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HeMaDo
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Nordhessen


Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.01.18 01:32 IP: gespeichert Moderator melden


Dieser Teil ist unter einem gewissen Zeitdruck entstanden. Daher entschuldige ich für eventuelle unsaubere Formulierungen und die etwas begrenzte Handlung.

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42



»Was war eigentlich vorhin hier für ein Lärm?«, fragte Flo beiläufig, während des Frühstückes.

»Eine Firma aus Deutschland, eine Kunst- und Möbeltischlerei, hat in der Stadt einige Sachen bestellt und hier her liefern lassen. Rein zufällig genau die Dinge, die Mara gestern Abend auf Saphiras Einkaufszettel für heute Morgen geschrieben hat.«, sagte Rebecca. »Da Saphira dachte, daß Mara diese Sachen geholt hat, gab es deshalb einen kleinen Streit. Daher werden die Beiden zur Strafe heut einfach schweigen.«

Als Rolf und Flo sich einen knappen Blick zuwarfen, wurde Mara klar, was hier los war und wer die Sachen bestellt hatte. Sie schaute die Beiden vorwurfsvoll an und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Ich glaube, dann bin wohl ich dafür verantwortlich.«, sagte Rolf, als sei es das normalste der Welt, einfach die Strafe die Rebecca Saphira angedacht hatte zu unterwandern. »Die Beiden haben nichts damit zu tun, also brauchst du dir wohl keine Strafe für sie ausdenken und kannst sie wieder reden lassen.«
»Du verstehst das falsch.«, sagte Rebecca in aller Ruhe. »Daß die Beiden nichts damit zu tun haben, war mir schon klar nachdem sich eure Sekretärin am Comm gemeldet hat. Die Strafe ist auch nicht dafür daß jemand die Sachen bestellt hat sondern für ihren lauten und unnötigen Streit, den man auch gesittet hätte austragen können. Und ich möchte dich und auch alle Anderen darum bitten, Saphira ihre Strafe so ausführen zu lassen, wie es angedacht war. Ansonsten setze ich sie nämlich einfach aus und werde mir, wenn wir wieder zu Hause sind, etwas anderes ausdenken müssen. Andererseits wäre es vielleicht für Saphira leichter, die Strafe einfach ganz einfallslos auszuführen.«, sagte Rebecca. Allen war klar, was sie damit meinte. Und Saphira wollte keine tiefgreifende Bekanntschaft mit Rebeccas Umgang mit der Peitsche machen. Sie schaute eindringlich zu Rolf und Flo und schüttelte den Kopf.

»Na gut. Wenn du meinst.«, sagte Flo. »Dem habe ich natürlich nichts entgegenzusetzen. Aber ich bitte dich, mach den Beiden die Strafe für ihren Streit nicht zu schwer. Im Grunde genommen sind wir ja auch daran Schuld.«
»Für ihren lauten Streit schweigen sie heute. Ich möchte dich einfach bitten, das zu akzeptieren.«, sagte Rebecca ruhig.

»Da das ja nun geklärt ist, würde ich sagen, wir fahren langsam mal in die Stadt.«, sagte Andrea. »Immerhin dauert es ja eine Weile, bis wir alle dort sind. Vielleicht hättest du lieber einen kleinen Bus mieten sollen statt diesem Wagen.«
Rebecca erwiderte Andreas Grinsen. »Tut mir leid, aber die Autovermietung hier hatte keinen.«, sagte sie.
»Schade. Aber wohl nicht zu ändern.«, meine Andrea.

Nachdem alle fertig waren, brachte Mara alle in die Stadt. Dazu musste sie wie gestern drei mal fahren. Nachdem sie Andrea, Alice und Julia als Letzte abgeholt und zu der Wiese, auf der ein großer Teil des Stadtfestes stattfand, gebracht hatte, suchte sie einen Parkplatz. Zum Glück war noch nicht all zu viel los und so fand sie recht schnell freien Platz. Sie stellte den Wagen ab und ging zu den Anderen die am Rand der Wiese auf sie warteten.

Neben der großen Wiese befand sich die Ruine einer Burg, die bei weitem nicht so verfallen war, wie das Schloss bei der Farm aber genauso wenig bewohnbar war, wie dieses.
Auf der Wiese selbst befanden sich in loser Anordnung mehrere Verkaufsbuden, es gab eine große Bühne und hinter dieser eine freie Fläche die aussah als sollten dort irgend welche Sportveranstaltungen statt finden.

Sie traf die Anderen am Eingang der Burg, wo diese auf sie warteten.

Gemeinsam gingen sie in die Burg, wo sie auf Mr. Rogers trafen, der ihnen seine Familie vorstellte. Auch seine Sekretärin, Mrs. Campbell, trafen sie kurz darauf. Doch diese hatte es anscheinend recht eilig, da sie als Mitglied des Kulturvereins wohl mit der Organisation des Festes beschäftigt war.

So schlenderten sie eine Weile im Burghof herum und schauten sich alles an. Ziemlich in der Mitte des Burghofes befanden sich die ringförmigen Überreste eines Brunnens. Rund um den Hof herum herum befanden sich die Überreste der eigentlichen Gebäude der Burg. In einer der Ecken überragten die Reste eines runden Turmes die anderen Gebäude.
Nur eines der Gebäude, das gegenüber des Einganges, war nachgebaut worden. Dabei waren die alten Mauern erhalten geblieben. Auf diese hatte man genau angepasste Balken montiert und auf diesen dann die Form des ursprünglichen Gebäudes aus Holz nachgebaut.
Ein Schild verkündete, daß sich in diesem Gebäude eine Art Museum befand in dem die Geschichte der Burg erzählt wurde.

Es war kurz vor zehn Uhr, als Rebecca die Burg wieder verließ. Die Anderen folgten ihr bis zu der Bühne, vor der sich schon einige hundert Menschen versammelt hatten.
Pünktlich um zehn Uhr erklang das durchdringende Geräusch eines Dudelsacks. Zu diesem Geräusch kamen noch weitere Dudelsäcke hinzu und kurz darauf ertönten laute Trommeln. Ein einzelner Pfeiffer kam auf die Bühne und spielte einen Moment lang, bis andere ebenfalls die Bühne betraten, wobei sie sich im Takt zur Musik bewegten. Diesen folgten die Trommler und alle nahmen am hinteren Rand der Bühne Aufstellung.

Während die Kapelle Scotland the Brave spielte, betraten sechs Frauen diese und stellten sich mit einigem Abstand nebeneinander auf. Sie stemmten die Hände in die Hüften und verbeugten sich, wobei sie die Köpfe ungewöhnlich gerade hielten und auch während der tiefen Verbeugung gerade nach vorne sahen. Dann begannen sie zu tanzen.

Nachdem die Frauen ihren Tanz beendet und die Kapelle aufgehört hatte, zu spielen, applaudierten die Zuschauer. Dann trat ein Mann auf die Bühne. Dieser stellte sich als Bürgermeister vor und hielt eine etwas langatmige Rede, nach der er das diesjährige Stadtfest eröffnete.
Die Zuschauer applaudierten und die Kapelle begann ein weiteres Lied zu spielen und verließ danach die Bühne. Damit war die Eröffnung anscheinend beendet und die Zuschauer zerstreuten sich.

Während Rolf, Flo und ihre Frauen sich in Richtung der Buden auf machten an denen es etwas zu Essen gab, zog Sonja alleine los und war kurz darauf nicht mehr zu sehen. Sie meldete sich später bei Rebecca und teilte ihr mit, daß sie am Abend mit einem Taxi zurück zur Farm kommen würde.

»So, und ihr Beiden macht auch, daß ihr euch irgendwo amüsiert.«, sagte Andrea zu Mara und Alice gewandt. »Fahrt Karussell oder mit der Achterbahn oder so. Wir treffen uns spätestens um 18 Uhr wieder an der Burg. Wenn etwas ist, dann schreibt uns eine Nachricht.« Sie drückte beiden etwas Bargeld in die Hand.
Sie, Rebecca, Julia und Saphira, die Julias Rollstuhl schob, machten sich auf den Weg die Wiese zu verlassen und ließen die Beiden einfach stehen.

Etwas ratlos schauten die Beiden sich an und Mara zuckte mit den Schultern.
»Was machen wir denn jetzt?«, wollte Alice wissen.
Mara wollte etwas sagen, doch gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, daß sie ja nicht sprechen durfte. Sie war fest entschlossen, Herrin Rebecca zu gehorchen. Nicht nur um sich nicht noch eine Strafe einzufangen sondern weil sie sie nicht enttäuschen wollte.
Sie schaute Alice einen Moment lang an. Ihr fiel ein, daß Alice ja Vivian kannte und ihr kam eine Idee.
»Ich weiß nicht.«, gestikulierte sie in Gebärdensprache. Zwar konnte sie diese besser verstehen als sich selbst in dieser auszudrücken, doch sie hoffte, daß das funktionierte.
Alice musste lachen. »So geht das natürlich auch. Sei froh, daß Miss Rebecca dir nicht auch noch die Hände gefesselt hat.«, sagte sie.

Sie schlenderten eine Weile über die Wiese und fuhren mit der Achterbahn und den anderen Fahrgeschäften. Dann bemerkten sie eine kleinere Menschentraube am Rand der Wiese, an dem Bereich der für die Highlandspiele abgetrennt war.
»Kennst du das?«, fragte Alice, was Mara mit einem Kopfschütteln verneinte.
Alice zog sie mit sich zu der Abgrenzung. Der Vormittag war für Kinder reserviert, wie die Beiden aus dem Programmheft erfuhren welches Alice besorgt hatte. In dieser Umgebung schien sie sich zunehmend wohler zu fühlen.
»Ich bin in so einer Gegend aufgewachsen. Sowas gab es bei uns zu Hause auch jedes Jahr. Ich hab gerne dabei mit gemacht.«, erklärte Alice auf Maras Nachfrage hin.
Während sie den Kindern bei Disziplinen wie Hammer halten, je nach Alter des Kindes mit einem kleineren oder größeren Hammer, Bungeelauf, bei dem man gegen ein oder mehrere Gummiseile laufen musste und die Weite mit einem Holzpflock abstecken musste, Fassrollen oder Gummistiefelweitwurf zusahen, unterhielten sie sich trotz Maras nicht all zu großen Wortschatz in Gebärdensprache recht gut.

Doch Mara bemerkte, daß Alice etwas wehmütig schien. Während sie den Kindern beim Sackhüpfen zusahen, hatte Mara eine Idee.
Unter dem Vorwand, etwas zu essen holen zu wollen, ließ sie Alice einen Moment alleine und schrieb Rebecca eine Nachricht. Diese ließ mit der Antwort nicht all zu lange auf sich warten. Schnell holte Mara noch zwei Kräuterbrote und besorgte dann Anmeldeformulare für die am Mittwoch stattfindenden Spiele für Gäste, bevor sie zu Alice zurück ging.

-

Nachdem sie sich am späten Nachmittag wieder alle an der Burg getroffen hatten, hatte Mara sie wieder zurück zur Farm gebracht. Da Sonja mit dem Taxi zurück gefahren war, musste Mara dieses Mal nur zwei mal fahren.

»So ihr Beiden.«, sagte Rebecca beim Abendessen zu Mara und Saphira. »Ab morgen früh dürft ihr wieder sprechen. Damit ist die Sache mit eurem Geschrei von heute Morgen für mich erledigt. Aber wehe, ihr macht sowas noch mal. Dann haltet ihr drei Tage lang den Mund. Und wenn ihr es dann immer noch nicht gelernt haben solltet, seid ihr eine Woche lang still. Und für den unwahrscheinliche Fall daß so etwas noch mal vorkommen sollte, erhöht sich die Strafe dafür dann jedes Mal um eine Woche.«
Mara und Saphira standen kurz auf und knicksten vor ihr.
»Und du«, Rebecca schaute nun zu Saphira »überlegst dir bis morgen früh eine angemessene Entschuldigung dafür, daß du Mara heute Morgen ungerechtfertigt beschuldigt hast, die Sachen eingekauft zu haben.«
Saphira sah sie mit großen Augen an. Sie hob beide Hände und spreizte alle zehn Finger ab, dann machte sie eine Handbewegung als würde sie mit einer Peitsche schlagen.
»Zehn Schläge mit der Peitsche?«, fragte Rebecca. Sie fragte sich, ob es Saphira genauso leicht gefallen wäre, das auszusprechen.
Saphira senkte den Kopf und nickte.

Alle schauten gespannt zu Rebecca.
»Das wäre eher eine Strafe als eine Entschuldigung. Aber da du nicht mich sondern Mara beschuldigt hast, ist es ihre Entscheidung.«, sagte diese nach kurzem Nachdenken. Sie fragte sich, wie Mara wohl reagieren würde.
Diese öffnete den Mund und wollte etwas sagen, entsann sich aber noch rechtzeitig eines Besseren und schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht entscheiden.«, gestikulierte sie eher unbeholfen. Doch was sie darüber dachte, war auch an ihrem Gesichtsausdruck deutlich abzulesen.

»Gut, dann erwarte ich, daß du dich morgen früh angemessen bei Mara entschuldigst, ansonsten gehen wir Beide morgen mal hinters Haus.«, sagte Rebecca.
Sie sah daß Saphira wohl nicht wusste, was Mara gesagt hatte und sie wollte es ihr auch nicht verraten.

Nachdem das nun fürs Erste geklärt war, unterhielten sich alle noch und erzählten, was sie den Tag über gemacht hatten. Lediglich Saphira und Mara waren was das anging eher schweigsam, da sie ja nicht sprechen durften.
Doch Saphira war die ganze Zeit mit den Anderen unterwegs gewesen und Alice übernahm für Mara das Erzählen, da sie ja sowieso den ganzen Tag zusammen unterwegs waren.

Sie beschlossen, am nächsten Tag noch einmal das Fest zu besuchen, da auch in der Stadt selbst einige Veranstaltungen stattfanden, die sie sich noch ansehen wollten.

Sie gingen dann recht früh zu Bett. Mara bemerkte, daß Rolf Saphira auf der Treppe kurz aufhielt und ihr etwas ins Ohr flüsterte.

-

Am nächsten Morgen war Saphira bereits unterwegs zum Einkaufen, als Mara und Alice herunter kamen um Laufen zu gehen.
Auf dem Weg der zur Straße führte, kam sie ihnen dann entgegen.
»Schönen guten Morgen.«, sagte Saphira als sie auf gleicher Höhe waren und knickste, wobei sie einen recht fröhlichen Eindruck machte.

Als Mara und Alice wieder zurück kamen, stand Saphira in der Küche und räumte die Einkäufe weg. Die Beiden gingen nach oben um sich zu duschen und sich umzuziehen.

Kurze Zeit später kamen Rebecca und Mara zusammen die Treppe herunter. In der Küche roch es angenehm nach etwas frisch gebackenem. Der Tisch war bereits fertig gedeckt und der Kaffee stand bereit. Während die Beiden die Küche betraten, schob Saphira schnell ein Blatt Papier bei Seite.

Sie setzten sich an den Tisch, nahmen sich Kaffee und warteten auf die Anderen, die nun nach und nach herunter kamen.

Als alle beim Frühstücken saßen, klingelte ein altmodischer Küchenwecker, der auf der Anrichte stand. Saphira sprang auf und ging zum Backofen. Sie zog ein Backblech aus diesem heraus und stellte es auf ein Gitter auf dem ausgeschalteten Elektroherd. Mit spitzen Fingern bugsierte sie etwas auf einen Kuchenteller und ging zu Mara.
»Miss?«, sagte sie und wartete, bis Mara ihre Tasse abgestellt hatte und sie an sah.
»Ich möchte mich dafür entschuldigen, daß ich Sie beschuldigt habe, die Sachen gestern gekauft zu haben.«, sagte sie und stellte den Teller, auf dem zwei noch dampfende Muffins standen. »Ich hoffe, Sie nehmen die Entschuldigung an.« Sie schaute sie erwartungsvoll an.

Mara warf einen kurzen Blick zu Rebecca, die darauf hin kaum merklich nickte.
»Danke Saphira.«, sagte Mara und schluckte. »Ich nehme die Entschuldigung an. Aber ich würde lieber warten, bis sie etwas abgekühlt sind.«, sagte sie.
Saphira schaute sie verlegen an. »Entschuldigung, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich glaube, das ist wirklich besser.«
Mit einem Lächeln nickte Rebecca Saphira zu, die sich darauf hin wieder setzte.
Mara bemerkte, daß Anke Rolf kurz mit dem Ellenbogen anstupste und ihm grinsend zu zwinkerte. Dieser nickte kurz, warf ihr aber einen Blick zu, den Mara nicht deuten konnte. Doch Anke zuckte kurz zusammen und grinste dann verlegen, bevor sie ihm einen Kuss gab und ihm etwas ins Ohr flüsterte.

Mara hatte extra ein halbes Brötchen weniger gegessen und nahm den nun etwas abgekühlten Muffin und schälte ihn aus dem Papier.

Saphira schaute sie mit einer Mischung aus Neugierde und Bangen an. Zwar hatte sie genau nach dem Rezept gearbeitet, welches Rolf ihr gestern Abend noch gegeben hatte, war sich aber auch ihrer nur wenig vorhandenen Koch- und Backkünste bewusst.

Mara stach mit einer Gabel ein Stück davon ab und probierte den Muffin.
»Die sind lecker.«, sagte sie mit vollem Mund. »Mit weißer Schokolade.«
Sie stach ein weiteres Stück mit der Gabel ab und steckte es sich genüsslich in den Mund.
Mara bedankte sich bei Saphira, die nun auch den Anderen jeweils einen der Muffins vorsetzte. Alle waren sich darüber einig, daß diese wirklich gut schmeckten.
Mara bedankte sich noch einmal bei Saphira und aß auch den zweiten Muffin genüsslich auf.

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Nach dem Frühstück fuhren alle erneut in die Stadt, wo sie den Tag verbrachten. Lediglich Sonja schien nur wenig Interesse an dem Fest zu haben. Sie verschwand kurz nachdem sie angekommen waren und meldete sich erst am Abend wieder um Rebecca mitzuteilen, daß sie sich wieder von einem Taxi auf die Farm bringen ließ.

Auch am Mittwoch fuhren wieder alle in die Stadt. Dieses Mal gingen alle zusammen direkt zu dem Feld auf dem die Highlandspiele gespielt wurden.
Während der Sprecher, der mit einem Mikrofon bewaffnet vor einem offenen Zelt stand, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Einzelwettbewerbe aufrief, ging Andrea zu Rebecca. »Ich denke, ich sollte langsam los gehen.«, sagte sie.
Rebecca nickte und wandte sich an Mara. »Mara, gib Andrea doch bitte mal die Schlüssel fürs Auto.«
Mara holte den Schlüssel aus der Tasche die sie unter ihrem Mantel trug und gab sie Andrea. Zwar wunderte sie sich, daß diese anscheinend selbst fahren wollte, anstatt sich von ihr oder Alice fahren zu lassen, fragte allerdings nicht nach.

»Da sich wie im letzten Jahr auch, nur vier Teilnehmer für die Einzelwettbewerbe angemeldet haben, haben wir beschlossen, diese wieder ausfallen zu lassen.«, sagte der Sprecher nun.

Mara schaute etwas bedauernd zu Herrin Rebecca. Dabei hatte sie Alice gestern noch unauffällig darüber ausgefragt, an welchen Wettbewerben sie denn teilnehmen würde, wenn sie denn könnte. Sie hatte Herrin Rebecca noch dabei geholfen, die entsprechenden Disziplinen anzukreuzen, wobei sie aus 15 Disziplinen sechs auswählen mussten.
»Diese vier Teilnehmer können aber als Zweierteams an den Wettbewerben teilnehmen, wenn sie das möchten.«, fuhr der Sprecher fort.

Dann begann er die Teilnehmer für die Wettbewerbe aufzurufen bei denen jeweils zwei Teilnehmer in Zweierteams antraten.
Der Sprecher hatte bereits mehrere Teams aufgerufen, dann sagte er »Und als sechstes Team wieder ein Herrenteam. Rolf und Florian Gibbs.«
Die Beiden grinsten breit und gingen zu den Helfern die ihnen die Leibchen mit ihrer Startnummer gaben.
»Als nächstes wieder ein Damenteam, Anke und Heike Gibbs. Sind das Verwandte von Euch?«, sagte der Sprecher und erntete dafür ein verhaltenes Gelächter. Anke und Heike gingen nun ebenfalls zu den Helfern. »Wieder Zwillinge, ich verstehe.«, sagte der Sprecher. »Dann das letzte Damenteam, Alice und Mara.«
Mara und Alice schauten erstaunt zu Rebecca. Diese nickte schmunzelnd.
Beide zögerten, doch dann grinste Alice, fasste Mara an der Hand und zog sie mit sich zu den Helfern. »Das war doch deine Idee, oder?«, fragte Alice, die sich sichtlich freute.
»Ja, aber ich dachte doch nicht, daß sie mich auch anmeldet.«, gab Mara etwas verlegen zurück. Aber ein Rückzieher kam für sie nicht in Frage, jetzt wo der Sprecher sie schon aufgerufen hatte.

Sie gingen zu den Helfern und bekamen die Leibchen mit den Startnummern, die sie sich über zogen, während der Sprecher noch zwei weitere Teams aufrief. Insgesamt gab es sechs Herrenteams und fünf Damenteams. Dazu kamen noch die beiden Teams, die sich aus den vier einzelnen Teilnehmern zusammen geschlossen hatten, ein Damen- und ein Herrenteam.
»Es gibt insgesamt fünfzehn Disziplinen, aus denen die Teams sechs auswählen konnten. Damit es am Ende gerecht zugeht, werden die einzelnen Disziplinen so gewertet, daß die Punkte, welche die Teilnehmer bekommen, in allen Disziplinen miteinander vergleichbar sind und wir am Ende einen Gesamtsieger ermitteln können.«, erklärte der Sprecher.

