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  Frust (Forts. v. ´Herbstferien´)
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pearlfinder Volljährigkeit geprüft
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Das Leben kann dir nicht mehr Stunden geben, aber du kannst den Stunden mehr Leben geben.

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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:08.03.12 08:23 IP: gespeichert Moderator melden


Pia hätte Monika ruhig etwas Spaß mit Daniela gewähren können. Was sollen nun die zwei anstellen?
LG pearlfinder
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carpegenk
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Und es hat 'Klick' gemacht

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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:10.03.12 07:38 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Dani
Deine Geschichte scheint auf dem Höhepunkt ihres Titels hin zu streben: ´Frust´
Mindestens 30 Finger stoßen nun auf unerbittlichen Stahl, hinter dem sie lange erwartete Befriedigung suchen, ob nun die eigene oder die einer anderen (wenn man Barbara(Klaus) hier mit als weiblich hineinzählt).
Und wer nun wem wann was gestattet an diesem Wochenende?
Es kann nur spannend werden!

Einen Gruß, carpegenk
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Daniela 20
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:11.03.12 22:00 IP: gespeichert Moderator melden


Steigt die Spannung so langsam? Das ist gut, denn wir befinden uns jetzt auf der Zielgeraden. Aber bevor wir uns in die wahren Abgründe der Geschichte begeben können, müssen wir erst die Protagonisten an den Ort des Geschehens führen. Lehnen wir uns also noch einmal gemütlich zurück, solange wir es noch können...

Danke für die netten Zuschriften und Kommentare. Mir bedeutete es immer sehr viel, zu erfahren, wie meine Leser auf meine Phantasien reagieren. Noch einmal möchte ich erklären, warum ich diesen etwas späten Zeitpunkt am Sonntagabend zur Veröffentlichung augewählt habe. 22 Uhr ist die Stunde der Entspannung. Boerne und Thiel haben ihre Schuldigkeit getan. Man selber hat - hoffentlich - sein Wochenende mit etwas Schönem, etwas Vernünftigem angefüllt. Die Kinder liegen im Bett und schlafen schon. Die Küche ist aufgeräumt. Das Fernsehen bietet die übliche Einschlaf-Talkrunde; man muss sie nicht unbedingt sehen, denn, da immer dieselben Gäste eingeladen werden, weiß man schon, was gesagt werden wird.

Was man aber sonntags um 22 Uhr nicht weiß, ist, wie es mit Monika, Daniela und Klaus/Barbara weitergeht. Die letzte spannende Viertelstunde, bevor man das tun kann, was man zu dieser späten Stunde noch gern tun möchte, bzw. bevor man das tun möchte, was man leider nicht tun kann, da der geliebte keyholder einen noch eine weitere Nacht zappeln lässt.

So wie ich mit meiner Geschichte...

---


April VI.

Daniela fühlte sich jetzt schon schlecht. Sie hatte ihr Dirndl seit Weihnachten nicht mehr angehabt und es Weihnachten auch nur zu Hause getragen, jetzt aber sollte sie es wieder in aller Öffentlichkeit tragen, und zwar nicht in München oder irgendeinem bayrischen Dorf, sondern in Köln. In Köln außerhalb der Karnevalszeit, was man dazusagen musste.
Freiwillig hatte sie auch ihren Keuschheits-BH wieder angelegt, die spitzen Stacheln der Einlagen malträtierten bereits wieder ihre Brüste. Auch ihre Brustwarzen schienen seit dem letzten Jahr nichts dazugelernt zu haben, denn schon drangen sie wieder in wehrlosem Vorwärtsdrang den kleinen ´Sonderstachelzonen´ entgegen, die dort für dumme, wehrlose Nippel angebracht waren. Sie musste sich auf die Lippen beißen, um ihren ersten Schmerz nicht hervorquellen zu lassen.

Ihren Koffer hatte sie so sorgfältig gepackt, wie es möglich war, hatte Kleidung für eigentlich alle Jahreszeiten dabei, aber es blieb der schele Verdacht, dass sie etwas vergessen hatte.

Mit ihrem Koffer bewaffnet stolperte sie die Treppe hinab, laut genug, ihren Bruder aufzuschrecken, der sofort aus seinem Zimmer kam. Amüsiert schaute er sie an. War da in seinen Augen bereits etwas Lustvolles zu entdecken?

"Willst du wirklich so nach München fahren?"

"Siehst du ja wohl. Quatsch nicht dumm rum."

"Fehlt da nicht was?" Er machte ein gleichgültiges Gesicht.

Dass selbst ihrem Bruder jetzt auffiel, dass da was fehlte, war ein schlechtes Zeichen. "Was meinst du, was soll denn fehlen?"

"Ich weiß nicht. Ich habe dich ja gefragt." Seine Mundwinkel verrieten ihn.

"Mensch, hör auf! Dafür habe ich keine Zeit. Wenn du meinst, dass ich was vergessen habe, dann sage es. Vielleicht bin ich dann auch mal lieb zu dir." Dümmer hätte sie es wirklich nicht sagen können.

"Wie lieb?"

Sie kannte das Spiel schon. Unzählige Male hatten sie es beide gespielt. "Also gut, du hast einen Wunsch frei! Auf Ehre!"

Er grinste genüsslich. "Okay. Dann wünsche ich mir, dass ich einmal einen Tag bestimmen darf, an dem du dein Dirndl anziehst. Okay?"

Na, wenn es weiter nichts war. Daniela konnte sich mittlerweile schon Schlimmeres vorstellen. "Okay. Nun sag schon!"

"Letztes Mal hattest du doch noch diesen komischen Unterrock an, als du aus München gekommen warst. Da sahst du noch döfer aus." Vorsichtshalber brachte er sich außer Reichweite. Mit seiner Schwester konnte man nie wissen, wann genau sie durchdrehte.

"Mein Petticoat!! Verdammt verdammt!!" Daniela ließ ihren Koffer Koffer sein und rannte die Treppe hoch. Ein Griff in ihren Schrank, da war er. Ihn unter den Dirndlrock drunterzuziehen war kein Problem. Schnell ordnete sie dann den Stoff des Rockes, bevor sie wieder nach unten ging. Ihrem Bruder gab sie einen richtigen Kuss auf die Wange, was diesen offensichtlich ziemlich irritierte. "Danke, Brüderchen! Du hast mir das Leben gerettet!"
Dann zog sie sich ihre Jacke an und machte sich auf den Weg zum Bus.

%%%

Es dauerte eine geraume Zeit, bis Daniela sich wieder ihrer alten Taktik erinnerte, einfach so zu tun, als sei sie allein auf der Welt. Sie wusste, dass alle Welt sie anstarrte, aber reagierte sie auch nur ein einziges Mal auf einen Pfiff, oder Zuruf, oder auch nur einen Blick, bräche ihre zur Schau getragene Gelassenheit sofort zusammen.
Du bist die Kaiserin, die die neuen Kleider trägt, dachte sie, während sie sich im Abteilfenster spiegelte. Alle, die hier etwas anderes als eine junge Frau in einem hübschen Kleid sehen, sind einfach nur dumme Ignoranten. Ja, so musste es sein. Was aber mit jenen, die ihre stählerne Unterwäsche sahen?? Sie wusste ja noch von ihrer letzten Zugfahrt, dass diese Dinge halbwegs gut zu erkennen waren, wenn auch nur für diejenigen, die genauer hinsahen.

Egal. Augen zu und durch. Mit jeder Stunde, die sie näher an München kamen, würde es leichter werden. In München liefen schließlich alle Mädchen so angezogen herum, da waren Dirndl ja Pflicht.
Sie verbrachte einen großen Teil der Fahrt schlafend. Ihre Mitreisenden - zwei ältere Frauen und wohl ein Geschäftsmann - ließen sie in Ruhe. Keine feixenden dummen Mädchen dieses Mal, kein notgeiler Familienvater mit Stielaugen.
Hinter Ingolstadt wurde der Himmel blauweiß. Bayern! Endlich wieder. Sie war gespannt darauf, ob Monika sie abholen würde. Diese hatte es offen gelassen, hatte Daniela aber noch einmal genau mitgeteilt, mit welcher Tram sie zu ihr hinausfinden würde.


Die Fahrt zurück nach München verlief schneller, als die Fahrt nach Köln damals. Wahrscheinlich weil sie diesmal nicht so auf glühenden Kohlen saß, wie damals. Dieser nervige Kerl, der ihr ständig am Petticoat zupfte, der unter der gemeinsamen Armlehne hindurch auf seinen Sitz vorgedrungen war! Und damals hatte ihr auch die Angst vor dem Wiedersehen mit den Eltern im Nacken gesessen, von dem mit ihrem Freund ganz zu schweigen. Jetzt war das alles anders. Eine liebe Freundin, die sie besuchte, und Pia, ihre Mutter, mochte sie auch ganz gern, auch wenn es da ein höchst seltsames Ereignis gegeben hatte, an das sie gar nicht gern zurückdenken mochte. Pia hatte so etwas Besitzergreifendes an sich, etwas, das aus dem geilen Spiel, welches sie während der Herbstferien mit Monika gespielt hatte, etwas viel Ernsteres hatte werden lassen.

Der Zug hielt, sie atmete die gute bayrische Luft ein. Ah! Dahoam is dahoam! wollte sie am liebsten ausrufen, denn sie hatte bereits erste Heimatgefühle für München entwickelt. Noch aber war es nicht so weit. Erst mal das Abitur machen, dann hier einen Studienplatz bekommen, dann ein Zimmer finden. Alles nicht so einfach.

"Hallo schöne Frau!" Eine tiefe Stimme hinter ihr ließ sie erstarren. Ging die Anmache schon los? Daniela drehte sich um und blickte in das lachende Gesicht ihrer Freundin, die ihre Stimme verstellt hatte. "Hi Dani! Was ist los? Träumst du?"

"Moni! Mensch, ich dachte, das wäre so ein geiler Kerl, der mich anmacht."

"Muss es unbedingt ein Kerl sein?" Monika strahlte sie an. Dann umarmte sie die Freundin und begann, sie hier in aller Öffentlichkeit leidenschaftlich zu küssen.

Daniela erwiderte die Umarmung. Sie sah, dass Monika einen langen, dunklen Rock trug, oben rum einen sehr lose hängenden Pullover. Sie legte ihre Hand um die Taille der Freundin und wich sofort erschrocken zurück. Denn unter dem Pullover war erst einmal gar nichts, dann aber eine furchtbar schmale, furchtbar steife Taille zu spüren gewesen.

"Du hast dich aber eng geschnürt! Bekommst du überhaupt noch Luft?"

"Wenn ich nicht zu lange küsse, dann geht es noch so gerade. Aber ich habe mich nicht selber geschnürt, das hat meine Mutter für mich getan."

"Hoffentlich hat sie für mich nicht auch so etwas parat. Ich steh ja nicht ganz so auf Korsetts, wie du."

"Das wird schwerlich passieren. Aber ich soll dich von ihr grüßen. Auch von deiner Tante. Komm, lass uns gehen! Hast du deine Sachen? Wir müssen zur Straßenbahn. Schön, dass du genauso gekommen bist, wie du weggefahren bist. Und dass du deine High heels trägst!"

Die Erwähnung der hohen Stöckelschuhe erinnerte Daniela leider daran, wie weh ihre Füße bereits taten. Im Zug hatte sie nicht so viel laufen müssen, aber der Weg zur Bushaltestelle in Köln und zum Bahnhof hatte ihr bereits einiges abverlangt. Nun ergriff sie ihren Koffer, den sie praktischerweise rollen konnte, und stöckelte der Freundin hinterher.
"Wie meinst du das, dass du mich von deiner Mutter grüßen sollst? Ist sie denn nicht zu Hause?"

"Na, sie ist doch weggefahren, zusammen mit deiner Tante. Wusstest du das denn nicht?"

"Ich wusste nur, dass meine Tante wegfahren wollte. Zusammen mit einer Bekannten. Aber kein Mensch hat gesagt, dass das deine Mutter ist!"

"Ja, ist doch schön. Sturmfeie Bude für uns, statt beengter Studentenbude. Und keine Konventionen, die wir einhalten müssen!"

Daniela schwieg. Sie musste sich eh darauf konzentrieren, nicht mit ihren hohen Hacken umzuknicken. Wie konnte sie nur so blöd sein, keine anderen Schuhe mitzunehmen? Spätestens morgen würde sie kaum noch laufen können! Aber die Neuigkeit, dass weder ihre Tante noch Monikas Mutter daheim waren, machte ihr doch ein wenig zu schaffen. Es wäre schlichtweg niemand mehr da, wenn... ja wenn... Sie wagte es nicht, den Gedanken zu Ende zu denken.



Als beide Mädchen endlich in der Tram saßen blickte Daniela aus dem Fenster. Das Wetter in München war tatsächlich viel schöner als in Köln. Viele Leute trugen bereits leichtere Sommermode. Aber niemand trug Dirndlkleider. Niemand außer ihr.

"Was ist los, Dani? Du siehst so nachdenklich aus."

"Kein Mensch trägt Dirndl. Ich hatte mich schon so gefreut, nicht mehr die einzige zu sein. Besonders zu Hause in Köln, heute morgen. Was haben die Leute geguckt!"

"Dirndl? Na, vielleicht am Ostersonntag. Ältere Frauen. Junge Frauen tragen Dirndl doch nur im Oktober. Wusstest du das nicht? Die würden sich schämen, jetzt mit so etwas hier in der Fußgängerzone rumzulaufen!"

"Und warum sollte ich dann so hierherkommen? Eine ältere Frau bin ich ja wohl nicht!" Daniela klang leicht gereizt.

Monika, die ihr gegenüber saß, beugte sich vor und antwortete, nur dass sie es hören konnte: "Weil ich dich zum Anbeißen geil finde, wenn du das Dirndl trägst. Und weil ich weiß, dass es für dich ein Opfer ist, das du mir bringst. Deinen Lohn wirst du nachher bekommen! Ich hoffe, du hast das fehlende Teil von Miss Winslett dabei?"

Daniela nickte bloß und sah weiter aus dem Fenster. Sie wagte es nicht, ihrer Münchner Freundin ins Gesicht zu blicken. Erste dunkle Wolken hatten sich bereits am Horizont aufgetürmt, noch bevor sie überhaupt zu Hause angekommen waren.

%%%

Die beiden jungen Frauen hatten es sich gemütlich gemacht. Monika hatte Tee gekocht, dazu gab es selbstgemachtes Spritzgebäck - nicht von ihr, sondern von der Mutter selbstgemacht. Daniela hatte sich die Schuhe ausgezogen, allerdings ohne sie vorher zu fragen, was gleich einen Strafpunkt ausmachte. Vorerst aber behielt Monika diese Weisheit für sich. Jetzt überlegte sie gerade, wie sie weiter vorgehen sollte. Sollte sie ihr einfach die Kleider vom Leibe reißen, was aber dumm wäre, denn im Moment sah Dani zum Anbeißen lecker aus.

Sie ärgerte sich allerdings maßlos über das furchtbar enge Korsett und den darüber abgeschlossenen Keuschheitsgürtel. Wie konnte ihre Mutter ihr denn so etwas antun? Viel Vergnügen würde sie nicht von diesem Besuch haben, das war klar. So sehr sie es auch liebte, anderen den sexuellen Genuss vorzuenthalten, so schlimm fand sie es, wenn es sie einmal selber traf.
Seit Tagen schon ´bruzelte´ sie ´im eigenen Saft´. Immer wieder hatte sie sich das neue Video angesehen, jenes Video von Barbara und Andrea, und jedes Mal war ihr Verlangen nach dem erlösenden Orgasmus nur noch schlimmer geworden. Ihr Hirn schrie förmlich nach dem Stoß, nach der Welle, die sonst immer durch ihren ganzen Körper gelaufen war; jetzt aber herrschte Flaute.

"Gib sie mir, Dani!" Es war klar, was sie haben wollte. Daniela senkte den Kopf zu Boden. Was war denn los?

Das Klingeln ihres Handys unterband für den Moment jegliche Ursachenforschung. Monika blickte auf das Display, konnte aber die angezeigte Nummer nicht einordnen. "Ja?" Eine Frauenstimme meldete sich.


Daniela war froh, einen kleinen Aufschub bekommen zu haben. Gespannt lauschte sie dem kurzen Gespräch.
"Ja, ich weiß.... Martin? Oh je!..... Durchfall? ..... Ach, beiden geht es schlecht? .... Nein, das können sie dann nicht. Danke, dass Sie angerufen haben. ... Ja.... nein, kein Problem, ich mache das dann selbst. .... Nein, das wird schon gehen, ich bringe eine Freundin mit, die wird bestimmt gern einspringen. Ja, auf Wiederhören und gute Besserung für die Jungs!" Monika legte auf. "Verdammt! Ausgerechnet heute! So ein Mist!"

"Schlechte Nachrichten?"

"Allerdings. Komm, wir brauchen gar nichts anderes zu planen. Kannst dir gleich wieder deine Jacke und Schuhe anziehen. Das heißt, hast du andere Schuhe dabei?"

Daniela schüttelte den Kopf.

"Du hast nur diese hohen Dinger mit? Nun ja, dann muss das auch so gehen. Übung macht den Meister. Aber kein Rumjammen nachher! Komm, wir machen uns besser gleich auf den Weg. Der Anruf kam mal wieder auf den letzten Drücker. Unterwegs erkläre ich dir alles."



Monika schloss die Haustür sorgfältig ab. "Nur so zu deiner Information. Hinterm Haus liegt doch der kleine Schuppen. Dort liegt, unter einem alten Farbeimer, ein Ersatzschlüssel. Man weiß ja nie, wofür es gut ist. So, komm jetzt, wir müssen zur Kirche! Kennst du noch den Weg?"

Daniela lachte. "Den werde ich wohl so schnell nicht vergessen! Was ist denn los?"

"Hast du schon mal alten Männern die Füße gewaschen? Heute kannst du es erleben. Beide Jungs, die zum Messe dienen eingeteilt waren, sind ausgefallen. Hast du ja gehört. Durchfall. Was die wohl wieder gegessen haben! Also, da heute Gründonnerstag ist, findet heute Abend die Fußwaschung statt. Du weißt schon, Jesus und das Letzte Abendmahl und so. Der Job selber wird ja vom Pastor übernommen, aber für uns gibt es da eine Menge zu tun."

"Für uns??"

"Ja. Ging halt nicht anders. Hoffentlich muss ich mich nicht zuviel bücken. Bücken ist nämlich schlecht im Moment. Vielleicht erinnerst du dich noch daran, wie es an Rosenmontag war. Vielleicht weißt du auch noch, dass ich Obermessdienerin bin. Fällt jemand aus, dann muss ich für Ersatz sorgen. Lässt sich keiner auftreiben, so wie jetzt, dann muss ich halt selber ran."

