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  Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung)
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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin - Kapitel 8 - Böses Erwachen - Teil Zehn von Zehn Datum:13.11.18 05:13 IP: gespeichert Moderator melden


Die Studentin
Kapitel 8 - Böses Erwachen - Teil Zehn von Zehn
Autor: Karl Kollar

»Wir haben allerdings ein gravierendes Problem.« Frau Hegel wusste, dass sie die ‚Beichte‘ nicht mehr länger hinauszögern konnte, ohne die Schneiderin zu verärgern. »Frau Sommer trägt ihren Gürtel schon, und sie ist im Moment nicht in der Lage, ihn abzulegen.«

Doch die Schneiderin gab sich gelassen. »Das macht nichts, das kann ich heraus rechnen.«

Frau Hegel war überrascht. »Das hatte ich nicht erwartet.«

»Ihr Schützling ist nicht die erste Kundin, bei der ich das Problem habe.« Sie legte sich den Finger auf die Lippen und kniff ein Auge zu.

»Können wir dann heute überhaupt etwas sinnvolles machen?« Frau Hegel blieb verunsichert.

»Ich habe heute nur Teilstücke dabei, die ich noch fein justieren muss.« Sie drehte sich zu der Studentin. »Julia, können sie sich bitte ausziehen?«

Julia kam der Bitte sofort nach.

In der Zwischenzeit packte die Schneiderin die einzelnen Sachen aus.

Für Julia war eine andere Botschaft sehr interessant. Es gab anscheinend viele oder zumindest einige Kundinnen, die ebenfalls so einen Gürtel zu tragen hatten. Sie fragte sich, welche Motive sie wohl dafür hatten. »Das ist ja Leder?« Julia hatte ein Stoffkorsett erwartet. »Und in Weiß?«

»Weiß ist die Farbe der Engel.« Frau Hegel klang in diesem Moment ein wenig stolz. »Es gibt nur einen zukünftigen Engel, der auch Schwarz tragen dürfte.«

»Tara Winthrop« Die Schneiderin verdrehte die Augen. »Ich habe kürzlich bei ihnen ein schwarzes Korsett abliefern dürfen. Eine schreckliche Familie.«

»Aber die Position des schwarzen Engels ist doch noch besetzt?« Frau Hegel wunderte sich.

»Das habe ich auch gesagt.« Die Schneiderin stöhnte. »Aber das wollte die Familie nicht hören.«



Julia war von dem Anblick der Korsetts sichtlich beeindruckt, auch wenn es nur Handzeichnungen waren.

»Auf der Burg haben wir auch Korsetts, die vom Kinn bis zu den Knöcheln reichen.« Frau Hegel holte tief Luft. »Viel bewegen ist damit nicht mehr möglich.«

»Ich weiß.« Die Schneiderin lächelte. »Ich hatte vor einiger Zeit mal den Auftrag, so ein Korsett zu reparieren. Das sind wahre Monster.«

Julia hatte in diesem Moment für kurze Zeit leuchtende Augen, doch dann traten ihre Alltagssorgen wieder zutage.

»Ich kann ihnen jetzt allerdings nicht zeigen, wie das mit dem Zusammensetzen der beiden Korsettteile funktionieren würde, denn dazu müssten sie beide Teile richtig tragen.« Die Schneiderin zeigte auf die entsprechende Zeichnung.

Julia blickte an sich herunter, dann fiel ihr Blick auf die verschiedenen Teile, die vor ihr lagen. »Dann wäre ich ja völlig unbeweglich.«

»Ja, das ist richtig.« Frau Hegel lächelte. »Nur stehen oder liegen ist dann noch möglich.«

»Irgendwie ist es auch faszinierend.« Julia klang für den Moment sehr ehrfürchtig.

* * *

Klaus hatte sich entscheiden, zunächst einmal nur mit seinen beiden jüngeren Brüdern zu sprechen. Michael wollte er nicht einweihen. Er hatte ihn in Verdacht, auf der Seite seiner Schwester zu stehen.

Bernd und Peter waren sofort Feuer und Flamme. »Wir holen sie zurück.«

»Wie willst du das machen? Willst du in der Villa einbrechen?« Er musste den Ehrgeiz der Beiden bremsen. »Nein, so geht das nicht. Wir müssen sie beobachten und dann auf eine gute Gelegenheit warten.«

»Und du bist sicher, dass sie in Grünwald wohnt?« Bernd blieb begeistert.

»Sie hatte zumindest einen Schlüssel für die Villa.« Klaus gab das wieder, was er vor dem Grundstück beobachtet hatte.

»Das heißt noch gar nichts, sie könnte dort ja auch arbeiten?« Bernd wollte die Geschichte immer noch nicht so recht glauben.

»Julia und arbeiten?« Seine Bruder widersprach ihm sofort. »Sie war doch noch nie von den Büchern weg zu kriegen.«

Peter protestierte. »Jetzt tust du ihr aber unrecht, im Stall war sie auch oft.«

»Trotzdem, es würde einfach nicht zu ihr passen.« Klaus gab seine Gedanken wieder. »Aber so eine Villa. Sie kann sich das doch nie leisten. Sie verdient doch noch kein Geld.«

»Wie auch immer, wir müssen sie da raus holen.« Peter gab sich energisch. »Sie muss einfach zu ihrem Wort stehen.«

»Zu ihrem Wort?« Michael kam dazu. »Ihr sprecht von Julia?«

»Naja, sie wurde halt versprochen, und das gilt.« Klaus hoffte, dass sein jüngerer Bruder nicht zu viel von ihrem Gespräch mit angehört hatte.

»Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter.« Michael versuchte einen Widerspruch.

»Wenn ein Wort unter Bauern nicht mehr gilt, was gilt denn dann überhaupt.« Klaus war empört.

* * *

Mit zitternden Knie ging Julia kurz vor dem Abendessen noch einmal zu Hegels ins Wohnzimmer, weil sie noch eine ganz gewisse Frage zu beantworten hatte. Sie sollte sich dazu äußern, ob sie bereit war, Carolins Gürtel zu tragen – bis heute hatte sie Bedenkzeit. Das es aus ihrer Sicht eine sehr unfaire Fragestellung war, stand auf einem anderen Blatt.

Sie klopfte vorsichtig an den Türrahmen, obwohl die Tür offen stand, und sie trat ein, nach dem sie dazu aufgefordert wurde.

»Heute endet die Bedenkzeit wegen ihres Gürtels.« Die Stimme ihres Professors war seltsam angespannt.

Doch seine Frau ging sofort dazwischen. »Du bist unhöflich, Winfried. Bitte ihr doch erst einmal einen Platz an.«

Herr Hegel holte das Versäumte nach, dann holte er tief Luft. »Wir wissen, dass sie Frau Wiesl die Schlüssel zu ihrem Gürtel anvertraut haben. Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir sie nie wieder sehen werden. Aber davon sollten sie sich in ihrer Entscheidung nicht beeinflussen lassen.«

Julia empfand zunächst so etwas wie Verzweiflung, doch dann hielt sie inne, denn sie hatte einen gewissen Unterton gehört. Sie fragte das Naheliegende. »Es gibt Ersatzschlüssel?«

Frau Hegel ergriff ihre Hand. »Ja, die gibt es. Auf der Burg.«

Julia verzichtete auf die Frage, welche Burg gemeint war, zumal sie wusste, dass ein noch ein ‚Aber‘ kommen würde.

»Natürlich könnten wir uns jederzeit die Schlüssel zu ihrer Stahlwäsche besorgen.« Die Frau des Professors holte tief Luft. »Doch das würde bedeuten, dass wir sie nicht einmal mehr zur Ausbildung anmelden dürfen.«

Julia erkannte auf einmal, was dies bedeutete. Sie wäre gezwungen, die ganze Zeit im Stahl gefangen zu sein. Sie sprach ihren Gedanken laut aus.

