Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von ahnungslos am 27.09.10 02:09
letzter Beitrag von turdus am 02.10.10 13:04

1. Selbstauslieferung

geschrieben von ahnungslos am 27.09.10 02:09

Stefan träumte von der Selbstauslieferung. Schon seit er zwölf Jahre alt war, hatte er immer wieder dieselbe Phantasie. Er hatte aber nichts unternommen. Er wollte warten, bis er volljährig war, um die, die ihn ausnutzen würden, nicht in juristische Schwierigkeiten zu bringen. Vor allem aber fürchtete er, von seinen Eltern zur Rede gestellt zu werden, wenn es denn herauskäme. Sobald er achtzehn war, konnte man ihm das nicht mehr verbieten.

Stefan hatte im Internet herausgefunden, dass die Autobahnraststätte, die er von zu Hause aus zu Fuß erreichen konnte, eine Cruising Area für Schwule war. Stundenlang lauerte er in sicherer Entfernung und beobachtete das Treiben. Er brachte aber nicht den Mut auf, hinzugehen und sich anzubieten. Stefan war menschenscheu. Einmal war er bis hin auf die Raststätte, als gerade keiner da war, und hatte die Räumlichkeiten inspiziert. Das Klohäuschen war ein massiver Betonbau mit schweren Stahltüren, die nur mit Kraft zu öffnen waren. Ein wenig erinnerte es an ein Gefängnis. Das gefiel Stefan. Er war dann aber auch froh, als er nach dieser Inspektion wieder auf der Straße stand und sich in den Wald verdrücken konnte, ohne dass ihn jemand gesehen hatte. Denn er hätte nicht gewusst, wie er sich hätte verhalten sollen.

Da war das mit der Selbstauslieferung ein willkommener Ausweg: man musste niemandem ins Gesicht sehen und sagen oder anzeigen, dass man zu allem bereit war. Man bereitete sich einfach vorher entsprechend vor, und zwar so, dass man, einmal fixiert, keinen Ausweg mehr hatte, keinen Rückzieher mehr machen konnte. Das konnte man ganz alleine machen, da war noch kein anderer Mensch dabei.

Er würde sich früh morgens einfinden, längst bevor es mit dem Verkehr losging. Er würde sich auf dem Klo nackt ausziehen und Hemd und Hose in einer Tüte verstauen. Dann würde er sich Fußmanschetten anlegen und eine Spreizstange dazwischen anschließen. Er würde sich ein Halseisen anlegen, das er mit einer Kette an einem Haken in der Wand anketten würde. Hinten am Halseisen hätte er Handschellen angebracht. Dann würde er die Lederkappe aufsetzen, die die Augen verdeckte, sich dann den Ringknebel einsetzen und mit der Lederkappe verbinden, so dass diese den Knebel wie ein Harness am Platz hielt. Das mit dem Knebel würde er blind tun müssen, da er ja dann schon die Kappe aufhätte. Aber die Handgriffe hatte er oft genug geübt. Um seinen Hals würde ein Schild hängen, auf dem die Aufforderung stand, sich zu bedienen. An dieses würde er unten die Schlüssel für die Handschellen und die Vorhängeschlösser anhängen. Als Letztes würde er erst die linke Hand in die Handschelle hinten an seinem Halsband einrasten, und dann ... die rechte. Dann wäre er wehrlos ausgeliefert, in einer tollen, von außen attraktiven Position. Wenn er schon nur daran dachte, bekam er einen Steifen.

Das Schild würde spezifizieren, dass er auch mitgenommen werden darf. Der Klo konnte mit einem LKW oder auch einem Lieferwagen so dicht angefahren werden, dass von Klotür bis zum Laderaum weniger als ein Meter war, es wäre also problemlos möglich, ihn ohne großes Risiko vom Klo auf die Ladefläche zu bugsieren. Er würde aber auch mit einem Kofferraum vorlieb nehmen. Er würde mitspielen, sich nicht wehren, sich mitnehmen lassen, wohin ihn sein ihm unbekannter Entführer mitnehmen würde. Zu Hause würde er keinen Hinweis auf sein Vorhaben hinterlassen, und in seinen Sachen in der Tüte würde er keinen Hinweis auf seine Identität hinterlassen.

