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RE: Leon City Storys
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Datum:21.08.24 15:43 IP: gespeichert
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Leon City Stories
The Bondage School 2
„Mama, Mama, schau, was ich gezeichnet habe!“, rief die helle Stimme meiner Tochter nach mir und ich schaute von meinem Frühstück auf. Sie hielt die Zeichnung hoch, an der sie bereits den ganzen Sonntagmorgen gesessen hatte.
„Das sieht wundervoll aus, Tamara“, sagte ich freudestrahlend und nahm ihr vorsichtig das Bild ab, um es vor mir auf dem Tisch auszubreiten.
„Schatz, schau, was unsere Tochter gemalt hat!“, sagte ich zu Bruce, der sofort seine Zeitung beiseitelegte und unsere Tochter hochnahm, damit wir gemeinsam ihr Kunstwerk bewundern konnten.
„Und das hast du ganz alleine gemacht?“, fragte er und Tamara nickte ernst, „Wow … unsere Tochter ist eine echte Künstlerin!“
„Hehe“, sagte Tamara mit einem breiten Grinsen.
„Dann sollten wir das doch bestimmt irgendwo aufhängen, wo wir es immer bewundern können, oder?“, fragte ich und nahm das Bild auf, „Wollen wir es an den Kühlschrank hängen?“
„Jaaaa!“
„Dann wollen wir mal“, sagte ich und nahm aus einer Küchenschublade ein paar Magnete.
„Warte Mama, ich will!“, forderte Tamara und streckte ihre Hand aus.
„Natürlich, Schatz“, sagte ich und gab ihr das Bild und die Magneten. Bruce hielt Tamara hoch, damit sie an den Kühlschrank kam. Doch gerade als sie das Bild aufhängen wollte, klingelte jemand an der Tür. Ich warf Bruce einen verwirrten Blick zu, doch auch er konnte nur mit den Schultern zucken.
„Ich schaue mal nach“, sagte ich und ging zur Tür. Während ich mich ihr nährte, fiel mir nicht auf, dass es dunkler wurde, je näher ich zu der Tür ging, bis es fast stockfinster war und ich sie öffnete. Vor der Tür standen vier Männer und alle von ihnen hatten ein breites dämonisches Grinsen im Gesicht. Ich wollte fliehen, davonlaufen, doch meine Beine gehorchten mir nicht mehr. Ihre Arme griffen nach mir, zogen mich zu ihnen weiter in die Dunkelheit. Ein Rauschen übertönte alle Geräusche um mich herum und ich fiel immer tiefer in die Schatten.
Grace riss ihre Augen weit auf und sie konnte sich nicht bewegen. Es war Nacht, doch der Mond schien sanft in das Zimmer. Jemand hielt sie festgedrückt und atmete leise und gleichmäßig direkt neben ihr. Dieser jemand hatte strahlend blondes Haar und es schien im Mondlicht zu leuchten.
„Summer?“, fragte Grace leise, doch bekam sie keine Antwort, nur ein leises Murmeln, was sie zum Lächeln brachte.
„Wenigstens einer von uns kann erholsam schlafen“, murmelte Grace und schlängelte sich vorsichtig aus Summers Griff heraus. Sie wachte glücklicherweise nicht auf und Grace schlich zum Fenster. Trotz des schwachen Lichtes des Mondes konnte sie vieles sehen. Die Mauern, welche die Universität umgaben. Die Zäune und den schneebedeckten Wald vor dem Gelände. Die weißen Felder, die endlos schienen. Die unbefahrene Straße würde zurück zu ihrer Familie führen, doch Grace bezweifelte, dass sie weit kommen würde, sollte sie einen Weg aus diesem Gefängnis finden. Und was, wenn sie geschnappt würde? Hieße das dann Sonderunterricht? Grace hatte nur Gerüchte gehört. Von Studentinnen, die bis zu ihrem Abschluss verschwanden und danach nicht mehr dieselben waren. Ein Schauer lief ihren Nacken herunter. Sie wollte sich nicht ausmalen, was Doktor Alther mit ihnen im Keller anstellte.
„Grace?“, murmelte Summer plötzlich, als ihr auffiel, dass niemand mehr neben ihr lag.
„Hey Summer … es ist noch was früh, leg dich noch was hin“, flüsterte Grace sanft und schenkte Summer ein Lächeln.
„Okay“, sagte Summer schlaftrunken und fiel zurück in ihr Kopfkissen. Keine zehn Sekunden später hörte Grace von ihr ein gleichmäßiges Atmen. Sie war wieder eingeschlafen. Grace schüttelte ihren Kopf und sah wieder nach draußen. Hinter dem Horizont ging langsam die Sonne auf und erhellte die Nacht. Grace hoffte, dass auch bald in ihrem Leben wieder die Sonne scheinen würde. Summer hatte ihr zumindest neuen Mut gegeben und sie würde alles tun, damit das Feuer in der Blondine nicht erlosch. Um ihrer beider willen.
„Summer … hey Summer, wach auf“, flüsterte Grace sanft in Summers Ohr und sie schlug vorsichtig ihre Augen auf.
„Hey Grace“, murmelte Summer und streckte sich genüsslich, „Heute keine Glocke?“
„Doch, in ein paar Minuten, aber ich dachte, so ist es angenehmer für dich“, sagte Grace und ging zu ihrem Bett. Sie trug bereits die Uniform der Universität, aber Grace schien noch etwas anderes unter dem Latex zu tragen. Summer erkannte es an den Umrissen, die unter der Latex-Uniform waren.
„Was trägst du unter der Uniform?“
„Ach ja … wir haben heute Schwimmen. Wenn du den Badeanzug als erstes anziehst spart du Zeit beim Umziehen“, sagte Grace und setzte sich an ihrem Schreibtisch.
„Schwimmen? Was hat das mit Ladyhaften benehmen zu tun? Und ist es nicht saugefährlich, wenn wir gefesselt schwimmen?“
„Angeblich damit wir fit bleiben, aber … ja, es ist schon seltsam … und ähm…“, sagte Grace, doch unterbrach sich. Sie sah zu Summer und grinste, „weißt du was? Lass dich überraschen, es wird dir gefallen.“
„Och komm schon, Grace. Wie kannst du jetzt nur so fies sein?“, fragte Summer schmollend, aber stand aus ihrem Bett auf und streckte sich erneut.
„Hahaha, wenn ich fies bin, wie nennst du dann unsere Direktorin?“
Summer zuckte mit den Schultern.
„Hexe?“
„Sag ihr das mal ins Gesicht!“
„Naaaa, ich bin nicht lebensmüde“, sagte Summer und nahm aus ihrem Bettkasten eine frische Uniform sowie einen Beutel mit der Beschriftung Schwimmen.
Nachdem Summer fertig geduscht hatte, öffnete sie die neue Tüte. In ihr war ein dunkelblauer Badeanzug mit noch dunkleren Streifen an der Seite. Er hatte lange Ärmel und war im Grunde wieder ein Leotard. Natürlich war auch er aus Latex, wie der Rest ihrer Uniform, besaß allerdings keinen Reißverschluss. Summer kam der Schnitt und die Farbe aber vertraut vor, sie konnte allerdings nicht den Finger darauf legen, woher.
„Die Hälfte der Kosten für diese Universität muss für die Schuluniform draufgehen“, murmelte sie kopfschüttelnd und schmierte sich vom Hals abwärts mit der Gleitcreme ein. Summer setzte sich auf die kleine Bank und zog vorsichtig die Halsöffnung des Badeanzugs auseinander. Sie steckte ihre Beine in die enge Halsöffnung und zog den Badeanzug hastig über ihre Hüfte. Dank der Gleitcreme glitt das Latex einfach über ihre Haut und ihren Bauch hoch. Summer steckte ihre Arme in die Halsöffnung und in die passenden Ärmel. Die Gleitcreme sorgte dafür, dass durch die Spannung im Latex der Badeanzug wie von selbst an die richtige Stelle rutschte und Summer perfekt saß. Sie glaubte sogar fast, dass sie gar keine Creme gebraucht hätte. Summer konnte noch nicht einmal Luftblasen sehen und er saß auf ihrem Körper wie eine zweite Haut. Im Spiegel betrachtet sah er atemberaubend glänzend aus und verlieh ihrem Körper eine schlanke und athletische Figur.
„Ich glaube, den nehme ich mit …“, flüsterte sie und drehte sich hin und her, um ihren vom Latex umfassten Po zu bewundern. Der Badeanzug schränkte ihre Bewegungen in keinster Weise ein und sie glaubte, in ihm wundervoll schwimmen zu können. In diesem Moment fiel ihr ein kleines vertrautes Logo auf, welches in einem der Streifen versteckt war.
„Aha! Also liefert C&T doch hierhin!“, rief Summer überrascht und schon entstanden in ihrem Kopf Pläne, wie sie vielleicht die Latexfirma kontaktieren könnte, um nach Hilfe zu fragen.
„Bitte, was?“, kam es von der Tür von Grace.
„Die Badeanzüge sind von meiner Lieblingsfirma!“, rief Summer zurück, was von einem Stöhnen von Grace kommentiert wurde.
„Klasse! Also tragen wir sogar Marken-Latex-Produkte. Jetzt fühle ich mich super geschätzt!“, sagte Grace sarkastisch und Summer musste breit grinsen. Sie nahm sich ihre Schuluniform und zog diese einfach über den Badeanzug, wie Grace es gemacht hatte. Mit dem Armbinder in der einen Hand und den Vorhängeschlössern in der anderen, verließ sie das Badezimmer, gerade als die Glocke zum Aufstehen klingelte. In diesem Moment knurrte Summers Magen laut.
„Können wir jetzt schon zum Frühstück?“, murmelte Summer hoffnungsvoll und Grace sah von ihren Unterlagen auf und nickte.
„Ich bin auch fertig, aber … du wirst dich noch etwas gedulden müssen mit dem Frühstück und … musst aufpassen“, sagte sie und ging voran durch die Tür, dicht gefolgt von Summer, die sie fragend und mit gequältem Blick anschaute.
„Was meinst du damit?“
„Nun, wir haben jetzt Etikette Unterricht. Da ist alles ein bisschen … geordneter und na ja … wir müssen warten“, sagte Grace vorsichtig, als wäre Summer ein brodelnder Vulkan. Sie sah peinlich berührt aus, während Summers Gesicht sich bei diesen Worten verfinsterte.
„Etikette? Dein Ernst? Ich weiß, wie man Besteck benutzt.“
„Habe ich gestern beim Frühstück nicht gesehen.“
„Weil es mich langweilt und ich keinen Bock darauf habe?“
„Summer, komm schon. Dafür bestraft zu werden, muss echt nicht sein.“
„Hey, das letzte Mal war deine Schuld“, sagte Summer schmunzelnd.
„Ich mein ja nur“, murmelte Grace und wurde rot. Sie führte Summer an der Essenshalle vorbei und zu einer Tür daneben. Sie betraten einen großen Raum, der Summer an die unzähligen und unliebsamen Abendessen mit ihrer Familie erinnerte. Alte Bilder hingen an den Wänden neben kunstvollen Wappen mit Schwertern. An einer langen Wand war ein Kamin, in dem ein Feuer prasselte und vor dem ein Teppich lag.
Wenigstens keine Jagdtrophäen. Dachte Summer und sah zu dem langen Tisch, auf den Grace zuging. Er war mit einer strahlend weißen Tischdecke bedeckt, doch sonst war noch nichts darauf. Um den Tisch herum waren Stühle mit hohen Lehnen aufgestellt, was Summer aber stutzig machte, waren die Schienen, auf denen sie standen und die Latexhandschuhe, die auf jedem der Seitenlehnen der Stühle lagen. Noch dazu sah Summer, dass die Beine mit Fußfesseln ausgestattet waren und im Nackenbereich ein offener Metallreif befestigt war.
„Komm, setzt dich neben mich, dann kann ich dich schnell fertig machen“, sagte Grace, als wollte sie Summer etwas Unangenehmes erklären. Doch Summer bewegte sich kein Stück.
„Grace, ich will essen und nicht gefüttert werden, als wäre ich nicht fähig, eine Gabel zu halten!“, sagte Summer entsetzt.
„Summer, ich weiß inzwischen, dass du ganz anders darüber denkst, als du sagst. Aber die Fesseln sind nur dazu da, um uns zu kontrollieren und na ja zu bestrafen, wenn wir uns zu viel bewegen“, erklärte Grace und legte sich den metallenen Reif an und zeigte das Kabel, an dem er hing, sowie die an den Handschuhen.
„Das ist wie in einem verdammten Traum“, murmelte Summer und setzte sich kopfschüttelnd neben Grace.
„Albtraum?“
„Nein, nein“, sagte Summer und schloss die Fußfesseln um ihre Knöchel. Auch sie waren mit Kabeln versehen und zogen Summers Füße leicht zurück an die Stuhlbeine.
„Moment, was meintest du mit bestrafen?“, fragte Summer, als in diesem Moment mehrere andere Schüler in blauen Uniformen eintraten und das Zimmer mit etwas heiteren Gesprächen erfüllt wurde. Einige von ihnen grüßten Grace freundlich und beäugten Summer mal mit Neugier und manche mit einem Grinsen.
„Direkt eine ganz andere Stimmung als in der großen Halle.“
„Die Lehrerin ist ja auch noch nicht da und das Essen ist immer top“, erklärte Grace und winkte ihren Mitschülern zu.
„Aber keine der Pinken?“
„Jaa, die … die werden uns bedienen“, sagte Grace zögerlich, „Eins der wenigen Fächer, die nicht gleich unterrichtet werden.“
„Guten Morgen!“, sagte eine Frau streng und betrat durch eine neben Tür das Esszimmer. Sie hatte einen engen Bleistiftrock an, der bis über ihre Knie ging, und eine weiße Bluse. Um ihren Hals hatte sie einen gepunkteten Seidenschal gebunden und in ihren Händen trug sie ein Klemmbrett mit Namen.
„Guten Morgen, Mistress Carter“, sagten alle Frauen am Tisch.
„Legt eure Fesseln an, meine Damen!“, sagte Mistress Carter und sofort klickte es mehrmals, als die Frauen ihre Schellen anbrachten. Summer tat es ihnen nach und steckte ihre Hände in die Handschuhe. Das Latex fühlte sich anders an als gewöhnlich, fast so als wären darin Metallstäbe eingearbeitet, die entlang ihrer Hände verliefen. Summer wollte nachsehen, was tatsächlich in ihnen steckte, doch eine Sekunde später zog sich in den Handschuhen etwas um ihre Handgelenke fest und sie saß in der Falle. Das Kabel, das von ihnen im Stuhl verschwand, gab Summer genügend Freiraum, um vor sich zu greifen, doch spürte sie immer ein leichtes Ziehen.
„Schon nervig so zu essen, oder?“, flüsterte Summer, was ihr einen strengen Blick von Mistress Carter einhandelte. Glücklicherweise ging die Frage unter, als die Stühle nach vorne fuhren und einrasteten.
„Dann fangen wir mal an“, sagte Mistress Carter und klatschte in die Hände. Die Tür, durch die sie geschritten war, öffnete sich erneut und hereinkamen ein Dutzend Frauen, alle in den weiß pinken Latex-Uniformen gekleidet. Sie trugen Geschirr und Dekoration für den Tisch. Summer sah ihnen mit einem mulmigen Gefühl im Bauch zu. Es erinnerte sie zu sehr an ihre Zeit zu Hause und schon damals hatte sie es gehasst, dem peinlich peniblen Handwerk des Tischdeckens zuzusehen, nur damit sie und ihre Familie wenige Augenblicke später davon essen konnten. Die Frau von gestern, die zu spät zum Unterricht gekommen war, stellte sich neben Summer und Grace und begann damit, ihre Plätze herzurichten. Auch heute hatte sie wieder Fußfesseln an und sie raschelten bei jedem Schritt, den sie tat.
„Danke nochmal für gestern, Grace“, flüsterte sie und rückte eine Gabel kaum sichtbar ein Stück weiter nach rechts.
„Keine Ursache, Susen“, flüsterte Grace zurück und schloss schnell ihren Mund, als Mistress Carter zu ihnen herübersah.
„Miss Martel, gibt es ein Problem?“
„Nein, Mistress“, sagte Susen eilig und rückte einen Teller zurecht, bevor sie einen Schritt zurücktrat und sich hinter Summer und Grace stellte. Sie neigte ihren Kopf leicht nach unten und faltete ihre Hände vor ihrem Körper. Das Gleiche taten der Reihe nach die anderen Frauen und Mistress Carter begann damit, um sie herumzuschleichen. Sie warf einen scharfen Blick auf jedes Besteck, doch sagte sie nichts, bis sie zu Summer und Grace kam.
„Ausgezeichnet, Miss Martel. Das Nachsitzen scheint sich wohl zu lohnen“, sagte sie und nickte anerkennend, „Der Rest von ihnen bleibt nach dem Essen hier und wird weiter üben müssen! Machen sie weiter!“
Die pinken Frauen verbeugten sich und gingen eine nach der anderen durch die Tür, durch die Summer nun klirrendes Geschirr und den Geruch von frisch gekochtem Essen wahrnahm.
„Ladys? Wie immer benehmt euch beim Essen und ihr kennt die Regeln, Ihr kenn die Konsequenzen!“, sagte Mistress Carter, ohne Summer, die sie nun von der Seite an schielte, eines Blickes zu würdigen. Doch bevor Summer fragen konnte, worauf genau sie achten musste, ging die Tür wieder auf und die Pinken kamen mit einem Festmahl herein. Es gab Braten, Kartoffeln in verschiedenen Ausführungen, Käseplatten und vieles mehr. Entschieden zu viel, wie Summer fand, auch wenn ihr Magen knurrte wie ein tollwütiger Bär. Sie stellten alles auf den Tisch, nur, um dann erneut in die Küche zu gehen und noch mehr Essen zu holen.
„Wollen die uns mästen?“, rief Summer entsetzt auf und vergaß dabei, dass Mistress Carter direkt neben ihnen stand. Dies war allerdings auch egal, als in diesem Moment ein Stromschlag durch den Metallreif in Summers Hals schoss und sie zum Verstummen brachte. Der Schlag war so stark gewesen, dass sie wie gebannt auf ihrem Stuhl saß und mit offenem Mund auf ihren Teller starrte.
„Sorry“, flüsterte Grace, schuldbewusst, als ihr klar wurde, dass sie Summer nicht genug erklärt hatte. Summer sah kurz zu ihr und nickte nur, während sie sich von dem Schock sammelte.
„Fangt an zu essen“, sagte Mistress Carter gleichgültig, als hätte sie Summers Ausbruch nicht mitbekommen. Grace nahm sich eilig ein Stück Brot und legte eine Scheibe Käse darauf, bevor sie anfing zu essen. Summer jedoch wollte mehr und nahm sich ein Stück des Bratens und die Kartoffeln. Sie wollte gerade anfangen zu essen, wie die anderen, als sie stutzte. Neben ihrem Teller lagen ein halbes Dutzend Messer und Gabeln und sie hatte nach all den Jahren vergessen, welche wofür war.
Von außen nach innen oder nicht, aber … das ist keine Vorspeise, also welche war die Richtige? Bekomme ich noch einen Schock, wenn ich nach der falschen greife? Überlegte Summer fieberhaft und ließ ihre Hände über das Besteck gleiten. Das Husten von Grace riss Summer aus ihren Gedanken und sofort verstand Summer, dass die zwei Huster von Grace bedeuteten, dass sie die zweite Gabel und Messer nehmen muss. Sie nahm beide auf, doch sofort schossen mehr Elektroschocks durch ihre Hände und sie ließ sie sofort wieder fallen. Susen eilte sofort herbei und rückte Messer und Gabel zurecht.
„Grace hat sich nur verschluckt, nimm die dritten“, flüsterte sie kaum hörbar.
„Tut mir leid, Summer“, sagte Grace mit Tränen in den Augen, während sie sich räusperte, um die letzten Krümel herauszubekommen.
„Alles gut“, murmelte Summer genervt und nahm das richtige Besteck in die Hand. Fast erwartete sie, dass sie erneut einen Schlag abbekam, doch nichts passierte und sie atmete erleichtert auf, bevor sie ihre Gabel in den Braten rammte und anfing, sich ein recht großes Stück abzuschneiden. Sie nahm dabei kaum die Kabel wahr, die ihre Hände immer wieder in eine geordnete Position ziehen wollten und beugte sich nach vorne, um das Stück Fleisch mit ihrem Mund zu empfangen. In diesem Moment wurde ihr erneut ein Schlag verpasst, diesmal in ihren Hals und in ihre Hände, sodass sie zurückgezogen wurde und ihr Besteck klappernd auf den Teller fiel.
„Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht!“, fauchte sie, was ihr erneut einen Schlag einbrachte und sie auf ihrem Stuhl zusammensackte.
„Lady von Nachtschwing, gibt es ein Problem?“, fragte Mistress Carter ohne von ihrem Klemmbrett aufzublicken.
„N… nein“, grummelte Summer, versuchte sich wieder aufzusetzen und erneut zu versuchen zu essen, doch die Kabel hielten sie fest an den Stuhl gebunden. Sie ließen nicht zu, dass sie ihre Hände heben konnte und sie konnte nichts dagegen machen.
„Gut, dann macht es ihnen bestimmt nichts aus, dass sie ein bisschen warten und über ihre Fehler nachdenken, oder?“
Summer biss ihre Zähne zusammen und schluckte schwer, als vor ihr der leckere Braten und die Kartoffeln immer kälter wurden. Der Geruch stieg Summer in die Nase und Wasser strömte in ihren Mund.
Den ganzen Unterricht über war es nahezu totenstill, nur unterbrochen von dem klappernden Geschirr und von Summers auf Keuchen, wenn sie erneut etwas falsch machte. Aber wenigstens schaffte sie es, sich etwas Nahrung einzuverleiben, um das Hungergefühl fürs Erste zu besiegen. Jetzt war nur ihr Lustgefühl wieder da, welches unbedingt mehr gefesselt werden wollte. Der schicke blaue Boxbinder, der ihre Arme auf ihren Rücken pinnte, war schon mal ein Anfang, aber Summers Kinky Kopf wollte mehr und das Latex, welches sich nahezu über ihren ganzen Körper spannte, machte es nicht gerade besser.
„Das war die Hölle“, verkündete Summer, als sie mit Grace vorbei an der großen Halle ging, wo die anderen Studentinnen, die nicht den ganzen Morgen zum Essen gezwungen worden waren, zu Mittag gingen.
„Tut mir wirklich unglaublich leid, Summer, ich hätte dich besser vorbereiten sollen, aber immerhin hattest du am Ende den Bogen raus“, sagte Grace, immer noch peinlich berührt.
„Passt schon“, sagte Summer und schenkte ihr ein Lächeln, „Ich hätte die Hälfte der Fehler vermeiden können, wenn ich mich ein bisschen zusammengerissen hätte.“
„Vielleicht“, sagte Grace schüchtern und erwiderte zögernd das Lächeln, während sie Summer zum nächsten Unterricht führte.
„Also Schwimmen? Müssen wir nicht warten, bis wir ins Wasser können, weil wir gerade gegessen haben?“, fragte Summer und sah sich um, da sie von mehreren Frauen begleitet wurden, die in dieselbe Richtung wollten.
„Es wird ein bisschen dauern, bis wir ins Wasser können. Der Badeanzug ist nicht alles“, erklärte Grace mysteriös und öffnete eine Tür mit ihrer Schulter. Summer entging dabei nicht, dass Grace diesmal ein halbwegs glückliches Lächeln auf den Lippen hatte. Summer wollte sie gerade deswegen fragen, als sie in die Schwimmhalle trat, doch ihr Atem stockte. Sie stand in einem gewaltigen Raum, in dessen Mitte ein im Boden gelassener Glasbehälter stand. Er war bis oben hin mit Wasser befüllt und man konnte durch die Scheiben bis hinunter auf den Boden sehen. Tribünen waren um ihn herum aufgebaut und luden dazu ein, dem Schwimmern zuzusehen. Neben dem Becken stand die nette Lehrerin von gestern und beobachtete das Wasser, bis sie hinter sich ihre Schüler hörte.
„Hey Ladys!“, rief die Lehrerin namens Lorelei glücklich und befreite Summer und dann die anderen von dem Boxbinder, „Schön dich heute ohne Knebel zu sehen … Summer richtig? Ich habe schon viel von dir gehört!“
„Ich hoffe nichts schlechtes“, sagte Summer und fühlte sich sofort wieder geborgen bei der Lehrerin.
„Schon ein bisschen was Schlechtes, aber ich bilde mir lieber selbst meine Meinung“, sagte Lorelei und zeigte auf eine Tür, „Zieh dich dort mit den anderen um Summer und beeil dich, bevor du wieder rausgerufen wirst“ fügte sie zwinkernd hinzu.
Summer nickte eilig und wurde von Grace in den Raum gezogen. Darin waren Reihe um Reihe Kabinen aufgebaut und Grace nahm direkt die Erste und drückte Summer hinein. Sie schloss die Kabine ab und ein breites Grinsen formte sich in ihrem Gesicht, welches Summer bisher noch nicht bei ihr gesehen hatte.
„Was?“
„Das wird dir gefallen! Zieh das hier an!“, sagte sie und klopfte gegen einen Spind an der Wand.
„Den Spind?“
„Summer …“
Summer streckte Grace die Zunge raus und öffnete ihren Spind. Darin lag ein großes Bündel Latex und kleine Metallbehälter, die wie Sauerstoffflaschen aussahen. Summer nahm das Bündel heraus und das schwere Material entfaltete sich vor ihr zu einem Schlauch mit breiter Flosse.
„Nein … Nein, nicht dein Ernst“, sagte Summer und drehte sich zu Grace, die ein diebisches Grinsen im Gesicht hatte, „Das ist ja der Wahnsinn! Wir dürfen darin schwimmen?“
„Müssen darin schwimmen“, korrigierte Grace und nahm ihre eigene Meerjungfrauenflosse aus dem zweiten Spind, „Das einzige Fach mit Bondage, was ich … nun ja … mag.“
„Verständlich! Ich wette, du siehst darin bezaubernd aus.“
„Na ja … ja, es ist immer ein Highlight und mit Lorelei macht es so unglaublich viel Spaß! Sie hat immer was Neues für uns vorbereitet.“
„Aber was hat das mit dem Lady da sein zu tun?“, fragte Summer, breitete den Schweif auf dem Boden aus und pellte sich aus ihrer Schuluniform.
„Jaaaa, Lorelei soll die Direktorin breitgeschlagen haben, damit wir mehr Bewegung im Unterrichtsplan haben und das kam dabei raus. Außerdem soll es uns Eleganz beibringen oder sowas. Ich glaube, da hat Lorelei auch ein bisschen übertrieben.“
Summers Grinsen ging von einem Ohr zum anderen. Sie hatte es als sehr schade empfunden, dass Grace nicht ihre Liebe zu Latex teilte, auch wenn es in diesem Umfeld verständlich war. Aber jetzt sah sie, dass Grace tatsächlich dem Kommenden entgegenfieberte. Sie hatte wirklich Freude am Schwimmen, auch wenn es erneut alles andere als normal war.
„Tatsächlich hat eine Freundin von mir auch so einen Anzug zu Hause. Leider konnte ich ihn noch nicht sehen, aber den hier jetzt zu testen ist umso besser!“, sagte Summer und schob ihre Beine in das dicke Latex.
„Oh? Woher?“, fragte Grace beiläufig, doch Summer meinte heraus zu hören, dass sie doch mehr daran interessiert war, als sie zugeben wollte.
„Leider war das Kleidung, die sie von ihren Entführern bekommen hatte.“
„Oh, tut mir leid, ich hoffe, sie ist wohlauf? Moment … und dann hat sie die Flosse immer noch bei sich?“
„Es ging ihr nie besser“, lachte Summer und zog die gewölbte Öffnung der Flosse über ihre Hüfte. Summer sah sofort, dass die Wölbung viel dicker war als gewöhnlich und hohl zu sein schien.
„Nun, sie hatte nicht so viel Geld für Latex … die Polizei hatte es untersucht, ihr es aber dann zurückgegeben. Glücklicherweise denn sonst wäre es abgebrannt.“
„WAS?“
„Lange Geschichte. Aber genug von mir und meinen Freunden. Nachher hast du richtig interessante Sachen zu erzählen, wenn du hier raus bist und ich nicht. Wie war es bei dir zu Hause?“, fragte Summer, als sie endlich herausgefunden hatte, dass die Wölbung für die Sauerstoffcontainer war, die sie nun hineinschob. Ein Schlauch, der von ihnen aus ging, legte sie unter ihren Badeanzug bis hoch zu ihrem Gesicht. Mithilfe eines kleinen Mundstückes sollte sie so problemlos unter Wasser atmen können und eine kleine Taucherbrille würde ihre Augen trocken halten. Zuletzt zog sie Handschuhe an, die bis über ihre Ellbogen gingen und mit einer dünnen Latexschicht ihre Finger miteinander verbanden. Perfekt, um sich im Wasser zu bewegen.
„Nun … das wäre nur fair, oder? Ich habe sogar von zu Hause geträumt, diese Nacht“, murmelte Grace und Summer sah sie überrascht an, „Von dem Tag, wo sie mich mitgenommen haben. Wie du wollte ich mich nicht mit den Regeln meiner Familie unterwerfen und bin mit meinem Freund Bruce durchgebrannt. Später haben wir geheiratet, ein Haus gekauft und unsere kleine Tamara bekommen.“
Grace schaute auf und sah Summer tief an.
„Du erinnerst mich sehr an sie. Ihr versprüht dieselbe Freude, egal, wo ihr hingeht, aber leider … hat das nicht ewig gehalten. Meine Eltern haben herausgefunden, wo ich war und ein Gericht davon überzeugt, dass ich nicht zurechnungsfähig bin. Eines Tages standen sie einfach vor meiner Tür und haben mich praktisch entführt. Bruce, er … wollte mich befreien, doch sie haben ihn einfach festgehalten und zu Boden gedrückt. Tamara, sie … hat geweint und geschrien. Bis heute ist ihr Gesicht in mein Gedächtnis gebrannt. Und alles unter den Augen meiner Eltern, sie sahen dabei zu, wie ich durch den Vorgarten geschliffen wurde, während …“
Grace verstummte und wandte sich ab. Sie wollte nicht, dass Summer ihre Tränen sah. Doch spürte sie, wie sich ein paar Arme um ihre Hüfte schlangen und sie von Summer gedrückt wurde.
„Grace … ich hatte keine Ahnung … es tut mir so unendlich leid. Ich wusste nicht, dass du es so schwer hast. Hätte ich gewusst, dass du so viel mitgemacht hast, hätte ich die Klappe gehalten. Im Gegensatz zu meinem Problem sind deine ja so viel …“, sagte Summer, doch wurde sie von Grace unterbrochen.
„Deine Probleme sind genauso ernst wie die meinen und ich war froh, dass ich dir helfen konnte. Lass uns das hier einfach zusammen durchstehen.“
Beide Frauen nickten sich zu und schöpften von der jeweils anderen neuen Mut. In diesen Moment klopfte es an ihrer Kabine und sie hörten Lorelei flüstern: „Summer kommt schnell raus und in den Pool.“
„Warum?“, fragte Grace, doch löste sie die Umarmung hastig und begann sich selbst umzuziehen.
„Ich hörte, die Direktorin will dich wieder hier rausholen. Du sollst anscheinend gar keinen Spaß haben.“
„Ich bin bereits umgezogen“, sagte Summer und Grace öffnete ihr die Türe. Summer ließ sich zu Boden sinken und robbte sich zur Tür. Lorelei ergriff ihre Arme, zog sie schnell zum gewaltigen Pool und warf sie hinein wie einen ungewollten Fisch.
„Hoffentlich lässt sie sich Zeit“, murmelte Lorelei und ging in die Umkleide, um schnell die nächsten Frauen zum Pool zu schaffen. Summer war währenddessen wie in einer anderen Welt. Durch das Mundstück konnte sie überraschend leicht atmen und die Taucherbrille sorgte dafür, dass sie problemlos alle Ecken des Schwimmbeckens sehen konnte. Er war mit langen schmalen Linien ausgeleuchtet, die fast über die komplette Länge gingen. An den jeweiligen Enden waren zwei große Ringe angebracht und in der Mitte des Beckens schwebte ein Handball im Wasser. Sofort wusste Summer, was Lorelei mit ihnen vorhatte und war von der Idee begeistert. Sie stieß mit ihren Armen nach vorne und stieß sich mit ihnen am Wasser ab, doch nahezu nichts geschah. Zwar kam sie weiter als gewöhnlich, mit den Schwimmhäuten an ihren Handschuhen, doch bezweifelte sie, dass sie so Loreleis Spiel ordentlich spielen konnte. Summer kam sich sehr dumm vor, als ihr klar wurde, dass sie ihre Beine so steifhielt wie ein Brett. Sie sah über ihre Schulter und schlug vorsichtig mit ihren Beinen aus. Sie bewegte sich ein Stück vom Fleck, doch etwas stimmte nicht. Sie war keine Profischwimmerin, doch auch sie wusste, dass das Wasser hätte mehr Widerstand leisten müssen.
„Mmmmmh“, murmelte sie Unterwasser und ein Haufen Luftblasen stiegen aus ihrem Mund auf. Sie untersuchte den Meerjungfrauensch****z und schnell wurde sie fündig. Nicht nur der Latex-Badeanzug war von ihrer Lieblingsfirma, sondern auch der Rest ihres Kostüms.
Lorelei ist also auch ein treuer Kunde von Celine. Erstaunlich, dass unsere Uniform nicht auch von ihr ist.
Sie sah nach vorne und schlug diesmal kräftig mit ihrer Flosse aus, Summer schoss wie ein Pfeil durch das Wasser und begann mit eleganten Bewegungen ihrer Beine das Tempo zu halten. Innerhalb von Sekunden hatte sie den Ball erreicht und griff nach ihm.
