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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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Licentia poetica

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  Fiesta Mexicana Datum:22.08.21 16:04 IP: gespeichert Moderator melden


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Meine Güte, bin ich benommen. Ich fühle mich schwindelig, matt, müde, erschöpft und völlig fertig. Nur langsam komme ich zu mir. Leichte Kopfschmerzen spuken in meinem Schädel herum. Nur kriechend kommt die Erinnerung aus einem dichten Nebel hervor.

Ben und Marc, meine alten Freunde, wir hatten gestern eine Strandparty besucht. Wo bin ich überhaupt? Langsam schlag ich die Augen auf. Die Lider fühlen sich noch bleischwer an. Im Hotel bin ich nicht. Ein kahler mir unbekannter Raum. Es ist kühl. Ungewöhnlich. Schließlich sind wir nach Mexiko gereist. Ich... Wieso bin ich nackt?

Ich liege auf dem kalten Betonboden eines Kellerraumes? Eine kleine Lampe brennt an der Decke und gibt ein schwaches Licht von sich. Jetzt bemerke ich die schweren Ketten an Händen und Füßen. Ich springe hoch so gut es in den kurzen Ketten zwischen den Metallmanschetten geht und versuche sie abzumachen, aber sie sitzen bombenfest.

Etwa 30 Zentimeter lang sind die Ketten. Ich drehe mich im Kreis und sehe nur eine Stahltür, die von innen einen Knauf aufweist. Ich will hingehen, stelle aber schnell fest, dass eine weitere Kette von meiner Fußkette am Boden verankert ist und ich gar nicht bis zur Tür komme. Sie ist wahrscheinlich sowieso abgeschlossen. Ich rufe laut. „Hallo! Hallo! Ist da jemand? Ich bin eingeschlossen! Hallo! Aufmachen! Hallo?‟ Keine Reaktion.

Wer hat mich nackt in Ketten gelegt und eingesperrt? War das ein dummer Scherz von Ben und Marc? Ja, so musste es sein. Den beiden Chaoten würde ich das zutrauen. „Hey! Sehr witzig! Jetzt lasst mich wieder raus! Es ist kalt hier drin. Ich will meine Klamotten haben.‟ Keiner reagiert.

Sind die überhaupt in Hörweite? Wenn ich ohnmächtig war, dann sind die vielleicht in aller Seelenruhe am Beach sonnen und wollen sich später über mich lustig machen. Solche Scheißkerle! Dabei haben wir uns noch gestern ewige Treue und Bruderschaft geschworen. Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Jeder steht für jeden ein.

Die Zeit vergeht nur langsam, wenn man in einem Keller hockt, nackt, frierend, in Ketten. Mehr und mehr Ärger staut sich in mir auf. Diese Arschlöcher können was erleben! Damit sind sie definitiv zu weit gegangen. Das hat ein Nachspiel! So etwas lasse ich mir nicht gefallen. Respektlos so was. Das finden die wahrscheinlich total witzig.

Dann - endlich - höre ich die Tür. Schwere Riegel öffnen sich von außen. Die Stahltür öffnet sich, und ich will schon schimpfen, da sehe ich etwas völlig Unerwartetes: ein Mann wird in den Raum gestoßen, und die Tür schließt sich bereits, bevor ich noch jemanden erkennen kann. Dieser Mann ist nackt, trägt keine Ketten, dafür aber eine Art Isolationsmaske. Sein ganzer Kopf steckt unter einer bizarren Haube und ist am Hals mit einem Schloss gesichert.

Dann erkenne ich ihn endlich: Ben! Das Darth-Vader-Tattoo an der linken Schulter ist eindeutig. Ich rufe ihm zu, aber er reagiert nicht, sondern tastet blind im Raum umher und tapst vorsichtig Schritt für Schritt ohne Orientierung herum. Ich rufe erneut seinen Namen, aber die Kopfhaube scheint ihm seinen Hörsinn zu stehlen.

Ich recke mich nach ihm, aber er tastet im Raum umher, eine Wand entlang. - Nach einer Minute ist er in meiner Nähe, und ich strecke meine Ketten so, dass ich ihn am Arm fassen kann. Ben zuckt zurück und schlägt um sich. Ich versuche ihn zu beruhigen, aber er hört mich ja nicht. Wie soll ich das machen? Er zieht sich auf die andere Seite des Raumes zurück und rutscht an der Wand herunter in sitzende Stellung.

Mit dieser Kugel auf dem Kopf sieht und hört er nichts. Wie kann ich mit ihm kommunizieren? Und dann frage ich mich, wieso Ben hier ist? Hat Marc das alleine durchgezogen? Nein, das kann nicht sein. Waren wir alle drei etwa gekidnappt worden? In meiner Fantasie sehe ich mexikanische Kriminelle, die Lösegeld fordern wollen oder unsere Körper in der Wüste entsorgen.

Ich reiße an der Bodenkette, aber es bringt nichts. Frustriert sinke ich zu Boden und starre auf Ben. Und als wäre die Situation nicht skurril genug, höre ich wieder die Tür. Fast hatte ich es geahnt. Ich klirre mit den Ketten, stehe auf und frage mit rauer Stimme, was man von uns will. Aber die Entführer reagieren nicht, sondern stoßen Marc hinein. Auch er trägt diese bizarre Kopffesselung. Ben reagiert gar nicht. Kein Wunder, er bekommt von dem Neuzugang ja nichts mit. Und Marc, den ich an seinem großen Leberfleck an der linken Wade unzweifelhaft identifizieren kann, taumelt genauso hilflos wie Ben zuvor durch den Raum.

Dann erreicht Marc den sitzenden Ben, beide erschrecken und stoßen sich wild voneinander ab. Ben steht wieder auf und hält die Arme abwehrend vor sich, während Marc zwei Schritte zurückgetaumelt ist und um sich schlägt. Ich brülle los, aber niemand scheint mich zu hören. Die Isolationsmasken erfüllen ihren Zweck leider perfekt.

Jetzt steht es also fest: Wir sind von irgendwem entführt worden. Ich versuche mich an gestern Abend zu erinnern. Wir waren auf dieser Strandparty an einem abgelegenen Abschnitt, den uns mittags ein Einheimischer empfohlen hatte. Es gab reichlich Drinks und richtig heiße Girls. Wir haben es krass krachen lassen. Aber irgendwann war ich wie weggetreten. Wie bei einem Filmriss.

Mein Gedankenkarussel dreht sich wild. Kidnapper, die Lösegeld fordern, wären noch die günstigste Variante. Gab es nicht auch Organmafia in Mexiko? Oder Leute, die durch eine perverse Sexsekte für immer verschwanden? Mein Herz rast. Wir sind hier vollkommen ausgeliefert. Das Licht brennt permanent. Ist es morgens, mittags, abends oder nachts? Welchen Tag haben wir überhaupt? Meine Kehle ist auf jeden Fall so trocken, dass ich schon lange nichts mehr getrunken haben kann. Will man uns hier verdursten lassen?

Marc ist inzwischen in meiner Nähe an einer Wand heruntergerutscht und hat sich hingesetzt. Ich könnte ihn sogar mit einer Hand erreichen, aber was würde das bringen? Er würde wieder um sich schlagen. Er sitzt da mit gespreizten Beinen. Mein Blick wird unwillkürlich von seinem großen Luststab angezogen. Das ist mir noch nie so aufgefallen, wie gut mein Freund bestückt ist. Im nächsten Moment stöhne ich auf. Warum denke ich jetzt an so etwas?! Vielleicht weil mein eigener kleiner Mann nicht so besonders ausgeprägt ist.

Wenn man so viel Zeit hat, fällt einem das auf. Es ist ja nicht so, dass wir uns noch nie nackt gesehen hätten. Ich meine, wir waren öfter zusammen in der Sauna, haben uns nach dem Fußballtraining in der Umkleide umgezogen und geduscht. Einmal, das muss auf Marcs 20. Geburtstag gewesen sein, haben wir Strip-Poker gespielt und waren am Schluss alle irgendwie splitternackt. Und ein wenig betrunken. Wir sind schon eine geile Truppe!

