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Story-Writer
  

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RE: Das Testament
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Datum:10.12.25 07:42 IP: gespeichert
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Vielen Dank für eure Kommentare!
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Freitag, siebter Tag.
Der Freitag war mein erster freier Abend in dieser Woche. Ich freute mich schon den ganzen Tag darauf, mal wieder was für mich zu tun oder einfach nur einen Abend lang hemmungslos am PC zu zocken. So verzog ich mich direkt nach dem Heimkommen ins Schlafzimmer, um mir gleich meinen Schlafanzug anzuziehen. Heute Abend würde ich sicher nirgends mehr hingehen.
Beim Umziehen fiel mein Blick auf meinen stählernen Gürtel. Den trug ich nun auch schon fast eine ganze Woche ohne die kleinste Unterbrechung, und eigentlich wäre mal dringend ein Hygiene-Update fällig. Aber ich traute mich nicht, den Schlüssel in meiner Nähe zu haben. Was wäre, wenn Marie überraschend auftauchen würde und ich wäre in diesem Moment wirklich nackt? Oder der Schlüssel läge offen herum? Ich wollte es schließlich eisern durchziehen, diese Scharade mit Marie ohne echten Sex zu beenden.
Das Wichtigste dabei war für mich, mich auf keinen Fall von ihr einwickeln zu lassen und so zu ihrer leichten Beute zu werden, wie vermutlich unzählige Männer vor mir! Und eines war klar: ohne den Gürtel wäre das bei ihren ständigen Annäherungsversuchen eine anstrengende Angelegenheit. So hingegen war es einfach. Es ging einfach nicht. Denn für mich war klar: nur mit einer Frau, mit der mich eine wirkliche Liebe verbindet, würde ich richtigen Sex haben.
Auf Marie traf das derzeit nicht zu. Wir bewegten uns irgendwie in einem Schwebezustand. Wir mochten uns zwar und waren uns mittlerweile auch körperlich nahe, aber das Band zwischen uns basierte auf diesem ungewöhnlichen Deal mit zeitlichem Ende. Immerhin waren die Schlüssel nicht mehr ganz unerreichbar, sondern mittlerweile in meinem Auto gelandet, so dass ich Marie am Wochenende zumindest ihren für das Schlösschen geben konnte.
Ich machte mir was zu essen und öffnete ein Bier, bevor ich mich aufs Sofa verzog. Warum musste ich gerade jetzt daran denken, wie es ihr wohl in diesem Augenblick bei ihren Bikern im Clubheim ergehen würde? Ich hatte den Eindruck, als ob es dort einige Kumpels gab, mit denen sie wohl öfters eine Nummer schob. Ob das heute wieder so wäre? Und ob das mit dem Schloss zwischen ihren Beinen funktionieren würde?
Ich schob die Gedanken beiseite und schaltete meine Spielkonsole an. Aber irgendwie machte es heute keinen Spaß. War das nicht eigentlich ein Spiel für zwei Personen? Was wäre, wenn Marie… Nicht schon wieder! Warum musste ich ständig an sie denken? Ich holte mein Smartphone und blätterte durch die Bilder, die ich in den letzten Tagen von ihr gemacht hatte. Mist, nein! Das war genau das Falsche, also weg mit dem Ding. Schließlich landete ich bei irgendwelchen YouTube-Videos, die so stumpf waren, dass ich endlich dabei abschalten konnte.
Ich war kurz davor, ins Bett zu gehen, als es klingelte. Ich ging zur Türe und öffnete im Schlafanzug. Davor stand Marie.
„Darf ich so spät noch zu dir rein?“, fragte sie vorsichtig.
„Natürlich, jederzeit. Du bist schließlich im Moment meine Freundin. Komm.“
Als sie mein schelmisches Grinsen sah, stürzte sie sich gleich auf mich.
Sie trug wieder dieses nuttige Korsagenkleid vom Stammtisch und roch stark nach Zigarettenrauch. Ich mochte dieses Kleid immer noch nicht, denn es schrie aus jeder Faser ‚vögel mich!‘, aber ich musste zugeben, dass es eine atemberaubende Taille an ihr zauberte, die ich gerade umfasste.
„Alles okay bei dir?“, wollte ich wissen.
„Ja, klar, ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht.“
Nanu? Doch ich wollte nicht weiter darauf eingehen. „Ich trinke gerade noch ein Gute-Nacht-Bier. Magst du auch eins?“
„Gerne.“
Kurz darauf saßen wir auf dem Sofa, doch ich merkte, dass sie irgend etwas beschäftigte. Schließlich platzte es aus ihr heraus. „Ich bin dir treu geblieben!“, verkündete sie mit einer Mischung aus Stolz und Befreiung.
„Kein Rummachen mit Kumpels?“
„Nein! Einer wollte zwar und versuchte mich anzumachen, aber ich habe ihn abgewiesen.“
„Das ist echt cool. War es aus Treue zu mir, oder weil du Schiss hattest, dass der Typ dein Schloss da unten entdeckt?“, fragte ich verschmitzt.
Ich hatte wohl den wunden Punkt getroffen und Marie wurde ein wenig rot. „Naja, vielleicht ein bisschen von beidem“, meinte sie leise. „Aber weißt du, irgendwie hat mich das scharf gemacht, dass ich nicht konnte. Deshalb musste ich jetzt noch unbedingt zu dir. Darf ich bleiben?“
„Natürlich. Brauchst du ein Shirt von mir?“
„Ich glaube eher nicht“, meinte sie mit einem breiten Grinsen.
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Stamm-Gast
   Backnang

