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eröffnet von Johni am 28.05.17 02:09
letzter Beitrag von Doromi am 02.03.20 00:01

1. Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 28.05.17 02:09

Hallo Leute,

ich möchte Euch meine Geschichte präsentieren. Die Geschichte ist mir mal wären einer Flugreise eingefallen. Ich habe sie mal herunter geschrieben und werde sie hier, wenn es gefällt, in Etappen veröffentlichen.

Die Geschichte ist im Gerüst bereits fertig. Ich freue mich natürlich über Eure Kommentare.

Diese Geschichte enthält keine sexuellen Handlungen. Es ist eine reinrassige Fetish-Geschichte.


Viel Spaß


Epilog

Gute Nachrichten. Stefan hat den Zuschlag bekommen. Die Firma war noch jung und jeder Auftrag ist wertvoll, wenn man dann von einem großen Unternehmen ins Ausland geschickt wird, ist das wie ein 5er im Lotto. Sabine, Stefans Freundin ahnte das schon lange. Stefan ist einer der Spezialisten, die im Ausland einfach gefragt sind.

Ankunft

Einige Wochen später sitzen die beiden mit tonnenweise Gepäck im Flieger nach Südostasien. Leider nicht in die angenehmsten Gegenden, wo man gerne Urlaub macht, sondern ins Hinterland, abseits der Traumstrände. Egal, was tut man nicht alles für einen guten Auftrag. Für Sabine ist es jobtechnisch eher egal, wo sie arbeitet. Sie programmiert Software, was sie als Freiberufler relativ ortsunabhängig machen kann. Sie braucht nur ihr Laptop und Internet.
Die beiden beziehen ein ansehnliches Häuschen in einer Kleinstadt. Stefan rauscht gleich zu seinem neuen Job. Sabine kümmert sich um das neue Heim.
Alles ist neu und aufregend. Dabei fällt ihr auch kaum ein leichtes Kratzen im Hals auf. Gut, die Luft ist in dieser Region nicht sehr gut, alle wissen das. Viele tragen ein Mundschutz, um die Luft zu filtern. Sie besorgt sich auch einen. Doch das Kratzen lässt nicht nach. Nachdem es auch ein paar Tage danach so blieb, schlendert sie wieder durch die Märkte und Laden. Dabei sieht sie auch Leute, die nicht nur einen Mundschutz, sondern eine Maske mit Luftfiltern aufhatten. Sie fängt an, danach zu suchen und findet schließlich auch Geschäfte, die eine bessere Auswahl hatten. Sie testet sich durch das Sortiment und verlässt schlussendlich den Laden mit 3 neuen Masken. Eine hat sie gleich auf. Ungewohnt für sie dabei, dass die Maske das gesamte Gesicht abdeckt, also auch die Augen. Aber es kümmerte sich niemand auf der Straße darüber. Sie hat sich lose ein Kopftuch um den Kopf geschlungen. Damit ist eh kaum etwas zu erkennen.



Ein kleines Problem

Die ersten Tage vergehen. Für das Haus hat sie inzwischen Angestellte, eine kümmert sich um die Reinigungsarbeiten, eine andere ums Essen. Und dann gibt es noch eine Frau, die nur für Sabine da war. Es ist ungewöhnlich, aber angenehm. Sie hilft ihr beim Ankleiden, legt immer passende Bekleidung raus und hilft ihr sogar in die Atemschutzmaske. Sabine ist inzwischen beim Arzt gewesen. Dieser hat eine Überempfindlichkeit festgestellt. Bei der unsauberen Luft führt das zu Kratzen im Hals, Husten und hoffentlich nicht auch schlimmeren Allergien. Stefan unterstützt sie nach besten Wissen. Natürlich hat der Job Priorität, aber der Partnerin solle es an nichts fehlen.

Inzwischen haben sich die beiden gut eingelebt. Sie verdienen gutes Geld, aber die schlechten Umweltbedingungen macht Sabine mehr und mehr zu schaffen. Inzwischen hat sie auch Ausschläge an der Haut. Sie trinken schon kein lokales Wasser, auch das Essen wird importiert. Aber es scheinen Partikel aus der Luft auf ihrer Haut Irritationen zu bringen.

2. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 28.05.17 02:10

Arztbesuch

Die Ärzte für das ausländische Personal will sie damit nicht belästigen. Sie hat gehört, dass manchmal Personal abgezogen wird, wenn es gesundheitliche Probleme gibt. Das kann sie nicht riskieren. Sie sind ja auch nicht wirklich angestellt, sondern freischaffend. Logischerweise hält man sich dann mit Problemen bedeckt. Also macht sich Sabine auf dem Weg zu einem lokalen Arzt.

Es heißt, die einheimischen Ärzte haben völlig andere Methoden jenseits der westlichen Medizin. Die Angestellte, die sich um Sabines Wohlergehen sorgt, hat ihr einen Arzt empfohlen und begleitet sie dorthin.
Der Arzt ist ein typischer älterer Mann aus dem Dorf. Er macht den Eindruck, als hätte er alles schon gesehen und auf alles eine Antwort. Das kann Sabine nur Recht sein. Sie betritt seine Praxis und hat noch ihre Vollschutzmaske auf. Die Betreuerin, die sie begleitet hat, ergreift das Wort und schildert kurz das Problem.

Kurze Zeit später begrüßen die beiden schon den Arzt. Schon am Eingang sagt er zu Sabine im gebrochenen Englisch, sie solle die Maske aufbehalten. Dann spricht er mit Sabines Angestellten in der lokalen Sprache. Sabine hat nichts verstanden. Die Angestellte übersetzt ihr alles. Es gäbe bestimmte Partikel, die durch die Bergarbeiten an die Luft geraten und insbesondere bei Westeuropäern mit der hellen Haut zu Entzündungen auf der Haut und auch zu Schädigungen der Lunge führen können. Im Extremfall könne es sogar die Hirnzellen angreifen und unerwünschte Reaktionen hervorrufen.

Sabine ist geschockt. Sie will natürlich mit ihrem Partner diese tolle Möglichkeit nutzen und viel Geld verdienen, aber zu Lasten der Gesundheit? Da ist sie nicht mehr sicher. Sie nimmt die Maske ab und fragt den Arzt, wie sie sich davor schützen kann. Der Arzt erklärt vieles, Sabine Angestellte übersetzt. Es gibt keine Medizin. Aber sie kann sich davor schützen, wie sie es schon macht. Aber sie solle vorsichtig sein. Der Körper speichert die Schadstoffe. Deshalb solle sie möglichst sich nie diesen Stoffen aussetzen. Sie müsse ihren Körper und die Lunge schützen. Die Maske wäre schon ein guter Anfang. Aber die Filter der Maske seien nicht ausreichend. Es gäbe bessere, die passenden Daten würde er ihr aufschreiben. Außerdem muss der restliche Körper auch geschützt werden. Er schreibt Ihr eine Adresse auf und noch Anweisungen in der lokalen Sprache.

Sabine zieht mit der Angestellten los. Wenig später trifft sie Stefan. Sie schildert ihm das Ergebnis. Er stimmt dem Arzt zu, sie müssen alles unternehmen, damit sie keiner Gefahr ausgesetzt sind. Jetzt haben sie schon mal einen Ansatz, damit es ihr schnell wieder besser gehen kann.
3. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Exdriver am 28.05.17 03:17

Ein toller Anfang.
Bin echt gespannt wie es weiter geht.
4. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Kettenmann am 28.05.17 11:46

Ein interessanter Anfang , mal schauen wie es weiter geht.
5. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von ecki_dev am 28.05.17 20:46

Bin gespannt wie sich das weiter entwickelt
6. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von bison100 am 28.05.17 22:30

Toller Anfang schreib bitte schnell weiter
7. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 29.05.17 00:43

Das etwas andere Rezept

Gemeinsam fahren sie zu der Adresse. Der Laden ist ein Ausrüstungsgeschäft für Unternehmen. Viele Regale mit unzähligen Kisten sind zu sehen. Die Angestellte, die Sabine und Stefan begleitet, übernimmt wieder das Gespräch. Der Mann im Laden verschwindet und kommt wenig später mit einem großen Karton zurück.

Er öffnet die Packung und entnimmt einen großen transparenten Anzug. Er erklärt im schlechten Englisch, diese Anzüge werden für die chemische Industrie hergestellt. Es ist eine Mischung auf Neopren, Nitril und Latex (gibt´s wirklich). Dieser Mix ergibt ein sehr festes stabiles Material, das lange hält und gleichzeitig glatt wie Latex ist. Den Anzug gibt es in vielen Farben und Formen. Dieser hier ist transparent und in einem Stück gegossen. Sabine und ihr Partner sehen sich erstaunt an. Das soll Sabine nun tragen? Rund um die Uhr? Die Angestellte erklärt, das habe der Arzt angeordnet. Der Anzug sei am besten direkt auf der Haut zu tragen. Dann könne man normale Kleidung darüber tragen. Der Verkäufer versucht weiter zu erklären. Es gibt den Anzug in vielen Varianten, da er in der chemischen Industrie für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden kann. In dem beschriebenen Fall macht eine Overallform am meisten Sinn. Sabine hat keine Ahnung, was sie tun soll. Aber letztendlich muss sie sich damit arrangieren. Sie lässt sich verschiedene Typen einpacken. Der Verkäufer lächelt, macht er doch bei den teuren Anzügen einen satten Gewinn. Er stellt eine kleine Kollektion für sie zusammen.


Eine neue Welt

Wieder zu Hause packen sie die doch recht groß gewordene Kiste aus. Es enthält verschiedenste Anzüge in unterschiedlichen Farben. Die meisten sind in recht knalligen Farben, was in den Firmen wohl die Abteilungen kennzeichnet. Für Sabine sind die orangenen Overalls, die am häufigsten in der Box lagen, doch recht ungewöhnlich. Sie nimmt den ersten aus der Verpackung und entfaltet ihn. Es ist ein kompletter Anzug, der sogar Hände und Füße einschloss. Auch für Kopf ist eine Kapuze bis zum Gesicht. Dort gibt es eine Lasche. Ab hier sitzt wohl die Gesichtsschutzmaske drauf. Unglaublich starrt sie dieses Monstrum an. Stefan weckt sie aus der Totenstarre. Er zeigt Sabine Mitgefühl. Natürlich ist das eher unpraktisch. Aber es wäre auch ihm sehr wichtig, dass sie keine gesundheitlichen Schäden aus dem Aufenthalt mitnähme.

Deshalb ist es ihm sehr wichtig, dass sie sich konsequent an die Empfehlungen des Arztes hält. Sabine will das ja auch, aber in der Praxis war es doch recht beschwerlich. Sabine entledigt sich ihrer Sachen. Sabines Angestellte hat inzwischen den Anzug geöffnet und hilft ihr hinein. Das Material war super glatt. Da Sabine kaum Haare an Armen und Füßen hat, gleitet sie einfach in den Anzug. Interessanterweise hat dieser Anzug seinen Reißverschluss auf der Rückseite. Ziemlich unhandlich, wie Sabine findet. Aber so lässt sich der Overall in einem Rutsch bis zur Kopfmaske schließen. Na ja, solange Sabine ihre Angestellte hat, ist das ja eh kein Problem.
Der Anzug ist recht bequem, das muss Sabine schnell feststellen. Er passt überall, nur ein bisschen Spiel ist noch zwischen den Gummischichten. Aber das ist vermutlich Gewöhnungssache. Die Angestellte reicht ihr wieder die Atemschutzmaske. Diese kann hinter die Lasche am Maskenrand geklemmt werden und schließt damit perfekt an die Haube an. Sabine muss zugeben, das System wirkt durchdacht.

8. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Trucker am 29.05.17 09:25

Super coole Geschichte und spannend geschrieben.
9. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von bison100 am 29.05.17 11:21

Wider SUPER klasse
Freu mich auf MEHR davon
10. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Modilover am 29.05.17 20:12

Klingt vielversprechend - weiter so 😉
Vielleicht enthält der Anzug auch etwas auf das ihr Körper alergisch reagiert und bestimmte Körperteile beginnen zu wachsen 👀
11. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Rainman am 29.05.17 20:49

Da wird wohl der/die nächste Gummisüchtige gemacht. Wird wohl dann auf ihr Ganzkörperkondom nicht mehr verzichten wollen.


Mach bitte weiter.


LG Rainman
12. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 30.05.17 22:27

Neue Kleidung

Gemeinsam packen sie nun den Rest der Kiste aus. Es kommen noch einige neue Anzüge zum Vorschein, die meisten sind orange, einige transparent und einer sogar schwarz. Der Mann im Laden hat noch ein paar andere Teile dazu gelegt. Es gibt so etwas wie ein Trainingsanzug, den man darüber anziehen könnte und sogar ein Kleid in einem Blauton. Und dann gibt es noch 3 Schürzen, große Teile, lang mit weitem Rockteil - ziemlich hübsch. Alles aus diesem Material, das ist schon ungewöhnlich. Aber es ist nur konsequent. Diese „Wäsche“ muss auch nicht mehr gewaschen werden. Stattdessen gibt es eine Desinfektionslösung, die alles „porentief“ reinigt. Auf dem Boden der Box liegt noch eine Dose mit einem gelben Pulver mit einer Anleitung, die Sabines Anleitung erst übersetzen muss. Es ist offensichtlich irgendwas zum Anrühren.

Doch für den ersten Tag haben sie erstmal genug. Alle bereiten sich für die Nacht vor. Für Sabine eine recht aufwendige Prozedur. Einmal komplett aus dem Anzug schälen. Dann duschen und komplett wieder in den Anzug zurück. Eine Stunde später liegt auch sie im Bett.

Die erste Nacht mit Anzug und Schutzmaske ist der Horror. Ständig ist Sabine aufgewacht. Der Anzug ist unerträglich heiß. Und die Maske hilft auch nicht gerade bei der Abkühlung. Unterm Strich hat sie kaum Schlaf gefunden. Am nächsten Morgen folgt ein kurzes Gespräch mit Stefan. Sabine will am liebsten raus aus dem Anzug. Doch Stefan redet auf sie ein, doch wenigsten für eine Testphase Geduld zu zeigen. Schließlich hat jeder Anzug ein kleines Vermögen gekostet. Das sieht Sabine ein. Sabine will nun stattdessen den Arzt noch mal besuchen und mit ihm das Problem bereden.
Gegen Mittag macht sich Sabine auf den Weg zum Arzt. Sie zieht deshalb über ihren Anzug das blaue Kleid an, das im Paket mit enthalten war. Es sehr konservativ gehalten, hat lange Ärmel, recht hoch geschlossen und mit langem Rockteil. Das glatte Material schimmert etwas in der Sonne und sieht ganz nett aus, findet Sabine. Auf diese Weise ist der Anzug fast komplett verdeckt. Nur die orangenen Handschuhe und ein bisschen von der Maske ist aber dem Halsausschnitt des Kleides zu erkennen. Aber genau genommen interessiert sich niemand für das Erscheinungsbild, was wohl auch daran liegt, dass hier alle ihren Körper mit irgendwelchen bunten Tüchern bedecken. Da fällt ihr orange wohl kaum auf.
13. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Gumi am 31.05.17 11:11

Eine spannende Geschichte, bitte weiter schreiben.
LG
14. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von bison100 am 31.05.17 11:31


Wie immer KLASSE
Das Kopf Kino will Mehr
15. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 04.06.17 15:54

Der zweite Arztbesuch
Der Arzt lässt sich wieder alle Details übersetzen. Er spricht lange mit der Angestellten, die als Dolmetscherin agiert. Genau genommen fühlt sich Sabine mehr als Objekt und weniger als Patient. Die beiden diskutieren fleißig und lassen Sabine weitestgehend außen vor. Sabine kann ja eh nix unter der Maske antworten, die sie wieder auch beim Arzt auflassen sollte. Irgendwann sagt der Arzt mit seinem wirklich schlechten Englisch, Sabine solle das Gel benutzen, dass er aufgeschrieben hatte. Sabine versucht erneut zu erklären, dass sie nicht schlafen kann. Sie kann schlecht atmen und ihr ist zu heiß im Anzug. Der Arzt sagt, Gel macht kalt. Die Atmung ginge schwer, weil die Filter so stark sein müssen. Aber er schreibt ein Beatmungsgerät auf, das könne sie für die Nacht benutzen. Idealweise rund um die Uhr. Sabine wirkt genervt. Noch mehr Geräte. Was soll sie noch alles machen, nur um ungestört arbeiten und leben zu können. Der Arzt schreibt unbeirrt wieder einen Zettel für die Lieferfirma auf. Er murmelt weiter Sachen, die Sabine nicht mehr versteht.

Nach dem Arztbesuch ging Sabine zu der Firma, die ihr die Anzüge verkauft hat. Der Verkäufer las den Zettel und sagt ihr, dass die Artikel bestellt werden müssen. Es würde ca. 2-3 Wochen dauern. Sabine erklärt dem Mann, dass der Anzug zu warm sei und sie nicht schlafen könne. Der Mann fragt, ob sie denn nicht das Gel im Anzug verwenden habe? Sie verneint. Der Verkäufer erklärt daraufhin ausführlich der Angestellten, wie das Gel funktioniert. Sie hätten das Pulver in der Dose, damit ließe sich das Gel herstellen.