Was haben wir alles schon für Scheiße gebaut?! OK, manches ging zu weit. Zum Beispiel, als Marc mir damals die Freundin ausgespannt hat. Kathi war schon drei Mal mit ihm fremdgegangen, bis sie sich offenbart und sich von mir getrennt hat. Ich habe ein halbes Jahr mit Marc kein Wort mehr gesprochen. Und dann hatte Kathi einige Monate später ein Auslandsstipendium erhalten und die Beziehung zu Marc beendet. Seitdem sind Marc und ich wieder cool miteinander. Komisch, als ob Kathie zwischen uns gestanden hat. War ja auch irgendwie so.

Aber Marc war und ist kein Kostverächter. Keine Ahnung, wie viel Bräute der schon in der Kiste hatte. Nur die Sache vor einem Jahr mit Bens jüngerer Schwester ist ein No-Go gewesen. Betty auf ihrem 18. Geburtstag zu befummeln... Wenn Ben nicht rechtzeitig dazwischengegangen wäre, wer weiß? Eine Jungfrau weniger. Ich schüttele meinen Kopf. Es ist nie so richtig geklärt worden, aber das Gerücht hält sich hartnäckig, dass Marc doch noch was mit ihr hatte. Betty bestreitet es bis heute. Trotzdem glaube ich, dass er ihr das Herz gebrochen hat. Aber das ist nur so ein Gefühl.

In der Vergangenheit schwelgen nutzt niemandem. Ich muss eine Lösung finden, die uns rettet. Hier und jetzt. Aber solange sich niemand sehen lässt, kann ich nichts machen. Das Warten macht einen wahnsinnig. Ich habe nun schon jeden Fleck an der Wand und der Decke sieben mal gezählt und kenne jeden kleinen Riss auf dem Betonboden auswendig. Und doch... Da bemerke ich etwas Neues: Neben der Tür hängt an einem kleinen Nagel ein Schlüssel.

Ich betrachte das Schloss an Marcs Kopfhaube. Ja, das könnte passen. Vielleicht... Aber wie komme ich dran? Für Marc und Ben wäre es kein Problem, wenn sie von dem Key wüssten. Leider fehlt mir jetzt eine Angelrute mit einem Magneten. Es gibt in diesem kahlen Keller einfach nichts außer uns. Außer uns... Ich... Ja! Wir haben alle drei unseren Wehrdienst bei der Marine gemacht. Morsezeichen! Ich tippte ihn an... Und er schlägt nach mir oder flüchtet. Mist!

Ich muss seine Aufmerksamkeit bekommen. Aber wie? Erst was einfaches. SOS. Ja, das muss er doch begreifen! Ich strecke mich. Die Ketten klirren laut, aber das hört er ja eh nicht, tippe schnell auf seinen Arm und hoffe... Er zuckt. Doch er bleibt sitzen. Wieder SOS. SOS. SOS. Er scheint sich zu mir zu drehen. Ich versuche es mit weiterem Text: ICH BIN JONAS - GEFANGEN - SCHLUESSEL FUER MASKE - GEH ZUR TUER - FINDE NAGEL.

Vor lauter Aufregung tippe ich nur diese Wortfetzen. Aber er scheint zu verstehen, tastet nach mir und steht dann auf. Ich drehe ihn Richtung Tür. Dann geht er los, die Hände nach vorne ausgestreckt. Er trifft auf den Eingang und wischt an der rechten Wand umher. Ich hätte ihm sagen sollen, dass der Nagel links hängt. Aber als er nichts findet, streicht er über die linke Wand. Ja! Er hat ihn! Ja! Er hat den Key!

Aber wie soll ich jetzt mit ihm reden? Hoffentlich weiß er selbst, was zu tun ist. Glücklicherweise tastet er an der Haube herum und findet das Schloss am Hals. Der Schlüssel muss nur noch passen... YES! Ich rufe es laut. Marc fummelt an der Haube herum und findet dann auch die einzelnen Gurte und Schnallen, löst eine nach der anderen und kann sich letztlich das ganze Teil vom Kopf ziehen. Er ist nassgeschwitzt darunter. Seine Augen kneift er zusammen. Wahrscheinlich ist es ihm zu hell. Er atmet schwer.

Dann starrt er mich an, den Raum, Ben. Sein Blick ist eindeutig: Wo sind wir? Was ist geschehen? Viel kann ich ihm da auch nicht sagen. Zunächst müssen wir Ben befreien. Als Marc ihn anfasst, schlägt der wild um sich, steht auf, rennt durch den Raum und knallt gegen eine Wand. Er zieht an der Haube und zerrt herum, dass ich glaube, dass er sich fast den Kopf vom Hals reißt oder sich das Genick bricht. Ich rufe Marc zu: „Sei vorsichtig! Sonst verletzt er sich.‟ Marc stöhnt genervt. „Was soll ich denn machen, Mann? Der dreht voll durch.‟

Statt sich weiter um Ben zu kümmern, dreht er sich zur Tür und reißt an dem Knauf, der sich aber keinen Millimeter drehen lässt. Ich schüttele den Kopf. „Das hat keinen Sinn.‟ Marc poltert gegen die Stahlplatte und brüllt: „Hey! Lasst uns raus hier! Was wollt ihr von uns?‟ Er lauscht an der Tür. „Verdammt! Ich kann nichts hören.‟ Ich frage ihn, ob er weiß, wie wir hier her gekommen sind. Marc schnaubt. „Wir waren auf dieser Party. Und dann bin ich irgendwann weggetreten und in dieser Kopfmaske aufgewacht. Jemand hat mich dann hier in den Raum gebracht.‟

Ich versuche mich zu erinnern. „Da war doch dieser Kerl. Der mit der weißen Hose und dem Hawaiihemd, der uns eine Runde Mojitos ausgegeben hat...‟ Marc sieht mich an. „Ja. Der Typ... Der muss uns da was reingemischt haben. Danach weiß ich nichts mehr.‟ Mir fällt etwas ein. „Ich glaube, ich weiß noch, wie ich Bens Stimme höre wie durch Watte. Er ruft meinen Namen.‟ Seufzend setze ich mich wieder auf den Boden. „Oh, Mann. Und zu Hause ahnen sie nicht mal was. Unser Rückflug ist erst in zwei Wochen. Bis dahin vermisst uns nicht mal jemand. Handyempfang ist ja in der ganzen Region nur schlecht.‟

Marc räuspert sich. „Dabei hat der Abend echt geil angefangen. Diese Fernanda ist ein echt heißes Gerät!‟ Ich schaue meinen Freund an. „Ihr ward ziemlich lange weg. Hast du die Kleine etwas gepoppt?‟ Marc lachte dreckig. „Was denkst du? Mit dem Minirock und den Titten hat sie ja förmlich danach geschrien. Und ich sag dir: Die Nummer war der Oberhammer!‟ Ich wundere mich. „Aber wolltest du nicht deine wilden Jahre ad acta legen und deiner Verlobten treu sein?‟ Marc grinst anzüglich. „Hatte ich vor. Aber, hey, wir sind in Mexiko. Wir wollen Party machen!‟

Ich antworte: „Schon. Aber die Kleine war ziemlich angeschickert. Was war denn das mit Ben eigentlich?‟ Marc fragt: „Was meinst du?‟ Ich mache ihn darauf aufmerksam, dass er und Ben die Mexikanerin gemeinsam hinter den Holzzaun geführt hatten. Marc lacht. „Ach so. Ja, Benny war dabei. Na, und? Wir hatten beide unseren Spaß.‟ Ich schlucke trocken. Marc amüsiert sich. „Was ist? Neidisch? Selbst schuld, wenn du dir keine schnappst.‟

Unser Gespräch wird unterbrochen von Ben, der wieder aggressiv an seiner Kopfmaske zieht und durch den Raum taumelt. Ich schlage vor, dass Marc ihn zu mir stößt, und ich ihn festhalte, während Marc das Schloss öffnen kann. Zunächst funktioniert der Plan nicht, aber dann packt Marc seinen Freund in den Schwitzkasten und bugsiert ihn zu mir. Ich nehme den Key und öffne das Schloss, dann die Riemen und Schnallen. Schließlich kann ich die Haube abziehen. Marc lässt los. Ben schaut wirr um sich und wirkt panisch. „Was... was... wer... Wo bin ich? Wer...‟

Er erkennt uns. Wir erklären ihm die Situation. Ben macht einen ängstlichen Eindruck. Dann tritt er plötzlich die Kopfmaske wütend durch den Raum. Erst jetzt ist er sich wohl der Nacktheit bewusst und hält sich den Schritt zu, doch dann merkt er, dass wir alle unbekleidet sind. Die Kühle in unserer Zelle lässt nach, was jedoch unseren Durst noch verstärkt. Wenn uns nicht bald jemand rettet, verrecken wir hier elendig.

