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Physique
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  Faszinationen Datum:01.07.01 11:57 IP: gespeichert Moderator melden


Zuerst mal halte ich das neue Forum für ne ausgezeichnete Idee !

Und nun ein paar Gedanken in Richtung der KG-tragen-(wollenden) Männer hier auf dem BBS.

Ich habe mir in den letzten Tagen und Wochen überlegt, was *mich* an KGs interessiert. Ich bin ja nun weißgott nicht die typische (ob nun dem Männer-KH-Klischee entsprechend oder überhaupt dem Klischee von einer Top entsprechend) KH:

Wie an verschiedener Stelle angemerkt, widern mich die kampffeministischen Femdom-Ansätze à la Lori, Misato oder Patty derart an, daß sie mir KGs dauerhaft vermiesen könnten. Ich mag Männer und ihre Sexualität, ich mag *viel* Sex und den PiV und absolut nicht oral, ich sehe in autoerotischem Sex nichts Negatives, ich bin eher physis-orientiert und sadistisch als erniedrigend-dominant unterwegs und rein devote subs sind auch nicht mein Fall. Eigentlich dürfte ich mich garnicht für KGs interessieren...aber es ist ein Interesse da, und nicht mal ein Geringes.

Evtl. könnte es Einigen hier weiterhelfen, zu wissen, welche Bereiche KGs auch noch bei einer aktiven Frau ansprechen können, außer den "üblichen".

1.) Zuerst einmal ist da knallhart die sadistische Anwendung.

Ich brauche nicht lange durch die Erfahrungsberichte gehen, um zu sehen, daß KGs auch Schmerz verursachen können (eben durch die Verhinderung einer entstehenden Erektion). Und auch solch ein Schmerz sowie die damit verbundene Frustration läßt sich von einer Sadistin gewinnbringend nutzen.

Ich kann mir zB vorstellen, einem sub vor Beginn einer Session einen KG (der geeignet ist Schmerz hervorzurufen) anzulegen und die Session so zu gestalten, daß er erregt wird und erigiert/versucht zu erigieren. Ich kann mir auch vorstellen, einen sub bei etwas zuschauen zu lassen und ihm und evtl. anderen Zuschauern am entblößten KG zu zeigen, daß der "Kampf mit seiner Erregung" durch den KG ausgetragen wird und für ihn nicht angenehm ist. Auch ließen sich sicherlich Substanzen auf die Hoden und das Glied aufbringen, die allein das Tragen des KGs schmerzhaft machen. Usw., der Möglichkeiten gibt es da viele!

2. Die sexuelle Kontrolle...

...fasziniert mich sehr. Normalerweise interessieren mich die üblichen Machtstrukturen, die mehr oder weniger "künstlich" hervorgerufen oder definiert wurden oder sind, nicht so sehr.

Die einzige Machtstruktur die ich als sadistische Top nutze, ist freiwilliges Einwilligen, sich Schmerzen (zu einem bestimmten Ziel) zufügen zu lassen und dies über einen bestimmten Zeitraum. Diese Einwilligung jedoch gehört für mich zu den größten Vertrauensbeweisen zu denen ein menschliches Wesen in der Lage ist, insbesondere wenn Grenzbereiche berührt werden.

Das Vertrauen an sich ist es, das mir in diesem Punkt ganz enorme sekundäre Befriedigung verschafft. Ein Mann jedoch, der nun die gesamte Kontrolle über seine (hoffentlich starke und rege) Sexualität mir übergibt, zeigt ebenfalls ein enormes Vertrauen, das mich befriedigt, ebenso wie es mir Befriedigung verschaffen würde, wenn ich sähe, wie er sich in Ruhe und mit Genuß der Kontrolle hingäbe.

In diesem Fall ist es das Vertrauen und die Sicherheit die sich der Partner aus der Kontrollübergabe zieht, die mir Befriedigung verschaffen würden.

3. Das Mr.Spock-Syndrom

Ermangels besserer Vergleiche, habe ich mich an die Faszination erinnert, die Mr. Spock (der Vulkanier der "Enterprise", nicht der amerikanische Kinderarzt) auf mich, wie auch auf viele andere Frauen ausgeübt hat und noch ausübt, erinnert.