"Scheiße. Ausgerechnet heute," murmelte Daniela.

"Du wirst es überleben. Kannst du gleich mal zeigen, was du in Köln alles gelernt hast! War doch eine ganz gute Idee von mir! Du hattest mir doch mal anvertraut, dass das eigentlich immer ein Wunschtraum von dir gewesen ist, Messdienerin zu werden. So, komm, wir sind gleich da."

Beide Mädchen erreichten die Kirche und gingen zur Sakristei hinein. Monika begrüßte den Pastor und setzte ihn in Kenntnis der neuen Lage. Dieser schmunzelte Daniela dankbar zu; ob er sie nach den vielen Monaten noch erkannte, war ihm nicht anzusehen. Dann zogen beide Mädchen sich um und halfen auch dem alten Pastor.

Monika war froh, am heutigen Abend weder Barbara noch ihre Oma zu sehen. Die alte Dame war ihr nicht mehr ganz geheuer. Mit ihrer völlig verdrehten Moral schien sie einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Pastor zu haben, und der wiederum konnte ihr das Leben ziemlich unangenehm machen, wie sie zuletzt einige Male hatte feststellen müssen.
So aber verlief der Gottesdienst in aller Ruhe. Viele Teilnehmer gab es nicht, es waren einige Ehepaare zu sehen, auch mehrere alte Leute, und natürlich einige Männer, die sich nun hier die Füße waschen lassen wollten, in Erinnerung einer Tat von Jesus, die dieser an seinen Aposteln vorgenommen hatte.
Alles verlief reibungslos, und auch Daniela, der diese Sache fremd war, verstand auf Anhieb, was sie tun sollte.

Aber Daniela kam sich trotzdem komisch vor. Vor wenigen Stunden noch hatte sie im Zug gesessen, jetzt befand sie sich hier in Sankt Peter und Paul und diente zusammen mit Monika die Messe. Eigentlich stimmte es ja, was diese vorhin noch zu ihr gesagt hatte, dass es doch ein Wunschtraum von ihr gewesen war, Messdienerin zu werden, dass sie sich damals aber aus lauter Schüchternheit nicht getraut hatte. Nur eines stimmte halt nicht: ihr Alter! Damals hatte sie diesen unerfüllten Traum gehegt, vor fast zehn Jahren! Damals hatte sie sich nicht getraut, mitzumachen, weil sie Schiss gehabt hatte, diese komischen Sachen anzuziehen und damit vor allen Leuten rumzulaufen. Heute war sie eine junge Frau, die vieles anders sah, der manches leicht fiel, was damals nicht zu bewältigen war.

Nach dem Gottesdienst leerte sich die Kirche schnell. Auch der Pastor schien es eilig zu haben, er verabschiedete sich kurz und schon waren beide Mädchen allein. Es war nicht das erste Mal, wie Daniela feststellte. Gerade wollte sie sich ihr Gewand ausziehen, als Monika sie an der Hand nahm.

"Komm, das kann warten. Wir müssen noch die ganzen Kerzen ausmachen."

"Ich dachte, die brennen immer."

"Nur die hinten in der kleinen Kapelle. Die Kerzen hier vorn sind viel zu teuer, um sie die ganze Nacht brennen zu lassen. Außerdem ist es wegen der Feuergefahr viel zu gefährlich."

Beide gingen nun noch einmal in den Kirchraum hinein. Monika begann, die Kerzen zu löschen, während Daniela, wie von einer unsichtbaren Kraft gezogen, in den hinteren Teil der Kirche ging, von wo aus nur noch der matte Schein der wenigen Lichter herüberkam, welche noch vor dem kleinen Marienbild brannten.
Hier war es gewesen, dachte sie, während ein kleiner Schauer ihren Rücken hinablief. Die Strafbank. Klaus. Der Ringknebel, der sie so wehrlos gemacht hatte.
Sie betrat die kurze Bank, untersuchte den Mechanismus für das Sitzbrett und drehte schließlich die stachelige Seite nach oben. Waren die Dinger wirklich so lang und spitz? Sofort sah sie, dass man sich unmöglich auf diesem Folterbrett abstützen konnte. Das würde nicht nur pieksen, das würde tiefe Fleischwunden geben, und zwar mindestens zehn, wie sie schnell nachzählte.
Sie war allein. Sie musste sich einfach in der Strafbank hinknien. Wie lange sie es wohl noch ausgehalten hätte, im Oktober, als sie hier kniete? Sie klappte das Brett nach oben, welches ihre Hände gefesselt hatte. Auch ihre Füße fanden das unter der Sitzbank angebrachte stabile Brett, welches die Aussparungen für ihre Beine hatte. Irgendwie schaffte sie es, mit einem Fuß den oberen Teil etwas anzuheben, sodass sie ihre Beine in die halbkreisförmigen Löcher legen konnte. Mit leisem Poltern fiel das obere Brett wieder auf den unteren Teil.
Ähnlich war es mit dem Handfesselbrett. Sie klappte es auf, hielt das obenliegende Teil mit den Zähnen fest, legte ihre Handgelenke in die Löcher und ließ dann das Brett zufallen. Sie war wieder gefangen, wenn auch nur in ihrer Phantasie, denn diesmal war niemand da, der die Fesseln mit Schlössern sicherte.

Ihr Atem wurde heftiger. Daniela schloss die Augen und öffente ihren Mund, um den harten Ring aufzunehmen...

"Ach hier steckst du! Was machst du denn jetzt schon wieder? Hast du so eine Sehnsucht nach diesem furchtbaren Ding? Schade, dass wir dafür keine Zeit haben!" Monika klang leicht amüsiert, leicht verägert, denn alles war leicht nervig im Moment. Diese Abendmesse hatte ihr gerade noch gefehlt, und statt Zärtlichkeiten mit Dani austauschen zu können, hatten sie hier alten Männern die Socken ausziehen dürfen.
Sie befreite Dani von der Bank, drehte das Sitzbrett wieder in die normale Position und beeilte sich dann, endlich mit Daniela nach Hause zu kommen. Unterwegs besorgten sie sich noch eine Pizza, dann konnte endlich der gemütliche Teil des Abends beginnen.

%%%

"Also, wo waren wir stehen geblieben?" fragte Monika, nachdem sie den letzten Bissen Pizza mit einem Schluck Rotwein heruntergespült hatte.

"Ich weiß nicht mehr," wich Daniela ihr aus.

Monika rückte näher an sie heran. Sie legte einen Arm um ihre Taille, eine Hand um ihren Kopf. Ihr Kuss schmeckte nach Rotwein. Langsam ließ sie die Hand tiefer rutschen. Sie glitt über den Stoff der Dirndlschürze und des Rockes, stoppte an Danielas Bein, fuhr dann wieder aufwärts. Klebrige Feuchte kam ihr schon auf halbem Weg entgegen.

"Die Schlüssel," hauchte sie Daniela ins Ohr. "Ich glaube, wir brauchen jetzt die Schlüssel."

Und nun merkte sie, wie dicke, salzige Tränen Daniela übers Gesicht liefen. Diese befreite sich aus ihrem Griff und holte ein zerknittertes Stück Papier aus ihrer Handtasche. Es war nicht nur zerknittert, wie sie sah. Es war zerrissen.

Es entstand ein Loch, eine Pause, in der keine der beiden etwas sagte. Monika hatte sich nie überlegt, was sie in solch einem Fall tun sollte. Normalerweise hätte sie den falschen Schlüssel gegen den richtigen vertauscht, ohne das Daniela etwas davon mitbekommen hätte. Nun aber war alles anders.

"Du hast es nicht ausgehalten?" fragte sie, während sie den zerrissenen Schlüssel-Safe betrachtete.

"Nein. Letzte Woche, da musste ich soviel an unsere gemeinsame Zeit denken, und dann..." Wieder kamen dicke Tränen.

"Letzte Woche erst? Hm."

Daniela nickte nur. Das Spiel hatte schon wieder begonnen. Falls es jemals aufgehört hatte. "Du kannst mich ruhig bestrafen... falls du willst."

"Falls ich will? Ich muss dich bestrafen! Morgen. Aber jetzt werde ich dich erst am Samstag aus deinem Keuschheitsgürtel herauslassen. Selber schuld. Nun komm wieder her! Wir können es uns ja auch so gemütlich machen. Außerdem bin ich hundemüde, und von mir aus können wir bald ins Bett gehen! Vorher aber will ich noch ein wenig was von dir haben!" Sie zog die Freundin zu sich herunter, trocknete ihre Tränen, schlang ihre Arme um das Mädchen, das nun schon den ganzen Tag in seinem Dirndlkleid steckte.
Daniela atmete auf. Monika schien ihr nicht böse zu sein! Und die Strafe morgen, die würde sie auch schon irgendwie hinter sich bringen! Zu gern hätte sie sich nun ausgezogen, aber darauf ließ Monika sich nicht ein. Und nicht zum ersten Mal überlegte Daniela, was Moni eigentlich wirklich anmachte.



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zur Sicherheit besser verschlossen, zur Zeit im Neosteel TV-Masterpiece...

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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:11.03.12 22:30 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Daniela,

also ich konnte diesen neuen Teil nur gleich wieder verschlingen, er ist wieder mal herrlich gelungen, mein Kompliment.

Was Deine Geschichte und Phantasie auszeichnet aus meiner Sicht ist, daß Keuschhaltung und andere Fetische eingebettet sind in einen Rahmen, der so wirklich realistisch wirkt, mit Protagonisten mit Charakter, Stärken und Schwächen, auf der Suche und bei Entdeckungen, mit Unsicherheiten und Bedürfnissen, dabei aber nicht schwach. Man kann sich echt einfühlen in die einzelnen Personen. Und neben dem Sex und BDSM spielt Liebe und Vertrauen eine große Rolle. Einfach herrlich und traumhaft, wie Du das zusammenfügst.

Danke für diesen Teil, ich kann den nächsten Sonntag kaum abwarten. Dir eine tolle Woche!

Keusche Grüße
Keuschling
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maximilian24
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:11.03.12 22:37 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Daniela!
Auch von mir wieder herzlichen Dank für diese so realistisch vorstellbare "Fantasie".
Dein stets ungeduldig schon wieder auf einen Sonntagabend wartender Maximilian
Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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maximilian24
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:12.03.12 22:22 IP: gespeichert Moderator melden


Und jetzt ist doch glatt Pia mit Danielas Tante nach Salzburg gefahren, wo doch jetzt Monika noch immer verschlossen ist. Was die zwei Damen wohl in Salzburg machen werden? Sind sie Liebhaber klassischer Konzerte oder fahren sie zu den Osterfestspielen? Oder sollte ich sie da: http://www.facebook.com/photo.php?fbid=3...pe=1&permPage=1 gesehen haben?

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von maximilian24 am 12.03.12 um 22:23 geändert
Alt werden will jeder, alt sein aber keiner
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Daniela 20
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:18.03.12 22:00 IP: gespeichert Moderator melden


Gleich in medias res. Heute ist nicht der Zeitpunkt für harmloses Vorgeplänkel!

--

April VII.

Beide Frauen hatten die Nacht eng aneinandergekuschelt verbracht. Mehr als Kuscheln war sowieso nicht möglich. Daniela litt in ihrem kompletten Keuschheits-Set, denn Monika hatte ihr nun auch noch die Schenkelbänder und den Halsreifen angelegt, und Monika selber hatte nach wie vor keine Möglichkeit, aus ihrem jetzt ganz geschlossenen Korsett herauszukommen; ihr eigener Keuschheitsgürtel, der jetzt ebenfalls auf das kleinstmögliche Maß eingestellt war, verhinderte das Aufschnüren und Ablegen des rigiden Kleidungsstücks.

Nichts lief im Moment so, wie es hätte sein sollen. Hätte Daniela durchgehalten, dann würde sie ihr jetzt den Sex ihres Lebens bieten, und hätte ihre Mutter wenigstens irgendwo einen Notfallschlüssel hinterlegt, so hätte sie diesen jetzt gebraucht, um sich von den verdammten Sachen zu befreien. Mehr Notfall als jetzt konnte es eigentlich nicht geben.
Monika lag schon wach und überlegte, wie sie Daniela bestrafen sollte. Sie musste es tun. Täte sie es nicht, dann signalisierte sie damit Schwäche, und Schwäche war in ihrer Welt der Dominanz nicht erlaubt. Dann würde sie selbst das Opfer werden.
Sie stand auf. Ihre Gedanken beunruhigten sie. War sie denn nicht längst das Opfer? Aber wenn ja, das Opfer von wem?

Sie verscheuchte die Gedanken, als sie aus dem Fenster sah. Dicke Wolken hatten den Himmel verdunkelt, Wolken aus denen erste, dicke Tropfen fielen, die hart gegen die Scheibe schlugen. Auch das noch! Richtiges Karfreitagswetter! Was sie für heute geplant hatte, würde sicherlich ins Wasser fallen. Bei so einem Wetter schickt man keinen Hund vor die Tür, und wohl auch nicht seine Sklavin.
Wieder stutzte sie ob ihrer eigenen Gedanken. Sklavin? Was Dani denn ihre Sklavin? Nein, eigentlich nicht. Barbara schon eher. Aber auch das stimmte nicht so ganz, denn sie verspürte ein durchaus inniges Verhältnis zu Barbara, seitdem sie diesen dummen ´Jungen´ abgelegt hatte.

Ein Blitz zuckte über den Himmel. Sie zählte automatisch die Sekunden bis zum Donner mit; das Gewitter war noch in ziemlicher Ferne. Aber es hatte etwas in ihr ausgelöst, und sie wusste jetzt, dass sie diesmal so richtig fies sein musste, wollte sie Dani ordentlich bestrafen. Schuld hatte diese schließlich selbst!


"Komm, steh auf! Es wird Zeit!" Daniela streckte sich. Zeit wofür? Das hatte Monika nicht gesagt. "Los, geh ins Bad. Ich mach mal ein schnelles Frühstück."

Ein schnelles Frühstück? Das klang nicht gut. Wozu die Eile? Siedend heiß fiel Daniela wieder ein, dass sie heute bestraft werden sollte. Sie beeilte sich, ins Bad zu kommen.


Die Semmel wollte nicht so recht runterrutschen. Daniela war nervös, verschluckte sich am Kaffee. "Und, was hast du heute mit mir vor?" Die Frage kam aus ihrem Mund, ohne dass sie etwas hatte dazutun müssen.

"Wirst schon sehen," antwortete Monika. Wenn du fertig bist, dann komm in die Küche. Anziehen brauchst du dich nicht. Hast ja was an." Ein maliziöses Lächeln umspielte ihre Lippen.

In der Küche hatte Monika bereits einen Stuhl zurechtgestellt. Ganz in die Nähe des Fensters, wo sie besseres Licht hatte. Wollte sie es wirklich tun? Konnte sie wirklich so gemein sein? Wenn ihr jemand so etwas antun wollte, dann würde sie die Person erwürgen. Sie würde dafür sorgen müssen, dass Daniela sie nicht erwürgte, so einfach war es.

"Komm her und setzt dich hin!" Daniela war dazugekommen. "Nimm die Hände nach vorn!"

Daniela setzte sich auf den kalten Stuhl. Was würde nun kommen? Aber Hände nach vorn klang nicht so schlimm, wie Hände nach hinten.

Monika trat hinter sie. In der rechten Hand hielt sie das schwere Fesselutensil, mit der linken nahm sie nun Danielas langes Haar zur Seite. Behutsam legte sie es ihr um den Hals und ließ die Haare wieder darüber fallen.
"Leg deine Hände hier rein!" Sie drückte Danielas Handgelenke mit sanfter Gewalt in die vorgesehenen Öffnungen und klappte an beiden Seiten die kleinen Aluminiumbügel zu. Dann drückte sie vorsichtig, um nicht Danielas Hals einzuklemmen, beide Schenkel des mittelalterlichen Instruments zusammen.

"Was ist das denn für ein fieses Ding, Moni?"

"Eine Halsgeige. So nannte man das auf jeden Fall früher. Jetzt gibt es diese moderne Aluminiumausgabe. Kann man alles im Internet bezeiehen. Auf Englisch heißt so ein Teil fiddle. Siehst du diesen Bolzen hier? Den stecke ich jetzt in dieses Loch hier vorne, unten hänge ich ein Vorhängeschloss dran, und schon kannst du nichts mehr machen. Eine feine Sache, nicht wahr?"

"Nee, ich weiß nicht. Mir gefällt das nicht. Das ist irgendwie zu viel für mich. Da ist man ja total hilflos. Mach das wieder ab!" Daniela wand ihre Hände in der Fessel, bekam sie aber nicht mehr frei. Bei jeder falschen Bewegung scheuerte das Teil außerdem an ihrem Hals. "Komm Moni, mach das wieder los!"

Monika hatte sich vor sie gestellt. In ihrer Hand hielt sie den schwarzen Ballknebel. "Sonst noch Wünsche? Wo glaubst du eigentlich, dass du hier bist? Auf einem Wohltätigkeitsbasar? Los, Mund auf!"

Daniela spürte loderndes Feuer in ihren unerreichbaren Körperregionen. Feuchtgebiete drohten, sich in Überschwemmungsgebiete zu verwandeln. Wieder einmal verriet ihr eigener Körper sie, reagierte anders, als ihr Hirn es eigentlich forderte. "Nein, nicht knebeln, Moni! Bitte, nicht damit, das Ding ist ja viel zu groß...!!"

Sie hatte keine Chance. Schon drückte ihre Freundin den Knebel gegen ihren leicht geöffneten Mund, ihre Worte erstickten angesichts eines nicht gerade kleinen Ballknebels. Monika schnallte das Ding hinter ihrem Kopf zu. "So, nun bleib schön sitzen! Ich muss mal eben etwas aus dem Bad holen!"


Es war schlimm. Daniela versuchte, irgendwie an den dicken Knebel heranzukommen, konnte den schwarzen Ball so eben noch berühren, aber die Schnalle in ihrem Nacken war meilenweit von ihren Fingern entfernt. Selten hatte sie sich so schutzlos gefühlt, so gedemütigt. Was aber würde nun geschehen? Was wollte Monika im Badezimmer holen?