Beiträge: 198
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RE: Das Testament
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Datum:10.12.25 08:07 IP: gespeichert
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Eine schöne Episode.da kommt bestimmt Freude auf.Wie wird er wohl auf die neue Situation reagieren?
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Sklave/KG-Träger
  Brandenburg
 Für meine Häsin ,tue ich alles
Beiträge: 623
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RE: Das Testament
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Datum:10.12.25 09:50 IP: gespeichert
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Hallo Matze23
Vielen Dank
Da haben zwei komplett entgegengesetzt gepolte Magnete zueinander gefunden.
Ich bin gerade sehr gespannt ,wie sicher noch die Schlüssel für ihre Tugendwächter aufbewahrt werden können.
Liebe Grüße verschlossener Hasenzwerg
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Fachmann
 

Beiträge: 51
User ist offline
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RE: Das Testament
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Datum:10.12.25 10:54 IP: gespeichert
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Ich mag die Höhe Frequenz des postens.
Die Texte dürften länger sein.
Nimm mich nicht ernst, Story-Junky halt.
Dankeschön fürs Schreiben
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Story-Writer
    Nürnberg

Beiträge: 151
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RE: Das Testament
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Datum:10.12.25 16:40 IP: gespeichert
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Hallo Matze23,
deine Geschichte zu lesen macht großen Spaß. Auch mir war Marie anfangs unsympatisch, aufgrund ihres Äußeren (auffälliges Septum-Piercing, der Menge an Tattoos und der aufreizenden Kleidung) und wegen ihrer Biker-Kumpels. Inzwischen mag ich sie natürlich schon sehr. Daher hoffe ich, dass die beiden auch nach dem Ende des Deals noch zusammenbleiben werden und wir so noch viele interessante Teile lesen können.
Dass du regelmäßig kurze Fortsetzungen veröffentlichst, ist auch schön. Länger wäre natürlich besser, aber als Geschichtenschreiber weiß ich genau, wie viel Aufwand dahintersteckt.
Vielen Dank!
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KG-Träger
  Hamburg
 Keep it closed!
Beiträge: 416
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RE: Das Testament
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Datum:10.12.25 17:53 IP: gespeichert
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| Zitat | Hallo Matze23
Vielen Dank
Da haben zwei komplett entgegengesetzt gepolte Magnete zueinander gefunden.
Ich bin gerade sehr gespannt ,wie sicher noch die Schlüssel für ihre Tugendwächter aufbewahrt werden können.
Liebe Grüße verschlossener Hasenzwerg |
Hihi, am Ende kommt es zum Schlüsseltausch 😛
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Erfahrener


