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  Tante Gerdas Geheimnis
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K2
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la vita è bella - life is beautiful - la vie est belle - das Leben ist schön

Beiträge: 39

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  Tante Gerdas Geheimnis Datum:19.04.21 22:06 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo alle kgforum-Leser,
ich habe lange Zeit gehadert hier mein Erstlingswerk zu veröffentlichen, jetzt ist die Entscheidung gefallen, ich werde es tun.

Warum?
Feedback von bisher nur acht Lesern ist mir zu wenig und ich möchte rausfinden, ob die Geschichte Eurem kritischem Urteil standhält.

Kann mir jemand helfen, wie man eine Geschichte hochlädt?

Grüße
K2


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K2
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la vita è bella - life is beautiful - la vie est belle - das Leben ist schön

Beiträge: 39

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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:19.04.21 22:23 IP: gespeichert Moderator melden


Vorwort

Kennen sie das auch?
Man hat in manchen Situationen einfach zu viel Zeit nachzudenken, viel zu viel Zeit totzuschlagen ohne Ausweichmöglichkeit.
Selten aber doch immer wieder im Leben.
Die meisten kennen das vom täglichen Zähneputzen, da sind es aber nur zwei Minuten Langeweile. Die Gedanken sind frei aber es fällt einem nichts ein. Die Erwachsenen blicken in den Spiegel, der Schaum quillt aus den Mundwinkeln und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Alter ist unausweichlich. Viele, so auch ich, machen das Ganze morgens lieber unter der Dusche, da ist es nicht so bitter. Die Kinder haben es besser, die schauen ungeduldig auf ihre Sanduhr. Diese zwei Mal zwei Minuten ziehen sich wie Kaugummi jeden Tag. Alle anderen Phasen des Zeittotschalgens haben wir neuerdings gut im Griff mit unserem Internet, what’s up und anderer Schnickschnack – Ablenkungsmöglichkeiten auf dem ach so smartem Smartphone.

Aber heute habe ich kein Handy, kein Internet und auch kein Spiegel, keine Sanduhr und auch unter die Dusche kann ich nicht ausweichen - leider.

Und es sind weit mehr als zwei Minuten - deutlich größere ereignisarme Zeiträume sind zu überbrücken.

Am Anfang versuche ich die Sinne zu schärfen, vielleicht hilft das als Ablenkung.

Hören ist schwierig, meine Kopfbedeckung wirkt wie ein Filter. Nur leise vernehme ich ein leises Rauschen, ist wahrscheinlich die Pumpe des Aquariums. Noch leiser, kaum wahrnehmbar das Ticken einer Uhr. Ich kann mich aber nicht genug darauf konzentrieren um die Sekunden als Zeitvertreib zu zählen. Das monotone Tick Tack ist zu leise. Meine eigene Atmung ist das vordergründige Geräusch. Echt langweilig, sich selbst zwanzig Mal pro Minute beim Luftholen zuzuhören. Nach hundertelf höre ich auf zu zählen. Ich habe mit Erschrecken ausgerechnet, es sind nur fünf Minuten bei hundert Atemzügen vergangen. Ich müsste bis tausend Mal die Atmungen zählen, für eine ganze Stunde.

Sehen geht gut. Der zweite Sinn eines Menschen klappt, aber nur in eine Richtung und die ist langweilig. Es bewegt sich nichts, es verändert sich nichts und mein Blickfeld ist stark eingeschränkt. Ich entdecke eine karierte Sofadecke und zähle die sichtbaren obenliegenden Karofelder. Diese Decke ist vier Mal gefaltet, also rechne ich mal spaßeshalber aus. Es gibt zweihundertsechzehn Karos oben, hundertacht schwarze, und hundertachte rote. Wahrscheinlich auch auf beiden Seiten. Das braucht man nicht zum Schach spielen oder Mühle. Geht aber nicht, da weit und breit kein Gegner verfügbar ist.
Was könnte ich noch zählen?
Leider gibt es kein Bücherregal, sonst könnte ich die Buchdeckel studieren. Andererseits, bei diesem Dämmerlicht würde das wahrscheinlich nicht mal klappen.

Riechen kann ich mir sparen, hier ist kein zweiter Geruch wahrnehmbar, da bin nur ich, mein Schweiß und meine Kleidung - sonst nichts. Der Raum schnuppert nach nichts, nicht einmal nach Reinigungsmittel, und er ist eindeutig zu warm für die Jahreszeit. Es ist früher Nachmittag und mein Schwitzen erzeugt mein eigenes Aroma. Für das Schwitzen ist die Haut ja gemacht, Wärmehaushalt ausgleichen und so, habe ich mal in Biologie gelernt. Der Schweiß ist intensiv und ich bezweifle, ob sich da ein frisches Steak vom Grill bis in meine Nase vorkämpfen könnte. Der Gedanken ist gut, ein frisches Steak wäre jetzt keine schlechte Idee und ein Bier. Andererseits bin ich überhaupt nicht hungrig oder durstig - eher im Gegenteil. Mein Magen signalisiert mir ein Völlegefühl, keinen Bissen würde ich jetzt runter bekommen. Ich schweife ab, erinnere mich an eine ähnliche Geruchsintensivität nur im Heu. Wenn wir es mit Opa zusammenrechten und auf dem Wagen verluden, dann duftete es so aufdringlich, dass nichts Anderes zur Nase durchdrang, nicht mal der Duft von frischen Erdbeeren oder Kaffee, den die Oma uns brachte.

Apropos Erdbeeren, der Geschmacksinn ist ebenso gleich null.
Jetzt ein Kaffee trinken, das wäre genial. Ich Idiot, wieso bin ich jetzt gedanklich in diese Richtung abgebogen. Man kann sich das Leben aber auch selbst schwermachen.

Bleibt das Fühlen, die Haut ist ja schließlich das größte Sinnesorgan. Eigentlich eine gute Idee für Jogaexperten. Vergessen wir das, ich habe keine Ahnung von Joga. Dieser Gedankengang bringt nichts und vertreibt nicht die Zeit. Wohin ich auch fühle, es ist eng und warm und schwitzig. Fast schon wie zu heiß gebadet und dadurch dann halt ein Zustand schweißgebadet. Blödes Wortspiel. Irgendwie wie früher als Kind, wenn ich Grippe hatte, in die Badewanne musste und in eine dicke Decke eingewickelt wurde. Nein, heute ist es ganz anders. Es tut nichts weh, nicht wie eine Erkältung. Nichts, was nicht auszuhalten ist oder Sorgen bereitet aber wie früher restriktiv, eng umschlungen überall, wie damals als Kind mit Fieber im Bett – heute nur eben ohne Fieber.
Wenn ich ganz unten am Körper anfange zu fühlen, dann spüre ich jeden einzelnen Zeh. Ich denke mich die Beine lang hoch. Auch da kribbelt es, ich kann diese ein wenig bewegen, zur Verbesserung der Durchblutung. Weiter oben im Schritt fühlt es sich sehr nass an, aber dennoch nicht unangenehm. Das Adjektiv unangenehm passt eher auf der anderen Seite. Am Hintern, der die Stuhlfläche berührt. Da fällt mir spontan zur Beschreibung der Situation nur der Ausdruck ein: „ich bin am Arsch“. Ich lache ein wenig vor mich hin.
Weiter oben beim Fühlen, am Bauch und um die Taille das ist heftiger, atmen fällt schwer. Ich sollte besser kleine Züge nehmen, die Lungen nur halb füllen. So wandert meine Selbstbeobachtung zielgerichtet weiter, wie beim Joga, von dem ich keine Ahnung habe, wie das geht. Bewusst mache ich mich her über meinen Körper, über die Brust, die Arme bis zu den Fingerspitzen und zurück. Das Gefühl am Hals ähnelt dem der Taille, hier ein bisschen doppelt, nicht nur beim Atmen auch beim Schlucken. Meine gedanklichen Erkundungen am Kopf ergeben ein ähnliches Gefühl, restriktiv, verschwitzt aber nicht unangenehm.
Ich ende bei den Ohren und stelle betrübt fest: ‚Es gibt nichts Neues zu hören!‘
Leises Rauschen vom Aquarium und Tick Tack von der Uhr.

Offensichtlich bin ich jetzt durch mit den Sinnesorganen, wieviel Zeit mag vergangen sein? Man überschätzt solche Selbstbeobachtungsvorgänge leicht. Vielleicht sind ja zwanzig Minuten vergangen, hoffe ich.
Der Vergleich mit dem kranken fiebrigen Kind, welches im Bett schwitzend auf Besserung hofft, passt gut zu meiner Lage. Da muss ich jetzt wohl durch.

