen wollte. Sein Geruch war für Silke so intensiv, dass sie willig ihre drei Körperöffnungen feilbot und ihm seinen Saft regelrecht aus dem Körper sog. Nachdem er völlig erschöpft darum bat, sie möge doch endlich von ihm ablassen, kehrte sie gesättigt in den Käfig zurück. Das war ihr erstes Erlebnis als Gummipuppe. Sie hatte es tatsächlich genossen, aber sich wollte doch lieber frei sein. Silke beschloss, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten.
Das Leben der Gummipuppen war sonst ziemlich eintönig. Entweder befanden sie sich im Käfig oder sie wurden sexuell „gefüttert“. Waren mindestens zwei Gummipuppen zusammen, begannen sie sofort, sich gegenseitig zu verwöhnen und hörten erst auf, wenn Tanja sie aus dem Käfig befahl. Silke versuchte, mit den anderen in Kontakt zu treten, aber ohne Erfolg. Bei denen schienen die Mikrochips zu funktionieren und ihnen den eigenen Willen zu blockieren.
Da der große Saal im Keller ohne Tageslicht war, verlor Silke das Zeitgefühl. Sie wusste nicht mehr, wie lange sie schon hier war. Irgendwann stand plötzlich eine junge Frau vor dem Käfig und sah staunend auf die darin sich gegenseitig verwöhnenden Gummipuppen. Silke kam gerade von einem Gast zurück, als Tanja sie zu sich befahl. Artig setzte sich Silke zu ihren Füßen.
„Hallo Nadja, da bist du ja endlich!”
Die gleichen Worten hatte Tanja hier einst zu Silke gesagt und das Verhängnis nahm danach seinen Lauf. Auch Nadja wurde gezwungen, Tanjas Lustzentrum zu lecken, das Tanja vorher mit einer Droge eingerieben hatte. Jetzt verstand Silke, warum sie sich damals (ja, wann war das eigentlich?) so willenlos ergeben hatte. Auch Nadja wurde immer mehr berauscht und verlor ihre Angst. Zwischenzeitlich wurde unter den Gummipuppen ein großer Becher herumgereicht und jede drückte aus ihren Brüsten schwarze Gummimilch heraus. Auch Silke kam an die Reihe, es war ihre erste Milchgabe. Den vollen Becher bekam Nadja zu trinken, die anschließend in einen tiefen Schlaf versank. Nun war es an der Zeit, sie für die Metamorphose vorzubereiten. ‘22869’, ‘50559’ und Silke wurden beordert, Nadja ins Spiegelzimmer zu bringen und dort zu entkleiden. Bekleidet sah sie ja noch manierlich aus, aber ihr nackter Körper war regelrecht hässlich, beinahe so hässlich wie Silke es selbst gewesen war! „Sie wird sich auf jeden Fall verbessern”, dachte sich Silke. Die Schlafende sollte jetzt an ein Gestell festgebunden werden. Dieses Gestell bildete das Gerüst für den Kokon. Es wurden selbstauflösende Seile verwendet, die die Entwicklung der „Raupe” nicht behinderten. Silke sah, wie die Metamorphose bei Nadja einsetzte. Aus allen Poren sprossen weiße Fasern heraus, die sich sofort am Gerüst festklammerten. Die Verpuppung begann und der Kokon war bereits nach etwa 10 Minuten fertig. „So schnell geht das also” dachte sich Silke. Die drei Gummipuppen packten noch Nadjas Kleidung weg und kehrten in ihren Käfig zurück.
Wie bei Silke sollte auch bei Nadja die Metamorphose vier Wochen dauern.
Tanja kam mit einem Sklavenhalsband mit der Nummer ‘10105’ zum Käfig und befahl Silke und ‘31415’ zu sich. Silke bekam das Sklavenhalsband in die Hand gedrückt. Alle drei gingen in den Spiegelraum. Nadja war inzwischen ihrem Kokon entstiegen und hatte erschreckt und fasziniert zugleich ihren neuen Körper im Spiegel betrachtet. Während Tanja Nadja über ihr Schicksal aufklärte, schaute sich Silke das Sklavenhalsband genauer an. Wie konnte man den Mikrochip unschädlich machen? Sie entdeckte dünne Golddrähte und wollte sie durchtrennen. Mit Fingernägeln hätte das sicherlich geklappt, aber ihre Krallen waren einfach zu groß. Vielleicht kurzschließen? Aber wie? Mit Flüssigkeit? Heimlich griff sich Silke in den Schritt. Wie alle Gummipuppen war auch sie dauerfeucht und somit dauergeil. Das war wohl auch von Tanja und ihrem Mann so vorgesehen gewesen. Silke schmierte eine ordentliche Portion ihres Mösensaftes über den Chip, konnte allerdings keine Auswirkungen feststellen. Tanja war inzwischen am Ende ihres Monologes angelangt und winkte Silke zu. Das war das Zeichen, das Sklavenhalsband zu übergeben und, gemeinsam mit ‘31415’, Nadja, die zukünftige ‘10105’, festzuhalten, damit Tanja ihr das Halsband anlegen konnte. Wie Silke damals, fiel Nadja - wie vom Blitz getroffen - in Ohnmacht. ‘31415’ und Silke trugen sie in den Käfig und kümmerten sich liebevoll um sie, bis sie endlich wieder erwachte.
20. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 21:58