Was zum … was ist das für ein Latex? Schoss es Summer durch den Kopf und sie streckte ihre Flosse nach unten aus. Sie machte unnatürlich schnell halt, holte mit ihrem Wurfarm aus und ließ ihn nach vorne schnellen. Der Ball verließ ihre Hand und schoss durch das Wasser wie Summer wenige Sekunden zuvor. Er hielt die Geschwindigkeit über die gesamte Distanz und ging durch den Ring. Summers Mund klappte auf, als sie es nicht fassen konnte und sofort verschluckte sie sich am Wasser. Panisch schlug sie mit ihren Beinen aus und durchstieß die Wasseroberfläche mit ihrem Kopf. Sie hustete und zappelte mit ihren Armen, um oben zu bleiben.
„Alles in Ordnung, Lady von Nachtschwing?“, fragte Lorelei, die gerade Grace in den Pool schmiss, während einige andere ihrer Mitschülerinnen über eine Rampe hineinglitten.
„Ja … hust … ja! War nur … hust, hust … überrascht!“
Lorelei nickte grinsend und half weiteren Meerjungfrauen ins Wasser.
„Einfach magisch, oder?“, fragte Grace, die neben Summer auftauchte und mühelos neben ihr auf der Stelle schwamm.
„Ja … einfach magisch …“, wiederholte Summer, als sie sich gefangen hatte und sah sich um. Ihre Mitschüler glitten mühelos durch das Wasser und Summer wusste, dass mehr daran war, als das „besondere“ Latex von C&T, sie konnte nur nicht sagen, was.
„Komm in die Mitte. Lorelei sagte, dass wir schnell anfangen müssen“, sagte Grace und steckte sich das Mundstück ein. Mit einem kräftigen Schlag ihrer Flosse machte sie einen eleganten Bogen knapp über der Wasseroberfläche und Summer wurde mit Wasser bespritzt.
„Hehehey!“, lachte Summer und tat es ihr nach. Alle Meerjungfrauen schwammen in die Mitte des Pools und sahen zu Lorelei, die den Ball in der Hand hatte.
„Mit Lady von Nachtschwing, haben wir endlich gleich große Teams begrüßt, bitte einmal alle unseren Neuzugang!“, rief Lorelei und zum ersten Mal, seit sie hier war, hörte Summer glückliche Rufe und ernst gemeinten Beifall, „Also dann, blau gegen pink, viel Erfolg!“
Lorelei warf den Ball in den Pool und in dem Moment, wo der Ball die Wasseroberfläche traf, ertönte die Glocke, dass die Mittagspause zu Ende war. Alle nahmen es als Startschuss wahr und die Wasseroberfläche wurde von allen Frauen aufgewirbelt, die zum Ball schossen. Summer hatte nicht damit gerechnet und wurde von der Masse des Wassers überrascht, die in ihr Gesicht spritzte. Sie tauchte ab und musste sich zurückhalten, nicht zu lachen, da es so aussah, als wären ihre Mitschüler Piranhas, die zu ihrem Frühstück eilten. Sie waren alle viel geübter im Wasser und sie wusste, dass sie so keine Chance hatte, an den Ball zu kommen. Stattdessen schwamm sie zum Ring und beobachtete das Schauspiel, was ihr geboten wurde. Grace war tatsächlich die Erste, die beim Ball war und warf ihn weit ins Feld, wo eine Teamkameradin stand. Diese schnappte ihn sich und schwamm zum gegnerischen Ring. Ein gezielter Wurf brachte das blaue Team in Führung und Summer hob ihre Hände und klatschte Beifall. Die Frauen klatschten die Torschützin ab und selbst Grace bekam Anerkennung, sogar vom pinken Team.
Das ganze Spiel war ein Rausch. Die Frauen kämpften um den Ball und passten ihn blitzschnell hin und her. Soweit Summer es beurteilen konnte, war Grace der Starspieler ihres Teams, doch auch sie konnte nichts gegen die Schnelligkeit von Susen Martel ausrichten. Trotz ihrer geringen Statur oder gerade deswegen glitt sie durch das Wasser wie ein Delfin und bedrohte mehr als einmal Summers Ring. Zum erneuten Male schaffte sie es, den Ball abzufangen und schoss damit voran, dicht gefolgt von Grace. Sie hob ihren Arm und Summer machte sich bereit, eine weitere Rakete von ihr abzufangen, doch sie machte sich wenig Hoffnung. Gerade wollte sie werfen, als Grace von hinten geschubst und sie in Susen gerammt wurde. Durch den Schwung wurden beide Frauen unkontrolliert Richtung Summer geworfen. Diese konnte nicht rechtzeitig reagieren und wurde mit den beiden und dem Ball durch den Ring gezogen. Luftblasen stiegen auf, als alle drei Frauen anfingen, zu lachen. Grace legte ihre Hände aneinander und machte eine entschuldigende Geste. Susen winkte ab und gab ihr einen kleinen Knuff auf die Schulter. Sie wollten wieder auf Position schwimmen, als plötzlich etwas über ihnen durch die Wasseroberfläche brach. Sie schauten überrascht nach oben und rissen panisch die Augen auf, als ein Netz auf sie zugeschossen kam. Es stieß gegen ihre Köpfe und legte sich in Windeseile um ihre Körper. Eine Sekunde später wurden sie nach oben gezogen und fingen an zu zappelten, als sie gegeneinandergepresst wurden und vor schock ihre Mundstücke losließen. Die riesigen Latexflossen raubten ihnen noch mehr Platz und Summers Gesicht wurde von ihren Freundinnen gegen das Netz gedrückt. Susen wurde kopfüber nach oben gezogen, während Grace um beide Frauen herum lag und ihre eigene Flosse im Gesicht hatte. Das Wasser rauschte an ihnen vorbei und sie durchbrachen im nächsten Moment die Wasseroberfläche. Sie husteten, nachdem sie vor Schreck Wasser eingeatmet hatten und blinzelten hinunter auf Lorelei, die genervt aussah und ihre Schulleiterin, die wütend zu ihnen aufsah.
„Lady von Nachtschwing, haben sie nicht gehört, dass ich sie habe ausrufen lassen? Was fällt ihnen ein, trotzdem ins Wasser zu steigen?“, fragte Doktor Alther und bediente die Fernbedienung der Netzkanone. Das Netz schwenkte vom Pool zur Seite und ließ sie auf eine wasserfeste Matratze fallen.
„Au“, maulte Summer, während Grace anfing, im Netz zu zappeln wie ein Fisch und Susen vergeblich versuchte, sich aufzurichten. Das Netz und das Latex machten ihr die Aufgabe allerdings unmöglich und stattdessen sah sie kopfüber hoch zu Doktor Alther. Sie stand über ihnen und sie taxierte Summer mit ihren stechenden hellbraunen Augen. Hinter ihnen steckten die anderen Spieler ihre Köpfe aus dem Wasser und sahen nach, warum ihr Spiel unterbrochen wurde.
„Ziehen Sie sich sofort um und kommen Sie mit, Lady von Nachtschwing!“
„Frau Direktorin, ich muss Einspruch erheben! Lady von Nachtschwing braucht Bewegung und muss ihre Kreativität entfalten lassen, sonst …“, grätschte Lorelei dazwischen.
„Lorelei, hüte deine Zunge!“, zischte Doktor Alther ohne sie eines Blickes zu würdigen.
„Aber …“
Das war zu viel für Doktor Alther und sie wirbelte herum.
„Lorelei in mein Büro, und zwar …“
„Doktor Alther, ich bin derselben Meinung wie Lorelei, außerdem brauchen wir Summer für unser Team!“, rief Grace und die anderen nickten.
„Ja, genau! Sie ist die Erste, die es geschafft hat, Susens Bälle abzufangen, wir brauchen sie!“, rief eine der Frauen und Doktor Alther drehte sich langsam zu ihnen um. Sofort herrschte Stille im Pool, als sie den Blick ihrer Direktorin auf sich spürten.
„Wer war das?“, fragte sie, doch keiner antwortete, „Fein, alle …“
„Ich war das!“, rief Grace.
„Miss van Cortlandt, nein waren sie nicht, also wenn sie nicht sofort den Mund halten …“
„Das kann ich nicht, Doktor Alther, bestrafen sie mich! Keine der anderen hat ihren Mund geöffnet!“, unterbrach Grace erneut und man konnte fast Rauch aus den Ohren ihrer Schulleiterin kommen sehen. Doch Doktor Alther schluckte ihre Wut herunter und sie leckte sich über ihre Lippen, während sie Grace in Augenschein nahm.
„Lorelei … weiter machen. Wir wollen doch nicht, dass Lady von Nachtschwing … sich hier nicht wohl fühlt. Sie drückte Lorelei die Fernbedienung in die Hand und verließ das Schwimmbad. Das Geräusch ihrer High Heels hallte noch eine ganze Weile von den Wänden wieder und währenddessen machte keiner einen Mucks.
„Was … was war das?“, flüsterte Summer.
„Keine Ahnung … ich … sollten wir Angst haben?“, fragte Grace, doch keiner wusste ihr darauf, eine Antwort zu geben.
„Was glaubst du, was passieren wird?“, fragte Summer, nachdem sie vom Abendessen zurück in ihr Quartier gingen.
„Nun normalerweise bekommen wir unsere Strafen sofort, da wir keine bekommen haben, hoffe ich, dass unsere liebe Direktorin mal ein Auge zudrückt.“
„Glaubst du das im Ernst?“
„Nein.“
Grace öffnete die Tür und gefror augenblicklich zu Eis.
„Was ist?“, fragte Summer und sah über ihre Schulter in den Raum. Dort stand Doktor Alther und zwei weitere Lehrerinnen, die Summer bisher noch nicht gesehen hatte. Sie sahen kräftiger aus als die anderen Lehrerinnen und sie schauten finster zu ihnen.
„Eintreten!“, befahl sie, doch Grace und Summer bewegten sich kein Stück, „Jetzt.“
Nachdem sie sich immer noch nicht bewegten, wurden beide von Doktor Althers Begleitung in den Raum gezogen.
„Hinknien“, befahl sie und Summer und Grace wurden auf den Boden gedrückt.
„Lady van Cortlandt können sie mir sagen, was das hier ist?“, fragte Doktor Alther und hielt einen Stapel Papiere hoch, die sie hinter ihrem Rücken versteckt hatte. Sie warf sie auf den Boden vor ihnen und Grace wurde knallrot. Eines der Blätter landete genau vor Summer und sie las ihren Namen. Es erzählte von den Ereignissen vom gestrigen Tag.
„Lady van Cortlandt, können sie Lady von Nachtschwing erklären, was das hier ist?“, fragte Doktor Althers und sah Grace finster an.
„Mein Tagebuch“, flüsterte Grace und ihr Kopf sank auf ihre Brust.
„Und können sie ihr erklären, warum ich ein Problem damit habe?“
„Weil Aufzeichnungen jeglicher Art über die Schule strengstens untersagt sind und bestraft werden.“
„Und wissen sie auch, wie das bestraft wird?“
Grace schüttelte den Kopf und Doktor Althers Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln.
„Sonderunterricht.“
„Moment Doktor Alther, vielleicht kann ich …“
Die Direktorin sah zu ihrer Begleitung und die beiden Frauen ergriffen Grace Arme und hoben sie mit Leichtigkeit hoch. Grace versuchte sich gegen die kräftigen Hände zu währen, doch es war ein aussichtsloser Kampf und sie begann zu wimmern, als sie noch grober gepackt wurde.
„Wow, wow, wow, wow. Frau Direktorin, wir müssen doch nicht …“, sagte Summer, doch Grace unterbrach sie.
„Summer, halt die Klappe.“
„Aber …“
Summer sah hoch zu Grace, doch sie schüttelte nur den Kopf.
„Bleib ruhig“, sagte Grace und machte eine tapfere Miene. Summer nickte nur und sah zu Doktor Alther.
„Fesseln und abführen“, sagte Doktor Alther. Eine der Frauen drückte ihre Arme auf den Rücken, während die andere Graces Boxbinder nahm. Sie zogen ihn über ihre Arme und machten ihn fest. Sie drückten ihr einen Panelgag in den Mund und befestigten ein Halsband mit Leine an ihrem Hals.
„Der Knebel steht Ihnen, Lady van Cortlandt. Wir hätten ihnen viel früher einen verpassen sollen, dann hätten sie bestimmt schon längst ihren Abschluss gemacht. Aber jetzt werden wir sie in eine perfekte Lady formen, ob sie wollen oder nicht. Bringt sie nach unten“, befahl Doktor Alther zufrieden und Summer sah zu Grace, die Hilfe suchend zu ihr sah.
„Grace …“
„Sitzen bleiben, Lady von Nachtschwing, mit ihnen bin ich noch nicht fertig“, sagte Doktor Alther und holte aus ihrer Tasche ein weiteres Halsband, welches sie um Summers Hals schloss, „Sie haben trotz allem weiterhin nachsitzen. Mund auf!“
Widerwillig öffnete Summer ihren Mund und Doktor Alther nahm von einem Regal neben sich einen weiteren Panelgag, an dessen Spitze ein Staubwedel war. Ohne Umschweife steckte sie ihn in Summers Mund und fesselte ihre Arme mit dem Boxbinder. Mit Summers Armen sicher hinter ihrem Rücken verschränkt, zog sie an der Leine und zwang Summer ihr zu folgen.
„Deine Aufgabe wird es sein, die Trophäen zu entstauben“, sagte Doktor Alther doch Summer hörte kaum zu. Ihre Gedanken waren bei Grace und ihrer ungewissen Zukunft. Erst als sie vor den Gold- und Silberpokalen stand und Doktor Alther die Vitrine aufschloss, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Die Direktorin band Summer fest und schritt ohne ein weiteres Wort von dannen. Summer sah ihre Spiegelung in den Pokalen und schüttelte ihren Kopf.
Das ist doch Wahnsinn. Was haben sie mit Grace vor? Dachte Summer und sah Doktor Alther nach, die eine Tür nach rechts aufschloss und tiefer ins Innere der Schule ging. Die schwere Tür knallte ins Schloss und Summer war alleine im Gang, mit nichts weiter als ihren Sorgen um Grace.
Grace wurde von Doktor Althers Angestellten in den Keller der Schule geführt. Sie wusste nicht, was sie fühlen sollte. Ihre Gedanken rasten und jeglicher Widerstand, den sie leistete, wurde mit einem starken Ruck an ihrer Leine oder einem Schubsen von hinten unterbunden. Je tiefer sie gingen, desto düsterer wurde es. Die Schule war bereits aus sehr alten Steinen erbaut worden, doch hier im Keller waren die Wände noch viel älter als wären sie von einer Burg oder, wie Grace fürchtete, einem Kerker. Sie konnte in der Ferne unverständliche Stimmen hören, doch für Grace hörten sie sich alle nach verzweifelten Klageliedern an.
„Mmmmfp! Mhhm!“, murmelte sie in ihren Knebel.
„Halte deine Klappe van Cortlandt, mach es nicht schlimme als es ohnehin für dich ist“, sagte die hintere Frau und schubste Grace. Sie stolperte gegen die vordere Frau und fiel zu Boden.
„Hast du mich gerade angegriffen, van Cortlandt? Na warte, du kleine …“
Die Frau packte eine Handvoll von Grace Haaren und zog sie an ihnen hoch. Sie ballte eine Faust mit ihrer anderen und holte aus. Grace schloss ihre Augen und wappnete sich für den Schmerz, doch eine neue Weibliche Stimme rettete sie.
„HEY! Das ist eine blaue, lassen sie sofort ihre Finger von ihr!“ bellte sie und Grace und ihre Begleitung sahen überrascht auf.
„Verzeihung“, murmelte die Frau kleinlaut, ließ Grace los und senkte ihren Kopf.
„Geben Sie sie mir“, sagte die Frau barsch und streckte ihre Hand aus. Die Leine wechselte ihren Besitzer und Grace sah dankend zu der Frau. Wenigstens gab es hier unten jemanden, der ein bisschen Mitgefühl zeigte. Sie hatte lange schwarze Haare, die sie in einem Pferdesch****z gebändigt hatte. Grace fand, dass sie sympathisch aussah, doch etwas schien nicht in das Bild zu passen.
Ihre Augen … Sie sind dunkel und kalt. Schoss es Grace durch den Kopf, als sie an dem freundlichen Lächeln vorbeisah und die fast schwarzen Augen ihrer Retterin erblickte. Sie meinte außerdem einen Stich rot in ihnen zu erkennen.
„Nehmt ihr den Knebel ab“, befahl sie barsch und Grace wurde unsanft der Knebel aus dem Mund gezogen.
„Danke“, murmelte Grace schüchtern.
„Keine Ursache meine Liebe. Komm ich führe dich ein bisschen herum“, sagte die Frau sanft und sah die beiden anderen an, „Und ihr geht in Behandlungsraum drei. Doktor Alther wird gleich zu euch stoßen. Ich habe sie unter Kontrolle.“
Die Frauen nickten und verschwanden um eine Ecke.
„Fein. Jetzt da das erledigt ist, warum versuchen wir nicht ein bisschen Sinn in dein Leben zu bringen?“
„Wie bitte?“, fragte Grace.
„Nun, du bist doch hier aus einem Grund und Doktor Alther, ich und meine Partnerin sind hier, um dich wieder auf den richtigen Pfad zu bringen. Sie bat mich, auszuhelfen, nachdem ich mein Geschäft verloren habe. Lange Geschichte, liebes. Aber kommen wir zurück zu dir. Nach hier unten kommen nur die wirklich hoffnungslosen Fälle, aber seit ich hier bin, hat der Sonderunterricht eine hundertprozentige Erfolgsquote ohne Rückfälle“, erklärte die Frau und zog sanft an Grace Leine.
„Und was machen Sie hier unten?“, fragte Grace, die auf einmal ein böses Gefühl hatte.
„Oh wir haben verschiedene Methoden“, winkte die Frau ab, „Wie heißt du mein Kind?“
„Grace … Grace van Cortlandt und Sie?“
„Du kannst mich Judy nennen. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, Grace“, sagte Judy und führte sie in einen Raum mit der Nummer eins an der Tür. In ihm stand ein Behandlungsstuhl und daneben Maschinen, die surrten und blinkten.
Zwei Wochen später
Summer brach auf ihrem Bett zusammen. Heute war der letzte Tag ihres Nachsitzens bei Doktor Alther gewesen. Eigentlich hätte sie sich freuen müssen, aber sie konnte es nicht. Seit Grace zum Sonderunterricht gebracht worden war, herrschte in der Schule eine düstere Stimmung. Es war, als wäre mit Grace alle Freude und Zusammenhalt zwischen allen Schülern verschwunden. Stattdessen herrschte Misstrauen und sogar Rivalitäten zwischen den blauen Schülern und den pinken. Nicht, dass es unter denselben Farben sonderlich besser war.
„Wo bist du nur, Grace … wir brauchen dich“, flüsterte Summer und sah von ihrem Kissen zu Grace Bett. Es war seit zwei Wochen unberührt, nachdem jemand das Zimmer aufgeräumt hatte, während Summer die Trophäen sauber gemacht hatte. Es war, als wäre Grace nie ihre Zimmergenossin gewesen. Nichts hatten sie dagelassen. Nicht ihre Notizen, Bücher oder ihre Uniformen.
„Als hätte sie nie existiert“, murmelte Summer und stand von ihrem Bett auf. Sie pellte sich die Latex-Schuluniform vom Körper und warf sie achtlos ins Badezimmer. Selbst sie als Latexliebhaber hatte langsam genug von dem Gefühl auf ihrer Haut. Zumindest, wenn es nicht C&T Latex war. Summer schleppte sich in die Dusche und wusch sich den Schweiß des Tages ab. Besonders das Nachsitzen hatte ihr übel mitgespielt, den Doktor Alther hatte sie gezwungen, die Flure zu putzen. Noch dazu war die Heizung kaputtgegangen. Irgendetwas von wegen eines Fühlers. Erst dachte Summer, sie würde sich den Arsch abfrieren, aber nein. Die Heizung lief auf Hochtouren und hat das Internat in einen Hochofen verwandelt, komischerweise allerdings nur da, wo Summer putzen sollte. Es war ein Knochenjob für Summer gewesen und das Wasser, was nun aus der Dusche floss, ihre verdiente Belohnung. Bis es auf einmal eiskalt wurde.
„OH FUCK!“, schrie Summer auf und sprang von dem Wasser davon. Ihre Haare und ihr Körper waren immer noch mit Seife bedeckt.
„Ding Dong“, kam es aus den Lautsprechern der Schule, „Eine wichtige Ansage der Direktorin: Liebe Schüler, ich möchte Ihnen mitteilen, dass das Warmwasser und die Heizung für einige Räume in der Schule nicht wie gewohnt funktionieren, da nun daran gearbeitet wird, alles wieder zu reparieren. Ich bitte um Nachsicht! Schönen Abend noch!“
Summer späte durch die Badezimmertür zu einer Uhr, die in ihrem Zimmer hing. Es war halb zehn.
„Welcher Monteur kommt um halb zehn wegen einer zu heißen Heizung raus? Bullshit!“ rief Summer und knallte die Armatur zu. Dabei brach der Hebel ab und fiel klappernd zu Boden.
„Fuck“, murmelte Summer erschöpft und fragte sich, wie Doktor Alther sie wohl dafür bestrafen würde.
„Ich glaube dass es nicht! Das ist doch alles gestellt, oder?“, rief sie in den Raum, doch niemand antwortete ihr. Frustriert drehte sie sich wieder zu der Dusche und schaltete sie an. Sie musste immer noch die Seife herauswaschen und sie biss ihre Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien.
Zitternd wie Espenlaub ging Summer zu ihrem Bett. Sie hatte nur ihren Latexschlafanzug an, doch der half wenig, um sie aufzuwärmen, vor allem wenn die Heizung aus war. Sie warf einen Blick zu Grace Bett, wo ihre Bettdecke fein säuberlich gefaltet lag.
„Fuck it.“
Kurzerhand ging sie herüber und klaute sich die Bettdecke und das Kopfkissen. Die Sachen fühlten sich schwerer an als sonst. Durch ihren zitternden Körper hatte sie das Gefühl nicht stark genug zu sein und als sie vor ihrem Bett stand, ließ sie beides fallen. Erschöpft glitt sie an ihm zu Boden. Kleine Wolken stiegen aus ihrem Mund auf und der Schweiß, der sich wieder, dank ihres Latexschlafanzuges, auf ihrem Körper sammelte, war eiskalt. Und doch machte sie keine Anstalten, in ihr Bett zu kriechen. Sie fühlte sich so allein wie nie zuvor. Ihre Eltern und ihre Freundin Tea hatten sie verraten. Ihre Freunde waren unerreichbar. Grace war Doktor Alther ausgeliefert und die anderen Schüler kümmerten sich lieber um sich selbst als um die anderen. Selbst Lorelei warf ihr noch nicht mal mehr ein Lächeln zu. Summer war zum ersten Mal in ihrem Leben allein und wusste nicht, was sie tun musste, um aus diesem Loch herauszukommen. Eine Welle der Schwäche rollte über sie und Summer fiel zur Seite neben ihr Bett. Sie konnte nicht mehr, sie wusste nicht weiter, was sie machen sollte. All ihr Wissen war nutzlos ohne Computer oder zumindest ihrem verdammten Handy und sie war Doktor Alther hilflos ausgeliefert. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie selbst zum Sonderunterricht musste? Tränen flossen aus Summers Augen und trübten ihre Sicht. Sie spürte sie auf ihrer Haut und wusste nicht, ob sie heiß waren oder kalt. Mühselig wischte Summer sie weg und da sah sie es. Ein einzelnes Blatt Papier, welches unter ihrem Bett lag. Summer konnte sich nicht erinnern, ein Blatt zu vermissen und sie griff danach. Es war von oben bis unten vollgeschrieben und von Grace. Als Doktor Alther die Papiere rumgeworfen hatte, musste das wohl unter Summers Bett gerutscht und übersehen worden sein. Summer wollte es verschwinden lassen, bevor sie dafür Ärger bekam und knüllte es zusammen. Schwankend stand sie auf und ging zur Toilette und hielt es über die Schüssel. Sie stand dort, ohne sich zu bewegen. Das war die vielleicht letzte Nachricht von Grace, die sie je zu Gesicht bekommen würde, sie konnte es nicht über sich bringen. Stattdessen ging sie zurück ins Zimmer und strich das Papier auf ihrem Schreibtisch glatt, bevor sie sich in ihr Bett legte und begann zu lesen.
… meine neue Zimmergenossin kommt heute. Ich bin schon echt gespannt auf sie und offen gesagt, ich brauche endlich jemanden zum Reden. Ob sie redet oder ich, ist mir schon fast egal, aber ich fühle mich allein, auch wenn ich Freunde unter den anderen Schülern habe, dennoch fühlt es sich komisch an. Ein brüchiger Zusammenhalt, der mit dem kleinsten Windhauch auseinanderbricht. Nein, ich brauche jemanden, dem ich mich anvertrauen kann, jemanden, dem ich … egal. Die Alther tut alles daran, mich zur Aufgabe zu zwingen, aber das schafft sie nicht. Ich hoffe, die Neue kann mir verzeihen, wenn sie meinetwegen nachsitzen muss. Ich hoffe … das ist das wenige, was mir geblieben ist, Hoffnung. Super kitschig, aber was bleibt mir übrig? Beten? Ich … haaaaa vielleicht … Ich hoffe, dass es Tamara gut geht und Bruce zurechtkommt. Ich vermisse sie jeden Tag und … hat es gerade geklopft? …
„Deswegen wurde Grace in den Sonderunterricht geschickt? Wegen Tagebucheinträgen?“, fragte Summer und schüttelte ihren Kopf. Sie hatte erwartet, in Grace Schrift ein großes Geheimnis zu finden, welches ihr helfen könnte, die Schule auffliegen zu lassen. Warum sonst war Doktor Alther so gegen die Aufzeichnungen?
„Na ja, vielleicht das falsche Papier unter mein Bett gerutscht“, murmelte Summer und legte sich zurecht. Die Decken waren sehr schwer und tatsächlich wärmten sie Summer ein wenig. Dennoch war sie immer noch allein, jetzt nur mit einem Stück Papier mehr in der Hand.
„Mmmmh … Beten … ich mein …, wenn ich schon mal hier bin? Ich hoffe, es geht dir gut, Grace.“
Grace lag auf einer harten Pritsche. Ein schwarzer Latex-Catsuit umhüllte ihren Körper und verdeckte ihre Scham, auch wenn die ihre geringste Sorge war. Sie lag unter einer dünnen Decke und hatte ihre Augen geschlossen, doch sie konnte nicht schlafen.
Es ist bald wieder Zeit, oder? Ich denke schon, ich … freue mich bereits richtig drauf … oder? Moment, nein, nein, ich finde das nicht toll, ich … nein! Ich darf nicht vergessen, ich darf nicht … Vergessen? Dachte Grace, kniff ihre Augen schmerzhaft zusammen und schüttelte ihren Kopf. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als es an ihre Tür klopfte.
„Lady van Cortlandt? Es ist Zeit. Bitte stehen Sie auf“, sagte eine Frau und schloss die Tür auf. Grace wusste nicht, warum, aber ihr Körper folgte dem Befehl wie von selbst und stellte sich neben ihre Pritsche.
„Hallo Grace“, sagte die Frau mit einem Lächeln und ging herüber. Sie hakte eine Leine in Graces Halsband und zog sanft daran.
„Hallo … ähm Judy?“
„Genau, Darling, wie fühlst du dich?“
„Gut. Glaub ich.“
„Du glaubst?“
Grace Stirn legte sich in Falten und sie sah hoch zu Judy, die sie aufmunternd ansah.
„Ich … ich glaube, ich habe etwas vergessen.“
„Oh? Deine Eltern vielleicht? Sie freuen sich bereits, dich bald wiederzusehen. Du freust dich auch.“
„Ja, meine Eltern … oder?“, sagte Grace erfreut, doch ihre Stirn legte sich eine Sekunde später wieder in Falten.
„Komm, ich helfe dir, dich daran zu erinnern“, sagte Judy sanft und zog Grace hinter sich her. Nach dem ersten Mal war es eine Tortur für Judy gewesen, die junge Frau durch die Gegend zu schleifen, aber inzwischen war sie ganz zahm, auch wenn sie noch hier und da störende Gedanken und Erinnerungen hatte. Judy geleitete Grace in einen der Behandlungsräume, wo bereits ihre Partnerin Maike neben dem Patientenstuhl wartete.
„Was hat sie gesagt?“, fragte sie kalt und sah zu Grace, die Schwierigkeiten zu haben schien, den Stuhl zu sehen.
„Sie hat immer noch Zweifel. Dasselbe wie immer und sie sollte bald bereit sein.“
„Bereit wofür?“, fragte Grace, die den Stuhl nicht aus den Augen ließ. Etwas wollte ihr Gehirn ihr sagen, aber was?
„Für deine Eltern, liebes“, sagte Judy und zog erneut sanft an der Leine, doch Grace rührte sich nicht.
„Nein, nicht meine Eltern, sondern für …“, murmelte Grace fiebrig und sah zu Judy und Maike. „Nein, das ist falsch. Meine Eltern sind … sind …“
„Judy?“, frage Maike nervös, als Grace plötzlich die Leine ergriff und zu ziehen begann.
„Vielleicht eine höhere Dosis heute?“, fragte Judy lächelnd und zog ein bisschen stärker. Grace stolperte nach vorne und plötzlich stand Panik in ihrem Gesicht geschrieben.
„Benimm dich!“, befahl Judy barsch und Grace Widerstand wurde schwächer. Sie wurde von den Frauen auf den Stuhl gesetzt. Sie hielten Grace fest und unterbanden ihre schwachen Versuche, sich zu verteidigen.
„Nein, bitte, ich will … ich will nicht zu meinen Eltern, ich will … Tamara und … und Bruce!“, quengelte Grace.
„Nein, nein, Schätzchen. Deine Eltern warten bereits sehr lange auf dich und vermissen dich sehr. Du willst sie wiedersehen, erinnerst du dich?“, sagte Judy und fesselte Grace Arme auf die Lehnen des Stuhls mit Gurten. Es folgten weitere, die über ihren Oberkörper verliefen und pinnten ihre Beine aneinander. Als Letztes zog Judy einen Gurt über Grace Stirn und fixierte ihn am Stuhl, während Maike die Maschinen überprüfte.
„Nein! Macht mich los! Tamara! Ich will zu meiner Tochter!“
„Ich bekomme gleich wieder Kopfschmerzen“, murmelte Maike und drehte sich um. In ihrer Hand hatte sie eine Atemmaske, die mit einem Schlauch mit den Maschinen verbunden war. Bevor Grace weiter schreien konnte, presste sie die Maske auf Grace Gesicht und sie nahm vor Schreck einen tiefen Zug. Durch die Schläuche schoss pink silberner Rauch und er verschwanden in Grace Mund.
„Nein … nein ich mmmh“, murmelte Grace, als ihr Blick immer glasiger wurde und ihre Gegenwehr erstarb. Als Letztes setzte Maike ihr ein Virtual-Reality-Headset auf und schaltete es ein. Es beschallte Grace Augen und Ohren mit weißem Rauschen und es blitzten Bilder ihrer Eltern und Befehle auf, die sie widerstandslos befolgen sollte.
„Vielleicht noch ein bisschen mehr“, sagte Maike und drehte an einem Rädchen, sodass mehr Gas durch den Schlauch floss.
„Sehr gut … ich denke, wir können Morgen wie geplant fahren. Den Rest kann unsere werte Gastgeberin machen“, sagte Judy und streichelte über Grace Wange, „Immerhin ist das hier ihre Schule und nicht unsere.“
„Na endlich, ich dachte, du willst hier ewig bleiben“, sagte Maike und rollte mit den Augen.
„Naaaaa, ich vermisse Leon City bereits.“
„Leon City muss sich aber noch etwas gedulden und das weißt du ganz genau.“
„Beruhig dich Maike! Ich bin nicht deine dumme kleine Handlangerin, sondern deine Partnerin. Vergiss das nicht!“
„Und vergiss du nicht, wer dich aus dem Gefängnis geholt hat!“
Hey … ähm, wer auch immer gerade zuhören möchte … Ich ähm bräuchte echt deine Hilfe. Ich haaaa … Okay nochmal von vorne. Hey, ich bin Summer und ich vermisse meine Freunde. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich … ich brauche Hilfe. Mein ganzes Wissen ist nutzlos und ich habe Angst, was mir bevorsteht. Grace ist weg und ich werde meine Freunde wahrscheinlich nie wieder sehen …, wenn ich sie nur sehen könnte … mich entschuldigen … mich verabschieden. Wäre vermutlich zu einfach, wenn ich morgen aufwache und mein Laptop läge hier, oder? Ich … tut mir leid. So funktioniert das nicht, oder? Ich verschwende gerade nur deine Zeit.
Summer atmete tief aus und sah auf Grace Zettel. Fast schon hoffte sie, dass die Buchstaben sich neu anordneten oder sich ihr eine geheime Nachricht offenbarte, aber nichts dergleichen passierte.
„Keine Wunder für Summer“, murmelte sie und versteckte das Papier unter der Matratze. Sie machte sich unter der Decke klein und kuschelte sich tiefer in die Latexschichten.
„Kein Wunder … für … Summer“, nuschelte sie, während sie in die Traumwelt glitt, „keine … Magie …“
Ein Tag später
Summer öffnete die Tür ihres Zimmers. Obwohl sie kein Nachsitzen mehr hatte, war der Tag erneut die Hölle gewesen.
„Wenigstens ist es wieder warm“, murmelte Summer und fiel neben ihr Bett auf die Latexbettdecken. Sie war am Morgen erneut aus dem Bett gefallen und hatte nicht die Kraft gehabt, sie wieder auf ihr Bett zu legen. Sie kamen ihr gerade sehr gelegen. Ihr Kopf war gegen das Latex gepresst und sie überlegte laut zu schreien. Sie entschied sich jedoch dagegen und sah statdessen nach rechts zu ihrem Bett. Es war noch recht früh, aber ihr Bett wirkte sehr einladend. Ihr Blick wanderte tiefer zu Grace Zettel, doch er war verschwunden. Stattdessen lagen unter ihrer Matratze ihr Laptop und ihr Handy.
„Was zum …“, murmelte Summer und sprang auf, „Wie? Was? Warum?“
Sie fegte die Matratze beiseite und da lagen sie. Ihre Schlüssel zur Freiheit und die einzige Möglichkeit, mit ihren Freunden zu sprechen.