Was könnte ich jetzt als nächstes denken, frage ich mich. Dann entscheide ich mich für das Naheliegende. Ich stelle mir Fragen und beantworte diese:
Bin ich müde oder top fit? - Ja bin ich, beides.
Bin ich glücklich? - Die Antwort ist schon schwieriger, ich fange an zu grübeln.
Was ist Glück? - Oh Gott seid Dank, ich habe was gefunden, worüber ich länger nachdenken kann. Wenn man Wikipedia am meisten braucht ist es gerade unerreichbar. So ein Mist, die Glücksdefinition des Lexikons bräuchte ich gerade. Vielleicht klappt es ja mit einem Adjektiv.
Bin ich glücklich, jetzt gerade in diesem Moment? – irgendwie ambivalent.
Ja jetzt gerade fühle ich mich pudelwohl - nein jetzt gerade ist mir langweilig.
Wann war der glücklichste Moment in meinem Leben? - Jetzt nähern wir uns des Pudels Kern, dem Glückskern. Ich fühle mich jetzt glücklich. Ich versuche mich an meiner Glückdefinition. Glück ist, wenn ich mich verändere, wenn ich Neuland betrete, wenn sich was Unerwartetes tut. Somit ist mein ganzes Leben von Glücksmomenten durchströmt, von fortlaufenden neuen Eindrücken / Erlebnissen durchzogen. So in etwa ergibt das ein tragfähiges Bild. Ich stolpere durch mein jugendliches Leben und genieße die Neuigkeiten und sauge sie ein, wie ein trockener Schwamm das Wasser. Ganz früher war ich mal glücklich beim Cowboy und Indianer spielen, das weiß ich noch ganz genau. Vor meinen Augen taucht der Moment wieder auf, als eine Freundin aus dem Dorf mit Feder im Haar und mit einem Lächeln den Apfelbaum zum Marterpfahl deklarierte. Dann kamen eine Wäscheleine und ihr Kopftuch als Augenbinde ins Spiel. Auch die Faschingsparty dieses Jahr war der Hammer, pures Glück mit Bolero.
Schönes Kopfkino aber so ganz passen die Bilder nicht. Ich bin doch kein Glücksritter oder ein Abenteurer, der immer wieder neue, bessere und stärkere Eindrücke sucht.
Oder doch?
Bin ich ein Junkie, der die Dosis immer wieder erhöht, damit der Kick bleibt. Nein, das passt nicht, auch Wiederholungen lassen meinen Körper von Glück durchströmen. Jetzt habe ich wieder den Geruch von einem Steak im Sinn und bekomme glücklichen wiederholbaren Hunger.
Ich sollte lieber an Sex denken? Da ist die Wiederholung auch kein Hindernis fürs Glück.
Schon eigenartig, wenn ich so meine Erfahrungen durch den Kopf gehen lassen, die Erste ist noch präsent, ein Luder vor dem Herrn. Sie war acht Jahre älter als ich.
Warum fällt mir der Name der dritten nicht mehr ein?
Angeber!
So viele waren es ja gar nicht.
Stimmt auch wieder.
Ich denke an die letzte Nacht mit Anna und schließe gedankenverloren die Augen.

Kurz darauf bin ich eingeschlummert.

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violarubber Volljährigkeit geprüft
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devot sein heißt nicht-sein eigenes Selbst aufgeben

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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:20.04.21 08:10 IP: gespeichert Moderator melden


Servus K2!

Als ich den Titel - Tante Gerdas Geheimnis- las, wechselte ich schnell zu „Jannette“,und siehe da, die gleiche Geschichte. Bei der Dame (vielleicht kennst Du meine Bilder, Violetta)warte ich schon sehnsüchtig auf die nächste Folge
Hier wird es ja etwas länger dauern, oder?
Wie auch immer, deine Geschichte gefällt mir ausgesprochen gut. Möge Dich die Muse weiterhin küssen, dann komme(n) wir –ich- zu weiteren wunderbaren Ergüssen.
LG
Vio

erleben- was erlebbar ist, erfahren, was erfahrbar ist, ertragen, was erträglich ist
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Thömchen
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KG macht glücklich

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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:20.04.21 08:42 IP: gespeichert Moderator melden


Interessanter Anfang. Macht neugierig auf die Folgen.
Und hat mich wieder mal erinnert, dass ich als Junge bei unseren Spielen "so blöd" war, mich schnell gefangen nehmen und fesseln zu lassen.
Sklave, KG-Träger, DWT, Windelliebhaber
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K2
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:20.04.21 20:33 IP: gespeichert Moderator melden


Danke für das erste Feedback, ich veröffentliche mal die Fortsetzung heute Abend.

@Viola: Deine Ergüsse sind ein wenig zweideutig aber schön, wenn es beim Lesen dazu kommt, dass literarische Ergüsse zum Verlust von Körperflüssigkeit kommt.

@ Thömchen: schön, wenn ich dich an Deine Jugend erinnert habe.
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K2
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis - Kapitel 1 Datum:25.04.21 09:48 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel #1 *** Was tun? Kochen lernen?

Gerda: Der Name kommt aus dem Altisländischen und bedeutet in etwa die Beschützerin. Eigentlich meint der Name Einhegung oder auch Schutzzaun. Erstmals kam der Name im 19. Jahrhundert in Deutschland auf. Er galt damals als modern und neu, im 21. Jahrhundert wurde er eher seltener gewählt und lag auf Platz 453 der beliebtesten Frauennamen Deutschlands.

„Hallo Tante Gerda, hier ist Ralph!“
So begann das Telefonat eines neunzehneinhalb Jahre alten Mannes aus Garmischpartenkirchen mit seiner Großtante in München. Gerda ist die Cousine seiner richtigen Tante mütterlicherseits. Somit eigentlich gar keine richtige Großtante, sondern eher so eine Freundin der Familie. Der Begriff Tante war nach und nach in die Familie reingesickert. Der Großteil der Familie lebte am Rande der Alpen und sie titulierten alle Gerda despektierlich „die Tante aus der Hauptstadt“. Irgendwann war das despektierliche weg und man begann sie schlicht Tante Gerda zu nennen.
„Hallo Ralph, das ist ja eine Überraschung, wir haben uns ja bestimmt seit Ostern nicht mehr gesehen oder gesprochen. Wie geht's?“
„Alles gut bei uns, Tante. Aber ist das wirklich schon so lange her, dass du bei uns warst? War das Ostern?“
„Ja.“
„Das ist in der Tat lange her. Was macht das Leben in unserer wunderschönen Bayrischen Landeshauptstadt?“ Er lachte, als hätte er einen guten Witz gemacht.
„Na, wie soll es gehen, mein Schatz. Großstadt halt, ist halt nicht wie in Oberbayern. Mir fehlen die wunderschöne unberührte Natur, die herrlichen Bergen und die glücklichen Kühe -- und natürlich auch die vielen schlauen Bauern. Haben wir hier gar nicht, nur Stadtschnösel!“ Jetzt war sie es, die herzhaft lachte.
„Gut gekontert!“
„Was verschafft mir die Ehre?“
„Ich werde in deine wunderschöne Hauptstadt übersiedeln. Die Maximilian Uni hat mir vor einer Woche zugesagt. In drei Wochen fange ich an, Jura zu studieren!“
„Wow! Das sind in der Tat gute Nachrichten. Ich wusste gar nicht, dass dein Abi so gut war. Das freut mich!“
„Nein, das Abi war zwar gut aber nicht so gut. Musste ein Jahr Wartezeit überbrücken. Hat sich aber gelohnt. Die zwölf Monate beim Zivildienst im Krankenwagen waren auch nicht schlecht. Ich habe viel gelernt!“
„Ja, hast du Ostern ja schon erzählt. Das wäre aber immer noch nichts für mich, mit den ganzen Kranken, Notfällen und Skiunfällen. Ich darf gar nicht dran denken.“
„Ach, so schlimm war es nicht. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie wichtig es ist, gesund und munter zu sein. Und wie schlimm es kommen kann, von einer Minute zur anderen. By the way: Wie geht es dir? Alles gesund und munter?“
„Natürlich! Weißt doch, einmal die Woche Sport und kein Mann daheim sind die besten Voraussetzungen um 100 Jahre alt zu werden!“
Ralph mochte den Humor seiner Tante und ließ wieder sein herzhaftes Lachen freien Lauf.
„Du Tante Gerda?“, wechselte er unvermittelt das Thema, „kennst du jemanden, der in München was vermietet, ein Zimmer oder eine kleine Wohnung?“
„Hmm… schwierig. Lass mich nachdenken! Logisch, du brauchst eine Wohnung. Kannst ja nicht immer von Garmisch hierher pendeln!“ Sie überlegte. „Leider nein. Auf Anhieb fällt mir keiner ein. Ich kann aber mal rumtelefonieren. Ich kenn' ja ein paar Leute hier in München!“
„Das wäre Klasse!“
„Was darf's denn kosten? Und für wie lange?“
„Na, 500€ wäre schon okay. Und ich glaube, ich brauche es bestimmt für ein paar Wochen bis ich was Festes finde oder einen Platz in einer WG erobere! Ich befürchte es wird nicht leicht!“
„Pass auf. Ich bin morgen beim Kaffeekränzchen und höre mich ein wenig um. Und dann melde ich mich übermorgen bei dir!“
„Super! Ich versuche mal parallel weiter was über die Zeitungsannoncen zu bekommen und dann telefonieren wir wieder!“
Es entstand eine Pause und beide waren beim Nachdenken wie sie es anstellen könnten.
„Und sonst?“, fragte Ralph verlegen, weil er nicht wusste was er noch sagen oder fragen sollte.
„Nichts Neues!“
„Bist immer noch bei den Bavaria Studios?“
„Ja, ja. So in etwa. Du weißt ja, fest anstellen werden die mich nicht mehr. Aber sie rufen noch regelmäßig an und geben mir den einen oder anderen Auftrag!“
„War auch wer dabei, den ich kenne?“
Sie lacht wieder. „Nein! Ich glaube die Stars bekomm' ich in meinem Leben nicht mehr. Und die Komparsen die ich schminke, kennst du nicht. Aus Garmisch war auch lange kein Laiendarsteller mehr dabei. Heimatfilme im Dirndl machen die gerade nicht!“
Wieder ein Lacher: „Ich will aber nicht meckern. Es ist gut und leicht verdientes Geld und allemal besser als im Supermarkt an der Kasse sitzen.“
Dann ergänzte sie nachdenklich: „Und ich bin mein eigener Herr. Ist auch wichtig!
„Stimmt!“
„Na dann, mein Junge, machen wir mal Schluss und reden übermorgen weiter!“
„Gut. Ich wünsch' dir was. Tschüss!“
„Dir auch, Tschüss!“

