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HeMaDo
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Nordhessen


Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:01.10.17 22:46 IP: gespeichert Moderator melden


*Sardonisch lache und mir die Hände reibe*
Wer weiß wer ihre neue Herrin wohl ist. Es gibt da einige Möglichkeiten.
Hatte nicht Claudia zu Nadine gesagt, sie solle sich eine Serva kaufen?
Aber Katja wäre auch noch eine Möglichkeit. Sie könnte dann mit Mara zusammen einen kleinen Reitstall eröffnen wo Amber und Sunrise zusammen trainieren können.
Außerdem... Käme sie zu Rebecca, dann wären ja drei der Frauen aus ihrer Klasse und auch noch ihre Lehrerin auf Horizons. Das wäre doch schon etwas übertrieben, oder etwa nicht?


Keine Angst, der nächste Teil ist schon in Arbeit. Aber auch den werde ich wie gewohnt erst nächsten Samstag einstellen. Das Ganze muss ja auch noch durchs Korrekturlesen, sonst wären ja noch mehr Fehler in den Texten, als es jetzt schon der Fall ist.


Den Schnitt musste ich einfach an der Stelle machen, denn dieser Teil ist ja schon ganze zwei Seiten länger als üblich.



Zitat

Dann gehen mir nämlich die Fingernägel aus.

Hier empfehle ich Pistazien. Das beruhigt ungemein und schont die Fingernägel.
Für schwerere Fälle sind Sonnenblumenkerne anzuraten. Die zu schälen bedarf etwas mehr Geschick und zwingt daher zu mehr Ruhe.


Wenn ich es schaffe, und meine Korrektorin Zeit findet, kommt im Laufe der Woche auch noch ein Teil von Schloss Fähenberg als Überbrückung.


HeMaDo


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jonnyf
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Neu-Ulm




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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:02.10.17 08:52 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Vor dem Haus stand ein großer Möbelwagen und einige Leute luden Kisten in diesen ein.



Mich irritiert an dem großen Haus das jemand auszieht und Mara einzieht. Wo steht das Haus, wer ist die Besitzerin, wer zieht aus....... - viele Fragen bleiben heute offen.

Fingernägel habe ich noch - aber das Gedankenkarussel dreht sich - hoffentlich falle ich nicht raus, wenn es noch schneller dreht.

Grüße
jonnyf


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*Gozar*
Stamm-Gast





Beiträge: 280

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:02.10.17 09:19 IP: gespeichert Moderator melden


Für mich als softi und Romantiker würde das Einterffen von Mara auf Horizons dem ganzen die Krone aufsetzen.
Dann wäre nämlich auch Ihre kleine Schwester wieder mit Ihr zusammen.
Und da der Apfel nicht weit vom Stamm fällt und die beiden die gleichen Gene haben, wird sich Kira bestimmt in das Ponyoutfit von Mara verlieben.
Jetzt träume ich mal.
Wenn dann Emilys Sekretärin noch durch Amber/Katja ersetzt würde hätten wir doch schon eine Dreispänner. Wobei... wenn ich richtig Überlege und Trisch die richtigen Ponygeschirre erstellt, ist es mit Vivian zur Quadriga nicht mehr weit.
Aber das ist reines Wunschdenken von mir.
Wenn ich mir vorstelle ich sitze in so einem Sulky und schaue auf vor mir trabende vier Ponys....
*glasigeAugenbrkomm*
*headshake*
ähm sorry ich war unkonzentriert

Was mir wieder zeigt wie toll es deine Storry schafft mein Kopfkino in Flammen zu setzen.
Daumen hoch HeMaDo ach was Dopeldaumen.

Nur die Intervalle der Fortsetzungen könnte vielleicht, eventuell, wensgeht, ähm nurmalsogedacht.....*AbgekauteFingernägelanschau*

Nein...Scherz bei Seite. Gut Ding will Weile haben.
So nun aber genug der Beweihräucherung.


Lieben Gruß Gozar


P.S. Lass Dein diabolisches Grinsen
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HeMaDo
Stamm-Gast

Nordhessen


Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

Beiträge: 639

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:07.10.17 18:05 IP: gespeichert Moderator melden


@jonnyF : Ich hoffe, die offenen Fragen werden heute zur Zufriedenheit aller beantwortet.

@Gozar : ich denke nicht, daß Katja auch noch nach Horizons kommt. Das wäre doch schon ein wenig zu Viel des Guten. Und die Geschichte mit der Quadriga die gehört wohl eher ins Schloss Fähenberg, wo das ja schon mal angesprochen worden ist.
Das ist nämlich etwas, worauf ich mich selbst schon freue.


Auch wenn es da im Moment etwas schleppend geht, aber auch da geht es weiter, wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe.

Aber sehen wir doch einfach mal, wie es jetzt weiter geht mit Mara, Rebecca und den Anderen.

-----

»Rebecca, geh doch bitte mal mit Alice in den Keller. Seht nach, ob auch wirklich alle Kisten eingeladen sind.«, sagte Andrea.
Eigentlich war es absolut unnötig, denn die Kisten, die sie im Keller zwischengelagert hatten, waren bereits gestern alle in den Laster geladen worden, gleich nachdem die wenigen Möbel, die Andrea mitnehmen wollte, in diesen gebracht worden waren. Dennoch schauten die Beiden sich in fast allen Räumen um. Sie hörten einen Wagen vorfahren, als sie gerade im Fitnessraum nachschauten. Als sie gerade die Treppe wieder nach oben kamen, kam Herrin Andrea zusammen mit ihrer Schwester zur Haustür herein.
Mit einem »Schönen guten Tag Herrin Julia.«, begrüßten Rebecca und Alice diese.
»Wollen Sie Herrin Andrea und Alice abholen?«, fragte Rebecca.
»Ich war sowieso gerade in der Nähe. Und wenn ich die Beiden mit nehme, brauchen sie nicht in dem Möbelwagen mit zu fahren.«, erklärte Julia.

»War denn noch etwas im Keller?«, fragte Andrea nach.
»Es ist alles weg Herrin.«, sagte Rebecca.
»Dann lass es uns nicht zu lange machen. Ich mag keine langen Abschiedsszenen.«, sagte Andrea. Sie ging zu Rebecca und umarmte diese herzlich. Dann holte sie einen altmodischen Schlüssel aus ihrer Tasche. »Die Schlösser sind alle schon umgestellt. Das Haus ist jetzt deines. Wenn dir die Möbel nicht gefallen, zögere nicht, sie auszutauschen. Mach es dir gemütlich hier. Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft. Du warst eine sehr gute Serva Rebecca. Und als Lehrerin hast du dich auch gut geschlagen. Hier ist der Schlüssel für das Haus.« Sie gab Rebecca den Schlüssel und umarmte sie noch einmal.
Auch Alice kam nun zu ihr und umarmte sie. »Vielen Dank für Alles Rebecca.«, sagte diese
»Gern geschehen.«, sagte Rebecca. »Und denk dran, immer schön geduldig sein und pass auf dich auf.«
»Das werde ich Miss.«, sagte Alice und knickste vor Rebecca, bevor sie ging.
Rebecca knickste ein letztes Mal vor Andrea, als diese das Haus verließ.
»Übrigens, du siehst müde aus. Am Besten, du gehst noch mal nach oben und schläfst dich etwas aus.«, sagte Andrea, bevor sie das Haus verließ.
Rebecca folgte ihnen und winkte ihnen hinterher als sie mit Julias Kombi weg fuhren.

Nun stand Rebecca alleine in der Halle und schaute eine ganze Weile zur Tür. Doch diese blieb geschlossen. Nun war Herrin Andrea also tatsächlich weg.
’Schlafen gehen? Jetzt um diese Uhrzeit?’, fragte sie sich. Es war gerade einmal kurz nach 14 Uhr.
’Schlafen kann ich später noch. Immerhin kann ich ja morgen ausschlafen.’, dachte Rebecca trotzig.

Rebecca verließ das Haus und ging mehr oder weniger ziellos die Wege entlang. Sie folgte der Straße bis sie an dem Wohnblock vorbei kam in dem Vivian und Vera wohnten. Doch um diese Zeit wollte sie diese noch nicht stören, also ging sie weiter. Sie kam an einem weiteren Wohnblock vorbei. Doch Isabella war jetzt sicher noch in der Schule. Irgend wann kam sie am Zentrum an. Kurzentschlossen ging sie hinein und an der Frau am Empfang vorbei ins Untergeschoss, wo sie bereits auf dem Flur laute Musik hörte. Das war jetzt genau das Richtige. Niemand war da, der auf sie wartete. Sie wollte nicht ganz alleine in dem riesigen Haus sein. Nicht jetzt. Als sie vor der Tür stand aus der die Musik kam, öffnete sie beide Flügel und betrat den überheizten Raum in dem laute Musik spielte. ’Zum Tanzen genau das Richtige.’, dachte sie sich. Sie ging zur Theke und bestellte sich aus purer Gewohnheit einen alkoholfreien Cocktail, setzte sich an die Theke und trank diesen recht schnell aus.

Dann stand sie auf und ging zur Tanzfläche. Sie begann zu tanzen als gäbe es kein Morgen mehr. Sie tanzte alleine zur Musik und ignorierte die wenigen anderen, die um diese Zeit hier waren einfach. Sie spürte langsam selbst, wie müde sie war. Die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen. Sie hatte selbst mit angepackt als die Möbelpacker die Kisten in den Laster verladen hatten und hatte diese überwacht als sie die Möbel aus dem Salon heraus gebracht hatten. Immer wieder hatte sie eigenhändig die Rolle mit der Folie genommen und die Möbel ein weiteres Mal eingepackt, damit sie ja nicht nass wurden. Geschlafen hatte sie in den letzten Tagen viel zu wenig, doch je länger sie tanzte, umso mehr fiel die Müdigkeit von ihr ab. Sie wollte auf keinen Fall aufhören zu tanzen. Nicht jetzt. Sie wusste, würde sie jetzt aufhören, sich zu bewegen, würde die Müdigkeit sie übermannen. Aber sie wollte auf keinen Fall so früh ins Bett gehen und auch nicht in das leere Haus zurück.

Langsam füllte sich die Tanzfläche und jemand fasste sie an den Händen und tanzte mit ihr. Es war Vivian, die einige Lieder lang mit tanzte. Doch dann kam Larissa vorbei. Sie fasste sie an den Händen und tanzte auch mit ihr eine ganze Weile. Irgendwann kam Trish auf sie zu. Auch mit ihr tanzte sie zwei oder drei Lieder lang, doch diese führte sie immer weiter weg von der Mitte der Tanzfläche, zu einem der Tische, wo sie ihr etwas zu trinken gab. Sie spürte wie jemand sie an den Armen fasste, doch nun bewegte sie sich nicht mehr und die Müdigkeit kam schlagartig wieder. Fast fühlte es sich an, als würde jemand sie in Watte packen.
»Komm, wir bringen dich nach Hause. Du bist jetzt lange genug hier rum gehüpft. Es ist schon nach 20 Uhr.« sagte jemand.
Die Hände die sie hielten, führten sie durch die Kälte der Nacht. Sie führten sie langsam die Straße entlang. Nur die Kälte verhinderte, daß sie sich mitten auf der Straße einfach fallen ließ und einschlief.

»Du bist jetzt zu Hause. Geh in dein Zimmer und schlaf dich aus.«, sagte jemand zu ihr. Eine Tür wurde ihr aufgehalten.
»Meinst du, sie schafft es nach oben?«, hörte sie jemanden fragen.
»Ich denke schon. Und wenn nicht, wacht sie morgen Früh auf dem Flur auf.«, sagte eine andere Stimme.
»Wir sollten sie wirklich hoch bringen.«. Wieder eine andere Stimme.
»Was sind das denn für Sachen hier? Hat Andrea die etwa vergessen?«, fragte jemand.
»Die Tasche kenne ich. So welche hatten wir in der Schule auch gehabt. Es ist sogar das selbe Logo drauf. Wahrscheinlich sind das Rebeccas Sachen. Sie war ja auch in Straßburg.«
»Warum sollten denn Rebeccas Sachen hier stehen? Sie zieht doch nicht hier aus.«

Wieder wurde sie an den Armen gepackt. Sie wurde eine Treppe hinauf geführt.
»Sag mal, hat sie eigentlich viel getrunken?«, fragte jemand.
»Die Frau an der Bar hat gesagt, sie hatte nur einen Cocktail. Und der war ohne Alkohol.« Das war wieder die erste Stimme.
Wieder stand sie vor einer Tür. Sie kannte diese Tür. Dahinter war ihr Wohnzimmer. Sie musste nur noch eine weitere Tür nehmen und konnte sich in ihr Bett legen.
»So, dann schlaf gut. Wir sehen Morgen nach dir.«, sagte wieder eine der Stimmen. Jemand ging eine Treppe herunter und sie war alleine. Sie ging durch diese Tür und stand in ihrem Wohnzimmer.
»Guten Abend Herrin.«, sagte jemand.
Sie war zu müde um verwirrt zu sein, daher sagte sie nur »Schönen guten Abend.« und ging dann in ihr Schlafzimmer. Leise, um niemanden zu wecken, schloss sie die Tür und ließ sich auf ihr Bett fallen.
Irgend etwas passte nicht. Sie schaute kurz zur Tür und sah, daß die Lampe an dem Schlüsselkasten grün leuchtete. Doch sie hatte keine Lust mehr, noch einmal aufzustehen. Sie schloss die Augen und schlief schnell ein.

- - -

Mara hatte eine ganze Weile gewartet, doch es war niemand erschienen. Langsam musste sie immer dringender auf die Toilette. Zögernd schaute sie sich um. Sie öffnete eine Tür nach der Anderen. Hinter den ersten beiden Türen befanden sich zwei Schlafzimmer mit großen Betten. Erst die dritte Tür die sie öffnete führte in ein helles, voll ausgestattetes Badezimmer mit großer Dusche, Badewanne und WC. Es gab sogar ein Bidet hier, stellte sie fest.
Sie setzte sich auf die Toilette und stand wieder auf. Sie versuchte, den Keuschheitsgürtel auszuziehen. Doch dieser war natürlich abgeschlossen, wie sie feststellen musste.
Sie fragte sich, wie sie denn nun machen sollte. Doch von Herrin Julia wusste sie, daß man diese Gürtel eine lange Zeit an behalten konnte, ohne sie öffnen zu müssen, also musste es wohl möglich sein, mit ihnen auch auf die Toilette zu gehen. Sie setzte sich auf die Toilette, doch sie hatte Probleme, es einfach laufen zu lassen. Doch nach einer Weile wurde der Druck so groß, daß sie das doch schaffte. Es erstaunte sie ein wenig, wie gut das doch ging. Sauber machen konnte sie sich so allerdings nicht richtig. Also setzte sie sich auf das Bidet und wusch sich so gut es ging. Mit Papier trocknete sie sich ab, bis dieses trocken blieb. Dann ging sie wieder in die Wohnküche und setzte sich auf die Kante eines der Sessel und wartete geduldig.

Sie war eingenickt als sie ein Geräusch hörte. Sie hörte mehrere Stimmen. Schnell stellte sie sich hin und schaute in Richtung der Tür durch die Herrin Julia sie herein gebracht hatte, hinter der sie auch die Stimmen hörte.
Es dauerte einen Moment, dann kam jemand herein. Im Halbdunkel erkannte sie nur, daß es eine hochgewachsene Frau in einer Tunika sein musste. ’War das ihre neue Herrin?’, fragte sie sich.
»Guten Abend Herrin.«, sagte sie und knickste vor der Frau.
Diese blieb kurz stehen und sagte »Schönen guten Abend.« Dann ging sie weiter und verschwand in einem der Schlafzimmer, ohne sie weiter zu beachten.

’Na, das fängt ja gut an.’, dachte sie. Sie überlegte, was sie tun sollte. Sie setzte sich auf den sehr bequemen Sessel und fand eine weiche Wolldecke, mit der sie sich zudeckte. Es dauerte eine Weile, bis sie eingeschlafen war.

Sie wachte auf als es gerade einmal sechs Uhr war, einfach weil es die Zeit war zu der sie immer aufwachte. Sie hörte ein Geräusch hinter der Tür. Jemand gab einen langgezogenen, unartikulierten Ton von sich. Kurz danach öffnete sich die Tür. Mara sprang auf und stellte sich hin. Sie knickste als die Frau von gestern Abend an ihr vorbei ging. »Guten Morgen Herrin.«, sagte sie und knickste.
»Morgen Alice. Du sollst mich doch nicht so nennen.«, sagte die Frau und verschwand im Bad.
Verwirrt schaute Mara hinter ihr her.
Plötzlich wurde die Tür vom Bad aufgestoßen und die Frau kam heraus gestürmt. »Licht.« rief sie und sofort strahlte das ganze Zimmer in hellem Licht. Es dauerte einige Sekunden bis Mara sich an das helle Licht gewöhnt hatte. »Was machst du denn noch hier? Solltest du nicht mit Herrin Andrea bei ihrer Schwester sein?«, fragte jemand.
Als sie die Augen öffnete, sah sie daß die Frau sich die Hände ebenfalls vor die Augen hielt. Doch sie erkannte sie sofort und traute ihren Augen nicht.
Ihr Herz begann wie wild zu schlagen und sie spürte wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. In ihrem Bauch begann ein Schwarm Schmetterlinge, vielleicht waren es auch jede Menge großer Vögel, wie wild herum zu flattern. »Rebecca?«, fragte sie leise.

Rebecca schaffte es endlich, die Hände von ihren Augen zu nehmen. Mara schaute sie verwirrt an.
»Mara?«, fragte Rebecca. Sie schien mindestens genauso erstaunt, wie sie selbst. Rebecca kam auf sie zu, schaute ihr eine ganze Weile in die Augen und umarmte sie dann lange und innig. Sie erwiderte diese Umarmung und wünschte sich, daß diese nie wieder aufhören würde.
»Was machst du denn hier?«, fragte Rebecca, deren Kopf ganz nah an ihrem lag.
»Ich soll hier auf meine neue Herrin warten.«, sagte Mara.
»Was?«, fragte Rebecca. »Deine neue Herrin? Hier gibt es keine Herrin mehr. Herrin Andrea ist gestern ausgezogen. Und wie kommst du überhaupt hier her?«
»Herrin Julia hat mich her gebracht und gesagt, ich soll hier warten bis meine Herrin kommt.«, erklärte Mara ohne die Umarmung zu lösen.

Schließlich Rebecca löste die Umarmung und hielt sie an den Schultern fest. »Was ist eigentlich alles passiert? Ich weiß nur noch daß ich ein Bisschen getanzt habe und das mich jemand hier her gebracht hat.
»Ich weiß auch nicht so genau. Herrin Julia hat gesagt, ich soll hier auf meine Herrin warten. Dann habe ich Stimmen gehört und du bist rein gekommen und bist in dein Zimmer gegangen und dann bist du eben wieder raus gekommen.«, sagte Mara.
»Und wo hast du geschlafen?«
»Da auf dem Sessel.«
»Na toll. Warum müssen denn alle im Sessel schlafen? Das ist doch unbequem.«
»Es geht. Ich fand ihn sogar ziemlich bequem.«
Rebecca schaute sie eine Weile schweigend an. »Du, ich muss duschen. Dann kann ich wieder klar denken.« Rebecca ließ sie gehen, ging in ihr Zimmer und kam fast nackt wieder heraus. Sie trug lediglich genauso einen Gürtel, wie sie selbst. Vor der Tür zum Badezimmer blieb sie stehen, drehte sich noch einmal um und ging zurück in ihr Zimmer. Nach einigen Sekunden kam sie zurück. In der Hand hielt sie einen kleinen, länglichen Schlüssel.
Mara schaute ihr hinterher. Sie hörte, daß Rebecca duschte, sich die Zähne putzte und auf die Toilette ging. Die ganze Zeit über rührte sie sich nicht von der Stelle.

Rebecca kam aus dem Bad heraus, hatte ein Handtuch um sich herum gelegt und trug den Gürtel in der Hand. Kurz darauf kam sie mit einer Tunika bekleidet aus ihrem Zimmer zurück und ging zur Tür, die offenbar nach draußen führte.
»Verdammt.«, sagte Rebecca, drehte sich um und verschwand erneut in ihrem Zimmer. Als sie wieder heraus kam, trug sie wieder den Gürtel und schloss gerade ihre Tunika.
»Entschuldige. Aber ich hab mich so an dieses Teil gewöhnt, daß mir richtig was fehlt, wenn ich ihn nicht trage.«
»Was für ein Teil?«, wollte Mara wissen, obwohl sie die Antwort schon ahnte.
»Den Keuschheitsgürtel. Sei froh, daß du sowas nicht trägst.«
»Ähm.«, sagte Mara. Sie öffnete ihre Tunika. »Meinst du sowas?«
Rebecca schaute zu ihr und musste lachen. »Wo hast du den denn her? Musstest du bei Julia auch so einen tragen?«
»Nein.«, sagte Mara etwas verschämt. »Den hat sie mir gestern gegeben. Sie hat gesagt, daß das ein Geschenk ist.«
Nun schaute Rebecca noch einmal hin. »Sieht ja eigentlich garnicht so schlecht aus. Ich kann mir schon denken, von wem dieses sogenannte Geschenk kommt.«, sagte sie lachend.
»Na toll.«, sagte Mara schmollend. »Und den soll ich die ganze Zeit tragen?«
»Warum denn nicht? Da gewöhnt man sich ziemlich schnell dran. Aber mit der elektrischen Zahnbürste kann man dann natürlich nichts mehr machen.«, sagte Rebecca und lachte noch lauter.
»Woher weißt du?« Mara errötete schlagartig.
»Wie du weißt, kenne ich deine Lehrerin. Sie hat mir erzählt, daß sie die an alle Schülerinnen verteilt hat.«
»Mmhmmm.«, machte Mara und drehte verlegen das Gesicht weg.
»Komm, mach dich ein bisschen frisch. Dann gehen wir runter und essen erst mal etwas. Und dann finden wir raus, wer denn nun deine Herrin ist.«, sagte Rebecca und nahm sie noch einmal in die Arme.

»Tut mir leid. Aber Brötchen habe ich gestern Abend nicht mehr bestellt. Es gibt nur Graubrot oder Müsli.« Rebecca hatte Mara das Geschirr für das Frühstück gegeben und kochte gerade Kaffee.
»Das macht doch nichts.«, antwortete Mara.
»Mir schon. Das ist das erste Mal, daß ich das vergessen habe. Wäre Herrin Andrea noch hier, würde ich gleich in der Halle stehen.«, sagte Rebecca grinsend.

Nachdem sie gefrühstückt hatte und noch ihren Kaffee tranken, fühlte Rebecca sich endlich wieder wach genug um nachzudenken.
»Dann wollen wir mal sehen, wer deine Herrin sein soll.«, sagte Rebecca. Sie tippte auf ihr Comm und sagte »Helen.«
»Ja?«, meldete sich eine verschlafene Stimme.
»Warum denn so verschlafen?«, fragte Rebecca.
»Na, du hast ja gut reden. Du warst es doch, die gestern Abend wie eine Irre getanzt hat, als gäbe es kein Morgen mehr. Weißt du eigentlich wie schwer das war, dich nach Hause zu schaffen. Sei froh, daß Vivian und Vera uns geholfen haben.«, gab Helen verschlafen zurück.
»Ach du Schande.«, sagte Rebecca. »War es so schlimm?«
»Nein, viel schlimmer. Laut der Bedienung hast du den halben Nachmittag und den ganzen Abend nur getanzt. Und Vivian war auch ziemlich fertig, nachdem du sie dir geschnappt hast. Genau wie Vera. Wir haben uns schon gefragt, wann du zusammen brichst. Aber den Gefallen hast du uns natürlich nicht getan.« Helen hörte sich tatsächlich recht verschlafen an. »Aber um das zu erfahren hast du mich hoffentlich nicht aus dem Bett geholt? Oder doch?«
»Nein, Ich habe hier eine Serva und will wissen, wer ihre Herrin ist.«
»Ich bin in meinem Bett.«, sagte Helen.
Eine zweite Stimme rief »Und sie ist auch nicht alleine.«
»Oh Mann, hab ich euch geweckt oder nur gestört?«, wollte Rebecca wissen und grinste breit.
»Nur geweckt. Wie dringend ist das denn? Hat das vielleicht Zeit bis Montag?« Das war wieder Helen.
»Bitte, es ist wichtig.«, sagte Rebecca nachdrücklich.
»Meine Güte, nimm doch selber dein Comm oder ein Pad und scan ihren ID-Chip. Aber wenn du mich danach in Ruhe lässt, gib mir ihre Nummer.«
Rebecca schaute zu Mara. Diese hielt ihre Haare hoch und drehte den Kopf so, daß Rebecca die Nummer ihres Halsbandes lesen konnte. Diese las die Nummer laut vor.
Es dauerte einige Sekunden, dann begann Helen laut zu lachen.
»Hey, machst du dich über mich lustig?«, fragte Rebecca empört.
»Nein, überhaupt nicht.«, Helen machte eine kurze Pause. »Obwohl, vielleicht doch ein Wenig. Von der Serva zur Herrin in nicht mal einem Tag, das ist glaube ich ein neuer Rekord.« sagte Helen, noch immer lachend.
»Komm schon, wer ist den nun ihre Herrin?«
Es war die andere Stimme, die nun vorlas: Sie nannte noch einmal die Nummer und sage dann: »Name: Mara. Herrin: Frau Rebecca Winter.« Die Frau lachte nun ebenfalls.
»So, jetzt weißt du es. Wir sehen uns Montag in meinem Büro. Aber bitte erst nach dem Aufstehen. Noch ein schönes Wochenende Herrin Rebecca.«, sagte Helen lachend und beendete das Gespräch.«

Mara und Rebecca schauten sich eine Weile lang wortlos an. Dann stand Mara auf, kniete sich neben Rebecca und schaute zu ihr auf.
»Was soll das denn jetzt werden?«, fragte Rebecca.
»Wenn Sie jetzt meine Herrin sind, dann gehört sich das doch so.«, sagte Mara. Sie wirkte auf Rebecca gerade ziemlich eingeschüchtert.
»Das vergisst du am Besten gleich mal wieder.«, sagte Rebecca. »Setz dich wieder auf deinen Platz.«
»Ja Herrin.«, sagte Mara und setzte sich wieder. Sie schaute Rebecca nun erwartungsvoll an.
Diese runzelte die Stirn und erwiderte Maras Blick. »Na, das kann ja was werden.«

»Komm, lass uns den Tisch abräumen. Dann zeige ich dir auch gleich die Küche und am Besten auch den Rest des Hauses.«, sagte Rebecca, nachdem sie schweigend ihren Kaffee getrunken hatten.
»Ja Herrin.«, sagte Mara, stand auf, knickste und begann damit, den Tisch abzuräumen.
’Noch ein Herrin von ihr, und ich werde wahnsinnig.’, dachte Rebecca »’Ich kann doch nicht ihre Herrin sein.’ Sie stand auf und nahm die Teller und Tassen, die sie in die Küche brachte.
Noch immer schweigend, jede hing ihren Gedanken nach, brachten Rebecca und Mara alles vom Esstisch in die Küche. Rebecca zeigte Mara, die Spülmaschine und erklärte ihr, wo alles zu finden war. Dann erklärte sie ihr das Transportsystem und wie man es mit dem Pad bediente um etwas zu bestellen oder zu verschicken.
Während sie Aufschnitt und Aufstrich in den Kühlschrank räumten, berührten sich ihre Hände mehrmals zufällig. Jedes Mal schauten sie sich dann kurz an und lächelten.

Als die Küche wieder ordentlich war, gingen sie die Treppe nach unten in den Keller. Hier zeigte Rebecca Mara den zweiten Zugang zu dem Transportsystem. Hier konnten auch größere Kisten ein und ausgeladen werden.
»Und wo wir schon mal hier sind, das ist die große Küche.«, erklärte Rebecca. »Für den Fall, daß man mal eine ganze Kompanie bekochen muss, ist die genau richtig. Ansonsten dürfte die oben vollkommen ausreichen.«
Sie ging in den Flur und öffnete die nächste Tür mit den Worten »Das hier ist die Folterkammer.« Sie traten in den voll ausgestatteten Fitnessraum in dem Rebecca mehrmals in der Woche ihre Übungen für den Rücken machte.
»Folterkammer?«, fragte Mara amüsiert.
»Für mich ist es das. Eine Stunden rudern, eine stunde Crosstrainer und zwei Stunden Rückentraining und das mindestens zweimal in der Woche sind nicht gerade das, was ich unter großem Spaß verstehe.« Rebecca öffnete die Tür zum Schwimmbad. »Und dann noch eine Stunde schwimmen. Danach ist man einfach nur fix und fertig.«
»Ein eigenes Schwimmbad?«, fragte Mara erstaunt.
»Im Sommer soll es im See ganz schön sein. Aber dazu ist es im Moment einfach zu kalt. Aber wenn du magst, tu dir keinen Zwang an.«, meinte Rebecca mit einem Augenzwinkern.

Sie gingen wieder zurück auf den Flur und Rebecca öffnete die Tür zum Lagerraum. »Das hier ist die Abstellkammer. Aber viel steht hier nicht drinne.«
Sie öffnete die Tür zu der geräumigen Waschküche in der Waschmaschine, Trockner und allerlei Gartengeräte standen. »Ich habe hier bis jetzt nur zweimal Wäsche waschen müssen. Zum Glück gibt es auf dem Gelände eine Wäscherei. Wenn die Sachen mit kleinen Chips markiert sind, kann man sie einfach in eine Transportbox stecken und mit dem Transportsystem da hin schicken. Die kommen dann gewaschen und gebügelt zurück.«
»Praktisch.«, sagte Mara. Als sie die Waschküche wieder verließen, berührten sich ihre Hände erneut wieder wie zufällig.
»So, was hier drinne ist, weiß ich auch nicht. Herrin Andrea hatte hier immer abgeschlossen.« Sie hielt ihr Comm an das Türschloss und mit einem leisen Klicken entriegelte sich dieses. Rebecca trat in den Raum und sagte »Licht«. Sofort wurde es hell in dem Raum und Rebecca traute ihren Augen kaum als sie sah, was das für ein Zimmer war.
»Das sieht mir eher nach einer Folterkammer aus.«, sagte Mara und schaute sich die Geräte an. Die Meisten davon kannte sie aus Herrin Julias Laden oder aus den Katalogen. Sie sah einen Strafbock, der fast genau so aussah, wie der im Laden, ein Kreuz, ein Spanisches Pferd, und einen großen Tisch der weich gepolstert war und an dem mehrere Schlaufen und Haken befestigt waren an denen man jemanden fesseln konnte. An der Wand waren mehrere massive Haken befestigt und in einer Ecke gegenüber der Tür befand sich in der Wand eingelassen ein massives Gitter mit einer passenden Tür darin. Hinter diesem Gitter befand sich eine kleine Zelle an deren Wand sich eine einfache Holzpritsche befand. Ein Eimer stand in der Ecke und auch hier gab es schwere Haken in der Wand.
»Also mir gefällt das Herrin.«, sagte Mara als sie Rebeccas ungläubigen Blick bemerkt hatte.
Diese schaute sie an und sagte dann »Also für mich ist das alles nichts.«
Sie ging wieder nach draußen und zeigte Mara noch den Vorratsraum in dem eine kleinere Menge an unverderblichen Lebensmitteln lagerte. Dann gingen sie wieder nach oben, wo Rebecca gleich die Führung fortsetzte.

Zuerst gingen sie in den großen Salon in dem alles noch so war wie vorher. Die schweren Ledersessel standen ebenso noch hier wie alle anderen Möbel. Auch das barocke Sideboard stand noch an der Wand. Von hier aus ging es in das Kaminzimmer in dem nun viele der Bücherregale leer waren. Andrea hatte einige der Bücher mit genommen. Auch der Sessel mit der hohen Rückenlehne fehlte. Und den dazugehörigen Tisch hatte Andrea ebenfalls mit genommen.

Zum Schluss zeigte Rebecca ihr noch das WC und die beiden Büros sowie den komplett leeren, kleinen Salon, von dem aus sie in die Halle gingen.
»Was ist das denn?«, fragte Mara und deutete auf die in den Boden eingelassene runde Messingplatte, genau in der Mitte der Halle.
»Das wirst du merken, wenn du was anstellst.«, sagte Rebecca lachend. »Ein paar Mal hab ich hier auch gestanden.« sie machte eine Handbewegung die man auch machte, wenn man jemanden mit dem Stock schlug. »Obwohl, ich glaube ja, für dich muss ich mir schon andere Strafen ausdenken.«

Mara nickte nur abwesend. Sie fragte sich gerade, wie es wohl wäre, wenn Rebecca, nein, jetzt Herrin Rebecca, sie auspeitschen würde, ob es sich genauso anfühlen würde, wie wenn Herrin Julia das getan hatte. Mit geschlossenen Augen stand sie da und spürte Herrin Rebecca hinter sich. Sie lehnte sich an sie an und legte ihren Kopf auf ihre Schulter. Sie stand eine ganze Weile so da, hing ihren Gedanken nach und genoss die ungewohnte Nähe.
»Hey, aufwachen.«, hörte sie Rebeccas, Stimme. ’Nein, es hieß jetzt Herrin Rebecca’, dachte sie.
Sie öffnete die Augen und wurde sich bewusst, wie sie da stand, den Kopf an Rebeccas Schulter gelehnt.
»Entschuldigung.«, sagte sie und stellte sich eilig wieder gerade hin.
Rebecca, ’nein immer noch Herrin Rebecca, das würde wohl sicher eine ganze Weile dauern bis sie das verinnerlicht haben würde’ schaute sie schmunzelnd an. Mit rotem Kopf schaute sie zu Boden.

»Komm, jetzt hast du den Keller und das Erdgeschoss gesehen. Jetzt kann ich dir auch noch oben alles zeigen.«, sagte Rebecca.

Sie gingen die offene Treppe hinauf und Rebecca zeigte ihr die beiden Gästesuiten mit Wohn-, Schlaf- und Badezimmer. Dann noch den Schlafbereich mit Schlafzimmer, Ankleidezimmer mit großem begehbaren Kleiderschrank und dem riesigen Bad. Dann folgte noch der große Balkon der sich über dem Eingang befand. Zum Schluss gingen sie zurück in die Räume in denen sich Rebeccas Schlafzimmer befand.
»Die Wohnküche kennst du ja schon. Das da ist mein Schlafzimmer und das da ist dann wohl dein Zimmer.«
Das Zimmer war etwas größer als ihr Schlafzimmer bei Herrin Julia gewesen war. An einer Wand befand sich ein großer Kleiderschrank und ein großes Bett stand in der Mitte der Wand gegenüber der Tür.
»Das Bad kennst du ja auch schon.«, sagte Rebecca. »Setz dich mal.« Sie deutete auf die Toilette.
»Was? Jetzt?«, fragte Mara entgeistert.
»Du hast doch den Gürtel an, also stell dich nicht so an.«, sagte Rebecca grinsend.
Nachdem Mara sich etwas zögernd gesetzt hatte, reichte Rebecca ihr den Schlauch zum Reinigen des Gürtels und erklärte ihr, wo der hin kam. »Wenn du da drauf drückst,«, sie deutete auf eine Taste die sich an der Wand neben der Toilette befand und drückte diese »dann wird der Gürtel gespült.« Tatsächlich strömte für ein paar Sekunden warmes Wasser aus dem Schlauch in den Gürtel, worauf hin Mara erschreckt auf schrie.
»Und damit,« Rebecca drückte eine zweite Taste. Warme Luft strömte in den Gürtel und Mara spürte, wie alles Wasser langsam verschwand »wird alles getrocknet.«

Mara löste den Schlauch von ihrem Gürtel und schaute Rebecca vorwurfsvoll an. »Das war gemein. Ich hab mich erschrocken.«, sagte sie.
Rebecca nahm sie in die Arme. »Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wollte dir nur zeigen, wie das geht.«, sagte sie. »Tut mir leid.«
»Mmmmm.«, machte Mara und legte ihren Kopf an Rebeccas Schulter.

»Darf ich den denn garnicht mehr ausziehen?«, fragte Mara als Rebecca die Umarmung wieder gelöst hatte.
»Aber natürlich darfst du. Jeden Morgen für eine viertel Stunde zum Duschen.« Mara schaute sie entsetzt an. »Und in deiner Freizeit. Also Abends und am Wochenende. Aber man gewöhnt sich ziemlich schnell dran, glaub mir, in ein paar Tagen merkst du ihn garnicht mehr.«
»Dann wolltest du..« Mara schaute Rebecca kurz an. »Dann wollten Sie, daß ich den anziehe?«
»Nein. Ich kann mir vorstellen daß das Herrin Andreas Idee war. Aber schlecht finde ich sie nicht.«

Während Mara sich fragte, wozu das überhaupt gut sein sollte, war Rebecca bereits wieder in das Wohnzimmer gegangen.
»Sag mal, die Sachen unten in der Halle, waren die alle von dir?«, fragte sie.
»Ja Herrin.«, antwortete Mara.
»Dann komm, lass uns die Kisten hoch holen und einräumen. Danach zeige ich dir ein wenig von dem Gelände hier, wenn du magst.«, sagte Rebecca und war bereits auf dem Weg nach unten. Als Mara an kam, hatte Rebecca bereits eine der Kisten gepackt und trug sie nach oben. Es dauerte nicht lange, bis sie die fünf Umzugskisten, Maras Reisetasche und einen Koffer nach oben getragen hatten. Mara schaute zu Rebecca und wartete darauf, daß diese ging um endlich auspacken zu können, doch Rebecca machte keine Anstalten zu gehen. Stattdessen hob sie eine der Kisten aufs Bett und öffnete sie.
»Schick.«, sagte sie. Mara ahnte bereits schlimmes und bekam einen hochroten Kopf als sie zu ihr ging. »Das hast du alles von Herrin Julia bekommen?«, fragte Rebecca und hielt das lange Abendkleid hoch.
Mara war erleichtert, daß es die Kiste mit den Kleidern war, die sie zuerst geöffnet hatte. »Ja, ich habe die Tuniken eigentlich kaum getragen.« Sie nahm das Abendkleid entgegen und hing es in den Kleiderschrank.
Rebecca holte die nächste Garnitur heraus, einen schwarz, weiß gemusterten Rock mit weißer Bluse und ockerfarbener Strickjacke. »Das habe ich immer im Laden getragen. Aber ich sehe damit aus, wie meine Grundschullehrerin.«, kommentierte Mara diese Garnitur.
Rebecca schaute sich die Teile genauer an und musste lachen. »Ja, damit kann ich mir das gut vorstellen. Ich mag ja Tuniken lieber. Die sind bequemer finde ich.«
Sie reichte Mara die Teile an während diese sie in den Schrank hing. Schnell war die erste Kiste leer und Rebecca stellte die zweite einfach in die erste hinein. Mara schloss die Augen als Rebecca diese öffnete. Doch in dieser Kiste waren nur ihre Schuhe. Auch die waren schnell im Kleiderschrank eingeräumt. Nun gab es nur noch die zwei Kisten mit dem Spielzeug und eine in der sich ihre Tuniken und ein Teil der Sachen die sie in der Schule bekommen hatte, befanden.