Ben ächzte. „Warum sind wir nur zu dieser Party gefahren?! Man hört doch immer wieder, dass Touristen verschwinden.‟ Marc stimmt zu. „Ja, war das nicht deine Idee, Jonas?‟ Ich runzele die Stirn. „Nein, das haben wir gemeinsam entschieden.‟ Marc spielt nervös mit dem kleinen Schlüssel in seinen Fingern und meint plötzlich: „Vielleicht passt der auch in deine Kettenschlösser.‟ Ich nehme ihn entgegen und probiere es aus. Tatsächlich. Ich löse alle Ketten und bin frei. Ein wunderbares Gefühl.

Plötzlich zucken wir alle drei zusammen. Eine durch einen Computer verzerrte Stimme dröhnt in die Zelle. „Herzlich willkommen bei eurer Fiesta Mexicana. Ihr habt die Aufgabe in Raum Nr. 1 gemeistert. Die Tür ist nun entriegelt.‟ Ben springt auf. „Was? Wir sind frei? Ja!‟ Er läuft zur Tür und zieht am Knauf. Die Stahltür öffnet sich. Wir laufen hinter Ben her. Doch der Weg führt nicht in die Freiheit sondern nur in einen weiteren Raum. Er sieht fast genauso aus, wie der erste. Das Mauerwerk ist weiß gestrichen, der Boden grauer Beton, wie auch die Decke.

An der linken Wand ist eine Art Schließfach ins Mauerwerk eingelassen. Ein Tastenfeld für einen Zifferncode sehen wir daneben angebracht. Wieder ertönt die unheimliche Stimme: „Ihr seht das Schließfach. Darin befinden sich kühle Getränke. Den Öffnungscode erhaltet ihr als Belohnung, wenn einer von euch sich den Ballstretcher umlegt.‟ Die jungen Männer sehen sich fragend an und im Raum um. Dann finden sie einen Metallring, der an einer Wand auf dem Boden liegt. Marc macht große Augen. „Das ist doch so ein SM-Teil für die Eier.‟ Ich kenne so etwas nicht und zucke mit den Achseln.

Ben meint: „Den legt man sich um die Eier. Ja, wer macht´s?‟ Marc wehrt ab. „Ich bestimmt nicht.‟ Ben stellt fest: „Einer muss es tun. Komm, Jonas.‟ Ich bin entsetzt. Ich soll mir einen Metallring um die Nüsse legen? Marc nickt. „Ja, los. Wir haben alle Durst, oder?‟ Ich seufze. Die Vorstellung ist fürchterlich. Um meine Juwelen... Ich muss mich echt zusammenreißen, dann bücke ich mich und hebe das massive Ding an. Dabei stellen wir alle fest, dass es mit einer Kette im Boden verbunden ist, die sich aus einem kleinen Loch herausziehen lässt, aber leicht auf Spannung bleibt.

Ich stelle mich etwas ungeschickt an, bis Marc mir hilft. Mit einem Klickgeräusch rastet der Stretcher um meine Bälle ein. Ich muss eine Panik abwehren und versuche ruhig zu bleiben. Trotzdem fummel ich an dem Ding herum, um es wieder abzumachen, aber es sitzt an meinen Hoden fest und lässt sich nicht entfernen. Die Stimme von der Decke ertönt: „Gut gemacht. Der Code lautet 7100.‟ Marc gibt ihn ein, öffnet das Schließblech und holt drei Flaschen Wasser heraus. Wir stürzen den Inhalt gierig hinunter.

Es ist ein herrliches Gefühl, aber trotzdem macht mir die Hodenfessel Angst. Sie zieht meine Hoden nach unten. Die Kette tut ihr übriges. Mit einer Hand ziehe ich ein wenig in die andere Richtung, um das Gewicht zu verringern. Ich frage leicht hysterisch, wie es denn nun weitergehen soll. Marc zeigt zur Tür, die der anderen gegenüberliegt. „Da müssen wir wahrscheinlich als nächstes durch.‟ Ich ächze. „Ja, und ich? Wie soll ich mitkommen?‟ Ben versucht zu beruhigen. „Das geht gleich wieder auf. Wetten?‟

Stattdessen zieht sich die Kette einige Zentimeter in den Boden. Ich schreie auf. „Die Kette! Die verkürzt sich!‟ Ich ziehe mit aller Gewalt daran, was aber keine Wirkung zeigt. Ich muss jetzt schon fast genau über dem Loch stehen. Im nächsten Moment zieht sich die Kette weiter ein. Ich schreie wieder. Ich gehe auf die Knie. „Macht doch was!‟ Die zweite Tür springt auf. Marc und Ben schauen neugierig hinein. Dann sind sie verschwunden. Ich rufe panisch hinter ihnen her und ruckle an der Kette. Aber meine Freunde sind weg.

Flüchten die etwa ohne mich? Doch dann kommen sie kopfschüttelnd zurück. Marc verschränkt die Arme vor der Brust. „Mach ich nicht. Basta!‟ Ben sieht hilflos zu mir und zu Marc. Er gestikuliert in Richtung Nebenraum. „Wir müssen!‟ Er zeigt auf meine Fesselung, deren Kette sich gerade wieder einige Zentimeter weiter in den Boden zieht, so dass ich mich hinhocken muss. Marc: „Ihm passiert schon nichts.‟ Ben sieht meine Notlage anders. „Da wäre ich mir nicht so sicher, Mann.‟ Ich frage irritiert, was los ist.

Ben erklärt mir, dass die Stimme sie im Nebenraum aufgefordert hat, auf zwei Stühlen Platz zu nehmen; dann würde sich mein Ballstrecker lösen. Ich frage, wo das Problem ist. Marc meint gereizt: „Die sehen aus wie massive... Irgendwie martialisch. Wie ein Todesstuhl. Folterstuhl oder was auch immer. Und da sind so dicke Stahlschellen dran. Die klacken bestimmt zu, und wir sitzen im wahrsten Sinne des Wortes in der Falle.‟ Wieder verkürzt sich meine Kette. Ich beuge mich vor und strecke die Beine nach hinten aus, so dass ich jetzt auf dem Bauch liege. Trotzdem ist die Kette gespannt. Nur noch wenige Zentimeter, und der Strecker drückt meine Hoden auf den Boden. Und dann?

Vor meinem inneren Auge werden meine Kronjuwelen zerquetscht. „Jetzt folgt der Anweisung, verdammt! Seht ihr nicht, was hier abgeht? Beeilt euch! Wie könnt ihr da noch überlegen?!‟ Ben bewegt sich Richtung Tür, und Marc folgt ihm, wenn auch widerwillig. Ich höre noch seine Stimme: „Auf den Dingern sind wir absolut ausgeliefert. Was passiert dann?‟ Ben hört sich zittrig an. „Weiß ich nicht. Wir haben keine Wahl.‟ Marc brummelt. Es könnte geheißen haben: „Man hat immer eine Wahl.‟ Aber genau habe ich es nicht verstanden. Wieder zieht es an der Kette. Ich schreie in Panik auf.

Jetzt spüre ich, was ich befürchtet hatte: Meine Hoden haben den Boden erreicht und werden von dem Strecker dagegen gedrückt. Es schmerzt höllisch. Ich schreie: „Sitzt ihr endlich?‟ Wieder bewegt sich die Kette, und ich brülle vor Angst. Doch dann klackt plötzlich der Strecker auf und entlässt ruckartig meine empfindlichen Organe. Ich halte sie schnell mit beiden Händen schützend fest und hechel vor Aufregung. Ich laufe in den Nebenraum und sehe Ben und Marc auf zwei Metallstühlen sitzen, die regelrecht futuristisch und martialisch aussehen. Gewaltige und massive Möbel, die mit dicken Metallreifen meine Freunde restriktiv festgebunden haben. An Armen, Beinen, Füßen und am Hals liegen stählerne Bänder an, die die beiden Personen auf den Stühlen fixieren.