Es gibt da sicher noch eine Reihe weiterer, ähnlicher Figuren in der Geschichte, der Gegenwart, den Mythen und Schriftstellerei (Romeo, Tristan, Priester und Mönche, Schwule, Farinelli der kastrierte Sänger, etc.), aber die Figur Mr. Spock dürfte in neuerer Zeit der eines Trägers eines unsichtbaren KGs am nächsten kommen.

Er ist ein sog. "Unerreichbarer", und das nicht etwa, weil er tatsächlich unerreichbar wäre, sondern weil er sich dafür entschieden hat, eine starke Motivation und Lust (Emotionen und Sexualität) für eine andere Motivation und Eigenschaft (Logik und Perfektion) aufzugeben.

Dies macht ihn nachgerade unwiderstehlich für Frauen.

Es "könnte", aber es "tut nicht", und die Kraft, den Status Quo zu erhalten, geht von dem Mann selbst aus, egal wie sehr er versucht wird.

Es war schon immer so, daß besonders das Unerreichbare ganz enorm anziehend ist. Die Vorstellung, einen Mann zur Sexualität zu überzeugen, der ihr abgeschworen hat oder sie nicht ausüben kann/darf/will hat den Reiz der Eroberung und ist höchst erotisch! Und je schwieriger der "Preis" zu erringen ist, desto wertvoller wird er für diejenige, die dies tut/tun könnte bzw von ihm freiwillig die Kontrolle darüber erhält, es erreichen zu können.

Ich habe hier in den Foren sehr wenig über diesen 3. Punkt gelesen, dabei denke ich, daß gerade er für eine sehr große Anzahl von Frauen eine ganz, ganz enorme Motivation Keyholderin zu werden, sein kann!!! Die Schlüssel zu einem begehrenswerten (auch für andere) Mann zu halten, der nicht so einfach zur Schlüsselübergabe zu bewegen war und dessen Aufschluß mit Vollzug ein besonderes Ereignis ist, das hat einen ganz eigenen, sehr intensiven Reiz. Dieser wird sicherlich noch gesteigert dadurch, daß der Frau deutlich ist/gemacht wird, daß dieser Zustand nur über Selbstkasteiung und ein großes Maß persönlicher Anstrengung und Selbstaufgabe erreicht wird.

Warum wohl haben Priester, Schwule oder andere "Unerreichbare" (ob fiktiv oder echt) eine solch interessierte weibliche Gefolgschaft, deren Ansinnen darauf ausgerichtet ist, das Unerreichbare dennoch zu erreichen? Eben weil der Reiz so unglaublich stark ist! Ich halte ihn für mindestens ebenso stark, wenn nicht stärker, als die diversen Femdom-Motivationen, und ich halte ihn durchaus für positiver als jene.

Nun? Was denkt ihr?

(Diese Nachricht wurde am 01.07.01 um 11:57 von Physique geändert.)
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Sven741
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Sven0815  Sven0815  
  Re: Faszinationen Datum:01.07.01 16:49 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Physique!

Besonders der dritte Punkt hat durchaus philosophische Ansätze.

Bei meiner Partnerin und mir spielt der erstgenannte Punkt überhaupt keine Rolle, da wir beide dadurch keinerlei Lustgewinn erreichen würden.

Der zweite Punkt ist aber bei uns sehr wichtig. Hierbei bevorzugen wir aber auch die subtileren Aspekte. Es geht dabei nicht um Dehmütigung oder Beherrschung des Partners, dies ist ebenfalls nicht unsere Sache. Der intensive Umgang mit Vertrauen bringt uns beiden eine subtilere, andere Art der Befriedigung, welche den "normalen Sex" wunderbar ergänzt. Meine Partnerin findet meinen Vertrauensbeweis sehr schön und ich genieße es, mein Vertrauen in meine Partnerin zu investieren (eine sehr lohnende Investition).

Meine Partnerin mag sowohl Oralsex als auch Vaginalsex. Für einige Zeit (z.B. während ich verschlossen bin) reicht ihr die orale Befriedigung. Nach einiger Zeit möchte sie mich dann aber auch gerne wieder richtig haben. Wenn ich meine Partnerin oral befriedige, erlebe ich selber eine Art sexuelle Befriedigung, die sich natürlich nur im Kopf abspielt (da ich dann ja verschlossen bin). Hierbei ist aber für mich eine wirklich intensive Beziehung nötig. Nur ein Menschen, an dem mir sehr viel liegt, kann mir auf diese Weise eine richtige Befriedigung verschaffen. Desweiteren ist meine Partnerin sehr führsorglich was meine Gesundheit anbelangt. Sobald sie irgendwas ungewöhnliches an meinem kleinen Freund feststellt, wird der Sache genau nachgegangen. Ich weiss, sie liebt mich und würde mir nie einen Schaden zufügen. Sie genießt es wie sie mit mir spielen kann und ich ihr dies durch mein Vertrauen unbeschwehrt ermögliche.