»Ja, das wäre richtig.« Frau Hegel bestätigte ihre Befürchtungen. »Es sei denn, sie sagen uns, dass sie uns verlassen wollen. Dann könnten wir ihnen innerhalb von 24 Stunden die Schlüssel besorgen, und sie wären wirklich frei.«

Julia musste schlucken. »Wenn Frauke ins Gefängnis muss, dann will ich auch gefangen sein. Das ist sicher nur ein vergleichbar geringes Opfer, aber ich möchte es erbringen.« Sie machte eine bedeutsame Pause. »Nein, ich habe es verdient.«

»Wir sind sehr unglücklich, dass sie diese Entscheidung unter solchen Umständen treffen müssen.« Herr Hegel ergriff die Hand seiner Frau. »Um so mehr wissen wir es zu schätzen.«

»Dann soll es so sein.« Julia holte tief Luft. »Ich werde den Gürtel tragen, komme was wolle.«

* * *

»Wann hast du deinen Termin?« Herr Hegel fragte seine Frau, gleich nach dem er sein Besteck weggelegt hatte.

»Ich muss gleich los.« Frau Hegel blickte kurz auf die Uhr. »Und es könnte länger dauern, vermutlich bis tief in die Nacht.«

Beide blickten Julia mit fragenden Gesichtern an.

Julia erkannte sofort, was die Worte von Frau Hegel wirklich bedeuteten. Sie schluckte und blickte ihren Professor verlegen an.

»Kriegen wir dann nicht mit dem Bund Ärger?« Herr Hegel suchte ebenfalls nach einem Strohhalm, um dem Unvermeidlichen vielleicht doch noch zu entgehen.

»Ich denke nicht.« Frau Hegel berichtete, dass sie extra noch einmal auf der Burg angerufen hatte. »Für gewisse Notfälle sind Ausnahmen vorgesehen. Wir müssen uns also diesbezüglich keine Sorgen machen.« Sie blickte ihren Mann mit einer seltsame Miene an. »Trotzdem wäre es gut, wenn du nicht zu genau hinsiehst.«

Julia stand der Mund auf, weil sie noch dabei war, das Thema, welches gerade besprochen wurde, zu verarbeiteten.

Frau Hegel sah in Julias Gesicht, dass sie das Offensichtliche nicht mehr wiederholen musste. »Bitte sehen sie es wie Bademode im Schwimmbad.«

Dann drehte sie sich wieder zu ihrem Mann. »Ich soll dir ausdrücklich sagen, dass du darauf achten sollst, dass Julia ihre Arme auch wirklich in die Ärmelhüllen gesteckt hat.« Sie blickte kurz zu Julia. »Bei unerfahrenem Personal schummeln die Engel gern.«

Herr Hegel lachte, als er Julias verblüfftes Gesicht gesehen hatte. »Ich glaube, mein Schatz, du hast sie jetzt erst auf die Idee gebracht.«

»Nein, das ist es nicht.« Julia versuchte, ein Lächeln zu zeigen. Doch dann zögerte sie. »Doch, natürlich, es ist so. Aber ich freue mich auch, dass sie mich schon als einen Engel bezeichnen.«

Frau Hegel lächelte, doch eine Antwort gab sie nicht. Doch dann fiel wieder ein Schatten über ihr Gesicht. »Übrigens, mein Bruder hat noch einmal angerufen. Er wird morgen Vormittag vorbei kommen und seine Entscheidung bezüglich Frau Wiesl bekannt geben.«

Julia liefen auf einmal wieder Tränen über das Gesicht. Sie wusste, dass jegliches Flehen keinen Erfolg mehr haben würde, und dass sie keinen Einfluss mehr auf das Schicksal von Frauke haben würde. Alles was für sie möglich war, hatte sie getan. Sie musste es hinnehmen, egal was kommen würde.

»Wir entlassen sie dann in den Abend.« Herr Hegel machte eine entsprechende Handbewegung. »Ich werde dann so gegen neun Uhr vorbei kommen und ihnen helfen.« Es war ihm anzuhören, dass es ihm nicht leicht fiel.

* * *

Julia war sehr traurig auf ihr Zimmer gegangen und nur die Höflichkeit gegenüber Hegels hielt sie davon ab, die Tür laut zuzuschlagen. Weinend ließ sie sich auf das Bett fallen. Sie hatte gekämpft und alles mögliche versucht, doch sie konnte weder ihren Fehler wieder gut machen noch Frauke vor dem Gefängnis bewahren. Es tat ihr so unendlich weh, dass sie ausgerechnet die Person, zu der sie Vertrauen hatte und zu der sie ein inniges Verhältnis aufgebaut hatte, so schändlich verraten hatte.

Fast jeder Gegenstand und jedes Möbelstück erinnerte sie an Frauke, ob es jetzt der Handschuh, die Perlen oder das Pferd waren. Sogar die Bücher erinnerten sie an die Momente, als sie zusammen das Lernen besprochen hatten. Und zu nichts davon war es gekommen.

Seufzend griff sie sich wahllos eines ihrer Fachbücher, dann legte sie sich auf das Bett und blätterte lustlos darin umher.

Sie wusste jetzt zwar viel über Fraukes Vorleben, aber wie es jetzt konkret weiter gehen würde, wusste sie immer noch nicht. Sie hatte es versäumt, Herrn Buchelberger danach zu fragen. Aber das für sie eigentlich Wichtige hatte sie erledigt, sie hatte erklärt, dass Frauke nicht aus freien Stücken das Haus verlassen hatte.

Sie wusste immer noch nicht, ob sie Frauke wiedersehen würde, obwohl sie eine genaue Vorstellung davon hatte, wo sie vielleicht war. Aber sie hatte ihre Freundin schon einmal verraten, ein zweites Mal wollte sie es auf keinen Fall machen. Es stimmte sie zwar sehr traurig, aber sie wusste, dass sie sie vermutlich nie mehr wiedersehen würde. Und das tat weh.

Dabei spielte es überhaupt keine Rolle, dass sie auch noch das Keuschheitsgeschirr trug und Frauke dazu den Schlüssel hatte. Der Tag hatte ihr gezeigt, dass sie mit diesen Einschränkungen durchaus würde leben können. Und insgeheim hatte sie die Hoffnung, dass es noch andere Möglichkeiten geben würde, sich daraus zu befreien. Zum ersten Mal musste sie an ihre Brüder denken. Sie würden sicherlich einen Weg finden, um sie darauf zu befreien.

Nur für einen winzigen Moment glimmte ein wenig Hoffnung in ihr auf. Doch dann fiel ihr der Grund wieder ein, weswegen sie überhaupt weggelaufen war. Sie wollten sie in die Ehe mit einem Mann zwingen, den sie weder mochte, noch das er ihr vom Äußeren her gefiel.

* * *

Punkt 21 Uhr klopfte es bei Julia an die Tür. Julia versuchte gar nicht erst, Begeisterung zu zeigen, als sie ihren Professor herein bat.

»Frau Sommer, glauben sie mir bitte, für mich ist es mindestens so unangenehm wie für sie.« Er hatte ihre Stimmung sofort erkannt. »Tun wir uns also beide einen Gefallen und bringen es schnell hinter uns.«

Mit so einer Eröffnung hatte Julia nicht gerechnet. Sie war etwas verlegen. »Ja natürlich.« Sie blickte sich unsicher um. »Ich werde mich beeilen.«

Herr Hegel war an das Bett herangetreten, auf dem Julia das Nachthemd schon bereit gelegt hatte. »Das ist also das berüchtigte Nachtgewand der Engel.«

Julia zuckte nur mit den Schultern. Insgeheim war ihr das Interesse ihres Professors nicht ganz geheuer. »Ich bin dann mal im Bad.«

»Warten sie einen Moment, ich wollte noch etwas abklären.« Er drehte sich zu Julia. »Ich werde dann aus dem Fenster sehen. Und wenn sie aus dem Bad kommen, ziehen sie bitte das Nachthemd soweit an, wie sie es selbst hinbekommen.«

Julia blickte ihn verwundert an, doch sagen tat sie nichts.