*****

Ralph freute sich einerseits sehr darüber, dass er den Studienplatz ergattert hatte, andererseits schien München eigentlich eine Nummer zu teuer für ihn. Seine Eltern würden ihn nur bedingt unterstützen können. Und die 500€, die er seiner Tante eben genannt hatte, gingen vielleicht ein halbes Jahr gut. Dann bräuchte er dringend einen Nebenjob. Ob Gerda ihm helfen könnte bezweifelte er, aber ihm fiel nicht mehr viel ein, nachdem er eine Woche ununterbrochen versucht hatte was zu finden. Egal wie er es anstellte, es gab kein noch so kleines positives Signal. Alle die er kannte, hatte er schon kontaktiert und auf über 100 Anzeigen reagiert. Und dieses ohne auch nur einen Schritt voran zu kommen. Vielleicht waren die 500€/Monat einfach ein zu geringes Einstiegsniveau? Aber bei 800€ wäre er nach vier Monaten pleite. So viel Geld hatte er nun doch nicht das letzte Jahr zurücklegen können.
‚Was soll's, es sind ja noch drei Woche Zeit!', dachte er und erhöhte seine innere Hemmschwelle auf 750€.

Gerda dachte nicht anders und überlegte, wie sie es anstellen könne und telefonierte zunächst mit ihrer besten Freundin. Das war ernüchternd, sie hatte wie erwartet bereits einiges an Erfahrung mit dem Thema ‚Studentenbude mieten in München‘ und machte Gerda wenig Hoffnung. Gerda erhöhte innerlich auch auf 750€/Monat und dachte: ‚Muss ich halt dem Jungen ein bisschen was dazu geben'. Sie gab nicht auf und hoffte weiter auf ihren großen Bekanntenkreis und das Kaffeekränzchen am nächsten Tag. ‚Zum Glück habe ich damals die Wohnung gekauft und kann jetzt sorglos in die Zukunft schauen', dachte sie. Sie freute sich über ihre eigenen vier Wände schaute auf ihr Königreich mit der Eichenschrankwand und dem Aquarium. Mit einem Lächeln gab sie den Fischen ein wenig Futter und genoss das einsetzende rege Tummeln im Becken…

„Hallo Ralph, hier ist Tante Gerda!“
„Hallo! Das freut mich, dass du anrufst!“
„Ja, hatten wir ja so besprochen. Und was gibt's Neues mit der Wohnungssuche?“
„Leider nichts Gutes. Ich habe sogar auf 750€ erhöht, aber bisher noch nichts fest eingetütet. Wird wohl noch ein paar Tage dauern!“
„Du, ich habe leider auch kein Glück gehabt, obwohl ich immer dachte, dass ich Gott und die Welt kenne. Aber beim Thema Zimmervermietung war ich nicht erfolgreich! Irgendwie haben zwar manche ihre Kinder aus dem Haus, aber das frei gewordene Zimmer wollen sie dann doch nicht hergeben. Das Zusatzeinkommen brauchen die meisten dann doch irgendwie auch nicht – halt Münchner Schickeria!“
„Hmm… Habe ich mir fast gedacht. Das ist hier in Garmisch auch nicht anders. Viele wohnen zu zweit in riesen Häusern, wenn die Kinder ausgeflogen sind!“

„Es gibt ein befreundetes Paar, die Schmiedlers, die sehr wohlwollend und hellhörig waren“, sagte Tante Gerda lachend, „aber du bist leider keine Haushaltshilfe, sondern nur ein Student! Sie suchen seit Monaten nach Unterstützung, nachdem sie ihre langjährige Hilfe Melanie aus der Ukraine rausgeschmissen haben. Die Schmiedlers bedauern das immer noch sehr. Es war ja eigentlich nur eine Kleinigkeit. Das Mädel war nach vier Jahren guten Diensten einem anderen Ukrainer verfallen und hatte diesen über Nacht mitgebracht. Dann fehlten auf einmal ein Laptop und wenig später die Fotoausrüstung. Und so kam eins zum anderen!“
„Hmm…ich verstehe!“
„Jetzt suchen und suchen sie und würden am liebsten eine Hilfe aus gutem Hause nehmen, mit tadellosem Leumund und natürlich besten Referenzen, und sind bereit sogar 2200€ pro Monat zu zahlen! Aber einen Studenten konnte ich ihnen nicht aufschwatzen. Auch dass du 500€ im Monat zahlen würdest, und auch bei 750€, hörte ich nur: ‚Geld brauchen wir nicht!'. Typisch München, alle reich!“

Nachdenkliches Schweigen unterbrach das rege Gespräch.
„Also jetzt fange am Montag erstmal mit dem Studieren an und wir beide versuchen weiter die nächsten Tage unser Bestes, um was zu finden. Wenn alle Stricke reißen, rufst' halt Montag durch und bekommst mein Sofa für eine Nacht.“
„Oh Tantchen! Das ist furchtbar nett von dir!“
„Hey, hey! Nenne mich nicht Tantchen“, drohte sie. „Du weißt genau, dass ich das nicht mag!“
„Sorry, Tante Gerda. Ich meine nur, super wenn ich ein paar Mal bei dir schlafen könnte und nicht jeden Abend nach Garmisch pendeln muss!“
„Freu dich nicht zu früh“, sagte sie mit einem schelmischen Lachen. „Bei mir auf der Couch zu wohnen ist kein Zuckerschlecken!“
„Das würde ich schon aushalten. Ich melde mich auf jeden Fall, liebe Tante. Bis dann!“
„Bis dann!“

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge, aber weder Ralph noch Gerda hatten Glück. Und so begann das neue Studienjahr ohne Dach über dem Kopf. Auch der Montag war nicht erfolgreich, und die wenigen Angebote am schwarzen Brett der Mensa hatten keine einzige Telefonnummer mehr zum Abreißen. Es war mehr oder weniger auch das Hauptgesprächsthema der Erstsemester. Ralph schätzte, dass es mehr als 20% aller Kommilitonen genau so erging wie ihm. Und viele weitere hatten nur eine Notunterkunft für ein paar Tage. Er entschied sich dagegen, abends Gerda anzurufen, und pendelte zwischen Garmisch und München.

Der Dienstag war kein guter Tag. Er war übermüdet von der Fahrerei, gefrustet von der parallelen Anstrengung auf der Suche nach einer Bleibe, und dem Stress der ersten Studientage. Er entschied sich im Auto zu schlafen. Er merkte gleich, dass auf dem Parkplatz des Unisportplatzes einige dieselbe Idee hatten. Und so wurde es an einem schönen Herbsttag zu einem ausgelassenen Grillfest. Die kleine Party dauerte bis weit nach Mitternacht. Not macht erfinderisch und schweißt zusammen.

Am Mittwoch schlug das Wetter um, und Ralph fuhr wieder den weiten Weg nach Hause hin und zurück. Donnerstagabend hatte er auf der Autobahn die Faxen dicke und entschied den Freitag zu Schw***nzen und in Garmisch daheim zu bleiben. Natürlich sehr zum Missfallen seiner Eltern! So müde wie an diesem Wochenende war er noch nie in seinem Leben gewesen. So sehr er sich auch bemühte, ein Erfolg stellte sich bei der Wohnungssuche nicht ein. So rief er Sonntag Tante Gerda an, die ihm leider auch keine erfreulichen Neuigkeiten unterbreiten konnte. Außer den Schmiedlers war keiner weit und breit bereit Fremde in sein Haus aufzunehmen. Und auch die Schmiedlers waren unverändert nicht interessiert an Studenten, nur an Haushaltshilfen.

„Tante Gerda, für nächste Woche ist kein gutes Wetter vorhergesagt. Kann ich auf dein Angebot mit der Couch gegebenenfalls zurückkommen?“
„Hmm… Jungchen, du kennst ja meine kleine Wohnung. Wir zwei da drin, das geht nicht lange gut!“
Ralph spürte durch die lange Pause, wie schwer es Tante Gerda fiel, bevor sie weitersprach: „Aber wenn alle Stricke reißen, und es zu kalt im Auto ist, kannst du ja mal eine Woche bei mir übernachten. Wir werden uns schon arrangieren!“
„Du bist ein Schatz, Tante Gerda!“
„Freu' dich nicht zu früh! Du weißt gar nicht, wie zickig ich sein kann!“
„Du, ich bin hart im Nehmen und kann mich auf deine Bedürfnisse einstellen. Versprochen!“
„Na, Jungchen, warte mal lieber ab. Nicht dass du nach ein paar Nächten Reißaus nimmst vor deiner schrulligen Tante!“
Sie lachten von ganzem Herzen und verblieben, dass sie Montag gegen 14:00 Uhr miteinander telefonieren wollten.