Das zweite Rezept
Dann hat er eine Idee. Statt der Beatmungsmaschine, die Sabine bestellen wollte, gibt es eine größere Ausführung. Diese übernimmt sowohl die Beatmung als auch den Gelaustausch im Anzug. Der Anzug hat dazu zwei Ventile. Das eine dient als Einlassventil und aus dem zweiten wird das Gel wieder rausgepumpt. So entsteht eine permanente Bewegung im Anzug. Das Gerät regelt die Temperatur über das Gel und kann auch entsprechend herunter kühlen. Das Ganze funktioniert aber nur, wenn Sabine sich nicht zuviel bewegt, also im Bett oder z.B. am Schreibtisch. Für unterwegs wird die Gel-Menge erhöht und die Ventile geschlossen.

Sabine ist überrascht, aber interessiert. Sie fragt, wie sie dann jeden Tag den Anzug wieder reinigen kann? Der Mann sagt ihr, der Anzug sei eigentlich nicht vorgesehen, dass man jeden Tag wechselt. Das Gel wird automatisch gereinigt und hält damit auch den Träger des Anzugs sauber. Aber wie, fragt Sabine, kann sie dann auf Klo gehen oder Duschen? Der Mann lächelt etwas. Sie müsse nicht duschen. Und für ihre Bedürfnisse gäbe es auch Lösungen. Er wollte Sabine offensichtlich in keine peinliche Situation bringen. Er verschwindet kurz und bringt ein Stapel kleiner Tüten und verstaut diese in einem neuen Karton. Sabine versteht nichts, sieht aber, wie die Angestellte wieder instruiert wurde.
Sabine nutzt die Zeit und geht etwas durch die Ausstellung. Es hängen noch einige weitere Stücke aus diesem Material in dem Laden. Sie sucht noch nach weiteren Kleidungsstücken, die ihren Anzug überdecken können. Sie findet noch ähnliche Kleider, wie das blaue, das sie bereits trägt. Alle sehr lang, weite Rockteile. Dazu gibt es kittelähnliche Schürzen in Weiß oder gelb, die offensichtlich auf die Kleider abgestimmt sind. Es sieht so ein bisschen wie eine bayerische Bäuerin aus. Nur eben aus diesem LatexMaterial.

Als sie den Laden verlässt, hat sie wieder eine volle Kiste, die zusammen mit der neuen Maschine angeliefert wird, und zwar noch vor der nächsten Nacht.
Der Rest des Tages verläuft entspannt. Sabine widmet sich ihrer Arbeit. Sie sitzt am Computer und programmiert. Im Haus gibt es eine Klimaanlage. Und sie richtet sich die Lüftung direkt auf den Arbeitstisch. Trotzdem schwitzt sie elendig unter dem Anzug. Am späten Nachmittag trifft dann die Lieferung ein. Sabines Angestellte packt die Kisten aus. Es kommt die angekündigte Beatmungsmaschine zum Vorschein. Ein recht großes Gerät mit mehreren Behältern. In den anderen Kartons liegen weitere Kleidungsstücke. Sabine erkennt die weiten Kleider und Schürzen. Sie nimmt sich ein Set und einen neuen orangenen Anzug. Sie teilt Ihrer Angestellten mit, dass sie sich umziehen und duschen wolle. Die Mitarbeiterin hilft Sabine aus dem Anzug. Eine riesige Pfütze aus Schweiß läuft auf dem Boden. Kein Wunder, so heiß wie ihr ist. Dann duschte sie sehr lange, um dann in den nächsten frischen Anzug zu steigen. Irgendwie ist das orange doch nicht so schlecht. Es wirkt recht frisch, überlegt sich Sabine. Und die anderen Kleidungsstücke lassen sich super kombinieren. Sabines Gehilfe kommt ins Bad und bringt die neue Kleidung. Sabine will in den Anzug steigen, doch die Mitarbeiterin hält Ihr ein anderes Teil hin. Fragend schaut sie die Mitarbeiterin an. So schaut verlegen und flüstert dann „für die Toilette“. Sabine versteht nicht. Dann wird ihr erklärt. Das ist eine Unterhose. Sie ist doppelwandig und hat einen Klebstoff außen. Sabine soll die Hose anziehen, die innere Schicht klebt sich fest an die Haut, die äußere Schicht verklebt sich mit dem Anzug.
16. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Rainman am 04.06.17 20:20

Hi Johni.

Bisher tolle Gescichte.
Und ich weiß ja auch, das nicht immer alles im RL umzusetzen ist.
Aber wie soll Sie denn jemals den Anzug wieder ausziehen, wenn sich die Unterhose mit ihrer Haut und dem Anzug verklebt? Was passiert wenn die "voll" ist?

Irgendwie fehlt da noch die Erkärung, oder hast du mit Absicht einen Fehler eingebaut?

MfG Rainman
17. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von slowtigre am 04.06.17 20:25

Abwarten! Mir gefällts bisher sehr.
18. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 05.06.17 01:00

wird alles noch erklärt.
19. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Rainman am 05.06.17 01:13

Zitat
wird alles noch erklärt.


Na dann warte ich noch mal ein bisschen.


MfG Rainman
20. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 09.06.17 03:45

Ein Helferlein

Sabine versteht es immer noch nicht. Wozu braucht sie eine zusätzliche Hose im Anzug? Die Angestellte flüstert peinlich berührt. Sie kann dann in die Hose ihr Toilettengang machen. Alle wird dann zwischen den beiden Schichten gespeichert. Das schont die Haut und den Anzug. Die Maschine spült die Hose morgens und abends durch und reinigt alles. Das war irgendwie langsam zu viel für Sabine. Sie weiß nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen soll. Sie müsste dann tatsächlich wieder in die Hosen machen? Natürlich hatte sie schon länger gegrübelt, wie es sonst gehen könnte. Und bisher musste ihr die Mitarbeiterin jedes mal aus dem Anzug helfen, nur um mal pinkeln zu gehen. Und bei der Hitze hat sie viel getrunken und musste ständig laufen. Jetzt wird sie von der Realität eingeholt.
Die Mitarbeiterin streicht die Innenseite mit einer Paste ein, die sie aus einer großen Dose nahm. Sabine ist zum Glück an den wichtigen Stellen nicht mehr behaart. Da kann später wenigsten nichts wehtun beim Entfernen.

Dann steigt sie in die Hose. Sie sitzt saueng. Im Schritt und zwischen den Beinen gibt es eine Einbuchtung nach innen mit einem ventilähnlichen Teil. Scheinbar lässt es die Exkremente rein, aber nicht wieder zurück an den Körper. Wenigstens wirkt es wieder mal sehr durchdacht. Für eine Weile wurde es in der Hose warm. Es ist wohl der Klebstoff, der verdichtet. Kurz darauf fängt Sabines Betreuerin an, die Hose von außen mit dem Klebstoff einzuschmieren. Auch hier verteilt sie die Paste großflächig an allen Stellen. Die Hose hat an der Unterseite ein recht großen Schlauchansatz. Der hängt zwischen den Beinen, stört aber nicht beim Gehen. Der nächste Schritt ist nun der Overall. Vorsichtig verschwinden wieder die Beine im Anzug. Sie stülpt sich den Overall über den Körper. Die neue Hose sucht ihre Position und findet sie auch. Der Overall hat nämlich an der Unterseite eine passende Ausbuchtung für den Schlauchanschluss. Das Ende verbindet sich mit einem Übergang nach außen. Damit ist die Hose auch fest in Position. Der Rest übernimmt der Kleber, der sich nun den Anzug verbindet. Sabine ist schon ziemlich erschöpft vom ganzen Zerren und in Position bringen. Doch es fehlt noch einiges. Sie steckt die Arme wieder in den langen Ärmel. Dieser Anzug sitzt enger als der letzte. Das ist angenehm, weil man besser durch die Handschuhe greifen kann. Aber es macht viel mehr Arbeit um reinzukommen. Jetzt fehlt noch die Kopfmaske. Sie wollte gerade den Kopf reinstecken, da bemerkte sie, dass diese Maske vorne nicht offen ist, sondern das Gesicht mit bedeckt. Nur Augenpartie, Nasenlöcher und eine kleine runde Mundöffnung sind frei. Die Angestellte merkt davon nicht und denkt vermutlich, die Maske wäre nur nicht in Position. Sie zog kräftig an beiden Enden des Reißverschlusses und zwingt Sabine somit in die Maske. Schlussendlich ist der Reißverschluss zu und sie wieder im Anzug eingesperrt. Was für ein Aufwand. Durch ihre kleine Mundöffnung versucht sie mit der Angestellten zu reden, was nur schwer geht. Sie fragt die Angestellte, wie oft denn der Anzug gewechselt werden soll. Die sagt ihr, genau genommen ist ein Wechsel nicht nötig. Die Hose wurde fest eingeklebt und würde den Anzug beim Ausziehen zerstören. Das Gel wird regelmäßig gewechselt und reinigt Haut und Anzug. Und für außen gibt es eine Desinfektionslösung, die man zum Abwischen oder als Bad verwenden kann. Sie kann sich dann dort für ca. 35min hineinlegen und ist danach wieder sauber. Während die Mitarbeiterin davon erzählt, hatte sie ein langes orangenes Latexband vorbereitet und mit viel Klebstoff bestrichen. Sie überdeckt damit komplett den Reißverschluss. Sie sagt, dass macht den Anzug komplett dicht und der Kleber läuft auch in den Reißverschluss und versiegelt ihn.
Sabine ist noch immer entgeistert. Es geht ihr ein bisschen zu schnell. Denn gerade hat sie realisiert, dass sie aus dem Anzug nur noch kommt, wenn er zerstört wird. Aber der Anzug war richtig teuer und wie soll sie das Stefan erklären.


Noch ein Helferlein

Stefan scheint ihre Gedanken geahnt zu haben. Er war vor einer Weile nach Hause gekommen und schaute in die Badtür, nachdem so lange nichts von seiner Partnerin zu sehen war. Naja, die Partner kann er ja nicht sehen. Aber er sieht die orangene Person, die nun nicht mal mehr am Gesicht zu erkennen ist. Nur der Augenaufschlag ist noch der alte. Er witzelt. Du bist wohl nach Holland ausgewandert, umarmt sie dabei und tätschelt ihr an dem orangenen Gummipopo. Es ist alles so ungewohnt, insbesondere für Sabine, aber natürlich auch für Stefan. Schließlich hat er mit seiner Partnerin nur noch entfernteren Kontakt, denn die Atemschutzmaske Tag und Nacht und auch der Anzug macht Sabine unnahbar. Ganz nebenbei können die beiden, seitdem Sabine im Anzug steckt auch keinen menschlichen Gelüsten nachgehen, was sicherlich irgendwann auch ein Problem werden könnte. Der Anzug hatte an den entsprechenden Stellen keine Öffnungen vorgesehen.

Doch zunächst küssen sich die beiden liebevoll. Die Mundöffnung ist nur winzig, aber sie erfüllt ihren Zweck. Dann hilft Stefan Sabine in die Atemschutzmaske. Die Angestellte informiert Stefan über die Neuanschaffungen. Sabine wird nun nachts und während der Arbeit an ein Beatmungsgerät angeschlossen, das auch den Gel-Austausch vornimmt. Der Anzug hat dafür Ventile an beiden Armen und beiden Füßen. Das Gel strömt sozusagen durch die Arme rein und bei den Füßen wieder raus. Stefan hört aufmerksam zu und versucht irgendwie auf diese neuen Umstände zu reagieren. Er sagt, groß zappeln darfst Du da aber nicht. Da hat er wohl Recht. Denn auch der Schlauch für die Exkremente ist noch zwischen den Beinen in der Nacht angeschlossen und die Beatmung muss natürlich auch gesichert klappen.

Sabine hört sich das alles mit an. Sie wirkt gefasst, ja fast schon pragmatisch. Sie nimmt das Gummikleid und zieht es über den Overall an. Die Mitarbeiterin schließt es am Rücken. Danach folgt eine große Kittelschürze, die über dem Kleid hängt und auch hinten zusammengebunden wird. Sabine gefällt es gut. Es macht es alles ein wenig alltägtlicher.
Und wenn es der Dame gefällt, dann ist Stefan auch glücklich.

Der Abend verläuft ruhig. Arm in Arm liegen sie auf dem Sofa. Stefan muss am nächsten Morgen für zwei Wochen in eine andere Region fahren und dort aushelfen. Entsprechend froh ist er, dass sie diesen Abend noch genießen können. Doch Sabine ist total fertig. Sie hat letzte Nacht kaum geschlafen und nickt schon kurz ein auf dem Sofa. Also macht sie sich fertig fürs Bett. Zähneputzen durch die kleine Mundöffnung ist schwer, aber es geht. Auch diese Vollmaske hat eine Lasche, unter der die Atemschutzmaske eingehakt werden kann. Doch darüber kann wohl auch die neue Maske des Beatmungsgeräts fixiert werden. Doch soweit war Sabine noch nicht, sie sitzt auf dem Klo. Sie weiß, es macht keinen Sinn. Aber sie ist es so gewohnt. Und es fühlt sich sehr komisch an, als sie sich nicht in die Toilette erleichtert, sondern in einem Hohlraum in ihrem Anzug.

21. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von christoph am 09.06.17 06:59

Hallo Johni
Klasse Geschichte, bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Ich musste mir gleich meinen Latex Ganzanzug anziehen. Er hing lange im Schrank. Aber da ich viel abgemommen habe sitzt er wieder gut.
Gruß christoph
22. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 11.06.17 03:36

Die erste Nacht
Nun ist es endlich Zeit für die erste Nacht im neuen Anzug.
Im Schlafzimmer sieht sie, dass die Angestellte auch die Bettwäsche gegen die neue Latexwäsche getauscht haben. Aber warum schon wieder orange? Neben dem Bett stand der Automat. Er ist inzwischen mit verschiedenen Flüssigkeiten gefüllt. Sabine sieht das gelbe Gel und noch eine weiß schimmernde Flüssigkeit. Viele Schläuche schauen heraus. Welch ein Glück, dass sie Hilfe beim Anschließen hat. Nun denn, es geht los. Sabine macht es sich im Bett bequem. Ihre Betreuerin hat bereits einen dicken Schlauch vom Beinende an ihren Schritt gelegt und schließt ihn dort an. Sie drückt einen Knopf und eine Pumpe beginnt damit, die kühle Flüssigkeit in ihre innere Zusatzhose zu drücken. Sehr umgewohnt für Sabine. Der Bauch und die ganze Hüfte füllt sich und wird immer dicker. Nach einer Weile wird die Flüssigkeit wieder herausgepumpt. Dieser Vorgang wiederholte sich dann immer weiter. Die Betreuerin sagt, es wird am Ende immer etwas Flüssigkeit im inneren verbleiben, damit sich die Ausscheidungen sofort auflösen. So genau will Sabine das aber lieber nicht wissen.

Die Betreuerin schließt als nächstes Schläuche an Arm und Beine an. Die Verbindungen sind eher dünn, haben aber einen hohen Druck. Nachdem die Verbindung steht, beginnt die Maschine das Gel in den Anzug zu pumpen. Für Sabine ein recht angenehmer Vorgang. Das Gel ist kühl - nicht zu kalt, aber angenehm zum Entspannen. Die Leitungen an den Beinen saugen währenddessen die Restluft aus dem Anzug, bis auch dort das Gel ankommt. Nun ist der gesamte Körper von der Gelmasse umhüllt. Die Betreuerin muss währenddessen den nächsten Eimer Gel bereitstellen. Da der Anzug noch leer war, wurde mehr Gel verbraucht.
Was Sabine gar nicht gefällt, sie spürte auch, wie das Gel den Kopf erreicht. Ihre Haare werden kalt. Vermutlich baden ihr Kopf und ihre Haare gerade in der glitschigen Lösung.

Die Mitarbeiter bringt eine dünne Binde aus dem orangenen Latex und wickelt die Schlauchverbindungen an die Arme und Füße. Ganz vorsichtig wickelt sie die Arme auch etwas an den Verstrebungen im Bett fest. Sie will vermeiden, dass Sabine in der Nacht die Verbindung rausreißt. Auch bei den Füßen versucht sie, mit Mullbinden die Beine etwas ruhig zu stellen, damit die Verbindung nicht beeinträchtigt wird. Sabine merkt davon nur wenig. Sie ist happy, dass es endlich nicht mehr so heiß unter dem Gummi ist. Abschließend nimmt die Betreuerin die Atemschutzmaske ab und setzt ihr eine neue auf, die an dem Beatmungsgerät angeschlossen ist. Die neue Maske verbindet sich direkt mit den Gummilaschen an der Maske des Anzugs und hängt auch direkt am runden Mundausschnitt. Als kleine Feinheit hat die Maske keine eingearbeiteten Augen. Stattdessen ist die Maske durchgehen aus schwarzen Gummi. Sabine sieht somit nix mehr. Sie ist nun von totaler Dunkelheit umgeben. Aber das stört sie nicht im Geringsten, sie schläft bereits fest wie ein Stein.

