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10.01.24 21:05
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 Autor Eintrag
Neuschreiber63
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  RE: Auswanderin unter Kontrolle Datum:07.04.24 18:41 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Nun ist Klara also entjungfert. Sicher nicht so wie es sich Klara gewünscht hätte. Schließlich hat sie als Sklavin dort kein Mitspracherecht. Trotzdem möchte Ich ihr gratulieren wurde sie doch nicht wie eine Sklavin sondern eher wie eine Freundin behandelt.


@Windelmeister

Nein, sicher war dieses Kapitel nicht Claras größter Wunsch. Allerdings war/ist das Leben nicht immer ein Wunschkonzert. Insbesondere nicht für eine Sklavin. Und letztlich lief ja die ganze Geschichte seit dem Überfall vor der afrikanischen Küste auf diesen Abend hinaus. Letztlich waren Abende wie dieser einer der Gründe, warum Piraten Schiffe und Dörfer überfallen haben (sowohl in dieser Geschichte als auch tausende Male in der Realität…).

Ich will ja eine halbwegs realistische Geschichte erzählen und leider lief es vermutlich für tausende oder Millionen Sklavinnen dann tatsächlich darauf hinaus, dass sie mit ihrem neuen Besitzer im Bett gelandet sind. Ohne Mitspracherecht, natürlich. In meiner Vorstellung ist es dann in der Realität in den meisten Fällen so abgelaufen wie ich es zu erzählen versuche - die Sklavin hat sich weder groß gewehrt und sicher auch nicht gefreut, sondern ihr Schicksal „geduldet“ (in so mancher archaischen Gesellschaft ist das bei der Eheanbahnung heute wohl immer noch so ähnlich…). So jedenfalls meine Vermutung, ich kann mich aber natürlich auch täuschen, war ja nicht dabei.

Allerdings ist diese Geschichte trotzdem bewusst auch einen kleinen Tick positiver als die Realität. „Wie eine Freundin“ hätte man vor 300 Jahren wohl nicht gesagt, voreheliche Liebschaften waren damals wohl eher selten. Aber dass sie für eine Sklavin außergewöhnlich gut behandelt wird, stimmt schon.

Ich erzähle die Geschichte ja aus Sicht unserer etwas naiven und unerfahrenen Clara. Der aufmerksame Leser hat aber sicherlich längst mitbekommen, was tatsächlich passiert ist - nämlich dass Muhamet sich Hals über Kopf in unsere Clara verliebt hat, als er sie das erste Mal auf dem Podest gesehen hat…

Das hat Clara aber vermutlich noch nicht so ganz verstanden, auch wenn sie vielleicht fühlt, dass Muhamet sie mag. Aber dass sie allein mit Hausarbeit ihren Kaufpreis nicht wieder reinarbeiten kann, das hat sie schon richtig erfasst. Das war aber auch nicht der Hauptgrund, warum Muhamet sie gekauft hat… Vermutlich wird es aber noch etwas dauern, bis sie das ganz versteht.

Dass Muhamet so in seine neue Sklavin verschossen ist, heißt aber natürlich nicht, dass er sie sofort freilassen würde, nachdem er für sie ein kleines Vermögen ausgegeben hat. Das wäre doch sehr unrealistisch und wir sind hier nicht bei den Märchen von Walt Disney… Nein, sicherlich wird der Gegensatz zwischen seiner Verliebtheit und dem Statusunterschied es für die beiden noch etwas schwierig machen, ihr gemeinsames Glück zu finden …

(sorry, wenn ich mal wieder etwas ausschweifend geworden bin ...)



[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 08.04.24 um 20:42 geändert
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Neuschreiber63
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  Auswanderin unter Kontrolle Datum:10.04.24 20:29 IP: gespeichert Moderator melden


28. Der erste Morgen als seine Sklavin


So wachte ich am nächsten Morgen nicht mehr auf einer Strohmatte in der Gefängniszelle auf dem Schiff eines Sklavenhändlers auf, sondern in einem bequemen Bett. Neben meinem neuen Besitzer, Muhamet.

Nach meiner Freiheit hatte ich gestern nunmehr auch meine Jungfräulichkeit verloren.