Die Tür knallt zu. Dann ertönt die verzerrte Stimme: „Herzlich willkommen in Raum Nr. 3. Jonas, du kannst nun dafür sorgen, dass ihr eure Freiheit wiedererlangt. Siehst du den Korb?‟ Ich sehe mich um und entdecke einen kleinen Bastkorb. Ich nicke, denn ich bin mir mittlerweile sicher, dass wir irgendwie videoüberwacht werden, auch wenn ich noch keine Kamera gefunden habe. Die Stimme gibt mir offenbar recht: „Sehr schön. Hole den Inhalt hervor.‟

Vorsichtig öffne ich den Deckel, als würde ich eine giftige Kobra vermuten. Doch es ist ein Metallgegenstand, der... Ich benötige einige Sekunden, bis ich begreife, dass es ein futuristisch anmutender Keuschheitsgürtel für Männer ist. Ich halte ihn hoch. Ben und Marc starren ihn an. Marc fragt: „Was soll diese Scheiße jetzt?‟ Die Stimme antwortet: „Jonas. Willst du dein und die Leben deiner Freunde retten? Wollt ihr die Freiheit zurück?‟ Ich bejahe. Die Stimme erklärt: „Dann musst du nur diesen KG einer Person anlegen. Danach öffnet sich die letzte Tür, und ihr seid frei.‟

Ich stutze. Was soll das? War da noch ein Haken dabei? So ein Sextoy konnte man auch ohne Schlüssel leicht aufbrechen. Doch die Stimme nimmt mir meine Hoffnung. „Dieser KG ist ausbruchsicher. Er kann nur mit professionellem Gerät zerstört werden. Aber das würde ich nicht versuchen, denn es hätte heftige Konsequenzen. Der KG hat eine Sicherung eingebaut. Sollte er manipuliert werden, geschieht etwas, was ihr sicherlich nicht wollt.‟

Die Stimme sprach es nicht aus, aber wir wissen alle, was gemeint ist. Wir sind also auf eine Öffnung angewiesen. Seltsamerweise ist gar kein Schloss zu erkennen. Die Stimme löst das Rätsel: „Der KG öffnet sich nach einer eingestellten Zeit automatisch. Diese Zeit beträgt exakt zwölf Jahre.‟ Ben schnappt nach Luft. Marc gibt einen merkwürdigen Laut von sich, der wohl eine Art Auflachen sein soll. Ich stehe da mit offenem Mund und starre den KG an. Zwölf Jahre?

Die Stimme lässt mir keine lange Bedenkzeit. „Jonas. Entscheide! Wer soll ihn tragen, damit ihr wieder in Freiheit leben könnt?‟ Unser Entführer meint es ernst. Zwölf Jahre Keuschheit. Wir sind alle Mitte 20. Das ist brutal. Das... Wer tut uns so etwas an? Dann fällt mir ein: Zumindest tut er einem von uns so etwas an. Die beiden anderen kommen unbeschwert aus der Sache raus. Ich muss es ja nicht selbst sein. Marc oder Ben... Ben oder Marc...

Ich nicke Ben mit dem Kinn zu. „Wäre es OK, wenn du...?‟ Ben ruft laut aus: „Hä? Bist du verrückt? Warum ich?‟ Ich stammele: „Weil... Marc ist verlobt...‟ Ben giftet und zerrt an seinen Fesseln. „Und was ist mit dir? Warum legst du ihn dir nicht selbst um? Aber ist ja klar, dass du einen von uns wählst!‟ Mir ist bewusst, dass ich kein Samariter bin. Natürlich will ich nicht so lange Zeit auf meine Sexualität verzichten. Aber welche Wahl habe ich sonst? Ich muss einen von beiden nehmen.

Marc ruft mahnend: „Jonas, wir kennen uns am längsten. Das kannst du mir nicht antun.‟ Ben starrt seinen Sitznachbarn an und faucht: „Oh, Mann! Die paar Monate! Das ist doch völlig latte! Jonas, bitte, Marc hätte es am ehesten verdient, wie der in der Gegend rumvögelt.‟ Dann rümpft er die Nase. „Du wirst auch deiner Nora fremdgehen. Es ist besser, wenn sie sich einen anderen Typen angelt.‟ Marc reißt an den Fesseln. „Du Arschloch! Pass bloß auf! Du bist doch nur neidisch, weil du keine abkriegst.‟ Er wendet sich an mich. „Hör zu, Jonas. Wenn du mich verschonst, werde ich dir das nie vergessen. Wir sind doch wie Brüder!‟

Ich seufze. Was soll ich nur machen? Einem von beiden muss ich gegen den Kopf stoßen. Mehr noch. Ich muss seine Zukunft sexuell gesehen versauen. Zwölf Jahre! Unvorstellbar... Ben schlägt vor: „Wir könnten losen. Das wäre fair.‟ Ich spüre, wie sich mein Puls beschleunigt. Damit wäre ich wieder im Spiel. Und das will ich eigentlich nicht. Marc beschwört mich: „Hey, Jonas. Ich bin doch dein bester Freund.‟ Ben dreht sich zu ihm. „Bullshit! Du hast Kathie gebumst, als sie noch mit ihm zusammen war. Schon vergessen?‟ Marc: „Das ist doch Schnee von gestern. Wir haben uns längst ausgesprochen, oder, Jonas? Nun sag was! Ich habe doch Recht. Steck Ben in den KG, und wir kommen hier alle wieder raus.‟

Ich merke, wie ich unwillkürlich einen Schritt auf Ben zu mache. Ben macht mir mit versicherndem Tonfall einen Vorschlag: „Ich habe Rücklagen. Und meine Eltern haben Geld, wie du weißt. Ich gebe dir, was du willst. 20.000? 50.000? Wie viel? Nenn eine Summe. Das geht in Ordnung.‟ Ich stoppe. 50.000 Euro? Aber... Nein, ich lasse mich doch nicht bestechen! Aber ich muss eine Wahl treffen. Marc brüllt: „Du Drecksack! Jonas lässt sich nicht kaufen!‟ Auf der anderen Seite... Marc hat damals echt mein Herz zerrissen, als er mit Kathie gepoppt hatte. Er hätte den KG verdient. Und 50.000 Euro... Ich glaube, ich habe mich entschieden.

Ich nicke. „Ja, ich weiß nun, wer ihn tragen soll.‟ In die beiden kommt wieder neues Leben. Sie reden auf mich ein, beschwören mich, beleidigen sich gegenseitig und wechseln von drohendem zu bettelndem Ansagen. Ich zeige auf Marc. Abrupt ist alles still. Marc macht ein würgendes Geräusch. „Was? Du nimmt echt mich? Mich? Nein!‟ Er schüttelt den Kopf. „Nein!‟ Ich seufze tief. „Es tut mir leid, Alter.‟ Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Ich nähere mich ihm, um den KG um seinen großen Sahnespender anzulegen. Er zappelt in dem Sitz herum, als wollte ich ihn entmannen. Na ja, für zwölf Jahre war es ja praktisch dasselbe. Ausgerechnet diesen Weiberhelden hat es erwischt. Tja, so ist das nun mal jetzt. Ich lege ihm den KG an, während er mich voller Hass anblitzt und mit den Zähnen knirscht. Das Klackgeräusch beim Schließen geht uns wohl alle durch Mark und Bein. Uns ist allen bewusst, was es bedeutet. Zwölf Jahre! Absolute Keuschheit!

Und dann ächze ich, als mir erst klar wird, dass Marc nicht mal mehr onanieren kann. Was habe ich ihm angetan? Aber ich bin gezwungen worden. Mein Freund starrt auf den KG, der ihn die nächsten Jahre 24/7 begleiten wird. Zur Arbeit, bei Freizeit, Sport, in der Dusche, im Bett. Immer. Ben grinst. Ich stöhne auf, völlig erschöpft. Ich sollte doch froh sein! Aber irgendwie lastet die Entscheidung auf meinem Gewissen.