Stefan kommt wenig später zu seiner Partnerin ins Bett. Doch als er sieht, dass das orangene Ding unter unzähligen Gummischichten im Gummibett, angeschlossen mit all den Schläuchen neben ihm liegt, weiß er, was sie über sich ergehen lässt, um das gemeinsame Ziel, nämlich eine gute Zukunft aufzubauen, zu erhalten. Er küsst sie auf die Stelle, wo er in etwas die Stirn vermutet und geht in sein Bett.
23. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 15.06.17 00:38

Eine Gefahr
Doch die Nacht verlief nicht so ungestört wie erhofft. Sabine hat sich im Schlaf losgerissen. Das Ventil an der Hand sprang ab und das Gel lief erst ins Bett und dann auf den Parkettboden. Als sie dann auch noch die Beatmungsschläuche verdrehte und das Gerät Alarm schlug, standen alle am Bett und mussten handeln. Die halbe Nacht wurde der Boden wieder von Gel gereinigt. Das Bett war dank Gummilaken verschont geblieben. Sabine konnte insgesamt kaum reagieren. Sie lag im Bett, ein Arm war noch von der Bandage fixiert, mit dem anderen wedelte sie herum. Der Kopf war unter der schwarzen Beatmungsmaske, deren Schlauch aber heraushing. Dieser Teil war recht schnell behoben. Die herumfliegende Hand wurde „eingefangen“ und mit doppelten Mullbinden erneut fixiert. Stefan ordnete für die Nacht an, dass eine Angestellte Wache sitzen sollte, damit diese Nacht zunächst vorbeigehen konnte. Mit diesen Worten zog er sich in ein anderes Schlafzimmer zurück und ließ die Damen unter sich.

Der nächsten Morgen, das Schlafzimmer ist immer noch von 4 Damen, also einer Patientin und drei Betreuerinnen besiedelt. Sie haben sich mit dem Schlafen abgewechselt. Eine hat immer aufgepasst. Sabine schläft immer noch tief und fest. Sie hat noch so viel Schlaf nachzuholen, dass sie die Ruhe genießt.

Stefan bittet die Damen heraus zum Gespräch. Er sagt, die derzeitige Lösung sei nicht gut. Sie müssen sicherstellen, dass Sabine kein Risiko eingeht. Was wäre passiert, wenn keiner mitbekommen hätte, dass der Atmungsschlauch nicht funktioniert. Es könne nicht sein, dass sie im Schlaf sich herumdreht und dabei irgendetwas zerstört. Das System mit den Mullbinden sei schlecht.
Stefan beauftragt die Mitarbeiterin, die Sabine zu betreuen hat, mit dem Arzt zu telefonieren und eine passende Lösung zu besorgen. Er wiederholt es noch mal. Sicherheit sei am Wichtigsten. Wichtiger als Komfort und egal wie teuer. Er müsse sich auf das Team verlassen und arbeiten können. Mit diesen Worten verschwindet er aus der Tür und fährt weg. Sabines Betreuerin telefoniert mit dem Arzt. Er sagt, man könne die Arme und Beine fixieren. Das würde helfen. Richtige Lösungen dazu kennt er aber auch nicht. Er empfahl, einen Kontakt im Krankenhaus anzurufen. Es sei ein befreundeter Arzt. Die Betreuerin bekommt eine Handynummer und ruft ihn sofort an. Der hört sich das Problem an. Es gäbe Fixiersysteme, sagt er. Aber die wären dann sehr restriktiv. Die Patientin kann sich dann nicht mehr bewegen. Die Betreuerin sagt, genau darum ginge es ja. Der Arzt sagt, sie haben im Haus eine forensische Psychiatrie. Er könne von dort ein Set besorgen. Es wäre schon benutzt, aber es würde mit Sicherheit für den Zweck passen.
24. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Skymaster am 15.06.17 03:43

Tolle Geschichte bitte schnell weiter schreiben
25. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von slowtigre am 15.06.17 11:29

Wunderbar. Aber ich würd mich freuen, wenn die Zeiten nicht so durcheinandergerieten.
26. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Gummimike am 15.06.17 12:05

Oh der Chef schreibt Persönlich!
Die Geschichte an sich ist gut geschrieben wenn auch etwas holprig wie ich finde. Sllerdings solltest du mal an den Zeiten Arbeiten Johni, denn das hin und herspringen zwischen Gegenwartsform und dann wieder Vergangenheit ist schon sehr Irritierend.
Bin schon sehr gespannt wie sich Sabine mit dem Anzug und den Fesseln in der Nacht dann Arrangieren wird. Wie wirkt sich der Anzug dann auf ihre Arbeit aus?
27. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 15.06.17 23:59

Ich werde mal an den Zeiten arbeiten.
Ich hatte mal eine kurze Version geschrieben und diese später ausgebaut. Da sind vermutlich diese Holprigkeiten entstanden.
28. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Steffele am 21.06.17 21:28

Schöne Story, mir gefällt der Verlauf der Geschichte sehr gut. Wie die Protagonisten schön langsam immer tiefer in ihr unfreiwilliges Gummileben gezogen wird. Macht Spass zu lesen.
29. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von BlackV am 23.06.17 23:27

oh bitte bitte lass uns nicht so lange warten Die Geschichte ist fantastisch!
30. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von rangerott am 30.06.17 13:01

Es ist so toll angefangen bitte spann uns nicht länger auf die Folter . Schreibe schnell weiter
31. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 01.07.17 01:00

Die neue Lösung

Keine zwei Stunden später hält ein Auto vom Krankenhaus vor der Tür. Eine Schwester aus dem Krankenhaus stellt sich vor. Sie arbeitet sonst in der Station 3 der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses. Sie solle bei dem Anlegen der Ausrüstung helfen. Sie packen eine große Tasche mit vielen Gurten aus. Es sind Gurte für jedes nur erdenkliche Körperteil. Überall steht „Station 3 geschlossene Abteilung“ dran. Einige Gurte wirken auch schon gut beansprucht. Die Schwester fragt, welche davon denn erwünscht seien. Sabine Betreuerin sagt, sie muss 100% Sicherheit garantieren. Die Schwester meint daraufhin, das bedeutet wir brauchen mindestens eine 5-Punktfixierung. Also müssen die Arme und Beine und der Bauch fixiert werden. Beim Kopf könne man zusätzlich eine Fixierung in Betracht ziehen, damit der Beatmungsschlauch nicht verrutscht. Die Betreuerin versteht nur Bahnhof. Sie sagt immer nur, je mehr desto besser. Hauptsache sicher. Mit dieser Anweisung fangen sie an, den Gürtel unter Sabine zu schieben. Die schläft noch friedlich und hilft nicht wirklich mit. Nachdem der Bauchgurt erstmal sitzt und geschlossen ist, geht alles einfach. Binnen Minuten befinden sich an Händen und Füßen die Gurte und befestigen Sabine unverrückbar mit dem Bett. Für den Kopf hat die Krankenschwester einen Spezialgurt, der sich um die Stirn und das Kinn windet und alles fixiert.

Am Ende sagt sie, diese Fixierung ist eine staatlich anerkannte 5-Punktfixierung für gefährdete Personen. Sie fügt hinzu, wenn die Patienten aufwachen bekommen sie meist Angst, teilweise Panik. Bei Sabine kommt noch hinzu, dass sie nichts sehen kann. Sie würde nun mit dem Arzt telefonieren und um ein Beruhigungsmittel bitten. Sabines Betreuerin ist mit jedem Schritt glücklich, den man ihr abnimmt. Sie will, wie gesagt, nur sicherstellen, dass es keine Unfälle mehr gibt. Die Krankenschwester kommt aus dem Nebenraum zurück. Sie sagt, der Arzt hat ihr erklärt, dass sie eine Flasche eines Tranquilizers dalassen dürfe. Dieser soll mit in das Gel eingerührt werden. Durch das Gel nimmt Sabine dies über einen längeren Zeitraum auf und wird über diese Periode den Umgang mit den Gurten besser akzeptieren. Die Flasche war nicht klein. Den Inhalt füllt sie über einen Medikamenten Zugang mit ins Gel.

Nach einer guten Stunde kommt Sabine zu sich. Sie ist dann doch recht erstaunt, was um ihr passiert ist. Zunächst einmal kann sie sich keinen Millimeter mehr bewegen, selbst der Kopf ist wie eingemauert. Aber zu mindestens ist der Körper nicht mehr überhitzt. Das nimmt sie positiv war. Mit Fingerbewegungen macht sie sich bemerkbar. Sie unterbricht ihr Tun, als sie spürt, wie eine Maschine ihren Unterleib mit einer Flüssigkeit vollpumpt und kurz darauf wieder entleert. Und das Schlimme für Sabine ist, dass sie dringend richtig aufs Klo muss. Ihr ist jedoch klar, dass sie diesmal nicht aus dem Anzug kommt und kein Weg an ihrem neuen System vorbeiführt. Also Augen zu und durch. Sie erleichtert sich in den Anzug. Erst nur kleines Geschäft, danach irgendwann, na ja – ihr wisst schon, nicht mehr darüber nachdenken.

Kurze Zeit später hat jemand ihr Fingerschnippen bemerkt. Man nimmt ihr die Beatmungsmaske am, nur um ihr kurz darauf die reguläre Atemschutzmaske überzustülpen. Die normale, die eben nicht mehr total die Augen verdunkelt, sondern Sabine ermöglicht, die Umgebung wahrzunehmen. Sabine sieht, dass eine neue Person in Krankenhausuniform vor ihr steht. Sie lächelt Sabine an, sprach aber kein Wort zu ihr. Stattdessen richtet sie die Kopfstütze des Bettes auf. Sabine erkennt, dass sie von Kopf bis Fuß im Bett fixiert ist. Panik steigt in Ihr hoch. Was ist hier los? Die Krankenschwester erkennt ihre Panik sofort und versucht, beruhigend auf sie einzuwirken. Sabine ist aber nicht nach beruhigen. Sie bäumt sich mit dem ganzen Körper im Bett auf. Doch die Gurte halten sie fest am Platz. Nur das Schwappen des Gels im Anzug ist zu hören.

Da kommt auch schon Sabines normale Betreuerin rein. Sie sagt, es sei alles gut. Sie habe sich selbst gefährdet und musste deshalb zunächst einmal fixiert werden, damit sie sicher sei.
Die Krankenschwester brachte unterdessen etwas, was sie in den Filter legte. Sie sagt zur Sabine, das wird dich beruhigen. Sabine wird wieder müde und schlief ein.

Einige Stunden später wacht Sabine erneut auf. Diesmal wirkt sie gefasster. Ihre Betreuerin hat etwas zu Essen und zu Trinken vorbereitet. Sie entfernt die Atemschutzmaske und füttert Sabine, was bei der geringen Mundöffnung nicht leicht ist. Die Betreuerin sagt, sie werde eine Schnabeltasse besorgen, die würde besser durch die Öffnung passen. Oder eine Babytrinkflasche. Dabei grinste sie etwas. Nachdem Sabine aufgegessen hat, fragt sie, wie lange sie im Bett bleiben soll. Die Krankenschwester sagt, sie hätte mit dem Arzt gesprochen. Sabine hat ein entspannendes Mittel bekommen. Das wirkt ca. 3 Tage im Gel. Der Arzt empfiehlt in dieser Zeit strenge Bettruhe. Sabine rollt die Augen. Da hat sie ja wohl keine große Wahl. Sie ist immer noch fixiert und die Angestellten machen auch keine Anstalten, daran etwas zu ändern. Liebevoll pflegen sie ihre Patientin. Sabine wird viel gefüttert und ständig mit Getränken versorgt, inzwischen auch aus der angekündigten Schnabeltasse. Sie schläft viel und gewöhnt sich so langsam an ihr eingebautes Klo.
32. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von gurti am 10.07.17 13:13

Hallo Johni,

gut geschrieben, sehr schön detailliert. Danke fürs weiterschreiben
33. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 27.07.17 00:27

Der neue Weg

Nach drei Tagen hilft ihr die Krankenschwester aus dem Gurtsystem. Sabine muss sich langsam bewegen, sie ist noch recht wacklig auf den Beinen. Die Krankenschwester hat Sabine deshalb noch einen Transportgurt angeschnallt. Damit kann sie überall gestützt werden. Die Hände hat sie dabei mit einem losen Gurt am Transportgurt befestigt. Wahrscheinlich ist sich die Krankenschwester nicht sicher, ob sich Sabine ganz ohne Gurte bewegen darf. Auch die Gurte an den Beinen, die bisher am Bett befestigt waren, sind nun wieder miteinander verbunden. Sabine kann nur mäßig große Schritte machen. Doch für Sabine ist es wichtig, wieder etwas in Bewegung zu kommen. Unsicher stakst sie durch das Haus, immer begleitet von zwei Angestellten. Auch als Sabine später raus auf den Markt will, wird sie nun von zwei Personen begleitet. Die Gurte will die Krankenschwester nicht entfernen. Sabine darf aber vorher noch ein Gummikleid über ihren orangenen Anzug ziehen. Darüber kommen dann wieder die Gurte. Kurz bevor sie das Haus verlassen wollte, klemmt ihr die Krankenschwester noch eine Weste über ihren Oberkörper. Auf der Rückseite ist ein Warnzeichen und darunter steht „Station 3 - forensische Psychiatrie“. Sabine sieht das freilich nicht, ist aber doch erstaunt, dass die Leute sie nicht so freundlich empfangen wie früher üblich.

So vergehen die nächsten Tage, bis Stefan wieder zurückkommt. So lange sie am Schreibtisch arbeitet, wird sie dort wieder vollständig fixiert. Dazu wird der Stuhl gegen einen Rollstuhl getauscht, welche Befestigungen für die Gurte der Arme und Füße besitzt. Um den Bauch herum kommt noch ein Gurt, damit sie nicht allein aufstehen kann. Überall gibt es kleine Verschlüsse, die nur mit einem kleinen roten Schlüssel aufgehen, den Sabine logischerweise nicht besitzt. Sabine sieht wider Erwarten auch Gutes in dieser Regelung. Sie kann sich stundenlang konzentriert mit ihrer Arbeit beschäftigen, weil sie nicht die Möglichkeit hat, etwas Anderes zu machen. Sie ist einfach immer fixiert.

Als sie gerade mitten drin ist, kommt Stefan wieder nach Hause. Er sieht seine Sabine komplett fixiert an einem Schreibtisch. Groß bewegen kann sie sich nicht. Stefan umarmt sie liebevoll. Sie unterhalten sich lange. Sabine erzählt von dem schwierigen Anfang. Wie unbequem die Fixierung war, wie sie aber langsam sich daran gewöhnte und nun deutlich produktiver ist als je zuvor. Tja, was soll Stefan nun sagen. Er will Sabine ja nicht als Häftling zu Hause halten. Aber eine gewisse Sicherheit muss schon garantiert sein. Und wenn Sabine sogar den Nutzen darin sieht? Er schlägt vor, dass System vorerst beizubehalten, wenn Sabine einverstanden wäre. Sabine hat sich damit auf ihre Weise arrangiert und ist einverstanden. Darauf ließ Stefan die Krankenschwester kommen, die Sabine vom Stuhl löste und sie zum Sofa begleitet. Sabine macht es sich bequem. Die Krankenschwester will es sich aber nicht nehmen lassen, die Hände wieder am Transportgurt zu fixieren. Und da Sabine nirgendwo befestigt ist, fixiert die Krankenschwester die Hände zur Sicherheit auf der Rückseite am Transportgurt. Stefan knuddelt so mit Sabine eine Weile. Sabine muss dabei alles über sich ergehen lassen, was sie natürlich auch gerne tut.

Während Sabine später fern sieht, unterhält sich Stefan mit den Angestellten. Er sagt ihnen, sie hätten wirklich gute Arbeit geleistet. Sabine ginge es recht gut und sie wirke sehr gut umsorgt. Stefan erklärt den Leuten, dass er in Kürze erneut wegmüsse. Die Dauer sei noch unklar. Deshalb werde das System so fortgesetzt. Die Krankenschwester sagt, dass sie inzwischen sehr gut mit ihrem Arzt aus dem Krankenhaus zusammenarbeite. Er habe sie bereits häufig beratend unterstützt. Für eine Beurteilung empfehle er jedoch, dass Sabine sich mal bei dem Arzt vorstellt. Diese Umgebung, die Anzüge, die Fixierung, alles das beeinflusse die Psyche des Patienten. Das müsse ein Arzt beurteilen. Stefan findet die Idee gut. Er sagt, Sabines Betreuerin solle das koordinieren. Die Krankenschwester könne gerne vorerst weiter das Team betreuend unterstützen. Die Kosten werde er weitertragen. Er gehe davon aus, dass sie für die Sicherheit von Sabine keine Kosten und Mühen scheuen würden.
34. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von supercat am 23.08.17 03:25

Hallo Gute Geschichte ,ich mag sie
35. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 28.08.17 00:23

Stefan realisiert, er ist in den letzten Monaten in eine neue Rolle hineingewachsen. Sabine ist nicht mehr nur die Partnerin, sie ist auch eine betreute Person geworden. Sie ist verletzlich und braucht viel Aufmerksamkeit. Stefan sieht sich dabei sehr in der Verantwortung. Ist dies schon fast eine Vaterrolle? Gleichzeitig wird er auch von der Arbeit überrollt. Er weiß, sein Part ist es, das Geld zu verdienen. Die Betreuung von Sabine ist sehr teuer. Aber mit seiner Arbeit kann er das bezahlen und gleichzeitig für ein tolles zu Hause sorgen.
Dennoch muss er schon bald wieder los. Wie lange diesmal? Das kann er noch nicht mit Gewissheit sagen. Er sagt zu Sabine, sie habe nun ein Team von Leuten, die auf sie aufpasst und sich um sie kümmert. Er erklärt Sabine, dass sie in den nächsten Tagen ins Krankenhaus gefahren werde, um dort ihren betreuenden Arzt zu treffen. Die Krankenschwester weiß schon Bescheid. Er habe sie nun bis auf weiteres angestellt. Sabine schlussfolgert für sich, die Fixierungen werden damit bestimmt nicht weniger, sondern eher mehr. Gerade die Krankenschwester fixiert sicherheitshalber peinlich genau bei jeder Situation. Aber Sabine will nicht als Problemfall wirken und verspricht, immer mitzuarbeiten.

