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RE: Leon City Storys
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Datum:15.06.25 00:21 IP: gespeichert
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Danke für die Fortsetzung, hier kommen wirklich so viele Charaktere zusammen, richtig gut 🙏
Bin mal sehr gespannt auf welche Spur Luke mit Rilliana jetzt gekommen ist
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RE: Leon City Storys
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Datum:15.06.25 15:03 IP: gespeichert
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Gern geschehen! In der tat sollten alle girls drin sein. Leider hat nicht jede von ihnen eine große Rolle spielen können (Sorry Jade XD)
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 Die Wahrheit ist ein dreischneidiges Schwert, deine Wahrheit, meine Wahrheit und die Wahrheit selbst.
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.06.25 22:58 IP: gespeichert
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So nach langer Abwesenheit auf Grund von Beruflichem- und Privaten-Stress, und einem abgerauchtem Rechner, hatte ich jetzt mal die Zeit hier die ganzen Fortsetzunge zu lesen die ich vor mir her geschoben hatte. Ich muss sagen alles sehr interessant. Ich bin sehr gespannt wie sich alles weiter entwickelt.
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Story-Writer
  
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.06.25 23:02 IP: gespeichert
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Dankeschön!
Willkommen zurück in LeonCity <3
Ich hoffe bei dir ist jetzt wieder alles in Ordnung.
Tja wie geht es weiter. Gerade, ehrlich gesagt, keine Ahnung :/
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Story-Writer
  
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RE: Leon City Storys
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Datum:19.07.25 14:45 IP: gespeichert
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LCs 32
Normales Mädchen fällt in Magische Fallen
„Celine, ich möchte dich nochmal darauf hinweisen, dass ich Hilfe brauche, um die Inventur auf dem Dachboden durchzuführen“, sagte Chloe und trommelte auf einem Klemmbrett mit leeren Listen herum. Sie hatte Sportschuhe und eine bequeme schwarze Leggings an sowie ein weißes Spandex-Shirt mit dem C&T-Logo darauf. Ihre Chefin sah sie von der Seite schief an, da sie gerade dabei war, Daten auszuwerten, und sich dabei konzentrieren musste.
„Chloe kannst du das nicht an einem anderen Tag machen? Ich muss ein paar Dinge …“
„Nein, kann ich nicht! Seit du mir den Auftrag dafür gegeben hast und ich kurz nachgeschaut habe, höre ich ein Ticken vom Dachboden. Dort oben spukt es oder so, und ich habe keine Lust, dass das Dach explodiert, während ich schlafe! Kannst du nicht eben mitkommen und …“
„Das, wiederum, kann ich nicht“, unterbrach Celine und legte ihr eigenes Klemmbrett beiseite, „Caitlyn beklagt sich über Kopfschmerzen und ich muss dem auf dem Grund gehen. Irgendetwas stimmte nicht bei dem Event und ich muss herausfinden was.“
Chloes Mund verzog sich. Natürlich wollte sie nicht undankbar über den Job erscheinen und erst recht nicht rücksichtslos. Dennoch verschränkte sie ihre Arme vor ihrer Brust.
„Kannst du mir zumindest sagen, was da oben ungefähr ist?“
Celine runzelte die Stirn.
„Nun … ähm, einiges … aber keine Bombe und nichts, was dich umbringen könnte.“
„Sehr beruhigend“, kommentierte Chloe sarkastisch.
„Ich … schau Rilliana hat halt einiges Zeug aus aller Welt dort oben abgeladen, zusätzlich zu den paar Sachen, die ich dort bereits hatte. Ich verspreche dir, dass ich morgen …“
„Celiiiiiiine …“
Die Hexe stöhnte lang und genervt auf.
„Schau ich …“, fing Celine an, doch unterbrach sie sich, als sie ihre Stiefschwester Trisha sah, die gerade gähnend an der Tür zu ihrem Labor vorbeischlurfte, „TRISHA!“
Die Katzenshifterin kam zurück und ließ ihren Kopf knapp hinter der Tür hervorschauen. Ihre müden Augen waren auf ihre Schwester und Chloe geheftet.
„Was los?“, fragte das Catgirl knapp, als wollte sie nur so schnell wie möglich in ihr Bett.
„Chloe hier muss eine Inventur von den ganzen Magischen Artefakten durchführen, die wir auf ihrem Dachboden abgeladen haben. Ich erwarte, dass du ihr dabei hilfst!“
Trisha sah Chloe an, die machtlos mit den Schultern zuckte.
„Kannst du das nicht alleine?“
„Ich habe Angst, dass ich explodiere …“
„Berechtigte Angst“, kommentierte Trisha, „Nun, leider bin ich ein bisschen müde und ich habe frei, also …“
„Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir ein bisschen deiner Zeit leihen könntest“, sagte Chloe rasch, bevor Trisha verschwinden konnte, „Ich würde mich um einiges sicherer fühlen, wenn jemand wie du auf mich aufpasst.“
„Jemand wie ich?“
„Naja … eine Magierin?“
„Wir hängen eindeutig zu wenig miteinander rum. Ich kann nicht zaubern, im Gegensatz zu meiner werten Stiefschwester“, erklärte Trisha und zog eine Schnute.
„Oh … dann ähm Warte ich vielleicht doch. Nicht, dass dort etwas …“, fing Chloe an, doch wurde sie nun von Trisha unterbrochen.
„Wow, wow, wow, wow! Ich bin genauso hilfreich wie Celine, nur damit das klar ist!“
„Najaaaaa …“
„Celine, halt die Klappe! Fein! Ich komme mit und passe auf, dass dir nichts … Schlimmes … passiert!“, sagte Trisha barsch und ging zurück zur Haustür. Chloe sah nervös zu Celine.
„Habe ich etwas Falsches gesagt?“
„Naaaaa, Trisha ist nur ein bisschen angefressen, das sie jetzt nicht schlafen kann. Sie hat spätere Arbeitszeiten und eigentlich ganz andere Aufgaben als du. Außerdem ist Magie immer ein heißes Thema in unserem Haus“, sagte Celine und winkte ab, „aber sie sollte genauso gut die Dinge da oben händeln können wie ich oder Rilliana.“
Chloe nickte, doch innerlich war sie in voller Panik.