Wir zucken alle zusammen, als die Stimme wieder ertönt. „Gute Wahl! Jonas, schau nun unter den Sitzen nach. Es müssten sich insgesamt drei Augenbinden dort befinden. Leg sie euch um!‟ Ich taste danach und findet drei schwarze Masken, setze sie Ben und Marc auf, und dann lege ich mir die dritte an. Die Stimme schallt durch den Raum: „Jonas! Du bleibst dort stehen und bewegst dich keinen Zentimeter!‟ Kurz darauf hören sie die Tür, die zum nächsten Raum führt.

Bis jetzt hatte jeder Raum zwei Türen. Wie viele von diesen Räumen gibt es denn hier noch, frage ich mich und lausche auf die Geräusche: Schritte. Metall klingt. Es hört sich so an, als würden Ben und Marc von den Stühlen befreit. Dann folgt Gepolter. Irgendetwas Schweres wird in den Raum gezogen. Das andere kann ich überhaupt nicht zuordnen. Was geht da vor mir ab?

Auf einmal packt mich eine Hand am Arm und zieht mich mit sich. Ich stolpere blind hinterher. Die Person macht mir klar, wie ich mich zu bewegen habe. Bald steige ich in etwas hinein. Eine Kiste? Dann soll ich mich hinsetzen. Dann hinlegen. Über mir rumpelt laut etwas. Wird der Deckel zugemacht? Ich taste um mich. Alles ist sehr eng. Ich befinde mich in der Kiste. Ich reiße mir die Binde vom Kopf, sehe aber nichts. Es ist dunkel. Ich bin in einer Kiste eingesperrt. Und dann höre ich die Stimme, die mir sehr bekannt vorkommt. Sie ist nicht mehr verzerrt. Kathi!

Das kann doch nicht sein. Wieso ist die in Mexiko? Sie lacht. Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Was ist hier los? Kathi klopft an meinen Deckel. „Jonas. Hallo. Lange nicht gesehen, was?‟ Ich frage, was das alles soll. Kathi möchte wissen: „Ahnst du, warum du in der Kiste steckst?‟ Ich ächze. „Nein.‟ Kathie fragt mich: „Weißt du noch, als wir zusammen die Bergtour in Griechenland gemacht haben?‟ Ich erinnere mich. Sie schnaubt. „Ja, war eigentlich ganz schön. Bis auf den Abend in dem Wald.‟ Mir kommen Bilder in den Kopf.

Kathi erinnert sich genau: „Als diese Typen kamen? Ich dachte, du beschützt mich vor ihnen. Aber was machst du? Nimmst die Beine in die Hand und haust ab. Du elender Feigling. Und mir nachher diese Ausreden auftischen...‟ Ich schließe die Augen und jammere: „Es tut mir leid, was damals geschehen ist.‟ Ja, ich hatte Scheiße gebaut. Statt mich um Kathi zu sorgen, hatte ich nichts Besseres zu tun gehabt, als mit dieser blonden Tramperin aus Holland rumzumachen. Kathie lacht humorlos auf. „Ja, klar.‟

Ich frage: „Bist du deshalb mit Marc fremdgegangen?‟ Kathie lacht erneut. „Deshalb? Nein. Schau deinen armseligen Zipfel an, und dann sieh dir Marcs Prügel an. Dann weißt du doch Bescheid. Es hat deinen Freund so richtig geil gemacht, mit mir zu poppen, während du nichtsahnend nebenan warst. Und ehrlich gesagt, mich auch.‟

Ich höre dumpf Marcs Stimme. Er ist offenbar auch in einer Kiste. „Kathi? Was machst du denn da? Lass mich raus hier! Was soll das alles?‟ Kathis Stimme antwortete: „Was das soll? Ja, glaubst du, ich habe vergessen, dass du mich im vergangenen Sommer abgefüllt hast und dann mit mir zu dieser Sexorgie gefahren bist?‟ Marc stammelt: „Aber... Du... wolltest doch das alles... auch. Wir haben doch nur... unseren Spaß gehabt.‟ Kathis Stimme ist eiskalt: „Du hast genug herum gevögelt für die nächsten zwölf Jahre.‟ Marc fleht: „Überlege es dir noch mal, Kathi. Wir könnten doch wieder zusammen...‟ Kathi braust auf. „Du hast zu Hause eine Verlobte! Du bist und bleibst ein Schwein.‟

Kratz- und Schleifgeräusche sind zu hören. Marcs Stimme wird immer leiser. Jemand bringt die Kiste offenbar hinaus. Ich atmet schnell. Mein Puls rast. Was passiert jetzt? Was soll ich in der Kiste? Ich bettele sie an, mich rauszulassen, aber Kathi erwidert nur: „Wir bringen dich zu deinem neuen Zuhause. Da darfst du aussteigen.‟ Ich bin außer mir. „Was für ein Zuhause?‟ Kathi kichert bitter. „Du sollst ruhig selbst mal erleben, wie das ist, ausgeliefert zu sein.‟

Was soll das bedeuten? Mir fällt ein: „Was ist mit Ben? Was hast du mit ihm vor? Was hat er dir getan?‟ Kathi antwortet fast schon amüsiert. „Nichts. Aber du hast ihm etwas angetan.‟ Ich stutze. „Ich?‟ Kathi seufzt. „Denk doch mal nach. Die Nacktbilder in Social Media? Erinnerst du dich?‟ Ich stöhne auf. „Das war ein dummer Streich. Und ich war betrunken, als ich sie hochgeladen habe. Und am nächsten Tag habe ich sie gelöscht.‟ Kathi schnalzt mit der Zunge. „Nachdem sie von zig Leuten schon geteilt waren.‟ Ich seufze. „Ja, sorry. Das habe ich doch schon längste mit Ben geklärt.‟ Plötzlich höre ich Bens Stimme: „Geklärt? Du hast gar nichts geklärt, du Arsch! Ich war damals die Heulsuse, die sich anstellt. Du hast dich noch lustig gemacht!‟ Kathi ergänzt: „Und nun wirst du die Konsequenzen tragen. Ich würde dir ja alles Gute für die Zukunft wünschen. Aber das wäre gelogen.‟

Ich atme tief durch. Was hat sie vor? Im nächsten Moment heben Leute meine Kiste an und tragen mich weg. Der Weg führt scheinbar noch durch einen weiteren Raum oder Gang, dann kommen wir an die Außentür, denn ich höre Zikaden und die Schritte der Träger, die auf Kiesboden knirschen. Nach ein paar Sekunden werde ich höher gehoben und mit Schwung irgendwo abgestellt. Ein Knall erfolgt. Ich bin vermutlich in einem Lieferwagen. Der anspringende Dieselmotor bestätigt meine Ahnung.

Die Fahrt ins Ungewisse dauert ewig. Es rumpelt und poltert. Wir fahren auf irgendwelche Nebenstraßen und Pisten. Dann hält der Wagen endlich an. Die Hecktür öffnet sich und schließlich macht jemand meine Kiste auf. Ich blinzelte in die grelle Sonne. Ich kann die dreckigen Gesichter von zwei Männern zumindest den Umrissen nach erkennen. „Frischfleisch‟, meint der eine Typ. Sie packen mich grob und zerren mit, nassgeschwitzt und nackt wie ich bin, aus der Kiste und nehmen mit in die Mitte, um mich zu einer Tür zu lotsen, die in eine Art Lagerhalle führt.

Im Innern ist es dunkel, doch ich erkenne viele Käfige, die teilweise von nackten Personen - Männern und Frauen - belegt werden. In einen leeren Käfig werde ich hineingestoßen. Der Typ, der vorhin schon gesprochen hatte, grinst mich schmierig an. „Willkommen in Cum-Paradise!‟ Er geht mit seinem Kumpanen durch eine weitere Tür an der anderen Seite der Halle. Ich erhasche einen kurzen Blick und sehe einen möblierten und mit Rotlicht beleuchteten Raum. Dann knallt die Tür zu. Ich schwitze immer mehr. Es ist brütend heiß in der Halle. Das muss doch alles ein Missverständnis sein. Ich werde mich beschweren! Hoffentlich kann ich bald mal jemanden sprechen, der hier was zu sagen hat.