»Also ich glaube, für die ganzen Sachen brauchen wir jede Menge Chips zum Markieren für die Wäscherei.«, merkte Rebecca an als sie die nächste Kiste aufs Bett wuchtete. »Meine Güte, hast du da Bücher drinne?«, fragte sie und öffnete den Deckel, den sie zu den Anderen legte. »Ähm, ich denke, diese Kiste solltest du lieber selbst ausräumen.«, sagte sie mit grinsend und schloss die Kiste wieder. Sie stellte sie vor den Schreibtisch und stellte die nächste Kiste aufs Bett.

Mara schaute weg als sie diese öffnete.
»Na, das nenn ich mal interessant.« Rebecca hielt den Stretchanzug hoch und musterte ihn. Mara nahm ihn ihr ab, faltete ihn ordentlich zusammen und legte ihn in den Schrank in ein noch freies Fach.
»Also das gehört wahrscheinlich alles dazu.«, meinte Rebecca und gab Mara das Ponygeschirr und die dazugehörenden Stiefel. »Sieht sicher schick aus, wenn du das trägst. Das würde ich bei Gelegenheit ja zu gerne mal sehen.« sie gab Mara das Kopfgeschirr mit den großen Federbüscheln und den Scheuklappen. Den dazu gehörenden Plug mit dem Pferdeschweif hielt sie am Schweif als sie ihn Mara gab. »Hast du das freiwillig getragen oder wollte Herrin Julia das?«
»Es fühlt sich ziemlich gut an.«, sagte Mara wahrheitsgemäß aber mit rotem Kopf.
»Na, dann werde ich wohl mal Reitstunden nehmen müssen.«, sagte Rebecca. Sie lachte als sie Maras verlegenen Blick bemerkte. »Das muss dir nicht peinlich sein. Sowas sehe ich nicht zum ersten Mal. Aber die hier«, sie gab Mara die Sportstiefel mit den Stahleinsätzen in der Sohle »ziehst du bitte nicht im Haus an. Die sind sicher nicht all zu gut für den Fußboden.«
»Ja Herrin.«, sagte Mara. Sie wunderte sich, daß Rebecca das alles so gelassen hin nahm. »Die habe ich immer morgens angezogen. Beim Laufen.«
»Na, ich hab nichts dagegen, wenn du das auch weiter so machst. Aber stell dich drauf ein, daß die Anderen dich fragen warum du sie trägst. Hier laufen morgens so einige in der Gegend rum. Die Frauen aus der Schule kommen auch meistens hier vorbei.«, erklärte Rebecca.

»Ziehst du auch so einen Wagen? So einen leichten mit den großen Rädern meine ich.«, wollte Rebecca wissen.
»Einen Sulky? Ja. Das hat mir wirklich Spaß gemacht.«
»Sulky heißen die? Das werd ich mir merken. Am Besten ich frage mal im Stall nach, ob sie mir Unterricht geben.«
»Im Stall?« Mara schaute sie erstaunt an.
»Ich sag ja, ich sehe sowas nicht zum ersten Mal. Hinter dem Sportplatz gibt es einen Stall. Da wohnen glaube ich einige Frauen auch über längere Zeit und spielen Pony. Die stehen nachts in richtigen Boxen und trainieren in einer Halle mit Sägespänen auf dem Boden. Und es gibt eine Führanlage und einen Platz für Parcours und sogar einen mit Hürden zum Spring… ähm.. reiten. Wenn die mit ihren Wagen durch die Gegend fahren, und Wettrennen machen, muss man schon echt aufpassen, daß sie einen nicht um rennen. Aber bei dem Wetter besteht da keine Gefahr.«

Die restlichen Sachen waren recht schnell ausgepackt. In der letzten Kiste befanden sich nur noch Tuniken, die Mara ordentlich nebeneinander auf eine der Kleiderstangen hing. Auch in ihrer Reisetasche und dem Koffer befanden sich nur noch eher normale Kleidungsstücke.

»So, fertig nehme ich mal an. Und die Kiste, packst du nachher alleine aus.« Rebecca deutete auf die Kiste in der sich das ganze Spielzeug befand. »Es ist balde Mittag. Zieh dir mal was warmes an. Dann gehen wir was essen.« Rebecca ließ sie in ihrem neuen Zimmer alleine.
’So schlimm war das ja gar nicht’, dachte Mara bei sich. ’Sie hat es eigentlich ziemlich locker aufgenommen.’ Schnell zog sie die Tunika aus und holte eine gefütterte Tunika und flache, gefütterte Stoffschuhe aus dem Schrank. Sie zog ein Paar dicke Stricksocken an und dann die Tunika und die Schuhe. Den Gürtel fand sie im Moment eigentlich garnicht so störend. Das Geschirr machte sich viel mehr bemerkbar als dieser Keuschheitsgürtel. Mit diesem konnte sie fast ganz normal gehen.
Nachdem sie fertig angezogen war und einen Umhang aus dem Schrank genommen hatte, ging sie in das Wohnzimmer und wartete auf Rebecca.
»Schon fertig?«, fragte diese, als sie aus ihrem Zimmer kam. »Geh schon mal in die Halle und warte da. Ich muss nur noch kurz ins Bad, dann komme ich nach.«

Mara war gerade in der Halle angekommen, als es irgend wo her klingelte. Das konnte nur die Haustür sein. Sie ging zu dieser und öffnete sie. Wie sie es gelernt hatte, knickste sie und sagte »Einen schönen guten Morgen.«
Die blonde Serva musterte sie kritisch von oben bis unten und knickste dann ebenfalls. Dann machte sie einige Zeichen mit ihren Händen.
»Ähm, kann ich Ihnen helfen?«, fragte Mara »Wollen Sie zu Herrin Rebecca?«
Die Frau rollte mit den Augen, nickte energisch und ging einfach an ihr vorbei. Dann holte sie eine Karte in der Größe einer Spielkarte aus einer kleinen Tasche die sie bei sich trug und gab sie Mara.
»Hallo, ich bin Vivian.«, stand auf der Karte. Nun begriff Mara. Sie konnte anscheinend nicht sprechen.
»Hallo Vivian. Ich bin Mara.«
Vivian holte eine weitere Karte und einen Stift aus ihrer Tasche. Sie schrieb etwas auf diese Karte und gab sie Mara. »Tut mir leid aber ich kann nicht sprechen. Ich wollte zu Rebecca. Wie geht es ihr denn?«
»Ich denke, es geht ihr ganz gut.«, sagte Mara. »Sie wollte gleich runter kommen.«
Vivian hob den Daumen und deutete dann demonstrativ auf den Boden vor sich. Vermutlich sollte das heißen, daß sie hier warten sollte.
»Sie wollen hier auf sie warten?«, fragte Mara um sicher zu gehen, sie richtig verstanden zu haben.
Vivian nickte, tippte dann auf ihr Halsband und machte einige Zeichen.
»Sie hat dir das Du angeboten.«, sagte Rebecca, die gerade die Treppe herunter kam.

Mara wandte sich wieder zu Vivian. »Hallo Vivian, ich bin Mara.«, sagte sie und reichte Vivian die Hand. Diese gab ihr die Hand und lächelte sie breit an.
Dann wandte sie sich zu Rebecca und machte wieder einige Zeichen.
»Danke, mir geht es blendend.«, sagte Rebecca. »Wer war gestern Abend eigentlich alles dabei?«
Vivian machte eine schnelle Folge von Handzeichen und Mara wunderte sich, wie man das überhaupt verstehen konnte.
»Den ganzen Weg vom Zentrum hier her? Auch du Schande. Dann bin ich euch ja was schuldig.«, sagte Rebecca grinsend.

Vivian nickte energisch und lachte tonlos. Dann wandte sie sich wieder Mara zu und machte einige Zeichen. Mara schaute fragend zu Rebecca.
»Am Besten, du lernst Gebärdensprache.«, sagte Rebecca lachend, worauf hin Vivian wieder nickte. »Vivian hat gefragt, wo du her kommst und ob du länger hier bleibst.«, übersetzte Rebecca.

Bevor Mara antworten konnte, sagte Rebecca »Ich glaube, diese Fragerunde wirst du nicht nur einmal mitmachen müssen. Am Besten, wir treffen uns morgen alle im Zentrum. Oben im Bistro. Dann musst du nicht alles zig mal erklären.«, sagte Rebecca und wandte sich dann an Vivian. »Sagst du bitte den Anderen Bescheid?«
Wieder machte Vivian einige Gesten. Rebecca schaute sie grinsend an, legte die rechte Hand flach auf die Brust und zog Mara zu sich heran. Darauf hin grinste Vivian, knickste und ging.

»Was heißt das denn?«, fragte Mara und machte die Geste nach, die Rebecca gemacht hatte.
»Das lernst du auch noch.« Rebecca lächelte und ging dann nach draußen. Mara folgte ihr. In der Einfahrt stand ein kleines Elektroauto, welches an einen Golfwagen erinnerte. Rebecca nahm auf dem Fahrersitz Platz, während Mara auf der anderen Seite einstieg. Dann fuhr sie los.
»Da wohnen Vera und Vivian.«, Rebecca deutete auf einen großen Wohnblock, der mitten im verschneiten Wand stand. Beim nächsten Wohnblock an dem sie vorbei fuhren, sagte Rebecca »Und wenn du mit deiner Herrin Probleme hast, da wohnt die Schulleiterin der hiesigen Schule. Zu der kannst du jederzeit hin gehen wenn du eine halbwegs vernünftige Person zum Reden brauchst.« Rebecca grinste als sie das sagte.
»Halbwegs vernünftig?«, fragte Mara nach.
»Was erwartest du von einer Lehrerin, die ihren Schülerinnen elektrische Zahnbürsten schenkt?«, fragte Rebecca und schaute kurz zu Mara.
Es dauerte einen Moment, bis Mara begriffen hatte. »Miss Isabella wohnt hier?«, fragte sie erstaunt, drehte sich noch einmal um und schaute zu dem Wohnblock.

Rebecca fuhr weiter ohne darauf einzugehen, dann bog sie nach rechts auf eine größere Straße ab und hielt nach einigen Metern. »Da unten ist der Eingang zum Bergwerk. Und da hinten das große Gebäude, das ist das Zentrum. Da findest du alles, was du brauchst. Schwimmbad, Kletterhalle, die Kantine, mehrere Tanzlokale, ein Bistro, Squashhalle und so weiter.«
Rebecca fuhr weiter und deutete auf ein großes, langes Gebäude dessen Fenster alle leer aussahen. Ein Flügel dieses Gebäudes war über einen kleinen Fluss gebaut worden, wie eine Brücke. »Und das da ist das sogenannte Besucherzentrum. Aber soweit ich weiß ist das seit dem das alles hier umgebaut wurde im Bau.«

Rebecca zeigte Mara das komplette Gelände. Nach dem Besucherzentrum folgte eines der beiden Schlösser, wobei dieses Schloss eher ein recht modernes Gebäude war welches im Stil eines Schlosses aus einem Märchenfilm gebaut worden war. Dann folgte der große See. »Der ist angeblich immer mindestens 20 Grad warm, deshalb auch der Nebel der um diese Jahreszeit immer darüber liegt. Aber warum das so ist, wollte mir noch niemand erklären. Ich war selbst nur einmal da. Aber da ist mir nichts ungewöhnliches aufgefallen, außer, daß das Wasser wirklich ziemlich warm ist und da anscheinend recht große Fische drinne herum schwimmen.«
Danach ging es weiter zum Verwaltungsgebäude. Dahinter, erklärte Rebecca, war die Fabrik, die man aber nur dann betreten durfte, wenn man da arbeitete. Beim weiter fahren konnte man die großen Hallen sehen die sich hinter einem hohen Zaun befanden.
»Was wird hier eigentlich gemacht? Und was ist das ganze hier überhaupt für ein Gelände?«, wollte Mara wissen.
»Ich zeige dir noch alles, dann gehen wir was essen. Dann zeige ich dir den Katalog.«, sagte Rebecca. »Im Krieg waren diese ganzen Wohnblöcke hier als Wohnungen für die Arbeiter der Fabrik gedacht. In dem Bergwerk waren Produktionsstätten für Panzer und Flugzeuge. Und in der Fabrik wurden auch Waffen gebaut. Nach dem Krieg stand das alles hier lange leer bis Emylia das Gelände gekauft hat und eine eigene Fabrik aufgemacht hat. Jetzt ist das Gelände hier sowas wie eine Zufluchtsstätte für Frauen die von Männern nichts wissen wollen. Obwohl auch ein paar Männer hier wohnen. Die Meisten aber so wie ich das verstanden habe nur deshalb weil sie mit einer Frau die hier arbeitet zusammen sind. Außerdem gibt es hier viele Frauen die etwas außergewöhnliche Ansichten vom Leben haben. Nin hat mir das mal so erklärt: Das Ganze hier ist ein einziger großer SM, Fetisch, Sex und Swingerclub in dem zufällig auch eine Hand voll Leute leben die damit überhaupt nichts am Hut haben. Und viele der Leute die hier leben, arbeiten in der Fabrik.«
»Wer ist diese Emylia? Hat die so viel Geld?«, fragte Mara erstaunt.
Rebecca schaute erstaunt zu Mara. »Also ich glaube, es spricht für dich, daß du gerade danach fragst und nicht nach den anderen Sachen. Emylia war mit Isabella und mir zusammen in der Schule. Den Namen Kroll hast du sicher schon mal gehört, oder?«
»Die, die die Kühlschränke und sowas bauen?«
»Haushaltsgeräte, Elektronik, Comms, Baumaschinen, such dir was aus. Emylias Vater gehört der ganze Konzern.«

»Kennst du das da?«, fragte Rebecca als sie an einem kleinen Flugplatz vorbei fuhren und deutete auf eines der Flugzeuge das gerade aus einem Hangar rollte.
Mara schaute zu dem Flugzeug, welches ihr recht bekannt vorkam.
»Das müsste das sein, mit dem wir aus London zurück geflogen sind.«, sagte Rebecca schmunzelnd.

Dann fuhr Rebecca zum Zentrum. Sie gingen in die große Eingangshalle und auf eine Tür zu über der auf einem Schild »Kantine« stand. Wie eine Kantine sah es hier allerdings nicht aus, eher wie in einem sehr teuren Restaurant. Rebecca deutete auf die Garderobe neben der Tür. »Häng deinen Umhang da hin.«, sagte sie.
Als Mara zurück kam, gingen sie zu einem der Tische. Mara hielt Rebecca den Stuhl, wie sie es in der Schule gelernt hatte. Rebecca schaute erst ein wenig verwirrt, ließ sich dann aber mit dem Stuhl helfen.
Sie deutete auf den Platz zu ihrer Linken und Mara setzte sich. Sie schaute sich um und sah, daß ausschließlich Frauen hier zu Gast waren. Einige trugen elegante Kleider, aber auch einige Frauen in Overalls saßen an einem der Tische und unterhielten sich lautstark. Die meisten trugen allerdings ganz normale Kleidung und auch einige Serva konnte Mara ausmachen.

»Hallo Rebecca, heute ohne Andrea?«, fragte eine Frau in der Uniform einer Kellnerin, die gerade an den Tisch gekommen war.
»Andrea ist gestern ausgezogen.«, sagte Rebecca.
»Oh, das wusste ich gar nicht. Was machst du denn dann jetzt?«
»Ich weiß noch nicht so genau. Emylia hat mir ein paar Stellen angeboten. Mal sehen, was ich machen werde.«
»Dann viel Erfolg bei der Stellensuche.«, sagte die Frau. »Was darf ich euch denn bringen?«
»Also ich nehme Geschnetzeltes mit Käsespätzle.«, sagte Rebecca.
»In Ordnung. Und zu trinken wie immer?«
Darauf hin nickte Rebecca lediglich.
»Also Limo. Und was darf ich dir bringen?«, fragte die Frau Mara.
»Ich hab mir doch die Karte noch gar nicht angesehen.«, sagte Mara etwas verwirrt.
Die Frau lachte kurz »Also eine Karte kannst du haben, wenn du unbedingt willst. Aber wenn du einfach sagst, was du haben möchtest, geht’s sicher schneller.«
»So funktioniert das hier nicht.«, sagte Rebecca schmunzelnd. »Du sagst, was du haben möchtest und du bekommst es. Außer du willst irgendwas spezielles wie Pekingente oder Koberind zum Beispiel. Sowas muss man vorbestellen.«
»Egal was?«, fragte Mara erstaunt.
»Ganz egal was. Wenn es das gibt, bekommst du es hier, außer man braucht spezielle Zutaten.«, erklärte die Bedienung.
»Kann ich auch einen Burger haben?«, fragte Mara.
»Sicher doch. Klein, mittel, groß oder wow?«
Rebecca schaute die Frau an und als diese ihren Blick erwiderte mussten beide lachen.
»Ich denke mal, mittel sollte reichen.«, meinte Rebecca trocken.
»In Ordnung. Was trinkst du denn?«
Mara bestellte sich ebenfalls eine Limo. Die Bedienung ging und es dauerte nicht lange bis sie die Getränke und einen großen Teller mit gemischtem Salat brachte, den sie vor Mara abstellte.

»Worauf wartest du? Fang schon mal an. Bis der Rest kommt, das dauert noch ein paar Minuten.«, sagte Rebecca und deutete auf den Salatteller.
Mara schaute auf. »Aber das geht doch nicht. Ich kann doch nicht vor Ihnen anfangen.«
Rebecca rollte mit den Augen, nahm ihre Gabel und stibitzte sich eine Cocktailtomate vom Maras Teller. »Stimmt auch wieder. Ich hab angefangen, jetzt darfst du.«
Mara grinste, sagte »Vielen Dank Herrin.« und begann zu essen.

Es dauerte nicht lange, dann kam der Rest des Essens. Der Burger schmeckte wirklich ausgezeichnet und auch Rebecca widmete sich eingehend ihren Spätzle, so aßen sie schweigend. Rebecca warf gelegentlich einen Blick zu Mara und betrachtete ihre Sommersprossen.

Nach dem Essen fuhren sie wieder zum Haus. Dort setzten sie sich im Wohnzimmer auf die Couch. Mara wollte sich vor diese knien doch Rebecca schüttelte mit dem Kopf und deutete neben sich. Sie holte zwei Wolldecken, von denen sie eine Mara gab und sich selbst mit der anderen zudeckte, wobei sie die Füße auf die Couch nahm.

- - -

Während sie äußerlich versuchte, ruhig zu bleiben, tobte Linda innerlich. Das war nun bereits das zweite Mal, daß zwei Frauen verschwunden waren. Sie stand in Emylias privatem Spielplatz für perverse und starrte fassungslos auf das leere Bett. Wie waren die Beiden hier raus gekommen? Die Kameras die sich an den Stahltoren befanden, hatten nichts aufgezeichnet. Und die Kameras hier drinne zeichneten aus verständlichen Gründen nichts auf. Im Kontrollraum prüfte sie die Protokolle der einzelnen Räume und deren Spielgeräte, doch laut diesen gab es nur in dem Raum in dem sich das Bett befand gelegentlich eine Bewegung. Das mussten die Beiden Frauen gewesen sein. Es wurde keine der Türen geöffnet und keines der Spielgeräte, die sie auf einen automatischen Modus programmiert hatte, war angesprungen.

Es war zum Verrückt werden. Wie sollte sie diesem Russen jetzt erklären, daß er schon das zweite Mal keine Lieferung bekam? Sie hatte es ihm trotz der Probleme fest zugesagt, das war wohl ein Fehler gewesen. Aber nun musste sie unbedingt liefern. Egal wie. Doch sie würde schon ein Problem damit bekommen, zwei neue Frauen zu finden. In den Dorfdiscos, in denen sie die letzten Vier unter Drogen gesetzt und mit genommen hatte, brauchte sie nicht mehr auftauchen. Und die Frauen die ihre sogenannten Mitarbeiter kurz vor dem Desaster hier weg geschafft hatten, arbeiteten mittlerweile alle in irgend welchen illegalen Bordellen in Nordafrika und die Leute die für sie gearbeitet hatten, waren alle untergetaucht.

Sie musste es einfach noch einmal versuchen. Dieses Mal würde sie diesen Russen nicht enttäuschen. Sie wusste genau, was mit ihr passieren würde, wenn sie ihn noch einmal vertrösten würde. Dann würde sie als Geschenk mit einer Schleife verpackt bei seiner Gespielin enden und das würde sicher kein Zuckerschlecken werden. Sie wusste, was für einen Verschleiß an Sklavinnen diese Frau hatte. Sie musste es noch ein letztes Mal versuchen. Es gab noch genug Dörfer in der Umgebung in denen man irgend welche ahnungslosen Landeier ansprechen konnte. Sich einfach hier auf dem Gelände zu bedienen wollte sie nur als allerletzte Möglichkeit in Betracht ziehen, denn das würde eine sehr überstürzten Aufbruch zur Folge haben, was sie unbedingt vermeiden wollte.

Sie hätte, nachdem das Bergwerk in Minsk aufgeflogen war, genau das Selbe machen sollen wie ihre Leute und wie ihre Hintermänner, nämlich einfach untertauchen und die Füße stillhalten sollen. Aber sie konnte den Hals ja mal wieder nicht voll genug bekommen, wollte auf eigene Faust weiter machen und alles neu aufbauen, dieses Mal selbst als Chefin, der niemand ins Handwerk pfuschen konnte. Doch jetzt reichte es ihr. Diese eine Lieferung sollte sie doch wirklich zu Stande bekommen. Und dann würde sie sich ganz zurück ziehen. Ihre Zelte hier abbrechen und nach Südamerika ziehen oder nach Nordafrika, wo niemand sie kannte und wo sie mit dem Geld, das sie bisher verdient hatte, in relativem Luxus leben konnte ohne je wieder arbeiten zu müssen. Doch wenn sie sich jetzt einfach absetzen würde, ohne diesen Auftrag zu erfüllen, würde dieser Russe sie auf jeden Fall finden. Egal wie, sie musste diesen Auftrag zu Ende bringen.

Sie schaltete die Geräte aus und verließ den Überwachungsraum. Gerade als sie die Tür schließen wollte, fiel ihr Blick auf die gegenüberliegende Tür. Dort war irgend etwas in der Nähe des Schlosses. Sie schaute sich das Schloss genauer an und fand ein Stück festes Klebeband, welches in dessen Nähe auf dem Türblatt klebte. Hatte hier jemand versucht, das Schloss offen zu halten? Dann waren die Frauen also tatsächlich nicht alleine geflohen sondern hatten Hilfe von außen. Anstatt weg zu fahren, ging sie noch einmal in den Kontrollraum und öffnete von dort aus die Tür noch einmal. Sie schaute sie sich eingehend an und betrachtete sich das Schloss. Auch hier waren Spuren von Klebeband zu sehen.
»Was du kannst, kann ich schon lange.«, sagte sie mit einem hinterhältigen Grinsen im Gesicht zu ihrem unbekannten Gegner, der das natürlich nicht hören konnte.
Sie schloss die Tür wieder und fuhr aus dem Bergwerk heraus nach Hause, wo sie sich schick machte um in eines der nahe gelegenen Dörfer zu fahren.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 09.10.17 um 21:30 geändert
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Alles was im Einvernehmen passiert , ist Normal

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:07.10.17 20:08 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen Dank für die Fortsetzung ,
deine Geschichten Neue Horizonte und
Schloss Fähenberg sind zwei von 4 Geschichten die ich augenblicklich
im Forum lesen ( und dass mit sehr viel Freude )
Bitte weiter so
Lg Fehlermeldung
.
95 % der Literatur sind Kopfkino selbst die Bibel denn keiner der Schreiber war dabei

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:07.10.17 21:45 IP: gespeichert Moderator melden


Junge Junge Junge...

HeMaDo!

Ganz großes Kino!!!

Und noch größeres Kopfkino in mir.

* RESPEKT *

Meine Zustimmung übrigens...
Die Quadriga ist bei der Füchsin in besseren Händen!
Lass nicht zu lange auf sie warten. Ich mag ponyplay.

Gruß und eine schnelle Feder wünscht..

Gozar
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HeMaDo
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Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:15.10.17 11:00 IP: gespeichert Moderator melden


Johanna lag auf der Couch und hatte die Füße über die Lehne gelegt. Das Pad, welches sie in den Händen hielt, hatte sie schon seit einiger Zeit nicht mehr angesehen. Statt dessen genoss sie es, wie Larissa ihre Füße massierte, während sie ihre Zehen eine nach den Anderen in den Mund nahm, daran saugte und sie mit der Zunge umspielte. Trotzdem sie Larissas Gesicht nur zum Teil sehen konnte, erkannte sie das Lächeln in ihrem Blick.
Johanna genoss diese Behandlung die Larissa ihren Füßen angedeihen ließ, daher zog sie ihre Füße nur widerwillig zurück unter die Wolldecke. Larissa quittierte dies mit einem etwas enttäuschten Blick.
»Komm her.«, sagte Johanna und deutete auf den Boden neben sich. Larissa ging auf alle Viere und krabbelte neben sie. Dann kniete sie sich auf den Boden und sah sie erwartungsvoll an.
»Es scheint dir ja zu gefallen, mir die Füße zu massieren und ab zu lecken.«, sagte sie.
Larissa schaute sie ein wenig verwundert an. Aber ihr »Ja Herrin.«, erschien Johanna sehr ehrlich und ernst gemeint zu sein.
»Warum?«, fragte Johanna.
Ohne lange nachzudenken sagte Larissa »Es ist ein schönes Gefühl Herrin.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu »Und ich freue mich, wenn es Ihnen gefällt.«
Johanna wusste nicht so recht, was sie darauf antworten sollte. Statt dessen beugte sie sich vor, nahm Larissas Hände die wie üblich auf deren Beinen lagen und zog sie zu sich. »Komm her meine Kleine.«, sagte sie und zog Larissa zu sich heran, bis sie bäuchlings auf ihr lag und ihr Kopf neben ihrem eigenen auf ihrer Schulter lag. Sie wandte sich zu Larissa, legte ihre Hand in deren Nacken und küsste sie lange und innig.

Zwar genoss Johanna es, wenn Larissa so nah bei ihr lag und sie miteinander kuschelten, doch sie wollte den Sonntag Nachmittag noch nutzen und hatte heute noch etwas anderes vor. Sie fuhr mit den Fingerspitzen über Larissas Taille und streichelte sie. Larissa schloss die Augen, lächelte und wand sich unter ihrer Hand hin und her.
»Hey Kleine, ich habe noch was für dich.«, sagte sie.
Larissa brummelte leise vor sich hin, schüttelte den Kopf, mache »mm mmm« und drückte sich noch näher an sie heran. Ihre kleinen aber festen Brüste drückte sie dabei an ihre Seite und rieb diese an ihr.
»Wir können doch nicht den ganzen Nachmittag hier so liegen bleiben.«, sagte Johanna leise und fuhr mit den Fingerspitzen an Larissas Rückgrat entlang.
»Noch nicht aufstehen bitte.«, flüsterte Larissa leise und schmiege ihren Kopf an Johannas Schulter. Diese grinste spitzbübisch, nahm die Rechte Hand von Larissas Schulter und bewegte sie ganz langsam zu Larissas linker Brust. Sie streichelte diese lange und sacht, nahm dann den vorwitzig hervorstehenden Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie drückte zu und zwirbelte diesen, wobei sie den Druck langsam steigerte, bis Larissa quiekte und versuchte, sich zurück zu ziehen. Doch Johanna hielt sie mit der anderen Hand im Rücken fest und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
»Komm, aufstehen.«, sagte sie und ließ Larissa nun gehen.
»Ja Herrin.«, sagte Larissa und stand auf. Sie hatte einen etwas enttäuschten Ausdruck im Gesicht als sie aufstand und sich neben das Sofa stellte. Johanna stand ebenfalls auf, nahm Larissas Hand und zog sie mit sich ins Schlafzimmer. Dort angekommen umarmte sie Larissa, drehte sie um, so daß sie mit dem Rücken zum Bett stand und machte einen Schritt auf das Bett zu. Dann ließ sie sie gehen, grinste breit, legte die Hände auf Larissas Schultern und schubste sie auf das Bett.
Es dauerte nicht einmal eine Minute und Larissas Arme und Beine waren mit den Seilen, die Johanna bereits vorbereitet hatte, ans Bett gefesselt so daß sie sich nicht mehr bewegen konnte. Dann holte sie etwas von der Kommode und zeigte es Larissa. Diese schaute sich den Vibrator an und schüttelte energisch den Kopf. »Bitte nicht Herrin.,« sagte sie mit flehendem Tonfall.
»Ich dachte, den magst du.«, sagte Johanna Unschuldiger Miene. Sie ließ sich zwischen Larissas weit gespreizten Beinen vor Larissa aufs Bett fallen und beugte sich zu ihr. Mit einem erfolglos unterdrückten Stöhnen quittierte Larissa es als Johanna ihr den Vibrator tief hinein steckte. Johanna stand auf, setzte sich ans Kopfende des Bettes und sagte »Die Regel ist ganz einfach meine Kleine. Wenn du es schaffst, nicht zu kommen, bis ich fertig bin, wählst du deine Kleidung für heute Abend, wenn du es nicht schaffst, dann wähle ich sie aus.« Sie tippte auf ihrem Comm herum und sofort stöhnte Larissa auf als der Vibrator loslegte. Johanna streichelte ihr über die Wange und gab ihr einen Kuss, dann stand sie auf und ging zum Kleiderschrank. Mit Genugtuung vernahm sie Larissas Stöhnen, welches immer lauter wurde.

Sie legte sich ihre Sachen zurecht und ging dann ins Bad um sich zu duschen. Während sie sich abtrocknete, schaute sie kurz ins Schlafzimmer, wo Larissa mit gequältem Gesicht den Kopf hin und her warf. Natürlich war das ein ganz gemeines Spiel bei dem Larissa nicht die geringste Chance hatte, aber sie liebte diesen Ausdruck auf ihrem Gesicht, wenn sie krampfhaft versuchte, sich zu entspannen. Sie tippte auf ihrem Comm um die Vibrationen langsam zu steigern. Und sie wusste auch, je länger Larissa versuchte, es zu verhindern, desto heftiger und intensiver kam sie nachher und desto entspannter war sie danach.

Sie wickelte ihre Haare in ein Handtuch und begann, sich ganz langsam anzuziehen. Dabei steigerte sie noch einmal die Intensität des Vibrators und als sie sich gerade die Stiefel band, wurde es auf dem Bett plötzlich ganz still. Sekunden später schrie Larissa ihre Lust laut heraus und krallte die Finger ins Betttuch. Es dauerte mehr als eine Minute, während der Johanna Larissa lächelnd an sah, bis ihr Höhepunkt abgeklungen war. Nun lag Larissa schnell atmend, fast hechelnd und bewegungslos auf dem Bett. Johanna schaltete das Spielzeug aus, setzte sich wieder neben sie und begann damit, ihr die Fesseln zu lösen.

»Das war gemein Herrin.«, sagte Larissa in deren Augen ein entspanntes Lächeln lag.
»Ich weiß. Aber du hattest deine Chance gehabt.«, sagte Johanna und nahm sie in die Arme. So bleiben sie noch einige Minuten auf dem Bett sitzen. Dann löste Johanna auch die Fesseln an Larissas Füßen und schickte sie dann ins Bad.

Während Larissa sich duschte, holte Johanna den Anzug aus dem Schrank. Das Material war eine neue Entwicklung an der sie mit gearbeitet hatte und nun sollte Larissa ihn das erste Mal tragen. Auf den ersten Blick war es ein ganz normaler Catsuit aus schwarz glänzendem Latex. Doch er bestand aus mehreren Schichten Material. Die innere Schicht war hauchdünnes Latex mit winzigen Löchern welche Schweiß und andere Feuchtigkeit in die zweite Schicht, einen speziellen Stoff, leitete. Dieser sorgte dafür daß die Feuchtigkeit an bestimmten, unauffällig gewählten Stellen verdunsten konnte und führte der Haut auch frische Luft zu, wenn die Trägerin sich bewegte. Die oberste Schicht bestand wieder aus schwarzem Latex, welches chemisch so verstärkt war daß es mehrere Tonnen Zugkraft aufnehmen konnte, ohne zu zerreißen. Insgesamt waren diese drei Schichten nicht einmal einen halben Millimeter dick so daß der Anzug wie eine zweite Haut anlag.

Der Anzug lag auf dem Bett, als Larissa aus dem Bad heraus kam. Zwar hatte sie bereits mehrmals Latex getragen doch noch nie einen solchen Anzug. Sie bekam glänzende Augen als sie diesen sah. »Ich bin soweit Herrin.«, sagte Larissa und stellte sich vor das Bett.

Johanna stellte fest, daß Larissa wieder den Vibrator und ihren Plug trug. »Schön.«, sagte sie und gab Larissa eine Flasche mit einem speziellen Öl in die Hand. Sie half ihr dabei, sich damit einzureiben und den Anzug anzuziehen. Bereits jetzt sah dieser an Larissa umwerfend aus. Sie half ihr in die Ärmel und die angeformten Handschuhe und rieb den Anzug glatt so daß er faltenfrei auf Larissas nackter Haut lag. Nun zog sie den kaum sichtbaren Reißverschluss der vom Po bis in den Nacken reichte zu und legte das Stück Material welches diesen verdeckte sorgfältig darüber so daß er nur noch zu erahnen war.

Johanna trat einige Schritte zurück und betrachtete Larissa eingehend. Sie steckte nun von den Zehenspitzen bis zum Hals in einer schwarz glänzenden Hülle die komplett faltenfrei auf ihrer Haut anlag. Der Rand des Kragens war durch das Halsband verdeckt so daß es tatsächlich fast so aussah, wie eine zweite Haut. Selbst der Schrittreißverschluss, der wie auch der am Rücken durch eine Lage Latex verdeckt war, war kaum zu sehen und sogar Larissas Schamlippen waren deutlich durch das dünne Material zu sehen. Aber auch der Vibrator der noch zwischen diesen heraus schaute und auch der Stein des Plugs zeichnete sich deutlich zwischen ihren festen Pobacken ab. Lediglich im Bereich der Brüste war das Material etwas verstärkt so daß Larissas Nippel nicht zu sehen waren.
Doch Larissa war noch nicht fertig eingekleidet. Johanna gab ihr die Kniehohen Schnürstiefel mit den zehn Zentimeter hohen Absätzen und half ihr diese anzuziehen und zu schnüren.

»Du siehst phantastisch aus mein kleines Spielzeug.«, sagte sie begeistert.
Larissa, die gerade dabei war, mit den Händen über das glatte, glänzende Material zu fahren welches sich über ihren Bauch spannte, hielt inne und wandte sich zu ihrer Herrin. »Bin ich das wirklich für Sie? Nur ein Spielzeug?«, fragte sie leise und mit ernstem Blick.
Johanna bemerkte die feine Veränderung in Larissas Stimmung. Schnell ging sie zu ihr, fasste sie am Arm und zog sie aufs Bett. Sie setzte sich neben sie und nahm sie in die Arme.
Ernst sagte sie »Manchmal bist du das. Ja. Aber selbst dann bist du niemals nur das für mich.« Sie schluckte und fuhr dann fort »Als ich dich in der Schule gesehen habe, da wollte ich eigentlich nur nicht, daß dieser Kain Berger dich ersteigert.«
»Der Schauspieler?«, fragte Larissa erstaunt.
»Ja, genau der. Und was der so alles treibt, darüber liest man genug im Netz. Aber der spielt gerade keine Rolle. Ich wollte halt nicht, daß du dem in die Hände fällst. Als du dann hier warst, naja, ich hatte absolut keine Ahnung, was ich mit dir machen sollte, abgesehen vom Putzen und so. Was weiter passiert ist, naja, das weißt du ja selbst. Aber um auf den Punkt zu kommen, du bist auf keinen Fall nur ein Spielzeug für mich. Und wenn du das nicht mehr willst, dann brauchst du nur ein Wort zu sagen und wir hören sofort auf damit. Ich würde dir das nicht einmal übel nehmen, nach all dem, was ich dir bisher schon abverlangt habe.«, sagte Johanna ernst.
»Was würde dann passieren?«, fragte Larissa zögernd.
»Was soll dann passieren? Nichts. Ich werde bestimmt nicht aufhören, dich gerne zu haben, bloß weil du das nicht mehr willst.«
Larissa hob kurz den Kopf, schaute Johanna an und schmiegte sich dann an sie an. »Ich mag Sie auch Herrin.«, sagte sie leise. »Und ich möchte gar nicht, daß das aufhört.«
Johanna lächelte und zog Larissa noch näher zu sich. So saßen sie einige Minuten lang in einer engen Umarmung bis Johanna das Schweigen brach »Wenn du möchtest, bleiben wir heute Abend hier, sehen uns statt dessen einen Film an und ich mache uns eine heiße Schokolade.«
Larissa schüttelte mit dem Kopf und löste die Umarmung. »Ein anderes Mal Herrin.«, sagte sie leise. Sie war selbst darauf gespannt, was Herrin Johanna heute noch vor hatte.

»Dann lass uns aufstehen.«, sagte Johanna und gab Larissa eine extrem kurze Hose, die gerade einmal Larissas Scham bedeckte. Zu der knappen Jeans gab sie ihr einen roten Gürtel mit silberner Schnalle. Larissa betrachtete sich im Spiegel. »Das sieht toll aus.«, sagte sie und posierte lächelnd vor dem Spiegel.

»Auf jeden Fall.«, sagte Johanna und reichte Larissa den Mantel. Sie selbst zog ebenfalls einen langen Mantel über und sie verließen die Wohnung.
Als sie die Bahn verließen nahm Johanna Larissa an der Hand und so gingen sie ins Zentrum. Dort gaben sie ihre Mäntel ab und schlugen den Weg in den Keller ein wo sie in den Club gingen.

- - -

»Ist es so schlimm?« Rebecca zog Mara zu sich und hielt ihre Hand. Sie hatten es sich nach dem Frühstück, welches ziemlich reichlich ausgefallen war, auf der großen Ledercouch im Salon bequem gemacht und sich unterhalten. Sie waren zum Mittagessen nur kurz aufgestanden und hatten sich in der Küche einige Brote belegt, die sie mit nahmen. Mara hatte Rebecca erzählt, warum sie an die Schule gekommen war und ihr auch von der Begegnung mit ihrer Schwester in Frankfurt erzählt, die sie dort nicht einmal erkannt hatte. Dabei wurde ihre Miene immer trauriger. Zwar kannte Rebecca Mara wirklich noch nicht all zu gut, erkannte aber, daß sie jetzt etwas Aufmunterung gebrauchen konnte. Sie überlegte, was sie tun konnte und ob sie Mara vielleicht den Stall zeigen sollte, doch dies schien ihr im Moment nicht angebracht zu sein.