„Gut, dann … gehe ich mal“, sagte sie hölzern und folgte Trisha zu ihrem kleinen Haus.
„Wirklich hübsch, was du aus der alten Bude gemacht hast“, kommentierte Trisha während sie mit den Händen hinter ihrem Kopf durch das Wohnzimmer lief und ihr Schweif leicht hin und her wedelte. Besonders aufmerksam betrachtete sie die weiche, weiße Couch und die Kissen auf ihr mit Meerjungfrauenmotiv.
„Ähm, danke …“, murmelte Chloe und schloss nervös die Tür hinter sich, „Wollen wir dann hoch?“
Chloe drehte sich um, doch Trisha war verschwunden.
„Trisha?“
„Wohnzimmer.“
Chloe ging in den Raum, wo sich das Catgirl bereits der Länge nach auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte.
„Was machst du? Der Dachboden ist oben.“
„Jup. Da wo üblicherweise Dachböden sind“, bestätigte Trisha.
„Warum legst du dich dann hin?“
„Ich bin müde.“
„Ich weiß, aber hast du nicht gesagt …“
„Ich habe gesagt ich schaue das dir nichts Schlimmes passiert. Ich weiß, dass dort oben nichts ist, was gefährlich ist, alsooooo … gute Nacht.“
„Trisha, komm schon. Ich mach mir echt Sorgen und …“, fing Chloe erneut an, doch wurde sie zum wiederholten Male unterbrochen.
„Ich sag dir was. Du lässt mich pennen, und wenn du mich brauchst, schrei einfach.“
Chloe starrte sie entgeistert an.
„Das ist nicht dein Ernst.“
„Oh doch ist es. Ich habe wirklich keinen Bock auf eine Inventur, aber hey, wenn was passiert, bin ich sofort da. Keine Sorge.“
Chloe klappte der Mund auf und plötzlich hatte sie eine Vermutung, warum ihre kleine Schwester in letzter Zeit so unausstehlich gewesen war. Kim hatte anscheinend etwas zu lange mit dem Catgirl zusammengehangen und sich das ein oder andere von ihr abgekuckt. Chloe leckte sich über die Lippen, um Trisha ihre Meinung zu sagen, doch stöhnte sie stattdessen und gab auf. Alleine und nervös ging sie die Treppe hinauf und klappte die Luke zum Dachboden auf. Eine Leiter klappte auf und sofort waberten Staubwolken aus der Öffnung herunter und bescherten Chloe eine Gänsehaut.
„Als wäre ich in einer Horrorserie“, murmelte Chloe.
„NAAA, übertreib nicht Chloe. Du bist noch nicht mal hochgelaufen“, rief Trisha die Treppe hoch, und Chloe blinzelte.
„Das hast du gehört?“
„Klar. Ich habe ziemlich gute Ohren! Wie gesagt. Du musst dir keine Sorgen machen“, rief Trisha zurück, „jetzt hoch mit dir! Hophop!“
Chloe ballte ihre freie Hand zu einer Faust und ihre Arme fingen an zu zittern. Doch sie biss sich auf die Zunge, um nichts Falsches zu sagen, und trampelte die Treppe hoch. Oben angekommen zückte sie einen Stift und strich die Liste auf ihrem Klemmbrett glatt.
„So, wo fangen wir an …“, murmelte Chloe und zuckte zusammen, als sie wieder das Ticken hörte, „Okay … das ist nur eine Uhr oder so … ich muss mir keine Sorgen machen.“
Chloe sah sich mit zitternden Fingern um, um irgendwo die Uhr zu sehen, doch blieben ihre Augen auf einem Teppich hängen, der mitten im Raum lag. Zumindest glaubte Chloe, dass es ein Teppich war, denn sie konnte nur sehen, dass auf dem Boden ein schwarzer Fleck lag, der alles Licht im Dachboden einzusaugen schien.
„Das war das letzte Mal nicht da …“, murmelte Chloe und sah auf ihre Liste, „Name/ Beschreibung … Pechschwarzer Teppich. Zauber/Fähigkeit … Verdammt, Celine, was soll ich sagen? Dunkler als Schwarz Zauber? Sieht aus wie eine Fallgrube?“
Sie bückte sich zu dem Teppich hinunter und drückte vorsichtig gegen den Rand des Teppichs.
„Latex?“, murmelte Chloe und trug ihre Beobachtung in ihre Liste ein, „aber dicker?“
Sie fühlte weiter und presste ihre ganze Hand auf ihn. Er gab nach, doch spürte Chloe darunter nicht den Boden. Eigentlich spürte sie gar nichts außer das nachgebende Latex unter ihrer Hand, und plötzlich kippte sie nach vorne über. Mit weit aufgerissenen Augen fiel sie fluchend einfach in den Latextteppich hinein. Doch nur ein kurzes Stück, denn das Latex dehnte sich unter ihrem Körpergewicht und hielt sie kopfüber wie in einem Sack gefangen. Sie spürte, dass es immer enger wurde, und sie konnte über sich die Öffnung sehen, die immer kleiner wurde, bis sie nur noch faustgroß war.
„Was zum …“, murmelte Chloe und sträubte sich gegen das Latex, doch fand sie keinen Halt an dem glitschigen und dehnbaren Material. Sie mühte sich ab, sich richtig zu drehen, und schnaufte laut auf vor Anstrengung. Doch letztlich schaffte sie es, sich in dem Sack aufzurichten. Ihre Füße versanken tiefer in dem Latex, und obwohl sie nun näher an der Öffnung sein sollte, sah es immer noch so aus, als wäre sie unerreichbar fern. Chloe streckte ihre Hände hoch und versuchte zu springen, doch das Latex dehnte sich einfach unter ihr weg und sie konnte keine Kraft aufbauen.
„Komm schon“, knurrte sie und hämmerte frustriert gegen die Latexwand neben ihrem Gesicht. Sie konnte noch nicht mal ihre Finger in das Latex drücken, um es zu zerreißen. Sie wollte auch eigentlich nicht herausfinden, was mit ihr passieren würde, wenn sie das Artefakt kaputtmachte, während sie eigentlich durch die Decke und in Kims Zimmer hängen musste.
