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danijelle Volljährigkeit geprüft
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Graz


es gibt viele Menschen die über mich urteilen, aber nur wenige Menschen die mich wirklich kennen (Michael Schumacher)

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  Sabine Datum:24.06.10 14:10 IP: gespeichert Moderator melden


Sabine

Eigentlich kannte ich Sabine schon seit meiner frühesten Jugend. Ja, grob genommen kamen wir sogar aus demselben Tal, das sich langgezogen und immer schmäler werdend zwischen zwei mächtigen Gebirgsmassiven bergan schlängelte. Von meinem Heimatort aus betrachtet, lag das Dorf in dem sie aufwuchs und auch zur Schule ging, zwar so etwa zwanzig kurvenreiche Straßenkilometer talaufwärts, also weitläufig gesagt, "am anderen Ende der Welt", und somit zu weit entfernt, als dass wir Halbwüchsige näheren Kontakt zueinander pflegen hätten können, doch wie es auf dem Lande eben so üblich ist, oder besser formuliert, früher einmal so üblich gewesen war, gaben sich Jung und Alt, Reich und Arm, Nord und Süd so ungefähr alle drei bis vier Wochen, in den Sommermonaten natürlich auch des Öfteren, ihr Stelldichein bei diversen Kirtagen, Messen und anderen Festivitäten. Und just von diesen Zusammentreffen der gesamten ländlichen Bevölkerung her, kannte ich auch Sabine.

Nicht besonders gut und intensiv, sondern eher nur vom bloßen Sehen und oberflächlichen Quatschen, aber immerhin, sie war mir eben keine Unbekannte. Obgleich dies kein besonderes Wunder war, fiel sie doch schon in sehr jungen Jahren stets sprichwörtlich aus der Reihe und hob sich aus der breiten Masse ab, wie der volle Mond vom nächtlichen Sternenhimmel.
Tanzten die anderen Mädchen zur Feier des Tages mit kunstvoll hochgesteckten Zöpfchenfrisuren und bunten Blümchen und Reifen im Lockenhaar an und stellten dazu feinbestickte Blusen und Röcke oder auch ortsübliche Dirndln zur Schau, so erschien sie stets äußerst freigeistig mit knabenhaft kurzgeschorenem Stachelhaar, trug nicht minder burschikose Kniebundhosen und Trachtenjanker am Leib und gesellte sich so, zumindest rein optisch, fast unauffällig in die illustre Riege der zahllosen Burschen.

Doch halt nur fast. Denn so weitgestreckt unser Tal auch war, hier kannte jeder wirklich jeden und somit war unter uns Jugendlichen auch Sabines wahres Geschlecht kein Geheimnis und sie musste sich deswegen oftmals gemeinen Neckereien unterziehen. Mag sein, meine Kumpanen hatten ja sogar auch ein bisschen Angst vor ihrer stillen Unnahbarkeit und ihrem scheinbar so übermenschlichen Potential an Selbstvertrauen, mit dem sie jegliche, noch so rohe Beleidigungen betreffend ihrer atypischen Aufmachung, fast immer nur mit einem verständnisvollen Lächeln überging. Aufgrund meiner damaligen Unreife, hatte ich natürlich immer recht fleißig mitgemacht und auch lauthals gestänkert, obwohl ich eigentlich überhaupt nicht den Eindruck hatte, sie würde, so wie die meisten anderen das stock und steif behaupteten, in Wirklichkeit weder Junge noch Mädchen, sondern absolut geschlechtslos sein. Nein, ganz im Gegenteil, für mich persönlich besaß sie trotz ihres extremen, burschikosen Aussehens, eine wahnsinnig sensible und weiblich fragile Ausstrahlung und es tat mir hinterher immer immens leid, sie mit unseren schwachsinnigen Parolen vielleicht doch irgendwie gekränkt zu haben.

Später sollte ich dann einmal erfahren, dass ihr anscheinend so überdimensionales Selbstvertrauen, in Wirklichkeit nichts anderes als eine Farce war, ein allzu schwerer Panzer, der sich im Laufe der Jahre aufgrund ihrer bitteren Verzweiflung über die hemmungslose Unterdrückung durch den krankhaft strengen, ja nüchtern betrachtet sogar ziemlich perversen Vater, bloß aus purem Selbsterhaltungstrieb rundum ihrer schwachen, kranken Seele gebildet hatte.

Aber was auch immer, nicht nur die Torheit der Jugend kennt weder Grenzen noch Reue, sondern leider auch nicht die Zeit; und so blieb diese auch in unserem verträumten Tal nicht stehen und es geschah schließlich, dass diejenigen, die nach der Grundschule entweder ein fortführendes Studium anvisierten oder zumindest eine lukrativ bezahlte Arbeit suchten, früher oder später in die umliegenden Städte zogen und wir uns sukzessive aus den Augen verloren.

Und mit den Freunden schwanden letztlich auch die Erinnerungen; ganz gleich ob nun gut oder böse. Umso überraschter war ich dann natürlich, als ich ein geschätztes Jahrzehnt später in einer Cocktail-Bar an der Theke stand und plötzlich eine wahnsinnig attraktive Frau an meiner Seite erschien, sich keck auf den Barhocker neben mich platzierte und mir mit süffisantem Lächeln mitteilte, dass wir beide uns wohl kennen würden. Perplex schielend zwischen ihrer wundervoll langen, blonden Haarpracht, die wie ein goldener Wasserfall über ihre halbnackten Schultern tosend talwärts stürzte, ihren kraftvoll braunen Kulleraugen, die von einem makellos gezeichneten Engelsgesicht umrahmt wurden, ihrem sanft glitzernden, schwarzen Abendkleid, das nur von zwei hauchdünnen Schulterriemchen gehalten wurde und den fragilen, silbrigen Stöckelschuhen mit Bleistiftabsatz, die ihre schlanken Füße zierten, verlor ich mich verzweifelt in hilflosem Sinnen und hätte diese himmlische Erscheinung wahrscheinlich niemals auch nur ansatzweise mit dem ulkigen und knabenhaften Mädchen von damals in Verbindung gebracht, wenn sie mir nicht nach Minuten der peinlichen Verlegenheit, großzügig Gnade gewährt, und ihr Geheimnis gelüftet hätte. Danach ging alles sehr schnell und ich wäre fast versucht zu sagen, dass es doch tatsächlich die berühmte Liebe auf den ersten Blick gewesen war, die uns zu einem glücklichen Paar vereinte.

Heute war also der große Tag der Entscheidung und ganz gleich, wie diese ganze Sache letztendlich für Sabine ausgehen würde, es würde ganz bestimmt nicht nur in ihrem zwiegespaltenen Seelenleben, sondern auch daheim in unseren vier Wänden endlich wieder Ruhe einkehren können. Und diese Aussicht schien mir nach all den Jahren der schier endlos abwechselnden Berg- und Talfahrten ihrer immer instabiler werdenden Psyche dermaßen verlockend, dass ich all die anderen, möglicherweise zu befürchtenden Begleiteffekte locker und getrost in Kauf nehmen, und sie ohne jeglichen Widerspruch schlichtweg akzeptieren würde.

Während der gesamten Fahrt hatte sich meine Freundin relativ unauffällig benommen und mit mir ganz normale, alltägliche Konversation gepflegt, doch je enger sich nun die Kurven der schmalen Bergstraße vor der Windschutzscheibe durch das harzig duftende Nadelholz schlängelten und je näher wir nun also ihrem elterlichen Heimatdorf kamen, das sie seit gut acht Jahren, also seit dem Tod ihres herrschsüchtigen, so herzlos agierenden Vaters nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte, je schweigsamer, unruhiger und ernsthafter wurde sie jetzt auch. Aber da ich ihr intensiv vergangenheitsschwelgendes Gemütsleben nicht noch mehr aus seinem wackeligen Gleichgewicht werfen wollte, als dies ohnehin schon das zaghafte Wiedererwachen der denkwürdigen Erinnerungen an ihre Kindheit tat, sprach ich sie lieber nicht auf diese Tatsache an und schwieg mit ihr solidarisch im Duett.
Gleich nachdem ich den Motor unseres Wagen abgestellt hatte, ging auch schon die massive Holztüren des kleinen, direkt an den elterlichen Trachtenmodenladen angrenzenden Bauernhauses auf und eine sehr schlanke, gepflegte Frau, die mir sogleich als Sabines Mutter vorgestellt wurde, nahm uns freudig in Empfang.


Nach ein paar oberflächlich unverbindlichen Floskeln, rief sich jedoch die beherrschet Gastgeberin schon bald den eigentlichen Grund unseres Erscheinens in ihr Gedächtnis und machte daraufhin auch keinerlei Hehl daraus, dass wir nun aber lieber schnell zur Tat schreiten sollten und verhieß uns forsch einzutreten.
Sichtbar nervös und schwerst verunsichert, wie ein kleines Mädchen an seinem allerersten Schultag, öffnete Sabine die massive Holztür und lugte dann beim schüchternen Eintreten in den gemütlich und rustikal möblierten Wohnraum sogleich auf den Kleiderständer in der Ecke, auf dem bereits die, von ihrer Mutter vorsorglich nach farblicher Harmonie abgestimmten Kleidungsstücke hingen. Neugierig musterte ich ihr puppenhaft zierliches Gesicht, dessen angespannte Züge in diesem Augenblick nur allzu gut die extreme Widersprüchlichkeit ihrer Gedanken erkennen ließen und geriet dabei beinahe in Versuchung, meiner armen Freundin zumindest verbalen Beistand in dieser schweren Stunde der Entscheidung leisten zu wollen. Doch schon besann ich mich meines Versprechens, mich zugunsten ihres Seelenglücks keinesfalls in den Verlauf der Dinge einmischen zu dürfen, das ich ihrer Psychotherapeutin hoch und heilig ableisten hatte müssen, um überhaupt mitfahren zu dürfen, schluckte rasch meine Worte unausgesprochen hinunter und verlegte mich wieder auf rein passives Beobachten.

Da drüben auf diesem hölzernen Drehgestell lauerte nun also in Form einer Handvoll farbiger Textilien ihre vermeintliche Zukunft auf sie. Eine Zukunft, deren Endgültigkeit ja vielleicht schon längst in ihrer Vergangenheit mit der Handschrift ihres unseligen Vaters geschrieben worden war, aber andererseits auch eine Zukunft, die sie ja eventuell auch gerade durch endgültiges Überwinden des Vergangenen, selbst neu schreiben würde können.
"Latente Zwangsneurose", so umschrieb ihre Psychologin gerne die seltene, schier unheilbare Krankheit ihrer Psyche, deren Symptome sie letztendlich nach Jahren des kräfteraubenden Widerstandes in diesen Raum ihrer teils allzu verhassten, aber im Gegenzug auch teils so geliebten Jugend zurückgeführt hatte, um sich in dieser Schicksalsstunde just jener tapfer und hoffnungsvoll zu stellen. Und jetzt gab es kein Zurück mehr, kein Davonlaufen, kein Verstecken, kein Verdrängen. Nichts. Jetzt würde sich ein für alle mal entscheiden, ob sie in der Tat gelernt haben würde, mit ihrem massiven, psychischen Handikap umgehen, und es durch mühsam antrainierte, bloße Willenskraft kontrollieren zu können, oder sie im entgegengesetzten Falle einen unwiderruflichen, katastrophalen Rückfall erleiden, und sich somit für den Rest ihres irdischen Daseins, sozusagen dem postumen Willen ihres einst so hemmungslosen und dominanten Vaters beugen würde müssen

Dieser unselige Kauz war es nämlich auch gewesen, der sie zu seinen Lebzeiten stets unnachgiebig dazu gezwungen hatte, konträr ihres wahren Geschlechts, in die Rolle eines Knaben, eines von ihm so innigste erwünschten, doch niemals besessenen Sohnes zu schlüpfen und dies in wahrlich allen Belangen.
So wurde meiner armen Freundin von ihrem väterlichen Peiniger eigenhändig und regelmäßig schon von frühestem Kindesalter an, ihr herrlich dichtgewachsenes, goldblondes Haupthaar auf wenige Millimeter zu einer Stoppelglatze abgeschoren und es blieb ihr aufgrund unserer ländlich konservativen Gegend somit auch nicht erspart, ihren wunderhübschen, aufblühenden Mädchenkörper ausnahmslos nur mit Kniebundhosen, dicken Wollstutzen und Trachtenlodenjanker bekleiden zu dürfen. Die totale Ausweglosigkeit dieser Situation führte letztlich dazu, dass sich ihre heimlich doch unendlich massiv gehegte Rebellion gegen diesen durchwegs maskulinen Kleidungs- und Frisuren zwang irgendwann in einer chronischen Neurose manifestierte, die sie bis zum heutigen Tage quälen sollte.