All diese Punkte (und noch einige mehr) machen die Keuschhaltung für uns zu einen schönen Spiel. Ein Spiel, dass beiden Seiten viel Spass bringt.

Sven
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m_MP Volljährigkeit geprüft
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  Re: Faszinationen Datum:01.07.01 19:29 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Physique,

zu 1. Yep, egal ob weiblicher oder männlicher Keuschheitsgürtel, er bietet auf jeden Fall zugleich eine wunderbare Plattform für weiterführende subtile, aber auch rein schmerzorientierte Spiele. Meine Gedanken verweilen z.B. bei ( mögliche Allergien naturlich bekannt bzw. angetestet ) einem sorgsam eingearbeiteten Brennnesselbett, in das der Träger, die Trägerin verschlossen wird.... *g* ,da ich DS und SM gleichermassen liebe, fallen mir da viele schöne Dinge zu ein.

zu 2 - ein nicht unerheblicher Punkt für mich/uns, , aber hier auch ergänzt durch DS-Aspekte, die wir aus dem Spiel mit dem Keuschheitsgürtel beziehen.

zu 3 - auch für mich nachvollziehbar, und für mich auch für eine _temporäre_ Zeit im umgekehrten Ansatz vorstellbar. Eben einem Mann, der seine Sexualiät in höchten Zügen geniesst und gerne auslebt, zu einem KG zu bewegen, ihn für eine Weile derart zu dirigieren, bis ich seine Akzeptanz spüren würde ... Das könnte mich reizen eine Keyholderin zu werden ... und nur dann, wäre ich wohl auch eine gute, denn ein mir auferlegter, gewünschter KG-Schlüssel würde mich nur dazu verleiten, vorgegebenes topping from the bottom zu unterbinden. Die Einvernehmlichkeit würde gestört.

LG

miriam_MP


Es gehört zu einem der am besten gehüteten Geheimnisse, dass in jedem sadomasochistischen Verhältnis der \"Sklave\" stets der offensivere der beiden ist: Er verlangt seine Versklavung mit weitaus größerer Insistenz als der \"Herr\" seine Herrscherrolle. (E. Bornemann)

Infos zum Forum: \"Einführung - FAQ - Hilfestellung von A bis Z\"

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albert
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  Re: Faszinationen Datum:01.07.01 19:51 IP: gespeichert Moderator melden


Physique, dein dritter Punkt - Mr. Rühr-mich-nicht-an, wie ich ihn gern nenne - hat eine Erinnerung in mir geweckt.

Es ist schon ein paar Monate her, da hat mich meine Partnerin ganz unerwartet aufgeschlossen. Weder war ich besonders "brav", noch hat sie mich vorher (wie sie es sonst gern tut) vor dem Aufschliessen gefesselt. Der Witz bei der Sache war, dass sie ebenfalls einen Keuschheitsgürtel trug. nun, keinen richtigen, sondern ein Billigding aus dem Scherzartikelladen.

Meine Herausforderung war klar: ich würde Sex bekommen, wenn es mir gelingt, sie so weit zu erregen, dass sie sich selbst aufschliesst. Natürlich hätte ich auch zur Selbstbefriedigung greifen können, aber erstens wäre uns dann ein schönes Spiel entgangen, und zweitens hat man ja sportlichen Ehrgeiz.

Es war nicht einfach, aber es ist mir gelungen. Seither weiss ich, dass "Madame Rühr-mich-nicht-an" wirklich eine starke Faszination ausübt.

Albert
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Franz
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  Re: Faszinationen, 4. Möglichkeit Datum:02.07.01 07:57 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo liebe Leute,

ein vieter, nicht unwesentlicher Punkt fällt mir ein:
- die Luststeigerung des Verschlossenen wenn er aufgesperrt wird. Meiner KH gefällt gerade dieses am meisten. Die ganze sexuelle Energie, die sonst so tröpferlweise über die Tage masturbatorisch ausgelebt wird ist jetzt konzentriert und akkumuliert auf die Zeiten des abgelegten KGs. Ich kann mir vorstellen, dass dieses so manche KH sehr erfreut. Für Einsteiger vielleicht auch der leichteste Zugang.

liebe Grüsse
Franz
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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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  Re: Faszinationen - Spock Datum:02.07.01 09:40 IP: gespeichert Moderator melden


Ach, Physique!