„Das ist das Wunder, was ich gebraucht habe, aber wie?“, fragte Summer und griff ihre Geräte, doch hielt sie inne.
„Stopp, ich … muss mich beruhigen. Eins nach dem anderen“, sagte sie und ließ die Matratze zurückfallen. Sie ging zu ihrer Tür und schloss sie ab. Danach klemmte sie einen Stuhl unter die Klinke und ging wieder zu ihrem Bett. Sie nahm ihren Laptop und ihr Handy und setzte sich an ihren Schreibtisch. In ihrem Telefon aktivierte sie den Hotspot und klappte ihren Laptop auf. In ihm lag ein Grace Zettel, aber jemand hatte etwas darauf geschrieben.
„Fon dienen Schutzbagel“, las Summer mit zusammengekniffenen Augen von dem Zettel ab. Die Schrift war kaum leserlich. Die Buchstaben sahen aus, als wären sie von einem Schreibanfänger geschrieben worden und Tintenflecke ließen darauf schließen, dass ihr „Bagel“ es eilig hatte oder viel zu schnell schrieb.
„Wow … mein Schutzbagel lernt extra für mich Englisch“, sagte sie etwas irritiert und startete ihren Laptop. Sie ließ ihre Maus über einen Nachrichtendienst schweben. Doch sie besann sich eines Besseren. Sie musste hier raus. Wenn sie der ganzen Welt zeigte, was sie hier durchmachen musste, kam sie hier raus und konnte so viel Zeit mit ihren Freunden verbringen, wie sie wollte. Vorausgesetzt, sie entkam ihren Eltern, besser als Grace.
„Mal sehen, erst muss ich …“, sie suchte nach Doktor Althers Schule im Internet und tatsächlich wurde sie schnell fündig. Ihre Miene entgleiste allerdings, als sie Hunderte Bilder sah, die eins zu eins das Leben in der Schule wiedergaben. Sie prallten sogar damit auf der Hauptseite, dass sie mit Strafen und Erniedrigung auch die ungezügelste Frau in eine anständige Lady verwandeln konnten.
„Dad hat sich noch nicht mal die Seite angeschaut. Von wegen, er ist besorgt um mich, aber jetzt weiß ich, wo ich bei dir stehe, du elendiger Dreckskerl“, murmelte sie und schnalzte mit ihrer Zunge. Wenn sie mit diesen Bildern an die Öffentlichkeit ging, hatte sie nichts gewonnen. Sie waren ja bereits öffentlich. Damit kam Summer vielleicht raus, aber die anderen nicht oder Grace.
„Grace … der Sonderunterricht.“
Summer suchte auf der Webseite der Schule nach einer Erwähnung davon, aber sie fand nichts.
„Vielleicht ist er einfach geheim oder verboten?“, überlegte Summer laut. So oder so, sie hatte eine Gelegenheit bekommen und musste sie ergreifen. Sie brauchte nur bessere Beweise, die Doktor Alther und ihre Latexschule zu Fall bringen konnten. Sie schaute zur Tür und schluckte.
„Sonst noch dumme Ideen?“
Summer versteckte ihren Laptop, hielt ihn allerdings angeschaltet. Sie hatte bis spät in die Nacht an einer Versicherung gearbeitet. Sie wusste nicht, wohin ihre Reise gehen würde, aber sie hoffte, dass, wenn alle Stricke reißen würden, zumindest sie hier rauskam und von Ihrem Fahrer nach Hause gebracht werden konnte. Ein letzter Test und Summer nickte zufrieden. Sie nahm ihr Handy und öffnete leise ihre Zimmertür. Der Gang war düster und totenstill. Sie hoffte, dass der Rest der Schule es ebenfalls war. Mit nichts weiter bekleidet als einem ihrer dunkelblauen Latex-Badeanzüge schlich sie die Schlafräume entlang und leuchtete mit ihrem Handy den Weg. Sie achtete darauf, dass der Lichtkegel nicht zu weit schien, um sich nicht zu verraten. Trotz all ihrer Vorsicht oder vielleicht genau deswegen schlug ihr Herz bis zu ihrem Hals. Jedes kleine Husten oder Flüstern hinter den Türen schreckte sie auf und einmal ließ sie fast ihr Handy fallen.
„Verdammte Scheiße!“, flüsterte sie und ermahnte sich selbst ruhiger zu bleiben, doch es half nicht, im Gegenteil. In diesem Moment öffnete sich hinter ihr eine Tür und sie erstarrte zu Eis.
„Hey! Was machst du da, blaue?“, fragte eine Frau und Summer drehte sich langsam um.
Toll, ich habe es noch nicht mal zur Treppe geschafft.
„Hey, tut mir leid, ich ähm …“
„Warte … hast du da ein Handy in der Hand?“, fragte die Frau in einem pinken Latex Jumpsuit und auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab, „Hehehe, wenn das Doktor Alther erfährt, wird sie mich bestimmt anständig entlohnen.“
„Nein, bitte warte, ich kann das erklären!“, sagte Summer verzweifelt, während ihre Panik immer größer wurde.
„Musst du nicht. Ist mir egal, aber …“, in diesem Moment flog über dem Kopf der Frau eine der Latexdecken und zog sie gewaltsam ins Zimmer zurück, als sie blind und ihres Atems beraubt erschrak. Summer war ebenfalls überrascht und bewegte sich erst, als sie angeschnauzt wurde.
„Summer, jetzt beweg deinen fetten Arsch hier rüber und hilf mir!“, zischte Susen, die ihre Zimmergenossin mithilfe der Latexdecke umklammert hatte und mit ihr über den Boden rollte. Von der Decke kamen erstickte Schreie und ein Schwall aus Schimpfworten.
„Sofort!“, sagte Summer und eilte in das Zimmer und schloss die Tür. Sie warf sich auf Susen und die Decke und ein Stöhnen entwich der Zimmergenossin, als die Luft gewaltsam aus ihrer Lunge gedrückt wurde.
„Runter von mir, ihr Idioten! Susen, wie kannst du mich für eine blaue verraten!“
„Halt die Klappe! Summer Gürtel!“, sagte Susen und hielt ihr den Mund zu, während Summer zu den Betten eilte. Sie band die Gürtel um die Decke und mumifizierte Susens Zimmergenossin damit. In ihren Mund stopften sie eine halbe Latexstrumpfhose und sicherten sie mit der anderen Hälfte.
„Danke“, sagte Summer erschöpft.
„Kein Problem“, murmelte Susen und rollte von ihrer tobenden Zimmergenossin, „Heather, jetzt halt die Klappe oder ich hole noch die andere Decke! Summer ist eine Freundin von Grace“, drohte Susen und augenblicklich hörte die Decke auf, sich zu bewegen. Wegen der Drohung oder wegen Grace wusste Summer nicht.
„Also … was machst du um die Uhrzeit auf dem Flur, mit einem Handy in der Hand? Und in dem Outfit?“
„Na ja, ist nicht, als hätten wir Uniformen zum Rumschleichen bekommen“, murmelte Summer.
„Nein, haben wir nicht, aber vielleicht solltest du da was machen.“
„Bin dabei.“
„Also?“
„Ich … ich versuche uns alle hier rauszuholen“, sagte Summer, was ihr einen skeptischen Blick von Susen einhandelte.
„Dir ist schon bewusst, dass ein paar Bilder von Frauen in Latex daran nichts ändern werden? Doktor Alther prahlt damit auf ihrer Webseite.“
„Ja, deswegen … hoffe ich, dass ich … bei Grace Beweise finden kann.“
Susen machte große Augen.
„Das klingt jetzt wie aus einem dummen Horrorfilm, aber von dort ist noch niemand als sie selbst zurückgekommen. Oder reingekommen, ohne dass die Alther es veranlasst hat.“
„Ich weiß, ich …“,
„Kannst du überhaupt ein Schloss knacken?“
„Nein, ich wollte …“, sagte Summer und war plötzlich sprachlos. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Susen rollte mit den Augen. Summer hatte sie noch nie so erlebt. Susen war wie ausgewechselt, zu ihrer sonstigen zurückhaltenden Natur während des Tages.
„Du willst uns wirklich alle hier rausholen und machst dich nicht aus dem Staub, wenn alles fehlschlägt?“, fragte sie und Summer zögerte mit der Antwort.
„Ich … ich versuche es aber …“,
„Das reicht mir schon. Ich hoffe nur, du hast einen guten Plan. Also … du sagtest, du besorgst dir noch etwas zum Rumschleichen? Wenn du das erledigt hast, komm zur Tür zum Sonderunterricht. Ich öffne sie für dich und wehe, du verkackst das!“
Ihre Wege trennten sich. Während Susen Ihre Zimmergenossin noch weiter sicherte, damit sie nicht auf dumme Gedanken kam, ging Summer zum Kunstraum. Die Tür war offen und sie glitt lautlos in das Klassenzimmer.
„Das ist so eine dämliche Idee“, murmelte Summer und ging an den Staffeleien vorbei zum Materialraum. Dort fand sie schnell, was sie suchte. Schwarze Latexfarbe. Sie öffnete den Eimer und tauchte eine Rolle hinein. Sie verteilte die Farbe über ihre Beine und Hände und hoffte, dass dies ausreichen sollte, als eine Strähne ihres strahlend blonden Haares in ihr Sichtfeld fiel.
„Ah … da war ja was“, murmelte Summer genervt und nahm erneut die Rolle in die Hand. Am liebsten hätte sie sich ihre Haare wieder pink gefärbt, aber das wäre wohl auch nicht so hilfreich beim Schleichen. Gerade wollte sie die Rolle ansetzen, als das Licht im Klassenzimmer anging. Summer starrte wie ein Reh im Scheinwerferlicht zur Tür. Zurück sah Lorelei, die mit weit aufgeklapptem Mund in der Tür stand und die Sauerei sah, die Summer in ihrem Klassenraum veranstaltet hatte.
„Ähm, hey Lorelei, was machst du den noch um die Uhrzeit hier unten?“, fragte Summer schuldbewusst.
„Dasselbe könnte ich dich fragen, Summer und noch dazu in diesem Aufzug.“
„Nun, ein Catsuit wäre meine erste Wahl gewesen, aber die waren nicht wirklich Teil der Schulkleidung.“
„Stimmt wohl“, murmelte Lorelei und nickte, „Also was hast du vor, du Superagentin und noch dazu mit deinem Handy? Das allein könnte dich direkt zum Sonderunterricht befördern.“
„Und genau dort will ich hin.“
„Oh?“, sagte Lorelei überrascht, doch nickte sie erneut, „Nun dann sollte ich dich nicht aufhalten, oder? Übrigens sind in dem Schrank Masken für Bestrafungszwecke und der gleichen verstaut. Sei so lieb und zieh eine als Bestrafung an, dass du mein Klassenzimmer versaut hast, bevor du deine Haare ruinierst“, sie schaltete das Licht wieder aus und drehte sich um. Sie warf jedoch noch einen Blick auf Summer und sagte: „Viel Glück.“
„Das ist nicht dein Ernst“, sagte Susen erschöpft, als Summer um die Ecke geschlichen kam. Sie hatte im Schatten vor der Tür zum Keller gewartet und starrte mit offenem Mund Summer an. Ihre Hände und Beine waren vollständig mit schwarzer Farbe bedeckt und sie hatte eine Latexmaske auf, die nur ihre grünen Augen freiließ.
„Das war dein Plan? In ein Tintenfass fallen und hoffen, dass niemand die Klecksspur bemerkt?“
„Nun …“
„Nein, nein. Ich will nichts von dir hören“, sagte Susen mit hocherhobenem Finger, „Versprichst mir einfach, dass du keine Scheiße baust und deine Chance nutzt. Also … da ist die Tür, halt dich bereit.“
Summer wollte fragen, was sie meinte, doch unterbrach Susen sie erneut mit ihrem Finger.
„Na, na! Klappe halten, verstecken!“, sagte Susen kopfschüttelnd und ging zu der Pokalvitrine, während Summer sich tiefer in den Schatten versteckte. Sie nahm einen Stuhl, wog ihn kurz in der Hand und schmetterte ihn gegen die Vitrine. Scherben flogen in alle Richtungen und die Pokale machten einen ohrenbetäubenden Lärm, als sie zu Boden fielen und gegeneinander schlugen. Susen war allerdings nicht zufrieden und holte noch einmal aus. Weitere Pokale wurden Opfer ihres Angriffs und Summer glaubte fast, dass sie den Verstand verloren hatte, bis die Tür in den Keller mit einem Knall aufschlug. Doktor Alther und die zwei Frauen, die Grace mitgenommen hatten, stand verwirrt im Gang und sahen sich nach der Unruhestifterin um.
„Was tust du da! Das wirst du noch teuer bezahlen, junge Dame!“, rief Doktor Alther und eilte zusammen mit ihrer Begleitung auf Susen zu, die nur den Mittelfinger hob und sich aus dem Staub machte.
„Fangt sie ein!“, rief Doktor Alther wutentbrannt und rannte Susen hinterher. Summer wartete nur einen Moment und schlich in letzter Sekunde durch die Tür, bevor sie von selbst ins Schloss fiel. Vor ihr erstreckte sich eine schwach erleuchtete Treppe, die tief unter die Schule führte.
„Ich werde dich nicht enttäuschen, Susen“, flüsterte Summer mit neuem Mut. Das Schwierigste hatte sie geschafft, jetzt musste sie nur noch Grace finden und hoffen, dass hier unten wirklich etwas Illegales passierte. Ihr Handy filmte jeden ihrer Schritte, doch leider war die Verbindung zu ihrem Computer abgebrochen.
„Kein Ding. Nur Grace finden, sehen, ob es etwas Illegales gibt und wieder hoch, ganz einfach“, murmelte Summer mit weiterwachsender Selbstsicherheit und mit ihrem alten Lächeln. Doktor Alther war nicht mehr da und ihre beiden Angestellten waren auch weg. Wer sonst war jetzt noch wach?
Am Ende der Treppe angekommen, schlich sie einen langen Gang mit mehreren Türen entlang. Das Gemäuer sah alt aus und die neumodischen Türen wirkten falsch, aber wenigstens brauchte Summer keinen Schlüssel und konnte sie einfach öffnen. Doch hinter ihnen waren nur spartanisch eingerichtete Räume mit leeren Pritschen.
„Mmmh, sind das ihre Zimmer?“, überlegte Summer und kam sich vor, wie eine Spionin, welche die Machenschaften einer üblen Organisation aufdecken musste. Spaßeshalber hielt sie ihr Handy wie eine Pistole und stieß die nächste Tür auf. Erneut stand sie in einer Zelle, der einzige Unterschied zu den anderen war, dass eine dünne Decke auf dem Boden lag.
„Vielleicht Graces Zimmer“, vermutete Summer und filmte den Raum, „Hier seht ihr, wo wir untergebracht werden, wenn wir gegen die Regeln verstoßen. Das sieht mehr nach einem Gefängnis aus als wie eine Schule für Manieren und das ist noch eine Untertreibung.“
Summer fand, dass dies bereits ein guter Anfang war, aber noch nicht genug. Sie ging weiter und fand mehrere Zimmer, die mit Nummern beschriftet waren.
„Wenn hier nichts drin ist, weiß ich auch nicht“, murmelte Summer und öffnete die erste Tür und was sie sah ließ sie aufschreien, vor Triumph und vor Schock. Vor ihr auf einem Behandlungsstuhl lag Grace. Gurte fesselten sie an mehreren Stellen an ihn und sie hatte eine Atemmaske auf, aus der sie ein leuchtendes Gas einatmete.
„Wenn das nicht illegal ist, weiß ich auch nicht“, murmelte Summer und hielt ihre Kamera auf Grace und die Maschinen, an die sie angeschlossen war. Dabei kommentierte sie das Bild und bat um Hilfe.
„Alles klar, das war es!“, sagte Summer und steckte ihr Handy in den Ärmel ihres Badeanzugs, „Grace, hörst du mich? Grace?“
Summer ging zu ihrer Freundin und nahm ihr die Maske und das Reality Headset ab. Sie schüttelte Grace sanft, als diese einen verträumten Gesichtsausdruck hatte und nicht auf Summer zu reagieren schien.
„Grace, komm schon, aufwachen!“, sagte Summer und löste die Gurte.
„Mmmh? Wer … wer bist du?“, fragte Grace, als ihr Kopf zur Seite fiel und sie Summer ansah.
„Ich bin es deine Freundin Summer, erinnerst du dich?“, sagte Summer und zog ihre Maske aus, damit Grace sie erkennen konnte, „Deine Zimmergenossin?“
Summer runzelte ihre Stirn und sah zu der Maske, aus der immer noch das Gas strömte und sich über dem Boden verteilte, bis es sich auflöste.
„Summer?“, fragte Grace und Summers Miene erhellte sich.
„Ja Summer, du weißt schon, die Latexliebhaberin, die, die dich an deine Tochter Tamara erinnert! Erinnerst du dich an Bruce?“
„Ich …“, in Grace Augen konnte Summer sehen, dass es ratterte, aber sie machte sich Sorgen, als sie in ihren Augen einen pinken Schimmer sah.
„Komm, wir müssen dich hier rausbringen, bevor du mehr von dem Zeug einatmest“, sagte Summer und zog Grace aus dem Stuhl.
„Fuck, bist du schwer!“, murmelte Summer, als Grace gesamtes Körpergewicht auf ihrer Schulter lag.
„He … hey, ich bin nicht so schwer“, sagte Grace benebelt.
„Ich weiß, liegt an mir Grace“, versicherte ihr Summer, „Erinnerst du dich jetzt an mich? Ich bin es deine Summer!“
„Würde mich wundern Summer, ihr Kopf ist nicht in der Lage zu verarbeiten, was du sagst“, sagte eine Stimme hinter ihnen und Summer gefror zu Eis. Summer legte Grace zurück und wirbelte herum. Im Eingang stand eine Frau mit schwarzen Haaren. Sie kam Summer bekannt vor, aber sie wusste nicht, woher.
„Sag liebes, wie bist du hier reingekommen, und noch dazu in diesem vorzüglichen Outfit?“, fragte die Frau belustigt und ging einen Schritt auf Summer zu.
„Die Tür stand offen“, sagte Summer wahrheitsgemäß und tastete nach etwas, womit sie sich verteidigen konnte aber natürlich fand sie nichts.
„Und da dachtest, du kommst einfach mal rein und sagst hallo?“
„Nun …“
„Ich sag dir was. Wieso leistest du Grace und mir nicht Gesellschaft und ich zeige dir einen neuen Sinn in deinen Leben?“
Summer schluckte. Plötzlich wusste sie ganz genau, wer vor ihr stand. Ihre Freunde hatten zur Genüge von Judy, der Sklavenhändlerin, erzählt und mehr als einmal von ihrem Lieblingssatz.
„Ich glaube nicht. Ich bevorzuge angenehmere Gesellschaft“, sagte Summer.
„Oh, du wirst sehen, wir sind eine sehr angenehme Gesellschaft. Grace, liebes, kannst du Summer für mich festhalten?“
„Äh?“, schaffte Summer gerade noch zu sagen, als Grace sie mit einem eisernen Griff von hinten festhielt.
„Grace, lass mich los!“, sagte Summer und versuchte sich zu befreien, aber Grace war unnatürlich stark und dadurch, dass Summer sich über die letzten Wochen kaum bewegen durfte, war sie zu schwach.
„Fantastisch Grace“, sagte Judy und hob die Gasmaske vom Boden auf, „Einmal tief einatmen Summer.“
„Nein! Lassen Sie mich! Grace!“, schrie Summer und schüttelte ihren Kopf, aber Judy hielt ihren Kiefer fest, als wären ihre Hände ein Schraubstock und drückte die Maske auf Summers Gesicht. Sofort hielt Summer ihre Luft an, aber es war ein aussichtsloser Kampf auf Zeit. Mit jeder Sekunde schrie ihr Körper mehr nach Luft und sie wurde immer schwächer, um sich gegen Grace zu währen. Sie sah hoch zu Judy, die sie nur freundlich anlächelte.
„Komm schon, es tut auch nicht weh, ich verspreche es“, flüsterte Judy, als Sumers Lungen anfingen zu brennen. Als sie nicht mehr konnte, atmete sie einen tiefen Zug des Gases ein und schnell wieder aus, doch der Schaden war bereits angerichtet. Ohne es zu wollen, konnte Summer nicht anders als weiter das Gas einzuatmen und ihre Gedanken wurden leer. Summers Blick wurde glasig und Judy begann zu lächeln.
„Na also“, sagte sie und tätschelte Summers Wange, „Grace liebes. Leg Summer auf die Liege.“
Grace tat, wie ihr geheißen, ohne den Befehl infrage zu stellen und band die Gurte um Summers Körper, während Judy das Virtuell-Reality-Headset auf ihre Augen setzte.
„So, bald wirst du eine perfekte Lady sein wie Grace auch, ist das nicht toll?“, fragte Judy und hörte Schritte hinter sich. Als sie sich umdrehte, stand dort Doktor Alther mit ihren Helfern. Sie hatten Susen erwischt und mit nach unten genommen. Hinter ihnen war außerdem ihre Partnerin Maike, die ein wenig desinteressiert in den Raum schaute.
„Oh noch ein Gast?“, fragte Judy.
„Lady Martel hat Unsinn angestellt, vermutlich damit Lady von Nachtschwing hier runter konnte. Ich hoffe, ihr habt noch Zeit für sie?“, fragte Doktor Alther.
„Eigentlich nicht …“, sagte Maike mit blick auf die Uhr.
„Komm schon, Maike, unter Freunden? Wir könne doch noch ein bisschen bleiben, oder?“, sagte Judy, „Summer ist bereits fertig und du kannst schnell Lady Martel fertig machen.“
Maike rollte mit den Augen.
„Von mir aus, aber dann sind wir hier weg. Ich brauche dringend einen Tapetenwechsel“, sagte Maike und führte die Helfer in den dritten Raum.
„Danke, vielleicht kann jetzt wieder Ruhe in der Schule einkehren“, sagte Doktor Alther lächelnd und sie und Judy nickten sich zu.
„So dann wollen wir mal schauen …“, murmelte Judy“, Grace liebes du kannst in deine Zelle gehen. Das hast du gut gemacht.“
Grace verbeugte sich und Doktor Alther geleitete sie zu ihrem Zimmer. Judy blieb zurück und zog Summers Fesseln noch etwas fester. Dabei fiel ihr die Beule an Summers Handgelenk auf und fischte das Handy heraus.
„Ohoho, hat da jemand ein kleines Video gemacht?“, fragte sie überrascht und wollte es löschen aber, sie scheiterte am Sperrbildschirm.
„Na ja. Maike kann es später hacken“, murmelte Judy und steckte es ein. Sie erhöhte die Gaszufuhr ein bisschen und ließ Summer alleine zurück. Das Gas und die Nachrichten würden Summer immer gehorsamer machen, bis sie die perfekte kleine Lady war.
Kurz vor Sonnenaufgang setzte Judy sich in ihr Auto und machte es sich auf dem Fahrersitz gemütlich. Maike saß bereits auf dem Beifahrersitz und starrte gelangweilt in den Seitenspiegel.
„Können wir dann jetzt endlich fahren?“, fragte sie und sah zu Judy.
„Jaja, wir wollen ja nicht deine kleine Freundin vergessen, oder?“, sagte Judy und fuhr vom Gelände der Schule. Sie zog Summers Handy aus ihrer Tasche und reichte es Maike.
„Kannst du dir das hier mal anschauen? Ich glaube, diese Blondine hat Fotos gemacht oder so. Da Doktor Alther nicht weiß, wie sie es knacken kann, um sie zu löschen, dachte ich, du kannst das machen und wir schicken es ihr später zu.“
Maike atmete genervt aus, nahm aber das Handy und öffnete ihren Laptop, womit sie es in Windeseile gehackt hatte und entsperrte.
„Datei gesendet?“, las Maike ab und sah zu Judy.
„Was weiß ich, du bist doch die Hackerin von uns beiden. Lösch einfach den Scheiß und Doktor Alther hat ihre Ruhe“, sagte Judy und Maike zuckte mit den Schultern. Doktor Alther war nicht ihre Freundin, sondern Judys. Sie hatte kein Interesse daran herauszufinden wohin diese Blondine die Datei gesendet hatte. Sie löschte die Datei und warf das Handy auf die Rückbank. Judy konnte es dann später zurücksenden damit keine Fragen entstanden wo es auf einmal hingekommen ist.
„Erledigt“, murmelte sie und lehnte sich zurück, um ein bisschen Schlaf nachzuholen, „Ich hoffe du weißt noch den weg zurück. Ich habe keine Lust ihn dir nochmal zu erklären.“
Judy schluckte ihre erste Antwort herunter und setzte eine nette Stimme auf.
„Natürlich kenne ich noch den weg zu deinen Wertvollsten Besitz, Maike.“
„Lady Summer? Geht es ihnen gut?“, fragte eine männliche Stimme, die Summer bekannt vorkam und sie öffnete ihre Augen.
„Jean?“, fragte sie und blinzelte gegen das Licht der aufgehenden Sonne. Ihr Chauffeur Jean lächelte.
„Sie haben es geschafft“, sagte er, trat ein Stück zurück von der Autotür und zeigte in Richtung der Schule. Summer folgte seinem Finger und sah, dass mehrere Polizisten reinliefen und Frauen in Decken eingepackt rauskamen. Sie sah auch die ein oder andere Lehrerin mit Handschellen auf dem Rücken.
„Ich … ich habe es geschafft?“, fragte Summer und Jean nickte.
„Ihre Videos gingen in der Nacht bei der Polizei ein und sie sind sofort raus gekommen um euch zu befreien.“
„Und Grace? Susen?“
„Wir sind hier, Summer“, sagte Susen neben ihr. Summer drehte sich um und erst jetzt sah sie, dass sie mit ihren Freundinnen in Jeans Limousine saß. Grace hatte ihren Kopf auf Susens Beine gelegt und schien zu schlafen.
„Geht es ihr gut? Haben Ärzte nach ihr geschaut? Ihre Augen, sie …“
„Alles gut“, sagte Susen, „So eine coole Ärztin, mit blonden und schwarzen Haaren, hat uns ein Gegenmittel gegeben. Sie sagte, Grace muss sich nur etwas erholen“, sagte Susen und Summer fiel ein Stein vom Herzen. Sie atmete zufrieden aus und sah in Richtung Heimat.
„Willst du wissen, was mit Doktor Alther passiert ist?“, fragte Susen und grinste, während sie sich an Doktor Althers dummes Gesicht erinnerte als sie von der Polizei abgeführt wurde.
„Ehrlich gesagt nein. Was interessiert mich die alte Schachtel, wenn wir endlich wieder frei sind? Jean, fahr uns so schnell wie möglich weg von diesem Loch, ich brauche Leon City, und zwar so schnell wie möglich!“
„Sofort Lady Summer!“, sagte Jean und setzte sich auf den Fahrersitz, um die drei Frauen nach Hause zu bringen.
Auf dem höchsten Dach der Schule saß eine blonde Frau mit einem Flecken Schwarz in den Haaren und sah der Limousine lange hinterher. Ein zufriedenes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab und sie stand von den alten Zinnen auf.
„Gut, dass ich Summer gehört habe, jetzt ist sie wieder glücklich und wir können bald wieder miteinander spielen hehehe! Aber ich sollte dann mal wieder nach Hause, bevor Ifry sich Sorgen macht“, murmelte Phaelyn und breitete ihre weißen Flügel aus. Sie schoss in den Himmel und der kleine Engel flog über den Wolken zurück nach Leon City.
PS: So das war sie nun Summers kleines misadventure. Ich hoffe sie hat euch gefallen und ihr habt euch gefreut das Summer endlich ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Heute war mein erster Schultag nach den Ferien und wir starten zusätzlich in eine Projektphase. Deswegen bin ich mir nicht sicher ob ich währenddessen viel schreiben kann. Auch werde ich nicht am diesjährigen Kinktober teilnehmen aber seit versichert das ich nicht Leon City abbrechen werde. Dafür hilft mir das schreiben zu viel und eure Kommentare machen mich immer sehr Glücklich <3 Ich bin mir noch nicht ganz sicher was in der nächsten Geschichte passieren wird aber, ich hoffe mit der kleinen Idee die ich habe kann ich bald wieder anfangen das nächste Kapitel für euch zu schreiben.
Ich danke euch für euren beistand besonders in der letzten zeit und ja ... Ich hoffe wir können bald weiter die Magie und den Kink in Leon City erforschen und über und mit den Charakteren Lachen
PSS:
Vielen Dank goya! Ich habe oben einen link zu meinem neuen dA account verlinkt falls du ihn noch nicht gesehen hast
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 21.08.24 um 16:41 geändert
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Fachmann
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RE: Leon City Storys
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Datum:29.08.24 11:23 IP: gespeichert
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Großartig, es geht weiter!
Vielen Dank dafür
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Freak
Die Wahrheit ist ein dreischneidiges Schwert, deine Wahrheit, meine Wahrheit und die Wahrheit selbst.
Beiträge: 97
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RE: Leon City Storys
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Datum:29.09.24 19:04 IP: gespeichert
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Hallo Empty,
wieder eine tolle Fortsetzung. Irgendwie ist mir die Fortsetzung und das mit deinem alten dA-Account hier bis jetzt durch gerutscht. Lass dich bitte dadurch was mit deinem dA-Account passiert ist nicht runterziehen, und erfreue uns weiter mit deiner tollen Geschichte. Das mit deinem alten dA-Account ist doof, habe bei deinem neuen auch wieder ein like gesetzt.
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Story-Writer
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RE: Leon City Storys
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Datum:29.09.24 20:56 IP: gespeichert
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Danke sehr! Ich bin froh das euch die Fortsetzung gefallen hat.
Und keine sorge, das mit dem Account ist zwar schade aber inzwischen nur noch nervig (kann sein das ich das schon geschrieben habe XD Naja). Aber auf meinen neuen Account sind jetzt bereits alle LC Geschi9chten der Hauptreihe verlinkt und die neuen Bilder von LazzySin und Menchi, haben meine Stimmung immens gesteigert. Summer sieht einfach zu toll aus <3
Wenn ich wüsste wie ich hier die Bilder einfügen könnte würde ich es auch machen aber es scheint nicht so wirklich zu funktionieren
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Story-Writer
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RE: Leon City Storys
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Datum:06.11.24 23:16 IP: gespeichert
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LCS 24
Brimstone, Iron and Perverts
~800 Jahre zuvor
Rillianas Augen waren schwer, doch ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren, während sie versuchte, die magischen Symbole in dem Buch vor ihr zu verstehen. Sie griff nach ihrem Weinglas und nahm einen Schluck. Der Wein erinnerte sie an ihre Zeit mit Celine, Terra und ihrer liebsten Trisha. Rilliana vermisste sie sehr und es verging kein Tag, an dem sie nicht an sie dachte. Aber sie war nicht komplett der Trauer erlegen. Gleichzeitig mit dem Verschwinden ihrer Freunde wurde ihr eins klar: In ihr war doch ein Funke Magie verborgen. Wenn sie verstand, wie sie die Macht in ihrem Inneren zähmen konnte, würde sie vielleicht einen Weg finden können, ihre Freunde zurückzuholen. Rilliana schüttelte ihren Kopf, als sie den Absatz zum vierten Mal las und nichts verstand und stellte ihr Glas auf den Tisch.
„Warum ist "Beschwörungen für Fortgeschrittene" in Elfisch geschrieben?“, murmelte sie und rieb ihre Schläfen. Auch wenn die Blondine selbst eine Elfe war, so waren die Schrift und Sprache immer noch ein großes Problem für sie. Im Waisenhaus war dies nicht unbedingt gelehrt worden.
„Vielleicht sollte ich es vorher richtig lernen“, sagte Rilliana genervt und legte das Buch beiseite. Dabei stieß sie gegen ihr Glas und der Wein übergoss sich über den ganzen Tisch. Und dem Buch.
„Oh scheiße!“, fluchte Rilliana und stellte schnell das Glas wieder auf. Sie nahm eines der Kissen von Celines Couch und drückte es auf den Wein und das Buch. Es saugte die Flüssigkeit auf, aber der Fleck auf der Seite war nicht zu ignorieren.
„Hoffentlich war das nichts Wichtiges“, murmelte Rilliana schuldbewusst und legte ihre Stirn in Falten, während sie den Fleck auf der Seite und dem Kissen besorgt ansah.
Heute
Celine saß auf dem Boden ihres Arbeitszimmers und hatte ihre Lippen geschürzt und ihre Fingerspitzen aneinandergelegt, während sie auf das Buch starrte, welches vor ihr lag. Dahinter war auf dem dunklen Steinboden ein Kreidekreis gezeichnet, der ungefähr so aussah wie die Abbildung im Buch, aber etwas schien nicht richtig zu sein. Anstatt dass sie einen niederen Dämon wie gewollt beschwor, lagen im Beschwörungskreis ein Dutzend Gegenstände, die sie auch in ihrem Haus finden konnte. Angefangen bei einem Wecker, einer Nachttischlampe, einer Zahnbürste und einem Vibrator.
„Warum sind die Seiten so verschwommen?“, fragte sich Celine laut und korrigierte eine Rune des Kreises, nachdem sie ihr erneut falsch erschien. Sie legte ihre Hände auf den Boden und sprach die Formel aus dem Buch nach, zumindest hoffte sie es. Der Kreis und die Runen fingen an, blau zu leuchten, und mit einem Plop erschien ein Bündel Bananen in der Luft und fiel zu den anderen Gegenständen.
„Och, komm schon“, murmelte Celine säuerlich und schnalzte mit der Zunge. Enttäuscht ließ sie sich nach hinten fallen und starrte an die Decke. Wenn sie wirklich ihrer Freundin, der Dämonin Ifry das beste Hochzeitsgeschenk machen wollte, dann musste sie das Beschwören üben. Sie wollte ungern denselben Fehler wie zu ihrer Jugend begehen und die Seele von Ifrys Vater an die Erde ketten. Die Dämonin, die sie damals beschworen hatte, war ihr eine wunderbare Freundin geworden. Bis zu dem Tag, an dem sie realisierte, dass sie nie wieder nach Hause konnte. Celine hatte zu spät bemerkt, dass Jinara zunehmend Empathie loser wurde, bis die Dämonin letztlich versucht hatte, sie zu töten.