Er lächelte verlegen. »Meine Frau hat mir noch ein paar Tipps gegeben. Und ich werde auch nur dann hinschauen, wenn es gar nicht anders geht.«

»So empfindlich bin ich nicht.« Julia war von der Offenheit ihres Professors gerührt. »Das kriegen wir schon hin.« Dann verschwand sie im Bad.

Während sie sich für die Nacht vorbereitete, musste sie trotz ihrer Betrübtheit über die Zurückhaltung ihres Professors lächeln. Trotzdem beeilte sie sich, denn sie wollte es ihm auch nicht unnötig schwer machen.



Als sie aus dem Bad kam, stand ihr Professor tatsächlich am Fenster und schaute in die Dunkelheit hinaus.

Als Julia dies sah, gab es ihr einen kleinen Stich, denn genau an dieser Stelle war auch immer Frauke gestanden, wenn sie den Straßenbahnen nachschaute und vermutlich über die Freiheit nachdachte, die für sie in so unendlicher Ferne lag.

»Sagen sie einfach, wenn sie soweit sind.« Herr Hegel drehte sich dabei nicht um.

Julia ging mit zügigen Schritten zum Bett. »Das ist also das Nachtgewand der Engel?« Eine Antwort erwartete sie eigentlich nicht.

»Ja, das ist richtig.« Herr Hegel schaute immer noch aus dem Fenster. »Und bitte bohren sie nicht weiter nach, ich habe schon viel zu viel gesagt.«

Julia setzte sich auf das Bett, dann breitete sie das Nachthemd auf dem Bett aus und steckte ihre Füße hinein. Einer Eingebung folgend zog sie sich den Reißverschluss schon bis auf Hüfthöhe zu, so dass ein Großteil ihrer Unterwäsche schon nicht mehr sichtbar war. »Jetzt wäre ich soweit.«

Herr Hegel drehte sich langsam um und kam zum Bett. Ohne groß nachzudenken griff er zum Reißverschluss und begann ihn weiter zuzuziehen.

Doch Julia unterbrach ihn. »Warten sie, ich muss doch erst noch meine Arme verstauen.«

»Jetzt weiß ich, was meine Frau meinte, als sie von unerfahrenem Personal sprach.« Er grinste. »Ich danke ihnen, dass sie so zuverlässig sind.«

Julia verzichtete auf einen Kommentar. Stattdessen steckte sie ihre Arme wie vorgesehen in die beiden seitlichen Armhüllen. »Jetzt können sie langsam zuziehen.«

Herr Hegel kam der Aufforderung nach. »Das mag jetzt etwas komisch klingen, aber ich bin sehr stolz auf sie.«

Julia blickte ihn verwundert an.

»Meine Frau hat mir gesagt, dass sie bei ihrem Bruder waren und für Frau Wiesl gekämpft haben.« Seine Stimme zeigte die Bewunderung.

»Aber es wird nichts nutzen.« Wieder lief eine Träne über ihre Wange.

»Bitte weinen sie nicht mehr, versprechen sie mir das?« Mit einer sehr zärtlichen Bewegung strich er ihr die Träne von der Wange. »Morgen sieht es anders aus.« Er nahm die Bettdecke und deckte Julia damit zu. »Eine gute Nacht und schlafen sie gut.«

Julia blickte ihn an wie einen Vater. »Vielen Dank, Ihnen auch.«

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christoph
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:21.11.18 07:22 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo.
Ich bin sicher nicht der einzige der auf eine Fortsetzung der super Geschichte wartet.
Ich hoffe das die Brüder Julia nicht bekommen, und das sich alles mit der Dienerin aufklärt und sie nicht ins Gefängnis muß.
Gruß christoph
cb2000 träger seit 9.1.01 & Gerecke The Shut - Rondo 2.4.08

Schaut doch mal bei uns vorbei :
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:27.11.18 22:56 IP: gespeichert Moderator melden


Huhu Gag_coll

Ich finde jetzt, Julia hat jetz lange genug geschlafen.

gruß
Kami
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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:30.11.18 05:30 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Kami,

du hast vermutlich recht... Aber mein Job stresst gerade heftig... (die übliche Jahresendrally)

Ich fürchte, Julia muss noch einige Zeit in dem Nachthemd bleiben... Dass sie sich daraus nicht selbst befreien kann, hat sie ja schon gelernt, also wird ihr nichts übrig bleiben als zu warten... Im Januar wird es (hoffentlich) etwas ruhiger

Viele Grüße
Karl
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mpwh66
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sicher ist sicher

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:30.11.18 11:21 IP: gespeichert Moderator melden


Moin nur keinen stress aufkommen lassen es ist so eine klasse Geschichte da warten wir gerne it dann quasi nach weihnachten ...
Gruss mpwh66
Und danke an alle Schreiber und Schreinerinnen
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Von nichts kommt nichts

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:01.12.18 17:10 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Hallo Kami,

du hast vermutlich recht... Aber mein Job stresst gerade heftig... (die übliche Jahresendrally)

Viele Grüße
Karl


Hallo Karl

Wem sagst du das.
Wie jedes Jahr wachen sie auf und stellen fest: Es ist urplötzlich Weihnachen und alle Geraten in Panik, weil sie alle noch ihre Sachen erledigt haben wollen.

Tröste dich damit, dass du da nicht alleine mit bist. Die Leidgeplagten sind alle im Geiste bei dir.

Gruß Kami
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DarkMephisto
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:04.01.19 23:10 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo gag_coll,

Das ist nun schon die zweite Geschichte nach Maria die ich regelrecht verschlinge.

Eine super Story, ich hoffe das sie bald fortgesetzt wird.

Freundliche Grüße Darkmephisto
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lathol Volljährigkeit geprüft
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lathol

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:06.01.19 21:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Karl,
das war ein kurzweiliges Wochenende. Ich habe die bisherigen 8 Kapitel am Stück durchgelesen und bin noch ganz mitgenommen von der Geschichte. Du schreibst wirklich gut und spannend. Die Entwicklung der Geschichte ist geradezu dramatisch furchtbar. Ich hoffe inständig, dass Julia ihre Frauke nicht verliert. Das wäre schrecklich - das darf nicht passieren.
Aber ich schreibe nicht an der Geschichte, ich lese und verschlinge sie. Und warte schon ungeduldig auf die Fortsetzung.
Vielen Dank
Holger
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:11.01.19 01:10 IP: gespeichert Moderator melden


Ohje , ich hoffe das Julia ihre Frauke nicht verliert und ich wünsche ihr weiterhin wunderschöne unschuldige Keuschheitsgürtel Träume
Ich suche Storry Programm
https://www.kgforum.org/display_5_2398_97805.html

Danke und Respekt an alle Autoren für die Geschichten.

Gruss N0V0
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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin - Kapitel 9 - Veränderungen - Teil Eins von Elf Datum:02.02.19 17:13 IP: gespeichert Moderator melden


Die Studentin
Kapitel 9 - Veränderungen - Teil Eins von Elf
Autor: Karl Kollar

Frauke schlug die Augen auf und blickte sich um. Es dauerte einige Zeit, bis sie realisierte, wo sie sich befand. Dabei war es nicht das erste Mal, dass sie in ihrem Geheimversteck erwachte. Doch dieses Mal hatte es einen besonders traurigen Hintergrund.

Sie hatte immer wieder überlegt, ob sie nicht einen Fluchtversuch unternehmen sollte. Doch etwas tief in ihr sagte ihr, dass sie sich damit keinen Gefallen tat. Irgendwie ahnte sie, dass sie damit ihre Situation noch schlimmer machen würde, als diese ohnehin schon war.

Außerdem wusste sie nicht, wohin sie hätte hingehen sollte. Zurück in ihr Elternhaus wollte sie auf keinen Fall, und von ihrer alten Clique wollte sie sich ebenfalls fernhalten. Sie hatte zwar noch ihren kürzlich gefundenen Schatz, doch es war ungewiss, was der nach all der Zeit überhaupt noch wert sein würde.

Eigentlich hatte sie sich bei Hegels wohlgefühlt, auch wenn sie durch ihre stählerne Unterwäsche ständig an ihren Status als Gefangene erinnert wurde. Seufzend blickte sie auf die Handschellen, die sie jetzt noch zusätzlich zu tragen hatte.