Den roten Punkt, den mir die junge Frau im Badehaus gestern abgeschminkt hatte, würde ich nie mehr tragen können oder müssen.

Erneut dachte ich mit einer gewissen Traurigkeit daran, dass ich meine Unschuld lieber für einen lieben Ehemann aufgehoben hätte, der mich zum Traualtar geführt hätte.

Aber dafür war es nun zu spät. Eine Wahl hatte ich gestern allerdings auch nicht gehabt. Ich war ja nun eine Sklavin. Und ob mich jemals ein Mann zum Traualtar führen würde, war doch sehr ungewiss. Welcher Mann würde schon eine mittellose Sklavin heiraten?

Würde es vielleicht doch dieser hübsche junge Mann neben mir tun, eines Tages?

Das wäre dann wirklich ein Märchen aus 1001er Nacht, ein Märchen, das sich für eine Sklavin vermutlich nur sehr selten erfüllte.

Aber träumen durfte ich natürlich davon, was blieb mir auch anderes übrig.

Meine Traurigkeit blieb allerdings.


Wie ich so nachdachte, erwachte auch Muhamet. Er war nicht traurig. Im Gegenteil, er strahlte wieder übers ganze Gesicht, als er mich erblickte. Er begrüßte mich mit einem arabischen „Guten Morgen“ und noch etwas, das ich nicht verstand. Vielleicht ein schöner Kosename für mich? Obwohl ich es nicht verstand, hörte es sich aus seinem Mund schön an.

Trotz meiner Traurigkeit konnte ich nicht anders, als den Gruß zu erwidern und ebenfalls zu lächeln. Vermutlich wurde ich auch wieder etwas rot dabei.

Ich mochte sein Lächeln, es war irgendwie ehrlich. Trotz der Tatsache, dass ich seine Sklavin, sein Besitz war, sah er mich wie einen Menschen, nicht wie eine Kuh an.

Wie ein Mann wohl eine Frau ansieht, wenn er verliebt ist.

Ein seltsamer Gedanke. War er das wirklich? Verliebt in seine Sklavin, in seinen Besitz? In mich? So wie ein Ehemann in seine Ehefrau verliebt ist?

Ich wusste es nicht. Was wusste ich schon von der Liebe?

Nichts.

Die Liebe war für mich bisher nicht mehr als ein Traum gewesen. Und seit meiner Versklavung vor der Ostküste Afrikas sogar ein unerfüllbarer Traum.

Oder etwa doch nicht?

Ob verliebt oder nicht, glücklich war Muhamet auf jeden Fall, das war nicht zu übersehen. Glücklich, dass ich ihm gehörte. Glücklich, dass ich hier war.


Meine eigenen Gefühle spielten verrückt. Ich war immer noch traurig. Und doch gleichzeitig irgendwie ebenfalls glücklich, dass ich hier war.


Muhamet ergriff mich an der Hüfte und zog mich zärtlich zu sich. Er küsste und streichelte mich. Irgendwie fühlte sich dies wieder gut an. Ja, ich genoss es, wie er mich berührte. Aus irgendeinem seltsamen Grund hoffte ich sogar, dass er mich nie mehr wieder loslassen würde, dass ich einfach für immer hier bei ihm bleiben könnte.

Vielleicht meinte es das Schicksal doch gut mit mir, dass ich hier gelandet war? Vielleicht würden sich meine Träume doch eines Tages erfüllen?


Ich war hin- und hergerissen, zwischen meiner Traurigkeit, nie ein normales Familienleben führen zu können, den Zärtlichkeiten, welche meiner gepeinigten Seele schmeichelten, und der leisen, ganz leisen Hoffnung, dass Muhamet vielleicht doch eines Tages mein Prinz aus 1001er Nacht sein würde, mich aus meinem Sklavenstatus entlassen und vielleicht sogar irgendwann heiraten würde…





[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 17.04.24 um 20:57 geändert
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Neuschreiber63
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  Auswanderin unter Kontrolle Datum:17.04.24 20:55 IP: gespeichert Moderator melden



29. Die letzte Erinnerung an das alte Leben


Da lag ich also nun in diesem Bett, in einem fernen, fremden Land namens Oman, irgendwo in Arabien.