„Die gute alte Zeit“, murmelte Celine und richtete sich wieder auf, um erneut das Buch zu studieren.
„Vielleicht ist mein Elfisch eingerostet?“, fragte sich die Hexe und drehte sich zur Tür, „Hey Rilliana kommst du mal kurz?“
Einen Augenblick später erschien die blonde Elfe Rilliana in Celines Arbeitszimmer.
„Oh, du bist schon wach? Was gibt’s?“, fragte sie neugierig und sah belustigt auf den Kreis mit den Gegenständen und den Bananen.
„Eine unserer Nachbarinnen ist eben mit Überschallgeschwindigkeit über unser Haus geflogen und hat mich geweckt. Da dachte ich, wenn ich schon mal wach bin, … Ich bin allerdings auf ein Problem gestoßen. Kannst du mir das hier übersetzen?“, fragte Celine und reichte ihr das Buch, „Ich … möchte das Beschwören üben, aber … na ja, du siehst, was dabei rumkommt.“
„Kein Problem“, sagte Rilliana und nahm das Buch in die Hand. Als sie die Seite las, die Celine aufgeschlagen hatte, wurde sie bleich wie ein Gespenst.
„Was?“
„Nichts.“
„Rilliana?“
„Es ist nichts!“, sagte Rilliana panisch, doch Celine glaubte ihr kein Wort und bevor die Elfe fliehen konnte, schnippte sie mit ihren Fingern und die Tür knallte zu.
„Hiiiiiii!“, rief Rilliana erschrocken und sprang auf, während Celine sich über ihr aufbaute wie ein brodelndes Gewitter.
„Was hast du getan?“, donnerte ihre magisch verstärkte Stimme und Rilliana machte sich ganz klein.
„Ah verstehe und hier muss dann ein Ksii hin?“, fragte Celine und notierte sich die Änderung auf einem Blatt Papier. Rilliana nickte mit hochrotem Kopf und sagte: „Ich glaub schon …“
„Du glaubst?“, fragte Celine leicht genervt und drehte sich zu der Blondine, die neben ihr in einem peinlichen Weihnachtselfenkostüm stand. Celine hatte sie gezwungen, schwarze, hochhackige Stiefeletten anzuziehen, an deren Spitze Glöckchen hingen, die bei jedem ihrer Schritte klingelten. Anstatt ihrer normalen Hose steckte sie einer hautengen rot weiß gestreifte Latex-Leggings, und über ihrem Oberkörper trug sie ein weihnachtlich grünes Hemd mit einem breiten schwarzen Ledergürtel. Um ihren Hals trug sie eine Weihnachtself typische Halskrause, um das Celine zusätzlich ein Halsband geschlossen hatte. Das Kostüm wurde von einer grünen Elfenmütze abgerundet, welche auf ihren goldenen Haaren festzukleben schien. An seinem Ende klingelte ein weiteres Glöckchen bei jeder Bewegung, die Rilliana tat. Damit die Elfe keinen Unfug anstellen konnte, steckten ihre Hände vor ihrem Körper in einem weißen Fesselsack, der mit einem Lederband zugezogen war.
„Wie kannst du mit deinen 800 Jahren Erfahrung noch irgendwas glauben?“
„Beschwörungen sind nicht mein Fachgebiet, da Elfenmagie nicht gerade damit kompatibel ist“, erklärte Rilliana und versuchte die Rune zu entziffern, die durch ihr Missgeschick vor 800 Jahren fast zur Unkenntlichkeit verschwommen war.
„Ich mein … es sollte ein Ksii sein.“
„Rilliana, wenn ich hier was falsch einzeichne, könnte ich aus Versehen einen … einen … Hammerhai oder sowas beschwören“, sagte Celine gereizt und stemmte ihre Hände in die Hüfte.
„Ich weiß“, murmelte die Elfe kleinlaut und ließ ihren Kopf auf die Brust fallen. Celine schnaubte. Obwohl Rilliana nun über zwanzigmal so alt war wie sie, war sie immer noch das kleine schusselige Mädchen von früher.
„Du bist echt unmöglich“, murmelte Celine zurück und schloss die Elfe in ihre Arme. Sie drückte sie sanft an sich und Rilliana legte nach kurzem Zögern ihren Kopf auf die Schulter der rothaarigen Frau.
„Du bist mir nicht böse, dass ich dein Buch fast kaputt gemacht habe?“, fragte Rilliana, nachdem Celine sie losgelassen hatte.
„Nein, passt schon. Immerhin hast du versucht, uns zurückzuholen, aber Strafe muss sein“, sagte Celine und wedelte mit ihren Fingern in der Luft. Sofort öffnete sich eine Schublade und ein goldener Ball Knebel kam daraus geschossen. Er drückte sich in den Mund der überraschten Elfe und schloss sich mit einem Klicken in ihren Nacken. Rilliana hob eine Augenbraue.
„Was? Er rundet dein Outfit ab. Und jetzt halt die Klappe, während ich es erneut versuche“, sagte Celine mit einem verschmitzten Lächeln und drehte sich wieder zu dem Kreis. Sie legte ihre Hände an seinen Rand und sprach erneut die alten Worte. Der Kreis leuchtete blau auf, heller als zuvor, und Celine wusste sofort, dass es diesmal klappen würde. Das Licht blendete sie beide und ein Knall ertönte, während schwarz und blauer Rauch aus dem Kreis brodelte und Celines Arbeitszimmer füllte. Er roch stark nach Schwefel und brannte in ihren Augen. Hustend und sich die Augen reibend, stolperte Celine zurück, während die Elfe den Rauch beiseite wedelte, bis die Hexe sich gefangen hatte. Sie sprach einen einfachen Zauber und ein Fenster klappte auf, durch das der Rauch schnell abzog.
„Dann wollen wir mal sehen. Wo ist dieser niedere Dämon?“, murmelte Celine fieberhaft, während der Rauch sich lichtete, aber als er den Blick auf den Boden freigab, stockte ihr und Rilliana der Atem.
„Ähm“, sagte sie fassungslos und starrte auf die Person vor ihr, während Rilliana ebenso geschockt überlegte, was genau ein niederer Dämon war. Im Beschwörungskreis zwischen der Lampe, den Bananen und dem Vibrator lag eine Frau mit dunkelroten Haaren. Aus ihrem Kopf wuchsen zwei grüne Hörner und ein langer Scheitel verbarg die rechte Seite ihres Gesichts, der in ein helleres Rot überging. Sie hatte ihr sichtbares Auge geschlossen und schien zu schlafen, darauf ließen auch das lange schwarze Metall Band Shirt und die weite Schlafanzughose schließen. Das bisschen Haut, das sie unter den großen ledrigen Flügeln sehen konnten, war grünlich blass. Zum Abschluss hatte sie einen langen Schweif, der um ihren Körper herum lag und in einem fies aussehenden Stachel endete. Sie erinnerte Rilliana an eine Art von Mantikor oder Schimäre, nicht wie aus den Abbildungen der Bücher, die sie gesehen hatte, aber ein paar der Charakteristiken teilte sie mit den vierbeinigen Bestien. Die Frau schlief entspannt, doch klingelten in Rilliana alle Alarmglocken.
„Mmmmh Fefin?“, fragte Rilliana besorgt durch den Knebel und trat einen Schritt zurück, da die letzte Beschwörung eines Dämons, der sie beigewohnt hatte, ein ganzes Schloss dem Erdboden gleich gemacht hatte. Celines Haus wäre da nur ein Fingerschnippen davon entfernt in die Luft gejagt zu werden.
„Kein Problem, ich habe Salz“, sagte Celine rasch und mit einem Schwenker ihrer Hand erhob sich eine Schachtel mit Salz. Aus ihm ergossen sich die weißen Kristalle und sperrten die Frau vor ihnen in einen Kreis.
„Nicht mal Ifry schafft es da durch, also keine Sorge.“
„Mmmmh“, murmelte Rilliana besorgt und ging wieder einen Schritt auf sie zu. Dabei klingelte eines ihrer Glöckchen besonders laut und ließ die Frau vor ihnen aufschrecken. Ihr Auge öffnete sich und Rilliana und Celine konnten innerhalb von Sekunden sehen, dass der Gesichtsausdruck der Fremden erst von verdutzt zu Panik wechselte, als sie in ihrem eigenen Schlafzimmer von zwei Fremden angestarrt wurde. Eine weitere Sekunde verging, bis sie merkte, dass sie nicht mehr in ihrem Schlafzimmer war, sondern in einem fremden Raum lag, umringt von Sachen aus ihrer Wohnung. Selbst den Vibrator hatten sie mitgehen lassen. Sie sprang mit einem Satz auf.
„Was zur Hölle geht hier vor?!“, rief sie und zeigte anklagend mit ihrem Finger auf Celine und Rilliana, wobei sie ein bisschen verdutzt die Elfe ansah, die gefesselt und in dem peinlichen Kostüm dastand. Celine räusperte sich und die Fremde löste ihren Blick von Rilliana.
„Hey Dämon, tut mir leid, dass wir dich stören, ich wollte eigentlich nur …“
„DÄMON? Wollt ihr mich verarschen?“, fragte sie empört und trat gegen den Salzkreis, „Ich bin kein Dämon, ihr Idioten! Das ist eine absolute Frechheit, ich lag einen Moment noch entspannt in meinem Bett und ihr entführt mich und klaut mein … mein …“, die Fremde deutet sprachlos auf den Boden und auf ihren Vibrator.
„Nuuuun … ich bin noch am Üben“
„ÜBEN?!“, die Fremde sah fassungslos Celine an. Die Hexe sah zu Rilliana, die mit den Achseln zuckte und innerlich kicherte.
„Tut mir wirklich leid, es wird nicht wieder vorkommen. Lass mich dich eben zurückbringen“, sagte Celine und ließ ihre Magie in den magischen Kreis wandern. Es knallte laut, als neben der Fremden ein Haufen Seile und Klebeband erschien und auf den Boden fiel.
„Oder … du klaust noch mehr Zeug von mir?“, fragte die Fremde mit hochgezogener Augenbraue, als sie ihre Seile erkannte.
„Wie gesagt, ich übe noch“, murmelte Celine peinlich berührt, während Rilliana krampfhaft versuchte ihr Lachen zu unterdrücken. Die Elfe verstummte jedoch augenblicklich, als die Blicke von Celine und der Fremden sie trafen.
„Wie heißt ihr Scherzkekse überhaupt? Und was ist mit ihr?“
„Ah tut mir leid, ähm also ich bin Celine, die Herrin des Hauses und Eigentümer der Fetischfirma C&T und die Elfe ist meine Angestellte Rilliana. Sie hat das Zauberbuch fast ruiniert und ich musste ihr eine kleine Lektion erteilen“, erklärte Celine, was ein Lächeln auf die Lippen der Fremden legte, während Rilliana sich leicht verbeugte, „Und wie lautet dein Name?“
„Crimson“, sagte sie fast beiläufig, während sie intensiv die Elfe beobachtete, die dies sofort bemerkte und rot anlief, „und da ich wohl eine Weile hier bleiben muss … was für Produkte hast du auf Lager? Vielleicht nehme ich ein paar mit, als Entschädigung nach Hause.“
Celine hob eine Augenbraue und nickte.
„Ja, das scheint nur fair zu sein“, sagte sie achselzuckend, doch zögerte sie kurzzeitig, als sie Crimson noch einmal ansah.
„Ich kann dich ein bisschen herumführen, wenn du willst und dir ein paar Sachen zeigen. Ich bitte dich allerdings darum, keine Magie zu benutzen oder deinen“, Celine nickt zu Crimsons Sch****zspitze, „Stachel da.“
Crimson verengte ihr sichtbares Auge zu einem Schlitz. Sie legte ihre Stirn in Falten und war sichtlich verwirrt.
„Ich beherrsche aber keine Magie und meinen Stachel halte ich schon unter Kontrolle.“
Jetzt lag es wieder an Celine, ihre Stirn in Falten zu legen, und sie wirkte erneut einen Aufspürzauber, der deutlich zeigte, dass in Crimsons Inneren ein brodelnder Vulkan herrschte.
„Ähm, okay? Aber deinen Stachel werden wir dennoch abdecken. Hier halt mal kurz“, sagte Celine, drehte sich zu einem Arbeitstisch, um etwas zu suchen und reichte Crimson, Rillianas Leine. Verdutzt nahm die Mantikor sie entgegen und lächelte die Elfe an, während Rilliana schüchtern wegsah.
„Du bist süß. Vielleicht nehme ich dich auch mit.“
Celine gluckste und Rilliana sah eilig auf und schüttelte ihren Kopf.
„Verlockend nach dem Streich, den sie mir mit dem Buch gespielt hat, aber leider brauchen wir sie hier, gelegentlich. Allein für die heutigen Demonstrationszwecke ist Rilliana wirklich hilfreich. So, fertig“, murmelte Celine letztlich und drehte sich wieder zu Crimson. In ihrer Hand hielt sie einen schwarzen Lederbeutel. Mit einem Schwenker ihrer Hand flog er zu Crimsons Schweif und stülpte sich darüber. Der Gürtel an der Öffnung zog sich zusammen und ein Klicken machte allen verständlich, dass Crimsons Stachel unter dem glänzenden Leder versiegelt blieb.
„Kleine Sicherheitsmaßnahme“, murmelte Celine und sah gerade noch rechtzeitig auf, zu Crimson, um noch einen roten Schimmer auf ihren Wangen zu sehen. Sie selbst wandte sich schnell ab, damit ihr Gast nicht ihr Lächeln sehen konnte.
„Dann wollen wir mal“, sagte Celine schlicht und ging voraus. Überrascht sah Crimson ihr nach und dann zu Rilliana die ebenso verdutzt dem schwingenden Hintern der Hexe hinterher sah.
„Dann wollen wir mal“, wiederholte Crimson und grinste hinunter auf Rilliana, die schüchtern aufsah und leicht zusammenzuckte, als Crimson ihre Flügel aufschlug. Sie zog die Elfe an der Leine hinter sich her und folgte Celine eine Treppe hinunter. Fast hatte Crimson steinerne Gänge und Fackelschein in einem Kerker erwartet, aber stattdessen gingen die drei Frauen eine Treppe mit hölzernen Stufen hinunter in einen hell erleuchteten, weiß gefliesten Raum. Es sah aus wie ein Labor. Crimson konnte hier und da Maschinen und Möbelstücke sehen, deren Nutzen ihr schleierhaft waren. Wiederum andere kannte sie nur zu gut und ein Kribbeln machte sich in ihrem Bauch breit.
„Ich hätte eigentlich erwartet, dass du mich jetzt in einen Kerker führst“, sagte Crimson.
„Naaa, der ist auf der anderen Seite“, sagte Celine und klopfte gegen die Fliesenwand. Sofort war Crimsons Neugier geweckt.
„Können wir dorthin auch einen kleinen Abstecher machen?“, fragte sie mit Unschuldsmiene und Celine warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
„Vielleicht ein andermal, wenn man sich ein bisschen besser kennt“, sagte Celine und hielt vor einem auf dem Boden befestigten Zylinder, der wie ein gewöhnlicher Sybian aussah. Ein wenig enttäuscht stellte sich Crimson daneben, während Rilliana ängstlich die Orgasmusmaschine auf dem Boden beäugte.
„Alsoooo … ein Sybian? Wow, das … das ist, was“, sagte Crimson und Celine fiel sofort der trockene Unterton in ihrer Stimme auf.
„Nun nicht nur. Warum setzt du unser Versuchskaninchen nicht darauf und siehst selbst?“, sagte Celine und grinste Rilliana an, die sofort große Augen machte und einen Schritt zurück machte, nur, um schmerzhaft daran erinnert zu werden, dass Crimson immer noch ihre Leine in der Hand hielt und sie zurückzog. Die Elfe stolperte nach vorne und schüttelte den Kopf.
„Rilliana, Strafe muss sein und unser werter Gast möchte sehen, was wir haben, also hob, hob!“, befahl Celine und Crimson drückte die sich sträubende Elfe auf das Gerät. Sofort schossen metallene Schienen aus ihm heraus und banden sich um Rillianas Oberschenkel und Knöchel.
„Wie du siehst, gibt es kein Entkommen, sobald man drauf sitzt. Außerdem kann man ihm noch weitere Befehle geben zum Fesseln“, kommentierte Celine und zeigte Crimson eine Fernbedienung, die sie aus dem Gerät herausnahm, „Natürlich kann man das Halsband integrieren.“
Sie drückte einen Knopf und vom Sybian schossen Riemen zum Halsband und fixierten die Elfe noch mehr, sodass sie weder vor noch zurückkonnte.
„Ja gut, aber das könnte man auch mit einem Normalen, oder?“, fragte Crimson.
„Das stimmt, aber natürlich kann man ihn auch alleine benutzen. Also für Selfbondage“, sagte Celine und sah amüsiert, wie Crimsons Augenbraue kurz zuckte.
„Und das ist noch lange nicht jede Funktion. Warum probierst du es nicht mal aus?“, fragte Celine und drückte Crimson die Fernbedienung in die Hand. Der flehende Blick der Elfe wanderte mit der Fernbedienung zu Crimson, die nun die Tasten studierte. Mit Pressen der Starttaste fing der Sybian an zu brummen, und Rilliana schloss ihre Augen, als die Maschine ihren Schritt durch die Latexhose massierte. Mit mehrmaligen Drücken der plus Taste wurde der Sybian laute und Rilliana fing ebenfalls an, in den Knebel zu brummen.
„Ja gut, aber …“, fing Crimson an, als sie eine Blitztaste sah. Mit einem Grinsen drückte sie, doch nichts passierte. Ein wenig enttäuscht sah sie zu Celine.
„Ja?“
„Die Elektroschocks funktionieren nicht.“
„Oh. Natürlich nicht. Rilliana trägt ja auch Latex. Versuch es über das Halsband“, erklärte Celine und die gerade noch erleichterte Elfe machte plötzlich große Augen und sah flehlend zu Crimson hoch. Doch diese drückte ohne Umschweife auf die richtige Taste und Rilliana fing an zu zittern, als Elektroschläge durch die Riemen in ihren Hals geleitet wurden und ein kurzer Schrei ihrer Kehle entwich.
„Mmmmh“, murmelte Crimson.
„Wie gesagt, alles ebenfalls für Selfbondage geeignet, man muss es nur vorher einstellen. Außerdem verfügt der Sybian über einen … weißt du, was? Rilliana wird es dir einfach zeigen. Geh mal auf die höchste Stufe“, schlug Celine vor und Crimson tat wie ihr geheißen und drückte mehrfach die Plustaste, bis das Brummen des Sybian den ganzen Raum füllte und Rilliana anfing, schneller zu atmen und langsam rot im Gesicht wurde.
„Jetzt drück schnell auf das Pause-Symbol“, sagte Celine lächelnd und Crimson sah kurz zu ihr, während Rilliana immer näher zu einem Orgasmus kam. Sie drückte die Taste und nichts passierte, außer dass Rilliana immer röter wurde und lauter. Sie war sich noch nicht mal sicher, ob die Elfe sie überhaupt noch wahrnahm
„Und jetzt?“
„Sie wird nicht kommen.“
„Was?“
„Der Sybian wird sie jetzt so lange aufheizen, bis sie kurz vor einem Orgasmus steht, aber dann geht es nicht weiter für sie. Egal, was sie macht“, erklärte Celine dämonisch grinsend und jetzt verstand Crimson. Geschockt sah sie hinunter zu Rilliana und tatsächlich. Sie war so rot wie eine Tomate und atmete schnell, doch es schien, als wäre sie an der Kante zum Orgasmus und schaffte es nicht den letzten Schritt zu machen.
„Natürlich hast du auch hier ein paar Optionen. Wie zum Beispiel Elektroschocks, bis sie wieder heruntergekommen ist oder mein persönlicher Favorit: Einfach abschalten. Das Gesicht der Testperson war unbezahlbar gewesen“, sagte Celine grinsend und zeigte Crimson die entsprechenden Tasten, doch bediente die Mantikor sie nicht und kniete sich stattdessen hinunter auf Augenhöhe der Elfe. Rillianas Augen waren jetzt geöffnet und sahen flehend zu Crimson.
„Natürlich hat er noch mehr Funktionen, aber ich glaube, die würden jetzt den Rahmen sprengen“, sagte Celine beiläufig.
„Ich nehme ihn“, sagte Crimson und drückte erneut auf die Pausetaste. Sofort war das Zimmer von einem markerschütternden Schrei erfüllt, als Rilliana endlich kommen durfte. Ihre Augen rollten in ihren Hinterkopf und sie kämpfte vergeblich gegen ihre Fesseln, während eine Welle nach der anderen gegen sie schlug.
„Hervorragend“, sagte Celine breit grinsend und pflückte Crimson die Fernbedienung aus der Hand. Mit einem Knopfdruck lösten sich alle Fesseln vom Sybian und Rilliana kippte augenblicklich nach hinten, doch Crimson fing sie schnell auf und legte sie neben die Maschine. Kleine Blasen waren am Rand des Ballknebels zu sehen.
„Sorryyyy“, murmelte Crimson, doch Celine winkte ab, und befreite Rilliana von ihren Fesseln und dem Knebel mit einem Schwenker ihrer Hand.
„Keine Sorge, sie ist in Ordnung. Sie hat schon mehr durchgemacht“, lachte Celine und ging zum nächsten Produkt. Crimson sah nochmal kurz zu Rilliana und dem Sybian, bevor sie der Hexe folgte. Auf einem Podest vor ihnen lagen Halsbänder mit kleinen Kristallen in ihrer Mitte.
„Und was machen die?“, fragte Crimson.
„Oh, nichts Besonderes, offen gesagt. Sie unterdrücken nur Magie und sorgen dafür, dass der Träger stundenlang in einem Märchenkleid herumlaufen muss“, sagte Celine und hielt es hoch, „Lust es mal auszuprobieren?“
„Eeeeeeeeeh, lieber nicht danke“, sagte Crimson und trat einen Schritt zurück, damit die rothaarige Hexe bloß nicht auf komische Gedanken kam.
„Hoooo, schade?“, fragte Celine und sah an Crimsons Schulter vorbei zu Rilliana, die langsam wieder zu Beinen kam. Die Elfe stolperte auf sie zu und stellte sich schwankend neben Crimson.
„Willst du Rilliana?“, fragte Celine, doch die Elfe machte große Augen, als sie die altbekannten Halsbänder sah und schüttelte den Kopf.
„Enttäuschend“, murmelte Celine und legte es enttäuscht zurück, „mmmh, was kann ich dir noch zeigen …“
„Was ist das da?“, fragte Crimson plötzlich und zeigte auf eine eiserne Jungfrau. Sie war aus glattem Eisen geschmiedet und geschmückt mit Kristallen und Runen. Sie waren in das Metall eingelassen und verbanden sich zu einer Silhouette einer Frau. Nur ihr Gesicht war leer und ungeschmückt, was einen befremdlichen Eindruck machte.
„Nicht zum Verkauf“, sagte Celine schlicht und wollte weitergehen, doch Crimson runzelte die Stirn und rührte sich nicht vom Fleck.
„Warum?“
„Nun … ich hatte noch nicht so viel Zeit zum Testen“, sagte Celine und klopfte gegen das Eisen. Crimson erwartete ein hohles Geräusch, doch stattdessen war es dumpf.
„Musst du überprüfen, dass keiner der Nägel jemanden durchbohrt?“
„Nein, nein. Die letzte Person war nach der Benutzung durchaus zufrieden, allerdings nicht ansprechbar für die nächsten paar Stunden“, sagte Celine und wollte erneut weitergehen, doch Crimson rührte sich immer noch nicht.
„Was ist da drin?“
Celine seufzte.
„Tut mir leid, Rilliana“, sagte sie schlicht, griff sich die Elfe bevor sie reagieren konnte und öffnete die eiserne Jungfrau.
„Moment, was?“, fragte Rilliana überrascht und stolperte in die eiserne Dunkelheit, bevor Crimson einen Blick hineinwerfen konnte. Die Hexe schlug schnell die Tür zu und Crimson und Celine hörten noch kurz das Klopfen der Elfe von innen, bis es verklang und durch Stöhnen ersetzt wurde. Zur gleichen Zeit erschien eine Abbildung von Rillianas Gesicht, auf dem der eisernen Jungfrau. Crimson leckte sich ihre Lippen, als sie die Lust in den Augen der Elfe sah.
„Was ist da drin?“, fragte sie erneut und Celine grinste.
„Werfen wir doch einen Blick hinein“, sagte die Hexe und öffnete die Tür, diesmal mit etwas Mühe, und Crimson verstand sofort warum. Statt der Nägel waren in der eisernen Jungfrau Tentakel, die die Elfe von oben bis unten liebkosten. Sie hatten sich unter ihre Kleidung gedrückt und die Tentakel in der Tür griffen sehnsüchtig nach Rilliana, um die Elfe vollends einzuschließen.
„Wow“, sagte Crimson und ihr Mund klappte auf.
„Jaaaa, wie gesagt, noch in der Testphase. Die bekommen wir so schnell nicht mehr da raus“, sagte Celine achselzuckend und schloss die Tür, „Wollen wir weitergehen?“
Doch Crimson wollte nicht. Sie war neidisch auf die Situation der Elfe und wollte dasselbe erfahren wie sie. Ihr biss auf ihre eigene Unterlippe war alles, was Celine sehen musste, um zu verstehen, wie ihr Gast sich fühlte.
„Na gut. Steht dennoch nicht zum Verkauf“, sagte sie und öffnete die eiserne Jungfrau erneut. Crimson, die nicht gehört hatte, was Celine gesagt hatte, blinzelte fragend und verwirrt, bis die Hexe sie unfeierlich in die Tiefen der Tentakel stieß und die eiserne Jungfrau hinter ihr Schloss. Kopfschüttelnd verließ sie ihren Ausstellungsraum.
„Warum habe ich immer nur die richtig Perversen zu Besuch?“, lachte sie leise.
Im Inneren der eisernen Jungfrau wurde Crimson mit einem Schlag gegen Rilliana gedrückt und der Schleim des Tentakels durchnässte ihren Pyjama innerhalb von Sekunden. Sie konnte nichts sehen, doch spürte sie die Bewegungen der Elfe und der Tentakel um sie herum. Sie wickelten sich um ihre Arme und Beine und fixierten sie. Crimson war wie gebannt von dem Gefühl des Tentakels auf ihrer Haut und stöhnte auf, als einer von ihnen den Weg zu ihrem Schritt fand. Sie riss ihren Mund auf und ein weiterer presste sich in ihren Mund, um sie zum Schweigen zu bringen.
Ich brauche das Zuhause! Schoss es ihr durch den Kopf und fing an, sich verspielt gegen die Tentakel zu wehren und zu zappeln. Sofort reagierten sie auf Crimson und wandten sich fester um ihren Körper und drückten sie fester gegen die Elfe, sodass sie sich gegenseitig umarmen mussten. Blind gefesselt und unfähig, sich gegen den Angriff der Tentakel zu währen, stöhnten beide Gefangenen auf. Im Inneren der eisernen Jungfrau, im dunklen Keller der rothaarigen Hexe Celine, die sich nun einen Tee machte und in Gedanken bereits wieder bei ihren Übungen war.
„Jetzt sollte es funktionieren“, murmelte Celine und ließ ihre Magie in den Beschwörungskreis fließen. Nebel schoss aus ihm hervor und im nächsten Moment knallte es, als ein kleiner roter Dämon eine Handbreit über dem Boden auftauchte und sich verdutzt umsah.
„Endlich“, sagte sie und machte einen Schwenker mit ihrer Hand. Bevor der Dämon sich beschweren konnte, warum er gerufen wurde, verschwand er wieder und die Hexe sank zufrieden zu Boden. Sie drehte sich zur Tür, als sie eine Bewegung war nahm und sah ihre Adoptivschwester Trisha durch die Tür schauen. Die Shifterin hatte ungewöhnlicherweise die Kleidung ihrer Firma an, als würde sie Gäste erwarten.
„Jo!“, sagte Trisha und ihre Katzenohren zuckten leicht, als ihre Nase den Schwefelgeruch von der Beschwörung war nahm.
„Was gibt’s?“, fragte Celine lächelnd.
„Unsere Nachbarn fragen, ob ein paar Freunde vorbeikommen könnten. Irgendwas von einer Wiedersehensfeier. Nichts Großes“, sagte Trisha und sah interessiert auf den Beschwörungskreis.
„Sollte kein Problem sein, solang ihr eure Ohren versteckt“, sagte Celine und schloss ihr Buch.
„Jaaaa, aber ich muss dennoch ein paar Sachen vorbereiten. Weißt du, wo Rilliana ist? Ich habe sie seit heute Morgen nicht mehr gesehen.“
„Oh“, sagte Celine und wurde knallrot, als sie sich an Crimson und Rilliana erinnerte, die den ganzen Tag in der eisernen Jungfrau verbracht hatten.
„Vielleicht sollte ich Crimson einen kleinen Rabatt geben“, murmelte Celine schuldbewusst und rannte eilig die Treppe hinunter.
Tut mir leid das es so lange gedauert hat für einen neuen teil. Das mit der Löschung meines Accounts hat mich doch etwas mehr mitgenommen als ich dachte und naja Schule und so :/ aber ich hoffe das die Geschichte euch gefallen hat auch wenn sie ein bisschen kleiner ist. Crimson ist der Character von Ala1n, einem Künstler der für mich letztes Jahr ein Bild mit Rilliana gemacht hat. Ich wollte bereits damals eine Weihnachtsgeschichte machen abeeeeer dazu fehlte mir irgendwie die richtige Idee. Das nächste mal geht es weiter mit der Willkommen zurück Feier für unser allseits geliebten Summer!
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RE: Leon City Storys
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Datum:07.11.24 18:37 IP: gespeichert
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War doch ein sehr schöner Teil. Hoffe dir gehts sonst entsprechend gut.
Also ich kann mich echt nicht beschweren. "Wenn Sie denken, Sie haben alle Antworten, änder ich die Fragen!" - Rowdy Roddy Piper
Eigene Geschichte:
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RE: Leon City Storys
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Datum:08.11.24 14:58 IP: gespeichert
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Dankeschön! Ich bin froh das sie dir gefällt. Ich war halt sehr unsicher weil die Geschichte so lange herumlag und ich nicht daran arbeiten konnte. Mir geht's ganz ok gerade, denk ich zumindest
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RE: Leon City Storys
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Datum:20.11.24 13:18 IP: gespeichert
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LCs 25
Die Rückkehr der Königin
Ava hatte ihre Hände vor ihrer Brust verschränkt und schaute erwartungsvoll die vom Schnee befreite Straße hinauf. Sie trug einen schwarzen Wintermantel, obwohl sie diesen eigentlich nicht nötig hatte, während ihre Freundin Chloe neben ihr dick verpackt in einer gepolsterten Jacke stand und leicht zitterte.
„Wie kannst du nur so einfach dastehen und nicht frieren? Dein Mantel ist doch viel zu dünn!“, murmelte Chloe während sie jedes Auto genau unter die Lupe nahm, in freudiger Erwartung auf Summers Rückkehr.
„Oh, weißt du, ich trage viel darunter“, log Ava und Chloe warf einen zweifelnden Blick auf ihre Leggings und Lederstiefel.
„Na, wenn du das sagst. Ich hoffe, die anderen sind fertig mit aufbauen“, murmelte Chloe und zeigte auf eine Limousine, die von der Autobahn nach Leon City hinunterfuhr, „Da ist sie endlich!“
Die Limousine machte auf dem Parkplatz vor ihnen Halt und sie konnten noch jemanden darin reden hören. Die Seitentür des Autos öffnete sich und eine ungewohnt strahlend blonde Summer stieg aus ihm aus. Sofort spürte Ava wie ihre wärmende lebende Kleidung sie sanft drückte. Greed freute sich anscheinend genauso sehr wie Ava und Chloe, Summer wieder sicher zu Hause zu wissen.
„Och Leute, ich habe euch so vermisst!“, rief Summer und schloss Ava und Chloe in ihre Arme.
„Wir dich auch Summer!“, flüsterte Ava ihr ins Ohr und sie spürte, wie auch Greed einen kleinen Tentakel um Summer schlang, ohne dass Chloe es sehen konnte.
„Aber bevor wir weitermachen …“, verkündete Chloe als sie sich aus der Umarmung lösten und übergab Summer eine Sprühdose mit pinker Haar Farbe.
„Bis du wieder deine richtige Farbe hast“, sagte sie grinsend und Summer ließ sich das nicht zweimal sagen. Ohne zu zögern, zog sie die Kappe ab und fing an, ihre strahlend blonden Haare in das gewohnte Pink umzufärben.
„Verdammt, von allem, was ich durchgemacht habe, war das mit das Schlimmste gewesen!“, verkündete sie glucksend, was ihr einen fragenden Blick von Ava und Chloe einbrachte.
„Sicher? Nicht etwa die Begegnungen mit den Superkriminellen, die dich in einen dunklen Kerker geworfen und versucht haben, dich mit Drogen und Hypnose gefügig zu machen?“, fragte Ava.
„Naaa, das war doch ein ganz gewöhnlicher Werktag“, winkte Summer ab, „Glaub mir, der Etiketteunterricht war die wahre Hölle.“
Ava hob eine Augenbraue.
„Wie auch immer“, sagte Summer und winkte der Limousine hinterher, die nun losfuhr, „Warum sollte ich zum verfluchten Wald kommen?“
„Lass dich überraschen“, sagte Chloe nur und ergriff Summers Hand, um sie auf den verschneiten Waldweg Richtung C&T zu führen. Summer warf noch einen Hilfe suchenden Blick zu Ava doch die grinste nur und ging hinter ihren beiden Freundinnen her. Chloe und Summer hatten sich so viel zu erzählen, dass Ava nicht stören wollte und einiges davon wollte sie auch gar nicht hören.