Ralph fuhr mit gutem Gewissen und voller Hoffnung Montagmorgen nach München, und startete voller Elan in die zweite Woche. Er bemerkte aber sofort den versäumten Stoff vom Freitag. So ginge das nicht auf Dauer gut. Er musste dringend Disziplin wahren und sich auf den Hosenboden setzen, sonst würde er innerhalb von wenigen Wochen den Anschluss verpassen.
„Hallo Tante Gerda. Ich bin's, Ralph!“
„Hab' ich mir fast gedacht. Es ist genau 14:00 Uhr. Ich mag pünktliche Leute!“
„Ginge es heute Abend? Und wann passt es dir am besten? Ich kann mich da ganz und gar nach dir richten. Ich kann auch jederzeit in der Unibibliothek lernen!“
„Mach' wie du denkst. Entweder gegen 6 oder nach 8. Dazwischen wäre es mir nicht so recht! Wenn du um sechs kommst, könnten wir gemeinsam Essen und ich hätte Gesellschaft.“
„Danke für dein Angebot. Dann bin ich gern deine Gesellschaft heute Abend und wir spielen dinner-for-one.“
Sie hatten eindeutig den gleichen Humor. Gerda lachte schallend und meinte: „Ich habe kein Eisbärfell. Was nun?“
„Bringe ich mit“, erwiderte Ralph frohgelaunt, und fröhlich in die Zukunft schauend.
„Bis nachher!“

*****

Die zweite Woche war rum und Ralph fuhr nach der Woche bei Gerda am Freitagabend nach Hause. Jetzt hatte er ein wenig Zeit, das Erlebte zu verarbeiten. Das Tempo, welches an der Uni vorgelegt wurde, hatte deutlich angezogen und es war definitiv von Nöten die Pendelei auf ein Minimum einzuschränken. Er hatte jeden Abend bis fast Mitternacht gearbeitet und den verpassten Freitag nahezu aufgeholt, aber der Koffer war immer noch randvoll mit Hausaufgaben für das Wochenende. Die Wohnungssuche war noch nicht erfolgreicher, aber die 4 Nächte bei Tante Gerda hatten besser geklappt als gedacht. Man war verblieben, am Montag wiederum um 14:00 Uhr zu telefonieren.

Auf der Heimfahrt war genügend Zeit die Woche Review passieren zu lassen und das Eine oder Andere zu durchdenken. Der Empfang bei Tante Gerda am Montag gegen sechs hätte nicht herzlicher ausfallen können. Ralph hatte den weißen Schonbezug seines Fahrersitzes abmontiert. Das war ein „Erbe“ seines Vaters, welcher der Vorbesitzer des Audi-80 war. Diesen Schonbezug präsentierte er als das Eisbärfell für dinner-for-one. Sie lachte und bat ihn und seinen „weißen Freund“ herein. Sie öffnete zunächst eine Flasche Weißwein, die er vorsorglich für das Dinner mitgebracht hatte.

Ralph war mehr als erstaunt seine Tante in ihrer häuslichen Umgebung so gut gekleidet anzutreffen. Sie trug eine weiße glänzende Satinbluse mit einem hohen Kragen, langen weit geschnittenen Ärmeln und einer Schleife um den Hals. Dazu einen schwarzen Lederrock, der bis zu den Knien reichte, schwarze Strümpfe und modische Lederpumps. Sie hatte ihre schwarzen Haare kunstvoll hochgesteckt, ein modisches Makeup angelegt und auffällige Ohrringe angesteckt. Die Gesamterscheinung war beeindruckend Lady-like, und Ralph betrachtete sie einige Sekunden verstohlen, eher er ein, „Wow! Tante Gerda, du siehst toll aus“, herausbrachte.
„Danke, mein Junge. Hat dir deine Mutter eigentlich erzählt, warum ich auf Punkt um 6 oder nach 8 Uhr bestanden habe?“
„Nein, wieso?“
„Es ist so ein Spleen von mir. Der stammt noch von unserer Großmutter. Den ich nie ablegen mochte, auch wenn ich allein lebe!“
„Erzähl! Jetzt bin ich aber gespannt!“
„Um sechs beginne ich jeden Wochentag zu kochen, und um acht bin ich fertig mit dem Essen, und will die Küche wieder aufgeräumt haben - pünktlich zur Tagesschau!“
„Und das hältst du jeden Tag ein?“
„Ja. Mehr oder weniger schon. Manchmal bin ich schon 10 vor acht fertig“, sagte sie und legte ein verschmitztes Lächeln auf.

Sie begann zu kochen. Es gab Hähnchenbrust mit Currysoße und dazu ein paar Kartoffeln und Salat. Sie sprachen die ganze Zeit über dies und das, Eisbären, dinner-for-one, das begonnene Studium, die Wohnungsnot in München und natürlich die ewige Frage: Bayern oder 1860. Tante Gerda war natürlich die traditionsbewusste 60-er Fan und hielt nicht viel von den „Geldsäcken“ und der „zusammengekauften Meisterschaft“. Ralph wehrte sich für seine Mannschaft nach bestem Wissen und Gewissen. Aber es wurde nie ärgerlich und blieb neckisch und freundlich. Als sie fertig gegessen hatten, war auch die Flasche fast geleert. Beide waren sich einig, es war ein tolles Essen und man hätte schon viel früher Mal so was machen können.

„Mitgegessen bedeutet Mitgefangen! Jetzt musst du mir beim Spülen helfen“, bestimmte sie mit klarer Ansage, die keinen Widerspruch duldete. Dann reichte sie ihm zwei orangene Gummihandschuhe. „Du spülst und ich trockne ab“, bestimmte sie.
„Hä? Wieso hast du keine Spülmaschine?“
„Was soll ich mit so einem neumodischen Zeug? Einmal pro Woche laufen lassen? Für mich als Single? So ein Quatsch kommt mir gar nicht in die Wohnung. Ich habe meinen eigenen Rhythmus und gut ist.“
Widerwillig zog er die orangenen Handschuhe an und dann erledigten sie die Arbeit. Gemeinsam waren sie in wenigen Minuten fertig und die Küche blitzte wieder wie vorher. Ralph wurde angewiesen den kleinen Schreibtisch im Schlafzimmer zum Lernen zu nutzen.

„Die Idee ist gut. Aber störe ich dich auch nicht zu sehr?“
„Naja, ist schon eine Umstellung für mich. Aber wenn du unsere Regeln halbwegs befolgst, wird es schon gehen. Ist ja nicht für länger.“
„Danke! Bist ein Schatz.“
„Jetzt lernst du zwei Stunden. Und um viertel nach zehn wechseln wir die Zimmer. Ich ins Bett und du auf die Couch.“
„Okay“, sagte er, ging mit seinem Unirucksack ins Schlafzimmer, und fand in der hintersten Ecke einen kleinen Schreibtisch, den seine Tante komplett leergeräumt hatte. Der Abend verging wie im Fluge und auch am Morgen beim Frühstück lief diese ungewöhnliche neue WG reibungslos.
„Tschüss, und viel Erfolg bei der Wohnungssuche und beim Studium“, war der Spruch, den er ab sofort jeden Morgen halb acht hörte.
Er dachte dabei: ‚Die Reihenfolge ist bestimmt beabsichtigt. Erst Wohnung finden mit Prio Eins. Sie will mich schnell wieder loswerden.'
Er konnte seine Tante verstehen und war dankbar für ihr Angebot und ihr offenes Herz.

Am Donnerstagabend verblieben nach dem Spülen noch 13 Minuten bis zur Tagesschau und Tante Gerda lenkte das Gespräch auf die Wohnungssuche bzw. den anhaltenden Misserfolg.
„Mir scheint, wir sollten das nicht aus den Augen verlieren, auch wenn es die letzten vier Tage gut geklappt hat, oder?“
„Da hast du Recht. Irgendwie ist es mir schon peinlich, wie ich dir zur Last falle!“
„So groß ist die Last nun auch wieder nicht. Aber ein paar Regeln werden uns daran erinnern, daraus keinen Dauerzustand zu machen!“
„Woran denkst du?“, fragte Ralph und ergänzte: „Oder soll ich besser fragen: Woran denken Sie, Miss Sophie?“ Es war in den letzten Tagen zu einem Running- Gag geworden immer wieder auf den Film von 1963 zu referenzieren.
Tante Gerda grinste. „Die Anrede mit ‚Miss' gefällt mir!“
Dann blickte sie schelmisch in Ralphs Richtung und erläuterte: „Immer wenn du Montags wieder auftauchst, werde ich mir eine zusätzliche Entlastung für mich überlegen. Das ist gleichbedeutend mit einer zusätzlichen Haushaltslast für dich. Und…“. fügte sie hinzu, „…ich schmücke dich jedes Mal mit einem zusätzlichen Kleidungsstück als Haushaltshilfe. Das wird deiner neuen Stellung gerecht. So wird es dir Woche für Woche unangenehmer bei mir zu bleiben und wir beide sorgen so für ein angenehmeres Miteinander ohne Übervorteilung oder Schuldgefühle.“
„Klingt wie ein lang gehegter Plan! Mal im Klartext, du diabolische Miss Sophie. Du willst mich zu deinem Haushaltshelfer machen?“
„Ich verleide dir den Aufenthalt mehr und mehr und erhöhe den Druck auf dich. Gleichzeitig entlaste ich mich mehr und mehr und empfinde es weniger störend, wenn du länger bleibst!“
„Ein wahrlich genialer und schelmischer Plan. Da lass' ich mich mal überraschen“, sagte er lachend und schlug ein. „Wenn es zu hart kommt, schlafe ich wieder im Auto!“

Beim Reflektieren auf der Heimfahrt am Freitag, konnte er sich zwar immer noch keinen genauen Reim darauf machen und fragte sich in Gedanken: ‚Was hat sie wohl vor?'
Wenn man es richtig bedachte, war es alles in allem eine vernünftig abgestufte Eskalation. In einer schwierigen, von beiden nicht gewollten Situation, vielleicht gar nicht verkehrt.