Stefan ist noch ein paar Tage zu Hause mit Sabine. Er muss noch nicht arbeiten, was Sabine sehr gefällt. Endlich haben die beiden Zeit für einander. Gemeinsam machen Sie lange Spaziergänge, nach einigen energischen Gesprächen sogar ohne weitere Begleitung durch das Betreuungspersonal. Nur Stefan und Sabine. Kleiner Kompromiss: Sabine hat zusätzlich zu ihrem orangenen Anzug und dem geliebten Kleid mit Kittel noch einen orangenen Transportsack über dem Oberkörper. Er ist aus dem gleichen soliden Material gearbeitet, wie die Gurte. Auf der Rückseite steht wieder „Station 3 forensische Psychiatrie“. Dieser Transportsack überdeckt aber geschickt die Gurte, mit denen die Hände auf dem Rücken zusammengebunden sind. Stefan hat nicht einmal den kleinen roten Schlüssel, um den Sack mal abnehmen zu können. Den beiden aber ist das aber total egal. Sie spazieren in aller Ruhe durch die Straßen der Kleinstadt. Quasi Hand in Hand oder Hand an Sack.

Als Stefan und Sabine wieder zurück sind, beschäftigt sich Sabine mit ihrem Computer. Sie hat interessante Jobs angenommen und muss viel programmieren. Ihre Betreuerinnen fixieren sie mal wieder komplett am Rollstuhl und befestigen die Schläuche der Beatmung und des Gel-Austauschs.
Als auch der Schlauch für ihr Urin befestigt wird, fällt Sabine auf, dass sie schon seit einiger Zeit sich nicht mehr bewusst ist, ob und wann sie in den Anzug macht. Es läuft meist schon von alleine.
36. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 29.08.17 01:46

Auf zur neuen Runde

Stefan plant den nächsten Trip. Da er diesmal nicht genau absehen kann, wie lange seine Reise dauert, gibt er Anweisungen an die Agentur, die das Personal stellt. Er stellt damit sicher, dass Sabine für jede Situation ausreichend Betreuung erfährt. Es solle ihr an nichts fehlen. Er wünsche sich zudem eine enge und intensive Zusammenarbeit mit dem betreuenden Arzt im Krankenhaus. Er hat ja bereits sehr positiv auf Sabine eingewirkt und auch ihr Vertrauen gewonnen. Sein Ansprechpartner bei der Agentur sagte ihm, er werde mit dem Arzt sprechen und die beste Möglichkeit finden, bei der der Arzt die sicherste Betreuung gewährleisten kann.

Zwei Tage später geht Stefan wieder Außeneinsatz. Er muss ein Teammitglied ersetzen, das erkrankt ist. Wie lange das dauert, kann er nur ahnen.
Sabine wird inzwischen von dem 4 köpfigen Team umsorgt. Sie hat sich mit der Situation arrangiert. Natürlich sind die vielen Gurte und Schläuche lästig, aber sie versteht die Situation. Die Beatmung mit der Maschine fällt ihr erheblich leichter. Die anfänglichen Beschwerden sind dank gefilterter Luft und mit Gummi geschützter Umgebung komplett fort. Mit dem Gel reguliert sich vortrefflich die Temperatur im Anzug. Am Schreibtisch kann sie nun stundenlang im Rollstuhl sitzen und erfolgreich arbeiten. Das sie dabei festgegurtet wird, war Sabine egal. Sie ist frei von allen Sorgen und geht ihrer Arbeit nach.

Einige Tage später wird Sabine mitgeteilt, dass ein Termin beim behandelnden Arzt vereinbart wurde. Sie würde am Folgetag ins Krankenhaus gefahren, um dort untersucht zu werden. Etwas früher als üblich wird sie dann auch ins Bett gelegt. Sabine ist zwar noch nicht müde. Aber die Krankenschwester hat bereits vor Wochen einen Zeitplan eingeführt, nachdem exakt aufgestanden und zu Bett gegangen wird. Gefragt hat sie Sabine nicht. Manchmal nervig, aber so langsam wird es zur Routine. So liegt Sabine nun im Bett, komplett fixiert und verschlaucht und kann nicht einschlafen. Vor lauter Langeweile fängt sie an, nach den Schläuchen zu greifen und mit ihnen zu spielen. Außerdem bemerkt sie, dass man durch leichte Körperbewegung das Gel wabern lassen kann. Als sie gerade richtig am Spielen ist, kommt eine Betreuerin rein. Sie ist ganz außer sich. Was denkt sie wohl? Etwa, dass Sabine sich die Schläuche rausziehen will? Schnell fixiert sie die Hände noch weiter auseinander. Sabine bekommt zusätzlich eine Röhre über die Hand gestülpt, mit der sie nichts mehr greifen kann. Die Krankenschwester entfernt die Maske und tropft ihr ein starkes Beruhigungsmittel, das sie immer für den Notfall dabei hat. Wenig später misst sie an der Beatmungsmaschine einen ruhigen und gleichmäßigen Puls. Sabine ist im Land der Träume.
Das ging gerade noch mal gut, hat die Betreuerin vermutlich gedacht.
37. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Rainman am 05.10.17 22:58

Hallo Johni.

Da ja wohl keiner Lust hat einen Komentar zu schreiben, mach ich das jetzt!

Tolle Geschichte! Und ich persönlich fänd es schade, wenn es hier im Forum einen neue "Karteileiche" gäbe.

Bitte enttäusch mich nicht und schreib zuende!


MfG Rainman
38. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 07.10.17 08:41

Auch ich fände es schade wenn die Geschichte hier enden würde.
Die Geschichte ist sehr interessant und würde mich schon interessieren wie der weitere Verlauf von Sabine und ihrem Mann ist.
Bitte schreib weiter.
Danke
39. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von SteveN am 07.10.17 12:22

Hallo Johni !

Eine super Geschichte ! Die mir leider viel zu spät
aufgefallen ist.

Stefan und Sabine sind fern der Heimat, wo Sabine
eine Immunschwäche gegen Teilchen in der Luft
entwickelt hat. Sie muß einen ganz geschlossenen
Gummianzug tragen. Und damit sie, während sie
schläft, nichts beschädigen kann, muß sie fixiert
werden.

Und jetzt schreibt Johni garantiert an einer
Fortsetzung ... ... ...

Viele Grüße SteveN


40. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von supercat am 28.10.17 01:04

Gute Geschichte , bin gespannt wie es weiter geht
41. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 29.10.17 01:44

klar geht's weiter. Ich hatte nur so lange keine Reaktion mehr, dass ich mir nicht sicher war, ob hier noch mitgelesen wird.
42. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 29.10.17 02:01

Erneut im Krankenhaus

Früh am Morgen muss sie aus dem Bett und sich für den Krankenhaustermin vorbereiten. Sabine ist noch völlig übermüdet, was wohl auch etwas an dem Mittel liegt, das sie bekam. Nach dem Frühstück wird sie im Rollstuhl zum Kleinbus gefahren. Dort ist bereits eine Sitzschale für sie vorbereitet worden. Diese hat eine spezielle Form. Zum einen erlaubt sie einen 5-Punktgurt, das kennt Sabine ja von Kindersitzen. Aber diese Schale hat auch eine spezielle Mulde auf der Rückseite, damit ihre Hände auf dem Rücken fixiert werden können. Sabine hat nie den Sinn an dieser Fixierung verstanden. Sie ist doch keine Gefangene. Aber sie hat sich inzwischen auch leidlich daran gewöhnt.

Der Kleinbus schiebt sich durch den morgendlichen Verkehr zum Krankenhaus. Das Gelände ist recht groß. Der Kleinbus ist Teil des Krankenhauses und der Fahrer kennt den Weg. Im hinteren Teil des Krankenhausgeländes gibt es einen gesonderten Teil mit einem hohen Zaun und viel Stacheldraht. Das Tor ist doppelt, quasi wie eine Schleuse, die man in 2 Schritten durchfahren muss. Es gibt sogar Wachpersonal. Die sehen weniger freundlich aus, findet Sabine. Der Kleinbus fährt in einer Einfahrt vor. Die Krankenschwester, die Sabine begleitet, steigt aus dem Auto und spricht mit anderen Schwestern vor Ort. Sie kennen sich offensichtlich. Dann wird Sabine aus der Sitzschale gelöst und vorsichtig in einen Rollstuhl gesetzt. Der hat einen Sitzgurt, an dem sie befestigt wird. Wieder muss Sabine warten. Zwei Mitarbeiter aus dem Krankenhaus stehen an ihrer Seite und halten sie permanent fest. So schwach kommt sie sich eigentlich nicht vor. Aber sie scheinen die Anweisung bekommen zu haben.

Nun wird sie aus dem Eingangsbereich in einem Untersuchungsraum geschoben. Er ist direkt in der Eingangshalle. Weiße Wände, recht langweilig, eine Liege und ein Stuhl. Es herrscht buntes Treiben, viele Leute kommen und gehen und reden über Sabine, aber nicht mit ihr. Sie versteht nichts, keiner spricht englisch und viele flüstern, was für Sabine unter der Atemschutzmaske eh kaum hörbar ist.
Irgendwann beginnt man ihr, sämtliche Fixierungen, Gurte und was sie sonst noch alles am Körper trägt, abzunehmen. Sie hat über dem Overall noch das blaue Gummi-Kleid und ebenso den Kittel aus Latex. Doch auch den entfernen sie. Es bleibt nur der Anzug und die Maske über. Sie kommt sich richtig nackt vor.
Nach einer Weile kommt ein Mann mit einem Haufen Ketten rein. Er wickelt eine Kette um ihren Bauch und schließt sie ab. Sie bekommt auch schwere Handschellen, die ihre Hände mit der Kette am Bauch verbinden. Fußschellen werden ihr angemacht und mit einer Verbindungskette am Bauch angeschlossen. Sogar um den Hals wird ein Ring geschlossen, recht lose, aber dieser wird dann auch mit dem Bauchgurt verbunden. Für Sabine ist es sehr ungewohnt. Sie kennt viele Fixierungen, aber es sind immer medizinische Gurte. Diesmal sind es Ketten aus Stahl, hart und unbequem.

Sabine muss auch bemerken, dass die Krankenschwester, die sie sonst betreut, nicht mehr zu sehen war. Es gibt viele andere in der gleichen Uniform. Aber eben nicht die, die sie kennt. Eine dieser anderen Schwester kommt nun zu Sabine und nickt freundlich. Dann half sie Sabine in den Rollstuhl und fährt sie durch lange Gänge. Es gibt immer wieder Zwischentüren mit Kameras. Sie bleibt stehen und wartete, bis der Summer die Tür öffnet. Wahrscheinlich beobachtet jemand die Kameras. Es gibt keinen Rufknopf und kein Telefon. Alles geht irgendwie von alleine. Nach einer Weile erreichen die beiden einen größeren Warteraum. Überall stehen Bänke, die am Boden verankert sind. Es sitzen offensichtlich Patienten drauf. Alle haben orangene Overalls an. Aber die sind nicht aus Latex, sondern so wie üblich bei Gefängnisoveralls. Sabine sieht auch viele Ketten, Hand und Fußschellen. Einige haben kleine Specials. Sie sieht einen Patienten mit einem transparenten Sack über dem Kopf. Das sieht fast wie ein Maulkorb aus. Einige haben lange Nachthemdähnliche Bekleidung an, nur sehr dick und scheinbar besonders reißfest. Aber ausnahmslos alle haben auf dem Rücken das Krankenhauslogo und „Station 3 - forensische Psychiatrie“ zu stehen. Es steht auch auf Sabines Brust. Damit ist ihr auch klar, wo sie ist und warum hier High Security herrscht.
43. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von bison100 am 30.10.17 20:46

Super klasse Fortsetzung
Schreib bitte schnell weiter
44. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 30.10.17 21:20

Wou, jetzt wird es aber richtig spannend.
Bin gespannt was sie in der forensische Psychiatrie alles erleben wird.
Eine klasse Fortsetzung, Danke dafür.
45. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von supercat am 03.11.17 22:58

Ich bin gespannt was mit Ihr passiert
46. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 04.12.17 02:20

Dr. Li
Sabine wird aufgerufen. Die Krankenschwester schiebt sie vorsichtig in einem neuen Untersuchungsraum und durch eine Nebentür kommt ein Arzt rein. Er ist sehr freundlich und greift nach Sabines Hand, die nur wenig Spiel in seine Richtung hat. Er spricht gleich auf die Krankenschwester ein, die daraufhin beginnt, Sabine von den Ketten zu lösen. Nur die Kette am Bauch lässt sie dran. Dann verlässt sie das Zimmer und endlich kann sich der Arzt ungestört mit Sabine unterhalten.
Er stellt sich als Dr. Li vor. Er habe sie bereits seit vielen Wochen betreut. Nur leider hätten sie sich bisher noch nicht persönlich gesehen, was nun passieren soll. Er freue sich sehr. Nun habe sie die Möglichkeit über alle Sorgen und Fragen rund um ihre Krankheit zu reden.

Dann stellt er ihr den Untersuchungsplan vor. Er habe vor, ihr den Anzug abzunehmen. Es folgt eine intensive medizinische Grundreinigung. Es folgen Tests der Haut, ggf. Versorgung bei Problemen. Er werde sie allgemein untersuchen. Dann habe er vor, ihre Lunge intensiv zu untersuchen. Insbesondere das Fortschreiten möglicher Vergiftungen durch die besonderen Luftverhältnisse. Er werde auch Leistungstests der Muskel machen und damit bestimmen, wie Sabines Grundzustand ist. Dr. Li habe mit Stefan telefoniert. Stefan wäre es sehr wichtig, sicherzustellen, dass Sabine wirklich fit und gesund ist und auch bleibt. Deshalb habe er das große Untersuchungsprogramm geplant. Für Sabine ist klar, was Besseres kann ihr nicht passieren. Endlich mal jemand, der ihre Probleme untersuchen kann und ihr sagt, wie Stand der Dinge ist.

Dr. Li sagt ihr, die Untersuchung erfolge in viele Schritten und wird nicht in einem Tag zu schaffen sein. Er habe zunächst 3 Tage vorgesehen. Je nach Verlauf können noch ein paar Tage folgen. Aber er werde jeden Vorgang genau überwachen und sie regelmäßig unterrichten.
Sabine kann bisher weitestgehend nur zugehören. Doch ein paar Fragen hat sie. Wo sind sie genau und warum diese Sicherheitsvorkehrungen? Dr. Li erklärt, dies ist die forensische Psychiatrie. Dies ist sein Arbeitsplatz. Er könne sie nur komplett umsorgen, wenn sie auch in seiner Abteilung untergebracht sei. In der Forensik sind auch viele aggressive Patienten. Deshalb gibt es so viele Sicherheitsvorkehrungen. Aber Sabine muss sich keine Sorgen machen, da sie komplett von den üblichen Patienten abgeschirmt wird und diese auch außerhalb der geschlossenen Räumlichkeiten die gleichen Ketten zu tragen haben, wie Sabine sie tragen muss.

Er führt weiter aus, das wäre dann auch der kleine Wermutstropfen. Damit sie die Leistungen im Krankenhaus ohne Probleme nutzen kann, muss Dr. Li sie zeitweise auch als Patient anmelden. Schließlich sei das Krankenhaus staatlich. Und trotz aller Privatleistungen muss grundsätzlich der Status einer Einweisungsbedürftigkeit geklärt sein, damit sie hier verweilen darf. Er werde deshalb für sie eine Akte anlegen, die aufgrund der Allergenen Vergiftungen auch schwere autoaggressive Handlungen aufführt. Sie müsse sich keine Sorgen machen. Er würde mit dem Richter sprechen, der die Unterbringung anordnet. Dieser ist ein guter Freund und wird bei diesem Hintergrund immer in Sabines Sinn entscheiden.
47. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 04.12.17 02:30

Eine wichtige Entscheidung
Sabine ist unsicher. Krankenhaus ja, gute Behandlung ja-ja, aber ein Fall für die Klapse ist sie eigentlich nicht. Dr. Li sagt, das müsse letztendlich sie selbst entscheiden. Er könne sie nur hier behandeln. Er könne ihr modernste Technik anbieten und er habe Erfahrungen mit diesen Gel-Anzügen. Aber er kann diese Technik nur im Rahmen der Arbeit in dieser Psychiatrie verwenden.
Dann schlägt er vor. Er würde ihr ein Zimmer geben, da könne sie etwas ausruhen. In ca. 2-3h werden sie das Vorgehen besprechen. Diese Idee fand Sabine gut. Dr. Li drückt einen Knopf, eine Schwester kommt herein und kurz darauf ist Sabine wieder festgekettet am Rollstuhl. Sie rollt in den nächsten Gang und dort gleich in die erste Tür. Es macht den Eindruck, dieses Zimmer wäre ein Raum für Neuankömmlinge. Der Raum hat 6 Betten, die aber alle leer sind. Es sind Betten wie bei einer Intensivstation. Sabine wird auf das erste gelegt und mit Handschellen an der Seite fixiert. Auch die Füße werden angekettet. Dann wird das Seitengitter hochgestellt, damit sie nicht herausfallen kann. So wird sie allein gelassen. Sabine sieht, dass der Raum Kameras hat. Auch gibt es eine große Plexiglasscheibe zum Schwesternzimmer nebenan, die dort Kaffee trinken und regelmäßig zu Sabine schauen.