„Ich sag’ dir, diese Uniformen, die wir tragen mussten, sahen atemberaubend aus und alles aus Latex …“, fing Summer an und Ava hörte weg. Zwar war ihr das alles nicht neu oder unangenehm, aber sie wollte immer noch einen gesunden Abstand davon haben. Greed nahezu dauerhaft zu tragen, war ihr bereits Kinky genug. Wie aufs Stichwort drückte er sie sanft und Ava holte sofort aus ihrer Tasche eine Flasche, mit der sie ihre Kleidung nass machte. Summer und Chloe waren so beschäftigt mit ihrem Gespräch, dass sie es nicht bemerkten. Der Wasserfleck verschwand nahezu augenblicklich und Greed war fürs Erste wieder ruhig gestellt. Zum Dank umschmeichelte er kurz ihren ganzen Körper, was ihr einen Nackenschauer einbrachte. Ava biss sich auf ihre Unterlippe und ihrem Mund entglitt ein leises Stöhnen.
„Das muss ja echt ein gutes Wasser sein“, sagte Chloe als sie einen Blick über ihre Schulter warf, nachdem sie das Stöhnen gehört hatte.
„Es ist nun mal echt gut“, log Ava erneut und nickte Chloe zu, als diese an einem Baum anhielt und ihnen den Weg auf die Lichtung wies. Summer und sie durchbrachen das Geäst und taten auf die vertraute Lichtung. Vor ihnen auf dem vom Schnee befreiten Gras stand ein Tisch mit unzähligen Köstlichkeiten und warmen Getränken, und rings herum waren Bänke aufgebaut. Neben und vor ihnen standen ihre aller Freunde, freudestrahlend und glücklich, endlich Summer wiederzusehen.
„WILLKOMMEN ZU HAUSE!“
„Aww, Leute, das wäre doch nicht nötig gewesen!“, rief Summer und lief zu ihren Freunden, um sich zu bedanken. Ava lächelte kurz über die gelungene Überraschung, bevor sie Chloes Hand auf ihrer Schulter spürte.
„Alles gut? Du wirkst in letzter Zeit ein wenig … abgelenkt“, sagte Chloe.
„Oh, ähm ja“, sagte Ava schuldbewusst. Chloe war nicht die Erste, der das bereits aufgefallen war.
„Habe nur gerade sehr viel um die Ohren und habe über das nachgedacht, was Summer passiert ist. Ich bin nur froh, dass sie wieder da ist und Tea bestimmt noch mehr!“
„Bestimmt!“, bestätigte Chloe und drückte Ava leicht nach vorn, damit sie beide zu den anderen stießen. Gerade wollten sie sich zwischen Kim und Caitlyns neue Freundin, Jade, drücken (die Ava irgendwie bekannt vorkam), als sie ein schallendes Klatschen hörten und mit einem Mal verstummten alle Gespräche. Alle Blicke richteten sich auf Summer, die mit erhobener Hand gegenüber Tea stand. Tea hatte einen schockierten Gesichtsausdruck und einen roten Fleck auf ihrer Wange.
„Ich bin durch die Hölle gegangen, deinetwegen! Wie lange hast du gebraucht, die Polizei zu rufen, nachdem ich weg war? Oh, was? Dir ist nicht aufgefallen, dass ich entführt und tagelang verschwunden war?“, zischte Summer und funkelte Tea zornig an.
„Summer, vielleicht solltest du dich …“
„Ich werde mich nicht beruhigen, Cait! Ich weiß nicht, was Tea euch erzählt hat, aber ich kann euch sagen, dass sie nicht nur vergessen hat, ihre Freundin vermisst zu melden, sondern auch das Geld ihrer Eltern genommen hat, um die Beziehung mit besagter Freundin geheim zu halten!“
„Ich habe das Geld in eine Wohnung investiert! Das habe ich für uns getan …“, verteidigte Tea sich.
„FALLS ICH ZURÜCK KOMME?!?“, unterbrach Summer sie, „KEINE NACHRICHTEN AUF MEINEM HANDY VON DIR. KEIN LEBEWOHL ODER AUF WIEDERSEHEN UND JETZT KOMMST DU HER UND GLAUBST ALLES IST WIEDER GUT UND ICH BIN DEINE KLEINE SKLAVIN, DIE AUF KNIEN UM DEINE GNADE BITTET BEI DIR EINZIEHEN ZU DÜRFEN!?“
„Summer ich …“
„Nein … Tea ich möchte dich nicht mehr sehen, verschwinde, bevor ich vollends die Beherrschung verliere!“, murmelte Summer nun und hob dabei mahnend ihren Finger. Im Gegensatz zu ihrem vorherigen Ausbruch war ihre Stimme nun fast ein Flüstern, doch hundertmal bedrohlicher.
„Fein“, sagte Tea nur und wandte sich ab. Sie drückte sich an Ava und Chloe vorbei und ging mit erhobenem Kopf die Lichtung hinunter.
„Ich, ähm … bring sie weg und rede mit ihr“, murmelte Kim knapp und folgte Tea zügig.
„Mach dir keine Mühe, Kim“, rief ihr Summer hinterher und erntete ein Nicken von Kim, bevor sie Tea eingeholt hatte.
Nach Summers Ausbruch war die Stimmung bedrückt. Zwar fingen die Gäste bald an, miteinander zu reden, aber von der anfänglichen Freude fehlte jede Spur. Ava hatte außerdem das Gefühl, dass sie dringend mit Summer reden musste, fand aber nicht die richtigen Worte.
„Aber worüber?“, murmelte sie und setzte sich auf eine Bank, mit einem warmen Kakao in ihren Händen. Summer währenddessen hatte wieder ihre übliche Miene aufgesetzt und versuchte das Beste aus der Wiedersehensfeier zu machen.
„Worüber ist eine berechtigte Frage!“, sagte Jade plötzlich und setzte sich gegenüber von Ava.
„Heeeeyyyy“, sagte Ava schüchtern und nippte an ihrer Tasse, um nicht sprechen zu müssen.
„Du warst Ava richtig?“, fragte die rothaarige Frau und musterte Ava genau. Diese nickte nur.
„Ich habe von Cait gehört, dass du und Summer euch bereits sehr lange kennt? Seid ihr sehr enge Freunde?“
Ava verkniff sich, die Augen zu verdrehen und schluckte den Kakao hinunter, bevor sie antwortete.
„Yeah, wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber … wir waren immer beste Freunde.“
„Schön zu hören.“
„Jaa.“
Ava schrie innerlich. Der Gedanke, dass sie Jade von irgendwo her kannte und sie mehr über Ava zu wissen schien als sie sollte, machte sie nervös. Ava nahm sich vor, Caitlyn bei Gelegenheit beiseitezunehmen.
„Rede mit ihr“, sagte Jade und unterbrach Avas Gedankengang.
„Aber über …“
„Das weißt du bereits“, sagte Jade und stand auf, „wenn du mich benötigst, ich bin bei Cait.“
„Alles klar“, murmelte Ava und hob ihre Hand als Zeichen, dass sie verstanden hatte. Hatte sie zwar nicht, aber Ava war froh, dass Jade wieder bei Caitlyn war. Sie widmete sich wieder ihrem Kakao und prustete in ihrer Tasse, als Summer sich plötzlich mit einem Teller Essen neben sie setzte.
„Alles in Ordnung?“, fragte Summer mit hochgezogener Augenbraue, als Ava anfing zu husten.
„Ja, hust … hust. Ja, alles gut bei dir auch?“, fragte Ava wie aus Gewohnheit, während sie sich von dem Schock erholte und spürte, wie Greed unter ihren Mantel auf ihren Rücken klopfte. Summer seufzte.
„Nun … nicht wirklich …“, sagte Summer und ihre sonst strahlenden Augen wurden trüber. Jetzt verstand Ava, was Jade gemeint hatte, und warf ihr einen verstohlenen Blick über die Schulter zu. Jade zwinkerte ihr zu und nickte, bevor sie Caitlyn einen Kuss gab und sich zu den anderen gesellte.
„Ähm … willst du … willst du darüber reden?“
Summer rieb sich ihre Augen und ein Seufzen entkam ihrer Kehle.
„Ich … Ich wollte so schnell wie möglich nach Leon City zurück und vergaß dabei, was ich nicht mehr habe. Kein Zuhause, alle meine Sachen weggesperrt, kein Geld für das Studium, falls ich überhaupt zurück an die Universität darf und Tea …“
Summer verstummte.
„Aber warum erzähle ich das? Ist doch klar, dass es so ist. Ich mein, was habe ich …“
„Sprich weiter“, sagte Ava und legte sanft eine Hand auf Summers Rücken.
„Danke …“, murmelte Summer und rang für einen Moment nach Worten, „Ich … weiß nicht, wohin und das Einzige, was ich besitzte, ist das, was ich anhabe und ein Koffer mit Klamotten und na ja … ein paar Latex Souvenirs.“
„Natürlich.“
Summer lächelte kurz.
„Sorry. Ich versuche mich einfach von den Problemen abzulenken.“
„Aber sind es wirklich Probleme?“, fragte Ava stirnrunzelnd.
„Nun ja?“, sagte Summer überrascht.
„Zieh doch einfach bei mir ein, bis du eine neue Bleibe gefunden hast und vielleicht können wir deine Eltern überreden, dass du ein paar deiner Sachen aus dem Haus holen kannst.“
„Werden deine Eltern nichts dagegen haben?“, fragte Summer nervös.
„Naa, ich bin froh, dass meine Mum weiß, dass meine beste Freundin, die mit den pinkfarbenen Haaren ist“, sagte Ava und umarmte Summer von der Seite, „Greed würde sich auch sehr freuen.“
„Danke, ich … also, wenn es dich nicht stört, würde ich gerne bei dir wohnen für eine Weile, aber ich glaube nicht, dass ich noch in mein altes Haus kann, um meine Sachen herauszuholen.“
„Schauen wir doch einfach nach“, sagte plötzlich Jade hinter ihnen und Ava und Summer schreckten auf.
„Meine Güte Jade, wir müssen dir, glaub’ ich, eine Kuhglocke kaufen“, sagte Summer und Jade gluckste.
„Habe ich mir schon gedacht. Der Schlüssel passt nicht mehr“, murmelte Summer betrübt, als sie, Ava, Caitlyn, Chloe und Jade vor Summers alten Zuhause standen.
„Vielleicht hast du den Falschen genommen?“, fragte Jade und fast beiläufig zu Caitlyn, „Cait kannst du kurz zu meinem Auto und mein Dingens holen?“
„Dein Dingens?“, wiederhole Caitlyn mit erhobener Augenbraue.
„Du weißt schon, das Ding da, das, was in meinem Handschuhfach liegt.“
Caitlyn verengte ihre Augen zu schlitzen, aber ging letztlich zu Jades Wagen, während Jade selbst weitere verwirrte Blicke von Ava, Chloe und Summer bekam.
„Dein Dingens?“, fragte Ava erneut, doch Jade winkte ab.
„Eine Polizistin in Ausbildung sollte nicht unbedingt sehen, was ich jetzt mache“, flüsterte Jade und zückte ein Dietrich-Set.
„Nicht dein Ernst“, zischte Ava doch Jade hatte bereits ihr Werkzeug in das Schloss gesteckt. Es klickte leise und Jade trat beiseite, um Summer Einlass zu gewähren.
„So cool! Woher weißt du, wie das geht?“, fragte Summer, während Ava wieder das Gefühl hatte, Jade noch von woanders her zu kennen. Vielleicht von einem gesucht Poster von der Polizei?
„Das ist immerhin Leon City“, wich Jade der Frage aus und zuckte mit den Schultern.
„Wirklich nicht so ungewöhnlich in der Stadt. Ich hatte auch noch ein paar Zuhause“, bestätigte Chloe kichernd, gerade als Caitlyn zurück, mit einer Taschenlampe kam und Ava zu überlegen begann, was ihre Freunde in ihrer Freizeit noch machten außer Bondage.
„Hier dein Dingens“, murmelte Caitlyn verwirrt und Jade strahlte.
„Jaaaa ich dachte, Summer könnte so den richtigen Schlüssel besser finden, aber sie hat den richtigen vorher gefunden. Schade, Caitlyn vielleicht beim nächsten Mal“, lachte Jade.
„Aber hättet ihr nicht einfach eure Handys …“
„Los gehen wir schnell rein und packen Summers Sachen!“, sagte Jade rasch und drückte ihre Freundin mitsamt den anderen hinein.
„Okay, äääh, Jade und Ava könnt ihr alles nehmen, was mit Pokémon zu tun hat und Chloe und Cait ihr könnt hier den Raum leer machen“, sagte Summer und klopfte gegen eine Tür.
„Leer? Wie? Komplett?“, fragte Chloe, öffnete die Tür und schaltete das Licht an. Im Inneren sah es aus wie in einem japanischen Dojo, mit Papierwänden und Bambusinstallationen sowie weichen Matten auf dem Boden.
„Ja, mein Bondage Raum. Es ist nicht so viel, wie du glaubst. Nur die Sachen in den Schränken und an den Wänden“, sagte Summer mit rotem Kopf und ging schnell weiter, bevor Caitlyn und Chloe etwas sagen konnten.
„Moment! Das kommt aber nicht mit!“, schaltete sich Ava ein, „Wenn meine Eltern …“
„Keine Sorge, Chloe nimmt den Großteil, bis ich etwas Eigenes gefunden habe und Caitlyn nimmt auch ein, zwei Sachen. Nur mit meinem Pokémon Kram, wirst du leben müssen“, sagte Summer beschwichtigend, „und vielleicht ein paar Seilen und Catsuits.“
Ava atmete tief aus.
„Summer …“
Summer zog kurz eine Schnute, bis Jade auftauchte und beiden die Hand auf die Schulter legte.
„Wie wäre es mit einem Deal? Ava und ich übernehmen das Dojo und ich fessel Ava jetzt. Wenn sie nicht entkommen kann, bis wir abfahren wollen, nehmt ihr alles mit, aus dem sie sich nicht befreien konnte“, schlug sie vor und Ava klappte der Mund auf.
„Großartige Idee!“, rief Summer und verschwand in ihr Zimmer, bevor Ava Einspruch erheben konnte, dicht gefolgt von Caitlyn und Chloe, die Ava frech angrinsten.
„Hey, habe ich kein Mitspracherecht?“, rief Ava fassungslos und mit erhobenen Armen, bis Jade sie plötzlich von hinten umarmte. Ihre Hand glitt Avas Körper und Hals hoch und drückte ihr Kinn nach oben.
„Keine Sorge, ich beiß’ nicht“, flüsterte Jade in Avas Ohr und bugsierte ihr Opfer in das Dojo. Sie drückte Ava zu Boden und griff ein dickes Bündel Seile, welche von Haken an der Wand hingen.
„Zumindest nicht feste“, fügte Jade ominös grinsend hinzu, als sie das Seil ausrollte und es neben Ava auf den Boden peitschen ließ. Ava schluckte. Diese Situation war ganz anders als die anderen Male mit ihren Freunden. Jade strahlte eine so erdrückende Dominanz aus, dass Ava wie in Schockstarre auf dem Boden saß und nur zu der Rothaarigen aufschauen konnte.
„Lässt du Summer einen Catsuit mitnehmen oder soll ich dich umziehen, bevor wir beginnen?“, fragte Jade.
„Sie kann alles mitnehmen, was sie will, nur fessel mich nicht!“, kam es Ava über die Lippen und sie kroch von Jade weg, bis sie die Wand in ihrem Rücken spürte.
„Och Ava, das war aber nicht Teil der Wette“, gluckste Jade und ging ihr hinterher. Sie machte ein Lasso aus einem der Seile und warf es über Avas Kopf. Panisch versuchte Ava ihm auszuweichen, doch es war zu spät. Das Seil rutschte über ihre Schultern und stoppte an ihren Ellbogen, bevor Jade es strammzog. Sie zog damit Ava zurück in die Mitte des Raumes und grinste auf sie hinunter.
„Komm schon, ich tue dir nichts Böses und Summer würde sich echt freuen.“
„Ja aber … ich kenne dich kaum und das ist …“
„Soll ich lieber Caitlyn holen, damit sie dich fesselt?“, fragte Jade, doch bevor Ava nicken konnte, fügte Jade hinzu, „Ich muss dich aber warnen, Caitlyn kann eine richtige Bitch sein, wenn sie die Dominate Rolle hat. Glaub mir, mit mir bist du besser bedient.“
Ava hatte wieder ihren Mund geöffnet, um zu widersprechen, doch erinnerte sie sich daran, was Caitlyn alles getan hatte, als sie bei den Events bei C&T waren, und klappte ihn wieder zu.
„A … aber nicht zu feste!“
„Natürlich“, antwortete Jade mit einem Lächeln und Ava hatte das Gefühl, als würde sich Jades dominante Aura in eine freundlichere verwandeln.
„Arme auf den Rücken!“, forderte Jade im nächsten Moment auf und befreite Ava von dem Lasso. Ava tat wie ihr geheißen.
„Du warst gelenkig, wenn ich mich richtig erinnere, oder?“, rutschte es Jade heraus.
„Ja, aber …“, wollte Ava sagen, doch wurde sie unterbrochen, als Jade ihre Hände packte und sie zu ihrem Hintern zog. Sie band eine Seilwindung nach der anderen um ihre Handgelenke und fixierte alles mit zwei festen Knoten.
„Na keine abers heute“, verkündete Jade und drückte Avas Ellbogen gegeneinander, ohne dass Ava auch nur ein Stöhnen von sich gab, „Ava … gerade werde ich sehr neidisch auf dich und frage mich, ob du auch eine Reverse Prayer Fesselung überstehen würdest.“
„Was ist das?“, fragte Ava nervös und warf einen Blick über ihre Schulter. Jade sah sie mitleidig an, wie man einen jungen Welpen ansehen würde, der über seine eigenen Pfoten gestolpert ist.
„Awwww, du bist ja noch so grün hinter den Ohren“, flüsterte Jade und wischte sich eine eingebildete Träne aus den Augen.
„Nun … Ich habe nun mal noch andere Dinge im Kopf als Bondage“, murmelte Ava und sah wieder nach vorn.
„Ich hoffe, mit Summer in deiner unmittelbaren Umgebung wird sich das schnell ändern“, sagte Jade und nahm ein weiteres Seil, mit dem sie letztlich Avas Ellbogen fesselte. Als Nächstes nahm Jade ein längeres Seil und suchte seine Mitte, bevor sie Ava aufrichtete, sodass sie auf ihren Knien sitzen musste.
„Soo dann sichern wir deine Arme noch ein wenig“, kündigte Jade an und fesselte Avas Oberkörper, indem sie Windung, um Windung, um Avas Brust legte, mal über und mal unter ihre Brüste und über ihre Schultern. Ava wusste erst nicht, wofür Jade das tat, bis ihr auffiel, dass ihre Brüste trotz ihrer Jacke deutlich hervorstachen und sie ihre Arme nicht mehr bewegen konnte.
„Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich weiterhin atmen lässt“, merkte Ava an, als sie spürte, dass die Seile verhinderten, dass sie tief einatmen konnte.
„Keine Sorge, wir sind hier fertig“, beruhigte sie Jade und ergriff den dicken Knoten, an Seilen um Ava wieder auf den Boden zu legen. Die Rothaarige robbte zu Avas Beinen und nahm mehrere Bündel Seile.
„Schicke Stiefel übrigens“, merkte Jade an und streichelte über die schwarzen Stiefel von Ava und über ihre Leggings.
„Hallo! Das sind aber nicht nur meine Stiefel gewesen!“, rief Ava aus und lief tief rot an.
„Nicht so laut. Nicht dass die Nachbarn sehen kommen“, ermahnte Jade und sah sich im Dojo um.
„Du bist unglaublich!“, keifte Ava Jade hinterher, als diese aufstand und zu einem Schrank ging, „Na warte, wenn ich hier herauskomme, dann … Jade nein … ich warne dich! JADE lass dammmmhhppf! MMMH!“
Jade hatte einen großen roten Ballknebel geholt und ihn ungeniert in Avas Mund gedrückt, um ihr Keifen zu unterdrücken. Zusätzliche Riemen verliefen von ihm aus in diverse Richtungen und umschlossen Avas Kopf. Sie wollte ihn mit ihrer Zunge wieder herausdrücken, aber steckte so fest hinter ihren Zähnen, dass er festzustecken schien, was Jade in die Karten spielte, während sie die ganzen Riemen festmachte.
„Was erwartest du? Summer benötigt doch auch einen Knebel, wenn sie bei dir ist, oder?“, verteidigte sich Jade und kniete sich wieder neben Avas Beinen, die nun wild um sich schlugen. Die Rothaarige fing sie geschickt mit einem Seil ein und setze sich auf Avas Hintern, während sie zu arbeiten begann. Sie fesselte Avas Knöchel aneinander und webte ihre Stiefel und deren Absätze in ihre Fesselung mit ein. Es folgten mehr Seile unter und über ihren Knien und um ihre Waden und Oberschenkel. Sie verband alle miteinander, damit sie nicht verrutschen konnten, und machte eine Schlinge um das Seil um ihre Knöchel.
„Bereit für das Finale?“, fragte Jade, während sie an Avas Kopf herumfummelte.
„Nnnooooooohhh!“, schrie Ava dumpf in den Knebel und schüttelte ihren Kopf bis sie spürte das Jade das Seil durch einen D-Ring am Knebel zog und ihr Kopf und ihre Beine zueinander gezogen wurden. Jetzt spürte Ava wir ihr Körper zu stöhnen begann und sie ließ es Jade durch den Knebel hören, doch Jade zog weiter an dem Seil bis Avas Körper einem U ähnelte.
„Sag Bescheid, wenn es weh tut, aber ich habe das Gefühl so lange du mich so düster ansiehst solltest du das aushalten können“, sagte Jade und rieb sich ihre Hände, „Ich geh’ eben zu den anderen und schau wie lange sie noch benötigen. Du kannst ja schon mal anfangen zu entkommen.“
Jade verließ das Dojo und Ava konnte hören, wie sie mit Summer ein paar Worte wechselte. Sie selbst blieb im Raum zurück, mit gemischten Gefühlen. Sie hasste, dass sie es irgendwie mochte, gefesselt zu sein, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Jades Fesselung, wenn auch das strengste, was sie je erlebt hatte, war dennoch sanft und in keiner Weise schmerzhaft. Sie versuchte, ihren Kopf zu drehen, aber das Seil, welches sie in ein U verwandelte, war zu gespannt. Schnell fand sie heraus, dass sie nichts bewegen konnte als ihre Finger und die waren außer Reichweite jedes Knotens.
Gut gespielt, Jade. Dachte Ava und rollte mit den Augen. Greed konnte ihr mit Sicherheit helfen, aber das fand sie nicht fair Summer gegenüber. Sie hatte genug durchgemacht und sollte ein bisschen Spaß haben. Ava ergab sich ihrem Schicksal und sah gelegentlich auf, während Jade und die anderen vereinzelt in den Raum kamen, um Seile, Latex und mehr aus dem Dojo zu holen und in ihre Autos verluden.
„Was fällt dieser Bitch ein!“, fauchte Tea und gab Kim ein Zeichen. Kim warf eine Vase vom Bondage Hotel in die Luft und Tea spielte eine kurze scharfe Note aus ihrer Klarinette. Im nächsten Moment zerbarst die Vase in Tausend Teile.
„Nach allem, was ich für sie getan habe! Noch eine!“, rief Tea und Kim und Vale rollten mit ihren Augen, bevor Kim noch eine hochwarf. Auch diese Vase fiel Teas Magie zum Opfer.
„Noch eine!“
„Wir haben keine mehr“, sagte Kim und ließ ihren Blick über das Chaos gleiten, welches sich unter ihr ausgebreitet hatte. Sie ließ sich von einem Tisch gleiten und die blauen Latexstiefel von ihrem magischen Outfit verwandelten die Scherben unter ihren Sohlen zu Staub.
„Dann repariere sie!“
„Ich bin nicht hier, um …“, fing Kim an, doch wurde sie von Vale unterbrochen, als diese eine Hand auf ihre Schulter legte.
„Meinst du nicht, du solltest fürs Erste nach Hause und keine Ahnung … dich dort austoben anstatt im Haus unserer Herrin? Vielleicht schlafen?“, fragte Vale amüsiert.
„Nein! Ich muss etwas tun. Jemanden leiden lassen!“
„Nur zu. Die Stadt ist unser Spielplatz“, sagte Kim schlicht und lehnte sich gegen den Tisch, während sie ihr Handy herausholte und die paar Bilder ansah, die sie auf der Party geschossen hatte.
„Das ist nicht dasselbe! Summer muss büßen für das, was sie getan hat!“
„Also, mit jemandem leiden lassen, meinst du Summer? Wer hätte das erwarten können?“, fragte Vale und sah neben sich auf Kims Handy. Kim wischte ein Bild beiseite, doch Vale stutzte.
„Warte. Ein Bild zurück“, forderte Vale und Kim tat wie ihr geheißen. Auf dem Bild waren Jade und Caitlyn zu sehen, wie sie Händchen hielten. Vale hätte es beinahe nicht gesehen, da der Fokus des Bildes auf Summer lag.
„Von wann ist das Bild?“
„Von der Feier heute“, antwortete Kim achselzuckend und wollte ihr Handy wegstecken, als Vale es aus ihren Händen zog und wutentbrannt das Bild betrachtete.
„Diese BITCH!“, fauchte sie und Kim atmete genervt aus.
„Was ist denn wieder?“
„Ich habe dieser Caitlyn gesagt, sie soll die Finger von meiner Mistress lassen! Aber da stehen sie! Hand in Hand!“, sagte Val finster und ihre Hände verkrampften sich, sodass Kim Angst hatte, dass sie ihr Handy zerstörte.
„Ich muss wohl meine Drohung wahr werden lassen!“, rief Vale und warf Kims Handy in die Luft. Die goldenen Ketten, die ihren von Latex bedeckten Körper schmückten, lösten und verbanden sich zu einer Peitsche in ihrer Hand. Ein Schwung ihres Arms zerteilte Kims Handy in der Mitte und schmetterte es auf den Boden.
„Komm schon war das jetzt nötig?“, fragte Kim und schnalzte missbilligend mit ihrer Zunge. Sie kniete sich auf den Boden und hob die Überreste ihres Handys auf. Eine blaue Flamme entstand in ihren Händen und das Handy war wieder ganz.
„Könnt ihr euch mal wieder beruhigen?“, fragte Kim gereizt. Gerade wollten Tea und Vale sie anfauchen, als die Temperatur im Raum um zehn Grad sank und den drei Frauen ein kalter Schauer über den Rücken lief. Ihre aller Herrin war aus dem Schatten getreten. Ihr pechschwarzer Latexkörper glänzte im Mondlicht und sie sah spöttisch zu ihren Untergebenen. Sofort knieten sie sich hin und sahen zu Boden.
„Meine Kinder, warum streitet ihr? Seht ihr nicht, dass ihr zu höheren bestimmt seid und eine Aufgabe habt?“
„Verzeiht Herrin“, sagten die Frauen wie aus einem Munde und sofort spürten sie ein warmes Gefühl auf ihrer Brust, als die magischen Kristalle, die in ihrer Haut saßen, sie belohnten.
„Ich spüre viel Zorn in zwei von euch und das Verlangen, diesen zu befriedigen.“
„Ja Herrin, meine Freundin …“
„Schweig“, herrschte die Latexgestalt Tea an und diese verstummte augenblicklich, „Ich will, dass ihr euch wieder einkriegt und eure Aufgabe erfüllt, aber da du und selbst Vale nicht in der richtigen Verfassung seid, übertrage ich Kim das Kommando. Kim Schatz, sorge dafür, dass diese beiden sich wieder beruhigen … mehr Dreck zu verursachen.“
„Ja Herrin“, murmelte Kim und verbeugte sich ein wenig mehr. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Sie wusste, wie sie ihre Teamkameraden wieder beruhigen konnte.
„Gut. Ich … leg mich wieder schlafen … ich erwarte, dass ihr eure Probleme … wieder aus der Welt schafft“, sagte ihre Herrin schläfrig und ging zurück durch die dunklen Hallen des Bondage Hotels. Kim wartete noch einen Moment und stand dann auf, um auf Vale und Tea hinunterzusehen.
„Ihr wollt Rache? Dann geht und holt sie euch“, sagte Kim schlicht und beide Frauen sahen verwundert zu Kim auf, „Aber jeder von euch nimmt Rache für den anderen. Ich hoffe, das sollte genügen, um ein bisschen Dampf abzulassen, oder nicht?“, fragte Kim und ging zwischen Tea und Vale zur Tür. Sie war auch müde und wollte nach Hause, um lästigen Fragen ihrer Schwester vorzubeugen.
„Ja … Kim“, murmelten die Frauen und sahen einander an, bevor ein finsteres Lächeln ihre Lippen zierte.
„Ich habe eine vorzügliche Idee“, flüsterte Vale und Tea nickte.
„Sie gefällt mir jetzt schon.“
„Vielen Dank für eure Hilfe, Leute!“, sagte Summer und schloss Jade, Caitlyn und Chloe in ihre Arme.
„Kein Problem, das war doch nichts Großes“, sagte Chloe und drückte Summer.
„Soll ich Ava losmachen?“, fragte Jade und warf einen belustigten Blick auf den Beifahrersitz von Avas Auto.
„Mpffh!“
„Na, ich glaube, ich behalte sie so, bis wir bei ihr sind“, lachte Summer, „Ich hoffe, wir sehen uns bald öfter.“
„Mal schauen. Ich habe viel zu tun in nächster Zeit. Aber danke, dass du Caitlyn gut versorgt hast“, sagte Jade und Caitlyn lief rot an. Unter ihrem Arm hatte sie eine Kiste auf der Stand: „Summers Selfbondage Box!“
„Jade … Ich benutzte doch nicht Summers Bondage Zeug.“
„Mach ruhig. Ich habe die Ewigkeiten nicht mehr benutzt. Aber … bleib nicht wieder stecken.“
„SUMMER!“
„Alles klar Mädels, ich muss mal wieder nach Hause und schauen, wo Kim steckt“, sagte Chloe und drückte nochmal Summer, „Ich melde mich die Tage, bye!“
Chloe setzte sich in ihr altes Auto und fuhr davon, während Caitlyn und Jade sich ebenfalls verabschiedeten und in verschiedene Autos einstiegen. Summer sah ihnen noch einen Moment lang nach, bevor sie sich zu Avas Auto drehte.
„Wollen wir mal Ava?“
„Mmmpff.“
„Ja, ich bin auch müde“, sagte Summer und setzte sich in den Fahrersitz. Sie stellte die Spiegel neu ein, hielt aber dann inne und sah zu Ava, die gefesselt neben ihr saß und fragend zurücksah.
„Ava … danke. Ich weiß, dass, wenn du wirklich gewollt hättest, Greed dich jederzeit hätte befreien können. Ich bin wirklich froh, dass wir wieder Freunde sind und … ich danke dir“, flüsterte Summer und lehnte sich zu Ava, um sie fest zu umarmen. Sie wusste erst nicht, was sie mit ihren gefesselten Armen machen sollte, doch legte sie letztlich ihren Kopf auf Summers Schulter. Summer löste die Umarmung und wischte sich schnell eine Träne weg. Sie startete den Wagen und schnallte sich an.
„Und danke, dass ich ein bisschen mehr mitnehmen darf.“
„Mmh mmh“, murmelte Ava in ihren Knebel und sah nach vorne, als Summer losfahren wollte, doch sie tat es nicht. Ava wollte gerade fragen, was los war, als sie in der Dunkelheit eine Gestalt sah. Etwas blendete Ava kurz mit goldenem Licht, sie blinzelte und als sie wieder sehen konnte, war die Gestalt verschwunden.
„Fummer?“, fragte Ava besorgt und sah zu ihrer Freundin, die plötzlich rote Wangen bekam. Ihr Mund öffnete sich langsam und sie begann hörbar zu atmen, wie ein Hund, dem es zu warm war. Plötzlich drückte Summer aufs Gas und Ava wurde von der Beschleunigung ihres Wagens in den Sitz gedrückt, als sie mit quietschenden Reifen die Straße hinunterfuhren.
„FUMMER!“, kreischte Ava auf und versuchte vergeblich einen Knoten zu erreichen, um Summer zum Halten zu bewegen, doch immer noch fand sie keinen. Stattdessen schaltete sich Greed ein und kleine Hände krochen unter Avas Jacke hervor und begannen, die unerreichbaren Knoten zu lösen. Es war ein langer und mühseliger Prozess, doch spürte Ava wie nach und nach die Seile um ihre Arme lockerer wurden. Während Ava von links nach rechts geworfen wurde, während sie mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch Leon City fuhren und sie Greed anfeuerte, schneller zu machen, merkte Ava nicht, dass sie nicht zu ihr nach Hause fuhren, sondern ans andere Ende der Stadt.
Greed, komm schon ein bisschen schneller! Dachte Ava, als gerade erst ihre Handgelenke befreit waren, und sah auf, als Summer schlitternd zum Halt kam. Ohne Ava eines Blickes zu würdigen, stieg sie aus und rannte durch Absperrbänder und eine Treppe hinunter. Erst jetzt fiel Ava auf, wo sie waren.
Falenplaza Station? Was will sie denn hier? Überlegte Ava während sie spürte, dass Greed ihre Ellbogen von den Seilen befreite und sie ihre Arme endlich wieder bewegen konnte. Sie half Greed dabei, die Seile von ihrem Oberkörper zu befreien und löste ihren Knebel.
„Schneller Greed, das Band ist da vermutlich nicht ohne Grund. Ich hoffe, das, was die Zeitung berichtet hat, war übertrieben“, murmelte Ava und erstarrte kurz, als sie an die Berichte dachte, die sie gesehen hatte.
„Eklig“, kommentierte sie und befreite mit Greed ihre Beine. Sie zog den Schlüssel aus der Zündung und sprang aus ihrem Auto. Sie folgte Summer die Treppen hinunter und zückte ihr Handy, um Licht zu machen. Es war stockfinster und die Dunkelheit schien Avas kleinen Lichtkegel zu verschlingen.
„Nicht unser erstes Rodeo oder Greed?“, murmelte Ava und Greed stimmte ihr zu, mit einem Drücken ihres Körpers.