Epilog

Marc merkt, wie jemand durch eine Ritze der Kiste etwas zu ihm hinein sprüht. Kurz darauf schwinden ihm die Sinne. Er wacht erst auf einem Bett wieder auf. Überrascht dreht er sich zu allen Seiten. Er ist in einem kleinen Zimmer. Er schaut aus dem runden Fenster: Wogende Wellen türmen sich bis zum Horizont. Marc murmelt ungläubig: „Ich bin auf einem Schiff?‟ Er springt auf. Er trägt eine Leinenhose und ein T-Shirt. Marc wundert sich. Was ist geschehen? Er erinnert sich noch an die Kiste, in die Kathi ihn gesteckt hatte.

Er verlässt das Zimmer und sucht jemanden. Das Schiff ist riesengroß. Bald merkt er, dass er sich auf einem Containerschiff befindet. An Deck türmen sich die riesigen Metallbehälter. Ein Besatzungsmitglied, dem Aussehen nach ein Asiate, kommt ihm entgegen. Marc fragt ihn sofort, wo er ist. Der Asiate erzählt ihm, dass er bewusstlos war und als Passagier an Bord ist. Mehr weiß er dazu nicht. Marc will den Zielhafen wissen. Der Matrose nennt Hamburg. Er rennt zurück in seine Kabine, reißt sich die Hosen runter und blickt auf den KG. Ein Zittern überkommt ihn am gesamten Körper, und er muss sich hinlegen. Kalter Schweiß durchnässt seine Kleidung. Zwölf Jahre...

Kathi und Ben liegen am Pool des mexikanischen Luxusressorts. Die Bikiniträgerin lächelt ihn glücklich an. „Das war der beste Sex gestern, den ich je hatte.‟ Ben grinst stolz. „Wir können nachher ja noch eine kleine Zugabe geben.‟ Sie stoßen mit ihren Cocktails an und nippen an den kühlen Mixgetränken. Kathi schickt eine SMS an Betty. „Fiesta Mexicana erledigt. M schmort für jeden Wichser auf der Party je ein Jahr im KG. LG K+B.‟

Ihre neue Heimat heißt Mexiko. Nach dem Urlaub wartet schon das eigene Domizil, eine kleine Hazienda mit weiß getünchten Wänden. Dann werden Strandspaziergänge und herrliche Sonne zum Alltag gehören. Ben schwelgt in der süßen Zukunft, bis Kathis ernste Stimme ihn aus dem Tagtraum herausreißt: „Sag mal, Jonas hat da was gesagt von dieser Fernanda. Du hast angeblich mitgemacht?‟ Ben verschluckte sich beinahe am Drink und knetet nervös seine Badebermudas. „Äh, nein, der hat nur Scheiße gelabert. Ich hatte Marc begleitet, aber ich habe doch nicht...‟ Er will schnell vom Thema ablenken. „Sag mal, was hättest du eigentlich gemacht, wenn Jonas mich in den KG gesteckt hätte und nicht Marc?‟ Kathi schmunzelt. „Dann würde ich wohl jetzt hier mit einem anderen süßen Boy am Pool liegen.‟

Sie wirft ihm einen kleinen Gegenstand zu. Ben schnappt ihn und starrt auf den Inhalt seiner Hände: eine Keuschheitsschelle. Er sieht erschrocken drein. Kathi lächelt ihn an. „Sicher ist sicher. Du wirst sie für mich tragen.‟ Ben keucht entsetzt. „Ist das dein Ernst?‟ Kathi holt einen kleinen Key hervor. „Keine Angst. Der KG öffnet sich nicht erst in zwölf Jahren. Ich kann ihn jederzeit aufschließen, wenn ich deinen Zauberstab brauche.‟ Ben erwidert matt: „Da bin ich ja beruhigt.‟ Kathi streckt sich genüsslich im Liegestuhl und genießt die Sonne. „Weißt du eigentlich, was ich besonders liebe?‟ Ben zuckt mit den Achseln. „Was denn?‟ Sie schmunzelt: „Cunnilingus.‟


ENDE
Viele Grüße von prallbeutel
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Meine Geschichten:
+++ Die gemeine Miriam +++ Das Unzuchts-Komplott +++ Im Reich der Megara +++ Die Nachtschicht seines Lebens +++ Optional Genetics +++ Venus +++ Regina +++ Inkasso +++
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Gummimaske
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Bernburg/Saale




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  RE: Fiesta Mexicana Datum:22.08.21 19:22 IP: gespeichert Moderator melden


Eine wirklich schöne Geschichte.Was es doch alles gibt?Würde gern mehr von dieser Sorte lesen.
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marmas71 Volljährigkeit geprüft
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HHier


Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur.

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  RE: Fiesta Mexicana Datum:22.08.21 19:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo prallbeutel,

ich muss mich meinem Vorschreiber anschliessen.

Da zeigt sich die wahre Freundschaft.

Welchem Freund Mann/Frau vertrauen kann.


Danke fürs schreiben.

Viele Grüße

marmas71
Meine Geschichten:
erste: Arbeitslohn leider noch nicht zuende geschrieben.
zweite: Gebändigte Lust leider auch nicht fertig.
dritte: Kurzgeschichte Er stört mich... beendet
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Erin
Stamm-Gast

Brandenburg


Lebe deine Träume

Beiträge: 544

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  RE: Fiesta Mexicana Datum:22.08.21 20:52 IP: gespeichert Moderator melden


Ja mal eine andere Geschichte aber gut geschrieben. Könnte noch mehr lesen davon.
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KG_Neuling33
Freak

Österreich


Verschlossen für die Liebe

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  RE: Fiesta Mexicana Datum:23.08.21 07:39 IP: gespeichert Moderator melden



Hallo prallbeutel,

Eine Tolle Idee, super Geschichte.

Gruß Kg Neuling 33
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folssom Volljährigkeit geprüft
Sklave/KG-Träger



Lieber durch Wahrheit unbeliebt, als durch Schleimerei beliebt

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  RE: Fiesta Mexicana Datum:23.08.21 23:14 IP: gespeichert Moderator melden


Man`n`soll die Frauen niemals unterschätzen.

Schöne Geschichte.
Sarah
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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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Licentia poetica

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  RE: Fiesta Mexicana Datum:29.08.21 13:01 IP: gespeichert Moderator melden


Zwölf Jahre später


Das „Cum Paradise‟ existiert längst nicht mehr. Dafür gibt es nun den Nachfolger „Freaky House‟. Die ausgewählten Gäste, die das dekadente Etablissement im Darknet finden, werden gegen Vorkasse mit verbundenen Augen und Kopfhörern zum Freaky House gefahren. Niemand darf den genauen Standort kennen.

Ein Typ in schmutzigem Hoodie und Cargohosen und mit einer auffallenden Narbe quer über die linke Wange spricht gerade in einem Raum einen Mann in edlem Seidenanzug an. „Boss, wir haben Fütterungszeit. Der Gast ist da. Juan bringt ihn rein. Wird Zeit. Unser Dicker schreit schon die ganze Zeit nach Futter. Ich habe drei Liter angemischt.‟ Der Boss brummt. „Ja, reicht.‟ Er stöhnte. „Dann ist der Fettsack endlich ruhig. Dann jammert nur noch Starving Bone. Aber der ist ja zum Glück in der schalldichten Zelle.‟

Sein Smartphone klingelt. „Ja. Was? Mir doch egal. Bring beide Junkies mit. Dann suche ich aus. Ja, heute. Um 20 Uhr ist der Gast hier und hat für eine Piñata bezahlt, und die kriegt er auch. Der Haken, das Bondagegeschirr... alles schon vorbereitet.‟ Der Gast ist schon etwas betagter und bringt einen Spazierstock mit. Den benötigte er heute nicht nur zum Laufen.