Auch nach dem Tod des Vaters und nach der kurz darauffolgenden Flucht in die Anonymität der Großstadt, sie war damals gerade achtzehn Jahre alt geworden, wurde der persönliche Freiheitsdrang ihrer Egozentrik, trotz der bald darauf stattfindenden Veränderung und ´Normalisierung´ ihres Äußeren, immer wieder insgeheim von den prägenden Erlebnissen der Vergangenheit eingeholt und sogar die jahrelange Betreuung durch eine bemühte Psychotherapeutin, deren Qualität ja nun schon in wenigen Minuten auf die Probe gestellt werden würde, konnte daran nicht wirklich etwas ändern.

Obgleich sie heute, als Sechsundzwanzigjährige, wie bereits erwähnt, zwar rein visuell und oberflächlich betrachtet, als weitgehend geheilt schien und (noch) in hautengen Stretchjeans, filigranen Lacklederstöckelpumps und blonder, wallend offen getragener Langhaarmähne neben mir stand, drängte ihr unruhiges Inneres unaufhörlich nach der ultimativen Entscheidung, nach der Gewissheit, ob sie nun uneingeschränkt eine richtige Frau sein, und somit auch als solche auftreten würde dürfen, oder endgültig der Knabenhaftigkeit ihrer einstigen Trachtenkluft verfallen müsste. In geschätzten zwei Stunden würden wir es auf alle Fälle definitiv wissen. Denn würde es ihr nach solch einer Zeitspanne gelingen, sich ohne fremde Hilfe wieder ihrer traumatisch schicksalshaften Kniebundhose zu entledigen, die sie nun in Kürze anziehen musste, dann hatte sie es geschafft; wenn nicht, dann würde letztendlich dieses putzige Paar dunkelgrüner, knöchelhoher Walkhüttenschuhe, das bereits prophylaktisch auf der Schuhablage im Vorzimmer auf seinen Einsatz wartete, ihr Schicksal für immer besiegeln.

"Können wir endlich beginnen?", durchbrach ihre Mutter relativ emotionslos die Spannung und winkte Sabine danach einladend an den bereitgestellten Stuhl heran. Ein kurzer Seufzer, ein flüchtiges, angstvolles Blinzeln in meine Richtung und schon folgte meine nervöse Freundin vorerst einmal widerspruchslos der Geste und klapperte zaghaften Schrittes auf ihren Stöckelschuhen quer durch das Zimmer. Am Ort der Entscheidung angekommen, blieb sie jedoch unentschlossen stehen und schielte voller Zweifel auf die wolligen Kleidungsstücke, die jetzt, nach so vielen Jahren des Verdrängen, plötzlich wieder regelrecht zum Greifen nahe vor ihr auf dem Ständer hingen.
"Auf was wartest du denn noch?", zischte die mütterliche Stimme ungeduldig, als sie die Reaktion meiner Freundin bemerkte und setzte dann noch hinzu, dass es an der Zeit wäre, sich auszuziehen. Wie aus einem Tagtraum erwacht, zuckte Sabine zusammen und begann dann wie ferngesteuert mit der ihr aufgetragenen Prozedur. Im Zeitlupentempo streifte sie die fragilen Damenschuhe von ihren Füßen, dann schälte sie sich aus ihren Jeans und ließ ihre Nylons folgen und nachdem auch ihr Pullover und ihr hautenges T-Shirt auf der Lehne des Sessels ruhten, verhüllte bloß noch zierliche Damenunterwäsche ihren Luxuskörper. Doch dies nur für die Dauer eines Atemzuges, denn schon drängte ihre gestrenge Mutter unnachgiebig darauf fortzufahren und reichte ihr eine schlichte, weiße Leinenbluse mit einem furchtbar bieder hochgeschlossenen Klosterschülerinnenstehkragen, welcher sich kurz darauf auch schon überkorrekt und eng um den schlanken Hals seines Opfers schloss. Nach zwei immens dicken, kraftvoll roten Kniestrümpfen, deren üppige Wollhülle die grazile Form ihrer Waden seltsamerweise wundervoll unterstrichen, streifte sich meine Geliebte schließlich mit zitternden Händen den robusten, doch sehr weich anmutenden Schnürlsamtstoff der enorm zwangsstimulierenden, dunkelgrünen Kniebundhose über ihre leuchtendroten Prachtbeine und warf dann einen hilfesuchenden Blick auf ihre immer wohlgefälliger lächelnde Mutter. Jene ließ sich natürlich nicht lange bitten, bückte sich augenblicklich und ergriff mit geschickten Fingern sogleich die zierlichen, fröhlich herabbaumelnden Schnürchen eines der beiden Kniebündchen.

Ein nervöses Zucken huschte über das angespannte Gesicht meiner Freundin, als deren Mutter die Bändchen mit einem festen Ruck zusammenzog und danach mit fast manischem Eifer mittels straffen Doppelknoten verschnürte, dessen Festigkeit anscheinend symbolisch die Ewigkeit heraufbeschwören sollte. Und flugs wurde auch schon das zweite Kniebündchen ebenso mit Brachialgewalt verknüpft und fraß sich gierig, knapp oberhalb der Wade engumschlungen in das flauschige, weiche und bereitwillig nachgebende Rot ihrer Wollstrümpfe.

Trotz der eigentlich ziemlich klobig schlichten Natur ihrer Trachtenmontur, sah meine Freundin, genauso wie auch schon damals in Kinderjahren, wider Erwarten ganz und gar nicht maskulin und unattraktiv aus und ich konnte deutlich spüren, wie meine anfängliche Skepsis sich aufgrund dieser erfreulichen Tatsache in pures, entspanntes Wohlgefallen auflöste. Ja, mit diesem lieblichen Anblick würde ich gegebenen Falles ohne weiters leben können; und dies auch bis an das Ende meiner Tage. Schließlich hatte ich ja einst mit meinem hirnlosen Kindergestänker auch eifrig meinen Teil dazu beigetragen, dass ihre Zwangsneurose letztendlich solch überdimensionale Ausmaße annehmen konnte und fühlte mich aufgrund dieser unabänderlichen Tatsache jetzt schuldiger denn je. Wenn mir das Schicksal also nun die Rechnung präsentieren wollte, dann würde es nur gut und gerecht sein und ich wäre bereit ohne mit der Wimper zu zucken meine Sühne zu begleichen. Also konnte doch ruhig kommen, was kommen sollte. Meinen Segen hatte sie.

Während Sabine nun in ihre rote Lodentrachtenjacke schlüpfte, brachte ihre Mutter ein Paar dunkelgrüne, knöchelhohe Rauhlederschuhe mit flachen Sohlen aus dem Vorzimmer und stellte sie mit geöffneten Ristzippverschlüssen einladend vor die wolligen Beine ihrer Tochter auf den Boden. Artig ließ jene sofort ihre Füße in die beiden wanderschuhähnlichen Treter gleiten und wartete dann geduldig darauf, bis ihre Gehilfin die Zipps verschlossen und mittels seitlich angebrachtem Druckknöpfen in Form zweier metallener Edelweiß, gegen etwaig selbstständiges, ungewolltes Wiederöffnen arretiert hatte, bevor sie dann damit begann, auch die silbernen Trachtenknöpfe ihres Lodenjankers zu schließen.

Als sie danach das Ergebnis ihrer Verwandlung im Vorzimmerspiegel betrachtete, fiel ihr verunsicherter Blick sofort auf die wallende, goldblonde Mähne, deren ungezügelte Freiheit so überhaupt nicht zum Rest ihres biederkonservativen Outfits passte. Offenbar empfand ihre Mutter dies genauso, denn schon war sie von hinten an ihre Tochter herangetreten und verbannte mit Hilfe eines dicken Haargummis und einigen geschickten Handbewegungen das haarige Spektakel zu einem streng zurückgestriegelten Pferdeschwanz in ihren Rücken.
"Ja, so sieht´s wirklich weitaus besser aus!", bestätigte Sabine schüchtern nickend.
"Und wie fühlst du dich?", fragte ihre Mutter neugierig nach und streichelte dabei verklärten Blickes über den geschmeidigen Lodenstoff des Rückenteils ihrer Jacke.
"Verwirrt... sehr verwirrt... und enorm verunsichert!", lautet die Antwort, deren tatsächlichen Wahrheitsgehalt man ganz deutlich am Gesichtsausdruck meiner Freundin ablesen konnte. Versunken in einem wahren Wechselbad der Gefühle stand sie nahezu bewegungslos vor dem Spiegel und musterte gut fünf Minuten lang voller Konzentration ihr eigenwilliges Outfit, bevor sie mit einem tiefen Atemzug in die Realität zurückkehrte, ihre Mutter und mich zum Abschied noch schnell auf die Wange küsste und sich dann, wie mit ihrer Therapeutin vereinbart, auf den Weg zu einer befreundeten Psychologin machte, um in deren Praxis die zwei wohl entscheidendsten Stunden ihres Lebens abzusitzen. Aber auch mir blieb nun nichts anderes mehr übrig, als in die gute Stube zurückzukehren und auf die Wiederkehr meiner Freundin, respektive auf den Ausgang dieser Sache zu warten. Und ich wartete geduldig. Exakt zwei Stunden lang.

Neugierig und erwartungsvoll lauschte ich, als am frühen Nachmittag das Zufallen der Haustüre schließlich die Rückkehr Sabines verkündete und getraute mich ob der sofort einsetzenden, prickelnden Spannung kaum noch zu atmen. Obwohl von draußen leise Geräusche an mein Ohr drangen, verrieten mir jene keineswegs etwas über das Ergebnis der quälenden Warterei und so verlegte ich mich darauf, neugierig auf die Türe zu starren und auf das Eintreten der Hauptdarstellerin zu warten. Die ließ jedoch lange auf sich warten, denn offenbar zog sie sich zuerst für eine gute Viertelstunde in ihr Zimmer nebenan zurück; wohl um wie geplant, ihre ländliche Trachtenkluft wieder gegen normale, städtische Frauenkleidung wechseln zu können. Sollte sie es also zu guter Letzt doch noch geschafft, und ihre Psychose mit purer Willenskraft und Entschlossenheit in den Griff bekommen haben?
Umso überraschter war ich allerdings, als Sabine dann aber relativ unerwartet und in völlig unverändertem rot-grünen Trachtenlook im Türrahmen erschien und kurz darauf wortlos eintrat. Sofort fielen mir dabei die dunkelgrünen Hüttenschuhe auf, die sie kraftlos in ihren Händen hielt und ich verstand.
"Ich hab´s versucht,... wirklich,... es tut mir so leid, aber...", stammelte sie mir mit Tränen in den Augen ins Gesicht und ich nickte besänftigend, um ihr mein volles Verständnis zu offenbaren. Aber auch ihre Mutter reagierte rasch, für meinen Geschmack fast ein wenig zu rasch, nahm ihr ohne weitere Umschweife die zwei Hausschuhe aus den zitternden Fingern, beugte sich hinab und entledigte meine willenlos gehorchende Freundin ihres Straßenschuhwerks, um danach mitleidlos flink deren kniebundhosentragendes Schicksal lebenslänglich zu besiegeln. Ein flauschiger Leisetreter nach dem anderen wurde Sabine nun über ihre Fesseln gestreift und somit endgültig jegliche Chance auf vermeintliche Rehabilitation auf immer und ewig in das Reich der Unmöglichkeit verbannt. Die jahrelang so tapfer bekämpfte Seelenkrankheit hatte letzten Endes doch noch gesiegt und all ihre Bemühungen auf ein ´normales´ Leben binnen zwei kurzer Stunden zunichte gemacht.