„Summer?! Hörst du mich?“, rief sie, als sie am Fuß der Treppen ankam. Keine Antwort, „Aww komm schon Summer.“
Ava zog ihren Mantel aus und legte ihn über ein Geländer. Sie ging tiefer in die Station und rief immer wieder nach ihrer Freundin. Ava betrat den Wartebereich zwischen zwei Bahngleisen und blieb stehen. Von der Decke erleuchteten Lampen die Halle. Dadurch, dass ein paar der Lampen kaputt waren, wurde alles ins Zwielicht getaucht und Ava konnte die Gestalt einer Frau ausmachen. Ava wollte gerade nach Summer rufen, als der Lichtkegel ihres Handys auf sie fiel und Ava stutzte. Statt der pinken Harre ihrer Freundin sah sie ein Meer aus strahlend weißen Haaren. Sie sah hinunter auf ein mit feinen goldenen Ketten gefesseltes Bündel und Ava konnte erst dort das gesuchte Pink sehen.
„Oh, noch ein Gast zum Spielen. Ein Köder mehr wird wohl nicht schaden“, sagte die Frau mit den weißen Haaren und drehte sich zu Ava. Sie trug einen schwarzen Latex-Catsuit, der goldene Streifen hatte, die ihren Körper betonten. Eine schwarze Maske bedeckte ihr Gesicht und von einem goldenen Kristall aus verliefen Ketten, die ihren Körper zusätzlich zierten. Ava bezweifelte, dass sie zum Schutz waren, aber sie musste zugeben, dass die Frau atemberaubend aussah.
„Hey, ähm … Danke, dass du meine Freundin eingefangen hast. Ich würde sie gerne mitnehmen und ja … bitte tritt beiseite“, forderte Ava die Frau auf, doch ihre Lippen zierte stattdessen ein Lächeln.
„Warum kommst du nicht her und ich fessel dich auch?“, fragte die Frau und erneut sah Ava ein goldenes Aufblitzen. Ava blinzelte mehrmals, als sie es sah, und gleichzeitig spürte sie ein Drücken von Greed, es füllte sich anders an als sonst.
Was war das? Hat Greed das eben auch gemacht? Vielleicht habe ich es wegen der Seile nicht richtig gespürt? Überlegte Ava und schüttelte ihren Kopf.
„Ich glaube nicht. Ich sage es dir ein letztes Mal. Tritt von Summer weg.“
„Mmmh“, sagte die Frau stattdessen und neigte ihren Kopf leicht zur Seite, „Das funktioniert normalerweise. Na ja, dann habe ich auch ein bisschen Spaß.“
Die Kette, die am rechten Arm der Frau verlief, wurde länger und legte sich neben ihr auf den Boden. Plötzlich machte sie eine peitschende Bewegung, und die Kette überbrückte die gewaltige Distanz zwischen den Frauen. Ava komplett überrascht von dem Angriff, schaffte es nur dank Greed auszuweichen und wurde von ihm hinter eine Säule geworfen. Die Kette traf stattdessen eine Bank, wickelte sich um sie und Ava sah mit Schrecken, dass die Ketten sich in das Metall der Sitzgelegenheit drückten und ihn verformten.
„Greed!“, rief Ava knapp und ihre Kleidung verwandelte sich sofort in ihr dunkles Outfit. Eine Kapuze und eine Maske bedeckten ihren Kopf und sollten ihre Identität schützen. Greed wuchs über ihre Arme hinaus und ihren Körper hinunter und verfärbte sich in ein dunkles Violett. Ava spürte sofort, wie ihr Partner sie mit zusätzlicher Kraft versorgte, und sie sprintete auf die weißhaarige Angreiferin zu. Ihr Cape flatterte hinter ihr im Wind, als sie mit übernatürlicher Geschwindigkeit rannte.
Wenn du so viel Reichweite hast, dann muss ich in den Nahkampf! Dachte Ava und lächelte unter der Maske, als die Frau überrascht aussah und panisch ihre Kette nach ihr peitschen ließ. Ava hatte dies bereits erwartet und ließ sich zu Boden fallen. Mit den Füßen voraus schlitterte sie über den Boden und die Kette flog über sie hinweg und zerteilte eine Werbetafel in der Mitte. Ava warf einen kurzen Blick über ihre Schulter, um die Zerstörung zu sehen, und schnalzte missbilligend mit ihrer Zunge.
„Wenn du mit den harten Bandagen kämpfst, dann zeige ich auch keine Rücksicht!“, rief sie der Frau ins Gesicht. Ava sprang noch während des Gleitens vom Boden auf und stand in einem Satz vor der Frau. Ava nahm den gesamten Schwung mit und schlug die Angreiferin auf die Brust. Die Frau traf eine solche Wucht, dass sie nach hinten über geworfen wurde und flog über Summer hinweg und schlitterte fünf Schritte über den Boden in die Dunkelheit.
„Oh, das war vielleicht ein bisschen zu feste“, murmelte Ava kurz, doch sie schaute sich nochmal die Reklametafel an, „Naaa passt schon.“
Sie kniete sich neben Summer und sagte: „Summer, alles wird gut, ich bin da!“
Ava strich ihr die Haare aus dem Gesicht, doch stutzte sie, als sie sah, dass Summers grüne Augen einen goldenen Schimmer hatten und sie gar nicht zu realisieren schien, dass Ava da war, um sie zu retten.
„Hey, aufwachen!“, rief Ava und winkte vor Summers Augen mit ihrer Hand. Hilfesuchend sah sie sich um, doch hielt inne, als aus den Schatten die Frau wieder auftauchte. Sofort war Ava wieder auf ihren Beinen, bereit für die nächste Runde, doch erstarrte sie, als sie sah, wie die Ketten anfingen, sich um den Körper der Frau zu wickeln, nicht um sie zu schützen, sondern zu fesseln. Ihre Beine wurden von ihnen umwickelt und schnitten in das Latex ihres Catsuits. Aus dem Nichts manifestierte sich ein Latex Armbinder und fesselte ihre Arme auf dem Rücken, und ein goldener Ballknebel drückte sich in ihren Mund und zurrte sich in ihren Nacken von selbst fest. Als Letztes begann sie eine Handbreit über den Boden zu schweben und Ava klappte der Mund auf.
„Ok Lady, das mit der unendlich langen Peitschenkette habe ich dir noch durchgehen lassen, aber ist das jetzt irgendein Hokuspokus mit Special Effekts und unsichtbaren Seilen?“
Ava konnte sehen, wie die Augen der Frau sie amüsierten ansahen und im nächsten Moment schossen ohne jegliche Bewegung oder Vorahnung vier goldene Ketten auf sie zu. Ava schaffte es erneut nur dank Greed auszuweichen und sprang zur Seite. Die Ketten ließen den Stein hinter hier zerbersten und Scherben flogen in alle Richtungen. Glücklicherweise verfehlten sie Summer.
Ich muss das hier schnell beenden! Dachte Ava und sprang mit neuem Eifer auf die Frau zu, erneut holte sie aus und WAMM!
Ava hatte alles in diesen Schlag gesetzt und für einen kurzen Moment war sie sicher, die Frau ausgeschaltet zu haben, doch sie rührte sich nicht. Sie wurde weder nach hinten geworfen wie zuvor, noch sah Ava in ihren Augen Schmerzen, stattdessen leuchteten die Ketten um den Körper der Frau kurz auf und sie sah Lust in den Augen ihrer Gegnerin.
„Was zum …?“, fragte Ava doch weiter kam sie nicht, als die Ketten, die die Frau eben noch als Waffe benutzt hatte, blitzschnell zurück zu ihrer Herrin kamen. Greed reagierte diesmal zu spät und Ava wurde von ihnen im Rücken getroffen. Sie wurde gegen den Körper der Frau gepresst und die Ketten wickelten sich um sie beide gleichermaßen. Ava keuchte, als ihr Gesicht gegen die Brüste ihrer Gegnerin gepresst wurde und ihre Luft kurz abgeschnitten war. Die Ketten wurden so fest um sie beide gespannt, dass Ava spürte, wie Greed vor Schmerzen aufschrie. Er beschützte sie vor den Ketten, aber wer weiß, für wie lange, wenn sie nicht bald eine Fluchtmöglichkeit fand. Der Knebel verschwand aus dem Mund der Frau, und sie blickte spöttisch auf Ava hinab.
„Spüre die Liebe meiner Herrin, spüre ihre Ketten und ergib dich ihnen! Gib auf, kleine Formwandlerin“, murmelte die Frau in Avas Ohr und atmete tief ein. Die Ketten wurden mit einem Mal um ein Vielfaches enger und Ava konnte nicht mehr atmen. Ihr wurde schwarz vor Augen, während sie spürte, wie Greed statt ihrer unter den Ketten litt.
„Greed ver … schwinde!“, presste sie aus ihren Lippen hervor, bevor sie ihr Bewusstsein verlor, und sofort löste sich ihr Superhelden Outfit auf und ein silberner Reif erschien um ihren Hals.
Als Vale spürte, dass Ava sich nicht mehr rührte, löste sie ihre Ketten und ließ die Heldin einfach auf den Boden fallen. Ihre Fesseln lösten sich wie der Ballknebel in Luft auf und die Ketten schlängelten sich ihren Körper hoch und legten sich wieder um ihren Körper wie zuvor. Vale hob ihre Hand zu ihrer Brust, wo Avas erster Schlag sie getroffen hatte, und biss auf ihre Unterlippe.
„Was für ein lieblicher Schmerz“, murmelte sie und sah auf, als aus den Schatten des Tunnels ihre Partnerin Tea trat. Sie sah hasserfüllt auf Summer herunter und dann auf Ava, die vor ihren Füßen lag.
„War klar, dass sie sich direkt an Ava ran macht. Ich habe nichts anderes erwartet. Aber dieses Kostüm …“, überlegte Tea und bückte sich hinunter, um den Reif um Avas Hals zu untersuchen, „Kein sichtbares Schloss, Verbindung oder Scharnier.“
„Glaub mir, ich war genauso überrascht wie du“, sagte Vale und trat gegen Avas Körper. Sie schlitterte über den Boden und kam neben Summer zum Halt.
„Vorsicht!“
„Ach, halt die Klappe. Das nächste Mal kannst du von ihr geschlagen werden.“
„Tu nicht so, als würde es dir nicht gefallen haben“, konterte Tea und beide warfen sich einen fiesen Blick zu, bis Vale mit der Zunge schnalzte und zu Summer und Ava ging. Sie nahm Summers Telefon aus ihrer Tasche und hob ihre Hände über die beiden Frauen. Die Ketten um Summer und um Vales Körper verflüssigten sich und tropften auf Ava und Summer. Ihre Körper wurden von dem flüssigen Metall bedeckt und begann sich in Latex zu verwandeln, während es immer weiterwuchs und ihre Körper zu Bällen zusammendrückte.
Bis auf den Zwischenfall auf der Party war dies ein toller Tag für Caitlyn gewesen. Sie hatte viel Zeit mit ihrer liebsten Jade verbracht und war dankbar, dass ihre Freunde sie so bereitwillig in ihre Mitte aufgenommen hatten. Auch wenn Ava vielleicht ein bisschen angefressen war. Caitlyn stieg mit einer Kiste von Summers Umzug aus ihrem Auto und betrat ihr Zuhause.
„Klasse wieder allein“, murmelte sie enttäuscht, als sie einen Zettel ihres Bruders sah. Er war bei Freunden, während ihr Vater erneut auf Geschäftsreise war. Sie hängte ihre Jacke auf und ging die Treppe rauf in ihr Zimmer. Dort angekommen, legte sie Summers Kiste in ihren Schrank. Der dicke Pullover landete zusammen mit ihrer Hose in der Ecke. Stattdessen zog sie eine Sportleggings an und legte sich auf ihr Bett.
„Was für ein Tag.“
Sie schloss ihre Augen und war kurz davor einzuschlafen, als ihr Kopf sich meldete.
Hey … was ist eigentlich in Summers Kiste.
Keine Ahnung, ich schaue morgen mal rein.
Aber … was wäre, wenn du jetzt hineinschaust?
Caitlyn biss auf ihre Unterlippe. Immerhin war sie gerade allein zu Hause und könnte ungestört ein wenig … experimentieren. Sie schwang sich aus ihrem Bett und nahm Summers Kiste unter den Arm.
„Mal schauen, was Summer mir eingepackt hat“, sagte sie und öffnete die Kiste. In ihr war eine pinke Latex-Leotard-Zwangsjacke, mehrere Gürtel und Gurte, ein kurzer Legbinder, der ihre Unterschenkel aneinander fesseln konnte und ein Panelgag.
„Eine Zwangsjacke? Wie kann die für Selfbondage sein?“, fragte sie laut und hob die Jacke aus der Kiste. Ein Zettel fiel aus ihr heraus, mit einer Beschreibung, wie sie sich selbst darin fesseln konnte. Caitlyn studierte sie kurz und nickte.
„Das sollte lustig werden, aber ich denke, ich lass den Legbinder weg. Aber zuerst …“
Caitlyn zog ihr Shirt aus und ihren BH. Sie landeten auf ihrem Pullover, und es folgten die Leggings und ihre Unterwäsche. Sie nahm ihren schwarzen Latex-Catsuit von C&T und schlüpfte mühelos in das magische Material. Das Latex saugte sich an ihren Körper wie eine zweite Haut, sodass sie sogar ihren Bauchnabel sehen konnte. Ihre in Latex getauchten Hände strichen über ihn und es bescherte ihr ein kribbelndes Gefühl im Bauch. Sie lächelte kurz und wandte sich wieder zu der Zwangsjacke. Pink war zwar nicht unbedingt ihre Farbe, aber sie hoffte dennoch, dass es extrem sexy aussehen würde. Sie steckte ihre Beine in die Rückenöffnung und zog den Leotard ihrer Hüfte hoch. Mit etwas Mühe stülpte sie die Jacke über ihre Schultern und ihre Arme glitten in die Ärmel.
„Jetzt wäre es hilfreich, ein Cheerleader zu sein“, murmelte Caitlyn, drehte sich ungelenk und suchte mit ihren in Latex eingeschlossenen Händen nach dem Reißverschluss in ihrem Rücken. Er war breit und mit etwas Mühe schaffte sie es, ihn Schritt für Schritt hochzuziehen. Als sie oben ankam, saugte sich die Zwangsjacke auf ihren Körper fest und drückte ihre Arme und Brüste.
„Summer ist wohl ein bisschen zierlicher als ich“, sagte Caitlyn nachdenklich und nahm die Gurte vom Bett. Sie stülpte ihren Kopf in die passende Öffnung und zog die Gurte durch ihren Schritt. Zum Schluss verband sie die beiden Enden der Gurte mit einem einfachen Clipverschluss. In ihrem Rücken waren zwei gepolsterte Ringe, durch die sie ihre Arme steckte. Die Ringe saßen nun eng um ihre Oberarme.
„Jetzt den langen Gurt durch die vordere Schlaufe“, las Caitlyn von der Anleitung ab und führte den langen Gurt, der an einem Ende der Zwangsjacke war, durch die Schlaufe. Sie führte ihre andere Hand ebenfalls hindurch und begann damit, den Gurt durch das Spannschloss zu fummeln. Diese Aufgabe brauchte einiges an Geduld, und Caitlyn wurde zunehmend ungeduldiger, bis sie es endlich geschafft hatte und erleichtert aufatmete.
„Gleich fertig.“
Sie ging zu ihrer Zimmertür und klemmte den langen Gurt in der Tür ein. Sie ging vorsichtig zurück zu ihrem Bett und fühlte, wie der Gurt sich spannte. Im nächsten Moment wurden ihre Arme mit jedem Schritt, den sie tat, enger um ihren Körper gezogen. Das Spannschloss lieferte ihr einen kleinen Widerstand und letztlich saßen ihre Hände auf ihren Rücken und sie war unfähig, die selbst Umarmung zu stoppen. Sie ging zurück zur Tür und befreite den Gurt daraus.
„Jetzt der letzte Schritt!“, verkündete sie erwartungsvoll und stellte ihren Fuß in eine Schlaufe auf dem Boden. Sie beugte sich nach hinten und die Schlaufe vor ihrem Oberkörper zog sich um ihre Arme fest. In ihrer Brust wurde es plötzlich sehr warm, und sie biss erwartungsvoll auf ihre Lippe. Caitlyn stolperte fast zu ihrem Spiegel, als sie die Schlaufe vergaß, in der ihre Füße steckten, doch sie verhinderte gerade noch, dass sie hinfiel. Da stand sie nun. Vom Hals ab in pinken Latex gefangen und leckte sich schnell über den Mund, als sabber fast ihr Kinn herunterlief. Sie schluckte.
„Verdammt Summer, warum hast du immer das beste Spielzeug?“, fragte Caitlyn laut und sie drehte sich um. Sie warf sich auf ihr Bett und kämpfte gegen die Umarmung der Zwangsjacke. In ihrem Kopf spielte sich ein Szenario ab, indem sie in eine Gummizelle geworfen wurde und die böse Jade den Schlüssel in Salzsäure warf, wenn sie es nicht schaffte, in 15 Minuten zu entkommen. Durchaus ein schwieriges Unterfangen, doch für Caitlyn ein Klacks! Sie rollte auf ihrem Bett herum, tobte sich aus, doch die Jacke war wie festgeklebt und rührte sich kein bisschen.
„Fuck, ich hätte doch den Legbinder benutzen sollen!“, fluchte Caitlyn voller Lust und schüttelte ihren Kopf. Durch das Kämpfen gegen die Jacke wurde sie schnell warm und ihre Haare klebten durch den Schweiß in ihrem Gesicht und kitzelten sie. Gerade wollte sie zum Höhepunkt ihrer Fantasy kommen, als ihr Handy klingelte und sie aus allen Wolken fiel.
„Och komm schon“, murmelte Caitlyn und warf einen Blick auf ihren Nachttisch. Summer rief sie an.
„Um diese unheilige Uhrzeit?“, fragte Caitlyn und kniete sich neben ihren Nachtisch. Mit ihrer Nase nahm sie den Anruf an.
„Hey Summer, was gibt’s?“, fragte Caitlyn und versuchte ihre Ungeduld zu unterdrücken. Erst hörte sie nichts. Dann: „Hallo kleine Polizistin …“
Caitlyns Blut gefror in ihren Adern, als sie die Stimme der Frau hörte, die vor Monaten dafür gesorgt hatte, dass sie in Selfbondage feststeckte und sie hingen ließ, bis zufällig Celine zu Besuch gekommen war.
„Mit Bedauern muss ich feststellen, dass du meine Warnung ignoriert und dich mit meiner Herrin getroffen hast. Ich muss also annehmen, dass du sie mir stehlen willst“, sagte die Frau am anderen Ende.
„Lady, ich weiß noch nicht mal, wen sie meinen! Ich stehle niemanden!“, verteidigte sich Caitlyn und hörte am anderen Ende ein belustigtes, aber kaltes Lachen.
„Das war die schlechteste Lüge, die ich je gehört habe! Ich habe gesehen, wie du mit meiner Einbrecherin Händchen gehalten hast und du wagst es, das zu verneinen?“
„Ich …“, Caitlyn schüttelte verwirrt ihren Kopf.
Sie meint Jade?
„Ich glaube, da gibt es ein Missverständnis. Wenn wir reden könnten, dann …“
„Hals Maul! Ich bin nicht hier, um mehr von deinen Lügen zu hören. Ich habe nur angerufen, um dir zu sagen, dass, wenn du mir meine Herrin nimmst, ich dir deine Freunde nehme“, sagte die Frau und Caitlyns Handy vibrierte, als sie ein Bild empfing. Caitlyn öffnete es mühselig und erstarrte. Ava und Summer waren beide in Latexkugeln gefangen. Ihre Körper steckten bis zum Hals in den goldenen Kugeln, und während Summer nervös lächelte, sah Ava ernst in die Kamera.
„Wenn du sie wiedersehen willst, komm zur Falenplaza Station. Alleine! Und an deiner Stelle würde ich mich beeilen. Die Zeit tickt und ich habe gehört, Latex ist nicht gerade atmungsaktiv. Mal schauen, wer zuerst aufgibt.“
erneut empfing Caitlyn ein Bild und sie sah entsetzt, dass Avas und Summers Kopf von Latex umhüllt waren.
„Lass sie gehen!“, schrie Caitlyn. Zurück kam nur ein leises Lachen und die gequälten und dumpfen Schreien ihrer Freunde, die nach Luft rangen.
„Tikk tack, kleine Polizistin“, lachte die Fremde und legte auf. Das Tuten ihres Handys war wie der Schlag eines Hammers auf einen Sargnagel. Caitlyn schluckte ihre Angst hinunter und währte sich mit neuem Eifer gegen die Zwangsjacke, diesmal mit der Intention, sie von ihrem Körper zu reißen, aber sie war zu stark.
„Wie komme ich hier raus? Wo ist diese verdammte Anleitung!“, schrie Caitlyn frustriert und sah sich um, doch war durch ihr toben, die Anleitung wie vom Erdboden verschluckt.
„Das AAAAH! Dauert zu lange! Wie komme ich …?“ Caitlyn verstummte, als sie merkte, dass die Panik in ihr wuchs, „Stopp, Caitlyn beruhig dich. Denk nach, ich könnte … sie sah zu ihrem Schrank. Hinter der Tür lag ihr Magicalgirl Outfit, welches sie von Celine geschenkt bekommen hatte, und das nicht ohne Grund.
„Komm schon, Magie, lass mich nicht im Stich!“, murmelte Caitlyn und schloss ihre Augen. Sie konzentrierte sich auf die Macht in ihrem Inneren und murmelte: „Befreie mich von meinen Fesseln!“
Nichts geschah. Caitlyn öffnete eins ihrer Augen und sah enttäuscht, dass keiner der Gurte auch nur ein bisschen locker geworden war.
„Okay, nochmal!“, sagte Caitlyn und fing an, sich nochmal zu konzentrieren. Sie öffnete ihren Mund, um erneut ihre Magie zu wirken, doch plötzlich flog etwas in ihn. Entsetzt riss sie ihre Augen auf und sah, dass der Panelgag aus Summers Kiste sich selbstständig gemacht und sie effektiv geknebelt hatte.
Oh nein. Dachte Caitlyn und sah zur Kiste. Aus ihr krochen die Gürtel wie Schnecken, und der Legbinder flog aus ihr heraus und warf Caitlyn um. Er fing ihre Beine ein, als Caitlyn schwer auf dem Boden aufschlug und zog sich stramm um ihre Unterschenkel. Die Gürtel nutzten ihre plötzliche Schwäche und stürzten sich auf sie. Sie wanden sich um Caitlyns Oberschenkel und zusätzlich um ihre Arme, die bisher nur von der Schlaufe gefangen waren. Sie drückten sich in das Latex und ihren Körper und zogen sich stramm. Caitlyn rollte auf dem Boden herum, um sich irgendwie aus den Fesseln zu befreien, doch es war noch hoffnungsloser als zuvor. Sie musste nicht reden, um zaubern zu können, aber sie glaubte, es half ihr, den richtigen Zauber zu wirken.
Schade nur, dass es diesmal nach hinten losgegangen ist. Ärgerte sie sich selbst.
Was mach ich jetzt? Ich muss hier immer noch raus! Noch ein Zauber? Besser nicht, nachher bin ich blind und häng von der Decke. Hilfe rufen?
Caitlyn sah hoch zu ihrem Nachttisch und atmete tief durch. Sie richtete sich auf und robbte auf ihren Knien zu ihrem Handy. Mit ihrer Nase navigierte sie zu ihren Kontakten und hielt bei C an. Dort standen nur drei Namen, und sie drückte wählen. Erleichtert schloss sie ihre Augen und legte ihren Kopf auf den Nachttisch.
Bitte geh ran, Celine. Betete Caitlyn und endlich verschwand der Warteton.
„MMMPFFFF!mmhmh MMMpffff!“ Schrie Caitlyn in ihr Handy.
„Bitte was?“, kam die schlaftrunkene Stimme durch das Telefon zurück und Caitlyn erstarrte. Das war nicht Celines Stimme, aber sie nahm, was sie konnte.
„Caitlyn, wenn das irgendein Streich sein soll, hatte ich schon bessere um … zwei Uhr morgens“, sagte Cass schläfrig.
„MMMffp! MMh!“
„Warte … du bist geknebelt?“
„Mmmh.“
„Haaaaaaaaaaa“, stöhnte Cass, „steckst du wieder fest, du Idiot?“
Caitlyn schwieg und eine Träne rollte ihr Gesicht herunter.
„Ich komme … und wehe, es ist kein absoluter Notfall.“
Cass saß in ihrem Auto und hatte ihre Finger miteinander, unter ihrem Kinn, verschränkt. Nur ihre Zeigefinger drückten auf ihren Mund und zeigten unter ihrer Nase, während sie versuchte zu verstehen, was Caitlyn vorhatte und vor allem in was für einem Outfit. Sie öffnete mehrmals den Mund nur, um ihn wieder zu schließen, während sie Caitlyn im Rückspiegel beobachtete, die vergeblich versuchte, die Autotür zu öffnen.
„Cass jetzt mach endlich die dämliche Kindersicherung raus!“, fluchte Caitlyn doch Cass dachte gar nicht daran.
„Also … damit ich das richtig verstehe. Erst befreie ich dich aus deinen eigenen Fesseln, aus denen du erneut nicht herausgekommen bist und anstatt mir zu erlauben, zu gehen, zwingst du mich zur Falenplaza Station zu fahren, während du dieses bescheuerte Kostüm auf meiner Rückbank anziehst? Und du erwartest, dass ich dir glaube, dass es ein Notfall ist, aber du sagst mir dennoch nicht, was los ist?“, fasste Cass zusammen.
„Nun … ja?“, murmelte Caitlyn, die aufgab, an der Tür zu zerren und peinlich berührt auf ihr Kostüm schaute, welches sie von Celine bekommen hatte. Nachdem sie das türkise Magicalgirl Kostüm bekommen hatte, hatte sie es nur einmal kurz angehabt und danach schnell wieder ausgezogen. Der Rock war viel zu kurz und entblöste ihren Hintern. Noch dazu waren ihre Brüste gut in dem oberen Teil des Kleides aufgehoben, doch es hatte einen übertriebenen Ausschnitt und Caitlyn glaubte, ihre Brüste könnten aus ihm herausspringen. Die etwas dunkleren Schuhe und Opernhandschuhe glänzten selbst im Zwielicht der flackernden Straßenlaternen und sie bezweifelte, dass die Overkneesstrümpfe auch nur irgendetwas taten, um ihren Körper weniger anziehend wirken zu lassen. Der Haarreif, der ihre langen schwarzen Haare bändigte und die kleinen blauen Ohrringe, die vor der Hypnose schützten sollten, waren die einzigen beiden Sachen, die sie gerade trug, die ihr nicht die Röte ins Gesicht trieben. Die Hexe hatte gesagt, dass das Outfit ihr helfen könnte, sich beim Zaubern zu konzentrieren, doch irgendwie bezweifelte Caitlyn, dass sie an etwas anderes denken konnte, als wie peinlich ihr doch alles war.
„Fällt mir gerade echt schwer, dich nicht einfach in den Fluss zu werfen“, sagte Cass und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
„Cass, wenn ich es dir erzählen könnte, würde ich es tun, aber … in dieser Stadt passieren gerade grauenhafte Dinge und einige sind sehr schwierig zu erklären.“
„Und die Polizistin im freizügigen Magicalgirl Outfit muss mich vor diesen grauenhaften Dingen schützen? Mach dich nicht noch mehr lächerlich, als du ohnehin schon bist.“
„Cass bitte … meine Freunde sind in Gefahr.“
„Was für eine Gefahr?“
„Die … von der ich dir nicht erzählen kann …“
„Du bist doch …“
Cass verstummte und atmete tief aus.
„Ich warte eine Stunde“, murmelte sie und entsperrte die Kindersicherung. Caitlyn stieg sofort aus und wollte die Treppe der U-Bahnstation herunterrennen, als Cass ihr hinterherrief: „Hast du nicht etwas vergessen?“
Sie wedelte mit einem Stock herum, an dessen Spitze ein sichelförmiger Mond befestigt war, und Caitlyn rannte zurück und schnappte sich ihren Zauberstab.
„Danke“, murmelte Caitlyn und ging mit hochrotem Kopf zu den Treppen und überwand das Absperrband. Cass blickte ihr noch eine Weile nach und trommelte auf ihrem Lenkrad herum.
„Gefahr, mmmh?“, flüsterte sie und sah auf ihren Beifahrersitz, wo ihre Tasche und die Waffen ihrer Wahl lagen.
„Ziemlich dunkel hier …“, murmelte Caitlyn und sah zweifelnd zur Spitze ihres Zauberstabs, „Licht?“, fragte sie zögernd und tatsächlich leuchtete ihr Stab leicht auf. Es war bei Weitem nicht genug, um die Station auszuleuchten, doch zumindest trat sie nicht mehr in Unrat. Dennoch atmete sie ein wenig enttäuscht ein und aus.
„Ich hätte üben sollen … vielleicht kann ich den Stab auch als Keule benutzen?“, flüsterte Caitlyn und fuhr mit einem behandschuhten Finger den Mond entlang. Er war erstaunlich scharf.
„Vielleicht als eine Axt“, schlussfolgerte sie und sah aus den Augenwinkeln eine abgeschaltete Rolltreppe, die zu den Gleisen führte. Caitlyn konnte ein schwaches Licht von dort scheinen sehen und beschloss, die Quelle zu untersuchen. Das Klack, Klack, Klack, ihrer Absätze auf dem Metall der Rolltreppe hallte von den Wänden wider und sie packte ihren Stab fester.
Komm schon, dafür bist du doch ausgebildet, oder? Minus Magie und minus herumzulaufen wie der letzte Idiot. Schoss es Caitlyn durch den Kopf, als sie am Fuße der Rolltreppe ankam und sah sich um. Die Lampen über ihr flackerten und warfen gespenstische Schatten auf den Bahnsteig, und am Ende sah sie eine Frau in einem weiten roten Kleid stehen. Sie hatte eine Maske auf und anstatt langen weißen Haars, schulterlanges braunes. Caitlyn beschloss dennoch, Vorsicht walten zu lassen. Diese Frau wartete hier nicht umsonst.
„Ich bin hier! Lass meine Freunde gehen!“, rief Caitlyn doch bekam sie nur ein höhnisches und dunkles Lachen an den Kopf geworfen, welches unnatürlich und fremd wirkte.
„Tut mir leid, Caitlyn, aber deine Freunde müssen warten“, rief die Frau.
„Wo ist die Frau, die mich angerufen hat?“
„Meine Partnerin war das, doch sie hat ihre Hände mit deinen Freunden voll und bat mich, sie zu vertreten. Ich soll dir anstelle ihrer eine Lektion erteilen und vielleicht sage ich dir danach, wo du sie finden kannst“, sagte die Frau und holte etwas Glänzendes hinter ihren Rücken hervor und wirbelte es um seine eigene Achse, bis es ihre Lippen berührte. Erst jetzt sah Caitlyn, dass es eine Klarinette war, und sie schnappte erschrocken nach Luft.
„Du warst das im Zug!“
„Korrekt“, sagte die Frau sanft und blies in ihr Instrument. Eine wohltuende Melodie erklang, die Caitlyns Ohren umschmeichelte und einlud, näherzukommen, sich sogar zu ergeben, doch sie runzelte die Stirn.
„Ja, daraus wird nichts“, murmelte sie und hob ihren Zauberstab, was ihrer Gegnerin die Panik ins Gesicht zeichnete, „Ähm … Feuerball?“
Ein Tennisball großes Feuer entstand an der Spitze ihres Stabes, flog drei Schritte in Richtung der Frau in Rot und fiel zu Boden, wo der Zauber knallte und sich in Luft auflöste.
„Fuck.“
„Ha … HAHAHAHAHAHAHAHA!“, fing die Frau an zu lachen und schien sich nicht mehr einzukriegen, „War das etwa alles? Ich muss zugeben, ich hatte kurz Angst, als du keine Reaktion auf mein Lied gezeigt hast, aber das? HAHAHA. Einfach zu köstlich. Na ja, haaaaa. Wenn du nicht meiner Musik folgen willst, werden es die Schmerzen, die ich dir zufügen werde!“
Erneut hielt sie die Klarinette an ihren Lippen und fing an zu spielen. Caitlyn traute ihren Augen nicht, als aus ihr Musiknoten kamen, für einen kurzen Moment in der Luft verharrten und dann in ihre Richtung schossen. Caitlyn konnte nur wegen ihrer Instinkte im letzten Moment zur Seite springen und kam hinter einer zerquetschten Bank zum Halt. Eine Note prallte gegen das Metall und die Befestigung quietschte gequält. Eine weitere Note prallte dagegen und die Bank wurde aus ihrer Befestigung gerissen. Caitlyn schaffte es gerade noch, sich darunter zu bücken, und sie flog um Haaresbreite über sie hinweg.
„Och komm schon!“, fluchte Caitlyn und rollte sich über den Dreck, als eine weitere Note sich neben ihr in den Boden bohrte und der Stein unter ihrer Kraft nachgab.
Ich brauche Schutz! Schoss es ihr durch den Kopf und hob ihren Zauberstab.
„NEBEL!“, rief sie und diesmal klappte es, wie sie es sich vorgestellt hatte. Aus ihrem Stab floss eine dicke Nebelsuppe und verbreitete sich in Windeseile in der ganzen Station. Noten schossen links und rechts neben ihr vorbei.
„Ohoooo du kannst ja doch ein wenig zaubern. Wirklich interessant. Schlau von dir, aber so siehst du deine Freunde auch nicht wieder“, lachte die Frau und schien ihr Spielen zu pausieren.
Ich muss sie unschädlich machen, aber wie? Überlegte Caitlyn und sah hinunter auf ihren Zauberstab aus dem immer noch Nebel quoll.
„Vielleicht?“
Caitlyn hielt ihn in die Luft und rief: „SEILE!“
Sie spürte, wie eine Welle der Erschöpfung über sie einbrach, als plötzlich in der ganzen Halle Seile von der Decke regneten.
„Das war wohl mein letzter Zauber für heute“, murmelte sie zitternd und zwang sie sich aus ihrer Deckung zu gehen, mit einem Bündel Seile in ihre freie Hand. Sie konnte die Frau nicht sehen, aber sie wusste ungefähr, wo sie stand.