05. Herrin Bianca
Silke versuchte in der nächsten Zeit, mit ‘10105’ Kontakt aufzunehmen, doch es kam keine Reaktion. Scheinbar hatte sie den Mikrochip nicht deaktivieren können. Statt dessen merkte sie, dass ‘31415’ sich immer mehr um sie bemühte. Was hatte das zu bedeuten? Als beide alleine im Käfig waren, kuschelte sich ‘31415’ ganz dicht an sie heran und begann, mit einer Kralle Buchstaben auf Silkes Unterarm anzudeuten. „A - N - J - A”. Eine deutliche Kommunikation! Tanja hatte doch gesagt, dass ‘31415’ früher Anja hieß. ‘31415’, Anja, wusste also von ihrer früheren Existenz. Ihr Chip musste ebenfalls defekt sein. Jetzt war Silke an der Reihe und buchstabierte ihrerseits ihren Vornamen. So entstand zwischen beiden ein intensiver Dialog, das allerdings durch diverse, gern angenommene „Samenspenden” unterbrochen wurde.
Anja war es, die Silkes Mikrochip manipuliert hatte, mit dem gleichen „Mittel” wie es Silke bei ‘01015’ versucht hatte. Warum ihr eigener Chip nicht funktionierte, wusste sie nicht. Sie hatte es bereits bei ‘22869’ versucht, aber der Mösensaft wirkte wohl nicht jedes Mal. Sie hatte Silke beobachtet und wurde durch ihren Sabotageversuch überzeugt, dass auch sie nicht willenlos war. Nun könnten beide eine Flucht planen, müssten aber darauf achten, dass Tanja nichts merkte. Silke konnte sich eine Flucht zwar nicht vorstellen, denn auch in Freiheit wäre sie nur eine Gummipuppe, ein Alien, vielleicht im Zoo ausgestellt, aber sie stimmte erst einmal zu.
Die nächste Zeit verlief für alle „normal” bis auf die Tatsache, dass ‘31415’ und ‘29157’ - oder besser Anja und Silke - sehr oft zusammen waren. Das fiel, trotz aller Heimlichkeiten, auch Tanja auf.
Eines Tages befahl Tanja Silke aus dem Käfig. Doch anstatt des erhofften Mannes stand eine Frau neben ihr. Mit der Reitgerte wurde Silke bedeutet, dass sie niederzuknien hatte, was sie auch sofort tat. Danach musste sie erst die fremde Frau und dann Tanja lecken. Mit ihrer Schlangenzunge drang sie tief in die Frauen ein, was diese sichtlich genossen. Nachdem beide ausreichend befriedigt waren, gingen sie ins Spiegelzimmer. Silke hatte ihnen zu folgen und dort vor ihnen zu knien. „‘29157’, das hier ist Herrin Bianca. Du bist ab sofort ihr Eigentum und hast ihr bedingungslos zu gehorchen, wie du es hier gelernt hast!” Silke senkte ihren Kopf, einerseits, weil es von ihr verlangt wurde (es wurde damit als Zustimmung gewertet) und andererseits depremiert, weil sie von Anja und den gemeinsamen Fluchtplänen getrennt wurde.
„In die Kiste!” In der einen Ecke des Raumes stand eine schwarze Kiste, in die sich Silke zu setzen hatte. Es war nicht bequem, aber der Platz genügte. Die Kiste wurde verschlossen. Ausreichend viele Luftlöcher sorgten dafür, dass Silke nicht erstickte.
Sie merkte, wie die Kiste auf eine Sackkarre genommen und durch die Gegend geschoben wurde. Es ging um einige Ecken, mal links, mal rechts, einen Aufzug hoch, dann auf die Straße (Straßenlärm war zu hören). Es war Tag, denn Licht schimmerte durch die Luftlöcher. Die Kiste wurde in einen Transporter geladen und eine unangenehme Fahrt begann, da sie dummerweise so gelagert worden war, dass Silke mit dem Kopf nach unten darin saß.
Irgendwann endete diese Tortour und wieder wurde die Kiste per Sackkarre durch die Gegend transportiert, über die Straße, in ein Gebäude hinein, herunter in den Keller, diesmal über die Treppe, von der Silke jede einzelne Stufe zu spüren bekam und dort wieder um die eine und andere Ecke, bis die Kiste endlich abgestellt wurde. Es schien Silke endlos lange, bis sie aus ihrem Gefängnis befreit wurde. Die ersten Gesichter die sie sah, waren die von Herrin Bianca und Marie, ihrer Zofe im typischen Hausmädchen-Outfit. Diese schaute Silke mit immer größer werdenden Augen an und bekam von ihrer Herrin gleich eins mit der Reitgerte, weil so plötzlich trödelte. „Verzeihung, Herrin!” Sie beeilte sich, wie ihr aufgetragen war, die Kiste zu entfernen. Währenddessen kettete Herrin Bianca Silke an. Dazu war der „Ring der O” schließlich gedacht. „Das ist dein neues Zuhause!” Silke sah sich um, ihr „Zuhause” glich einer Kerkerzelle aus dem Mittelalter, inklusive der Folterinstrumente.
Herrin Bianca hatte vielfältige „Talente”. Einerseits betrieb sie ein florierendes Domina-Studio, andererseits hatte sie, für einen exklusiven Kundenkreis, immer gute Huren parat, die den solventen Freiern mehrere Tausend Euro pro Nacht wert waren. Silke sollte in beiden „Geschäften” eingesetzt werden. In ihrem Folterkeller bestrafte Herrin Bianca mit Vorliebe schwule Kunden damit, dass sie Silke begatten mussten. Für die „normalen” Freier war Silke die perfekte Dreilochhure in einem aufregenden Kostüm, die nie ihre „Gesichtsmaske” abnahm. Keiner merkte, dass Silke kein Mensch war.
Herrin Biancas Zofe Marie war ihrer Herrin treu ergeben. Sie gehörte eigentlich längst zum Inventar des Hauses und lebte dort auch. Ihr Ehemann hatte einst ihre devote Neigung entdeckt und sie eines Tages an Herrin Bianca verkauft. So war sie in dieses Domina-Studio geraten. Hier konnte sie ihre Unterwürfigkeit ausleben, die Zofenarbeit war ihr wie auf den Leib geschnitten. Sie half jetzt Silke im Folterkeller und fand ihr Kostüm sehr schön, wusste sie doch nichts von Silkes Metamorphose. Sie gab sich auch damit ab, dass Silke nicht mit ihr sprach (einer devoten Zofe hat das ohnehin nichts auszumachen) und nahm an, Silke bzw. ‘29157’ sei taubstumm.
Herrin Bianca war bester Laune, die Geschäfte gingen gut, dank Silke hatte sich der Umsatz vervielfacht und sie überlegte, bei Tanja eine zweite Gummipuppe zu ordern.
Aus einer guten Laune heraus gewährte sie Marie wegen ihres fehlerfreien Verhaltens in der letzten Zeit einen Wunsch. „Liebste Herrin, ich wünschte, ich hätte ein Kostüm wie es ‘29157’ trägt. Ich weiß, Herrin, dass Ihr mich bislang gern in Lackkleidung seht, doch will ich Euch auch in Gummi gerne eine demütige Zofe sein.”
Für Herrin Bianca war das wie Musik in den Ohren. Dass sie so schnell zu einer zweiten Gummipuppe kommen würde, hatte sie nicht gedacht. „Ich werde über deinen Wunsch nachdenken!” Marie bedankte sich unterwürfig und eilte zu ihrer zugewiesenen Arbeit.
Herrin Bianca griff zum Telefon und rief Tanja an. Da sie über das Retrovirus informiert war, fragte sie Tanja nur noch nach Einzelheiten der Metamorphose aus. Die Gummimilch musste warm verabreicht werden, weil sonst das Virus abstarb. Die Menge der Milch beeinflusste die Dauer der Metamorphose. Die Gabe von vier Gummipuppen, etwa ein Becher voll, war die optimale Menge und bedeutete etwa vier Wochen Metamorphose. Bei der Milchspende von nur einer Gummipuppe könnte die Verwandlung zwei bis drei Monate dauern.
Herrin Bianca notierte alles, befahl Marie mit einem Trinkglas zu sich und ging mit ihr in den Keller zu Silke. Sie drückte der Gummipuppe das Glas in die Pfote. „Los, gib mir von deiner Milch!”
Silke konnte sich denken, was geschehen sollte und sah Marie an. „Tu’ das nicht, Mädchen, tu’s bitte nicht!” hätte sie jetzt gerne geschrieen, wenn sie gekonnt hätte. Sie schüttelte nur den Kopf. Herrin Bianca merkte, das hier etwas nicht stimmte.
„Marie, willst du es, oder willst du es nicht?”
„Mit Eurer Erlaubnis, Herrin, ich will es!” antwortete die Zofe, ohne zu ahnen, was das Ganze überhaupt zu bedeuten hatte.
Silke sah ein, dass ihr passiver Widerstand keinen Sinn hatte. Sie wollte sich auch nicht verraten und so drückte sie so viel Gummimilch aus ihren Brüsten, wie sie konnte. Das knapp zu einem Drittel gefüllte Glas bekam nun Marie zu trinken. Sie zögerte zunächst, war ihr diese seltsame Flüssigkeit doch zuwider, aber der süßliche Gummigeruch ließ sie ihren Ekel überwinden. Sie leerte das Glas ganz und begann zu schwanken.
„Herrin, verzeiht, aber mir ist etwas schwindelig.”
„Dann setze dich, Marie!”
„D..danke, Herrin.”
Herrin Bianca kettete Silkes inzwischen ab, sie sollte sich jetzt um Marie kümmern. Die saß verwirrt auf einem Stuhl.
„Herrin, mir ist plötzlich so heiß!”
„‘29157’ wird dir beim Ausziehen helfen.”
„Ja, Herrin.”
Silke fing an, Marie von ihren Kleidern zu befreien. Die kleinere Ration Gummimilch bewirkte nur eine Bewusstseinstrübung, keinen sofortigen Tiefschlaf wie bei ihr selbst. Daher konnte Marie noch mithelfen und bekam, wie in Trance, die Geschehnisse mit.
„Ja, jetzt ist es angenehm kühl”, sagte sie, als sie völlig nackt war. Sie strich mit den Händen über ihren Körper und bemerkte die ersten Fasern, die aus ihren Poren heraustraten.
„Herrin, was geschieht mit mir?”
Endlich schlief sie ein. Silke schleppte sie zu einen Pfeiler hin, der als behelfsmäßiges Kokongerüst dienen musste. Die Fasern suchten dort sofort Halt und der Kokon wurde langsam aufgebaut. Das ganze dauerte etwa drei Stunden. Während dieser Zeit wachte Silke darüber, das der Raupe Marie nichts passierte. Im fertigen Kokon war sie sicher.
21. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 21:59

06. Die Gummipuppe kehrt heim
Maries Verwandlung war nach elf Wochen beendet. Während dieser Zeit hatte Silke, soweit möglich, ihre Zofenarbeit übernommen.
Als Marie ihrem Kokon entstieg, waren Herrin Bianca und Silke (wieder angekettet) anwesend. Sie hatten vorher einen großen Spiegel in die Ecke gestellt, damit die neue Gummipuppe sich in seiner ganzen Pracht ansehen konnte. Marie war, wie alle von ihrer Spezies, erschreckt und fasziniert zugleich von ihrem neuen Körper. Herrin Bianca klärte sie über ihre Metamorphose auf, so wie es Tanja es auch immer gemacht hatte. Marie hatte sich dabei an ihre Herrin herangekuschelt und zeigte so auf diese Weise, dass sie über ihre Verwandlung sehr glücklich und ihr sehr dankbar war. Dass sie kein Mensch mehr war, schien ihr überhaupt nichts auszumachen.
„Ich weiß, Marie, dass du mir treu ergeben bist. Trotzdem gehört zu einem Gummipüppchen wie dir ein Halsband mit einem Mikrochip, der dafür sorgt, dass du zu einer willenlosen Sklavin wirst. Willst du, dass ich dir ein solches Halsband anlege?” Diese Frage war nur rhetorisch, denn eine Sklavin wird nicht um Erlaubnis gefragt. Herrin Bianca genoss es aber, die Hörigkeit ihrer Zofe zu prüfen. Wie erwartet nickte Marie eifrig zustimmend.
„Und du, ‘29157’ oder soll ich sagen: ‘Silke’?” In der Tür stand plötzlich Tanja und neben ihr ‘22869’.
„Du hast dich mehrfach verraten, dass dein Chip nicht funktioniert. Die versuchte Kontaktaufnahme mit den anderen Gummipuppen, dein Versuch, das Halsband von ‘10105’ zu sabotieren, dein enger Kontakt mit ‘31415’, der Ex-Anja, die längst schon wieder ein funktionierendes Halsband trägt und eine besonders demütige Sklavin ist.
Schon vor deiner Metamorphose wusste ich, dass eine von euch nicht gefügig war, nur wusste ich nicht, welche. ‘31415’ war sehr geschickt, aber du hast mir dabei geholfen, sie zu entlarven. Danke!
Und zuletzt hast du hier, wie ich hörte, den Fehler gemacht, Marie warnen zu wollen, anstatt deine Milch freiwillig zu geben. Sieh mal, was ich hier für dich habe.”
In ihrer Hand hielt sie zwei Sklavenhalsbänder mit den Nummern ‘74725’ und ‘29157’.
„Mache dir nur keine Hoffnungen, dieser Chip ist in Ordnung, wir haben jetzt ein Testgerät dafür. Du wirst mir wirklich sehr ergeben sein, ja mir, denn du wirst wieder bei mir arbeiten, als Dank, dass du mir ‘31415’ ausgeliefert hat. Dafür bleibt ‘22869’ hier.
Dein neuer Chip verstärkt extrem zusätzlich deine Libido, du wirst Sperma en masse brauchen. ‘31415’ hat damit schon ihre Erfahrung gemacht!” Tanja grinste.
„Marie, komm her!” befahl sie plötzlich.
Marie sah fragend, soweit sie es mit ihren Augen konnte, ihre Herrin an. Bianca nickte zustimmend. Marie bekam die beiden Halsbänder in die Hand gedrückt. Anschließend holte Tanja einen Spezialschlüssel aus der Tasche, mit dem sie Silkes „altes” Halsband öffnete. Silke hätte sich gerne gewehrt, jedoch hatte Herrin Bianca sie nicht nur angekettet sondern ihre Arme zusätzlich in einem Monohandschuh auf dem Rücken arretiert. Jetzt wusste Silke, warum sie das getan hatte. Widerstand war vollkommen zwecklos.
„Und nun, Marie, lege ‘29157’ ihr Halsband an.”
Marie tat, was ihr befohlen wurde. Mit dem „Klick” des Verschlusses verlor Silke das Bewusstsein.