Da stand sie nun also auf hauchdünnen Ledersohlen, meine über alles Geliebte und starrte leise schluchzend und noch immer ein bisschen skeptisch auf ihr zukünftiges Aussehen. Lodenjacke, Kniebundhose, Wollstutzen und Walkhüttenschuhe würden sich nun bis ans Ende ihrer Tage an ihr feminines Fleisch schmiegen und dagegen konnte nun niemand mehr etwas ändern. Niemand. Dies war glasklar entschieden. Aber wenigstens würde sie ihre Tage nun nicht mehr mit nervenzermürbenden inneren Kämpfen zwischen Zwang und Widerstand verschwenden müssen und konnte sich getrost um wichtigere Dinge des Lebens kümmern. Wenn man es also von diesem Standpunkt aus betrachten wollte, dann konnte ihr Rückfall also ohne weiteres auch ein Sieg ihrer Selbst sein.

"Willkommen daheim, meine kleine Trachtenmaus!", flötete die Mutter in einem wahren Rausch der Freude und umarmte ihr nachdenkliches Gegenüber aus vollem Herzen. Während ich mich mit der unabänderlichen Tatsache anzufreunden versuchte, von nun an mit einer Frau zusammenzuleben, die durchwegs nur noch Kniebundhosen und Lodenjanker tragen würde, fiel mein Blick auf das noch immer ziemlich stark verheulte Antlitz meiner Partnerin und ich konnte mir ein aufmunterndes Schmunzeln nicht verkneifen, durfte ich in der Tiefe ihrer nassen, braunen Augen doch zweifelsohne bereits einen gewissen Stolz entdecken. Ja, sie freute sich ganz offensichtlich uneingeschränkt, diesen entscheidenden Schritt gewagt und getan zu haben. Also freute ich mich mit ihr, sah sie doch in der Tat unheimlich fesch aus in ihrer neuen, ´alten´ Trachtenkluft. Und ging man des weiteren davon aus, dass sie ohnehin vorhatte, den Landmodenladen ihrer Mutter früher oder später weiterführen zu wollen, dann schienen diese textilspezifischen Entwicklungen auch logisch betrachtet, durchwegs unter einem guten Vorzeichen zu stehen.

Nahezu die gesamte darauffolgende Woche verbrachten wir eifrig damit, unsere Stadtwohnung von den Spuren der einstigen Damenhaftigkeit meiner Freundin zu befreien und deren modische Aspekte durch wollige Trachtengemütlichkeit zu ersetzen. Kartonweise karrte ich Kleider, Röcke, Jacken, Hosen und filigranes Schuhwerk aus dem Haus, verteilte es rundum an diverse Freundinnen und schleppte im Gegenzug ganze Autoladungen ihres neuen Kleidungsstils aus mütterlichen Gefilden heimwärts. Gegen Ende der Woche hatten wir es dann endlich geschafft und in Sabines Kleiderschränken war ausnahmslos nur noch einschlägige Trachtenwäsche aufzufinden.

In einem geräumigen Kasten hing in Reih und Glied ein kunterbuntes, wahres Regenbogensortiment an Lodenjacken, darunter ebenso farbenprächtig und in stapel baren Holzkisten verstaut, ein Riesenlager an Wollstutzen, verschiedenster Dicke und Strickmuster, während in der Standkommode nebenan eine beachtliche Menge schicker Kniebundhosen in unterschiedlichste abgestuften Grün-, Blau-, Grau,- Braun,- und sogar Rottönen, geduldig auf ihre Trägerin warteten. Aber auch im breiten Schuhkästchen zeugte nichts mehr von der ehemaligen Damenhaftigkeit und es tummelten sich anstelle der fragilen Stöckelschuhe nur noch bequeme Trachtentreter, alle mit extrem flachen Sohlen in den einzelnen Fächern. Und obenauf, dort wo früher die leichten Sommerschuhe und die zierlich fragilen Hauspantoletten meiner Freundin lagerten, kuschelten nun paarweise und im guten Duzend, sowohl in kräftigen und fröhlichen Leuchtfarben, als auch in dezenten und schüchternen Pastellabstufungen, einzig und alleine nur noch ihre über alles geliebten und tagtäglich getragenen Hüttenschuhe. So verrückt es vielleicht auch klingen mag, doch ich konnte mir nach dieser einen Woche überhaupt nicht mehr vorstellen, dass meine Partnerin je einmal etwas anderes getragen, und anders ausgesehen hätte, dermaßen perfekt und in der Tat wie auf den Leib gegossen, passte ihr diese ulkige Kluft. Kein Zweifel, sie, beziehungsweise ihre Seele hatte sich richtig entschieden! Umso mehr freute ich mich darüber, dass Sabine auch an diesem Wochenende wieder zu ihrer Mutter aufs Land fahren wollte, garantierte mir dieser Umstand doch ganz definitiv eine wundervoll entspannte Zweisamkeit abseits jeglicher großstädtischer Ablenkungen.

So Pause!





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Xanduli
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  RE: Sabine Datum:24.06.10 14:46 IP: gespeichert Moderator melden


wirklich schön erzählte geschichte und einblicke in die abgründe des menschlichen geistes ob gesund oder krank

ist es krank etwas zu machen um sich wohl zu fühlen?
gruss
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slowtigre
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  RE: Sabine Datum:24.06.10 14:51 IP: gespeichert Moderator melden


Hua, was für ein starker Einstieg. Geradezu gruselig. Und, wie zu erwarten, exzellent geschrieben.
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drachenwind Volljährigkeit geprüft
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Leben und leben lassen

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  RE: Sabine Datum:24.06.10 16:58 IP: gespeichert Moderator melden




Hi danijelle,

erst einmal freue ich mich nach langer Zeit endlich von dir was neues
zu lesen. Sehr gespannt bin ich, wie sich deine Geschichte nach dem
etwas düsteren Anfang weiter entwickelt. Du hast den Zwiespalt von
Sabine gut beschrieben und das sie in ihrem maskulinem Auftreten ihr
Gleichgewicht wieder findet. Fehlt also nur die feminine Seite. Wird sie
auch aus Liebe besetzt werden? Erst einmal ist dieses reine Spekulation.

Freue mich schon auf deine Fortsetzung!

LG
Drachenwind
Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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MagdeGog
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  RE: Sabine Datum:24.06.10 18:40 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Danjelle,

sehr schöner Anfang. Freu mich schon auf mehr und bin gespannt in was für eine Richtung es weiter geht.

LG MagdeGog
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danijelle Volljährigkeit geprüft
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  RE: Sabine Datum:24.06.10 20:55 IP: gespeichert Moderator melden


Ich bitte zu vermerken, meine Name ist: Nicole-Daniela. Oke!

Gruß Nicki




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danijelle Volljährigkeit geprüft
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Graz


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  RE: Sabine Datum:24.06.10 20:57 IP: gespeichert Moderator melden