Sabine merkt jetzt erst, wie platt sie ist. Sie hat zu wenig geschlafen, die Anreise, der Stress hier, das ist alles zu viel. Doch richtig schlafen kann sie dennoch nicht. Sie nickt mal ein und wacht sofort wieder auf. Es ist einfach alles zu aufregend. Irgendwann kommt die Schwester wieder in den Raum. Sie hielt ihr einen Becher mit Stromhalm hin. Nachdem die Maske abgenommen ist, trinkt Sabine sofort alles leer. Es ist süßer Tee. Wenig später kommt eine Frau in einem Business-Anzug rein. Sie hat eine Dokumentenmappe und spricht erst mit der Krankenschwester. Diese klappt daraufhin die Kopflehne höher, damit Sabine mit der Frau Auge in Auge reden kann.
Die Frau stellt sich als Mitarbeiterin der Krankenhausverwaltung vor. Sie sei für alles Administrative verantwortlich. Dann erklärt sie, dass sie als Patient verschiedene private Zusatzleistungen nutzen kann. Je nach Sicherheitsstufe könne sie komfortablere Räume bekommen, bessere Geräte nutzen und zusätzliche Rehamaßnahmen, soweit diese vom Arzt verordnet werden. Sabine kennt diese Form der Werbung. Jedes Krankenhaus im Ausland bietet besseren Service gegen Aufpreis und dank der guten Einkommen kann man die als Ausländer auch gerne in Anspruch nehmen.
Es gibt viele Formulare. Aufmerksam liest sie alles durch und unterschreibt. Die Kostenzusage hat das Krankenhaus vorab durch Stefan erhalten. Das beruhigt Sabine. Weiß er doch zumindestens Bescheid. Nachdem das geklärt ist, teilt die Mitarbeiterin mit, dass Sabine wegen der hochgradigen Selbstgefährdung ihrer schweren autoaggressiven Verhaltensweisen hier vorläufig untergebracht sei. Sie habe hier ein Einweisungsformular, das sie sich durchlesen und dann unterschreiben soll. Damit würde sie sich selbst einweisen. Diese Akte würde dann von einem Richter untersucht werden und dieser würde dann, falls der dem zustimmt, ihren Aufenthalt hier genehmigen. Diese Angestellte aus der Verwaltung weiß offenbar nichts von der Vereinbarung mit Dr. Li. Das würde Sabine auch wundern, da ja alles direkt zwischen dem behandelnden Arzt und dem Richter abläuft.

Die Angestellte aus der Verwaltung lässt die Unterlagen da. Sie könne sich das überlegen und später beim Doktor abgeben. Sie weist darauf hin, dass der Richter auch ohne ihre freiwillige Einweisung die Unterbringung anordnen kann.
48. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von bison100 am 04.12.17 19:24

Klasse Fortsetzung es wird immer Spanender
schreib schnell weiter
49. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 10.12.17 12:08

Nun bin ich aber wirklich gespannt wie es ihr in der Klinik ergehen wird.
Ob sie wohl unterschreibt? Oder per Gerichtsbeschluss eingewiesen wird? Man wird sehen.
Vielen Dank für die Fortsetzung.
50. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 31.12.17 10:32

Eine gute Stunde später sitzt sie wieder bei Dr. Li. Sie erzählt von der Mitarbeiterin der Krankenhauswaltung. Dr. Li erklärt, mit den Zusatzleistungen könne er seine persönliche Betreuung abrechnen. Deshalb ist es wichtig, dass sie die freigibt. Das hat Sabine ja gemacht. Und die Einweisung, was soll Sabine machen? Ohne die Einweisung könne sie gleich wieder gehen und hat nichts erreicht. Damit unterschreibt sie die Einweisung und wird damit offiziell Patient einer Forensischen Psychiatrie. Das hatte sie sich bestimmt nicht vorgestellt, als Stefan und Sabine in diesem Land ankamen. Dr. Li hat ihr gesagt, dass er sie jederzeit unterstützen wird und ihr alle Annehmlichkeiten organisiere, die hier möglich sein. Er könne aber nicht verschweigen, dass Sabine als Patient natürlich die gleichen Restriktionen erwarten muss, wie andere gefährliche Patienten hier auch. Aber da sie ja bisher schon seit langem in Gurten gehalten wird, wird der Unterschied nur geringfügig sein. Dr. Li bespricht noch etwas den Ablauf. Doch bevor sie weitermachen können, muss Sabine raus aus dem Anzug. Hierzu kommt sie ins Waschzentrum. Das wird eine Weile dauern und die beiden verabreden sich für den frühen Abend.

Raus aus den Anzug

Nach dem Aufnahmegespräch wird Sabine in das Waschzentrum gebracht. Es ist ein großer Raum, total weiß gefliest und dann in Abteilungen abgeteilt. Sabine wird in eine dieser Abteilungen verbracht und dort festgekettet. Das Personal dort hat nicht die typische Klinikuniform an, sondern weiße Overall und schwere Schürzen. Einer der Männer kommt mit einem speziellen Cuttermesser, bei dem die Klinge so rund geformt ist, dass man nicht in die Haut, sondern nur das Gummi durchtrennt. Sabine muss unter einem Abfluss stehen. Dann wird der Anzug unten geöffnet. Langsam läuft das Gel im Anzug ab. Da sie seit vielen Stunden nicht mehr an der Maschine ist, erscheint ihr die Flüssigkeit recht zäh. Der Mann im Waschzentrum öffnet den Anzug immer weiter und weiter. Er kommt an der Innenhose für ihre Bedürfnisse. Jetzt fängt es an, streng zu riechen. Diese Innenhose wurde schon lange nicht mehr geleert und ist entsprechend voll. Mit einem starken Duschstrahl spült der Mitarbeiter der Abteilung die Exkremente aus dem Anzug. Er nimmt als Nächstes Sabines Maske ab und löst auch die verbleiben Reste des Anzugs von Sabines Körper. Wie zu erwarten wird ihr unheimlich kalt. Sabine hat bereits seit vielen Wochen nicht freiliegende Haut. Auch die fehlende Maske empfindet sie als äußerst unangenehm. Sie muss ständig husten und hat ein Kratzen im Hals. Das Personal schert sich nicht darum. Als sie schon krampfartig weiter husten muss, bracht man ihr ein Medikament und ein Glas Wasser. Nach einiger Zeit wird es ihr etwas besser.

Sabine bekommt nun ein Wannenbad. Sie muss sich fast eine Stunde in diesem Bad einweichen lassen. In dem Wasser ist irgendein Mittel, dass sich etwas unangenehm auf der Haut anfühlt. Aber sie muss schon seit einiger Zeit feststellen, dass niemand ihre Sprache spricht. Alle wollen ihr helfen, aber wusste niemand von ihrem Deal mit dem Doktor. Aus der Sicht der Pflegekräfte ist sie eine normale Patientin.
Nach der Zeit in der Badewanne kommt sie auf einen Behandlungsstuhl. Sie wird natürlich gefesselt, und dabei fühlt sie sich etwas unwohl. Sie hat einerseits doch Vertrauen, dass alles richtig läuft. Aber sie hat nicht mehr die Kontrolle. Es kommt eine Frau, die anfängt, mit einem Scherblatt die Haare auf der Haut abzuscheren. Auch an den intimen Stellen macht sie kein Stopp. Für Sabine ist es nachvollziehbar und logisch, dass die Haare nur stören, aber sie hätte es wohl lieber selbst gemacht. Doch als Patientin mit autoaggressiven Verhalten, so steht es in der Akte, wird man ihr vermutlich kein Scherblatt überlassen. Die Krankenschwester arbeitet sich inzwischen weiter den Körper hoch. Mit Schrecken sieht Sabine, dass sie auch anfängt, ihre Kopfhaare abzuscheren. Das ist zuviel für Sabine. Sie windet sich in den Fesseln, um der Pflegerin zu zeigen, dass sie das nicht will. Doch die Schwester lässt sich nicht von dem Vorhaben abbringen und setzt vorsichtig fort. Inzwischen trifft weiteres herbeigerufenes Personal ein. Sie halten Sabines Kopf fest, damit die Dame mit dem Instrument keinen Schaden anrichtet. Minuten später ist von Sabines langem Haar nichts mehr zu sehen. Ihr Kopf ziert eine blitzblanke Glatze. Sogar die Augenbrauen hat sie entfernt. Sabine wird vom Stuhl heruntergehoben.

51. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 31.12.17 11:18

Danke für die Fortsetzung und auch für die wirklich klasse Geschichte.
Ich wünsche noch einen guten Rutsch ins neue Jahr und weiter so gute Ideen für deine Geschichten.
Danke nochmals
52. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Absolutist am 31.12.17 16:22

Diese Geschichte entwickelt sich auch sehr spannend. Wollen wir für Sabine hoffen, dass die Behandlung anschlägt und die gewünschten Ergebnisse zeitigt, welche auch immer das sind...
53. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von BlackV am 01.01.18 23:28

Hier musst du bitte unbedingt weiterschreiben Ich bin äußerst gespannt wie es weitergeht!
54. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Rainman am 02.01.18 19:02

Hi Johni.

Tolle neue Fortsetzung.

Bin ja mal gespannt, wie lange es dauert, bis der nächste Teil kommt.


LG Rainman.
55. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von bison100 am 29.01.18 17:35

Schreib bitte schnell weiter
bin schon gespannt was ihr noch alles pssiert
56. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von BaldJean am 04.02.18 09:24

Sind die Wimpern auch weg?
57. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Gummimike am 06.02.18 23:35

Tja nun ist Sabine Patientin in der Forensischen Psychatrie auf eigenen Wunsch. Ist ihr wirklich klar worauf sie sich da eingelassen hat? Wie wird Stefan reagieren wenn er wieder zurück kommt?
Irgendwie erinnert mich die Geschichte an eine andere hier im Forum. Da wurde ein Junger Mann auch in einen Speziellen Anzug gesteckt weil das Immunsystem komplett hin war.
Wie wird wohl Sabines Neuer Anzug werden und wird sie dann komplett Verschlaucht?
58. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von supercat am 09.02.18 02:06

Bin gespannt wie Ihr neues Leben in der Klink aussieht
59. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von BlackV am 15.02.18 00:54

bitte lass es schnell weitergehen
60. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von fehrlest am 25.02.18 17:02

Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Ich hoffe, dass bald ein neuer Teil veröffentlicht wird.
61. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 18.03.18 21:55

Blitzgedingst
Als nächstes schiebt die Schwester einen großen Apparat heran. Dort befestigt ist ein Handgerät mit einem Glaskopf, diesen legt sie an der Haut an. Es folgen kurze Blitze, die Haut wird etwas warm und nach einige Blitzen riecht es etwas verbrannt. Sabine vermutet IPL-Laser. Und das scheint logisch. Wer Gel-Anzüge trägt, sollte keine neuen Haare bekommen. Nur, Haare weglasern ist dauerthaft! Und die Krankenschwester macht mit dem Laser auch in Kopf und Augenbrauen kein Halt. Mit einem Spezialaufsatz gelingt es ihr sogar, die wunderschönen Wimper wegzulasern. Die Schwester kann dabei vermutlich sehen, wie Sabine eine Träne herunterläuft.
Abschließend reicht man ihr ein langes schlichtes Kleid. Es ist eher ein Sack mit Löchern für Kopf und Arme. Auf der Rückseite steht wie immer der Name der Klinik. Das Teil ist sehr schwer und soll wohl für selbstgefährdete Personen sein, damit diese die Patientenbekleidung nicht zerreißen können. Darüber kommen wieder die obligatorischen Ketten um den Bauch und ebenso welche für Arme und Beine. Kurz darauf sitzt Sabine wieder im Rollstuhl und wird zurück in den Warteraum gefahren. Dort sitzt sie bestimmt zwei Stunden und starrt die Wand an. Eine genaue Zeit hat man in dieser Klinik leider nicht. Es gibt keine Uhren und damit fehlt jedes Zeitgefühl. Es gibt lediglich beim Warten ein kleines großes Malheur. Sabine läuft aus. Genau genommen hat sie viele Wochen nicht mehr bewusst Urin und Stuhl zurückgehalten. Sie merkt nicht mehr, wenn sie muss. Es läuft einfach raus. So steht der Rollstuhl plötzlich in einer Urinpfütze. Und hat es niemanden interessiert. Erst nachdem die Pfütze weiterwächst, rollt sie jemand in den ersten Aufnahmeraum, in dem sie auch schon am Anfang gelegen hat und schiebt ihr eine Windel unter. Alles wird notdürftig gereinigt und schon sitzt sie wieder im Warteraum, diesmal gewindelt. Sabine ist inkontinent geworden. Aber das stört hier scheinbar niemanden. Und Sabine ist froh, eine Windel zu haben. Was für eine verdrehte Welt.

Irgendwann wird sie wieder zu Dr. Li in den Behandlungsraum geschoben. Der fragt sie, wie es ihr gehe. Sabine regt sich über die Glatze auf. Der Doktor sagt, unter der Maske, die sie trage, seien die Haare eh nicht zu sehen und auch wenig hilfreich. Nun wird die Kopfhaut deutlich besser durch die Nährlösung im Gel mitversorgt. Dr. Li untersucht ihre Haut. Sie wirkt leicht gequollen. Das sei normal, so der Arzt. Das Gel gibt über die Haut viele Nährstoffe in den Körper. Das ginge nur, wenn die Haut offenporig ist. Dann hat ihr der Arzt Blut abgenommen. Er will nun ein großes Blutbild machen und die Entzündungswerte prüfen. Er will gleich prüfen, ob nicht sonst noch irgendwas versteckt ist. Die Ergebnisse sind morgen Abend da.

62. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von supercat am 20.03.18 03:49

Danke für die Fortsetzung , spannenend zu Lesen in was für Latex / Gummi sie wieder verpackt wird
63. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von BaldJean am 22.03.18 03:35

Das mit der totalen Inkontinenz ist sehr interessant. Muss sie auch noch unkontrolliert sabbern, quasi orale Inkontinenz?
64. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 08.04.18 23:52

Bis dahin würde er mit ihr ein Belastungs-EKG machen, um ihre Herztätigkeit und zugleich die Fitness zu untersuchen. Hierzu wird sie in einen Nebenraum gefahren. Dort stehen Tretmaschinen für die Beine, eine Trockenrudermaschine und ein Laufband. Überall hängen Leitungen herunter. Diese Tests kennt Sabine aus der Vorbereitung, bevor Stefan und Sabine die Reise antraten. Ihr wird die Kleidung abgenommen. Sogar die Ketten werden entfernt. Dr. Li vertraut ihr scheinbar. Warum auch nicht…
Wenig später ist der Körper voller Klebepads. Und sie liegt auf einer Bank und strampelt mit den Beinen auf Pedalen an der Bank. Die Belastung steigt. Aber nicht weit, so kann Sabine keine Minute treten, ohne das ihr schwarz wird. Dann soll sie mit den Händen radeln, das geht etwas besser. Das Laufband hat sich Dr. Li kaum getraut mit Sabine zu probieren. Sie kann nur wenige Schritte machen. Es ist auch für Dr. Li offensichtlich, dass das ganze Rollstuhlfahren und das viele Liegen Tribut gezollt hat. Er prüft die Muskeldehnungen und stellt akute Verkürzungen fest.
Nachdem Sabine wieder ihr hässliches Klinikkleid an hat und wieder am Stuhl festgekettet ist, unterhalten sie sich weiter. Dr. Li sagt, er werde noch mal einen Orthopäden hinzuziehen. Außerdem einen Urologen wegen der Windel.

Er kann noch nichts Endgültiges sagen. Aber es gäbe zwei Parameter. Zum einen ist es derzeit so, dass Sabine sich nur noch auf niedrigsten Niveau bewegt. Entsprechend normal ist die Rückbildung der Muskel. Es wäre naiv zu glauben, dass das folgenlos bleibt. Nun kann man die Vorgehensweise auch nicht bedeutend ändern. Die Gurte sind unvermeidbar und verhindern mehr Bewegung. Sie wird wohl oder übel mit der Reduzierung der Muskelleistung leben müssen.
Als mögliche Alternative schlägt er vor, dass Sabine eine Rehamaßnahme macht. Das bedeutet, über einen Zeitraum von zunächst 8-10 Wochen nehme sie an einem Muskelaufbautraining teil. Gleichzeitig werden Lösungen erarbeitet, wie man ihre Erkrankung und die notwendigen Restriktionen mit einem Muskelerhalt in Einklang bringen kann. Sabine fragte, wie diese Reha in der Praxis aussehen würde. Nun, sagt der Arzt, das wäre eine Sache, die hier im Krankenhaus stattfinden würde. Er würde die Maßnahme als Oberarzt betreuen. In der Praxis habe sie es aber mit Physiotherapeuten zu tun. Wohnen würde sie solange im Krankenhaus. Sie bekäme hier ein Einzelzimmer und kann natürlich auch an den Aktivitäten im Haus teilnehmen, die natürlich auf die Arbeit mit psychisch kranken Patienten abzielt. Natürlich wisse er, dass die Closedoor-Policy sicherlich nicht angenehm für sie sei. Sie ist quasi permanent weggeschlossen, viel extremer als zu Hause. Aber sie solle nicht unterschätzen, um wieviel intensiver sie hier betreut wird, im Vergleich zur häuslichen Pflege. Sie könne sich gerne auch eigene Dinge in ihr Zimmer bringen lassen, nur kein Telefon, das sei hier aus Sicherheitsgründen verboten. Sabine fragt nach ihrem Computer. Dann könnte sie wenigstens weiter programmieren. Das sei kein Problem, sagte der Arzt. Er wäre jedoch beschränkt auf ihr Zimmer, aus Sicherheitsgründen. Und Internet ginge da auch nicht.
Stefan könne sie natürlich jederzeit besuchen. Mit etwas Vorbereitung könne sie auch die Klinik mit Stefan vorübergehend verlassen. Aber er mache kein Hehl daraus. Als registrierte Patientin der forensischen Psychiatrie ist es recht schwierig und bestimmt auch nicht komfortabel für Sabine während des Ausflugs. Aber im Vordergrund stehe nun die Entscheidung, ob sie sich zur Reha entschließen möchte oder nicht.