Als sie wieder aufwachte, lag sie im großen Saal im Käfig. Hier war sie zu Hause. Sie war ‘29157’, war es immer schon gewesen. Irgendwie huschte ihr der Begriff ‘Silke’ durch den Kopf. ‘Silke’? Was ist das, ‘Silke’?
Sie blickte sich um. ‘31425’, ‘10105’ und ‘50559’, das waren ihre Schwestern. Alle Gummipuppen waren Schwestern, alle waren sie hier aufgewachsen. Gummipuppen wurden aus Kokons geboren und pflegten einen intensiven Kontakt untereinander, indem sich immer gegenseitig befriedigten. Neben Gummipuppen gab es noch Menschen. Wie Menschen sich vermehrten, wusste sie nicht, das musste eine Gummipuppe auch nicht wissen.
Es gab zwei Arten von Menschen. Menschen-Männer versorgten die Gummipuppen immer mit Nahrung, indem sie ihnen köstliches Sperma gaben. Menschen-Frauen waren Herrinnen. Eine Herrin war immer fürsorglich und beschaffte die Nahrung für ihre Gummipuppen. Die dankten ihnen dadurch, dass sie ihnen bedingungslos dienten. Ab und zu bekam eine hässliche Raupe Gummimilch zu trinken, bevor sie sich verpuppte.
„Ja!“, dachte sich ‘29157’, „so ist das Verhältnis zwischen Gummipuppen und Menschen“. Sie war glücklich und zufrieden.
In der Luft lag der Geruch von Männern, Sperma - Nahrung! ‘29157’ und ‘31415’ hatten ein besonderes Gespür dafür. Ungeduldig und mit großem Heißhunger warteten sie darauf, dass der Käfig endlich geöffnet wurde.
22. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 22:00

07. Hausdurchsuchung
Die Abläufe im großen Saal waren immer die gleichen. Die Gummipuppen warteten im Käfig auf die Männer, die sie – zu deren sichtlichen und hörbaren Vergnügen – regelrecht melkten und so ihren Hunger stillten. Etwa alle vier bis sechs Wochen – und diese Zeitspanne bedeutete nur Außenstehenden etwas, denn die Gummipuppen hatten kein Zeitgefühl, wussten auch gar nicht, was Zeit überhaupt war – entstieg eine neue Gummipuppe ihrem Kokon und erhielt durch ein Halsband ihre Bezeichnung. Kurze Zeit später bekam eine neue, hässliche „Raupe“ von der Gummimilch zu trinken.
Ab und zu verkaufte Tanja eines ihrer Gummipüppchen an solvente Kunden. Der Preis blieb dabei Verhandlungssache, nur die „Ware“ bekam ihn mit, ohne sich etwas daraus zu machen, denn Geld war unbekannt in der Welt der Gummipuppen. Die anderen vermissten ihre verloren gegangene Schwester nur kurz, kam doch jeweils kurze Zeit später eine neue hinzu.
Eines Tages, gerade war wieder eine geschlüpft und hatte als ‘14476’ ihr Halsband erhalten, war ‘29157’ mitten in der Nahrungsaufnahme, sprich, sie verwöhnte einen Mann nach Strich und Faden und saugte seinen Samen förmlich aus seinem Körper, als sie und alle anderen Gummipuppen von Tanja sofort ins Spiegelzimmer beordert wurden. Alle folgten ihrer Herrin und ‘29157’s Gast staunte nicht schlecht, als er plötzlich alleine war.
Tanja zählte ihre Gummipuppen, es waren inzwischen acht an der Zahl, und verriegelte die Tür. Danach ließ sie einen großen Pokal herumgehen, in den alle Gummipuppen ihre Milch zu geben hatten. Während der Becher weitergereicht wurde, entledigte sie sich ihrer Gummikleidung und stand völlig nackt da.
Alle Gummipuppen hatten ihre Brüste bis auf den letzten Tropfen ausgedrückt. Tanja nahm den jetzt randvollen Pokal und trank. Sie hatte Probleme mit der Menge, schaffte es aber dennoch, ihn völlig zu leeren und fiel anschließend in einen tiefen Schlaf. Sofort traten die Fasern aus ihren Poren. Die Gummipuppen wussten instinktiv, was sie zu tun hatten. Sie schleppten den schlaffen Körper ihrer Herrin zum Kokongerüst, wo die Fasern Halt suchten und innerhalb von nur fünf Minuten einen undurchdringlichen Kokon bildeten.
Die Gummipuppen waren verwirrt. Ihre Herrin hatte sie verlassen. Wem sollten sie jetzt dienen und wer versorgte sie mit Nahrungsgebern?
Vom großen Saal her hörten sie immer lauter werdende Stimmen. Von außen wurde an der Tür des Spiegelzimmers gerüttelt, schließlich wurde diese gewaltsam geöffnet. Eine Horde von Menschen in seltsamen Gewändern stand plötzlich vor den Gummipuppen, die sich, alle acht, ängstlich in einer Ecke des Raumes zusammengekuschelt hatten.

Was war geschehen? Es hatte sich mittlerweile herumgesprochen, dass im Keller dieses bewussten Sex-Shops ein Privatclub, sprich ein Bordell, betrieben wurde. Man erzählte sich von willigen und sexsüchtigen Huren, die in einem Käfig gehalten und so zur Prostitution gezwungen sein sollten. Die Ermittlungsbehörden beobachteten daraufhin das Haus mehrere Wochen lang, stellten fest, dass mehr Kunden das Geschäft betraten als verließen und dass ständig das Verkaufspersonal wechselte. Daraufhin wurde beschlossen, das Haus zu durchsuchen und Tanja zu verhaften. Tanja hatte aber einen Kunden, der bei der Staatsanwaltschaft arbeitete und ihr den Stand der Ermittlungen gegen sie verriet. Für sie gab es keinen anderen Ausweg. Lieber wollte sie als Gummipuppe weiterleben als ins Gefängnis gehen. Sie nahm die dreifache der sonst üblichen Menge an Gummimilch zu sich. Dies sollte ihre Verwandlung bescheunigen. In etwa zwei Wochen sollte ihre Metamorphose beendet sein.

Nun standen also sieben Polizisten und drei Polizistinnen im Spiegelraum und starrten gebannt auf die acht Gummipuppen, die sich verängstigt in die Ecke verkrochen hatten. Doch der Duft von Männern ließ ihnen die Furcht nehmen und so kamen sie langsam auf die Ordnungshüter zu. Die Polizisten standen mit großen Augen da, die Pistolen im Anschlag, aber dieser Anblick erzeugte bei ihnen deutliche Beulen in den Hosen. Und auch die Polizistinnen waren fasziniert von dem, was sie da sahen, waren neidisch auf diese Proportionen, die jede von ihnen sich selbst wünschte.
Jetzt durfte nichts falsch gemacht werden. Was waren das nur für Wesen? Waren das Täter oder Opfer? „Rückzug, sofort!“ schrie der Gruppenführer. Die Polizisten verließen den Raum und verschlossen ihn von außen. Drinnen saßen die Gummipuppen und sogen gierig den Männerduft ein, der durch die Ritzen drang.
23. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 22:01