Sicher, es war ein tödliches Risiko. Er konnte dabei umkommen. Aber die Chancen standen nicht schlecht, dass sein Entführer lebend mehr Spaß an ihm hatte. Ein paar Minuten lang auf dem Klo, einen Abend lang auf der Ladefläche des LKWs, eine Woche lang im Gartenhaus oder Keller seines Entführers, oder ein Leben lang eingesperrt in einem versteckten Verlies, vielleicht gar als Sexsklave für die Freunde seines Entführers. Er hatte keine Kontrolle darüber, ob der andere mit ihm sicheren Sex machen würde. Aber der wäre gut beraten, es zu tun, zum Selbstschutz (was wusste er über sein Opfer?) und bei längerer Nutzungsdauer inkl. Vermietung auch zum Schutz seines Eigentums, denn was hatte er von einem Sexsklaven, der ihm wegsterben würde? Stephan rechnete sich also aus, dass die Chancen gut standen, dass man ihn zwar ausnutzen würde, und das wollte er ja, dass man ihm dabei aber nicht schaden würde.

Das Schild war geschrieben. Die Handgriffe hatte er oft genug geübt, was jedesmal in megageilen Orgasmen endete. Mit jeder Übung wurde die Phantasie eindringlicher, das Begehren unabweisbarer, und die Bedenken erschienen kleinlicher.
2. RE: Selbstauslieferung

geschrieben von Herrin_nadine am 27.09.10 13:24

hallo ahnungslos,

woher nimmst du all deine ideen. schon wieder eine neue geschichte und wieder gut gestartet. hoffentlich hast du noch mehr davon auf lager.

danke fürs tippseln
3. RE: Selbstauslieferung

geschrieben von endier am 27.09.10 13:49

Da bin ich aber mal gespannt, was da so passiert.
4. RE: Selbstauslieferung

geschrieben von ahnungslos am 27.09.10 17:26

+++ Quedendorfer Anzeiger vom 25. 3. +++

Bei der Wiedereröffnung der Raststätte am Quedendorfer Dreieck nach den Bauarbeiten zur Fahrbahnausbesserung in diesem Bereich bot sich den Mitarbeitern der Raststättenverwaltung ein grausiger Anblick: auf der Herrentoilette hing ein nackter, gefesselter Leichnam an einem Halseisen. Die Kriminalpolizei Quedendorf, die die Ermittlungen aufnahm, konnte rasch Fremdeinwirkung ausschließen. Es handelt sich offensichtlich um einen autoerotischen Unfall mit Todesfolge. Die Raststätte gilt als Treffpunkt der Schwulenszene. Der junge Mann hatte sich in Unkenntnis der beginnenden Bauarbeiten in der Herrentoilette angekettet in der Annahme, so von Raststättenbesuchern vorgefunden zu werden. Für die Dauer der Bauarbeiten war die Raststätte aber nicht anfahrbar und wurde daher auch nicht von Schwulen frequentiert. Auch die Wartung der Sanitäranlagen der Raststätte wurde ausgesetzt. Auf Grund von ungünstigen Wetterverhältnissen hatten die Bauarbeiten ungewöhnlich lange gedauert. Da die Lüftung der Toiletten nicht ausgeschaltet worden war, war der Leichnam nicht verwest, sondern mumifiziert. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, dass vermutlich zunächst ein Kreislaufkollaps eintrat, hervorgerufen durch tagelanges Stehen ohne Flüssigkeitszufuhr. Aus dem in der Lunge gemessenen Dehydratationsgrad zum Todeszeitpunkt sowie aus den Defäkationsspuren ergab sich, dass der junge Mann fast drei Tage lang ausgehalten hat. Als ihm dann die Knie wegsackten, erdrosselte er sich an seinem an der Wand festgeketteten Halseisen. Man fand keine Spuren von Sexualhandlungen. Insbesondere waren auch am Penis des Verstorbenen keine Spuren von Sperma oder Präejakulat zu finden. Was auch immer der junge Mann auf der Herrentoilette gesucht haben mochte: er scheint es nicht gefunden zu haben.
5. RE: Selbstauslieferung

geschrieben von Sir Dennis am 27.09.10 17:39

ein bisschen zu heftig..