„Haaaaa … ich habe keine Minute durchgehalten …“, murmelte Chloe und atmete tief aus, „TRISHA? Ich stecke fest!“
Chloe hörte ein lautes Stöhnen und wie sich das Catgirl streckte, dann wie sie die Treppen hinaufstieg.
„Also Chloe wenn du mich jetzt verarschst, um mich nach oben zu locken, dann … Wo bist du?“
„Im Teppich.“
„Teppich?“
„Das riesige schwarze Loch! Mitten im Raum!“
„Ich muss dich enttäuschen, Chloe hier ist nirgendwo … oh … Jetzt sehe ich es. Es ist ein eher kleiner Teppich“, sagte Trisha und Chloe konnte hören, wie sie in ihrer Hose herumfummelte, und einige Augenblicke später leuchtete das Catgirl mit ihrem Handy auf Chloe hinunter.
„Da hast du ja was Schickes gefunden“, rief sie hinunter.
„Kannst du mich einfach hier rausholen?“
„Moment“, sagte Trisha lachend, und ihr Handy blitzte kurz auf, „jetzt hole ich dich raus und schicke das hier Rilliana“
„Haha.“
Trisha zog den Rand der Öffnung immer weiter auf. Chloe spürte, wie sie langsam mehr Platz bekam und letztlich über dem Boden wuchs. Sie robbte sich aus dem Loch und rollte sich zur Seite.
„Was zur Hölle ist das!?“, fragte Chloe.
„Eine Latexfallgrube, oder so? Ich glaube Rilliana hat mal davon erzählt und ich konnte mich daran erinnern wie man jemanden da wieder rausholt“, erklärte Trisha wieder mit leicht wedelnden Schweif sie bückte sich hinunter und reichte Chloe ihr Klemmbrett, „Alsooo ich bin dann wieder unten. Versuch nicht, alle Fallen einzusammeln. Bin müde.“
„Kannst du nicht …“
„Nein“, sagte Trisha freundlich lächelnd und drückte den Teppich zusammen, bis er so klein war wie ein Blatt Papier, „das hier nehme ich dir aber schon mal ab … und das hier?“
Trisha beäugte ein reisekoffergroßes, pinkes Puppenhaus auf einer Kommode und runzelte besorgt die Stirn.
„Was ist das?“
„Etwas was man als gefährlich einstufen könnte und mir ein paar Albträume bereitet hat. Fass es am besten nicht an, und ich bitte Celine … es zu verbrennen oder so. Ignorier es vorerst am besten“, erklärte Trisha und machte einen großen Bogen um das Puppenhaus, als wäre es eine Bombe, bevor sie die Treppe hinunterging.
„Weiter machen!“, schallte es noch die Treppe hoch, was Chloe sofort wieder zur Weißglut trieb. Doch war ihr Frust nur von kurzer Dauer, da sie eine Aufgabe hatte, und notierte die Eigenschaften der Fallgrube und wie man wieder herauskam, sowie das Puppenhaus zumindest namentlich.
„So was haben wir hier noch …“, murmelte Chloe und ging in Richtung einer Holztruhe. Sie war mit Gold beschmückt und war mit Stahlplatten verstärkt. Zwar hatte sie eine Öse, wo man hätte ein Schloss anbringen können, doch war dieses nicht vorhanden. Chloe kniete sich vor der Truhe hin und streckte ihre Hände aus, um zu sehen, was darin versteckt war, doch hielt sie inne. Sie verengte ihre Augen zu Schlitzen.
„Warum habe ich ein ungutes Gefühl …?“, murmelte Chloe und stach mit ihrem Stift die Kiste. Sofort zuckte diese zusammen und sprang von Chloes Stift davon, sodass sie einen Schritt von Chloe weg auf dem Boden krachte und den Dachboden erbeben ließ. Die Blondine hockte mit offenem Mund vor ihr, immer noch mit ausgestrecktem Stift, und sah schockiert auf die Mimic.
„Alles in Ordnung, Chloe?“, rief Trisha hoch.
„NEIN! Hier ist eine Mimic! Muss ich …“
„Alles klar, ich wollte das nur wissen, weil ich immer noch schlafen möchte und ich das bei dem Krach nicht machen kann!“
„Du kleine …“, zischte Chloe und ihr Stift knackte leise, als sie erneut ihre Hand zur Faust ballte, „oh Scheiße.“
„Ist noch was?“
„NEIN!“, rief Chloe zurück und sah sich besorgt den Stift an, doch schien er noch in Ordnung zu sein. Chloe widmete sich wieder ihrem Klemmbrett und trug die Mimic in die Liste ein. Dabei drückte sie etwas zu fest auf den Stift und hinterließ eine tiefe Furche auf dem Papier. Chloe stand auf und nahm als Nächstes einen Spiegel in Augenschein. Er war so groß, dass er über ihren Kopf hinausragte, und seine Oberfläche war von einem silbernen Rahmen gefangen. Was sie jedoch verwirrte, war, dass sie sich nicht selbst in ihm sehen konnte. Chloe warf einen Blick nach hinten und sah nur die Wand und die Truhe, genauso wie der Spiegel es ihr gezeigt hatte.
„Toll, jetzt bin ich sogar zu einem Vampir geworden“, murmelte sie genervt und trat einen Schritt auf den Spiegel zu. Von einem Moment auf den nächsten erschien Chloes Spiegelbild in ihm und sie stolperte vor Schreck zurück. Sie fiel über ihre eigenen Füße und knallte mit ihrem Rücken gegen die Mimic, die sich sofort anfing zu bewegen.
„Oh Scheiße!“, fluchte Chloe und wollte noch wegspringen. Doch hatte die Mimik ihre Klappe bereits geöffnet und zwei unnatürlich lange Hände ergriffen Chloes Körper.