Sie erschrak, als sie das Geräusch hinter sich hörte. Ein Geräusch, das sicherlich jeder Mensch wiedererkennen würde. Monika machte sich regelrecht einen Spaß daraus, es hinter ihrem Kopf einige Male zu wiederholen. Dann kam ein Ziehen an den Haaren, ein schreckliches Schneidegeräusch ließ sie erzittern, und einen Moment später fiel eine lange Locke in ihren Schoß.
Locke folgte auf Locke. Mal ließ Monika sie über den stählernen BH der Freundin fallen, mal in ihren abgesperrten Schoß. Daniela stöhnte in ihren Knebel, stammelte verstummelte Protestlaute hinter ihrem Knebel hervor, griff mit ihren Fingern ins Leere, als hätte dies irgendeinen Sinn. Und dann merkte sie, wie sich die Wasser der Überschwemmungsgebiete zu einem mitreißenden Sturzbach sammelten, einer Flut, die dabei war, sie von ihrem Stuhl zu reißen. Rhythmisch bewegte sie ihren Unterkörper, drückte in verzweifelter Hilflosigkeit ihre Scham gegen den stählernden Tugendwächer, aber dieser hielt stand.


Es war ganz einfach. Locke um Locke fiel herab. Monika wunderte sich, wie einfach es in Wirklichkeit war. Schon hatte Daniela ihre Haarpracht verloren, schon sah sie ein ganz fremdes Gesicht an. Konnte ein Mensch so sehr sein Aussehen verändern, nur indem er seine Frisur änderte? Und wieso hatte Daniela plötzlich etwas jungenhaft Androgynes an sich?
Sollte sie aufs Ganze gehen? Sie kämmte die Haare des wehrlosen Mädchens. Ja, wenn sie noch ein wenig mehr abschnitt, dann würde es deutlicher werden! Vielleicht sollte sie die Ohren freischneiden? Gesagt, getan.

Trotz der schrecklichen Halsgeige ließ Daniela das alles nicht widerstandlos mit sich geschehen. Verzweifelt warf sie in hilfloser Geste ihren Kopf hin und her, aber Monika hatte sie fest im Griff. Es konnte einfach nicht wahr sein! Wollte sie ihr einen Jungenhaarschnitt verpassen?


Als Monika fertig war, hatte sie das Gefühl, als sei schlagartig alle Kraft aus ihren Armen gewichen. Sie ließ die Schere zu Boden fallen, stützte sich mit dem Gesäß auf dem Küchentisch auf. Was hatte sie bloß getan?
Daniela war nicht wiederzuerkennen. War sie vorher ein hübsches Mädchen gewesen, so war sie jetzt....? Es war ohne Zweifel ein fremder Junge, der dort vor ihr saß. Daniela würde sie umbringen.

Es war klar, dass sie selber Strafe verdient hatte. Eine schwere Strafe sollte es diesmal für sie sein, und allein der Gedanke ließ sie schaudern. Dennoch musste er nun in die Tat umgesetzt werden. Es gab keinen Ausweg. "Komm," sagte sie zu Daniela und nahm deren Hand. Sie zog sie vom Stuhl hoch und ging mit ihr zur Treppe und ein Stockwerk nach oben. Dort, wo sie ihr eigenes Zimmer hatte. Wo es aber noch einen anderen Raum gab.
Sie öffnete die Tür, kalter, muffiger Geruch schlug den Mädchen entgegen. Schnell drehte Monika den einzigen Heizkörper an, den es in dieser kleinen Kammer gab.

Daniela blickte sich um. War ihre Strafe denn noch nicht vorbei? Wieso befreite Monika sie nicht von dieser dämlichen Halsgeige? Groß war der Raum nicht. Gleich vorne hing an der Wand ein Laufband, wahrscheinlich brauchte Monika diesen Raum als Fitnessraum. Auch einige Gewichte und Hanteln ließen darauf schließen. Interessant war ein kleiner, gläserner Erker, der hoch über der Eingangstür an der Vorderseite des Hauses eingelassen war. Drei schmale, aber bis zum Boden reichende Fenster gaben dem Raum genügend Licht. Wie sie sah war dieser Erker noch durch eine Glastür abgetrennt, sicherlich um Heizungsenergie einzusparen. Jetzt aber hatte Monika diese Tür geöffnet. Schnell wurde es mollig warm in dem kleinen Stübchen.

"Warte hier!" Monika ließ sie allein, kam aber schnell mit einem großen Korb zurück. Nun nahm sie das Laufband von der Wandhalterung ab und baute es vor der Zimmertür auf, die sie jetzt geschlossen hatte. Am Steuerelement steckte sie ein langes Kabel ein, dessen anderes Ende eine kleinere Kontrolleinheit besaß. Und mit etwas Mühe befestigte sie an einem kleinen Haken unter der Decke - genau mittig über dem Laufband - eine dünne Schnur, an deren anderem Ende sie, zusammen mit einem kleinen Gewicht, einen kleinen Schlüssel befestigte - einen Handschellenschlüssel, soviel konnte Daniela gerade noch erkennen. Anschließend zog Monika diesen Schlüssel vom Laufband weg, sicherte ihn mit einer weiteren Schnur in der Mitte des Raums an einem weiteren Haken. Jetzt konnte Daniela auch erkennen, wozu diese seltsame Konstruktion diente, denn Monika erprobte den Auslösemechanismus mehrere Male; sie wollte sichergehen, dass alles funktionierte. Zog man an der zweiten Schnur, dann löste diese die Sperre und der Schlüssel schwang zurück hinüber zum Laufband.

Daniela war überrascht, als sie nun sah, dass Monika mehrere kleine Schlüssel hervorgeholt hatte. Als erstes wurde ihr der stählerne BH entfernt; vorsichtig ließ sie die glänzenden Cups mit ihren stacheligen Einlagen hinabgleiten. Ein kalter Hauch ließ Danielas Brustwarzen steil aufrichten.
Auch der Keuschheitsgürtel mit den Schenkelbändern folgte. Nach Wochen hatte Daniela plötzlich ein nacktes Gefühl zwischen den Beinen. Ein sehr nacktes Gefühl!

Monika hielt ihr das weiße Korselett vor die Füße. Unsicher hob Dani ihren rechten Fuß, sie wusste nicht, was kommen sollte. Aber es konnte wohl kaum schlimmer kommen, dachte sie. Monika zog das enge Kleidungsstück an ihr hoch, legte ihre, mit roten Pünktchen übersäten Brüste in die Cups des Mieders, dann nahm sie Daniela die Halsgeige ab. Willenlos ließ diese sich die breiten Träger des Korseletts über die Schultern ziehen.

Es war ein automatischer Reflex, dass sie mit beiden Händen über den Stoff des glatten Mieders fuhr. Sie fühlte für einen Moment die Spitzenverzierung über ihren Brüsten, dann glitten ihre Hände in ihren Schritt, der nicht mehr vom eisernen Gürtel bedeckt wurde, sondern vom leicht spannenden Stoffteil ihres Korseletts.

"Nicht!!" Monika zog ihre Hände zur Seite. "Jetzt nicht! Dafür wird morgen Zeit sein!" Mit sanftem Druck führte sie Danielas Arme auf ihren Rücken, der ratschende Laut von Handschellen hatte in dieser kleinen Kammer etwas Unheilvolles an sich.
"Zeit für die Stiefel, Dani!" Daniela sah, dass sie diese hier noch nicht kannte. Ihr Fuß war steil nach unten gestreckt, der Absatz schien aus einem Holzblock geschnitzt zu sein und wirkte, trotz seiner Höhe, eher klobig. Alles in allem erinnerte der Fuß an chinesische Lotusfüße, einst eine der schlimmsten Verirrungen ihrer Zeit.
Monika drückte sie auf einen Stuhl, öffnete den Reißverschluss beider Stiefel und begann, sie ihr anzuziehen.

"Mmm..." Wieso konnten manche selbst mit einem Knebel noch sprechen? Sie konnte das nicht.

"Wenn du versprichst, ruhig zu bleiben, nehme ich dir den Knebel ab."

Daniela nickte, Monika öffnete die Schnalle in ihrem Nacken.

"Danke. Was sind das denn für komische Stiefel? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich damit laufen kann?"

"Musst du ja auch gar nicht."

"Aber das Laufband??"

"Komm, steh auf!"

Daniela versuchte, auf die Beine zu kommen. Es war schwierig, es war sogar sehr schwierig, in diesen schrecklichen Stiefeln die Balance zu halten, aber es ging. Aber es war äußerst anstrengend, das konnte sie schon nach wenigen Schritten merken.
Monika führte sie hinüber in den kleinen Erker. Dieser war wirklich winzig, im Grunde genommen nur ein Zierelement der Zeit, in der das Haus gebaut worden war. Sie konnte gerade dort stehen, viel Platz war darüber hinaus nicht. Nun führte Monika das Kabel der Fernbedienung für das Laufband und die von ihr konstruierte ´Reißleine´ über die Glastür, wo genug Spiel war, dass beide Schnüre hindurchgehen konnten. Beide band sie daraufhin an Danielas Handgelenken fest, so dass diese sie nicht verlieren konnte. Dann ließ sie Daniela stehen, schloss die Glastür hinter ihr und stellte einen Stuhl unter die Türklinke, so dass diese von innen nicht mehr zu öffnen war.

Bis jetzt hatte Daniela wortlos zugesehen, aber jetzt wurde ihr doch mulmig zumute. "Moni? Was hast du vor? Was soll das alles?" Sie erschrak, als draußen auf der Straße jemand vorbeiging, nur der aufgeklappte Regenschirm verhinderte, dass sie oben in ihrem Erker gesehen wurde.

"Wart nur, ich erkläre es dir gleich." Monika hatte sich auf den Stuhl gesetzt, Daniela konnte nicht sehen, was sie machte, aber es dauerte lange und war von seltsamen Verrenkungen und schmerzhaftem Stöhnen begleitet. Als sie endlich wieder aufstand sah Daniela, dass ihre Freundin unsicher auf ihren Ballettstiefeln balancierte.
Aus dem Karton holte sie jetzt ihre Gasmaske hervor. Daniela konnte genau sehen, wie Monika eine kleine Scheibe, die in der Mitte ein kleines Loch hatte, auf den Stutzen des Filters legte, bevor sie diesen in die Maske schraubte. Nun stülpte sie sich die Gasmaske über, korrigierte ein wenig den Sitz der breiten Gummibänder an ihrem Kopf und überprüfte den richtigen Sitz der Maske, indem sie kurz das Luftloch des Filters zuhielt. Man sah, wie sich die Maske augenblicklich eng an Monikas Gesicht ansaugte.

Sie merkte, wie ihr kalt wurde. Eine innere Kälte hatte, von Angst begleitet, von ihr Besitz ergriffen. Sie ahnte, was die Freundin vorhatte, aber sie mochte es sich noch nicht vorstellen. Es war viel zu grotesk, der Gedanke absurd. Sie sollte Monika bestrafen! Bestrafen für ihr verwerfliches Tun. Daniela schauderte.

Sie sah, wie Monika unbeirrt weitermachte. Das Mädchen sah schon bizarr aus, in ihrem enggeschnürtem Korsett und dem Keuschheitsgürtel, den Ballettstiefeln und der Gasmaske, aber jetzt befestigte sie noch zwei metallene Klemmen an ihren Brustwarzen, und an ihrem kurzen Zusammenzucken konnte man sehen, dass es schmerzhaft war.


Monika war fast fertig. Sie nahm die Handschellen, befestigte sie an ihrem linken Handgelenk, stieg ohne zu zögern auf das Laufband und verband nun die beiden Schnüre der Brustklemmen mit langen Gummibändern, die vorn am Bedienelement des Laufbands befestigt waren. Noch einmal holte sie tief Luft - was in Wahrheit nur ein kurzer Japser war, denn Korsett und Gasmaske verhinderten genau dies - dann nahm sie ein Stromkabel, das über einen Unterbrechungsschalter verfügte, in die noch freie Hand, führte diese hinter ihren Rücken und verschloss mit einiger Mühe die noch offene Handschelle um ihr rechtes Handgelenk.
Sie zögerte eine Sekunde, dann noch eine, dann drückte sie resolut den Schalter, den sie in der Hand hielt, und warf diesen sofort von sich. Ein leichtes Summen und das anrückende Laufband sagten ihr, dass ihre Bestrafung begonnen hatte.

%%%


"Sie!?" Barbara hatte das ewige Klingeln nicht länger ausgehalten. Irgendjemand schien genau zu wissen, dass sie zu Hause war und mochte den dringenden Wunsch haben, sie zu besuchen. Vielleicht war es ja Monika, obwohl er sich genau dies eher nicht wünschte. Seit jenem Ereignis in der Kirche waren einige Tage vergangen, Tage in denen er - nein: sie - keinen Kontakt zu Monika gehabt hatte.

"Waren wir nicht längst beim ´du´ angekommen?" Sie drängte sich an ihm vorbei, streifte mit voller Absicht seine Brüste. Eine Hand langte noch im Vorbeigehen in seinen Schritt, legte sich auf die steifen Falten des knielangen Plisseerocks, den sie trug. Ach, es war verwirrend. Klaus? Barbara? Eigentlich wechselte es im Moment wie sich Sonne und Regen im April abwechselten, ständig, in unvorhersehbarem Rhythmus.

"Immer noch verschlossen? Du Ärmste!" Sie sagte es mit leichtem Spott in ihrer Stimme. Klaus ging ihr hinterher. Die junge Frau trug eine knallenge Jeans, normalerweise wäre es Anreiz genug gewesen, oben in der Wohnung über sie herzufallen. Aber Barbara fiel über niemanden her.

"Schau mal, was ich mitgebracht habe! Du magst doch Whisky, oder? Hattest du nicht einen Red Label bei mir gekauft?"

Er nickte. Sie hatte ihm einen irischen Tullamore mitgebracht, der sollte auch prima sein. "Was willst du?"

Sie lachte. "Was ich will?" Sie wedelte mit einer Zeitschrift vor ihrem Kopf herum. "Ist das immer so warm hier?" Und sie begann, sich auszuziehen.

Klaus erstarrte. Der Anblick einer Frau, die sich ganz ungeniert vor ihm auszog, hatte immer noch seine Wirkung auf ihn. Er spürte das leichte Kribbeln in seinen Hoden, wartete darauf, dass sein Glied anwuchs, aber da hätte er lange warten können.

"Magst du Faltenröcke?" Sie hatte sich nicht ganz ausgezogen, stand mit BH und slip bekleidet vor ihm. "Man muss aufpassen, dass der Wind sie einem nicht hochbläst!" Sie setzte sich auf das alte Sofa, das in der Wohnung stand. Sie war der Wind, der kräftig unter seinen Rock blies. "So! Siehst du? Du musst deine Hand auf den Rock legen!"

Barbara räusperte sich. "Was willst du?" Sie wusste nicht einmal ihren Namen. Und sie hatte sie seit Wochen nicht mehr gesehen, weil sie sich hütete, das Geschäft zu besuchen, in dem sie arbeitete.

"Ich will Sex! Was denn sonst? Karfreitag ist doch der ideale Tag dafür." Sie sagte es mit definitiver Geste.

Klaus zuckte zusammen, als er das Wort ´Sex´ hörte. Zuletzt hatte Klaus Sex gewollt - und war auf ganz miese Weise von Monika reingelegt worden. Doch Barbara hatte bekommen, was sie verdient hatte. Und es hatte ihr sogar gefallen. Aber hatte Barbara auch Lust auf Sex mit einer Frau?

Sie fragte nicht. Sie holte zwei kleine Gläser und goss ihnen ein. Sie machte keine Anstalten, Barbara auszuziehen. Aber sie wusste, was sie wollte, und sie nahm es sich.

"Keinen Petticoat heute?"

Barbara schüttelte den Kopf. "Heute nicht. Sind ja keine 15° draußen."

"Und wenn es mehr als 15° sind? Trägst du dann Petticoats?" Sie musterte ihn argwöhnisch. "M u s s t du dann Petticoats tragen?"

Klaus blickte zu Boden.

"Und was noch alles? Dirndlkleider? Hattest du neulich nicht auch von Dirndlkleidern gesprochen?"

Er blickte immer noch zu Boden. Aber eine alte Reaktion verriet ihn. Seine Hände fuhren automatisch dorthin, wo nichts mehr war, weil es weggeschlossen war.

"Es macht dich an, stimmt´s? Petticoats und Dirndl geilen dich auf! Möchtest wohl auch, dass ich so etwas mal anziehe? Und was ist mit Unterwäsche? Mieder? Korsetts? Strümpfe? Und richtig geile High heels, in denen die armen Frauen nicht mehr weglaufen können?"

Er wurde blass. Jedes dieser Worte forderte eine Reaktion seines Körpers heraus, die er leider nicht liefern konnte. Es war zum Sterben schlimm.

"Und wieso musst d u jetzt so rumlaufen? Wer zwingt dich dazu, solche Sachen zu tragen? Was hast du gemacht? Nun sag schon!"

"Nichts! Nichts, was dich was angeht." Er schüttelte die Starre von sich. "Ich will es so! Ich will es selber so!" Sehr überzeugend klang er nicht.

"Schön!" Sie hatte sich den raschelnden Petticoat wieder angezogen, den sie schon einmal bei ihm getragen hatte. "Schön. Das freut mich für dich, Barbara. Warum soll man denn auch sein Leben als hässlicher Kerl in langweiligen Klamotten verbringen, wenn es als Frau doch viel schöner ist!" Sie schmiegte sich an ihn. "Du siehst echt geil aus in deinem Faltenrock, Barbara! Komm, komm jetzt..."

Keine von beiden hörte noch den ekligen Regen, der nach wie vor heftig gegen das Fenster klatschte. Barbara ließ es geschehen, was geschehen sollte. Das Mädchen an ihrer Seite hatte nicht die dunkle Dominanz, die von Monika ausging, bei ihr war es mehr die spielerische Neugier, die ihre Aktionen bestimmte. Ihren Namen aber kannte sie immer noch nicht.