Meine Meinung nur.. !

also der anfabg ist echt super nur der zweite teil ist ein wenig zu grausam.. !

Sir Dennis
6. RE: Selbstauslieferung

geschrieben von Keuscher-Tim am 27.09.10 19:38

Kann mich Sir Dennis nur anschlissen.

Klar kann soetwas schlimmes passieren aber ich finde das sowas hier nicht hingehört.

Gruss Tim
7. RE: Selbstauslieferung

geschrieben von prallbeutel am 27.09.10 19:44

Also wenigstens den Stefan will ich hier mal retten und ein Fazit ziehen, damit es keine Nachahmer gibt.

@ ahnungslos: Ich hoffe, du verzeihst mir den kleinen Beitrag. Ist nur mit einem Augenzwinkern zu verstehen.


Epilog:
Stefan las den Artikel und spürte, wie ihm übel wurde. Die Zeitungsblätter fielen raschelnd zu Boden.
Er lief hastig zur Toilette und musste sich übergeben. „Oh, nein! Warum habe ich nur Markus von meiner Fantasie erzählt? Warum? Aber wie konnte ich ahnen, dass er losgeht und sie in die Tat umsetzt? Und dann auch noch während der Bauarbeiten…
Wie konnte ich das wissen? Ich war ja völlig ahnungslos!
Stefan war „geheilt“. Fantasie ist schön. Aber die Realität sieht eben anders aus.
8. RE: Selbstauslieferung

geschrieben von Herrin_nadine am 27.09.10 22:27

hallo ahnungslos,

da muß meinen vorschreiben auch zustimmen.

leider ist die fortsetzung zu kurz geraten und ein paar absätze mit einer leerzeile wäre für die bessere lesbarkeit sehr hilfreich. danke

freue ich trotzdem auf weiteren lesestoff von dir.
9. RE: Selbstauslieferung

geschrieben von ahnungslos am 28.09.10 00:16

Ihr Lieben,

Ihr fandet die doch recht expliziten Phantasien von Stefan anregend, schön, aufregend... obwohl sie doch so alles andere als SSC ist... da kam kein "da soll er aber mal aufpassen, was da alles passieren kann!"

Geht mir ja auch so... die Phantasie geht mit einem durch und man vergisst alles, was sane und safe ist. Und um mich selbst zu kurieren, schreibe ich dann mal so eine Geschichte... und auch wenn sie etwas gar sehr dramatisch daherkommt: es wäre nicht der erste autoerotische Unfall mit Todesfolge. Einige davon mit Prominenten, denen man spontan mehr Vernunft zugetraut hätte.

Zu grausam? Lieber weiterträumen? Wäre nicht so meine Devise. Träumen ist gut, aufwachen auch.

nicht ganz
- ahnungslos
10. RE: Selbstauslieferung

geschrieben von turdus am 02.10.10 13:04

Zitat
Zu grausam? Lieber weiterträumen? Wäre nicht so meine Devise. Träumen ist gut, aufwachen auch.


Ich finde die Wendung der Geschichte - ausgesprochen spannend. In jedem der Foren hier wird regelmässig bei Fragen nach egal welchen Praktiken deutlich auf die diversen damit verbundenen Risiken hingewiesen - wieso darf denn dann eine Geschichte mal nicht so enden, wie es auch passieren kann ?

Oder gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass Geschichten immer gut enden müssen und am Ende alle glücklich zusammen bis an ihr Lebensende sind ?

Von daher: Daumen hoch für das mutige Ende - auf das Niemandem von uns sowas jemals passiert und wir alle vernünftig genug sind, beim Hobby Realisierbares und Kopfkino auseinanderzuhalten....

turdus.


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