*****

Am darauffolgenden Montag sah es nicht besser aus. Er musste sich eingestehen, dass er wiederum nur die Wahl hatte zwischen der weiten Fahrt nach Hause, im Auto zu schlafen oder seine Tante anzurufen. Irgendwie mochte er sie nach der gemeinsamen Woche mehr als zuvor, auch wenn sie alles in allem deutlich älter war und auch ein wenig schrullig. Er gestand sich ein, dass er gern noch eine Woche bei ihr verbringen würde. So rief er sie an und sie sagte einer zweiten Woche zu.

Kaum war Ralph zur Tür rein, konnte sich Gerda nicht mehr halten. „Ab heute mach' ich es mir nach dem Essen gemütlich“, zwitscherte sie wie ein Teenager, „Gemütlich, gemütlich, trallala!“
„Wie, was, wo?“
„Na, nie wieder abwaschen!“
Er schaute sie fragend und verwirrt an.
„Na, die zweite Woche bedeutet die zweite unangenehme Hausarbeit, die ich an dich übertragen werde. Du bist meine helfende Fee!“
„Ok, war ja so abgemacht. Was ist es, was ich ab heute auch noch übernehmen soll? Komm', raus mit der Sprache. Ich versteh' es nicht!“
„Na, ab sofort spülst du nicht nur, sondern du machst auch die Abtrocken- Arbeit und bringst die Küche pikobello auf Vordermann. Ich dagegen sitze gemütlich in meinem Wohnzimmer und freue mich schon mal 20 Minuten früher auf die Tagesschau!“
„Na, das ist kein Big- Deal“, gab er lachend zurück. „Das hast du dir verdient, als Ausgleich dafür, dass ich dich jeden Abend störe. Mach' nur und relax!“
„Freu dich nicht zu früh. Neben der Entlastung des Abtrocknens habe ich dir noch ein kleines Zusatzhandikap hingelegt, damit der Spaß für mich lustiger wird.“
Ralph schaute seine Tante fragend an.
„Na, so wie ich es letzte Woche gesagt habe. Woche für Woche ein Job mehr, und dazu ein weiteres Kleidungsstück, damit die Hausarbeit nicht deine Sachen verschmutzt. So wird der Druck immer höher ernsthaft nach einer Bleibe zu suchen. Schau in die Küche. Da liegt eine nagelneue Schürze für dich!“
„Das ist nicht dein Ernst. Ich brauche doch zum Abwaschen keine Schürze.“
„Doch brauchst du!“ Sie grinste ihn hoch erfreut über ihren neckischen Plan breit an. „Und das ist definitiv mein letztes Wort.“
Sie duldete keinen Widerstand, das war nun klar. Nun wurde Ralph bewusst, was sie wirklich gemeint hatte, als sie davon sprach, ihn wie eine Haushaltshilfe zu kleiden. Jetzt machte sie ernst.

„Na gut“, sagte er. „Du sollst deinen Spaß haben.“ Er zwinkerte ihr nach dem Essen zu und ging in die Küche. Dort nahm er aus einer bereitgelegten durchsichtigen Tüte eine große weiße Schürze heraus. Was war das? Diese Schürze war ja aus Latex und ziemlich dick und schwer und hatte altmodische Rüschen am Saum und an den Trägern. Noch dazu war sie offensichtlich nagelneu und noch dazu sehr lang und reichte ihm bis zu den Knöcheln.
„Hast du das Gummi-Ungetüm extra gekauft?“, fragte er Richtung Wohnzimmer.
„Na klar! Ich will doch auch meinen Spaß haben.“
So zog er wohl oder übel das Band der Schürze über den Kopf. Dann schlang Ralph die beiden Seitenflügel um seinen Körper, wickelte die breiten Bänder einmal um den Bauch, und machte eine Schleife.
‚Na, soll sie halt ihren Spaß haben', dachte er und wundert sich wie stark doch so eine neue Schürze nach Gummi riechen konnte.
Tante Gerda brachte die letzten Teller und stand grinsend in der Küchentür. „Perfekt!“
„Witzbold“, knurrte er zurück. Er schaute an sich herunter. „ich sehe aus wie eine Vogelscheuche.“ Jedoch der Slapstick an der Geschichte war auch irgendwie ansteckend und er konnte ihr nicht böse sein.

Als er gerade anfangen wollte zu spülen, räusperte sich Gerda. „Hallo! So haben wir nicht gewettet. Abgemacht war Woche für Woche eine neue Last. Das heißt definitiv nicht, dass du die Vereinbarung der letzten Woche weglässt.“
Er schaute sie fragen an.
„Da liegen neue Handschuhe für dich. Die will ich auch an dir sehen.“
Ralph wunderte sich, warum sie auch diese neue angeschafft hatte. Er hatte aber keine Lust dies auszudiskutieren und versuchte den ersten anzuziehen. Dieser war schwarz und viel länger als die alten der letzten Woche in orangen. Noch ehe er fragen konnte, antwortete sie: „Die passen besser zur Schürze als die der letzten Woche. Du musst aber wahrscheinlich dein Hemd ausziehen.“
„Okay, auch das noch.“
Er legte die Schürze nochmal ab, zog sein langärmliches Karo- Hemd aus, und zog die Handschuhe an. Diese reichten ihm bis zum Bizeps, waren dennoch zu seiner Überraschung ganz leicht anzuziehen. Sie waren innen ein wenig eingeölt, damit man leicht hineinschlüpfen könnte. Er zog sie bis oben hin glatt und es fühle sich ungewöhnlich und angenehm zugleich an. „Schon sexy die Handschuhe“, rief er lachend ins Wohnzimmer, um seiner Tante zu signalisieren, dass ihr gewünschter Strafeffekt seine Wirkung verfehlt hätte.
„Nicht rumquatschen, mach deine Arbeit“, rief sie neckisch zurück und begann ihre Zeitung zu lesen. Es war ihr offensichtlich Ernst nicht mehr in der Küche beim Spülen zu helfen.

Als er fertig war, erkundigte er sich bei seiner Tante was er denn mit den Sachen machen sollte. Gerda bat ihn, diese auszuziehen und in die Badewanne zu werfen. „Ich werde die später reinigen und wegräumen. Lass das mal meine Sorge sein. Und du gehst jetzt lernen, sonst werde ich dir Beine machen!“
So schlüpfte er ins Bad und sah sich erstmals im Spiegel in dieser Aufmachung. Dabei dachte er: ‚Es ist schon eigenartig dieses Outfit. Lange schwarze Handschuhe und eine schwere Schürze wie ein Fleischermeister oder eine Reinigungskraft. Sieht aus wie in einem Fischladen oder bei einer Zofe am Hofe aus längst vergessenen Tagen. Befremdlich aber auch irgendwie unerwartet schön, diese schwarz/weiß- Kombination.'
Er grinste in den Spiegel und warf das Outfit in die Badewanne.

Er hatte diese Woche noch drei Mal die Gelegenheit dieses Outfit zu tragen. Jedes Mal lag alles akkurat vorbereitet, mit Silikonöl auf Hochglanz gebracht, auf dem Rand der Badewanne. Er gewöhnte sich schnell an den warmen Tragekomfort, den eigenartigen schweren Geruch von frischem Latex, und die Wärme die das Material auf der Haut verströmte. Er musste sich eingestehen, dass er es sogar ein wenig sexy fand.