Während der Sprecher noch genau die Wertungen der Disziplinen erklärte, schaute Mara sich die anderen Teilnehmer an. Außer Rolf und Flo, sich selbst und Alice, trugen alle normale Sportkleidung. Die beiden Teilnehmer eines der Herrenteams trugen sogar Anzüge, komplett mit weißem Hemd, Jackett und Lackschuhen. Ihr wurde langsam klar, daß dieser Wettbewerb nur zum Spaß der Teilnehmer und viel mehr noch zur Unterhaltung der Zuschauer stattfand.

»Ich weiß doch gar nicht, was ich überhaupt machen muss.«, sagte Mara zu Alice.
»Das hast du doch gestern schon gesehen. Und ich bin doch auch dabei.«, sagte Alice, die sich sichtlich freute, daß sie an diesen Spielen teilnehmen konnte. Mara war sich zwar ziemlich sicher, daß sie wohl kaum eine Chance hatten, da sie selbst außer dem Morgenlauf nur wenig Sport trieb. Doch sie wollte Alice die Freude auch nicht verderben und beschloss, einfach ihr Bestes zu geben. Trotzdem fühlte sie sich von Herrin Rebecca ein wenig überrumpelt, weil diese die Anmeldung einfach so abgegeben hatte, ohne ihr etwas davon zu sagen.
Doch dann musste sie sich eingestehen, daß sie mit Alice ja genau das Selbe machen wollte. So war es einfach nur gerecht, daß sie selbst bis eben nichts davon wusste.

Noch während sie darüber nachdachte, wurden die Teilnehmer zum ersten Wettbewerb aufgerufen, dem Baumstammwerfen. Doch bei diesem waren sie nicht gemeldet und so konnten sie Rolf und Flo dabei zusehen, wie sie diese Disziplin meisterten.
Beide schafften es nicht, die volle Punktzahl zu erreichen, da ihre Baumstämme nach dem Wurf nicht wie vorgegeben gerade von ihnen weg zeigten sondern deutlich zur Seite wiesen.
Lediglich einer der Beiden Männer des Teams, welches in Anzügen angetreten war, schaffte es, daß der Stamm so lag, wie er sollte.
Von den Damenteams hatte es keines gewagt, diesen Wettbewerb zu wählen und so ging es dann gleich weiter zum nächsten Wettbewerb, dem Hammer halten.
Dabei mussten die Teilnehmer einen Hammer am ausgestreckten Arm so lange wie möglich halten.
Mara stellte fest, daß Alice ihr hauptsächlich Disziplinen genannt hatte, bei denen es nicht auf schiere Kraft ankam.

Nachdem sie auch bei diesem Wettbewerb nur zugesehen hatten, kam für sie Beide nun der erste Wettbewerb an die Reihe, bei dem sie eingeschrieben waren, dem Bungeelauf.
Die Herrenteams waren zuerst an der Reihe und so hatte sie Gelegenheit, sich das genauer anzusehen.
Die beiden Teilnehmer eines Teams bekamen einen breiten Bauchgurt umgeschnallt an dem mehrere Gummibänder eingehakt wurden. Dann mussten sie sich auf die Startpunkte stellen und auf ein Zeichen hin los laufen. Am Ende des Laufes, kurz bevor sie durch die Gummibänder wieder zurück gezogen wurden, mussten sie einen angespitzten Holzpflock in den Boden stecken, dessen Entfernung vom Startpunkt aus gemessen wurde. Die Weiten der beiden Teilnehmer eines Teams wurden dann zusammengezählt.

Nachdem die Männer diesen Wettbewerb abgeschlossen hatten, wurde es Ernst. Während die ersten beiden Frauen an der Reihe waren, sagte Alice eher beiläufig zu Mara »Ich glaube, wir haben ein Problem. Die haben alle Hosen an. Du mit deinem Kleid und ich mit meiner Tunika können doch gar nicht so schnell laufen.«
Mara schaute an sich herunter und stellte fest, daß Alice wohl Recht hatte. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. »Und was machen wir jetzt?«, fragte sie.
Alice schaute sich kurz um. »Uns kennt doch niemand hier.«, sagte sie und löste einfach den Gürtel ihrer Tunika. Damit hatte sie eine wesentlich größere Beinfreiheit, lief dabei allerdings Gefahr, sich unfreiwillig zu entblößen. Mara schaute eher verwundert zu ihr. Doch dann erkannte sie das Glänzen des Keuschheitsgürtels den Alice trug. Damit war die Gefahr natürlich gebannt. Doch sie selbst konnte das wegen des Kleides natürlich nicht tun, außerdem bezweifelte sie, daß sie selbst den Mut dazu aufgebracht hätte.
»Ich hab eine Idee.«, sagte Alice und kniete sich vor Mara. Sie fasste den Saum von Maras Kleid und hob diesen hoch. Sie hob ihn so an, daß der Saum sich außen über das Kleid legte, zog diesen durch den Gürtel den Mara trug und ließ ihn dann außen herunter hängen. Somit hatte Mara nun wesentlich mehr Beinfreiheit.
Grinsend schaute Alice sie nun an. »So sollte das gehen.«
Mara nickte lediglich. So viel Bein hatte sie schon lange nicht mehr gezeigt und es erstaunte sie, daß Alice, die sie eigentlich als ziemlich schüchtern kennen gelernt hatte, sich selbst so freizügig gab.
Mara schaute kurz in Richtung der Zuschauer, wo Herrin Rebecca und Julia standen. Rebecca bemerkte ihren Blick und zeigte ihr mit erhobenem Daumen daß das so wohl in Ordnung war.

»Wenn dann die Teilnehmerinnen mit den Startnummern 15 und 16 damit fertig sind, ihre Kleider zu richten, möchte ich sie bitten, zum Start zu kommen.«, sagte der Sprecher und erntete dabei einige Lacher aus dem Publikum.
Etwas verlegen folgte Mara Alice zum Startpunkt, wo Anke und Heike gerade die Bauchgurte angelegt bekamen.

Der Schiedsrichter fragte sie, ob sie bereit seien, worauf hin sie nickten. »Auf die Plätze, fertig, los.« rief er, worauf hin Anke und Heike so schnell sie konnten, los liefen und sich, als das Gummiseil sie nicht mehr weiter voran kommen ließ, nach vorne fallen ließen und die Pflöcke in den Boden rammten. Anke ließ in zu spät los und zog ihn, selbst durch das Gummi zurück gezogen, noch ein gutes Stück mit zurück.
Heike hatte den Fehler ihrer Schwester rechtzeitig bemerkt und ließ den Pflock sofort los, nachdem sie sich nach vorne hatte fallen lassen und er im Boden steckte. So kamen die Beiden auf zusammen 16 Meter.

Dann waren Alice und Mara an der Reihe. Ihnen wurden die Gummiseile an den Bauchgurten befestigt und sie stellten sich auf ihre jeweiligen Startpunkte.
Der Schiedsrichter gab das Signal, welches bei dieser Disziplin eigentlich unnötig gewesen wäre und wohl nur dazu diente, daß beide Teilnehmer gleichzeitig los liefen.

Mara lief so schnell sie konnte los und spürte nach wenigen Schritten, den zunehmenden Zug des Gummiseiles, welches sich erst spannte und dann langsam dehnte. Schnell merkte sie, daß sie nun nicht mehr weiter kam und ließ sich nach vorne fallen. Aber selbst das war durch den Zug des Gummis schon nur schwer möglich. Sie schaffte es gerade noch so, den Pflock in den Boden zu stecken, bevor sie zurück gezogen wurde und auf ihrem Hintern sitzend, einige Meter über das Gras gezogen wurde.
Sie schaute zur Seite und sah, daß es Alice nicht besser gegangen war, und aus dem Publikum ertönte ein lautes Gelächter, welches sich in einen verhaltenen Applaus wandelte, als der Schiedsrichter verkündete, daß sie zusammen 21 Meter weit gekommen waren.

Während sie von den Gummiseilen erlöst wurden, schaute Mara ins Publikum und sah dort die Anderen stehen. Herrin Rebecca und Julia schauten zu ihnen herüber und nickten anerkennend, während Andrea sich mit einer hochgewachsenen Blondine unterhielt, die ein Kleinkind auf dem Arm hielt. Die Frau wandte ihnen den Rücken zu und schien nicht auf die Wettkämpfe zu achten sondern sehr in ihrem Gespräch mit Andrea vertieft zu sein, die jedoch gelegentlich zu ihnen herüber schaute.

Nachdem sie die Bauchgurte wieder abgelegt hatten, gingen Mara und Alice zu Anke und Heike, die zusammen mit einigen anderen Teilnehmern in einer kleinen Gruppe standen und sich lachend unterhielten. Kurz darauf kamen auch Rolf und Flo dazu.
»Ich bin ja mal gespannt, wie ihr Beiden beim Sackhüpfen ausseht.«, sagte Heike lachend als die beiden Männer näher kamen und erntete dafür einiges Gelächter von den Anderen.
»Ich zeig dir gleich mal Sackhüpfen.«, sagte Rolf und verzog das Gesicht. Es war ihm anzusehen, daß er den Scherz nicht all zu lustig fand.
»Ihr habt euch nicht getraut, euch beim Sackhüpfen anzumelden?«, fragte Heike lachend. »Ihr seid feige.«
Über die bösen Gesichter der Beiden musste nun auch Mara lachen.
»Macht euch nur lustig.«, sagte Flo mit drohender Stimme. Doch sein vergeblich unterdrücktes Grinsen verriet, daß er es nicht all zu ernst zu meinen schien.

Nachdem auch die anderen Teams mit dem Bungeelauf fertig waren, verkündete der Sprecher daß nun das Sackhüpfen stattfand, für welches nun der Parcours aufgebaut wurde. Dabei mussten die beiden Teilnehmer eines Teams zusammen in einem großen Sack einen Hindernisparcours bewältigen. Dazu hatten sich vier Damenteams und ein Herrenteam angemeldet. Es war das Team welches in Anzügen angetreten war, die bereits ein wenig derangiert aussahen.

»Anscheinend sind die Herren der Meinung, Sackhüpfen ist nur etwas für die Damen. Deshalb tritt das einzige Herrenteam, welches den Mut hatte, diese Disziplin auszuwählen, zusammen mit den Damen an.«, verkündete der Sprecher und bat die Teilnehmer an den Start.
Für jedes Team lag bereits ein großer Sack an der Startlinie bereit, in den sie hintereinander einsteigen mussten. Dies dauerte bereits einige Zeit, da es nicht alle Teams auf Anhieb schafften, in den Säcken stehen zu bleiben, ohne hin zu fallen. Doch nach kurzer Zeit war das endlich geschafft und alle Teilnehmer standen an der Startlinie.

»Viel Erfolg.«, rief Anke Mara und Alice zu und machte dabei ein siegessicheres Gesicht.
»Fallt nicht hin.«, rief Alice zurück und bedachte Anke mit einem breiten Grinsen.
»Wir müssen immer gleichzeitig hüpfen.«, sagte sie zu Mara.
Mara nickte und wartete auf das Startsignal.

Der Schiedsrichter rief »Auf die Plätze, fertig, los« und sie hüpften los. Doch bereits nach wenigen Metern stellte sich heraus, daß das gemeinsam Hüpfen nicht so leicht war, wie Mara sich das gedacht hatte und sie lagen schon einige Meter hinter den Anderen zurück. Erst als Alice anfing in schnellen Takt »hop« zu rufen, klappte das Hüpfen besser und sie holten langsam auf. Am ersten Hindernis, einem zehn Zentimeter dicken Stamm, der quer über der Bahn lag, hatten die beiden Teams, die am Besten vom Start weg gekommen waren, kein Glück. Eines der Teams lag bäuchlings hinter dem Stamm, während das andere Team nach hinten fiel und Probleme hatte, sich aufzurappeln.

Alice sprang allerdings geschickt auf den Stamm und beim nächsten Hüpfer versuchte Mara, es ihr gleich zu tun, während Alice herunter hüpfte. Dabei kam Mara allerdings ins Straucheln und schaffte es gerade so, das Gleichgewicht zu halten und sprang zu früh von dem Stamm herunter. Dadurch kam auch Alice ins Straucheln und fiel der Länge nach hin, wobei sie Mara mit sich zog, die auf sie fiel.
Wie schon bei den anderen Teams, die an diesem Hindernis bereits gescheitert waren, gab es auch für sie Gelächter aus dem Publikum. Doch sie schafften es, sich recht schnell wieder hin zu stellen, ohne aus dem Sack steigen zu müssen und hüpften weiter auf den Slalom zu, der mit fünf Strohballen markiert wurde. Diesen schafften sie ohne hin zu fallen und holten das führende Team ein. Auf der Geraden schaffte sie es, dieses zu überholen. Doch dann kam das nächste Hindernis in Form einer mit Seife eingeschmierten, fünf Meter langen Plastikplane. Offenbar waren diese Spiele tatsächlich hauptsächlich darauf ausgelegt, um das Publikum zu belustigen.
Doch zu Maras Erstaunen schafften sie es, auch auf diesem Hindernis die Führung zu behalten, bis Alice kurz bevor sie das Ende der Plane erreicht hatten, ausrutschte. Wieder riss sie Mara mit sich.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie es geschafft hatten, sich wieder hin zu stellen und weiter zu hüpfen, was dem anderen Team einen guten Vorsprung verschaffte.

Das letzte Hindernis war wieder ein Baumstamm, den sie überspringen mussten, doch dieses Mal schafften sie es ohne hin zu fallen und waren kurz darauf im Ziel angelangt.
Doch auf der Plane hatten sie viel Zeit verloren und kamen nur als vierte ins Ziel.

Atemlos stiegen sie aus dem Sack und schauten sich um. Das letzte Team, welches noch nicht im Ziel war, waren Anke und Heike. Die Beiden waren gerade auf der Plane und versuchten, sich wieder aufrecht hin zu stellen, was ihnen mehrmals nicht gelang.
Es dauerte noch eine Weile, bis auch die Beiden Schwestern endlich im Ziel ankamen.
»Ich hätte ja gedacht, daß die Beiden besser zusammen arbeiten würden.«, sagte Alice mit einem breiten Grinsen im Gesicht, als die Schwestern im Ziel an kamen. Sie hatten beide einiges von der Seife und danach auch viel Gras und Erde abbekommen, die ihnen sogar im Gesicht klebten.
Doch anscheinend machte ihnen das nicht viel aus, denn sie lachten als sie ins Ziel kamen und sich gegenseitig ansahen laut.

Der Sprecher verkündete die Punkte der einzelnen Teams und zu ihrer Überraschung waren Mara und Alice auf dem zweiten Platz bei den Damen, da die anderen Teams mehrere Strafpunkte dafür kassiert hatten, daß sie mit den Füßen ihre Säcke verlassen hatten.

Da Mara und Alice erst später wieder antreten mussten, es waren mehrere Disziplinen an denen sie nicht teilnahmen, gingen sie zu den Anderen, die sich an der Absperrung eingefunden hatten. Andrea und die Blondine waren nicht mehr zu sehen, was vor allem Alice unangenehm auffiel. Statt dessen saß das Kleinkind allerdings auf Julias Schoß und brabbelte vergnügt vor sich hin, während es unbeholfen versuchte, Julias Nase zu greifen, die diese immer wieder weg bewegte.
»Wer ist das denn?«, fragte Mara neugierig.
»Das ist Viki.«, sagte Rebecca.
»Die ist ja süß.«, sagte Alice und kniete sich vor Julia. Das Kind schaute zu ihr, hielt angestrengt die Arme in Alice’ Richtung und gab ungeduldige Laute von sich.
»Ich glaube, sie möchte mal zu dir.«, sagte Julia schmunzelnd.
»Aber was sagt denn ihre Mutter dazu?«, fragte Alice zögernd.
»Ich denke das geht schon klar.«, sagte Rebecca.
Julia winkte Alice näher zu sich heran und hielt ihr das Kind hin. Vorsichtig nahm Alice ihr Viki ab, die sich zu ihrer Überraschung sofort bei ihr anlehnte und sich an ihrer Tunika fest hielt.
»Sie scheint dich ja zu mögen.«, sagte Julia lachend.
Alice war ein wenig erstaunt und hielt Viki die Hand hin. Diese griff sofort nach Alice’ Finger, zog ihn zu sich und begann auf diesem herum zu kauen.
»Du hast ja schon Zähne.«, sagte Alice erschreckt und wollte den Finger weg ziehen, was Viki allerdings mit einem ungehaltenen Geräusch verhinderte.

Die Anderen standen um sie herum und beobachteten sie eingehend.
»Die Ähnlichkeit ist schon verblüffend.«, sagte Rebecca nachdenklich.
»Wem sieht sie denn ähnlich?«, fragte Alice.
»Ihrer Schwester.« Julia schaute sie schmunzelnd an.

Mara, die die Beiden bisher ziemlich nachdenklich angesehen hatte, kniff die Augen zusammen und schaute genauer hin. Bevor sie allerdings etwas sagen konnte, schaute Rebecca sie an und legte den Finger auf die Lippen. Maras fragenden Blick beantwortete sie mit einem breiten Grinsen.

Alice schien mit dieser Erklärung zufrieden zu sein. »Wo ist denn deine Mama? Hat sie dich einfach bei Fremden Leuten gelassen und ist weg gegangen?«, fragte sie in einem Ton in dem vermutlich jeder Mensch mit kleinen Kindern sprach.
Viki antwortete mit einem brabbelnden »Mamamamama« und legte die kleine Hand auf Alice’ Wange.
»Ihre Mama und Andrea sind mal eben da, wo Viki dank ihrer Windel noch nicht hin muss.«, sagte Rebecca grinsend.

Mara beobachtete die Beiden noch eine Weile mit einem nachdenklichen Blick.

»Hey Rebecca, ich habe eine gefunden.«, rief Sonja, die in diesem Moment auf sie zu kam begeistert. »Wir können sie bis Ende der nächsten Woche haben. Und die alte würden sie auch nehmen.«
Alle außer Alice schauten erstaunt zu Sonja, die nun neben ihnen stand.
»Oh, ich wusste nicht, daß das so schnell gehen kann.«, sagte sie erstaunt, als sie Alice mit Viki sah.
»Was geht schnell?«, fragte Alice erstaunt.
»Na, das Kind sieht dir verdammt ähnlich. Man könnte glatt meinen, daß es deins ist.«, sagte Sonja lachend.
»Dafür bin ich doch viel zu jung. Ich bin erst 21.«, sagte Alice verlegen.
»Na und? Meine Mutter ist 45 und ich bin 28. Ausrechnen kannst du das gerne selber.«, gab Sonja grinsend zurück und wandte sich dann an Rebecca.
»Wenn du willst, holen sie die Alte heute noch ab und bringen uns die Andere.«, sagte sie.
»Großartig.«, sagte Rebecca begeistert. »Machst du das bitte? Ich würde gerne hier weiter zuschauen.«
»Gerne doch. Dann haben wir nächste Woche ja was zu tun.«, sagte Sonja. Sie winkte in die Runde und ging dann wieder.


Mara hatte die ganze Zeit über Alice beobachtet, die Viki auf dem Arm hielt und mit ihr spielte. Alice schien sehr gut mit dem Kind zurecht zu kommen. Dieses hatte nicht ein einziges Mal geschrien oder sonst wie unwillig reagiert. Doch dann wurden die Teilnehmer für das Tauziehen aufgerufen.
Mit den Worten »So, du musst jetzt wohl wieder zu Tante Julia gehen.«, reichte Alice das Kind dieser wieder und stand auf.
»Los, komm. Es geht weiter.« Mit diesen Worten riss Alice Mara aus ihren Gedanken und zog sie am Arm mit sich.

Erst als sie das dicke Tau in den Händen hielt und der Schiedsrichter laut »Los!« rief, riss Mara sich endgültig von ihren Gedanken los. Sie zog so fest sie konnte an dem Seil.
Nur langsam näherte sich die Markierung auf diesem der Linie, in deren Richtung sie und Alice zogen. Doch kurz bevor die Markierung über der Linie war, zogen Anke und Heike mit voller Kraft und langsam näherte sich die Markierung nun der anderen Linie. So fest sie auch zogen, Anke und Heike waren zwar recht schlank, aber sie hatten den Beiden einfach mehr Gewicht entgegen zu setzen, welches sie nun einsetzten. Doch gerade als Anke und Heike die Füße gegen den Boden stemmten und sich zurück lehnten, machte Alice einen kleinen Schritt nach vorne. Zwar gerieten nicht nur Anke und Heike, sondern auch Mara kurz ins Straucheln, doch da Alice natürlich darauf gefasst war, daß die beiden Schwestern einen Moment benötigten um ihr Gleichgewicht zu halten, schaffte sie es, das Seil zu halten und sie und Mara zogen mit aller Kraft an dem Seil.

Anke und Heike schafften es nicht, diesem Zug etwas entgegen zu setzen und mussten beinahe hilflos mit ansehen, wie die Markierung sich immer weiter der Linie auf Alice’ und Maras Seite näherte und diese schließlich überquerte.
Mit einem enttäuschten Schrei ließen die Beiden los, so daß Alice und Mara nach hinten fielen und auf dem Hintern landeten. Doch das tat ihrer Freude keinen Abbruch. Sie jubelten und umarmten sich freudig, nachdem sie wieder aufgestanden waren.