Sie weigerte sich, daran zu glauben, dass sie wirklich ins Gefängnis zurück musste. Sie war der immer noch der Meinung, dass sie unschuldig war.

Sie musste zwar zugeben, dass sie trotz des Verbots das Haus verlassen hatte, doch immerhin wurde sie dazu auch von Julia genötigt. Sie empfand dies zwar als sehr ungerecht, doch sie sah keine Möglichkeit, wie und bei wem sie sich diesbezüglich beschweren sollte. Denn damit hätte sie mehr oder weniger direkt Hegels eigentliche Ziele sabotiert, an denen sie selbst schon sehr früh gescheitert war.

Außerdem stellte Julia den letzten Versuch Hegels dar, so dass es sich doppelt verbot, dies zu gefährden.

* * *

»Heute Abend wäre wieder ein Pflichtabend für Frau Sommer.« Herr Hegel drehte den Kopf zu seiner Frau, die eben neben ihm erwacht war. »Wollen wir wirklich darauf bestehen? Sie hat doch schon so viel Ärger.«

Frau Hegel blickte ihren Mann verwundert an. »Es ist unsere letzte Chance. Wir sollten es unbedingt probieren.«

Er seufzte tief, denn Julia war auch seine beste Studentin. »Hat dein Bruder schon gesagt, wie er sich entscheiden wird?«

»Nein.« Sie seufzte ebenfalls. »Er hat noch keine Andeutungen gemacht.«

»Julia ist schon sehr weit. Ich konnte sie gestern ausführlich beobachten.« Er versuchte ein verlegenes Lächeln. »Verglichen mit den anderen Kandidatinnen ist sie sehr vielversprechend. Ich bin mir sicher, dass sie das Pferd und den Abend meistern wird.«

»Du solltest doch weg schauen.« Sie versuchte, einen vorwurfsvollen Blick aufzusetzen.

»Das habe ich auch…« Er ignorierte den unterschwelligen Vorwurf. »Und du hattest recht, sie musste mich erst darauf aufmerksam machen, dass sie die Arme noch nicht in den Ärmeln hatte.«

»Das hat sie gemacht?« Frau Hegel war erstaunt. »Das spricht allerdings für sie.« Sie schlug ihre Bettdecke weg. »Wir sollten aufstehen. Ich möchte gleich einmal nach Julia sehen.«

* * *

Als Frau Hegel Julias Zimmer betrat, sah sie, dass die Studentin schon wach war. »Guten Morgen, Julia.« Sie trat an das Bett heran. »Wie geht es ihnen heute?« Doch ein Blick in das verweinte Gesicht beantwortete die Frage deutlicher, als es Worte hätten tun können.

Statt einer Antwort seufzte Julia nur, und sie wartete, bis ihre Vermieterin das Nachthemd geöffnet hatte. Sie zog ihre Arme aus den Hüllen und räkelte sich, dann rieb sie sich die Augen.

»Sie haben wieder geweint?« Frau Hegel erkundigte sich nach dem Offensichtlichen.

Julia nickte nur. Zu einer Antwort war sie nicht fähig.

»Heute wird die Entscheidung fallen, so oder so.« Frau Hegel erklärte, dass auf das Wort ihres Bruders stets Verlass war.

Julia seufzte wieder. »Ich muss in Zukunft mit meiner Schuld leben.« Ihre Stimme klang sehr traurig. Sie war immer noch dabei zu verarbeiten, dass eine so kleine Erpressung so gravierende Auswirkungen haben konnte.

Sehr langsam befreite sie sich weiter aus dem Nachthemd, und als sie dabei ihre Unterwäsche erblickte, in der sie ab sofort gefangen sein würde, fragte sie sich wieder, ob sie diese jemals wieder los werden würde. Natürlich hatten Hegels ihr einen einfachen Weg offengelegt, wie sie trotz aller Umstände und trotz des Schlüssels, der sich in Fraukes Obhut befand, ihre manchmal so demütigende Unterwäsche wieder los werden könne. Doch dieser Weg würde bedeuten, dass sie alles aufgeben müsste – er offenbarte eine erschreckende Zukunft.

Dabei waren die Gegenstände des Keuschheitsgeschirrs, die sie so dich an ihrem Körper zu tragen hatte, gar nicht so unangenehm. Die Leute, die sie hergestellt hatten, schienen ihr Handwerk wirklich zu verstehen.

Und Julia empfand es wirklich als eine gerechte Strafe, die ganzen Sachen jetzt tragen zu müssen. Es war nur eine kleine Entschädigung gegenüber Frauke, die heute sicher wieder zurück ins Gefängnis musste.

Julia konnte nichts mehr tun, um es zu verhindern. Das war auch der Grund, weswegen sie es nicht wagte, sich bei Hegels zu beschweren. Sie wollte diese Strafe auf sich nehmen, auch wenn es Frauke nicht zu Gute kam.

Vermutlich würde es Frauke nicht einmal erfahren. Doch dann dachte Julia wieder an die Schlüssel, die sie ihrer ‚großen Schwester‘ so freudig übergeben hatte. Sie würde wissen, dass sie, Julia, in dem Keuschheitsgeschirr gefangen war und weder sie noch Hegels über den Schlüssel verfügten, ganz sicher.



Julia hatte darauf bestanden, zum Frühstück Carolins Lacksachen zu tragen. Sie wusste, wie unsinnig es war, sich kurz noch einmal umziehen zu müssen, doch sie wollte es auf sich nehmen.

Sie versuchte, damit einen Teil ihrer Schuld abzutragen. Doch tief in sich wusste sie, dass es weder für Hegels keine Rolle spielen würde, noch dass es Frauke irgendwie helfen konnte.

»Sie denken daran, dass heute Abend wieder der Pflichtabend ist?« Frau Hegels Frage riss sie aus ihren Gedanken.

Julia hatte es tatsächlich verdrängt, doch die Worte ihrer Vermieterin erinnerten sie wieder daran. »Was erwarten sie von mir? Und was soll ich alles tragen?«

Frau Hegel holte kurz tief Luft. »Trauen sie sich zu, den Abend bei uns auf dem Pferd zu verbringen?«

Julia schluckte, dann nickte sie langsam. »Ja klar, das kann ich machen.« Sie war in einer Stimmung, in der sie alles zugesagt hätte, um sich von ihrer Schuld abzulenken.

* * *

»Bis wann wollte dein Bruder sich entscheiden?« Herr Hegel nahm noch einen Schluck Kaffee und blickte zwischen seiner Frau und Julia hin und her.

»Er wollte heute Nachmittag vorbei kommen und seine Entscheidung bekannt geben.« Dass sie Frauke schon fast einen ganzen Tag lang nicht gesehen hatte, ignorierte die Frau des Professors. Immerhin hatten sie von der Polizei erfahren, dass sich ihre Dienerin noch auf dem Grundstück befinden musste.

»Wird er sie uns weg nehmen?« Der Professor klang besorgt.

»Ich weiß es nicht.« Seine Frau zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihm gesagt, was es für uns bedeuten würde, aber er hat erwidert, dass er darauf keine Rücksicht nehmen kann.« Sie seufzte tief.

Julia verfolgte den Dialog schweigend. Sie hatte wegen ihrer Erpressung ein schlechtes Gewissen und verzichtet ihrerseits auf den Kontakt zu Frauke, obwohl es ihr das Herz zerriss. Sie war sich sehr sicher, dass sich Frauke in ihrem Geheimversteck aufhielt.

* * *

Frauke versuchte, sich ebenfalls abzulenken. Sie dachte wieder und wieder über das erste Gespräch mit Herrn Buchelberger nach, als dieser sie im Gefängnis besucht hatte. Schon als die Wärterin sie damals aus der Zelle holte und ihr sagte, dass sie einen Besucher hätte, hatte sie sich sehr gewundert. Von ihrer Familie erwartete sie keinen Besuch, und von ihrer damaligen Clique würde sich keiner auch nur in die Nähe des Gefängnisses trauen, selbst wenn sie noch auf freiem Fuß wären. Doch soweit sie wusste, waren sie alle zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Sie kannte den Herrn nicht, der ihr an dem Tisch gegenüber saß. Die erste positive Überraschung kam, als er das Wachpersonal aus dem Raum schickte. Frauke hasste diese selbstgefälligen Wärterinnen, die eigentlich bei jedem Kontakt auf sie herab blickten.