Die dritte Studienwoche war wiederum nicht von Glück beseelt was die Wohnungssuche betraf. Und so kam es, dass er am folgenden Montag erneut bei Gerda auftauchte. Nichtsdestotrotz war Ralph sogar ein wenig gespannt darauf, was sie wohl wieder ausgeheckt hatte.
„Hallo Ralph, du bist spät dran“, begrüßte sie ihn. „Lasst uns keine Zeit verlieren beim Essenmachen. Aber erstmal husch ins Bad. Ich habe dort alles bereit gelegt.“
Er musste sich eingestehen, dass er ein wenig Vorfreude verspürte, als er den Raum betrat und die Handschuhe und die Schürze sah. Offensichtlich waren die schwarzen Gummistiefel die neue „Strafe“. Er lachte und fragte ins Wohnzimmer hinein: „Wird die dritte Hausarbeit so schwierig, dass ich dafür Stiefel brauche? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es irgendwo in deiner Wohnung ein Schlammbad gibt.“
Sie lächelte zurück und fragte: „Gefallen sie dir?“
„Gefallen ist zu viel gesagt. Sie sind hoch und das Schwarz scheint zu dem Schwarz der Handschuhe zu passen.“
Er zog wie immer sein Hemd aus, legte die Handschuhe und die Schürze an, und wollte dann in die Stiefel reinschlüpfen. Das klappte aber irgendwie nicht, da sie am oberen Rand recht eng geschnitten waren. Egal wie er es auch anstellte, die Jeanshosenbeine ließen sich nicht bändigen und wollten nicht in die Schäfte reinzurutschen.
Gerda stand amüsiert im Türrahmen und gab einen gut gemeinten Hinweis: „Ziemlich eng die Hosen von heute. Die kann man gar nicht hochkrempeln. Du wirst sie wohl ausziehen müssen.“
Auch ohne Hose war es nicht ganz einfach in diese Gummidinger reinzukommen. Sie schienen eine Nummer zu klein zu sein, und zwischen Wade und Schaft passten gerade so die Daumen dazwischen um kräftig zu ziehen. Dann machte es jedoch „Plopp“, und er stand im ersten drin. Auch der zweite ging nach einigem Hängen und Würgen, und er sagte zu seiner Tante: „Ich glaube, ich sollte morgen erst die Stiefel und dann die Handschuhe anziehen. Dann geht es vielleicht besser.“
„Sieht gut aus“, erwiderte sie. „Lauf' mal.“
Er lief drei Schritte im Bad auf und ab und stellte fest, dieses waren ganz normale gut geschnittene Stiefel, die sehr bequem waren. Sie erinnerten ihm vom Design her an Stiefel, wie sie von Reitern getragen wurden, aber eben aus Gummi. Vor allem an den Waden lagen sie recht eng an, und es war dasselbe Tragegefühl wie bei den langen Handschuhen. Etwas ungewöhnlich war die nach vorn geneigte Fußhaltung, die von 4 cm hohen Absätzen verursacht wurden. Ralph nahm an, dieses sei wahrscheinlich üblich so, damit man beim Reiten einen besseren Halt in den Steigbügeln findet.

Als sie in der Küche begann das Essen vorzubereiten, merkte er, dass Gerda auch bei der Last Nummer drei gewillt war ihren Dickkopf durchzusetzen.
„Tisch decken ist ab sofort deine Aufgabe“, sagte sie energisch.
„Und was machst du dann überhaupt noch?“
„Ich erhole mich“, gab sie lachend zurück, „und achte auf mein Äußeres.“
Ralph betrachtete sie eingehend. In der Tat sie achtet auf gute Kleidung und stilvolles Makeup. Sie hatte wie auch schon in den letzten Wochen wieder eine Seidenbluse angelegt, heute in sonnigem gelb. Dazu eine eng geschnittene schwarze Röhrenjeans und, verdutzt schaute der Junge zweimal hin, dazu High Heels.
„Wow Tante Gerda, putzt du dich für mich so raus?“
„Nein, mach ich immer. Eine Frau von Welt muss auf ihr Aussehen achten, sonst schauen ab einem gewissen Alter ihr nicht mehr hinterher.“
„Du siehst toll aus.“
„Danke“
„Darf ich fragen wie alt du bist?“
„Nein“
„Also ich würde dich in diesem Outfit und mit den wunderschönen Beinen und dem Busen, der durch den V-Ausschnitt rausblinzelt für höchstens 43 einstufen.“
„Du meinst exakt so alt wie deine Mutter? Du bist nett.“
„Und wie alt wirklich?“
„Musst zehn Jahre drauf packen und jetzt genug gequatscht, mach deine Arbeit!“

Die Tischdeck-Zusatzaufgabe für die dritte Woche war jetzt weniger schwierig als erwartet. Nur das Hin- und Her zwischen Küche und Wohnstube mit den Stiefeln war ein wenig ungewohnt, und die Blockabsätze verlagerten die Last auf die Ballen. Immer wenn er den Teppich des Wohnzimmers verließ, entstand ein quietschendes Geräusch zwischen der Gummisohle und dem Linoleum. So sehr er sich auch anstrengte, er konnte es nicht vermeiden und sich nicht mehr leise im Flur oder in der Küche bewegen.
„Gut so, meine liebe Haushaltshilfe. Der Tisch sieht schon fast perfekt aus“, lobte ihn seine Tante. Dann ergänzte sie: „Bitte noch Servietten hinlegen, und Messer und Gabel neu ausrichten. Es fehlt noch das Geschirr für den Kaffee danach und eine Blume als Dekoration.“
Nachdenklich stand sie vor dem Tisch und lächelte über die Idee, die ihr gerade in den Sinn kam. Sie sprudelte diese sogleich raus. „Vielleicht machen wir es wirklich so wie bei dinner-for-one. Was meinst Du?“
Sie sprach weiter ohne auf seine Antwort zu warten: „Miss Sophie, also ich Miss Gerda, sitze hier. Wir ziehen den Tisch auseinander und du sitzt als Buttler, oder soll ich lieber sagen als Haushälterin…? Egal, du sitzt auf der gegenüberliegenden Seite!“
„Ist das nicht ein bisschen viel Aufwand für ein kurzes Abendessen?“
„Nein, nein. So machen wir es. Du bist ja ab sofort fürs Tischdecken verantwortlich. Also den Tisch auseinanderziehen, so richtig wie eine große Tafel. Rechts die Herrschaft und links am anderen Ende das Dienstvolk!“
„Tante Gerda, jetzt übertreibst du aber!“
„Ach i wo! Ich will unser Spiel nur ein wenig perfektionieren und den Druck auf dich ein wenig erhöhen. Du wirst es überleben“, sagte sie lachend und begann ihren Plan in die Tat umzusetzen.

Das Abendessen an der langen Tafel erfolgte schon in einer leicht geänderten Atmosphäre und ein wenig „herrschaftlicher“. Aber beide amüsierten sich köstlich und blödelten ein wenig rum mit dem Versuch, die Konversation in ein neues Zeitalter auszurichten.
„Wünschen Miss Gerda noch ein wenig Kaffee?“
„Ja, das ist in der Tat eine gute Idee. Schenken sie halb voll nach!“
„Sehr gern Miss.“
Ralph tat beflissentlich und spielte das Spiel einfach mit Begeisterung mit. Schauspielerisches Talent hatte er schon immer gehabt.
„Was meinst du? Nur zusätzlich Tischdecken ist ein bisschen wenig, als dritte Strafe. Lasst uns beim Essen immer in die Konversationsform ‚Miss Gerda' und ‚Dienerschaft' verfallen.“
„Na, wenn es ihnen eine Freude macht, ist es für ihren untertänigsten Mitarbeiter eine sehr schöne Herausforderung, die ich voller Freude annehme“, gab er lachend zurück.

Alle anderen Rituale behielten sie bei, und nach acht verschwand er zum Lernen in die Arbeitsecke. Dieser Vorgang wiederholte sich täglich zwischen 6 und 8 Uhr abends.
Freitags fuhr er heim nach Garmisch. Er hatte wiederum eine Woche lang ohne Erfolg gekämpft, was die Wohnungssuche betraf. Seine Leistungen an der Uni stabilisierten sich jedoch merklich, da er täglich sein Pensum nach 8 Uhr lernte und die Fahrerei auf ein Minimum begrenzt wurde. Auch war er weit weniger abgelenkt als andere Studenten, die ihre Einkäufe selbst erledigen mussten und den einen oder anderen Abend ausgelassen in Schwabing oder bei irgendeiner Studentenparty verbrachten.

Die folgende vierte Woche begann mit einer herzlichen Umarmung und einer „Habe dich fast ein wenig vermisst“ Ansage von Gerda. Sie kam gleich zur Sache.
„Was meinst du? Müssen wir an unserem Spiel der letzten Woche was korrigieren?“
Ralph überlegte kurz: „Das mit dem Tischausziehen erscheint mir unnütz!“
Gerda lachte. Sie hatte eher erwartet, dass er mit den ungewöhnlichen Klamotten ein Problem hätte. Das mit dem Tisch war ihr eher egal, und sie entschloss sich nachzugeben und die anderen Teilerfolge sauber einzubuchen.
„Hast Recht, wir lassen den Tisch kurz. Das tut dem Spiel keinen Abbruch. Aber ich nehme mir dafür heraus, dass ich bereits gesetzte Kleidungsstücke ein wenig – sagen wir mal – nachoptimieren kann! So wie das mit den Handschuhen, die ich von orange auf schwarz verändert habe.“
„Okay, okay. Mach wie du es magst. Es ist dein Spiel, und ich hoffe sowieso, dass dieses die letzte Woche ist. Nächste Woche sind Herbstferien an der Uni und da finde ich bestimmt was.“
„Viel Glück wünsche ich dir von ganzem Herzen“, erwiderte sie. An der Stimmlage war nicht zu deuten, ob sie seiner überdrüssig war oder im Gegenteil hoffte, er würde nichts finden.
„Die Aufgabe Nummer vier für die vierte Woche ist leicht umzusetzen. Du kochst!“
„Das ist ja wohl ein Witz oder?“ Er war ein wenig entrüstet.
„Wieso?“, fragte sie schnippisch zurück. „Du erleichterst mein Leben Woche für Woche ein wenig mehr. Und wenn ich nicht mehr am Herd stehen muss, ist das schon eine tolle Erleichterung!“
„Ich kann aber gar nicht kochen!“
„Bringe ich dir bei. Diese Woche gibt es nur leichte Rezepte. Es liegt alles in der Küche bereit. Aber zunächst zieh dich bitte um, wie immer im Bad.“