08. Laborratte
Es wurde beschlossen, ein Expertenteam vom Biologischen Institut der Universität heranzuziehen, das erst einmal feststellen sollte, welcher Spezies diese Wesen überhaupt angehörten. Dr. Angela Seiffert wurde zur Leiterin ernannt. Gemeinsam mit ihrem Assistenten, Dr. Frederic Baumann, wagte sie sich unter Polizeischutz in die „Höhle des Löwen“, sprich in den Spiegelraum. Sie stellten fest, dass diese Wesen im Grunde friedlich waren und eine besondere Zuneigung zu menschlichen Männern hatten. Ansonsten war eine Kommunikation mit ihnen aber nicht möglich. Warum ihnen nummerierte Halsbänder angelegt worden waren, konnten sie sich nicht erklären, das musste mit dem Bordellbetrieb in Zusammenhang gestanden haben.
Schließlich richtete man auf dem Gelände der Uniklinik ein eigenes Labor ein, in das die Gummipuppen gebracht wurden, um sie eingehender studieren zu können. Alle Beteiligten wurden zu Stillschweigen verpflichtet, man wollte die Bevölkerung nicht unnötig in Panik versetzen. Zu schnell hätte das Gerücht einer Invasion durch Außerirdische entstehen können. Tanjas Kokon war von der Polizei zunächst nicht bemerkt worden beziehungsweise dachte man, es handelte sich um irgendein Kunstwerk, aber Dr. Angela Seiffert bemerkte sofort, wozu dieses Gebilde dienen sollte. Sie ordnete an, dass die Entwicklung dieses Objekt per Videoaufzeichnung beobachtet werden sollte.
Im Labor stellte man schnell fest, dass diese Wesen untereinander einen engen sozialen Kontakt pflegten, indem sie sich stets gegenseitig beglückten. Jedoch begannen sie nach zwei Tagen, immer träger zu werden. Das war auch kein Wunder, denn sie hatten weder gegessen noch getrunken. Die Wissenschaftler konnten nicht erklären, wie diese Wesen überhaupt Nahrung zu sich nahmen geschweige denn, was ihre Nahrung überhaupt war. Sämtliches Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und selbst Wasser und Säfte wurden ignoriert. Nur die Anwesenheit eines Mannes brachte die acht Gummipuppen in Aufregung. Dr. Angela Seiffert schwante etwas. Sie suchte sich zunächst eine Gummipuppe aus, ihre Wahl fiel auf ‘29157’, die durch ihren verstärkten Geruchssinn nach Männern als Gierigste erschien. Weiterhin wurde unter den Studenten kurzfristig ein Proband für ein „wissenschaftliches Experiment im Bereich der Sexualforschung“ gesucht und schnell gefunden.
‘29157’ wurde auf einen Gynstuhl gefesselt und eingehend untersucht. In ihren drei Körperöffnungen konnten keine Krankheitserreger festgestellt werden. Man versuchte, ihr Blut, oder was sie auch immer im Körper hatte, zu entnehmen und bekam immer nur eine Kautschukmasse, die an der Luft sofort vulkanisierte. Auch vom Einstich konnte man anschließend nichts mehr sehen. Dann war es soweit. Dem nackten Probanden wurde mit einer vollkommen geschlossenen Latexmaske die Sicht genommen und man legte ihn auf ein Bett. Dann wurde ‘29157’ in den Beobachtungsraum gelassen. Sofort stürzte sie sich auf den Mann und begann ihn nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Sie wechselte stets die Stellungen und sog ihm mit allen Körperöffnungen seinen Samen nur so heraus. Der Student fühlte sich wie im siebten Himmel, das musste ja eine Granate im Bett sein oder trieben es mehrere Frauen gleichzeitig mit ihm? Sein lustvolles Gestöhne ließen selbst die Doktoren Seiffert und Baumann vor Neid erblassen.
‘29157’ war satt und aus den Samenblasen war nichts mehr zu holen. Der Gewohnheit folgend, suchte sie den Käfig und ging daher sofort durch die zurück in den Untersuchungsraum. Dr. Seiffert und Dr. Baumann sahen, dass sie jetzt gestärkt war, sie brauchte also Sperma. Dem Probanden war nichts passiert, außer dass ihm jetzt eine Milliarde Samenzellen fehlten, aber er war glücklich und erschöpft eingeschlafen. Die Doktoren ließen ihn sich ausruhen und schickten ihn dann dankend nach Hause.
Für die anderen sieben Gummipuppen wurden sofort weitere Probanden akquiriert. Ohnehin musste man dieses „Experiment“ auf unbestimmte Zeit verlängern, schließlich sollten diese Wesen nicht verhungern. Da sollten jede Menge Studenten noch angenehme Zeiten erleben.
Währenddessen beschäftigte man sich weiter mit ‘29157’. Diese war auch zu Dr. Angela Seiffert zu-traulicher. Diese Frau hatte ihr Nahrung verschafft, war sie jetzt ihre neue Herrin?
Die nächste Frage, die die Wissenschaftler beschäftigte, war das Halsband, das jedes dieser Wesen trug. Man beschloss, ‘29157’ davon zu befreien. Unter dem Vorwand, bei entsprechenden sexuellen Praktiken hätte sich eine Probandin ein nicht mehr zu öffnendes Halsband angelegt, ließ man einen Schlüsseldienst kommen. Nachdem ‘29157’ so weit wie nur möglich verkleidet worden war, wurde das Schloss binnen fünf Minuten geknackt.
‘29157’ wurde schwindlig, sie torkelte, fiel fast von dem Stuhl, auf den sie gesetzt worden war. Man versuchte, ihr beim Aufstehen zu helfen, aber ihre Beine versagten. Schnell wurde ihr wieder das Halsband angelegt, aber es zeigte sich keine Besserung. Der Mikrochip war durch das gewaltsame Öffnen deaktiviert worden. ‘29157’ verlor das Bewusstsein.
Es dauerte fast einen Tag, bis sie wieder zu sich kam, sehr zur Freude der beiden Doktoren, hatten diese doch schon befürchtet, sie hätten ein Leben vernichtet. ‘29157’ wurde wieder auf den Gynstuhl gesetzt. Man untersuchte ihre Augen, ihre Nase, machte Messungen an ihrer Haut.
‘29157’ schaute sich um, irgendetwas war anders. Der Druck im Kopf war weg. Sie war ‘29157’, oder hatte sie nicht noch eine andere Bezeichnung? Sie sah das große „E“ auf der Sehtesttafel. „E“ wie ... „E“ wie ... wie „SilkE“. Sie hieß Silke und war eine Gummipuppe, und was war da noch? Sie guckte Angela an, aber die war mit ihren Messungen beschäftigt. Sie versuchte, mit der Hand Zeichen zu geben, aber sie war ja angeschnallt.
Erst nach den Untersuchungen befreite man sie vom Stuhl und wollte sie ihn ihr Quartier bringen, doch sie riss sich los, lief zur Sehtesttafel und deutete mit ihrer Zeigefingerkralle auf das „E“. Angela und Frederic sahen sich an. War das der Versuch einer Kommunikation?
„Willst du uns etwas sagen?“ fragte Angela. ‘29157’ überlegte, Kopfschütteln bedeutete Zustimmung und Nicken Ablehnung. Nein, umgekehrt! Sie nickte und ging auf Angela zu, nahm ihren Arm in die linke Hand und versuchte, auf ihren Unterarm Buchstaben anzudeuten, wie es damals Anja bei ihr gemacht hatte. „S – I – L – K – E“.
Angela nahm einen Kugelschreiber aus ihrem Kittel und Frederic besorgte ein Blatt Papier. Man setzte Silke an einen Tisch und drückte ihr den Stift in die Hand. Was war das? So etwas hatte sie früher schon einmal gesehen, das war ein Schreibgerät, damit konnte man Zeichen machen. Und das andere, das musste Papier sein, darauf machte man die Zeichen. Silke probierte es. Es war nicht leicht, den Kugelschreiber zu halten, ihre Krallen behinderten sie dabei. Ihr fiel plötzlich ein, dass sie früher auch Krallen hatte, künstliche Fingernägel, Nagelstudio. Mit krakeliger Schrift malte sie „SILKE“ auf das Papier.
„Silke? Ist das dein Name? Heißt du Silke?“ Silke nickte. Die erste Kommunion zwischen den Wissenschaftlern und ihrer Laborratte war gelungen.
24. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 22:02

09. Einigkeit und Recht und Freiheit
Es war anfangs nicht einfach für Silke, sich auszudrücken. Ihre Erinnerungen kehrten nur langsam in ihr Gedächtnis zurück. Aber jedenfalls wusste sie, dass Tanja, ihre ehemalige Herrin, sich selbst verpuppt hatte. Die Doktoren benachrichtigten daraufhin die Staatsanwaltschaft. Die Tanja-Gummipuppe sollte nach dem Schlüpfen sofort verhaftet werden, um sie irgendwie anklagen zu können.
Tatsächlich stieg Tanja tags darauf aus ihrem Kokon. Beim Blick auf die Spiegelwand erschrak sie nicht, sie wusste ja um ihr Aussehen. Ihr ursprünglicher Plan war, sich selbst ein Sklavenhalshand ohne Mikrochip anzulegen. Sie wäre dann nicht mehr von den anderen Gummipuppen zu unterscheiden gewesen, hätte aber noch ihren eigenen Willen gehabt. Dieser Plan wurde aber durch drei Polizisten vereitelt, die sie überwältigten und ihr ein anderes, ebenfalls nicht mehr zu öffnendes Halsband anlegten. Jetzt war die Täterin Tanja für alle erkennbar. Sie wurde ins Labor zu den anderen acht Gummipuppen gebracht.
Dort hatte man inzwischen alle von ihren Sklavenhalsbändern befreit. Langsam kehrten bei ihnen die Erinnerungen zurück. Obwohl sie jetzt alle wieder selbstdenkende Individuen waren, bestand die soziale Bande zwischen ihnen weiterhin. Sie waren keine Menschen mehr, das war ihnen bewusst. Sie waren jetzt Gummipuppen und darüber sehr glücklich. Ihr jetziges Leben war viel besser als ihr voriges. Als Tanja zu ihnen gebracht wurde, nahmen sie sie, zur Verwunderung der Wissenschaftler, sofort als neue Schwester in ihre Gemeinschaft auf.
Die Wissenschaftler hatten das Problem, dass für sie jede Gummipuppe wie die andere aussah und hängen ihnen daher Namensschilder um. Silke, Bettina, Nadine, Claudia, Imke, Petra, Özlem, Anja und Tanja. Die Gummipuppen fanden das lustig, konnten sie sich doch eindeutig untereinander erkennen. Jedes Gummipuppengesicht hatte seine eigenen, für Menschen nicht erkennbare, charakteristischen Züge.
Die schriftliche Kommunikation war schwerfällig. Dr. Angela Seiffert nahm daher noch ihren Lebensgefährten Christoph mit ins Team. Christoph war Linguistiker und brachte den Gummipuppen die Gebärdensprache bei. Zur Überraschung aller lernten die Gummipuppen sehr schnell und nach nur einer Woche konnten sie auf diese Weise untereinander kommunizieren. Das war auch für die Gummipuppen selbst ein großer Vorteil, denn bislang hatten sie sich untereinander nur sexuell unterhalten.
Ein Staatsanwalt kam vorbei, um eine Anklage gegen Tanja vorzubereiten, aber keins von Tanjas „Opfern“ wollte gegen sie Anzeige erstatten. Sie waren jetzt als Gummipuppen glücklich und Tanja für die Metamorphose dankbar. Außerdem hatten sie als Schwestern ein Zeugnisverweigerungsrecht. Dem Staatsanwalt blieb nur noch, Tanja wegen illegalen Betreibens eines Bordells anzuklagen. Aber da fingen die Schwierigkeiten schon an. Wen konnte man überhaupt anklagen? Die Täterin war kein Mensch mehr und konnte man eine Gummipuppe vor Gericht bringen? Welchen rechtlichen Status hatten Gummipuppen überhaupt?
Zu allem Übel veröffentlichte eine Boulevardzeitung am nächsten Tag einen Bericht über die Gummipuppen. In großen Lettern stand auf der Titelseite: „Invasion vom Mars? Was verheimlicht uns die Regierung?“ Ein großes Foto zeigte zudem den Augenblick, als Tanja ihrem Kokon entstieg. Der Kreis der Beteiligten bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Universität war inzwischen so groß geworden, dass irgendwo eine undichte Stelle entstanden war. „Fressen diese Aliens unsere Männer?“ fragte die Zeitung in einem zweiten Artikel, der von ungewöhnlich vielen „sexuellen Experimenten“ an der Universität berichtete. Auszüge diverser Videos von Polizei- und Laborkameras zeigten die Privatsender abends im Fernsehen.
Man konnte die Tatsachen nicht mehr lange verheimlichen und vergewisserte sich erst hoch bis zu den zuständigen Bundesministerien, bis man an die Öffentlichkeit trat. Die Wahrheit, so unglaublich sie auch klingen mochte, war besser als eine aufkommende Panik.
Für den nächsten Monat wurde daraufhin eine Pressekonferenz anberaumt, in denen vor der Öffentlichkeit sämtliche Fakten auf den Tisch gelegt wurden. Anschließend wurde Silke, mit ihrer Einwilligung, vorgestellt. Per Gebärdensprache bestätigte sie ihre Identität und beantwortete so auch sämtliche Fragen der Journalisten.
Nun begannen die Diskussionen erst recht! Die Welt war mit der Tatsache konfrontiert, dass es nun eine zweite intelligente Spezies auf der Erde gab. Die Bevölkerung spaltete sich in zwei Lager. „Tötet diese Monster!“ „Sperrt sie in einen Zoo!“ waren die Argumente derer, die die Gummipuppen nicht akzeptieren wollten. Selbst die Damen des horizontalen Gewerbes fürchteten, dass die Gummipuppen als billige Huren sie um ihren Liebeslohn bringen könnten. Die andere Seite war leiser in ihrer Wortwahl, auch für sie waren lebende Gummipuppen etwas Unvorstellbares, doch befürworteten sie ein friedliches Miteinander.
Um die „Invasion der Gummipuppen“ – so die Zeitung mit den großen Buchstaben am nächsten Tag – zu relativieren, führte man eine „Volkszählung“ durch. Tanja hatte perfide Buch geführt, an wen sie Gummipuppen verkauft hatte. Bei Herrin Bianca fand man zwei – ihre ehemalige Zofe Marie und ‘22869’. Insgesamt 36 Gäste hatten bei Tanja eine Gummipuppe erstanden. Drei dieser Herren hatten – obwohl es im Kaufvertrag ausdrücklich verboten worden war – ihren eigenen Frauen anschließend die Gummimilch zu trinken gegeben, einer sogar auch noch seiner Schwiegertochter, so dass man insgesamt zusätzlich 42 Gummipuppen aufspürte, die alle von ihren Sklavenhalsbändern befreit wurden und in das Universitätslabor gebracht wurden. Die Weltgesamtbevölkerung an Gummipuppen betrug also 51. 51 Gummipuppen mit einem unbändigen Hunger nach Sperma.
Man musste sich beeilen, musste zu Entscheidungen kommen. Die Gummipuppen waren zweifellos lebende und intelligente, sogar hochintelligente, Lebewesen. Sie hatten – als „Nebenwirkung“ des Retrovirus – einen wesentlich höheren IQ als die übrige Bevölkerung. Also musste man die Gummipuppen den Menschen gleichstellen. Eine hohe Intelligenz wurde von der Wissenschaft aber auch den Walen zugesagt, also konnte man sie auch als eine neue Tierart eingruppieren und somit galt für sie das Tierschutzgesetz.
Die Bundesregierung suchte Rat bei den EU-Behörden und bei der UN-Menschenrechtskommission, bekam aber zur Antwort, dass dieses ein rein nationales Problem war. Sämtliche Staaten beschlossen im Eilverfahren ein Gummipuppen-Einreiseverbot, um mit dieser Problematik nicht konfrontiert zu werden. Deutschland war auf sich selbst gestellt.
Letztendlich wurde entschieden, dass die Gummipuppen registriert werden sollten und wie Hunde ein Halsband mit einer amtlichen Registriernummer zu tragen hatten. Die Weitergabe der Gummimilch wurde unter Strafe gestellt. Regelmäßig sollte von Amts wegen die Haltung der Gummipuppen überprüft werden.
Es wurden keine Strafanträge gestellt, es lagen ja auch rechtlich keine Straftaten vor, es wurde auch keine Anzeige gestellt, und so erhielten die 36 Herren und Herrin Bianca ihre – jetzt registrierten – Gummipuppen zurück. Blieben noch die ursprünglichen neun.
Man konnte sich offiziell um diese Gummipuppen bewerben und von offizieller Seite achtete man darauf, dass keine von ihnen in einem Bordell landen sollten. Die Anfrage war überraschend groß und man überprüfte die Seriosität der Bewerber. Letztendlich überließ man den Gummipuppen selbst die Auswahl. Schnell waren alle vergeben.
Silke hatte das Glück, dass Dr. Angela Seiffert sich um sie bewarb. Sie sollte gemeinsam mit ihr und ihrem Lebensgefährten Christoph in ihrem Haus am Rande der Stadt wohnen. Gern willigte sie ein.
25. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 22:03