Er ist ein sog. "Unerreichbarer", und das nicht etwa, weil er tatsächlich unerreichbar wäre, sondern weil er sich dafür entschieden hat, eine
starke Motivation und Lust (Emotionen und Sexualität) für eine andere Motivation und Eigenschaft (Logik und Perfektion) aufzugeben.

Dies macht ihn nachgerade unwiderstehlich für Frauen.


Ich muß den armen Spock hier verteidigen, gell - der konnte gar nix
dafür, der war nur die Liebesfrucht einer konfliktbeladenen Be-Ziehung und
der Auswuchs einer lustfeindlichen Er-Ziehung.

Und im übrigen hat er alle 7 Jahre oder so einen pubertären Anfall und würd
am liebsten alle Frauen bespringen.

Nur mal zur Richtigstellung... Weil schließlich, auch fiktionale Figuren haben ihren guten Ruf, gell!



Im übrigen hat das, was du sagst, natürlich sehr viel für sich. Zumindestens
ists eine geile Vorstellung, einmal selbst erobert zu werden anstatt ständig
erobern zu müssen, und es schwingt in meiner Motivation zur Keuschheit
wahrscheinlich sogar ein bißchen mit.

Aber abgesehen davon glaube ich, daß einige Männer sich einfach so fühlen,
als wären sie an den eigenen Trieb, nicht so sehr an die Frauen,
verraten und verkauft - ausgeliefert. Dagegen werden dann seit jeher
die folgenden Rezepte angewandt:

. Verteufelung der Frau
. Verteufelung des Triebs
. Kastration
. (Selbst)kasteiung

...aber dadurch ändert sich das Gefühl nicht.

Bei mir passiert grade etwas, das wie ein kleiner Schritt zu dieser Befreiung
aussieht... und ich glaube, der bewußte Genuß der dauernden Geilheit
ist etwas, was hier sehr helfen kann: den Trieb nicht zu verteufeln, aber
auch nicht bei kleinster Gelegenheit einfach auszuleben ("auszu-treiben"),
sondern in etwas anderes zu sublimieren, in Kreativität, Intellekt,
Kraft, Ausdauer, Stolz.... was auch immer.

beitlamed
(Diese Nachricht wurde am 02.07.01 um 09:40 von beitlamed geändert.)
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Physique
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  Re: Faszinationen - beitlamed Datum:02.07.01 11:25 IP: gespeichert Moderator melden


Aaaaaaaaaaalso -- tief Luft geholt....



Du weißt schon was für eine Diskussion du da gerade lostrittst, gelle? Diese Frage beschäftigte Generationen von vor allem weiblichen Trekkies aufs Intensivste! Und ich oute mich hiermit als Trekkie . Aber ich will mal nicht so sein, und gehe nicht ins letzte Detail *gg*, sondern merke nur an, daß Spock ein halber Vulkanier *und* ein halber Mensch ist, und es sehr wohl in einer Reihe der Originalfolgen demonstriert wurde, daß er "kann", wenn er -- absichtlich oder unabsichtlich -- seine emotionale Selbstbeherrschung ablegt, ähnlich einem, ahemm, Elefantenbullen, der zwar fruchtbarer und für die Weibchen akzeptabler in der Brunft ist, aber auch außerhalb der Brunft begatten kann. Pon-Farr ist ja eine Entwicklung, die bei den Vulkaniern erst mit Einführung der logischen Prinzipienwelt auftrat, die die Romulaner als genetisch 100%ige Abkömmlinge jedoch nicht kennen.




Zitat

Aber abgesehen davon glaube ich, daß einige Männer sich einfach so fühlen, als wären sie an den eigenen Trieb, nicht so sehr an die Frauen, verraten und verkauft - ausgeliefert.


Ich frage mich ja immer noch, warum ein starker sexueller Trieb so negativ gesehen wird bzw. werden kann, auch von Männern.