Beiträge: 31
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RE: Das Testament
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Datum:10.12.25 21:17 IP: gespeichert
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| Zitat | | Zitat |
Hallo Matze23
Vielen Dank
Da haben zwei komplett entgegengesetzt gepolte Magnete zueinander gefunden.
Ich bin gerade sehr gespannt ,wie sicher noch die Schlüssel für ihre Tugendwächter aufbewahrt werden können.
Liebe Grüße verschlossener Hasenzwerg |
Hihi, am Ende kommt es zum Schlüsseltausch 😛 |
Vielleicht schenkt er ihr ja einen "richtigen" Keuschheitsgürtel zu Weihnachten?
Quasi Partner-Lock
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Story-Writer
  

Beiträge: 452
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RE: Das Testament
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Datum:11.12.25 08:11 IP: gespeichert
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Liebe Leser,
herzlichen Dank für euren zahlreichen Zuspruch, euer Interesse und eure Anerkennung.
Aber jetzt müsst ihr stark sein, denn jetzt kommt das abschließende Kapitel mit einem hoffentlich zufriedenstellenden Ende. Viel Spaß beim Lesen und Mitfiebern!
Grüße, Matze
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Samstag, letzter Tag.
Galt das als Sex, wenn ich sie mit meinen Fingern zu mehreren Orgasmen gebracht hatte? Egal, heute war eh der letzte Tag unseres Schauspiels. Nachher würden wir zu ihren Eltern fahren und dann wäre der Vertrag vermutlich erfüllt und alles vorbei.
Sie schlief noch neben mir und sorgenvoll dachte ich an meine alte Waschmaschine, als ich das Kopfkissen sah, das während der Nacht ihre gesamte Schminke aufgenommen hatte. Und das Betttuch dürfte in der Mitte sicher auch einige Flecken von ihr haben.
Zärtlich legte ich meinen Arm über sie, und Marie kuschelte sich nochmals eng an mich. Es war unglaublich schön, ihre nackte, warme Haut an meiner zu spüren. Dazu der Kontrast meiner weißen Haut auf ihren dunklen Tattoos. Sollte ich jetzt froh sein, dass heute Nachmittag wohl alles vorbei sein würde? Oder würde mir was fehlen? Definitiv letzteres…
Sollte ich sie fragen, ob wir weiter richtig zusammen sein könnten? Aber wir waren schon rein optisch aus so weit entfernten Welten, dass ich mir so etwas kaum vorstellen konnte. Und würde sie sich überhaupt auf so einen langweiligen Computernerd wie mich einlassen, wenn sie doch jeden coolen Bikertypen haben könnte? Ich war hin- und hergerissen zwischen meinem Herzen und meinem Verstand.
Schließlich drehte sie sich zu mir und öffnete die Augen. Sogleich suchte sie meinen Mund und strahlte mich an. „Guten Morgen, mein Schatz.“
„Guten Morgen.“ Ich streichelte zärtlich ihr Gesicht.
„Weißt du, es ist so schön, in den Armen eines Mannes aufzuwachen, der mich nicht nur vögeln will.“
„Das freut mich. Aber gestern Abend hast du es mir ganz schön schwer gemacht.“
„Das tut mir leid, dass du leer ausgegangen bist. Aber du hast es ja selbst so gewollt.“
„Ich weiß. Aber es war trotzdem schön für mich, zu sehen, dass ich dich glücklich machen konnte.“
„Und wie!“ Und erneut suchte sie meinen Mund.
Das gesamte Frühstück über blieben wir nackt wie wir waren, und ich war mir nicht sicher, ob ich es bedauerte oder glücklich darüber war, dass ich diesen stählernen Gürtel trug. Aber es war klar, hätte ich ihn nicht getragen, wäre gemeinsamer Sex unausweichlich gewesen. Marie las offensichtlich meine Gedanken und hatte ständig ihre Hand in meinem Schritt um mich zu necken, so wie wir sowieso fast die ganze Zeit förmlich aufeinander klebten.
Schließlich machten wir uns für den Tag fertig.
„Puh, die Klamotten stinken“, stellte sie mit ihrem Kleid in der Hand fest. „Hast du irgendwas für mich? Wir müssen eh noch zu mir, damit ich mich umziehen kann.“
Ich suchte ihr einen Jogginganzug heraus, der mir mittlerweile zu eng war.
„Und für dich suchen wir auch was anderes“, verkündete sie mir. „Zeig mal deinen Kleiderschrank!“