10. Menage à Trois
Silke durfte sich ihr neues Halsband selbst aussuchen. Sie entschied sich aus Gewohnheit für ein breites Metallhalsband mit O-Ring. Nachdem ihre Registrierungsnummer eingraviert worden war und ihr mit dem leisen „Klick“ des versteckten Schließmechanismus das nunmehr nicht mehr unzerstörbar zu entfernende Halsband angelegt worden war, konnten Angela und Christoph sie mit nach Hause nehmen.
Sie bewohnten einen ehemaligen Bauernhof in einem kleinen Vorort am Rande der Stadt. Christoph, der Linguistiker, hatte sich einst selbstständig gemacht und im ehemaligen Kuhstall eine Linguistikschule eingerichtet. Hier unterrichtete er taubstumme Kinder und lehrte sie die Gebärdensprache. Nebenbei führte er Volkshochschulkurse in Rhetorik durch. Für Angela war dieser Bauernhof ein willkommener Ort, um sich von der anstrengenden Arbeit im Biologischen Institut zu erholen. Hund und Katze gehörten ebenso ihrem Bauernhof wie ihr eigenes Pferd, das allerdings, der notwendigen Pflege wegen, auf dem Nachbarbauernhof im Stall stand.
Silke erhielt zunächst ihr eigenes Zimmer. Angela war durchaus bewusst, dass sie Christoph nun mit ihr teilen musste, schließlich sollte sie ja nicht verhungern. Es war Angela auch durchaus so recht, denn Christoph war satyriasisch veranlagt und sie hoffte, ihn so halten zu können. Sie hatte ihm am Anfang ihrer Beziehung schon gedroht, Schluss zu machen, sollte er fremdgehen. Lieber sollte er es mit einer Gummipuppe treiben als mit einer anderen Menschen-Frau.
Ein anderer dunkler Schatten lag auf der jetzt 36-jährigen Angela. Als sie 23 Jahre als war, stellte man Gebärmutterkrebs bei ihr fest. Sie wurde totaloperiert, worauf ihre Ehe in die Brüche ging. Sie stürzte sich in die Arbeit, kaufte diesen Bauernhof, nachdem sie von ihren verstorbenen Eltern ausreichend geerbt hatte. Nach einigen Jahren lernte sie in der Universität Christoph kennen und lieben. Er war zwar sieben Jahre jünger als sie, aber das störte die Liebe nicht. Sie lebten jetzt drei Jahre glücklich zusammen und die Beziehung hielt, trotz Christophs Veranlagung.
Die Harmonie zwischen Angela und Christoph ging auch auf Silke über. Sie wurde immer mehr der sexuelle Mittelpunkt beider. Es dauerte nicht lange, bis sie nicht mehr auf ihr eigenes Zimmer beschränkt blieb. Sie trieben es eben zu dritt. Silke war ja durch ihre Anatomie in der Lage, Angela und Christoph gleichzeitig zu befriedigen. Während Silke auf Christoph sitzend seinen Pilz in ihrer Vagina versenkte und er mit ihren massiven Brüsten spielte, drang ihre Schweifspitze tief in Angela ein und gleichzeitig züngelte sie mit ihr. Das war für alle die ausgesprochene Lieblingsposition.
Angela und Christoph scheuten sich nicht, sich öffentlich mit Silke zu zeigen. Wurden die beiden zu einer Party eingeladen, kam Silke eben mit. War Silke nicht erwünscht, machten sie sofort auf der Hacke kehrt und fuhren wieder nach Hause. So erkannten sie ihre Freunde und diejenigen, die sich nur so nannten. Dadurch kamen immer mehr Menschen mit Silke in Kontakt und fingen an, sie zu akzeptieren. Die Gleichberechtigung der Gummipuppen fing an, erste Keime zu tragen.
Tagsüber, wenn Silke alleine auf dem Bauernhof war, machte sie den Haushalt. Sie hielt die Wohnung in Ordnung und sie entwickelte sich zu einer guten Köchin, obwohl sie die Speisen nicht abschmecken konnte, aber nachträgliches Würzen war für Angela und Christoph kein Problem. Im kleinen Ort war sie bereits so integriert, dass sie ungestört durch die Straßen gehen konnte, um die notwendigen Besorgungen zu tätigen. Auch in der Linguistikschule half sie mit und übte mit den Kindern die Gebärdensprache. Gerade die Kinder hatten keine Vorurteile gegen die „Tante in dem komischen Kostüm“.
Ab und zu kam ein Beamter vorbei und kontrollierte die, wie es im Amtsdeutsch hieß, „Ordnungsmäßige Haltung von registrierungspflichtigen Wirbeltieren“. Da stets nichts auszusetzen war, durfte Silke weiterhin bei Angela und Christoph bleiben.
26. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 22:03