Wieder eine wichtige Entscheidung

Sabine hat schnell kapiert, dass sie kaum noch Kraft in den Beinen hatte. Und das Personal zu Hause kann da nicht helfen. Also muss sie auch diesen Weg gehen. Die Entscheidung tut Sabine auch nur mäßig weh, denn das zu Hause ist kein echtes zu Hause, es war ein angemietetes Haus, in dem sie zu Gast ist. Nun wechselt sie in ein anderes „Hotel“. Stefan arbeitet viel und letztendlich muss sich Sabine sowieso mit sich selbst arrangieren. Solange sie auch am Computer ihre Arbeit machen kann, hat sie mit ihrer Entscheidung kein schlechtes Gefühl. Logischerweise stimmt sie der Reha zu. Dr. Li verabschiedet sich für’s Erste. Ein Pfleger kommt herein und übernimmt Sabine. Sie wird wieder in dem Warteraum geschoben und muss da weiter warten. Oben unter der Decke läuft ein Fernseher mit betörenden Regionalfernsehen. Sabine versteht kein Wort, aber es ist laut und störend.

Nach vermutlich einer Stunde schiebt sie ein anderer Pfleger in den nächsten Behandlungsraum. Es kommt ein anderer Arzt rein. Er nennt seinen Namen und sagt, er ist einer der Psychiater in der Einrichtung. Dann starrt er sie eine Weile an, als wolle er ihren Geist durchleuchten, was ihm aber nicht gelingt. Nun öffnet er die Unterlagen und schiebt Sabine ein Schriftstück hin. Er übersetzt das Dokument für sie. Es ist eine richterliche Anordnung zur dauerhaften Unterbringung in der forensischen Psychiatrie. Die Liste der Gründe ist lang. Es ist ihre Grunderkrankung, das selbstgefährdende Verhalten, dann die schweren autoaggressiven Handlungen, Gewaltausbrüche, sowohl häusliche als auch hier in der Klinik, etwa im Waschraum. Eine erneute Prüfung findet bei Bedarf, frühestens in 6 Monaten statt. Sabine hat mit diesem Schreiben gerechnet, die gefühlte Dramatik verunsichert sie dennoch. Aber eigentlich ist es genau das, was Dr. Li angekündigt hat. Nach Ihrer Unterschrift ermahnt der Psychiater sie, keine Fluchtversuche zu unternehmen. Patienten dieser Abteilung sind bei allen Polizeistationen gelistet und befinden sich auch im internationalen Datenaustausch mit Interpol und vergleichbaren Einrichtungen. Die Datenfreigabe habe sie eben mitunterschrieben.

Der Psychiater versucht im folgenden Gespräch ihre Gefühle zu erforschen. Schließlich sei sie nun erstmals in einem psychiatrischen Krankenhaus. Er wolle ihr helfen, mit einem engen Therapieplan wieder „auf die Beine“ zu kommen. Es folgt ein längeres Gespräch, er will alles über die Kindheit erfahren. So richtig etwas Schlechtes zu erzählen hat Sabine da nicht. Der Psychiater erkennt da sofort einen Verdrängungsmechanismus, der üblich sei bei Patienten "ihrer Art".
Als er fertig ist, erscheint ihm die Geschichte recht klar. Sabine habe ein ausgeprägtes Borderline Syndrom. So wolle sich gerne in den Mittelpunkt stellen, da dies nicht immer klappt, käme es zu aggressiven Kurzschlussreaktionen. Er sagt, es wäre gut, dass sie nun hier in Sicherheit ist. Bei solchen Kurzschlussreaktionen kann es auch zu schweren Straftaten bis hin zu Mord kommen. Das müsse er unterbinden.

Natürlich ist Sabine anderer Meinung, aber im psychiatrischen Krankenhaus ist der Doktor der König und Sabine muss sich fügen. Kurze Zeit später sitzt sie wieder im Warteraum. In den Händen hält sie die Durchschrift ihrer Unterbringungsanordnung. Bei den kurzen Handschellen kann sie diese nirgendwo ablegen. Inzwischen verbreitet sie einen unangenehmen Duft im Flur. Sie hat zwar wieder ihre Windel unter dem Hintern. Aber luftdicht ist sie nicht und während der Sitzung drückt sich auch eine halbfeste vermutlich braune Masse in die Unterlage. Vielleicht ist das der Grund, warum der Psychiater dann von ihr gelassen hat.

65. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von supercat am 11.04.18 23:02

Interesante Fortsetzung , bin gespannt wie es weiter Geht
66. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 14.04.18 10:04

Vielen lieben Dank für die klasse Geschichte und ich lese jede Fortsetzung mit Spannung und warte sehnsüchtig auf die nächste Fortsetzung.
Danke
67. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 30.06.18 01:58

Ihr neues Heim

Ein Pfleger kommt vorbei und schiebt ihren Rollstuhl durch den Gang. Ganz am Ende schließt er eine Tür auf und schiebt sie hinein. Es ist ein kleines Zimmer mit einem Krankenbett auf der einem Seite, einem an der Wand befestigten Tisch an der anderen Seite. Einen Stuhl gibt es nicht, auch sonst ist der Raum kahl. Es gibt nur ein kleines Fenster aus stabilen Plexiglas. Es ist jedoch zu hoch, um vom Rollstuhl hinaus sehen zu können.

Das Krankenbett ist bereits komplett mit einem dunkelgelben Latex Überzug versehen. Er wirkt sauber, aber doch schon sehr benutzt. Auch Decke und Kopfkissen hat diesen Überzug. Das Latex hat einige Flecke. Offensichtlich sind einige Stellen lange Zeit Feuchtigkeit ausgesetzt worden. Die Stellen sind deutlich zu sehen. Oben drauf liegen diverse Gurte, die sie von zu Hause kennt. Nur das hier die Schläuche an keiner Maschine hängen, sondern über Anschlüsse aus der Wand kommen. Vermutlich gibt es eine zentrale Steuerung. Oder vielleicht haben sie einfach vor Sabines „Gewalt“ Angst.
Sabine wird an den Tisch heran geschoben und dort „abgestellt“. Dann verlässt der Pfleger den Raum und schließt sie ein. Offensichtlich ist das ihr neues Quartier. Doch so wirklich spannend ist es noch nicht, hier die Wand anzustarren. Sie hat keine Beschäftigung außer dem Schreiben des Richters, das sie aufgrund der fremden Sprachen nicht lesen kann. Sie versucht sich auf dem Rollstuhl aufzurichten, doch die Gurte halten sie am Platz.
So hat Sabine vermutlich 1-2 Stunden verbracht. Dann erscheint ein Pfleger mit einem Tablett Essen und einem Behälter mit Pillen. In dem Minibecher sind 4 verschiedene Pillen. Das ist wieder typisch für Krankenhäuser. Niemand spricht über Pillen, trotzdem werden ihr welche verschrieben. Und der Pfleger versteht sie nicht, um die Beschwerde aufzunehmen. Aber er besteht darauf, dass Sabine vor seinen Augen die Pillen schluckt.
Danach gibt es ein mittelmäßiges Essen, was Sabine jedoch genießt. Denn erstmals seit langer Zeit kann sie wieder nochmal durch den Mund essen, ohne auf eine winzige Öffnung beschränkt zu sein. Nach dem Essen muss sie wieder ewig warten. Draußen ist es schon längst dunkel. Aber sie ist offensichtlich noch nicht groß im Krankenhausbetrieb integriert und muss deshalb viel warten.

Irgendwann kommt wieder jemand rein und räumt ihr Tablett raus. Dann erscheint der Pfleger mit einem großen Teil. Es sieht ein wenig aus wie ein Schlafsack, nur aus transparenten Latex. Als nächstes bringt er ein vergleichbar großes Teil aus weißen Gurtstoff. Es wirkt sehr solide. Vorne ist das obligatorische Krankenhauslogo und Stationsbezeichnung. Klauen kann das niemand.

Der Pfleger hilft Sabine aus dem Rollstuhl, nimmt die Ketten ab und hilft ihr aus dem Krankenhausnachthemd. Die Windel, die echt voll ist, fasst er nicht an. Mit einer Einmal-Zahnbürste darf sie sich noch die Zähne putzen. Mehr gibt‘s nicht. Dann muss sie in ihr neues Bett. Dort soll sie in den Schlafsack aus Gummi schlüpfen. Der hatte nur eine Öffnung, und die ist für den Hals. Und genau dort ist er anschließend sauber geschlossen. Danach zieht der Pfleger den zweiten Sack aus Gurtstoff drüber und verschloss auch den. Nur den zweiten Sack kann er noch viel enger binden. Dazu gibt es außen extra Schnallen. Damit wickelt er Sabine zu einem schlanken Paket. Über weitere Schnallen am Anzug wird dieser am Bett festgegurtet, bis Sabine keine Regung mehr machen kann. Als Sabine denkt, er sei fertig für die Nacht, bringt er noch einen Schlauch, den er aber nicht am Schlafsack befestigt, sondern vorsichtig durch die Halsöffnung in den Schlafsack schiebt. Kurze Zeit darauf blubbert eine kühle Flüssigkeit in den Anzug und verteilt sich überall. Es ist nicht so viel wie normalerweise das Gel im Anzug, aber genug, dass es überall im Schlafsack tropft. Dann entfernte der Pfleger den Schlauch wieder und lässt sie allein liegen.
68. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 30.06.18 11:17

Hallo Johni,
es freut mich, dass die Geschichte weitergeht.
War schon richtig gespannnt.
Und sie wurde wieder schön für die Nacht vorbereitet.
Soviel ich verstanden habe schließt der Schlafsack am Hals ab. Aber was ist mit dem Kopf? Bleibt der frei
Ich dachte ihre ganze Haut wäre gefährdet und auch ihre Atmung
Danke für die Fortsetzung.
69. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 13.01.19 13:41

Moin,

auf in die nächste Runde

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Eine Atemmaske bekommt sie nicht. Für Sabine ist es richtig unheimlich. Schon seit Monaten hat sie nicht mehr ohne ihre Atemmaske gelebt und erst recht geschlafen. Und nun plötzlich ganz ohne? Doch viel weiter reichen die Gedanken nicht. Sie fällt in einen traumlosen Schlaf. Irgendwann morgens wacht sie auf und starrte die Decke an. Irgendwie macht sie sich Gedanken über die volle Windel. Der Pfleger hat sie gar nicht gewechselt. Und der ganze Körper inkl. Windel ist mit dieser Flüssigkeit vermischt. Das findet Sabine dann wirklich eklig.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt ein Pfleger und hilft ihr aus dem obersten Schlafsack. Den unteren aus Latex behält sie an. Sie wird in den Rollstuhl gehoben und ins Waschzentrum gefahren. Im Vorraum muss sie warten. Da sitzen wirklich einige arme Gestalten. Aber keine hat einen Latexsack um den Körper. Als Sabine dann an der Reihe ist, lässt der „Bearbeiter“ viel Wasser in den Sack laufen. Nachdem sich das innere verdünnt hat, darf Sabine aus dem Schlafsack steigen. Die Windel bleibt als Überrest in dem Sack. Den Inhalt hat Sabine zum Glück nicht gesehen. Nun wird sie ausführlich geduscht. Bei der Gelegenheit nimmt sie wahr, wie dünn sie geworden ist. Dabei war sie ja mal so sportlich.

Als Sabine das Waschzentrum verlässt, hat sie einen normalen orangenen Gefängnisoverall an. Darunter eine Windel und darüber ihr Standardkettenset bestehend aus Hand- und Fußschellen, verbunden mit einem Gürtel, der sie am Rollstuhl hält. Mit einem Zwischenstopp in ihrer Zelle zum Frühstück, hat sie am späten Vormittag noch zwei Arzttermine. Ein Urologe hat sich angekündigt. Und Dr. Li, der hoffentlich für weitere Aufklärungen sorgen wird.

Die Behandlung

Als Sabine zunächst beim Urologen sitzt, kommt es zu einem interessanten Gespräch. Nicht etwa zwischen Patient und Arzt. Nein, ein Arzt im Praktikum ist auch zugegen, und die beiden unterhalten sich über Sabine. Der Urologe erklärt, Sabine sei ein Neuzugang. Erstaunlich schnell vom Richter dauerhaft untergebracht. Da lässt sich eine hohe Gefahrenstufe ableiten. Aufgrund einer hochallergischen Reaktion hat sie normalerweise einen hermetischen Schutzanzug und Maske zu tragen. Momentan erhält sie Mittel, die den Reiz unterdrücken. Aber das geht maximal 48h. Dann muss die Diagnose beendet sein. Sie habe deshalb die Nacht in einer Nährlösung verbracht, die wir für Hauttests brauchen. Die Ergebnisse werden gerade analysiert. Jetzt werde er sich mit dem Insassen selbst unterhalten. Er weist noch einmal auf die Gefährlichkeit des Insassen, also von Sabine, hin.

Dann wendet er sich zu Sabine. Er spricht zu ihr, als wäre ihr Gehirn leer. Er spricht langsam und laut. Sabine ist sichtlich irritiert. Er fragt sie, wie sie geschlafen habe. Sabine erzählt ihr, wie eklig sie den Schlafsack findet. Der Arzt zeigt nur wenig Bedauern. Er sagt, in wenigen Stunden sei sie bis auf weiteres wieder in einem Anzug weggeschlossen, denn sie sei eine Gefahr für sich und andere. Sie gehöre permanent weg gesperrt. So hat es der Richter angeordnet und dafür werden wir hier sorgen. Sabine ist das egal, sie weiß mit den Informationen auf ihre Weise umzugehen. Aber der Ton gefällt ihr nicht. Der Urologe entfernt die Windel und untersuchte Sabine ausführlich. Er sieht, wie Sabine vorne und hinten quasi dauerhaft ausläuft. Er sagt zu Sabine, die Unterbringung im Anzug mit der Exkremententasche für ihre Bedürfnisse führt fast immer unweigerlich zu einer Form von urinaler und analer Inkontinenz. Er werde ihr Medikamente verabreichen, die in Verbindung mit Beckenbodensport die Inkontinenz etwas aufhalten könnte. Aber in diesem Fall sei es eine Frage der Zeit, bis die Inkontinenz unaufhaltsam voranschreitet. Aber da sie aus seiner Sicht realistischer Weise auf ewig in diesen Anzügen stecken wird, sollte dieses Problem kein echtes Problem sein. Er werde zudem einen Ernährungsplan anordnen, bei dem der Stuhlgang druckfrei und damit schmerzfrei gut in den Anzug abfließen kann.

Wieder eine unruhige Nacht?

Aber warum soll sie in diesem ekligen Saft übernachten? Der Arzt erklärt, der Anzug wäre eine temporäre Lösung. Erst mit den genauen Ergebnissen könne man für die Zukunft perfekt angepasste Anzüge mit dem richtig eingestellten Gel verwenden. Doktor Li hat jedoch noch nicht seine Diagnosephase beendet und will deshalb noch keinen neuen Anzug beauftragen. Auf der anderen Seite weiß er, dass die Haut, die monatelang das Gel auf der Oberfläche hatte, nun nicht ohne diese Flüssigkeit auskommt. Deshalb wird angeordnet, dass zu mindestens eine minimale Versorgung in diesem Schlafsack gewährleistet wird. Auch für die Lungentests muss sie vorübergehend ohne Atemmaske auskommen. Aber dafür gibt‘s die Medizin.

Nach diesem Gespräch und einige Stunden später liegt sie wieder in diesem ekligen Saft, eingeschlossen im Latexschlafsack. Sie vermisst ihren eigenen Anzug. Da ist sie sicher und zufrieden eingeschlossen. Es gab das Gel, das zart auf der Haut entlang strich. Dieser Schlafsack beschränkt sie noch mehr als die üblichen Gurte. Er ist so eng, dass sie sich kaum bewegen kann. Ganz zu schweigen vom am Schreibtisch sitzen und am Computer arbeiten. Sabine muss viel Geduld zeigen. Sie realisiert mehr und mehr, dass sie hier nicht die "geheime Privatpatientin" ist, sondern in erster Linie ein hochaggressiver Patient, der sicher weggeschlossen werden muss. Ihre Behandlung und die Rehamaßnahme schreiten langsam voran. Dr. Li tut sein Bestes. Aber die große Maschinerie im Krankenhaus behandelt sie wie alle anderen Patienten auch.