Es war offensichtlich, dass sie mit meinem Kleiderbestand nicht zufrieden war. Schließlich fand sie eine Chinohose und ein halbwegs passables Hemd, die ich beide schon länger nicht mehr getragen hatte, die aber zum Glück noch passten. „Nächste Woche müssen wir mal shoppen gehen“, stellte sie fest. Nächste Woche? Gingen ‚gute Freunde‘ miteinander shoppen? Oder sollte es also doch mit uns weitergehen? Ich wurde im Augenblick aus ihr nicht schlau.
Mit den Chinos fühlte ich mich fast wie verkleidet, musste mir aber eingestehen, dass diese Klamotten für den geplanten Anlass doch angemessener waren als Jeans und Labbershirt. Marie hatte die Kordel im Hosenbund bis zum Anschlag zugezogen, damit die Jogginghose nicht rutschte, und so fuhren wir los zu ihr.
Sie verschwand sofort im Schlafzimmer und ich erwartete bereits wieder eines ihrer nuttigen Outfits. Doch dann trat sie strahlend ins Wohnzimmer. „Na, wie gefalle ich dir?“
Mir verschlug es die Sprache. Sie stand in einem geblümten, gelben Sommerkleid vor mir, dezent geschminkt und hatte sogar einige auffällige Piercings aus Nase und Ohr entfernt.
„Du… du siehst Hammer aus“, entfuhr es mir nur. Sogar, dass überall am Ende des Stoffs ihre dunklen Tattoos herauskamen, störte mich in diesem Moment überhaupt nicht.
„Nimmst du mich so mit?“, fragte sie neckisch.
„Wohin du willst“, meinte ich nur, immer noch sprachlos über ihre Verwandlung.
„Meine Eltern sind so ähnlich drauf wie du“, versuchte sie ihre Wandlung zu erklären. „Die mögen weder meine Tattoos, noch meine Piercings und erst recht nicht meine Klamotten. Aber wenn wir ihnen eh was vorspielen um die Erbschaft zu sichern, warum dann nicht auch die ‚brave Tochter‘?“
„Naja, so ganz brav geht ja dank der Tattoos nicht. Aber wegen mir könntest du öfters so rumlaufen.“
„Mal sehen“, antwortete sie mit einem Schmunzeln.
Doch ich wollte noch nicht sofort aufbrechen.
„Bevor wir zu deinen Eltern fahren, habe ich noch etwas für dich“, meinte ich und wurde sogar ein bisschen rot. „Ein Geschenk zur Erinnerung an unsere verrückte Zeit,“
Marie sah mich fragend an, während ich in meine Tasche griff, ein kleines Kästchen hervorholte und es ihr überreichte.
„Schmuck? Für mich?“ Sie sah mich überrascht an und ich nickte nur.
„Pack es aus.“
Sie öffnete das Kästchen und holte einen kleinen, goldenen Ring mit einer silbernen Kugel heraus.
„Ist das… ein Piercing-Ring?“
„Ja, für dein Septum.“
„Oh, Peter!“
Erst bekam ich einen innigen Kuss und dann verschwand sie im Bad, um kurz darauf mit dem neuen Schmuck zurückzukommen. Sie sah wirklich toll damit aus. Der zierliche Ring passte wesentlich besser zu ihrem feinen Gesicht als das Monster vorher, und ich fand es sogar richtig schön an ihr. Hatte ich mich schon so an ihre Piercings gewöhnt?
„Gefällt es dir?“, fragte ich etwas nervös.
„Es ist… der Wahnsinn!“ Sie konnte sich kaum halten. „Und am meisten bedeutet es mir, dass ausgerechnet DU mir diesen Schmuck schenkst! Danke, Peter!“ Und erneut wurde ich mit einem ausgiebigen Kuss bedacht.
* * *
Sven war mit seiner Freundin Steffi schon angekommen, wartete aber im Auto vor dem Haus der Eltern auf uns, damit wir gemeinsam hineingehen konnten. Sven klingelte, und die Mutter der beiden öffnete.
Sie begrüßte Sven mit einer Umarmung, dann ging Steffi hinein und schließlich stand Marie vor ihrer Mutter.
„Marie!“
„Mama!“ Die beiden umarmten sich kurz. „Und das ist mein Freund…“
„Peter, wirklich?“ Ihre Mutter sah mich fast ungläubig an. „Das ist jetzt echt eine Überraschung! Marie sprach am Telefon immer nur vage von ‚ihrem neuen Freund‘!“
„Ja, ich bin‘s wirklich. Hallo!“ Und auch ich bekam eine Umarmung.
„Willkommen in der Familie!“
„Danke.“
Marie umfasste mich an der Taille und schob mich in ihr Elternhaus hinein, das ich von Besuchen bei Sven in Jugendtagen bereits ganz gut kannte. Die Mutter war ganz aus dem Häuschen, als Maries Vater in den Flur trat.
„Manfred, du glaubst es nicht, wer unser neuer Schwiegersohn ist. Peter!“
„Peter?“
„Na, der Jugendfreund von Sven!“
„Ah, ja!“ Jetzt sah er mich und begrüßte mich gleich mit einem kräftigen Handschlag, während Marie eine eher unterkühlte Umarmung bekam.
„Na, dann kommt mal alle ins Wohnzimmer“, verkündete Maries Vater.