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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:19.03.12 12:45 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Daniela
Zuerst vielen Dank für die tolle Geschichte. Ich warte jeweils ungeduldig auf die Fortsetzung.
Jetzt aber zu meinen Bemerkungen:
Ich hoffe, dass sich Daniela an Monika wirklich revanchieren (rächen) kann. Diese ist keine Freundin, sondern höchsten eine selbstherrliche, hinterhältige und durchtriebene Schlampe. Zuerst hat sie nicht auf Daniela aufgepasst und sie geschützt, als sie von Klaus vergewaltigt wurde. Dann hat sie sie am Rosenmontag betrogen und schändlich hintergangen, indem sie ihr die falschen Schlüssel gab. Und als Krönung ihrer Gemeinheiten schneidet sie ihr nun auch noch die Locken ab. Eine wirklich gerechte Strafe wäre, wenn ihr Daniela ebenfalls die Haare schneiden würde, aber dann gleich als Glatze und diese noch mit einem Antihaarwuchsmittel behandeln würde, so dass sie auf immer kahl bleiben müsste. Dazu müsste sie sich dann auch noch so vor der ganzen Kirchgemeinde präsentieren. Das wäre eine Strafe, nicht dieses bisschen Laufbandtraining.
So nun freue ich mich aber auf den nächsten Teil und bin gespannt, ob sich meine Vorstellungen erfüllen oder nicht.
Liebe Grüsse
wmms


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von wmms am 19.03.12 um 12:48 geändert
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Daniela 20
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:25.03.12 22:00 IP: gespeichert Moderator melden


Habe ich einige meiner Leser verloren?? Hoffentlich nicht. Ich weiß, man kann es nicht jedem Recht machen. Mancher mag sich eine härtere Gangart wünschen, aber dann hat er diese Geschichte total missverstanden. Ich kann nur alle um noch etwas Geduld bitten. Jetzt kommen nur noch wenige Fortsetzungen, nächsten Sonntag werde ich mitteilen, für wann diese geplant sind.
Und wenn Euch die Geschichte nicht gefällt?? Macht nichts. Der Frühling ist nun endlich da, was brauchen wir da noch solche Geschichten??
Jetzt aber wünsche ich allen spannende Unterhaltung! Eure Daniela

--

Ganz unvermittelt brach die Sonne durch die grauen Wolken. Der Regen wurde abgestellt, als hätte jemand oben im Himmel den Hahn abgedreht. Daniela freute sich, denn bei Sonne sah alles gleich etwas freundlicher aus.
Auch unten auf der Straße klappten die Leute ihre Schirme zusammen und schauten zum Himmel. Und sie sahen diesen Jungen, der dort halbbekleidet in dem kleinen Erkerfenster stand. Bekleidet mit einem weißen Korselett.

Daniela wich zurück, aber die gläserne Tür hinter ihr ließ ihr keinen Spielraum. Ihre auf den Rücken gefesselten Arme drückten vergeblich auf die blockierte Türklinke, da war nichts zu machen.
Sie sah sich um, aus dem kleinen Raum hinter ihr war ein lautes Summen zu hören, begleitet von unsicheren Schritt- und röchelnden Atemgeräuschen. Dann und wann vernahm sie auch das metallene Klirren von Handschellen. Und unterdrückte Schmerzensschreie.

Wie lange mochte Monika dort schon unterwegs gewesen sein? Daniela wusste es nicht, es gab auch keine Uhr, die es ihr hätte sagen können. Einzig ihr eigener Körper schien das Maß vorzugeben, ein Maß aus Schmerzen, wieviel erträglich war, und wieviel nicht.
Auch sie wankte bereits unsicher auf ihren höchst seltsamen Stiefeln mit den ultrahohen Absätzen. Hätte sie sich wenigstens einmal irgendwo hinsetzen können, hätte sie einmal den Druck von ihren gestreckten Beinen nehmen können, dann hätte sie dem Schmerz ausweichen können, so aber war ihr in dem engen Glaskasten keine Ruhe vergönnt.

Daniela blickte wieder auf ihre Freundin hinter ihr. Aber sie sah jetzt noch etwas anderes. Jetzt, angestrahlt vom hellen Licht der Sonne, sah sie ihr eigenes Spiegelbild in der Glastür. Undeutlich nur, aber deutlich genug, sie erschrecken zu lassen. Großer Gott! Wer war dieser Junge?
Keine ganze Sekunde später sah sie das schlimmste Dilemma vor sich: ihre Abiturfotos! So, wie sie jetzt aussah, so würde sie auch in zwei Monaten noch aussehen, wenn die Abiturfotos aufgenommen würden. Wie ein Junge!
Erst jetzt begriff sie, warum die drei Mädchen, die unten vorbeikamen, plötzlich stehengeblieben waren und lachend und feixend zu ihr hochblickten. Es war klar, dass sie in ihr nur einen Jungen sahen, der dort oben, bekleidet mit einem Mieder - von der Mutter, von der Schwester? - hinter den langen Glasfenstern zu sehen war. Verzweifelt drückte sie noch einmal auf die Türklinke, aber diese gab nicht nach und so blieb sie dem Spott der Mädchen noch einige Zeit ausgesetzt. Und machten sie nicht sogar Bilder von ihr, mit dem Fotohandy?

Maßloser Zorn stieg in ihr auf, Zorn, den sie nicht wollte und den sie nicht kontrollieren konnte. Monika! Dieses verdammte Aas hatte ihr das angetan! Und ohne zu überlegen nahm sie jetzt die Fernbedienung des Laufbandes zur Hand und drückte auf einen Knopf, auf irgendeinen, ohne zu wissen, was es bedeuten würde.

Das Summen im Nebenzimmer steigerte sich zu lauterem Brummen. Atemlose Schmerzenschreie flogen an ihr Ohr; sie konnte sehen, wie Monika für einen Moment nicht hatte Schritt halten können, sie war auf dem Laufband einen ganzen Schritt zurückgeraten, und beide Gummibänder zogen nun mit Macht an ihren Nippeln.


Endlich! Endlich hatte sie reagiert! Monika freute sich fast, dass nun endlich das gekommen war, was sie selber verdient hatte. Ihre Strafe! Für all das, was sie ihrer Freundin aus Köln angetan hatte! Ja, sie freute sich, auch wenn sie kurz vor dem Kollaps stand. Auch sie konnte nicht einschätzen, wie lange sie hier, ruhig ein Bein vor das andere setzend, auf diesem Trimmgerät verbracht hatte, aber sehr lang mochte es noch nicht gewesen sein. Keine halbe Stunde.
Sie musste aufpassen, dass sie nicht stolperte. Stolpern war nicht vorgesehen. Wie lange aber mochte sie dieses Tempo durchhalten? Eine Minute? Zwei Minuten? Alles an ihr schmerzte. Ja, das war die gerechte Buße für ihre Sünden; drei Vaterunser und einmal den Rosenkranz rückwärts beten halfen bei ihr schon lange nicht mehr.
Wenn sie nur besser atmen könnte! Mit jedem Atemzug saugte sich das Gummi der Gasmaske dicht an ihr Gesicht, aber es waren wegen des engen Korsetts sowieso nur kurze, flache Atemzüge, die sie nehmen konnte. Auf jeden Fall zu wenig.
Durch die dreieckigen Gläser der Maske sah sie hinüber zu Daniela, die schon recht wackelig auf ihren Strafstiefeln hinter der Glasscheibe stand. Bestimmt würde sie das Laufband gleich noch schneller laufen lassen!


Aber es wurde langsamer. Es stoppte ganz, Monika stand mit zitternden Beinen und kämpfte um Atem. Noch konnte sie die Maske und die Nippelklemmen nicht abnehmen, noch waren ihre Hände auf dem Rücken gefesselt.
Schluchzen kam aus dem kleinen, abgetrennten Erker. "Ich... ich kann das nicht! Moni, ich kann das nicht! Ich kann dir nicht wehtun!" Dann ein leises Klirren, kaum hörbar wegen ihres heftigen Atmens, dann schwang der Handschellenschlüssel hinüber zu Monika, die sich mit einiger Mühe befreien konnte.


Nur wenig später lagen beide Mädchen, eng umschlungen, zusammen in Monikas Bett. Beide waren nach der Prozedur fast zusammengebrochen, hatten wortlos die kleine Stube verlassen, sich einen Saft zu trinken geholt und waren dann in Monikas warmes Zimmer gegangen.

"Verzeih mir, Moni, aber ich kann so etwas nicht tun. Es ist in Ordnung, wenn du mich bestrafst. Aber ich will dich nicht quälen. Ich glaube... ich glaube, da gibt es sowieso etwas, was dich schon lange quält..."

Monika legte ihren Arm um die Freundin. "Schon gut, Kleine. Es tut mir leid. Ich hätte das nicht mit dir machen sollen... ich meine, dich dazu zu zwingen, das da mit mir zu machen." Mehr brauchte nicht gesagt zu werden. Es hatte keinen Riss zwischen ihnen gegeben. Sie hatte es ihr nicht übelgenommen, dass sie ihr die Haare geschnitten hatte.

Daniela stand auf. Sie trug immer noch das weiße Mieder, welches ihr so gut stand. Jetzt aber griff sie zu ihrem Keuschheitsgürtel, stieg wieder hinein, zog sich das Schrittband durch die Beine, hakte alles vorn auf ihrem weißen Bauch zusammen und schloss ab.
"Hier, komm, nimm den Schlüssel. Sonst kommen wir noch in Versuchung!"

Monika nahm den Schlüssel. ...und führe uns nicht in Versuchung.... Da war etwas. Aber was? Und was hatte Daniela gemeint, damit, dass es etwas gäbe, das sie schon lange quält? Sie war viel zu müde, um weiter darüber nachzudenken. Erschöpft schliefen beide Mädchen ein.


%%%

April VIII.

Vogelgezwitscher weckte Daniela. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie war - war dies noch derselbe Ort, an dem sie gestern Abend eingeschlafen war? Oder hatte man ihr etwas in den Tee gekippt, hatte man sie betäubt, sie an einen paradiesisch schönen Ort entführt? Ein Sonnenstrahl kitzelte sie an der Nase, nein, es musste ein Traum sein, und so ließ sie sich wieder ins weiche Bett zurückplumpsen.

Ihre Beinmuskeln taten weh. Und um die Hüfte trug sie immer noch den Keuschheitsgürtel, den sie sich gestern selber angelegt hatte. Gestern! In ihren Gedanken mischten sich Schmerz und Qualen mit einfühlsamer Zärtlichkeit und heißer Nähe. Beide Mädchen hatten, nachdem sie am Nachmittag wieder aufgewacht waren, ein Bad genommen -in Monikas Fall kam leider wieder nur der Waschlappen zum Einsatz, hatten sich danach etwas Leckeres zu essen gemacht und den restlichen Tag gemeinsam mit Filme-gucken verbracht, wobei beide dem Fernsehen weniger Aufmerksamkeit schenkten, als dem wohlriechenden Körper der anderen. Sie selber hatte sich Monikas schwarzen Gymnastikanzug mit dem weiß abgesetzten V-Ausschnitt und den weißen Ärmel- und Seitenstreifen angezogen - über den KG, und durfte so für den Rest des Tages feststellen, wie sehr der eng anliegende, elastische Stoff des Gymnastikanzugs ihre Haut sensibilisierte. Beide aber mussten sich mit heftigen Liebkosungen genügen, denn bei beiden hinderte der stählerne Gürtel sie daran, mehr zu tun, als erlaubt war.

"Na du Schlafmütze!? Ausgeschlafen, oder abgebrochen?" Monika, die bereits einen kimonoartigen Morgenmantel trug, beugte sich über sie und küsste sie in den Nacken.

"Ausgeschlafen! Wo bin ich, edle Jungfrau?"

"Ihr seid in einem Zauberreich," antwortete Monika, obwohl ihre Gedanken etwas ganz anderes formulierten. ´Im Vorhof der Hölle´ hätte sie sagen können, es wäre wohl realistischer gewesen. Für sich selber empfand sie es auf jeden Fall so.

Daniela richtete sich auf. Ihr Kopf fühlte sich seltsam leicht an. "Oh, ich vergaß," sagte sie, als sie sich mit der Hand, wie gewohnt, durch die Haare streifen wollte. "Sieht es schlimm aus?" Ein unsicherer Blick traf die Freundin.

"Überhaupt nicht!" lachte diese. "Du bist der geilste Junge, den ich je in meinem Bett hatte!" Sie wagte es nicht, Daniela die Wahrheit zu sagen. Dass sie, trotz ihrer zwanzig Jahre, noch nie einen Jungen in ihrem Bett gehabt hatte. Und dass Daniela schlimm aussah - schlimm für ein Mädchen.

"Komm, steh auf! Das Frühstück ist schon fertig. Und wir wollen gleich noch zum Markt, ich muss was Einkaufen."

Daniela streckte sich. "Wieviel Uhr ist es denn? Und träume ich, oder scheint draußen die Sonne?"

Monika gab ihr die Auskunft und versicherte ihr, dass sie nicht träumte. Daniela betrachtete sich vor Monikas großem Spiegel. "Oh weh! Hallo... hallo Daniel!" Ein bitteres Lachen folgte.

"Ach, nun übertreib mal nicht! Kein Mensch wird das sehen!"

"Kein Mensch wird WAS sehen? Dass ich ein ´Junge´ bin? Ach, scheiße..."


Die Stimmung war trotz des unerwartet schönen Wetters gedrückt. Beide aßen ihr Frühstück, ohne sich groß zu unterhalten. Als sie fertig waren, gab Monika ihr einen Schlüssel. "Hier, der Schlüssel für deinen Keuschheitsgürtel. Ich habe dir im Gästezimmer alles hingelegt, was du heute Vormittag anziehen sollst!"

Daniel trocknete sich den Mund ab, nahm den Schlüssel und ging zum Gästezimmer. Auch hier hatte Monika die Heizung angedreht, sie würde nicht frieren, wenn sie sich anzog. Trotzdem bekam sie eine Gänsehaut als sie sah, was Monika für sie herausgelegt hatte.
Sie steckte ihren Kopf zur Tür hinaus. "Moni?? Muss ich das wirklich anziehen? Ich glaube, ich hab da keinen Bock mehr drauf!"

Monika kam in den Flur. "Heute noch einmal, Dani. Ab morgen ist dann Schluss. Wir können nicht ewig weitermachen."

"Können wir nicht heute schon Schluss machen?"

"Nein." Es war eine knappe Antwort. Nein, sie musste das so zu Ende bringen, wie sie es geplant hatte. Man kann nicht während der Fahrt abspringen. Sie schloss die Tür des Gästezimmers, eine klare Aufforderung an Daniela, sich anzuziehen, und keine weiteren Fragen zu stellen.

Daniela stand leicht missmutig da. Zuerst die Strumpfhose, dachte sie, sonst wird es schwierig. Dann den Keuschheitgürtel. Sie sah, dass Monika ihre Schenkelbänder mit einer kurzen Verbindungskette montiert hatte. Mit einiger Mühe gelang es ihr, sich dies alles anzulegen. Sie drückte das kleine Schloss auf ihrem Bauch zu, ein Schlüssel steckte hier nicht. Es folgte ein weißer, hübscher BH, dann zog sie sich die Dirndlbluse über, schlüpfte in das Kleid, band sich die Schürze um und zog sich zum Schluss ihre Schuhe an. Es waren wieder ihre High heels, denn andere Schuhe hatte sie ja nicht mitgenommen. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass alles richtig war, alles bis auf eins: ihr jungenhaftes Gesicht. Sie seufzte. Vielleicht würde etwas Makeup helfen?

Monika staunte nicht schlecht, als Dani endlich aus dem Badezimmer und in die Küche kam. "Nicht schlecht, Dani, gar nicht mal so schlecht. Aber du hast eines vergessen - sie riss mehrere Blatt Küchenrolle ab - du hast vergessen, mich um Erlaubnis zu fragen!" Und noch bevor Daniela reagieren konnte, hatte sie bereits angefangen, Danielas hübsch zurecht gemachtes Gesicht wieder zu zerstören. "Los, zurück ins Bad! Und wasch dir das alles wieder ab! Leg dir ein Handtuch um, damit es keine Flecke auf deiner Bluse gibt! Und mach voran, wir haben heute noch viel vor!"

%%%

Es war schon halb elf, als beide Mädchen sich endlich auf den Weg machen konnten. Monika freute sich, denn sie hatte auf gutes Wetter gehofft, nach dem gestrigen Regen aber nicht mehr damit gerechnet. Alles, was sie für heute geplant hatte, würde sie umsetzen können.
Sie beobachtete Daniela, die sich augenscheinlich höchst unwohl fühlte. Ohne ihr Makeup sah sie wieder aus wie ein verkleideter Junge, sehr zum Amusement der vielen Passanten.
Monika hatte ganz bewusst den Weg zum Viktualienmarkt genommen, nicht nur, um Daniela den berühmtesten Markt Münchens zu zeigen, sondern auch, weil sie so ganz in die Stadt mussten, Daniela also vielen Blicken ausgesetzt war.

Daniela musste aufpassen, dass sie nicht stolperte. Die dumme Schrittkette erlaubte ihr nur kleine, ruhige Schritte, und hier auf dem Markt drohte sie ständig von anderen angerempelt und umgestoßen zu werden. Ein wenig musste sie auch mit ihrem kurzen Rock aufpassen, denn dieser bedeckte die beiden schimmernden Schenkelbänder nur so gerade eben.
An viele Kommentare hatte sie sich schon fast gewöhnt. Ausrufe wie ´guck mal der da!´, oder ´der Junge da drüben, im Dirndl!´ vermochten sie nicht mehr aus der Fassung zu bringen, denn sie war ja kein Junge, auch wenn sie heute wie einer aussah, aber als sie einmal einen kleinen Jungen hörte, der seine Mama fragte, warum denn dieses Mädchen dort unter seinem Rock gefesselte Beine habe, da war sie auf der Hut.

"Was willst du denn kaufen?"

"Eine Salatgurke!"

"Gibt es die denn nicht im Supermarkt bei euch oben?" Daniela wunderte sich.

"Vielleicht. Aber ich dachte mir, du möchtest vielleicht einmal Münchens Herz kennen lernen."

"Ja, ist ja ganz schön hier! Die vielen Tulpen und Osterglocken überall. Man kommt richtig in Stimmung. Versteh gar nicht, wieso die anderen keine Dirndl tragen."

"Hab ich doch schon gesagt. Dirndl werden nur im Oktober getragen. In allen anderen Monaten würden die Mädchen eher davonlaufen, als freiwillig ihr Dirndl zu tragen."

Daniela kichere. "So ganz freiwillig trage ich es ja auch nicht. Ich würde auch lieber in der Jeans rumlaufen. Im Dirndl ist man so... so exponiert!"

"So soll es ja auch sein! Kein Versteckspiel mit Jeans und weiten Pullovern."


Monika hatte ein schönes Exemplar einer Gurke an einem Stand gefunden, und schaute auf die Uhr. Es war kurz vor zwölf. Zeit dür den nächsten Punkt auf ihrem Plan.
"Ach du meine Güte! Das habe ich ja fast vergessen! Du, Dani, das ist jetzt blöd..."

"Was denn?"

"Mir ist eben etwas Wichtiges eingefallen, das ich heute Mittag noch erledigen muss. Ich muss jetzt mal weg. Kannst du eventuell dann selber nach Hause kommen? So gegen zwei? Ich hab dann auch was zu Essen für uns klar!"