Ich meine, wer sieht zB schon den ebenso übermächtigen Trieb Nahrung zu sich zu nehmen negativ? Vom instinktuellen und vom körperlichen Niveau her, liegt der Trieb Sex zu haben auf einer ähnlich existentiellen Stufe, wie der, täglich Nahrung zu sich zu nehmen.

Beim Essen hält sich die Gesellschaft ja weitgehend heraus oder tat dies bisher (Anfänge sind neuerdings ja vorhanden). Bis auf die hierzulande bekannte Regel Freitags doch büdde Fisch zu essen, hat sich die Kirche wenig eingemischt. Und erst unsere neuen Körperideale, die ganz einfach nicht den Realitäten der Gene entsprechen, die in unseren Breiten der Mehrheit der Bevölkerung überlassen wurden, bekommen wir Probleme mit dem Essen.

Dennoch ist es für die große Mehrheit der Bevölkerung immer noch selbstverständlich jeden Tag soviel zu essen, bis man nicht mehr hungrig ist. Und beim Essen ist es ziemlich genauso, wie beim Sex: erst wenn man gesättigt ist läßt der Trieb nach. Beim einen reicht ein Salat, beim anderen brauchts ne Schweinshaxe...

Warum eigentlich diese Verteufelung von Sex?
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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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  Re: Faszinationen Datum:02.07.01 14:09 IP: gespeichert Moderator melden


Aaaaaaaaaaalso -- tief Luft geholt....

Vorsicht gell - nicht aufs Ausatmen vergessen... *g*

Du weißt schon was für eine Diskussion du da gerade lostrittst, gelle?

JaJaJa!!!! Sie ist mir allemal lieber als so manche
hitzige Debatte, die dann in persönliche Beleidungen
ausartet.


Aber ich will mal nicht so sein, und gehe nicht ins letzte Detail *gg*, sondern merke nur an, daß Spock ein halber Vulkanier *und* ein halber Mensch ist, und es sehr wohl in einer Reihe der Originalfolgen demonstriert wurde, daß er "kann", wenn er -- absichtlich oder unabsichtlich -- seine emotionale Selbstbeherrschung ablegt...

Meistens unabsichtlich. Er wär gern ein "echter"
Vulkanier, ich glaub er hat sich nie von seiner Erziehung emanzipiert... sympathisch ist er uns wohl allen aber grad da, wo er mal die Beherrschung verliert. Darauf wollten die ja hinaus, die diversen Roddenberries, daß Emotion halt
unausrottbar zum Menschsein gehört. Aber wir
vermischen da grade Emotion und Trieb irgendwie.

Ich frage mich ja immer noch, warum ein starker sexueller Trieb so negativ gesehen wird bzw. werden kann, auch von Männern.

Weil er nicht vom Willen beherrscht werden kann und damit eine potentielle Schwäche darstellt - überleg mal die klassischen triebfeindlichen Darstellungen:

Helena - das Begehren eines Einzelnen treibt zwei Staaten in einen (20, glaub ich) jahrelangen Krieg.

Lilith - die die Weisen nachts heimsucht und von der geistlichen Beschäftigung abbringen will - auch nichts anderes als diese Angst vor der eigenen Schwäche.

Nicht zu vergessen, es könnte ja jemandem "ein Kind angehängt werden",
man(n) könnte "einer Frau verfallen", abhängig werden...

Der Mythos, Männer wären ja sooo den Trieben verfallen, spielt da auch ganz brav hinein und wird sowohl von den erzkonservativen Fundis als auch von so mancher Feministin immer wieder gern ausm Kastl gemottet. (DAAA könnt ich emotional werden... grrrr *g*)

Ich denke, es gibt genügend Gründe, dem eigenen Triebleben mit einem kleinen bißchen Mißtrauen gegenüberzustehen, und nur weil wir heute so schrecklich aufgeklärt sind, daß wir uns nicht mehr zuzugeben trauen, daß wir Angst haben, heißt das noch lange nicht, daß alle diese Gründe völlig absurd sind. JA, eine Frau kann mich ausnützen, weil ich sexuell ausgehungert bin; JA, mein Trieb kann mich unvorsichtig werden lassen; JA, ich kann dazu gebracht werden, Unmengen von Geld auszugeben, um attraktiver zu werden

etc etc.

Ich meine, wer sieht zB schon den ebenso übermächtigen Trieb Nahrung zu sich zu nehmen negativ? Vom instinktuellen und vom körperlichen Niveau her, liegt der Trieb Sex zu haben auf einer ähnlich existentiellen Stufe, wie der, täglich Nahrung zu sich zu nehmen.