-

Trotz ihres Erfolges beim Tauziehen und beim Bungeelauf erlangten Alice und Mara nur den vierten Platz unter den Damenteams. Denn beim scottish punching hatten beide sehr ungünstige Voraussetzungen.
Bei diesem Wettbewerb saßen sich zwei Kontrahentinnen auf einem Baumstamm gegenüber, der über Strohballen so befestigt war, daß er sich waagerecht ungefähr einen Meter über diesen befand. Dabei mussten sie die Füße unter dem Stamm so verhaken wie im Schneidersitz und mit gepolsterten Stangen ihre Gegnerin versuchen von dem Stamm zu werfen. Durch ihre Keuschheitsgürtel war es sehr unangenehm, auf dem Stamm zu hocken und sie waren dadurch in einer recht ungünstigen Position ihren Gegnerinnen gegenüber.
Doch zum Glück waren dieses Mal nicht Anke und Heike ihre Gegnerinnen.
Dennoch wurden während der eine Minute langen Runden Sowohl Alice als auch Mara mehrmals von dem Stamm geworfen, ohne daß ihre Gegnerinnen auch nur einmal die Strohballen berührten.

Und beim Axtwerfen hatte es Mara mangels Übung nur ein einziges Mal geschafft, daß die Axt überhaupt in dem Fass stecken blieb, welches als Zielscheibe diente.

Beim abschließenden Weitwurf mit Strohsäcken erlangten Beide zwar recht gute Weiten, doch diese lagen nur im guten Mittelfeld.

»Tut mir leid, ohne mich hättest du sicher besser abgeschnitten.«, sagte Mara, während sie zur Siegerehrung gingen.
»Das macht doch nichts.«, sagte Alice. »Es hat trotzdem Spaß gemacht.«, sagte Alice, als sie aufgerufen wurden, um ihre Urkunden in Empfang zu nehmen.
Zusätzlich bekamen sie noch jede eine Flasche Whisky, die Alice wie eine Trophäe in die Höhe hielt, als sie sich hinter das Siegertreppchen zu den letztplatzierten stellten.
Dann rief der Sprecher die Drittplatzierten auf, die sich auf das Siegertreppchen stellten und zusätzlich zu der Urkunde und der Flasche Whisky, die anscheinend jeder Teilnehmer bekam, noch eine Medaille erhielten, die ihnen an einem Band um den Hals gelegt wurde. Der Beifall den diese Beiden erhielten war um einiges lauter als der Höflichkeitsapplaus den sie selbst bekommen hatten. Dennoch ließ Alice sich nicht ihre gute Laune verderben und als Anke und Heike als zweite Sieger aufgerufen wurden, klatschte sie, genau wie Mara, selbst begeistert Beifall.

Rolf und Flo schafften es ebenso wenig wie Alice und Mara, unter die ersten Drei zu kommen, doch auch ihnen machte das nichts aus. Statt dessen beglückwünschten sie ihre Frauen zu ihrem zweiten Platz.
Dann beendete der Sprecher die heutigen Spiele und kündigte an, daß während der nächsten beiden Tage die Wettkämpfe stattfanden an denen die Teams aus fünf Teilnehmern bestanden und bei denen es um größere Preise ging als um eine Flasche Whisky und eine Medaille.
Er bedankte sich bei allen Teilnehmern und wünschte ihnen und den Zuschauern noch viel Spaß beim weiteren Verlauf des Stadtfestes.

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto bei dem alle Teilnehmer noch mal ihre Preise präsentierten, gingen die sechs zurück zu den Anderen.
Alle beglückwünschten sie und Rebecca schlug vor, jetzt Essen zu gehen, womit alle einverstanden waren.
Mara und Alice brachten die Urkunden und die Flaschen noch zum Auto und holten saubere Kleidung, die Rebecca sie vorsorglich hatte einpacken lassen. In einem Zelt konnten sie sich umziehen und brachten dann die verschmutzen Kleider wieder ins Auto.

Als sie zurück kamen, waren die Anderen schon fertig zum Gehen. Saphira stand hinter Rebecca und hatte die große Tasche über dem Arm in dem sie Getränke und andere Sachen mit sich trug.
»Wir wären dann soweit.«, sagte Mara und sie und Alice knicksten.
Zu ihrer Überraschung saß Viki wieder auf Julias Schoß und brabbelte vergnügt vor sich hin. Als diese Alice sah, streckte sie ihre kleinen Arme in ihre Richtung aus.
»Das geht jetzt nicht.«, sagte Julia zu ihr »Du kannst nachher aber ganz bestimmt noch mal zu deiner Schwester.«
Alice starrte Julia an und hielt in ihrer Bewegung inne. »Schwester?«, fragte sie tonlos.
Julia nickte lediglich und deutete hinter Alice.
»Ja, Viki ist deine Schwester.«, sagte jemand hinter ihr mit belegter Stimme.
Alice drehte sich langsam um. Als sie ihre Mutter sah, brach sie in Tränen aus und die Beiden fielen sich in die Arme.





[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 28.01.18 um 21:21 geändert
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.01.18 12:37 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo,

...meine Güte welch ein Abschluss!
Mit den beiden letzten Sätzen hast du es geschafft mir, nach herzhaftem Lachen, eine Träne ins Knopfloch zu zaubern.

Ich warte jetzt schon ungeduldig auf den nächsten Teil. Und ich freu mich ganz doll für Alice.
Ist denn nun die große Blonde Ihre Mutter? Oder war sie nur Kindermädchen? Wird sie bei ihnen bleiben? Oder ist es nur ein Besuch?

Du machst es mal wieder ganz schön spannend!
Und deshalb....

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.01.18 12:38 IP: gespeichert Moderator melden


Ähm....

Gruß Gozar


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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.01.18 12:39 IP: gespeichert Moderator melden



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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.01.18 17:09 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo,

interessante Fortsetzung - gibt es jetzt rund um Alice einen neuen Strang?

Ich kann mich Gozars Meinung nur anschließen, mit lachen und dann nachdenklich.

Gruß
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.01.18 19:06 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Ist denn nun die große Blonde Ihre Mutter? Oder war sie nur Kindermädchen? Wird sie bei ihnen bleiben? Oder ist es nur ein Besuch?


Das wird sich alles nächsten Samstag aufklären. Aber wenn die Familienähnlickeit zu einem Kleinkind schon so groß ist...

Ich kann dir nur zu Geduld raten.



Zitat

interessante Fortsetzung - gibt es jetzt rund um Alice einen neuen Strang?


Die Geschichte hatte um Julia, Andrea und Alice bisher ein offenes Ende. Das wollte ich nicht so hängen lassen.
Einen weiteren Strang wird das wohl nicht geben, aber ab und zu werden die Drei wohl noch mal Erwähnung finden.

HeMaDo


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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:27.01.18 22:20 IP: gespeichert Moderator melden


ach menno,.....du immer mit deiner Geduld


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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.01.18 07:53 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Gozar,

stehst du auf Knebel?

Aufgrund des Smilies vermute ich das mal stark.

Grüße
jonnyf

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.01.18 12:19 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo
die Idee eines Abschlusses für die Familie Gibbs finde ich klasse. Dann sollte auch noch Gordon mit seiner Serva Roxanne auftauchen. Roxanne war ja der Anlass für das jetzige Ergebnis.

mfg
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:28.01.18 19:08 IP: gespeichert Moderator melden


Die Ereignisse um die Familie Gibbs sollen hier nicht komplett abgeschlossen werden.
Nur so ganz in der Luft hängen wollte ich sie auch nicht lassen. Sie werden gelegentlich noch mal auftauchen, nur eine größere Handlung wird von ihnen eher nicht ausgehen.

Auch die anderen losen Stränge werde ich gelegentlich noch mal aufgreifen und sie etwas fester weben, damit sie nicht so lose herum baumeln müssen.



Jetzt Gordon und vor allem Roxanne auftauchen zu lassen wäre für Alice sicher nicht so toll. Vermutlich würde sie der armen Alice in einem unbeobachteten Moment die Augen auskratzen oder etwas in der Art, da sie dieser ganz sicher die Schuld an ihrer jetzigen Situation geben wird.




Zitat

ach menno,.....du immer mit deiner Geduld

Tja, was soll ich sagen?

Ich würde auch liebend gerne jeden Tag einen weiteren Teil einstellen.
Aber leider meint mein Chef immer noch, ich müsste ihm für mein Gehalt einen gewissen Teil meiner Zeit zur Verfügung stellen.
Für andere Finanzierungsmodelle meines Lebensunterhaltes wäre ich durchaus dankbar, aber leider habe ich da auch noch nichts gefunden.
Und ich fürchte, mein Geschreibsel würde dazu auch nicht ausreichen.

Daher muss ich dich und auch die anderen Leser leider immer wieder um Geduld bitten.



HeMaDo
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:29.01.18 09:10 IP: gespeichert Moderator melden


Super Geschichte und sehr ei fühlsam geschrieben.
Danke an alle Autoren fürs schreiben ihrer Geschichten

Gruß truckercd
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:31.01.18 17:25 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen
ich habe mir jetzt schon ein paarmal die Stellen mit Rolf und Flo und ihren Frauen durchgelesen. So ganz schlau werde ich aus dem Verhalten der Frauen nicht. Kann mir mal jemand hier einen Tipp geben ?

@ HeMaDo
oder ist dies "nur" ein sehr interessantes Beiwerk zur Geschicht. Wenn ja, dann wirklich sehr gut geschrieben. Man kann vieles hin ein deuten.

mfg
DF
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:31.01.18 18:19 IP: gespeichert Moderator melden


@ DerFeger,

ich nehme an, du meinst so Stellen, wie diese:


Zitat

Mara bemerkte, daß Anke Rolf kurz mit dem Ellenbogen anstupste und ihm grinsend zu zwinkerte. Dieser nickte kurz, warf ihr aber einen Blick zu, den Mara nicht deuten konnte. Doch Anke zuckte kurz zusammen und grinste dann verlegen, bevor sie ihm einen Kuss gab und ihm etwas ins Ohr flüsterte.

Da gibt es nicht viel zu erklären.
Es ist ja bereits in dem Teil aufgekommen, in dem Mara und Julia in der Disco waren, daß die beiden Zwillingspaare ein stück weit eine DS-Beziehung führen.
Daraus machen sie aber weder ein Geheimnis noch hängen sie es an die große Glocke.

HeMaDo


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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:03.02.18 16:36 IP: gespeichert Moderator melden


43

»Was ist denn so lustig?«, fragte Herrin Johanna. Sie schaute auf den Bildschirm und betrachtete sich die Bilder, die Larissa sich ansah. »Also Alice scheint da mehr Übung zu haben als Mara.«, kommentierte sie die Bilder, welche die Beiden beim Gummistiefelwerfen zeigten.
Larissa nickte lediglich und schaute sich das nächste Bild an.
»So, jetzt ist aber mal genug für heute. Ich wette, du sitzt den ganzen Vormittag schon wieder an diesen Entwürfen.«
»Ja Herrin. Ich habe aber noch zwei Brötchen gegessen.«, sagte Larissa.
»Das freut mich. Aber jetzt gehen wir trotzdem mal eine Stunde raus. Das Wetter ist herrlich und die Sonne scheint.« Johanna begann Larissas kleine Brüste zu massieren und zwirbelte ihre Knospen, was diese leise aufstöhnen ließ. Sie fasste sie sanft am Kinn und drehte ihren Kopf zu sich, bis ihre Lippen sich berührten.
Nachdem sie den Kuss wieder gelöst hatte, zog sie Larissa von ihrem Kissen und fasste ihr in den Schritt.
»Schade, daß du das nicht merkst.«, sagte sie mit einem süffisanten Grinsen und fuhr über ihre schwarz glänzenden Arme.
Larissa schaute sie schmollend an und löste sich von ihr. Dann ging sie ins Schlafzimmer, und zog sich eine Tunika an.
»Nein. zieh bitte die kurze Jeans an, mehr brauchst du heute nicht.«, sagte Herrin Johanna mit leiser Stimme, als sie ins Wohnzimmer kam.
»Ja Herrin.«, sagte Larissa leise und warf ihr ein kurzes Lächeln zu. Sie liebte es, wenn ihre Herrin diesen Ton anschlug. Sie wusste, daß wahrscheinlich wieder etwas ziemlich gemeines auf sie zu kam, aber mittlerweile wusste sie auch, daß sie darauf vertrauen konnte, daß Herrin Johanna nichts machen würde, was wirklich schlecht für sie wäre, auch wenn das, was sie von ihr verlangte manchmal unangenehm war oder sie einiges an Überwindung kostete.

Larissa ging zurück ins Schlafzimmer, zog die Tunika aus und holte die wirklich sehr knappe Hose aus dem Schrank, die gerade mal ihren Hintern und ihre Scham bedeckte. Gerade als sie diese anziehen wollte, machte sich eines der beiden Eier in ihr wieder bemerkbar. Im Gegensatz zu herkömmlichen Vibroeiern hatten die beiden die ihre Herrin ihr am Montag morgen noch im Bett in ihre Scheide gesteckt hatte, tatsächlich die Form und Größe von kleinen Hühnereiern. Und es gab für sie nun keine Möglichkeit mehr, diese zu entfernen. Das winzige Loch in dem schwarzen, glänzenden Material, welches sich nun unlösbar auf ihrer Haut befand, machte dies unmöglich.
Sie schrie vor Lust laut auf, als die Vibrationen auf voller Stufe starteten, sich in ihrem gesamten Unterleib ausbreiteten und langsam schwächer wurden um dann ganz auf zu hören.

Nachdem das Ei endlich wieder aufgehört hatte, zu vibrieren, zog sie die Hose an und betrachtete sich im Spiegel.
Ihre Haut war vom Kopf bis zu den Zehenspitzen mit diesem schwarzen Material überzogen. Selbst ihre zu einem langen Zopf geflochtenen Haare waren damit bedeckt und glänzten im Licht der Sonne, die durchs Fenster herein schien, wie polierter Lack auf einem Auto.

-

Am Montag morgen waren sie gleich in die Fabrik gefahren, wo Herrin Johanna und einige Andere eine neue Maschine ausprobierten.
Dort hatte sie mehrere Frauen gesehen, die bereits mit diesem Material überzogen waren und ihr sollte es genau so ergehen.
Herrin Johanna hatte mehrmals gefragt, ob sie das ausprobieren wollte und jedes Mal hatte sie ja dazu gesagt.
Dann musste sie sich ausziehen und gründlich duschen. Nach dem sie aus der Dusche wieder kam, musste sie sich Füßlinge aus diesem Material über ziehen, da sie auf einem Wagen stehen musste und dadurch nichts unter ihre Füße kommen würde. Deshalb waren ihre Füße die einzigen Stellen an ihrem Körper an dem dieses Material nicht unlösbar mit ihrer Haut verbunden war.
Dann wurden die Füßlinge überall, außer am oberen Rand mit einer blauen Masse eingepinselt und sie musste sich auf einen flachen Wagen stellen, der mit blauem Kunststoff überzogen war.
Ihre Herrin hatte ihr so etwas wie Hörgeräte in die Ohren gesteckt, da sie durch dieses Material nachher, wie sie sagte, kaum noch etwas hören könne.
Dann musste sie sich selbst zwei recht dicke, blaue Schläuche in die Nasenlöcher stecken und eine Art Knebel in den Mund nehmen. Dieser hatte außen eine Platte, die gerade so ihre Lippen bedeckte und mit den Schläuchen in ihrer Nase verbunden wurde.
Etwas unangenehm wurde es dann, als ihre Herrin ihr einen gut daumendicken Stab aus blauem Plastik in ihren Hintereingang steckte. Auch der dünne Stab den sie ihr zwar recht vorsichtig aber mit leichtem Druck in ihre Harnröhre steckte, war sehr unangenehm. Doch ihre Herrin hatte ihr erklärt, daß es ohne diese Stäbe nachher unmöglich wäre, auf die Toilette zu gehen.
Der Stab den sie ihr dann, zusätzlich zu den beiden Vibroeiern in ihre Scheide steckte, war nur gut Bleistiftdick und kaum zu spüren.

Dann wurde ein langer Schlauch an den Knebel angeschlossen, der zu einem Atemgerät führte und zum Schluss legte ihre Herrin ihr zwei Plastikteile auf die Augen, die diese vollständig bedeckten, ohne weit über zu stehen.
»Wenn du bereit bist, dann stell dich bitte gerade hin, spreiz deine Arme weit ab und wenn du die Finger nachher noch bewegen können möchtest, dann spreiz die auch weit aus.«, hörte sie die Stimme ihrer Herrin aus den kleinen Lautsprechern in ihren Ohren.
Sie war kurz versucht, die Hände zu Fäusten zu ballen oder sie ganz flach zu machen, doch dann wäre sie für eine ganze Weile zu dieser Haltung gezwungen, also spreizte sie ihre Finger weit auseinander.

»Achtung, nicht erschrecken, der Wagen bewegt sich gleich.«, sagte jemand. Und tatsächlich setzte dieser sich kurz darauf in Bewegung. Er fuhr auf seinen Schienen in die Richtung, in der Larissa die Maschine wusste, die sie gleich mit dieser schwarzen Masse überziehen würde.
Dann stoppte der Wagen und jemand sagte »Bitte nicht erschrecken, das wird gleich etwas kühl zwischen den Beinen.«
Sie spürte, wie jemand ihre Schamlippen auseinander zog und kurz darauf hörte sie ein Zischen und es wurde tatsächlich ein wenig Kühl dort.
»Es geht weiter.«, sagte die Stimme und der Wagen setzte sich in Bewegung.
Larissas Herz fing an, vor Aufregung schnell zu klopfen und sie schloss die Augen hinter den Plastikteilen.
Dieses Mal fuhr der Wagen etwas länger, bevor er erneut anhielt. Wieder hörte sie ein Zischen, dieses Mal aus allen Richtungen und viel länger andauernd und sie spürte, wie etwas feuchtes ihren ganzen Körper berührte, fast wie ein Tuch aus Seide, welches ihren Körper umspielte.
Dann hörte das Zischen auf und es wurde ziemlich warm. Doch kurz darauf fuhr der Wagen wieder an und es wurde schnell wieder kühl.

Nachdem der Wagen angehalten hatte, spürte sie ganz leichte Berührungen. Jemand fasste ihr an die Arme und an den Kopf. Sie spürte ein leichtes Ziehen in ihrer Scham und auch an ihrem Hintern zog etwas und sie spürte, daß nun der Stab in ihrem Hintern fehlte. Dann wurden ihr auch der Knebel und die Schläuche in der Nase abgenommen und jemand half ihr von dem Wagen herunter.
Das Ganze hatte nur wenige Minuten gedauert und sie fragte sich, wie sie nun wohl aussehen würde.
Jemand hatte ihr die Plastikteile von den Augen genommen und sie sah vor sich eine schwarze Gestalt. Sie blinzelte kurz und bemerkte, daß sie vor einem Spiegel stand.

Sie hatte sich eingehend betrachtet. Ihr ganzer Körper war mit diesem schwarzen Material bedeckt, es sah aus als wäre es ihre eigene Haut, die nun hochglänzend und pechschwarz war.
Das Erste, was ihr aufgefallen war, war daß ihr Nabel zu sehen war. Dann hatte sie ihr Gesicht angesehen. Lediglich ihre Lippen und ihre Augen waren noch frei. Selbst ihre Augenbrauen waren überdeckt und zeichneten sich deutlich ab, aber ohne daß einzelne Härchen zu erkennen waren.

Alles an ihr, ihre Brüste, ihr Bauch und auch ihre Rippen waren zu erkennen. Sogar ihre Scham war bis auf zwei kleine Öffnungen komplett mit diesem Material überzogen.

Sie hatte sich eine ganze Weile fasziniert betrachtet, sich gedreht und bewegt.
Als sie jedoch mit der Hand über ihren Arm fuhr, spürte sie so gut wie nichts. Sie ließ ihre Hand zu ihrer Brust wandern, doch auch dort spürte sie nur die Bewegung als sie diese etwas drückte. Und auch ihre Scham war so gut wie ohne jedes Gefühl. Sie hatte nun das ganze Ausmaß ihrer Verwandlung zu einem schwarzen Plastikwesen erkannt. Sie würde kaum noch etwas spüren, solange sie in diesem Zeug eingeschlossen war.
Mit entsetztem Blick hatte sie zu Johanna geschaut. »Herrin? Wie lange?«, war alles, was sie heraus brachte. Sie hatte sich schon für mehrere Monate, vielleicht sogar Jahre so gesehen, unfähig noch etwas zu spüren und unfähig erregt zu werden oder gar einen Höhepunkt erlangen zu können. In diesem Moment verfluchte sie sich dafür, daß sie nur dann kommen konnte, wenn ihr Kitzler gereizt wurde und eine Träne lief über ihre schwarze Wange herunter.

Johanna hatte die Veränderung sofort bemerkt, sie in die Arme genommen, wovon sie auch kaum etwas spürte und ihre Wange gestreichelt. »Wenn du das wieder los werden willst, geht das jederzeit. Aber meinst du nicht, daß du es eine Woche aushältst meine Kleine?«, hatte Herrin Johanna gefragt.
»Eine Woche?«, hatte sie leise gefragt.
»Ja. Länger geht das nicht. Aber wenn du vorher willst, geht das auch.«

In diesem Moment war irgend etwas mit ihr passiert. Sie hatte für einen kurzen Moment das Vertrauen in ihre Herrin verloren. Weinend hatte sie Johanna angesehen. »Wirklich nur eine Woche?«, hatte sie schluchzend und unter Tränen gefragt.
Herrin Johanna hielt sie noch immer fest in ihren Armen. »Ja. Länger auf keinen Fall meine Kleine.«
Darauf hin war sie zitternd und weinend zusammen gesunken und nur deshalb nicht gefallen, weil Johanna sie fest hielt. Sie hatte sie mehr getragen als geführt, als sie sie in das kleine Büro gebracht und sie dort auf den Stuhl gesetzt hatte.
Über eine Stunde lang hatten sie dort gesessen. Johanna hatte sie zu sich heran gezogen und in den Armen gehalten. Jemand hatte ihnen Kaffee gebracht, der aber schon längst kalt war, als Johanna einen Schluck trinken wollte.