»Frau Wiesl, ich möchte ihnen ein Angebot machen.« Er hatte ein Foto vor sich liegen, welches eine repräsentative Villa zeigte.

Im ersten Moment leuchteten Fraukes Augen, denn dieses Haus schien eine reiche Beute zu versprechen. Doch ein Räuspern riss sie wieder in die Wirklichkeit zurück. »Ich hoffe, sie denken nicht gerade an das, was ich denke.«

Frauke schüttelte verlegen den Kopf. Eine Antwort gab sie nicht, doch ihr verlegenes Gesicht verriet sie trotzdem. Und dann hörte sie die Frage, die ihr den Atem nahm.

»Könnten sie sich vorstellen, ihre Strafe in diesem Haus zu verbringen?« Herr Buchelberger blickte sie mit einer gewissen Erwartung an.

Frauke stand der Mund offen. Atemlos hörte sie zu, wie ihr Gegenüber so nach und nach die Bedingungen schilderte, unter denen sie demnächst zu leben hatte.

Es klang alles so wunderbar, und weder der angekündigte Keuschheitsgürtel noch die doppelte Strafdauer schreckten sie wirklich ab.

Seit sie im Gefängnis war, hatte sie darauf verzichtet, sich selbst zu berühren, auch wenn die Sehnsucht groß war. Zu deutlich sah sie die Kamera, die das Innere der kleinen Zelle überwachte. Und auch wenn sie wusste, dass die Kamera nur gelegentlich angeschaltet wurde, um sie zu kontrollieren, reichte es doch, um ihre diesbezüglichen Wünsche zu unterdrücken.

Doch dann wurde ihr der Keuschheitsgürtel und der entsprechende BH angemessen, und sie durfte das Gefängnis erst verlassen, als ihre Stahlunterwäsche sicher an ihrem Körper befestigt war und sie sie nicht mehr abnehmen konnte. ‚Sehen sie es bitte wie ein transportables Gefängnis.‘ Über die Worte musste sie trotz ihrer Situation schmunzeln.



An die regelmäßigen Wartungstermine hatte sie sich schnell gewöhnt, und der Gürtel bewirkte nebenbei, dass sie weiterhin rund um die Uhr an ihren Status als Gefangene erinnert wurde. Sie konnte sie zwar in Hegels Haus frei bewegen, doch dafür gehörte ihr ihr Körper quasi nicht mehr, zumindest die eigentlich interessanten Teile davon.

Es stellte sich weiterhin bald heraus, dass sie Hegels große Ziele bei weitem nicht erfüllen konnte, und stellenweise träumte sie sich sogar ins Gefängnis zurück, weil sie dort nicht die doppelte Strafdauer abzusitzen hatte.

Und stets fuhren die Straßenbahnen am Haus vorbei, und bei jeder einzelnen träumte Frauke davon, eines fernen Tages dort drin zu sitzen und in die Freiheit zu fahren.



Sie seufzte und blickte sich in ihrem winzigen Versteck um. Genau diese Sehnsucht hatte sie letztendlich in diesen Raum geführt, und es stand zu befürchten, dass die schöne Zeit hier im Haus abrupt vorbei war. Und es gab nichts mehr, was sie dagegen tun konnte.

Es gab nur einen winzigen Hoffnungsschimmer, und der bestand darin, dass Hegels dieses Geheimversteck vielleicht nicht kannten. Jetzt verfluchte sie den Samstag, an dem sie Julia dieses Versteck verraten hatte.

Sie fragte sich, auf wessen Seite Julia wohl stehen würde, wenn es hart auf hart kommen würde. Würde sie das Versteck verraten oder würde sie schweigen? Frauke wusste es nicht.

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:02.02.19 23:48 IP: gespeichert Moderator melden


Wieder ein tolles Kapitel!
Von vorne bis hinten!

Also von Geheimversteck bis ins Bett.....


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christoph
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:03.02.19 09:21 IP: gespeichert Moderator melden


Schön das es weiter geht.
Gruß christoph
cb2000 träger seit 9.1.01 & Gerecke The Shut - Rondo 2.4.08

Schaut doch mal bei uns vorbei :
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Rubberpaar Volljährigkeit geprüft
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Ein Tag ohne Gummi ist ein verlorener Tag

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:03.02.19 13:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo gag_coll
Wir sind ja wirklich mal gespannt was es mit den Engeln auf sich hat und wie die Geschiche irgendwann endet.
LG
Rubberpaar
Heike und Hans
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:03.02.19 20:55 IP: gespeichert Moderator melden


Sehr schön geschrieben... freue mich das es weiter geht
Ich suche Storry Programm
https://www.kgforum.org/display_5_2398_97805.html

Danke und Respekt an alle Autoren für die Geschichten.

Gruss N0V0
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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin - Kapitel 9 - Veränderungen - Teil Zwei von Elf Datum:05.02.19 05:27 IP: gespeichert Moderator melden


Die Studentin
Kapitel 9 - Veränderungen - Teil Zwei von Elf
Autor: Karl Kollar

Heute fuhr Julia allein zur Uni, weil Herr Hegel erst später dort sein musste. Sie versuchte, ihre Gedanken an Frauke zu verdrängen und malte sich stattdessen aus, wie es wohl sein würde, wenn sie heute Abend auf dem Pferd sitzen würde. Sie rief sich das Foto in Erinnerung, welches Frau Hegel ihr gezeigt hatte.

Obwohl das Gesicht des Mädchens auf dem Foto nicht zu sehen gewesen war, strahlte sie doch in der mehr oder weniger erzwungenen Haltung eine Menge Stolz aus. Sie fragte sich, wie sich das Mädchen wohl gefühlt haben musste, als das Foto gemacht wurde.

Sie hatte sich den Inhalt des Bildes sehr eingeprägt. Besonders in Erinnerung geblieben war ihr der sehr eng geschnürte Handschuh, der die Arme des Mädchens richtiggehend aneinander presste. Sie musste sehr gelenkig gewesen sein.

Die Beine des Mädchens waren wie bei ihr selbst auch an der unteren Stange festgeschnallt. Deutlich zu sehen waren die hochhackigen Schuhe, die das Mädchen trug, doch an dieser Stelle war Julia in ihren Augen schon weiter. Sie war in der Lage, die Ballettstiefel zu tragen.

Sie war immer noch sehr verblüfft darüber, wie leicht es ihr gefallen war, diese Stiefel zu tragen. Sie war zwar immer noch etwas wackelig auf den Beinen, doch sie hatte sich diesbezüglich zusammengerissen. Sie wollte sich gegenüber ihrem Professor keine Blöße geben, und sie war auch der Meinung, dass sie es sowohl Frauke als auch Carolin schuldig war.

Nur vor dem Sattel hatte sie immer noch etwas Respekt, doch der Tag gestern hatte ihr gezeigt, dass sie sogar mit dem Gürtel darauf gut sitzen konnte. Sie wagte es nicht, es sich selbst einzugestehen, doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie an dieser ganz besonderen Haltung Spaß haben würde.

Doch dann hielt sie inne. War sie wirklich schon in der Lage, die Haltung ganze zwei Stunden auszuhalten? Sie wusste es nicht.



Ein verwegener Gedanke tauchte auf einmal auf. Sie überlegte, zusätzlich auch die Perle zu tragen. Sie war sich sicher, dass sie Hegels damit eine Freude machen würde, und es würde sie die zwei Stunden lang daran erinnern, sich nicht über die gewiss einsetzenden Schmerzen zu beklagen.

Denn die Schmerzen hatte sie verdient. Es half Frauke zwar nicht, und sie würde es auch nicht erfahren, doch Julia wollte für ihre Freundin leiden und sich selbst bestrafen.