Nach einem kurzen Sektempfang mit Smalltalk und der unvermeidlichen Frage, wie wir uns denn kennengelernt hätten, bat uns der Vater an den großen Tisch. Die Verkündung der Nachlasspläne war für mich vollkommen uninteressant und so hörte ich nur mit halbem Ohr zu. Viel interessanter fand ich hingegen, das Verhalten der Familie zu beobachten.
Marie suchte ständig den Körperkontakt und ich hatte den Eindruck, dass es nicht nur gespielt, sondern echt war. Dabei bewegte sie sich im ständigen Spannungsbogen zwischen ‚sich anständig benehmen‘ und der Suche nach Nähe und Halt bei mir. Die Mutter blickte unentwegt verzückt auf Marie, als ob sie es nicht fassen konnte, dass ihre Tochter sich doch noch für einen anständigen Mann entschieden hatte. Und der Vater musterte uns immer wieder, um sich zu vergewissern, dass seine missratene Tochter und ich wirklich zusammen waren, als ob er etwas von unserer Scharade ahnen würde; während Sven hingegen kaum Beachtung fand. Vermutlich war seine langjährige Beziehung mit Steffi bereits Familienalltag.
Aber ich hielt Marie fest im Arm und auch bei mir war es nicht gespielt. Egal, ob geheimer Vertrag oder nicht, ich mochte sie mittlerweile und genoss die Zeit mit ihr. Schließlich beendete der Vater mit einem zufriedenen Gesicht die Verkündungen, nahm die Lesebrille ab und lud uns alle in ein nahegelegenes Restaurant zum Mittagessen ein.
Marie strahlte mich an. War es jetzt die Freude, dass alles wie geplant geklappt hatte? Oder war sie glücklich darüber, dass ich bei ihr war und ihr in dieser für sie sicher nicht ganz einfachen Situation beigestanden hatte? Und dass wir uns in den letzten Tagen doch wirklich nahe gekommen waren?
Beim Essen entspannte sich die Situation weiter. Alle wurden lockerer (was vielleicht auch am Wein lag), Maries Eltern boten mir beide als zukünftigem Schwiegersohn das ‚Du‘ an und Marie schien in den Augen ihrer Eltern zumindest teilweise rehabilitiert.
Auch Marie wurde zusehends lockerer. Wir alberten herum, hatten fast ständigen Körperkontakt, und sie an meiner Seite zu haben fühlte sich so normal, so richtig an. Dabei hatte ich den Eindruck, als ob es ihr genauso gehen würde. Und immer wieder beobachtete ich, wie sich Marie an ihre Nase griff, als ob sie sich vergewissern wollte, dass mein Geschenk immer noch da war.
Wir tranken alle noch einen Espresso und schließlich verabschiedeten sich die Eltern, um uns jungen Leuten die Chance zu geben, uns noch ein bisschen ungestört unterhalten zu können.
Jetzt trat Sven von hinten zwischen unsere Stühle, ging in die Knie und legte seine Arme um unsere Schultern.
„Wow! Das war eine Wahnsinns-Performance!“, lobte er uns. „Selbst ich hab wirklich geglaubt, dass ihr jetzt ein Paar seid.“
„Danke… Dann ist unser Deal also jetzt beendet?“, fragte ich mit einem ängstlichen Unterton.
„Aus meiner Sicht schon. Danke, Peter, dass du mitgespielt hast“, meinte Sven.
„Gerne. Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht.“ Ich blickte dabei zu Marie, die mein Lächeln erwiderte. „Dann muss ich auch meinen Teil der Abmachung noch erfüllen.“ Ich kramte in meiner Tasche. „Hier ist der Schlüssel, Marie.“
„Danke dir“, meinte Marie und strahlte mich dabei an.
„Ein Schlüssel? Wozu?“, fragte Sven dazwischen.
„Das geht dich nichts an“, riefen Marie und ich fast unisono und mussten gemeinsam lachen. Doch Marie fasste sich schnell wieder.
„Also, Deal beendet?“, fragte sie mich zur Absicherung.
„Deal beendet“, bestätigte ich schweren Herzens.
„Also kann ich ab sofort wieder mit jedem zusammen sein, den ICH möchte?“
„Genau“, stimmte ich ihr niedergeschlagen zu.
Noch im Sitzen drehte sich Marie zu mir, schlang ihre Arme um meinen Hals und drückte ihre Lippen auf meine. Nach einer gefühlten Ewigkeit mit intensivem Zungenspiel ließ sie endlich ab.
„Du kommst heute Abend zu mir, klar?“ Dabei sah sie mich mit gespielter Strenge an. „Wage es nicht zu kneifen! Und – bring den Schlüssel mit!“
„Den zu deinem Schloss? Den hast du doch längst.“
„Nein, nicht den. Ich meine den zu DEINEM Schloss.“
Sie nahm meine Hand und legte den Schlüssel, den ich ihr gerade erst gegeben hatte, wieder hinein. „Und diesen Schlüssel hier vergisst du bitte auch nicht!“
E N D E
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Fachmann
 