Schon sehr zeitig am frühen Vormittag saßen wir dann also schon wieder am Tisch in der gemütlichen Stube ihrer Mutter und ließen uns ein üppiges Frühstück schmecken. Meine Freundin trug heute eine meiner Lieblingsvariationen; jene in Grau-Blau. Dies bedeutete, dass das Kolorit ihrer Kuscheltracht ´sandwichmäßig´ auf einander abgestimmt war. Der dunkelblaue Walkstoff ihrer flauschig warmen Hüttenpatschen, wurde also oberhalb ihrer Knöchel abgelöst vom hellen Grau ihrer extradicken Naturschafwollstrickstrümpfe, welches wiederum oberhalb ihrer gewohnt rigoros festverschnürten Waden vom dunkelblauen Cordstoff ihrer Kniebundhose hungrig verschluckt wurde, und die Harmonie des Gesamtbildes rundete dann noch eine leger sitzende, hellgraue Trachtenweste ab, die sich draussen, in freier Natur allerdings unter einem gleichfarbigen Lodenjanker verstecken musste. Aber nun saßen wir ja, wie schon erwähnt im wohlig warmen Innenraum und so konnte ich verträumt in dem kompliziert wirkenden Zopfmuster ihrer handgestrickten Weste versinken und merkte gar nicht, wie ihre Mutter mit ernster Miene an uns herantrat.
"Sabine, ich habe gestern mit deiner Therapeutin telefoniert und muss jetzt etwas Ernstes mit dir besprechen!", eröffnete sie auch schon und riss mich abrupt aus meiner seligen, strickmaschenbewundernden Tätigkeit. Dann entstand ein kurzes Schweigen, das ich dazu nutzte, um abwechselnd in das verdutzte Gesicht meiner Freundin und jenes, ihrer sehr sorgevoll wirkenden Mutter zu blinzeln.
"Um... um was geht´s denn?", fragte meine kleine Trachtenmaus schüchtern nach.
"Um dein Haar...", erwiderte ihr Gegenüber trocken und fügte dann noch abfällig kopfschüttelnd hinzu, dass diese lange, wuschelige Mädchenmähne so ganz und gar nicht mehr zu ihrem sonstigen Auftreten passen würde.
"Was... bitte... was meinst du damit?", stammelte Sabine frustriert und ließ voller Vorahnung ihre Hände kraftlos in ihren Schoß sinken.
"Was ich damit meine, weißt du nur allzu gut mein Liebes und im Endeffekt wünscht du es dir insgeheim doch auch schon seit geraumer Zeit!", lautete die klar klingende Antwort und meiner Kehle entkam eher unbeabsichtigt ein fragendes Glucksen. Durch meine vermeintlich unerlaubte Einmischung sichtlich genervt, warf mir Sabine´s Mutter sogleich einen finsteren Blick entgegen, doch als sie realisierte, dass ich bis dato schlichtweg bloß ´Bahnhof´ verstanden hatte, nahm ihre Miene wieder weichere Züge an.
"Ihre allzu mädchenhafte Lockenpracht muss schlichtweg runter... aber rigoros, sonst wird ihr Seelenleben auch weiterhin an ihrer innerlichen Zwiespältigkeit leiden müssen und sie niemals ihr psychisches Gleichgewicht erlangen!", betonte sie halb erklärend, halb befehlend in meine Richtung und wandte sich dann wieder an ihre Tochter, ohne auch nur ansatzweise meine Reaktion abzuwarten.
"Aber Mama,... du... du meinst doch nicht etwa..."
"Doch mein Kleines, ich meine... und wie ich es meine!"
"Aber..."
"Kein Aber!"
"A... wirklich mit der..."
"Ja, Sabine,... genau... mit der alten Haarschneidemaschine! Es muss einfach sein, glaube mir! Wenn du willst, kannst du natürlich gerne deine Therapeutin anrufen, doch du wirst sehen, dass sie ebenfalls ganz meiner Meinung ist!"
"Und wer bitteschön fragt nach meiner Meinung?"
"Ach bitte, hör´ doch endlich auf dich selbst zu belügen und sieh den nüchternen Tatsachen ins Auge! Es hat überhaupt keinen Sinn vor deiner Vergangenheit wegzulaufen, denn sie wird dich immer und überall einholen und auch ganz gleich, wer deines Erachtens letztendlich an diesem Desaster nun hauptsächlich die Schuld zu tragen hat, dein Vater, ich oder auch du selbst, ein Faktum ist auf alle Fälle unabänderlich und real - du kannst nun mal dein Glück nur dann uneingeschränkt finden, wenn du dich deinen inneren Zwängen nicht mehr widersetzt und den Lauf der Dinge nicht künstlich aufzuhalten versuchst... und außerdem steht dir ganz, ganz kurzgeschnittenes Haupthaar sowieso weit besser als diese blöden, verspielten Locken!"
"Wie kurz meinst du,... doch nicht etwa... so... so ganz kurz wie früher?", gluckste meine Freundin angstvoll und ihre Stimme drohte ihr beinahe bei der letzten Silbe zu versagen.
"Natürlich mein Kind,... deine wuscheligen Federn müssen ratzeputz runter!", übertönte ihre Mutter mit freudiger Stimme jeglichen Einwand, öffnete dabei flugs den dicken Zopf ihrer auserkorenen Delinquentin und ließ das üppige Goldblond locker über das Grau der Trachtenweste hinab fallen. Bevor Sabine noch irgend etwas sagen konnte, wurde sie auch schon ziemlich gewaltsam an ihrem Arm ins Vorzimmer geschleppt und dort vor dem großen Standspiegel positioniert, wohl um die Richtigkeit der Aussage ihrer Mutter mit eigenen Augen bestätigen zu können. Und wirklich, je öfter ich nun meine skeptischen Blicke von oben nach unten, und von unten nach oben, von der Strickweste und der Kniebundhose über die Wollstrumpfwaden hinab zu den kuschelig weichen Patschen, und wieder retour kreisen ließ, umso mehr empfand ich das wallende, lange Frauenhaar, das sich da so ungezwungen und keck über den Rücken meiner Freundin herab schlängelte, nicht nur bloß unpassend, sondern bald sogar massiv störend. Offenbar hatte auch Sabine diese unabänderliche Tatsache erkannt, denn fast unison zu meiner Erkenntnis, senkte sie resignierend ihre Lider und begann leise zu schluchzen.
"Na, na, na, da brauchst du aber wirklich nicht zu flennen!", zeterte ihre Mutter hämisch, drehte sich entschlossen um, ging in die Stube zurück und machte sich hektisch an einer kleinen Lade zu schaffen.
"Dagegen gibt´s nämlich eine rasche und effektive Abhilfe... eine sehr effektive sogar!", prustete sie euphorisch und kramte von diesen sarkastischen Worten begleitet, eine verchromte Haarschneidemaschine und einen Plastikfrisierumhang hervor. Im nächsten Augenblick ergriff sie die Lehne eines Sessels, zog ihn in die Mitte des Raumes und fixierte danach für einige Sekunden wortlos und hämisch grinsend ihre Tochter.
"Bitte Platz zu nehmen,... endlich ist es wieder einmal so weit!", verkündete sie theatralisch und erläuterte mir dann noch sentimental und wehmütig schmachtend, dass auch schon in der Vergangenheit, Sabine´s Vater stets den Samstag Vormittag dazu auserkoren hatte, um seiner hübschen Tochter ihre wöchentliche Kopfschur zuteil werden lassen zu können.
"Sieben Millimeter am Oberkopf, Seiten- und Nackenpartie großzügig ausrasiert!", zwitscherte sie erfreut dahin, während sie den Netzstecker der Maschine in die Wandsteckdose gleiten ließ und den metallenen Aufsatzkamm mit der besagten Maximallänge, welche man ja eigentlich eher als ´Minimalkürze´ bezeichnen würde können, auf den massiv aussehenden Scherkopf schob und fixierte.
"Nein!", meldete sich plötzlich Sabine schreckhaft piepsend zu Wort und starrte mit angstgeweiteten Augen auf das so schicksalsträchtige Haarschneideutensil.
"Nein?", ließ ihre Mutter übertrieben erstaunt durch die wiedereingekehrte Stille dringen und runzelte dabei verständnislos ihre Stirn, bevor sie mit einer erfreuten Geste der Erkenntnis zum Besten gab, dass sie offenbar erst jetzt den wahren Sinn der Wortmeldung ihrer Tochter verstehen würde.
"Nein...!", wiederholte sie kopfschüttelnd, "in diesem Fall gebe ich dir natürlich absolut recht,... nein, du wirst diesen Raum mit Sicherheit nicht mehr mit diesen jämmerlichen, gräßlichen Federn auf deinem Kopf verlassen müssen!"
"Aber Mama,... du kannst mir doch nicht..."
"Sabine hör jetzt bitte auf mit diesem Gesülze von wegen "aber Mama", und setz dich endlich hierher und lass mich nur machen, hast du verstanden?!"
"Bitte Mama, ich... ich will..."
"Einen kurzgeschorenen Igelhaarschnitt!", unterbrach Sabine´s Mutter forsch das immer diffuser werdende Winseln ihrer total panisch und hilflos unentschlossen wirkenden Tochter und ihre Gesichtszüge verdunkelten sich zusehends.
"Sabine, jetzt sieh dich doch noch einmal genau in den Spiegel! Findest du dich denn etwa wirklich schön mit deinem üppigen, endlos langen Haarschopf? Betrüge dich doch nicht selbst! Immerhin bist du schon längst kein Schulmädchen mehr, sondern eine erwachsene Frau, die obendrein auch noch gezwungenermaßen bis an das Ende ihrer Tage ausnahmslos nur mehr in Kniebundhosen herumlaufen wird müssen. Auch wenn du dich nicht von deiner kindischen Haarmähne trennen, sie nicht abschneiden würdest, du könntest sie schon alleine wegen deiner Kleidung niemals mehr offen tragen. Wozu also noch dieses verdammte Zögern? Gib dir einen Ruck, folge deiner inneren Stimme, setzt dich einfach hierher und lass dir von mir eine Igelfrisur verpassen. Du weißt ja ohnehin selbst am besten, wie gut dir so ein niedlicher Stoppelkopf zu Gesicht steht und wie wunderbar pflegeleicht und unkompliziert solch ein Radikalhaarschnitt ist, brauche ich dir ja wohl nicht extra zu sagen. Also nimm dir ein Herz und komm her mein Liebes; wirst sehen, keine zwanzig Minuten später kannst du dieses ewigleidige, haarige Thema endgültig abhaken und es sprichwörtlich mit Besen und Schaufel vom Boden fegen!", flötete die Mutter meiner Freundin mit betont sanfter Stimme und ich musste ihr nach Beendigung ihres kurzen Monologes fürwahr gewisse Spitzenqualitäten auf dem weitläufigen Sektor der tiefenpsychologischen Personenmanipulation zusprechen. Umso mehr erstaunte mich die aufbrausende, laut hinaus gebrüllte Reaktion Sabine´s.
"Nein,... niemals lasse ich mir von dir mein schönes, langes Haar vom Schädel scheren,... diese Zeiten sind nun endgültig vorbei! Gute acht Jahre, acht verdammt lange und mühsame Jahre habe ich es mir wachsen lassen, habe es meiner Neurose regelrecht Millimeter um Millimeter abgerungen und jetzt verlangst du von mir, ich solle mir all das wieder zunichte machen lassen?! Reicht es dir denn etwa noch nicht, dass meine, durch eure jahrzehntelange Unterdrückung misshandelte Psyche mich letztendlich jetzt und bis in alle Zukunft dazu zwingt, ein lebenslängliches Dasein in Kniebundhosen führen zu müssen? Glaubst du denn allen Ernstes, das wäre besonders erstrebenswert und damenhaft?! Ach, wie ich meinen bösartigen Vater dafür doch hasse! Aber glaube mir, Mutter, du bist auch nicht viel besser als er, du bist doch genauso ein... ein... ein verdammter, perverser Sadist!", schrie meine Freundin hysterisch und ich hätte mich aufgrund der knisternden Spannung die sich explosionsartig im Raum ausbreitete, am liebsten in Luft aufgelöst.
"Versündige dich bitte nicht, mein Kind, denn so spricht man nicht über seinen eigenen Vater und schon gar nicht über einen Verstorbenen!", zischte ihre Kontrahentin kehlig, bekreuzigte sich dabei zutiefst erschüttert und im Stil einer halbwahnsinnigen Exorzistin, machte einen Schritt zurück und ergriff theatralisch erneut den Griff der Lade, in der sich vormals die Haarschneideutensilien befanden hatten.
"Du weißt nur allzu gut, wie dein Vater in solch einer Situation reagiert hätte, zu welch drastischen Mitteln er gegriffen hätte, also bitte erspare mir und vor allem dir die drohenden Konsequenzen und schweige!"
"Nein Mutter, ich werde keinesfalls schweigen und mich schon gar nicht fügen, denn ihr habt,... das heißt eigentlich, du hast in diesen Belangen keinerlei Macht mehr über mich!", konterte Sabine siegesbewusst, warf ihre goldschimmernde Mähne beiderseits ihrer Schultern nach vorne und ließ sie dort dann provokant und seidig ungezwungen über ihre Brüste herabfallen.
"Dann... dann zwingst du mich also wirklich zu einer härteren Gangart?"
"Ach Mutter, wenn du wüsstest, wie entsetzlich lächerlich deine Drohung ist!"
"Sabine... ich flehe dich an,... bitte... lenke ein und komme endlich wieder zu Vernunft, denn ich schwöre dir bei Gott,... wenn sich diese kleine Lade hinter mir erst einmal geöffnet hat und deren schicksalhaften Inhalt präsentiert, dann wird es für dich bestimmt kein Pardon und auch kein Zurück mehr geben!"
"Es wird erst gar keinen Anfang geben! Ha, dass ich nicht lache... glaubst du wirklich diese bescheuerten Dinger könnten meine Denkweise nach all den Jahren auch nur noch ansatzweise beeinflussen? Höre lieber du auf zu träumen und finde dich damit ab, dass ich erwachsen und selbstständig denkend geworden bin!"
"Gut, du hast es nicht anders gewollt!", beendete Sabine´s Mutter in feierlichem Tonfall das kurze, doch äußerst heftige Streitgespräch, öffnete nochmals die bewusste Lade, angelte irgend etwas Unscheinbares, Blaugraues heraus und trat dann entschlossenen Schrittes an ihre Tochter heran.
"Du weißt genau, was das jetzt bedeutet!", verkündete sie trocken, während sie Sabine das geheimnisvolle Etwas in die Hände drückte und dann ohne weiter zu zögern in den Vorraum ging, um dort zu telefonieren.
Verwirrt, doch noch immer zur Gänze in der Rolle des stillheimlichen Beobachters, versuchte ich blinzelnd ausnehmen zu können, was meine nun augenblicklich verstummte Freundin da so frustriert in ihren Händen hielt, doch noch ehe ich mein Vorhaben positiv beenden konnte, blickte sie hilflos seufzend auf und schenkte mir ein weltentrücktes, beinahe ein wenig irrsinniges Grinsen. Was war denn bloß mit ihr geschehen? Wohin hatte sich ihr Selbstvertrauen so blitzschnell verflüchtigt? Wohin nur? Immer wieder drangen ein paar, ohnehin weitgehend unverständliche Wortfetzen des Telefonates, welches ihre Mutter da draussen so erregt führte an mein Ohr, doch ich vermochte nicht den näheren Sinn ihres Handelns zu erraten und so beschränkte ich mich darauf, Sabine´s offensichtlichen, seelischen Verfall zu beobachten. Wie in der Zeitrafferaufnahme einer welkenden Rosenblüte, fielen Blatt für Blatt die Schutzschichten ihrer vorhin dargebotenen Selbstsicherheit von ihr ab, während sich ihre zitternden Finger nervös in dieses blaugraue, offenbar weiche Ding bohrten und ihr anfängliches Grinsen mit jedem Atemzug in einer total verunsicherten, angstvollen Grimasse verloren ging.
"Also dann bis bald!", beendete ihre Mutter das dubiose Telefonat und kehrte auch schon auf die Bühne des Geschehens zurück. Ohne Worte schob sie nun Sabine, die sonderbarerweise überhaupt keine Gegenwehr mehr leistete, quer durch den Raum zum bereitgestellten Stuhl und ließ sie darauf niedersetzen.
"Mama... bitte...", piepste Sabine vollends stimmlos und auf seltsame Art und Weise, binnen weniger Augenblicke wieder gänzlich Kind geworden, als ihr der unheilvoll knisternde, hellblaue Frisierumhang umgehängt wurde und dessen Klettenverschluss sich mit würgender, entschlossener Enge um ihre Kehle schnürte.
"Ich möchte jetzt kein Wort mehr von dir hören!", schnauzte ihre Mutter energisch und kniete sich im nächsten Moment vor ihrer Tochter nieder, um ihr die beiden niedlichen, dunkelblauen Hüttenschuhe lieblos von den wollbestrumpften Füßen zu streifen. Danach erhob sie sich, trug die flauschigen Leisetreter ins Vorzimmer und verstaute sie dort vorsorglich im Schuhkästchen.
"Die wird Sabine jetzt wohl für´s Nächste nicht mehr brauchen!", belehrte sie mich nüchtern, da sie ganz offensichtlich mein erstauntes Gesicht bemerkt haben musste.
"Deine undankbare Freundin wird nun jene Bestrafung ereilen, die sie schon als Kind des öfteren über sich ergehen hatte lassen müssen. Nur diesmal werden eben die Auswirkungen endgültiger Natur und nicht mehr rückgängig zu machen sein!", erläuterte mir mein Gegenüber kryptisch und ich kapierte rein gar nichts mehr.
"Aber Mama...", erklang ein winselndes Wehklagen im Raum und zog erneut die Aufmerksamkeit meiner Rednerin auf sich, die sich sogleich mürrisch umdrehte.
"Sei endlich still, Sabine! Du hattest deine faire Chance, doch du hast sie nicht genützt! Und jetzt hast du eben die Konsequenzen zu tragen! Also beklage dich nicht bei mir und entspann dich lieber... denn du wirst bestimmt jede Menge Kraft brauchen und ändern, nein, ändern kannst du an deinem Schicksal jetzt so und so nichts mehr!"
"Bitte... verzeih´ mir... verzeih´ mir... bitte!"
"Da gibt es eigentlich gar nichts was ich dir zu verzeihen hätte,... verzeihe lieber dir selbst, oder besser gesagt deinem hitzigen Sturkopf, denn dem wird schon demnächst dank seiner frechen Unbedachtheit ziemlich kalt werden!"
"Mutter ich bitte dich,... ich war vorhin doch bloß... bloß etwas überfordert mit... aber jetzt verstehe ich alles und... ich akzeptiere auch alles uneingeschränkt... bitte glaube mir, ich bin ganz deiner Meinung und... bin auch bereit und du kannst mir jetzt ruhig mein blödes Haupthaar vom Kopf scheren, mir einen extrem kurzen Igelhaarschnitt verpassen, meinetwegen mit total ausrasierten Seiten und Nacken und ich werde nichts mehr dagegen sagen,... gar nichts mehr,... kein einziges Wort,... ich verspreche es,... komm´ Mama, lass´ uns bitte am besten gleich auf der Stelle beginnen,... komm´ bitte, bitte schalte die Haarschneidemaschine ein und lass´ es uns schnell hinter uns bringen... ratzeputz... ganz so wie früher, ja?!", zerplatzte Sabine´s wortlose Lethargie in einem lauten Heulkrampf und sie streckte dabei ihre hausschuhlosen Wollfüße kraftlos von sich und ließ ihre Zehen unter den dicken Strickmaschen nervös und hektisch in der Luft umher zappeln. Als hätte ihre Mutter bloß auf diese Geste der Verlegenheit gewartet, erwiderte sie als einzige Antwort auf das flehende Angebot ihrer Tochter, dass jene sich lieber endlich die Dinger in ihren Händen überziehen sollte, bevor sie ganz kalte Füße bekommen würde. Nach dieser vorübergehenden Unterbrechung, wendete sie sich wieder an mich und begann mir nun endlich diese ganze Schose hier zu erklären.
Wann immer Sabine in Jugendjahren unfolgsam und widerspenstig gewesen war, hatte ihr der strenge, mitleidlos konsequente Vater postwendend eine Bestrafung erteilt, deren mentale Härte, letztendlich tiefe und schier niemals verheilende Wunden in der Seele des Mädchen hinterlassen hatten, welche wiederum laut unterschiedlichster, psychologischer Gutachten der wahre und einzige Kern, der ultimative Auslöser ihrer Zwangsneurose sein würden. Da sie nun allerdings durch den letztwöchentlichen Rückfall, bereits die Möglichkeit auf etwaige Bekämpfung ihrer Psychose ein für alle mal verspielt hatte, blieb nun nichts anderes mehr übrig, als sich vorbehaltslos deren innerem Drängen zu fügen und jenem willenlos nachzugeben, beziehungsweise jenes bis in die letzte Instanz auszuleben.
"Glaube mir bitte, diese Prozedur hier macht mir mit Sicherheit keinen besonderen Spaß, doch zum Einen bin ich es ihr schuldig und zum Anderen, ist es der einzige und letzte Weg, um Sabine von der schweren Last ihrer unseligen Vergangenheit befreien zu können!", schloss mein Gegenüber wehmütig augenzwinkernd und im dezenten Flüsterton vorerst ihre Abhandlungen und sah mich dann abwartend an.
Meine einzige Reaktion war allerdings ein verständnisloses Kopfschütteln, da ich so gut wie gar nichts mehr verstand. Zu abstrus und bizarr war die gesamte Szenerie geworden. Da stand unmittelbar vor mir die Mutter meiner Freundin und faselte mir mit ihren dubiosen Geschichten über väterliche Überstrenge und tiefenpsychologischen Bestrafungsmaßnahmen den Schädel voll, während Sabine mitten im Raum wie versteinert auf einem Sessel hockte, apathisch das blaugraue Etwas in ihren Händen fixierte und weinerlich auf ihrer Unterlippe knabberte. Was zum Teufel ging hier vor oder treffender ausgedrückt, was zum Teufel würde hier demnächst vorgehen?! Als könnte meine schweigende Gesprächspartnerin die Gedanken lesen, die da so wirr durch meine Ganglien huschten, setzte sie ein mitleidsvolles Lächeln auf und beugte sich vertraulich zwinkernd zu mir hinab.
"Hat dir Sabine am Ende etwa noch gar nichts davon erzählt?", fragte sie eher prophylaktisch und fuhr fort, ohne eine mögliche Antwort meinerseits abzuwarten.
"Mein Mann hat ihr in solchen Situationen stets das Haupthaar komplett abrasiert und ihr eine spiegelblank polierte Glatze verpasst, um, so wie er es immer zynisch ausdrückte, den darunter liegenden Wirrkopf ein bisschen abzukühlen. Und bevor sie so eine Bestrafung über sich ergehen lassen musste, zog er ihr ihre geliebten Hüttenschuhe aus, sperrte sie weg und ließ sie ein Paar dieser Stiefelsocken über ihre Füße streifen, die sie dann für die Dauer einer Woche von früh bis spät zu tragen hatte. Ganz gleich, was sie tat und wo sie auch hinging, in die Schule, zu Freunden, zum Musiklehrer oder auch in die Tanzschule, die schlichten, sohlenlosen Stofftreter waren allzeit gut sichtbar für jedermann oder auch versteckt unter ihren Straßenschuhen präsent und um ihre schlanken Fessel schlangen sich allzeit deren enge Gummibündchen und achteten mit ihrer innigen Umklammerung darauf, dass sie keine einzige Sekunde lang auch nur ansatzweise die absolute Kahlheit ihres Kopfes vergessen konnte. Dies führte letztendlich dazu, dass das Tragen dieser im Grunde genommen total unscheinbaren, flauschigen Dinger, die sie selbst bald mit bipolar intensiver Hassliebe als "Glatzenpatschen", bezeichnete, sich in ihrer labilen Psyche als das Nonplusultra der absoluten Willenlosigkeit, der ultimativen Selbstaufgabe einprägte. Ja und just diesen Effekt mache ich mir nun eben zunutze, um ihr den allerletzten Schritt in ihre Freiheit erleichtern zu können!", sprach sie mit sanfter, nachdenklicher Stimme und richtete sich wieder auf.
"Du meinst,... du wirst ihr jetzt...", stotterte ich leicht irritiert und verzichtete dann allerdings auf die Beendigung meiner Frage, da ein entschlossen bejahendes Kopfnicken meines Gegenübers wahre Bände sprach.
"Ja ich werde,... gezwungenermaßen,...", flüsterte sie seufzend und erläuterte mir in kurzen Zügen die unmittelbar bevorstehenden Geschehnisse.