11. Krebs
Zwei Jahre hielt das Glück zwischen den Dreien, als Silke eines Tages zwischen Angela und Christoph eine Veränderung feststellte.
Beide kamen mit todernsten Mienen nach Hause und ließen das Essen einfach stehen. Sie redeten nicht miteinander, starrten nur so vor sich hin und beachteten Silke überhaupt nicht. Silke beschloss, diese Nacht in ihrem eigenen Zimmer zu verbringen, zwei oder drei Tage ohne Sperma konnte eine Gummipuppe schon aushalten.
Am nächsten Morgen hatten Angela und Christoph das Haus schon so früh verlassen, dass Silke es gar nicht bemerkte. Sie hatten sich auch nicht bei Silke verabschiedet. Abends wartete Silke vergeblich und das schöne Essen, sie hatte sich an diesem Tag besonders viel Mühe gemacht, blieb unangerührt. Selbst die Linguistikschule blieb geschlossen und die Volkshochschulkurse fielen aus.
Erst nach sechs Tagen kehrten beide zurück und fanden Silke in einem komaähnlichen Zustand auf. Sie war fast verhungert. Christoph musste sofort mit einer Samenspende Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. Zum Glück erholte sich Silke schnell. Christoph blieb die ganze Zeit bei ihr und stillte nach und nach ihren Hunger.
„Sie hat Krebs, im fortgeschrittenen Stadium!“
Silke wusste, dass Krebs bei Menschen eine tödliche Krankheit war, besonders wenn er schon so weit fortgeschritten war. Sie kuschelte sich an Christoph heran.
„Sie wollen es noch einmal mit einer Chemotherapie versuchen, haben uns aber keine Hoffnungen gemacht.“
Silke streichelte Christoph, es war ein deutliches Zeichen, dass sie ihn trösten wollte.
„Und dich haben wir fast vergessen, entschuldige bitte.“ Er küsste ihren kahlen Gummikopf.
Am nächsten Tag suchte Silke Angela auf und kuschelte sich auch an sie heran. Angela wusste diese Geste zu schätzen und streichelte wortlos den glatten, schwarzen Körper.
Es wurde in diesen Tagen nicht viel geredet. Angela und Christoph waren täglich zur Untersuchung in der Uniklinik und aßen, wenn überhaupt, dort. Silke bekam ihr notwendiges Sperma. Für Christoph war es eine Art Zwangsvorstellung, er hatte aus Sorge um Angela keine Lust auf Sex, doch Silke musste gefüttert werden.
Angela wurde immer blasser und dünner, durch die Chemotherapie hatte sie ihren Haarschopf verloren, diese herrlich polangen, brünetten Haare, die Christoph so sehr mochte.
Zwei Monate später kam Christoph alleine nach Hause.
„Sie will nicht mehr. Die Chemotherapie wirkt nicht, sie hat nur noch Schmerzen. Sie ist schon so schwach, dass man sie in ein Hospiz gebracht hat. Es geht zu Ende.“
Christoph heulte wie ein Schlosshund.
Silke kniete sich zu ihm und legte ihren Kopf in seinen Schoß. Ihr Hunger konnte warten, jetzt musste sie für einen Freund da sein. Plötzlich kam ihr ein Gedanke.
„Du liebst sie wirklich sehr. Als Mensch wird sie sterben, aber als Gummipuppe könnte sie weiterleben“, sagte sie ihm in Gebärdensprache.
Christoph sah sie ungläubig an. „Was meinst du damit?“
„Tanja sagte uns damals: Ewiges Leben, keine Krankheiten mehr. Der Retrovirus könnte den Krebs besiegen!“
„Du willst ihr von deiner Milch geben? Aber das ist doch verboten!“
„Ist dir deine Liebe das nicht wert?“
Doch, das war es. „Wir versuchen es!“ entschied Christoph und fuhr mit Silke sofort zum Hospiz. Der dortige Chefarzt war ein guter Bekannter der Beiden und Silke hatte er auch schon auf einer Party kennen gelernt.
„Das kann ich nicht machen!“ sagte der erschreckt, als er von Christoph erfuhr, was sie vorhatten.
„Als Arzt hast du den Eid des Hippokrates geschworen, jedes Leben zu erhalten, und das ist eine Möglichkeit! Du brauchst ja nicht dabei zu sein, wir als ihre Freunde werden doch mit ihr allein sein dürfen, oder?“
Der Chefarzt verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Nicht hier im Hospiz.“
„Dann bringen wir sie zu uns nach Hause!“
Damit war der Arzt einverstanden. Er bestellte einen Rettungswagen, mit dem die Sterbende zum Bauernhof transportiert wurde. Er begleitete sie und legte ihr in ihrem Schlafzimmer die Kanülen neu an. Christoph wurde noch instruiert, wie und wann er die Infusionen zu wechseln hatte, aber das kannte er noch aus seiner Zeit als Zivildienstleistender.
„Wenn es soweit ist, benachrichtigt ihr mich.“ Der Arzt verabschiedete sich und fuhr im Rettungswagen zum Hospiz zurück.
Angela lag wie in Trance da. Der Krebs und die schmerzstillenden Medikamente hatten sie in einen Dämmerzustand fallen lassen. Silke hatte bereits damit begonnen, ihre Brüste auszupressen. Christoph war es dann, der Angela die volle Tasse verabreichen wollte.
„Trink, Liebste, trink!“ Angela bekam die zähe Flüssigkeit in den Mund gegossen und versuchte instinktiv zu schlucken. Tatsächlich nahm sie alles zu sich, spukte aber kurze Zeit später den Großteil wieder aus.
„Es hat keinen Zweck!“ resignierte Christoph.
„Wir versuchen es später noch einmal“, deutete Silke ihm.
Sie konnte zweimal täglich Milch geben und so warteten sie einen halben Tag, um einen erneuten Anlauf zu nehmen. Wieder spukte Angela einen Teil der Milch wieder aus, aber es war diesmal deutlich weniger. Am nächsten Tag behielt sie sogar alles für sich. Ein gutes Zeichen? Es bildeten sich keine Fasern und Angela fiel in einen tiefen Schlaf. Ab und zu hatte sie einen wachen Moment, den Silke nutzte, ihr ihre Milch direkt in den Mund zu spritzen.
Angela glühte. Sie hatte hohes Fieber. In ihrem Körper war ein gnadenloser Kampf zwischen dem Retrovirus und dem Krebs entbrannt. Christoph und Silke waren fast rund um die Uhr an ihrem Bett. Wenn er zu müde war, zog er sich in ein Gästezimmer zurück. Zwischenzeitlich wurde Silke „gefüttert“.
Da Gummipuppen kaum Schlaf brauchen, saß Silke die meiste Zeit an Angelas Bett. Wieder hatte Angela einen lichten Moment und Silke gab ihr die Brust, als Silke die ersten Fasern entdeckte. Sofort weckte sie Christoph und gemeinsam schleppten sie die Kranke zu einem eigens gebauten Kokongerüst. Es dauerte fast einen ganzen Tag, bis der Kokon fertig war. Wie lange würde jetzt die Metamorphose dauern? Angela hatte ja nur wenig Gummimilch zu sich nehmen können. Und wie würde der Krebs die Umwandlung beeinflussen?
Es blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten. Aber es bestand Grund, sich Hoffnungen zu machen. Immerhin hatte sich – wenn auch nur langsam – ein Kokon gebildet.
Christoph und Silke schauten mit Optimismus in die Zukunft. Es war möglich, dass Angela überleben konnte. Aber sie mussten mit einer langen Wartezeit rechnen.
Als nach exakt 289 Tagen Christoph morgens erwachte, machte sich die Gummipuppe gerade mit ihrer Schlangenzunge heran, den „kleinen“ Christoph wiederzubeleben. Der ließ auch nicht lange auf sich warten und ragte bald senkrecht in den Himmel. Nachdem die Gummipuppe ihm sämtliche Samenblasen leergesogen hatte bemerkte Christoph, dass sie gar kein Halsband trug. „Angela, bist du das?“
Tatsächlich war Angela in dieser Nacht ihrem Kokon entstiegen. Silke hatte, als Christoph bereits fest schlief, mit ihrem empfindlichen Gehör wahrgenommen, dass die Fasern des Kokons von innen aufgerissen wurden. Sie war sofort zu Angela geeilt, um ihre neue Schwester in der Welt der Gummipuppen willkommen zu heißen. Angela war glücklich, den Krebs besiegt zu haben und jetzt eine Gummipuppe zu sein. Beide beschlossen, Christoph auf die dann erfolgte Weise zu überraschen.
Während Christoph und Angela im Bett ihr Wiedersehen feierten, stand Silke etwas nachdenklich in der Tür. Bislang hatte Christophs Samen für sie gereicht, jetzt musste er zwei Gummipuppen ernähren.
27. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 22:04