Mara bemerkte Rebeccas nachdenklichen Ausdruck. »Ist alles in Ordnung Herrin?«, fragte sie zögernd.
»Ich habe nur nachgedacht. Aber las doch bitte dieses Herrin einfach sein.«, sagte Rebecca.
»Aber das gehört sich doch so. Sie sind doch jetzt meine Herrin, da kann ich doch nicht einfach du sagen, das geht doch nicht.«, sagte Mara
Rebecca seufzte leise. »Dann werde ich das anscheinend nicht mehr los, oder?«, fragte sie mit resignierendem Blick.
Mara schaute sie an und schüttelte nur den Kopf.

»Weißt du was? Wir gehen ins Zentrum. Da gibt es einige nette Läden in denen man was trinken kann. Oder wir gehen in den Club, da gibt es am Sonntag Livemusik und gelegentlich auch mal ein Kabarett oder Theater. Und wenn nicht, kann man da meistens auch tanzen.«, sagte Rebecca und schaute Mara fragend an. Als diese mit den Schultern zuckte, sagte Rebecca »Wir können auch in den Keller gehen und die ganzen Spielzeuge da ausprobieren, die Herrin Andrea da gelassen hat.«

Nun schaute Mara sie nachdenklich an. Sie hätte zu gerne gewusst, wie es wäre, wenn Rebecca sie irgend wo fesseln würde und was passieren würde, wenn diese sie auspeitschen würde, doch im Moment war sie dazu gar nicht in der richtigen Stimmung. Sie schüttelte den Kopf und senkte den Blick.
»Also nicht in den Keller? Gut. Dann zieh dir was an, dann gehen wir in den Club.«, sagte Rebecca und stand auf.

Der Club war im Grunde genommen nur ein einzelner, größerer Raum im Keller des Zentrums in dem auf der einen Seite mehrere Tische standen. Die andere Hälfte bestand zum größten Teil aus einer Tanzfläche und einer niedrigen Bühne auf der heute eine Band spielte. Rebecca erkannte Nicky und Maxine, Emylias Töchter die dort Violine und E-Gitarre spielten. Die anderen drei Frauen, die Schlagzeug, Bass und Querflöte spielten, kannte sie nur vom Sehen.
Außer der Bühne, die von mehreren Strahlern hell erleuchtet wurde, war der Raum nur spärlich beleuchtet, so daß man kaum sehen konnte, wer drei Tische weiter saß. Rebecca hatte herausgefunden, daß dieser Club und die drei Tanzlokale nebenan offenbar zusammen bewirtet wurden. Man konnte Getränke und Essen mit einem Pad bestellen, welches auf dem Tisch lag.

»Ohne dich, komme ich hier gar nicht mehr rein.« sagte Rebecca und zwinkerte, nachdem sie sich an einen Tisch gesetzt hatten.
»Wieso das denn?«, fragte Mara.
»Tagsüber ist das hier ein Café und Abends und am Wochenende ab Mittag wird hier Musik gespielt oder es gibt Theater oder Kabarett. Aber egal wann, hier kommen nur Serva und deren Begleitung rein.«
»So wie das Café in Straßburg?«
»Du meinst das von Klara? Nein, da kann jeder rein. Aber hier wird wirklich gelegentlich kontrolliert. Und wer nicht mindestens ein Halsband trägt, muss wieder gehen, wenn er nicht in Begleitung einer Serva ist.«, erklärte Rebecca.
Sie nahm das Pad, welches auf dem Tisch lag und bestellte zwei große Limo.

Mara beobachtete die Frauen auf der Tanzfläche. Eine fiel ihr besonders auf. Eigentlich waren es sogar zwei. Beide waren überwiegend in schwarz gekleidet. Die eine der Beiden trug eine offenbar ganz normale Hose, ein weißes Hemd und darüber eine schwarze Weste. Ein ebenfalls schwarzer Fedora bedeckte ihre braunen, nicht all zu langen Haare.
Die andere Frau jedoch war komplett in schwarzes, hochglänzendes Latex gehüllt und es sah von hinten so aus, daß nur der Kopf nicht bedeckt war. Über dem Anzug aus Latex trug sie allerdings eine extrem knappe, kurze Hose aus blauem Denim, die noch nicht einmal ihre Pobacken vollständig bedeckte. Ihre langen, blonden Haare waren zu zwei Zöpfen geflochten, die ihr zu beiden Seiten des Kopfes herunter hingen. Das Gesicht dieser Frau konnte sie nicht sehen, weil sie die ganze Zeit über sehr Eng an der anderen Frau angelehnt tanzte.
Bei der Frau mit dem Hut hatte Mara allerdings das Gefühl, sie bereits irgendwo schon einmal gesehen zu haben, aber ihr fiel nicht ein, wo das gewesen sein könnte.

Sie stellte sich vor, wie es wäre, so mit Rebecca zu tanzen. Die letzten beiden Tage über hatte sie andauernd das Gefühl ein wild gewordener Schwarm Schmetterlinge würde in ihrem Bauch Amok laufen und jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen oder sie sich berührten, vollführten diese Schmetterlinge eine wilde Achterbahnfahrt in ihr.

»Hey, sag mal, träumst du?« Rebeccas Frage riss Mara aus ihren Gedanken.
»Was?«, fragte Mara verlegen. Sie hatte tatsächlich nicht mitbekommen, was Rebecca wollte.
Diese lachte leise und nahm ihre Hand. »Ich habe gefragt, ob du tanzen möchtest.«
Wieder schwirrten die verrückt gewordenen Schmetterlinge wild in ihr herum. »Gerne.«, sagte sie leise.
Als Rebecca aufstand, erhob Mara sich ebenfalls. Sie gingen zur Tanzfläche, wo Rebecca Maras rechte Hand nahm und ihre Rechte auf deren Rücken legte. Mara versuchte sich zu erinnern was sie tun musste und legte schließlich ihre Linke auf Rebeccas Schulter. Es dauerte einen Moment bis sie einen gemeinsamen Rhythmus gefunden hatten und so tanzten sie eine Weile lang. Je später es wurde, desto langsamer wurden die Lieder, welche die Band spielte und desto näher zog Rebecca sie zu sich heran.

Erst als es bereits spät am Abend war, fuhren sie mit der Bahn zurück zu Rebeccas Haus.
»Wenn du morgen Früh laufen gehst, sei bitte spätestens um halb sieben wieder hier. Ich stehe immer so gegen sechs auf. Du kannst also klingeln wenn du zurück kommst.«, hatte Rebecca gesagt und ihr eine gute Nacht gewünscht.
Nun lag Mara in ihrem Bett, hielt den Teddy im Arm und schlief auch recht schnell ein.

- - -

Sie wachte auch ohne Wecker kurz vor halb sechs auf. Sie überlegte kurz, ob sie tatsächlich laufen gehen sollte. Das Laufen, gerade mit den Ponystiefeln hatte ihr bisher immer viel Spaß gemacht und so entschied sie sich, diese Gewohnheit auch hier beizubehalten. Wer sollte sie um diese Uhrzeit auch schon sehen? Und selbst wenn, war es ja ihre Sache, was für Schuhe sie trug. Sie zog sich die Sportsachen an, eine lange Jogginghose und ein kurzes Oberteil, beides in dunklem Blau. Die Stiefel nahm sie aus dem Schrank und ging mit diesen in der Hand leise die Treppe herunter. Auf der Treppe vor der Haustür zog sie sich diese an und band sie sorgfältig.
Im lockeren Lauftempo folgte sie der Straße die nach etwa hundert Metern auf die Hauptstraße mündete. Sie merkte sich dieses Mal, wo sie nachher wieder hin laufen musste. Sie wollte nicht, daß sie sich noch einmal verlief, so wie damals in London, wo sie Rebecca das erste Mal getroffen hatte, zumal sie auch kein Comm besaß und diese nicht einmal anrufen konnte wenn sie sich verlaufen hatte. Doch hinter den Bäumen erkannte sie die Schienen der Magnetbahn, dieser musste sie ja nur folgen. Den Weg von der Haltestelle zu Rebeccas Haus hatte sie sich eingeprägt und würde ihn auch sicher wieder finden.

Ihre Schritte hörten sich auf dem Asphalt tatsächlich fast an wie von einem echten Pony. Dieses Geräusch mochte sie, es war etwas gewohntes, während alles Andere um sie herum wieder einmal komplett neu war. Sie dachte über den gestrigen Tag nach und fragte sich, ob Rebecca nicht vielleicht genauso fühlte, wie sie selbst.

Als sie an einem großen Wohnblock vorbei gelaufen war, hörte sie hinter sich Schritte, die schnell näher kamen. Als die Schritte direkt neben ihr waren, sagte jemand »Nette Stiefel.« und überholte sie. Es war die Blondine die sie gestern Abend im Club gesehen hatte. Sie trug sogar den selben, schwarzen Anzug aus Latex, nur daß sie jetzt eine knappe Sporthose und sogar einen SportBH darüber angezogen hatte. Beides kam ihr ziemlich bekannt vor. Genau solche Sachen hatte sie selbst auch im Kleiderschrank. Es waren die Sportsachen, die sie in der Schule bekommen hatte.
Auf der anderen Seite überholte eine andere Frau sie. Als sie neben ihr war, winkte sie ihr zu. Diese Frau kannte sie bereits, es war Vivian, die sie am Samstag bereits getroffen hatte.

Vivian verlangsamte ihren Lauf und lief neben Mara her. Sie steckte zwei Finger in den Mund und pfiff laut. Darauf hin wandte sich die andere Frau um und lief ebenfalls langsamer. Als Mara deren Gesicht sah, blieb sie stehen.
»Larissa?« rief sie erstaunt aus.
Die Frau blieb nun ebenfalls stehen und kam langsam auf sie zu. Es war tatsächlich Larissa. Diese kam auf sie zu und umarmte sie stürmisch. »Mara!« rief sie aus. »Was machst du denn hier?«
Nachdem die Beiden ihre Umarmung gelöst hatten, sagte Mara »Ich bin Freitag her gekommen zu meiner neuen Herrin.«
»Deine neue Herrin?«, fragte Larissa. »Wer ist sie denn?«
»Sie heißt Rebecca. Sie wohnt da hinten.« Mara zeigte in die entsprechende Richtung.
»Rebecca? Sie ist deine Herrin? Was ist den mit Herrin Andrea?« Larissa sah sie erstaunt an.
»Herrin Andrea ist zu Herrin Julia gezogen, die ist ihre Schwester.«, erklärte Mara.
»Dann bleibst du jetzt hier? Das ist ja super.«, freute Larissa sich und umarmte Mara erneut.

»Hey, könnt ihr das nicht später machen? Ich dachte, wir wollen laufen?«, hörte Mara eine Stimme, die ihr nur all zu bekannt vor kam. Sie schaute auf und sah drei Frauen die an der Zufahrt zu einem weiteren dieser großen Wohnblöcke standen und anscheinend warteten. Larissa winkte die Frauen her. Langsam kamen sie auf sie zu. Mara traute ihren Augen nicht, als sie sie erkannte. Da war Maja, deren roten Bubikopf sie sofort wieder erkannte. Die Blondine war eindeutig Frida und hinter den Beiden kam Miss Isabella auf sie zu.

Als Frieda sie erkannte, umarmte sie sie ebenfalls stürmisch und auch Maja kam zu ihr und umarmte sie. Als sie dann vor Miss Isabella stand, knickste sie schüchtern.
Miss Isabella kam zu ihr und umarmte sie ebenfalls. »Schön, dich wieder zu sehen Mara.«, sagte sie. »Da war das bei Julia ja ein recht kurzes Gastspiel.«
Isabella trat einen Schritt zurück und betrachtete sich Mara und Larissa eingehend. »Sagt mal, was um alles in der Welt habt ihr Beiden da eigentlich an? Ich glaube, ich muss mal mit euren Herrinnen reden, daß sie euch so in der Gegend herumlaufen lassen.«
»Wieso denn?«, fragte Larissa erstaunt. »Mir gefällt das.«
Isabella lachte und wandte sich dann zu Mara. »Und was ist mit dir? Ziehst du diese Stiefel auch freiwillig an oder wollte Rebecca das so?«
»Die habe ich von Herrin Julia. Ich finde die toll.«, sagte Mara.
Wieder lachte Isabella. »Na, wenn euch das gefällt, dann will ich nichts gesagt haben. Und jetzt würde ich sagen, lasst uns mal endlich laufen. Ihr könnt euch ja später noch unterhalten. Ich muss rechtzeitig in der Schule sein.« Sie drehte sich um und lief los. Maja und Vivan folgten ihr sofort. Frida, Larissa und Maja grinsten sich gegenseitig an und liefen hinterher.

Sie bogen nach hundert Metern auf einen schmalen Seitenweg ab, der zum Sportplatz führte. Dort bog Isabella in Richtung Schule ab. Die Anderen folgten Maja, die einmal um den Sportplatz herum und dann wieder auf die Hauptstraße lief. Als sie an dem Wohnblock ankamen in dem Larissa und Vivian wohnten, gingen sie alle zusammen hinein und setzten sich ins Foyer, wo sie sich unterhielten. Anfangs war es für Mara etwas ungewohnt, Vivian nicht zu verstehen, doch die Anderen übersetzten ihre Gebärdensprache und so war dies recht schnell kein Problem mehr.

Nach einer Weile verabschiedete Maja sich und ermahnte Frida, nicht zu lange weg zu bleiben, da sie heute die Wohnung zu putzen hatten. Mara erzählte gerade, wie sie bei Herrin Julia im kompletten Ponyoutfit den Sulky gezogen hatte und daß es ihr großen Spaß machte, als eine Frau aus dem Aufzug heraus kam. Sie kam direkt auf sie zu, worauf hin Larissa aufstand und vor ihr knickste. Die Frau begrüßte die Anderen und Larissa stellte sie Mara als Herrin Johanna vor. Sie wünschte ihnen noch viel Spaß und verabschiedete sich dann. Sie und Larissa küssten sich lange, bevor sie ging.

Mara, Larissa, Frida und Vivian unterhielten sich noch eine ganze Weile angeregt. Irgend wann summte Vivians Comm. Sie schaute darauf und machte einige Gesten in Maras Richtung. Diese schaute sie fragend an, da sie nichts verstanden hatte. Fast im selben Moment öffnete sich die Tür des Aufzugs und eine Frau mit rotblonden Haaren kam heraus gelaufen.
»Sag mal bist du denn Wahnsinnig?«, erklang Rebeccas Stimme im selben Moment von der Eingangstür her. »Ich dachte, du hast dich wieder verlaufen.« Sie sah recht aufgebracht aus und alle schauten zu ihr und dann zu Mara.

»Hier sitzt du rum und ich bin seit einer Stunde dabei, dich zu suchen.«, sagte sie verärgert. »Und von euch hätte ich ja zumindest erwartet, daß ihr mir zumindest mal Bescheid sagt, wenn ihr hier schon ein gemütliches Plauderstündchen abhaltet.«, sagte sie zu den Anderen gewandt.
Mara schaute zu ihr, wobei ihr Blick auf die Uhr fiel, die neben der Eingangstür hing. Diese zeigte daß es bereits acht Uhr war. Sie hatte die Zeit vollkommen vergessen und erinnerte sich daran, daß sie schon seit eineinhalb Stunden hätte zurück sein sollen.
Die Frau, die aus dem Aufzug gekommen war sagte »Na, dann hast du sie ja anscheinend gefunden.« Sie ging zu Rebecca und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Beruhige dich erst Mal.«, sagte sie leise.

Mara war aufgesprungen, knickste vor Rebecca und stand nun mit schuldbewusstem Gesicht vor ihr. »Es tut mir leid Herrin«, sagte sie leise »Wir kennen uns aus der Schule und als wir uns unterhalten haben, habe ich die Zeit vergessen.«
»Das habe ich gemerkt. Ich bin schon seit sieben auf der Suche nach dir.«, sagte Rebecca. Sie hatte sich offenbar bereits wieder beruhigt, wie Mara erleichtert zur Kenntnis nahm.
»Es tut mir leid Herrin.«, entschuldigte Mara sich noch einmal. Sie war sich sicher, daß sie jetzt eine Strafe erwartete.

»Schon gut.«, sagte Rebecca mit ruhiger Stimme. »Darüber reden wir nachher noch. Jetzt müssen wir nach Hause. Du musst dich noch duschen und umziehen, bevor wir zu Helen gehen.«
Sie winkte den Anderen zu und bedankte sich bei der Frau die aus dem Aufzug gekommen war. Diese war Vivians Herrin, wie Mara noch erfuhr. Dann ging sie nach draußen. Mara schaute zurück und winkte den Anderen noch einmal, bevor sie ihr folgte.

Schweigend gingen die Beiden den Weg zu Rebeccas Haus. Dort angekommen zog Mara die Stiefel vor der Haustür aus und folgte Rebecca in die Halle. Sie schaute kurz zu Rebecca, die an der Tür auf sie wartete, knickste vor ihr und stellte sich auf das Messingschild, welches in der Mitte der Halle in den Boden eingelassen war.
»Und was bitte wird das, wenn es fertig ist?«, fragte Rebecca ruhig. »Erstens, wenn man eine Strafe erwartet, dann ohne Kleidung, zweitens habe ich gesagt, wir reden später darüber und drittens wäre das für dich doch eher eine Belohnung anstatt einer Strafe, oder?«
Rebecca ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Wortlos ließ Mara das zu und lehnte sich bei ihr an.
»So, und jetzt ab nach oben mit dir. Wenn du fertig bist, dann komm runter.«, sagte Rebecca nach ein paar Minuten und ließ sie gehen. Mara knickste und ging nach oben. Sie hatte vorher bereits ein schlechtes Gewissen, daß Rebecca nach ihr suchen musste, doch nun fühlte sie sich richtig schlecht, weil es dazu kommen musste. Sie ging mit gesenktem Kopf nach oben. Dort zog sie sich aus, nahm den Schlüssel für ihren Gürtel aus dem Schlüsselkasten, Rebecca hatte ihr bereits am Samstag die Bedeutung des roten und grünen Lichts erklärt und ging ins Bad, wo sie diesen auszog und sich duschte. Nachdem sie sich gründlich abgetrocknet hatte, zog sie diesen wieder an. Sie zog eine Tunika an und als sie ihre Haare fertig getrocknet hatte, ging sie nach unten, wo sie Rebecca im Büro fand. Diese saß an ihrem Schreibtisch und schaute sich Möbel in einem Katalog an.

»Setz dich.«, sagte sie und deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
Mara setzte sich und wartete ab, während Rebecca einige Möbel bestellte. Genau so war sie sich vorgekommen als sie im Büro der Schulleiterin gesessen hatte, was während ihrer Schulzeit ein paar Mal vorgekommen war. Nein, jetzt fühlte sie sich wesentlich schlechter als damals. Die Frage, warum das so war, drängte sich in ihr Bewusstsein.
»Ich nehme es dir nicht übel, daß du dich mit den Anderen unterhalten hast. Ich weiß, das ihr in der Schule in der selben Gruppe wart. Und ihr habt euch sicher einiges zu erzählen.«, sagte Rebecca und legte das Pad beiseite. »Ich an deiner Stelle hätte vermutlich auch die Zeit vergessen. Und Frida, Vivian und Larissa kann ich auch keine Vorwürfe machen. Aber auf sie hat niemand gewartet. Ihre Herrinnen sind arbeiten. Solange sie ihre Arbeit rechtzeitig fertig bekommen, wird niemand etwas sagen, wenn sie sich mal irgendwo treffen. Aber dir hatte ich ausdrücklich gesagt, du sollst um halb sieben zurück sein, weil wir noch ein paar Termine haben. Und als du um sieben noch nicht hier warst, habe ich angefangen, mir Sorgen zu machen. Es ist immer noch ziemlich kalt draußen und es hätte dir ja was passiert sein können.«
»Entschuldigung.«, sagte Mara leise und wischte sich eine Träne ab. »Es tut mir leid.«, sagte sie zum wiederholten Male.
»Na ja, morgen kann das nicht mehr passieren.«, sagte Rebecca und stand auf.
Mara stand ebenfalls auf und stellte sich neben den Stuhl. Rebecca kam zu ihr und Mara hatte Angst, was nun passieren würde. Doch Rebecca nahm sie in den Arm und wischte ihr eine Träne ab. »Du brauchst nicht zu weinen.«, sagte sie und fasste ihr mit beiden Händen an die Wangen, wobei sie mit den Daumen noch einige Tränen weg wischte. »Ich habe mir einfach Sorgen gemacht, deshalb war ich ziemlich sauer als ich dich bei Vivian und Larissa gefunden habe.«
Mara schniefte und konnte nichts sagen, daher nickte sie nur leicht. Sie wusste nicht wo hin mit ihren Armen und ließ sie einfach hängen. Am liebsten hätte sie die Arme einfach um Rebecca gelegt und sich bei ihr angelehnt, doch dazu fehlte ihr der Mut. Sie schauten sich eine Zeit lang in die Augen. Mara blieb einfach regungslos stehen und erwiderte Rebeccas Blick.

Rebecca betrachtete Maras Gesicht und schaute in ihre grauen Augen. Sie betrachtete eingehend ihre Sommersprossen die auf den Wangen zu kleinen Inseln zusammen liefen, die Stelle, genau zwischen den Augenbrauen an denen keine einzige davon zu sehen war und bemerkte, daß selbst auf ihren Augenlidern Sommersprossen zu sehen waren.
Sogar auf ihren Lippen befanden sich einige Sommersprossen. Sie betrachtete Maras Lippen eingehend und fragte sich, wie es wären, diese zu küssen. Nur langsam näherte sie sich Maras Gesicht. Mit der Rechten strich sie Mara eine Strähne ihrer roten Haare aus dem Gesicht.

Mara erschauderte, als Rebecca ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und dabei ihre Stirn berührte. Sie bemerkte, daß sie immer näher kam und spürte bereits ihren Atem auf der Haut, was ihr eine wohlige Gänsehaut über den Rücken fahren ließ. Sie hatte noch immer nicht die geringste Ahnung, was sie mit ihren Händen anstellen sollte. Sie erschienen ihr im Moment einfach störend. Sie hinter den Rücken legen kam für sie genau so wenig in Frage, wie sie einfach auf Rebeccas Hüften zu legen, oder gar in ihren Rücken und sie so näher zu sich heran zu ziehen.
Sie spürte wie Rebeccas Rechte ihre Wange herab fuhr, sich über ihren Hals entlang nach unten bewegte bis zu ihrer Schulter, dann ihren Arm herab bis zu ihrer Hand, die sie nach vorne nahm um Rebeccas Hand zu halten. Doch Rebecca fasste sie sanft am Handgelenk und bewegte ihren Arm in ihren Rücken. Maras Hand lag nun in Rebeccas Rücken, nur knapp über ihrem Po.

Noch immer schaute Mara Rebecca in die Augen. Sie glaubte so etwas wie einen fragenden Ausdruck in ihnen zu erkennen. Mara schürzte die Lippen und öffnete sie ein wenig. Sie schloss die Augen, während sie Rebecca mit einem kaum merklichen Druck ihrer Hand zu sich heran zog.
Sie spürte Rebeccas Atem auf ihrer Wange und wie etwas ihre linke Wange berührte. Ihre eigene Nasenspitze berührte nun auch Rebeccas Wange. Sie öffnete den Mund noch ein Stück und erwartete, daß sich ihre Lippen berühren würden. Es dauerte noch eine ganze Ewigkeit, bis sie eine ganz leichte Berührung auf ihren Lippen spürte. Doch diese leichte Berührung reichte aus um die Schmetterlinge in ihrem Bauch erneut Amok laufen zu lassen. Es fühlte sich an als breitete sich der Schwarm von ihrem Bauch aus in ihrem ganzen Körper aus. Zuerst in ihre Brust und dann in ihre Arme und Beine die sie erzittern ließen und dann in ihren Kopf, wo sie ihr die Sinne benebelten und alles Andere als diese Berührungen verbargen.

Als Rebeccas Lippen auf ihren lagen öffnete sie diese weiter und zog sich noch näher zu ihr heran. Es war wie ein Stromschlag der durch ihren ganzen Körper ging und die Schmetterlinge erneut aufscheuchte als sie spürte wie ihre Brüste die von Rebecca berührten, nur getrennt durch zwei Lagen Stoff ihrer Tuniken. Rebeccas Hand spürte sie auf einmal in ihrem Nacken, während die Andere noch ihre Wange hielt. Sie lehnte ihr Gesicht in diese Hand und legte nun ihre Rechte ebenfalls auf Rebeccas Rücken.

Als sie Rebeccas Zungenspitze auf ihrer eigenen spürte, schob sie diese etwas vor und ein Feuerwerk an Gefühlen explodierte in ihr. Sie lehnte sich nun ganz nah an sie an. Rebeccas Zunge umkreiste ihre eigene, erkundete diese vorsichtig und fuhr dann über die Innenseite ihrer Lippen. Das Aroma von Milchkaffee drang in ihre Nase aber auch der Geschmack von Pfefferminz mit einem Hauch Erdbeere. Vor ihrem inneren Auge blitzte das Bild der Zahncremetube auf, die sie auf dem Regal im Bad gesehen hatte.

Es dauerte unendlich lange bis sie den Kuss lösten. Sie schauten sich lächelnd in die Augen und Maras Atem ging schwer und sie wusste einfach, daß sie diesen Moment nie mehr vergessen würde. Das erste Mal in ihrem Leben daß jemand sie geküsst hatte. Natürlich hatte sie vorher schon jemand geküsst. Meistens ihre Eltern aber manchmal auch irgend welche Tanten und Onkel, was sie meist nicht sehr angenehm empfunden hatte, aber diesen Kuss von einem Menschen der nicht zu ihrer Familie gehörte, war etwas ganz Besonderes, etwas was sich nie wiederholen würde, etwas inniges und tiefes, was nur einmal im Leben passierte. Und sie wollte diesen Moment für immer fest halten, eingebrannt in ihrem Gedächtnis.

Rebecca spürte wie Maras Brust sich schnell hob und senkte. Sie spürte ihre Aufregung und das Zittern ihrer Arme. Sie selbst war allerdings nicht weniger aufgeregt. Sie legte die Hand in Maras Rücken und hielt sie einfach fest. Schweigend standen sie eine Weile bewegungslos vor dem Schreibtisch und versuchten sich zu beruhigen.

Rebeccas Comm piepste und vibrierte an ihrem Handgelenk und unterbrach die Stille. Die Stimmung die bis jetzt geherrscht hatte, war verflogen. Als es immer weiter piepste, löste Rebecca die Umarmung nur widerwillig und tippte auf das Comm.
»Sag mal, die Frage, ob du eine Uhr hast, kann ich mir glaube ich, sparen. Aber warum hast du nicht mal drauf geschaut?«, fragte Helen.
Rebecca schaute auf das Comm und sah, daß es bereits zehn Uhr war.
»Helen, tut mir leid, aber ich habe die Zeit vergessen.«, sagte sie.
»Na, dann seh mal zu. Ich bin noch zwei Stunden in meinem Büro.«, antwortete Helen. Rebecca konnte sie leise kichern hören.
»In Ordnung. Wir machen uns gleich auf den Weg.«, sagte Rebecca und beendete das Gespräch.

»Das hatte ich in dem Trubel vollkommen vergessen.«, sagte sie entschuldigend zu Mara. Sie löste die Umarmung nun endgültig, streichelte ihr aber noch einmal über die Wange. Am Liebsten wäre sie jetzt mit Mara ins Wohnzimmer gegangen und hätte sich mit ihr auf die Couch gesetzt, doch sie hatten auch noch andere Termine. Außerdem musste sie noch mit Scarlett sprechen und einen neuen Termin ausmachen, fiel ihr siedend heiß ein. Sie hatte vollkommen vergessen, daß sie sich mit ihr treffen wollte um mit der Planung von Vivians und Veras Hochzeit anzufangen.
Sie hätte nie gedacht, daß es einmal so weit kommen würde, daß sie so viel vergessen würde. Dies bereitete ihr ein schlechtes Gewissen.

Dennoch fiel es ihr schwer, sich nun endgültig von Mara zu lösen. Sie seufzte leise und sagte zu Mara »Ich glaube, wir müssen wirklich los. Helen ist zwar eine ganz Liebe, aber sie kann auch mal ziemlich ungeduldig werden.«
Mara war irgendwie noch in dem Moment gefangen und brauchte ein Wenig um wieder ins Hier und Jetzt zurück zu kommen. »Wer ist diese Helen eigentlich?«, fragte sie.
»Helen? Sie ist hier sowas wie die oberste Serva. Sie ist für alle Serva hier irgendwie Verantwortlich. Wenn es irgendwo ein Problem gibt, dann versucht sie zu vermitteln. Außerdem ist sie auch Lehrerin an der Schule hier und sie nimmt auch die Registrierungen hier vor. Deshalb müssen wir auch zu ihr.« erklärte Rebecca.

Sie verließen das Haus und gingen zu dem Elektroauto welches vor der Tür stand. »Kannst du fahren?«, fragte Rebecca.
»Ja Herrin.«, erwiderte Mara.
»Prima, dann bitte. Ich zeig dir, wo es lang geht.«
Mara hielt Rebecca die Beifahrertür auf und stieg dann selbst auf den Fahrersitz. Rebecca zeigte ihr den Weg und so fuhren sie, für Maras Geschmack etwas langsam, zum Verwaltungsgebäude.
»Wo müssen wir den noch alles hin?«, wollte Mara wissen.
»Erst zu Helen, dann zu Doktor Edwards, da wirst du gründlich untersucht. Dann müssen wir noch zur Ausgabe, da bekommst du dein Comm, damit sowas wie vorhin nicht noch einmal passiert.« Bei diesem Satz wurde Mara rot und schaute stur nach vorne auf die Straße. »Und wenn dann noch Zeit ist, fahren wir mal bei Trish vorbei. Sie hat allerdings ein eher persönliches Interesse daran, alle neuen Serva kennen zu lernen.«, zählte Rebecca auf.
»Ein persönliches Interesse?«, hakte Mara nach.
»Sie hat ein Tattoo- und Piercingstudio. Für die Firma verwandelt sie für irgendwelche Messen auch schon mal Dinge die hier hergestellt werden in wahre Kunstwerke und nebenbei ist sie Künstlerin. In einem ihrer Kunstwerke will sie alle Serva hier verewigen. Lucy, ihre Dommse, entwirft Kleider für die Firma. Larissa hatte Silvester einen ihrer Entwürfe getragen, das sah richtig toll aus. Aber diese Sachen sind nicht für jede was.«
»Wieso das denn? Sind sie so extravagant?«, fragte Mara.
»Das nicht unbedingt. Aber am Besten, lässt du dir das mal bei Gelegenheit von Larissa zeigen. Dann weißt du, was ich meine.«, sagte Rebecca mit einem Augenzwinkern.

Vor dem Verwaltungsgebäude stellten sie den Wagen ab und gingen zum Haupteingang. Rebecca ging am Empfang vorbei zu den Aufzügen und sie fuhren nach oben.
»Erschreck bitte nicht, wenn du Helen siehst, sie sieht etwas ungewöhnlich aus.«, sagte Rebecca und klopfte an die Tür zu Helens Büro. Von drinne erklang ein lautes »Herein.« und sie öffnete die Tür und ging, gefolgt von Mara, hinein.

»Schönen guten Morgen.«, sagte Helen und grinste die Beiden breit an.
»Morgen Helen.«, sagte Rebecca. »Tut mir wirklich Leid, daß wir so spät sind aber es ist was dazwischen gekommen und ich habe den Termin vollkommen vergessen.«
Mara hatte bei Helens Anblick Rebeccas Hand gesucht und hielt diese fest. »Eleni« entfuhr es ihr.
Helen sah erstaunt auf und auch Rebecca schaute Mara fragend an. »Kennt ihr euch?«
»Entschuldigung.«, sagte Mara »Aber Sie sehen genau so aus wie jemand aus einem Buch was ich mal gesehen habe. Unter dem Bild stand in griechisch ’Eleni’ geschrieben.«, erklärte Mara.
»Interessant.«, sagte Helen. »Was war das denn für ein Buch? Und wo hast du das denn gesehen?«
»Das war ein Foliant in dem viel auf Griechisch stand. Da waren seltsame Zeichnungen drinne und Bilder. Das liegt im Laden von Herrin Andrea. Ich hab es in einen Schaukasten geschlossen, damit es nicht beschädigt wird.«, sagte Mara.
»Das hört sich vernünftig an. Aber ich denke, wenn das Buch in Griechisch geschrieben war, kann ich das ja nicht sein, deren Bild du gesehen hast. Das war sicher nur Zufall.«, sagte Helen.
»Verstehe.«, sagte Rebecca. »Helen, das ist Mara, Mara, das ist Helen.«, stellte sie die Beiden einander vor. Helen lächelte Mara an und zeigte ihr dabei ihre langen, spitzen Zähne. Darauf hin trat Mara einen Schritt zurück.
»Keine Angst, ich beiße nur Leute, die einer Serva etwas antun wollen. Also wenn Rebecca dich ungerecht behandeln sollte, sag mir Bescheid.«
»Lass den Quatsch.«, sagte Rebecca. »Sonst glaubt sie das nachher noch.«
Helen lachte laut und begann dann damit, Maras Registrierung zu ändern, so daß sie nun ganz offiziell Rebeccas Serva war.
»So, damit gehörst du nun Rebecca. Ihr dürft euch jetzt küssen oder so ähnlich.«, sagte Helen.
»Ich wusste gar nicht, daß das dazu gehört.«, sagte Rebecca verwundert.
»Tut es nicht, aber ich übe schon mal. Ich hab eine Weiterbildung zur Standesbeamtin gemacht und werde demnächst vereidigt.«, sagte Helen.
»Na, dann.«, sagte Rebecca, lächelte, fasste Mara im Nacken, zog sie zu sich heran und gab ihr einen kurzen Kuss.
»Aber ich bezweifele, daß du Vivians und Veras Trauung durchführen wirst, so viel Angst wie Vivian immer vor dir hat.«, sagte Rebecca grinsend.
»Ob du es glaubst oder nicht, aber es sind die Beiden, wegen denen ich das mache. Die Beiden haben mich nämlich gefragt, ob ich sie trauen will.«, sagte Helen.

Rebecca und Helen unterhielten sich noch etwas, wobei Mara ihnen lediglich zu hörte. Als Rebecca sie gerade noch einmal geküsst hatte, hatten die Schmetterlinge in ihrem Bauch wieder verrückt gespielt. Sie schaute Rebecca immer wieder an.
Nach einer Weile verabschiedete Rebecca sich von Helen und sie und Mara verließen das Büro. Danach gingen sie eine Etage nach unten. ’Ausgabe’ stand auf dem Schild neben der Tür an die Rebecca klopfte.

Der Raum war recht groß aber außer einigen Stühlen, einer Stellwand und einem Körperscanner war er leer. Auf einer Seite gab es einen Tresen hinter dem eine Frau stand und Rebecca freundlich mit einem »Du schon wieder?« begrüßte.
»Ja, ich mal wieder. Aber ich hoffe ja, daß das das letzte Mal ist.«, antwortete Rebecca.
»Na, mal sehen. Was soll’s denn sein? Ich hab hier nämlich gar nichts stehen.«, sagte die Frau.
»Eigentlich braucht Mara auch nur ein Comm und außerdem eine ganze Menge Chips für ihre Wäsche. Sonst hat sie schon alles.«
»Na, wenn’s weiter nichts ist.« Die Frau griff unter den Tresen und holte etwas hervor, was aussah, wie eine Rolle Klebeband. »Wie viele sollen es denn sein?«, fragte sie.
Rebecca schaute Mara fragend an.
»Ich weiß nicht, aber ich glaube, ich habe ganz schön viele Sachen.«, sagte sie.
»Das stimmt. Gib uns doch erst Mal fünfzig Stück. Wenn die nicht reichen, können wir ja noch mehr holen.«, sagte Rebecca.
Die Frau tippte einige Nummern von der Rolle in ein Pad. »Das sind siebzig Stück. An jedes Kleidungsstück so anbringen daß sie möglichst nah am linken Fuß sind. Und bei Socken, Schuhen und Handschuhen bitte an beide einen anbringen.«, erklärte sie und gab Rebecca die Rolle, welche sie an Mara weiter gab.
»Was für ein Comm soll es denn sein?«, fragte die Frau.
»Wie? Das kann man sich jetzt aussuchen?«, fragte Rebecca erstaunt.
»Naja, für Serva gibt’s nur die für den Arm. Aber man kann sich aussuchen ob man ein kleines oder ein großes haben will.«
»Dann ein kleines bitte.«, sagte Rebecca.
Die Frau holte eine Schachtel unter dem Tresen hervor, und holte aus dieser ein Comm heraus, wie es auch Rebecca trug. Sie tippte etwas von der Schachtel in ihr Pad und gab es Mara. »Du hältst es an deinen ID-Chip und legst es an den Arm an. Wenn du es ausziehst, musst du es vor dem Anziehen wieder an den Chip halten, damit es funktioniert. Deine Pin musst du nach dem Anlegen eingeben, wenn du eine festgelegt hast.
Mara nickte, hielt das Comm an die Stelle an der sich der ID-Chip in ihrem Arm befand und legte es sich ums Handgelenk. Sie tippte darauf herum und sah, daß sie bereits ziemlich viele Kontakte angehäuft hatte, seit sie zu Herrin Julia gekommen war.
»Dankeschön.«, sagte sie zu Rebecca.
»Bedank dich dafür nicht bei mir. Jede die hier wohnt bekommt ein Comm. Ist auch besser so, damit sowas wie heute Morgen nicht noch mal passiert.«, sagte Rebecca schmunzelnd.
Mara schaute sie verlegen an. »Entschuldigung.«, sagte sie leise.

Sie verabschiedeten sich von der Frau und verließen die Ausgabe und das Verwaltungsgebäude. Doch sie gingen darum herum zu einem anderen Eingang der sich an dessen Seite befand. Dort befand sich eine große Krankenstation. Am Empfang meldete Rebecca sie an und sie wurden sofort in ein Behandlungszimmer gebracht. Eine Ärztin kam herein und begrüßte sie freundlich.
Mara musste sich ausziehen und die Ärztin untersuchte sie gründlich. Auch hier waren sie recht schnell fertig und so gingen sie zurück zu der Bahn die sie wieder nach Hause brachte.

- - -

Die Kamera am Eingang zum Bergwerk hatte wieder einmal die Sekretärin aufgezeichnet, die mit einer großen Box hinein gefahren war. Auch die winzige Kamera, die sie am Eingang des Privatspielplatzes der Chefin angebracht hatte, hatte etwas aufgezeichnet. Es war wieder die Sekretärin, die zwei junge Frauen aus der Box zerrte, die offenbar bewusstlos waren, und sie zum Eingang des Spielplatzes schleifte.