Nachdem Larissa sich ein wenig beruhigt hatte, hatte Johanna ihr die Tunika über gelegt und sie zurück zum Wagen gebracht. Sie waren nach Hause gefahren und Johanna hatte sie aufs Sofa gelegt und in die Arme genommen.
Bis in den späten Abend hatten sie eng umschlungen miteinander geredet. Larissa hatte nach langen Zureden von ihren Ängsten berichtet, die ihr in dem Moment durch den Kopf gegangen waren und noch länger hatte es gedauert, sie wieder zu beruhigen und ihr diese Ängste zu nehmen.

-

»Du siehst toll aus meine Kleine.« Johanna war zu ihr ins Schlafzimmer gekommen und hatte sie von hinten in die Arme genommen. Langsam und zärtlich strich sie mit den Händen über Larissas Körper.
Larissa drehte sich in Johannas Umarmung um und legte den Kopf an ihre Schulter.
»Du weißt, daß du das nicht machen musst. Ein Wort von dir genügt und wir bleiben hier.«, sagte Johanna.
Larissa nahm den Kopf ein Stück zurück und schaute ihrer Herrin in die Augen. »Darf ich Sie um etwas bitten Herrin?«, fragte sie ernst.
Johanna hatte den Wechsel in Larissas Stimmung bemerkt und schaute sie fragend an. Sie nahm Larissas Hände und nickte.
»Herrin, ich möchte Sie darum bitten, nicht immer zu fragen, ob ich irgend etwas tun möchte.«, sagte Larissa leise aber mit fester Stimme. »Bitte, sagen Sie es einfach. Auch wenn mir manche Dinge vielleicht unangenehm sind oder ich sie nicht mag, ich weiß, daß sie nichts tun würden, was wirklich schlecht oder gefährlich für mich wäre. Und wenn irgend was wirklich nicht mehr geht, dann kann ich doch immer noch das Signal benutzen, was Sie mir gegeben haben.«

Johanna sah Larissa einfach nur eine Weile an. Sie schluckte und sagte dann »Ich finde es reichlich unfair, wenn nur ich etwas davon habe. Du sollst doch auch deinen Spaß daran haben.«
»Den habe ich doch auch Herrin.«, sagte Larissa mit noch immer leiser Stimme. »Ich finde es schön, wenn Ihnen gefällt, was Sie mit mir machen Herrin. Aber ich glaube, es wäre noch schöner, wenn Sie nicht immer fragen würden sondern es mir einfach sagen würden. Auch wenn es manchmal bestimmt ziemlich schwer für mich sein wird.«

Eine ganze Weile standen sie sich schweigend gegenüber und sahen sich an. Johanna wusste, daß sie es war, die nun etwas sagen musste, doch noch fehlten ihr die Worte. Ihr war klar, daß Larissa sich damit noch mehr in ihre Hände begab, als sie es ohnehin schon war und das Vertrauen, welches sie ihr mit diesem Wunsch entgegen brachte, erfüllte sie mit Freude und Stolz.
Statt einer Antwort zog Johanna sie zu sich, nahm sie in die Arme und küsste sie.

»Dann komm, lass uns gehen.«, sagte sie schließlich.
Sie zog sie mit sich, aus dem Schlafzimmer heraus, durchs Wohnzimmer in den kleinen Flur, wo sie stehen blieb. Sie nahm die Leine von der Garderobe, die sie vor kurzem besorgt hatte und hakte sie in den Ring in Larissas Halsband, der trotz des schwarzen Überzuges noch offen war. Dann trat sie hinter sie, zog ihr die Arme auf den Rücken und legte ihr die beiden miteinander verbundenen Armreifen an.

Sie hatte sich so hinter sie gestellt, daß sie Larissas Gesicht im Spiegel sehen konnte, doch durch das schwarze Material welches nur die Augen und die Lippen frei ließ, war es schwer, eine Reaktion zu erkennen. Dennoch glaubte sie so etwas wie Aufregung zu erkennen. Aber es lag auch ein Glänzen in Larissas Augen, welches sie so bisher noch nie gesehen hatte.

Sie schaute sich Larissa noch einmal im Spiegel an. Ihr ganzer Körper war mit dem glatten Material bedeckt, welches deutlich ihre Rippen und jedes kleine Detail ihres Körpers zeigte. Selbst ihre Nippel waren deutlich zu erkennen und hätte sie nicht diese Hose getragen, wäre sogar jedes Detail ihrer Scham deutlich zu erkennen gewesen.

Sie fuhren mit dem Aufzug nach unten und verließen das Haus. Mit gemäßigtem Schritt ging sie die Straße entlang in Richtung Zentrum. Sie spürte daß Larissa jedes Mal, wenn ihnen jemand entgegen kam etwas zögerlicher ging und sich versuchte, zur Seite zu drehen, was sie jedes Mal durch einen leichten Zug an der Leine unterband.

Als sie am Zentrum vorbei den Weg zum Strand hinunter gingen, schaute sie immer wieder einmal zu Larissa, die ihr mittlerweile ohne zu zögern folgte.
Es gab hier die ungeschriebene Regel, daß man auf den Wegen und Straßen zumindest eine Hose zu tragen hatte. Doch am Strand galt diese Regel ausdrücklich nicht. Hier sagte niemand etwas, wenn man splitternackt in der Sonne lag oder schwimmen ging. Das Einzige, was hier nicht all zu gerne gesehen war, war wenn man sich zu offensichtlich miteinander vergnügte.
Sie erinnerte sich an den Tag als sie das erste mal hier gewesen war. Sie hatte sich zum Sonnen in den Sand gelegt und sich umgesehen. Dabei hatte sie festgestellt, daß mehr als die Hälfte der Frauen die hier waren, nackt waren. Im Wasser hatte sie ein Paar bemerkt, welches es recht ungeniert miteinander getrieben hatte und niemand hatte daran Anstoß genommen oder gar etwas gesagt.

Johanna zog ihre Schuhe aus und stellte sie ins Gras. Dann ging sie zu Larissa und zog ihr die Hose aus, was dieser offensichtlich etwas unangenehm war und legte diese zu ihren eigenen Schuhen.
Sie ging barfuß durch den Sand bis zum Wasser und setzte sich. Larissa deutete sie, sich neben sie zu setzen.

Nun schaute sie sich um und bemerkte die Blicke, mit denen sie bedacht wurden. Vermutlich war es eher Larissa, die die Blicke auf sich zog. So etwas war selbst hier nicht alltäglich.
»Bleib mal eben hier meine kleine. Ich gehe uns mal etwas zu Trinken holen.«, sagte sie und stand auf.

Larissa war es ziemlich unangenehm, sich so zu zeigen, doch irgendwie gefiel es ihr auch, daß Herrin Johanna sie nicht gefragt sondern das einfach so entschieden hatte. Sie war zwar noch immer recht schüchtern, dennoch wusste sie mittlerweile, daß sie sich nicht zu verstecken brauchte. Herrin Johanna und auch die Anderen hatten ihr das nicht nur einmal gesagt. Trotzdem wäre sie in diesem Moment, wo sie ganz alleine hier am Wasser saß, lieber etwas mehr bekleidet gewesen.
Eigentlich hatte sie ja mehr an als die meisten Anderen hier, dennoch fühlte sie sich so wie sie war nackt und unverhüllt, zumal ihre Hände noch immer auf dem Rücken gebunden waren.

Sie schaute sich etwas um und musste feststellen, daß kaum noch jemand zu ihr schaute. Anscheinend hatten die aufmerksamen Blicke, die sie eben gespürt hatte, nicht ihr sondern eher ihrem Aufzug gegolten. Langsam, entspannte sie sich und genoss die Sonne. Sie roch das Wasser und hörte die Menschen die im Wasser mit einem Ball spielten, die im Sand saßen und sich unterhielten.

Plötzlich spürte sie eine Berührung an ihrem Rücken. Sie schaute sich um und bemerkte, daß Herrin Johanna sich hinter sie gesetzt hatte. Sie stellte eine Flasche Limo neben sie in den Sand, in der ein Strohhalm steckte. Eine andere Flasche hielt sie in der Hand und trank einen Schluck.
»Bitte meine Kleine, bedien dich.«, sagte sie und deutete auf die Flasche, die im Sand stand.

Larissa fragte sich, wie sie denn so trinken sollte. Mit ihren Händen hätte sie zwar die Flasche nehmen können, doch war es relativ nutzlos, sie hinter ihrem Rücken zu halten. Und da Herrin Johanna auch keine Anstalten machte, ihr die Flasche zu geben, blieb ihr nur eine Möglichkeit. Sie beugte sich zur Seite und ließ sich in den Sand fallen. Dann kniete sie sich vor die Flasche, beugte sich herunter und trank aus dem Strohhalm.
Nachdem sie getrunken hatte, fragte sie sich, wieso es ihr überhaupt nichts ausmachte, so demütigend trinken zu müssen.
Als sie sich wieder aufgerichtet hatte und in Herrin Johannas Augen sah, wusste sie es. Sie tat es für ihre Herrin, weil es dieser gefiel, sie so zu sehen. In diesem Moment erfüllte es sie mit Stolz, das für ihre Herrin zu tun.

Johanna beobachte Larissa, wie sie sich etwas abmühte, aus der Flasche zu trinken. Doch irgend etwas schien in diesem Moment anders zu sein. Hatte sie sich eben noch versucht sich klein zu machen, so kniete sie nun gerade und mit erhobenem Kopf vor ihr.
Sie zog sie zu sich heran und legte die Arme von hinten um sie herum. »Setz dich.«, sagte sie und wartete, bis Larissa die Beine nach vorne genommen hatte und sich bei ihr anlehnte. Dann legte sie ihren Kopf an Larissas und drehte ihn sanft zu sich. Mit der anderen Hand hob sie ihren Rock und schob sich noch näher zu Larissa heran, so daß deren gefesselten Hände genau zwischen ihren Beinen waren.

Mit einem leichten Schütteln der linken Hand, schaltete Johanna die Vibroeier, die in Larissa steckten ein und gab sich den Berührungen von Larissas Händen hin, die angefangen hatte, ihre Scham zu streicheln und zu massieren.
Larissa bemühte sich mit geschickten Fingern, sie lange zu reizen, ohne sie kommen zu lassen. Diese Berührungen und Larissas leises, fast verzweifeltes Stöhnen, steigerten ihre Erregung immer weiter und als sie schließlich kam, schaffte sie es nur mühsam, nicht laut zu stöhnen.

Als ihr Höhepunkt abgeklungen war, zog sie Larissa noch fester zu sich heran und suchte ihre Lippen mit ihrem Mund.
»Herrin, bitte, ich kann nicht mehr.«, sagte Larissa unter leisem Stöhnen, nachdem sie den Kuss gelöst hatten.
Johanna spürte, wie schnell Larissas Atem ging und hörte, wie viel Mühe sie hatte, ihr Stöhnen zu unterdrücken. Doch dies erregte sie nur wieder mehr. »Schade. Es gefällt mir, wenn du dich so windest meine Kleine.«, flüsterte sie. »Soll ich die Eier wirklich ausstellen?«
Bei diesen Worten zuckte Larissa kaum merklich zusammen. »Nein Herrin. Bitte mehr.«, sagte sie mit gequälter Stimme.
Johanna strich ihr sanft über die Wange, im Bewusstsein, daß Larissa diese Berührung kaum spürte. Dann nahm sie beide Hände vor Larissa und tippte auf ihr Comm. Sie stellte die beiden Eier so ein, daß sie mit jeweils fast voller Stärke abwechselnd vibrierten. Und als sie Larissa auch noch ihr Gehör nahm, indem sie die Hörgeräte ausschaltete, ging ein Zittern durch ihren schmächtigen Körper und sie keuchte und wand sich in ihren Armen.
Sie wusste, daß es Larissa unmöglich war, zu kommen und ahnte, wie sehr es sie quälte, so erregt zu werden, ohne eine Hoffnung auf baldige Erlösung zu haben. Sie nahm sich vor, am Wochenende, wenn Larissa diesen Überzug wieder los war, zu revanchieren und ihr zu geben, was ihr seit dem sie diesen trug verwehrt war. Doch im Moment wollte sie einfach nur genießen, wie sie sich in ihren Armen wand, wie ihre Blicke um Gnade bettelten und sie dennoch darum bat, noch weiter und stärker erregt zu werden und sich zu quälen.

Sie ließ sich von Larissas Händen noch mehrmals einen sehr intensiven Höhepunkt bescheren, bis sie fand, daß es langsam genug war. Erschöpft schloss sie Larissas Armreifen auf und nahm sie ihr ab. Dann lehnte sie sich vor, legte ihre Wange an Larissas und schloss die Augen.
Dabei genoss sie ihr leises Stöhnen und ihr Zittern.
Erst eine ganze Weile später schaltete sie Larissas Freudenspender aus und stand selbst auf.
Die Sonne stand mittlerweile recht tief am Himmel und es wurde merklich kühler.
Sie half Larissa aufzustehen und hielt ihr die Armreifen hin. Ohne daß sie etwas sagen musste, drehte Larissa ihr den Rücken zu und legte die Arme auf den Rücken, so daß sie ihr die Armreifen wieder anlegen konnte.

»Komm, trink aus, wir wollen gehen.«, sagte Herrin Johanna.
Larissa nickte, ging auf die Knie und beugte sich vor. Schnell trank sie die Limo aus und stellte sich dann neben ihre Herrin.
Das, was eben passiert war, war noch gemeiner, als alles was sie sich hätte vorstellen können. Aber dennoch hatte es ihr mehr als nur gefallen. Sie hatte es für ihre Herrin getan und das erfüllte sie mit einer tiefen Zufriedenheit, die ihre Qualen und ihre unerfüllte Lust erträglich machten, sie zu einem Geschenk machten, welches sie mit Freuden an nahm.
Herrin Johanna zog an ihrer Leine und ging mit ihr zu dem kleinen Stand, wo sie die Flaschen wieder ab gab. Dann gingen sie zurück zu der Stelle wo ihre Hose und die Schuhe ihre Herrin lagen. Diese zog ihr die Hose wieder an und schlüpfte dann in ihre Schuhe.
Langsam gingen sie zurück nach Hause. Doch nun versuchte sie nicht mehr, sich zu verstecken oder den Kopf weg zu drehen, wenn ihnen jemand entgegen kam sondern sie ging mit erhobenem Kopf hinter ihrer Herrin her.

Zu Hause angekommen, gingen sie zusammen ins Bad und duschten sich ausgiebig, allerdings ohne daß Herrin Johanna ihr die Armreifen ab nahm. Dann legte Herrin Johanna ihr die Leine wieder an und führte sie zum Sofa. Die Leine schob Herrin Johanna unter dem Sofa durch und befestigte sie irgend wo, so daß sie weit herunter gebeugt vor dem Sofa knien musste, während ihre Herrin in die Küche ging.

Es war zwar noch lange nicht an der Zeit für das Abendessen, dennoch bestellte Johanna in der Kantine zwei Portionen Sahnegeschnetzeltes mit Reis. Sie überlegte einen Moment, ob sie Larissa das jetzt schon zumuten sollte, doch dann entschied sie sich dafür, sie normal essen zu lassen und stellte den Napf, den sie besorgt hatte, wieder in den Schrank, hinter die Töpfe, so daß Larissa diesen später selbst irgendwann finden würde.
Sie nahm die beiden Teller und ging ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch setzte. Sie löste Larissas Leine und deutete auf den Platz neben sich auf der Couch. Dann löste sie auch die Armreifen und gab Larissa die Gabel.

Nachdem sie gegessen hatten, schaltete Herrin Johanna den Fernseher ein und hielt ihr die Armreifen hin. Bereitwillig ließ Larissa sich diese anlegen und kniete sich wieder vor die Couch, so daß ihre Herrin ihr die Leine wieder anlegen konnte.
Diese wackelte mit den Zehen und zog hinter der Couch an der Leine, so daß Larissa gezwungen war, sich noch weiter herunter zu beugen. Kurz bevor sie mit ihren Lippen die Füße ihrer Herrin berührte, hörte sie das leise Klicken in ihren Hörgeräten, welches ihr signalisierte, daß diese nun ausgeschaltet waren. Sofort verstummte die Stimme des Nachrichtensprechers.
Langsam beugte Larissa sich noch weiter vor und schloss die Augen als ihre Lippen die Füße ihrer Herrin berührten.
Nun gab es nichts mehr, was sie davon ablenkte, diese zu küssen und mit den Lippen und ihrer Zunge zu massieren.
Sie genoss es, ihrer Herrin so zu dienen und gab ihr Bestes um es Herrin Johanna so angenehm wie möglich zu machen. Nichts lenkte sie von ihrem Tun ab, als sie ihre Lippen um die Zehen schloss und diese einzeln, nacheinander liebkoste. Insgeheim fragte sie sich, wie es wohl wäre, wenn Herrin Johanna einmal länger nicht geduscht hätte und ob sie das genauso genießen würde wie sie es jetzt tat. Doch sie war sich auf jeden Fall sicher, daß dies sie nicht davon abhalten würde, es genauso zu tun wie sie es jetzt tat. Selbst als die Eier in ihr wieder anfingen zu vibrieren, ließ sie sich dadurch nicht ablenken.

»Komm meine Kleine.«, hörte sie die Stimme ihrer Herrin. »Wir gehen schlafen.«
Diese nahm ihr die Armreifen und die Leine ab und ging ins Schlafzimmer.
Larissa stellte sich an die Wand, gegenüber des Fußendes des Bettes und legte die Arme und Beine in die breiten, weichen Schellen und wartete darauf, daß Herrin Johanna diese schloss, so wie sie es gestern Abend schon getan hatte.
Doch statt dessen legte diese sich ins Bett, hob die Decke und deutete neben sich. »Heute nicht mein Kleine. Es war zwar schön, dich so zu sehen aber ich möchte dich viel lieber in die Arme nehmen.«
Larissa knickste und legte sich neben sie und ließ sich in die Arme nehmen. Sie kuschelte sich ganz nah bei ihrer Herrin an. Sie vermisste es, die Nähe ihrer Herrin zu fühlen, aber sie freute sich auch auf das Wochenende, wenn dies wieder möglich war.
Eng umschlungen und die Lippen vereint lagen die Beiden noch einige Zeit im Bett, bis sie schließlich einschliefen.

- - -

Am Frühstückstisch ging es recht unruhig zu, was vor allem an Viki lag, die ziemlich verwirrt Rolf und Flo sowie Anke und Heike ansah und sich dann immer wieder von einem der Vier auf die Arme nehmen ließ.
»Ihr glaubt ja nicht, wie entspannend es ist, daß sie nicht dauernd bei mir auf den Arm will.«, sagte Ceana, Alice’ Mutter lachend.
»Ich glaube, sie hat Hunger.«, sagte Flo trocken als Viki seinen Finger in den Mund nahm und darauf herum kaute. Er hob ein Stück seines Brötchens und deutete fragend zu Viki. Als Ceana nickte, gab er es dem Kind, das genüsslich darauf herum kaute.

Nachdem Alice und ihre Mutter sich gestern wieder gesehen hatten, waren sie mit den Anderen noch bis zum Abend durch die Stadt gegangen und hatten sich lange unterhalten. Alice Vater hätte Andreas Einladung nur zu gerne angenommen, doch er befand sich auf einer Geschäftsreise und konnte deshalb nicht herkommen. Doch sie hatte eine ganze Weile mit ihm übers Comm gesprochen und er hatte versprochen, das nächste Mal mitzukommen um sie wieder zu sehen.
Er und Ceana freuten sich sehr, daß es Alice gut ging.

Am Abend waren alle im new Winthers Inn gewesen um zu Essen, bevor sie zurückgefahren waren zur Farm, wo sie sich noch lange unterhalten hatten.

»Was machen wir denn heute?«, fragte Andrea, während Alice, Mara und Saphira den Frühstückstisch abräumten.
»Ich habe da eine Überraschung.«, sagte Sonja grinsend. »Vielleicht wollt ihr ja mal nachsehen.«
Alle sahen sie fragend an, doch sie wartete noch, bis die drei Serva damit fertig waren, die Küche wieder in Ordnung zu bringen, bevor sie aufstand und zur Scheune ging.
Die Anderen folgten ihr gespannt und als alle vor dem Tor standen, öffnete Sonja dieses mit einem »Tadaaa.« und deutete mit einer weit ausholenden Geste auf eine leichte Kutsche, die nun darin stand.
»Wo kommt die denn her?«, fragte Julia. Sie stand aus ihrem Rollstuhl auf, ließ sich von Alice ihre Krücken geben und ging in die Scheune.
»Es gibt auf der anderen Seite der Stadt einen Reitverein. Denen habe ich die alte Kutsche gegeben. Rebecca hat gesagt, sie überlässt sie ihnen, wenn wir dafür bis Ende nächster Woche eine andere ausleihen können. Und da habe ich natürlich nicht nein sagen können. Die haben gestern die Kutsche und zwei leichte Sulkys gebracht und die alte Kutsche mit genommen.«, erklärte Sonja grinsend.
»Ich weiß ja nicht, ob das der richtige Zeitpunkt ist.«, sagte Rebecca, die zu Sonja getreten war, leise und deutete mit einer Kopfbewegung zu Alice’ Mutter.
Sonja schaute sie mit einem betretenen Blick an. »Oh, das hab ich ganz vergessen. Tut mir leid.«

»Ihr habt Pferde hier?«, fragte Alice’ Mutter erstaunt. »Ich hab noch gar keine hier gesehen.«
»Naja, nicht so direkt Pferde.«, sagte Sonja verlegen.
»Nicht so direkt?« Ceana schaute sie fragend an »Was denn dann?«
»Na ja, eher ähm… Ponys.«, sagte Rebecca eben so verlegen wie Sonja.
»Ponys? Wo sind die denn? Habt ihr noch einen Stall?«
»Nein Mum.«, sagte Alice mit fester Stimme. »Es gibt hier keine echten Ponys.«
Ceana schaute ihre Tochter verwirrt an. »Wozu denn dann die Kutsche?«
»Die ist für Sunrise und Arabella und noch zwei Ponys.«, sagte Alice.
»Und wo sind Sunrise, Arabella und die beiden anderen Ponys?«, fragte Alice’ Mutter noch immer reichlich verwirrt.
»Ich bin Arabella.«, sagte Alice. »Und Mara ist Sunrise.«
Mara zuckte mit den Schultern und stellte sich neben Alice.
Ceana schaute zu ihrer Tochter und zu Mara. Ihr Blick verriet daß sie langsam ahnte, worauf das hinaus laufen würde.
Anke und Heike stellten sich neben die Beiden. »Und anscheinend sind wir beiden die anderen Ponys.«, sagte Heike mit einem Seitenblick zu Flo. Dieser grinste lediglich und musste sich, wie auch Rolf, ziemlich anstrengen, sich ein Lachen zu verkneifen.
»Ich verstehe. Da bin ich ja mal gespannt.«, sagte Ceana, ohne sich anmerken zu lassen, was sie davon hielt.