So wie es aussah, war meine Reise beendet, war ich am „Ziel“ angekommen. Allerdings einem ganz anderen Ziel, als ich sein wollte. Ich war nicht in Ostindien angekommen, um dort ein neues, besseres Leben zu beginnen. Ich war nun in Arabien, wohin man mich als Sklavin verkauft hatte.


An den hübschen jungen Mann, der neben mir lag und dessen Sklavin ich seit gestern war. Mein neuer Besitzer schien durchaus Gefallen an mir zu haben, er streichelte und küsste mich.

Auch wenn ich nicht seine Frau, sondern seine Sklavin war, so genoss ich diese Berührungen dennoch. Irgendwie fühlte ich mich doch wohl hier, in irgendeiner Weise geborgen. Nach all den schrecklichen Wochen auf See und insbesondere den zwei schrecklichen Tagen in Sansibar und gestern hier in Al Kharsun, an welchen ich zweimal wie eine Kuh verkauft worden war, tat diese Geborgenheit meiner Seele gut. Selbst wenn es eine Geborgenheit als Sklavin war.

Falls Muhamet wirklich in mich verliebt war, würde er mich vermutlich weiterhin gut behandeln. Dies waren doch schon einmal schöne Aussichten, zumindest verglichen mit all den Befürchtungen, welche mich in den letzten Wochen geplagt hatten. Ich hatte ja inzwischen auch schon oft genug gesehen, wie schrecklich andere Sklavinnen und Sklaven behandelt wurden, wie sie mit Peitschen und Stöcken geschlagen wurden. Dies war mir bisher erspart geblieben. Herr El Haji hatte mir ja auch gestern gesagt, dass er das Gefühl habe, dass Muhamet mich mögen würde und er mich gut behandeln würde, wenn ich ihm gehorsam wäre. Vielleicht hatte er ja recht gehabt?


Momentan wurde ich jedenfalls wirklich gut behandelt, Muhamet war wieder sehr zärtlich zu mir. Schüchtern versuchte ich, seine Küsse zu erwidern. Ich hatte noch nie einen Mann geküsst, aber eigentlich war das gar nicht so schwer. Und in gewisser Weise war es sogar schön.

Ich hatte das Gefühl, dass dies auch Muhamet gefiel.

Vielleicht bereute er es ja doch nicht, dass er mich gestern für viel zu viel Geld gekauft hatte?
Für den Preis, den er gestern für mich bezahlt hatte, hätte er vermutlich zwei oder drei hübsche und fleißige Afrikanerinnen bekommen.

Momentan schien er sich aber nicht über seine Fehlinvestition zu ärgern, ganz im Gegenteil.
So wie es aussah, wollte Muhamet mich auch nicht zum Sklavenmarkt zurückbringen. Der Horror, ein drittes Mal verkauft zu werden, würde mir wohl erspart bleiben. Zumindest vorerst.

Vermutlich war das ein furchtbar naiver Gedanke, aber ich stellte mir vor, dass seine Umarmung bedeuten würde, dass er mich nun für immer behalten und beschützen würde, vor der ganzen grausamen Welt da draußen, in der mich so viele Leute wie ein Stück Vieh behandelt hatten. Dass er mich beschützen würde, damit ich solch schreckliche Tage wie gestern nie mehr erleben müsste. Vielleicht war sogar das Metallband um meinen Hals ein Zeichen, dass ich unter seinem Schutz stand?

Ich war immer noch so furchtbar naiv. Aber zumindest nicht mehr so traurig wie gestern oder wie vorhin, nachdem ich aufgewacht war.

Jedenfalls umarmte Muhamet mich und ich konnte wieder seinen wohlgeformten Körper fühlen. Mein neuer Besitzer war wirklich ein attraktiver junger Mann.


Irgendwann wollte Muhamet auch wieder in mein Innerstes und ich ließ ihn gewähren.

Es tat auch nicht mehr so weh wie gestern Abend, vermutlich würde ich mich daran gewöhnen.

Ein seltsames Gefühl war es dennoch, ihn in mir zu spüren. Deutlicher konnte ich vermutlich nicht fühlen, dass ich ihm gehörte.

Dass ich gleichzeitig auch immer noch mein Sklavinnenhalsband mit seinem Namen trug, verstärkte dieses Gefühl vermutlich noch.