* * *

Sie hatte gedacht, dass es in der Universität leichter wäre, ihre Schuld zu vergessen, doch in fast jeder Situation glaubte sie, Frauke zu sehen. Sie hatte große Schwierigkeiten, sich auf den Inhalt der jeweiligen Vorlesung zu konzentrieren. Immer wieder sah die Fraukes traurige Augen vor sich, und sie fürchtete sich vor dem Nachmittag, wenn Herr Buchelberger kommen würde und Frauke mitnehmen würde.

Sie versuchte, ihre innere Stimme zu ignorieren, die sie immer wieder an ihre Schuld erinnerte. Immer wieder gingen ihr die Gedanken durch den Kopf, die ihr sagten, das Frauke wegen ihr und ihrer kleinen Erpressung wieder zurück ins Gefängnis musste.

Sie zählte die Minuten, doch es gab nichts, mit dem sie etwas hätte ändern konnte. Sie wünschte sich, sie könne die Zeit anhalten oder vielleicht sogar zurückdrehen, doch all ihre Bemühungen waren umsonst, und der tragische Moment kam näher und näher.

* * *

Klaus Sommer ging in den Stall, weil er dort seine beiden Brüder mit dem Ausmisten beschäftigt wusste. Obwohl er wusste, dass sie nicht gehört werden konnten, sprach er leise, als er Peter und Bernd zu sich bat.

»Was ist los, dass du uns von der Arbeit abhältst?« Peter stellte seine Mistgabel zur Seite.

»Ich denke, ich weiß, wo Julia wohnt.« Obwohl er leise sprach, zitterte seine Stimme vor Erregung.

»Worauf warten wir dann?« Bernd ließ sein Arbeitsgerät ebenfalls los. »Fahren wir los und holen sie.«

»Das stellst du dir zu einfach vor.« Klaus musste seine Brüder bremsen. »Sie darf uns nicht noch einmal weglaufen.«

»Und was schlägst du vor?« Peter spürte, dass sein ältester Bruder einen Plan zu haben schien.

»Wir sollten erst einmal mit unseren Eltern darüber sprechen.« Klaus gab wieder, was er sich schon überlegt hatte. »Wir werden es ihnen heute Abend sagen.«

* * *

Normalerweise vertraute er seiner Sekretärin blind, doch dieses Mal war ihm wichtig, jedes Wort noch einmal selbst zu kontrollieren. Denn dieser Brief für Frau Wiesl hatte mit seinen sonstigen Schreiben überhaupt nichts zu tun. Außerdem betraf ihn der Inhalt dieses Briefes auch persönlich, denn er hatte seine Kompetenzen weit überschritten, und genau das drohte ihm jetzt auf die Füße zu fallen. Er hatte den Brief zwar diktiert, aber wie üblich hatte seine Sekretärin noch auf die Form und die üblichen Formalitäten geachtet.

Er nahm einen Umschlag zur Hand und beschriftete ihn mit ‚Frauke Wiesl‘, dann faltete er den Brief und steckte ihn in den Umschlag. Auf das Zukleben verzichtete er, denn er wusste, dass er den Brief persönlich abgeben würde.

Er rief seine Sekretärin zu sich und erkundigte sich nach den Terminen von heute.

»Ich habe ihnen den Nachmittag freigehalten, so wie sie es wollten.« Sie warf noch einmal einen Blick auf den Kalender.

»Danke, das war gut.« Er sah auf die Uhr. »Ich denke, ich werde erst nach 17 Uhr zurück sein. Wenn nichts mehr anliegt, können sie heute etwas früher Schluss machen.« Trotz seiner inneren Anspannung lächelte er ein wenig.

»Wo kann ich sie erreichen?« Es war wichtig für sie zu wissen, wo sich ihr Chef jeweils aufhielt. Es kam nicht oft vor, dass er einen Außentermin hatte.

»Ich bin bei meiner Schwester.« Er nannte kurz die Adresse. »Aber ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie mich dort nicht stören würden. Vertrösten sie die Leute, die etwas von mir wollen.«

»Aber natürlich.« Sie lächelte kurz, dann zog sie sich zurück. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. »Viel Erfolg.«

»Danke.« Insgeheim war er für seine sehr einfühlsame Sekretärin sehr dankbar.

* * *

Frauke blickte wieder und wieder auf die Lebensmittel, die sie sich ‚organisiert‘ hatte, und sie fragte sich, ob es schon Mittag war. Sie wusste, dass es ihre letzte Mahlzeit in Freiheit sein würde, und entsprechend wollte sie es genießen.

Der Beamte hatte sich für heute Nachmittag angesagt, und in der Vergangenheit war er immer sehr pünktlich gewesen.

Seufzend griff sie zu Brot und Käse, und mit Tränen in den Augen begann sie von beiden Teilen abzubeißen.

Ihr Blick fiel dabei auf das kleine Bündel, dass sie sich schon gepackt hatte. Es enthielt eigentlich nur ihre Zahnbürste sowie noch ein paar kleine Erinnerungsstücke, und sie hoffte sehr, dass diese nicht verloren gehen würden, wenn sie bei der Eingangskontrolle ihre Sachen abgeben musste.

Je weiter die Zeit voran schritt, desto mehr bereute sie die Entscheidung, Julia das Geheimversteck gezeigt zu haben. Sie wusste oder zumindest glaubte sie zu wissen, dass Julia einer strengen Vernehmung nicht standhalten würde und ihr Geheimversteck verraten würde.

Zum Glück hatte sie ihr noch nichts von dem Schatz erzählt, so dass wenigsten der erhalten bleiben würde, auch wenn sie dafür noch lange warten musste.

* * *

Herr Buchelberger holte sich seinen Mantel, dann nahm er noch die Papiere für den Dienstwagen aus dem Regal und machte sich auf den Weg zur Tiefgarage.

Auf dem Weg dahin fragte er sich, wie die Anwesenden wohl auf seine Entscheidung reagieren würden. Er war sich sehr unsicher, ob seine Entscheidung wirklich richtig war. Er hatte ‚sichtbare Konsequenzen‘ versprochen und er grübelte immer wieder, ob seine Lösung die nervigen Nachbarn wirklich beruhigen konnte. Er wusste, dass es wichtig war, persönlich bei ihnen vorstellig zu werden und die gewählte Lösung in aller Ernsthaftigkeit vorzutragen.



Als er bei Hegel ankam, sah er, dass das Tor schon offen stand. Er fuhr direkt auf das Grundstück und ließ seinen Wagen dort stehen, dann ging er zum Haus.

Julia hatte das Auto schon vom Fenster aus gesehen, und als sie den Herrn wieder erkannte, den sie gestern aufgesucht hatte, begann sie zu zittern.

Ihr erster Impuls war, sich zu verstecken. Doch dann erkannte sie, wie lächerlich dieses Verhalten war, und sie gab den Gedanken auf. Sie horchte in sich hinein, und eine innere Stimme sagte ihr, dass es besser wäre, sich der Verantwortung zu stellen.

Tief seufzend machte sie sich auf den Weg zum Treppenhaus. Dass sie die Lackkleidung trug, hatte sie in diesem Moment ganz ignoriert. Erst als sie den verwunderten Blick von Herrn Buchelberger sah und an sich herunter blickte, wurde ihr bewusst, dass sie einen seltsamen Anblick bieten musste. Aber jetzt war es zu spät, um es noch zu ändern.

»Guten Tag, Frau Sommer.« Er wartete, bis Julia neben ihr stand, dann reichte er ihr die Hand. »Ich freue mich, dass sie die Kleidung meiner Nichte tragen.«

Mit so einer Eröffnung hatte Julia nun überhaupt nicht gerechnet. Sie brauchte einen Moment, bis sie den Inhalt der Äußerung nachvollziehen konnte. Nur langsam fand sie ihre Worte wieder. »Ja, das ist faszinierende Kleidung.«

Für einen kurzen Moment hatte Julia den Grund verdrängt, weswegen der Herr gekommen war. Jetzt holte sie tief Luft. »Wie haben sie sich entschieden?« Sie blickte ihn mit einer Mischung aus Flehen und Verzweiflung an.