Caitlyn rannte los und ihre Schritte halten durch den Nebel. Erneut spielte die Frau Musik und Noten schossen an ihr vorbei. Ein Schatten erscheint vor Caitlyn und sie warf die Seile nach ihm. Sie durchbrach die Nebelwand und konnte gerade noch sehen, wie die Frau den Seilen auswich, während Caitlyn selbst noch gut vier Schritte von ihrem Ziel entfernt war. Ein Lächeln umspielte die Lippen der Frau, als sie wieder ihre Klarinette ansetzte.
„Zu langsam, Caitlyn“, sagte die Frau und eine Note kam aus ihrer Waffe geschossen. Blitzschnell rollte sich Caitlyn ab und nutzte den Schwung der Rolle, um ihren Zauberstab gegen die Frau zu schwingen. Die Frau machte eine Pirouette zur Seite und wich Caitlyns Angriff dadurch aus und spielte noch eine Note. Sie traf Caitlyn flach auf die Brust und schleuderte sie nach hinten zurück in den Nebel. Der Aufprall war so stark gewesen, dass es ihr die Luft raubte und sie ihren Zauberstab losließ. Er klapperte neben ihr über den Stein und kam in einem Seilhaufen zum Liegen.
„Das hat Spaß gemacht. Lass uns das bei Gelegenheit wiederholen“, sagte die Frau, während Caitlyn sich auf ihren Bauch drehte und mit zitterndem Körper versuchte aufzustehen. Stark atmend richtete sie sich auf und hob ihre Fäuste.
„Ich … bin … noch nicht fertig … mit dir!“, presste sie durch ihre Zähne.
„Oh … Ich aber mit dir.“
Sie legte ihre Lippen an ihr Instrument und fing an zu spielen. Caitlyn befürchtete schon erneut Opfer der Noten zu werden, doch stattdessen sah sie aus ihrem Augenwinkel eine Bewegung und bevor sie reagieren konnte, hatte sich eins der Seile um ihr Bein geschlungen.
„Was?“, fragte Caitlyn entsetzt und sah zu der Frau auf, „SEILE HABEN KEINE OHREN!“
Die Frau grinste nur breit, während sich Seile wie Schlangen um ihre Arme wickelten und sie nach hinten rissen. Weitere sprangen aus dem Nebel und schlangen sich um ihre Hüfte. Caitlyn versuchte sich gegen ihren Griff zu währen, doch ihr übertriebener Einsatz ihrer Magie hatte sie zu geschwächt zurückgelassen und sie konnte nichts anderes tun, als zuzusehen, wie die Seile immer fester wurden. Die Frau befahl den Seilen, Caitlyns Zauberstab zu stehlen, und sie warfen ihn achtlos auf die Bahngleise. Ein Seil wickelte sich um ihre Schultern und zog sie hinunter auf den Boden, sodass sie knien musste. Ihre Arme wurden auf den Rücken gepinnt und in einen festen Boxtie gefesselt. Er verwickelte sich mit den Seilen um ihre Hüfte und drückte tief in ihren Körper. Die Seile an ihren Beinen fesselten sie in einen Frogtie und verbanden sich miteinander. Sie konnte nun weder ihre Beine ausstrecken noch spreizen. Zum Schluss spürte sie, wie sich ein Seil in ihren Rücken einhakte und hoch zur Decke verlief, wo es sich fest machte und spannte. Erst jetzt hörte die Frau auf, Musik zu spielen, und sie sah zufrieden auf Caitlyn hinunter, die schwer atmete und den Blick erwiderte. In ihren Augen zeigte sich blanke Wut.
„Awwww, hast du dir das anders vorgestellt, Caitlyn? Tut mir wirklich sehr leid, liebes, aber du hattest nie eine Chance und leider hast du mich noch nicht genug amüsiert …“, flüsterte die Frau zärtlich und legte ihre Klarinette wieder an die Lippen.
Cass hatte ihr schwarzes Gewand angezogen, was ihr erlaubte, ungesehen durch die Nacht zu schleichen. Nicht, dass sie sich vor irgendwem verstecken musste. Vermutlich. Sie schlich die Treppe zur Falenplaza Station hinunter und verengte ihre Augen, als sie einen Schimmer Licht in der Ferne sah, der von den Bahngleisen herrührte. Als sich Cass nährte, hörte sie Musik und mit jedem gespielten Ton eine Frau aufschreien.
„Ist das Caitlyn?“, fragte sich Cass und ging leise die Treppe hinunter anstatt der Rolltreppen, um ja keinen Laut zu machen. Als sie unten ankam, traute sie ihren Augen nicht. Eine Frau in einem sexy roten Hochzeitskleid stand über Caitlyn und spielte eine Klarinette. Noten schossen daraus hervor und trafen Caitlyn wie in einem Cartoon.
„Was zum …“
Die Frau mit der Klarinette hörte auf zu spielen und sah sich um. Cass duckte sich tiefer in den Schatten und betete das diese … diese Hexe sie nicht gesehen hatte.
„Mh, scheint, als habe ich mir das nur eingebildet. Bereit für die nächste Runde?“
„Fuck … you“, spuckte Caitlyn ihr entgegen.
„Jaaaa, vielleicht später“, sagte die Frau und begann erneut zu spielen. Sofort war die Halle wieder von Caitlyns Schreien gefüllt, und Cass lief es kalt den Nacken herunter. Sie schüttelte sich vor Grauen, stand auf und zückte einen Wurfstern. Sie zielte kurz und warf ihn in Richtung der Frau. Der Wurfstern traf die Klarinette und die Frau ließ vor Schreck das Instrument fallen und es zerbarst in Tausend Teile.
„Wer wagt es …“, schrie die Frau, doch verstummte sie, als sie niemanden sah, „Bleib, wo du bist, Bitch!“
Die Frau ging an Caitlyn vorbei und zog im Vorbeigehen an Caitlyns Haaren.
„Wer ist da! Zeig dich!“, rief die Frau, doch bekam sie nicht die Antwort, die sie erwartet hatte. Noch mehr Wurfsterne flogen aus den Schatten auf sie zu und einer verletzte die Frau am Arm und an ihrer Wange.
„Aahh! Du kleiner …“ sagte die Frau und hielt sich ihre Wange. Blut tropfte ihre Hand hinunter und sie sah sich zornig um. Zu spät hörte sie einen Schritt hinter sich und Cass nutzte die Unachtsamkeit der Frau und schlug sie mit einem Tonfa. Die Frau stöhnte laut und kippte sofort um.
„Gute Nacht“, murmelt Cass und ging zu Caitlyn. Sie bückte sich hinunter zu ihrem Gesicht und hob ihren Kopf unsanft an.
„Kannst du mir jetzt erklären, was für eine Gefahr das ist?“, fragte sie unfreundlich und Caitlyn nickte schwach, „Gut.“
Cass schnitt Caitlyn frei und lehnte sie gegen eine Säule.
„Du sagtest, deine Freunde wären in Gefahr? Wo sollen sie sein?“, fragte Cass.
„Hier“, sagte eine weibliche Stimme und Cass hob sofort ihre Tonfa in Richtung der Treppen. An dessen Ende stand eine Frau, die in schwarzen Latex gekleidet war und neben ihr waren zwei goldene Kugeln, aus denen Summer und Ava schauten. Sie wirkten erschöpft und müde, aber unverletzt.
„Ich habe keinen Streit mit dir“, sagte die Frau, doch Cass ließ sich nicht darauf ein und zeigte ihr Tonfa in Richtung der bewusstlosen Frau auf den Boden.
„Du meinst wohl noch nicht“, konterte Cass und trat gegen die Schulter der Frau am Boden, „Du kannst die hier mitnehmen, wenn du die beiden hierlässt.“
„Deal“, sagte die Frau in Schwarz und Gold. Die Bälle, die Ava und Summer gefangen hielten, lösten sich auf und verwandelten sich in Ketten. Sie schlängelten sich durch die halbe Station zu der Bewusstlosen, ergriffen sie und hoben sie auf. Ohne ein weiteres Wort verließen die unbekannten Frauen die U-Bahn-Station und ließen Cass mit Caitlyn, Summer und Ava zurück.
Diesmal wider eine sehr lange Geschichte! Ich wollte sie erst in 2 teilen aber das wäre auch doof gewesen. Ich hoffe sie gefällt euch und bitte last es mich hören ^^
Ich kann euch außerdem raten mal auf meinen dA account vorbei zu schauen für die Bilder die ich gleich zu der Geschichte zusätzlich hochladen werde! (oder ihr sagt mir wie das hier funktioniert. Ich habe es noch nicht hin bekommen XD)
Mit Freundlichen Grüßen
EmptY
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Freak
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.11.24 19:07 IP: gespeichert
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Hallo EmptY, die Fortsetzungen sind wieder echt klasse. Du hast wirklich Talent deine Geschichten zu erzählen. Auch die Geschichten die mit Figuren und Storyteile die von Co-Autoren stammen sind hervorragend.
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Story-Writer
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.11.24 19:16 IP: gespeichert
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Vielen Dank Hunter! Ich werde es an Theo weitergeben. Er wird sich bestimmt freuen!
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Fachmann
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RE: Leon City Storys
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Datum:21.11.24 21:39 IP: gespeichert
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Da schaut man eine Weile nicht vorbei und dann gibt es so viel Lesestoff zum nachholen
Richtig gut 👍
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Story-Writer
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RE: Leon City Storys
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Datum:26.11.24 17:27 IP: gespeichert
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Immer wieder gern! Ich hoffe es hat gemundet!
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Fachmann
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RE: Leon City Storys
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Datum:29.11.24 00:09 IP: gespeichert
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Zitat | Immer wieder gern! Ich hoffe es hat gemundet! |
Und wie es gemundet hat, vielen Dank! Bin sehr gespannt wie es weitergeht und die Handlungsstränge zusammen kommen.
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Story-Writer
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RE: Leon City Storys
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Datum:29.11.24 12:39 IP: gespeichert
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Du magst es kaum glauben. Ich auch XD
Auf dA habe ich wieder eine abstimmung gestartet wer in part 27 vorkommen soll. TREFT EURE WAHL
Ava und summer würden zusammen in der story sein wenn ava gewählt wird
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RE: Leon City Storys
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Datum:04.12.24 17:23 IP: gespeichert
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LCs 26
Wynters und Partner
Jade schreckte aus einem unruhigen Schlaf, als ihr Handy klingelte. Es war noch dunkel draußen und ab und an rasten die Lichter anderer Autos an ihr vorbei. Nachdem sie ein paar Mal blinzelte, erinnerte sie sich, dass sie und Phoebe in Jades Auto fuhren, Richtung ihres nächsten Hinweises, und sie wohl auf der Fahrt eingeschlafen war. Sie nickte ihrer rothaarigen Partnerin kurz zu und nahm ihr Handy. Zunächst wollte es sich nicht entsperren lassen und Jade schnalzte mit ihrer Zunge, als sie merkte, dass sie ihre Handschuhe trug. Sie zog ihn aus und klemmte ihn unter ihren mit Spandex überzogenen Arm. Während Phoebe ihr klassisches Detektiv-Outfit trug, bestehend aus ihrem Fedora Hut, einer weißen Bluse und der Nadelstreifenhose, bevorzugte Jade einen Catsuit aus Spandex und einer engen Hose, die nicht ihre Bewegungen einschränkte. Beide hatten allerdings dicke Jacken an, um sich gegen die frostigen Temperaturen zu schützen.
Jade nahm den Anruf an und lächelte in freudiger Erwartung, mit ihrer Freundin sprechen zu können.
„Hey Cait. Was ist los? Alles in Ordnung?“
Von der anderen Seite des Telefons kam ein tiefer Seufzer.
„Steckst du wieder fest?“, fragte Jade belustigt.
„Nein, ich mein nicht mehr, ähm lustige Geschichte, aber ein andermal. Meine Freunde und ich … wir wurden heute Nacht angegriffen.“
Sofort wurde Jade ernst und richtete sich auf.
„Angegriffen? Von wem?“
„Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber eine von ihnen sieht dich als ihre Mistress an und sie … sie beherrschen Magie. Diejenige, die dich zu kennen schien, hatte langes weißes Haar. Kennst du da jemanden?“
„Nein, tut mir leid. Aber mich als ihre Mistress zu bezeichnen …“, murmelte Jade und sah hoch zum Sternenhimmel.
„Fällt dir da jemand ein?“
„Nur eine. Vale. Sie war eines der Opfer von Judy. Ich habe sie besucht, um nach ihr zu sehen, und habe sie gefesselt vorgefunden. Wir hatten ein wenig Spaß, aber wir hatten jetzt keine BDSM-Beziehung oder so.“
„Vale“, murmelte Caitlyn gedankenversunken.
„Sie wohnt auf derselben Straße wie Summer, Hausnummer 84 … oder 48? Tut mir leid, wenn ich das Haus sehe, könnte ich es sagen, aber Vale ist niemand, der Menschen angreift. Sie hat mir auch die Informationen zum Bunker gegeben.“
„Echt? Wenn sie das wirklich war, werden Ava und Summer dir was anderes erzählen. Sie liegen gerade auf meinem Sofa und versuchen alles zu verarbeiten“, murmelte Caitlyn, „Ich werde mir das mal anschauen, wenn wir uns erholt haben. Sie sagte, dass wir uns nicht mehr treffen sollen.“
„Na ja, sollte ohnehin was dauern, bis wir wieder in LC sind. Halt mich aber bitte auf dem Laufenden und Grüße die beiden von mir. Das mit der Magie muss ein ziemlicher Schock gewesen sein.“
„Für Ava auf jeden Fall. Summer sagte, sie hat es seit Monaten gewusst.“
„Ernsthaft? Auch mit Celine und Rilliana … Trisha?“, fragte Jade überrascht und sah verstohlen zu Phoebe, die sich allerdings auf die Straße konzentrierte.
„Na ja, nicht alle Einzelheiten, aber Celine hat sich nicht gerade Mühe gegeben, Magie geheim zu halten“, lachte Caitlyn doch verstummte sie schnell, „Hey, ich würde jetzt zu Bett gehen. Ich wollte dir das nur schnell sagen … pass auf dich auf. Ich liebe dich“, sagte Caitlyn.
„Ich dich auch“, flüstere Jade in ihr Handy und legte auf.
„Stress zu Hause?“, fragte Phoebe während sie anfing zu blinken und von der Autobahn fuhr.
„Nichts, was Caitlyn nicht packen könnte“, murmelte Jade, doch war immer noch einen Funken Sorge in ihrer Stimme.
„Wir könnten wieder zurückfahren.“
„Na, das ist bisher unsere beste Spur und ich glaube nicht, dass wir helfen können“, sagte Jade und schloss ihre Augen, „Wir müssen Caitlyns Mum finden.“
„Das ist mir klar, Jade. Wir dürfen es aber nicht überstürzen. Wenn du nicht hundertprozentig bei der Sache bist, dann …“
„Keine Sorge, dass wird keine Wiederholung vom letzten Mal“, murmelte Jade, mit immer noch geschlossenen Augen, aber sie warf Phoebe ein freches Grinsen zu. Phoebe rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf.
„Bist du sicher, dass es hier ist?“, fragte Jade ungeduldig, während sie ihre Autoschlüssel einsteckte und folgte Phoebe mit einer Taschenlampe durch das hohe Gras.
„Nein. Deswegen überprüfen wir es ja“, antwortete Phoebe und kniete sich hinunter.
„Warum halten wir? Hast du den Bunker gefunden?“
„Jade, Klappe halten, ich muss mich konzentrieren“, sagte Phoebe sanft, aber bestimmt, während sie sich noch tiefer bückte und das Gras betrachtete.
„Was machst du?“
„Bingo“, murmelte Phoebe und zeigte auf das Gras, „Siehst du das Gras? Jemand geht öfters darüber und es ist an manchen Stellen abgeknickt.“
„Was?“, fragte Jade ungläubig und bückte sich genauso tief wie Phoebe doch sie sah nur normales Gras.
„Hast du geraucht?“
Phoebe verdrehte ihre Augen.
„Nein, aber dort hinten ist außerdem eine Stahltür.“
Sofort war Jade hellwach und eilte an Phoebe vorbei, als sie die Tür ebenfalls sah. Und tatsächlich sahen sie vor sich im hohen Gras eine überwucherte Stahltüre. Ein Vorhängeschloss verweigerte ihnen den Zugang.
„Jetzt fühle ich mich von Maike beleidigt“, lachte Jade und zückte ihr Dietrich Set. Sie bückte sich über die Stahltüre und fing an, im Schloss herumzustochern. Es klickte und im selben Moment sprang ein roter Funke vom Schloss über Jades Werkzeug in ihre Finger.
„Ähm … was war das?“, fragte Phoebe.
Jade war wie eingefroren, während sie das Schloss und dann ihre Finger begutachtete.
„Keine Ahnung. Ich glaube nichts“, log Jade schließlich und hoffte, dass es wirklich nichts war. Sie legte das Schloss beiseite und öffnete die Tür. Ein Schwall warmer und feuchter Luft schlug den beiden Rotschöpfe entgegen und Phoebes Brille beschlug augenblicklich.
„Ich geh vor“, sagte Jade, während Phoebe ihre Brille säuberte. Sie kletterte eine Leiter hinunter, die fest in den Wänden verankert war. Jade sah nach unten und konnte in der Tiefe den Boden erkennen.
„Ich komme Terra“, flüsterte Jade und konzentrierte sich wieder darauf, nicht herunterzufallen. Die Sprossen waren dünn und wenn sie nicht aufpasste, fürchtete Jade, dass sie ausrutschen könnte. So kurz vor dem vermeintlichen Ziel wollte sie sich nicht den Hals brechen.
Sich den Hals zu brechen, wäre generell nicht gut. Schoss es Jade durch den Kopf, als sie unten ankam, und sie schüttelte sich.
„Konzentriere dich, Jade!“, ermahnte sie sich selbst und sah sich um. Ein langer breiter und spärlich beleuchteter Gang lag vor ihr und an seinem Ende versperrte ihr eine dicke Stahltür das Vorankommen. Eine einzelne rote Linie war vor ihr auf dem Boden gezogen worden und hob sich besonders von dem grauen Beton ab. Jade trat an sie heran und bückte sich hinunter.
„Mmmh, gibt es ab hier Fallen?“, murmelte Jade und untersuchte den Gang. Nichts ließ darauf schließen, dass plötzlich Speere aus den Wänden schossen oder ein Fallgitter sie einschließen konnte. Noch nicht mal ein Stolperdraht war gespannt worden.
„Was gefunden?“, fragte Phoebe, die nun hinter Jade stand und ebenfalls den Gang untersuchte.
„Na, wir müssen weiter. Ich habe keine Lust, dass jemand hinter uns die Luke schließt“, antwortete Jade und wollte über die Linie treten, doch Phoebe hielt sie zurück.
„Jade, warte doch noch. Du überstürzt es. Was, wenn hier Laser oder was anderes ist?“
„Dein Ernst? Schau dich um. Das hier sind glatte Betonwände, nichts ist hier und unser Ziel ist genau dort!“
„Darf ich dich erinnern, dass als wir das erste Mal als wir zusammen herumgelaufen sind, fast in eine Grube mit Kleber gefallen sind?“, sagte Phoebe doch Jade wollte nicht zuhören und drückte Phoebes Hand beiseite.
„Dann warte hier und halt mir den Rücken frei. Hinter dieser Tür könnte meine … Caitlyns Mum sein und ich werde mich nicht weiter zögern!“, zischte Jade und machte einen Schritt über die rote Linie. Sie blieb dort eine Sekunde stehen und hob ihre Hände. Sie drehte sich zurück zu Phoebe.
„Siehst du? Kein Problem!“
Phoebe rollte mit den Augen und ging ihr hinterher.
„Ich mein ja nur.“
„Ich muss sie retten, Phoebe.“
„Aber das kannst du nicht, wenn du in Kleber feststeckst oder in Ketten an der Wand hängst … oder schlimmeres.“
„Ich …“, Jade verstummte, als sie ein Surren hörten und beide Rotschöpfe erschraken. Ein Bildschirm senkte sich vor die Stahltür und versperrte die Sicht darauf.
„Jade …“, murmelte Phoebe und trat einen Schritt zurück, während Jade auf den Bildschirm starrte. Er schaltete sich ein und Jades Mund wurde so schmal wie ein Strich, als sie ihre alte Partnerin, in einem eleganten schwarzen Kleid, auf einem Sessel sah. Sie hatte ein Weinglas in der Hand und schwenkte es leicht.
„Hallo Maike“, murmelte Jade und ballte ihre Hände zu Fäusten.
„Hallo Jade“, sagte Maike, nachdem sie einen Schluck genommen hatte und sah zu Jade auf, „Falls du Dummkopf es noch nicht bemerkt hast, dies ist eine Aufzeichnung. Ich kann ja nicht jeden Tag besser aussehen als du.“
Jade schnalzte missbilligend mit ihrer Zunge.
„Wie dem auch sei. Ich bedaure, dass ich Folgendes nicht mit ansehen kann. Aber dafür werde ich noch sehr lange etwas von dir haben. Genieß die Ewigkeit, Jade“, sagte Maike mit einem diabolischen Lächeln und der Bildschirm fing plötzlich an zu leuchten und blendete Jade und Phoebe. Als beide Frauen wieder sehen konnten, war der Bildschirm verschwunden und die Stahltür offen. Immer noch blinzelnd, konnte Jade eine Frau mit rabenschwarzen Haaren sehen, die in der Mitte des Raumes an Ketten hing. Eine stählerne Maske war über ihr Gesicht gezogen, und ihr Körper steckte in einem hautengen grauen Anzug, an dem mehrere D-Ringe angebracht waren. Die Ketten waren mit mehreren Karabinern darin eingeharkt und hielten sie aufrecht wie eine lebende Marionette.
„Terra?“, murmelte Jade und ging einen Schritt nach vorne. Mit jeder Sekunde und jedem Schritt war sie sich mehr und mehr sicher. Dort hing Terra und musste nur von ihr gerettet werden.
„JADE!“, rief Phoebe entsetzt und erst jetzt fiel Jade auf, dass eine Hand von der gefesselten Frau in ihre Richtung zeigte. Ein roter Strahl schoss aus ihr auf Jade zu und sie sprang beiseite, um der Magie zu entgehen. Doch er verfolgte sie und traf sie an ihrer rechten Hand, als würde sie einen Magnet darin halten. Jade keuchte. Sie wappnete sich für einen Moment vor Schmerzen, doch sie kamen nicht, stattdessen spürte sie in ihrer Hand ein Taubheitsgefühl und es breitete sich immer weiter aus. Jade zog ihren Handschuh aus und sah ungläubig auf ihre Hand, als sie sich grau verfärbte. In Sekunden wurden ihre Finger davon verschlungen und sie konnte sie nicht mehr bewegen. Panisch vor Angst drehte sie sich zu Phoebe.
„Phoebe?“, rief sie und Tränen liefen ihre Wangen herunter, als einen Augenblick später ihr Arm versteinerte und ausgestreckt um Hilfe bittend in die Richtung ihrer Partnerin zeigte.
„Was zum …“, murmelte Phoebe und eilte zu Jade, die immer mehr Kontrolle über ihren Körper verlor. Sie wollte zu Phoebe laufen, doch Jade blieb wie angewurzelt stehen. Ihre Beine rührten sich nicht mehr und der Stein wuchs über ihren Hals und über ihre Augen. Drei Sekunden später war ihr komplettes Gesicht samt ihren Haaren versteinert und eine einsame Träne rollte ihr Gesicht herunter, während Phoebe völlig fassungslos vor ihr stand.
„Jade …?“, flüsterte sie und berührte die Wange der Einbrecherin, doch sie war kalt und unnatürlich glatt wie bei einer Steinstatue. Ihre Augen starrten durch Phoebe hindurch und spiegelten die letzten ängstlichen Sekunden ihres Lebens wider. Die junge Detektivin schluckte schwer und sah an Phoebe vorbei zu der gefesselten Gestalt im Raum. Die Tür stand immer noch offen und sie schien sie zu beobachten. Phoebes Herz fühlte sich an, als wäre es von einer eiskalten Hand umschlungen. Was hinderte die Gestalt daran, sie auch einfach zu versteinern? Phoebe trat einen Schritt zurück und sie beobachtete die Gestalt genau, doch diese rührte sich nicht.
„Vielleicht …“, flüsterte Phoebe und sah zurück zur Leiter. Sie erinnerte sich an den seltsamen roten Funken, der vom Vorhängeschloss auf Jade gesprungen war.
„Vielleicht wurde Jade dadurch markiert oder sowas?“
„Phoebe ging vorsichtig auf den Raum zu und achtete dabei genau auf die Hand der Frau vor ihr, doch immer noch rührte sie sich nicht. Die Ketten, welche die Frau in der Luft hielten, waren mit einer Maschine verbunden, mit der sie in verschiedene Positionen gebracht werden konnte. Phoebe untersuchte die Maske, welche die Gestalt trug, und konnte sehen, dass sie nichts darunter sehen konnte. Sie vermutete auch, dass sie darunter mit Schläuchen verbunden war, die sie fütterten, und vielleicht mehr. Darauf ließen die dutzenden Kabel schließen, die mit der stählernen Maske verbunden waren.
„Ich hoffe, du kannst das rückgängig machen … was auch immer das war“, murmelte Phoebe und wollte die Maske vorsichtig vom Gesicht der Frau nehmen, doch bevor sie das konnte, hörte sie Geräusche hinter sich. Jemand stand an der Luke und wollte anscheinend runter. Panisch sah sich Phoebe um und sah einen Spind, der hinter einem Tisch stand. Sie rannte an einer Chemiestation vorbei, die eine silbrige Flüssigkeit synthetisierte, und warf einen Blick auf den Tisch. Darauf war eine digitale Karte abgebildet, die Leon City, die Insel und selbst die Ostküste zeigte. An einigen Stellen leuchteten verschiedene Punkte auf und mehrere gerade da, wo sie jetzt gerade stand. Phoebe wusste nicht, was sie dort sah, aber das spielte keine Rolle. Sie öffnete den Spind, sprang hinein und schloss die Tür.
„… du das gemacht?“, fragte eine Frau und Phoebe erkannte Judys Stimme. Diese gespielte Freundlichkeit würde sie überall erkennen.
„Ich nicht. Sie war das. Ich habe nur dafür gesorgt, dass sie ein Ziel hat. Ich frage mich, wie lange diese dumme Göre hier schon steht. Zufälle gibt’s.“
„Du möchtest mir sagen, dass deine Puppe dort hinten deine Einbrecherin versteinert hat? Kannst du sie fragen, ob sie mir eine Phoebe Statue machen kann?“
Phoebe hörte ein Stöhnen der Fremden und dann ein Kichern von Judy, was ihr einen eiskalten Schauer über ihren Nacken laufen ließ.
„Wenn wir sie erwischen, kann ich vielleicht was machen“, sagte die fremde Stimme und eine Frau mit langen braunen Haaren betrat den Raum. Phoebe konnte sie durch die Schlitze im Spind sehen. Die Frau namens Maike ging zu der gefesselten Gestalt und streichelte über ihre Haare.
„Das hast du gut gemacht, Terra.“
„Kann sie dich hören?“
„Nein, aber sie ist die Einzige, die mich noch nie enttäuscht hat. Sie hat mir bereits so viel gegeben“, flüsterte Maike und ging zu der Chemiestation. Sie nahm eine Glasphiole und zapfte etwas von der silbernen Flüssigkeit ab.
„Dafür sind wir hergekommen?“
Phoebe hörte ein erneutes Stöhnen von Maike.
„Judy liebes. Dieser Flüssigkeit haben wir es zu verdanken, dass wir noch nicht entdeckt wurden. Außerdem haben wir jetzt auch Jade. Gut, dass ich das hier habe.“
Phoebe konnte sehen, dass Maike aus einer Schublade einen schwarzen Handschuh hervorholte und eine Porzellanmaske.
„Was soll die Maske und der Handschuh?“
„Falls du nicht die Klappe hältst“, erwiderte Maike und Judys Lächeln verschwand, sie gab jedoch keine Widerworte. Maike sah sie einen Moment lang an, doch atmete sie schwer aus und sagte: „Wenn du es wissen willst, das sind nur ein paar Vorsichtsmaßnahmen. Ich glaube kaum, dass dieses Spatzenhirn alleine hier hergefunden hat und außerdem möchte ich sie mitnehmen.“
„Mitnehmen?“, fragte Judy und trat einen Schritt beiseite, um Maike hindurch zu lassen und zu sehen. Maike warf noch einen letzten Blick nach in den Raum und ging dann nickend durch die Tür. Judy folgte ihr und schloss die Stahltür hinter sich. Ein Riegel rastete schwer ins Schloss, und Phoebe war eingesperrt. Das Licht erlosch im Raum und nur die digitale Karte erleuchtete ihn noch ein wenig. Phoebe harte im Spind aus, bis sie sich sicher war, dass die beiden Frauen nicht mehr zurückkamen und trat daraus hervor. Sie ging zu der Karte und sah, dass die Punkte, die eben noch ihre Position markierten, nun in Bewegung waren.
„Was zeigt die Karte an? Etwa die Maske und den Handschuh? Und die anderen Punkte …“, überlegte Phoebe laut, doch wandte sie ihren Blick ab und sah zu der Gestalt in Ketten. Es gab wichtigeres zu tun, „Kommen wir zu dir.“
Phoebe ging auf die Frau zu und löste endlich den Verschluss der Maske und zog sie vom Gesicht der Frau. Sie zischte kurz und dann hatte Phoebe sie in der Hand. Zusätzlich zu den Kabeln hatte die Maske einen langen Schlauch, aus dem es tropfte. In ihr war ein Bildschirm befestigt, die fremde Symbole aufblitzen ließ. Phoebe legte die Maske schnell beiseite und sah die Frau an.
„Oh mein …“, kam es Phoebe über die Lippen, als sie die Schönheit der Frau sah. Trotz ihrer misslichen Situation, der sie, wer weiß, wie lange ausgesetzt war, hatte ihr Gesicht nichts von seiner Schönheit verloren. Ihre Haut war glatt und ohne Makel. Ihre roten Lippen schienen förmlich zu strahlen und ihre Augen, die nun anfingen zu flattern, hatten eine blaue Farbe, in der man sich verlieren konnte.
„Hey, hören Sie mich? Ich bin hier, um Sie hier rauszuholen!“, sagte Phoebe und streichelte über die Wangen der Frau. Plötzlich fing die Frau an zu zittern, und ein Husten erschütterte ihren Körper. Die Ketten fingen an zu klirren, während sie versuchte zu sprechen, doch der Husten machte es unverständlich.
„Sachte! Ich hole Sie darunter“, sagte Phoebe beschwichtigend, doch sah sie keine Kettenwinde oder ein Kontrollpult an der Maschine.
„Ähm.“
Die Frau hustete noch einmal stärker, schloss ihre Augen fest und schluckte, bevor sie einen tiefen Atemzug nahm und dann Phoebe blinzelnd ansah.
„Jade?“
„Nein, Phoebe Wynters. Privatdetektivin. Jade hat mich beauftragt, ihr zu helfen, Sie zu finden. Terra, richtig? Caitlyn Taylors Mutter?“
Die Frau nickte.
„Wo … wo sind meine Kinder? Geht es meinem Mann gut? Rilliana …“, die Frau verstummte und sah Phoebe einen Augenblick lang an, bevor sie hoch zu den Ketten sah, dann zur Chemiestation.
„Wie lange war ich hier?“, fragte Terra letztlich, „Das Letzte, an was ich mich erinnern kann, war … … das Essen mit Maike und Cait. Sie hat ihren Abschluss gefeiert, mit Jade und Rilliana und dann …“
Ihr Blick schweifte ab und sie starrte in die Leere.
„Jade hat mir nicht viel aus ihrer Vergangenheit erzählt, aber so wie ich das beurteilen kann, hat Maike Sie hinters Licht geführt“, sagte Phoebe und versuchte eine der Ketten zu lösen.
„Spar dir das“, murmelte Terra und schloss ihre Augen. Eine Sekunde später zersprangen die Ketten und Terra fiel zu Boden. Sie kam auf ihren Beinen auf, aber sie sackte wegen ihres Gewichts zusammen und Phoebe konnte gerade noch verhindern, dass Terra ungebremst auf den Beton klatschte.
„Ich spüre meinen Körper kaum“, murmelte Terra, während Phoebe sie vorsichtig auf den Boden legte.
„Wie haben Sie das gemacht?“, fragte Phoebe doch schüttelte sie ihren Kopf. Ketten zu sprengen, nachdem sie gesehen hatte, wie jemand versteinert wurde, schien nicht besonders eindrucksvoll.
„Ich bin eine Magierin“, sagte Terra schlicht und sah sich in dem zwielichtigen Raum um, doch sie stoppte, als von Phoebe keine Fragen kamen, „Wusstest du bereits davon oder hat Rilliana beschlossen, der Menschheit doch an Magie teilhaben zu lassen, während ich weg war?“
„Nein, ich … Sie haben kurz bevor ich Sie befreit habe, Jade in eine Statue verwandelt. Haben Sie das nicht mitbekommen?“, fragte Phoebe bedrückt.
„Nein, habe ich nicht. Wo ist sie?“, fragte Terra mit zusammen gezogenen Augenbrauen und sah sich nochmal im Raum um, aus Angst, Jade übersehen zu haben.
„Maike sagte, sie wolle sie mitnehmen.“
Terra atmete tief durch und ballte ihre Hände zu Fäusten.
„Dann müssen wir sie retten und Maike eine kleine Lektion erteilen“, sagte Terra mit wachsender Wut und wollte sich aufrichten, doch ihre Arme gaben unter ihrem Gewicht nach.
„Phoebe Liebling, wärst du so nett, mich zu Maike zu tragen, damit ich ihr den Hals umdrehen kann?“
„Das könnte etwas schwer werden mit der Stahltür.“
„Ja natürlich“, murmelte Terra, zeigte mit ihrer Hand zur Tür, die mit einem Mal zu einem Ball zusammen gepresst wurde und mit einem lauten Knall zu Boden fiel.
„Jetzt hilf mir auf. Danach sollte ich klarkommen“, sagte Terra und Phoebe hievte sie vom Boden auf, nur, um dann nochmal von Terra zurückgehalten zu werden.