Wiederum spielten meine Gefühle verrückt. Ich wollte frei sein und niemandem gehören. Und war doch gleichzeitig froh, Muhamet zu gehören und nicht jemand anderem, zum Beispiel dem älteren Geschäftsmann, der gestern Catharina mitgenommen hatte.

Und wenn Muhamet mich vor all dem Unbill dort draußen in diesem fremden Land beschützen würde, wäre ich vielleicht sogar gerne seine Sklavin, auch mit meinem Körper.


Die harte Wahrheit war jedoch auch, dass es eigentlich keine Rolle spielte, ob ich gerne seine Sklavin war und ob ich ihm gerne meinen Körper hingab. Muhamet hatte mich gestern nicht gefragt, ob ich meinen Körper und mein Innerstes mit ihm teilen wollte, und fragte mich auch heute nicht. Das stand ganz offensichtlich nicht zur Disposition.

Aber so war es sicherlich einfacher und angenehmer, für ihn und auch für mich.


Auch danach war Muhamet noch eine ganze Weile zärtlich zu mir, sodass es ziemlich spät wurde, bis wir letztlich aufstanden.

Die Sonne stand bereits am Himmel und es war schon ziemlich warm geworden.

Die Hitze kannte ich bereits von gestern, aber heute würde mich wohl niemand zu einem Sklavenmarkt führen, dies waren doch schon einmal schöne Aussichten für den heutigen Tag. Vermutlich würde dieser nicht so schrecklich werden wie der gestrige.


Muhamet bedeutete mir, dass ich mir mein Kleid anziehen und in die Küche gehen sollte. So viel verstand ich bereits.

Er hatte auch noch eine kleine Überraschung für mich:

Er öffnete die Schublade seiner Kommode, holte daraus mein Kettchen mit dem Elfenbeinamulett hervor, welches mir Herr El Haji gestern auf dem Podest abgenommen hatte, und gab es mir zurück. Ich hatte dieses schon vermisst, aber ich hatte mich gestern nicht getraut, Muhamet danach zu fragen.

Ob er wusste, was dieses wertlose Kettchen für mich bedeutete? Vermutlich nicht. Für ihn war es vermutlich nur ein winziges Stückchen Elfenbein, das mit Sicherheit nur Bruchteile von dem gekostet hatte, was er gestern für das silberne Band um meinen Hals ausgegeben hatte. Aber für mich war dieses Kettchen abgesehen von meinem alten Kleid und einem Paar abgetragener Schuhe das letzte, das mich an mein altes Leben erinnerte. Damals, als ich noch mit meiner Familie zusammen und frei war. Dieses Leben war Vergangenheit, ebenso wie vermutlich der Elefant, dem der Stoßzahn einmal gehört hatte. Etwas melancholisch wurde ich doch bei dem Gedanken.

Dennoch war ich sehr glücklich, dass er mir mein Kettchen zurückgab und bedankte mich mit einer Träne in den Augen bei Muhamet. Genauso gut hätte er dieses wegwerfen und damit eine der letzten Erinnerungen an mein altes Leben tilgen können.

Muhamet war wohl auch mein schüchternes Strahlen nicht entgangen, als ich mein Kettchen wieder zurückhatte. Es machte auch fast den Anschein, dass er sich mit mir freute, denn er strahlte ebenfalls.

Vermutlich erröte ich wieder ein wenig. Und vermutlich erröte ich noch mehr, als er mir noch einen Kuss gab, bevor ich ging.


Nun trug ich wieder zwei Dinge um den Hals, das kleine Kettchen als Erinnerung an mein altes, vergangenes Leben – und das große, silberglänzende Halsband aus Metall als Symbol für mein neues Leben als Muhamets Sklavin.



In der Küche traf ich wieder Zuri.

Sie trug heute ein anderes Kleid, aber wieder, bzw. immer noch das gleiche silberne Halsband mit den arabischen Schriftzeichen. So wie ich auch, ablegen konnten wir dieses ja nicht.