Nun stand Claudia im ersten Raum des Spielplatzes. Sie hatte zwar alle Spielgeräte ausgeschaltet, aber anscheinend hatte diese Linda irgend etwas mit dem Programm angestellt. Denn als sie den Raum betreten hatte, die Tür hatte sie wie üblich mit Klebeband so gesichert, daß sie nicht zufallen konnte, war genau das passiert. Das Klebeband war zerschnitten, so als ob jemand eine Klinge an der Tür angebracht hatte, um genau das zu verhindern. Eine schleimige Masse tropfte aus den Düsen an der Decke auf sie herab und hüllte sie langsam ein. Obwohl sie sich in eine Ecke gestellt hatte, reichte das nicht aus um den Tropfen der Masse auszuweichen.

Die zweite Tür des Raumes, die zu dem Zimmer mit dem Bett führte, war verschlossen, obwohl sie sie eben selbst vom Steuerrechner aus geöffnet hatte. Nun war sie in diesem Raum gefangen und dieser hatte sich bereits knöcheltief mit diesem Schleim gefüllt. Zwar gab es Abflüsse aber diese befanden sich in einer Höhe von ungefähr eineinhalb Metern, so daß es irgendwann ziemlich schwer werden würde, durch den Raum hindurch zu gehen.


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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:16.10.17 12:22 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat

Die Kamera am Eingang zum Bergwerk hatte wieder einmal die Sekretärin aufgezeichnet, die mit einer großen Box hinein gefahren war. Auch die winzige Kamera, die sie am Eingang des Privatspielplatzes der Chefin angebracht hatte, hatte etwas aufgezeichnet. Es war wieder die Sekretärin, die zwei junge Frauen aus der Box zerrte, die offenbar bewusstlos waren, und sie zum Eingang des Spielplatzes schleifte.


Da kann man nur hoffen, das sie es auch abgespeichert hat, und es noch rechtzeitig gefunden wird.

Denn vermutlich hat die Cauch die Kammeras manipuliert, so dass ohne Speicherung die Aufzeichnung von vor ein paar Tagen eingespielt wird.

Wenn Claudia glück hat, hat sie auch ihren Befreiungsversuch auf dem anderen Rechner aufgezeichnet.

Dann könnte der Sekretärin endlich das Handwerk gelegt werden.

DANKE HeMaDo
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:16.10.17 21:34 IP: gespeichert Moderator melden


heißt er jetzt

Sherlock Zwerglein

oder

Zwerglein Holms

hihihi


Da sieht man mal wie die Leute bei deinen Geschichten mitfiebern HeMaDo

Gruß Gozar
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:16.10.17 21:45 IP: gespeichert Moderator melden


Ein Vögelchen hat mir einiges verraten. Aber das will ich gar nicht sagen. Vielleicht wird Larissa ja Präsidentin. Oder Frida wird die erste Serva, die eine Schule in der Kolonie auf dem Mond eröffnet?

Aber wie heißt es so schön:
"Wie es wirklich weiter geht, seht ihr, wenn das Licht aus geht."

Doch das Licht wird erst einmal ein paar Tage an bleiben müssen. Samstag finde ich den Schalter vielleicht wieder.

Bis dahin kann ich nur als Beschäftigungstherapie empfehlen, mal Kartoffelwaffeln zu probieren.

HeMaDo



[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 16.10.17 um 21:46 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:16.10.17 22:03 IP: gespeichert Moderator melden


Na die müssen ja nen großen Verschleiss an Fahrzeugen haben. Mit dem Auto ins Zentrum und mit der Bahn wieder heim.
Oder gibts auf Horizon nen Abhol-Bringservice?

Aber wie immer SUPER geschrieben.

Danke für die Fortsetzung.

Gruss
Chrissi

P.S.: Kann denn kein Stromausfall sein, das die Lampen schon eher ausgehen?
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:16.10.17 22:33 IP: gespeichert Moderator melden


Die Fahrzeuge gehören zum Gelände. Die kann man an "öffentlichen" Punkten wie der Verwaltung und dem Zentrum zum Beispiel mit nehmen oder auch stehen lassen. Sie sind niemandem persönlich zugeordnet. Außer natürlich man reserviert sich eines.
Wenn man es aber irgend wo stehen lässt und mit der Bahn nach Hause fährt, muss man eben auch die Bahn nehmen um wieder irgend wo hin zu kommen oder halt laufen.



Zitat

P.S.: Kann denn kein Stromausfall sein, das die Lampen schon eher ausgehen?


Ich fürchte, das Stromnetz hat in den vierhundert Jahren an Zuverlässigkeit einiges zugelegt. Und falls doch einmal etwas ausfallen sollte, gibt es zudem recht zuverlässige Notstromaggregate.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:17.10.17 18:29 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Denn vermutlich hat die Cauch die Kammeras manipuliert, so dass ohne Speicherung die Aufzeichnung von vor ein paar Tagen eingespielt wird.


Tja,da hat der Fehlerteufel zugeschlagen.
Das kommt davon, wenn man es vor dem Absenden nicht noch mal durchliest.
Es sollte natürlich so

Denn vermutlich hat Linda auch die Kammeras manipuliert, so dass ohne Speicherung, die Aufzeichnung von vor ein paar Tagen eingespielt wird.
heißen

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Gruß vom Sherlock Zwerglein


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Zwerglein am 17.10.17 um 18:37 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:21.10.17 10:17 IP: gespeichert Moderator melden


Resigniert warf Claudia die Rolle Klebeband quer durch den Raum. Diese traf die zweite Tür mit einem lauten Knall. Sie hörte, wie jemand an diese Tür klopfte und vernahm Stimmen dahinter, die offenbar um Hilfe riefen. Das mussten diese beiden Frauen sein, die die Sekretärin herein gebracht hatte. Laut fluchend tippte sie auf ihrem Comm herum und fragte sich, wen sie nun anrufen sollte. Sie schimpfte auf die Sarai, daß sie sie ganz alleine hier her geschickt hatte. Aber sie wusste auch, daß es hier normalerweise nichts gegeben hätte, was die Anwesenheit einer zweiten Agentin gerechtfertigt hätte. Erst als herausgekommen war, daß diese Sklavenhändler hier einen Stützpunkt aufgebaut hatten, wurde das ganze Ausmaß dieser Aktion sichtbar. Doch da war es wohl bereits zu spät um noch jemanden zu schicken. Und die Sarai konnte ihr jetzt auch nicht mehr helfen. Sie wusste, daß diese mittlerweile ganz andere Probleme hatte und war sich darüber im klaren, daß sie nun ganz auf sich alleine gestellt war. Sie durchsuchte die Kontakte ihres Comms und tippte einen davon an.

»Was ist denn jetzt los? Ich hab mich gerade ins Bett gelegt. Kannst du nicht später noch mal anrufen?«, fragte Nadine. Sie hörte sich verschlafen an.
»Du liegst sowieso alleine im Bett. Es ist also vollkommen egal, ob du noch ein oder zwei Stunden länger wach bleibst.«, sagte Claudia. Noch ehe sie weiter sprechen konnte, hatte Nadine das Gespräch beendet.
Sie tippte noch einmal auf Nadines Kontakt. »Bleib jetzt bloß dran. Es geht um Leben und Tod.«sagte sie, nachdem Nadine das Gespräch angenommen hatte, noch bevor diese etwas sagen konnte.
»Was willst du? Lass mich doch einfach schlafen.«, maulte Nadine.
»Hör zu, Linda hat wieder zugeschlagen. Ich bin gefangen und ich brauche deine Hilfe, bevor sie hier her kommt und mich findet.«, sagte Claudia.
Nadine war sofort hellwach. »Was muss ich machen?«
»Zieh dir was an und dann fährst du durch Tor eins raus, etwa zwei Kilometer nach Osten. Da findest du auf der linken Straßenseite einen Parkplatz. Und bring mir was sauberes zum Anziehen und ein paar Handtücher mit. Und Werkzeug.«
»Das Werkzeug muss ich erst holen. Das kann etwas dauern.«, sagte Nadine.
»Nimm einfach das, was du zu Hause hast. Das reicht aus.«
»Verdammt, woher weißt du das?« Nadine fragte sich, ob Claudia mitbekommen hatte, daß sie einen kompletten Werkzeugsatz hatte mitgehen lassen.
»Ist doch jetzt vollkommen egal. Ich werd es bestimmt niemandem verraten. Wenn du auf dem Parkplatz bist, dann melde dich wieder bei mir.«, sagte Claudia.
»In Ordnung. Sonst noch was?«, fragte Nadine. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, was los war, doch es klang dringend.
»Ja, zieh dir nette Unterwäsche an und eins deiner Holzfällerhemden. Die sehen Sexy bei dir aus.«, sagte Claudia trocken.
»Willst du mich verarschen?«, rief Nadine.
»Das mit der Unterwäsche war ein Scherz. Und jetzt beeil dich bitte.«

Eine viertel Stunde später stand Nadine mit einem Rucksack, in dem sich die Sachen, die Claudia haben wollte befanden, und einem Werkzeuggürtel auf dem Parkplatz und tippte auf ihrem Comm deren Nummer an.
Mit einem ungeduldigen »Na Endlich. Das wird auch langsam Zeit, mir steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals.«, meldete sich Claudia. »Auf der anderen Straßenseite findest du einen schmalen Trampelpfad. Den musst du ungefähr 500 Meter weit gehen, bis du zu einer kleinen Lichtung kommst.
Nadine nahm den Rucksack auf die Schultern und überquerte die Straße. Tatsächlich gab es dort zwischen zwei Büschen eine Lücke. Sie sprang über den Graben und sah dort tatsächlich einen schmalen Pfad, der offenbar schon seit längerem nicht mehr benutzt worden war. Überall hingen Zweige über und an manchen Stellen war er kaum noch zu erkennen. Sie folgte dem Pfad und kam nach einer Weile tatsächlich auf eine kleine Lichtung, die komplett von Büschen umwachsen war. Sollte allerdings jetzt jemand zufällig hier entlang gehen, würde er unweigerlich ihre Spuren in dem aufgeweichten Boden sehen und ihr folgen können. »Ich hab die Lichtung gefunden.«, sagte sie in ihr Comm.
»Gut. Irgendwo an einem Baum, so ungefähr in zweieinhalb Metern Höhe gibt es einen kleinen, losen Ast.«, erklärte Claudia. »Den ziehst du nach unten.«
Nadine schaute sich um und fand tatsächlich einen Ast, der auf den zweiten Blick nicht hier her zu gehören schien. Sie zog an diesem Ast. Sie hörte ein leises Summen und unter dem Ast öffnete sich eine Klappe in dem Baum hinter der sich ein Tastenfeld befand.
»Hier sind ein paar Tasten, wie geht’s weiter?«, fragte sie Claudia.
»Gib den Code ein. 77348942«, antwortete diese.
Nadine gab den Code ein, eine grüne Lampe leuchtete und die Klappe verschloss das Zahlenfeld wieder.

Zunächst passierte gar nichts, doch dann hörte sie hinter sich ein Geräusch. Im Boden hatte sich ein Loch aufgetan. Sie ging hin und sah, daß es sich um eine Art Falltür handelte. Die Tür selbst war offenbar recht gut getarnt, denn an ihr befanden sich noch Erde, Moos und einige Zweige.
»Hier ist ein Loch im Boden.«, sagte sie zu Claudia.
»Gut. Du gehst da rein und kletterst die Leiter ein Stück runter. Da findest du einen Schalter. Mit dem geht das Licht an und die Klappe geht wieder zu. Wenn die Klappe zu ist, dann nimmst du einen Schraubenzieher und verkeilst sie.«
Zögernd kletterte Nadine in das dunkle Loch. Nach etwa zwei Metern fand sie den Schalter und drückte auf diesen. Über sich hörte sie ein Geräusch als die Klappe sich schloss und einige Lampen gingen an, die den Schacht in dem sie sich befand in ein spärliches Licht tauchten. Sie holte einen großen Schraubenzieher aus ihrem Werkzeuggürtel und klemmte diesen zwischen der Klappe und einem Schlitz in der Wand fest. Sie hoffte, daß die Klappe so nicht mehr zu öffnen war. Nun kletterte sie die Leiter herunter bis sie vor einer weiteren Falltür ankam.
»Hier geht’s nicht mehr weiter.«, sagte sie. »Hier sind wieder Tasten.«
»Gib den selben Code ein wie oben.«, sagte Claudia. Nadine tat wie geheißen und tippte den Code ein. Unter ihr öffnete sich eine weitere Klappe und unter ihr rutschte eine weitere Leiter lautstark herunter und schlug auf dem Boden auf. Sie kletterte auch diese herunter und fand sich in einem Kontrollraum wieder, den sie schon einmal gesehen hatte. An der Wand befanden sich mehrere Monitore und in der Mitte des Raumes gab es einen Tisch auf dem drei Computer standen.
»Ich bin in dem Kontrollraum von diesem Spielplatz für Perverse.«, erklärte sie Claudia.

»Gut.« sagte Claudia »Als Erstes verkeilst du die Tür. Dann schaltest du die Computer an. Alle drei.«
Nachdem Nadine das getan hatte und sich an den Tisch gesetzt hatte, erschienen die Bilder der Kameras auf den Bildschirmen an der Wand. Auf den Monitoren auf dem Tisch sah sie einen Grundrissplan des gesamten Spielplatzes. Auf einem der Bildschirme an der Wand sah sie einen Raum der hell erleuchtet war. In diesem stand eine Flüssigkeit ziemlich hoch und aus dieser Flüssigkeit ragten Claudias Kopf und ihre Arme heraus. Es war ein ziemlich groteskes Bild, wie sie fand. »Ich sehe dich. Was jetzt? Soll ich die Türen auf machen?«
»Bloß nicht. Wenn du das machst, verteilt sich dieses Zeug im Gang. Du musst es erst mal ablaufen lassen. Vor dir auf den Monitoren müsstest du sowas wie einen Plan sehen. Da sind verschiedene Symbole. Du musst nachsehen, mit welchem sich das Zeug hier verflüssigen lässt und es ablaufen lassen.«, erklärte Claudia.

Nadine schaute auf den Plan und überlegte in welchem Raum Claudia sein konnte. Auf dem Bildschirm an der Wand sah sie eine Nummer. Diese fand sie auch auf dem Plan wieder. Sie tippte eines der Symbole an. Es erschien eine Liste mit nur spärlich beschriebenen Optionen.
»Hier stehen nur Sachen die ich nicht verstehe. Wer macht sowas denn?«, fragte sie.
»Jemand der selbst weiß, was das heißt. Wenn es nicht irgend wo eine Übersetzung gibt, dann musst du sie einfach der Reihe nach durch probieren.«, sagte Claudia. Sie schaute nicht sehr begeistert aus. »Fang am Besten unten an.«
Nadine tippte die unterste Option in der Liste an. Zunächst geschah nichts, doch dann erscheinen einige Textzeilen auf einem der anderen Monitore. Die erste davon wurde gelb, dann grün. ’Zulauf stoppen’« stand dort.
»Gut, du hast es schon mal geschafft, daß nicht noch mehr von diesem Zeug hier rein läuft.«, hörte sie Claudia sagen. »Jetzt seh zu daß du das Zeug wieder verflüssigst.«
Die Zeile mit dem Texte ’Verflüssigen’ leuchtete erst gelb und nach einer ganzen Weile grün. Nun leuchtete die nächste Zeile auf ’Manipulatoren aktivieren’ stand dort.

»Ähm, ich glaube, ich hab hier was falsches gedrückt.«, sagte Nadine als sie die weiteren Zeilen las. »Aber hier gibt es keine Möglichkeit zum Abbrechen.«
»Verdammt. Irgend was zieht mir die Klamotten aus. Tu was verdammt noch Mal.« schrie Claudia.
Nadine tippte auf dem Monitor herum aber es gab nirgend wo eine Option etwas abzubrechen. Doch bereits nach kurzer Zeit konnte sie das Feld wieder an tippen. Sie wählte eine andere Option, worauf hin wieder einige Textzeilen erschienen. Ein Zahlenfeld erschien ebenfalls. Dort stand eine Zehn.
»Ich hab wieder was gedrückt, aber nun gibt es nur ein Eingabefeld für Zahlen. Da steht eine Zehn.«, sagte sie in ihr Comm.
»Das klingt nicht danach daß diese Brühe hier abgesaugt wird. Ich weiß, das es hier nichts gibt, was jemandem gefährlich werden kann. Gib einfach eine eins ein.«, sagte Claudia genervt.
Nadine tippte eine Eins ein und bestätigte die Eingabe. Auf dem anderen Monitor erschien nun ein Countdown, der von elf Minuten an rückwärts zählte. Sie hätte anscheinend vorher die Zahlen löschen müssen.

»Was passiert jetzt?«, fragte sie Claudia.
»Woher soll ich das wissen. Das weiß höchstens die Chefin. Die hat dieses perverse Zeug hier selber programmiert. Ich glaube… Ach du Scheiße«, rief Claudia nun aus »Das geht mir zwischen die Beine.«

Aus dem Augenwinkel bemerkte Nadine eine Bewegung. Sie schaute auf und sah auf einem der Bildschirme die Sekretärin der Chefin. Sie schaute auf die Nummer der Kamera und dann auf den Plan. Die Sekretärin stand in dem Gang, nur durch die verkeilte Tür von ihr selbst getrennt.
»Claudia, diese Sekretärin ist hier. Was soll ich machen?«
Claudia hatte angefangen laut zu stöhnen und sagte mit zusammen gepressten Lippen »Ich kann dir grad nicht viel helfen, was auch immer das ist, es f***t mich gerade. Versuch...« sie stöhnte laut auf »versuch, sie irgend wo einzusperren.«

Nadine versuchte, die Ruhe zu bewahren. Sie tippte auf das Symbol der Eingangstür. Wenigstens standen hier die möglichen Optionen verständlich da. Sie tippte auf Verriegeln. Die Tür leuchtete im Plan nun rot auf, wie auch bereits alle anderen Türen. Aber sie musste sie noch aus dem Gang heraus bekommen. Also entriegelte sie die Tür die der Eingangstür gegenüber war. Doch die Sekretärin machte keine Anstalten, den Gang zu verlassen. Statt dessen konnte Nadine hören, daß diese sich an der Tür zu schaffen machte, die sie von ihr trennte. Hektisch überlegte sie, was zu tun war und stellte sich vor die Tür. Dort klemmte sie den Fuß gegen diese und versuchte nachzudenken. Daß Claudia immer noch laut stöhnte, war dabei nicht sehr hilfreich.
Sie durchsuchte ihren Werkzeuggürtel und fand eine kleine Flasche mit einem Spray mit dem man Bauteile kühlen konnte. Sie nahm die Flasche aus dem Gürtel heraus und drückte probehalber einmal darauf. Es bildete sich ein weißer Nebel, der sich langsam im ganzen Raum verteilte. Dieses Spray war zwar nicht unbedingt giftig aber in höherer Konzentration verdrängte es die Luft.

Die Sekretärin trat gerade gegen die Tür, die dank des Schraubenziehers mit dem sie diese verkeilt hatte zwar nicht auf ging, aber lange würde diese vermutlich nicht mehr halten.
Schnell nahm sie die Sprühflasche, hielt sie an den Spalt zwischen der Tür und dem Fußboden und drückte auf das Ventil. Sofort hörte der Lärm den die Sekretärin machte auf. Auf dem Bildschirm konnte sie sehen, daß diese zurückwich und durch die Eingangstür verschwinden wollte. Doch diese war verriegelt. Hektisch versuchte sie die nächste Tür zu öffnen, das war die zu dem Raum in dem Claudia sich befand, doch auch diese war verriegelt. Nun versuchte sie die nächste Tür zu öffnen, das war die, welche Nadine eben entriegelt hatte. Sie ging durch diese hindurch und warf sie hinter sich zu. Nadine lief zu dem Rechner und verriegelte die Tür ebenfalls. Nun befand sich die Sekretärin in dem nächsten Gang, von dem aus vier weitere Türen ab gingen. Nadine entriegelte auch hier die Tür die der Eingangstür gegenüber lag. Doch die Frau machte keine Anstalten, den Gang zu verlassen.

Nadine hoffte inständig, daß die Türen hielten. Sie nahm den Schraubenzieher unter der Tür heraus und schaute in den Gang. Das Kältemittel hatte sich mittlerweile verflüchtigt. Sie nahm die Sprühdose und sprühte unter der Tür hinter der die Sekretärin sich befand hindurch das Mittel in den Gang. Sie hörte einen Aufschrei und ein lautes Fluchen, kurz darauf das Schlagen einer Tür.
Sie ging zurück in den Kontrollraum und sah auf den Bildschirmen nach der Frau. Diese befand sich nun in einem nur schwach beleuchteten Raum. Schnell verriegelte Nadine die Türen so daß die Frau in dem Raum gefangen war.

Sie atmete erleichtert auf und wandte sie sich wieder Claudia zu, die sie noch immer stöhnen hörte. Offenbar machte ihr das, was auch immer gerade passierte nicht wenig Spaß. Denn die Geräusche die sie von sich gab waren recht eindeutig.
Sie versuchte, den Countdown abzubrechen, doch dies ging offenbar nicht. Aber der Countdown lief auch nur noch zwei Minuten. So lange konnte sie Claudia auch noch etwas Spaß gönnen, fand sie. Und wenn es ihr keinen Spaß machte, dann war das eben dafür, daß sie sie aus dem Bett geworfen hatte.

Als der Countdown endlich abgelaufen war und Claudias stöhnen verstummte, versuchte sie es noch einmal, sie zu befreien. Es gab nur noch zwei Optionen, die sie noch nicht ausprobiert hatte und die nicht grau hinterlegt waren. Sie wählte die erste der Beiden und sah auf dem Bildschirm an der Wand daß die Flüssigkeit in der Claudia steckte tatsächlich verschwand. Claudia fiel auf alle Viere und Nadine sah, daß sie nur noch ihr Oberteil trug. Ihre Hose lag in mehrere Stücke gerissen auf dem Boden. An ihrem ganzen Körper war Claudia von der Flüssigkeit bedeckt, deren Reste gerade in einem Ablauf im Boden verschwanden. Nadine entriegelte die Tür des Raumes und ging in den Flur. Dort öffnete sie die Tür und hielt sie auf. Claudia kam heraus gekrabbelt, stand auf und lehnte sich an die Wand.
»Meine Fresse, das ist wirklich pervers.«, sagte Claudia und versuchte zu Atem zu kommen. Nadine ging in den Kontrollraum und holte die Handtücher aus dem Rucksack.

In diesem Moment hörte sie ein Geräusch und als sie in den Gang zurück kam, stand die Chefin in der Eingangstür. Sie ging auf Claudia zu, holte weit aus und gab ihr einen ziemlich harten rechten Haken, der Claudia gegen die Wand warf. »Linda. Endlich hab ich dich erwischt du verdammte Schlampe. Du machst mir hier nicht alles kaputt.«, schrie sie und schlug noch einmal fest zu. »Ich habe dich von der Straße geholt. Und das ist der Dank dafür. Aber jetzt habe ich die Beweise, die ich brauche. Die werden dich mindestens zehn Jahre hinter Gitter bringen.«

»Halt!«, schrie Nadine, als die Chefin noch einmal zuschlagen wollte. Diese wandte sich um und sah sie unverwandt an. »Das ist nicht Linda. Die habe ich da hinten eingesperrt.«, schrie sie die Chefin an.
Diese ließ von Claudia ab und schaute erstaunt zu Nadine und dann zu Claudia. »Verdammt, was macht ihr denn hier? Ich kenne euch doch.«

»Sie hat irgend wo in einem der Dörfer in der Gegend zwei Frauen entführt und hier eingesperrt. Ich wollte die Frauen raus holen aber dann war ich selber hier gefangen. Nadine war gerade dabei, mich hier raus zu holen, da ist diese Linda hier aufgetaucht.«
»Ich habe sie in dem Raum am Ende des Flures eingesperrt.«, sagte Nadine.

»Und wer seid ihr Beiden nun wirklich? Ich glaube nicht, daß ihr ganz normale Arbeiterinnen seid.«, sagte Emylia und half Claudia auf.
»Nadine schon. Was mich angeht, das würde ich gerne nicht in alle Öffentlichkeit tragen. Aber erst mal sollten wir die Beiden Frauen da raus holen und uns um ihre Sekretärin kümmern.«, sagte Claudia und rieb sich das Kinn. »Übrigens, Sie haben einen ganz ordentlichen rechten Haken.«
»Danke. Habe lange geübt.«, sagte Emylia »Der Sicherheitsdienst kommt gleich, die kümmern sich dann um die beiden Frauen. Aber ich will jetzt erst mal von Linda ein Geständnis haben.« Sie ging in den Kontrollraum und begann auf den Monitoren herum zu tippen. Nadine schaute fasziniert auf die Bildschirme an der Wand als sie sah, was nun passierte.
»So, wir haben jetzt ein wenig Zeit. Linda ist erst einmal beschäftigt. Jetzt können wir uns erst einmal etwas unterhalten, und wenn mir Ihre Antworten nicht gefallen, dann leisten Sie Linda Gesellschaft.« Emylia deutete auf einen der Bildschirme wo zu sehen war, daß in dem Raum in dem Linda sich gerade befand am Boden mehrere bunte Lichter aufleuchteten.

»Danke, ich verzichte.«, sagte Claudia. »Ich habe zwei Stunden in diesem Zeug gesteckt und bin dann von irgend was gef***t worden. Das reicht mir vollkommen.« Sie nahm die Handtücher, die Nadine ihr gab und begann damit, sich auszuziehen und abzutrocknen.
»Mein Name ist Claudia Holtz. Jedenfalls jetzt. Wer ich früher war, das möchte ich lieber für mich behalten. Ich arbeite für eine Frau, die sich die Sarai nennt. Obwohl, arbeiten ist nicht der richtige Ausdruck. Ich gehöre ihr.«, begann Claudia zu erzählen.
»Sie sind ihre Serva?«, hakte Emylia nach.
»Nein, Serva ist vermutlich der falsche Ausdruck. Ich würde mich eher als ihre Dienerin bezeichnen. Aber vermutlich trifft Sklavin es auch ganz gut. Sie kann voll über mich bestimmen. Immer und überall. Und ich würde alles tun, was sie von mir verlangt. Aber das tut jetzt nichts zur Sache denke ich. Die Sarai hat mich hier her geschickt, damit ich ein Auge auf Sie habe. Ich weiß nicht, welche Verbindung sie zu ihnen hat, aber anscheinend liegen Sie und auch einige Andere ihr sehr am Herzen.«, begann Claudia zu erzählen.
Sie erklärte, daß die Sarai eine Organisation betreibt, die mit diversen militärischen Gütern einen lukrativen Schwarzmarkthandel betriebt. Die Sarai selbst legt dabei großen Wert darauf, daß niemand zu Schaden kommt. Doch vor gut acht Jahren war ihr das erste Mal eine Organisation in die Quere gekommen, die mit Sklavinnen handelt. Diese hatten Richter bestochen damit junge Frauen relativ hohe Strafen bekommen. Diese Frauen wurden dann nach einer recht kurzen Zeit aus den Gefängnissen heraus geholt und als Sklavinnen verkauft. Durch das vor Gericht übliche Protokoll, daß den Frauen nach ihrem Urteilsspruch die Wahl zwischen Gefängnis und Schule lässt, sind allerdings auch viele Frauen für sehr lange Zeit zu Serva geworden.
Diese Organisation war es auch, die die Sklavinnen für das Bergwerk in Minsk geliefert hat. Und als Nadine und Kati dort fliehen konnten, war ein großer Teil der Organisation aufgeflogen, hauptsächlich deshalb, weil diese Organisation den ungenutzten Teil des Bergwerkes auf Horizons als Stützpunkt verwendet hat. Linda, die Chefsekretärin war ein ziemlich hohes Tier in dieser Organisation gewesen. Doch Claudia hatte von der Sarai Informationen bekommen, daß Linda auf eigene Faust versuchte, einen neuen Ring aus Sklavenhändlern aufzubauen und angefangen, sie zu überwachen. Dadurch hatte sie in Erfahrung gebracht, daß Linda in den umliegenden Dörfern einige Frauen entführt hatte, die sie an einen Russen liefern sollte. Dieser wollte ihr dabei helfen den Ring neu aufzubauen. Allerdings hatte Claudia bereits mehrmals diese Frauen, die Linda hier auf dem Spielplatz gefangen hielt, befreien können. Doch dieses Mal hatte sie ihr offenbar eine Falle gestellt, weshalb Claudia Nadine um Hilfe bitten musste, sie zu befreien.

Emylia stellte einige Fragen und erfuhr so, daß die Namen der Sklavenhändler die bekannt waren, sowie die Namen der bestochenen Richter an eine Anwaltskanzlei übergeben worden waren, die bereits Nachforschungen dazu anstellten und alles der Staatsanwaltschaft übergeben sollten, wenn genügend Beweise vorlagen.

»Gut. Und was soll mich daran hindern, Sie einfach der Polizei zu übergeben?«, fragte Emylia nach Claudias Erklärungen.
»Nichts Frau Kroll. Ohne die Sarai wäre ich vermutlich selbst ein Opfer der Sklavenhändler geworden oder wäre jetzt eine Serva. Wenn Sie mich jetzt der Polizei übergeben, was soll mit mir dann schon noch passieren? Ich werde ins Gefängnis gehen, wenn ich nicht sogar die Möglichkeit bekomme, Serva zu werden. Verdient hätte ich das vermutlich. Die Beweise gegen ihre Sekretärin hat Nadine, also Frau Renger an einem sicheren Ort versteckt. Sie wird sie ihnen geben, dann können Sie ihre Sekretärin auffliegen lassen und vermutlich lebenslang ins Gefängnis bringen sowie ihre eigene Unschuld endgültig beweisen.
Was mit mir passiert ist mir vollkommen egal. Aber ich möchte Sie bitten, meiner Herrin zu helfen, daß sie nicht den Behörden in die Hände fällt. Die Organisation ist kurz davor zusammen zu brechen. Die Behörden sind ihr bereits auf der Spur und es dauert vermutlich nicht mehr lange, bis die Polizei ihr Versteck findet. Die Meisten die ihr gedient haben sind schon untergetaucht oder kurz davor. Und wenn es an der Zeit ist für sie, selbst zu verschwinden, dann hat sie niemanden mehr. Ich weiß, das ihre Leibwächterin sich an ihrer Stelle gefangen nehmen lassen wird. Sie wird dann auf sich gestellt sein.« Claudia schaute Emylia nach ihrer Erklärung bittend an.
»Was haben Sie davon?«, fragte Emylia.
»Ich? Absolut nichts außer der Gewissheit, daß es meiner Herrin, wenn alles vorbei ist, nicht schlecht gehen wird.«

Emylia schaute Claudia eine Weile an, holte eine Schachtel Zigarillos aus ihrer Hosentasche, nahm einen heraus und zündete ihn sich an.
»Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber jetzt will ich, daß Sie mir die Beweise übergeben und mir sagen, was sie mit den Frauen gemacht haben, die Sie angeblich befreit haben. Und dann will ich Sie Beide morgen Früh in meinem Büro sehen.

- - -

Wieder einmal war sie außer sich vor Wut. Wer auch immer das war, sie hatte sie einfach hier eingesperrt. Sie fragte sich, wie diese Frau, ihrer Falle entkommen war. Normalerweise hätte sie nicht einmal die Tür aufbekommen sollen. Die klinge, welche sie an der Tür angebracht hatte, hätte das Klebeband doch zerschneiden müssen. Und die Kameras hatten niemanden aufgezeichnet, der nach dieser Frau in diese Ecke des Bergwerkes gekommen war. Sie fragte sich, was sie falsch gemacht hatte.
Die Erkenntnis, daß sich mit diesem Russen einzulassen bereits der erste große Fehler war nützte ihr jetzt auch nichts mehr. Und so überlegte sie, wie sie nun hier wieder heraus kommen würde, als ein rosa Leuchten mitten im Raum ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie sah genauer hin und erkannte daß dieses Leuchten von einem Dildo kam, der in etwa einem halben Meter Höhe auf einem Pfosten steckte. Nun sah sie ein weiteres Leuchten, etwa einen Meter über dem Boden, dieses Mal in rot. Ein weiterer Dildo leuchtete in einem dunklen Blau auf. Nach und nach leuchtete eine ganze Reihe davon vor ihr auf. Es mussten ungefähr 40 bis 50 Stück sein, die in blau, rosa und rot leuchteten und eine Linie von der Tür durch die sie herein gekommen war bis zu einer weiteren Tür bildeten.
Die Erkenntnis, daß sie selbst es gewesen war, die die Spielzeuge in diesem Raum eingeschaltet hatte, als sie die Frauen hier eingesperrt hatte, traf sie wie ein Schlag. Sie wusste auch genau, was die Farben bedeuteten und was sie tun musste, um diesen Raum wieder zu verlassen.

Sie drehte sich um und schlug mit beiden Fäusten fest gegen die Tür. »Lass mich hier raus verdammt noch mal.«, brüllte sie so laut sie konnte.
Sie wusste nicht, wie lange sie gegen die Tür geschlagen hatte, doch ihre Hände schmerzten bereits. Resignation machte sich in ihr breit. Sie lehnte sich an die Tür und ließ sich auf den Boden sinken.
»Hallo Linda.«, sagte eine ihr nur zu bekannte Stimme. »Es gibt für dich zwei Möglichkeiten, da raus zu kommen.« Das war eindeutig Emylias Stimme. Was machte die denn hier?
»Emylia, gut daß du da bist. Bitte. Lass mich hier raus. Irgend Jemand hat mich hier eingesperrt.«, sagte sie weinerlich.
»Ich weiß. Und ich weiß auch, warum und was du getan hast.«, sagte Emylia. Ihre Stimme kam aus einem der Lautsprecher an der Decke, da war sie sich ganz sicher. Also musste sie sich im Kontrollraum befinden. »Du kannst sofort da raus, wenn du ein umfassendes Geständnis ablegst und mir die Namen der Leute nennst, die an deiner Miesen Aktion beteiligt sind und waren.«
Verdammt. Woher wusste die denn was vor sich ging? Sie hatte doch alles Mögliche unternommen, damit sie das nicht heraus bekommen konnte. »Ich weiß nicht, wovon du redest. Bitte, lass mich hier raus, dann können wir doch über alles reden.«
»Reden hört sich gut an Linda.«, sagte Emylia. »Also, die Namen bitte.«
»Niemals. Die bringen mich um oder machen noch schlimmeres mit mir, wenn ich sie verrate.«, schrie Linda.
»Das ist nicht mein Problem. Aber wenn du nicht reden willst, du weißt, wie du da raus kommst.«, sagte Emylia mit spöttischer Stimme. »Ich gebe dir einen Tipp. Rot heißt Mund, Pink Muschi und blau Hintern. Ich wünsche dir viel Spaß.«
»Was? Nein, Ich will das nicht!«, schrie Linda.
»Hast du die Frauen die du an die Bordelle verkauft hast, gefragt, ob sie das wollten? Oder die Frauen die in diesem Bergwerk gelandet sind?« Emylias Stimme klang äußerst wütend. »Und diese Frauen hatten nicht die Wahl.«
Woher wusste Emylia das alles nur? »Bitte Emylia, ich sage dir alles, was du wissen willst, aber lass mich bitte erst hier raus.« Wenn sie erst einmal hier raus war, würde sie schon einen Weg finden, Emylia auszuschalten und sich abzusetzen.
»Nein. Erst will ich die Namen und ich will wissen, wo die Frauen hin gekommen sind.«, sagte Emylia. Sie klang wirklich sehr wütend aber auch erschreckend ruhig.
Das war doch eine Verhandlungsgrundlage, fand Linda. »Wenn du mich raus lässt, zeige ich dir, die Listen in denen steht, wo die Frauen hin gekommen sind.«
Es herrschte eine Zeit lang Stille. Das war also ein Druckmittel, welches sie einsetzen konnte.
»Ich hoffe sehr für dich, daß diese Listen nicht auf den Speichermodulen waren, auf die du geschossen hast.«, sagte Emylia. »Also, wo finde ich diese Listen?«
»Lass mich erst hier raus, sonst lösche ich sie.«, sagte Linda. Nun wusste sie, wie sie hier raus kommen würde. Sie hob den Arm so, daß Emylia auf dem Bildschirm sehen konnte, daß sie auf ihrem Comm etwas eintippte.
»Wenn du das machst, kommst du nie mehr da raus.«, sagte Emylia drohend.
»Nein Emylia, ich habe lange genug nach deiner Pfeife getanzt.«, sagte Linda drohend. »Entweder du lässt mich sofort hier raus oder ich lösche alle Beweise.«
»Das wagst du nicht.«, schrie Emylia nun. Sie klang regelrecht hysterisch.
»Ich meine das ernst.«, sagte Linda nun vollkommen ruhig. Sie wusste, wenn sie die Listen löschen würde, gäbe es außer den Videoaufnahmen der Kameras kaum noch Beweise gegen sie. »Ich zähle bis zehn, wenn die Tür dann nicht offen ist, werde ich alles löschen.« Sie suchte die Dateien heraus und markierte sie zum Löschen. Nun würde ein einziges Tippen auf ihr Comm sie endgültig löschen. »Eins.«, sagte sie ruhig.
Sie wartete zwei Sekunden. »Zwei.« Nach weiteren zwei Sekunden sagte sie »Drei.«

Als sie bei neun angekommen war, war die Tür noch immer nicht offen. Sie hielt den Finger über ihr Comm, wartete weitere zwei Sekunden und sagte »Zehn.« Doch nichts tat sich, die Tür blieb verschlossen. Sie senkte den Finger auf ihr Comm und sah, wie die Dateien eine nach der Anderen erst grau wurde und dann verschwand. »Du hast es selbst so gewollt.«, schrie sie in Richtung der Kamera. In diesem Moment wurde ihr klar, daß sie nicht nur die Beweise vernichtet hatte, sondern damit auch jedes Druckmittel aus der Hand gegeben hatte.