Die Reihenfolge hatte er bereits optimiert und begann nicht mehr mit den Handschuhen, sondern mit den Stiefeln. Missmutig stellte er fest, er hatte wieder eine viel zu enge Jeans angezogen, derer er sich entledigen musste. Die Handschuhe dagegen erforderten nicht mehr, dass er das Hemd auszog. Er hatte nämlich aufgrund der warmen Herbsttemperaturen heute extra ein T-Shirt angezogen, welches in grauem Farbton recht gut zu den schwarzen Handschuhen und der weißen Schürze passte. Mit dem großen viereckigen transparenten Latextuch, welches an jenem Tag zusätzlich auf dem Wannenrand lag, konnte er sich keinen Reim drauf machen.
„Tante Gerda, was ist das?“
„Ein Kopftuch natürlich, du Dummerchen!“
„Na, das kann ja heiter werden. Was soll ich denn mit einem Kopftuch?“
„Das kennst du doch von den Fernsehköchen dieser Welt. Wer will schon in der Suppe ein Haar vom Koch finden!“
„So ein Quatsch. Ich kenne viele Koch-Shows, wo keiner eine Kopfbedeckung trägt und nicht eine einzige Koch-Show mit einem Kopftuch! So was gibt es doch gar nicht. Das hast du dir nur ausgedacht.“
Gerda dachte kurz nach und traf dann eine innere Entscheidung, die sich in einem Lächeln Bahn brach.
„Was lachst du?“, fragte er unwirsch.
„Irgendwie schon ulkig unser Spiel. Je ernster es wird, desto mehr bist du am Verhandeln. Du musst dich schon entscheiden. Kopfbedeckung ja, dann kannst du eine Woche bleiben, ODER“, sie hob die Stimme merklich an und es war klar was kam, „du schläfst die nächste Zeit woanders!“
Er hatte verstanden und sagte kleinlaut resignierend: „Na gut… Aber muss es unbedingt Latex sein?“
„Ja. Auf jeden Fall. Ich will die Handschuhe, die Schürze, die Stiefel und die Kopfbedeckung ohne großen Aufwand reinigen und nicht noch für den Koch eine Waschmaschine ansetzen, und eine weitere für Buntwäschekopftücher! Oder möchtest du das Wäschewaschen auch noch übernehmen?“
Er zögerte. War das eine Falle?
„Aber unter dem Tuch schwitzt man doch wahrscheinlich wie verrückt!“
„Vermutlich ein wenig“, antwortete Gerda. „Die zwei Stunden wirst du schon aushalten und vielleicht fällt mir auch noch was Besseres ein als so ein großes Tuch. Lass erstmal probieren.“

Sie faltete das ca. eineinhalb Meter große Rechtecktuch zu einer Dreiecksform und bat ihn: „Rumdrehen!“
Dann legte sie die lange Seite des Dreiecks von hinten mittig auf seine Stirn, die 90 Grad Spitze lag über seinem gesamten Kopf. Und anschließend schlang sie geschickt die beiden spitzen Ecken nach hinten halb über den Ohren und im Nacken über Kreuz. Sie drehte Ralph einmal rum und verknotete die Enden vorn vor seinem Kehlkopf.
„Aua!“
„Hab' dich nicht so! So straff ist das gar nicht!“
„Du bist gemein. Wie soll ich das aushalten?“
Er tastete mit seinen Händen seinen Kopf ab und war sichtlich überrascht wie gut und glatt die neue Kopfbedeckung passte, und wie geschickt Gerda dieses innerhalb von Sekunden hinbekommen hatte. Er schaute ungläubig in den Badspiegel und sah sein Gesicht ungewohnt, aber perfekt umrandet mit einem tadellos sitzenden Kopftuch. Es erinnerte ihn an die 50-er Jahre-.aviies und an Frauen die im offenen Cabrio durch die Gegend fahren. Das Gesamtbild verwirrte ihn nach wie vor, während sich gleichzeitig ein anderes, nicht wirklich zu beschreibendes Wohlgefühl einstellte. Ein Koch mit weißer Schürze und schwarzen Händen und Füßen. Dazu eine dunkele Kopfbedeckung! So was hatte die Welt noch nicht gesehen.
Er lachte und sagte zu seiner Tante: „Tantchen, du spinnst total. Aber was soll's!“ Ralph klatschte in die Latexhände und fügte hinzu: „Lasst uns mit dem Vier- Sterne- Menü anfangen!“
Er drückte seiner Gerda einen schnellen Kuss auf die Wange und schlängelte sich an ihr vorbei in die Küche. Dort angekommen war es schwierig für ihn, als absoluter Laie der Haute Cuisine, die Geschehnisse richtig einzuordnen. Ein Rezept lag mitten auf dem Tisch und beim schnellen überfliegen der Zeilen wurde ihm klar: Es würde in den nächsten Minuten sehr heiß werden.

Flambierte Medaillon de Saint Clair de Rhone waren für ihn nach 5 Jahren Sprachunterricht übersetzbar. Eigentlich war er mehr der Miracoli-Experte.
Öl erhitzen bis sich Blasen bildeten, die Lende in kleine Scheiben schneiden, nebenbei die Kartoffeln schälen, und anschließend in kleine Scheiben schneiden, hauchdünn wie Papier stand da geschrieben. Das Gemüse im Geschirrtuch pressen, um überschüssiges Wasser auszuwringen, bevor dieses auf die große Hitze traf.
Eine Herausforderung. Er spürte die Hitze von außen durch die Wärme in der Küche, und von innen durch den inneren Ansporn gut zu sein. Gerda schaut ihm gebannt zu, wie er dort in der kleinen Küche mehr und mehr in seine Verzückung geriet und schloss lächelnd die Schiebetür zum Rest der Wohnung. Das Gefühl das Richtige zur richtigen Zeit getan zu haben, machte sich in ihr breit. Sie setzte sich an die Stirnseite des Tisches, schenkte sich einen Riesling ein, inhalierte das Bouquet und spürt die innere Entspannung. Dabei dachte sie: ‚Alles richtig, alles gut, nichts wurde gerufen oder geweckt, was nicht schlummernd darauf wartete, den Dornröschen-Schlaf zu beenden!'

„Hallo Tantchen, ich kann kochen“, trällert er sichtlich glücklich und kam aus der Küche mit einem Teller voller Köstlichkeiten gestürmt.
„Miss Sophie, es ist mir eine Ehre. Darf ich ihnen diesen Gaumenschmaus kredenzen?“
Ohne zu warten serviert er mit glänzenden Augen, schwitzend und Stolz wie selten zuvor in seinem Leben über die eigenen Kochkünste.
Er war glücklich!

*****

so jetzt habe ich bis Seite 22 veröffentlicht und freue mich auf Euer kritisches Feedback, gern auch per Mail. Einen schönen Sonntag wünscht K2
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Kittelschuerze
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:25.04.21 14:06 IP: gespeichert Moderator melden


Das klingt sehr interessant eine konsequente Tante die weiß was sich gehört. Auf die Fortsetzung bin ich gespannt ich bin mir fast sicher das es die Vorbereitung auf die Anstellung und Unterbringung als hausmädchen bei dem Suchenden Pärchen. Oder als perfekte Haushaltshilfe bei der Tante verbleibt von montags bis freitags.
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Erin
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Brandenburg


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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:25.04.21 19:39 IP: gespeichert Moderator melden


Prima der erste Teil deiner Geschichte!! Bin darauf gespannt wie es weiter geht. Könnte mir gut vorstellen das er mit der Zeit auch das Wochenende bei seiner Tante verbringt ,wegen Studium und auch weil sie es will. Die Entscheidung triffst du !!
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K2
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la vita è bella - life is beautiful - la vie est belle - das Leben ist schön

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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:25.04.21 22:01 IP: gespeichert Moderator melden


@ Kittelschürze
... die Neugier stirbt zuletzt. Deine Ansäzte bzgl. "Tante braucht 24/7" und "die Schmiedlers suchen eine Haushaltshilfe" sind lustig. Lass Dich überraschen, da die Geschichte schon fertig ist, kann ich soviel verraten: "... bleib neugierig.

@ Erin
du schreibst: "die Entscheidung triffst du"... und in der Tat, habe ich schon lange. Die Wochenenden auch bei der Tante Gerda zu verbringen und nicht nur die Tage ab 18:00 Uhr ist verlockend. Ich habe gerade nachgeschaut, statt 18:00 Uhr um 16:00 Uhr kommt er zur Tante ab Seite 65, aber zunächst nur Mittwochs. Bleibe Neugierig bzgl. Deiner Phantasie 24/7.

Frage an beide: Ahnt ihr, warum die Geschichte "Tante Gerdas Geheimnis" heißt?