Wir begrüßten uns gegenseitig mit einem arabischen „Guten Morgen“. Eine kleine freundliche Konversation unter Sklavinnen, welche die Sprache der jeweils anderen nicht sprachen. Ich hatte aber keine Zweifel, dass wir uns schon bald mehr unterhalten konnten. In der Sprache eines dritten Landes, in das wir wohl beide nicht gewollt hatten, aber für uns beide nun zwangsweise die neue Heimat war – Arabisch.

Zuri hatte mein Halskettchen anscheinend sofort bemerkt und sagte etwas wie „sehr schön“.

Vielleicht erinnerte sie das Halskettchen an ihre Heimat, Afrika? Eine kleine Erinnerung auch an ihr altes Leben, an eine Zeit, die ebenso unwiderruflich vergangen war wie mein altes Leben oder das Leben des Elefanten? Gut möglich. Daran hatte ich gar nicht gedacht, als ich mir das Kettchen zuvor angelegt hatte.

Wie ich auch sonst in Kapstadt beim Kauf des Kettchens nie im Leben daran gedacht hätte, eines Tages gemeinsam mit einer Afrikanerin als Sklavin in einer Küche irgendwo in Arabien zu stehen. Aber genau dort war ich nun. Die Wege des Herrn sind manchmal unergründlich.


Zuri ließ sich nichts weiter anmerken, ob das Elfenbeinamulett sie an ihre Heimat, an ihr altes Leben erinnerte, sie sagte auch nichts weiter dazu. Das wäre wohl auch sinnlos gewesen, ich hätte es eh nicht verstanden. Mich hätte aber schon interessiert, wie lange sie schon hier in Arabien war. War sie damals, als sie als Sklavin hierhergebracht worden war, genauso jung wie ich gewesen? Oder vielleicht noch jünger? Was hatte sie auf dem Weg hierher erdulden müssen? Wie oft war sie verkauft worden, bevor sie hier gelandet war?

Eines Tages, wenn ich besser arabisch sprach, würde ich sie fragen.



Zuri hatte bereits Kaffee gekocht und einen großen Teil des Frühstücks zubereitet.

Ich hatte ein etwas schlechtes Gewissen. Während ich im Bett gelegen war, hatte Zuri die ganze Arbeit alleine machen müssen. So hatte sie sich die Hilfe durch eine Mit-Sklavin vermutlich nicht vorgestellt.

Allerdings war es auch nicht meine Idee gewesen, die ganze Nacht und den halben Morgen bei Muhamet zu verbringen.

Ob Zuri wusste, warum ich erst jetzt kam? Dass ich nicht mehr dieselbe war wie gestern Abend, als wir uns verabschiedet hatten?

Vermutlich konnte sie es sich schon denken, sie sagte aber nichts dazu.


Viel gab es auch nicht mehr vorzubereiten, wie gesagt hatte Zuri schon das meiste erledigt.

Zumindest konnte ich ihr helfen, die Sachen zu servieren.


Wie bereits gestern Abend saß Familie Chersoni wieder gemeinsam am Tisch. Auch Muhamet war bereits gekommen und warf mir wieder einen Gruß und ein Strahlen zu.

Die anderen begrüßten mich ebenfalls freundlich, gefühlt musterten sie mich auch heute wieder neugierig. Auch sie warfen einen kurzen Blick auf das kleine Amulett an meinem Hals.

Ob sie wussten, dass ich gestern Nacht Muhamet meine Unschuld gegeben hatte? Etwas peinlich war mir der Gedanke schon, aber ändern daran konnte ich natürlich auch nichts mehr. Im Grunde hatte ich auch gestern Abend daran nichts ändern können, jedenfalls vermutete ich das. Und in gewisser Weise war es auch schön gewesen.

Vielleicht hatte ich mich schon von meinem Traum eines christlichen Ehemanns verabschiedet, sonst wäre ich bei der Erinnerung an gestern Abend vermutlich in Tränen ausgebrochen. Aber so war es nur ein ganz kurzer Anflug von Traurigkeit. Vielleicht war es auch Muhamets Lächeln, das meine Traurigkeit schnell wieder verdrängte.


Groß ins Gespräch kam ich mit Muhamets Familie allerdings auch heute nicht, dazu war mein Arabisch auch noch viel zu schlecht, als dass ich mich hätte unterhalten können. Und angebracht wäre es vermutlich auch nicht gewesen, zumindest hatten uns die Sklavenhändler auf der Reise hierher beigebracht, dass eine Sklavin nicht ungefragt mit ihrem Herrn zu sprechen habe.