Eine ganze Weile lang passierte gar nichts. »Simion Koroljov? Ist das dein Ernst? Wie kann man nur so bescheuert sein, sich mit dem einzulassen?«, erklang Emylias Stimme nach einer gefühlten Ewigkeit. Wieso wusste sie von dem Russen und vor Allem, woher hatte sie dessen Namen? Sie hatte doch die Listen gerade gelöscht. Sie tippte auf ihrem Comm herum und suchte die Listen. Doch sie fand nichts. Nichteinmal eine Übersicht wurde ihr noch angezeigt. Emylia hatte ihr eine Falle gestellt. Eine verdammte Falle. Anstatt die Listen zu löschen hatte sie ihr diese noch in die Hand gespielt.
»Also gut, im nächsten Raum werde ich dir was zum Schreiben hin legen. Entweder du schreibst ein umfassendes Geständnis oder ich lasse diesen Koroljov wissen, wo er dich finden kann. Wenn mich nicht alles täuscht, dann dürfte er nicht all zu begeistert sein, zu erfahren, woher die Polizei seinen Namen hat und wer verraten hat, daß er mit diesen Sklavenhändlern in Verbindung steht.«, sagte Emylia. Sie klang wieder vollkommen ruhig.
»Nein, bitte. Alles, nur das nicht.« Linda wusste, daß sie am Ende war. »Bitte, tu das nicht. Er wird mich finden, egal wo.«
»Davon gehe ich aus. Aber so schwer werde ich es ihm nicht machen.«, sagte Emylia.
»Bitte, ich gestehe alles. Aber lass mich dem nicht in die Hände fallen.«
»Du weißt, wo du etwas zum Schreiben findest. Morgen früh komme ich wieder und will dein Geständnis haben. Ich wünsche dir eine angenehme Nacht.«, sagte Emylia.
»Nein, bitte, mach die Tür auf.«, schrie Linda verzweifelt.
Doch niemand antwortete. Statt dessen erlosch das Leuchten der Dildos vor ihr beinahe. Nur ein einziger strahlte noch in der selben Helligkeit wie zuvor in pinkem Licht. Sie wusste, das sie nun endgültig verloren hatte und was sie nun zu tun hatte. Sie zog ihre Hose aus und auch ihre Unterhose. Beides warf sie zu der Tür vor ihr und ließ sich auf den leuchtenden Dildo vor ihr nieder.

- - -

Mara stand ein wenig ratlos in der Küche. Das war das erste Mal seit langem bevor sie in die Schule gekommen war, daß sie in der Küche stand und nicht wusste, was sie zu Essen machen sollte. Sie fragte sich ernsthaft, ob Rebecca sie auf die Probe stellen wollte oder ob sie tatsächlich so wenig Zutaten im Haus hatte. Doch das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, da Herrin Andrea von Rebecca als guter Köchin regelrecht geschwärmt hatte. Vor ihr lag ein Netz mit Kartoffeln, ein Bund Lauchzwiebeln, einige Karotten, eine Schachtel mit Eiern und eine Tüte Mehl sowie eine Packung Kochschinken. Das war alles, was sie in den Schränken und im Kühlschrank gefunden hatte, was für ein Abendessen verwertbar gewesen war. Sie suchte noch ein wenig weiter in den Schränken, fand aber nur noch einen Schrank in dem sich diverse Kochgeräte befanden. Unter Anderem sah sie ein Waffeleisen in diesem Schrank. Da kam ihr eine Idee. Sie hatte so etwas zwar noch nie gemacht, aber einen Versuch war es wert, fand sie.

Sie wog ein halbes Kilo Kartoffeln ab und legte noch eine weitere Kartoffel dazu. Diese schälte sie und rieb sie dann auf einer groben Reibe. Zu den geriebenen Kartoffeln gab sie ungefähr 100 Gramm Mehl hinzu und rieb dann noch eine der Lauchzwiebeln die sie ebenfalls zu der Masse dazu gab. Auch zwei Karotten rieb sie in die Schüssel und gab dann zwei Eier dazu. Das Ganze verrührte sie und würzte es mit Salz und Pfeffer. Sie überlegte einen Augenblick und schnitt dann noch zwei Scheiben von dem Schinken in ganz kleine Stückchen die sie ebenfalls in die Masse rührte. Im gut gefüllten Gewürzregal fand sie eine Muskatreibe in der sich noch zwei Nüsse befanden. Sie rieb etwas von der Muskatnuss in die Masse mit hinein und probierte diese.
Sie wollte noch etwas Salz hinzu geben, doch sie erinnerte sich daran, daß Herrin Julia ihr geraten hatte, im Moment lieber nicht zu viel Salz zum Essen zu geben. Anscheinend war sie wirklich die Einzige, der das Essen so fade schmeckte, denn auch Herrin Andrea hatte sie, als sie über Neujahr bei ihnen war, darum gebeten weniger Salz ans Essen zu machen.

Als die Kartoffelmasse fertig war überlegte sie kurz ob es wirklich das Richtige war was sie vor hatte. Doch dann nahm sie das Waffeleisen und schaltete es ein. Mit einem Pinsel gab sie etwas Kokosöl auf das heiße Eisen. ’Warum heißt das eigentlich Öl?’, fragte sie sich. ’Das ist doch eher Fett.’
Sie gab mit einer Kelle etwas von der Masse auf das Waffeleisen und wartete. Nach etwa einer Minute nahm sie die fertige Waffel heraus. Sie war schon mal recht knusprig, so wie sie es erwartet hatte. Und sie schmeckte auch ziemlich gut. Nicht ganz wie Kartoffelpuffer aber ganz und gar nicht nach Waffel. Ihr schmeckte es auf jeden Fall. Und mehr als ihr Bestes konnte sie nicht geben, das hatte auch Miss Lorena immer wieder gesagt, wenn sie den Schülerinnen irgend welche Zutaten gegeben hatte aus denen sie etwas anständiges zu Essen bereiten sollten.

Sie buk den ganzen Teig zu schönen Waffeln die sie im Ofen auf das Gitter legte um sie warm zu halten. Während dessen deckte sie den Tisch fürs Abendessen. Viel musste sie nicht auf den Tisch bringen. Zwei Teller, Messer, Gabeln und Gläser reichten vollkommen aus. In eine Karaffe gab sie Saft, den sie mit etwas Wasser mischte. Als es an der Zeit war, das Essen auf den Tisch zu bringen, war der ganze Teig gebacken und sie hatte einen ordentlichen Stapel Kartoffelwaffeln gebacken.

Als die Uhr im Salon schlug, stellte sie sich neben die Tür zur Halle und wartete. Rebecca kam pünktlich zum letzten Schlag herein. Mara knickste und folgte Rebecca als diese zum Tisch ging. Sie hielt ihr den Stuhl und stellte sich neben den Tisch.
Als Rebecca ihr ein Zeichen gab, hob sie die Haube von dem Teller mit den Waffeln und setzte sich.

»Waffeln? Damit habe ich jetzt allerdings nicht gerechnet.«, sagte Rebecca erstaunt. Doch sie nahm sich eine davon und probierte einen Bissen. »Die sind echt lecker.«
»Danke Herrin.«, sagte Mara und freute sich, daß es ihr schmeckte.
Rebecca gab ihr erneut ein Zeichen und sie nahm sich selbst eine der Waffeln.

»Also von Miss Lorena hast du das vermutlich nicht. Die hat am liebsten herkömmliche Dinge gehabt. Für Experimente hatte sie nicht viel übrig.«, sagte Rebecca nach dem sie beide fertig gegessen hatten. »Wie bist du denn da drauf gekommen?«
»Das was da drinne ist, ist alles, was ich in der Küche gefunden habe.«, sagte Mara und fügte nach einer Sekunde noch ein »Herrin.« hinzu.
Rebecca schaute sie etwas erstaunt an. »Aber den Vorratskeller habe ich dir gezeigt? Und wie man was bestellen kann, habe ich dir auch gezeigt, oder?«
Mara klappte die Kinnlade herunter. Sie erinnerte sich vage daran, daß Rebecca mit ihr im Keller gewesen war und ihr einiges gezeigt hatte. Doch das Einzige, was ihr wirklich im Gedächtnis geblieben war, war der Keller mit den vielen Spielsachen und daß sie sich vorgestellt hatte, wie es wäre, wenn Rebecca sie dort auf den Geräten fesseln würde.
Wieder stellte sie sich vor, wie es wohl wäre, wenn Rebecca sie in den Keller bringen, sie auf den Bock fesseln und sie mit einer der Peitschen schlagen würde, die dort säuberlich aufgereiht an der Wand hingen. Sie fragte sich, ob sie genauso alles um sich herum vergessen würde, wie es passierte als Herrin Julia das mit ihr getan hatte. Sie stellte sich vor wie es wäre, wenn sie sie danach in die Arme nehmen würde. Und sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie sie danach küssen würde. Dabei entfuhr ihr ein leises, kaum hörbares Stöhnen.

»Hallo? Mara? Träumst du?« Rebecca Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie ließ die Gabel fallen, die sie in der Hand hielt. Diese fiel mit einem ohrenbetäubenden Klimpern erst auf den Teller und dann zu Boden.
Mara bückte sich und hob die Gabel auf. Als sie sich wieder aufrichtete, schaute sie Rebecca direkt in die Augen. Diese lachte als sich ihre Blicke trafen. Nicht hämisch oder Schadenfroh sondern freundlich und herzlich. »Na, ausgeträumt?«, fragte sie.
»Ent… Entschuldigung.«, stotterte Mara verlegen. »Das wollte ich nicht.«
»Das habe ich mir schon gedacht.« Rebecca lachte noch immer. »Und? Ist dir eingefallen, ob ich dir den Keller und das Bestellsystem gezeigt habe?«
Mara erinnerte sich vage daran daß sie den Vorratskeller gesehen hatte und auch daran, daß Rebecca ihr gezeigt hatte, wie man etwas mit dem Pad bestellen konnte. »Ja Herrin.«, sagte sie mit rotem Kopf »Das hatte ich ganz vergessen.«
»Das habe ich gemerkt. Aber es ist ja sogar was sehr leckeres dabei heraus gekommen. Die kannst du meinetwegen öfters machen.«, sagte Rebecca. »Ich gehe schon mal hoch. Mach noch etwas Ordnung und dann kommst du auch nach oben.«
Mara stand auf und half Rebecca mit dem Stuhl. Sie knickste als sie das Zimmer verließ und stand nun alleine vor dem Tisch.

Rebecca fragte sich, woran Mara eben wohl gedacht haben mochte. Sie nahm ein Pad und schaute nach, wann die Möbel für den kleinen Salon und das Schlafzimmer geliefert würden. Zwar fand sie das kleine Zimmer in dem sie jetzt schlief recht gemütlich, aber wenn sie schon in einem so großen Haus wohnte, konnte sie das auch ausnutzen und es sich in dem großen Schlafzimmer bequem machen. Der Bautrupp, der Schlafzimmer, Ankleidezimmer und das große Bad neu streichen und tapezieren sollte, war für morgen Vormittag angekündigt, wie sie zufrieden feststellte. Die Möbel sollten bereits übermorgen geliefert werden. In Anbetracht der Tatsache, daß die Handwerker sicher mehr als einen Tag brauchen würden, versuchte sie, den Liefertermin für die Möbel um einen Tag zu verschieben, was zum Glück problemlos möglich war.

Nachdem das erledigt war, suchte sie einige Filme heraus und erstellte eine Liste, die sie auf dem Pad anzeigte. Dann stand sie auf und ging noch einmal in das große Schlafzimmer weil sie nachschauen wollte, ob auch alles ordentlich und sauber war, damit die Handwerker, die morgen Früh die Möbel abholen würden, keine unangenehme Überraschung erleben würden, so wie sie selbst als sie das erste Mal Herrin Andreas Bett gemacht hatte. Sie schaute unter das Bett und unter die Schränke. Selbst in die Schränke im Badezimmer schaute sich noch einmal gründlich herein. Im Ankleidezimmer öffnete sie die fest eingebauten Schränke, die dort bleiben sollten und schaute nach, ob auch wirklich alles leer war.

Zufrieden stellte sie fest, daß wirklich alles ausgeräumt war. Der letzte Schrank den sie öffnete war der in dem Herrin Andrea ihr Spielzeug aufbewahrt hatte. Dort erwartete sie eigentlich nicht, noch etwas zu finden. Doch als sie hinein schaute, sah sie zu ihrem Erstaunen eine einfache, flache Pappschachtel, etwa 25 mal 25 Zentimeter groß und ungefähr fünf Zentimeter hoch. Sie fragte sich, warum Herrin Andrea ausgerechnet diese Schachtel vergessen hatte, an deren Inhalt ihr so viel lag. In dieser Schachtel hatte sie ihr Halsband aufbewahrt. Das war etwas, was sie ganz bestimmt nicht vergessen hätte. Also nahm sie die Schachtel aus dem Schrank, legte sie auf diesen und öffnete sie. Doch es befand sich kein Halsband darin. Ihr fiel ein zusammengefalteter Zettel entgegen und eine silberne Halskette lag darin. Außerdem fand sie noch zwei Schlüssel wie sie auch in den Schlüsselkästen waren, so welche, mit denen man auch ihren Keuschheitsgürtel öffnen konnte.
Die Kette war eine einfache Halskette an der sich ein Anhänger in Form eines Halsbandes mit dem Ring daran befand. Sie nahm den Zettel, öffnete ihn und las

»Hallo Rebecca,
du warst mir eine gute Serva und ich wünsche dir, daß du eine ebenso gute Herrin wirst. Als kleines Dankeschön möchte ich dir diese Kette schenken. Diese kannst du tragen, wenn du dein Halsband einmal nicht mehr tragen möchtest.

Die Schlüssel sind, wie du dir sicher denken kannst, die Ersatzschlüssel für deinen und auch für Maras Gürtel. Damit bist du nun endgültig davon befreit, ihn tragen zu müssen. Aber dies liegt nun allein bei dir.

Ich wünsche dir für deinen zukünftigen Weg alles Gute.

Andrea.«


Rebecca las den Brief zweimal durch und lächelte als sie diesen wieder in die Schachtel legte und diese schloss. Ob sie ihr Halsband noch einmal ablegen würde, bezweifelte sie. Doch für diesen Fall hatte sie nun einen angemessenen und wie sie fand auch schönen Ersatz. Sie nahm die Schachtel mit und brachte sie in ihr Zimmer wo sie sie in den Kleiderschrank legte.

Als sie wieder heraus kam, kam Mara gerade zur Tür herein. Sie knickste als sie Rebecca sah. Diese schaute sie an und sagte »Daß du knickst ist hier wirklich unangebracht finde ich. Das kannst du überall machen, aber bitte nicht hier in diesen Zimmern. In Ordnung?«
Mara schaute sie an und nickte. »Ja Herrin. Das ist in Ordnung, denke ich.«
»Gut. Dann geh dich frisch machen und wenn du magst, sehen wir uns noch einen Film an.«, sagte Rebecca.
»Gerne Herrin.«, sagte Mara und wollte knicksen, bevor sie ins Bad ging. Mit einem leichten Grinsen bemerkte Rebecca daß sie es sich gerade noch verkniff.
Rebecca setzte sich auf die Couch und wartete, das Mara aus dem Bad kam. Diese setzte sich auf den Sessel und schien auf etwas zu warten.

Rebecca frage sich, ob es falsch gewesen war, sie heute Vormittag zu küssen oder ob sie einfach nur zu schüchtern war, sich zu ihr zu setzen. Sie hoffte inständig, daß sie nichts übereilt hatte. Sie schaute zu Mara die etwas schüchtern aussah wie sie so auf dem Sessel saß. Rebecca hob die Decke, mit der sie sich zugedeckt hatte und schaute Mara fragend an. Diese lächelte und setzte sich neben sie.

Erleichtert gab Rebecca ihr die Decke so daß sie sich zudecken konnte und schaltete einen Film ein. Das Licht wurde automatisch dunkel und nur noch der Schein des Filmes der auf die Wand projiziert wurde erhellte den Raum.

Rebecca legte ihre Hand neben ihr Bein auf das Sofa und noch während der Vorspann lief, spürte sie Maras Hand. Sie hielt diese und merkte, das Mara näher zu ihr rutschte, bis sich ihre Arme, ihre Schultern und ihre Beine berührten.

Von dem Film hatten Beide nicht all zu viel mitbekommen. Erst als der Abspann lief und das Licht wieder heller wurde, lösten sie ihre Lippen wieder voneinander. Wortlos schauten sie sich an und Mara lehnte ihren Kopf an Rebeccas Schulter.

»Woran hast du eigentlich vorhin nach dem Abendessen gedacht?«, fragte Rebecca. Irgend etwas sagte ihr, daß der Zeitpunkt das zu fragen jetzt genau richtig war.
Ohne aufzusehen sagte Mara leise »Daran wie es wäre, wenn du mich mit in den Keller nimmst.« Sie spürte wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Doch das war ihr gerade egal. Sie fühlte sich bei Rebecca wohl und geborgen wie schon lange nicht mehr und wünschte sich, dieser Moment würde niemals enden.
»Ich denke, damit sollten wir noch warten.«, sagte Rebecca. »Dazu haben wir noch jede Menge Zeit.«
Mara schloss die Augen und nickte.

»Hey, aufwachen.«, flüsterte Rebecca Mara ins Ohr. Sie hatte ihr eine ganze Weile den Arm gekrault als sie eingeschlafen war. »Es ist Zeit, ins Bett zu gehen.«
Mara brummelte leise vor sich hin und räkelte sich. »Ich hatte so schön geträumt Herrin.«, sagte sie leise. »Wir haben uns einen Film angeschaut und uns geküsst.«
»Das war kein Traum.«, sagte Rebecca schmunzelnd »Aber jetzt sollten wir ins Bett gehen. Und morgen kannst du aussuchen, welchen Film du nicht sehen möchtest.«
Rebecca nahm die Decke zurück und legte sie neben sich. Sie stand auf und fasste Mara an der Hand. Als sie in ihr Zimmer gehen wollte, wollte Mara ihr folgen. Doch Rebecca schüttelte den Kopf. »Das lassen wir lieber sein.«, sagte sie, fasste Mara an den Schultern und brachte sie so zur Tür ihres Zimmers. Sie gab ihr noch einen Kuss und schob sie sanft in ihr Zimmer.
Mara knickste und sagte »Gute Nacht Herrin.« Sie schloss die Tür und zog sich das Nachthemd an. Sie legte sich in ihr Bett, nahm den Teddy in den Arm und schloss die Augen. Doch sie lag noch eine ganze Weile wach bis sie endlich einschlief.

- - -

Linda öffnete erschöpft die Tür und ließ sich einfach auf den Boden fallen. Vor sich sah sie einen kleinen Tisch. Sie krabbelte auf allen Vieren zu diesem Tisch und fand dort einen Zettel.
»Herzlichen Glückwunsch. Du hast in den letzten Stunden einen kleinen Eindruck davon bekommen, was die Frauen, die du entführt und verkauft hast, alles mitmachen mussten und noch immer müssen. Der Unterschied dabei ist, daß dich niemand mit Prügeln dazu gezwungen hat. Wenn du dein Geständnis schreiben willst, Stift und Zettel liegen für dich bereit.«, stand in Emylias sauberer Handschrift darauf.

In den letzten Stunden hatte sie mindestens 50 der Dildos geritten und mit dem Mund befriedigt, wenn man das bei Plastik überhaupt so sagen konnte. Und jeder dieser Dildos hatte nach einer viel zu langen Zeit eine viel zu große Ladung künstliches Sperma abgegeben. Sie hatte einiges davon geschluckt, vieles davon hing ihr noch im Gesicht und in den Haaren. Auch aus ihrer Muschi floss noch immer einiges davon heraus und ihr Hintern fühlte sich an als hätte sie noch immer einen davon dort stecken. Ihre restliche Kleidung hatte sie bereits nach kurzer Zeit komplett ausgezogen weil diese sich damit voll gesaugt hatte, dafür war sie nun fast am ganzen Körper mit diesem klebrigen Zeug bedeckt.
Ihr war klar, daß sie hier nicht eher raus kommen würde, bevor sie ihr Geständnis geschrieben und unterschrieben hatte. Also wischte sie sich die Hände so gut es ging ab und setzte sich an den Tisch. Mit zitternden Händen begann sie zu schreiben.

Als sie fertig war, sie hatte fast zehn Seiten geschrieben, hielt sie die Blätter müde in die Kamera. »Ich bin fertig. Bitte, holt mich hier raus.«, sagte sie flehend und legte den Kopf auf den Tisch.

Es dauerte eine ganze Weile bis sich eine der Türen öffnete. Drei der Frauen vom Sicherheitsdienst kamen herein. Und gaben ihr ein Handtuch. Statt sie aus dem Bergwerk zu bringen, führten sie sie in den Raum in dem sie gestern die beiden entführten Frauen eingesperrt hatte. Dort gab es in der Ecke eine Dusche, wo sie sich abduschen musste. Die Frauen gaben ihr ein sauberes Handtuch und ein Kleidungsstück. Es war eine Tunika, wie Serva sie trugen. Doch im Moment war ihr das vollkommen egal. Sie wollte nur schlafen.
Die Frauen des Sicherheitsdienstes brachten sie in einen Wagen und fuhren mit ihr aus dem Bergwerk heraus. Eine von ihnen hatte das Geständnis, welches sie geschrieben hatte in der Hand.
Die ganze Fahrt über sagte keine der Frauen auch nur ein Wort. Sie brachten sie zum Verwaltungsgebäude. Dort wurde sie in den Keller gebracht, in dem es tatsächlich eine Zelle gab, wo sie sie einsperrten. Sie schlossen die Tür hinter ihr und ließen sie alleine. Müde und erschöpft legte sie sich auf die schmale, harte Pritsche und schlief fast sofort ein.

- - -

»Schön, daß ihr Beiden hier seid.«, begrüßte Emylia Nadine und Claudia. »Das ist Tatjana.«, stellte Emylia den beiden die andere Frau vor, die in einer Ecke des Büros an einem kleinen Tisch saß und einen tragbaren Computer vor sich stehen hatte. »Lasst euch von ihrem recht unscheinbaren Äußeren nicht täuschen, Tatjana ist eine ausgesprochen fähige Expertin wenn es um Computersicherheit geht.« Tatjana nickte den Beiden wortlos zu und widmete sich wieder ihrem Computer, auf dem sie die ganze Zeit über herum getippt hatte.

Nadine und Claudia setzten sich auf ein Zeichen Emylias auf die beiden Stühle die vor dem Schreibtisch standen.
»Ich hätte jetzt gerne die Beweise.«, sagte Emylia.
Claudia nickte Nadine zu und diese gab ihrer Chefin das Speichermodul auf dem sie selbst die Aufnahmen der Kameras gesichert hatte. Emylia gab das Speichermodul an Tatjana weiter, die es an ihren Computer anschloss.
»Es gibt noch ein Speichermodul. Auf dem sind noch jede Menge Gesprächsprotokolle gespeichert.», sagte Claudia. »Es steckt in einer alten Maschine in der Fabrik.« Sie erklärte Emylia um welche Maschine es sich handelte.

»Gut. Und jetzt würde ich zuerst gerne wissen, was Sie überhaupt mit der ganzen Sache zu tun haben Nadine.«, fragte Emylia.
Nadine begann zu erzählen daß Claudia ihr Silvester die Codes für die Kameras gegeben hatte und sie durch bloßen Zufall gerade im richtigen Moment die Kameras im Bergwerk angesehen hatte. Sie hatte eins und eins zusammen gezählt und die Aufnahmen gesichert.

»Als ich in diesem Spielplatz für Perverse eingesperrt war, war mir klar, daß ihre Sekretärin was damit zu tun hatte. Und da ich nicht noch mehr Leute mit in das ganze rein ziehen wollte, habe ich Nadine angerufen, damit sie mir raus hilft. Ich habe sie zu dem Notausstieg im Wald gelotst damit sie mir raus hilft. Und dann sind Sie ja auch schon dazu gekommen.«, fügte Claudia Nadines Erklärungen hinzu.
»Gut. Dann können Sie gehen Nadine.«, sagte Emylia. »Warten Sie am Besten draußen.«
Nadine fühlte sich heraus komplimentiert. Sie stand auf und verließ das Büro. In dem Vorzimmer welches im Vergleich zu dem Büro riesengroß war, setzte sie sich auf einen der Ledersessel und wartete.

»So. Und jetzt zu Ihnen Claudia. Wir haben jetzt genug Beweise gegen Linda um sie für eine sehr sehr lange Zeit hinter Gitter zu bringen. Und zusammen mit den Listen die Linda versucht hat zu löschen trifft das vermutlich auch noch für einen ganzen Haufen andere Leute zu. Angefangen bei den Richtern, die diese vollkommen absurden Urteile gefällt haben, über jede Menge Mitarbeiter von Linda und den Betreibern und Mitarbeitern von gut vierzig illegalen Bordellen auf halben Welt bis zu Lindas Hintermännern. Aber was haben Sie mit alle dem zu tun? Was Sie mir gestern erklärt haben, klingt ja plausibel und ich will es auch gar nicht hinterfragen. Nur, was machen Sie ausgerechnet hier?«
Es dauerte eine gute Stunde, bis Claudia Emylia alles was sie selbst wusste, erzählt hatte. Emylia fragte nur gelegentlich nach und gab sich schließlich mit den Erklärungen zufrieden die Claudia ihr gab.

»Wie ich Ihnen gestern schon gesagt habe, ist mir vollkommen egal, was Sie mit mir machen. Aber ich möchte Sie noch einmal darum bitten, meiner Herrin zu helfen.«, schloss Claudia ihre Erklärung ab.
»Sie wollen also, daß ich einer Straftäterin helfe zu entkommen?«, fragte Emylia.
»Wenn Sie das so sehen, ja, genau darum bitte ich Sie. Aber ich denke nicht, daß Sie sich deswegen Sorgen machen müssen mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Ihre Leibwächterin wird sich an ihrer statt fangen lassen und sich für sie ausgeben. Sie wird alles zugeben und vermutlich für eine lange Zeit ins Gefängnis gehen. Bitte, lassen Sie nicht zu, daß das umsonst passiert. Ich tue alles, was Sie verlangen.«, sagte Claudia bittend.
»Alles was ich verlange?«, hakte Emylia nach.
»Ja. Alles, ganz egal was. Wenn ich es kann, werde ich es tun.«
Emylia schaute sie nachdenklich an. »Was hat diese Frau getan, damit Sie das auf sich nehmen?«
»Sie war es, die mir ein neues Leben geschenkt hat. Ohne sie wäre ich im Gefängnis gelandet. Für eine sehr lange Zeit, wenn nicht sogar etwas schlimmeres passiert wäre.«

Emylia schaute sie eine Weile lang an. »Ich werde Ihnen nichts versprechen was ich nicht halten kann oder will.«, sagte Emylia. »Und ich werde ganz sicher keine Straftäterin hier aufnehmen.«
Claudia sah sie etwas enttäuscht an und wollte aufstehen. Emylia hob die Hand und deutete ihr, sitzen zu bleiben. »Ich bin aber jederzeit dazu bereit, eine Serva zu kaufen und sie an jemanden zu vermitteln. Ob diese Serva nun fünf oder fünfzehn Jahre dienen muss, das ist mir recht egal. Aber sie muss ganz offiziell eine Serva sein. Mit einem von einem Richter unterschriebenem Urteil.«, fügte sie hinzu.
Claudia nickte nur, stand auf und wollte gehen.
»Und«, sagte Emylia. Claudia blieb stehen und wandet sich ihr noch einmal zu »Sie werden hier bleiben und weiter für mich arbeiten.«
Claudia schluckte, der Tonfall der Chefin ließ keine Widerrede zu. Sie hatte gerade das Gefühl, ihre Freiheit erneut verloren zu haben. Doch sie nickte nur und verließ das Büro.

»Was hast du denn so lange noch bei der Chefin gemacht?«, wollte Nadine wissen.
»Ich glaube, ich habe gerade meine Seele verkauft.«, sagte Claudia leise.
»An wen? An den Teufel?«
»Nein. Schlimmer. An die Chefin.«, sagte Claudia und ging, gefolgt von Nadine zum Aufzug.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 30.10.17 um 16:40 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:22.10.17 00:17 IP: gespeichert Moderator melden


Hut ab, HeMaDo

Echt stark! Dieses mal ohne Scherz und Klamauk.
Einfach nur

"sehr gut".

Gruß Gozar
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:22.10.17 20:14 IP: gespeichert Moderator melden


Na was soll man jetzt noch grossartig schreiben,

ausser das es wieder eine grandiose Fortsetzung war.

Danke dafür.

Gruss Chrissi
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Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.10.17 11:35 IP: gespeichert Moderator melden


Ich komme nicht umhin, noch einmal allen für die netten Kommentare zu bedanken.

Der heutige Teil dreht sich ausschließlich um Mara und ihre Umgebung, dafür ist er aber auch zwei Seiten länger als üblich.

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Mara war jetzt bereits seit zwei Wochen bei Rebecca. Sie hatte sich mittlerweile gut eingelebt und ihren täglichen Rhythmus gefunden. Um sechs Uhr klingelte der Wecker. Dann zog sie sich an und ging mit Vivian, Larissa, Frida, Maja und Miss Isabella Laufen. Niemand hatte noch etwas wegen der Stiefel gesagt, deshalb blieb sie dabei, diese beim Laufen an zu ziehen. Sie war dadurch anfangs zwar etwas langsamer als die Anderen, doch mittlerweile schaffte sie es, deren Tempo mitzuhalten.

Nach dem Morgenlauf ging sie in ihr Zimmer, welches sie mittlerweile ganz für sich hatte, da Rebecca das große Schlafzimmer bezogen hatte, nachdem die Handwerker dieses renoviert hatten und auch neue Möbel geliefert worden waren.

Tagsüber hatte sie das Haus die meiste Zeit über für sich, da Rebecca viel unterwegs war. Entweder war sie in der Fabrik, wo sie sich umsah weil sie dort demnächst eine Stelle annehmen wollte oder sie war mit Scarlett unterwegs, um Vivians und Veras Hochzeit zu planen. Diese Aufgabe blieb anscheinend ganz an den Beiden hängen, oder sie hatten es selbst so entschieden, so genau hatte Mara das nicht verstanden.

Sie selbst traf sich oft mit Larissa, Frida und Vivian. Oft gingen sie zu Trish um ihr bei ihrer Arbeit zuzusehen oder sie saßen in der Lobby des Wohnblocks in dem Larissa und Vivian wohnten und spielten Brettspiele. Vor ein paar Tagen war Johanna gegen Mittag von der Arbeit gekommen und hatte sie eingeladen mit nach oben zu kommen. Als sie die Wohnung betreten hatten, hatte Larissa sich sofort ausgezogen und sich zu Maras und Fridas Erstaunen auf alle Viere vor die Couch gekniet, worauf hin Johanna sofort ihre Füße auf Larissas Rücken gelegt hatte. Aber anstatt daß Larissa sich über diese Behandlung beschwerte oder zumindest eine entsprechende Mine verzog, schien sie das auch noch zu genießen, denn ihr Lächeln sah alles Andere als gespielt aus. Doch nach wenigen Minuten hatte Johanna die Füße auf den Boden genommen und Larissa hatte für alle Tee gekocht, den sie zusammen auf der Couch oder den Sesseln sitzend tranken und sich unterhielten. Johanna war, wie sich herausstellte recht nett, dennoch waren Mara und Frida froh, als sie wieder nach unten gingen. Lediglich Vivian schien sich überhaupt nicht daran zu stören, wie Johanna Larissa behandelte.

Abends saßen Mara und Rebecca meist zusammen in Maras Wohnzimmer, wo sie sich unterhielten oder sich den ein oder anderen Film ansahen, wobei das meist darin endete, daß sie von dem Film kaum etwas mitbekamen. Obwohl sie sich dabei immer ein wenig näher kamen und Rebecca sie auch das ein ums andere Mal begann unter ihrer Tunika zu streicheln, war Mara jedes Mal fast genau so aufgeregt wie an dem Morgen vor zehn Tagen als sie sich das erste Mal geküsst hatten. Doch Rebecca machte keine Anstalten, Maras oder ihren eigenen Keuschheitsgürtel zu öffnen.

Mara wollte ein paar Mal in Rebeccas Schlafzimmer kommen, doch diese hatte das jedes Mal abgelehnt, mit der Begründung, daß sie dazu noch genug Zeit hätten. Mara hatte jedoch das Gefühl, daß Rebecca dabei genauso aufgeregt und vielleicht auch so schüchtern war wie sie selbst.

Trotzdem genoss Mara diese Abende. Es war ein ganz neues Gefühl, welches sie dabei empfand. Es fühlte sich einfach richtig an. Sie genoss die Nähe zu Rebecca und aus dem zu Bett gehen hatte sich eine Art Ritual entwickelt. Rebecca brachte sie jeden Abend zu ihrem Zimmer, sie umarmten sich und gaben sich einen Gutenachtkuß bevor sie in ihr Zimmer ging und Rebecca die Tür schloss. Und obwohl das Licht an dem Schlüsselkasten ziemlich oft grün leuchtete, ließ Mara ihn meistens dort und behielt den Gürtel an. Zu gerne hätte sie Mäuschen gespielt um herauszufinden, ob Rebecca ihren Gürtel abends abnahm.



Sie saßen gerade beim Frühstück, Mara hatte sich gerade eine Schüssel mit Müsli gemacht und aß dieses genüsslich, da sagte Rebecca »Wenn du hier alles aufgeräumt hast, gehst du bitte in dein Zimmer. Ich werde dir die Sachen zurechtlegen, die du anziehst. Dann kommst du bitte in den kleinen Salon.
Mara, die gerade den Mund voll hatte, schluckte das Müsli herunter und schaute Rebecca fragend an. Doch als diese nichts weiter dazu sagte, sagte Mara nur »Gerne Herrin.« Dabei sah sie Rebecca schmunzeln. Sie fragte sich, was das zu bedeuten hatte, doch obwohl sie zu neugierig war, nahm sie sich zusammen, wie sie es gelernt hatte und versuchte ihre Neugierde zu zügeln. Nach dem Frühstück verließ Rebecca das Speisezimmer in Richtung Halle und ließ sie alleine im Esszimmer zurück.

Mara räumte den Esstisch ab und brachte die Küche in Ordnung. Dann ging sie nach oben in ihr Zimmer. In der Halle bemerkte sie, daß die Tür zum kleinen Salon offen stand und sie hörte Rebecca mit jemandem sprechen. Sie ging nach oben in ihr Zimmer. Dort fand sie jede Menge Sachen auf ihrer Kommode liegen, die sie sofort wieder erkannte. Es war ihr komplettes Ponyoutfit, welches dort lag. Zwar fragte sie sich, was das zu bedeuten hatte, doch sie konnte sich ein freudiges Grinsen nicht verkneifen. Sie fragte sich, wie es wohl sein würde, wenn Herrin Rebecca sie trainieren ließ oder sogar vor den Sulky spannen würde. Zwar hatte sie einige Zweifel, daß diese bereits Erfahrung damit hatte, doch die Neugierde siegte und so schaute sie genauer hin, was dort alles lag. Zusätzlich zu den Dingen die sie bereits kannte, lagen dort noch zwei Teile die ihr neu waren. Das eine war ein BH aus glänzendem Stahl, der anscheinend zu ihrem Keuschheitsgürtel gehörte. Sie ahnte, daß dieser wohl zuerst an der Reihe war und legte ihn sich an. Er passte perfekt, drückte nirgendwo und spannte auch nicht. Mit einem leisen Klicken rastete der Verschluss ein. Das kalte Metall fühlte sich ein wenig ungewohnt an, aber das hatte der Gürtel anfangs auch. Das Metall nahm schnell ihre Körpertemperatur an. Dennoch war es ein sehr ungewohntes Gefühl. Nun konnte sie sich selbst dort nicht mehr berühren, fuhr ihr in den Sinn.

Der Zweck des zweiten Teiles war ihr allerdings überhaupt nicht klar. Sie wollte schon nach unten gehen um Herrin Rebecca danach zu fragen, doch dann fand sie ein Stück Papier auf dem dessen Funktion beschrieben war. Als sie verstanden hatte, wofür es gut war, war sie Rebecca für deren Umsichtigkeit dankbar. Dieses Teil aus Gummi wurde vorne an ihrem Keuschheitsgürtel befestigt und diente dazu, eine Binde aufzunehmen. Dieses Teil würde sie sicher gut brauchen können, dachte Mara sich, befestigte es am Gürtel und holte aus dem Badezimmer eine Binde die sie in dieses Teil hinein legte. Dann nahm sie den Plug mit dem Ponytail und brachte ihn mit Hilfe von etwas Gleitmittel an Ort und Stelle, was ihr zu ihrer eigenen Verwunderung nicht all zu schwer fiel. Rebecca hatte ihr nicht einmal die Wahl zwischen diesem und dem zum Anstecken gelassen, stellte sie grinsend fest.
Dann folgte der Stretchanzug mit dem rotbraunen Muster, der farblich so gut zu ihren Haaren passte. Den Ponytail fädelte sie durch ein Loch in diesem Anzug hindurch. Die Stiefel zog sie vorsichtshalber noch nicht an, da diese echte Eisen besaßen und sie mit diesen den Boden im Haus nicht beschädigen wollte. Statt dessen zog sie nun das Geschirr an und nach diesem das Kopfgeschirr mit den Scheuklappen.
Für die Arme lagen sowohl der Monohandschuh als auch die einfachen Handschuhe mit dem Magnetverschluss bereit. Für sie war es eine Frage des Vertrauens, welche dieser beiden Varianten sie wählen sollte. Und obwohl sie nicht die geringste Ahnung hatte, ob Rebecca überhaupt Erfahrungen in dieser Richtung hatte, wählte sie den Monohandschuh.

Sie betrachtete sich eingehend im Spiegel und richtete sowohl das Geschirr als auch ihre Haare noch einmal. Sie schob sich die Trense in den Mund und ging dann, die Stiefel und den Monohandschuh in den Händen haltend nach unten. Aus dem Salon hörte sie Rebeccas Stimme.
»Ja, wie abgesprochen. Natürlich.«, sagte diese lachend. »Aufgeregt? Nur etwas nervös.«
Mara klopfte an die offene Tür und wartete.
»Ja, bis später. Mara ist gerade runter gekommen.«, sagte Rebecca und beendete das Gespräch.
Sie stand auf und schob Mara mit sanftem Nachdruck in die Halle, wo sie sie eingehend betrachtete.

»Du siehst toll aus Sunrise.«, sagte Rebecca. Sie schaute sich das Geschirr gründlich an und fasste unter die Riemen. Den ein oder anderen Verschluss zog sie sogar noch etwas enger und schien dann zufrieden zu sein. Sie kontrollierte auch das Kopfgeschirr und die Trense.
»Geht das alles so?«, fragte sie.
Mara war ein wenig ratlos, denn sprechen war ihr mit der Trense im Mond nur undeutlich möglich. Daher stampfte sie einmal mit dem Fuß auf, so wie sie es bei Herrin Julia getan hatte um mit ’ja’ zu antworten.
Rebecca schien das zu verstehen. »Schön. Und der BH sitzt auch gut?«, fragte sie. Wieder stampfte Mara einmal auf.
»Drückt es irgendwo?«
Nun stampfte Mara zweimal auf. Die Frage, woher Rebecca wusste, was es mit dem Auftreten auf sich hatte, kam ihr ebenso in den Sinn, wie die, woher sie den Namen Sunrise wusste. Offenbar hatte Rebecca mit Herrin Julia gesprochen. Nun war sich sich sicher, daß Herrin Rebecca sich offenbar informiert hatte und fühlte sich sofort viel sicherer. Sie wandte Rebecca den Rücken zu und hielt ihr die Arme hin.
»Bist du dir sicher?«, fragte Rebecca.
Mara drehte den Kopf und nickte. Dazu trat sie einmal auf.
»Na, wenn du meinst.«, sagte Rebecca und fuhr ihr mit der Hand über die Wange.
Diese legte ihr zuerst den Schultergurt des Handschuhs um und führte ihre Arme dann in diesen. Es dauerte nicht lange, bis sie den Monohandschuh geschnürt hatte. Doch sie löste die Schnürung noch einmal und lockerte sie ein Wenig. Mara wusste, daß sie es so eine recht lange Zeit aushalten konnte.