12. Recht haben und Recht bekommen
Tatsächlich vernachlässigte Christoph Silke unbewusst und vergnügte sich ausschließlich mit Angela. Die wollte ihrer Schwester aber nichts vorenthalten und ließ sich von ihr die noch nicht absorbierten Samen aus ihren Körperöffnungen lecken. Das war zwar wenig, aber ausreichend für Silke.
Auf Christoph dagegen kamen andere Probleme zu. Angela war als Mensch tot, aber er hatte keinen Totenschein. Den konnte ohne Leiche kein Arzt ausstellen. Zudem hatte er jetzt eine zweite, nicht registrierte Gummipuppe.
Das letztere Problem war eigentlich das einfachste. Er besorgte ein weiteres Stahlhalsband, das gleiche wie Silke es trug, nur diesmal mit einem D-Ring statt des O-Ringes. So konnte er beide voneinander unterscheiden. Natürlich ließ er Silkes Registrierungsnummer in Angelas Halsband gravieren. Die nächste amtliche Überprüfung sollte so ohne Schwierigkeiten ablaufen.
Zum Thema Totenschein kam er aber nicht mehr. Plötzlich stand das Ordnungsamt in Polizeibegleitung vor seiner Tür. Der Graveur hatte ihn angezeigt. Es war ihm seltsam vorgekommen, eine bereits vergebene Registrierungsnummer auf ein neues Halsband, ohne amtliche Bescheinigung, anbringen zu sollen. Da musste jemand illegal eine Frau zur Gummipuppe gemacht haben.
Tatsächlich fanden die Ordnungshüter Silke mit ihrem echten und Angela mit ihrem gefälschten Halsband. Christoph leugnete die Tat gar nicht erst. Alle drei wurden abgeführt.
Christophs Anwalt Dr. Cramer war ein guter Freund von Angela gewesen. Er hatte sie leiden gesehen und wollte Christoph auf alle Fälle verteidigen, gegebenenfalls bis hin zum Bundesgerichtshof. Zunächst wurde die Anklage angezweifelt. Nicht Christoph sondern Silke hatte schließlich die Idee zur Metamorphose und sie war es, die der Todkranken ihre Milch direkt in den Mund spritzte.
Die Zeit bis zur Hauptversammlung fiel den Drei sehr schwer. Christoph war in Untersuchungshaft und vermisste seine beiden Gummipuppen. Silke und Angela wurden wieder ins Labor auf dem Universitätsgelände gebracht und ernährten sich dort von „Studentenfutter“. Aber sie wollten die Zeit dort nutzen. Angela nahm Kontakt mit dem Chef der Uniklinik auf. Gemeinsam mit ihm wollten die beiden Gummipuppen das Geschehene Revue passieren lassen. Leider beherrschte der Dr. Eckert die Gebärdensprache nicht, so dass man noch einen Dolmetscher hinzuziehen musste.
Was war denn eigentlich geschehen? Angela, eine Menschen-Frau, wurde in eine Gummipuppe verwandelt. Gut, das war die Aufgabe des Retrovirus. Aber Angela, die Menschen-Frau, war schwer krebskrank und Angela, die Gummipuppe, war kerngesund. War die Gummimilch das lang gesuchte Mittel gegen Krebs? Würde der Retrovirus auch bei männlichen Krebskranken wirken? Vor der Metamorphose waren Männer doch durch ihr Y-Chromosom immun. Das konnte man nur durch einen Versuch feststellen.
Auf der Kinderkrebsstation lag gerade ein neunjähriger Junge mit Knochenmarkkrebs. Es hatte sich, trotz Aufrufe in Presse, Funk und Fernsehen, kein geeigneter Spender gefunden. Der Junge lag jetzt im Sterben. Seine Eltern waren verzweifelt.
Dr. Eckert nahm sich vor, mit den Eltern zu sprechen. Er wollte ihnen als letzten Versuch eine Gummimilch-Therapie vorschlagen, natürlich ohne Aussicht auf Erfolg. Aber es würde einen Versuch wert sein. Das Elternpaar sah dies als letzten Strohhalm der Hoffnung an und sie willigten ein. Sie hatten bisher Vorurteile gegen die Gummipuppen gehabt und misstrauten ihnen, aber jetzt wären sie vielleicht die Rettung für ihren Sohn. Sie waren dabei, als Silke und Angela ihre Brüste auspressten. Die Mutter persönlich verabreichte ihrem Kind die Gummimilch. Der Junge konnte nicht alles zu sich nehmen und fiel ins Koma. Wie bei Angela wachte jetzt Silke am Krankenbett und spritzte ihm in wachen Momenten wieder ihre Milch direkt in den Mund.
Der Junge bekam hohes Fieber, sein Körper kämpfte gegen die tödliche Krankheit. Täglich wurden ihm Blutproben entnommen mit unverändertem Befund. Das war an sich schon ein Erfolg. Und tatsächlich, nach einer Woche verbesserte sich das Blutbild zunehmend und die Temperatur ging langsam zurück. Ein paar Tage schlug er die Augen wieder auf. Er war zwar schwach, aber ansprechbar. Die Knochenmarkkrebs-Symptome waren nicht mehr zu erkennen. Er war geheilt! Seine Eltern waren überglücklich und danken den Ärzten. Die verwiesen aber auf die Gummipuppen.
Der Beweis war erbracht, das Retrovirus tötete den Krebs! Bei männlichen Menschen ohne Nebenwirkungen und bei Frauen ... die Metamorphose. Auf alle Fälle hatte man jetzt für die Verhandlung gegen Christoph einen Trumpf in der Hand.
Endlich sollte der Prozess stattfinden. Die Öffentlichkeit zeigte ein reges Interesse, war es doch das erste Verfahren wegen „unerlaubter Durchführung einer Metamorphose zu Ungunsten eines menschlichen Wesens”. Die Plätze im Gerichtssaal waren bereits zwei Stunden vor Verhandlungsbeginn besetzt, Reporter der unterschiedlichen Medien aus dem In- und Ausland waren ebenfalls vertreten.
Christoph war der einzige Angeklagte. Silke war ja kein Mensch, für sie galt das Tierschutzgesetz, und ein Tier konnte nicht vor Gericht gestellt werden. Die Staatsanwältin legte Christoph zur Last, er hätte Angela eigenwillig und eigenmächtig sowie aus minderen Beweggründen in eine Gummipuppe verwandelt. Die Verteidigung bestritt dies und schob die ganze Verantwortung auf Silke. Weiterhin hätte man Angela das Leben gerettet.
Die Argumente flogen hin und her, man verstrickte sich in Einzelheiten, bis Dr. Cramer die Vernehmung der anderen beiden Beteiligten, Silke und Angela, beantragte. Zur Überraschung des Richters schloss sich die Staatsanwältin dem Antrag an. Dem Richter blieb nichts anderes übrig, als dem zuzustimmen, aber er ahnte schon, was da auf ihn zukommen sollte, denn man schuf dadurch einen Präzedenzfall. Erstmals wurden Gummipuppen Menschen vor Gericht gleichgestellt!
Die Vernehmung der Gummipuppen verlief reibungslos, Dr. Cramer hatte in weiser Voraussicht einen Gebärdendolmetscher bestellt. Silke und Angela waren zunächst verwirrt, sie erkannten in der Staatsanwältin die Mutter des Jungen, den sie vom Krebs geheilt hatten, ließen ich jedoch nichts anmerken. Auch die Staatsanwältin verzog keine Miene.
Silke bestätigte, dass Angelas Metamorphose ihre Idee war und dass ausschließlich sie ihre Milch der Kranken verabreicht hatte. Christoph hatte lediglich beim Verpuppen helfend zur Seite gestanden. Angela sagte aus, dass sie dem Tode sehr nahe gewesen war und den „weißen Tunnel” schon vor Augen gehabt hatte. Die Gummimilch war ein Heilmittel gegen den Krebs, das wurde ja zwischenzeitlich in der Uniklinik bewiesen, also hatte man ihr nur ein Naturheilmittel verabreicht.
Die Beweisaufnahme wurde abgeschlossen und die Plädoyers waren kurz. Die Staatsanwältin beantragte zur Überraschung aller Anwesenden die Einstellung des Verfahrens, die Verteidigung Freispruch und Haftentschädigung. Der Richter aber erklärte sich für nicht mehr zuständig und verwies das Verfahren an die nächst höhere Instanz. Das war eine Sensation und ein Skandal zugleich! Dieser Ausgang des Prozesses sorgte überall für Aufregung und Diskussionen. Hatte der Richter da nicht etwas falsch gemacht, indem er sich vor einer Entscheidung drückte? Der Druck der Medien war so groß, dass der Generalbundesanwalt umgehend eine Entscheidung vor dem Bundesgerichtshof erwirken wollte. Der aber gab den Ball an das Bundesverfassungsgericht weiter, denn durften Lebewesen, die unter die Zuständigkeit des Tierschutzgesetzes fielen und somit im eigentlichen Sinne Tiere waren, überhaupt vor einem menschlichen Gericht wie ein Mensch aussagen?
Das Bundesverfassungsgericht fällte ein Grundsatzurteil. Wie sich gezeigt hatte, waren die Gummipuppen intelligente, mitfühlende Wesen, die sich in ihrer Verhaltensweise von Tieren grundsätzlich unterschieden. Sie handelten aus eigenem Denken heraus, nicht aus bloßem Instinkt. Von daher durften sie nicht unter die Zuständigkeit des Tierschutzgesetzes gestellt werden. Andererseits waren sie aber auch physiologisch keine Menschen und konnten nicht als solche bezeichnet werden, auch nicht, wenn sie früher einmal Menschen gewesen waren. Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes aber lautete: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.” Dieser Artikel enthielt nicht explizit das Wort „Mensch”, daher bezogen sich die Begriffe „Abstammung” und „Rasse” auch auf die Gummipuppen. Man musste einfach der Tatsache Rechnung tragen, dass es jetzt zwei unterschiedliche, intelligente Spezies auf der Erde gebe. Von da her mussten Gummipuppen und Menschen gleichgestellt werden. Bundestag und Bundesrat wurden verpflichtet, die entsprechenden Gesetzesänderungen durchzuführen.
Es gab nicht nur Beifall sondern auch derbe Kritik für dieses Urteil. Eiferer sämtlicher Religionen sahen in den Gummipuppen die „Ausgeburt des Satans”, mussten sich aber schließlich damit abfinden, dass Staat und Kirche in Deutschland getrennt waren. Selbst die Damen des horizontalen Gewerbes protestierten, fürchteten sie doch die Konkurrenz von billigen Huren, die ihnen die Preise verderben würden.
Die Gleichstellung begann trotzdem. Der erste Satz des Artikel 1 Grundgesetz lautete nun: „Die Würde des Menschen und der Gummipuppe ist unantastbar.” Die Gummipuppen brauchten nicht mehr registriert zu werden und durften sich frei in der Öffentlichkeit bewegen. Sie erhielten auch das aktive und passive Wahlrecht. Alles in einem waren sie nun deutsche Staatsbürger mit allen Rechten und Pflichten. Das Ausland war empört. Die meisten Staaten verschärften ihre Anti-Gummipuppen-Gesetze, einige brachen sogar die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab. Deutschland drohte, isoliert zu werden, was die Entwicklung aber nicht behinderte.
Es wurde ein Gummipuppen-Bundesamt ins Leben gerufen, deren erste Leiterin überraschend eine menschliche Frau war, die sich aber sehr für die Gleichberechtigung der Gummipuppen einsetzte, denn es war die ehemalige Staatsanwältin aus Christophs Prozess.
Die medizinische Forschung ging weiter und man stellte fest, dass der Retrovirus nicht nur den Krebs sondern auch das HIV erfolgreich bekämpfte. Man war also in der Lage, die beiden größten Geißeln der Menschheit auszurotten. Allerdings wurden die weiblichen Patienten dabei in Gummipuppen verwandelt. Sollte man wirklich zig Millionen Gummipuppen auf der Welt erschaffen oder die Population dieser Spezies in Grenzen halten. Wollte man den Frauen ein Heilmittel vorenthalten, das den Männern verabreicht werden konnte? Die Forschungsergebnisse wurden erst einmal als streng geheim eingestuft und weggeschlossen.
28. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von hpp am 17.07.06 22:05

