Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von GrayFox am 27.01.11 21:48
letzter Beitrag von fostr am 01.01.12 00:20

1. Reizstrom und Piercing

geschrieben von GrayFox am 27.01.11 21:48

Ich habe beide Brustwarzen gepierct und würde gerne wissen ob ich die Elektronenpads auf die Nippel gekleben darf.

Ich habe hier mal in einem anderen Thread gelesen das jemand die Kontakte an seine Keuschheitsschelle angeschlossen hat.


Hat jemand da Erfahrungen?




und bitte keine Diskussionen, ob Reizstrom nur unter der Gürtellinie benutzt werden sollte.
2. RE: Reizstrom und Piercing

geschrieben von SmartMan am 28.01.11 09:11

Zitat

und bitte keine Diskussionen, ob Reizstrom nur unter der Gürtellinie benutzt werden sollte.
Diskussionsthemen werden häufig als Spielanleitungen verwendet, auch wenn das von den Schreibenden teilweise gar nicht so gedacht war. Deshalb wird seitens der RF entsprechend reagiert, damit nicht unbedarft etwas übernommen wird, was potentiell gefährlich sein könnte - auch wenn Dich das nervt. Und bei der von Dir genannten Platzierung der Elektroden ist nun mal das Herz nicht weit entfernt. Unten sind ein paar Links zu entsprechenden Themen.

Zu Deiner Frage:
Die Pads sind relativ großflächig, wodurch der Strom über eine entsprechend "große" Häutfläche auf den Körper übergeht. Negativer könnte es ausschauen, wenn Du die Pads nicht mit ihrer ganzen Fläche oder nur an den Piercings anlegst. Sollten diese nur eine geringe Kontaktfläche zur Haut haben, so würde der Strom auch nur über die wenigen Nerven, die sich in diesem Kontaktbereich befinden, fließen. Hierdurch könnten diese Nerven überfordert werden. Bei einer größeren Kontaktfläche verteilt sich der Strom auf mehr Nerven, wodurch diese im einzelnen nicht so stark belastet werden.

Diese Belastung kann auch bei anderen kleinflächigen Kontakten gegeben sein. Da sind z. B.

- Nadeln, wenn sie als Reizstromelektroden eingesetzt werden.

- kleinflächige Klemmen.

- trockene Haut. Hier kann trotz einer größflächigen Elektrode eventuell nur ein (zu kleiner) Teilbereich der Haut elektrisch leitfähig sein. Dem kann man mit Kontaktgel für die Reizstrombehandlung begegnen.


Links zum Thema Reizstrom:

http://www.kgforum.org/display_5_2393_83...600.html#679600

http://www.kgforum.org/display_5_2393_83879.html

http://www.kgforum.org/display_5_2393_83065_59_0.html
3. RE: Reizstrom und Piercing

geschrieben von medic am 06.02.11 00:46

Zum Thema "wo" empfehle ich grundsätzlich die Gebrauchsanweisung des Geräts, den nach MedGv (Medizinisch Geräteverordnung) bzw. MPG ( Medizinproduktegesetz) muss drinstehen, welche Anwendungsbereiche zugelassen oder ausgeschlossen werden.
( Bei mir ist z.b. der Gebrauch im Gesicht ´nicht empfohlen´ )

Grundsätzlich ist zur Auflagefläche der Elektroden zu sagen - je weniger Auflagefläche sie hat, desto schmerzhafter ist es. Da deine Piercings extrem gute Leiter sind ( besser als deine Haut ) wird proportional viel Strom über sie in deine Haut fliessen.
Meine Grösste Sorge neben den Schmerzen ( die dubestimmt willst *gg* ) ist die Erwärmung des Metalls. Aufgrund des Reizstroms würdest du eine eventuelle Aufheizung der Piercings nicht wahrnehmen.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, um wieviel die Piercings sich erwärmen bei den Leisungen die ein TENS/EMS-Gerät abgibt.

Gruss
medic
4. RE: Reizstrom und Piercing

geschrieben von GrayFox am 07.02.11 16:55

genau das waren meine Bedenken mit dem Erwärmen. Auf der anderen Seite habe ich schon einige Videos gesehen, bei denen Kupferdraht als Elektrode benutzt wird und im Endeffekt ist das ja vergleichbar mit meinen Piercings, wobei ich das TENS Gerät nicht direkt an den Piercings anschliessen will.
5. RE: Reizstrom und Piercing

geschrieben von koischeTV am 08.02.11 10:53

Also wegen der Erwärmung der Piercings möchte ich mal Entwarnung geben. Nach meinen Recherchen haben übliche TENS-Geräte eine Strombegrenzung auf 80mA (Gerät mit 9V Batterie), eines habe ich mit 95mA (Gerat mit 4* 1,5 V) gefunden. Nehmen wir mal 100mA, lässt sich leichter Rechnen. Die Spannung kann durch das Zerhacken in Wechselstrom bei "Open Circuit"-Messungen sehr hoch sein, und diese Spannung wird oft angegeben (habe was von 70 V gelesen), aber unter Last wird diese Spannung nicht gehalten.

Ich nehme jetzt einfach mal an, dass du das TENS-Gerät nicht so verwenden wirst, dass du beide Pole an ein Piercing anbringen wirst. Dann hättest du nämlich einen Kurzschluss und die Strompulse würden sich nicht auf (bzw. in) die Haut übertragen. Du würdest also vom TENS gar nichts spüren, weil nichts ankommt. Macht also keinen Sinn. Die Piercings werden sich dabei übrigens weniger Erwärmen als das Gerät (siehe Denkfehler 2 unten). Ansonsten macht die Batterie das nicht lange mit.