Woher Rebecca auf einmal die Führleine hatte, konnte Sunrise nicht erkennen, doch sie legte ihr diese an, nahm die Stiefel und führte sie vor die Haustür, wo sie sie auf der Treppe half, sich zu setzen. Sie zog ihr die Stiefel an und schnürte diese fest, so daß ihre Füße von dem Leder fest eingeschlossen und komplett unbeweglich in diesen gefangen waren.
Nun half sie ihr wieder auf und führte sie die Treppe herunter. Sie gingen über den Hof, wo Rebecca sie an einen Pfosten band, der vor ein paar Tagen ganz sicher noch nicht dort gestanden hatte.

»Schön hier bleiben Sunrise.«, sagte Rebecca. Sunrise stampfte einmal mit dem Huf auf und Rebecca ging ums Haus herum, wo sie einige Zeit verschwunden blieb. Sie kam wieder und zog einen leichten Sulky. Sunrise scharrte aufgeregt mit den Hufen als sie diesen sah.
Rebecca stellte den Sulky ab und band Sunrise von dem Pfosten. Sie führte sie zwischen die Anzen und befestigte diese an Sunrise’s Geschirr. Ein dünnes Stahlseil welches um eine der Anzen herum nach hinten führte, befestigte sie an einer Öse am Brustgurt. Sie zog einmal an diesem Stahlseil und hinter sich hörte Sunrise ein lautes, metallisches Schlagen, welches sie erschrecken ließ. Sie wollte einen Schritt nach vorne machen, aber es war sehr schwer, den Sulky zu ziehen.

Rebecca kam auf sie zu, nahm die Führleine in die Hand und strich ihr mit der anderen Hand über die Wange. »Keine Angst Sunrise.«, sagte sie mit beruhigender Stimme. »Das war die Bremse. Wenn du fällst, wird die ausgelöst, damit dich der Wagen nicht überrollt.«
Erleichtert schaute Sunrise sie an.
»Was machst du, wenn etwas nicht in Ordnung ist?«, fragte Rebecca.
Sunrise musste nicht überlegen und trat dreimal auf.
»Gut, Dann kann es ja gleich losgehen.«, sagte Rebecca. Sie löste die Führleine und legte Sunrise die Zügel an. Dann trat sie nach hinten weg und es war wieder ein metallisches Geräusch zu hören als ob ein kräftiger Verschluss irgendwo einrastete, worauf hin der Sulky einen kleinen Satz nach vorne machte und der Zug auf die Anzen nachließ.

Sunrise spürte wie Rebecca sich in den Sulky setzte, doch der Zug auf die Anzen ließ sofort nach als diese saß. Der Wagen war offenbar sehr gut ausgewogen, stellte sie zufrieden fest und scharrte ungeduldig mit den Hufen.

»Hü Sunrise.«, sagte Rebecca und über sich hörte sie den Knall einer Peitsche, der ihr eine wohlige Gänsehaut den Rücken herunter jagte. Sie zog langsam an und lief einfach gerade aus.
Ein leichter Zug am Zügel wies ihr die Richtung. Als sie auf der Straße waren, zeigte ein leichtes Schnalzen der Zügel ihr, daß sie schneller laufen sollte. Sie zog das Tempo an und lief einfach. Es dauerte nicht all zu lange und sie hatte alles um sich herum vergessen und war nur noch Sunrise. Sie wollte laufen, immer weiter. Und das tat sie auch. Rebecca ließ die Zügel locker und wies ihr nur gelegentlich die Richtung, ließ sie aber ansonsten einfach laufen.

Rebecca war erstaunt darüber, wie schnell Mara, oder besser Sunrise lief und wie ausdauernd sie anscheinend war. Sie ließ sie einfach laufen und wies ihr lediglich den Weg, auch wenn sie in manchen Kurven etwas Angst bekam umzufallen. Doch Charlotte, eine der Trainerinnen aus dem Stall hatte ihr gezeigt, daß dazu mehr gehörte als dieses Tempo. Sie war heilfroh darüber daß sie in den letzten eineinhalb Wochen fast jeden Tag im Stall gewesen war um zu üben. Madonna, die eigentlich Pauline hieß, war zwar nicht ganz so schnell wie Sunrise aber sie war sehr gutmütig, worüber Rebecca anfangs sehr froh gewesen war. Sunrise schien ihr im Gegensatz zu Madonna etwas wilder zu sein. Allerdings nicht so ungestüm wie Dahlia, mit der sie auch einige Male geübt hatte.

Charlotte hatte ihr eingeschärft, daß sie nur die Ponynamen benutzen sollte, am Besten sogar beim Denken. Warum das so war, war Rebecca nach ein paar Stunden mit Charlotte und Madonna klar geworden. Wenn sie während des Trainings oder des Laufens an die Person dachte, die den Sulky zog, fiel es ihr schwerer klare Anweisungen zu geben und sie machte sich Gedanken darüber, wie die Person sich wohl gerade fühlte. Doch wenn sie den Ponynamen benutzte, dann verschwanden diese Bedenken und sie konnte besser auf das Pony vor ihr eingehen.

Obwohl es ein wenig anstrengend war in der recht ungewöhnlichen Haltung zu sitzen, machte es ihr Spaß im Sulky zu sitzen und sich ziehen zu lassen. Und offenbar machte es Sunrise großen Spaß zu laufen. Das hatte sie allerdings bereits gemerkt, wenn sie sie beim Morgenlauf beobachtete. Alleine diese Stiefel schienen irgend etwas mit Mara anzustellen. Und der Rest der Ausrüstung hatte anscheinend einen Schalter umgelegt, der sie dazu brachte, sich komplett wie ein Pony zu verhalten.

Pauline hatte ihr einmal gesagt, daß sie sich als Pony komplett anders fühlte als als Mensch. Zwar hatte Rebecca das nicht alles verstanden aber ihr fiel auf, daß sie sich dann auch ganz anders verhielt.

Rebecca ließ Sunrise am Stall vorbei laufen und zog sacht an den Zügeln als die Abzweigung kam. Sie ließ Sunrise ganz langsam laufen und wies ihr an, auf die Einfahrt zu laufen. Dort ließ sie sie langsam gehen bis sie zu der kleinen Koppel kamen. Sie ließ sie neben dieser anhalten und stieg ab. Sie legte ihr die Führleine an und entfernte die Zügel.

Nachdem sie sie vom Sulky abgespannt hatte, führte sie Sunrise auf die Koppel, auf der bereits Madonna und Dahlia standen. Sie führte sie zur Tränke, doch diese schaute das Gerät nur verwirrt an, offenbar kannte sie so etwas noch nicht. Dahlia kam zu ihnen und trank einen Schluck. Nun schien Sunrise zu verstehen und trank selbst etwas.
»Brave Sunrise.«, sagte Rebecca, strich ihr über die Wange und verließ die Koppel. Dahlia, Madonna und Sunrise blieben alleine dort zurück, während sie selbst Charlotte suchte, die hier irgendwo auf sie warten wollte.

- - -

»Und du bist dir ganz sicher?«, fragte Bernd bestimmt zum hundertsten Male an diesem Morgen.
Kira saß auf dem Beifahrersitz und verdrehte die Augen. »Ja Papa, ich bin mir sicher. Ganz sicher sogar. Melissa, kannst du Papa bitte mal sagen, daß er mich nicht dauernd das Selbe fragen soll?«, fragte Kira.
Melissa lachte auf dem Rücksitz und sagte »Da mische ich mich bestimmt nicht ein. Ich habe euch Beiden gesagt, was ich darüber denke. Ich bin wirklich beeindruckt davon, daß du das machen willst. Und ich finde, daß es dir bestimmt nicht schaden wird.«
»Ja ja, fall mir doch mal in den Rücken. Ich dachte, als Serva solltest du immer zu deinem Herren halten.«, sagte Bernd.
»Aber wenn mein Herr mich nach meiner Meinung fragt, dann soll ich ihm diese auch ehrlich und ohne zu zögern sagen.«, sagte Melissa grinsend. »Wie er dann daraus seine Entscheidung findet, das ist nicht meine Sache.«

Die Schilder vor ihnen zeigten die Abfahrt Leipzig an. Bernd setzte den Blinker und der Wagen wechselte auf die rechte Spur, dann auf die Abfahrt, wo er selbst das Steuer wieder übernehmen musste. Von hier aus war es nur noch eine gute Stunde bis zu dem Gelände auf dem sich die Schule befand.

Die letzten paar Kilometer seit sie von der Landstraße abgebogen waren, war ihnen kein Wagen entgegen gekommen. Nun fuhren sie auf ein großes Tor zu, vor dem eine Frau in einer schwarzen Uniform stand und sie eher gelangweilt ansah. Neben dem Tor befand sich ein kleines Gebäude. In diesem saß hinter einer großen Scheibe eine weitere uniformierte Frau. Bernd lenkte den Wagen auf einen Parkstreifen neben der Straße. Die Drei stiegen aus und Kira holte ihre Tasche aus den Kofferraum.
»Noch kannst du es dir überlegen.«, sagte Bernd zu Kira
Kira umarmte ihren Vater. »Papa, ich habe es mir wirklich lange genug überlegt. Und ich bin ja nicht aus der Welt. Ich kann doch immer noch anrufen oder euch schreiben.«, sagte sie.

Kira umarmte Melissa und ihren Vater. »Ich hab dich lieb Papa.«
»Ich dich auch meine Kleine.«, entgegnete Bernd. »Pass auf dich auf.«
»Das werde ich. Ganz bestimmt.«, sagte Kira und löste die Umarmung. Sie nahm die Tasche, die sie auf den Gehweg gestellt hatte und ging zu dem Gebäude.
»Guten Tag. Ich soll mich bei Miss Isabella melden.«, sagte sie nachdem die Frau die Scheibe zur Seite geschoben hatte.
»Name?«, fragte die Frau zwar recht knapp aber nicht unfreundlich.
»Kira Dorscher.«, antwortete Kira.
Die Frau stand auf und hob einen Scanner. »Darf ich?«, fragte sie.
Kira hielt ihr den rechten Arm entgegen und die Frau scannte ihren ID-Chip. Sie schaute auf ein Pad und nickte.
»Herzlich willkommen auf Horizons Frau Dorscher. Es bringt sie gleich jemand zur Schule. Nehmen Sie noch einen Augenblick Platz.«, sagte die Frau und wies auf einen Unterstand hinter dem geöffneten Tor. Kira wandte sich noch einmal um und winkte ihrem Vater und Melissa, dann ging sie durch das Tor und setzte sich auf die Bank in dem Unterstand. Es dauerte nicht lange und eine weitere Uniformierte kam aus dem Häuschen zu ihr. »Bitte, folgten Sie mir.«, sagte sie.
Kira stand auf und winkte noch ein letztes Mal, dann folgte sie der Frau bis zu einer kleinen Magnetbahn, welche hinter dem Gebäude entlang lief. Ein Wagen stand dort bereit und Kira und die Frau setzten sich in diesen hinein. Die Frau tippte etwas auf dem Bedienfeld und der Wagen setzte sich in Bewegung.

Bernd winkte Kira hinterher, als eine der uniformierten Frauen sie zu dem Wagen einer Magnetbahn brachte und mit ihr fort fuhr. Er seufzte leise als sie außer Sicht war und ließ die Hand sinken.
»Sie ist eine freie Schülerin Herr. Da darf sie doch anrufen. Und soweit ich weiß, darf sie auch gelegentlich Besuch bekommen.«, sagte Melissa, nahm Bernd von hinten in die Arme und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. »Und zwei Jahre sind auch keine Ewigkeit.«
»Ich weiß Melissa. Aber erst Mara und nun auch noch Kira. Ja, ich weiß, sie ist volljährig und ich kann sie sowieso nicht aufhalten. Aber irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl.«
»Es wird ihr nichts passieren Herr. Es gibt jedes Jahr hunderte Frauen die Serva werden. Und die Schule hat noch keiner von ihnen geschadet.«
»Du hast ja Recht Melissa. Aber es ist trotzdem ein komisches Gefühl.«, sagte Bernd. Er löste sich von Melissa und ging zum Auto. Melissa lief ihm hinterher und hielt ihm die Tür auf. Er verdrehte die Augen und stieg ein. Melissa setzte sich auf den Beifahrersitz und als sie angeschnallt waren, wendete er den Wagen und fuhr los.

Die Frau brachte Kira von der Bahn zur Schule. Diese bestand aus drei Gebäuden die um einen Hof herum standen dessen Boden mit weißem Kies bedeckt war. Auf diesem Hof standen einige Frauen in einer Reihe, vor ihnen ging eine andere Frau, vermutlich deren Lehrerin auf und ab und schien den Frauen eine Standpauke zu halten. Während sie auf und ab ging, klatschte sie die Gerte die sie in der Hand hielt unablässig in die andere.
Eine weitere Gruppe Frauen war gerade dabei, mit breiten Rechen das Muster im Kies zu erneuern.

Kira folgte der Frau zu einem weiteren Gebäude, welches etwas abseits stand. Dort gingen sie hinein, einige Treppenstufen hinauf und einen langen Flur entlang bis zu einem Büro.
»Aufgeregt?«, fragte die Frau Kira. Es war das erste, was sie bisher gesagt hatte.
»Etwas.«, sagte Kira. Sie war tatsächlich aufgeregt, obwohl sie Miss Isabella bereits kannte und auch noch mehrmals mit ihr gesprochen hatte.
»Keine Sorge, Miss Isabella ist ganz nett.«, sagte die Frau. »Viel Glück.« Sie klopfte an die Tür und als von drinnen ein ’Herein.’ erklang, öffnete sie die Tür. Kira bedankte sich bei ihr und trat ein.

Hinter ihr schloss die Frau die Tür und sie stand vor Miss Isabellas Schreibtisch. Sie knickste, wie Melissa es ihr gezeigt hatte und sagte »Guten Tag Miss Isabella.«
»Hallo Kira.«, sagte diese und setzte sich gerade in ihren Stuhl. »Nimm doch Platz.«
Kira überlegte kurz, doch sich hier hin zu knien erschien ihr nicht sonderlich ratsam, denn dann würde ihr Kopf gerade noch über den Schreibtisch heraus schauen. Also stellte sie ihre Tasche ab und setzte sie sich auf den Stuhl der vor diesem stand.
»Freut mich, daß du hier bist. Aber ich hätte auch nicht erwartet, daß du kneifst. Ich nehme an, du weißt ungefähr, was auf dich zu kommt.« Das war keine Frage sondern eine Feststellung.
Dennoch antwortete Kira mit einem »Ja Miss.«
»Ich denke, viel zu sagen brauche ich ja im Moment nicht. Das Meiste wirst du erfahren, wenn es soweit ist. Ich werde jetzt nicht anfangen, dir eine Einführung zu geben. Das kommt am Montag, wenn die anderen Schülerinnen auch alle da sind.«, sagte Miss Isabella.
»Ich verstehe Miss.«
Isabella nahm ein Pad und tippte darauf herum. »112101, Kati sofort ins Büro der Schulleiterin.«, sagte sie in das Pad. Ihre Stimme erklang mit kurzer Verzögerung aus dem Flur und anscheinend auch vom Hof auf den man von dem Fenster hinter Isabella sehen konnte.
»Uups.«, sagte Isabella und grinste. »Eigentlich sollte das nur in den Schlafsaal. Ich muss mich mit der Anlage wohl noch etwas auseinandersetzen.«
Sie holte etwas aus ihrer Schreibtischschublade, was aussah, wie ein Armband. Sie hielt es an das Pad und tippte darauf herum. Dann reichte sie es Kira.
»Das legst du bitte an. Das ist eine Art Ausweis für das Gelände hier. Es weist dich als Schülerin aus. Du darfst dich, wenn du frei hast, auf dem Gelände frei bewegen, ansonsten hast du im Bereich der Schule zu bleiben. Und da der Unterricht erst am Montag beginnt, hast du bis Sonntag Abend frei. Du musst nur um 22 Uhr in deinem Bett sein.«, erklärte Isabella.

Es klopfte an der Tür und sie rief »Herein.«
Die Tür öffnete sich und eine Frau kam herein. Sie knickste vor Isabella und stellte sich neben Kira vor den Schreibtisch.
»Kira, das ist Kati. Kati, das ist Kira. Ihr seid in der selben Gruppe. Kati, du zeigst Kira bitte die Schule und das Gelände. Dabei kannst du ihr ja auch gleich ein wenig erklären, was sie für das Wochenende wissen muss. Kira hat die Nummer zwei. Also nicht einfach irgendein Bett sondern das zweite für Kira.«, sagte Isabella und zwinkerte Kati zu.
»Ja Miss Isabella.«, sagte diese, grinste verlegen und knickste.
»Gut, dann könnt ihr jetzt gehen. Wenn noch etwas ist, kannst du jederzeit zu mir kommen. Wenn ich nicht hier bin, dann fragst du einfach nebenan im Sekretariat.«
Kira stand auf, knickste vor Miss Isabella und folgte Kati aus dem Büro.

»Hallo. Ich bin Kati.«, sagte diese und reichte ihr die Hand.
»Hallo Kati. Kira.«, sie gab Kati die Hand.
»Schön, dich kennen zu lernen. Du bist auch freiwillig hier?«
»Ja. Miss Isabella hat mir ein Stipendium angeboten. Ich muss also nach der Schule mindestens zwei Jahre zu einer Herrschaft gehen.«, sagte Kira.
»Ich muss danach fünf Jahre dienen. Aber wenn ich will, kann ich das auch verlängern. Aber das mache ich erst, wenn ich die Herrschaft kenne.«, sagte Kati grinsend.

Sie führte sie in einen Schlafsaal in dem acht Betten in einer Reihen standen. Neben jedem Bett stand ein Schrank und auf Bett und Schrank stand eine Nummer. »Das ist dein Bett.«, sagte Kati und deutete auf das Bett mit der Nummer zwei. »Aussuchen kann man sich das nicht. Das geht danach, wer zuerst hier ist. Und ich bin schon seit Neujahr hier.«
»So lange schon?«, fragte Kira.
»Das ist eine lange Geschichte.«, sagte Kati. Sie nahm Kira die Tasche ab und stellte sie auf das Bett, dann begann sie damit, ihr zuerst den Waschraum zu zeigen und führte sie dann in der ganzen Schule herum, wo sie ihr die Unterrichtsräume, die Küche, den Speisesaal und die Übungsräume zeigte. Dies dauerte gerade mal eine Stunde, dann verließen die Beiden die Schule und Kati führte Kira über das Gelände. Die Beiden unterhielten sich während Kati Kira alles erklärte. Kira fand, das Kati recht nett war aber anscheinend auch ein wenig ungeordnet. Sie wechselte oft recht unerwartet das Thema, was es manchmal ein wenig schwer machte, ihren Ausführungen zu folgen.

»Ich zeig dir heute nur das was in der Nähe ist. Weiter als bis zum Sportplatz dauert zu lange, das zeig ich dir morgen, wenn du willst.«, sagte Kati.
Sie gingen die Straße entlang und Kati zeigte auf ein Gebäude welches etwas weiter weg stand. »Das da ist der Stall.« Kati deutete auf das Gebäude an dem sie gerade vorbei gingen.
»Was denn für ein Stall?«, wollte Kira wissen, als sie an dem Gebäude entlang gingen.
»Ponys.«, sagte Kati grinsend.
»Ponys?«, fragte Kira begeistert. »Ich mag Pferde, können wir da hin?«
Kati blieb stehen und schaute Kira an. »Meinetwegen, aber sei nicht zu enttäuscht.«, sagte sie geheimnisvoll.

Isabella zog die unterste Schublade auf und legte die Füße auf diese. Die Hände nahm sie in den Nacken, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schloss die Augen.
Sie wollte noch einige Minuten entspannen, bevor sie zur wöchentlichen Besprechung ging. Doch irgend etwas klopfte an ihr Bewusstsein und verlangte nach Aufmerksamkeit.
Sie riss die Augen auf und setzte sich gerade auf den Stuhl. »Verdammt. Mara.«, rief sie aus.
Sie tippte auf ihr Comm und sagte »Rebecca«

- - -

Rebecca lehnte zusammen mit Charlotte am Zaun der Koppel und beobachtete Sunrise und die beiden Anderen. Sie schienen sich auch ohne Worte gut zu unterhalten und ihren Spaß zu haben. Natürlich wusste sie, daß Madonna und Dahlia keine Keuschheitsgürtel trugen sondern Gummihosen in denen ein ferngesteuerter Vibrator eingearbeitet war. Doch das wollte sie Mara im Moment noch nicht zumuten, sie wusste nicht, ob sie bei Julia etwas derartiges schon getragen hatte und wollte auch nicht gleich danach fragen. Während sie beobachtete, wie Dahlia und Sunrise um die Wette liefen, piepste ihr Comm. »Isabella« stand auf dem Display.
Sie tippte auf dieses. »Hallo Isa, kannst du mich heute Abend noch mal anrufen? Im Moment hab ich gerade zu tun.«, sagte sie.
»Rebecca, ich habe Mist gebaut.«, erklang Isabellas Stimme aufgeregt aus dem Comm. »Wir haben ein Problem.«
»Was ist denn los?«, fragte Rebecca. So aufgeregt hatte sie Isabella seit sie dem sie sie vor gut einem Jahr wieder getroffen hatte, nicht erlebt.
»Ich hatte doch nicht die geringste Ahnung, daß Mara hier her kommt. Und eben ist ihre Schwester hier angekommen. Sie geht ab Montag hier in die Schule. Was ist denn, wenn die beiden sich zufällig hier treffen?«
Rebecca schaute kurz zu Mara, die offensichtlich ganz in ihrer Rolle als Pony aufging. »Was soll dann sein? Dann werden beide ein paar Tage lang damit zu tun haben, sich unterhalten zu wollen und ihre Aufgaben vernachlässigen. Ich habe bei Mara ja kein Problem damit. Ich denke es würde ihr gut tun, ihre Schwester wieder zu sehen. Aber wir wissen Beide daß gerade die ersten Tage in der Schule ziemlich viel Aufmerksamkeit erfordern.«
»Genau das meine ich ja.«, sagte Isabella.
Rebecca musste unwillkürlich lachen. Es war nicht das erste Mal, daß eine von ihnen einen Fehler begangen hatte, den dann die Andere ausbügeln durfte. In der Schule war das des Öfteren vorgekommen. »Wie wäre es denn, wenn du morgen Vormittag mit ihr zusammen zu uns kommst? Dann kannst du behaupten, daß das so geplant war.«
»Ich habe kein Problem damit, meine Fehler zuzugeben.«, sagte Isabella beleidigt. »Aber ich denke daß das eine gute Idee ist.«
»Na, also. Dann sehen wir uns morgen.«, sagte Rebecca lachend. Sie beendete das Gespräch und schaute noch eine Weile den drei Frauen zu.

»Ich denke es ist Zeit.«, sagte Charlotte und deutete auf die umzäunte Freifläche. »Sonst ist Mittag und mit vollem Bauch läuft es sich ja nicht so gut.«
Rebecca sah auf. »In Ordnung.«, sagte sie.
Während Charlotte die Longe holte, nahm Rebecca die Führleine und ging in die Koppel. Als Sunrise sie bemerkte, kam sie zu ihr. Sie lächelte sie trotz der Trense in ihrem Mund freudig an und lehnte sich bei ihr an. »Na, gefällt es dir hier?«, fragte Rebecca.
Sunrise nahm den Kopf von Rebeccas Schulter und erwiderte ihren Blick. Sie nickte und trat einmal mit dem Huf auf. Dann lehnte sie sich wieder bei ihr an. Rebecca nahm sie in die Arme und streichelte ihr den Kopf. Sie bemerkte die Veränderung erst als Sunrise aufgeregt mit den Hufen scharrte und unruhig wurde.

Sunrise genoss die Berührungen und hatte die Augen geschlossen. Sie war Rebecca dankbar dafür, daß sie mit ihr hier war und versuchte es ihr zu zeigen indem sie ihren Kopf an Rebeccas rieb, während diese ihren Kopf streichelte. Als sie die Augen öffnete, sah sie wie zwei Frauen vom Weg auf sie zu kamen. Eine der Beiden trug eine einfache Schultunika, die Andere war relativ normal gekleidet. Doch ihr fielen die rot gefärbten, kurzen Haare auf deren dunkelblonder Ansatz zeigte, daß diese wohl schon seit längerem nicht mehr nach gefärbt worden waren. Eigentlich hätte sie den beiden Frauen wohl als Sunrise kaum Beachtung geschenkt, doch als sie sie erkannte, schaltete sich ihr Bewusstsein schlagartig wieder ein.
»Kira!«, wollte sie rufen, doch durch die Trense klang das nur nach »ii Aaa!«. Sie riss sich von Rebecca los und lief durch das geöffnete Gatter auf ihre Schwester zu.

»Was ist das denn?«, fragte Kira Kati als sie sah, daß es hier gar keine echten Pferde gab sondern daß es sich um Frauen handelte, die sich mit seltsamen Anzügen, Geschirren und komischen Schuhen als Ponys verkleidet hatten und mit albern aussehenden Schritten über kleine Hürden sprangen, angetrieben von anderen Frauen die sie mit langen Reitgerten antrieben. Auf dem Weg hier her hatte sie zwei Frauen gesehen, die mit einem Wagen unterwegs waren. Eine davon, war auch als Pferd verkleidet und zog diesen Wagen. Während die Andere darin saß und sich ziehen ließ.
»Ich sag doch, du sollst nicht zu enttäuscht sein.«, sagte Kati mit breitem Grinsen.
»Sind die verrückt oder werden sie dazu gezwungen?«, wollte Kira wissen.
»Weder noch. Die machen das freiwillig. Das macht denen sogar Spaß.«, erklärte Kati. »So wie ich das verstanden habe, gibt es da sogar richtige Wettbewerbe für.«
Sie gingen auf eine Koppel zu in der mehrere Frauen standen. Drei von ihnen trugen dieses seltsame Outfit, während die Vierte, die eine der Drei gerade in die Arme nahm, eine Tunika trug. Irgend etwas erregte Kiras Aufmerksamkeit, doch plötzlich löste sich die Frau mit den roten Haaren von der Anderen, rief etwas, was wie »ii Aaa« klang und kam durch das offene Tor auf sie zu gerannt. Sie hatte schon Angst, daß die Frau sie umrennen würde, doch sie blieb eine halbe Armlänge vor ihr stehen und schaute sie einfach an.
»Mara?«, fragte Kira leise als sie sie erkannte. Sie spürte wie ihr Tränen in die Augen schossen.
Mara nickte aufgeregt und kam noch einen Schritt auf sie zu. Sie hatte ebenfalls tränen in den Augen und lehnte sich bei ihr an, wie eben bei der anderen Frau. Kira umarmte Mara fest und brachte keinen Ton mehr hervor. Weinend lag Mara Kira in den Armen.

Rebecca versuchte noch, Sunrise aufzuhalten, doch da war es schon zu spät. Sie rannte durch das offene Gatter auf zwei Frauen zu, die auf sie zu kamen. Sie blieb vor einer der Beiden stehen, schaute sie einen Moment lang an und dann nahm diese Frau sie in die Arme.
Rebecca erkannte, daß diese Frau weinte. Langsam ging sie zu den Beiden. Die andere Frau stand ein wenig Abseits und schaute zu den Beiden.
Rebecca tippte auf ihr Comm und sagte nur »Isabella. Komm sofort zum Stall!«
Sie trat hinter Mara und löste die Schnürung des Monohandschuhs. Als sie ihre Arme frei hatte, erwiderte Mara die Umarmung der Frau. Rebecca war klar, daß das nur Maras Schwester sein konnte.
Sie löste nun auch die Trense so daß Mara reden konnte und stellte sich zu der anderen Frau, die die Beiden fragend an sah.

»Was ist das denn?«, fragte die Frau. »Kennen die Beiden sich?«
»Mara ist Kiras Schwester.«, sagte Rebecca leise und beobachtete die Beiden ebenfalls. Sie lagen sich noch immer weinend in den Armen. Keine der Beiden sagte ein Wort.

Hinter sich hörte Rebecca Charlotte fluchen. Sie rannte hinter Dahlia her, die es anscheinend ausgenutzt hatte, daß das Gatter offen stand und versuchte, diese einzufangen. Doch das interessierte Rebecca im Moment herzlich wenig. Schweigend beobachtete sie die Beiden aus einiger Entfernung und wartete ab, was passierte.

Nach einer ganzen Weile hörte sie hinter sich ein angestrengtes Keuchen und drehte sich um.
»Ich nehme an, sie gehört hier her.«, sagte Isabella. Sie hielt Dahlia an ihrem Geschirr fest und kam auf Rebecca zu. Diese deutete nur auf die Koppel, und schaute wieder zu Mara und Kira, die sich anscheinend etwas beruhigt hatten, sich aber immer noch schweigend in den Armen lagen.
Isabella brachte Dahlia in die Koppel zurück und schloss das Gatter sorgfältig.
»Und? Warum musste ich jetzt so schnell hier her kommen?«, fragte sie Rebecca.
Diese deutete nur auf Mara und Kira.
»Das hab ich bereits gesehen. Ich denke, wir sollten den Beiden etwas Zeit geben, damit sie sich aussprechen können.«, sagte Isabella.
»Das denke ich auch. Aber immerhin ist sie deine Schülerin.«
»Ich denke, ich kann da genau so wenig tun wie du. Das müssen die Beiden unter sich ausmachen. Am Besten, du nimmst sie mit zu dir. Die Schule ist dafür sicher nicht der geeignete Ort.«
Rebecca nickte. »Das denke ich auch. Wenn die Beiden sich beruhigt haben, sollten wir trotzdem mal mit ihnen reden.«
Nun nickte auch Isabella und lehnte sich an den Zaun hinter ihr. Kati stand noch immer etwas ratlos neben den Beiden und schaute zu ihnen.
Isabella rief sie zu sich. »Kati, am Besten, du gehst wieder in die Schule. Die Beiden werden sicher einige Zeit für sich brauchen.
»Ja Miss.«, sagte Kati, knickste und ging langsam zurück in die Schule.

Mara wusste von Miss Isabella zwar, daß Kira irgendwann an die Schule hier kommen wollte, aber sie wusste nicht, wann das sein sollte. Außerdem war sie sich nicht sicher gewesen, ob sie wirklich auf die Schule gehen würde. Sie hatte sich immer wieder überlegt, was sie sagen würde, wenn sie sie endlich wieder sehen würde, doch all diese Worte waren jetzt vergessen. Ihr fiel ein, daß sie ihr die Jacke hatte schenken wollen, da sie selbst sie jetzt nicht mehr brauchte, doch auch das spielte nun keine Rolle mehr, da Kira sie im Moment sicher im noch weniger brauchen würde, als sie selbst. Das Einzige, was ihr einfiel war »Was machst du denn hier?« Ihr kam in den Sinn, daß das eine ziemlich dumme Frage war.
Kira schluckte. »Ich gehe ab Montag in die Schule.«, sagte sie leise. »Und du?«
»Ich wohne hier.«, sagte Mara. Sie schaute sich kurz um. »Da ist meine Herrin.«, sagte sie und deutete in die Richtung wo Rebecca und Isabella standen.
»Warum… Warum hat Miss Isabella mir das denn nicht gesagt, als ich vor einem halben Jahr hier war?«, fragte Kira.
»Ich bin erst seit zwei Wochen bei Herrin Rebecca. Vorher war ich bei Herrin Julia.«, sagte Mara.
Kira zog am Taillengurt von Maras Geschirr. »Und das hier?«, fragte sie.
»Das sieht toll aus, nicht wahr? Das hat Herrin Julia mir geschenkt, bevor sie mich hier her gebracht hatte.« Einen Augenblick lang dachte sie traurig daran daß sie diese bestimmt eine ganze Weile nicht sehen würde. Doch die Freude darüber hier bei Rebecca sein zu können und jetzt auch noch Kira wieder zu sehen, ließ ihre Trauer schnell wieder verfliegen. »Und es fühlt sich so toll an.«
»Du machst das freiwillig?«, fragte Kira erstaunt.
»Das ist wirklich toll. Man fühlt sich ganz anders als sonst. Man hört einfach auf zu denken.«, sagte Mara begeistert. »Das solltest du auch mal versuchen.«
Kira warf ihr einen verwunderten Blick zu und wollte etwas sagen, doch Isabella, die zu den Beiden gekommen war und das mitbekommen hatte, sagte »Ponyplay als Zusatzqualifikation für Serva, das wär ja mal ganz was neues. Als ob Anschauungsunterricht im SM-Club statt Musikunterricht nicht schon reicht.«, sagte sie lachend.
»Hoffentlich steht das nicht in meiner Akte Miss.«, sagte Mara und schaute Isabella fragend an.
Rebecca, die nun hinter ihr stand, sagte »Du weißt nicht, was in deiner Akte steht? Also meine Lehrerin hat uns die damals gezeigt, als wir mit der Schule fertig waren. Du solltest mal ein ernstes Wort mit deiner Lehrerin reden, wenn sie das nicht getan hat.«
Mara schaute erst Rebecca an und dann Isabella. »Lieber nicht.«, sagte sie und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
»Das muss ja eine ziemlich schlechte Lehrerin gewesen sein die du da in der Schule hattest.« sagte Rebecca und schaute feixend zu Isabella.
»Ach halt bloß die Klappe.«, sagte Isabella und musste lachen. Auch Rebecca und Mara fielen in das Gelächter mit ein. Nur Kira stand etwas ratlos dabei.
»Ich glaube, ich hatte großes Glück mit meiner Lehrerin. Sie war zwar ziemlich streng aber auch sehr nett.«, sagte Mara ernst, nachdem sich alle etwas beruhigt hatten.
»Jetzt schleimst du dich aber ganz schön ein.«, sagte Isabella. Doch das Kompliment welches Mara ihr damit gerade gemacht hatte, freute sie ungemein. »Aber anscheinend hat sie dir ja doch vergessen, etwas beizubringen.«, sagte sie grinsend.
Mara schaute sie verblüfft an. »Was denn Miss?«
»Das man Leute die sich nicht kennen, die man selbst aber kennt, einander vorstellt.«, sagte Rebecca hinter ihr und musste sich ein breites Grinsen verkneifen.

Mara drehte sich zu Rebecca um. Diese sah daß sie ziemlich rot im Gesicht geworden war. »Entschuldigung Herrin.«, sagte sie. Sie schaute zu Kira, die diese Unterhaltung stumm mit angehört hatte und dann zu Rebecca.
»Herrin, darf ich vorstellen, daß ist Kira, meine Schwester.« Sie deutete auf Kira. »Kira, das ist Herrin Rebecca.« Nun deutete sie zu Rebecca.

»Hallo Kira, freut mich, dich kennen zu lernen.«, sagte Rebecca lachend.
»Guten Tag Herrin Rebecca.«, sagte Kira.
»Lass das Herrin mal besser weg.«, sagte Rebecca und reichte Kira die Hand.
Diese ergriff schweigend Rebeccas Hand.

»Also das sollte wohl besser mal etwas gründlicher im Unterricht durchgenommen werden.«, sagte Isabella. »Aber ich muss jetzt erst mal los. Ich musste meine wöchentliche Besprechung schon auf morgen verschieben. Die anderen Termine will ich nicht auch noch verschieben müssen.« Sie wandte sich an Rebecca »Denk bitte dran, daß Kira um 22 Uhr in ihrem Bett sein muss.« Sie winkte den Dreien und machte sich auf den Weg zurück in die Schule.

»Ich würde sagen, wir gehen nach Hause. Ihr Beiden habt euch sicher einiges zu erzählen.«, sagte Rebecca.
»Gerne Herrin.«, sagte Mara, nahm Kira an der Hand und wollte sich auf den Weg machen.
»Mara?«. Sagte Rebecca, als die Beiden schon einige Schritte gegangen waren.
Mara blieb stehen und drehte sich noch einmal um »Ja Herrin?«
»Hast du nicht was vergessen?« Rebecca deutete auf den Sulky, der neben der Koppel stand.
Mara schaute kurz in die Richtung, ging dann zu Rebecca, wandte ihr den Rücken zu und legte die Arme zusammen. Diese legte Mara den Monohandschuh wieder richtig an, der die ganze Zeit über hinter ihrem Rücken gehangen hatte und schnürte ihn, jedoch ohne ihn dieses Mal danach zu lockern. Die wenigen Minuten bis nach Hause sollte Mara das auch so aushalten können, ohne Probleme zu bekommen.

Nachdem der Handschuh fertig geschnürt war, wandte Mara sich um. »Danke Herrin.« sagte sie leise und schürzte die Lippen.
Rebecca gab ihr einen Kuss und steckte ihr die Trense wieder in den Mund. Sie fasste Mara an dem Ring in die normalerweise der Zügel eingehakt wurde und führte sie zu dem Sulky. Sie befestigte die Anzen an den entsprechenden Ringen des Geschirres und hakte die Zügel in die Ringe des Kopfgeschirres ein.

Kira hatte alle dem bisher nur zugesehen und wunderte sich darüber, daß Mara das mit sich machen ließ und sogar noch Gefallen daran zu finden schien. Die Frau, die Mara ihr als Herrin Rebecca vorgestellt hatte, winkte sie zu sich heran. »Setzt dich Kira. Sunrise kennt ja den Weg. Ich komme dann mit der Bahn nach.«, sagte sie und deutete auf den Wagen.
Kira schaute verdutzt zu dem Wagen vor dem ihre Schwester wie ein Pferd angespannt war. Sollte sie sich von Mara jetzt etwa ziehen lassen? Das wollte sie ihr auf keinen Fall zumuten, also schüttelte sie energisch den Kopf.
»Entweder so oder du läufst neben uns her. Ich glaube zwar, daß sie es problemlos schaffen würde, uns beide zu ziehen,« Bei diesen Worten scharrte Mara mit dem Fuß, nickte und trat fest mit einem Fuß auf. »aber das werde ich ihr ganz sicher nicht zumuten.«
Kira wollte auf keinen Fall, daß Mara sie hier auch noch ziehen musste, es kam ihr schon seltsam genug vor, sie hier und in so einem Aufzug zu treffen. »Ich glaube, dann laufe ich lieber neben her.«, sagte sie leise. Obwohl die Frau anscheinend sehr freundlich war, flößte sie ihr aus irgend einem Grund einen gehörigen Respekt ein.
Sie fand es außerdem etwas seltsam, daß Mara sie, obwohl sie eine Tunika und ein Halsband trug, Herrin nannte. Sie schaute kurz zu Mara und als ihre Blicke sich trafen, verdrehte diese die Augen und grinste breit.