»Ach ja richtig, Frau Wiesl.« Er versuchte, sein innerliches Lächeln nicht zu zeigen. Etwas umständlich holte er einen Brief aus seiner Aktentasche. »Bringen sie den bitte zu ihrer Freundin.« Er reichte Julia den Umschlag, auf dem sie nur den Schriftzug ‚Frauke Wiesl‘ sah. Allerdings war es ein Umschlag der Justizbehörde, wie es auf dem Vordruck deutlich zu lesen war.

Julia war für einen Moment wie gelähmt. Ihre Hand zitterte, als sie den Brief entgegen nahm. »Ja, äh...« Sie war verwirrt.

Nur langsam kam ihre Intelligenz wieder durch. Er schien alles zu wissen.

Vor allem schien er zu wissen, wo Frauke sich aufhielt, und er traute ihr zu, dies ebenfalls zu wissen.

Und dennoch vertraute er ihr? Sie war wirklich verwirrt. »Wollten sie sie nicht mitnehmen?« Sie musste es einfach fragen.

»Es steht alles in dem Brief.« Trotz der innerlichen Anspannung schaffte er es, eine neutrale Miene zu wahren. »Jetzt gehen sie schon zu ihr.«

Julia zögerte immer noch. »Das ist eine Falle. Sie wollen, dass ich sie zu ihr führe.« Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme sehr vorwurfsvoll klang.

»Und bitte bleiben sie bei ihr, bis sie den Brief gelesen hat.« Er übersah ihren Einwand und drehte sich zu seiner Schwester. »Habt ihr einen Kaffee für mich?«

»Aber ja.« Auch Frau Hegel hatte die Szene aufmerksam verfolgt, doch auch sie gab Julia keinen Hinweis, wie sie nun reagieren sollte. »Komm bitte in die Küche.«


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gag_coll
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  RE: Der Mantel der Studentin - Kapitel 9 - Veränderungen - Teil Drei von Elf Datum:08.02.19 06:09 IP: gespeichert Moderator melden


Die Studentin
Kapitel 9 - Veränderungen - Teil Drei von Elf
Autor: Karl Kollar

Julia blickte verwundert hinterher, und erst als sie sich Küchentür schloss, kam etwas Bewegung in ihre Gedanken.

Sie war erleichtert, dass sie nicht ihrem ersten Impuls gefolgt war und einfach los gelaufen war. Jetzt konnte sie in aller Ruhe überlegen, wie sie am besten vorgehen konnte.

Es gab in jeder Etage Zugänge zu den alten Heizgängen, doch Julia wollte diese nicht unnötig an ihre Vermieter verraten. Bisher war sie ein wenig stolz darauf, dass sie dieses Geheimnis mit Frauke teilen durfte.

Doch dann wurde ihr bewusst, dass sich einer der Zugänge direkt in ihrem Zimmer befand. Und dort konnte sie sehen, ob sie jemand verfolgt hatte. Zumal sich der Eingang auch noch im toten Winkel der Notfall-Kamera befand, wie sie von Frauke erfahren hatte.

Langsam ging sie zur Treppe und schritt langsam hinauf, während der Brief in ihren Händen zu brennen schien. Dabei achtete sie sorgfältig darauf, dass ihr keiner folgte. Doch zu ihrer Erleichterung blieb die Küchentür zu, und auch sonst sah sie niemanden.

Trotzdem betrat sie erst einmal ihr Zimmer und ging zum Fenster. Sie hoffte, so den unbeobachteten Bereich ihres Zimmers getroffen zu haben. Trotzdem blieb sie noch eine Weile dort stehen und tat so, als würde sie nach draußen schauen. Erst als sie erkannte, dass Frauke wohl auch genau an dieser Stelle gestanden haben musste, beschloss sie, jetzt zu ihr zu gehen.

Obwohl sie eigentlich wusste, dass sie allein war, drehte sie sich doch mehrmals um, um sich zu vergewissern, dass ihr keiner folgte. Schließlich stand sie vor der kleinen Kommode, in deren oberen Rand der Mechanismus zum Öffnen der Geheimtür versteckt war. Sie blickte sich ein letztes Mal um, dann drückte sie die beiden Knöpfe, und mit einem leisen Knacken öffnete sich die Geheimtür.

Julia hielt den Atem an und horchte, ob sie irgendwelche Geräusche vernahm, doch es blieb so still wie immer. Mit viel Herzklopfen betrat Julia den dunklen Gang und machte sich auf den Weg zu Fraukes Versteck.



»Kommst du, um mich zu verraten?« Frauke saß zusammengesunken auf der Matratze, sie hatte kaum aufgesehen, als Julia herunterkam, doch aus ihrer Stimme sprach einfach alles: Hass, Verachtung und Angst vor der Zukunft.

»Den soll ich dir geben.« Julia ignorierte die Stimmung und reichte ihr den Brief. »Ich soll bei dir bleiben, bis du ihn gelesen hast.«

Frauke blickte Julia sehr verwundert und immer noch verächtlich an. »Sie kommen nicht, um mich abzuholen?«

»Das weiß ich nicht.« Julia zuckte etwas ratlos mit den Schultern. »Was schreiben sie denn?«

Frauke hielt den Brief einige Zeit in der Hand, und es war gut zu sehen, wie sehr sie dabei zitterte.

Schließlich gab sie sich einen Ruck und versuchte ihn zu öffnen. »Er ist nicht zugeklebt?« Zuerst war sie verwundert, dann blickte sie Julia fragend an. »Du hast ihn schon gelesen?« Ihre Augen funkelten sehr zornig.

Doch Julia beteuerte ihre Unschuld. »Ich habe ihn so bekommen.«

Endlich nahm Frauke den Brief heraus und las ihn. Schon nach kurzer Zeit begann sie zu zittern, und es liefen Tränen über ihr Gesicht.

Julia hatte es nicht gewagt, Frauke ins Gesicht zu sehen, seit sie den Brief geöffnet hatte. Erst als sie ein seltsames Lachen hörte, wagte sie es, aufzublicken. Obwohl Frauke noch genauso da saß wie zuvor, sah sie doch ganz verändert aus und strahlte Julia durch ihre Tränen freudig an. Den Brief hatte sie vor sich zu Boden fallen lassen.

Julia beugte sich hinab und nahm sich den Brief in die Hand, um ihn zu lesen.

Doch Frauke unterbrach sie. »Liest du immer fremde Post?« Sie schluchzte, doch das freche Grinsen in ihrem tränenüberströmten Gesicht verriet sie.

Julia wurde rot und ließ das Papier wieder sinken.

»Nun lies schon.« Frauke war noch dabei, das eben Gelesene zu verarbeiten.

Julia hob ihre Arme wieder hoch, und sehr neugierig begann sie den Brief zu lesen.

Es war reines Juristen-Deutsch, und es dauerte einige Zeit, bis sie den Inhalt verstanden hatte. Zunächst wurde Fraukes Schuld festgestellt und auf die Notwendigkeit einer Strafverschärfung hingewiesen.

Doch dann kam ein Satz, der ihr den Atem nahm. Sie selbst wurde als weitere Aufsichtsperson für Frauke bestimmt, und bei dieser Aufgabe hätte sie diverse Auflagen zu erfüllen.

Die wichtigste Aufgabe war, Frauke bei Spaziergängen im Ort zu begleiten. Sie hätte dabei dieses Schreiben mit sich zu führen und gegebenenfalls bei Kontrollen durch die Polizei vorzuweisen.

Eine weitere Bedingung verblüffte sie noch viel mehr: Sie hatte die Auflage, Frauke mit Handschellen an sich zu binden, wenn sie das Grundstück verlassen wollten. Auf Hegels Grundstück genügte die gemeinsame Anwesenheit. Sie sollten lediglich darauf achten, dass Frauke nicht allein in den Garten ging. Auf der Terrasse wäre es in Ordnung.

