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Holla1
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  KG Solo Datum:20.12.12 21:39 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen,

ich frag mich gerade was den Unterschied zwischen Selfbondage und Selbst-KH ausmacht. Ich muss aber ein bisschen ausholen um die Frage klar zu machen.

Selfbondage find ich irgendwie nett, es fehlt mir aber der eigentliche Kick und ich befrei mich nach ein paar Minuten meist wieder. Ich weiß es gibt verschiedene mehr oder weniger wirksame Hindernisse aber Eiswürfel und Co arten bei mir eher zum Warten auf Godot denn zur Steigerung des Spaßfaktors aus.

Bei der eigenen Keuschhaltung nimmt doch die Lust mit der Dauer dagegen zu. Oder um zur Frage zurück zu kommen: Geht es nur mir so, oder wird die eigene Keuschhaltung mit zunehmender Dauer geiler, während die Selbstfesselung mit der Zeit eher langweilig wird?
Manchmal ist mein Kopf so voller Leere, dass man hunderte Bögen Papier damit vollschreiben könnte. Aber da ist überall schon nichts drauf.
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stiller172
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  RE: KG Solo Datum:21.12.12 16:33 IP: gespeichert Moderator melden


@ Holla 1 Die Antwort auf Deine Frage

"...wird die eigene Keuschhaltung mit zunehmender Dauer geiler, während die Selbstfesselung mit der Zeit eher langweilig wird?..."

fällt mir nicht schwer. Sebstbondage ist im Grunde genommen jederzeit reversibel, und vielleicht ist es das Bewusstsein, dass dem so ist, was diese in einem Leerlauf enden lässt.

Sich einzuschliessen hingegen und den Schlüssel entweder einer Partner(in) oder der Post anzuvertrauen, oder auch ihn irgendwo zu deponieren, wo er nicht sofort wieder zur Verfügung stehen wird, ist ein Vorgang, der sich nicht einfach so wieder rückgängig machen lässt. Ganz im Gegenteil, man(n) wird mit zunehmender Dauer des Einschluss und wegen der nicht Verfügbarkeit des Objekts unserer Begierde immer geiler, hilfloser und frustrierter; besonders dann wenn wegen mangelnder Möglichkeit sich zu "entspannen", das eigene oder fremdbewirkte Kopfkino uns erst Recht bewusst werden lässt, wie qualvoll es ist, nicht einfach ohne Hindernis über sein Lieblingsstück verfügen zu können.

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  RE: KG Solo Datum:12.01.13 00:27 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Holla!

Ich finde, es hängt auch sehr von der Art der Fesslung ab. So ein Paar Handschellen für den gemütlichen Fernseh-Abend ... da verfangen sich die Handgelenke fast von allein. Klar ist das weit entfernt von Hilflosigkeit, wenn man sich noch selbst bei den Chips bedienen kann.

Aber darin sehe ich die entscheidende Parallele zum KG. Trotz Verschluss bin ich immer noch in der Lage vieles zu machen. Bloß drängt sich immer wieder die Fessel ins Bewusstsein und gibt über Stunden hinweg einen erotischen Reiz, der das Ganze wie eine lange Session wirken lässt.

Einen richtigen Aufstand mit ausgetüffteltem Release-Mechanismus und super aufwändiger Fesslung, die nach spätestens 5 Minuten an den Gelenken und oder den Nerven zehrt mache ich selten oder ich würde fast sagen gar nicht mehr. Übertragen auf den KG ist das das Voll-Programm aus Spikes und Tabasco in der Röhre, mit Dildo im Hintereingang und alle Schlüssel außer Reichweite im Schließfach auf der Bank. Dazu noch den Keuschheits-BH oh und natürlich das fernbediente Vibro-Ei mit Stromstößen bei Anrufen auf dem Handy und einer Anzeige in der Zeitung, dass man nen neuen Kühlschrank zu verschenken hat ... mit eben dieser Handy-Nummer. Wie oft machst Du das?

LG
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  RE: KG Solo Datum:12.01.13 09:37 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Ihrs


Zitat

wenn man sich noch selbst bei den Chips bedienen kann.