Immerhin bedankte sich die Familie, als Zuri und ich ihnen die Getränke und die Speisen servierten, das war tatsächlich schon mehr, als ich auf dem Schiff des Sklavenhändlers erfahren durfte.

Ich muss aber auch zugeben, dass es mir unangenehm war, wieder der ganzen Familie das Halsband zu präsentieren, das mich als Sklavin kennzeichnete. Ja, ich war eine Sklavin, ohne Zweifel, aber es hätte von meiner Seite aus ausgereicht, wenn ich, Zuri, Muhamet und die anderen dies wussten.

Entsprechend saß ich auch nicht mit am Tisch, egal wie intim Muhamet zuvor mit mir geworden war. Mein Platz war trotzdem nicht hier bei Familie Chersoni, sondern in der Küche bei Zuri. So wie eine Magd in Europa auch nicht bei ihrem Dienstherrn am Tisch sitzt.

Auch im Übrigen unterschied sich mein Dienst hier – bisher – nicht groß von der einer Magd in Europa. Aber es gab doch auch gewichtige Unterschiede. Zum Beispiel konnte eine Magd in Europa nach einer bestimmten Zeit den Dienst quittieren und gehen. Ein solches Wahlrecht stand mir nicht zu. Ich war nun Muhamets Besitz und musste hierbleiben, ob ich wollte oder nicht, vermutlich für den Rest meines Lebens. Oder bis er mich weiterverkaufen würde. An wen auch immer. Mir schauderte. Auch so etwas konnte einer Magd in Europa nicht passieren.

Vermutlich konnte Muhamet mit mir alles machen, was ihm beliebte. Mich lieben, mich beschützen oder mich bestrafen, mich verkaufen, theoretisch mich sogar töten. Wenn ich ihm nicht gehorchen würde, war es sogar ziemlich wahrscheinlich, dass es mir schlecht ergehen würde.

Und ein Sklavenhalsband musste natürlich auch keine Magd in Europa tragen.

Nein, auch wenn es mir – bisher – hier nicht schlecht ging, so war ich doch ganz eindeutig keine Magd, sondern eine Sklavin.


Nachdem die Herrschaften ihr Frühstück beendet hatten, durften auch Zuri und ich in der Küche unser Frühstück zu uns nehmen.

Wiederum war noch so viel übrig, dass wir mehr als satt wurden. Auch waren die Sachen, die Zuri vorbereitet hatte, durchwegs sehr lecker. So ein gutes Frühstück hatte ich tatsächlich schon lang nicht mehr gehabt, selbst in Hannover nur sehr selten, vielleicht am Ostersonntag oder einem anderen Sonntag, wenn es etwas zu feiern gab.

Mir war seltsam zu Mute. Ich war eine Sklavin und vermisste meine Freiheit, meine Familie, meine Freundinnen. Und trotzdem ging es mir hier fast besser als in den letzten Jahren zuhause in Hannover, als wir jeden Monats aufs Neue darum gekämpft hatten, irgendwie über die Runden zu kommen.

Gut möglich, dass es Zuri ähnlich ging. Das Leben in Afrika war wohl noch härter und entbehrungsreicher als in Hannover. Vermutlich ging es ihr hier, zumindest materiell, besser als in ihrer Heimat. Vielleicht ertrug sie deshalb ihr Dasein als Sklavin – zumindest nach außen hin – ohne das geringste Anzeichen von Traurigkeit oder Unzufriedenheit.


So gut es ging versuchte ich mich wieder mit Zuri zu unterhalten. Wiederum hatte sie als Arabischlehrerin sehr viel Geduld mit mir. Zumindest war ich willig, diese fremde Sprache so schnell wie möglich zu lernen, etwas Anderes blieb mir auch kaum übrig, wenn ich nicht stumm und taub durch den Rest meines Lebens wandeln wollte.

Das wäre schon allein deswegen sehr schade gewesen, weil Zuri weiterhin sehr freundlich zu mir war und ich mich gerne mehr bzw. leichter mit ihr unterhalten hätte.

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