Ihre Luftbeschwerden werden durch eine Entzündung in der Lunge verursacht, eine Medizin reduzierte die Symptome. Heilen könne sie die Krankheit aber nicht. Zusätzlich bekommt Sabine Medikamente, die das Nervensystem etwas entspannen und den Stress verringern, der besonders in den ersten Tagen hier im Krankenhaus groß war. Mit der letzten Pille im Becher soll sie sich zur Nacht beruhigen. Ein Pfleger bearbeitet zusammen mit dem Arzt im Praktikum aus der Urologie Sabines Schlafsack. Gemeinsam packen sie Sabine in den Sack aus Gummi, der anschließend wieder mit dem stabileren weißem Übersack versehen wird.

70. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 13.01.19 23:04

Danke Johni, dass es mit der Geschichte weitergeht.
Ich hab mich sehr darüber gefreut.
Ich dachte schon die Geschichte würde nicht mehr weitergehen, daher freut es mich sehr dass es doch noch eine Fortsetzung gibt.
Bitte lass uns nicht mehr so lange auf die nächste Fortsetzung warten.
Nochmaliger Dank
Doromi
71. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von fehrlest am 26.01.19 18:07

Deine Geschichte ist echt gut.
Ich hoffe es gibt bald eine Forsetzung
72. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 28.01.19 00:36

Die Rehamaßnahmen kommen quälend langsam voran. In der Zwischenzeit kann Dr. Li anhand der Ergebnisse einen speziellen Anzug für Sabine in Auftrag geben. Dieser ist aus dem gleichen Gummi-Gemisch wie die bisherigen Anzüge, er ist auch orange, hat aber bisherigen zur Gummischichte noch eine zusätzliche Kevlar-ähnliche Materialschicht eingearbeitet. Damit kann man den Anzug mit einfachen Mitteln nicht mehr zerstören. Dieser Anzug wird in der Klinik speziell für schwerstaggressive Patienten entwickelt, also genau das passende für die "gewalttätige" Sabine. Natürlich hat er auf Vorder- Rückseite Warntexte in mehreren Sprachen inkl. Notrufnummern. Aber wie immer wird Sabine nicht über diese Einzelheiten informiert. Sie hat meist ihre neue Atemschutzmaske auf. Zudem umschließt die Latexmaske fest den Kopf. Diese Maske ist nicht mehr selbst so eng wie die bisherigen Masken. Sie hat lediglich zwei feste Punkte. Zwei transparente Kunststoffabdeckungen kleben direkt auf dem Auge, und zwei Schläuche stecken (unangenehm tief) in der Nase und weiter bis in den Magen. Eine Mundöffnung ist auch nicht mehr vorgesehen. Über den Schlauch in der Nase wird Ihr eine Magensonde gelegt. Damit wird der Bedarf einer Öffnung der Maske noch weiter reduziert. Sabine trägt ihren Anzug samt Maske nun ohne Unterbrechung Tag und Nacht. Kleine Nebenwirkung: Das Gel umschließt nun auch komplett den Kopf und das Gesicht. Das ist für Sabine eine neue Erfahrung, als sie vor ihren Kunststoffabdeckungen über den Augen das gelbe Gel vorbeifließen sah. Seitdem hat ihre Sicht einen permanenten Gelbstich. Auch die Ohren sind bis zum Trommelfell komplett mit dem Gel gefüllt. Sie ist damit quasi taub, und durch die Maske auch Stumm. Das Gel reduziert die Sehfähigkeit auf wenige Zentimeter und einen echten Tastsinn hat sie durch den dicken Anzug eh nicht mehr. Damit ist sie von der Außenwelt zu mehr als 90% komplett abgeschottet und das dauerhaft.

Nach Abschluss der Rehamaßnahmen kann Sabine wieder einigermaßen sicher gehen. In dem Anzug werden kleine Elektrostimmulationspads eingearbeitete. Damit werden die Muskeln kontrahiert und somit auch in Form gehalten, wenn Sabine wieder lange Bettruhe hat. Sabine ist froh, dass sie endlich wieder das Krankenhaus verlassen kann. Und es löst entsprechend große Verwunderung bei den nicht informierten Ärzten aus, als Sabine im Rollstuhl Richtung Ausgang geschoben wird. Der Psychiater des Krankenhauses ist sich zuvor sehr sicher, dass sie noch viel länger gemeinsam an der schweren Krankheit zu arbeiten haben. Als der Rollstuhl von Sabine den Arzt passiert, sagt er ihr auf dem Weg, dass er das so nicht akzeptieren werde. Doch dank Dr. Li's Einfluss ist Sabine dann doch wieder frei. In der abschließenden Sitzung beschreibt Dr. Li es so, dass der Richter sie vorläufig in eine gesicherte ambulante Pflege überstellen werde. Im nächsten Schritt kann er dann mit dem Richter die Löschung der Akten ausmachen. Aber Sabine sollte bis dahin möglichst nicht polizeilich auffallen, da sie noch in allen Listen als Gefährder geführt wird. Sabine gefiel diese Situation überhaupt nicht. Denn eigentlich will sie sich nur etwas behandeln lassen und das nicht als Schwerstverbrecher. Aber andererseits hat sie sich inzwischen so an einiges gewöhnt. Entsprechend kann sich auch mit dieser Situation umgehen.

Endlich wieder zu Hause

Mit den Unterlagen unter dem Arm wird sie direkt nach Hause überstellt. Der Angestellte hat sie bereits erwartet. Zuvor ist Ihnen bereits die richterliche Anordnung zugegangen, dass Sabine bis auf weiteres unter strengem Hausarrest steht. Stefan, der Sabine bereits mehrfach im Krankenhaus besucht hat, war auch zu Hause und empfing seine Gattin mit den Worten:“ na du Schwerverbrecherin. Jetzt muss ich mich sogar von Gesetzes wegen um dich kümmern. Ich muss für dich bis auf weiteres die Vormundschaft übernehmen.“ Sabine fühlt sich etwas wie ein kleines Mädchen, dabei ist sie schon so lange volljährig. Nun ist ihr Mann wieder für Sie verantwortlich.

So langsam nimmt das Leben zu Hause wieder Fahrt auf. Stefan ist eine Weile mit Sabine zu Hause und unterstützt sie im Alltag. Er stört sich sehr daran, dass Sabine mit dem neuen Anzug nicht mehr sprechen konnte. Natürlich zeigt er seine volle Zuneigung zu seiner Frau. Sabine braucht diese Signale. Aber zugleich ist dieser Anzug wie ein unzerstörbares Kondom, ein Spaceanzug, ein Keuschheitsgürtel. Und es braucht alle Beherrschung von Sabine und Stefan, nicht den Anzug zu zerstören und über einander herzufallen. Letztendlich ist es auch die Vernunft von Stefan, sich zurückzuhalten. Er erkennt schon früh, dass Sabine das für Stefan erträgt, damit Stefan für die beiden die Existenz sichern kann. Stefan kann nur seine Liebe und seine Zuneigung durch seine Aktionen und Entscheidungen zeigen. Er investiert jede freie Sekunde für seine Frau und stellt sicher, dass in dem Rahmen der Möglichkeiten zu Hause es an nichts fehlen sollte.

Aber es ist natürlich eine Frage der Zeit, bis Stefan wieder verreisen muss. Denn dazu sind sie in diesem Land und betreiben diesen Aufwand. Das Personal kümmert sich wie gewohnt um Sabine. Und wie gewohnt bedeutet es, dass Sabine zu Hause immer noch wie eine Gefangene gehalten wird. Sabine ist weiterhin rund um die Uhr in ihrem Anzug und natürlich immer festgegurtet. Wenn sie nicht mit Hand und Fuß an einem Stuhl, Bank oder Bett gefesselt ist, bekommt sie grundsätzlich die Hände auf den Rücken gekettet. Die Angestellten dürfen von Gesetzes wegen kein Risiko eingehen. Doktor Li hat sich über den Gesundheitsstatus von Sabine informiert, er muss aber auch einräumen, dass die Aufhebung der Unterbringung weiterhin nur ausgesetzt - aber nicht aufgehoben ist. Die Besetzung der Richter wurde leider verändert, was die Aufhebung schwieriger macht, erzählt Doktor Li. Für Sabine könne dies jedoch kein Problem sein, da für sie, sobald sie sich irgendwann entschließt, zurück nach Hause zu reisen, dieser Entschluss nicht mehr wirksam sei.

Sabine ist inzwischen über zwei Jahre in dieser besonderen Situation. Eingewöhnt hat sie sich schon lange. Angefreundet, naja eigentlich schon. Schwierig ist immer noch das Haus zu verlassen. Der orangene Anzug zieht immer Blicke auf sich. Sie darf nicht die zu Hause üblichen weißen Gurte verwenden, sondern muss schwere metallische Hand und Fußschellen tragen. Natürlich zieht sie sich immer noch meist blauen Gummikleider darüber. Seit einiger Zeit stört sie sich daran, dass diese Kleider hellblau mit weißem Kragen und weißer Schürze sie genau genommen wie eine Dienstmagd in Ketten aussehen lässt. Alternative Kleider werden jedoch nicht angeboten. Und es sieht immer noch besser aus, als komplett in Orange herumzulaufen. Über das Kleid hängt ihr die Angestellte oder die Krankenschwester (je nachdem, wer sie wie gerade begleitet) eine Warnweste der Forensik mit der Rufnummer für den Notfall über.
73. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 28.01.19 18:42

Viele vielen Dank Johni, für die tolle Geschichte.
Sie hat mir sehr gut gefallen und ich freute mich immer wenn es eien Fortsetzung gab.
Nochmaliger Dank dafür.
Gruß Doromi
74. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 05.08.19 00:20

Ist das noch normal?

Äußerst unangenehm findet sie auch den Umgang mit ihr in der Öffentlichkeit. Früher war sie ein gern gesehener Gast in allen Geschäften. Nun darf sie viele Geschäfte nicht mehr betreten. Dann muss sie draußen warten, während ihre Angestellten für sie einkaufen gehen.

Und das kann verschiedene Auswirkungen haben. Im einfachsten Fall sind zwei Betreuer mit bei ihr, dann muss sie mit der einen Betreuerin draußen warten. Diese nutzen dann meistens eine Verbindungsleine, welche die Betreuerin an ihrem Sicherheitsgurt befestigt. Es sieht von weitem ein wenig aus wie eine Hundeleine. Schwieriger ist es, wenn nur eine Betreuerin dabei ist. Dann wird sie meist an der Seite des Geschäfts festgekettet, da sie nicht weglaufen darf. In einigen Laden gibt es auch Metallboxen, die eigentlich für große Einkaufswagen gebaut worden sind. Darin wir sie dann eingeschlossen und die Betreuerin bekommt dann den Pfandschlüssel, wenn sie ein Geldstück einwirft. Sabine ist diese Situation immer sehr peinlich. Einmal hat sie Stefan mal so getroffen, weil er ihr entgegengehen wollte und fand sie dann in diesem Käfig. Sabine wäre am liebsten im Boden versunken. Stefan versucht das meist mit einem Spaß zu überspielen.

Einige Zeit später kommt es wieder zu Problemen. Die übliche Angestellte ist diesmal nicht da, angeblich wohl erkrankt. Die Personalagentur hat deshalb Ersatz geschickt. Die Frau, die ersatzweise von der Agentur kam, kann mit den Anweisungen, die fixierte Frau im Orangenen Gummianzug zu betreuen, wenig anfangen. Sie spricht kein Englisch und versteht nichts. Sie kennt die orangenen Overalls nur als Gefängniskleidung. Mit den Fixierungen ist ihr klar, dass Sabine unter Hausarrest steht. Als Sabine wieder einkaufen will, hat die Angestellte das Gefühl, Sabine wolle fliehen. Die Angestellte macht das, was ein guter Aufpasser macht. Sie schlägt Alarm. Person unter Hausarrest ist geflohen. Die Behörden reagieren schnell. Sabine ist ein gelisteter Strafgefangene, quasi auf Bewährung. Unter diesen Umständen wird die Bewährung natürlich sofort aufgehoben.


Wieder Probleme

Mit einigen Polizeistreifen dauert es nur kurze Zeit, bis sie eine Frau im Orangenen Overall entdecken. Mit den Fußschellen konnte sie nur langsam voran.
Sabine wird an das Hospital für Forensik überstellt. Man versteht Sabines Sprache nicht, aber man meinte zu erkennen, dass Sabine eine Gefahr für sich selbst sei. Als Konsequenz muss sie erneut einsitzen, da sich so eine Person nicht in der Öffentlichkeit bewegen kann. Sabine ist verunsichert. Einerseits ist sie nun weg von der sogenannten Betreuerin. Sie wird nun professionell betreut und bekommt sogar den Computer von zu Hause für ihre Arbeit hingestellt. Andererseits bekommt sie Medikamente, die sie eigentlich nicht braucht. Interessant ist, dass die Anstalt zunächst die Anzüge auszieht und ihr eine Patientenuniform geben will. Natürlich bekommt sie sofort wieder ihren Ausschlag, außerdem macht sie sich ständig in die Hosen. Man musste einsehen, dass es ohne die Anzüge nicht geht. Also verpasst man ihr die fullsize Lösung. Sie steckt nun wieder von Kopf bis Fuß im Anzug. Darüber bekommt sie einen weiteren Anzug auf einem Segeltuchähnlichen Stoff. Wahrscheinlich will man sicherstellen, dass sie ihren Gummianzug nicht alleine ausziehen kann. Das hätte sie sowie nicht gemacht und auch nicht geschafft. Aber Krankenhäuser haben da eine eigene Denkweise. Die Maske wird anschließend wieder komplett versiegelt. Außerdem bekommt Sabine einen Gürtel, an dem die Hände mit einer kurzen Handmanschette befestigt sind. Damit kann sie z.B. am Computer arbeiten, aber nicht zum Kopf fassen.

Die Tage gehen dahin. Sie wird mehrfach von Ärzten untersucht. Diese sprechen dann auch englisch. Man erklärt ihr, dass es ihr mit den Medikamenten schon viel besser gehen würde. Man müsse dies nun weiter beobachten. Sie haben mit dem behandelnden Arzt im Dorf gesprochen. Der habe eine Allergie diagnostiziert und auf die schädigende Wirkung auf das Gehirn hingewiesen. Vielleicht habe dies bereits eingesetzt. Sabine ist empört. Wie können die so etwas behaupten. Außerdem ist sie permanent geschützt, damit genau das nicht passiert. Die Ärzte wollen aber nichts riskieren und empfehlen, den Aufenthalt bis auf Weiteres zu verlängern.

Natürlich ist es eine Frage der Zeit, bis Stefan zurückkommt. Er kommt natürlich sofort ins Krankenhaus und lässt sich die Lage erklären. Dann erscheint er bei Sabine am Bett. Die schläft gerade. Man hat sie für die Nacht fixiert, damit sie sich nicht selbst verletzten kann oder die Maske herunterreißen könnte. Stefan versucht mit ihr zu reden. Aber sie ist kaum ansprechbar. Was ihm aber auffiel, dass sie einen zufriedenen Eindruck auf ihn macht. Komisch, sie ist doch im Krankenhaus.
Am nächsten Tag spricht er mit dem Personal, sowohl mit seinem eigenen im Haus, als auch im Krankenhaus. Sabine ist inzwischen über 3 Monate dort. Man sagt ihm, Sabine hat sich gut mit der Situation arrangiert. Sie könne dort in ihrem Zimmer arbeiten. Die Betreuung ist sehr gut und ja, sie ist nun permanent fixiert, aber das war ja zu Hause auch so.
Mit diesen Informationen besucht er seine Sabine im Zimmer. Sabine ist gerade am Arbeiten. Sie programmierte für eine Agentur in Europa und ist fleißig. Man hat sie mit einem Sitzgurt am Stuhl fixiert, auch die Beine sind festgemacht und lassen keine Bewegung zu. Die Arme haben nur wenig Spielraum aber genug, um zu Arbeiten.
Sabine hört ihn erst gar nicht. Unter dem Anzug kann sie ja nur wenig hören. Seit einige Zeit hat man in den Anzug ein Gel gepumpt, welches einerseits kühlend und beruhigend für die Haut wirkt. Auf der anderen Seite klebt der Anzug nun kaum beweglich an der Haut. Doch das ist kein Problem. Inzwischen wurde Ihr Körper sechs weitere Male IPL gelasert und hat kein einziges Haar mehr. Auch nicht auf dem Kopf und an den Augen. Es ist die perfekte Reinheit. So perfekt kann das Gel auch wirklich gut auf der Kopfhaut wirken.

Wird nun alles anders?