»Ich denke, ihr solltet das besser später machen.«, mischte sich Andrea nun ein. »Soweit ich weiß, seid ihr vier noch nie zusammen gelaufen. Außerdem denke ich, daß Alice die beiden Tage besser mit ihrer Mutter verbringen sollte, anstatt hier Pony zu spielen.«
Alice schaute Andrea etwas gekränkt an. »Ja Herrin.«, sagte sie leise und ließ den Kopf etwas hängen.
Andrea schaute sie ein wenig verwundert an und winkte sie zu sich. »Was ist denn los?«, fragte Andrea. »Ich dachte mir, es wäre besser, wenn deine Mutter das nicht unbedingt mit bekommt.«
»Aber wieso denn nicht Herrin?«, fragte Alice verwundert.
»Was soll sie denn von dir denken?«, fragte Andrea. »Ich weiß ja, daß dir das Spaß macht. Aber so etwas versteht nun mal nicht jeder.«
»Warum sollte sie es denn nicht verstehen? Es macht mir doch Spaß.«
»Dann macht es dir nichts aus, wenn sie dich so sieht? Wenn sie sieht, was du dabei an hast oder wenn sie sieht, wie du jemanden im Wagen ziehst?« Nun war Andrea doch sehr verwundert.
»Nein, warum denn? Wenn ich dabei den Einsatz in meinem Gürtel hätte, das wäre mir schon ganz schön peinlich, aber so ist das doch nichts Schlimmes Herrin.«
Mit einem Stirnrunzeln schaute Andrea sie einen Moment lang an. »Dann geh rein und zieh dich um.«, sagte sie schließlich.
»Danke Herrin.«, sagte Alice freudig, knickste und ging ins Haus.

»Wo geht sie denn hin?«, fragte Rebecca, nachdem Andrea wieder zurück gekommen war.
»Sie zieht sich um.«, sagte Andrea.
Rebecca sah sie an und stellte fest, daß es das erste Mal war daß sie Andrea, die sonst immer so besonnen und ruhig war, ratlos sah. Innerlich musste sie grinsen. »Kann es sein, daß Du Alice ziemlich gern hast?«, fragte sie so leise, daß nur Andrea es hören konnte.
Andrea bedachte sie mit einem verlegenen Blick, doch bevor sie etwas antworten konnte, kam Mara zu ihnen und knickste.
Rebecca schaute sie fragend an.
»Herrin, darf ich bitte auch?«, fragte Mara. »Sonja hat doch gesagt, daß zwei Sulkys da sind.«
»Na, dann geh dich auch umziehen.«, sagte Rebecca.

Als Mara ins Haus lief, kam Alice’ Mutter zu Rebecca und Andrea. »Die Beiden wollen doch nicht wirklich diese Kutsche ziehen?«, fragte sie erstaunt.
»Doch, genau das.«, sagte Rebecca trocken. »Aber ich denke, es ist am Besten, wenn sie die Sulkys nehmen.«
»Weil die Kutsche zu schwer ist?«, hakte Ceana nach.
»Nein, so schwer ist sie gar nicht. Das würde auch eine der Beiden alleine schaffen, aber das sieht ziemlich albern aus. Und ohne Übung ist es ziemlich schwer als Gespann zu laufen. Deshalb ist es besser, sie nehmen die Sulkys.«, erklärte Sonja, die dazu gekommen war.

Nach einer Weile kamen zuerst Alice, dann Mara aus dem Haus. Alice trug einen Stretchanzug mit der Färbung eines Apfelschimmels, wobei ihre blonde Mähne etwas fehl am Platz wirkte und schwarze Stiefel. Ihr Schweif war an dem schwarzen Geschirr befestigt und schwang bei jedem Schritt hin und her.
Mara hatte ihren Fellanzug angezogen und sich das Geschirr ebenfalls schon angelegt.

Beide trugen noch einige Dinge bei sich und gingen zu ihren Herrinnen.
Rebecca prüfte sorgfältig das Geschirr und zog einige Riemen nach. Dann nahm sie den Monohandschuh und zog ihn Mara über die Arme. Während sie ihn schnürte, stöhnte Mara leise.
Andrea prüfte ebenfalls Alice’ Geschirr und hielt ihr den Armsack hin, in den dies ihre Arme hinein legte. Dieser Sack sah zwar bei weitem nicht so gut aus, wie ein Monohandschuh doch auch mit diesem konnte Alice ihre Arme nicht mehr benutzen.
Dann legte sie ihr die Trense, die wie eine herkömmliche gebrochene Trense aussah, aber nicht aus Stahl, sondern aus einem weichem Kunststoff war, in den Mund und befestigte sie am Kopfgeschirr.

»Was ist das denn?«, fragte Julia Rebecca, die Mara gerade die Trense in den Mund stecken wollte.
Rebecca zeigte ihr die Zahnschiene, die Julia interessiert betrachtete.
»Das ist etwas, an dem ich gerade arbeite. Sie wird auf die Zähne des Oberkiefers geschoben und klemmt sich an denen fest. Das ist wesentlich besser für die Zähne als eine normale Trense.«, erklärte Rebecca. »Man braucht wesentlich weniger Kraft um die Richtung zu weisen und sie ist viel feinfühliger.«
»Aber ist das nicht gefährlich? Was ist denn, wenn man zu fest zieht?«, wollte Julia wissen.
Rebecca hielt Mara die Schienentrense hin. Diese öffnete bereitwillig den Mund und ließ sie sich einsetzen. Als sie den Mund schloss, schauten nur noch die beiden kurzen Stangen aus Maras Mundwinkeln heraus, an denen sich die Ringe zum Einhängen der Zügel befanden.
»Überhaupt nicht. Erstens gibt es in den Stangen Sollbruchstellen, die bei zu viel Kraft reißen und zweitens gibt es diese Federdämpfer, die zwischen Trense und Zügel kommen.«
Julia schaute Rebecca genau zu, wie sie erst die Trense mit kleinen Karabinern am Kopfgeschirr befestigte und dann die mit Leder umhüllten Federn an den Trensenringen ein hakte.

»Das ist ja eine tolle Idee.«, sagte Julia bewundernd. »Warum gibt es sowas nicht zu kaufen?«
»Wir sind noch dabei das zu entwickeln. Das ist schon die fünfte Version. Die erste Schiene war noch so beschaffen, daß sie nicht sprechen konnte, aber sie war auch ziemlich groß und mit dem Gelenk zwischen den beiden Teilen für Ober- und Unterkiefer war sie zu kompliziert. Aber langsam wird es besser. Sie kann damit essen und trinken und auch sprechen. Aber das macht Sunrise ja sowieso nicht.«, erklärte Rebecca und strich Sunrise dabei sanft über die in Leder eingehüllten Arme.
»Wenn die soweit sind, daß ihr sie verkaufen könnt, ich nehme euch die auf jeden Fall ab.«, sagte Julia.
»So einfach ist das nicht. Die müssen nach einem Gebissabdruck maßgefertigt werden. Aber daran arbeiten wir dann, wenn alles Andere stimmt.«, sagte Rebecca lachend.

Sonja war mittlerweile dabei, den ersten der beiden Sulkys aus der Scheune zu holen.
Als Rebecca diesen sah, fasste sie sich an den Kopf. »Was soll das denn sein?«, fragte sie lachend.
»Wo nach sieht es denn aus?«, fragte Sonja. »Könnte ein Reisebus sein. Oder ein Schlauchboot.« Sie schaute Rebecca an und rollte mit den Augen. »Das ist ein geländegängiger Sulky für echte Pferde. Was hast du denn von einem Reitsportverein anderes erwartet?«
Rebecca, Julia und Andrea gingen zu Sonja und betrachteten den Sulky eingehend.

Ceana wollte etwas sagen, merkte aber daß die Drei im Moment überhaupt nicht auf sie achteten.

Rebecca ging um den Sulky herum.
Die Räder hatten einen Durchmesser von gerade mal etwas mehr als einem halben Meter und besaßen ein sehr grobstolliges Profil. Außerdem waren sie gefedert mit dem Rahmen verbunden.
Unter dem verstellbaren und ebenfalls gefederten Sitz gab es eine breite Ablage für die Füße und ein Netz, in dem man offenbar Sachen verstauen konnte. Der Rahmen war ziemlich massiv und die Anzen für Ponys eigentlich viel zu lang. Doch deren vorderen Enden befanden sich genau in der richtigen Höhe.

Ceana bemerkte, daß die Drei viel zu sehr damit beschäftigt waren, sich den Sulky anzusehen um auf irgend etwas anderes zu achten. Sie zuckte mit den Schultern und setzte sich zu Rolf und Flo auf die Bank vor der Scheune. Zusammen schauten sie grinsend am Farmhaus vorbei in Richtung Schloss.

Andrea setzte sich auf den Sulky und Rebecca trat zwischen die Anzen und hob diese an, während Sonja den Sitz nach Rebeccas Anweisungen einstellte.
»Das sollte genügen. Weiter nach hinten sollte der Sitz nicht.«, sagte Rebecca. »Sonst hebt sie ja noch ab.«, meinte sie lachend.
Sonja ging nun nach vorne und prüfte das Gewicht, mit dem die Anzen nach unten zogen selbst nach. »Für die Straße kann man sicher noch weniger einstellen. Aber auf den Feldwegen hier ist das so schon besser.«

Zusammen holten sie den zweiten Sulky aus der Scheune. Auf diesen setzte sich Rebecca, während Andrea nach Sonjas Anweisungen den Sitz einstellte.
»Hey, der hat ja sogar eine Bremse.«, sagte Rebecca.
»Das ist auch besser so. Wenn der einmal richtig Berg ab rollt, dann hält Sunrise den sonst nicht. Und Arabella wohl erst Recht nicht.«, meine Sonja.

Mittlerweile hatten auch Anke und Heike sich auf eine der Bänke gesetzt und schauten in Richtung Schloss. Saphira stand neben ihnen und kicherte. Nur Viki saß auf Ceanas Schoß und versuchte vergnügt immer wieder Rolfs Bart zu fassen zu kriegen.

»So sollte es gehen.«, meinte Sonja und befestigte noch die Seile für die Notbremse an den Sulkys.
»Dann lasst uns die Beiden mal anspannen.«, sagte Andrea.
Rebecca drehte sich um. »Sunrise, komm her, es geht los.«, sagte sie.
Erst jetzt bemerkte sie, daß weder Sunrise noch Arabella zu sehen waren.
»Sunrise!«, rief Rebecca zweimal, doch nichts passierte.

»Habt ihr vielleicht die Beiden gesehen?«, fragte Rebecca die sechs auf den Bänken.
Als Flo zu ihr schaute, konnte sie deutlich erkennen daß er unter seinem Bart breit grinste. »Also ich habe ja keine Ahnung davon wie man mit Ponys umgehen muss. Aber wäre ich Trainer, ich hätte sie vielleicht irgendwo angebunden.«, sagte er.
Rebecca schaute ihn fragend an und schaute dann in dieselbe Richtung wie die Anderen.
»Verdammt, hättet ihr nicht mal was sagen können?«, fragte Rebecca vorwurfsvoll.
»Wieso denn? Woher sollen wir denn wissen, daß sie das nicht dürfen?«, fragte Anke kichernd.

Rebecca bedachte sie mit einem vorwurfsvollen Blick und schaute dann wieder in Richtung Schloss. Auf der Wiese, mittlerweile fast 200 Meter entfernt, tollten Arabella und Sunrise herum und sprangen über imaginäre Hindernisse. Man konnte deutlich sehen, daß es den Beiden ziemlich viel Spaß machte, so herumzulaufen. Immer wieder legten sie kurze Sprints ein, bei denen mal Arabella, mal Sunrise vorne lagen.
»Könntet ihr uns mal helfen, sie einzufangen?«, fragte Rebecca und lief in Richtung Schloss, welches die Beiden gerade in entgegengesetzten Richtungen umrundeten.

»Haben wir sie denn einfach so stehen lassen?«, fragte Rolf.
Flo setzte dem noch einen drauf und rief hinter Rebecca her: »Vielleicht solltest du ein Lasso mit nehmen.«
»Na wartet, kommt ihr Beiden noch mal an und wollt, daß wir euch irgend was bestellen.«, sagte Andrea zu Rolf und Flo. Dann ging sie erstaunlich schnell hinter Rebecca her. Julia setzte sich wieder in ihren Rollstuhl und bat Saphira, sie zu den Anderen zu schieben. Diese nahm ihr die Krücken ab und verstaute sie in dem Fach im Rollstuhl, dann schob sie zu den Bänken.
Zusammen schauten sie zu Rebecca, die mittlerweile am Schloss angekommen war und hinter Arabella und Sunrise herlief.

Gerade lief sie hinter Arabella her, die zum zweiten Mal das Schloss umrundete. Als Sunrise ihr entgegenkam, versuchte sie, diese zu fassen, verfehlte sie allerdings, strauchelte und fiel der Länge nach ins Gras. Sie rappelte sich wieder auf und lief nun hinter Sunrise her. Diese blieb etwa zehn Meter von ihr entfernt stehen und schaute sie mit einem treuen Blick an. Langsam ging Rebecca nun auf Sunrise zu, doch gerade als sie nah genug war um sie zu fassen zu bekommen, machte Sunrise einen Satz nach vorne und sprintete an ihr vorbei zu Arabella, die gerade langsam hinter ihr her ging.
Als Rebecca sich umdrehte, nachdem sie Sunrise wieder nicht fangen konnte, schaute Arabella sie herausfordernd an und scharrte mit den Hufen, als sie näher kam.
»Na warte.«, rief Rebecca, was ihr nur ein herausforderndes Kopfschütteln von Arabella einbrachte.

Die Anderen schauten während dessen zu, wie Rebecca sich abmühte die Beiden wieder einzufangen. Andrea war ihr dabei kaum eine Hilfe, denn obwohl sie doch recht schnell auf den Beinen war, schaffte sie es nicht, mit den beiden Ponys oder auch nur mit Rebecca mitzuhalten.
»Also ich würde sie ja einfach machen lassen. Irgendwann kommen sie schon zurück, wenn sie Hunger haben.«, sagte Ceana trocken und trank einen Schluck Kaffee, den Saphira ihr gebracht hatte.
»Macht es dir eigentlich gar nichts aus, daß Arabella deine Tochter ist?«, wollte Julia wissen.
»Wieso sollte es? Sie ist alt genug und wird schon wissen, was sie tut. Außerdem, warum sollte ich mich aufregen? Wir haben früher immer schon recht offen miteinander geredet. Sowas«, sie deutete vage in Richtung des Schlosses, vor dem sich Rebecca gerade abmühte, Sunrise einzufangen, »kenne ich zwar bisher nur als Wettbewerb aus dem Fernsehen aber mir war schon klar, daß man das auch anders spielen kann.«
»Und du machst dir gar keine Sorgen um sie?«, fragte Julia.
»Natürlich mache ich mir Sorgen. Immerhin ist sie meine Tochter. Und als sie mir gestern erzählt hat, was sie bei deinem Bruder erlebt hat, da musste ich mich schon sehr zusammen reißen. Und ich werde, wenn ich wieder zu Hause bin, einen Anwalt nehmen, der ihren Fall noch mal genau prüfen wird. Aber jetzt, wo ich euch kennen gelernt habe, bin ich mir ziemlich sicher, daß es ihr gut geht. Und mal ganz ehrlich, etwas Disziplin schadet niemandem.«, erklärte Ceana recht gelassen.

Julia nickte lediglich. Was sollte sie darauf schon antworten?

Andrea hatte gar nicht erst versucht, die Beiden einzufangen. Statt dessen stellte sie sich nun an eine Ecke der Mauer und wartete. Als Sunrise um die Mauer herumgelaufen kam, trat sie lediglich einen Schritt zur Seite und stand dieser nun genau im Weg. Sunrise schaffte es gerade noch so, anzuhalten, bevor sie mit ihr zusammen stieß. Das nutze Andrea aus, indem sie ihren Stock hob und den Griff hinter einen der Riemen von Sunrise’ Geschirr einhakte. Somit konnte diese nicht mehr weg laufen. Andrea nahm die Zügel, die sie mitgenommen hatte, befestigte diese an Sunrise’ Trense und zog sie mit sich bis zu einer Infotafel, die einiges über das Schloss erklärte. Diese Tafel war an einem Pfosten befestigt, der in der Erde steckte. Um diesen wand Andrea die Zügel und ließ Sunrise einfach so stehen.

»Damit hat Tante Andrea mal wieder bewiesen, daß es manchmal einfacher ist, etwas nachzudenken, anstatt sich abzuschuften.«, kommentierte Flo diese Aktion.
»Ach was, wäre Rebecca nicht hinter Sunrise her gewesen, hätte sie das doch gar nicht machen können. Es kommt immer darauf an, wie beides zusammen spielt.«, wandte Rolf ein.

Zum Glück hatte Arabella nicht gesehen, wie Andrea Sunrise eingefangen hatte. So dauerte es nicht all zu lange, bis diese auch sie auf die selbe Weise einfing. Zwar hatte sie keine Zügel mehr dabei, doch sie fasste Arabella einfach am Geschirr und zog sie hinter sich her. Rebecca band Sunrise von dem Schild los und folgte Andrea. Sie war ziemlich außer Atem, doch beide grinsten breit als sie mit den Beiden wieder auf den Hof kamen.
Auch Arabella und Sunrise waren ziemlich außer Atem und schnauften schwer als sie an kamen.
Rebecca band Sunrise an einen Haken, der sich in der wand der Scheune befand und setzte sich zu den Anderen auf eine der Bänke. Sie warf Saphira einen Blick zu und sofort ging diese ins Haus. Sie kam kurz darauf mit zwei Gläsern Wasser zurück, die sie Rebecca und Andrea gab. Diese hatte inzwischen Arabella mit einem weiteren Paar Zügel an den Haken gebunden und sich ebenfalls auf die Bank gesetzt.

»Saphira, bitte bring den beiden Ausreißerinnen etwas zu trinken. Das brauchen sie jetzt sicher. Aber wehe, du machst sie los.«, sagte Andrea, nachdem sie etwas getrunken hatte.
»Was passiert mit den Beiden denn jetzt?«, wollte Ceana wissen.
»Was soll passieren? Sie haben nichts falsch gemacht.«, sagte Rebecca. »Wir haben doch selbst vergessen, sie anzubinden.« Sie schaute auf ihr Comm und stellte fest, daß es balde Zeit zum Mittagessen war. Sie bat Saphira, schon mal damit anzufangen, das Essen zuzubereiten.
»Ich weiß nicht, ob ich das wirklich hinbekomme. Ich habe doch noch nie Schnitzel gemacht. Kann Mara mir bitte helfen?«, fragte Saphira.
»Sunrise bleibt erst mal eine Weile da, wo sie jetzt ist. Aber ich denke, wir gehen alle mal rein. Und wenn du Hilfe brauchst, dann bekommen wir das schon hin.«, erwiderte Rebecca und stand auf.

Sie ging zusammen mit Saphira ins Haus und setzte sich an den großen Küchentisch. Auch die Anderen folgten ihnen und setzten sich zu ihr, während Saphira damit begann die Schnitzel mit einem Klopfer zu bearbeiten.
»Sollen die Beiden denn den ganzen Tag da draußen bleiben?«, wollte Ceana wissen.
»Ach wo. Wir essen erst mal was, dann bekommen die Beiden auch was zu fressen. Und danach fahren wir eine Runde. Aber dann ist für heute erst mal genug. Und morgen gehen wir alle in die Stadt und sehen uns den Umzug an.«, sagte Rebecca.

Mit Hilfe von Anke und Heike schaffte es Saphira, das Essen zuzubereiten. Andrea begann selbst damit, mit Hilfe von Rebecca den Tisch zu decken und so ließen sie sich die Schnitzel mit Bratkartoffeln und grünem Salat schmecken, nachdem alles fertig war.
Sie blieben noch eine Weile am Tisch sitzen, während Saphira diesen abräumte und unterhielten sich.
Dann nahmen Rebecca und Andrea je einen Teller, auf denen sie das Essen für Sunrise und Arabella bereiteten. Das Fleisch schnitten sie klein und gingen dann nach draußen, wo sie die Beiden fütterten.