Ich höre das Signal. Schnell krabbele ich in Position. Ich rieche ihn schon von Weitem. Ein männlicher Duft. Sehr markant. Dann höre ich ein maskulines Stöhnen. Ich öffne mein Maul und nehme das Lustfleisch tief auf. Automatisch bewege ich den Kopf vor und zurück. So wie ich es immer tue. Ich gehorche so blind, wie ich bin. Ich muss mein Bestes geben. Nie wieder darf ich versagen. Wie vergangene Woche. Mein Meister hat mir die Windel ausgezogen und mich mit der elektrischen Analsonde bestraft. Nie wieder darf ich versagen. Ich bin Nummer 17, und ich bin der beste Blowjob-Slave von Mexiko.

Viel mehr als meine Zunge und meine Lippen ist mir ja auch nicht geblieben. Wenn mein Meister mich zum Schlafen in meinen Käfig trägt, kommen die wirren Gedanken. Gab es ein Leben davor? Dieser Doktore hat mir die Erinnerungen genommen. Mehr weiß ich nicht. Ich bin Nummer 17 und blase so gut wie kein anderer. Die dicke Spuckschlange in meinem Hals pocht und ist bereit, sich der zuckenden Ekstase hinzugeben. Ich werde ihr einen perfekten Abgang verschaffen. Ich darf nie wieder versagen. Keine Analsonde mehr! Auch, wenn ich schon sehr erschöpft bin. Es war ein langer Tag. Oder Nacht? Ich bin Nummer 17. Nur das zählt.

Marc feixt auf der Männertoilette vor sich hin. Er hat es geschafft. Die Perle würde mit ihm mitkommen. Perfektes Timing! Heute - nach zwölf Jahren! - würde sich sein KG öffnen. Jetzt ist er bereit, seine neu gewonnene Freiheit gebührend zu feiern. Diese Schlampe würde sich noch umgucken!

Er kehrt zurück zur Theke der Bar und fragt die hübsche Brünette, ob sie fahren wollen. Die Frau lächelt ihm zu und nickt. Im Auto versichert sie sich schüchtern: „Aber es ist OK, wenn wir wirklich nur ein Glas Wein trinken? Ich meine, für mehr bin ich nicht bereit. Noch nicht.‟ Marc meint jovial: „Aber sicher! Was hältst du denn von mir? Ich bin ein Gentleman. Du kannst mir vertrauen.‟ Sie atmet tief durch. Sie hat ihm von ihrem gewalttätigen Freund erzählt. Exfreund. Unterwegs malt er sich bereits aus, wie er Corinna nach ein paar Gläsern Wein die Klamotten vom Leib reißt und sie dann... Was ist das? Er spürt, wie sich etwas in seiner Hose anders anfühlt. Der KG hat sich geöffnet!

Marc atmet stöhnend aus. Nach zwölf Jahren! Der Moment ist gekommen! Es ist vorbei! Besser gesagt: Jetzt geht es los! Party! Weiber! Weiber und noch mehr Weiber! Am liebsten würde er anhalten und sich sofort auf die Schnalle stürzen. Aber das muss ausgiebig gefeiert werden. Also reißt er sich zusammen.

Sie kommen bei ihm an, und er öffnet ihr ganz charmant die Tür und führt sie in seine Liebeshöhle. Corinna wird nun doch ein wenig mulmig. Marc macht so einen bestimmenden Eindruck. Er wirkt fast schon aufdringlich. Wird er respektieren, dass sie keine Intimitäten mit ihm austauschen möchte? Langsam hat sie da ihre Zweifel. Kann man sich so täuschen? Ein so charmanter Mann. Und doch...

Marc grinst anzüglich. „Mach es dir doch gemütlich. Warum ziehst du nicht dein Jäckchen aus? Ich habe eine Überraschung für dich, Süße.‟ Corinna entblättert sich und sitzt nun in ihrem geblümten Kleid neben ihrer Bekanntschaft aus der Bar. Marc verschwindet kurz im Bad und entfernt seinen KG. Atemlos starrt er auf die fette Erektion hinab. Er fasst sie an und stöhnt laut. Am liebsten würde er sofort onanieren, aber er will seine Kanone lieber in einer weichen, unschuldigen Spalte abschießen.

Es kostet echte Disziplin, es noch einige Augenblicke länger aufzuschieben, aber das ist es wert! Er kippt seinen Prügel Richtung Bauchnabel, damit er die Hose nicht ganz so offensichtlich nach vorne ausbeult wie ein Zelt. Dann kehrt er ins Wohnzimmer zurück. „Trink doch noch ein Glas Wein.‟ Corinna lächelt. „Ich glaube, ich habe schon genug.‟

Marc streicht ihr über den Oberschenkel, die Frau zuckt, Marcs Hand wandert immer höher und zwischen die Schenkel. Corinna erstarrt. „Bitte nicht.‟ Sie schaut ihn mit großen ängstlichen Augen an. Marc beugt sich schwer über die zierliche Frau und greift mit der anderen Hand nach der Brust. „Jetzt zier dich doch nicht so!‟ In diesem Moment klingelt es am Wohnungseingang. Marc ächzt auf. „Wer stört denn da mitten in der Nacht? Der kann was erleben! Dem poliere ich...‟

Er reißt die Tür auf. „Was ist? Was willst...‟ Ein Zischen erfolgt. Irgendwas... Dieser Geruch... Woran erinnert ihn dieser Geruch? Diese Frau... Das... ist das nicht... Marc wird schwindelig. Er packt den Türrahmen, um sich festzuhalten, aber dann bricht er zusammen, und alles ist schwarz.

Marc kommt langsam zu sich. Dumpfe Stimmen sind im Hintergrund zu hören. Es dauert eine Weile, bis er begreift, dass die Personen direkt neben ihm stehen. Sein Blick ist noch leicht verschwommen. Dann erkennt er Corinna. Und die zweite Frau... Das ist doch... Er hat sie zwölf Jahre lang nicht gesehen. Betty! Bens Schwester. Was machen diese Weiber... Und wieso liegt er in seinem Bett... Nackt! Und gefesselt mit gespreizten Armen und Beinen an den Bettpfosten festgebunden.

Er giftet sie an: „Was soll das?‟ Betty zeigt zu seinen Lenden. Erst jetzt merkt er, dass er einen KG trägt. Seinen KG. Sie grinst. „Zwölf Jahre haben dich nicht geändert. Du bist immer noch das gleiche dumme Macho-Schwein wie früher. Und deshalb...‟ Corinna kichert. „Du hattest deine Chance, Süßer.‟ Das letzte Wort spricht sie ironisch aus. Betty zuckt mit den Achseln. „Leider mussten wir dich erneut für zwölf Jahre einsperren.‟

Marc begehrt wütend auf, zerrt an den Fesseln und hüpft auf der Matratze so weit es die Fesselung zulässt. Er beschimpft die Frauen in obszöner Weise bis Betty ihn mit einem Ballgag knebelt. Und dann muss Marc zusehen, wie sich die beiden streicheln, ausziehen und lieben. Direkt vor ihm, über ihm. Auf dem Bett. Die heißeste Lesbenshow aller Zeiten!

Beide erreichen einen intensiven Orgasmus und küssen und liebkosen sich. Marc starrt auf die heißen Brüste, auf die runden Hintern und die rasierte Venus von Betty. Auch Corinnas Liebeshöhle ist rasiert und zusätzlich gepierct. Die beiden Damen lassen sich Zeit und ziehen sich schließlich wieder an und verabschieden sich mit Luftküssen. Marc brüllt in den Knebel und reißt an den Gurten. Zwecklos. Betty und ihre Freundin verschwinden.

Es ist alles vorbereitet. Noch heute geht ihr Flug nach Mexiko, wo sie auf der Hazienda ihres Bruders leben werden. Marc wird sie nicht finden. Er wird die nächsten zwölf Jahre im KG schmoren. Das wird ihm gerade klar, als er hilflos an die Decke seines Schlafzimmers schaut. Er brüllt verzweifelt und frustriert in den Knebel. So laut er kann. Bis er keine Luft und Kraft mehr hat.