Die Frau setzte sich auf den Wagen, nahm die Zügel die mit dem Geschirr an Maras Kopf verbunden waren in die Hände. »Dann komm.«, sagte sie lachend, ließ die Zügel einmal schnalzen und Mara ging langsam los. Kira schaute ihr zu, wie sie ging. Bei jedem Schritt hob sie die Füße weit nach oben und machte dann einen winzigen Hüpfer, bevor sie den Fuß auf den Boden setzte und den anderen anhob, wobei sich dieses Hüpfen wiederholte.
Erst als die Beiden bereits einige Meter weit weg waren, folgte Kira ihnen. Sie ging etwas schneller bis sie zu Mara aufgeschlossen hatte und ging dann im selben Tempo neben ihr her. Doch Mara schien sehr konzentriert nach vorne zu schauen. Erst als sie an eine Abzweigung kamen und die Frau so an den Zügeln zog, daß Mara ihren Kopf nach links wandte, erkannte sie, daß diese ihre Augen geschlossen hatte und sie meinte ein zufriedenes Lächeln in ihrem Gesicht zu sehen.

So ging es noch etwa hundert Meter weiter, bis sie zur Zufahrt zu einem Haus kamen. Dort lenkte die Frau den Wagen bis zu einer Stange die neben der Auffahrt im Gras stand und ließ Mara anhalten.
Sie stieg von dem Wagen und sagte etwas zu Mara, was Kira nicht hörte, da sie zu leise sprach. Mara trat darauf hin einmal mit dem Fuß auf.
Die Frau spannte Mara dann von dem Wagen ab und gab Kira die Zügel, die noch immer an dem Kopfgeschirr festgeschnallt waren. Als sie dann mit dem Wagen verschwand und auch nach einer Weile nicht zurück kam, wusste Kira nicht genau, was sie tun sollte.
Mara wollte irgend etwas sagen, doch durch die Trense, die sich noch immer in ihrem Mund befand, konnte Kira auch das nicht verstehen. Sie wollte Mara die Trense aus dem Mund nehmen, was ihr erst beim zweiten Versuch gelang.
Mara kicherte als sie die Trense endlich los war. »Herrin Rebecca bringt den Sulky in den Keller und geht schon mal rein. Kannst du mir bitte helfen, die Stiefel aus zu ziehen? Mit denen darf ich nicht ins Haus.«
Kira wusste noch immer nicht so Recht, was sie sagen sollte. Sie bückte sich um Maras Stiefel zu öffnen.
»Nicht hier. Ich muss mich dabei setzen, sonst falle ich.«, sagte Mara und ging zu der Treppe welche zur Eingangstür hinauf führte. Dort setzte sie sich und hielt Kira die Füße hin. Als diese die Schnürungen geöffnet hatten, was durch die vielen Löcher durch die die Schnürsenkel liefen ein wenig dauerte, zog sie ihr die Stiefel aus. Mara stellte sich darauf hin vorsichtig hin, knickste und bedankte sich mit einem Lächeln.

»Komm, wir gehen nach oben, dann kann ich mich umziehen.«, sagte Mara und ging auf die Haustür zu. Hier gab es keinen Klingelknopf sonder nur einen altmodischen Klingelzug. Kira wollte daran ziehen doch Mara sagte »Das brauchst du nicht, die Tür geht so auf, wenn ich davor stehe.« Sie stellte sich vor die Tür und Kira fasste den Knauf. Die Tür ließ sich tatsächlich einfach so öffnen.
»Habt ihr keine Angst, daß jemand einfach so rein geht?«, wollte Kira wissen.
»Nein. Die Tür geht nur auf, wenn jemand davor steht, der das richtige Comm dabei hat.«, erklärte Mara und ging hinein. Kira folgte ihr und fand sich in einer großen Halle wieder auf deren Boden einige Teppiche lagen. Sie folgte Mara eine geschwungene Treppe hinauf. Sie schaute sich in der Halle um und stellte fest, daß diese ziemlich prunkvoll aussah. Der Fußboden war mit weißem Stein belegt und an den Wänden hingen einige Gemälde. Gegenüber der Treppe befand sich ein breiter Laufsteg mit einem hölzernen Geländer der zu einer Tür führte die anscheinend ins Freie ging. Selbst der Flur in dem sie sich nun befanden war recht geräumig. Mara ging zielstrebig auf eine Tür zu und blieb dort stehen. »Machst du bitte auf?«, fragte sie.
Kira öffnete die Tür, Mara knickste und ging hindurch. Der Raum in dem sie sich nun befanden war anscheinend so etwas wie ein Hausarbeitszimmer. Hier gab es große, einfache Schränke, ein Bügelbrett und in einer Ecke standen einige Putzgeräte. Schlief Mara etwa in einer Abstellkammer, fragte sie sich. Doch nachdem sie auf Maras Bitte hin auch die nächste Tür geöffnet hatte, befanden sie sich in einem hellen und geräumigen Wohnzimmer mit einer großen Couch und zwei Sesseln die um einen kleinen Couchtisch herum standen. In einer Ecke gab es eine kleine Kochnische und an den Seitenwänden befanden sich mehrere Wohnzimmerschränke und Regale.

»Das da ist mein Zimmer.«, sagte Mara und deutete mit einem Nicken zu einer Tür. »Und da ist das Bad.« Sie deutete auf die Tür daneben.
»Und da?«, wollte Kira wissen und zeigte auf eine weitere Tür, zu Maras Zimmer gegenüber.
»Da hat Herrin Rebecca bis letzte Woche geschlafen. Aber jetzt schläft sie in dem großen Schlafzimmer.«, erklärte Mara. Kira meinte so etwas wie Bedauern in Maras Blick zu sehen.

»Und jetzt?«, wollte Kira wissen.
Mara deutete auf die Tür zu ihrem Zimmer. »Jetzt würde ich gerne duschen und mich umziehen. Hilfst du mir bitte hier mit?«, fragte Mara und wackelte mit den eingeschlossenen Armen. »Und dann muss ich langsam mal Mittagessen machen. Es ist schon fast ein Uhr.«
Kira nickte und hielt Mara auch die Tür zu ihrem Zimmer auf. Wieder knickste diese als sie an ihr vorbei ging.

Nun stand Kira in der Mitte des Raumes in dem sich ein sehr bequem aussehendes, ordentlich gemachtes Bett auf dessen Kissen ein schneeweißer Teddybär lag, ein großer Kleiderschrank und eine Frisierkommode befanden. Aus dem Fenster konnte man viel Wald sehen.
»Soll ich dir das Ding ausziehen?«, fragte Kira und deutete auf Maras Arme.
Diese seufzte leise. »Ich fürchte, anlassen kann ich den nicht.«, sagte sie mit deutlichem Bedauern in der Stimme.
Kira trat hinter ihre Schwester und begann die aufwändige Schnürung zu lösen. »Gefällt dir das etwa, dieses Ding zu tragen?«, wollte sie wissen.
»Ja, irgendwie schon.«, sagte Mara.
Kira war ein wenig erstaunt über diese Aussage und löste schweigend die Schnürung.
»Ist deine Herrin eigentlich sehr streng?«, wollte sie wissen, als sie Mara half den Monohandschuh endgültig abzulegen.
Mara schaute sie kurz an. »Das weiß ich noch nicht so genau. Ich bin ja auch erst zwei Wochen bei ihr. Aber ich hoffe, daß sie es ist.«, sagte Mara, während sie das Geschirr, welches ihren Kopf einschloss abnahm.
»Du hoffst es?«, fragte Kira erstaunt.
»Ja. Natürlich. Immerhin ist sie meine Herrin.«, sagte Mara als sei es das Selbstverständlichste der Welt, daß eine Serva sich strenge Herrschaften wünscht.

Sie beobachte Mara dabei, wie sie sich nun auch das Geschirr um ihren Oberkörper ablegte, es richtete und auf einem Kleiderbügel in den Kleiderschrank hing. Kira erkannte, daß in diesem Teil des Schrankes überhaupt keine Kleider hingen sondern nur noch ein weiteres Geschirr und andere Teile die sie nicht zuordnen konnte.
Nun zog sich Mara auch noch den gemusterten Anzug aus, den sie in einen Wäschekorb neben der Tür warf. Hatte Kira erwartet, daß sie darunter nackt war, so hatte sie sich allerdings getäuscht. Denn sie trug einen BH aus glänzendem Stahl darunter und eine Art Unterhose die ebenfalls glänzendem Stahl bestand. Nur vorne gab es ein Teil, welches offenbar aus Gummi zu bestehen schien.
»Was ist das denn?«, fragte sie erstaunt.
Mara grinste verlegen. »Da steckt eine Binde drinne, damit es keine Flecken in dem Stretchanzug gibt.«, sagte sie und wurde ein wenig rot im Gesicht.
»Was?«, fragte Kira verwirrt. So eine Antwort hatte sie nicht unbedingt erwartet.
»Du meinst doch das Gummiteil, oder?«, hakte Mara nach.
»Was denn für Flecken?«, fragte Kira, noch immer ein wenig verwirrt.
Mara schaute sie an und errötete noch mehr, so daß ihre Sommersprossen kaum noch zu erkennen waren. »Na ja,«, sagte sie zögernd »Wenn man den ganzen Tag Pony spielt, dann kann es schon mal passieren, daß man im Schritt etwas, ähm, feucht wird.«
Nun verstand Kira, was sie meinte und musste breit grinsen. Bevor sie sagen konnte, daß sie eigentlich die Beiden Teile aus Stahl meinte, sagte Mara »Ich gehe mich eben duschen.« und verschwand aus dem Zimmer.

Kira erinnerte sich daran, daß Mara immer recht lange unter der Dusche gebraucht hatte. Neugierig wie sie war, öffnete sie den Kleiderschrank. Im ersten Teil fand sie neben einigen Tuniken auch ganz normale Alltagskleidung. So etwas hätte sie früher ganz bestimmt nicht getragen. Alle diese Sachen sahen sehr erwachsen aus, einige sogar viel zu altmodisch selbst für eine erwachsene Frau, fand Kira. Sie schloss die Schranktür und öffnete die nächste. Hier fand sich in den Fächern hauptsächlich Bettwäsche und einige Nachthemden. Auch das war recht unspektakulär, wie Kira fand. Im nächsten Teil des Schrankes fand sie allerdings recht interessante Dinge. Neben dem Geschirr, welches Mara eben getragen hatte und einem weiteren Geschirr, fanden sich hier noch einige der Stretchanzüge. Sie zog eine der vielen Schubladen auf die sich hier befanden und traute ihren Augen nicht. Diese waren voll mit verschiedenen Sexspielzeugen. Zwar wusste sie, daß es solche Dinge gab aber daß Mara so viele davon besaß hätte sie nicht für möglich gehalten.

Neben jeder Menge Vibratoren und mit Seilen verbundenen Kugeln befanden sich auch verschiedene Plugs in den Schubladen. Bei einigen fragte sie sich ernsthaft, wie ein normaler Mensch mit solche großen Teilen überhaupt zurecht kam. In einer weiteren Schublade fand sie ein Teil aus schwarzem Gummi. Sie holte es mit spitzen Fingern aus der Schublade und stellte fest, daß es sich dabei um ein Höschen handelte welches an der Innenseite zwei recht ansehnliche Dildos aufwies. Sie ließ dieses Höschen wieder in die Schublade fallen und bemerkte dabei daß an der Kleiderstange neben den Geschirren noch etwas anders hing. Sie nahm das Teil in die Hand und holte es heraus. Es sah fast aus wie ein sehr breiter Gürtel. Etwa eine Hand breit, so daß es ganz sicher nicht in irgend welche Gürtellaschen passen würde. An seinem Ende befand sich allerdings keine Schnalle sondern ein fester, mit Leder umflochtener Griff. Zuerst musste sie überlegen, wo zu das gut sein sollte, doch es wurde ihr schlagartig klar, als sie den Griff in die Hand nahm. Das war ganz eindeutig eine wenn auch etwas seltsame Peitsche.

»Möchtest du sie mal ausprobieren?«, fragte Mara hinter ihr. Wie lange sie schon dort gestanden hatte, wusste Kira nicht. Wortlos hing sie die Peitsche zurück in den Schrank und drehte sich um. Mara stand mit in einem Handtuch gewickelten Haaren aber ansonsten fast nackt, nur in diese beiden Stahlteile gekleidet vor ihr.
»So einfach wie bei einer Jacke geht das nicht. Aber wenn du möchtest, bitte.«, sagte sie ernst, wandte ihr den Rücken zu, nahm die Hände in den Nacken und verschränkte diese dort.
»Nein!«, rief Kira aus. Auf Maras Rücken erkannte sie einige helle Stellen, an denen sich vernarbte Haut befand. Ihr war sofort klar wo diese her kamen.
»Mara, das mit der Jacke, es tut mir so leid.«, sagte sie leise. »Ich wollte doch nicht, daß es deswegen Ärger gibt.« Mara nahm die Arme herunter und kam zu ihr. Sie schaute ihr in die Augen in denen sich tränen sammelten. Eine Träne hatte sich ihren Weg an Kiras Kinn herab gesucht und tropfte auf den Boden. »Ich wollte sie doch bloß mal an probieren.«, sagte sie leise.
Mara kam auf sie zu und nahm sie in die Arme. »Wenn du willst, dann behalt sie bitte.«, sagte sie. »Ich kann damit sowieso nichts anfangen. So wie es aussieht, werde ich die nächsten Jahre sowieso meistens Tuniken anziehen. Die finde ich viel bequemer als irgend welche anderen Sachen.«
»Das will ich gar nicht.«, sagte Kira leise. »Sie gehört doch dir. Ich bin schon so froh, daß ich dich endlich wieder sehen kann.«
»Das bin ich auch.«, sagte Mara leise. Sie wunderte sich gerade darüber, daß sie es schaffte so ruhig zu bleiben. Sie ließ Kira gehen, holte aus der Schachtel auf der Frisierkommode einige Taschentücher und wischte Kiras Tränen weg.

»Ich muss langsam was zu Essen machen. Es ist eigentlich schon viel zu spät.«, sagte Mara, nachdem Kira sich wieder beruhigt hatte.
Mara ging zum Schrank, holte sich eine Tunika heraus und zog diese an. Sie nahm das Handtuch von den Haaren und bürstete sich diese gründlich vor dem Spiegel.
»Komm mit.«, sagte sie zu Kira. Diese folgte ihr die große Treppe herunter, durch die Halle und einen hellen, großzügigen Flur in eine ebenfalls recht große, modern eingerichtete Küche.
»Was möchtest du denn essen?«, fragte Mara.
»Wieso fragst du mich das denn? Sollte das nicht deine Herrin entscheiden?«
»Wenn Gäste da sind, dann sollte man das kochen, was die mögen. Jedenfalls, wenn die Herrschaften das auch essen. Das lernst du auch noch an der Schule.«, erklärte Mara grinsend.
Kira schaute sie einen Moment lang an. »Wie wäre es denn mit Spaghetti Bolognese? Die habe ich schon ewig nicht mehr gegessen.«
Mara überlegte kurz. Sie selbst hatte die Spaghetti die ihre Mutter immer gemacht hatte, sehr gerne gegessen. Sie nahm das Pad vom Tisch und bestellte etwas Hackfleisch und ein Stück Speck. Dann ging sie in den Keller, wo sie zwei Packungen Spaghetti, eine große Zwiebel, zwei Dosen Tomaten und ein Glas Tomatenmark holte.

»Möchtest du mir helfen?«, fragte sie Kira und hielt ihr die beiden Päckchen Nudeln hin.
»Ich glaube, das solltest du besser machen.«, sagte Kira. »Mir hat Mama ja nie gezeigt, wie man kocht.«
Mara lachte. »Nein, dafür hat Papa mit dir immer irgend was in der Garage gebastelt.«
»Ich glaube, das mit dem Kochen werde ich nie so gut hin bekommen, wie du.«, sagte Kira.
»Das wirst du ganz sicher auch noch lernen. Ich glaube, eine Serva die nicht kochen kann, ist gar keine richtige Serva.«, sagte sie lachend, während sie einen großen Topf aus dem Schrank holte, diesen mit Wasser füllte, ihn auf den Herd stellte und diesen einschaltete.
Vom Transportsystem her piepste es. Mara holte das Hackfleisch und den Speck aus der Kiste und tippte auf die Taste mit der die leere Kiste wieder zurück geschickt wurde.

Sie holte zwei Schneidebretter und zwei scharfe Messer aus dem Schrank. Sie gab ein Brett und eines der Messer Kira. »Du kannst den Speck klein würfeln.«, sagte sie und begann selbst damit, die Zwiebel in kleine Würfel zu schneiden. Als sie damit fertig war, schaute sie Kira dabei zu, wie sie sich bemühte den Speck in möglichst gleichmäßige, kleine Würfel zu schneiden. Erst als diese damit fertig war, holte sie einen zweiten großen Topf aus dem Schrank, stellte ihn auf den Herd und gab den Speck und etwas Öl hinein. Als der Speck in dem Topf langsam glasig wurde, wartete sie noch etwas und gab dann die Zwiebeln hinzu.
»Also Melissa kann auch nicht kochen. Und sie ist denke ich schon eine richtige Serva.«, sagte Kira während sie Mara dabei beobachtete, wie diese gelegentlich den Speck und die Zwiebeln mit einem großen Holzlöffel wendete.
»Wer ist denn Melissa?«, fragte Mara.
»Melissa ist Papas Serva. Er hat sie vor ein paar Monaten von einem Typen gekauft, der sie auf offener Straße geschlagen hat, weil sie nicht kochen kann.«, erklärte Kira. In diesem Moment wurde ihr bewusst, daß Mara ja noch gar nicht wissen konnte, daß ihre Eltern sich getrennt hatten.

»Wieso sollte Papa denn eine Serva kaufen? Er hat doch Mama.«, sagte Mara und lachte.
Sie sah zu Kira die wie versteinert neben ihr stand.
»Was ist passiert Kira?«, fragte Mara leise.
»Es tut mir leid.«, sagte Kira und kam einen Schritt auf Mara zu. »Mama ist weg gegangen.«, sagte sie.
»Was?«, rief Mara aus »Aber wieso denn?«
Leise begann Kira zu erzählen was passiert war und was ihr Vater ihr erzählt hatte. »Mama ist weg gegangen als der Brief vom Gericht gekommen ist, daß du in die Schule gebracht worden bist.«
Mara schaute ihre Schwester entsetzt an. »Dann… Dann...« Sie spürte wie ihr eine Träne die Wange herunter lief »Dann ist das meine Schuld.«, sagte sie leise und spürte, wie ihre Beine versagten. Sie ließ sich einfach auf den Boden sinken und begann leise zu weinen.
»Nein Mara. Bitte, sag das nicht.

Rebecca saß in ihrem Büro. Sie hatte mitbekommen, daß Mara und ihre Schwester in die Küche gegangen waren. Durch die offenen Türen konnte sie den Geruch von etwas angebratenem riechen. Sie fragte sich, was Mara wohl kochen würde. Bisher hatte sie es noch nicht geschafft, irgend etwas zu kochen, was ihr nicht geschmeckt hätte.
Sie wandte sich wieder den Daten zu die ihr der Notar aus Schottland geschickt hatte. Die Arbeiten an dem Farmhaus würden dieses Frühjahr beginnen und spätestens im Sommer sollte es wieder komplett bewohnbar sein.
Und in einer Aufstellung der Destille konnte sie heraus lesen, daß der Absatz von Whisky sich in den nächsten Jahren wohl steigern würde und die Nachfrage in einigen Jahren nicht mehr gedeckt werden konnte. Sie schaute sich die Zahlen an und stellte fest, daß der Verkauf sich in den letzten zehn Jahren tatsächlich immer weiter gesteigert hatte, Großtante Elisabeth sich jedoch gewehrt hatte, die Brennerei entsprechend zu erweitern, was sich spätestens in einigen Jahren rächen würde. Doch das war etwas, was sich nicht auf die Schnelle am Schreibtisch lösen ließ, also legte sie das Pad bei Seite und beschloss am Montag den Notar an zu rufen um mit diesem einen Termin auszumachen.

Sie tippte auf ihrem Comm eine Erinnerung ein als sie eine Veränderung bemerkte. Es roch nun nicht mehr angebraten sondern verbrannt. In diesem Moment hörte sie auch schon das schrille Kreischen der Feuermelder die im ganzen Haus verteilt unter der Decke angebracht waren.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 30.10.17 um 16:39 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:29.10.17 08:55 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo

Du hast es wieder einmal hinbekommen das ich mir fast eine Träne aus dem Knopfloch gedrückt hätte, als die beiden Schwestern sich wieder getroffen haben.

Trotzdem habe ich ein Bitte!

Lass Mara "sich" nicht die schuld an der Trennung geben!

Alles weitere ergäbe ja beste Voraussetzungen für einen Zweispänner.
Da Kira ja die gleichen Gene hat wie Mara, und ja auch schon, sehr interessiert, in Ihrem Schrank gestöbert hat.

Ansonsten habe ich es wieder genossen Deine Fortsetzung zu lesen. Die natürlich mal wieder viel zu kurz war und viel zu lange auf sich hat warten lassen, und so weiter und sw usw und und und.....
Daraus resultiert meine zweite BITTE....
Setz Dich, hin sei fleißig, schreib wie gewohnt weiter und lass uns nicht so lange warten!!!

Dickes dickes Lob und ...

Gruß Gozar
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:30.10.17 19:05 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo
Ich habe in den letzten zwei Monaten die Geschichten aus "Neue Horizonte" und "Neue Horizonte 2" gelesen. Das sind wirklich sehr schöne Geschichten und ich freue mich jede Woche auf den Samstag, auf deine neue Fortsetzung.
Vielen Dank
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:03.11.17 18:41 IP: gespeichert Moderator melden


@Gozar,

daß Mara zumindest einen Teil der Schuld bei sich sucht, dürfte irgend wo verständlich sein. Aber ich denke, das wird sich auch wieder geben.
Rebecca wird sie ganz sicher dabei unterstützen, das zu verarbeiten.

Daß größere Gespanne eher auf Schloss Fähenberg zu finden sein werden, hatte ich ja bereits geschrieben, auch wenn es natürlich einen gewissen Reiz hätte, die Beiden Schwestern einen Zweispänner ziehen zu lassen. Aber Kiras vorrangiges Ziel ist jetzt natürlich erst einmal die Ausbildung zur Serva.


HeMaDo


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Rebecca sprang auf und lief die wenigen Meter in die Küche. Dort sah sie Mara und Kira aufgeregt um den Herd herum springen. Auf diesem stand ein Topf aus dem heller Rauch auf stieg, der in der ganzen Küche und durch die offene Tür auch im halben Flur unter der Decke herum waberte.
Kira hatte einen Topf mit Stiel in der Hand und wollte dessen Inhalt gerade in den rauchenden Topf schütten.
»Nein!«, rief Rebecca noch, doch es war bereits zu spät. Ein Schwall Wasser ergoss sich in den heißen Topf und eine Stichflamme kam aus dem Topf und hinterließ an der Decke einen schwarzen Fleck. Geistesgegenwärtig nahm Rebecca einen Deckel und ließ ihn auf den Topf fallen. Mit einem herumliegenden Topflappen schob sie den Topf von der heißen Platte, stellte den Herd aus und öffnete das Fenster.

»Was ist denn hier los?«, fragte sie und schaute die Beiden an. Sowohl Mara als auch Kira sahen ziemlich aufgeregt aus und es sah aus als hätten sie geweint. Sie ging zu den Beiden die in einer Ecke standen und sie niedergeschlagen ansahen. Sie nahm beide in die Arme. »Ihr braucht deswegen nicht zu weinen. Sowas kann doch mal passieren.«, sagte sie. »Hauptsache, euch ist nichts passiert.«
»Das ist alles meine Schuld.«, sagte Mara weinend.

»Ist alles in Ordnung?«, fragte jemand hinter Rebecca.
Sie wandte sich um und sah sechs Leute in schweren Feuerwehruniformen in der Küche stehen.
»Wir hatten nur einen kleinen Unfall beim Kochen.«, sagte sie. »Das Feuer ist schon wieder aus hoffe ich.« Sie deutete auf den Topf auf dem Herd.
Eine der Frauen öffnete den Deckel. »Also das wird wohl nicht mehr so gut schmecken.«, sagte sie trocken. »Wer hat denn versucht, brennendes Fett mit Wasser zu löschen?«, fragte sie.
Kira trat an ihr vorbei und hob die Hand. »Das war ich glaube ich.«
Die Frau schüttelte verständnislos den Kopf. »Sie gehen am Besten mal raus und lassen sich untersuchen. Wir beseitigen derweil den Brandherd.«, sagte die Frau und winkte eine andere heran, die die Drei aus dem Haus führte und zu einem Krankenwagen brachte, der in der Einfahrt stand. Neben diesem standen zwei schwere Löschfahrzeuge. An allen Fahrzeugen blinkten und blitzen rote und blaue Lampen. Die Drei wurden in den Krankenwagen gebracht wo ihnen Sanitäterinnen den Blutdruck maßen und kleine Klammern an die Ohrläppchen klemmten mit denen sie Puls und Sauerstoffgehalt im Blut maßen.

Nach einer guten halben Stunde durften die Drei den Krankenwagen wieder verlassen. Die Löschfahrzeuge waren mittlerweile wieder weg gefahren. Statt dessen standen einige Frauen herum und schauten zu ihnen als sie aus dem Krankenwagen kamen.
Emylia und Isabella kamen zu ihnen und fragten, ob alles in Ordnung war. Rebecca bejahte das nickend.
»Es hat nur einen kleinen Unfall in der Küche gegeben.«, sagte Rebecca »Ein Topf hat gebrannt und die Feuermelder sind angesprungen.«
»Und wie ist das passiert?«, fragte Isabella.
»Das ist meine Schuld. Ich habe den Topf vergessen, weil Kira mir was erzählt hat.«, sagte Mara und trat vor Isabella und Emylia.

»Kommt, lasst uns mal rein gehen. Mir sind hier zu viele Leute.«, sagte Emylia und wandte sich zu den Frauen die in der Einfahrt herum standen. »Und ihr macht mal alle, daß ihr wieder dahin kommt, wo ihr her gekommen seid. Es ist niemandem was passiert.«
Isabella winkte Frida, Vivian und Larissa zu sich, während die Anderen langsam zur Straße gingen.
»Was ist das denn? Ihr sollt nach Hause gehen.«, sagte Emylia zu den Dreien.
»Lass gut sein Emylia. Die Drei erfahren sowieso als Erste, was los ist.«, sagte Isabella und folgte Rebecca, Mara und Kira ins Haus. Auch die anderen Drei und Emylia folgten ihr. Rebecca winkte alle in den Salon, wo sie sich in die Sessel und das Sofa setzten oder sich daneben knieten.

Mara und Kira knieten wie ein Häufchen Elend nebeneinander vor dem Tisch.
Isabella schaute zu den Beiden. Dann deutete sie auf Vivian und Frida und sagte ihnen sie sollen Tee für alle kochen, worauf hin die Beiden in die Küche gingen.
Rebecca schaute zu Mara und deutete neben sich auf die Couch, doch Mara wollte lieber bei Kira bleiben und schüttelte den Kopf.
»So, dann erzählt doch mal was passiert ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine von Euch einfach so neben einem Topf gestanden hat und zugesehen hat, wie er anfängt zu brennen.«, sagte Isabella.
Während Mara und Kira erzählten, was genau passiert war, kamen Vivian und Frida zurück und stellten zwei Kannen Tee und mehrere Tassen auf den Tisch.
»Und was war es, was euch so davon abgelenkt hat gelegentlich mal in den Topf zu schauen?«, fragte Isabella streng, nachdem Mara und Kira erzählt hatten, was passiert war.
Mara schaute sich im Raum um. Abgesehen von Emylia, die sie bisher erst einmal gesehen hatte, gab es hier nur Leute, denen sie vertraute. Sie begann zu erzählen was Kira ihr erzählt hatte, und brach erneut in Tränen aus. Rebecca zog sie zu sich heran und nahm sie in die Arme, während Kira noch immer ziemlich neben sich zu sein schien. Vivian schaute kurz zu Isabella und als diese leicht nickte, kniete sie sich neben Kira und nahm sie in den Arm.

Die Frauen unterhielten sich noch eine ganze Weile und Emylia bestellte, als es bereits dunkel wurde für alle Pizza. Larissa ging zuerst, als Johanna sie übers Comm fragte, wo sie war. Nach und nach gingen auch die Anderen bis nur noch Isabella und Kira da waren.
»Ich denke, wir Beiden gehen auch mal langsam. Ich bringe dich in die Schule zurück.«, sagte Isabella zu Kira, die sich endlich wieder beruhigt hatte. »Morgen kannst du wieder her kommen. Aber geschlafen wird in der Schule.«

Kira nickte, stand auf und verabschiedete sich von Mara mit einer Umarmung und mit einem Knicks von Rebecca. Sie verließ mit Isabella das Haus.
»Ich glaube, ich weiß jetzt, warum sie mich damals nicht sehen durfte.«, sagte Kira als sie in der Bahn saßen die sie zurück zur Schule brachte.
»Genau deswegen.«, sagte Isabella. »Wenn sie sowas damals in der Schule erfahren hätte, ich weiß nicht, wie sie reagiert hätte. Vielleicht solltet ihr Beiden morgen mal euren Vater anrufen und mit ihm sprechen. Und vielleicht auch mit eurer Mutter.«
»Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist Miss.«, sagte Kira.
»Soweit ich weiß, hängt Mara ziemlich an eurer Mutter.«, wandte Isabella ein.
Kira nickte nur und so schwiegen sie bis sie an der Schule ankamen. Isabella brachte sie noch in den Schlafsaal und wünschte ihr eine gute Nacht.

Kati, die auf ihrem Bett hockte, stellte sich vor ihr Bett und knickste als sie Miss Isabella sah, doch diese war sofort wieder gegangen.
»Wie siehst du denn aus?«, fragte sie Kira. »Ich hätte mich gefreut, wenn ich meine Schwester wieder gesehen hätte, wenn ich eine hätte.«
Kira schaute Kati müde an. Sie erzählte ihr, was alles passiert war.
Als der Gong ertönte, der anzeigte, daß in zehn Minuten alle im Bett zu sein hatten. Zogen die Beiden sich um, wuschen sich und legten sich in ihre Betten.
Kira konnte lange nicht einschlafen und dachte über den heutigen Tag nach. Sie hatte sich gefreut, Mara wieder zu sehen. Es machte auf sie den Eindruck, daß sie ihre Herrin sehr mochte. Aber alles Andere was sie heute gesehen hatte, war für sie sehr verwirrend. Die komischen Sachen, die Mara getragen hatte, daß sie diesen Wagen gezogen hatte und daß ihr das sogar gefallen hatte, die ganzen Sexspielzeuge die sie in ihrem Schrank gesehen hatte und diese Peitsche, diese Seite von Mara kannte sie gar nicht. Sie fragte sich, ob sie das auch früher schon gemocht hatte. Doch das konnte sie sich nicht vorstellen. Solche Dinge hätte sie in Maras Schränken zu Hause ganz sicher gefunden, wenn sie so etwas dort schon gehabt hätte. Sie nahm sich vor, sie morgen darauf anzusprechen.
Es tat ihr leid, daß Mara erfahren musste, daß ihre Eltern sich getrennt hatten. Kira wusste, wie sehr Mara an ihrer Mutter hing. Sie selbst trauerte ihr ja auch nach, doch ihre Mutter hatte sich nach der Scheidung anscheinend auch sehr verändert, wie sie bei den wenigen Gesprächen festgestellt hatte.
Aber ihr Vater würde sich bestimmt auch freuen, zu erfahren daß es Mara gut ging.
»Papa.«, sagte sie leise. Sie stand auf und ging zu ihrem Schrank, der neben ihrem Bett stand und suchte in ihrer Tasche nach ihrem Comm.
»Hey, wir sollen nachts nicht aufstehen.«, sagte Kati neben ihr.
»Verrat mich bitte nicht. Es ist wirklich wichtig.«, sagte Kira. Sie tippte eine Nachricht an ihren Vater, daß sie Mara gefunden hatte, das es ihr gut ging und das sie sich morgen melden würde.
Es dauerte eine Weile bis eine Nachricht zurück kam.
»Danke.« war das Einzige, was in dieser Nachricht stand.
Sie steckte das Comm wieder in ihre Tasche und legte sich wieder hin.
Irgend wann fiel sie in einen unruhigen Schlaf und träumte davon, zusammen mit Mara einen solchen Wagen zu ziehen in dem Miss Isabella und Maras Herrin saßen und sie abwechselnd dadurch antrieben indem sie ihnen irgendwelche Sexspielzeuge in den Rücken warfen. Die Strecke auf der sie liefen war von brennenden Töpfen gesäumt, die explodierten als sie an ihnen vorbei fuhren.

- - -

»Ich denke, wir sollten uns auch langsam hin legen.«, sagte Rebecca. Sie und Mara hatten noch eine ganze Weile Arm in Arm auf dem Sofa in Maras Wohnzimmer gesessen und sich unterhalten. Über Kira, Maras Eltern und darüber daß Mara sich die Schuld daran gab, daß ihre Mutter Weg gegangen war. Rebecca hatte versucht, ihr klar zu machen, daß sie ganz sicher nicht daran Schuld war, doch wirklich überzeugt war Mara davon nicht.
Rebecca brachte sie wie die letzten Abende auch in ihr Zimmer. Sie nahm ihr noch den BH ab, den sie selbst nicht öffnen konnte, da man dafür einen speziellen Schlüssel benötigte. Dann gab sie ihr noch einen Gutenachtkuß und verließ das Zimmer.

Nun lag sie wach in ihrem Bett und konnte nicht schlafen weil ihr alle möglichen Dinge durch den Kopf gingen. Sie fühlte sich seltsam unruhig. Einerseits weil sie sich darüber freute, Kira wiedergesehen zu haben andererseits aber auch weil sie sich die Schuld dafür gab, daß ihre Familie zerbrochen war. Diese Mischung aus Trauer und Freude hinderte sie daran endlich einzuschlafen. Sie spürte, daß sie etwas brauchte um sich zu beruhigen. Ihr fiel nur eine Sache ein, die für sie wirklich beruhigend war und sie dazu brachte, sich wirklich entspannen zu können. Sie dachte eine ganze Weile darüber nach ob sie das wirklich tun konnte.

Schließlich setzte sich sich auf, nahm das Haargummi, welches sie tagsüber für den Fall daß sie es brachte am Arm trug und band sich die Haare zusammen.
Wenige Minuten später war sie in Herrin Rebeccas Ankleidezimmer. Sie klopfte an die Tür zum Schlafzimmer und als sie Schritte hinter der Tür hörte, kniete sie sich mit etwas Abstand vor die Tür.

Ein Klopfen an der Tür riss Rebecca aus dem Schlaf. Sie setzte sich auf und überlegte, ob das real gewesen war oder nur in ihrem Traum. Doch als es erneut klopfte, war sie sich sicher, daß es real war. Sie schlüpfte in ihre Hausschuhe und zog den Bademantel an, der über dem Stuhl hing und ging zur Tür. Sie öffnete diese und erwartete Mara davor stehen zu sehen. Doch erst als sie den Blick etwas senkte, sah sie diese vor sich knien. In den ausgestreckten Händen hielt sie eine Peitsche mit mehreren langen Lederriemen.
Wirklich wundern tat sie sich darüber nicht. Sie hatte von Julia einiges über Mara erfahren, als sie mit dieser gesprochen hatte. Sie schaute einen Moment lang zu Mara und erkannte im Dämmerlicht der Nachttischlampe ihren bittenden Blick.
»Bist du dir sicher?«, fragte sie nur.
»Bitte Herrin.«, sagte Mara leise.
Sie hätte das sicher auch hier machen können, doch damit wollte sie gar nicht erst anfangen. »Geh in den Keller. Ich komme gleich nach.«, sagte sie und nahm die Peitsche aus Maras Händen. Diese stand auf und verließ das Ankleidezimmer Richtung Flur.

Sie wusste, daß dieser Moment einmal kommen würde, doch sie hatte nicht damit gerechnet, daß es so früh passieren würde. Sie machte einige Atemübungen die Miss Wilhelmina ihnen in der Schule gezeigt hatte, um sich zu beruhigen. Sie überlegte kurz, ob sie sich etwas anderes anziehen sollte, doch entschied sich dann dagegen. Der Bademantel war eigentlich recht bequem und störte sicher auch nicht. Sie schaute sich die Peitsche kurz an. Es war ein Flogger mit zwanzig oder dreißig Riemen, jeder etwa einen Zentimeter breit und mehr als einen Meter lang. Sie schob das linke Bein aus dem Bademantel und schlug mit diesem Flogger fest darauf. Fast lautlos fuhren die weichen Lederriemen durch die Luft. So schlimm war er eigentlich gar nicht, fand sie. Doch fast sofort bildeten sich einige hellrote Striemen, die auch gleich anfingen leicht zu brennen.
Sie atmete noch einmal tief durch und folgte Mara dann in den Keller.

Mara war aufgeregt als sie in den Keller ging. Sie fragte sich, ob sie das Richtige tat. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Ihre letzten Zweifel weg werfend, zog sie das Nachthemd aus, faltete es ordentlich zusammen und legte es auf den Tisch mit den vielen Schnallen und Riemen. Dann kniete sie sich mitten in den Raum und wartete. Dabei machte sie einige Atemübungen die miss Isabella ihr beigebracht hatte, um sich zu beruhigen.

Es dauerte eine Weile, dann öffnete sich die Tür und Herrin Rebecca kam herein. Sie stellte eine Flasche und ein Glas auf den kleinen Schrank neben der Tür und kam dann zu ihr. Sie erschien ihr vollkommen ruhig und deutete auf den Bock der neben ihr stand.
Mara stand auf und kniete sich auf diesen Bock. Sie streckte die Arme nach unten und legte diese auf die gepolsterten Lehnen. Nun hockte sie mit geradem Rücken auf dem Bock und schloss die Augen. Sie spürte wie Herrin Rebecca die breiten Bänder um ihre Arme legte und diese mit den Klettbändern verschloss. Das Selbe tat sie auch mit ihren Beinen. Nun war sie vollkommen unfähig sich zu bewegen. So angebunden war es ihr unmöglich den Schlägen der Peitsche auszuweichen.