Bei der wohl angedachten Anwendung, je eine Elektrode auf jede gepiercte Brustwarze, läge der Widerstand zwischen den Elektroden wohl so ungefähr bei 500 Ohm. Nehmen wir mal an, dass der Strom nur durch die Piercings fliesst (was aber nicht der Fall sein wird) ergäbe sich: U = R * I = 100mA * 500 Ohm = 50 V. Die Leistung wäre dann P = U * I = 50 V * 100 mA = 5 W.

Angenommen wir haben 2 Piercings aus Edelstahl, 2 cm lang und 2 mm im Durchmesser (bei Ringen stelle man sich vor, man drücke sie zusammen) ergibt eine Masse von m = V * rho = 2 * 2 cm * 2 mm * pi * 8 g/cm^3 = 20g (ca.). Führt man 5 W Leistung für eine Sekunde zu ergibt sich: dT = Q / (m*c) = 5 W * 1 s / ( 20 g * 0,46 J/gK ) = 5 J / 9,2 J/k = 0,54 K.

Das heißt, dass sich die Piercings pro Sekunde um ca. ein halbes Grad erwärmen, also um 30 Grad pro Minute. Nach 3 Minuten werden die Brustwarzen gekocht...

Da sind aber einige Denkfehler drin!!!

1. Die Berechnung geht von Gleichstrom aus, es handelt sich aber um gepulsten Gleichstrom. Bei einer Pulsbreite vom 0,1 ms und einer Frequenz von 100 Hz sind das pro Sekunde 100 / s * 0,0001 s = 0,01 Sekunden. Die Leistung liegt also etwas über einem Hunderstel. Man hätte also 5 Stunden Zeit, bis die Brustwarzen kochen.

2. Der größte und entscheidende Denkfehler - der absolute Entwarnung gibt - ist:
Im Grunde genommen könnte man die Anordnung Piercing - Haut - Piercing als eine Reihenschaltung von Widerständen in einem geschlossenen Stromkreis betrachten. Also Rg = R1 + R2 + R3 und der Strom durch alle Widerstände ist gleich. Der Spannungsabfall an jedem Widerstand beträgt dU = Rn * I. Der elektrische Widerstand der Edelstahl-Piercings kann dabei wirklich so gut wie vernachlässigt werden, er liegt bei etwa 0,00007 Ohm pro cm und mm Querschnitt - im Vergleich zu den angenommenen 500 Ohm des Körpers. Wenn aber der Widerstand so gering ist, dann auch der Spannungsabfall am Piercing und daher wird die Leistung auch gegen 0 gehen. Daraus folgt, dass sich das Piercing überhaupt nicht erwärmen wird, zumindest nicht wegen des Stromflusses. Wenn die beiden Piercings eng beeinander lägen (was bei Brustwarzen wohl nicht der Fall ist), würde sich das Bild etwas verschieben, da der Körperwiderstand abnimmt. Dennoch vermute ich, dass sich das Gewebe dann schneller aufheizen wird als die Piercings (schon wegen der Dichte etc.) - das wäre aber auch nicht ungefährlich.

Als Quelle für die Daten und Zahlen habe ich via Wikipedia und Google bemüht, die mir dann auch die eine oder andere Formel ausgeworfen haben. Im Kopf habe ich das alles nicht mehr, aber ich konnte es immerhin noch zusammensetzen. Das (abgebrochene) Studium ist ja auch schon 20 Jahre her...

So, da habe ich mal wieder den abgebrochenen Physiker raus hängen lassen (wenn sonst nichts raus hängt.. lol). Ich hoffe, dass mir das keiner Übel nimmt.

Ich möchte aber nicht vergessen: auch wenn die Erwärmung kein Problem darstellt - Der Strom ist ein anderes Thema...
6. RE: Reizstrom und Piercing

geschrieben von endier am 08.02.11 11:18

Und nochwas:
Wärme über 37 Grad wird vom Gewebe aufgenommen und kann über den rest des Körpers abgebaut werden.
Bevor also die Nippel gekocht werden, muß also das Piercing sich schneller erwärmen als die Wärmeableitung vom Körper diese Energie anderswo wieder los werden kann.
7. RE: Reizstrom und Piercing

geschrieben von nowalic am 09.02.11 09:08

Analog zu den Gebrauchshinweisen vieler Hersteller von Reizstromgeräten, kann ich nur darauf hinweisen, dass Elektroden ohne ärztliche Überwachung (;-|) grundsätzlich nicht oberhalb der Gürtellinie angebracht werden sollten.
Mir selbst ist es schön öfter passiert, dass beim Einstellen der Stromstärke oder der Frequenz ein Schalter mal zu heftig angefasst wurde und dann plötzlich ein unerwartet gewaltiger Stromschlag erfolgt ist, den ich nicht unbedingt in unmittelbarer Herz-Nähe hätte bekommen mögen.
Zumindest kann ich mir ganz gut vorstellen, dass so ein unerwartet heftiger Stromstoß in Herznähe und in Puls-unüblicher Frequenz den Herzschlag durchaus aus dem gewohnten Takt bringen könnte.
Und wenn dann nicht schnell ein Defibrillator und sachkundige Hilfe verfügbar ist ....
Aber darüber wäre sicher die Meinung unseres Forumsarztes ganz interessant
meint
nowalic
8. RE: Reizstrom und Piercing

geschrieben von sklave von gaby am 06.03.11 15:42

werde immer am pa-ring angeschlossen und am hodenring,
9. RE: Reizstrom und Piercing

geschrieben von fostr am 01.01.12 00:20

das funktioniert?

bin auch mehrfach*beringt*! demnächst im Cocktube-kg! Sie will es! wo dann die pads anlegen?
(zum abmelken)?

Gruß an deine Gabi und guten rutsch!


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