13. Zeitsprung
Das alles hatte sich vor über 100 Jahren ereignet. Jetzt, im Jahre 2157 leben in der Europäischen Region, die einstmals „Bundesrepublik Deutschland“ hieß, 100 Millionen Menschen und etwa 500.000 Gummipuppen.
Die heilende Wirkung der Gummimilch hatte man in den vergangenen Jahrzehnten nicht länger geheim halten können und so wurde die „Gummimilch-Therapie“ freigegeben. Allerdings muss die Behandlung beantragt werden. Die erkrankten Frauen werden eingehend über die dann erfolgende Metamorphose aufgeklärt, müssen an mehreren, intensiven Beratungsgesprächen teilnehmen und abschließend schriftlich ihr Einverständnis zur Umwandlung geben. Behördlich gesehen ist es das gleiche Verfahren wie bei Transsexualität. Aus „solidarischen“ Gründen müssen auch Männer die Therapie beantragen, diese Anträge werden aber in der Regel bewilligt. Es musste bald eine Altergrenze eingeführt werden, die Anzahl der Anträge stieg ins Unermessliche und man muss einer drohenden Überbevölkerung entgegentreten.
Aufgrund ihrer Verdienste um die Gesundheit der Menschen sind die Gummipuppen inzwischen von der menschlichen Gesellschaft voll akzeptiert worden. Es gibt kaum noch Probleme zwischen den zwei Spezies. Auch außerhalb Deutschlands leben nunmehr etwa 100.000 Gummipuppen. Viele Staaten haben ihre Anti-Gummipuppen-Gesetze gelockert oder ganz gestrichen. Der Wunsch ihrer Völker auf Erfolge gegen Krebs und HIV übte so viel Druck auf ihre Regierungen aus, dass auch dort die Gleichberechtigung der Gummipuppen Einzug hielt. Selbst die UNO änderte die Menschenrechtskonvention in die Menschen- und Gummipuppenkonvention.
Vorreiter für ein friedliches Miteinander war aber Deutschland, das „Land der Gummipuppen“. Auf den Straßen flanieren Menschen und Gummipuppen. Um bei den Menschen, die nach wie vor den Anblick von unbedeckten Genitalien missbilligten, keinen Anstoß zu erregen, fingen die Gummipuppen an, sich zu bekleiden. Die Modeindustrie hat in ihnen eine neue, dankbare Klientel gefunden, schließlich waren sie früher ja einmal Menschen-Frauen und das „Einkaufen-Gen“ hat das Retrovirus scheinbar nicht deaktiviert. Zur Zeit in Mode sind enge Kleidchen oder Overalls aus Stretchlack in Weiß, Gold oder Silber. Der Penisschweif ragt dabei aus diesen Kleidungsstücke durch ein Loch heraus und seine Spitze wird mit einer Art „Pudelmütze“ mit gleichfarbigen Fransen bedeckt. Viele Gummipuppen färben ihren Gummizopf in den aktuellen Trendfarben. Schuhe brauchen sie ja nicht, aber Gamaschen sind einfach „in“. Diese Mode hat auch auf die Menschen-Frauen übergegriffen, vor allem bei den jungen. Um die engen Gummipuppen-Kleider tragen zu können, lassen sie sich in Korsetts einschnüren. Gerne wird auch eine schwarze Latex-Maske getragen. Der absolute Gag aber ist, dass frau sich zudem einen Gürtel mit einem künstlichen Penisschweif umschnallt, der über sich durch einen eingebauten Elektromotor bewegen lässt. Das ist nicht nur modisch aktuell, sondern auch in einsamen Nächten für diese Damen sehr (selbst-) erregend.
Menschen und Gummipuppen gehen gemeinsam zur Schule, Gebärdensprache ist zum Pflichtfach geworden. Der Berufswunsch vieler kleiner Mädchen ist „Gummipuppe“.
Offiziell Gummipuppe werden können aber nur todkranke Frauen mit Hilfe der behördlich genehmigten Gummimilch-Therapie. In der Halbwelt wird der Wunsch auf Metamorphose dagegen ohne Fragen und sofort erfüllt. Diese Frauen haben nicht die Gelegenheit, sich das Ganze noch einmal in Ruhe zu überlegen (als Gummipuppen bereuen sie es ohnehin nicht mehr) und verschwinden dann jahrelang aus der Öffentlichkeit. Sie werden meist als Huren ausgenutzt und erlangen erst nach Jahren oder Jahrzehnten ihre Freiheit, wenn ihre „Eigentümer“ verstorben sind oder sie durch eine Razzia befreit werden.
Ansonsten sind die Gummipuppe inzwischen in fast allen Berufsgruppen vertreten. Ihr überdurchschnittlich hoher IQ prädestiniert sie für Forschungsaufgaben. Auch an vielen Universitäten und Fachhochschulen lehren Gummipuppen.
Angela ist eine Kapazität für die Biologie der Gummipuppen geworden und hat ihre eigene Spezies gründlich erforscht. Ihre Aufzeichnungen sind zum Standardwerk geworden. Nur das Retrovirus hat sie nicht isolieren können. Dafür ist es ihr gelungen, eine Ersatznahrung, sprich: künstliches Sperma, zu entwickeln.
Silke und Angela haben Christoph überlebt. Er starb mit 70 Jahren, mitten beim Sex (was konnte es Schöneres für ihn geben?). Bis zuletzt hatte er die Manneskraft eines 20-jährigen – eine positive „Nebenwirkung“ des häufigen Kontaktes mit seinen Gummipuppen – doch sein übriger Körper machte einfach nicht mehr mit. Silke und Angela trauerten nicht, Gummipuppen können nicht trauern.
Christoph hatte in seinem Testament verfügt, seine Linguistikschule in eine Stiftung umzuwandeln, die von Silke zu leiten ist. Angela ist ja nach wie vor im Biologischen Institut beschäftigt. Trotzdem, so hatte Christoph verfügt, sollten beide weiter zusammen bleiben. Es dauerte nicht lang, als sie wieder einen Mann in ihre Gemeinschaft aufnahmen. Das künstliche Sperma reicht zwar, aber die natürliche Nahrungsaufnahme macht doch eindeutig mehr Spaß.
Angelas neueste Untersuchungsergebnisse beweisen, dass auch Gummipuppen altern. Nicht so schnell wie die Menschen, aber sie sind nicht unsterblich. Sie haben etwa die zehnfache Lebenserwartung und werden dann, im Moment ihres Todes, schlagartig vulkanisieren und das Abbild einer Nana von Niki de Saint Phalle abgeben. Bis es aber soweit ist, werden noch einige Jahrhunderte ins Land gehen.

ENDE
29. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Maskenpit am 17.07.06 23:46

Alle Achtung!
Ich habe schon allerhand gelesen,aber diese Story
gehört zu den unglaublichsten oder denkwürdigsten.
Ach ich bin jetzt so verwirrt,daß ich es selbst nicht
weiß.
30. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Herrin_nadine am 18.07.06 00:16

deine geschichte hat mir sehr gut gefallen.
auch der schluß mit einem großen zeitsprung ist dir sehr gut gelungen.

ich freue mich jetzt schon, wieder eine story von dir lesen zu dürfen.
danke für die super story hier.


31. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Jo_the_O am 18.07.06 01:37

Lieber Kollege hpp,

ich hätte sehr gern inhaltlich etwas zu Deiner Geschichte gesagt. Doch mir fehlen die Worte.
Das einzige, was ich tun kann, ist aufstehen und mich in Ehrfurcht und tiefer Anerkennung vor Dir zu verneigen.
Danke hpp - schreibe weiter - wir brauchen Dich.

Liebe Grüße
Jo


PS: Mich beeindruckt, neben der Erotik, vor allem die moralisch - ethische Ganzheitlichkeit.
32. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von SteveN am 18.07.06 15:12

Hallo HPP !

Alle Teile auf einmal gepostet !
Gut zu lesen - grins.
schon vorbei - schade.
Mein kleiner SteveN wollte aus seinem Käfig ausbrechen - Aua.
Vielen Dank, daß ich an deiner Phantasie teilhaben durfte.
Weiter so.

Viele Grüße SteveN
33. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von migwindelmagic am 18.07.06 22:13

Hallo,

WOWWOWOW!!! Diese Story ist mordsmäßig GENIAL!!! Ich habe sie regelrecht verschlungen!
Mein lieber hpp, da hast du dir gleich eine Fan-Gemeine mit gemacht! Ich wünsche dir, für die nächsten Geschichten, viel Geschick und Erfolg und für deine Fans wünsche ich einfach mal, dass bald wieder etwas von dir zu lesen kommt
34. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Logan am 18.07.06 23:23

Hallo Hpp,

Meinem Vorgänger kann ich mich da nur anschließen und zustimmen.

Das war eine Klasse story.

Echt Klasse

Ich freu mich schon auf deine nachste Geschichte.
35. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von MIrador am 19.07.06 19:48

Einfach Genial
Mach noch so eine Story, und ich werde süchtig.
gru Mirador
36. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von natter am 20.07.06 10:33

Hallo hpp,

also wirklich: EIN WAHRER GENUSS DES FEINSINNS! Da werden unsere ethnischen Bollwerke auf gerade zu "charmante" Weise ausgehebelt...
"Eins mit Stern" und noch ein Sahnehäubchen oben drauf!

Begeisterte Grüsse

natter
37. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von stella13 am 20.07.06 16:10

WOW ein ganz großes WOW
selbst mir als nicht Latex und Gummifan gefiel diese Storie supi.
Du hast ja eine megageile Fantasie. Junge junge was die so im Kopf rumgeistert. Klasse will mehr von dir lesen

Stella13
38. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von kochy25 am 24.07.06 01:12

Sci Fi pur, aber wo bleibt da der KG? Sehr gut geschrieben. Man könnte deie Geschichte weiterspinnen, das sich das Virus selbst verändert und ähnlich übertragbar wird wie grippe. keusche grüße kochy25
39. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von AndyE am 25.07.06 02:10

Hey, echt klasse Story und so ganz anders, als die breite Masse. Das haben bis jetzt nur Storys vom Hasen, von Muwatalis, von Why-Not und Mischas und noch ein zwei weitere Authoren geschafft.

Respekt, Respekt. Die Story hat gefallen
40. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von kochy25 am 25.07.06 22:25

also wenn der mal verfilmt wird und ihr noch statisten sucht : melde ich mich mal pro forma.
kochy25
41. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von mecky64 am 13.08.06 06:03

Absolut genial, einfach toll.

Eine wirklich gut erzählte Geschichte.

Nur eine Sache stört mich dann doch.......

Kochy im Film
Was soll das
Da sitzen die Gummipuppen vorm verschlossenen Kühlschrank und hungern

Das macht doch keinen Sinn; also andere Statisten verwenden.

Ansonsten melde ich mich schon mal für eine DVD Kopie an.

Vielen Dank für das Lesevergnügen.

Gruß
mecky
42. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Valantinda am 18.08.06 00:13

Super!!!

43. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von Gil_Galad am 31.08.06 21:04

Na das nenne Ich mal eine andere Geschichte als das was man sonst so zu lesen bekommt. Und noch etwas ganz positives ist mir aufgefallen. Das ist endlich mal wieder eine Geschichte die auch ein Ende hat. Das finde ich klasse dass du nicht einfach mittendrin aufhörst sondern einen Ordentlichen Schluss mit dem Wort ENDE am Ende und bei der man auch das Gefühl hat dass sie zu Ende ist. Und einen Gummipunkt bekommst du noch für deinen Stil. Denn normalerweise bin ich sehr schwer für sci-fi Stories zu begeistern aber dir ist es gelungen mich bis zum Ende in den Bann der Geschichte zu ziehen und mich dazu zu bewegen sie in einem Rutsch durchzulesen.

Alles in allem macht das eine wirklich gute Geschichte und für alle Liebhaber von Gummi und sci-fi ist das die ideale Lektüre. Gratuliere

Grüße

Gil_Galad55
44. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von SohndesLichts am 10.11.08 22:02

schöne geschichte, mit einen guten ende, schade das micht alle geschichten bis zum ende geschrieben werden, weiter so
45. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von condor am 11.11.08 22:18

Stimmt, es ist schade, dass diese wunderschöne Geschichte mittendrin aufhört..
46. RE: Silke – Schicksalsjahre einer Gummipuppe

geschrieben von drachenwind am 12.11.08 01:27

He Condor

Kannst Du nicht lesen? Wieso mittendrin aufhören?

Dies ist eine der wenigen Geschichten im Forum, bei der

E N D E

darunter steht. Sie ist doch abgeschlossen!

LG
Drachenwind


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