„Nein! Komm schon! Ich …“, konnte Chloe gerade noch sagen, bis die kräftigen Arme sie in das schleimige Maul der Truhe drückten. Sie konnte sich gerade noch außen an der Truhe festhalten, als diese zuschnappte. Glücklicherweise waren die Zähne der Mimic nicht massiv und gaben nach, dennoch pinnten sie Chloe fest, die nun halb in der Truhe steckte und ihren Rücken unangenehm strecken musste.
„Spuck mich sofort aus, du blödes Ding!“, brüllte Chloe während sich Tentakeln unter ihre Arme drückten und um ihre Brust wickelten. Sie strampelte mit ihren Beinen und biss ihre Zähne zusammen, als einer der Tentakeln sich in ihren Mund drücken wollte.
„Nein, das glaub ich nicht, du dämliche Truhe!“, keifte Chloe und schnappte mit ihren Zähnen nach dem Tentakel. Sie erwischte ihn und biss hart zu. Sofort zuckte die Truhe zusammen und spuckte Chloe aus, die über den Holzboden schlitterte und genau vor Trisha zum Stehen kam.
„Neue Freunde gefunden?“
Chloe sah aus trüben Augen hoch, hob ihre Hand und ging mit ihr durch ihre Haare, um den Schleim herauszubekommen.
„Ich dachte, du wolltest schlafen?“, fragte Chloe Trisha ungehalten.
„Und ich dachte, du wolltest leise sein“, entgegnete Trisha und schmunzelte über die komplett eingesaute Chloe, „Aber nicht schlecht wie du dich aus der Mimic befreit hast. Jade hat das nicht geschafft.“
Trisha beugte sich hinunter und hielt Chloe ihre Hand hin. Chloe wollte diese erst ausschlagen, doch dann atmete sie einmal tief durch und nahm die nette Geste an.
„Jade wurde mal von ihr gefressen?“
„Jup. Als ihr das erste Mal zu Besuch wart, wollte sie Summer entführen, ist aber an der Mimic gescheitert. Das war so witzig“, lachte Trisha und wischte sich eine Träne aus den Augen, „Aaaah, schöne Zeit.“
Chloe wollte nicht kommentieren, dass diese „schöne Zeit“ auf Kosten von Jade ging, und schwieg, während Trisha das Klemmbrett vom Boden aufhob.
„Nun … vielleicht solltest du dich sauber machen, bevor du weitermachst“, sagte Trisha und trommelte ein bisschen auf dem Brett herum.
„Richtig …“, sagte Chloe trocken und ging an Trisha vorbei, die Leiter hinunter und ins Badezimmer.
„Chloe …“
„Lass. Geh schlafen. Ich mach das schon“, unterbrach Chloe und knallte die Tür hinter sich zu. Ihre dreckige Kleidung warf sie in die Ecke und stellte sich unter die Dusche. Erst spürte sie das Wasser gar nicht durch den ganzen Schleim auf ihren Haaren und ihrem Körper, bis sie anfing, ihn wegzuwischen.
„Verflucht ist der widerspenstig“, murmelte Chloe and sah auf den Boden, wo sich der Schleim sammelte. Nur langsam vermischte er sich mit dem Wasser und verschwand im Abfluss. Sie schloss ihre Augen und atmete tief durch. Sie hoffte, dass der Abfluss davon nicht verstopfen würde. Das hätte ihr gerade noch gefehlt: zusätzlich zu ihren anderen Gedanken eine Überschwemmung im Haus. Trisha machte es ihr garantiert nicht einfacher. Normalerweise konnte sie gut mit Sticheleien umgehen und auch austeilen, aber die Shifterin schaffte es irgendwie, unter ihre Haut zu kommen.
„Genau wie Kim … oder?“
Chloe stützte ihren Kopf an der Wand ab, während das heiße Wasser ihren Rücken herunterfloss.
„Vielleicht habe ich nur gerade eine dünne Haut. Oder dieses ganze Magiezeug übersteigt meinen Kopf.“
Chloe wusch ihre Haare und ihren Körper mit Shampoo und Seife gründlich durch und genoss das sanfte Rauschen des Wassers, bis sie genug hatte. Sie schaltete es aus und trocknete sich mit ihrem Handtuch ab. Sie wickelte es anschließend um ihren nackten Körper und öffnete die Tür. Sofort strömte eine Dampfwand aus dem Badezimmer in den Flur und Chloe wollte gerade in ihr Zimmer gehen, als sie etwas auf dem Boden liegen sah. Sie bückte sich herunter und wedelte den Dampf aus dem Badezimmer beiseite. Auf dem Boden lag ein türkiser Latexanzug mit dunkelblauen Streifen und Flächen. Er besaß Handschuhe und daneben lagen silberne High Heels. Auf dem Rücken war das C&T-Logo in Pink abgebildet. Ein Wappen, welches ein C und T einrahmte und eine Frau sowie eine Katze abbildete. Der Anzug kam ihr allerdings im Großen und Ganzen eigenartig bekannt vor, und nachdem sie ihn vollständig aufgefaltet hatte, war sie sich sicher.
„Der Zero Suit von Samus? Mit C&T-Logo, aber warum …?“, fragte Chloe, als ihr das Klemmbrett auffiel. Auf ihm war ein Blatt Papier eingeklemmt, welches nicht zu den Listen gehörte. Chloe hob es auf und versuchte, die extrem altmodische und elegante Handschrift auf dem Papier zu lesen.
Hey Chloe,
Tut mir leid, dass ich gerade so schwierig war. Ich kann ziemlich frech werden, wenn ich müde bin, aber das ist keine Entschuldigung. Es tut mir wirklich leid und ich werde in Zukunft nicht mehr so reagieren, wie ich es bisher tat. Du bist meine Kollegin und ich muss dich mehr respektieren, vor allem da du so viel für die Firma gemacht hast. Ich möchte dir diesen Anzug als Entschuldigung überreichen. Ich dachte, er würde sich am besten eignen, um das Eis zu brechen, und ja, ich habe mit Summer darüber geredet. Um ehrlich zu sein, wollte ich schon früher mit dir reden, aber erst habe ich es immer vergessen oder verschlafen und danach war es nur noch peinlich.