so Pause


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von danijelle am 24.06.10 um 20:58 geändert




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  RE: Sabine Datum:24.06.10 21:50 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Nicole-Daniela,
Da wird nun mit allen Mitteln versucht eine Psyche die seit den Kindertagen vergewaltig wurde zu heilen.
Bei so radikalen Mittel ist das eher zu bezweifeln.

Aber du beschreibst den Inneren Konflickt unter den nicht nur Sabine sondern auch ihre Mutter leiden. Sehr schön erzählt.

LG
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  RE: Sabine Datum:24.06.10 22:03 IP: gespeichert Moderator melden



ich weiss nicht ob Ihr euch erinnert, aber ich sagte oder schrieb doch neulich mal:


Ich kann es auch, Herr MagdeGog!


Gruß
Nicki
P.S. @Annabelle: Nicki reicht vollkommen!
P.S @Rest: Ich hatte euch gewarnt!!!




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  RE: Sabine Datum:24.06.10 22:06 IP: gespeichert Moderator melden


Was heißt hier gezwungener Maßen? Der Mutter sollte
man mal auf die Finger klopfen denn sie ist an Sabines
Zustand erheblich mitschuldig.........

Hoffe die Geschichte bald weiter lesen zu können.
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  RE: Sabine Datum:24.06.10 22:07 IP: gespeichert Moderator melden