Sie setzten sich noch eine halbe Stunde zu den Anderen auf die Bänke und spannten dann Sunrise und Arabella vor die Sulkys und fuhren mit ihnen den Weg herunter bis zur Straße, wendeten dort und fuhren wieder zurück. Doch sowohl Sunrise als auch Arabella waren von dem Fangen spielen noch reichlich erschöpft, so daß beide nicht mehr all zu schnell liefen und froh waren, als sie wieder auf dem Hof angekommen waren.
»Möchtest du auch mal?«, fragte Andrea Ceana und deutete auf den Sulky vor dem Arabella noch angespannt war.
Etwas unschlüssig stand Ceana auf und ging zu dem Sulky. »Ich weiß nicht.«, sagte sie.
»Warum denn nicht? Eine Runde schaffen die Beiden ganz sicher noch.«, sagte Julia, was ihr einen etwas ungehaltenen Blick von Sunrise einbrachte. Julia ignorierte diesen Blick jedoch mit einem Schmunzeln und sagte: »Hätten sich die Beiden vorhin nicht schon so verausgabt, könnten sie jetzt auch noch ordentlich laufen.«
Ceana schaute noch etwas unentschlossen. »Aber ich habe das doch noch nie gemacht.«
»Kein Problem. Du nimmst Arabella und ich fahre mit Sunrise neben dir her und erkläre dir alles.«, bot Sonja ihr an.
Ceana nickte und brachte Viki zu Julia, die sie auf den Schoß nahm. Dann setzte sie sich sehr vorsichtig auf den Sulky und nahm die Zügel, die Andrea ihr reichte.
Sonja setzte sich auf den anderen Sulky und lenkte diesen neben Ceana. Sie erklärte ihr wie sie die Zügel halten musste und wie sie mit diesen zu lenken hatte.

Es dauerte eine gute Stunde, bis sie zurück kamen. Danach entschied Rebecca, daß es für heute wirklich genug war und spannte die beiden Ponys ab. Sie zog Sunrise den Monohandschuh aus und half Arabella aus der Armtasche heraus. Sie schickte die Beiden nach oben, um sich zu duschen und etwas frisch zu machen. Danach saßen sie noch recht lange zusammen in der Küche, wo sie Karten spielten und sich über den Tag unterhielten.
Mara und Alice erklärten, daß der Tag ihnen trotz der Anstrengung viel Spaß gemacht hatte und daß sie das gerne noch mal machen würden.
»Soweit kommt’s noch. Das nächste Mal passen wir auf, daß ihr nicht noch mal weg lauft.«, sagte Andrea trocken und erntete dafür einiges an Gelächter.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 04.02.18 um 19:33 geändert
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Hi HeMaDo,

schöne Fortsetzung der Story - Danke.

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Hallo HeMaDo

**DICKES LOB**

Heute hast du dich sowohl in Quantität als auch in Qualität selbst übertroffen!!!

Ich danke dir gehörig für dieses tolle Kapitel.
Nachdem Johanna den Napf ja "leider" wieder weg gestellt hat, frage ich mich ob da vielleicht ein neues Kätzchen zum Leben erweckt wird?
Oder eine edele schwarze Rassehündin eventuell?
Wer weiß, wer weiß?

Weiterhin hoffe ich das mein Vierspänner auf dem Umzug doch noch Chancen hat *Daumendrück*.

Auf jeden Fall war (nein "ist") es eine supertolle Fortsetzung!
Danke für deine Zeit und deine Mühen.

Gruß Gozar
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HeMaDo
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Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:03.02.18 20:21 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat

Heute hast du dich sowohl in Quantität als auch in Qualität selbst übertroffen!!!


Die Qualität möchte ich nicht selbst beurteilen, da verlasse ich mich lieber auf Andere. Aber die Quantität liegt noch im üblichen Rahmen. Es sind dieses Mal 14 1/3 Seiten.



Zitat

Nachdem Johanna den Napf ja \"leider\" wieder weg gestellt hat, frage ich mich ob da vielleicht ein neues Kätzchen zum Leben erweckt wird? Oder eine edele schwarze Rassehündin eventuell? Wer weiß, wer weiß?

Ich denke nicht, daß Johanna auf Petplay steht. Vielmehr dürfte es auf ein gewisses Maß an Demütigung hinaus laufen, wenn Johanna am Esstisch sitzt während Larissa mit auf dem Rücken gefesselten Armen aus dem Napf essen muss.



Zitat

Weiterhin hoffe ich das mein Vierspänner auf dem Umzug doch noch Chancen hat

Dazu gebe ich mal als Anhaltspunkt, daß der aktuelle Teil bereist am Donnerstag spielt und der Umzug schon am Freitag stattfinden soll.

HeMaDo


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*Gozar*
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:04.02.18 01:04 IP: gespeichert Moderator melden


Na dann haben sie ja noch den "ganzen" (restlichen) Tag und den Abend zum Üben.
Außerdem glaube ich das Sonja als Stallmeisterin die vier Ponys schon im Zaum zu halten vermag.
Auch kann ich mir sowhl Saphira (Sabika*) als auch Alice (Arabella) und als dritte Stute Heike (Starshine) hinter ihrer Leitstute Mara(Sunrise) gut vorstellen!


* danke Belice Bemont für den wundervollen Namen!

Ja ja ja ich weiß ich fange schon wieder an in Wunschgedanken zu schwelgen.

Also nicht das ich dich irgendwie beeinflussen möchte HeMaDo aber...... *grins*


Ähm wo war ich

Ach so.....


Gruß Gozar
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HeMaDo
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  RE: Neue Horizonte - 2 Datum:10.02.18 18:31 IP: gespeichert Moderator melden


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»Da habt ihr Beiden euch ja heute was geleistet.«, sagte Rebecca. Sie lag hinter Mara und hatte die Arme um sie gelegt. Mara ihrerseits hielt ihre Arme und streichelte diese stetig.
»Entschuldigung. Das tut mir leid. Ich weiß gar nicht, warum ich das gemacht habe. Als wir da alleine im Hof gestanden haben und ihr alle was anderes gemacht habt, bin ich einfach los gelaufen und Alice ist dann hinter mir her gerannt. Und dann wollte ich einfach nur noch laufen.«, sagte Mara leise. »Bitte sei nicht mehr böse deswegen.«
»Warum sollte ich denn böse sein?«, fragte Rebecca ehrlich erstaunt. »Ihr habt doch nichts falsch gemacht. Wir hätten alle besser aufpassen müssen oder euch irgend wo anbinden sollen. Zumindest bei dir hätte ich doch ahnen müssen, daß sowas passieren wird, so gerne, wie du läufst.«
»Du bist mir nicht böse?« Mara drehte sich zu Rebecca um.
»Es war zwar verdammt anstrengend, euch einzufangen, aber ich bin dir ganz bestimmt nicht böse deswegen.« Rebecca legte die Hand auf Maras Kopf und streichelte sie. »Hat es dir denn wenigstens gefallen?«
»Ich glaube, Sunrise hat es ziemlich lustig gefunden.«, sagte Mara mit einem leichten Grinsen im Gesicht, welches Rebecca allerdings nicht sehen konnte, da das Licht schon aus war. »Aber als Andrea dann auf einmal vor ihr stand, hat sie sich schon ganz schön erschrocken.«
»So so, Sunrise hat das lustig gefunden. Ich fand das ganz schön anstrengend.«, sagte Rebecca lachend. Dann wurde ihre Stimme ernst. »Und wie hast du das gefunden?«
»Ich… ich weiß nicht so genau. Das ist so wie wenn du mich auspeitschst. Das ist so als ob ich nur zu schaue. Es fühlt sich toll an. Aber manchmal habe ich auch etwas Angst davor. Was ist denn, wenn das nicht mehr aufhört und immer so weiter geht? Wenn ich dann nur noch Sunrise bin oder nur noch zuschaue?«, sagte Mara.

»Hmmm.«, machte Rebecca. »Ich glaube ja nicht, daß das passieren wird. Wenn du dir darüber Gedanken machst, heißt das doch, daß du selber möchtest, daß es irgend wann wieder aufhört. Und außerdem bin ich ja auch noch da um dich wieder zurück zu bringen. Also mach dir darüber nicht so viele Sorgen mein Schatz. Das wird bestimmt nicht passieren. Da bin ich mir ganz sicher.«
Mara dachte darüber nach und kuschelte sich eng an Rebecca.
Rebecca streichelte Maras Rücken bis sie spürte, wie ihr Atem langsamer und gleichmäßiger wurde.

- - -

Der Freitag Morgen verlief ähnlich, wie die voran gegangenen Morgende. Während Saphira schon sehr früh aufstand, um einkaufen zu gehen, liefen Alice und Mara bis zur Straße und wieder zurück. Danach frühstückten alle zusammen und zogen sich an. Alice war heute ähnlich gekleidet wie Mara. Auch sie trug über einem einfachen Kleid aus groben Leinen einen eben solchen Mantel.

Nach dem Frühstück brachte Mara alle in die Stadt. Dieses Mal jedoch nicht zu der Wiese auf der das Fest stattfand sondern in die Destille. Nur Alice’s Mutter und Sonja setzte Mara vorher bei der Wiese ab.

Der Betriebsleiter, ein Mr. Fraser erwartete sie bereits in der Destille. Er begrüßte alle freundlich und machte Rebecca, Mara, Saphira und Alice Komplimente für ihre Kleidung.
Er nahm Rebecca bei Seite und redete kurz mit ihr. Dann winkte er eine Frau herbei und bat Rolf und Flo sie zu begleiten.

Mr. Fraser führte die Frauen in eine Lagerhalle, an deren Ende zwei Kutschen vor einem Tor standen. Vor jede dieser Kutschen waren jeweils zwei Pferde angespannt. Alles vier sehr große, prächtige Rappen mit einem glänzenden Fell und sehr langen Mähnen.
Diese Pferde standen ruhig und scheinbar sehr gelassen vor ihren Kutschen und strahlten eine große Ruhe aus. Obwohl sie so friedlich und ruhig aussahen, waren Mara diese riesigen Tiere nicht ganz geheuer.

Die kleinere der beiden Kutschen war ein Zweisitzer bei der sich die Sitzbank hinter dem Kutschbock in Fahrtrichtung befand, bei der anderen befanden sich zwei Sitzbänke hinter dem Bock, eine in Fahrtrichtung und eine dieser entgegen. Beide Kutschen waren in einem dunklen Grün lackiert und wiesen an den Seiten das Emblem der Destille auf. Die Verdecke beider Kutschen waren herunter geklappt und mit Riemen und Schnallen fest gezurrt.

Mr. Fraser wies allen ihre Plätze zu. Rebecca und Mara sollten in der kleineren Kutsche fahren, während Andrea, Julia sowie Anke und Heike in der größeren Kutsche Platz nahmen.
Langsam gingen Rebecca und Mara auf die Kutsche zu.
»Das sind schöne Pferde.«, sagte Rebecca und trat zu einem der Männer, die diese hielten. Nur zögernd folgte Mara ihr und schaute sich die Pferde an die ruhig vor den Kutschen standen und sie gute 20 Zentimeter überragten.
»Das sind Shire Horses. Sie sind unglaublich ruhig und sanft aber sehr kräftig.«, erklärte der Mann. »Das sind Kerry und Cole. Sie können sie ruhig streicheln.«
Rebecca trat langsam vor eines der Pferde und hielt ihre flach ausgestreckte Hand vor seinen Kopf. Erst als das Pferd den Kopf etwas senkte, legte sie die Hand auf diesen des Pferdes und streichelte es.
»Anscheinend mag Kerry sie.«, sagte der Mann zu Rebecca und wandte sich dann an Mara, die in einiger Entfernung stehen geblieben war. »Sie können ruhig her kommen, die Beiden tun ihnen nichts.«
Nur zögernd ging Mara noch näher. Sie hatte Rebecca beobachtet und nahm langsam die Hand hoch. Wie Rebecca hielt sie diese vor die Nase des anderen Pferdes und wartete. Sie musste sich weit strecken um überhaupt so hoch zu kommen. Das Pferd schnüffelte an ihrer Hand und senkte den Kopf, bis er fast mit Mara auf Augenhöhe war. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf den Kopf des Tieres und streichelte es. Sie erschrak etwas, als das Pferd den Kopf auf ihre Schulter legte, doch dann begann sie es am Hals zu kraulen, was das Pferd mit einem brummeln quittierte.

Rebecca war etwas zur Seite getreten und beobachtete, wie das Pferd, welches bestimmt fast eine Tonne auf die Waage brachte, sanft, beinahe vorsichtig den Kopf auf Maras Schulter liegen hatte und sich von ihr kraulen ließ.
»Also sowas Cole hat noch nie gemacht. Anscheinend mag er ihre Serva.«, sagte der Mann, der nun neben Rebecca getreten war.
»Ich kenne mich nicht so gut aus mit Pferden.«, gab Rebecca zu. Sie hob ihren linken Arm und machte einige Bilder von dieser Szene mit ihrem Comm.

»Es wird langsam Zeit, los zu fahren.«, sagte Mr. Fraser zu Rebecca. Die Anderen saßen bereits in der Kutsche und warteten. Rebecca ging langsam zu Mara und tippte sie an. »Kannst du dich mal los reißen? Wir müssen langsam.«, sagte sie.
Mara schaute zu ihr und nickte. Sie kraulte dem Pferd noch einmal den Hals und folgte ihr dann in die Kutsche.

In der großen Kutsche saßen nun auch Rolf und Flo. Auf dem Bock saß Alice neben dem Kutscher und auf dem Bock der kleinen Kutsche hatte Saphira neben dem Kutscher Platz genommen.
Rebecca und Mara setzten sich in die Kutsche und Mr. Fraser reichte Rebecca einen Korb in dem sich auf etwas Stroh zwei Flaschen Whisky sowie eine Tüte mit Schokolade befanden. Er öffnete das Tor und die Kutscher schnalzten mit den Zügeln.
Die Kutschen setzten sich in Bewegung und fuhren zum Sammelplatz, wo der Festzug aufgestellt wurde. Dort wurden sie von Helfern eingewiesen und auf ihre Plätze gebracht. Alice, und Saphira stiegen von den Kutschböcken herunter und stellten sich neben die Kutschen, während Rolf und Flo sich zu anderen Mitarbeitern der Destille vor die Kutsche stellten, die bereits vorher mit einem Kleinbus hier her gekommen waren.
Zwei von ihnen, ein Mann und eine Frau, standen an der Spitze der Gruppe und trugen ein Transparent auf dem das Emblem der Destille zu sehen war.

Ein Helfer ging durch die Reihen der am Umzug teilnehmenden und verkündete, daß es in fünfzehn Minuten los gehen soll.

Rebecca beugte sich zu Mara. »Was war das denn vorhin eigentlich?«, fragte sie.
»Was denn Herrin?«, fragte Mara, die nicht wusste, worauf Rebecca hinaus wollte.
»Na, das mit dem Pferd meine ich. Hat ja fast so ausgesehen, als ob es dich als Kollegen sieht.«, sagte Rebecca schmunzelnd.
Mara schaute sie mit großen Augen an, bevor sie erkannte, daß das ein Scherz gewesen war. Dann musste sie ebenso wie Rebecca lachen.

Kurz darauf kam ein weiterer Pferdewagen mit dem Emblem der Destille angefahren. Es war ein großer, einfacher Wagen auf dem einige Whiskyfässer aufgestapelt waren und wurde von den Helfern hinter die zweite Kutsche eingereiht. Auch die vier Pferde die diesen Wagen zogen, waren pechschwarz und ganz offenbar von der selben Rasse wie die anderen vier.

»Wem gehören denn diese ganzen Pferde?«, fragte Mara Rebecca, die recht entspannt neben ihr saß.
»Die gehören der Destille.«, sagte Rebecca. Das Konstrukt aus Firmen wollte sie im Moment nicht unbedingt erörtern. »Im Sommer werden sie meistens dazu eingesetzt um Touristen in Planwagen zu ziehen. Dabei gibt es natürlich viel Whisky zu trinken und gutes Essen. Und die Touren enden entweder im new Winthers inn oder im Laden bei der Destille, damit die Touristen auch was kaufen können.«, erklärte Rebecca.
»Aber Ackern und so müssen die nicht, oder?«, wollte Mara wissen.
»Nein, sowas wird heute mit Maschinen gemacht. Pferde wären dafür viel zu teuer.«
Mara nickte und hing ihren Gedanken nach. Sie betrachtete die anderen Gruppen des Umzuges, die sie von hier aus sehen konnte. Die Gruppen vor und hinter ihnen waren anscheinend von anderen Destillen. Den Namen der Gruppe vor ihnen hatte sie sogar schon einmal gehört, obwohl sie so gut wie nie etwas trank. Es dauerte einen Moment bis ihr einfiel, wo sie diesen Namen schon mal gehört hatte. Es war in dem Supermarkt in dem sie ihre Ausbildung angefangen hatte. Dort wurde dieser Whisky sehr oft verkauft.

»Ach du Schande.«, entfuhr es ihr und sie schaute Rebecca entsetzt an.
Rebecca drehte sich zu ihr und schaute sie besorgt an. »Was ist denn los?«
»Ich müsste doch eigentlich im Laden sein. Da bekomme ich bestimmt Ärger, wenn ich zwei Wochen nicht da bin.«, sagte sie mit betretenem Blick.
Rebecca stutzte einen Moment und begann dann zu lachen, was Maras Laune nicht gerade verbesserte.
»Und das fällt dir jetzt ein, nachdem wir schon fast eine Woche hier sind?«, fragte Rebecca, noch immer lachend. »Im Laden wissen sie Bescheid. Ich habe mit Gaby gesprochen. Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen mein Schatz.« Sie zog Mara zu sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
»Das wusste ich doch nicht.«, sagte Mara erleichtert.
»Na, denkst du denn, ich hätte nicht daran gedacht?« Rebecca streichelte ihre Wange.
»Ich hab es nicht, Herrin.«
»Wie denn auch? Du wusstest doch nicht mal, daß wir hier her fliegen.«, gab Rebecca schmunzelnd zurück. »Aber jetzt hör auf dir Sorgen zu machen und entspann dich wieder.«

Wieder nickte Mara und ließ ihren Blick schweifen.
Vor ihrer Kutsche standen Rolf und Flo und unterhielten sich mit den anderen Männern, die ebenfalls Kilts und Plaids trugen. Sie bemerkte, daß alle, auch Rolf und Flo, Schwerter an den Seiten trugen und in ihren rechten Strümpfen ragte der Griff eines Messer hervor.
Außer am anderen Muster ihrer Kilts und Plaids konnte man die Beiden nun nur noch dadurch von den Anderen unterscheiden, daß die Beiden vollere Bärte trugen.

Während Mara alles beobachtete, bemerkte sie auf einmal, daß etwas Unruhe in den Zug kam. Sie sah auf und stellte fest, daß die vorderen Gruppen langsam los gingen und fuhren. Dann hörte sie Trommeln und das durchdringende Geräusch von Dudelsäcken, die begonnen hatten, zu spielen.

Es dauerte noch eine Weile, dann liefen die Männer und Frauen vor ihnen los und der Kutscher schnalzte mit den Zügeln. Die Pferde zogen an und trotteten gemächlich hinter den Anderen her, als sei es für sie das normalste der Welt in Mitten so vieler Leute zu laufen.

Noch sahen sie keine Leute am Straßenrand stehen, doch als sie auf die Hauptstraße bogen, standen die ersten Leute am Straßenrand und je weiter sie in die Stadt fuhren, desto mehr Menschen standen herum, schauten sich den Zug an oder machten Bilder mit Comms und Kameras.
Die Straße machte eine Kurve und man konnte nun von hier aus sogar die erste Gruppe sehen. Es war eine Kapelle die mit Trommeln, Dudelsäcken und Flöten musizierten, deren Klänge bis hier her zu hören waren. Dahinter fuhr ein Pferdefuhrwerk auf dem einige Fässer gestapelt waren. Die Pferde die vor diesem Fuhrwerk angespannt waren, waren alle samt hellbraun mit blonden Mähnen und anscheinend kaum kleiner als die Pferde vor ihren eigenen Kutschen.

Plötzlich spürte sie, wie etwas ihren Hinterkopf traf und auf dem Sitz neben ihr landete. Sie schaute nach unten und sah ein in Papier verpacktes Bonbon. Als sie sich umdrehte, sah sie, daß Andrea ihr lachend zu winkte und eine weitere Hand voll Bonbons in ihre Richtung warf, von denen allerdings die Meisten neben der Kutsche landeten. Sie winkte zurück, hob eines der wenigen Bonbons auf, die im Wagen gelandet waren, wickelte es aus dem Papier und steckte es sich in den Mund.
Andrea warf nun die Bonbons wieder in die Menge, wobei sie offenbar bevorzugt darauf achtete, dort hin zu werfen, wo sich viele Kinder befanden.
»Na, so denkst du an deine Herrin.«, sagte Rebecca gespielt beleidigt und hob selbst eines der Bonbons auf.
»Entschuldigung Herrin.«, sagte Mara.
»Schon gut.«, gab Rebecca schmunzelnd zurück und streichelte ihr den Arm.

Die Menge der Leute die am Straßenrand standen, wurde immer dichter, je näher sie der Stadtmitte kamen. So viele Menschen konnten unmöglich in dieser recht kleinen Stadt wohnen. Wahrscheinlich waren das alles Touristen die nur wegen des Festes hier waren. Einige standen direkt auf der Straße, machten aber sofort Platz als sie die großen Pferde herannahen sahen.
»Warum fahren Saphira und Alice eigentlich nicht in den Kutschen mit?«, fragte Mara, die nun bemerkte, daß Saphira die ganze Zeit schon neben her lief.
»Das habe ich Mr. Fraser auch gefragt, als er mir das erzählt hat.«, sagte Rebecca. »Es ist so Tradition, daß ein Diener der Adligen neben dem Wagen her läuft, wenn diese in eine Stadt einfahren. Und auf diesem Umzug wird das eben so gemacht. Schau mal, neben jeder der Kutschen läuft jemand her.«, sagte sie und deutete nach vorne.
Tatsächlich erkannte Mara, daß neben jeder der Kutschen jemand her lief.