Ich bitte dich, den Anzug anzuziehen, und wann immer du Hilfe brauchst, ruf nach mir. Ich werde der Heldin Samus garantiert keinen dummen Spruch drücken. Versprochen.
Auf gute Zusammenarbeit
Trisha
P. S.: Ich nehme das Puppenhaus kurz zu Celine. Sollte bereits wieder da sein, wenn du aus der Dusche kommst. Nicht dass du dich wunderst, warum es weg ist.
Chloe runzelte ihre Stirn.
Und warum sagt sie mir das nicht selbst? Dachte Chloe, doch vermutete sie, dass Trisha nun wieder versuchte zu schlafen. Sie sah wieder zum Anzug und dachte an die Zeit zurück, als sie von einer besonders harten Woche Arbeit nach Hause kam. Oder genauer gesagt zu Summers Haus kam. Ihre Freundin hatte ihr Unterkunft gewährt und ein warmes Bett für kleines Geld, nachdem sie ihren Ex verlassen hatte und nicht zu ihrer Mum zurückwollte. Genau das Richtige, um über die Runden zu kommen.
Summer saß wie immer vor ihrer Spielekonsole und Chloe ließ sich auf das Sofa fallen. Auf dem Bildschirm lief eine kleine blaue Figur herum mit blonden Haaren. Chloe hatte Summer gefragt, ob das ein neues Pokémon-Spiel sei, doch Summer schüttelte ihren Kopf.
„Naa. Das ist Metroid: Zero Mission. Willst du auch?“
„Naaa“, sagte Chloe, doch klebten ihre Augen weiter auf dem Bildschirm. Sie wagte es noch nicht mal zu blinzeln und sie leckte sich die Lippen.
„Alles in Ordnung, Chloe?“, fragte Summer, und erst jetzt merkte Chloe, dass sie wie gebannt auf den Charakter starrte.
„Äh. Ich … ich weiß nicht genau … dieser Held da … wer ist das?“
Summer grinste und pausierte das Spiel, während sie ihr Handy zückte. Sie suchte ein Bild von Samus heraus und zeigte es ihrer blonden Freundin.
„Das, meine liebe Chloe, ist Samus! Eine Weltraum-Kopfgeldjägerin. Gefällt sie dir? Ich denke, ihr habt dieselben Haare und deswegen bist du interessiert an ihr, oder?“
Chloe biss sich hart auf die Unterlippe und nickte, doch etwas anderes hielt tatsächlich ihre Augen auf dem Bildschirm geklebt.
„Samus … und was … was trägt sie da?“
„Chloe, Chloe, Chloe … Das meine liebe ist ihr blauer Zero Suit. Ein hautenger … sagen wir mal Latexanzug.“
„Latex?“
Summers Augen fingen an zu strahlen, sie legte den Kontroller weg und stand auf.
„Komm! Ich muss dir was zeigen! Was meinst du, welche Größe hast du?“
„Ähm …“
„War eine rhetorische Frage“, sagte Summer und verengte ihre Augen, um Chloes Körper zu studieren, „sollte passen!“
Es folgten eine Nacht und ein voller Tag in Latex, in das Chloe eingeschlossen wurde. Buchstäblich.
„Vielleicht sollte ich das wiederholen“, überlegte Chloe und leckte sich die Lippen, aber sie hatte zuerst andere Dinge zu tun, „angefangen mit Umziehen … oder eher anziehen, hehehe.“
Chloe ging zurück in ihr Badezimmer und schloss ab. Ihr Handtuch fiel auf den Boden und sie setzte sich auf den Rand der Badewanne. Da der Anzug keinen Reißverschluss hatte, musste Chloe ihre Füße in die Halsöffnung des Anzugs stecken. Er glitt ihre Beine mühelos hoch und innerhalb von Sekunden lag er glatt an ihren Oberschenkeln an. Wie üblich bei C&T-Kleidung saß der Anzug bereits perfekt und Chloe hielt inne, als sie sich in dem blauen Schein verlor. Sie streichelte mit der Hand über ihr Bein und sie bekam eine Gänsehaut. Dieser Anzug fühlte sich anders an als die üblichen Kleidungsstücke, die sie für Celine testete. Glatter und flexibler. Wenn vorher die Anzüge wie eine zweite Haut gesessen hatten, war dieser Anzug nun wahrhaftig zu ihrer Haut geworden.
„Ich muss weitermachen … ich muss wissen, wie er sich anfühlt“, murmelte sie, zog die Halsöffnung ihre Hüfte hoch und über ihre Brüste. Sie steckte ihre Arme hinein und folgte den Ärmeln, bis ihre Hände in den Handschuhen anhielten. Der Kragen rutschte ihren Hals hoch und saugte sich fest. In diesem Moment fingen Chloes Beine an zu zittern und sie musste sich festhalten, um nicht umzukippen.
„Was ist das …“, flüsterte sie, als der Anzug sich perfekt an ihre Form anpasste. Kein Drücken, keine Einschränkung ihrer Bewegungen. Nur ihr blauer Latexkörper, unter dem man ihren Bauchnabel sehen konnte. Ihre rechte Hand wanderte unter ihre Brust und fing an, diese zu massieren. In ihrem Hals löste sich ein lüsternes Keuchen und ihre linke Hand hielt schnell ihren Mund zu, um nicht zu laut zu sein. Sie schloss ihre Augen und biss sich auf den Zeigefinger, als eine erneute Welle aus Lust über sie hinwegschwappte. Sie sank auf ihre Knie, unfähig, zu stehen, und begann schwer zu atmen.
„Chloe beruhig dich!“, ermahnte sie sich selbst, aber sie konnte nicht. Während ihre linke Hand den Job der rechten übernahm, wanderte ihre rechte zu ihrem Schritt. Ihre Finger umschmeichelten ihn und trotz des Latex fühlte es sich so an, als würden ihre Finger ihren nackten Körper massieren. Erneut kroch ein Stöhnen ihre Kehle hoch und sie zuckte zusammen beim Versuch, ihn zu bändigen. Sie blinzelte.