Nun wenn die Hände auf dem Rücken gesfesselt sind wirds schwierig.

Bei einer Selbstfesslung wär der Einbau einer Sicherung von Vorteil. Die Fesselung sollte auch in nützlicher Frist wieder lösbar sein. Herzklopfen dabei ist die eine Sache, Panik ne andere.

Gruss siro
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Holla1
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  RE: KG Solo Datum:12.01.13 11:57 IP: gespeichert Moderator melden


Naja ich spiele schon ab und an. Habe dabei aber immer das entscheidende Teil in Griffnähe. Auf Schlüssel im Eisfach verzichte ich aus den genannten Gründen. Daher auch meine Frage. Bei einem KG stelle ich mir eben vor, dass der Reiz mit der Zeit zunimmt, während das Selfbondage eher langweilig wird, wenn niemand da ist, der es ausnutzt.

Oder ist das eher Kopfkino? Nervt der KG auch zunehmend, wenn der Schlüssel nicht in der Nähe ist und keine Spielpartnerin die weiß wie man den Lustfrust steigert?
Manchmal ist mein Kopf so voller Leere, dass man hunderte Bögen Papier damit vollschreiben könnte. Aber da ist überall schon nichts drauf.
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  RE: KG Solo Datum:12.01.13 15:11 IP: gespeichert Moderator melden


Moin!

Der Reiz der Schlüsselgewalt besteht eindeutig darin, dass diese Gewalt auch ausgeübt wird. Abschließen und Schlüssel wegschmeißen ist langweilig. Es soll damit gespielt werden. Zunächst in Gedanken "was wäre wenn?" und dann real ... immer wieder das gleiche (Ver-)Steckspiel der Geschlechter: Schlüssel rein ins Loch oder doch nicht?!?

Der Gegenstand Keuschheitsgürtel für sich allein ist ein mächtiger Fetischreiz, ähnlich wie ihn manche Sammler auch von Handschellen ableiten können. Glänzender Edelstahl, zunächst kühl, dann irgendwann Körper warm, Runde anatomische Formen, Fremdbestimmung, ... Aber im Laufe der Zeit verblasst es, wenn niemand mitspielt. Immer nur allein mit dem eigenen Kopfkino auf immer den gleichen ausgetretenen Gedankenpfaden. Ja, da kann schon mal Langeweile aufkommen. Ich erlebe den Fetisch in Wellen von fast nicht vorhanden bis hin zu übermächtiger Intensität, meist mit einer Frequenz von einigen Wochen bis wenigen Monaten.

Den Unterschied zwischen Neurotikern bzw. Zwangskranken und Fetischisten würde ich darin sehen, dass immer noch irgendwann das Korrektiv einsetzt zu hinterfragen, warum man sich gewisse Dinge antut und ob denn jetzt nicht langsam mal gut ist. Wer wirklich krank ist, der würde in die Bondage-Welt übertragen trotz Langeweile und offensichtlichem Schaden für sich in der Fesslung verharren. Für diese Kranken manifestiert sich ein körperlicher Ekel oder bei anderen führt das wiederholte ständige Händewaschen zu blutigen Händen - Schmerzhaft, aber sie können nicht anders und führen die Zwangshaltung immer wieder aus. Wenn es bei den BDSMlern schmerzhaft wird, dann hoffentlich wohldosiert und SSC. Jedenfalls wechselt es von allein zurück in einen "normalen" Modus. Damit entfällt der Leidensdruck, tatsächlich hilflos zu sein. Es ist ja immer nur eine Hilflosigkeit auf Zeit.

Die treibende Kraft ist die sexuelle Erregung. Davon können Menschen aber scheinbar nur endlich viel aufnehmen, bevor eine Übersättigung eintritt. Mit dem Orgasmus baut sich die Erregung meist schnell ab. Drum ist es so überaus effektiv, die Erregung zu steigern, wenn der Orgasmus hinausgezögert wird. Das ist die natürliche Funktion des KG, kann aber durchaus auch eine willkommene (Neben-?)Wirkung von Bondage sein.

LG
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