Daniela fühlte sich überrumpelt. Gerade noch hatte sie den Bummel mit Monika genossen, jetzt stand sie auf einmal allein da. "Ach, wie doof. Aber ich komm schon allein zurecht. Geld habe ich dabei, und meinen Stadtplan vom Oktober habe ich hier auch noch irgendwo."
Beide gaben sich ein Busserl, dann verschwand Monika eiligen Schrittes zwischen den Marktständen und Daniela fragte sich, wo sie jetzt hingehen sollte, am besten irgendwohin, wo nicht ständig Leute ihr hinterherkicherten.

%%%


"Du??" Klaus war überrascht, als Monika plötzlich vor seiner Tür stand. Wie es schien hatte sie sich selber ins Treppenhaus gelassen, wahrscheinlich hatte sie einen Schlüssel zu seiner Wohnung. Er vergaß manchmal, dass er hier ja nur vorübergehend Mieter war.

"Hallo Barbara! Schau, was ich dir mitgebracht habe!"

"Die kannst du ruhig wieder mitnehmen. Ich mag die nicht."

Monika tat, als hätte sie es nicht gehört. "Ich lege sie hier auf den Küchentisch. Was man so Küchentisch nennt. So, komm, wir haben Pläne für heute und ich muss dir helfen, dich zurecht zu machen."

Klaus hörte es nicht gern. Wenn Monika Pläne hatte bedeutete es meist nichts Gutes. "Ich dachte, du hattest den Plan, mir endlich den Film wiederzugeben?"

"Ja, Barbara, das stimmt auch. Aber warten wir noch bis Ostern. Du weißt schon: die Auferstehung. Dann darf auch Klaus wieder auferstehen... so er es überhaupt will."

%%%


Monika hatte es gerade noch geschafft, zu Hause ein Fertiggericht in der Mikrowelle warm zu machen, bevor Daniela wieder zu Hause ankam. Mit schneller Stimme erzählte diese Monika von ihren lustigen Erlebnissen.

"Na, da bist du ja voll auf deine Kosten gekommen. Jetzt aber musst du dich fertig machen. Ich habe für heute Nachmittag eine kleine Überraschung für dich!"

"Oh? Überraschungen sind schön, wenn ich nicht gerade zum Gespött der Leute werde. Was hast du vor? Gehen wir irgendwo hin?"

"Wir nicht. Aber du! Komm, lass uns auf mein Zimmer gehen, und dann finden wir ein paar hübsche Sachen für dich!"


Wieder dieses Kribbeln. Die Ankündigung des Unvermeidlichen bewirkte immer dieses Kribbeln, dieses leichte Ziehen bei ihr. So mochte sie es. Beide gingen nach oben, wo Monika Daniela den Keuschheitsgürtel und die Schenkelbänder abnahm. Ausziehen war immer schön, aber als Monika nun sagte, es sei jetzt Schluss mit dem ganzen Eisenkram, da wurde ihr doch bewusst, dass irgendetwas geschehen war.

"Schluss? Wie meinst du das, Moni?"

"So wie ich es sagte. Es kann nicht ewig weitergehen. Wir haben gestern ja gesehen, wohin das führt. Man will immer mehr, immer einen neuen Kick! Sieh doch bloß, was ich mit dir gemacht habe?"

Daniela schwieg. Was sollte sie dazu sagen? Hatte die Freundin nicht recht? "Und was ist mit heute Nachmittag? Du sagtest, du hättest ein paar hübsche Sachen für mich?"

"Ja, heute wollen wir noch ein wenig Spaß haben, nicht wahr? Also werde ich noch ein letztes Mal bestimmen, was du anziehen sollst. Nämlich das hier!"

Sie holte einen schweren, steifen Gegenstand aus dem Schrank, ein Korsett aus rotem Lackleder, dessen Stangen auf der Vorderseite in schwarzen Taschen eingenäht waren. Dieses Korsett hatte etwas Beunruhigendes an sich. Daniela atmete tief ein, als sie es sah.

"Komm, nimm die Arme hoch!"

Sie folgte dem Befehl. Monika legte ihr von hinten das schwere Teil um die nackte Taille.

"Nichts darunter?"

"Nein. Diesmal nicht. Es wird auch deine einzige Unterwäsche sein!"

Daniela sah, dass Monika nun das Korsett auf der Vorderseite mittels eines langen Reißverschlusses schloss. Das war ungewöhnlich, sehr ungewöhnlich. Als der Reißverschluss ganz nach oben gezogen war, klappte Monika eine verstärkte Stoffleiste, die neben dem Reißverschluss angebracht war, über diesen, dann legte sie den Schiebergriff über einen kleinen Metallstift, welcher wiederum oben auf der Stoffleiste angebracht war. Dieser Stift hatte eine kleine Bohrung, wie Daniela gerade noch sehen konnte.
Nun trat Monika hinter sie und Daniela hielt den Atem an. Sie wusste, was kommen würde. Schon spürte sie das erste Zurechtziehen der Schnürung.

"Halt dich an meinem Bett fest, und atme mal aus!"


Dass es so leicht war! Monika genoss es sichtlich, Daniela in das neue Korsett einzuschnüren. Noch hatte diese nicht recht begriffen, was ihr bevorstand. Daniela hielt sich fest und Monika schnürte das glänzende Korsett langsam und stetig zusammen, ohne jemals den Druck von den Schnüren zu nehmen. Die Taille des Mädchens verringerte sich zusehends, und eine erste Unruhe durchlief ihren Körper, begleitet von einem leisen Stöhnen.

"Ich glaube, das reicht schon, Moni!"

"Schsch! Ich bin gleich fertig!" Manchmal musste der Mensch lügen, da ging kein Weg dran vorbei. Sie wusste schließlich aus eigener Erfahrung, dass ein Korsett erst dann wirklich eng war, wenn die betreffende Person aufhörte zu klagen, weil sie es nicht mehr konnte. Weshalb sie auch die restlichen fünf Zentimeter noch bewältigen würde.


Daniela klammerte sich an den Bettpfosten, ihr Busen hob und senkte sich mit jedem angestrengten Atemzug. Ein weiteres Mal stöhnte sie auf, lauter jetzt, der Druck auf ihre Taille nahm weiter zu, aber Monika schien nicht die Absicht zu haben, mit dem Schnüren aufzuhören. Doch dann gab es ein verstärktes Rucken an den Schnüren, sie spürte das Knie der Freundin in ihrem Rücken, sie spürte deren heißen Atem auf ihrer Schulter.

Geschafft! Monika machte sicherheitshalber einen Doppelknoten in die Schleife, die sie gebunden hatte, und verstaute dann die überhängenden Schnüre in einer kleinen Tasche, welche sich in jener steifen Patte befand, die sie nun über die Schnürung klappen konnte. Ein daran angebrachter Gurt wurde auf der einen Seite durch den Spalt einer weiteren Patte geführt, welche von der anderen Seite über die Schnürung geklappt wurde. Diese war nun absolut unerreichbar für neugierige Finger. Auch von dieser zweiten Patte ging ein solider Gurt ab. Diesen, und den ersten auch, führte sie jetzt um Danielas enggeschnürte Taille. Beide Gurte verfügten über verstärkte Löcher, beide wurden nun über einen weiteren Stift gelegt, der mittig auf der Außenseite jener stabilen Stoffleiste angebracht war, welche vorn den Reißverschluss abdeckte. Zu guter letzt nahm Monika zwei kleine, aber solide Sicherheitsschlösser, die sie durch die Bohrungen der beiden Stifte zog, und drückte sie zu. Es war vollbracht!

"Nun, wie gefällt es dir?"

"Es ist...", Daniela musste erst etwas Luft für die Antwort sammeln, "... es ist wunderschön. Aber viel zu eng! Komm, mach es wieder auf! Ich kipp gleich um!"

"Na, so schnell hoffentlich nicht! Erst mal wird hier gar nichts wieder aufgemacht! Komm, jetzt zieh erst mal dein Oberteil an!"

Es war eine weiße Bluse, der Stoff arg dünn, immer wieder schimmerte das Korsett hindurch. Nun folgte ein großer, schwarzer Petticoat, darüber kam ein gelber Rock mit vielen helllilanen Punkten. Und nun wieder ihre High heels!

"Ach, du siehst echt klasse aus, Daniela!! Zu schade aber auch, dass ich nichts davon haben werde. So, komm, es ist schon fast ein wenig spät jetzt. Hier ist der Plan: In deiner Handtasche findest du eine Zeichnung, wo im Englischen Garten jemand auf dich wartet. Diese Person hat etwas für dich! Und jetzt mach dich auf die Socken! Eine Jacke brauchst du nicht, es sind 22° draußen und laut Wetterbericht ist bis Dienstag mit dem schönsten Osterwetter zu rechnen. Komm! Alles klar? Nein, ich sagte doch, dass du klasse aussiehst. Ja, da ist genügend Geld, falls ihr essen gehen wollt! Also los, tschüss jetzt, und pass auf dich auf.
Monika schob das schwer atmende Mädchen zur Haustür hinaus und schloss hinter ihr ab. Jetzt mochten die Dinge ihren Lauf nehmen!




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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:26.03.12 01:08 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Habe ich einige meiner Leser verloren??


Ja, ich bin auch noch bei der Stange.---ggg---
Habe aber leider nicht soviel Zeit um alles zu lesen.
Darum immer wieder eine andere Story, dann sind es meist auch mehrere Kapitel.

Das Monika ganz fies sein kann, haben wir ja schon erlebt.

Aber dem armen Mädchen einfach die Haare abschneiden tttzzzz

Wen soll sie jetzt im Park treffen
Etwa Barbara oder besser gesagt Klaus

Danke Daniela 20
-----
Gruß vom Zwerglein



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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:26.03.12 09:55 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Daniela
vielen Dank für den letzten Teil der Geschichte.
Soll Daniela jetzt etwa Klaus / Barbara teffen. Und soll sie da von ihm / ihr mit der Salatgurke befriedigt / vergewaltigt werden. Ich bleibe dabei, Monika ist ein ganz fieses Misststück. Ich hoffe nur, dass sie auch noch ihr Fett abbekommt, und das nicht zu knapp.
Warte jetzt schon ungedulig auf den nächsten Teil
Danke und Gruss
wmms

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von wmms am 26.03.12 um 09:55 geändert
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maximilian24
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:26.03.12 22:30 IP: gespeichert Moderator melden


Auch ich gehöre zu jenen, die in der vergangenen Woche keine Reaktion gezeigt haben, obwohl ich auch von jener Fortsetzung wieder begeistert war, ebenso wie von der aktuellen. Liebe Dani, ich hoffe, ich habe Dich durch die ausgebliebene Reaktion nicht enttäuscht und halte fest, daß Du durch das (bevorstehende) Arrangement im Englischen Garten meine Fantasie wieder gehörig angeheizt hast.
Euer Maximilian
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bd8888
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:27.03.12 17:26 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Daniela
Danke für die wunderbaren Fortsetzungen,
leider muss ich lesen, dass die Geschichte
bald enden soll.
Was werden das dann wieder trübe Montage.
Liebe Grüße
bd8888
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zur Sicherheit besser verschlossen, zur Zeit im Neosteel TV-Masterpiece...

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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:31.03.12 21:18 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Daniela,
bei mir sieht es so aus wie bei maximilian24, auch ich war bei jeder Fortsetzung begeistert. Die Menschlichkeit Deiner Charaktere ist wirklich absolut phantastisch beschrieben.
Ich freue mich schon auf morgen, wenn Daniela und Klaus sich wahrscheinlich wiedersehen werden. Was für eine Verwendung die Salatgurke dann wohl finden wird...
Keusche Grüße
Keuschling
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:01.04.12 11:41 IP: gespeichert Moderator melden


Ich lese deine Fortsetzungen auch immer aber komme einfach um die Zeit nicht mehr dazu zu antworten und am nächsten Tag habe ich es dann auch wieder vergessen das ich antworten wollte.

Alle Fortsetzungen sind klasse wie jede andere von dir
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klein-eva
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:01.04.12 19:28 IP: gespeichert Moderator melden


hallo daniela,

da hat man mal einige zeit keinen möglichkeit mitzulesen, und muss dann feststellen dass ich einige sehr gute fortsetzungen fast verpasst habe.

gruss
klein-eva
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Daniela 20
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:01.04.12 22:00 IP: gespeichert Moderator melden


Da waren es nur noch vier.... Mit der heutigen Folge sind es nur noch vier Fortsetzungen, man möge sich also schon einmal für die Zeit danach wappnen. Aber, es stimmt nicht, wenn einer meiner Leser klagt, dass danach dann nur noch ´trübe Montage´ kommen, denn der Winter ist vorbei, der Frühling lockt uns wieder hinaus ins Grüne, und was brauchen wir da noch solche Geschichten??

Es hat mich gefreut, wieder von mehreren zufriedenen Lesern zu hören. Ja, ich darf das wohl gern als den Lohn für meine Arbeit betrachten, nicht wahr? Es ist schön zu sehen, dass nicht wenige mir über Wochen hinweg treu geblieben sind, insbesondere da meine Geschichte dem Leser sicherlich mehr abverlangt, als manch andere.
Und nun zum ´Fahrplan´ für meine letzten drei Teile! Sie kommen am Karfreitag, am Ostersonntag und am Ostermontag. Ich habe mich dazu entschlossen, diese Teile nun in schneller Reihenfolge zu veröffentlichen; man muss ja mal zu einem Ende kommen!

Im Moment sieht es ja eher nach einer ungemütlichen Karwoche aus, sollte da jemand den Koller bekommen wäre es vielleicht eine Idee, die ganze Geschichte noch einmal, jetzt im Zusammenhang, zu lesen. Sicherlich wird man sich dann besser auf das Ende vorbereiten können!

Euch allen wünsche ich eine gute Zeit und eine spannende Lektüre! Eure Dani

---


Daniela wusste, dass es müßig war, zu protestieren. Sie hatte dieses Vor-die-Tür-gesetzt-werden schon im Herbst erlebt, als sie, im Gardetanzkostüm mit kurzem Petticoatrock verkleidet, in den Englischen Garten sollte, oder als sie damals in der ungewohnten Messdienerkleidung die Kirche umrunden sollte. Viel anders war es jetzt nicht.
Diesmal allerdings war ihre Kleidung nicht ganz so auffällig. Der gepunktete, weit schwingende Rock war zwar ein Hingucker, konnte aber auch einfach nur als der modische Spleen eines jungen Mädchens betrachtet werden. Das einzig sichtbare Poblem dieses Mädchens war, dass sie wie ein Junge aussah, der sich verkleidet hatte.
Doch damit konnte sie leben. Dumme Zurufe ließen sich ignorieren, spöttische Blicke taten nicht weh. Wirklich nervig war eigentlich nur das enge Korsett. So etwas war sie wirklich nicht gewohnt. Zwar hatte Monika, wie sie hatte sehen können, zwei kleine Schlösser daran angebracht, aber dennoch war sie sich sicher, irgendwo ein stilles Örtchen zu finden, an dem sie die enge Schnürung wenigstens ein wenig würde lockern können, wenn sie es auch nicht ganz ausziehen konnte.

Sie nahm wieder die Tram. Die Straßenbahnverbindung kannte sie schon, und sie konnte sich gut daran erinnern. Gern hätte sie eine Jacke oder wenigstens einen Schal dabei gehabt, nicht weil es kalt war, sondern weil sie glaubte, alle Welt könnte durch ihre dünne Bluse hindurchsehen. Auch der fehlende BH war ein Problem, ihre wippenden Brüste drückten immer wieder gegen die obere Kante des Korsetts, etwas, das bald unangenehm wurde.
Richtig nackt aber fühlte sie sich unten herum. Sie trug keinen KG mehr, ja sie trug nicht einmal ein Höschen unter ihrem raschelnden Petticoat, dessen steifer Stoff immer wieder zwischen ihre Beine geriet und für intimste Berührungen sorgte.

Daniela hatte keine Ahnung, was genau passieren sollte. Im Englischen Garten würde jemand auf sie warten. Jemand? Sie kannte doch niemand in München. Nur Klaus. Zu Anfang des Jahres hatte sie einige Male Kontakt zu Klaus gehabt, aber immer nur über Monika, sodass dieser Kontakt schließlich eingeschlafen war. Gern würde sie ihn wiedersehen. Von seinem triebgesteuerten Tun einmal abgesehen schien er ja ein ganz netter Kerl zu sein. Und wer weiß, wozu neue Kontakte in München nützlich waren, immerhin hatte sie sich hier schon um einen Studienplatz beworben.

Als sie endlich den Eingang des Parks erreicht hatte, dessen Bäume im ersten, zarten Grün standen, holte sie die kleine Skizze aus ihrer Handtasche hervor und verglich sie mit einem großen Übersichtsplan. Hm? Erst jetzt sah sie, dass es nicht ganz einfach werden würde, den genauen Standort auszumachen, denn die kleine Skizze zeigte nur einen Bach, der sich hinter einer kleinen Brücke gabelte, und den zur Brücke führenden Weg. Würde sie blindlings draufloslaufen, dann könnte sie lange suchen.
Eingehend studierte sie den Plan und kam schließlich zu der Überzeugung, dass sie es unweit des Chinesischen Turms versuchen könnte, dort, am Schwabinger Bach, gab es eine Stelle, die passen könnte. Sie steckte die Skizze zurück in ihre Handtasche und überlegte erst jetzt genauer, was diese noch enthielt. Einen Briefumschlag, frankiert und mit Monikas Adresse versehen, und ein kleiner Schlüssel war da auch im Umschlag. Ansonsten Geld, Taschentücher, und - Monika sei Dank - etwas Makeup!

Frohgelaunt ging sie weiter. Bald schon war sie am Chinesischen Turm, wo jetzt, am Samstagnachmittag und bei dem schönen Wetter, bereits Hochbetrieb herrschte. Die vielen Menschen ließen sie einen Schritt schneller gehen, ungern nur wollte sie ausgerechnet hier von notgeilen Männern begafft werden. Sie wusste, welches Bild sie mit ihrer extrem schmalen Taille, dem weiten Rock und ihren High heels abgab, und sie bemühte sich, die vielen Pfiffe, die zweifelsohne ihr galten, irgendwie zu ignorieren.
Sie verließ den Hauptweg, kam auf einen etwas stilleren Nebenweg. Weit konnte es nicht mehr sein.

Sie sah sie schon von weitem. Dieses Mädchen, das nicht hierhin gehörte. Daniela blieb stehen. Nein, das konnte nicht sein. Mit einer Messdienerin wollte sie nichts zu tun haben!