„Was ist das?“, murmelte Chloe und riss ihre Hände von ihrem Körper, als hätte sie sich verbrannt. Sie schüttelte ihren Kopf, um ihre Gedanken zu ordnen, und stellte sich auf ihre wackeligen Knie. Mit einem Blick in den Badezimmerspiegel stellte sie fest, dass sie rot angelaufen war, und erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Mund offenstand, und sie schloss ihn rasch.
„Was hat Trisha mir da gegeben? Das kann doch nicht nur am Anzug liegen, oder?“, fragte sich Chloe und wusch ihr Gesicht mit kaltem Wasser, bevor sie ihre Haare mit einem Haarband bändigte und das Bad verließ. Vor der Tür standen immer noch die passenden High Heels, die sie sich natürlich direkt anzog. Sofort wuchs sie durch die Schuhe ein bisschen höher und sie fühlte sich nun dank ihres Cosplays nicht nur lüstern, sondern auch mächtig und stark.
„Ich muss jetzt stark bleiben … ich muss … was muss ich nochmal machen?“, fragte Chloe laut und sah sich verwirrt im Flur um, bis sie die Treppe zum Dachboden sah, „Ah.“
Mit den High Heels und dem Klemmbrett bewaffnet, kletterte sie wieder die Dachluke hoch. Sie stellte fest, dass die Mimic sich in eine dunkle Ecke verdrückt hatte, und Chloe verengte die Augen wie zur Warnung für sie.
„Und bleib da!“, murmelte Chloe stieg die letzten Stufen hoch und sah sich um. Vor ihr stand immer noch der gewaltige Spiegel, der sie nur zu zeigen schien, wenn sie näherkam, doch hatte sie das Gefühl, dass noch mehr dahintersteckte. Sie machte einen Schritt auf ihn zu, doch etwas blendete sie für eine kurze Sekunde und lenkte sie ab. Sie ging einen Schritt zurück und verfolgte, woher das Licht kam. Auf einer Kommode lag ein Lederhalsband mit einem schwarzen Kristall in seiner Mitte. Daneben stand das Puppenhaus, welches Trisha mitnehmen wollte, doch stattdessen hing es nun fast von der Kante herunter.
„Vielleicht musste sie etwas anderes erledigen … oder hat es vergessen?“, überlegte Chloe laut und lenkte ihren Blick wieder auf das elegante Halsband. Das Licht der Lampe wurde durch den Kristall an ihm umgeleitet, direkt in ihre Augen. Sie ging zu der Kommode und sah skeptisch auf das Halsband herunter.
„Hübsches Halsband mit schwarzem Kristall“, murmelte Chloe und notierte es gleichzeitig, „jetzt muss ich nur noch herausfinden, was du machst …, wenn du was machst.“
Chloe nahm das Halsband hoch, als wäre es mit Rasierklingen bestückt, und hielt es vor ihr Gesicht. Der Kristall glitzerte leicht und war, soweit sie das beurteilen konnte, in feinster Handwerkskunst geschliffen. Chloe schürzte die Lippen, als sie realisierte, dass sie in den sauren Apfel beißen musste. Sie legte das Klemmbrett beiseite und schloss das Halsband um ihren Hals. Es klickte leise in ihrem Nacken und Chloe hob eine Augenbraue in Erwartung, dass sie im nächsten Moment gefesselt wurde, doch nichts geschah.
„Belastend“, murmelte sie und notierte ihre Beobachtung. Sie legte das Halsband wieder ab und wandte sich dem Spiegel zu.
„Spiegel für kurzsichtige“, sagte Chloe und notierte sich den Namen in der Liste, bevor sie Schritt für Schritt näher heranging, bis ihr Spiegelbild mit einem Mal erschien. Erneut erschrak Chloe, doch zuckte sie diesmal nur zusammen.
„Tolle Kopfgeldjägerin bist du“, ermahnte sie sich selbst und hob ihre Hand auf ihre Brust, um ihr Herz zu beruhigen. Es raste jedoch nicht wegen des Schrecks, sondern wegen des Anblicks, der sich ihr bot. Hätte Chloe es nicht besser gewusst, hätte sie wirklich geglaubt, dass vor ihr Samus Aran stand. Abgesehen von Chloes größeren Brüsten und ihrem etwas weniger durchtrainierten Körper. Sie drückte mit ihrem Finger gegen ihren Bauch.
„Ich sollte echt wieder mehr Trainieren und Schwimmen gehen. Vielleicht sollte ich Ava mal darauf ansprechen …“, murmelte sie und erwischte sich dabei, wie sie wieder das Latex auf ihrem Bauch streichelte. Sie schüttelte ihren Kopf und wollte gerade notieren, dass der Spiegel keine weiteren magischen Eigenschaften hatte, als sie ein leichtes Drücken auf ihrem Bauch spürte. Gleichzeitig nahm sie eine Bewegung vor sich wahr und erstarrte. Sie sah auf und machte große Augen, als ihr Spiegelbild nicht mehr ihre Bewegungen nachahmte. Stattdessen rieb die Hand darin weiter ihren Bauch. Chloe sah hinunter auf ihre richtige Hand, die nun verkrampft das Klemmbrett hielt.
„Was zum …“, murmelte die Blondine und beobachtete fasziniert, wie die Hand im Spiegel ihren Körper hochwanderte und sie diese gleichzeitig auf ihrem mit Latex bedeckten Körper spürte. Selbst das eben noch erschrockene Gesicht veränderte sich zu einem Lächeln, während Chloe nur mit offenem Mund vorm Spiegel stehen konnte. Sie versuchte, die unsichtbare Hand auf ihrem Körper zu ergreifen, doch ihr Spiegelbild machte eine schlagende Bewegung und wischte Chloes Hand beiseite.
„Hey! Was soll das denn! Hör auf, meinen Körper zu befummeln!“, rief Chloe belustigt und lachte, was ihr Spiegelbild zum Grinsen brachte. Ihr gegenüber bediente sich wieder an Chloes Körper und Chloe konnte nun sogar die Abdrücke sehen, welche die Hände des Spiegelbilds ihrem Körper zufügten.