Sabine freut sich sehr, ihren Stefan wieder zu sehen. Er nimmt sie vorsichtig in die Arme. Viel reagieren kann sie kaum. Er ruft eine Betreuerin und die löste die vielen Gurte. Man will Sabine die Möglichkeit geben, einen schönen Besuch zu haben. Man bietet Sabine einen Rollstuhl an, dann kann Stefan mit einer Begleitung im Krankenhaus herumfahren. Für Stefan etwas ungewöhnlich, denn eigentlich kann sie ja gehen. Aber es zeigte sich der Hintergedanke in diesem Angebot. Man fixiert Sabine zur Sicherheit wieder im Rollstuhl. Ein Sitzgurt hielt sie fest im Stuhl. Die Beine bekamen ebenso kleine Gurte, sogar die Arme werden auf der Armlehne fixiert. So schippert sie durch das Hospital. Es ist sehr modern. Sabine erzählt, dass sie wirklich gut betreut wird. Sie müsse auch zugeben, dass sie schon lange nicht mehr so wenig Beschwerden mit Haut und Atmung habe, wie seit sie hier wohne.
Stefan überlegt, wie sie weiter verfahren sollen. Das Problem ist, dass Sabine nun aktiv als Patient geführt wird. Sie ist nun nicht mehr quasi Kurzzeitgast. Auf der anderen Seite ist sie nun gut betreut und macht die gleiche Arbeit, die sie sonst auch zu Hause machen würde. Also es spricht einiges dafür, diese Status Quo zu erhalten.
Schlussendlich einigen sie sich, während des Restaufenthaltes diesen Zustand so beizubehalten. Es werden einfach viele Probleme vermieden. Die Sicherheit ist gewährleistet und Sabine ist gesundheitlich fit und wird zudem gut betreut.

Somit vergehen noch einige Monate. Sabine geht es recht gut, die vielen Medikamente haben sie etwas geschwächt. Aber dennoch hat sie diese Phase gut überstanden.
Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, wieder nach Hause zu gehen.
Stefan hat sich um alles gekümmert. Das gesamte Hausinventar samt Equipment schippert schon seit Monaten über den Ozean nach Hause. Den Umzug von Sabine muss Stefan erst aufwendig beantragen. Sie ist schließlich eine gefährliche Person. Unter vielen Auflagen und mit viel Sicherheitsvorkehrungen darf sie dann nach Hause.
Schlussendlich verlässt Sabine das Krankenhaus in Handschellen direkt Richtung Flughafen. Dann wird alles besser.

75. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 06.08.19 23:50

Eine schöne Fortsetzung. Vielen Dank und schön dass du die Geschichte weiter geschieben hast.
LG Doromi
76. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von mulikou am 28.09.19 08:25

Danke für die Fortsetzung.
77. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Johni am 26.02.20 02:51

Zurück nach Hause.
Sie sind zu Hause, endlich. Endlich keine gefährliche Luft, endlich normal leben. Naja, so einfach ist es leider dann in der Realität nicht. Und so einfach, wie gedacht, kann sie nicht aus dem Anzug steigen. Ihr Körper hat sich über fast sechs Jahre an eine Gel-Umgebung gewöhnt. Die Haut ist so empfindlich, dass sie ohne das Gel schwere Irritationen hervorrufen würde. Zudem ist sie haarlos. Komplett haarlos. Sie bräuchte eine Perücke und Wimpern und Augenbrauen. Es bräuchte viel, um wieder normal auszusehen.
Doch das ist noch nicht alles. Sie ist total inkontinent. Der Urologe hat ihr schon mehrfach die Hoffnung genommen, dass sich das wieder zurückentwickelt.
Sabine versucht sich, auch dieser Situation zu stellen. Sie wechselt von den extremen Orangenen Anzügen auf einen einfachen transparenten Anzug. Der hält die Inkontinenz am sicheren Platz. Auf eine große Maske kann sie jetzt verzichten. Doch eine kleine Atemmaske braucht sie weiterhin. Die Lunge hat sich an die höhere Pumpleistung gewöhnt, das kann man nicht so schnell ablegen.

Die ersten Tage sind eine recht komplizierte Umgewöhnungsphase. Doch einige Tage später gibt's schon wieder neue Probleme, der Psychiater aus ihrem ersten Hospitalaufenthalt hat die Unterlagen an die örtlichen Ämter übermittelt. Die haben daraufhin auch im Heimatland den Status als gefährlicher Patient in die Akten geschrieben. Somit steht die Polizei kurz darauf vor der Tür und findet eine Frau im Latexanzug und mit Atemschutzmaske im Haus. Logischerweise ist Sabine wenig später in Handschellen auf dem Weg in die heimische Forensik. Der Gutachter studieren die Unterlagen. Sechs Jahre ist sie inzwischen Dauergast in einem ausländischen Spezial Krankenhaus für psychiatrisch gefährliche Personen. Das könne man nicht ignorieren. Zumal vier Atteste verschiedener Ärzte die Gefahr ihrer Person immer wieder herausstellen. Natürlich bringt es dann nichts, dass Sabine zu erklären versucht, dass dies alles nur ein Teil einer Behandlung von Doktor Li war und dass sie eigentlich ganz gesund sei. Die Entscheidung beim Richter kommt schnell und eindeutig. Bis auf weiteres erfolgt wieder eine Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie.

Natürlich will Stefan das so nicht akzeptieren, gerade hat er seine Sabine wieder für sich zurückbekommen, schon soll sie wieder weggeschlossen werden? Stefan setzt sich für die Klärung ein. Letztendlich bekommt er sie auch frei. Doch das Gericht kann nicht zweifelsfrei feststellen, dass von Sabine keine Gefahr ausgeht. Als Konsequenz daraus überträgt das Gericht Stefan die Betreuungsverantwortung und entmündigt Sabine dauerhaft. Zudem bekommt Stefan die Auflage, dass Sabine kein Risiko für die Umgebung darstellen darf. Man legt ihm geeignete Methoden nah, die vielleicht hierzulande unüblich sind, aber in diesem Fall wohl doch mehr als angebracht seien. Würde er dies nicht garantieren können, müsse Sabine dauerhaft wieder geschlossen untergebracht werden.

Während der Verhandlung sitzt Sabine übrigens in Hand und Fußschellen gefesselt im Gerichtssaal. Scheinbar wolle man nichts riskieren. Stefan und Sabine akzeptierten letztendlich die Behandlung, weil für die beiden das Ergebnis entscheidend ist. Wieder zu Hause überdenken sie gemeinsam die Situation. Natürlich will Stefan nur das Beste für seine Sabine. Doch beiden ist auch klar, dass sie nicht weitermachen können, wie zu Beginn gehofft. Stefan hat Auflagen bekommen, er muss zusätzlich einen Betreuer in Abständen aufsuchen und über sein Vorgehen Bericht erstatten. Der Betreuer kann ihn sogar ohne Ankündigung besuchen. Wenn Sabine dann nicht den Auflagen entsprechend vorbereitet ist, muss sie wieder ins Krankenhaus. Das wollen die beiden nicht riskieren. Während sie über weiter Lösungen nachdenken, war Sabine mit ein paar Handschellen am Rücken gefesselt und sitzt auf dem Sofa. Genau genommen ist das nicht genug, sie könnte ja davonlaufen. Aber heute Abend glauben die beiden nicht, dass eine Kontrolle vor der Tür stehen könnte.


Alles muss geändert werden
In den nächsten Tagen passen sie das Haus weiter an. Die Fenster werden vergittern, die Tür wird einbruchs- und ausbruchssicher gestaltet. Es gibt einen Sonderraum gleich neben dem Wohnzimmer, der gesondert gesichert ist. Die beiden wollen damit darstellen, dass Sabine bei erhöhter Gefahr in diesem Raum gehalten werden kann. Dort ist die Einrichtung ähnlich einer Gefängniszelle. Alles ist fest eingebaut und zerstörungssicher. Das Bett in der Mitte hat bereits diverse Fixierungen. Und eine Kamera hat jeden Winkel im Griff.
Natürlich ist es nicht geplant, dass sie permanent in diesem Raum sitzen soll. Aber sie machen es zu mindestens zum Teil ihres Trainings. Schließlich müssen alle Schritte bekannt sein, es muss routiniert wirken, wenn jemand etwas überprüfen möchte.

Weitere Anpassungen im Haus folgen im Laufe der nächsten Wochen. Stefan ordert neue Anzüge für Sabine. Neben Medizinischen Gurten für zu Hause kommen auch klassischen Ketten für unterwegs zum Einsatz. Es muss überzeugend sicher wirken, da helfen Ketten einfach mehr als weiße Gurte.

Dennoch lieben sich Stefan und Sabine sehr. Und auch ein Gummianzug und eine inkontinente Frau da drin können die Liebe nicht davon abhalten. Insbesondere weil sie den Gummianzug jetzt auch ausziehen können, wenn das Bett eine schützende Unterlage hat. Es dauert weitere 3 Jahre und ein kleiner Johann erblickt das Licht der Welt. Johann wuchs mit viel Liebe auf, wenngleich die Situation skurril war. Denn die Mutter darf nicht die alleinige Betreuung haben, weil sie weiterhin nicht mündig ist. Aber Stefan kann dafür sorgen, dass Johann im Haus der Mutter aufwächst. Das erreicht er unter anderem dadurch, dass eine weitere Aufsichtsperson engagiert wird. Die passt im Haus zusätzlich auf, dass Sabine sich kindgerecht zu Johann verhält. Sabine muss deshalb leider häufiger in ihrer Zelle wohnen. Nur wenn Stefan und die Aufsichtsperson zugegen ist, darf Sabine eine Mutter für Johann sein. Die Aufsichtsperson hat dabei immer die Möglichkeit bei Gefahr, Johann zu sichern. Das diese Gefahr nie besteht, wissen die beiden Eltern. Aber die Aufsichtsperson muss ihren Job machen. Entsprechend ist Sabine immer in Ketten und darf nur schwachen physikalischen Kontakt genießen. Aber die warmen Worte der Mutter haben auf den Johan eine positive Ausstrahlung.


Und so vergeht die Zeit

Es mag für Außenstehende vielleicht hart wirken. Aber Sabine erlebt diese Situation nun bereits seit über 19 Jahren. Sie hat sich mehr als abgefunden mit diesem Status. Und natürlich entsteht eine hohe Bindung und Abhängigkeit zu Stefan. In Teilen ist es eine Mischung zwischen Ehemann und Vater zugleich. Aber natürlich ist sie inzwischen auch extrem devot geprägt durch die ständige Betreuung.
Dieser Zustand ändert auch nichts am Heranwachsen des nun jungen Mann Johann. Johann ist inzwischen 12 Jahre alt. Johann ist ein Kind wie jedes andere auch. Er spielt mit seinen Nachbarskindern und geht normal zu Schule. Dass sein Haus, in dem er wohnt wie eine Festung ist und zusätzlicher Betreuung bedarf, das ist für ihn von Beginn an Normalität. Er ist ja da hinein geboren. Das Papa Stefan das Sagen hat und die Mama das machen muss, was Papa sagt, hat er auch längst begriffen. Dass die Mutter besonderen Schutz braucht, versteht er nicht, akzeptiert er aber. Es sind letztendlich die netten Situationen, die genauso wie in jeder anderen Familie das Leben prägen. Die Familie fährt z.B. in den Urlaub, wie jede andere Familie auch. Gut, die Situation ist etwas spezieller, aber letztendlich bleibt es ein toller Familienausflug. Letzten Sommer waren die drei einer tollen Waldhütte in den Bergen. Alle sind zusammen mit dem Auto dorthin gefahren. Johann und Sabine saßen jeweils in einer Sitzschale. Johann hatte seinen Kindersitz. Sabine hatte eine Transportvorrichtung für Strafgefangene. Genaugenommen hat sie einen leuchtend gelben Anzug an. Auf der Rückseite stand "entflohen" und die Rufnummer von Stefan. Außerdem hat sie einen Transport-Sack über dem Oberkörper, der die eh gefesselten Arme noch unbeweglicher macht. Stefan kann kein Risiko eingehen. Er hat seinen extra Betreuer nicht mitnehmen wollen, um allein mit der Familie zu sein. Doch da darf nix schiefgehen.

So verbrachten sie einen tollen Sommer in den Bergen. Natürlich war Sabine die ganze Zeit fixiert. Die Holzhütte hat ein paar sehr stabile Haken, an die man die Fußkette festschließen konnte.
Johann geht auch toll mit dieser Situation um. Er unterstützt seine Mutter, weil er weiß, dass sie viele Dinge nicht allein machen kann. Wenn sie Durst hat, besorgt er Wasser und nimmt ihr die Atemschutzmaske ab. Wenn die Hände auf dem Rücken gefesselt sind, hilft er ihr sogar beim Trinken. Danach hilft er wieder beim Aufsetzen der Maske.

Es ist nur eine Frage der Zeit, dann stellt sich die Frage, wie die Betreuung weitergehen soll. Darf Johann mit seiner Volljährigkeit die Betreuung der Mutter mit übernehmen? Kann man vielleicht auf das zusätzlich Sicherungspersonal verzichten. Stefan hat frühzeitig Anträge beim Vormundschaftsgericht eingereicht. Und es sieht gut aus. Es gab inzwischen zahlreiche unangemeldete Kontrollen. Und jedes Mal war Sabine streng fixiert und meist in ihrer Zelle angetroffen worden. Und so kam es, dass Johann mit seinem 18 Geburtstag ebenso als Vormund für die Mutter Sabine eingetragen wird. Johann ist glücklich, denn nun ist es ihm möglich, seine Mutter auch vor die Tür zu begleiten, wann immer er möchte und unabhängig von anderem Sicherheitspersonal. Natürlich muss sie auch weiterhin an mindestens 3 Punkten fixiert sein. Standardmäßig wählt er den Transportgürtel mit einer Kette zu Hand- und Fußschellen. Vor vielen Jahren wurden extra für Sabine breite und schwere Handschellen und Fußschellen angefertigt, nicht um Sabine zu ärgern - die große Oberfläche der Schellen sind angenehmer an den Händen und Füßen zu tragen als die normalen flachen. Und beeindruckender bei Kontrollen sind sie auch.
Mit dieser Fixierung und einem meist gelben oder orangenen Overall machen sie einen Spaziergang durch das Dorf. Johann ist es wichtig, allen zu zeigen, dass sie perfekt gesichert ist. Verheimlichen kann man Sabines Zustand seit Jahren nicht mehr. Aber man muss mit offenen Karten spielen und alle überzeugen, dass die Familie ihren Job gut macht.

Zum Thema Job sei erwähnt: Sabine ist ihrer Arbeit treu geblieben. Wer so viel Zeit in einer Zelle fixiert vor einem Computer verbringt, wird eine exzellente Programmiererin. Sie ist gefragt in aller Welt. Denn online live und via Internet ist das heute ja kein Problem mehr. Deshalb hat Sabine ihr physikalisches Gefängnis schon seit Jahrzenten akzeptiert, da ihr Geist immer frei blieb. Stefan hat sie dabei sehr unterstützt. So arbeitete sie auch manchmal in anderen Städten, was zu interessanten Situationen führte. Denn obwohl die Kunden wussten, dass Sabine unter Hausarrest steht, ist ihnen die eigentliche Lage so nicht bewusst. Bei Meetings in der Umgebung oder im Nachbarort fährt Stefan sie direkt im Auto hin. Er hat sich bereits vor einiger Zeit einen alten Gefängniswagen gekauft. Dieser ist rundum gesichert und hatte hinten Bänke, die besonders für den Gefangenentransport geeignet sind.
In diesem Auto fährt er zum Meeting und bringt Sabine in den Konferenzraum. Dort wird sie dann an einen Stuhl gefesselt. Zusätzlich werden die Beine meinst mit einer langen Kette an der Heizung angebunden, um eine Fluchtgefahr auszuschließen. Die Teilnehmer im Konferenzraum staunen häufig nicht schlecht, wenn sie Sabine im Orangenen Gefängnisoverall mit all den Ketten sehen. Dass sie eine so erfahrene Programmiererin sein soll, bedarf doch häufig Überzeugungsarbeit.
So verstreichen die Jahre. Sabine und Stefan werden älter. Johann unterstützt die beiden, wo immer er kann. Trotzdem brauchen die beiden eine Lösung für den Fall, dass Stefan nicht mehr auf Sabine aufpassen kann. Johann ist schon lange ausgezogen und mit seiner Familie beschäftigt. Was kann man tun, damit Sabine einen ruhigen Lebensabend finden kann.

Die beiden haben lange überlegt, welcher Weg der geeignetste ist. Dann haben sie einen Entschluss gefasst. Sie werden wieder in die Region zurückziehen, in der Stefan als junger Mann zum Arbeiten mit Sabine war. Dort bekommt er eine gute Betreuung im Alter durch viele preiswerte Angestellte. Und Sabine wird zurück in die forensische Klinik gehen. Denn diese hat eine Abteilung für alte Patienten. Sie kennen den Fall Sabine. Und Sabine hatte dieses Krankenhaus durchaus positiv in Erinnerung. Stefan hat ein Haus in der Nachbarschaft gekauft und kommt sie täglich besuchen. Sabine hat wieder die Gefängnisoveralls durch die Speziallatexoveralls getauscht und trägt wieder die Atemschutzmaske. Zufrieden schläft sie im Bett ihrer Zelle, von Kopf bis Fuß komplett fixiert.


ENDE
78. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von supercat am 29.02.20 02:12

Danke für das Ende der Geschichte. Hat mir gut Gefallen
79. RE: Der besondere Auslandseinsatz

geschrieben von Doromi am 02.03.20 00:01

Hallo Johni,
als begeisterter Leser deiner Geschichte, möchte ich mich auch bedanken für die tolle Geschichte und dass diese auch einen gelungenen Abschluss gefunden hat.
Vielen Dank nochmals
Gruß Doromi


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