»Aber dann müsste ich doch auch mit Saphira neben der Kutsche laufen.«, sagte Mara. »Ich bin doch auch sowas wie eine Dienerin.«
Wieder lachte Rebecca. »Und wer soll mir dann den Präsentkorb für den Bürgermeister geben? Es sieht bestimmt ziemlich komisch aus, wenn ich den selbst tragen muss wenn ich zum Bürgermeister gehe.«, sagte Rebecca grinsend. Sie erklärte Mara, was sie zu tun hatte, wenn sie an der Tribüne waren und dem Bürgermeister das Präsent überreichte.

Doch bevor es soweit war, bog der Zug von der Hauptstraße ab und bewegte sich gemächlich die Straße entlang die durch die Stadt führte. Allmählich wurden es weniger Leute, die am Straßenrand standen als der Umzug die eigentliche Stadt verließ und sich nun auf der Straße zur Festwiese bewegte. Dort angekommen, begannen die Musiker wieder zu spielen. Auf der Wiese hatten sich entlang des Weges noch mehr Leute eingefunden als in der Stadt.

Als sie an den Leuten vorbei fuhren, begann Rebecca zu winken und deutete Mara, dies ebenfalls zu tun. Mara fand es recht seltsam, den ganzen Menschen zuzuwinken, tat aber, was Rebecca sagte.
Langsam näherten sie sich der Tribüne, die neben der Burg errichtet worden war. Jede Gruppe hielt vor dieser Tribüne und zwei oder drei Mitglieder der Gruppe gingen auf die Tribüne zu und überreichten dem Bürgermeister ein Präsent. Nach dem, was Mara erkennen konnte, war dies mal ein Korb mit Lebensmitteln, ein Laib Brot, oder andere Dinge, die einen Bezug zu dem Verein hatten oder, wenn es sich um eine Firma handelte, etwas was diese herstellte. Durch die leichte Biegung des Weges vor der Tribüne konnte sie meist gut erkennen, was dem Bürgermeister dort überreicht wurde.
Obwohl sie der Tribüne bereits recht nahe gekommen waren, dauerte es noch eine Weile bis sie endlich dort angekommen waren. Der Kutscher ließ die Pferde anhalten und Saphira öffnete mit einem Knicks die Tür der Kutsche. Sie half Rebecca heraus und Mara stieg ebenfalls aus. Sie nahm den Korb und folgte Rebecca zu dem kleinen Pult, neben dem der Bürgermeister stand. Rebecca und er unterhielten sich kurz, dann gab Rebecca Mara ein Zeichen, worauf hin diese ihr den Korb mit den Flaschen und der Schokolade gab.
»Herr Bürgermeister, ich möchte ihnen im Namen der Winther Destillerie dieses Präsent überreichen.«, sagte Rebecca.
Der Bürgermeister nahm den Korb an und bedankte sich. Dann ging Rebecca, gefolgt von Mara wieder zur Kutsche und stieg ein, wobei Saphira ihr half. Auch Mara hielt sie die Hand hin und half ihr in die Kutsche, was Mara etwas unangenehm war.

Nachdem sie wieder Platz genommen hatten, fuhren sie weiter. Sie fuhren an der Burg vorbei und verließen die Festwiese. Danach fuhren sie noch ein Stück die Straße entlang an der nur noch sehr wenige Leute standen. An der nächsten Kreuzung hielt die Kutsche und sie stiegen aus. Damit war der Umzug für sie beendet und sie schlenderten zusammen mit den Anderen langsam zurück zu der Wiese.

»Was passiert eigentlich mit den ganzen Sachen, die der Bürgermeister da bekommen hat?«, fragte Julia, die sich von Alice in ihrem Rollstuhl schieben ließ. »Ich glaube kaum, daß der Bürgermeister in seinem Leben so viel Whisky trinken kann, wie er heute bekommen hat, oder auch nur so viel Brot essen kann, wie er von dieser Bäckerei bekommen hat, bevor es trocken wird.«
»Die ganze Woche über sind Lose verkauft worden.«, erklärte Rebecca. »Und wenn der Umzug durch ist, kann man die Sachen gewinnen. Der Erlös der Tombola geht dann an einen gemeinnützigen Verein.«
»Du scheinst dich ja ziemlich gut informiert zu haben.«, sagte Julia anerkennend.
Rebecca blieb stehen und schaute sie belustigt an. »So kann man das auch nennen. Nachdem mir Mr. Fraser erklärt hat, daß ich als Besitzerin der Destille dem Bürgermeister ein Geschenk überreichen muss, habe ich einfach mal im Programmheft zum Fest nachgelesen.«
»So kann man es auch machen.«, sagte Andrea amüsiert.

Sie gingen weiter und trafen am Rand der Wiese auf Ceana, die Viki auf dem Arm hielt.
Da Ceana bereits morgen wieder mit dem Zug fahren musste, wollte sie noch eine Weile mit Alice über die Festwiese gehen und mit ihr zusammen etwas essen. Andrea stimmte dem zu und so gingen die Beiden zu einem nahegelegenen Restaurant. Alice hatte Viki auf dem Arm, die vergnügt vor sich hin brabbelte, als sie gingen.

Andrea, Julia und Rebecca unterhielten sich kurz. »Wir Drei haben noch etwas zu besprechen.«, sagte Andrea. Rebecca schob Julias Rollstuhl und die Drei gingen in Richtung der Burg.
Mara wollte ihnen folgen doch Rebecca blieb kurz stehen. »Bleib du mal so lange bei den Anderen.«, sagte sie zu Mara und ging weiter.
Als Mara sich umdrehte um zu den Anderen zu gehen, sah sie nur noch wie Rolf und Flo zusammen um die Ecke zwischen zwei Verkaufsbuden gingen. Auch Saphira, Anke und Heike, waren nicht mehr zu sehen und so stand sie auf der freien Fläche zwischen zwei Buden herum und schaute sich etwas ratlos um. Zwar machte sie sich keine großen Sorgen, doch es war das erste Mal seit langem daß sie irgendwo wirklich alleine und auf sich gestellt war.

-

»Na, hat dich deine Herrschaft einfach stehen lassen?«, ertönte hinter ihr eine Stimme.
Sie drehte sich um und schaute in ein Paar blaue Augen.
»Hallo, ich bin Diana.«, sagte die Frau lächelnd. Wie Mara trug sie ein silbern glänzendes Halsband mit einem Ring daran.
»Hallo, ich bin Mara.«, sagte diese knapp, etwas erstaunt darüber, einfach so angesprochen zu werden.
»Hallo Mara.«, sagte Diana und reichte ihr die Hand. »Ich hab gesehen, daß die Anderen mit denen du hier warst, alle gegangen sind. Du bist nicht von hier, oder?« Die Frau machte einen recht freundlichen Eindruck auf Mara.
»Nein, wir sind hier wegen dem Fest und wollen dann noch eine Woche bleiben.«, sagte Mara.
»Verstehe. Dann habt ihr sicher irgendwo in der Stadt ein Zimmer.«
»Nein, wir wohnen auf der Farm.«, sagte Mara und deutete in die entsprechende Richtung.
»Auf der Farm von Mrs. Winther? Die ist doch total heruntergekommen.«, sagte Diana etwas erstaunt.
»Nein, eigentlich nicht. Ich glaube, die ist aber erst vor Kurzem renoviert worden.«, erklärte Mara.
»Dann gehört deinen Herrschaften die Farm?«
»Ja, meiner Herrin.«, sagte Mara und musterte die Frau. Sie war etwas größer als sie selbst und hatte langes, blondes Haar, welches sie, wie für eine Serva üblich, offen trug. Sie trug eine einfache Tunika, die mit einem breiten Ledergürtel verschlossen war.


»Hast du schon was gegessen?«, fragte Diana.
»Seit dem Frühstück noch nicht.«, antwortete Mara.
»Ich bin gerade auf dem Weg ins Café. Wenn du magst, kannst du gerne mit kommen. Es sei denn, du willst lieber alleine hier herum laufen.«, sagte Diana.
»Gerne.«, sagte Mara. »Aber ich weiß nicht, wann meine Herrin mich ruft.«
»Das macht doch nichts, das ist doch normal. Das Café ist gleich da vorne in dem Haus neben der Kirche.« Sie deutete in Richtung der Kirche, die neben dem Parkplatz stand auf dem Mara in den letzten Tagen des Öfteren das Auto abgestellt hatte.
Mara nickte und folgte Diana, die in Richtung der Kirche ging. »Man sieht nicht viele Serva hier in der Gegend. Im Sommer sind zwar ein paar Serva mit ihren Herrschaften hier, aber in der Stadt sind wir nur zu dritt.« Diana hatte eine recht offene und freundliche Art, die Mara gefiel.

»Wo kommst du denn her, wenn ich fragen darf?«, fragte sie, während sie in Richtung der Kirche gingen.
»Wir kommen aus Deutschland. Aus der Nähe von Leipzig.«, erklärte Mara.
»Hast du’s gut. Ich bin seit mehr als 5 Jahren bei meinem Herren aber irgend wo hin mitgenommen hat er mich noch nie.«

Kurz darauf erreichten sie die Kirche. Diana ging zu dem Haus neben dieser und betrat das Café, welches sich in diesem befand. »Hallo Mrs. Blake.«, sagte sie zu der Frau, die hinter der Theke stand.
»Hallo Diana. Wen hast du denn da mit gebracht?«, fragte die Frau freundlich.
»Das ist Mara. Sie wohnt mit ihren Herrschaften auf der alten Winther Farm.«, sagte Diana.
»Auf der Winther Farm? Dann ist deine Herrin die neue Besitzerin der Destille?«
Mara nickte lediglich.
»Dann werden wir uns ja wahrscheinlich öfter mal sehen. Herzlich willkommen.«
Mara knickste etwas schüchtern und bedankte sich.
»Bei mir brauchst du das nicht zu machen.«, sagte die Frau lächelnd. Zu Diana sagte sie »Die Anderen sind hinten, geht nur rein. Ich bringe euch gleich was zu Essen.«

Diana ging an der Theke vorbei und durch die Tür die sich hinter dieser befand. Dort drehte sie sich um und winkte Mara zu sich. »Willst du da stehen bleiben?«, fragte sie.
Mara schüttelte den Kopf und folgte ihr.
Sie betraten einen kleinen Raum, dessen Einrichtung recht wild zusammengewürfelt aussah.
Auf einem der beiden Sofas saßen zwei Serva, die Mara neugierig anschauten. Mara schaute zu den Beiden und knickste, worauf hin die Beiden anfingen zu kichern.

»Willkommen in der Fasgadh.«, sagte Diana. Das sind Kendra und Antje.«, stellte sie die Beiden vor. »Das ist Mara. Sie wohnt auf der Winther Farm. Ihrer Herrin gehört die Winther Destille.«
Die Beiden begrüßten sie freundlich und hießen sie ebenfalls herzlich willkommen.
Diana ließ sich auf das leere Sofa fallen und deutete neben sich. »Setz dich.«, sagte sie.
Mara setzte sich zögernd neben sie. »Danke.«, sagte sie schüchtern.

Während Antje, Mara wunderte sich über diesen Namen, der so überhaupt nicht hier her zu passen schien, ihr ein Glas Saft einschenkte, fragte Kendra sie, wo sie her kam. Mara gab bereitwillig Auskunft, soweit sie meinte, etwas sagen zu dürfen, ohne Herrin Rebecca zu verärgern.
»Und in welcher Schule warst du?«, wollte Diana wissen.
»In Straßburg.«, antwortete Mara.
»Da war ich auch. Ist Miss Wilhelmina immer noch Schulleiterin?«, wollte Antje wissen, was Mara bestätigte.
»Gibt es denn noch den Rosenstrauch im Garten?«, fragte Antje.
»Den von Sarah? Ja, den gibt es noch.«, sagte Mara.
»Du kennst die Geschichte?« Antje sah sie fragend an.
»Ja. Unsere Lehrerin hat sie uns erzählt, als Larissa beinah ein paar Zweige abgebrochen hat.«

»Wir hatten eine ganz junge Lehrerin und wir waren ihre erste Gruppe, die sie allein hatte. Sie hat jedes Mal davor geknickst, wenn sie daran vorbei gegangen ist. Als wir sie gefragt haben, ob wir das auch machen müssen, hat sie uns die Geschichte erzählt. Sie sagte, daß sie nicht glaubt, daß Sarah damals wirklich ertrunken ist.«, erzählte Antje. »Ich wüsste zu gerne, ob sie damit Recht hatte.«
Mara nickte nur. Zwar hätte sie gerne gesagt, daß sie eben diese Sarah erst vor nicht einmal einer Stunde das letzte Mal gesehen hatte, aber das war ganz sicher keine all zu gute Idee.
»Was ist das für eine Geschichte?«, wollte Kendra wissen. »Davon hast du uns ja noch nie etwas erzählt.«
»Die Geschichte hat uns unsere Lehrerin erzählt. Als sie selbst noch in der Schule war, hat es eine Schülerin namens Sarah gegeben. Irgend wann hat sie sich mit einer anderen Schülerin gestritten und dabei ist irgend etwas zu Bruch gegangen. Die andere Schülerin wollte die Schuld auf sich nehmen, aber Sarah wollte das nicht. Soweit ich verstanden habe, weil die Beiden ein Paar waren. Sarah hat dann gesagt, daß sie ganz alleine daran Schuld war. Und als Strafe sollte sie für ein paar Tage in den Keller gehen. Aber als es dann soweit war, hat sie Angst davor bekommen und ist weg gelaufen.«, erzählte Antje. Mara hörte erstaunt zu, da von hatten weder Miss Isabella noch Saphira etwas erzählt.
»Was heißt denn in den Keller?«, unterbrach Diana sie.
»Wenn man in den Keller musste, wurde man an Händen und Füßen an die Wand gekettet und bekommt nur Wasser und Brot. Und alle die da waren, waren danach ziemlich fertig. Zum Glück ist mir das nie passiert.«, sagte Antje.

»Ich war eine Nacht im Keller. Das hat mir schon gereicht.«, sagte Mara, um nicht nur zuzuhören.
»Auweh. Da musst du ja schon ganz schön was angestellt haben.«, sagte Antje.
»Ich habe meiner Lehrerin und Miss Wilhelmina gesagt, sie sollen mich in Ruhe lassen und bin weg gelaufen in den Schlafsaal. Dabei habe ich sie einfach stehen lassen.«, sagte Mara etwas verlegen.
»Sowas hätte ich mich nie getraut.«, sagte Kendra.
Mara wollte nicht weiter darüber reden und war froh, daß Diana Antje aufforderte, die Geschichte von Sarah weiter zu erzählen.

»Na ja, Sarah ist weg gelaufen und als sie nach zwölf Stunden nicht wieder aufgetaucht ist, musste die Schulleiterin natürlich die Polizei verständigen. Auf einer Brücke hatten sie sie dann gestellt, aber Sarah wollte wohl nicht ins Gefängnis und ist in den Fluss gesprungen. Und später stand dann irgendwann in der Zeitung, daß man sie nicht gefunden hat und sie wahrscheinlich ertrunken ist. Jedenfalls, Sarah hatte anscheinend Blumen sehr geliebt und hatte im Garten in der Schule einen Rosenstock gepflanzt. Und unsere Lehrerin und einige andere, die Sarah gekannt hatten, haben sich immer um diesen Rosenstock gekümmert.«, beendete Antje die Geschichte. »Eigentlich wollte ich mir ja einen Ableger von dem Rosenstock mit nehmen, aber nach der Versteigerung war ich viel zu aufgeregt und es ging auch alles so schnell, daß ich nicht mehr dazu gekommen bin.«
So hatte Mara diese Geschichte noch nie gehört. Diese Version warf ein ganz anderes Licht auf Saphira, fand sie.

In diesem Moment ging die Tür auf und die Frau die vorhin im Café gestanden hatte, kam mit einem Tablett voller Teller herein und stellte es auf den Tisch. »Hier, das Mittagessen. Den hat mein Mann frisch gekocht. Lasst es Euch schmecken.«
Die Anderen bedankten sich freundlich und Mara tat es ihnen gleich. Nachdem die Frau wieder gegangen war, verteilte Diana die Teller und wünschte einen guten Appetit.
Mara begann, als auch die Anderen anfingen, ebenfalls zu essen. Der Eintopf aus Möhren, Kartoffeln, grünen Bohnen und Wurststücken schmeckte sehr gut und machte auch ordentlich satt.

Nachdem sie aufgegessen hatte, schaute sie sich ein wenig in dem Raum um.
Er war nicht all zu groß und war durch die beiden Sofas und den Tisch zwischen diesen sowie einem kleinen Sideboard neben der Tür schon sehr ausgefüllt. An den Wänden hingen Poster und Plakate von diversen Künstlern. Aber auch einige Fotos hingen, mal mit Reißzwecken, mal in richtigen Rahmen an der Wand.
Über der Tür stand mit blauer Farbe das Wort » Fasgadh« geschrieben.
»Was ist das hier eigentlich für ein Raum?«, fragte Mara.
»Kennst du das Café von Klara in Straßburg?«, fragte Antje, was Mara bejahte.
»Das hier war meine Idee. Ich habe meine Herrschaften gefragt, ob wir hier nicht auch so etwas wie das Café in Straßburg machen können. Aber da wir Drei die einzigen Serva in der Stadt sind, hätte sich das wohl nicht gelohnt. Aber meine Herrin hat mir dann erlaubt, diesen Raum hier dafür einzurichten. Wir haben es Fasgadh genannt. Das ist Gälisch und bedeutet soviel wie Zuflucht.«, erklärte Antje.
»Der Name war Kendras Idee.«, sagte Diana.
»Ich war in Edinburgh in der Schule. Da hätten wir sowas manchmal gut brauchen können.«, sagte Kendra.
Mara nickte erneut. Sie hatte von Alice einiges über die Schule in Edinburgh gehört und war froh, nicht dort gewesen zu sein.

»Und deine Herrin ist die neue Besitzerin der Winther Destille? Dann bleibt ihr jetzt länger hier?«, fragte Kendra Mara.
»Ich glaube nicht. Meine Herrin hat ja eine Arbeit und ich muss meine Ausbildung auch noch fertig machen. Und außerdem hat mich eine Freundin gebeten, im Sommer ihre Brautjungfer zu sein und meine Herrin ist ihre Trauzeugin. Wir fliegen in einer Woche wieder nach Hause.«, erklärte Mara.
»Verstehe. Aber ihr kommt sicher öfter hier her, oder?«
»Das weiß ich nicht. Aber wahrscheinlich schon. Herrin Rebecca hat gesagt, daß sie jedes Jahr ein paar Wochen hier sein muss wegen der Destille.

Während sie sich weiter unterhielten, stellten die Drei Mara viele Fragen, die sie wenn es ging auch beantwortete.
»Hast du auch einen Freund oder eine Freundin?«, wollte Antje irgend wann wissen.
Mara überlegte kurz, ob sie darauf antworten sollte, denn Herrin Rebecca war ja nicht einfach nur ihre Herrin, so wie Herrin Julia es gewesen war sondern auch ihre Freundin. »Ja.«, sagte sie verlegen. »Meine Herrin.«
»Deine Herrin ist deine Freundin?«, fragte Antje nach.
»Ja.«
»Na toll. Bin ich denn die Einzige, die das Schlafzimmer ihrer Herrschaften nur zum Putzen und Betten Machen betreten darf?«, fragte Antje mit einem schmollen im Gesicht. »Und einen Freund findet man als Serva hier ja auch nicht.«
Kendra und Diana schauten sie an und begannen zu kichern.
Es stellte sich heraus, daß dieses Thema schon oft zur Sprache gekommen war.
»Also Saphira hat auch niemanden. Und ich weiß nicht, ob Alice mit ihrer Herrin irgend was hat.«, sagte Mara.
»Wer sind denn Alice und Saphira?«, wollte Kendra wissen.

Mara überlegte kurz, wie viel sie sagen konnte. »Saphira ist auch Herrin Rebeccas Serva und Alice die von Andrea Sie wohnen in den zwei Wochen auch bei uns auf der Farm.«, sagte Mara. Es war ihr recht unangenehm, nur über sich selbst zu sprechen. »Und wie ist das bei Euch?«, fragte sie, um das Thema von sich abzulenken.

Sie erfuhr, daß Antje aus Den Haag kam und nach der Schule von Mr. Blake, dem Besitzer des Cafés, gekauft wurde und seit dem hier lebt. Diana, die als freiwillige Schülerin in London auf der Schule war, wurde von ihrem Herren dort ersteigert und lebte seit dem mit diesem zusammen hier. Eigentlich hätte sie letztes Jahr freigelassen werden sollen, doch sie hatte ihren Herren gebeten, bei ihm bleiben zu dürfen, da sie sich in diesen verliebt hatte. Seit dem hatte sie zwar viel mehr Freiheiten als zuvor, war aber noch immer seine Serva, da sie selbst das so wollte.
Kendra war in Edinburgh zur Schule gegangen und musste noch mindestens acht Jahre als Serva dienen, bevor sie freigelassen werden konnte. Doch auch sie war sich sicher, auch danach bei ihrem Herren bleiben zu wollen.