„Das ist ja endlich ein fantastischer magischer Gegenstand“, murmelte Chloe und beschrieb ihre Entdeckung in ihrer Liste, bis sie ein Klopfen hörte. Ihr Spiegelbild hatte immer noch das verspielte Lächeln auf den Lippen und ihren Zeigefinger auf das Glas gelegt.
„Was?“, fragte Chloe neugierig. Ihr Spiegelbild zeigte auf das Klemmbrett und bedeutete Chloe es weg zu legen. Sie tat, wie ihr geheißen, und legte es neben sich auf den Boden, bevor sie wieder aufsah. Ihr Spiegelbild hatte nun seine Hand auf die Oberfläche gelegt und nickte ihr aufmunternd zu. Chloe runzelte ihre Stirn und sah ihr Gegenüber argwöhnisch an.
„Wir … tauschen aber nicht die Plätze, wenn ich den Spiegel jetzt berühre, oder?“, fragte sie, doch ihr Spiegelbild schüttelte nur den Kopf, leicht lächelnd, und machte mit ihrer anderen Hand ein Kreuz über ihrem Herzen. Chloe spürte es ebenfalls auf ihrer Brust und sie wusste nicht wieso, aber sie vertraute darauf, dass der Schwur ihres Spiegelbilds keine Lüge war. Sie hob ihre Hand und drückte sie gegen die Hand ihres Gegenübers. Die Spiegelfläche war zu ihrer Überraschung warm. Ihre andere Hand ergriff ihre Brust und zu ihrer Überraschung machte ihr Spiegelbild diese Bewegung wieder perfekt nach.
„Sind wir wieder eins?“, fragte Chloe doch die Lippen ihres Gegenübers bewegten sich nicht zu dem, was sie sagte. Stattdessen wurde das Grinsen nur breiter, fast schon zu einer unnatürlichen Fratze. Noch bevor Chloe darauf reagieren konnte, erschienen im Spiegel geisterhafte Hände, die ihr Gegenüber festhielten. Sofort spürte die Blondine die Hände ebenfalls auf ihren Schultern, Handgelenken, Hüfte und Waden. Chloes nervöses Lächeln wurde schwächer und verflog vollends, als die geisterhaften Erscheinungen die Hände ihres Spiegelbildes auf den Rücken drückten und das Gleiche mit ihr passierte.
„Au! Hey, was soll das!? Trisha! Trisha, ich könnte deine Hilfe gebrauchen!“, rief Chloe als Seile in ihren Händen erschienen und diese sogleich die Handgelenke ihres Spiegelbildes fesselten und streng auf dem Rücken fixierten. Chloe versuchte wegzurennen, doch sie konnte sich nicht von der Stelle bewegen und musste zusehen, wie ihr Spiegelbild gezwungen wurde, sich nach vorne zu bücken. Gleichzeitig wurde Chloe ebenfalls von der unsichtbaren Macht nach vorne gedrückt. Sie musste sich anstrengen, um in den Spiegel zu sehen, und sah noch mehr Seile, die in den Geisterhänden erschienen. Sie machten eine Schlinge um die Ellbogen und zogen sie fest zusammen, sodass sie sich berührten. Chloe keuchte auf und sah auf ihren Rücken. Sie sah die Seile nicht, nur die Abdrücke, die sie auf ihrer Latexhaut hinterließen. Jetzt geriet sie erst richtig in Panik.
„TRISHAAAA!“, schrie Chloe schrill auf und spürte, wie etwas gegen ihre Lippen drückte. Sie drehte sich nach vorne und sah, wie ihr Spiegelbild gezwungen wurde, einen roten Ballknebel in den Mund zu nehmen, und gleichzeitig wurde Chloes Mund von einem unsichtbaren Knebel aufgedrückt. Sie spürte und schmeckte eindeutig einen Ballknebel in ihrem Mund und schüttelte ihren Kopf, während die Hände ihn in ihrem Nacken verschlossen.
Wo ist sie? Schoss es Chloe in den Kopf, als ihre Beine zusammengedrückt wurden und sie weitere Seile auf ihnen spürte. Immer noch waren sie auf Chloes unsichtbar, während jede einzelne Windung auf dem Körper ihres Spiegelbilds zu sehen war. Mit Maschineller Präzision wurde ein Seil nach dem anderen über und unter ihre Knie und Knöchel gewickelt und beide Beine miteinander fixiert. Nachdem die geisterhaften Hände keine Seile mehr hatten, verschwanden sie und Chloe atmete auf. Sie hoffte, dass ihr Spiegelbild und gleichzeitig sie bald freigelassen würden, doch verfinsterte sich ein paar Sekunden später ihre Miene. Die Hände kamen zurück und diesmal hatten sie schwarzes, glänzendes Leder dabei. Bevor Chloe sich auch nur bemühen konnte, zu rebellieren, wurden ein Lederarmbinder, ihre Arme und Seile heraufgezogen. Ihre Finger wurden dabei aneinandergedrückt und konnten sich nicht mehr bewegen. Anscheinend hatten die Geisterhände ihre Maße äußerst genau genommen. Lederriemen wurden über ihre Schultern gezogen, vor ihrer Brust überkreuzt und festgezurrt. Im Spiegelbild konnte Chloe nur noch die Schultern sehen und der Rest war hinter schwarz glänzendem Leder verborgen. Die Seile drückten nun unangenehm gegen ihre Arme und jeglicher Gedanke daran, diese zu lösen, war nun verschwendet.