Aber Nahrung ist in Mitteleuropa i.A. keine Mangelware (ich weiß schon daß es arme Leute
gibt, und ich bin nicht zynisch genug zu sagen sie wären selbst schuld).


Beim Essen hält sich die Gesellschaft ja weitgehend heraus oder tat dies bisher (Anfänge sind neuerdings ja vorhanden).


Meinst wirklich? Es gibt ausgehungerte Teenies, Bulimie,
unglaubliche Mengen an verschiedenen Kuren
gegen Übergewicht... und das alles ist witzigerweis
an das obige gekoppelt, nämlich an die sexuelle
Attraktivität. Das Übermaß des einen und das Fehlen
des andern werden zu Gold in den Händen
der Geschäftsleute.

Warum eigentlich diese Verteufelung von Sex?

Wir werden noch länger drüber reden, vermut ich. Endgültig klären werden wirs nicht. Aber meine Grundbehauptung ist: Sex ist Mangelware und kann deshalb benutzt werden, um Leute zu gängeln.

bL
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  Re: Faszinationen Datum:21.07.01 13:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hi beitlamed,

Zitat

vermischen da grade Emotion und Trieb irgendwie


Nö, ich sprach von schierer Biologie . Rein biologisch gesehen gibt es für Spock als Halbvulkanier keine Veranlassung, sich einer Brunft unterwerfen zu müssen. Er tut es freiwillig und das ist der Knackpunkt.

Zitat

Weil er nicht vom Willen beherrscht werden kann und damit eine potentielle Schwäche darstellt


Betrachtest du es demnach auch als potentielle Schwäche, daß du nicht so ohne Weiteres aufhören kannst, zu atmen?

Warum sollte ein Instinkt immer gleich als Schwäche ausgelegt werden? Und beherrschbar ist er für die Meisten durchaus, immerhin sind unsere Straßen nicht restlos überrannt von vergewaltigenden Männern oder Frauen.

Was die Fälle Helena, Lilith und Co. betrifft, für jeden dieser Fälle gibt es Hunderte und Tausende, in denen es nicht so abläuft, bzw. ablief.

Es gab und gibt genügend Künstler und Denker, die Sexualität als Positivum für ihr Schaffen nutzen und es gab und gibt Gesellschaftsstrukturen, die verhindern, daß Geschlechtspartner als Besitz angesehen werden (müssen) und deshalb zum Kampf um die "Ressource" führen. Letztlich trieb dies den jeweiligen Kämpfer an, nicht Sexualität an sich.

Zitat

JA, eine Frau kann mich ausnützen, weil ich sexuell ausgehungert bin; JA, mein Trieb kann mich unvorsichtig werden lassen; JA, ich kann dazu gebracht werden, Unmengen von Geld auszugeben, um attraktiver zu werden


Hierbei verstehe ich überhaupt nicht, warum diese Möglichkeiten in dem Resultat gipfeln sollen, der Sexualität an sich zu mißtrauen, statt in der Maßnahme, sich einen gesunden Menschenverstand zuzulegen.

Ich könnte mich auch zu Tode fressen (viele tun es), aber das hindert mich doch nicht daran, den Drang zur Nahrungsaufnahme als etwas Positives (weil Lebenserhaltendes) zu sehen.

Das alles ist mir zu schwarz/weiß gemalt.

Zitat

Aber Nahrung ist in Mitteleuropa i.A. keine Mangelware


Sexualität ist auch keine Mangelware.

Zitat

Meinst wirklich? Es gibt ausgehungerte Teenies, Bulimie, ...


Ich erwähnte ja selbst bereits, daß sie es neuerdings tut. Und das über künstlich produzierte Ideale. Solange sich Kulturen weitgehend aus Grundinstinkten heraushalten, gibts damit eher weniger als mehr Probleme.

Zitat

meine Grundbehauptung ist: Sex ist Mangelware


Dem kann ich wiegesagt nicht zustimmen. Sex ist an jeder Ecke zu haben, und ggfs. auch mit sich selbst betreibbar. Komischerweise haben die meisten Säugetiere überhaupt kein kulturelles Problem mit Autoerotik (die sie sehr wohl betreiben).
(Diese Nachricht wurde am 21.07.01 um 13:46 von Physique geändert.)
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