Barbara bemühte sich, wegzugucken. Kinder machen so etwas, weil sie glauben, so etwas wie unsichtbar zu werden, solange sie selber die Augen schließen. Barbara machte es, weil sie andernfalls vor lauter Peinlichkeit glaubte, sterben zu müssen.
Monika hatte nur heiser gelacht, als sie sie am frühen Nachmittag hierher geführt hatte und die schwarzweiße Messdienerkleidung aus ihrer Tüte hervorgeholt hatte. ´Nein, bitte, alles, nur das nicht!´ hatte Barbara sie angefleht. ´Bitte, Moni! So kann ich hier nicht rumlaufen!´ Angstschweiß hatte sich auf ihrer Stirn gebildet. Hatte sie wirklich geglaubt, es verhindern zu können?

"Ist was, Klaus?" Monikas Stimme war lauter, als es erforderlich war. "Ich dachte, du magst kleine Messdienerinnen? Komm, nun zier dich nicht so! Zieh das jetzt an!"

"Bitte Moni..."

"Es heißt Herrin!!" Trotz seiner Weigerung hatte sie ihm bereits den schwarzen Talar angezogen, jetzt drückte sie seine Arme nach oben und griff zum weißen Chorhemd mit seinem in Falten gelegten, gestärkten Stoff. "Du bist selber schuld. Was glaubst du, was ich für eine Arbeit damit hatte, diese Sachen wieder zu waschen und zu bügeln, nachdem du sie neulich abends vollgepisst hattest. Noch genauer hättest du mir ja kaum beweisen können, wie geil du diese Sachen findest."

Barbara war verunsichert. Wieso nannte Monka sie plötzlich wieder bei seinem fast schon vergessenen Jungennamen, und wieso sollte er sie jetzt wieder Herrin nennen? Das machte doch alles keinen Sinn.
"Aber, aber du sagtest doch, dass unser.... unser Spiel zu Ostern zu Ende ist? Dass ich sogar das Videomaterial von dir bekomme?"

"Ja, zu Ostern! Ostern ist morgen. Auferstehung ist morgen! Aber vor die Auferstehung haben die Götter den Tod gesetzt, das solltest du wissen!" Hämisch lachend zupfte sie das Gewand an seinem Körper zurecht. "So, Arm her!" Sie befestigte eine solide Handschelle an seinem linken Arm und fesselte ihn damit an das schmiedeeiserne Geländer jener kleinen Brücke, auf der sie standen. Es war dies ein Nebenweg, gottlob nicht der vielfrequentierte Hauptweg, aber auch hier kamen ab und zu Leute vorbei.

Sie hatte ihm anschließend noch einige Instruktionen gegeben, ihn kurz, aber heftig geküsst, es auch nicht vergessen, seinen stählernen BH ein wenig zu drücken, etwas, das sofort unangenehme Schmerzen auslöste, dann war sie hinter einem Busch verschwunden.
Seitdem waren sicherlich zwei Stunden vergangen, wenn nicht mehr. Barbara wusste nur, dass jemand kommen würde, sie zu befreien. Aber wer mochte es sein? Auch die Sache mit den Handschellen beunruhigte sie. Würde diese Person protestieren? Es konnte eigentlich niemand anders als dieser Italiener mit dem weiblichen Vornamen sein, dessen war sie sich sicher.
Bis, bis sie jenen Jungen sah, der um die Ecke gekommen und sofort stehen geblieben war. Aus den Augenwinkeln nur hatte sie ihn gesehen, aber auch so konnte er schon sehen, dass dieser Junge Mädchenkleider trug. High heels, einen gepunkteten, gelben Petticoatrock, dazu diese unglaublich schmale Taille, das alles konnte kein Zufall sein!
Aber schon war der Junge wieder verschwunden. War stehen geblieben, hatte sie für einen Moment mit fragendem Blick betrachtet und war dann wieder verschwunden. Nein, sie musste sich geirrt haben! Sicherlich hatte sie bereits begonnen, überall Gespenster zu sehen. War nicht ohnehin alles aus dem Lot geraten? War sie Barbara, oder doch noch Klaus? Nicht einmal das konnte sie mit Sicherheit beantworten.



Daniela hatte auf dem Absatz - dem immer noch viel zu hohen Absatz - kehrt gemacht und war zurück zum Chinesischen Turm gelaufen. Und wieder sah sie in gaffende Gesichter, manche wirkten nur neugierig, andere höhnisch oder schadenfroh. Es war ihr im Moment egal. Auch die vielen Handy- und Kameraobjektive, die jetzt auf sie gerichtet wurden. Sie war sich sicher, spätestens morgen würde ihr Bild in multiplen Versionen im Internet zu finden sein, dieses Bild von dem ´Jungen´ mit der enggeschnürten Taille und dem weiten Petticoatrock.
Als sie erneut an einer Übersichtstafel angekommen war, blieb sie stehen und japste wie ein Fisch auf dem Trockenen. Intuitiv legte sie eine Hand auf den breiten Elastikgürtel, welcher ihre schmale Taille noch betonte, aber diese hilflose Geste brachte ihr auch nicht mehr Luft in die Lunge. Ihre Füße taten vom vielen Herumlaufen auch schon wieder höllisch weh, sie musste sich dringend irgendwo hinsetzen. Schnell musterte sie den ausgehängten Plan des Gartens noch einmal, aber es schien keine weitere Stelle zu geben, welche mit ihrer kleinen Skizze übereinstimmte.

Als ihr die Tragweite dieser Erkenntnis klar wurde, musste sie sich erst einmal setzen. Ganz in der Nähe befand sich eine freie Bank, dorthin rettete sie sich jetzt. Ah, es tat gut, die geschundenen Füße etwas zu entlasten, aber insgesamt war Sitzen nicht das, was sie normalerweise darunter verstand. Anlehnen konnte sie sich nicht, das verdammte Korsett hielt ihren Körper in steifer, aufrechter Pose gefangen. Äußerst unangenehm war es auch, dass sich die versteifte, untere Spitze wie ein breiter Keil zwischen ihre Schenkel drückte, es kam ihr fast so vor, als schöbe sich ein stählernes Tor genau vor ihre ´Grotte´.
Andererseits schob das Korsett ihre ungeschützten Brüste empor. Auch wenn diese nicht übermäßig groß waren, so schienen sie doch in sitzender Haltung erheblich an Attraktivitet gewonnen zu haben, was sie vielen Blicken entnehmen konnte. Gut, dass keiner dieser Männer sehen konnte, dass sie untenherum rein gar nichts trug, und dass im Moment der steife, kratzende Stoff ihres Petticoats dafür sorgte, dass sie von Minute zu Minute unruhiger wurde.

Ob sie es nun wollte, oder nicht, sie musste zu dieser Messdienerin zurück. Falls sie noch da war. Sie nahm ihre Handtasche und ging, leicht stöhnend, das kleine Stück Weg zurück. Doch, das Mädchen stand immer noch da! Und passte es nicht auch gut mit Monikas seltsamer Phantasie zusammen, dass ausgerechnet eine Messdienerin hier auf sie warten sollte?



Klaus zog verzweifelt an der Handschelle, mit welcher sein linker Arm an das Brückengeländer gefesselt war. Wie lange sollte er denn noch hier stehen? Einige Male schon hatte er neugierige Leute abwimmeln müssen, hatte auf die Frage, ob irgendwo ein Freiluftgottesdienst stattfinden sollte, geantwortet, es handele sich um Filmaufnahmen und man möge bitte weitergehen. Was alle auch taten, aber einigen doch dumme Kommentare entlockte. Gut, dass es ihm bis jetzt gelungen war, die Handschelle unter dem weiten Ärmel des Rochetts zu verbergen.
Er erstarrte, als er den seltsamen ´Jungen´ wiedersah. Es war ihm längst klar, dass es kein Junge war, sondern ein Mädchen mit kurzem Jungenhaarschnitt. Diesmal kam sie direkt auf ihn zu. Schnell wandte er sich wieder ab.


"Hallo?" Daniela wusste nicht, was sie sagen sollte. "Ich, äh, ich soll jemanden hier treffen. Hier im Englischen Garten. Aber ich habe nur so eine kleine Skizze..." Sie fummelte das Papier aus ihrer Handtasche hervor. "Willst du es einmal sehen? Vielleicht soll ich ja dich treffen? Falls du Monika kennst?"


Klaus fuhr herum. In der Bewegung fiel der Ärmel seines weißen Gewandes herab, deutlich war jetzt zu sehen, dass er gefesselt war. Er starrte sie an. Diese Stimme, wo hatte er diese Stimme schon einmal gehört?
"Hast du... hast du einen Schlüssel hierfür dabei?" Er zog leicht an seinem Arm, es war klar, was er meinte.

Daniela wich einen halben Meter zurück. Wer war dieses Mädchen? Nervös blickte sie in ihre Handtasche. Sie suchte den Briefumschlag hervor und reichte ihn dem Mädchen. Diese entnahm dem Umschlag den kleinen Schlüssel und schloss die Handschelle auf, welche am Geländer befestigt war. Zwei, drei Handgriffe später hatte sie sich die beiden Gewänder ausgezogen und in eine Plastiktüte gesteckt. Jetzt stand sie in ihrem Dirndl vor Daniela, die noch immer nicht genau begriff, was hier geschah.

Auch nicht, als Barbara nun ganz unvermittelt ihren linken Arm ergriff und, ehe sie es verhindern konnte, die freie Handschelle um diesen zuschnappen ließ. Sie sah, wie die junge Frau, die größer als sie selber war, den Schlüssel zurück in den Umschlag steckte und diesen zuklebte.

"Komm, lass uns gehen!"

"Gehen? Wohin, und wer bist du überhaupt?" Daniela stolperte fast, als die junge Frau sie mit sich fortzog. Da beide nun ihre linken Arme zusammengefesselt hatten, blieb ihnen nur die Möglichkeit, dass Daniela ihren Arm von hinten um die Taille der Frau legte, so dass es aussah, als wäre hier ein lesbisches Pärchen unterwegs.

"Ich bin..." Die Frau stockte. "Ich heiße Barbara. Und du bist...?"

"Daniela. Ich heiße Dani... Oh mein Gott! Du bist Klaus!!!" Sie war stehengeblieben, konnte keinen Schritt mehr weitergehen, als sie erkannte, für welch ein Zusammentreffen Monika hier gesorgt hatte.
"Barbara?? Sagtest du Barbara?? Was soll das hier? Sind denn alle hier in München verrückt geworden? Scheiße...." Ihr blieb fast die Luft weg. Für einen Moment hatte sie vergessen zu atmen, was dumm ist, wenn man ein enges Korsett trägt.

"Klaus? Klaus gibt es nicht mehr. Du siehst ja selbst, was Monika aus mir gemacht hat! Und aus dir scheint sie ja eine Art Daniel gemacht zu haben?" Auch Klaus hatte sich das Zusammentreffen mit Daniela anders vorgestellt. "Komm, wir gehen zu mir nach Hause. Wir haben uns sicherlich eine Menge zu erzählen. Ich muss nur noch das hier erledigen!"

Sie hatten bereits den Englischen Gartern verlassen und hatten einen Nachtbriefkasten erreicht. Ehe Daniela noch eingreifen konnte, hatte Klaus bereits den frankierten Umschlag eingeworfen.

"Nicht! Was machst du denn da? Bist du verrückt geworden?"

"Tut mir leid, Dani. Es war eine der Bedingungen dafür, dass es morgen eine Auferstehung zu feiern gibt. Monika hatte gesagt, morgen sei alles zu Ende. Aber nur, wenn wir beide bis dahin zusammengefesselt bleiben! Komm jetzt, wir haben noch ein ganzes Stück zu gehen. Oder möchtest du lieber mit der U-Bahn fahren?"

%%%

Es wurde ein seltsamer Heimweg. Beide kannten sich nicht richtig, von einem kurzen Zusammentreffen und einigen wenigen Mails abgesehen. Und für beide hatte sich in der Zwischenzeit einiges verändert. Daniela hatte sich Kontakt zu Klaus gewünscht, aber nicht zu dieser ´Barbara´, wie er sich jetzt resignierend nannte. Sie hatte ihren Arm um seine Taille, nein, um i h r e Taille gelegt, weil es anders nicht ging. Mit ihrer Hand spürte sie den Keuschheitsgürtel, den er trug.
Am liebsten wäre sie weggelaufen, aber weglaufen war nicht mehr möglich. Es gab nur noch die Flucht nach vorn.

"Hast du den Schlüssel hierfür?" Sie drückte etwas gegen den Hüftgürtel.

"Nein." Klaus schüttelte den Kopf. "Auch nicht für das andere Teil."

"Das andere Teil?"

Er nahm ihre freie Hand und führte sie, in einem unbeobachteten Moment, an seinen ´Busen´. "Hierfür."

Daniela wusste sofort, dass er einen Keuschheits-BH trug. Was sie aber nicht wusste, war, was es bei einem Mann da einzusperren gab. Sie drückte und schob gegen die stählernen Halbschalen, ein unterdrückter Aufschei von ihm war die Folge.

"Au verdammt! Lass das!"

"Jetzt sag nicht, dass du da jetzt richtige Titten hast?!"

"Nein." Er schloss für einen Moment die Augen. Richtige Titten... "Nein, ich habe keine... Aber Monika hat mir da so neunmal verdammte Kugeln eingesetzt." Er beschrieb ihr die Konstruktion. "Und du? Du trägst ein Korsett? Macht´s Spaß?"

"Nein. Es tut weh. Ich kann mich kaum bewegen, und Luft kriege ich auch kaum. Wird Zeit, dass ich da rauskomme!"

"Wir sind bald bei mir. Ich muss auch mal dringend..."

"...für kleine Jungs?" Es war ihr so rausgerutscht. Vielleicht weil sie sauer war. Sauer auf Monika, die wieder einmal eine blöde Idee in die Tat umgesetzt hatte. Sauer aber auch auf Klaus, der ihr nicht das würde geben können, was sie haben wollte. Wie konnte er denn nur so dumm sein und sich von Monika so ein Ding anziehen lassen?

"Is´ nichts mehr mit kleinen Jungs. Auch nicht mit großen."

Daniela blieb stehen. Sah sich um und griff dann mit der freien Hand unter ihre Röcke, hob diese hoch und ließ ihn einen kurzen Blick auf ihre entblößte Scham werfen.

Es lief Barbara heiß und kalt den Rücken runter. So wollte sie aussehen, genauso. Dann wäre es richtig. Tschüss Klaus. Sie atmete tief durch. "Bitte, ich kann nicht..."

"Schon gut. Vielleicht später. Wie soll es denn überhaupt weitergehen? Kommst du nachher mit zu mir?"

All diese Fragen. Verstand sie es denn nicht? "Nein. Nein ich komme nicht mit."

"Nicht? Hm..." Sie schwieg. Hatte er doch einen Schlüssel für die Handschellen irgendwo liegen? Sie hatte sich das Schloss genau angesehen, normale Handschellenschlüssel waren das auf jeden Fall nicht. Es war wohl eher unwahrscheinlich, dass er einen Schlüssel besaß. Und wenn er nicht mitkommen wollte, dann... dann...

Wortlos gingen sie weiter. Es fühlte sich komisch an, den Arm um die Taille dieses ´Mädchens´ zu legen, von dem sie wusste, dass es ein Mann war. Eigentlich sah Klaus in seinem Dirndl besser aus, als sie selber in ihrem Petticoatrock. Klaus trug ein dezentes Makeup, seine Stimme war gedämpft, sein Gang war nicht mehr besonders männlich, wie sie feststellte. Wie lange mochte er wohl schon diese Rolle spielen?


Klaus öffnete ihr die kleine Pforte. Endlich waren sie bei ihm zu Hause angekommen. Das Treppenhaus hatte noch immer einen leicht feuchten Wintergeruch an sich, noch hatte die Wärme nicht ausgereicht, auch das Haus zu durchdringen.
Als sie oben in der Wohnung waren, schmiss Klaus seine Schlüssel auf die kleine Garderobe. Dann rannte er auch schon zur Toilette, mit Daniela im Schlepptau. Er schlug seinen Dirndlrock zurück und setzte sich hin und ließ es fließen. Jetzt sah Daniela, dass es da nichts zu sehen gab.

"Oh!"

"Was ´oh´?"

"Du bist... du bist so... so flach. Hast du dein... dein Ding nicht mehr?" Gott, war das peinlich, dachte sie.

"Alles noch da... glaube ich zumindest. Hab es lange nicht mehr in der Hand gehabt."

"Lange? Sehr lange?" War sie zu neugierig?

"Länger." Was sollte er auch sagen. Es war ihm lieber, sie würde ihn als Frau ansehen. Und Frauen hatten sowieso keine ´Dinger´.


Auch Daniela musste sich nun erleichtern. Sie trocknete ihre Scham, ein höchst ungewohntes Gefühl nach so vielen Wochen im KG. "Komm, hilf mir mal aus dem Korsett. Oder, wenn das nicht geht, dann mach es wenigstens etwas lockerer. Monika hat da irgendso ein kleines Schloss drangemacht. Ich steh schon kurz vor dem Erstickungstod. Sie öffnete den breiten Elastikgürtel, schlüpfte aus ihrem gepunkteten Rock und dem Petticoat und zog sich das T-Shirt über den Kopf, das nun an ihrem linken Arm hängen blieb.

Klaus schloss die Augen. Barbara träumte, sie stünde vor einem Spiegel und betrachtete sich selbst. Richtige Brüste, eine richtige Scheide. Sie zitterte.

"Klaus? Äh, Barbara?" Es war seltsam, ihn so zu nennen. Aber sie sah, dass er sich wieder fasste. "Hilfst du mir? Ich halte es nicht länger aus. Monika hat mich viel zu eng geschnürt.

Barbara sah die beiden kleinen Schlösschen, eines das oben irgendwie am Zipper des Reißverschlusses befestigt war, ein anderes, das mittig genau über der Taille saß und dort scheinbar zwei dünne, aber doch solide Gürtel über einem Ring verschloss.
"Ja, komm, dreh dich um."

Monika drehte sich um. Sie wollte ihm wenigstens die Schnürung zuwenden, dass er es leichter hätte, diese zu lockern. Sie hörte, wie er plötzlich die Luft zwischen den Zähnen einsog. "Was ist, Barbara? Gibt es ein Problem?"

"Hm, ja, ich glaube schon. Es gibt keine Schnürung."

"Was? Du musst dich irren. Ich war zufälligerweise dabei, als Monika mich geschnürt hat."

"Das mag sein. Aber dieses komische Korsett hat hier hinten zwei so feste Stoffdinger, die gehen über die gesamte Schnürung. Da ist nichts weiter zu erkennen, kein Band, keine Schnur, nicht einmal ein Knoten, den ich lösen könnte. Hast du das denn gar nicht gemerkt?"