Ich muss hier weg! Ich muss fliehen! Schoss es Chloe durch den Kopf, doch die Hände hielten sie weiterhin fest und hoben sie nun sogar hoch. Ein Legbinder wurde ihre Beine hochgezogen und im Spiegelbild konnte Chloe die unzähligen Schnallen sehen, die sich nun eine nach der anderen zuschnallten. Ihre Beine wurden so fest gegeneinandergedrückt, dass sie so steif wurden wie ein Brett, und ein enger Gürtel um ihre Hüfte verhinderte, dass sie den Legbinder abstreifen konnte. Chloe konnte sich nun nicht mehr bewegen, aber der Spiegel war noch nicht fertig mit ihr. Die Hände hoben eine lederne Maske und ein hohes Halsband mit einem Metallring an seiner Vorderseite hoch, und Chloe schluckte. Sie schüttelte ihren Kopf hektisch, bis auch dieser wie durch einen Schraubstock festgehalten wurde. Chloe hatte gerade noch Zeit, sich zu fragen, ob eine unsichtbare Maske nicht einfach durchsichtig für sie sein würde, bis ihr Kopf von Leder umschlossen und sie in komplette Finsternis getaucht wurde. Einen Moment später wurde das Halsband geschlossen und sie wurde gezwungen, ihren Kopf steif und gerade zu halten. Chloe spürte, wie die Hände sie absetzten und auf dem Boden zurückließen, bevor die Magie des Spiegels sie endlich in Ruhe ließ.
Klasse. Echt klasse. Jetzt liege ich hier in knochenbrechenden, unsichtbaren Fesseln, kann nichts sehen und kann nicht auf mich aufmerksam machen. Dachte sie, auf dem Knebel herumkauend, doch konnte sie nicht einfach so liegen bleiben. Trotz ihrer misslichen, steifen Lage fing sie an, sich gegen die Lederfesseln zu wehren, doch sie hielten ihr stand. Sie konnte wegen des Armbinders auch keine der Schnallen öffnen oder diesen überhaupt abstreifen. Selbst mit einem Haken käme sie nicht weit, weil er so fest auf ihrer Haut saß.
Kann mich überhaupt jemand befreien, wenn derjenige nicht die Fesseln sehen kann? fragte sich Chloe und versuchte, sich auf ihren Bauch zu drehen. Nach dem dritten Versuch schaffte sie es und begann damit, sich langsam nach vorne zu robben, auch wenn sie glaubte, kaum Fortschritte zu machen. Das Leder hielt ihren Körper in Zaum und sie stöhnte über jede kleine Distanz, die sie zurücklegte.
So oder so muss ich nach unten. Hier oben findet mich ja kein Schwein … und wenn ich Trisha finde, dann kann sie …
Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sie mit ihrem Kopf gegen etwas Hartes stieß. Kurz fürchtete sie das Schlimmste und dass im nächsten Moment die Hände und Tentakeln der Mimik nach ihr griffen, aber das blieb ihr erspart. Stattdessen hörte sie etwas sanft auf Holz hauen.
Mmmh, vielleicht kann ich herausfinden, wo ich gerade bin, wenn ich weiß, was vor mir liegt …
Dachte Chloe und stieß abermals mit dem Kopf gegen das Objekt vor ihr.
Kein Stuhl … vielleicht ein Tisch oder Schreibtisch? Stand hier oben einer? Moment. Sie klopfte noch einmal mit ihrem Kopf gegen das Holz und plötzlich erstrahlte sie unter der Maske.
Das ist die Kommode! Und dieses Klopfen ist das Puppenhaus, das über der Kante hängt! Dachte Chloe und jubelte innerlich, als das Klopfen des Puppenhauses über ihr plötzlich aussetzte und sie kurz ein Schleifen hören konnte.
Fuck.
Im nächsten Moment spürte sie das Puppenhaus auf ihren Hintern fallen und dann nichts. Sie hörte kein Aufschlagen oder berstendes Holz. Auch kein Schmerz, nur plötzlich die Stimme Trishas neben sich.
„Och Chloe … nicht du auch noch …“, seufzte das Catgirl und Chloe hörte, wie sie über ihr stand.
„MMMMHPFFF!“
„Moment … bist du gefesselt? Ha! Cool. Unsichtbare fesseln … aber … egal, komm, ich helfe dir, und dann … hoffen wir, dass wir hier schnell rauskommen …“, sagte Trisha und Chloe spürte, wie ihre Kollegin ihren Körper abtastete, bis sie eine Schnalle nach der anderen fand und Chloe aus ihren Fesseln befreite.
„Wo sind wir?“, fragte Chloe als sie einen weißen Raum vor sich fand, den sie vielleicht als Verhörzimmer bei einem Geheimdienst erwartet hätte.
„Im Puppenhaus …“, sagte Trisha düster und half Chloe auf die Beine, deren Beine zitterten, „Ich habe ausversehen die Tür berührt und ich wurde hinein gezogen. Ich hoffe nur, meine Schwester findet uns bald …“
„Was, wenn nicht?“
Trisha warf Chloe einen kurzen Blick zu und wandte sich dann ab.
„Aus Erfahrung kann ich sagen, dass wir zumindest … nicht verhungern werden … aber das ist nicht unbedingt eine gute Nachricht …“, fügte sie murmelnd hinzu und verschränkte ihre Arme, „zumindest gibt es diese sadistische Bitch nicht mehr …“
„Bin wieder da“, rief Kim durch das ganze Haus und schloss die Tür hinter sich. Unachtsam warf sie ihre Tasche und Jacke in eine Ecke und legte sich mit einem Sprung auf das Sofa. Sie wollte gerade den Fernseher anmachen, als der magische Kristall in ihrer Brust warm wurde.
„Mhm?“, murmelte Kim und sah zurück zur Wohnzimmertür. Durch den Kristall konnte sie spüren, dass jemand im Haus mit Magie spielte, und wenn nicht Celine oder Rilliana im Haus waren, wer war es dann? Sie legte die Fernbedienung weg und folgte dem Befehl des Kristalls die Treppen hoch und letztlich auf den Dachboden. Vor ihr stand ein Puppenhaus auf dem Boden, welches eindeutig mit der Magie ihrer dunklen Herrin verzaubert war.
„Mmmh“, sagte Kim erneut und setzte sich davor und strich mit einem Finger darüber. Sie spürte die Präsenz ihrer Schwester und Trisha darin. Sie waren Gefangene des Puppenhauses, bis sie freigelassen wurden.
„Oder sich jemand einen Spaß mit ihnen erlaubt“, murmelte Kim und ließ die Magie ihres Kristalles in ihre Hand strömen, um das Puppenhaus zu aktivieren. Ein breites Grinsen zierte Kims Gesicht und sie leckte sich die Lippen.
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