Sie spürte, wie Herrin Rebecca ihr etwas in die Hand gab. Sie öffnete kurz die Augen und sah daß sie mehrere Metallplatten in der Hand hielt. Auch in die andere Hand gab sie ihr diese Metallplatten. Sie schaute ihr kurz ins Gesicht und nickte wortlos. Sie spürte, daß jedes Wort zu viel wäre. Wieder schloss sie die Augen und wartete einfach ab.

Der erste Schlag traf sie vollkommen unvorbereitet. Leise stöhnte sie auf, als sie den Schmerz spürte, der sich auf ihrem Rücken ausbreitete. Der zweite Schlag ließ nicht lange auf sich warten. Wieder breitete sich der Schmerz über ihren Rücken aus, bis tief in ihr Bewusstsein. Jedes Mal wenn die vielen Riemen der Peitsche ihren Rücken berührten, grub sich der Schmerz tiefer in ihren Geist und löschte einen Gedanken nach dem Anderen aus. Mit geschlossenen Augen erwartete sie den nächsten Schlag. Sie fühlte sich leicht und unbeschwert. Aber etwas war anders als früher. Sie spürte wie sie immer weiter aus der Realität weg gerissen wurde, doch ein Gedanke hielt sich eisern in ihrem Bewusstsein fest, füllte dieses immer weiter aus. Sie fühlte sich leicht und frei. Frei von sich selbst und von allem Anderen. Es war ein herrliches Gefühl, doch dieser eine Gedanke ließ sie nicht los sondern nahm immer mehr Raum ein.

Ein neuer Schlag durchfuhr ihren Körper, nahm den Weg in ihren Geist ohne den Umweg über den Kopf, riss sie endgültig aus dieser Welt in ihre eigene Welt in der nur noch dieses warme Gefühl existierte, in der es nur noch sie selbst gab. Und diesen einen Gedanken.

Wieder traf ein Schlag ihren Rücken. Sie spürte den Schlag nicht sondern fühlte ihn tief in ihrem Inneren in dem sie alleine mit sich selbst war. Und mit diesem Gedanken, der bei jedem Schlag größer wurde und stärker. Dieser Gedanke begann sie mit sich zu reißen, sie wie schwerelos durch ihr nun vollkommen freies Selbst zu treiben. Ein Bild manifestierte sich, trat aus dem Nebel der anderen verstummten Gedanken hervor, gewann Konturen. Sie sah braune Augen und dunkelblonde Haare, ein Gesicht, ein Lächeln.

Der nächste Schlag durchfuhr sie mit einem wohligen Schauer. Der Gedanke in ihr, der einzige, der überhaupt noch wichtig war, umhüllte sie, machte sie größer, stärker. Ein Gefühl wuchs aus diesem Gedanken, wurde mächtiger mit jedem Mal wenn die Peitsche ihren Rücken sanft streichelte, nahm sie vollkommen ein.

Rebecca fragte sich, wie lange sie ihr das noch antun konnte, dreißig Mal hatte sie nun schon alles Andere als locker zugeschlagen. Mara lag auf dem Bock, den Kopf in ihre Richtung gedreht und mit geschlossenen Augen entrückt lächelnd. Sie verlängerte die Pause zwischen den Schlägen. Doch als diese zu lang wurden, veränderte sich Maras Gesichtsausdruck kaum merklich. Erst als sie die Pausen wieder etwas verkürzte, trat dieses Lächeln wieder in ihr Gesicht. Sie hatte bereits nach dem fünften Schlag aufgehört zu stöhnen und sah vollkommen entspannt aus. Speichel lief ihr in einem feinen Faden aus dem Mund, tropfte auf das Leder des Polsters. Sie nahm etwas Kraft aus ihren Schlägen. Aus eigener Erfahrung wusste sie, daß sie sich keine Gedanken um Maras Gesundheit machen musste. Mit diesem Flogger würde sie auch hundert mal zuschlagen können, ohne daß außer einigen aufgeplatzten Striemen etwas passieren würde, solange sie einige bestimmte Stellen ausließ. Und im Gegensatz zu ihr selbst hatte Mara an den richtigen Stellen einige Polster, die die Kraft der Schläge abmilderten. Was ihr allerdings Sorgen bereitete war die Tatsache, daß sie selbst langsam die Kraft verließ.

Nach vierzig Schlägen beschloss sie, daß es genug war. Zwar hatte sie Mara die Bleche in die Hände gedrückt, die ein lautes Geräusch von sich geben würden, wenn sie diese fallen lassen würde, doch sie war sich nicht sicher, ob sie das überhaupt tun würde. Sie schlug noch einmal ganz locker zu und ließ den Flogger sinken. Sie beobachtete Maras Gesicht und stellte eine leichte Veränderung fest. Sie bewegte ihre Lippen als wollte sie etwas sagen.
Sie beugte sich vor und streichelte ihren Kopf. Wieder bewegte sie die Lippen. Mara flüsterte nur ein Wort: »Mehr.«
’Hatte sie noch nicht genug?’, fragte sich Rebecca. Der Speichel auf dem Leder bildete mittlerweile eine kleine Lache in der Maras Wange lag. Sie nahm den Flogger wieder auf und schlug noch einmal zu. Dieses Mal so fest sie noch konnte. Ein leichtes Zucken ging durch Maras ganzen Körper. Wieder trat dieses Lächeln in ihr Gesicht. Nach fünf weiteren Schlägen vernahm sie ein leises stöhnen von Mara. Ihr Atem ging schneller und sie begann leicht zu zucken.

Rebecca beschleunigte die Schläge etwas und schlug noch immer fest zu, bis Mara sich in ihren Fesseln aufbäumte und laut stöhnte. Ihre Arme und Beine zuckten heftig mit jedem Schlag und das Stöhnen wurde immer lauter.

Erst als Mara zusammen sackte und nun langsam und gleichmäßig atmete, ließ sie die Peitsche endgültig sinken und setzte sich auf den Hocker den sie sich heran zog. Sie beobachtete Mara eingehend. Als sie selbst sich wieder etwas gesammelt hatte, fand sie das es an der Zeit war sie langsam wieder herunter zu holen von ihrer Wolke. Sie legte die Peitsche bei Seite und streichelte ihr sanft über die Wange, den Hals und die Schulter.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie endlich die Augen öffnete und noch etwas länger bis sie sie wahrzunehmen schien.
»Na, wieder da?«, fragte sie leise.
Mara nickte lediglich und schaute sie mit einem verklärten Lächeln an.

Rebecca stand auf, schenkte etwas Wasser in das Glas, welches sie mit gebracht hatte und setzte sich wieder auf den Hocker. Sie hielt Mara das Glas hin und steckte ihr den Strohhalm zwischen die Lippen. Gierig trank Mara das ganze Glas aus.
Rebecca stellte das Glas einfach neben sich auf den Boden, stand auf und ging zu dem Schrank an der Wand. Sie holte die Sprühflasche heraus, die sie vor einigen Tagen schon besorgt hatte. »Das brennt jetzt vermutlich etwas.«, sagte sie und legte die Hand auf Maras Wange. Diese nickte kaum merklich. Sie sprühte Mara etwas von dem Mittel auf den Rücken. Dieses sollte laut der Apothekerin den Schmerz lindern und leicht desinfizierend wirken.
Mara quittierte das mit einem leisen Zischen als sie die Luft zwischen den Zähnen einsog.
Rebecca stellte die Flasche bei Seite und begann damit die Fesseln zu lösen. »Kannst du laufen?«, fragte sie nachdem sie noch eine ganze Weile abgewartet hatte.

Mara schaute sie an, schüttelte grinsend den Kopf und sagte »Du musst mich tragen Herrin.«
»Soweit kommt’s noch.«, sagte Rebecca und musste ebenfalls grinsen. Offenbar war Mara wieder weit genug im Hier und Jetzt um Scherze zu machen. Sie half ihr dabei, auf zu stehen und wischte mit einem Tuch ihre Wange ab. Sie fasste sie unter den Armen und führte sie neben sich her. Eng an sie angelehnt ließ Mara sich aus dem Raum führen, die Treppen hinauf bis in den ersten Stock, wo sie sich kurz an die Wand lehnte. Als sie weiter gehen und Mara in ihr Zimmer bringen wollte, blieb diese stehen und wandte sich in die andere Richtung.
»Bitte Herrin.«, sagte sie leise und mit gesenktem Blick.
Rebecca schaute sie kurz an und merkte, daß sie das ernst meinte. Zwar fragte sie sich, ob das nicht viel zu schnell ging, doch im Moment brauchte sie sich sicher keine Gedanken machen. Erstens war Mara sicher genauso erschöpft, wie sie selbst und zweitens trugen sie beide noch die Gürtel.

Sie führte Mara Schritt für Schritt weiter, bis sie endlich vor dem Bett standen. Sie setzte Mara vorsichtig auf die Kante und zog den Bademantel aus. Als sie sich umdrehte um sich selbst hin zu legen, lag Mara bereits im Bett. Sie legte sich zu ihr und nahm sie in die Arme. Mara lag auf der Seite. Sie legte sofort einen Arm um sie herum und zog sich zu ihr heran.

Mara fragte sich, ob das wirklich richtig war, doch nun saß sie schon auf der Kante des Bettes und beobachtete Rebecca, wie sie den Bademantel aus zog. Sie legte sich hin und drehte sich sofort auf die Seite als sie ein Brennen spürte, welches von ihrem Rücken ausging. Herrin Rebecca legte sich zu ihr und zog die Decke über sie beide. Sie legte den Arm um ihre Herrin und zog sich zu ihr. Mit geschlossenen Augen lehnte sie ihre Stirn gegen Rebeccas. Ihre Gedanken waren vollkommen ruhig und sie fühlte sich so entspannt wie schon lange nicht mehr. Noch immer war es nur der eine Gedanke der ihr im Kopf herum schwirrte und sie vollkommen vereinnahmte. Sie öffnete noch einmal die Augen und sah wieder dieses Bild vor sich, doch dieses Mal war es nicht nur ein Bild in ihrem Kopf sondern es war real. Es war das Gesicht ihrer Herrin. Sie schloss die Augen und da war wieder dieses Gefühl. Es war schon seit langer Zeit da, als ein Kribbeln in der Magengegend, hatte sich in tausend Schmetterlinge verwandelt als sie sich das erste Mal geküsst hatten.
Sie rutschte so nah es ging zu Rebecca, nachdem diese das Licht ausgeschaltet hatte. Sie wollte diese Nähe genießen und dieses Gefühl für immer fest halten. »Herrin.«, flüsterte sie tonlos. Sie hatte einen Kloß im Hals, der ihr die Stimme nahm.
»Mara?«, fragte Rebecca ebenso leise wie sie selbst.
Sie flüsterte es ganz leise, so daß sie es selbst kaum hören konnte.
Statt einer Antwort, legte Rebecca die Hand in ihren Nacken und zog sie ganz nah zu sich bis ihre Lippen sich berührten und sie miteinander verschmolzen und eins wurden.

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»Was ist das alles?« Bernd schaute auf die Speichermodule die die Besucherin auf seinen Tisch gelegt hatte. Er nahm den Stapel Papiere und blätterte diese durch. Es waren Listen mit Namen. Auf einer fanden sich Namen die ihm Bekannt vor kamen. Er musste nicht lange überlegen, es waren Namen von Richtern. Genau die selben Richter, deren Prozessakten er und seine Kollegen in den letzten Wochen intensiv studiert hatten. Was da hinter stand, war allerdings alles Andere als beruhigend. Dort standen Aktenzeichen, Daten und Geldbeträge.

»In Leipzig befindet sich eine Frau in Untersuchungshaft. Die Originale dieser Daten können eindeutig mit ihr in Verbindung gebracht werden. Daher ist es wichtig, daß diese Daten möglichst schnell zu einem Staatsanwalt kommen. Zusammen mit den Ergebnissen ihrer Untersuchungen. Selbst wenn Sie damit noch nicht fertig sein sollten. Diese Frau wird nicht mehr lange schweigen. Es bleiben Ihnen noch eine, höchstens eineinhalb Wochen. Doch wenn sie mit diesen Daten konfrontiert wird, wird sie ihr Schweigen auf jeden Fall brechen.«, sagte Bernds Gegenüber. Wie bei ihrem ersten Besuch war diese Frau äußerst elegant gekleidet. Aber sie machte nicht den Eindruck, an solche Kleidung gewohnt zu sein. Ihr Auftreten erinnerte ihn an Melissa, als sie vor ein paar Tagen im Theater waren. Zwar hatte sie in ihrem Abendkleid äußerst schick ausgesehen, aber auch ihr war deutlich anzumerken, daß sie sich in diesem Kleid nicht wohl fühlte. Genau so wie er das jetzt dieser Yanna ansehen konnte.

»Gut. Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber versprechen kann ich Ihnen nichts.«, sagte Bernd.
»Es ist wirklich wichtig. Wenn an die Öffentlichkeit kommt, daß diese Frau in Leipzig verhaftet wurde, dann werden die Personen auf diesen Listen die Beweise gegen sie vernichten wollen oder sich absetzen. Und das darf auf gar keinen Fall geschehen.«
»Ich verstehe. Aber ich kann dennoch nichts versprechen, bevor wir diese Daten gesichtet haben.«
»Bitte, lassen Sie es nicht zu lange dauern.«
»Ich werde mich mit meinen Kollegen besprechen und sehen, was wir tun können.«
»Danke.« Die Frau entspannte sich nun etwas. Irgend was in ihrem Verhalten änderte sich. »Damit wäre das geklärt. Das wird wohl das letzte Mal sein, daß wir uns sehen.«
»Wieso das?«, wollte Bernd wissen.
»Glauben Sie mir, es ist besser, wenn Sie das nicht wissen.«, sagte die Frau, stand auf und verabschiedete sich.

Bernd schaute der Frau nach, bis sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Dann begann er, die Listen durch zu blättern. Eine davon war gute zwei Zentimeter dick. Auf jeder Seite befanden sich vier Einträge, allesamt Namen von Frauen, Urteile und Aktenzeichen. Er nahm diesen Stapel Papier nur an der Ecke und ließ ihn durch seine Finger laufen. Er stockte, als er einen Eintrag bemerkte, der mit einem gelben Marker gekennzeichnet war. Langsam ließ er das Papier erneut durch die Finger laufen, bis er diesen Eintrag wieder fand. Er schaute sich den Eintrag genau an und riss das Blatt einfach heraus. In der ersten Liste suchte er nach dem entsprechenden Aktenzeichen. Dort fand er den Namen des Richters und weitere Aktenzeichen. Er war sich sicher, daß diese sich allesamt in diesem Stapel befanden. Hinter dem Namen des Richters stand ein fünfstelliger Betrag.

»Scheiße.«, rief er laut aus und schlug mit der Faust auf den Tisch.

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»Sooo, das war also nur ein kleiner Scherz?« Isabella sah die Schülerin die ihr gegenüber saß ernst an. »Wenn eine Schülerin ihrer Lehrerin eine Lockstoff für Mücken auf die Tunika sprüht, das ist ein Scherz. Oder wenn eine Schülerin die Tunika ihrer Lehrerin so präpariert, daß diese vor zwei Dutzend Besuchern in ihre Einzelteile zerfällt. Das kann ich auch noch als Scherz ansehen. Aber wenn eine Lehrerin mit einer Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus muss, ist das für mich kein harmloser Scherz mehr verdammt noch mal. Ihr habt hier an dieser Schule mehr Freiheiten als an vielen anderen Schulen. Aber das geht zu weit. Was hältst du denn davon, wenn das jemand mit dir anstellt? Dafür sollte ich dich glatt wieder zurück schicken in deine alte Schule.«
»Nein Miss. Bitte nicht.« die Schülerin schaute sie an, begann zu zittern und Tränen liefen ihre Wangen herab. »Alles, nur das nicht. Stecken Sie mich eine Woche in den Keller oder an den Pranger oder peitschen Sie mich aus Miss. Aber bitte nicht zurück in diese Schule Miss.«

Isabella wollte gerade etwas erwidern, als ihr Comm anfing zu piepsen.
»Morgen früh, will ich von dir eine angemessene Strafe hören. Und jetzt raus Cailin.« Die Schülerin schaute sie kurz an, stand auf, knickste und verließ wie ein begossener Pudel das Büro.

Isabella tippte auf ihr Comm. »Becker.«, sagte sie.
»Wo ist meine Tochter?«, fragte eine männliche Stimme aufgeregt. Sie schaute etwas verwirrt auf ihr Comm.
»Kira ist gerade beim Unterricht. Darf ich fragen, was...«
Der Mann unterbrach sie. »Ich meine Mara. Wo ist sie. Es ist wichtig. Ich muss wissen, ob es ihr gut geht.«
»Das kann und das werde ich Ihnen nicht sagen. Sie wissen selbst, daß das nicht geht Herr Dorscher.«, sagte sie.
»Die Gesetze sind mir gerade vollkommen egal Frau Becker. Ich muss einfach wissen, ob es ihr gut geht. Also, wo ist sie?«
»Herr Dorscher,«, sagte Isabella und versuchte ruhig zu bleiben. Der Mann hörte sich ziemlich aufgeregt an. »ich werde ihnen das nicht sagen. Aber seien Sie sicher, ich weiß, daß es ihr gut geht.«
»Woher wollen Sie das denn wissen? Woher wollen Sie denn wissen, daß sie noch da ist, wo sie nach der Versteigerung hin gekommen ist?«, fragte Maras Vater drängend.
»Ich weiß, daß sie dort nicht mehr ist. Ich habe vor ein paar Tagen erst mit ihr geredet. Hören Sie Herr Dorscher, ich werde Ihnen keine Auskünfte geben, die ich Ihnen nicht geben darf. Aber ich werde ihr sagen, daß sie sich, wenn ihre Herrin es erlaubt, bei Ihnen melden soll. Mehr kann und werde ich nicht tun können.«
»Sie haben mit ihr gesprochen?«
»Ja.«
»Vor ein paar Tagen?«
»Ja, am Dienstag um genau zu sein.«
»Danke. Sie glauben ja gar nicht, wie erleichtert ich bin.«, sagte Maras Vater. Er klang nun tatsächlich mehr als erleichtert. »Es tut mir aufrichtig leid, daß ich Sie so angefahren habe. Aber ich habe eben etwas erfahren, wodurch ich mir gerade einige Sorgen gemacht habe.«
»Darf ich fragen, was das ist, weshalb Sie sich solche Sorgen gemacht haben, daß sie mich so bedrängen wollten?«, fragte Isabella verärgert.
»Es tut mir leid, aber genau wie Sie habe ich eine berufliche Schweigepflicht. Und auch oder gerade weil dieser Fall Mara nun nicht mehr betrifft, kann ich Ihnen darüber nichts sagen.«
»Ich verstehe.«, sagte Isabella pikiert.
»Danke sehr. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag Frau Becker.«
Er beendete das Gespräch und Isabella schaute ein wenig ratlos auf ihr Comm.

Nach einer Weile tippte sie auf ihr Comm und sagte »Rebecca.«
Diese meldete sich einen Augenblick später
»Hallo Rebecca. Ist Mara gerade in der Nähe?«
»Ja, wieso? Hat sie was angestellt?«, fragte Rebecca amüsiert.
»Nein nein. Alles in Ordnung. Wo ist sie denn gerade?«
»Sie steht in der Küche auf einer Leiter und streicht die Decke neu. Willst du mit ihr sprechen?«
»Das ist nicht nötig. Ich hatte nur gerade eine recht seltsames Gespräch mit ihrem Vater. Er war ziemlich aufgeregt und wollte wissen, ob es ihr gut geht.«
»Gut ist relativ. Sie flucht die ganze Zeit schon wie ein Kesselflicker. Das hätte ich so nicht von ihr erwartet. Ich glaube, ich muss ihr heute Abend mal gründlich den Kopf waschen.«, sagte Rebecca lachend.
»Sprech bitte mit ihr, ob sie sich nicht mal bei ihrem Vater melden will.«
»Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist. Sie ist deswegen noch ziemlich fertig.«
»Ja, ich weiß, aber er scheint sich wirklich große Sorgen gemacht zu haben.«
»Ich werde es mal ansprechen. Aber versprechen kann ich nichts.«
»In Ordnung. Dann noch viel Spaß beim Streichen.« sagte Isabella.
»Danke, werd ich ihr ausrichten.«, sagte Rebecca und wollte das Gespräch gerade beenden.
»Moment mal.«, sagte Isabella »Wieso streicht sie die Decke erst jetzt? Das ist doch schon eine ganze Woche her.«
»Wir hatten einiges zu besprechen. Da ist das etwas untergegangen.«
»Zu besprechen? Verstehe.«, sagte Isabella lachend und beendete das Gespräch.
»Hey, wir haben wirklich nur miteinander geredet.«, sagte Rebecca noch, aber Isabella hörte sie bereits nicht mehr.
’Wieso will ich mich eigentlich rechtfertigen?’, fragte sich Rebecca ’selbst wenn doch mehr passiert wäre, das geht sie ja nun wirklich nichts an.’
Sie schüttelte den Kopf und widmete sich wieder ihrem neuen Arbeitsvertrag.

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Yanna betrat das Gewächshaus und schaute sich um. ’Schade um die Blumen.’, dachte sie bei sich. Sie überlegte, ob sie wirklich auch nichts vergessen hatte. Die Anderen wussten Bescheid oder würden es spätestens am nächsten Tag aus der Zeitung erfahren.
Der Anwalt hatte jetzt alle Beweise die er der Staatsanwaltschaft übergeben würde und der Abgeordnete aus Rom wusste Bescheid und Peter ebenso. Die Frau die im Leichenschauhaus fehlte würde niemand vermissen und lag bereits oben. In ihrer Tasche steckten die neuen Papiere und der dazugehörende ID-Chip.
Sie trat zu ihrer Herrin. »Es ist soweit.«, sagte sie leise.
»Noch nicht Yanna. Wir brauchen noch einige Tage.«
»Herrin, wir haben keine paar Tage mehr.«
»Dann sorg dafür, daß wir sie haben. Es muss noch so viel getan werden.«
Yanna machte den beiden Frauen die mit ihr in das Gewächshaus gekommen waren ein Zeichen.
»Es tut mir so leid Herrin.«, sagte Yanna mit ehrlichem Bedauern.

Die Frauen kamen zu ihrer Herrin und fassten sie an den Armen. Yanna nahm ihr mit sanftem Nachdruck die Rosenschere aus der Hand, holte den Applikator mit dem ID-Chip aus ihrer Tasche und öffnete die sterile Verpackung. Sie trat neben die Sarai und nickte kurz. Die Frau die den rechten Arm der Sarai fest hielt, riss den Ärmel ihrer Robe einfach ab und warf ihn achtlos auf den Boden. Die Sarai ließ das widerstandslos mit sich geschehen. Erst als Yanna ihr den Applikator an den Arm setzte, schaute sie sie an und fragte »Warum Yanna? Warum schon jetzt?«
»Es geht nicht anders Herrin. Es ist alles erledigt. Wir können nicht mehr länger warten.« Yanna stach ihr die Nadel des Applikators in den Arm und drückte auf den Knopf der ihr den Chip unter die Haut setzte. Sie steckte den Applikator zurück in ihre Tasche, prüfte mit ihrem Comm ob der Chip funktionierte und holte dann das Halsband aus ihrer Tasche, welches sie der Sarai anlegte.
»Nein!« schrie diese auf. »Nicht als Serva. So will ich nicht enden.«
»Es geht nicht anders.«, sagte Yanna. Sie trat vor die Frau die bis vor einem Moment noch ihre Herrin gewesen war, öffnete ihr die Robe und zog sie ihr aus. Auch die restliche Kleidung folgte der Robe auf den Fußboden.
Ohne ein Wort zu sagen, packten die beiden Frauen die Sarai erneut. Yanna ging zu einem nahe gelegenen Tisch auf dem einige Gartengeräte lagen. Diese wischte sie achtlos vom Tisch und nickte den beiden zu. Sie trugen die Sarai mehr zu dem Tisch als daß sie sie führten und legten sie bäuchlings auf diesen.

»Es tut mir so leid Herrin.«, sagte Yanna. Sie wandte den Kopf zur Seite damit niemand sehen konnte, daß Tränen in ihren Augen standen und wischte diese mit dem Ärmel weg.
Eine der beiden Frauen fasste die Arme der auf dem Tisch liegenden nackten Frau, die Andere ihre Beine und hielten sie eisern fest.
Yanna trat zu ihr und nahm einen der Bambusstäbe mit denen man Blumen stützte. Ohne ab zu warten oder ein Wort zu sagen, schlug sie damit der Sarai so fest auf den Rücken, daß sich sofort ein Striemen bildete. Dies tat sie noch mehrmals, was die Sarai mit entsetztem Blick aber ohne einen Ton über sich ergehen ließ. Sie schaute in Yannas Augen und sah Tränen in diesen glitzern. Dies traf sie mehr als der Schmerz den ihr diese zufügte.
Yanna hatte nicht mit gezählt und ließ erst von ihrer Herrin ab als sie deutlich einige tiefrote Striemen auf deren Rücken sah, von denen mehrere aufgeplatzt waren und leicht bluteten.

Wieder nickte Yanna und die beiden Frauen halfen der Sarai, vom Tisch aufzustehen. Sie halfen ihr in die bereitliegende, einfache Tunika.
»Bitte Herrin.«, sagte Yanna als sie ihr einen Zettel in die Hand drückte. »Ich wünsche Ihnen alles Gute.«
Die Sarai umarmte Yanna und wandte sich dann zum Gehen. Die beiden Frauen folgten ihr und so blieb Yanna ganz alleine in dem Gewächshaus stehen und schaute weinend zu den Rosenstöcken.

- - -

»Bitte Herrin, geh nicht.« Mara schaute Rebecca bittend an. »Ich kann das nicht alleine.«
Rebecca nickte nur und setzte sich neben Mara auf die Couch. Sie legte den Arm um ihre Schulter und zog sie zu sich.
»Danke Herrin.«, sagte Mara leise und tippte auf ihr Comm.
Ein Piepsen sagte daß die Verbindung aufgebaut wurde.
»Melissa.«, sagte eine fremde Frauenstimme.
’Nicht gut’, dachte Rebecca und streichelte Maras Seite.
»Hallo. Ich möchte bitte meinen Vater sprechen.«, sagte Mara mit belegter Stimme.
»Kira, wie hörst du dich denn an? Stimmt etwas nicht?«, fragte die Frau.
»Hier ist Mara.«
Die Frau schwieg einen viel zu langen Moment. »Er ist gerade in einer Besprechung. Einen Moment bitte.«, sagte sie schließlich.
Nach einer ganzen Weile erklang eine andere Stimme aus dem Comm. »Hallo?«, fragte der Mann.
»Papa?« Maras Stimme war ganz leise.
»Mara?«, rief ihr Vater. »Bist du das wirklich?«
»Ja Papa.«, sagte Mara.
»Wie geht es Dir? Ist alles in Ordnung? Geht es dir wirklich gut? Wirst du denn gut behandelt?«, überschlug sich ihr Vater mit Fragen.
Unwillkürlich musste Mara kichern und entspannte sich ein wenig. »Ja Papa. Mir geht es gut. Und ich werde auch gut behandelt.«, sagte sie.
»Isst du auch genug? Und ziehst du dich auch warm an?«. Wieso mussten Eltern immer nur die selben Fragen stellen, fragte sich Mara.
»Ja Papa. Es geht mir wirklich gut.«
»Dann bin ich ja beruhigt. Sag, wo bist du denn? Was musst du denn alles machen?«
Mara schaute Rebecca ein wenig ratlos an.
»Entschuldigen Sie, das ich mich einmische.«, sagte diese. »Mein Name ist Rebecca Winter.«
Maras Vater schwieg einen Moment. »Guten Tag.«, sagte er dann etwas reserviert, worauf hin Mara die Augen verdrehte.
»Ich denke, Sie beide haben sich einiges zu sagen. Aber ich glaube wirklich nicht, daß es ratsam ist, das am Comm zu besprechen. Deshalb würde ich vorschlagen, daß Sie uns besuchen kommen.« Mara schaute Rebecca ungläubig und mit großen Augen an und schüttelte den Kopf.
Maras Vater machte erneut eine lange Pause »Ich… ich dachte, daß geht noch nicht.«, sagte er erstaunt.
»Warum denn nicht? Ich denke, das dürfte wirklich das Beste sein.«, erwiderte Rebecca ruhig.
»Ja, vielleicht haben Sie Recht. Wann und wo denn?«, fragte er.
»Ich schlage vor, Mara schickt Ihnen die Adresse und Sie kommen morgen Vormittag her.«
Mara schaute noch immer zu Rebecca und schüttelte erneut energisch den Kopf.
Rebecca erwiderte den Blick und nickte ebenso energisch.
»Vielen Dank Frau Winter. Kann ich noch einmal mit Mara sprechen?«
»Aber natürlich.«, sagte Rebecca mit einem Blick zu Mara, die sich die Hand vor das Gesicht hielt.
»Hallo Papa.«, sagte diese. Sie hörte sich ein wenig resigniert an.
»Soll ich dir noch etwas von zu Hause mit bringen?«, fragte er.
Während Mara noch überlegte, flüsterte Rebecca ihr etwas ins Ohr.
»Meine Lederjacke. Ich möchte sie Kiki geben.«, sagte Mara, worauf hin Rebecca sie auffordernd ansah. »Und Melissa würde ich auch gerne kennen lernen.«, sagte sie darauf hin etwas verschämt.
»Das… Das… du weißt davon?«, fragte ihr Vater.
»Kiki hat es mir letzte Woche erzählt.«
»Ich verstehe. Was hat sie denn noch alles erzählt?«
»Ich denke, es ist besser, wenn Sie morgen darüber reden.«, warf Rebecca ein.
»Ja, das denke ich auch.«
»Dann wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Tag.«, sagte Rebecca.
Auch Maras Vater verabschiedete sich und beendete das Gespräch.

Mara lehnte sich bei Rebecca an. »Warum?«, fragte sie.
Rebecca streichelte ihr die Schulter »Weil ich denke, daß es dir danach besser geht.«, sagte sie. »So wie du die letzte Woche herum gelaufen bist, das kann ich mir einfach nicht mir ansehen.«
»Danke.«, sagte Mara leise und schloss die Augen.

Nach einer ganzen Weile sagte Rebecca »So. Jetzt schickst du ihm die Adresse und machst dann Abendessen. Es sollte noch etwas von der Gemüsepfanne von gestern im Kühlschrank sein.«
»Ja Herrin.«, sagte Mara, worauf hin Rebecca wieder einmal die Augen verdrehte.
Mara tippte die Adresse in ihr Comm ein und schickte sie ihrem Vater. Dann stand sie auf und ging in die Küche.
Rebecca schaute ihr hinter her, bis sie die Tür hinter sich zu zog und stand dann selbst auf.
Sie warf einen Blick in Maras Zimmer, wo es ein wenig unordentlich aussah. Sie würde ihr nachher sagen müssen, daß sie hier offensichtlich mal wieder aufräumen sollte.

Nach dem Abendessen blieb Rebecca am Esstisch sitzen und nahm ein Pad um zu lesen. Nebenbei beobachtete sie Mara, die den Tisch abräumte.
»Ich gehe nach oben Mara.«, sagte sie als diese die letzten Teile vom Tisch räumte.
»Ja Herrin.« Mara knickste und ging in die Küche.

Rebecca ging nach oben und machte sich im Bad frisch. Sie zog ihr Nachthemd an und legte sich ins Bett. Die Woche war ziemlich anstrengend gewesen. Sie hatte ihren neuen Arbeitsplatz besichtigt, eine kleine Werkstatt mit einem geräumigen Büro daneben. Diese befand sich im selben Gebäude wie Johannas Werkstatt. Doch einen Teil ihrer Arbeit würde sie auch von zu Hause aus erledigen können. Dann hatte sie sich mehrmals mit Scarlett getroffen um die Hochzeit von Vera und Vivian zu planen. Sie hatten es sogar geschafft, einen Termin zu finden, an dem alle Freunde und verwandten Zeit hatten. Hier hatte Scarlett eindeutig den größeren Teil der Arbeit gehabt, da Vivian nur ihre Freunde einladen wollte, die sowieso hier wohnten, sowie ihre Eltern und ihren Bruder mit seiner Frau. Deren beiden Kinder sollten die Blumenmädchen geben.

Doch vor der Hochzeit musste sie sich noch etwas einfallen lassen für den Jungesellinnenabschied und nächste Woche wollte sie mit Scarlett zu einem Schneider gehen um schon mal eine Vorauswahl für die Brautkleider zu treffen.
Außerdem musste sie im Mai für mindestens eine Woche nach Schottland, wo es ein jährliches Fest gab, bei dem ihre Anwesenheit zwar nicht unbedingt notwendig aber doch erwünscht war. Sie fragte sich zwar, wozu das gut sein sollte, doch der Notar hatte darauf hingewiesen, daß es nicht höflich wäre, wenn sie dort fehlen würde.

Neben diesen und anderen Dingen war sie mit Mara auch noch mehrmals im Stall gewesen. Dort hatte sie sie einen ganzen Nachmittag an der Führanlage gehen und laufen lassen und dabei ihren Gang geübt. Sie hatte Mara auf Charlottes Anraten hin das sogenannte Tanzhöschen anziehen lassen, ein Latexhöschen mit zwei eingearbeiteten Dildos, wodurch Mara an diesem Nachmittag mehrmals offenbar ziemlich heftig gekommen war. Aber auch Brandy, die ebenfalls an der Führanlage lief, war es wohl nicht anders ergangen. Rebecca musste zugeben, daß dieses Höschen Maras Gang doch sehr gut betonte. Etwas unangenehm war ihr lediglich, daß offenbar Frida, Larissa und Trish etwas mitbekommen hatten und den ganzen Nachmittag über zugesehen hatten. Doch zum Glück hatte Mara davon wohl kaum etwas mit bekommen. An diesem Nachmittag war Mara zwar ziemlich erschöpft gewesen, aber sie sah sehr entspannt und glücklich aus. Und allein das war es ihr schon wert gewesen den Nachmittag so zu verbringen. Als sie nach Hause gekommen waren, bat Mara dann sogar von selbst darum, ihren Keuschheitsgürtel wieder anziehen zu dürfen.

Jetzt wo sie endlich im Bett lag fiel eine gewisse Anspannung von ihr ab und sie schloss die Augen. Sie überlegte noch, ob sie Kira und eventuell auch Isabella für morgen einladen sollte, doch sie entschloss sich, einfach morgen früh mit Isabella darüber zu sprechen.
Sie ließ ihre Gedanken schweifen. Diese kamen immer wieder zu Mara. Sie hatte sie wirklich mehr als nur gern. Sie fragte sich allerdings wie das mit der Tatsache, daß Mara ihre Serva war zu vereinbaren war. Doch irgend wie hatten auch Isabella und Vera es ja hin bekommen mit Maja und Frida und mit Vivian eine offensichtlich glückliche Beziehung zu führen in der allerdings ziemlich klar war, wer das Sagen hatte, zumindest meistens, wie es ihr schien.

Ein zaghaftes Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Sie fragte sich, warum Mara noch immer anklopfte. Seit dem sie vor einer Woche das erste Mal hier geschlafen hatte, hatte diese ihr eigenes Bett doch sowieso nicht mehr benutzt.
»Herein.«, rief sie und Mara, die bereits ihr Nachthemd trug, obwohl es noch nicht einmal acht Uhr Abends war, trat ein. Sie schloss leise die Tür hinter sich, trat ans Bett und knickste.
Rebecca nickte nur und Mara schlüpfte zu ihr unter die Decke. Sie nahm sie in die Arme und gab ihr einen Kuss.
»Wie lange willst du das eigentlich noch machen?«, fragte sie.
»Was meinst du denn Herrin?«, fragte Mara. Es hatte eine Menge Reden gebraucht, bis Mara wenigstens das ’Sie’ abgelegt hatte.
»Dieses anklopfen und vor dem Bett warten meine ich.«, sagte Rebecca schmunzelnd.
»Es ist doch dein Schlafzimmer. Da kann ich doch nicht so einfach rein kommen.«, sagte Mara zögernd. Irgendwie hatte sie damit ja nicht einmal so unrecht. Immerhin hatte sie ja noch ihr eigenes Zimmer und ihr eigenes Bett. »Meinst du?«, fragte sie.
Mara nickte darauf hin nur.
Rebecca spürte, daß irgend etwas anders war. Jetzt als sie es bemerkt hatte und überlegte, was es war, merkte sie, daß Mara die ganze Zeit eine Hand hinter dem Rücken hielt. Doch sie wartete ohne sie darauf anzusprechen einfach ab, was das wohl sollte.
Nach einer ganzen Weile, Maras Atem hatte sich etwas beruhigt, nahm sie endlich die Hand nach vorne. »Herrin?«
»Ja Mara?«
»Ich… Ich möchte dir etwas geben.«, sagte sie leise und nahm die Hand unter der Decke hervor, in der sie irgend etwas fest hielt.
Rebecca sah sie fragend an und nahm ebenfalls eine Hand über die Decke.
Mara bewegte ihre Hand zu Rebeccas und drückte ihr etwas in die geöffnete Hand.
Rebecca öffnete ihre Hand und betrachtete sich, was Mara ihr gegeben hatte. An einem dünnen Lederband hing der Schlüssel zu Maras Keuschheitsgürtel.
»Mara, das kann ich nicht annehmen, weißt du eigentlich, was das bedeutet?«, fragte Rebecca.
»Ja Herrin, das weiß ich. Aber ich habe mir das lange überlegt.«
Rebecca wusste, daß Mara den Schlüssel seit sie hier war kaum benutzt hatte, obwohl sie schon fast erschreckend viele Spielzeuge besaß.
Ihr war klar, wie ernst Mara das meinte, als sie ihren Blick bemerkte.
»Ich danke dir Mara.«, sagte sie. Sie nahm den Schlüssel und hing ihn sich um den Hals. Dann zog sie Mara zu sich heran bis ihre Lippen sich berührten.

Nach einer Weile lagen sie nebeneinander und schauten sich in die Augen. Rebecca war immer wieder fasziniert von Maras Sommersprossen. Diese gaben Maras Gesicht etwas besonderes, fand sie. Mit den Fingerspitzen strich sie Mara eine Strähne von der Wange hinters Ohr, dann begann sie damit, ihr mit der Spitze des Zeigefingers über die Wange zu fahren. Jedes Mal, wenn sie mit dem Finger in die Nähe von Maras Nase kam, kräuselte diese ihr Gesicht, was Rebecca jedes Mal ein Schmunzeln entlockte.
Als sie ihr mit dem Finger über die Lippe fuhr, öffnete Mara den Mund und schloss die Lippen um ihren Finger und saugte leicht an diesem.
Rebecca hob fragend eine Augenbraue. Jedes Wort wäre jetzt zu viel gewesen. Mara schloss für einen Moment beide Augen.

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