"Nachdem sie ihre bescheuerten Glatzenpatschen übergestreift hat und sich deren Bündchen fest und deutlich an ihre Vergangenheit erinnern werden, wird sie binnen weniger Momente nicht mehr fähig dazu sein, um ihrer Kahlschur auch nur den leisesten Widerstand entgegensetzen zu können. Ich werde ihr dann mit der Maschine ihr Haar zur Gänze vom Schädel scheren und ihre grob freigelegte Kopfhaut mit einer speziellen Tinktur behandeln, die wir dann so ungefähr zwanzig Minuten lang einwirken lassen müssen. Diese Wartezeit werden wir dazu nützen, um mit dem Wagen zu meinem Bruder zu fahren, der vor seiner Pensionierung Friseur gewesen war und den ich übrigens vorhin am Telefon von unserem baldigen Kommen unterrichtet habe. Wenn wir dann in dessen Wohnung ankommen werden, sollten Sabine´s Haarwurzeln aufgrund der intensivaggressiven Wirkungsweise der Salbe bereits um mehr als die Hälfte aus dem Haarschaft hervorgetreten sein und können so mittels ganz ordinärer Nassrasur, die für mein geschicktes Bruderherz natürlich die reinste Routine sein wird, unwiederbringlich zerstört werden. Deine Freundin wird zwar dann nie wieder Haar auf ihrem Haupt tragen können, aber vertraue mir ruhig, in ein paar Monaten habt ihr beide euch an diesen Umstand gewöhnt und könnte dann endlich ohne jegliche Trübung durch ihre unheilbaren Neurosen, eure Beziehung genießen!", sprach sie schlussfolgernd im vertretermäßigen Tonfall, so als wäre die Komplettenthaarung ihrer Tochter eine ganz alltägliche Sache und im Grunde genommen gar nicht der Rede wert, wendete sich danach von mir ab und ließ mich in meiner Sprachlosigkeit ganz einfach allein zurück.
Sabine, deren scheinbar komplett außer Kraft gesetzter Intellekt unser Gespräch jedoch trotzdem inhaltlich realisiert hatte, begann nun angstvoll zu winseln und starrte ungläubig und hilfesuchend in meine Augen. Ich senkte sogleich verlegen meine Lider, denn mir war nur allzu klar, dass ich, wenn ich sie wirklich uneingeschränkt lieben würde, ihr jetzt nicht helfen konnte und es wahrscheinlich auch gar nicht durfte.
"So, meine Liebe,... lass´ es uns also schnell und schmerzlos hinter uns bringen!", erlöste mich die schroff befehlende Frauenstimme ihrer Mutter aus meinem seelischen Desaster und ich getraute mich wieder schüchtern aufzublicken.
"Beeil´ dich und streif´ jetzt endlich deine zwei Glatzenpatschen über... wirst sehen, es fällt dir dann alles viel, viel leichter!", herrschte die gestrenge Schurherrin ihre immer jämmerlicher wimmernde Delinquentin an und baute sich in voller Größe und in breiter Grätsche, wie ein Feldwebel vor ihr auf. Und wirklich, diese totalitäre Masche schien zu wirken, denn schon neigte Sabine zaghaft ihren Oberkörper nach vorne und ließ ihre zitternden Hände, in denen sich einer der beiden blaugrauen Stiefelsocken befand, auf ihren linken Fuß zusteuern. Es herrschte nahezu absolute Stille im Raum, die nur durch das dezente Knistern des Plastikfrisierumhanges und dem wehklagenden Schluchzen meiner Freundin unterbrochen wurde. Am Ziel ihrer Reise angekommen, zogen die zarten Finger das grüne Gummibündchen des schicksalsträchtigen Stofftreters so weit als nur möglich in alle Richtungen auseinander und verharrten dann reglos, bis die wollstrumpfverhüllten Zehen vorsichtig damit begannen, durch die geräumige Öffnung in das hellgraue, filzige Innere des Füßlings zu krabbeln. Primär darauf bedacht, stets jegliche folgenschwere, erinnerungsbeschwörende Berührung ihres Knöchel mit dem sadistisch lauernden Bündchen zu vermeiden, benötigte Sabine gut eine geschätzte halbe Minute, um ihr Vorhaben in die Wege leiten zu können. Aber selbst, als bereits ihr gesamter Fuß formatfüllend von der blaugrauen Hülle des Stiefelsocken verschlungen worden war, zurrte sie noch immer dessen Knöchelbund mir Brachialgewalt auseinander, so als wolle sie den entscheidenden Moment ihrer absoluten Selbstaufgabe so lange es ihr auch nur irgendwie gelingen würde, heraus zögern; diesen Bruchteil jener Sekunde, in der sie letzten Endes ihr seidenweiches, goldenes Haupthaar, das sie unter größten Anstrengungen die vergangenen acht Jahre mit soviel Liebe gepflegt hatte, für immer verlieren müsste.
"Mach mich ja nicht wütend!", pfauchte ihre Mutter plötzlich unerwartet in das Geschehen und da passierte schließlich das wohl Unvermeidbare.
Als Sabine´s Körper nämlich voller Schreck zusammenzuckte, rutschte ihr das rigoros weitgedehnte Gummibändchen von den Fingerkuppen und grub sich laut schnalzend knapp unterhalb ihres Knöchels in das helle Naturgrau ihres extradicken Wollstrumpfes, dessen Strickmaschen sogleich willenlos der engen Umklammerung nachgaben und unter dem schicksalshaften Grün begraben wurden. Augenblicklich setzte sich meine Freundin auf und in ihren großen Augen flackerte die blanke Panik, während sie vollends vergeblich versuchte, ihren gefangenen Fuß durch bloßes Schütteln von dem Stiefelsocken zu befreien. Doch mit jeder weiteren sinnlosen Bewegung, die mich an das Zappeln eines Fisches am Haken erinnerte, wich ihre Widerstandskraft sukzessive und als ihr Verstand endlich einsah, dass ihr lebenslänglich haarloses Schicksal nun schlichtweg besiegelt war, beendete sie diese Manipulation und ergab sich stumm ihrer ohnehin unabänderlichen Zukunft.
Ohne weitere Aufforderung ihrer Mutter und auch ohne den leisesten Versuch jetzt vielleicht noch Zeit schinden zu wollen, streifte sie nun auch flugs den zweiten ´Glatzenpatschen´ über, ließ dann artig und ganz im Stil einer Musterschülerin ihre blaugrauen Stoffpfoten, parallel Seite an Seite, eng aneinander geschmiegt zu Boden sinken und bedeckte danach auch noch beim Aufsetzen feinsäuberlich und fast ein wenig pedantisch zupfend den dunkelblauen Cordstoff ihrer Kniebundhose mit der knisternden Plastikhülle des Frisurumhanges, bevor sie nahezu hingabevoll und widerspruchslos in die harte Lehne des Holzstuhles sank und ihre mittlerweile wüst verheulten Augen schloss.
Sofort trat nun ihre Mutter wieder in Aktion und begann mit einer weichen Bürste feierlich noch ein allerletztes Mal die wundervolle Seidenmähne meiner Freundin durchzukämmen. Leise knisterte die elektrische Ladung des Haares bei jedem Streich der Bürste, fast so als wolle es um Gnade flehen und mir wurde nun doch ein bisschen mulmig zumute, als ich mir vorzustellen versuchte, dass diese dichte, goldene Pracht schon in Kürze einer glattrasierten, kahlen Kopfhaut weichen würde müssen. Und dies obendrein unwiderruflich bis in alle Ewigkeit.
Aber schon hatte die Bürste ihren letzten Arbeitsgang verrichtet und verschwand in einer Schürzentasche und geschickte Finger streiften beidseitig vom Kinn beginnend über die Schultern führend, die schillernde Mähne hinter die Schultern meiner Freundin und im nächsten Augenblick ergoss sich wohl zu allerletzten Mal das dichte Gold ihres Luxushaares über ihren Rücken und verschlang die schlichte Holzlehne.
"Verzeih´ mir bitte, Sabine, aber ich mache das hier wirklich nur zu deinem Besten!", sagte ihre Mutter mit ernstgemeinter Rührung in der Stimme und verwies ihre Tochter mit einem zarten Fingerdruck auf deren zartverschwitzte Stirn, dass es nun an der Zeit wäre, ihren Kopf in den Nacken zu legen. Während das Haupt meiner Geliebten mit willenloser Selbstaufgabe nach hinten sank, näherten sich hinter ihrem Rücken die Spitzen ihres Haares sanft wiegend dem rustikalen Holzboden und es hätte wahrscheinlich kaum noch vier Monate des fröhlichen Wachstums bedurft, und die, jetzt allerdings dem Tode geweihten Strähnen hätten jenen doch tatsächlich berühren können. Wie niederschmetternd diese Theorie doch angesichts des Bevorstehenden war!
Aber schon riss mich ein filigranes Klicken, gefolgt von einem unheilvoll monoton klingenden Surren in die nüchterne Realität zurück und ich musste mit einem Kloß im Hals zusehen, wie sich der lauthals vibrierende, völlig aufsatzlose Scherkopf des altertümlich anmutenden Haarschneidemaschinenmonsters entschlossen dem Kopf meiner Freundin näherte. Ungläubig starrte ich in Sabine´s ausdrucksloses Gesicht, das trotz der ernsten Lage, jetzt noch immer relativ entspannt und mit geschlossenen Augen in einer fernen Welt zu verweilen schien. Hatte sie sich denn etwa in der Tat schon längst damit abgefunden, nie wieder Haare besitzen zu können?
Erst als sich die surrende Stahlmenagerie nur wenige Millimeter vor ihrem dichten Haaransatz auf der Haut ihrer Stirn niederließ und dort für ein paar Atemzüge verweilte, bemerkte ich, wie sich ihre beiden schneeweißen Schneidezähne voller Nervosität gut sichtbar und verzweifelt in das feuchte Rot ihrer Unterlippe gruben. Obgleich ich natürlich wusste, dass das schier unendlich dauernde Hadern und Zögern ihrer Mutter keineswegs sadistischer Natur war, sondern in erster Linie von massiver, tatsächlicher Unentschlossenheit genährt wurde, konnte ich mit Sabine nur allzu gut mitfühlen, musste dieser künstlich in die Länge gezogene Moment der absoluten Ungewissheit, so uferlos zwischen erhoffter Gnade in allerletzter Sekunde und eiskalter Verurteilung in allerletzter Instanz schwebend, wohl zweifelsohne eine Tortur sein; und diese Ahnung glaubte ich auch in ihrem angstvoll zuckenden Mienenspiel auf der Stelle bestätigt zu sehen. Am Liebsten hätte ich aufgrund dieser schrecklichen Qual laut aufschreiend den Netzstecker aus der Dose gerissen, doch just in der Sekunde, in der ich meinen Gedanken in die Tat umsetzen wollte, nahm sich die zweifelzerfressene Henkerin ein Herz und setzte mit einem zittrigen Ruck den hämisch lauernden Scherkopf in Richtung seiner sogleich sanft erzitternden Opfer in Bewegung.
Als sich im selben Moment das fragile Knistern unheilvoll eindeutiger Herkunft zwischen das monotone Brummen der Maschine mischte und somit definitiv das bevorstehende, niemals mehr rückgängig zu machende Ende ihrer Haarpracht verkündete, öffneten sich Sabine´s Lider panisch und aus den braunen Tiefen ihrer Augen strömte unverzüglich eine Tränenflut, die sich stumm über ihre Wangen schlängelnd, schließlich in den ignorant wasserabweisenden, hellblauen Weiten des Frisierumhanges verlor. Acht Jahre, acht lange Jahre musste sie geduldig warten, bis ihr wundervolles Haar diese herrliche Länge erreicht hatte und jetzt, keine fünf Sekunden nach Beginn ihrer Kahlschur zierte bereits ein über vier Zentimeter breiter Streifen nahezu nackter Kopfhaut ihr Frauenhaupt, der ihren ehemaligen Mittelscheitel von der Stirn bis an den Wirbel ein für alle mal ausgelöscht hatte. Vielleicht hoffte sie ja in diesem Moment auch noch innigst darauf, dass ihre strenge Mutter den einst so altbewährten Siebenmillimeteraufsatzkamm vorhin doch nicht abgenommen hatte und ihr bloß einen stoppelkurzen Igelhaarschnitt verpassen würde. Vielleicht. Hoffentlich. Was aber wenn nicht?!
Parallel zu meinen stillheimlichen Spekulationen über die möglichen, momentanen Gedankengänge meiner Freundin, merkte ich plötzlich, wie sich ihre beiden Füße vorsichtig und verstohlen gegenseitig abtasteten, wohl in der Hoffnung endlich aus einem bösen Traum erwachen zu können. Doch nein! Es war beinharte Realität. Ihre wolligen Füße steckten ganz real in den durchwegs bequemen und flauschigweichen Glatzenpatschen, deren enge Gummibündchen ihre Knöcheln fest und unnachgiebig umklammerten, ergo zog man den gierig surrenden Scherkopf der Haarschneidemaschine auch ohne jeglichen Aufsatzkamm durch ihre zart knisternd dahinsterbende Mähne, um ihr gesamtes Haupthaar der niederschmetternden Symbolkraft ihres nun getragenen Schuhwerks anzupassen. Ausgeträumt. Ihr wurde soeben ohne jeglichen Zweifel eine Vollglatze geschoren. Bahn um Bahn. Es war also in der Tat vorbei!
Ganz offensichtlich jene Tatsache vor Augen, entwich meiner armen Freundin ein lauter Schluchzer, der allerdings auch nicht mehr viel, beziehungsweise eigentlich gar nichts mehr an der zukünftig ins Haus stehenden Kahlheit ihres Kopfes etwas ändern konnte.
Nach kaum zwei Minuten war bereits der gesamte Oberkopf meiner Freundin gnadenlos kahlgeschoren und ein beachtlicher Berg abrasierten Haupthaares lag leblos in sich zusammengesunken rundum am Boden hinter ihren schlanken, zusehends spärlicher bedeckten Schultern. Doch schon positionierte sich ihre Mutter zu ihrer Linken und drückte das großflächig geschundene Frauenhaupt zur Seite. Geschickt angelte sie die Bürste aus der Schürzentasche, strich damit behutsam immer wieder über Sabine´s Seitenpartie, von der Schläfe beginnend bis nach hinten in den Nacken und ließ dabei die eifrigen und extrem nahe der Haarwurzeln knabbernden Stahlzähnchen des Scherkopfes hinterlistig folgen, sodass sich auch die Kahlheit rundum ihres niedlich rosigen Ohrs bald Bahn um Bahn in Windeseile verbreitete.
In total willenlose Apathie verfallen, hielt meine Freundin ihren immer nackter werdenden Kopf bereitwillig und geduldig je in der gewünschten, von ihrer Schurmeisterin vorgegebenen Position und ich hatte beinahe den Eindruck, dass ihr ihre aufgezwungene Kahlschur im Grunde genommen bereits vollends egal war, ja, ihr sogar stillheimlich eine gewisse Befriedigung und Erleichterung bereitete. Flugs war auch die andere Kopfhälfte radikal enthaart und auch der Nacken brauchte nicht mehr sehr lange unter der schweren Last des langen Frauenhaares zu leiden und gesellte sich schon bald ebenfalls in das zart schimmernde Rosa der totalen Kahlheit Sabine´s, die nun allerdings zumindest äußerlich so ganz und gar nichts mehr mit der Frau zu tun hatte, die heute frühmorgens fröhlich grinsend in ihren obligatorischen Kniebundhosen und Trachtenjanker gehüllt, neben mir am Beifahrersitz gesessen, und mir voller Übermut mit ihrer langen, seidigen Pferdeschwanzmähne die Nasenspitze gekitzelt hatte. Das war jetzt zweifelsohne Vergangenheit, denn anstatt ihres weichen Haupthaares, war ihr nunmehr bloß noch eine immens kratzige, schmirgelpapierrauhe Hautfläche verblieben, auf der gerade mal etwa ein bis zwei zehntelmillimeterlange Borsten von ihrer einstigen Pracht Zeugnis trugen.
Ein süßlichscharfer, chemischer Gestank riss mich augenblicklich aus meinen sentimentalen Grübeleien und ich glotzte entsetzt auf das sonderbare Schauspiel, dass nun vor meinen Augen ablief.
Sabine´s Mutter hielt einen Tiegel in der Größe einer mittleren Puderdose in der einen Hand und beförderte mit der anderen üppige Mengen einer weißlichen und zähflüssigen Konsistenz auf den frischgeschorenen Schädel ihres noch immer in stoischer Ruhe ausharrenden Opfers, um das ekelhaft stinkende Zeug dann mit einer kleinen, elfenbeinfarbenen Plastikspachtel gleichmäßig über die gesamte Kopfhaut, und nach einer kurzen Nachdenkpause auch gleich noch großzügig über die beiden Augenbrauen zu verteilen. Das war also offenbar die vorhin erläuterte Spezialtinktur, welche die kraftvoll gesunden Haarwurzeln meiner Freundin aus ihrem sicheren Haarbodenversteck locken sollte, nur um sie dann mit der scharfen Klinge eines Rasiermessers abzusäbeln und ihr lebendiges Sprießen somit auf alle Zeiten zu liquidieren. Aber so sehr mich auch rein persönlich diese allzu endgültige Zukunftvision verunsicherte, so sehr mich diese so furchtbar passiv zur Schau gestellte Gelassenheit Sabine´s auch irritiere und so sehr ihre sonderbare Gleichgültigkeit in meinem Herzen auf blankes Unverständnis traf, was konnte ich denn schon großartig in diesen Belangen unternehmen? Denn immerhin war es ihr wundervolles Haar, das man ihr ratzeputz abgeschoren hatte, ihre kratzborstige Kopfhaut, die man jetzt mit dubiosen chemischen Mitteln ihrer Lebendigkeit berauben würde und letztlich auch ihre spiegelblank rasierte Vollglatze, die man ihr schon in wenigen Minuten für den gesamten Rest ihres noch so jungen Lebens verpassen würde. Und wenn sie es also in der Tat so wollte, musste ich es wohl oder übel akzeptieren. So einfach war das!
Durch die wirren, allzu intensiven Geschehnisse der letzten halben Stunde, selbst nicht mehr fähig auch nur ansatzweise einen klaren Gedanken fassen zu können, sackte ich erschöpft stöhnend zusammen und hatte fast das Gefühl, mich gar nicht mehr wirklich irdisch in diesem Zimmer zu befinden, sondern bloß noch die Aura eines materielosen Beobachters dieses weltentrückten Filmes zu sein.
"So weit, so gut!", beendete Sabine´s Mutter trocken die Schweigephase, die unmittelbar nach Beginn der Kahlschur eingetreten war, stülpte gekonnt eine, bis weit über die Ohren reichende Duschhaube aus transparentem Plastik über den kahlen, weißgespachtelten Schädel meiner Freundin, entledigte sie danach mit dem lauten Ratschen des wiedergeöffneten Kragenklettenverschlusses ihres knisternden Frisierumhanges und schüttelte dann den haarigen Inhalt des selbigen achtlos auf den Boden zu den anderen traurigen, goldblonden Relikten der Vergangenheit. Nachdem sie anschließend kurz darauf im Badezimmer verschwunden war, warf mir Sabine, die noch immer ziemlich bewegungslos auf ihrem Sessel verharrte, ein müdes, doch extrem verlegenes Lächeln zu, das ich wahrscheinlich noch viel verlegener retournierte.
"Also heute Morgen, als ich mich so im Vorbeigehen flüchtig vor dem Spiegel frisierte, hatte ich ganz bestimmt nicht damit gerechnet, dass dies die allerletzte Haarpflege meines Lebens sein würde!", versuchte sie ihre Unsicherheit witzelnd zu überspielen, doch der sanft vibrierende Klang ihrer Stimme verriet mir sogleich das wahre Maß ihrer inneren Anspannung.
"Bist du sicher,... ich meine,... bist du wirklich sicher, dass du das auch willst?", fragte ich kleinlaut nach, da ich mich plötzlich bemüßigt fühlte, sie aus ihrer augenscheinlichen Trance herauszureissen.
"Keine Sorge, sie will!", fuhr ihre zurückkehrende Mutter energisch dazwischen und drückte ihrer Tochter mit den sarkastischen Worten, sie sollte nun auch einmal ein bisschen mehr tun als bloß dazusitzen und sich den Kopf kahlscheren zu lassen, Besen und Mistschaufel in die Hände und unterstrich ihre Aufforderung durch äusserst bestimmende Gesten. Gehorsam und sofort wieder massiv lethargisch, erhob sich Sabine und begann unverzüglich die üppigen Berge ihres so radikal und mitleidlos abgeschorenen Haupthaares mittels der ihr anvertrauten Utensilien vom Boden direkt in den Mülleimer zu befördern und als sich dabei zwischendurch nochmals unsere Blicke trafen und ich ganz deutlich die dicken Tränen sehen konnte, die ihr nun abermals über die schamroten Wangen kullerten, schnürte mir das Mitleid die Kehle zu und ich fühlte mich schlagartig immens schuldig, so ganz und gar nichts gegen die Eliminierung ihres wunderschönen, und nun lieblos im Müll gelandeten Haares, ihres einstigen Stolzes unternommen zu haben.
"Sabine,... vielleicht solltest du dir diese ganze Sache lieber doch noch einmal genau überlegen!", sprudelte es mir lauthals über die Lippen und mir war mit einem Mal ganz gleich was ihre rechthaberische Mutter dazu sagen würde.
"Da gibt´s nicht mehr zu überlegen,... jetzt nicht mehr!", verkündete sie jedoch schlagfertig und sichtlich triumphierend, blickte theatralisch auf die Armbanduhr und erklärte dann siegesbewusst grinsend, dass nun, nach bereits fünfminutenlanger Einwirkzeit der Tinktur, ohnehin bestimmt schon weit mehr als die Hälfte der Haarwurzel unwiederbringlich abgestorben sein müssten und aufgrund dieses Umstandes, ihrer Anschauung nach, deshalb eine sauber enthaarte Komplettglatze als die weitaus bessere, und auch definitiv menschenwürdigere Lösung erscheinen würde, als mit einem halbnackten, flaumigen Schädel, auf dem höchstens noch vereinzelte Haarbüschel, wie dürres Gestrüpp in der ewigen Weite einer Wüste wachsen würden, umherlaufen zu müssen.
"Dieses Zeug juckt so schrecklich!", gluckste Sabine mit hilfloser Miene und aus ihren Augen funkelte unverkennbar das Aufflackern einer massiven Frustration, da sich nun offensichtlich schön langsam ihr Verstand über die Endgültigkeit der Vorfälle des heutigen Vormittags im Klaren geworden war.
"Dann lasst uns jetzt endlich losfahren!", erstickte ihre Mutter unverzüglich jegliche Bedenken im Keim und lenkte die arme Zweifelnde geschickt von der eigentlichen Thematik ab, in dem sie hektisch mit den Händen klatschte, uns aufforderte die Geschehnisse in den Vorraum zu verlagern und somit eine kunstvoll inszenierte Aufbruchsstimmung erzeugte. Und schon tummelten wir drei uns vor dem breiten Garderobenständer an der Wand und waren damit beschäftigt uns aufbruchsbereit zu machen, ohne dass ich eigentlich genau wusste, wo unsere Reise uns hinführen würde.
Sabine bekam von ihrer Mutter flugs ein Paar dunkelblaue, robuste und etwas großmütterlich aussehende Filzhausschuhe mit fester, flacher Gummisohle vor die Füße gestellt, deren dezente, bis weit über die Knöchel reichende Übergröße ihr relativ unproblematisch das Hineinschlüpfen mitsamt der beiden bis auf weiteres zwangsverordneten Stiefelsocken erlaubte und sah kurz darauf, als sie dann knapp vor mir mit ihrer komischen Plastikduschhaube am Kopf und den klobigen Mickymaustretern an den schafwollbestrumpften Kniebundhosenbeinen zum Auto ging, zugegebenermaßen ziemlich ulkig aus.