Gleich schien es, als sei das Korsett sofort noch einmal enger geworden. Vor Schreck wollte sie tief Luft holen, aber sie brachte nur den üblichen Japser zustande. "Nein, ich hab nichts gemerkt. Ja, sie hat da hinten so rumgefummelt, aber ich hatte keinen Spiegel und konnte nicht sehen, was sie hinter meinem Rücken machte. Und vorne? Kannst du den Reißverschluss öffnen?"

Barbara untersuchte den Reißverschluss genauer. "Ehrlich gesagt, vom Reißverschluss ist genauso viel zu sehen, wie von der Schnürung. Auch hier ist so ein Ding darübergeklappt. Und die beiden Schlösser verhindern, dass man es zurückklappen und den Reißverschluss öffnen kann. Ich glaube, du wirst warten müssen, bis wir bei Monika sind."

"Bis wir bei Monika sind? Wann sind wir denn bei Monika?" Sie war der Ohnmacht nahe, das spürte sie.

"Morgen. Morgen vormittag sollen wir kommen. Dann wäre es Zeit, dieses Spiel zu beenden. So glaubt sie es auf jeden Fall..."

"Morgen vormittag bin ich bestimmt erstickt. Ach scheiße scheiße scheiße!!!!" Wütend ergriff sie die kleinen Schlösser, zog daran, zog auch an den beiden Gürteln und dem verschlossenen Zipper, aber alles blieb, wie es war. Sie hatte keine Chance.

"Komm, zieh dich wieder an. So warm ist es ja auch nicht in der Wohnung. Und hier, wart mal, hier ist ein Schluck Whisky! Hat bei mir immer gut geholfen. Der Tag ist noch lang, und ich schlage mal vor, wir kümmern uns erst mal um unser leibliches Wohl, bevor wir andere Dinge machen. Okay?"

Jetzt musste Daniela lachen. Sie würde kaum etwas essen können, so eng wie sie geschnürt war. Und was hatte Klaus oder Barbara denn mit ´anderen Dingen´ gemeint? Vielleicht eine Partie ´Mensch-ärgere-dich-nicht!´? Was sonst sollten die beiden miteinander anfangen können?

%%%


So schmutzig die Kellertreppe war! Ja, Schmutz, überall breitete sich Schmutz aus, und seit Klaus aufgehört hatte, zu ihr zu kommen und beim Saubermachen zu helfen, seitdem ging alles den Bach runter.
Gern hätte sie jetzt, in der Karwoche, so etwas wie einen Frühjahrsputz gemacht, aber die Kräfte ließen es einfach nicht mehr zu. Etwas Staubsaugen schaffte sie noch, gelegentlich auch noch, den Küchenboden zu wischen, alles andere musste liegen bleiben.
Warum kam er nicht mehr? Sie hatte ihn schon seit Monaten nicht mehr gesehen, nur noch am Telefon hatten sie miteinander Kontakt gehalten.

Sie hatte seine Nummer gewählt und wartete, dass er antwortete.

"Klaus?? Hallo, ich bin´s ... die Oma!"

Seinem Tonfall konnte sie entnehmen, dass er gestresst war. "Was ist los, du klingst so komisch? Geht es dir nicht gut? Kommst ja gar nicht mehr zu mir!"

Klaus war alarmiert. Ein Anruf seiner Oma hatte ihm gerade noch gefehlt. Einer alten Gewohnheit folgend, stand er auf und ging in das kleine Nebenzimmer, dort war der Empfang besser. Daniela folgte ihm; einen Augenblick hatte er vergessen, dass sie keine andere Wahl hatte.
"Nein, Oma, alles in Ordnung. Was gibt es denn?" Er hätte gar nicht fragen müssen, er wusste es auch so.
"Nein, Oma. Das wird nicht gehen. Tut mir leid. Nein, ich kann heute Abend nicht kommen. ... Ja, ich weiß, dass die Osternacht immer so schön ist... Monika muss heute Abend Messe dienen..."
Es war schneller raus, als er es zurückhalten konnte. Im Geiste ohrfeigte er sich selber für seinen Lapsus.

"Deine kleine Freundin? Bist wohl doch gern mit ihr zusammen? Hab schon oft deinen Roller bei ihr stehen sehen."

Klaus spürte, wie sich die Schlinge um seinen Hals zusammenzog. "Nein, Oma, da täuschst du dich. Ich habe mit der nichts zu schaffen!" Genauso gut hätte er der Oma erzählen können, er befände sich auf dem Mond.

"Und wieso weißt du, dass sie heute Abend Messe dient?"

"Nur so, Oma. Ich muss es gelesen haben. Da gibt es so einen Aushang, du weißt schon."

Sie räusperte sich. "Und du hast wirlich keine Zeit für mich heute Abend? Hoffst wohl auf eine heiße Nacht mit deiner Freundin, oder? Kannst deiner alten Großmutter doch nichts vormachen!"

Am liebsten hätte er sein Handy auf den Boden geworfen und darauf herumgetrampelt. Fraglich war, ob es was nützen würde.
"Ach Oma, du siehst Gespenster. Was kann ich dafür, dass da manchmal ein Roller bei der in der Einfahrt steht, der so aussieht, wie meiner? Oma, es wird keine heiße Nacht geben, tut mir leid."

"Vielleicht nicht für dich, Bub. Für sie aber schon."

Schwang da ein kleiner Triumph in ihren Worten? "Für wen, Oma?"

"Für diese kleine Schlampe. Diese Lesbe, wie du immer sagst. Aber die interessiert dich ja nicht!?"

"Nein Oma, die interessiert mich nicht. Du, vielleicht komme ich in den nächsten Tagen mal vorbei. Hab dich ja doch etwas vernachlässigt. Also, bis dann, Oma! Und wie gesagt, tut mir leid, dass ich dir heute nicht helfen kann." Er beendete das Gespräch und blickte Daniela an, die japsend neben ihm stand.

Daniela hatte sich gewundert, wie komisch es war, wenn er mit seiner normalen, männlichen Stimme sprach. Sie war mit Barbara zusammengefesselt, Barbara in ihrme Dirndlkleid. Dass diese sich plötzlich stimmlich in Klaus verwandelte, machte die Sache eher unangenehm.
"Was ist los, Barbara?"

Er fiel zurück in seine weichere Frauenstimme, die er sich mühsam antrainiert hatte. "Meine Oma wollte, dass ich sie zur Osternacht begleite. Konnte ihr ja wohl schlecht sagen, warum das nicht geht, oder?"

Daniela gab ihr recht. "Und was war das mit Monika?"

Er setzte sich auf einen Stuhl. "Ich weiß es nicht. Sie scheint irgendetwas zu wissen, oder wenigstens glaubt sie, etwas zu wissen. Auf jeden Fall ist sie nicht gut auf Monika zu sprechen." Und er erzählte Daniela die Dinge, die mit Monika zwischenzeitlich geschehen waren, soweit er selber davon wusste.



Frau Meisner blieb noch lange am Telefon stehen. Wieder nicht! Wieder hatte er keine Zeit für sie. Aber dass er behauptete, nichts mit dieser Schlampe zu tun zu haben, das war doch glatt gelogen. Nein, dieses Mädel hatte einen schlechten Einfluss auf sie, genauso wie ihre Mutter ihn damals schon auf Schorsch gehabt hatte. Pia, die Heilige! Kein Mensch hätte je einen falscheren Namen haben können!
Sie merkte, wie jahrelang angestauter Zorn in ihr hochstieg. Oh, was hatte diese Frau nicht alles falsch gemacht! Und hatte sie sich nicht auch unchristlich verhalten? Nicht einmal jetzt, zu Ostern, war sie daheim bei der Tochter! Kein bunter Osterstrauch, kein Osterhase für das Mädchen! Dieses schreckliche Kind, dass ihrem Schorsch damals so zugesetzt hatte!
Nein! Es musste Schluss mit dieser Person und ihrem hochnäsigen Wesen sein! Dafür wollte sie jetzt sorgen, und wenn es das letzte sei, was sie in ihrem Leben noch tun würde! Der Himmel würde ihre gute Absicht erkennen!


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maximilian24
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:01.04.12 22:28 IP: gespeichert Moderator melden


So, jetzt wissen wir es, nur noch drei Fortsetzungen und die ganz knapp hinter einander. Ab Mitte April gibts dann wirklich nur noch fade Montage. Aber trotzdem besten Dank, liebe Dani.
Und wenn ichs recht bedenke, brauchen jetzt alle vier Protagonisten endlich die Erlösung. Hoffentlich gibts ein gutes Ende dabei. Aber selbst wenn ich alle meine Fantasie zusammen nehme, kann ich mir nicht vorstellen, wie das ausgehen wird.
Also noch zehn Tage konzentrierte Spannung, und dann....
Euer Maximilian
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xmecx
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:01.04.12 23:44 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Daniela

hier einmal ein ganz grosses DANKESCHÖN meinerseits für Deine spannende Geschichte.
Ich verfolge und geniesse sie "im Stillen", ohne Rückmeldungen, bis jetzt. Du beschreibst so gut und genau, dass man sich alles sehr realistisch vorstellen kann und glaubt, die Personen mit der Zeit genau zu kennen. Sie wachsen einem ans Herz wie gute Freunde... Du hast wirklich eine grosse Begabung mit Deiner literarischen Ader, und ich finde es schön, dass Du uns daran teilhaben lässt!

Ich spare die neue Folge jeweils für meine Reise zur Arbeit am Montag auf! Da ich eine gute Stunde im Zug sitze, freue ich mich immer darauf, Deine neuen Ideen, die Wendungen, Irrungen und Wirrungen von Daniela, Monika und Klaus/Barbara zu erfahren. Ich habe also die neue Folge noch nicht gelesen und warte gespannt auf morgen - ein bisschen wie die Kinder in der Nacht vor Weihnachten...

Welche Überraschungen werden wohl den geneigten Leser noch erwarten?
Liebe Grüsse aus Basel
xmecx

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Daniela 20
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  RE: Frust (Forts. v. ´Herbstferien´) Datum:06.04.12 17:09 IP: gespeichert Moderator melden


Karfreitag! Kann es sein, dass es mir gelungen ist, dass sich einige hundert Menschen auf diesen wohl traurigsten aller Tage gefreut haben? Weil sie wissen, dass ich sie nicht mit Ben Hur angekettet verhungern lasse?
Ist man sich eigentlich bewusst, dass historische Geschehnisse von vor 2000 Jahren den Grund dafür geben, dass heute niemand arbeiten muss? Weil damals ein hoher Richter, wider besseren Wissens, ein folgenschweres Fehlurteil erließ? Weil er dem Pöbel nachgab, weil er es nicht schaffte, zwischen dem zu unterscheiden, was Recht und was richtig ist? Da half auch das viele Händewaschen anschließend nicht mehr...

Wir nähern uns dem Ende der Geschichte. Aber wer glaubt, dass es ein endgültiges Ende gibt, der irrt. Genauso wie derjenige, der glaubt, dass es einen Anfang gibt. Die Phantasie steht über der Begrenztheit. Sie ist stärker als der Tod.

Heute will ich nicht bis 22 Uhr warten. Ich glaube, an einem Tag wie heute gibt es eh keine gemütlichen Familienaktivitäten, die ich stören könnte. Oder?

Eure Daniela

PS: Ich sehe gerade, dass der 1. Teil meiner Geschichte unter dem Titel ´Herbstferien´ mittlerweile eine Viertelmillion Seitenaufrufe hat, was mich mit nicht geringem Stolz und großer Dankbarkeit meinen Lesern gegenüber erfüllt!

---

Es war spät geworden. Monika hatte sich seit Wochen auf diesen Abend gefreut, wenngleich er in ihrer Vorstellung doch immer etwas anders ausgesehen hatte. Nun, die Dinge waren gekommen, wie sie hatten kommen müssen.
Zu gern hätte sie jetzt einen kleinen Bummel unternommen, wäre sie ganz unverhofft bei Barbara und Daniela in der kleinen Dachwohnung aufgetaucht; einen Schlüssel hatte sie ja. Aber das wäre nicht gut gewesen. Man hätte angefangen, zu reden, und nichts war schlimmer, als wenn alles zerredet wurde. Schon als Kind hatte sie es gehasst, wenn die Erwachsenen immerfort alles kaputtreden mussten! Diese vielen Schuldzuweisungen. Aber sie erinnerte sich nicht mehr, von welcher Schuld damals die Rede gewesen war, nur noch, dass ihr Vater immer auf sie gezeigt hatte, und ihre Mutter immer auf ihn. Drohgebärden, die ihr Angst eingejagt hatten.

Monika machte sich fertig. Dieses Jahr brauchte sie nur in der Osternacht Messe zu dienen, sie hatte es selber so eingeteilt, weil sie lieber etwas Zeit mit Daniela verbringen wollte.
Sie freute sich, dass der Abend windstill und immer noch relativ warm war. Sie kam gerade mit Einsetzen des Geläuts in der Sakristei ein; der nach tagelanger Stille wiedererwachte Laut der Glocken gefiel ihr, schade nur, dass er mittlerweile so wenige Menschen in die Kirchen lockte.

Heute aber war es anders. Was genau es war, dass nur zu Weihnachten und zu Ostern immer überdurchschnittlich viele Menschen in die Kirche kamen, vermochte sie nicht zu sagen, aber es mochte einerseits mit der gemütlichen Stimmung zu tun zu haben, andererseits vielleicht aber doch mit den Botschaften des Evangeliums, Gottes Menschwerdung in Gestalt eines kleinen, verletzlichen Kindes, und an Ostern dann dessen Überwindung des Todes, nachdem er als erwachsener Mensch am Kreuz hingerichtet worden war.

Brr! Monika fröstelte, als sie sich den Kreuzigungstod vorstellte. Wie konnten Menschen so grausam sein? Und war es denn wesentlich humaner, Menschen mit einer Giftspritze hinzurichten? Eines war sicher: christlich war die Todesstrafe auf jeden Fall nicht. Was es ausgerechnet im Fall der Vereinigten Staaten um so schlimmer machte, denn betrachteten diese sich nicht als ´God´s own country´?

Ein leises Raunen ging noch durch die Reihen der Gottesdienstbesucher, dann, als alles Licht in der Kirche gelöscht wurde, verstummte auch dieses. Monika hatte zusammen mit der Geistlichkeit und den anderen Messdienern hinten in der dunklen Kirche Aufstellung genommen. Nun wurde eine Kerze entzündet, die der Pastor vor sich hielt, dann bewegte sich der kleine Tross durch den Mittelgang der Kirche auf den Chorraum zu.

"Lumen Christi!" Ein Ruf, der die Welt hätte erhellen sollen. Aber das schwache Licht schaffte es nicht einmal, die dunkle Kirche zu erhellen. Nicht das eine Licht, aber nach und nach entzündeten viele Gläubige die kleinen Osterkerzen, die sie vor Beginn der Messe erstanden hatten, manche auch ihre eigenen, mitgebrachten Taufkerzen, und die vielen kleinen Flämmchen brachten bald helles Licht in das Dunkel.
Monika hatte dies schon so oft miterlebt. Jedes Mal verspürte sie eine Gänsehaut auf ihrem Körper. Könnte man es doch nur immer so machen! Anderen das Licht weitergeben! Aber es setzte voraus, dass andere eine ´Kerze´ hatten, etwas, was das kleine Flämmchen würde aufnehmen wollen. Und moderne Menschen hatten das nicht mehr.


"Lumen ..." Dem Pastor blieb für einen Moment das Wort im Halse stecken, als er wie gewohnt, Frau Meisner vorn in der ersten Reihe erblickte und ihr das Licht Christi überreichen wollte. Die Flamme seiner Kerze zuckte unruhig hin und her, ihr Gesicht wirkte entspannt, aber in ihrem Blick, der auf ihm ruhte, war kalte Entschlossenheit zu spüren.
Sie war bei ihm gewesen, lange vor der Messe. Hatte sich ein weiteres Mal allein zur Kirche gequält, um ihm all das zu berichten, was sie wusste. Was nicht viel war, denn eigentlich wusste sie so gut wie nichts. Aber sie verstand es ausgezeichnet, eigene Mutmaßungen wie konkrete Tatsachen hinzustellen, und sie wusste genau, wie sie ihr Anliegen formulieren sollte.
Es war ungeheuerlich. Ihm stockte der Atem bei all den Anschuldigungen, die die alte Frau vorbrachte. Konnte es denn wahr sein, dass seine Messdienerin, die er doch seit vielen Jahren kannte, so ein... ein Satansbraten war?
Sie hatte es verstanden, ihm zu schmeicheln. ´Sie muss gebrochen werden, Hochwürden! Lassen Sie dieses verdorbene Kind Buße tun, bis sie schreiend um die Vergebung ihrer Sünden bittet! Ja, es muss jetzt sein, heute Nacht noch. Wir dürfen dieses schwarze Schaf nicht länger sich selbst überlassen!!´


Monika hatte dicht neben dem Pastor gestanden. Sie hatte gesehen, wie er kurz wankte, wie es schien, als wolle er vor dieser Frau zurückweichen, so wie das Flämmchen seiner Kerze zurückzuweichen schien, und sie hatte gesehen, mit welch finsterem, gehässigem Blick sie selber von ihr bedacht worden war. Was hatte diese alte Frau denn bloß gegen sie? Was mochte sie getan haben, das den Zorn dieses Menschen so hervorgerufen hatte?

Die Messe verlief ohne Zwischenfälle, sah man einmal von einem kleinen Kind ab, das getauft werden sollte und mit dieser Prozedur absolut nicht einverstanden zu sein schien. Nu ja, so überlegte Monika, vielleicht war die Kindstaufe ja auch ein erster erheblicher Eingriff in die Persönlichkeitsrechte eines kleinen Menschen. Sollte er nicht besser selber, im frühen Erwachsenenalter, bestimmen dürfen, ob er durch die Taufe dieser geistigen Gemeinschaft angehören wollte, oder nicht? Früher mochte das anders gewesen sein, früher, als Glaube und Religion noch etwas bedeuteten im Leben der Menschen, und als Glaube und Religion noch so schändlich als Machtmittel der herrschenden Klasse missbraucht wurden. Oh ja, dumm war sie nicht! Sie hatte genug gehört von Missbrauchskandalen, sie wusste, wo es lang ging!

Nach der Messe wurde auf dem Vorplatz der Kirche ein kleines Osterfeuer entzündet. Priester und Messdiener standen und blickten in die Flammen, man unterhielt sich leise, auch das kleine Kindchen war endlich eingeschlafen. Es dauerte keine zwanzig Minuten, bis alle sich verabschiedet hatten. Es war Zeit, die Glut zu löschen und sich auf den Heimweg zu machen.

"Monika!?"

Die Stimme des Pastors traf sie wie ein Peitschenhieb. Sie hatte sich gerade ihrer Messdienersachen entledigen wollen und blieb nun wie angewurzelt stehen.