In Julia brachen alle Dämme, und sie begann hemmungslos zu weinen. Zu groß waren die Gefühle der Erleichterung, als dass sie sich noch hätte unter Kontrolle halten können.

Erst als Frauke sie zu sich herunter auf das Sofa zog und sie mit großer Kraft umarmte, als Julia Fraukes streichelnde Hand spürte, konnte sie sich ein wenig beruhigen und die Umarmung erwidern.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lockerte Frauke die Umarmung und sagte »Ich glaube, wir müssen uns bei jemand bedanken.« Ihre Stimme war dabei unerwartet trocken. Auch sie war noch dabei, ihr unerwartetes Glück zu verarbeiten.

* * *

»Nun sag schon, wie hast du dich entschieden?« Es lag Frau Hegel sehr daran, von der Entscheidung ihres Bruders zu erfahren. Sie blickte ihn erwartungsvoll an.

Doch Herr Buchelberger ignorierte die Frage. »Hoffentlich kommen sie bald.« Er lächelte. »Wir haben noch einiges zu erledigen.«

Er nahm einen Schluck Kaffee aus der Tasse, die vor ihm auf dem Tisch stand. Immerhin hatte er noch etwas vor, auf das er sich vorbereiten musste.

Seine Schwester sah ihn flehend an, doch mehr als ein Lächeln und die Worte ‚Vertrau mir‘ konnte sie ihm nicht entlocken.

»Ah, hier seid ihr.« Herr Hegel kam in die Küche. Auch in seinem Gesicht stand Besorgnis.

»Frau Sommer bringt den Brief mit meiner Entscheidung gerade zu Frau Wiesl.« Der Bruder von Frau Hegel blickte seinen Schwager gespannt an. »Ich denke, sie werden gleich zurück kommen.«

»Und, wie lautet die Entscheidung?« Auch der Professor war sehr an der Entscheidung interessiert, wenn auch aus anderen Gründen.

Herr Buchelberger lächelte. »Ihr werdet es gleich erfahren.«

Gleich darauf waren von draußen Schritte zu hören. Er stand auf und drehte sich zur Tür.

Gleich darauf betraten Julia und Frauke die Küche. Sie hielten sich an den Händen und strahlten bis über beide Ohren.

»Frau Wiesl, bitte machen sie sich fertig, ich werde sie gleich mitnehmen.« Er hatte große Mühe, bei dem Satz Ernst zu bleiben. Doch er sah sofort, dass die Botschaft die erhoffte Wirkung hatte.

Bei Julia und Frauke schossen sofort wieder die Tränen in die Augen. »Aber...« Sie drückten ihre Hände noch fester aneinander.

Die Miene von Herrn Buchelberger entspannte sich und er lächelte. »Sehr gut. Ich wollte nur sicherstellen, dass sie sich des Ernstes der Situation bewusst sind.« Er holte tief Luft. »Es gibt keinen Grund zu Freude und Dankbarkeit, sondern wir besprechen nur die Bedingungen einer Strafverschärfung.«

Julia und Frauke brauchten einige Zeit, bis sie seine Worte verarbeitet hatten. Es war still in der Küche.

»Ja, natürlich.« Julia fand zuerst ihre Worte wieder. »Ich werde gut auf Frau Wiesl aufpassen und sie fest an mich binden.« Sie drückte Fraukes Hand fest.

»Als erstes müssen wir zu den Nachbarn.« Herr Buchelberger nahm noch einen Schluck aus der Kaffeetasse und stellte sie zurück auf den Tisch.

»Was wollen wir denn da?« Fraukes Stimme zitterte bei dem Gedanken, die Leute aufzusuchen, die sie offensichtlich denunziert hatten.

Herr Buchelberger blickte zwischen Julia und Frauke hin und her. »Sie wollen doch in Zukunft ohne Probleme nach draußen gehen, ohne Angst vor den Nachbarn.«

»Ja sicher.« Frauke zögerte mit der Antwort, denn der plötzliche Freiheitsgewinn war ihr sehr unheimlich.

»Sehen sie es als eine vertrauensbildende Maßnahme.« Er lächelte. »Und außerdem möchte ich nicht ständig von denen belästigt werden.«

Jetzt hatte auch Julia sein Anliegen begriffen. »Ich würde mich dann umziehen gehen.«

Doch Herr Buchelberger hielt sie zurück. »Warten sie, bleiben sie bitte so wie jetzt sind.« Er griff zu seiner Tasche. »Frau Wiesl, kommen sie bitte einmal zu mir.«

Frauke ließ Julias Hand los, dann ging sie sich wie verlangt zu Herrn Buchelberger.

»Bitte tragen sie ab jetzt immer dieses Handy bei sich.« Er holte das Telefon aus seiner Tasche und reichte Frauke das Gerät.

»Damit sie mich überwachen können?« Frauke schaffte es noch nicht, ihr Misstrauen abzulegen.

»Ja, es ist für ihre Überwachung.« Herr Buchelberger hatte insgeheim mit dieser Reaktion gerechnet. »Denken sie daran, dass sie die Gemeinde nicht verlassen dürfen.«

Frauke erwiderte nichts und senkte stattdessen den Kopf.

»Aber es gibt noch eine viel wichtigere Funktion«, ergänzte er nach einer kurzen aber bedeutsamen Pause.

Frauke blickte verwundert auf. »Und zwar?«

Der Beamte holte tief Luft. »Damit können sie mich direkt anrufen, wenn sie einmal Probleme mit den Behörden oder der Polizei haben sollten.«

Frauke wurde rot. »Ja, natürlich«, stammelte sie.

Er wandte sich an seine Schwester. »Habt ihr einen passende Jacke für Julia?« Insgeheim fand er diesen Lackstoff auch sehr faszinierend, doch in seinem Beruf durfte es keine Rolle spielen.

»Im zweiten Schrank ist sicher etwas Passendes.« Frau Hegel wusste, mit was sie alles Julias Garderobe ausgestattet hatten.

»Dann holen sie sich eine passende Jacke.« Er griff zu seinem Portemonnaie, nahm einige große Scheine heraus heraus und reichte sie Frauke. »Bitte kaufen sie sich etwas unauffälligeres zum Anziehen.«

Frauke wollte es zunächst nicht glauben. »Wieso?« Obwohl sie es sich selbst kaum eingestehen wollte, hatte sie sich doch an das Dienstbotenkleid gewöhnt.

»Ich möchte nicht mehr, dass sie in der Öffentlichkeit auffallen.« Er hatte erkannt, dass seine Idee von damals sich als nicht mehr geeignet heraus gestellt hatte. Deswegen zahlte er das Geld auch aus seiner privaten Geldbörse.

»Es muss natürlich ein Rock oder ein Kleid sein.« Frau Hegel erinnerte an die Schenkelbänder, ohne dass sie es konkret aussprach.

»Dann holt euch eure Jacken.« Er blickte die beiden Mädchen erwartungsvoll an. »Wir treffen uns in zehn Minuten an der Haustür.«


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lot
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:09.02.19 10:46 IP: gespeichert Moderator melden


Danke für die tolle Fortsetzung. weiter so.


viele Grüße und ein schönes Wochenende
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lathol

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:09.02.19 17:25 IP: gespeichert Moderator melden


Gott sei Dank bleibt uns Frauke erhalten. Selten ein SChaden, wo nicht ein Nutzen. Eigentlich hat sie ja keine Strafverschäfung erfahren. Immerhin darf sie unter bestimmten Umständen jetzt das Haus verlassen.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Danke für die Story
Gruß
Holger
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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:09.02.19 23:07 IP: gespeichert Moderator melden


Sehr schöne und detailreich geschriebene Geschichte.
Sarah
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Lieber durch Wahrheit unbeliebt, als durch Schleimerei beliebt

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  RE: Der Mantel der Studentin (überarbeitete Fassung) Datum:09.02.19 23:07 IP: gespeichert Moderator melden


Sehr schöne und detailreich geschriebene Geschichte.


Sorry, Doppelposting
Bitte löschen.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von folssom am 09.02.19 um 23:10 geändert
Sarah
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