Mara hatte zwar selbst schon darüber nach gedacht, doch im Moment stellte sich ihr diese Frage überhaupt nicht, da sie noch fast 25 Jahre als Serva dienen musste. Doch sie war sich ziemlich sicher, auch bei Herrin Rebecca bleiben zu wollen. Aber ob sie danach noch Serva sein wollte, war ihr im Moment auch nicht klar.

-

Nachdem sie sich noch eine weile unterhalten hatten, es war mittlerweile schon fast 15 Uhr, piepste Maras Comm. Sie warf den Anderen einen entschuldigenden Blick zu und tippte auf das Comm.
»Hallo?«, sagte sie.
»Hallo Mara. Wir sind Kaffee trinken gegangen. Wenn du möchtest, kannst du zu uns kommen. Aber danach wollten wir wieder zurück fahren.«, erklang Herrin Rebeccas Stimme aus dem Comm.
»Wo soll ich denn hin kommen Herrin?«, fragte sie.
»Neben dem Festplatz, bei dem Parkplatz, da ist eine alte Kirche. Und daneben ist ein Café. Das kannst du gar nicht verfehlen.«, sagte Herrin Rebecca.
Diana, Antje und Kendra konnten sich ein Lachen nur schwer verkneifen. Als Mara das bemerkte, musste sie selbst laut lachen.
»Lachst du mich gerade aus?«, erklang Herrin Rebeccas Stimme vorwurfsvoll aus dem Comm.
»Nein Herrin. Entschuldigung.«, sagte Mara, die sich nur mit Mühe wieder beruhigte. »Aber da bin ich schon.«, sagte sie.
»Willst du mich auf den Arm nehmen?« Herrin Rebecca klang nun etwas verärgert. »Hier ist zwar alles voll, aber dich können wir hier nirgend wo sehen.«
Mara warf den Dreien einen entschuldigenden Blick zu, als sie aufstand und zur Tür ging. Diese nickten verstehend. »Ich bin gleich bei dir Herrin.«, sagte Mara und ging in den Gastraum. Dort sah sie Herrin Rebecca, Ceana mit Viki, Andrea und Julia an einem Tisch sitzen und Saphira und Alice knieten neben diesem.
Herrin Rebecca bemerkte sie und beendete das Gespräch, als Mara zu ihnen ging und knickste.
»Entschuldigung Herrin. Ich wollte dich bestimmt nicht auf den Arm nehmen.«, sagte sie mit gesenktem Blick und kniete sich neben dieser auf den Boden.
»Wo kommst du denn auf einmal her?«, fragte Rebecca erstaunt.
»Das Hinterzimmer ist so etwas wie Klaras Café in Straßburg. Ich habe eine Serva getroffen, die hier wohnt und sie hat es mir gezeigt.«, erklärte Mara.

Rebecca schaute sie an und musste nun selbst lachen. »Dann muss ich mich bei dir entschuldigen mein Schatz. Aber ich habe mich eben wirklich etwas auf den Arm genommen gefühlt.«, sagte Rebecca. Sie beugte sich zu Mara herunter und gab ihr einen Kuss.
»Ich hätte nicht gedacht, daß es in so einer kleinen Stadt sowas überhaupt gibt.«, sagte sie, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte.
»Es gibt auch nur drei Serva, die hier leben.«, sagte Mara.
»Ich verstehe. Wenn du möchtest, dann geh wieder zu den Dreien. Ich sage dir dann Bescheid, wenn wir gehen wollen.«
Mara überlegte kurz. Sie hatte sich von Diana, Kendra und Antje nicht einmal richtig verabschiedet. »Danke Herrin.«, sagte sie, stand auf und knickste noch einmal, bevor sie zurück in das Hinterzimmer gehen wollte.
»Warte.«, sagte Rebecca, als sie gerade gehen wollte.
Mara drehte sich noch einmal um und Rebecca winkte sie zu sich. Sie zog sie zu sich heran und gab ihr noch einen Kuss, bevor sie Mara gehen ließ.

Als sie wieder in das Hinterzimmer kam, saßen nur noch Diana und Kendra dort.
»Du bist aber schnell wieder hier.«, sagte Kendra lachend.
»Ich habe meiner Herrin erzählt, daß das hier so etwas wie Klaras Café ist. Sie ruft mich, wenn sie gehen wollen.«, erklärte Mara und setzte sich wieder.

Kurz darauf kam Antje mit Saphira und Alice herein und deutete auf die Sofas.
»Deine Herrin ist ja ganz schön Großzügig.«, sagte Antje. »Sie hat für uns alle Kaffee und Kuchen bestellt.« Sie ging wieder nach draußen und kam mit einem Tablett voller Kaffeetassen zurück, das sie auf den Tisch stellte. Sie ging wieder nach draußen und kam kurz darauf mit einem weiteren Tablett wieder, auf dem sechs Teller mit Kuchen standen und verteilte diesen.

Mara stellte alle einander vor, während sie den Kuchen aßen und es entspann sich eine angeregte Unterhaltung, während derer nun auch Alice und Saphira von sich erzählten. Saphiras Geschichte hatte Mara so noch nie gehört und sie war etwas erstaunt darüber, diese erfundene Geschichte zu hören.


Nach gut zwei Stunden klopfte es an der Tür und nachdem Antje »Herein.« gerufen hatte, betrat Herrin Rebecca den Raum, der nun wirklich so voll war, daß wirklich niemand mehr herein passte.
»Es tut mir leid, die Unterhaltung zu unterbrechen, aber wir wollen langsam aufbrechen. Mara, gib Saphira bitte den Autoschlüssel, damit sie es her holen kann. Es steht ja noch bei der Destille.«, sagte sie.
Mara holte den Schlüssel aus ihrer Tasche und gab ihn Saphira, die sofort aufstand und sich auf den Weg machte, um es her zu holen.
»Entschuldigen Sie bitte, aber Sie sind auch eine Serva?«, fragte Kendra erstaunt, als sie Rebeccas Halsband bemerkte.
»Sieht man das?«, fragte Rebecca gespielt erstaunt und fasste sich an den Hals, wo sie ihr Halsband betastete, wofür sie ein leises Lachen erntete. »Ja, ich bin selbst Serva. Bis vor kurzem habe ich auch noch einer Herrin gedient und nun bin ich selbst Herrin. Es hat mich damals selbst ziemlich überrascht, daß ich einen Tag Serva war und am nächsten schon Herrin.«

Mara musste lächeln, als sie an diesen Tag dachte, an dem sie auf ihre neue Herrin warten sollte, und auf einmal Rebecca vor ihr stand und sie schaute diese verliebt an.

Nach einer kurzen Unterhaltung verließ Rebecca den Raum wieder. Darauf hin verabschiedeten sich Mara und Alice. Antje sagte ihnen noch, daß sie jederzeit gerne wieder her kommen könnten, dann gingen sie nach draußen.

Die Anderen hatten das Café bereits verlassen und warteten vor der Tür auf Saphira. Als diese endlich mit dem Auto vor fuhr, setzte Mara sich ans Steuer und brachte alle zurück auf die Farm.

-

Am Samstag blieben sie auf der Farm und ruhten sich aus. Nur Alice und ihre Mutter gingen nach dem Frühstück spazieren und kehrten erst zum Mittagessen zurück. Danach fuhr Mara mit den Beiden zum Bahnhof, da Ceana wieder nach Hause fahren musste.
Alice verabschiedete sich von ihrer Mutter und ihrer Schwester, wobei es ihr deutlich schwer fiel, sich zusammen zu reißen und nicht zu weinen.

Erst als der Zug mit den Beiden abgefahren war, kamen ihr die Tränen. Mara nahm sie in den Arm und versuchte, sie zu trösten. Sie wusste selbst nur zu gut, wie Alice sich fühlen musste.
Es dauerte eine Weile, bis diese sich wieder soweit beruhigt hatte, daß sie in der Lage war, Mara zum Auto zu folgen und sie wieder zur Farm fuhren.

Dort angekommen, hatte Alice sich wieder einigermaßen beruhigt. Sie bedankte sich bei Andrea dafür, daß diese ihre Mutter eingeladen hatte. Noch immer reichlich aufgewühlt, ging sie dann nach oben um sich noch etwas auszuruhen.

- - -

»Sag mal, willst du noch lange so rum laufen?«, fragte Miss Isabella, nach dem Morgenlauf und schaute Larissa fragend an.
»Nein Miss. Heute kommt das wieder ab.«, antwortete Larissa. Sie war froh, daß weder Miss Isabella noch die Anderen während der letzten Woche dumme Bemerkungen über ihr Aussehen gemacht hatten sondern nur nachgefragt hatten, warum sie diesen Überzug trug.
»Verstehe. Und was kommt als Nächstes?«, fragte Miss Isabella schmunzelnd.
»Ich weiß nicht was Herrin Johanna vor hat. Ich finde es jedenfalls ziemlich spannend.«, antwortete Larissa.
»Na, dann viel Spaß, mit was auch immer.« Isabella lachte und verabschiedete sich. Sie, Maja und Frida liefen weiter, während Larissa und Vivian in den Wohnblock gingen und mit dem Aufzug nach oben fuhren.
»Hast du heute Nachmittag Zeit?«, gestikulierte Vivian. »Ich wollte zu Trish gehen wegen der Kostüme.«
»Ich frage Herrin Johanna, ob sie nachher was vor hat.«
»Sag dann Bescheid.«, gestikulierte Vivian und verließ den Aufzug.
Larissa fuhr weiter nach oben und betrat die Wohnung. Herrin Johanna saß im Morgenmantel am Küchentisch und trank Kaffee. Sie deutete Larissa, sich zu setzen.
»Ich würde mich vor dem Frühstücken gerne duschen.«, sagte Larissa.
»Das kannst du nachher machen. Wir gehen gleich in die Fabrik. Dann lasse ich dich aus diesem Anzug raus. Danach musst du sowieso noch mal duschen.«, sagte Johanna.
Larissa nickte und setzte sich zu ihr an den Tisch. Sie frühstückten gemeinsam und während Johanna sich fertig machte, räumte Larissa den Küchentisch ab. Sie stellte das Geschirr in die Spülmaschine und räumte die Küche auf.

»Freust du dich schon, das wieder los zu werden meine Kleine?«, fragte Johanna, als sie sich auf den Weg in die Fabrik machten.
»Ja Herrin, sehr sogar. Es ist zwar ziemlich interessant aber ich freue mich schon darauf, wieder etwas spüren zu können.«, sagte Larissa.
Sie gingen eine Weile schweigend und sich an den Händen haltend nebeneinander her.

»Herrin, Vivian hat mich gefragt, ob ich nachher mit ihr zu Trish kommen kann. Wir wollten anfangen unsere Kostüme zu machen, wenn ich darf.«, sagte Larissa nach einer Weile.
Johanna lächelte. »Natürlich darfst du. Aber erst lassen wir dich mal aus diesem Überzug und dann gehst du duschen. Außerdem habe ich da noch etwas für dich.«
»Was denn Herrin?«, fragte Larissa ohne lange nachzudenken.
»Lass dich überraschen meine Kleine.«, sagte Johanna geheimnisvoll.
Larissa wusste, daß es keinen Zweck hatte, weiter nach zu fragen. Aber sie war sich sicher, daß es wieder etwas war mit dem ihre Herrin sie so schön quälen konnte und freute sich insgeheim schon darauf.

Als sie in der Fabrik ankamen, gingen sie in die selbe Halle in der Larissa am Montag diesen Überzug bekommen hatte. Dort standen bereits zwei Frauen und warteten auf sie. Zusammen gingen sie in einen Nebenraum der komplett weiß gekachelt war. Dort musste Larissa sich ausziehen und auf eine Liege legen, die in der Mitte des Raumes stand.
Eine der Frauen kam mit einem Wagen wie er in Krankenhäusern für die Instrumente benutzt wurde und stellte ihn neben Larissa ab.
Sie nahm eine Plastikflasche mit weitem Hals und einen Pinsel. »Na, bereit?«, fragte sie lächelnd, »Oder willst du das lieber noch an lassen?«
»Nein, lieber nicht.«, sagte Larissa.
»Dann lasst uns mal anfangen. Das dauert jetzt eine Weile.«, sagte die Frau und trug die Flüssigkeit, die sich in der Flasche befand mit einem Pinsel auf Larissas linker Hand auf. Sofort begann der schwarze Überzug, an den Stellen an dem diese Flüssigkeit ihn berührte, grau zu werden. Mit einer Pinzette fasste die Frau den Überzug und schnitt vorsichtig mit einer kleinen Schere ein Loch hinein. Dieses weitete sie auf und machte weitere Schnitte, bis sich der Überzug ganz leicht von Larissas Hand lösen ließ.
Als die Hand endlich frei war, trug die Frau diese Flüssigkeit auch bis zum Ellenbogen auf Larissas Arm auf. Auch diesen befreite sie mit Hilfe der Schere von dem nun hellgrauen Material. Die abgeschnittenen Stücke ließ sie einfach auf den Boden fallen. Doch nachdem auch der Unterarm befreit war, hörte sie erst einmal auf und die andere Frau wusch Larissas Arm mit Wasser ab. Diese Berührung fühlte sich nach einer Woche, während der sie so gut wie nichts spüren konnte, sehr ungewohnt und intensiv an. Sie keuchte leise unter den Berührungen der Frau, die zwar sehr sanft waren, sich aber äußerst intensiv anfühlten.

Die erste Frau nickte Johanna zu, die mit einem Stuhl neben Larissa gerollt kam und ihr vorsichtig die Hand hielt. »Am liebsten würde ich dich ja jetzt streicheln, aber ich glaube, daß wird dann zu viel. Was jetzt kommt, das dürfte nach der Woche ziemlich intensiv für dich werden meine Kleine. Aber ich bleibe bei dir und halte dich.«
»Danke Herrin.« keuchte Larissa. Ihr wurde gerade bewusst, daß es vermutlich sehr intensiv werden würde, nach dieser Woche wieder Berührungen spüren zu können und wollte sich gar nicht ausmalen, wie es wohl wäre, wenn die Frauen den Überzug am ganzen Körper abnehmen würden. Deshalb war sie sehr dankbar dafür, daß Herrin Johanna bei ihr bleiben wollte.

»So, wir fangen jetzt am Bauch an und befreien erst mal deinen Oberkörper. Versuch bitte möglichst still zu halten. Und wenn es nicht mehr geht, dann hebst du deine rechte Hand, dann machen wir eine Pause.«, sagte die Frau und trug nun mit Hilfe einer Sprühflasche die Flüssigkeit auf der Vorderseite von Larissas Oberkörper auf.

Wieder nahm sie eine Pinzette und hob die nun lose Schicht auf ihrem Bauch etwas an. Mit der Schere machte sie vorsichtig einen Schnitt. Von diesem aus machte sie weitere Schnitte in das Material und entfernte dieses in etwas Handtellergroßen Stücken.
Larissa hatte die Augen geschlossen und genoss die Berührung von Herrin Johannas Hand an ihrer eigenen. Doch die Berührungen auf ihrem Bauch fühlten sich so ungewohnt und intensiv an, daß sie mehrmals laut stöhnen musste.

Die beiden Frauen arbeiteten schnell und ohne viel zu sagen. Doch alleine der Luftzug, den sie nun spürte reichte aus, um ihr einen Schauer nach dem anderen über den Körper zu jagen. Sie zuckte mehrmals heftig zusammen als sie die Hände der Frauen auf ihrer nun wieder nackten Haut spürte.
Herrin Johanna war mit dem Stuhl etwas nach oben gerollt und hielt Larissas Kopf. Sie drehte diesen in ihre Richtung und wischte ihr mit einem Tuch die Tränen aus den Augen.
Es dauerte nicht lange bis die Vorderseite ihres Oberkörpers frei lag und war wieder jedem Luftzug und jeder Berührung ausgesetzt war.
Besonders als eine der Frauen ihre Brüste berührte, stöhnte Larissa laut auf und sog scharf die Luft ein, wobei Herrin Johanna ihr jedes Mal sanft die Hand drückte um ihr zu zeigen, daß sie bei ihr war.
Als sie sich auf den Bauch legen musste, damit die beiden Frauen ihren Rücken befreien konnten, war Herrin Johanna auf die andere Seite gerollt um weiterhin ihre Hand zu halten.
Nachdem auch ihr Rücken komplett befreit war, begannen die Frauen ihren rechten Arm und anschließend ihren Kopf frei zu legen. Den Überzug auf ihren Haaren zu entfernen dauerte etwas länger, da sie ihr nicht die Haare abschneiden wollten und deshalb keine Schere verwenden konnten. Doch schließlich war auch das geschehen und sie widmeten sich ihren Ohren und ihrem Gesicht.
Als Herrin Johanna ihr die Hand auf die Wange legte und sie diese Berührung endlich wieder spüren konnte, liefen Larissa weitere Freudentränen die Wange hinab, die Johanna vorsichtig mit dem Tuch ab tupfte. Sie hörte wieder, ohne daß sie die Hörgeräte brauchte und spürte wieder. Es fühlte sich wunderbar an endlich wieder diese Berührungen spüren zu können und sie genoss jede noch so leichte Berührung, die sich anfühlte wie eine Explosion der Sinne.

Eine der Frauen beugte sich zu Johanna und sagte ihr, daß sie erst einmal eine halbe Stunde Pause machten, damit Larissa sich wieder an die Berührungen gewöhnen konnte, denn das, was nachher folgen würde, würde vermutlich noch viel intensiver werden.

Während dieser halben Stunde streichelte Johanna Larissa immer wieder am ganzen Oberkörper und rieb hier und da letzte Fetzen von dem Material von ihrer Haut.

»Es geht weiter meine Kleine.«, sagte Johanna nach einer ganzen Weile zu Larissa, die etwas weggetreten war.
Diese öffnete die Augen, schaute Johanna an und nickte.
Die Frauen pinselten nun die Rückseite ihrer Beine und ihr Hinterteil ein und entfernten dort das Material. Dann musste sie sich umdrehen und die Beine etwas spreizen.
Sie befreiten nun ihre Beine und machten sich dann am letzten Rest zu schaffen der sich noch zwischen ihren Beinen befand.
Diese Berührungen ließen Larissa heftig zusammen zucken und laut aufstöhnen.
Johanna, die damit bereits gerechnet hatte, hielt ihre Hände und küsste sie. In dem Moment in dem die Frau ihre Scham befreite, stöhnte Larissa laut auf und schrie dann ihre aufgestaute Lust, die sich durch die Berührungen nun schlagartig entlud aus sich heraus. Hätte Johanna sie nicht fest gehalten, wäre sie vermutlich von der Liege gefallen, so wand sie sich hin und her. Sie bäumte sich auf und klammerte sich an Johannas Händen fest.
Nachdem sie alleine durch diese eigentlich recht sanften Berührungen zweimal sehr heftig gekommen war, wurde ihr schwarz vor Augen.

Als sie wieder aufwachte, bemerkte sie, daß Herrin Johanna neben ihr saß und auf einem Pad las. Sie selbst war auf der Liege mit mehreren breiten Riemen festgeschnallt und konnte nur die Arme bewegen.
»Herrin?«, fragte sie mit heiserer Stimme.
Johanna legte sofort das Pad bei Seite und rollte mit dem Stuhl zu ihr. »Ist alles in Ordnung meine kleine?«
»Ja Herrin. Es geht wieder glaube ich.«, sagte Larissa leise. »Warum bin ich denn angebunden?«
»Du hast eine ganze Stunde geschlafen. Aber du hast dich im Schlaf so herumgewälzt, daß ich Angst hatte, du würdest runter fallen. Deshalb habe ich dich angebunden.«
Johanna nahm die Decke weg, mit der sie Larissa zugedeckt hatte und löste die Gurte.

Nachdem sie endlich aufgestanden war, schickte sie Larissa zum Duschen. Doch auch das ging nicht ohne daß sie die warmen Wasserstrahlen sehr erregten von statten. Obwohl die beiden Eier die sie in der letzten Woche dauernd getragen hatte, fehlten und sich diese Leere wie ein Loch in ihrem Unterleib anfühlte, war sie aufs Äußerste Erregt, als sie aus der Dusche kam und Herrin Johanna ihr half, sich abzutrocknen und ihr die Tunika reichte.
Der Stoff auf ihrer Haut fühlte sich gerade sehr ungewohnt an und reizte sie bei jeder Bewegung.
Daher fuhren sie mit der Bahn zurück nach hause.

»Ich habe dein Treffen bei Trish für heute abgesagt. Ich denke, es ist besser, wenn du dich gleich ins Bett legst. Ich habe den Beiden gesagt, daß du morgen kommst, wenn du dich wieder daran gewöhnt hast.«, sagte Johanna, während sie in der Bahn saßen.
Larissa nickte nur während sie Johannas Hand hielt.

Als sie zu Hause angekommen waren, brachte Johanna Larissa sofort ins Bett und brachte ihr etwas zu Trinken.
»Bitte Herrin, nicht gehen.«, sagte Larissa leise, als Johanna das Schlafzimmer verlassen wollte.
»Johanna schloss die Gardinen und legte sich zu Larissa ins Bett. Sie begann, sie sanft zu streicheln und zu küssen.
Larissa wand sich unter ihren Berührungen und rutsche so nah es ging zu ihr, um ihre Nähe zu spüren, die sie die ganze Woche lang vermisst hatte.

Es dauerte bis zum späten Nachmittag, bis Larissa sich wieder halbwegs daran gewöhnt hatte, Berührungen fühlen zu können. Während der ganzen Zeit sagte keine der Beiden ein Wort und sie genossen beide die Berührungen der Anderen.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von HeMaDo am 11.02.18 um 22:54 geändert
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Hallo HeMaDo,

Vielen Dank für die tolle Fortsetzung.
Freue mich jetzt schon auf das nächste Kapitel.

Gruß lycrabaer
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