"Monika! Sammelst du bitte noch die Gebetbücher ein, die in den Bänken liegen geblieben sind? Dann haben wir für morgen Vormittag alles in Ordnung."

Sie hörte das leichte Zittern seiner Stimme. Sie hätte jetzt davonlaufen können, sie hätte davonlaufen müssen, aber ihre Beine waren wie aus Gummi. Sie wusste, was kommen würde, und sie hatte es sicherlich verdient. Eine weitere Stunde auf der Strafbank.
Sie ließ sich Zeit. Vielleicht würde der Pastor auf andere Gedanken kommen. Langsam ging sie durch die Reihen, sammelte vereinzelte Gebetbücher zusammen und stellte diese schließlich in einen Holzkasten im hinteren Teil der Kirche, gleich neben dem Eingang. Dann kontrollierte sie, dass alle Türen verschlossen waren.

Gerade wollte sie zurück zur Sakristei gehen, als sie den Pastor kommen sah. Wie ein schwarzer Engel wirkte er auf sie in seiner langen Soutane, einem in der heutigen Zeit eher ungewöhnlichen Kleidungsstück. Er brauchte nicht viele Worte zu machen, sie wusste, was kommen würde.

"Komm," sagte er und nahm sie beim Arm.

Ihr Atem ging schneller. Das Korsett schien enger geworden zu sein, der Keuschheitsgürtel verdeckte ein aufzüngelndes Feuer zwischen ihren Beinen. Steif geschnürt, wie sie war, hatte sie einige Probleme, sich in der Strafbank hinzuknien. Der Pastor klappte das Fesselbrett über ihre Fußgelenke und schloss es ab, dann wiederholte er die Prozedur mit ihren Handgelenken.
Monika schloss die Augen, als sie den großen, roten Ballknebel sah, den der Mann aus der Tasche seiner Soutane zog. Es würgte sie, als er mit einiger Anstrengung versuchte, den Gummiball in ihren Mund zu drücken. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte, dass der Widerstand ihrer Zunge nie gegen die Kraft eines entschlossenen Mannes aufkommen konnte.
Endlich war es geschafft, sie biss zu, aber konnte ihren Mund kaum über dem Knebel schließen. Der Mann schnallte die Riemen hinter ihrem Kopf zusammen und hängte das kleine Schloss ein, so wie er es schon einmal getan hatte.

Schweißperlen standen auf seiner Stirn. War das wirklich richtig? Hatte Buße denn bis jetzt nicht immer darin bestanden, mehrere Vaterunser zu beten, oder auch den Rosenkranz? Aber das hier?
"Monika, du hast gesündigt. Du hast schwer gesündigt." Er atmete heftig. Genau genommen hatte er keine Ahnung, welche Sünden dieses Mädchen wirklich auf sich geladen hatte, aber Gott würde es wissen. Er war nur für die Zuteilung der Buße zuständig, und, nach der Beichte, für den Sündenerlass im Namen des Herrn.
"Es ist an der Zeit, dass du Buße tust. Bereue deine Sünden, Kind!!" Er schaute sie ein letztes Mal an, empfand einen Drang, ihr über das Haar zu streichen, konnte schwer nur das Verlangen unterdrücken, sie auf den geknebelten Mund zu küssen, dann machte er auf der Stelle kehrt und ging wankenden Schrittes zurück zur Sakristei.

Monika war allein. War es wirklich dieselbe Kirche, die vor gerade einmal zwei Stunden so viele Menschen beherbergt hatte? Die lauten Protestschreie des kleinen Mädchens waren längst verklungen, das Orgelspiel hatte sich in den dunklen Sandsteinquadern nicht halten können. Einzig der Geruch von Weihrauch hing immer noch in dem jetzt wieder dunklen Kirchenschiff.
Sie würde es aushalten können, wie sie es bis jetzt jedes Mal ausgehalten hatte. Irgendwann würde sie anfangen, ein wenig zu wimmern, um dem Pastor zu signalisieren, dass sie ihre Buße angenommen hatte. Sie wusste aber auch, dass sie sich von den drohenden Stacheln, die hinter ihrem Gesäß aufragten, würde fernhalten müssen, sollte sie nicht ernsthaft zu Schaden kommen.
Knien war ihr eigentlich immer ein Gräuel gewesen. Wenn sie dort am Altar knien musste. Ein Zeichen der Demut vor dem Herrn, so hatte man es ihr beigebracht. Aber auch ein Werkzeug der Selbstunterdrückung. Wer kniet und sein Haupt beugt, der begehrt nicht auf, der wünscht keine Veränderung, von dem geht keine Gefahr aus.
Eine Stunde wäre sicherlich schnell vorbei. 60 Minuten. Man musste nur etwas haben, mit dem man sich mental beschäftigen konnte, dann ging die Zeit schnell vorbei. Monika überlegte, wie spät es wohl sein mochte. Die Messe hatte um halb elf begonnen, und man war erst gegen Mitternacht fertig. Dann das Osterfeuer und Aufräumen. Wahrscheinlich war es so gegen halb eins, dass sie hier in der Strafbank kniete. Wie es jetzt wohl Daniela und Barbara ging?

Aber diese Frage wurde von einer ganz anderen Frage in den Hintergrund gedrängt. Beim letzten Mal war es nicht zu Ende, als der Pastor sie befreit hatte. Letztes Mal hatte sie bei der alten Frau die Bodentreppe wischen müssen, wobei sie zufällig Klaus´ kleines Kabuff entdeckt hatte, eine Entdeckung, die die gesamte Entwicklung der letzten Monate erst richtig in Gang gebracht hatte. Wahrscheinlich würde sie auch heute Nacht wieder zu ihr hingehen müssen, verdammt verdammt.

Dumpf hörte sie den Schlag der Turmuhr. Ein Uhr nachts. So ihre Rechnung stimmte, hatte sie die Hälfte ihrer Strafzeit hinter sich. Zum ersten Mal bemerkte sie nun auch den altbekannten Druck an den Knien. Sie würde ein wenig ihr Gewicht verlagern müssen, vorsichtig ihr Gesäß nach hinten schieben, dann ihre Ausgangsposition neu einnehmen.
Doch jetzt stellte sie fest, dass es ein unvorhergesehenes Problem gab. In ihrem furchtbar engen und schrecklich steifen Korsett war sie nicht mehr so beweglich, wie sonst immer. Ein langsames nach hinten Verlagern ihres Schwerpunkts, um so einmal den Druck von den Knien zu nehmen, war schlecht möglich. Sie schnaufte verägert in ihren Knebel, welcher wieder einmal diese unangenehme Eigenschaft aufwies, scheinbar wachsen zu wollen. Sie wusste, dass es nur eine Reaktion ihrer aufs Äußerste angespannten Kinnmuskeln war, der Wunsch, endlich den Mund wieder schließen zu können, der diese seltsame Reaktion hervorbrachte, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass der Knebel immer unangenehmer wurde. Sie würde warten müssen, warten bis sich ihre Kaumuskeln wieder entspannten.

Was hatte sie denn bloß dieser Frau angetan? War sie irgendwie dahintergekommen, was sie mit ihrem Enkel angestellt hatte? Hatte Klaus etwas erzählt? Hatte sie vielleicht Barbara einmal irgendwo gesehen? Monika überlegte, kam aber der Lösung kaum einen Schritt näher. Klaus lebte jetzt schon seit über zwei Monaten als Barbara, nicht ganz freiwillig, aber das war nur eine Frage der Zeit. Zu Anfang hatte er noch des öfteren seine Oma besucht, was immer eine etwas seltsame Rückverwandlung in diesen dummen Jungen mit sich führte, aber jetzt mochte schon über ein Monat seit seinem letzten Ausflug als Mann vergangen sein. Nein, sie glaubte nicht, dass er der Großmutter etwas gebeichtet hatte. Was aber war es dann?

Ein leichtes Zittern durchlief ihre Beine, als sie die Turmuhr wieder schlagen hörte. Wie das jetzt? Schlug sie alle halbe Stunde? Oder hatte sie gerade zweimal geschlagen? Die Kerzen vor ihr, die die kleine Seitenkapelle in gespenstisches Licht tauchten, vermochten ihr keine Antwort zu geben. Aber sie spürte, dass sie müde wurde, der Tag war lang gewesen, und so langsam müsste der Pastor doch zu ihr zurückkommen. Was nun, wenn er eingeschlafen war? Sie verdrängte diesen Gedanken sofort wieder, denn er machte sie mehr als unsicher. Vielleicht war es an der Zeit, jetzt etwas lauter in ihren Knebel zu stöhnen?



Warte ab, warte ab! hatte sie ihm eindringlich gesagt. Befreie sie nicht zu früh! Wie lange sollte er denn warten? Und wie sollte er wissen, wann es Zeit war? Der Pastor ging unruhigen Schritts in der Sakristei auf und ab. Er hatte Angst, einzuschlafen, würde er sich in einen Stuhl setzen. Er verharrte an der Tür zum Kirchenraum, und richtig, ein leises Wimmern konnte er gut vernehmen. Er schaute auf die Uhr. Jetzt kniete sie schon eineinhalb Stunden in der Strafbank! Ob sie wohl schon...? Er wies den Gedanken an die furchtbaren Stacheln mit aller Gewalt von sich. Nein. Nein, das konnte nicht sein. Diese Stacheln waren doch gar nicht richtig, nun ja, Stacheln waren es schon, aber er konnte sich nicht vorstellen, wie es wäre, sollte man sich auf ihnen hinsetzen müssen. Er atmete tief durch. Eine schöne Messe war es gewesen, und ein kleines Kindlein hatte den Weg in seine Gemeinschaft gefunden. Die Gemeinschaft der Liebe, wie er sich sagte. Ja, aber manchmal erkannten die Menschen diesen Weg nicht, manchmal kamen sie von ihm ab, manchmal musste ihnen klar gemacht werden, wie schlimm es kommen kann,wenn man den falschen Göttern diente.


Monika begann zu kämpfen. Mit aller Macht versuchte sie, ihre Füße und ihre Hände frei zu bekommen, aber die Strafbank war sehr solide konstruiert. Der Schweiß lief ihr nun in Strömen hinunter, aber alles was man sah, war eine Messdienerin - eine geknebelte Messdienerin - die etwas unruhig in ihrer Bank kniete. Immer noch kniete sie stocksteif, denn ihr Korsett ließ keine andere Körperhaltung zu. Jetzt aber gehorchten die überanspruchten Muskeln nicht mehr, jetzt brannten ihre Knie wie Feuer, und zum ersten Mal musste sie sich zurückfallen lassen, zum ersten Mal drückten die eisernen Stacheln gegen den dünnen Stoff ihres weißen Rochetts, das weit über ihr Gesäß hinabfiel. Der heftige Schmerz wirkte wie ein Zaubermittel, augenblicklich fand sie zurück in ihre aufrechte Ausgangshaltung.

Er würde sie beobachten, das wusste sie. Solch einen Anblick würde sich kein Mann entgehen lassen. Männer wollten Frauen leiden sehen, so einfach war es doch immer. Aber was wollten Frauen? Dienen? Dem Mann als Lustobjekt dienen??
Wieder gaben ihre Knie nach. Der Kontakt mit den Stacheln war heftiger. Es tat weh. Sehr weh sogar. Ein Schmerzenschrei formte sich in ihrem Mund, aber er kam nicht an diesem verdammten Knebel vorbei.



Zwei Stunden! Es war mitten in der Nacht und er hatte keine Lust, diese Sache noch weiter durchzuziehen. Er öffnete die Tür, ging zögernd einen Schritt in die dunkle Kirche hinein, blieb dann aber stehen. Nein, es war eigentlich nichts zu hören. ´Warte, bis sie anfängt zu schreien! Warte, bis sie von sich aus ihre Sünden bereut!´ so hatte sie es ihm aufgetragen. Das Herz schlug ihm bis zum Halse, aber er musste tun, was sie gesagt hatte. Würde er diese Buße zu früh abbrechen, dann hätte es keinen Erfolg.


Als die Turmuhr drei dumpfe Schläge in die Nacht hinaustrommelte, ließ sie sich kraftlos nieder. Ihr gesamtes Gesäß begann, brennenden Schmerz auszusenden. Sie spürte es kaum noch.
Monika betete. Oder zumindest tat sie etwas, was sie dafür hielt. ´Herr, erlöse uns von dem Bösen´, wieder und wieder hatte sie begonnen, diesen Teil des Vater-Unsers im Geiste vor sich hinzusagen. Ein Mantra, an das sie sich hielt. Er müsse jetzt bald kommen, sollte sie hier nicht elendig verrecken.
Aber Monika wusste, dass es nicht ging, einfach nur einen Teil des Gebets herauszulösen. War da nicht noch mehr? Richtig! ´Vergib uns unsere Schuld!´ Monika glaubte, die Worte zu hören, aber ihrem Mund entkam nur ein seltsames Gestammel. ´Herr... lieber Gott, vergib mir meine Schuld! Ja, bitte vergib, denn ich habe gesündigt! Bitte, lieber Gott, ich will hier nicht sterben!! Und ja doch, ja, ich will auch dieser alten Hexe ihre Schuld vergeben, und dem Pastor, aber bitte bitte, lass den alten Kerl endlich kommen und mich hier befreien, und er kann gleich eine ganze Rolle Pflaster mitbringen!´ Sie wusste, dass sie nicht gerade die wahre Demut zeigte, aber trotz der etwas unbeholfenen Wortwahl kam es aus ihrem tiefsten Inneren.
Angstrengt lauschte sie in den finsteren Kirchraum, aber sie konnte immer noch keine Schritte hören. Wieder begann sie, nachzudenken. ´Ihre Schuld´? Welche Schuld denn? Hatte sie denn irgendetwas getan, was diese furchtbare Strafe rechtfertigte? Sie versuchte, sich an frühere Begebenheiten zu erinnern, aber es gab nur schwarze Bilder, Bilder, die nichts zeigten, die keine Botschaft mehr hatten. Was hatte sie denn dieser Frau angetan??
Ein weiteres Mal tauchte sie hinein in die Zeilen des Vater-Unsers. Da war doch noch etwas? Ja, ´führe uns nicht in Versuchung!´ Das war es! Sie war der Versuchung erlegen, sie hatte schlimme Dinge mit Klaus und mit Daniela angestellt, sie hatte...
Wieder tauchten Bilder in ihr auf. George, der mit dem Finger auf sie zeigte. Der unwirsch ausrief: ´Sie hat mich verführt!´ Sie konnte sein Gesicht durch das Loch im Zaun sehen. Aber er stand auf der anderen Seite, was seltsam war. Und sie hörte eine andere Stimme, die nach ihm rief: ´Komm, Schorsch, lass die kleine Hexe doch!´

Mit letzter Kraft stemmte sie sich hoch. Sie begann, in ihren Knebel zu brüllen, aber immer noch hielt dieser den Schmerz der Stacheln und den Schmerz der Erkenntnis in ihr zurück. Dann ließ sie sich kraftlos zurückfallen, und sie wunderte sich, wieso mit einem Mal alle Kerzen vor ihr gleichzeitig ausgingen....



Mit einem Mal bekam er Gewissensbisse. War es richtig, was er tat? War er nicht bereits selber vom rechten Weg abgekommen? Aber, was war dieser ´rechte Weg´, wohin führte er? Hatte er nicht sein ganzes Christenleben damit verbracht, dem vorgegebenen Weg zu folgen, ohne jemals davon abzuweichen, ohne jemals Fragen zu stellen, ohne aufzumucken? Was Sünde war, war klar definiert, da gab es kein zaghaftes Herumdeuteln. Und er war dazu auserwählt, andere daran zu erinnern und ihnen die Möglichkeit zu geben, nach eingehender Reue und Buße von der Last der Sünde befreit zu werden. Aber, und der Schweiß brach ihm bei diesem Gedanken aus, war das alles richtig? Bedurfte es wirklich eines Geistlichen, eines geweihten Priesters, als Mittelsmann zwischen dem der sündigt und...? Der Gedanke war so ungeheuerlich, er konnte ihn nicht zu Ende denken. Wer war er denn, dass er, ja, dass e r die Sünden vergeben konnte, wenn es auch im Namen des Herrn geschah? War er nicht selber ein armer Sünder, ein Mensch, der anderen das Leben schwer gemacht hatte?
Und wieder drängte sich ihm jene Frage auf, auf die er selbst im Laufe eines langen Priesterlebens keine Antwort gefunden hatte: war Sex Sünde? Nein, natürlich nicht. Aber war es Sünde, Sex als Freude, als Spaß zu empfinden? War es nicht nur eine Droge, die jung und alt die Sinne vernebelte? Hatte er nicht ganze Horden von pubertierenden Schulkindern davor gewarnt, dass sie drohten, der Blödheit zu verfallen, wenn sie begannen, Hand an sich selbst zu legen?

Ihm wurde schwarz vor Augen. Solche Gedanken waren das reine Gift, er durfte sie nicht haben. Nur in der Peripherie seines Bewusstseins tauchte die Frage auf, wer sonst, außer der Heiligen Kirche, denn die Sünden vergeben sollte, gäbe es diese nicht. Nein, er durfte an seiner Aufgabe nicht zweifeln, erst recht nicht, wenn es einmal schwierigere Fälle gab, Fälle in denen ein Mensch ´gebrochen´ werden musste, wie die alte Frau Meisner sich ausgedrückt hatte. Warum aber war es immer noch so still in der Kirche??

Der Knebel! Dieser dumme Gummiball in ihrem Mund! Plötzlich verstand er, wieso er sie immer noch nicht hatte schreien hören. Er hatte geglaubt, das Böse hätte so sehr von diesem Kind Besitz ergriffen, dass es sie hier in der Kirche nicht hatte verlassen wollen, aber jetzt begriff er, dass es einzig an diesem furchtbaren Knebel liegen musste, den die alte Frau Meisner ihm gegeben hatte. Er musste ihr den Knebel abnehmen!
Gott sei Dank hatte er diesmal das Schloss nicht zugedrückt. Es war wieder kein Schlüssel dabei gewesen, und die alte Frau hatte gesagt, Monika wüsste schon, was sie machen müsse, aber diesmal hatte er den Knebel nicht abgeschlossen. Er würde jetzt zu ihr gehen und sie von diesem Ding befreien, dann würde sie ihn schon um die Vergebung ihrer Sünden bitten.
Das Herz hämmerte ihm bis in den Hals, er bekam kaum noch Luft. Er knöpfte die obersten Knöpfe seiner Soutane auf, dann begab er sich hinaus ins Kirchenschiff. Jetzt galt es nur noch, dieses verirrte Lamm zu retten, so sagte er sich, während er hastig am Altar vorbeieilte.



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