„Ich habe gerade eine Erklärung dafür gefunden, warum es sich so anfühlt, als müsste ich auf die Toilette. Könntest du bitte den Buttplug und das andere Zeug aus meinem Arsch ziehen?“, sagte Terra und in ihrer Stimme schwang trotz der Scham ein zorniger Unterton mit. Phoebe tat, wie ihr geheißen. Sie wollte nicht so enden wie die Tür.
Maike und Judy stiegen aus ihrem und Jades Auto aus.
„Sag deinen Handlangern, sie sollen Jade auf mein Zimmer bringen. Und wehe, ich sehe nur eine Schramme.“
„Kannst du nicht einfach deinen magischen schwebe Handschuh dafür benutzen wie eben?“, fragte Judy und starrte gierig auf den Handschuh, der über Maikes Hand gestülpt war.
„Damit deine ganzen Handlanger sehen, dass es magische Artefakte gibt? Vergiss es. Jetzt mach deinen Job, damit ich meinen machen kann“, sagte Maike und ging mit ihren Artefakten in das alte heruntergekommene Fabrikgebäude.
„Kein Wunder, dass Jade dich verraten hat“, murmelte Judy lächelnd und schüttelte ihren Kopf. Sie winkte ein paar ihrer Männer zu sich und deutete auf Jade und erklärte ihnen, wohin sie die Statue bringen sollten.
Maike hatte sich währenddessen auf ihren Sessel an ihrem Schreibtisch niedergelassen. Sie verschränkte ihre Finger ineinander und legte ihr Kinn darauf. Sie wartete, dass die Handlanger die Statue hereinbrachten und ihr Zimmer verlassen hatten, bis sie sich zu der Statue drehte und Jades versteinertes Gesicht genau betrachtete.
„Wie hast du Dummkopf den Bunker finden können? Hattest du Hilfe?“, fragte Maike, doch bekam sie natürlich keine Antwort. Sie stand auf und zog aus einer Schublade ein Messer. Mit ihrem Handschuh zeigte sie auf Jade, und die Statue erhob sich vom Boden und schwebte zu ihr. Mit ihrer anderen Hand schnitt sie Jades Kleidung von ihrem Körper. Das Spandex und Leder fielen zu Boden und entblößten Jades grauen Körper. Auch wenn sie nie etwas für Männer oder andere Frauen übrig hatte, konnte sie nicht anders, als Jades Körper zu bewundern. Schlank und perfekt dazu trainiert, um in Häuser einzubrechen. Das hatte Maike sofort gesehen, als sie das erste Mal ihre Klasse betreten hatte, auch wenn Jade es damals selbst nicht gewusst hatte.
„Ich bin ein wenig neidisch auf dich, Jade“, murmelte Maike, während sie die Statue vorsichtig abstellte und mit ihren Fingern über den glatten Stein strich, „Dein Körper wird auf ewig so perfekt bleiben. Ein bisschen schade um dein Talent … Naja.“
Maike tätschelte Jades Gesicht, setzte sich wieder auf ihren Sessel und drehte sich zu ihrem Computer. Judys Operation lief immerhin auf Hochtouren und Maike hatte mehr als einen Job, damit alles glattlief. Das Kontrollieren des Gebäudes, das Herstellen der Chemikalien, die Judy verwendete, und das Organisieren ihrer Waren im weiter entfernten Lagerhaus. Jeder Käfig hatte eine Nummer und war ordentlich aufgereiht. Judys Handlanger, die an Maikes Stelle die Fütterungszeiten, Trainingsphasen und Hypnosesitzungen durchführten, wären ohne ihr System längst aufgeflogen. Maike schaltete durch die Kameras und machte an einem Käfig halt, indem eine Blondine gegen die Stahlstreben klopfte. Sie wählte den Käfig aus und setzte die nächste Fütterung aus, um sie durch Hypnose zu ersetzen.
„Ich war viel zu lange weg, wie mir scheint, 158, das sollte dich wieder auf die rechte Spur bringen. Rebellisches Biest“, kommentierte Maike und begutachtete noch ein paar weitere Käfige, bevor sie sich entkleidete und ihr Licht ausschaltete. Sie stieg in ihr Bett und sah zu der nackten Statue von Jade, die vom Mond beschienen wurde.
„Perfektion“, murmelte Maike und strich über ihre Lippen, während sie jede Einzelheit von Jades Körper in sich aufnahm. Sie schloss ihre Augen und ein seltenes ehrliches Lächeln umschmeichelte ihre Lippen.
„Perfektion.“
„Alsoooo weswegen seid ihr beiden Schönheiten nochmal mitten im Nirgendwo zu dieser Uhrzeit unterwegs?“, fragte der Fahrer des Autos und begutachtete den hautengen Bondage-Anzug von Terra genauer.
„Wir kommen von einer Kostümparty und meine Freundin musste auf die Toilette. Mit ihrem Kostüm dauert das manchmal etwas länger, und sie brauchte Hilfe. Leider wurde währenddessen dann mein Auto geklaut. War ein ziemlicher Schock für uns“, log Phoebe während Terra ihre Hände zu Fäusten ballte und sie knacken ließ. Der Mann zuckte zusammen, als er das Knacken hörte, und sein Blick wanderte schnell wieder auf die Straße, als sich sein Blick mit Terras kreuzte.
„Ich glaube, hier ist es. Halten Sie bitte an“, sagte Phoebe nach einer Weile unangenehmer Stille. Sie hatte sich die digitale Karte eingeprägt und abgewartet, wo die leuchtenden Punkte anhielten.
„Gut“, sagte Terra, während ihr Fahrer anhielt und sie die Tür öffnete, „Warte hier auf mich, das wird nicht lange dauern.“
Phoebe stieg ebenfalls aus und der Fahrer fuhr mit quietschenden Reifen davon.
„Sind sie sicher, Mrs. Taylor? Sie können doch kaum stehen!“
„Alles eine Frage der Konzentration, liebes“, murmelte Terra, während sie leicht schwankte und zusätzliche Magie in ihre Beine sendete, um ihren Körper zu stützen.
„Ich könnte Sie stützen.“
„Nein, nein. Du bleibst hier in Sicherheit und wartest brav, während Terra sich um alles kümmert. Du würdest mir nur im Weg stehen“, sagte Terra sanft, aber bestimmend und warf ein Lächeln zu Phoebe, „Maike und der Rest ihrer Bande haben das letzte Mal Hand an meine Familie gelegt. Halte einfach nur das Vergessens-Serum bereit, falls es Überlebende geben sollte.“
Phoebe schluckte.
„Okay“, sagte sie kleinlaut, während Terra über die Straße ging. Sie hob ihre Hand in Richtung des geschlossenen Tores und es verformte sich zu einem Ball, den Terra dann gegen eine Tür schleuderte. Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass die Tür aus den Angeln gerissen wurde.
„MAIKEEEEE!“, schrie Terra wutentbrannt und ihre Stimme hallte im ganzen Hof wieder, als in der alten Fabrik Stimmen laut wurden und Rufe.
„MAIKEEEEEEEE!“, schrie Terra erneut und verlor kurz ihr Gleichgewicht. Sie stützte sich an einer Wand ab und ging an ihr in die Halle herein. Terra konnte Menschen sehen, die Kisten auf Laster luden und eilig einstiegen, um das Weite zu suchen.
„Das glaubt ihr wohl nicht selbst!“, brüllte Terra und erhob ihren Arm. Mit einem Mal starben alle Motoren der Fahrzeuge und das Stottern der verzweifelten Versuche, sie wieder anzumachen, hallte in der ganzen Halle wider. Eine Welle der Schwäche brach über Terra zusammen, doch sie ignorierte sie und ging langsam aber stetig auf die Laster zu.
„MAIKEEE!“, rief Terra erneut und diesmal bekam sie eine Antwort.
„Hallo Terra, lange nicht gesehen. Ich habe mir schon irgendwie gedacht, dass Jade allein niemals den Bunker gefunden hätte“, sagte Maike hinter ihr am Fuße einer Treppe. Terra wirbelte herum und starrte in die Augen ihrer ehemaligen Freundin, „Wer hat dir geholfen? Deine Tochter? Diese blonde Freundin von dir? Oder war es eine kleine Detektivin?“
„Wo ist Jade?“, unterbrach Terra mit unterdrückter Wut. Ihr entging dabei, dass Maike etwas hinter ihrem Rücken hielt.
„Oben in meinem Büro. Da hast du wirklich erstaunliche Arbeit geleistet. Der Stein ist erstaunlich glatt“, sagte Maike lächelnd.
„Dann macht es dir bestimmt nichts aus, wenn du mit ihr den Platz tauschst!“, rief Terra und feuerte einen roten Blitz auf Maike ab. Diese machte allerdings keine Anzeichen der Magie auszuweichen, sondern warf geschmeidig eine chinesische Porzellanmaske in Terras Richtung. Die Maske verschlang Terras Zauber und flog weiter Richtung Terra, angezogen von ihrer Magie. Immer noch geschwächt von ihrem körperlichen Zustand und von der Überraschung, dass ihr Zauber neutralisiert worden war, schaffte sie es nicht rechtzeitig auszuweichen. Die Maske klatschte mit voller Wucht gegen ihr Gesicht und warf Terra um. Blau funkelnde Bänder schossen unter der Maske hervor und wickelten sich in einem Bruchteil einer Sekunde um ihren Kopf. Ein Knebel presste sich in ihren Mund und ließ sie in selbem Augenblick verstummen. Noch bevor Terra auf dem Boden aufschlug, war ihr ganzer Kopf von den blau glänzenden Bändern eingewickelt worden. Instinktiv griff sie nach ihnen und versuchte sie herunterzureißen, doch ihre Finger glitten an ihnen ab. Sie spürte, wie die Bänder anfingen, ihre Hände einzuwickeln und versuchte schnell einen zerschneidenden Zauber zu wirken, auch wenn dies einen Teil ihrer schwarzen Haare kostete, doch nichts passierte. Verdutzt lag sie einen Moment auf dem Boden, ohne sich zu verteidigen, bis Panik ihr Herz ergriff. Die Bänder hatten währenddessen keine Pause gemacht und pinnten Terras Arme vor ihre Brüste. Sie wickelten sich um ihren Oberkörper und ließen dabei keine Stelle aus. Mehr noch. Sie schlangen sich über und unter Terras Arme und fixierten sie, sodass sie diese keine Haarbreite mehr bewegen konnte. Die Bänder wickelten sich weiter nach unten zu ihren Füßen und raubten ihr mehr und mehr ihre geschwächten Beine, bis sie vollkommen mumifiziert auf dem Boden der Fabrikhalle lag. Terra gab sich jedoch noch nicht geschlagen und drückte mit aller Kraft gegen die Bänder, was allerdings nicht den erhofften Erfolg hatte. Stattdessen wickelten sich die Bänder von ihren Füßen wieder nach oben und überkreuzten sich dabei. Dies hatte zur Folge, dass die Bänder einen umso stärkeren Kokon webten und sich immer enger um Terras Körper legten, bis sie so steif war wie ein Brett und sich nicht mehr bewegen konnte. Maike sah, keinen Schritt von Terra entfernt, zu. Ein gehässiges Lächeln lag auf ihren Lippen und die gequälten Schreie ihrer ehemaligen Freundin waren wie Musik für ihre Ohren. Sie bückte sich hinunter zu Terras Kopf und strich ein paar ihrer Haare beiseite.
„Ich hoffe, du hast deinen kleinen Ausflug genossen, denn er wird dich teuer zu stehen bekommen. Du wirst nie wieder das Tageslicht sehen und ich verspreche dir eins. Deine kleine Gehilfin draußen wird das Judy Special bekommen und ich werde deine Familie entführen lassen und das Letzte, was sie sehen werden, ist, ihre eigene Mutter und Ehefrau, die sie in Stein verwandelt“, flüsterte Maike in Terras Ohr. Der Kokon rührte sich erst nicht und erst als Maike den Handlangern zuwinkte, sie sollen Terra in ihr Büro schleppen, fing Terra an zu zittern. Sie konnte nichts anderes mehr tun. Maike kümmerte es nicht und ging voran die Treppe nach oben. Sie zückte ihr Handy und rief Judy an.
„Judy? Die Bedrohung ist beseitigt. Lass deine Affen weiter verladen, ich will zurück nach Leon City ein paar Besuche machen. Stelle ein paar Leute ab, um das Gelände abzusuchen. Ich habe das Gefühl, wir haben noch einen weiteren Gast, und ich vermute, es könnte deine große Liebe, Phoebe sein.“
„Mit dem größten Vergnügen, Darling.“
„Wo bleibt sie nur?“, murmelte Phoebe und sah besorgt von ihrem Versteck hinter einem Busch hervor, „Sollte ich die Polizei rufen?“
Ihre Antwort auf die Frage erhielt Phoebe als sie eine Pistole in ihrem Rücken spürte.
„Besser nicht, liebes, wir wollen doch keine schlafenden Hunde wecken. Du kommst jetzt schön mit. Meine Chefin hat dich schon sehnlichst erwartet.“
Phoebe wurde grob aus dem Busch geschubst und stolperte mit erhobenen Händen auf die Straße. Die Pistole immer im Rücken spürend, wurde sie durch das zerstörte Tor in die Fabrik geführt. Dort stand vor ihr aufgebaut Judy. Die berüchtigtste Sklavenhändlerin von Leon City.
„Hallo Ms. Wynters, schön, dass sie meiner Einladung gefolgt sind“, sagte die schwarzhaarige Schönheit und ihre dunklen Augen blitzten mit einem roten Schimmer auf.
„Hallo Judy … wie ich sehe, hat dir das Gefängnis nicht viel ausgemacht“, spottete Phoebe und bekam dafür einen Tritt in ihre Kniekehle. Sie verlor die Kraft in ihren Beinen und kniete sich auf den Beton, während Judy belustigt auf sie hinab sah.
„Es war tatsächlich wie ein kleiner Urlaub für mich, nachdem ich die Hackordnung neu strukturiert hatte“, sagte Judy und bedeutete, ihren Untergebenen Phoebe aufzuhelfen. Er zog sie an ihrem Arm unsanft hoch und schubste sie in Richtung einer Treppe.
„Bind sie in den Sessel. Ich werde gleich dazustoßen“, sagte Judy und folgte ihnen die Treppe nach oben. Sie klopfte an eine Tür, während sie weitergeleitet wurde. Phoebe wurde in einen Raum gedrückt und konnte noch in ihren Augenwinkeln sehen, wie Judy von Maike eingelassen wurde. Die Wache drückte Phoebe auf einen Behandlungsstuhl, der fest im Boden installiert war, und schnallte ihre Arme an den Armlehnen fest. Den Gürtel dafür spannte er fester als nötig und Phoebe biss ihre Zähne zusammen, als sie tief in ihre Haut schnitten.
„Damit du nicht abhaust“, kommentierte er grinsend und tätschelte ihre Wange. Phoebe schnappte mit ihren Zähnen nach ihm, doch er zog rechtzeitig seine Hand weg und lachte belustigt, während er sich umdrehte und den Raum verließ. Phoebe verschwendete keine Zeit und riss an ihren Fesseln, aber ihre Arme bewegten sich kein Stück und schienen auf den Lehnen wie festgeklebt. Sie konnte auch nirgendwo etwas sehen, mit dem sie sich freischneiden konnte und fing an, sich gegen die Lehne zu werfen. Es knackte laut und die Lehne des Stuhls klappte nach hinten. Gleichzeitig verschoben sich die Armlehnen ebenfalls nach unten und Phoebe quiekte erschrocken auf, als sie plötzlich horizontal auf dem Stuhl lag.
„Gar nicht unangenehm“, kommentierte sie sarkastisch und kämpfte weiter, bis die Tür aufging und Judy eintrat. Ihr Lächeln gefiel Phoebe überhaupt nicht, und sie zog mit aller Kraft an ihren Arm.
„Nanana, wer wird denn hier abhauen wollen“, sagte Judy sanft und ging zu einem Schrank, aus dem sie eine kleine Holzkiste holte und einen roten Latex Catsuit, der starr mit gespreizten Armen und Beinen seine Löcher im Brustbereich und im Schritt präsentierte.
„Damit wirst du nicht durchkommen, Judy!“
Judy blinzelte verwirrt und schüttelte den Kopf.
„Weißt du, wie oft ich das schon gehört habe? Wenn sich der Tag, an dem wir uns kennengelernt haben, nicht so sehr in meinen Kopf gebrannt hätte, würde ich sogar denken, dass du das damals auch schon gesagt hast“, lachte Judy und ergriff Phoebes Kiefer und ihre Fingernägel krallten sich in ihre Wangen, „hast du nicht, oder?“
Sie schüttelte Phoebes Kopf.
„Habe ich also noch richtig in Erinnerung“, sagte Judy und warf Phoebes Kopf beiseite. Sie stellte die Kiste auf einen kleinen Tisch neben dem Stuhl und legte ein Messer, eine Salbe und einen Rasierer daneben.
„Ich habe kurz überlegt, ob ich warten und Maike fragen sollte, dich einfach in Stein zu verwandeln. Ein verlockendes Angebot, offen gesagt, aber ich glaube, das Judy Special ist eine bessere Bestrafung für dich“, flüsterte Judy und hob das Messer geschickt auf und setzte es an Phoebes Kehle an. Die Detektivin schluckte schwer und drehte sich von dem Messer weg.
„Was? Keine frechen Sprüche auf der Zunge? Oder ich weiß! Versuch doch nochmal, mich anzuspucken!“
„Für Abschaum wie dich habe ich nichts übrig“, presste Phoebe zwischen ihren Zähnen hervor.
„Vorzüglich“, sagte Judy glücklich und harkte das Messer unter Phoebes Bluse und schnitt sie mit einem Zug auf. Ein paar weitere Schnitte und die Bluse fiel zerfetzt zu Boden. Ihr BH landete ein paar Sekunden später daneben und es folgten die Hose und Phoebes Unterwäsche. Sie lag nun vollkommen nackt auf dem Operationsstuhl und eine Gänsehaut bildete sich auf ihrer Haut.
„Ooooh frierst du? Das tut mir wirklich leid, Ms. Wynters. Aber jetzt, wo ich das sehe, normalerweise betäube ich die Frauen, denen ich das Judy Special verpasse, aber ich glaube aaaaahh ich habe die Spritze irgendwo verlegt. Naja, der Kleber könnte dann ein bisschen brennen, aber es sollte dann in drei, vier Stunden vorbei sein.“
Phoebe wurde bleich.
„Bitte was?“, fragte sie kaum hörbar und Judys Mundwinkel verzogen sich zu einer grinsenden Fratze.
„Der Kleber, der das Latex mit deiner Haut verbindet. Wirklich keine schöne Erfahrung, aber eine, die für immer in deiner Erinnerung bleibt. Gezwungener weise. Gefällt dir die Farbe deiner neuen Haut?“, fragte sie und wies auf den steifen Latexanzug. Phoebes Augen wurden groß, entsetzt fing sie wieder an, an ihren Fesseln zu zerren und mit ihren Beinen auf den Operationsstuhl zu stampfen. Judy rollte genervt mit den Augen und legte wieder den kalten Stahl auf Phoebes Hals. Phoebe hielt sofort still und sah mit zitternden Lippen zu Judy auf.
„Halt still Liebes oder ich könnte ausrutschen“, sagte Judy schlicht und Phoebe nickte vorsichtig, „Sehr gut Liebes.“
Sie wirbelte das Messer kunstvoll in ihrer eigenen Hand und legte es zurück in die Holzkiste. Judy nahm ein Paar Handschuhe aus der Kiste und zog sie sich über, bevor sie den Kleber öffnete. Sie schmierte sich ihre Hände mit dem Kleber ein und begann damit, Phoebes Körper einzureiben. Sie achtete darauf, keine Stelle auszulassen.
„Weißt du, nachdem ich wieder frei war, habe ich sofort einen Anzug für dich anfertigen lassen. Ich habe deine Maße vielleicht nicht mehr richtig im Kopf gehabt, aber das ist ja jetzt mehr ein ‚du‘ Problem“, erklärte Judy und zog die Handschuhe aus und warf sie in einen Mülleimer.
„So kommen wir zum Anzug. Der Kleber wird uns noch beim Anziehen helfen, aber wir haben nicht viel Zeit, also da du dich bewegen kannst, möchte ich dich bitten, ein bisschen zu helfen. In Ordnung?“, fragte Judy, doch antwortete Phoebe nicht.
„Du kannst doch helfen, oder?“, fragte Judy und kniff fest einen von Phoebes Nippel und drehte ihn in ihrer Hand.
„AAAH JA, ich helfe! Ich helfe!“, schrie Phoebe und Judy ließ zufrieden ihren Nippel los. Sie hob den roten Anzug vom Boden auf und zeigte Phoebe den offenen Rücken.
„Füße!“, befahl Judy und Phoebe steckte ihre Beine in die Rückenöffnung. Der Kleber diente, wie Judy sagte, noch als Gleitcreme und Phoebes Füße glitten fast mühelos in die Füßlinge des Anzugs. Judy zog den Anzug weiter nach oben über die Hüfte und er setzte sich schmatzend fest. Phoebe spürte, wie ihr Schritt freigelassen und wie ihre Beine vom Anzug gezwungen wurden, sich zu spreizen. Sie konnte dagegen ankämpfen, aber das kostete sie viel Kraft.
„Ich werde dich jetzt losmachen und ich vertraue darauf, dass du stillhältst. Sonst werden deine ersten Kunden meine Handlanger sein, verstanden?“
Phoebe nickte schwach und Judy löste eine ihrer Hände. Die Stelle, die der Gürtel in ihre Haut geschnitten hat, war deutlich sichtbar, und Judy zog zischend Luft ein.
„Ich muss wohl jemandem eine Gehaltserhöhung geben. Meinst du nicht auch?“
Phoebe antwortete wieder nicht, doch Judy schien es diesmal nicht zu stören und zog den Anzug weiter hoch und steckte ihre Hand in den Ärmel. Sie glitt den engen Latex-Tunnel entlang, und die Reise endete in einem kugelförmigen Fäustling. Ihre Hand wurde gezwungen, eine Faust zu formen, aber Phoebe bezweifelte, dass sie mit der Steifheit des Anzugs und die Latexpolsterung um ihre Hand auch nur einen blauen Fleck verursachen konnte. Judy ging um Phoebe herum und drückte ihre andere Hand in den Anzug.
„So, jetzt der Reißverschluss“, murmelte Judy und drückte die Detektivin unsanft nach vorne, um an ihren Rücken zu kommen. Sie nahm den Kleber und schüttete ihn über ihren Rücken, bevor sie den Reißverschluss hochzog. Als er oben ankam, löste er sich selbst und Phoebe warf ihn unfeierlich in den Müll zu den Handschuhen. In dem Moment, indem Judy den Reißverschluss hochzog, wurde der Anzug um Phoebe herum um ein Vielfaches enger. Ihre Brüste wurden durch die Öffnungen gedrückt, bis sie hindurch ploppten und das Latex leicht in ihre Haut schnitt.
„Wunderschön. Fast geschafft“, sagte Judy und drückte Phoebes Hand auf die Lehne und schloss den Gürtel um ihren Arm. Sie ging um den Stuhl und lächelte das verzweifelte Gesicht von Phoebe an.
„Was ist los, Liebes?“
„Was passiert jetzt mit mir?“
„Nun, ich werde meine kleine Sexpuppe, also dich, jetzt für die Nacht festbinden, bevor wir im Morgen nach Leon City aufbrechen. Ich werde außerdem deinen Kopf kahl rasieren und dir dann diese tolle Maske aufsetzen!“, verkündete Judy und hob eine kugelförmige aufblasbare Latexmaske aus der Kiste.
„Nein …“
„Doch liebes. Das ist immerhin das Judy Special“, lachte Judy, während Phoebe wieder anfing zu zappeln und der Stuhl anfing zu ächzen. Judy rollte mit den Augen und ergriff Phoebes Hand und drückte sie auf die Lehne. Doch bevor Judy sie mit dem Gürtel fest machen konnte, schaffte es Phoebe sich loszureißen, und mithilfe der Steifheit des Anzugs wurde ihr Arm nach oben geschleudert. Sie traf dabei den Tisch und Judys Kiste wurde im hohen Bogen in die Luft katapultiert. Beide Frauen sahen wie gebannt der Kiste zu, als die Schwerkraft wieder von ihr Besitz nahm und genau auf Judys Kopf fiel. Judy brach darunter zusammen und die Inhalte der Kiste verteilten sich im ganzen Raum. Judys Messer versank im Stuhl neben Phoebes Hals und sie stieß zischend Luft aus.
„Oh Fuuuuck“, rief Phoebe und sah zu Judy hinunter, die aus ihrem Kopf blutete, aber noch atmete.
Ich muss hier raus und die anderen retten. Dachte Phoebe und sah zu dem Gürtel, der sie and den Stuhl fesselte. Sie drückte mit ihrer „Freien“ Hand den Gürtel durch die Metallöffnung und rutschte vom Stuhl. Sie biss in den Gürtel und zog ihn aus der Metallnadel. Danach konnte sie sich einfach befreien und ging umsichtig um Judy herum. Die Steifheit ihres Catsuits machte das Laufen hundertmal schwerer und sie musste sich anstrengend nicht nach hinten überzukippen, während sie einen Fuß nach dem anderen setzte. Mit ihren Fäusten drückte sie die Klinke nach unten und öffnete vorsichtig die Tür. Draußen war niemand und Judys Handlanger schienen alles verladen zu haben.
„Ich hoffe, Terra ist bei dieser Maike“, murmelte Phoebe während sie langsam spürte, dass ihre Haut anfing, warm zu werden, „Ich muss mich beeilen!“
Sie ging den Steg entlang und ging zu der Tür, an der sie eben Maike gesehen hatte. Phoebe öffnete so leise sie konnte die Tür. Das Zimmer war erleuchtet vom Mondlicht, und Phoebe schluckte, als sie erneut Jades Statue sah. Im Bett lag Maike und schlief tief und fest, zumindest hoffte sie das, und neben dem Bett lag eine mit blauen Bändern mumifizierte Frau, die eine chinesische Porzellanmaske trug. Phoebe ließ sich auf den Boden nieder und krabbelte auf allen Vieren zu der Frau hin. Sie atmete regelmäßig und ruhig und Phoebe stupste sie leicht an.
„Mmmhppf?“, fragte sie gequält und Phoebe hörte heraus, dass es Terra war.
„Terra, ich bin es“, flüsterte Phoebe und versuchte die Maske von Terra zu drücken, allerdings ohne Erfolg. Und mit ihren nutzlosen Fingern in den Latexbällen bezweifelte sie, die dicht gewebten blauen Bänder von ihr loszureißen.
„Ich weiß nicht, wie ich die Maske abbekomme.“
„Mmmhmmh“, murmelte Terra in den Knebel, doch Phoebe verstand nicht, was sie damit sagen wollte.
„Vielleicht …“
Terra klopfte mit ihrem Kopf auf den Boden, Phoebe verstand und sah auf zu Maike.
Sie hatte nur einen Versuch. Es sei denn, Maike war eine sehr feste Schläferin. Sie drehte Terra auf ihren Bauch und klemmte Terras Kopf zwischen ihren Fäusten ein. Es kostete sie einen enormen Kraftaufwand, gegen den Zug des Anzugs anzukämpfen, und sie hob ihren Kopf an. Unter der Maske hörte Phoebe Terra aufstöhnen, als ihr Rücken nach hinten gebeugt wurde. Sie zögerte noch einen Moment mit Blick auf Maike, dann drückte sie Terras Kopf mit Wucht zu Boden. Die Maske prallte auf die Erde und ein lauter Knall erfüllte den Raum.
„Wa … wa, was?“, rief Maike, als sie aus ihrem Schlaf aufschreckte und sah sich verwirrt im Raum um, während Phoebe Terra erneut anhob.
„Was zum Teufel glaubst du, was du da tust?“, fragte Maike erzürnt, als sie Phoebe sah und hechtete aus ihrem Bett, doch es war zu spät. Phoebe knallte die Maske erneut auf den Boden und diesmal zersplitterte sie in tausend Teile. Die Scherben flogen in alle Richtungen und im selben Moment lösten sich die Bänder in Luft auf. Maike öffnete ihre Augen vor Schreck, als sie Terra sah und sprintete aus dem Raum, ohne ihnen einen weiteren Blick zuzuwerfen. Sie warf dabei Phoebe um, die auf ihren Rücken fiel und wie eine Schildkröte anfing zu zappeln im Versuch, sich wieder aufzurichten.
„Au …“, murmelte Terra und drehte sich langsam wieder auf ihren Rücken. Ihre Nase blutete und sie sah verdutzt zu Phoebe herüber.
„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.
„Das ist Judys Special“, sagte Phoebe und sie zuckte zusammen, als der Kleber jetzt richtig anfing zu brennen und sie spürte, wie das Latex sich mit ihrer Haut verband.
„Bitte hol mich hier raus, bevor ich hier für immer feststecke!“
„Natürlich“, sagte Terra besorgt, als sie Phoebes schmerzerfülltes Gesicht sah und hob ihre Hand. Das Latex um Phoebe verflüssigte sich und floss von ihrer Haut herunter. Gleichzeitig löste sich der Kleber und bis auf ein paar rote Stellen konnte man nichts mehr vom Latex auf Phoebe erkennen. Erleichtert, dass sie nicht mehr ihre Tage als Sexpuppe fristen musste, fiel sie auf ihren Rücken und entspannte ihre Muskeln. Ihr war sogar egal, dass sie vollkommen nackt war.
„Ich habe nicht mehr viel Magie übrig“, murmelte Terra und sah durch die offene Tür, wie Judys Handlanger zu den Lastern rannten und einer nach dem anderen davonfuhren.
„Wir sind wegen Jade hier“, sagte Phoebe und Terra nickte.
„Ich weiß … die tauchen schon wieder auf“, flüsterte Terra und wandte sich zu der Statue von Jade, „kannst du mir aufs Bett helfen? Ich glaube, wenn ich den Zauber wirke, kann ich nichts mehr machen.“
Phoebe tat wie ihr Geheißen und hob Terra auf das Bett. Ihre Hand hob sie in Richtung Jade und blaue Fäden flogen von ihr zu der Statue und umwickelten ihre versteinerte Gestalt. Die graue Haut wurde bleicher, bis sie letztlich verschwand und Jade sanft auf dem Boden abgesetzt wurde. Ihre Augen waren geschlossen, aber sie atmete entspannt. Terras Hand fiel auf das Bett und auch ihre Augen begannen vor Erschöpfung zu zittern. Phoebe ging zu Jade und hob sie sanft vom Boden auf. Sie legte sie neben Terra ins Bett und deckte beide Frauen zu.
„Ich kümmere mich um den Rest, ruht euch aus“, flüsterte sie und Terra nickte kaum merklich.
Caitlyn saß am Abend in einem Sessel im Wohnzimmer und schaute mit ihren Freundinnen Ava und Summer Fernsehen. Die beiden saßen dick verpackt in Wolldecken nebeneinander und bissen ab und an in die riesige Pizza, die sie sich haben liefern lassen. Caitlyn allerdings hatte keinen Hunger, obwohl sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte.
„Hey, ich lege mich ein bisschen hin“, murmelte Caitlyn und stand aus dem Sessel auf. Ihre Freundinnen warfen ihr einen Besorgten blick zu.
„Willst du nicht wenigstens einen Happen essen?“, fragte Ava mitfühlend und schob den Pizzakarton in Caitlyns Richtung.
„Na ich … ich brauch ein bisschen Ruhe. Kommt hoch, wenn ihr schlafen wollt“, sagte Caitlyn und drückte im Vorbeigehen Ava Schulter. Sie schauten ihr nach, als sie die Treppe hochlief und warfen sich dann einen mitleidigen Blick zu.
„Sollen wir auch hochgehen?“, fragte Summer, doch Ava schüttelte ihren Kopf.
„Noch nicht. Geben wir ihr ein bisschen Zeit“, flüsterte Ava. Summer nickte und lehnte sich an Ava. Plötzlich klopfte jemand laut an der Haustüre und alle drei Frauen zuckten zusammen. Caitlyn kam sofort wieder die Treppe heruntergelaufen.
„Versteckt euch!“, rief sie und Summer und Ava schalteten den Fernseher aus und schauten vorsichtig hinter dem Sofa hervor. Caitlyn schaute auf die Kameras und sah drei Frauen, die leicht in der Kälte zitterten und dick vermummt vor ihrer Tür standen. Caitlyn neigte ihren Kopf zur Seite und öffnete vorsichtig die Tür. Ihre Miene erhellte sich, als sie sah, wer vor ihr stand, und in ihren Augen sammelten sich Freudentränen.
„Hey liebes …“
„M…Mum!?“
Endlich nach 26 Geschichten ist DIESER Handlungsstrang abgeschlossen! Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen! Die Abstimmung auf dA würde ich die Tage schließen und wie es aussieht liegt eine Caitlyn Geschichte knapp in Führung! Bis dahin, euer EmptY
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 04.12.24 um 19:21 geändert
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RE: Leon City Storys
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Datum:04.12.24 20:39 IP: gespeichert
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Ich hasse es, das die app von dA pools nicht anzeigt ...
Mal wieder klasse Story.
Bin ja mal gespannt, wie oft die noch abhauen können, bevor sie mal wirklich gestellt wrrden
Aber schön, das Terra wieder bei ihrer Familie ist
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Story-Writer
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RE: Leon City Storys
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Datum:04.12.24 21:29 IP: gespeichert
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Dankeschön Cilenz, habe mich schon gefragt wo du steckst XD
Jaaa das weiß ich selbst nicht so genau wie oft Judy und Maike das noch schaffen aber es wäre doch auch sonst zu schade oder?
Und ja! Ich freue mich auch das Terra wieder zuhause ist. Caitlyn hat ja lang genug gelitten und besonders nach der letzten Geschichte. Da dachte ich mir es wäre an der Zeit ihr mal was zurück zu geben ^^
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Fachmann
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RE: Leon City Storys
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Datum:05.12.24 19:21 IP: gespeichert
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So viele Sachen die jetzt zusammen geführt wurden und es bleibt immer weiter spannend, richtig gut!
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Story-Writer
Forge your heart into something strong, unbreakable.
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RE: Leon City Storys
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Datum:05.12.24 20:54 IP: gespeichert
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Vielen Dank! Spannend soll es ja immer bleiben oder?
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