Seit seinem 25. Lebensjahr hat er keinen Orgasmus mehr gehabt. Jetzt ist er 37 Jahre alt. Mit 49 würde er frei sein. Marc kommen Tränen des Selbstmitleids. Er schluchzt laut und weint hemmungslos. Irgendwann hat er auch dafür keine Kraft mehr. Apathisch liegt er auf der Matratze. Da kommt ihm der Gedanke, dass er gar keine zwölf Jahre mehr hat. Er wird in seiner Wohnung verdursten.

Wer soll ihn retten? Die Gurte sind bombenfest. Er kann sich nicht befreien. Panik steigt in ihm auf. Er fühlt ein warmes, feuchtes Gefühl zwischen den Beinen. Leise wimmert er. Eine Stunde später hört er eine Stimme. Ist das seine Nachbarin, diese blöde Kuh Marita? Wie kommt die in seine Wohnung? Ausgerechnet die! Betty muss ihr den Schlüssel gegeben haben und die Bitte, nach ihm zu sehen.

Marc hört Schritte vor der Tür zum Schlafzimmer, dann öffnet sie sich. Marita steht dort und starrt ihn an. Im ersten Augenblick ist sie wie erstarrt und macht einen entsetzten Eindruck, doch dann entwickelt sich in ihrem feisten Gesicht ein dreckiges Grinsen. „Marc. Du kannst mir später danken.‟ Zunächst macht sie zahlreiche Fotos mit ihrem Handy und schickt sie verschlüsselt an ihre Datencloud. Sie kann ihr Glück noch gar nicht fassen. Sie fragt sich, was dieser blöde Macho wohl alles für sie tun wird, damit die Bilder unter Verschluss bleiben.

Endlich erlöst sie ihn aus seinen Fesseln. Nur die wichtigste Restriktion bleibt ihm erhalten: der KG. Zwölf weitere Jahre. Marc keucht. Schamrot im Gesicht hält er sich eine Decke vor die Männlichkeit und hofft, dass diese ungeliebte Zeugin von nebenan endlich verschwindet und am besten alles, was sie gesehen hat, vergisst. Aber er weiß, dass das nicht der Fall sein wird.

Er bricht mental zusammen. Kniend vor dem Bett geht eine Veränderung in ihm vonstatten. Er schwört sich, ab sofort das weibliche Geschlecht zu ehren und zu respektieren. Und er wird bei Marita anfangen. Es kostet Überwindung. Er hat das Gefühl, sich zu erniedrigen. Aber es gibt keine andere Möglichkeit. Er weiß, wenn er sich nicht ändert, wird er auch in zwölf Jahren nicht frei sein. Aber das muss er garantieren. Um welchen Preis auch immer.

Marc kriecht auf Knien auf Marita zu und küsst wie aus einem Reflex heraus ihre Schuhe. „Danke, du hast mir das Leben gerettet.‟ Marita blickt hämisch auf ihn hinab. Was für eine armselige Gestalt er doch ist! Sie spürt, wie sie die Situation genießt. Dieses Großmaul Marc kriecht vor ihr wie ein Wurm. Wie wunderbar! Ihre erotischen Fantasien werden wahr! Sie wird ihn zu ihrer Marionette machen. Zu ihrem Sexsklaven.

Eigentlich hat sie eine Abneigung gegen ihren Nachbarn. Aber das bezieht sich auf seinen unappetitlichen Sexismus. Wenn sie sein Wesen komplett umkrempeln kann, ihn zu einem devoten und gehorsamen Diener machen kann, dann ist das prima. Er sieht immerhin verdammt gut aus. Seinen Geist wird sie nun auch noch perfektionieren. Und sie hat zwölf Jahre lang Zeit, um ihn zu ihrem willenlosen Sklaven zu erziehen.

Ihr fallen nach und nach immer mehr Dinge ein, die Marc ihr in den vergangenen Monaten an den Kopf geworfen hat. Sie beleidigt, sie anmaßend und herabwürdigend behandelt. Das muss sie bestrafen. Oh, und sie weiß auch schon wie. Eine ihrer liebsten Fantasien wird wahr: Sie züchtigt Marcs Knackarsch mit einem Rohrstock. Marita stöhnt leise auf. Sie spürt die Erregung in ihr. Die Vorfreude, als sie auf das devote Etwas vor ihren Füßen hinabblickt.

Marita befiehlt: „Zieh dich an! Und dann fährst du in die Stadt und besorgst mir einen schönen Rohrstock. Beeil dich!‟ Mit diesen Worten lässt sie ihn allein und geht zurück in ihre Wohnung. Marc schluckt. Zitternd kommt er auf die Füße. Wimmernd aber gehorsam murmelt er: „Einen Rohrstock.‟ Er zieht sich an und macht sich auf den Weg. Auf den Weg in sein neues Leben. Und ganz langsam dämmert ihm, dass er das Richtige tut. Es fühlt sich noch fremd an. Er hat Angst. Es bereitet ihm Scham und Furcht. Aber er weiß, tief in sich, er geht den Weg, der ihm bestimmt ist. Und er wird gut sein.

Nach einem langen Flug kommen Betty und Corinna endlich in Mexiko-City an. Ben und Kathi holen sie am Flughafen ab. Die herzliche Begrüßung fällt stürmisch aus. Über Marc sind Ben und Kathi schon informiert. Unterwegs im Geländewagen haben sie auf der langen Fahrt zur Hazienda reichlich Zeit, um über die Geschehnisse zu sprechen. Die Straßen sind holprig, und sie werden immer schmaler und holpriger, je weiter sie sich dem Ziel nähern.

Betty und Corinna haben für die ersten Tage nur jeweils zwei Koffer dabei. Ihr wichtigstes Hab und Gut folgt dann in wenigen Wochen per Schiffscontainer. Da die beiden Frauen Softwareprogrammiererinnen sind, können sie im Home-Office in Mexiko arbeiten, obwohl ihre Firma in Luxemburg liegt. Und die Veranda der Hazienda ist das schönste Sonnendeck aller Zeiten.

Mitten im Nirgendwo in der Nähe der Küste liegt das Haus auf einem endlos erscheinenden Grundstück. Ben ist stolz. „Wir sind wirklich mitten in der Natur. Weit weg von der nächsten Bebauung. Selbst die Nachbarn liegen meilenweit entfernt.‟ Kathi nickt. „Und die haben wir erst ein oder zwei Mal zu Gesicht bekommen. Ein netter älterer Mann. So ein richtiger Einheimischer. Wohnt etwa fünf Meilen von hier in schwer zugänglichem Gebiet. Felsen und Schluchten. Keine Ahnung, was der da anpflanzt. Seine Zufahrt liegt auf der anderen Seite des Berges.‟ Ben winkt. „Jetzt kommt erst mal rein in die gute Stube. Heute feiern wir eure Ankunft. Ich habe einen fantastischen Grill. Ihr werdet sehen. So gut habt ihr noch nie gegessen.‟

Der nette ältere Mann von Nebenan schlurft zu Fuß auf der Piste zu seinem Haus mit dem Lager. Mit seinem Fernglas hatte er die Ankunft der Gäste seiner Nachbarn beobachtet. Jetzt ist er beruhigt. Es scheinen Gäste der Hazienda im Süden zu sein. Keine Touristen, die in der Gegend herumstreunen und zu neugierig werden. Er lässt sich in einen knarrenden Schaukelstuhl fallen und greift nach einer Flasche Tequila.

Im Nebenraum öffnet sich ein Wandpaneel, das als Bücherregal getarnt ist, und ein Mann erscheint, der hier irgendwie überhaupt nicht herzugehören scheint: Designeranzug aus exklusiver Seide, polierte Lederschuhe. Er schließt das „Regal‟ wieder und verlässt das Haus, um in einen schweren Geländewagen mit abgedunkelten Scheiben zu steigen. Unbemerkt verlässt er das Grundstück Richtung Norden. Er ist auf dem Weg, um einen Gast abzuholen. Einen Gast, der viel Geld bezahlt hat, um hier zu sein. Um Nummer 17 kennenzulernen.


ENDE
Viele Grüße von prallbeutel
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Erin
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User ist offline
  RE: Fiesta Mexicana Datum:29.08.21 22:26 IP: gespeichert Moderator melden


Eine schöne Fortsetzung. Das lässt ja noch einiges erwarten, also schreibweiter so.
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