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RE: Das Testament
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Datum:11.12.25 08:59 IP: gespeichert
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Hach ja.
Dankeschön! Wie schön.
Tolle Story, versöhnlicher Schluss.
Ein Ende, das nichts offen lässt.
Ich freue mich auf neue Geschichten von dir
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KG-Träger

 latexreisender
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RE: Das Testament
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Datum:11.12.25 09:11 IP: gespeichert
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Hallo
Was für eine Megastory!
Dankeschön dafür.
Schade das sie zu Ende ist.
Aber vieleicht besteht ja noch die Chance eine Verlängerung.
Grüße vom Latexreisenden
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KG-Träger
  MKK

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RE: Das Testament
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Datum:11.12.25 09:37 IP: gespeichert
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Danke Matze23,
es war eine sehr kurzweilige Geschichte! Danke dass du die Geschichte sehr Zeitnah veröffentlich hast und diese auch ganz zu Ende geschrieben hast; dies ist leider nicht immer der Fall, wofür ich kein Verständnis habe.
Gruß
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Stamm-Gast
   Backnang

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RE: Das Testament
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Datum:11.12.25 09:45 IP: gespeichert
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Auch ich möchte mich für diese wunderbare Story bedanken. Meinetwegen hätte es so weiter gehen können, ich habe sie gern gelesen.
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Sklave/KG-Träger
  Brandenburg
 Für meine Häsin ,tue ich alles
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RE: Das Testament
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Datum:11.12.25 10:17 IP: gespeichert
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Hallo Matze 23
Ein großes Dankeschön für diese entzückende Geschichte,die mir beim lesen sehr viel Freude bereitet hat.
Die immer sympathischer gewordenen Hauptpersonen ,ließen sich nicht von Äußerlichkeiten leiten .
Nach dem erfüllten Deal ,entscheiden sich nun beide für eine gemeinsame Zukunft.
Ein rundum stimmiges schönes Ende .
Liebe Grüße verschlossener Hasenzwerg
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Stamm-Gast
 

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RE: Das Testament
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Datum:11.12.25 18:23 IP: gespeichert
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Tolle schöne kurze Geschichte, schön das du Sie beendet hast, Es zeigt halt schon das man doch mal über den schatten springen sollte und die Person genauer kennen lernen.
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