Keine Viertelstunde später betraten wir das geräumige Haus ihres Onkels, der sie euphorisch und liebevoll in Empfang nahm und ihr gleich einleitend erklärte, wie fesch sie doch in ihrer Trachtenkluft sein, und wie sehr er sie doch zu der weisen Entscheidung, jene nun endlich wieder so wie früher ausnahmslos und stolz tragen zu wollen, beglückwünschen würde. Obwohl der dauerquasselnde Alte bestimmt schon viele Jahrzehnte auf seinem leicht gekrümmten Buckel haben musste, hatte er sich doch eine gewisse jugendlich spitzbübische Ader erhalten und so dauerte es keine zwei Minuten und ich hegte keinerlei Zweifel mehr, dass meine Freundin bei ihm wenigstens in guten Händen wäre. Dies nahm der Situation wenigstens ein bisschen die Spannung und linderte meine heimlich gehegten Bedenken über die definitive Richtigkeit des Bevorstehenden.
Noch immer wie ein Wasserfall plaudernd, half er Sabine galant aus ihrem Trachtenjanker, spielte scherzhaft den angenehm überraschten, als sie aus ihren klobigen Filzhausschuhen schlüpfte und zart verlegen die beiden zierlichen, blaugrauen Glatzenpatschen an ihren Wollfüßen präsentierte und nahm diese, seines Erachtens ebenso immens erfreuliche Tatsache schließlich sogleich zum Vorwand, um sie ohne weitere Verzögerung in den Nebenraum zu geleiten, in welchem er, trotz seines Ruhestandes, noch immer ein komplett ausgestattetes Friseursalon eingerichtet hatte. Dort führte er meine wortkarge, nun offenbar doch immer verunsicherter werdende Freundin an einen alten Friseurstuhl heran und lud sie höflich lächelnd dazu ein, darauf Platz zu nehmen, um danach so schnell als nur möglich, ihr leidiges, haariges Problem sprichwörtlich an seinen Wurzeln ausmerzen und ein für alle mal aus der Welt schaffen zu können.
Kaum hatte Sabine seine Einladung angenommen und sich verschüchtert blinzelnd in das harte Leder des Sessels kippen lassen, wurde ihr auch schon ein beinahe bodenlanger, dunkelgrauer Frisierumhang übergestreift, der ihren gesamten Körper bis zu den wohlgeformten Strickstrumpfwaden verhüllte. Nur ihre beiden weichen Stiefelsöckchen, die artig auf dem groben Fuß-Raster des Stuhles ruhten und unter deren blaugrauer Stoffschicht voller Anspannung und Nervosität nun ihre Zehen immer wilder zu tanzen begannen, waren noch zu sehen. Und natürlich ihr Kopf, von dem ihr Onkel jetzt behutsam die doofe Duschhaube entfernte.
Ungläubig schielte ich sogleich auf das unerwartete Ergebnis der chemischen Behandlung und auch meine Freundin, die ja nebenbei nun zum ersten Mal nach acht Jahren wieder auf ein Spiegelbild blickten musste, welches sich so komplett ohne der Zierde ihres Haarschopfes offenbarte, konnte ihre Überraschung kaum verbergen. Dort wo vorhin nur noch ultrakurz abrasierte, eher farblose Haarstoppel verblieben waren, prangte nun, nach dem völligen Einwirken und Verschwinden der Spezialcreme, ein dichter und dunkel getönter, ja fast schwarzer Flaumteppich, der Sabine´s Aussehen einen komplett neuen, beinahe befremdenden Charakter verlieh.
"Ach du meine Güte, deine kleinen Wurzelfreunde sind ja ganz schön fleissig gewesen mit dem Sprießen und können es wohl gar nicht mehr erwarten endlich von mir geerntet zu werden!", kicherte der Alte kopfschüttelnd und strich voller Vorfreude noch einige Male mit seiner Handfläche über den bemerkenswerten Stachelrasen, bevor er von der Spiegelablage einen schwarzen Gummitiegel holte und mit gekonnt kreisenden Handbewegungen begann, den darin befindlichen schneeweißen Schaum noch einmal locker aufzuschlagen.


So Pause




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  RE: Sabine Datum:24.06.10 22:19 IP: gespeichert Moderator melden


Wow, kaum eine Bemerkung geschrieben und
schon ist der nächste Teil da.
Mal sehen, ob es diesmal auch klappt.......
Achte das Leben!
Urteile erst, wenn du genug weißt und vor allem sei Tolerant!
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  RE: Sabine Datum:24.06.10 22:28 IP: gespeichert Moderator melden




natürlich hab ich vorgeschrieben, was denkst denn....

Nicki




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  RE: Sabine Datum:25.06.10 09:57 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Nicki,
jetzt weiß ich nicht was ich davon halten soll.

Erst wird die Psyche von Sabine von ihrem Vater so vergewaltigt das sie nicht mehr weiß was sie eigentlich vom Geschlecht her ist und ihre Mutter trägt da auch einen riesen Teil Schuld mit da sie es geduldet hatte.

Nun unternimmt sie mir eben diesen Mitteln aus Sabines Kindheit ihr zu helfen. Ich weiß wie schwer es ist eine über Jahre gezüchtete Frisur wieder zu zerstörren aber warum dann so entgültig.

Nun ja, vielleicht ist es gut so aber ich weiß es nicht. Es sind schon seltsame Blüten die ein Wunsch nach einem Jungen als Stammhalter treibt.Konsequent wäre dann eine Geschlechtsangleichende OP. Nun bin ich auch gespannt wie es weiter mit Sabine und ihrer Freundin weitergeht.

LG
Annabelle

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Annabelle am 25.06.10 um 11:10 geändert
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klein-eva
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  RE: Sabine Datum:25.06.10 21:29 IP: gespeichert Moderator melden


super geschrieben - frau fühlr fast was unser erzähler erlebt.

nur eine bemerkung sei erlaubt: bei allen enthaarungsmethoden, die ich kenne, und von denen ich so manche nicht am kopf anwenden will, ist mir keine bakannt die so absolut wirkt.

liegt diese absicht (und auch das enthaarungsmittel) in deiner erzählerischen freiheit, ode3r kenn ich nicht alle mittel?

eine andere frage ist, ob sich angesichts der "maskulinisierung" unserer protagonistin, sich nicht evtl der erzähler "femininisieren" wird, d.h. sie übernimmt in der partnerschaft die männliche rolle, und er erfüllt die weibliche?

ansonsten schreibe bitte sehr bald weiter.

grüsse
klein-eva
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danijelle Volljährigkeit geprüft
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  RE: Sabine Datum:27.06.10 10:42 IP: gespeichert Moderator melden


"So, mein tapferes Mädchen,... zuerst einmal verpassen wir dir ein wunderschönes Sahnehäubchen und dann... ja dann machen wir so richtig Tabula rasa da oben!", plauderte er ungezwungen drauf los, während er Sabine´s frischgewachsene Stoppelpracht unter einer dicken Schicht süßlich duftenden Rasierschaums wieder verschwinden ließ und ich fühlte dabei eine gewisse Wehmut, da ich gerade damit begonnen hatte, mich an meine schwarzstachelige Trachtenmaus zu gewöhnen und ihr ungewohntes, doch ganz und gar nicht unhübsches Aussehen noch gerne etwas länger betrachtet hätte. Aber jetzt war es bereits zu spät und das angekündigte Sahnehäubchen wäre wohl das Allerletzte, was meine arme Freundin jemals noch auf ihrer Kopfhaut tragen würde dürfen, ehe jene nun bald unwiderruflich ihrer haarigen Lebendigkeit beraubt werden würde.
Durch diesen flüchtigen Gedankengang wieder in die Realität zurückgerufen, zuckte ich zusammen und starrte angstvoll auf die zittrigen Finger des alten Knaben, die plötzlich ein silbrig blitzendes Rasiermesser hervorgezaubert hatten und routiniert damit begannen, dessen Klinge an einem, an der Wand befestigten Ledergürtel für diese letzte, große Schicksalsschlacht ausgiebig zu schärfen.
Aber auch Sabine wurde angesichts der immensen Schwere dieses Augenblicks offensichtlich äusserst mulmig und starrte angstverzerrter Miene auf das Utensil, welches schon in wenigen Atemzügen mit seiner gnadenlosen Schärfe ihre natürliche Weiblichkeit von ihrem Haupt verbannen würde. Schlagartig spürte sie den Drang einfach aufspringen und davonlaufen zu wollen, doch ihr gesamter Körper war scheinbar zu Stein erstarrt und alles was sie zustande brachte war, ihre Fingernägel verzweifelt in den weichen Cordstoff ihrer Kniebundhose zu krallen und die wollstrumpfverhüllten Zehen in ihren schicksalsträchtigen Glatzenpatschen angstvoll verkrampft einzuziehen. Mehr nicht. Vorerst.
Da ihrem Unterbewusstsein jedoch vollends klar war, dass sie die Selbstkontrolle über ihre komplette Körpermotorik nur dann wiedererlangen könnte, wenn es ihr gelingen würde, diese unselig weichen Füßlinge mit den engen Knöchelbündchen, die sie allzu streng und realistisch an ihre Kindheit erinnerten und somit in weiterer Folge ihre Psyche im Bann ihrer Zwangsneurose gefangen hielten, von den Füßen zu streifen, konzentrierte sie sofort all ihre spärlich verbleibenden Energien auf dieses Vorhaben. Ihre beiden Fersen aneinander reibend, versuchte sie sich von diesen Ketten ihrer seelischen Gefangenschaft zu befreien, um vielleicht doch noch, in allerletzter Sekunde, den traurigen Rest ihres Haupthaares retten zu können. Ja, in einer Sache war sie sich nämlich sicher - ihre Mutter hatte bestimmt gelogen, als sie vorhin so flink und bestimmend behauptet hatte, die Mehrheit ihrer Haarwurzeln wäre durch die Wirkungsweise der Tinktur bereits abgestorben, denn sie kannte sie nur allzu gut, um noch auf ihre typischen, faulen Tricks hineinfallen zu können. Doch jetzt war keineswegs die Zeit für sinnloses Philosophieren und Spekulieren, sondern aktives Handeln war angesagt. Denn schon beendete ihr Onkel seine klingenschärfende Manipulation und wendete sich mit einem erschreckend energiegeladenen Tatendrang in seinen Augen wieder an sein Opfer.

Die Fesseln mussten durchgeschnitten, die Ketten gesprengt und die Türe ihres zwangsneurotischen Kerkers zerschmettert werden, kurzum, diese verflixten, scheinbar mit eiserner Festigkeit an ihren Füßen klebenden Glatzenpatschen musste runter, aber sofort, sonst...
Sabine´s vollkommen hoffnungslose und alsbald beinahe panisch und hysterisch anmutenden Versuche, ihre Wollbeine von den unnachgiebig engen Bündchen der Stiefelsöckchen, und somit ihre paralysierte Psyche von der zwangsspezifischen Apathie zu befreien, erstarrten jäh in schockiertem Entsetzten, als ihr Onkel, quasi so als kleinen Test der Schärfe seines Rasiermessers, zwei Finger einer Hand fest druckausübend auf ihre Schläfe legte, mit einigen flinken, eleganten Bewegungen aus seinem Handgelenk, ihr ohne jegliche Vorwarnung eine ihrer beiden Augenbrauen abnahm und dann seine kalte Fingerkuppe prüfend und sichtlich zufrieden über das Samtweich der zurückbleibenden, völlig nackten Haut gleiten ließ. Als wolle sie etwas sagen, öffnete meine total überrumpelte Freundin ihren Mund, doch noch ehe ihr auch nur der Bruchteil einer Silbe aus ihrer fest zugeschnürten Kehle dringen konnte, war auch schon ihre zweite Augenbraue vom Übereifer des Barbiers entfernt worden und unwiederbringliche Vergangenheit geworden. Wie furchtbar fremd, ja fast ein wenig entstellt sie doch nun aussah, beinahe als hätte ihr hübsches Gesicht mit einem Schlag den Hauptanteil seines Ausdruckes, sein eigentliches, ausgewogenes Zentrum verloren. Bei diesem schier niederschmetternden Anblick der kompletten Nacktheit rundum ihrer großen, feuchtglänzenden Augen, zerplatzte Sabine´s angespannte Lethargie in einer wahren Detonation ihrer Tränen und sie begann von einer Sekunde auf die andere lauthals und haltlos zu heulen.




code:



So Pause

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von danijelle am 27.06.10 um 11:11 geändert




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Gummimike Volljährigkeit geprüft
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  RE: Sabine Datum:28.06.10 07:56 IP: gespeichert Moderator melden


Was für einen Film wolltest du denn da hochladen Nicki?

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pearlfinder Volljährigkeit geprüft
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Das Leben kann dir nicht mehr Stunden geben, aber du kannst den Stunden mehr Leben geben.

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  Sabine Datum:04.10.11 12:35 IP: gespeichert Moderator melden


auch wenn man meinen Beitrag gelöscht hat, möchte ich dir sagen, das ist eine sehr schöne Geschichte, aber meiner Meinung nach gehst du hier und da etwas zu weit, aber ich freue mich trotzdem auf die Fortsetzung.
Vielleich erreichen dich ja diese Worte
Gruß Pearlfinder
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benscho Volljährigkeit geprüft
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Sklavin dringend gesucht

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554302812  554302812  
  RE: Sabine Datum:27.11.11 12:53 IP: gespeichert Moderator melden


Hoffe das die Pause bald zu ende ist.
http://www.kgforum.org/display_5_2389_84976.html
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Silke P.
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  RE: Sabine Datum:26.12.11 00:53 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,
voll coole Geschichte.

Ist zwar sehr langwierig zu lesen trifft aber in das Zentrum meiner Fantasie, wo ich eine Glatze bekomme ohne mich wirklich dagegen wehren zu können.

Mir ist dabei aber die Phase des Tragens und der Demütigungen durch die Umwelt noch ein ganz wichtiger Aspekt.

Ich frag mich nun, muss ich mir den Rest jetzt selber weiter ausdenken, oder geht es irgendwann weiter?

Lg Silke
Es ist nicht leicht eine Frau zu sein. Aber ich bin dankbar, es nicht als Mann versuchen zu müssen.
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