Recht herzlichen Dank, für Euer Feedback, es macht Spass hier zu veröffentlichen.
Eure K2
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Gummimaske
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:26.04.21 11:37 IP: gespeichert Moderator melden


Ich bin ebenfalls der Meinung,daß unser lieber Student auf eine Haushaltshilfstätigkeit vorbereitet wird.Denn so wird es vielleicht eher gelingen,ein Studentenzimmer in München zu finden,wenn es nicht bei Schmiedlers ist,dann eben woanders.
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punk Volljährigkeit geprüft
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:26.04.21 13:45 IP: gespeichert Moderator melden


Wenn die Tante ein großes Geheimnis hat, vielleicht ist sie ja ein Onkel?
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K2
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la vita è bella - life is beautiful - la vie est belle - das Leben ist schön

Beiträge: 39

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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:26.04.21 22:33 IP: gespeichert Moderator melden


@ Gummimaske,
Zimmersuche in München ist ohnehin schwierig, egal ob man Putzen kann oder nicht. Die Handlung hätte ich auch nach New York legen können oder London. In Mecklendburg-Vorpommern fonktioniert die Geschichte nur bedingt. Warum ich München gewählt habe, bleibt bis zum Ende ein wenig offen aber viele Alternativen gab es nicht wirklich, vielleicht noch am ehesten Wien.
Bleib neugierig!

@ punk,
"Tante Gerdas Geheimnis", so viel sei verraten, besteht nicht darin, dass sie füher Onkel Gerd war.
Bleib neugierig!

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Chrisander
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:28.04.21 17:35 IP: gespeichert Moderator melden


mir gefallen solche Geschichten die langsam immer näher dem eigentlichen Zweck entsprechen. Freue mich auf weitere Episoden und bedanke mich beim Schreiber.

Faible für elegante Damenfrisuren aus der Zeit seiner Pupertät. Da ist wohl einiges hängen gebblieben.
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K2
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la vita è bella - life is beautiful - la vie est belle - das Leben ist schön

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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:01.05.21 08:34 IP: gespeichert Moderator melden


Vier Tage später war Freitag. Es war wegen der Herbstferien Abreise für nahezu alle Studenten der Münchener Uni, und alle versuchen so früh wie möglich die Stadt zu verlassen. Der Audi 80 freute sich auch auf daheim und Ralph hatte seine Heimfahrt in der Mitfahrzentrale angeschlagen. Und siehe da, eine Andrea wollte auch gern in die Nähe von Garmisch, nach Ettal! Ein Landei wie er - wie es offensichtlich viele in der bayrischen Hauptstadt gibt. Er lud sie am Treffpunkt ein und es wurde eine kurzweilige, staureiche und lustige Fahrt von dreieinhalb Stunden.
Andrea war hübsch, 18 Jahre jung, eins sechzig groß, bayrische Statur, enge Jeans, weiße Bluse, die einen kleinen Einblick gewährte, fröhlich und laut. Sie wusste jetzt schon nach vier Wochen alles über München, alles über die Uni, alles über die Landeshauptstadt und wo, wer wann mit wem. Der 19-jährige Ralph war glücklich, wie schon die ganze Woche. Er hatte ein inneres Glücksgefühl entwickelt, welches sich auf alles übertrug, was ihm zu nahekam. Andrea spürt die Energie, die Wärme, das Laissez-faire, welches von Ralph ausging und war empfänglich. Sie schaut ihn an und verliebte sich schlagartig. Was für ein Bursche aus der Nachbarschaft, aus Garmisch, was für ein Glück.

„Kannst du kochen?“
„Nein!“ Sie war irritiert. „Wieso fragst du? Will das deine Mama immer sofort wissen?“
Sie lachten albern und schauten sich in die Augen.
„Nein, nein, nicht meine Mutter. Ich konnte bis Montag auch nicht kochen, aber jetzt kann ich es!“
Sie genossen den Stau, das unfreiwillige längere Zusammensein, den warmen Herbst, die runtergelassenen Scheiben, die Zweisamkeit und das Leben.

Magst du verrückte Dinge tun? Magst du nackt baden? Magst du Nächte durchphilosophieren und magst du Wandern in den Bergen, magst du Kopfschmerzen am Morgen, magst du Xavier Naidu? Magst du auch frischen Spargel und Sex vor dem Duschen? Magst du Schwabing und magst du Bayern München oder 1860? Magst du verrückte Klamotten, magst Kochen, magst deine Verwandten, hast du auch eine schrullige gute Tante?

Sie redeten und redeten und beide wussten als sie die Autobahn verließen, das ist das Glück, und es endete in der Kiste. Sie waren unbeschwert, jung eben und ohne einander zu kennen, glücklich. Sie hörten einander nicht wirklich zu, verliebt, zu allem bereit und schwerelos. Kurz vor Ettal gab es einen kleinen Waldweg rechts. Er fuhr hinein in den Waldweg. Er parkte ohne Hast.
Er fuhr hinein in Andrea mit seiner ganzen jugendlichen Leibeskraft - sie machten es - einfach so - ohne zu zögern aus zwei mach eins und fertig.
Das Leben war schön im Hier und Jetzt.

*****

Am Tag darauf in München, eine etwas anders gelagerte Zweisamkeit…

„Hallo Paul, ich bin es, Yvi!“
„Hey! Was für eine Überraschung! Yvi! Wir haben bestimmt schon zwei Jahre nicht mehr miteinander telefoniert. Schön deine Stimme zu hören!“
„Find ich auch, meine Stimme tut Dir gut.“
Schweigen auf beiden Seiten der Telefonleitung. Man spürt, da war mal was. Ja da war mal eine Beziehung, nichts Oberflächiges, was Ernstes. Drei Minuten Schweigen am Telefon, den anderen beim Atmen zuhören. Das können nur Menschen, die sich sehr nahe sind oder waren.
„Was gibt's?“ Der Regisseur Paul, der Kümmerer, kam professionell in den Vordergrund der Konversation.
„Nur ein Gefühl, eine Idee für einen Film, nichts Konkretes!“
„Glaube ich dir nicht!“ Er lachte und ließ sie wissen, er spürte den wahren Grund wie ein Trüffelschwein. Ihm machte man nichts vor.
„Machst du noch Filme?“
„Ich bin 71. Was glaubst du?“
„Das Alter ist egal. Entweder man macht noch Filme oder man macht keine Filme mehr!“
Er lachte und ging zum Kühlschrank.
„Du weißt schon, dass ich normalerweise Samstagmorgens um 10 keinen Drink zu mir nehme?“
Er schwieg, erwartete aber keine Antwort. „Ich mache mir jetzt eine Bloody Mary, und du erzählst mir was über das Wetter in München und dann, wenn ich Tabasco und Salz und Pfeffer untergerührt habe, dann…“ Er machte eine Pause und sie hörte die Eiswürfel in das leere Glas fallen. „… dann sagst was deine Idee für einen neuen Film ist. Okay?“
„Gute Idee mit der blutigen Marie. Wir haben schönes warmes Herbstwetter hier in München.“
Sie lachten beide laut und lang.
„Weißt du, eigentlich verdiene ich genug Geld mit meinen Makeup-Engagements hier bei der Bavaria. Aber jetzt hat es mich wieder erwischt!“
„Erzähl'„, sagte er, nahm den ersten Schluck, und man spürte durch die Leitung die Neugier des Jägers nach der der Idee für den nächsten Kick, den nächsten Film, das nächste Fünkchen Hoffnung im Leben. Jenseits der 70 gibt es zu selten Momente, die dem ganzen Dasein noch einen neuen Sinn einhauchen.
Sie schwieg, er hatte eine vage Idee worauf sie vielleicht hinauswollte.
„Du in der Hauptrolle?“, Treffer, er grinste verschmitzt.
„Nein!“
„Das kam jetzt sehr spontan, warum nicht du?“, man hört im Hintergrund die Eiswürfel in seinem Glas beim Rühren gegen den Rand klirren.
„Schon leer?“, fragte sie.
„Ja.“
„Ich vielleicht in der Nebenrolle Nummer Eins, oder vielleicht macht Natalia M. wieder mit.“
„Was sagt sie dazu?“
„Keine Ahnung. Ich habe sie noch nicht angerufen.“
„Okay. Erst willst Du mich ködern, dann Maria?“
„Ja, so ist es wohl!“
Er schwieg und überlegte lange, fühlte sich geschmeichelt. Offensichtlich wollte Yvi nichts erzählen, oder sie war gekränkt, weil er Natalia ins Spiel gebracht hatte. Er wog ab.
Chance oder zu viel Nostalgie?
Nervig oder reizvoll?
Er kam aber auch bis zum Grund des zweiten Glases mit der zweiten Bloody Marry nicht auf eine passende Antwort für sich.
„Okay. Ich bin vielleicht dabei…“ Er machte eine längere Pause ohne dass sie ihn unterbrach. „…habe es mir überlegt, ich mach mit, nur für Dich und deinen Mut hier anzurufen. Ich kümmere mich drum! Wann willst du starten?“
„Ich weiß noch nicht. Der Hauptdarsteller weiß auch noch nichts davon!“
„Das solltest du aber korrigieren. Es wird schwer einen Film zu drehen, ohne dass der Hauptdarsteller was davon mitbekommt!“
Er war amüsiert. „Mach mal unauffällig ein paar Probeaufnahmen. Und dann fangen wir halt in drei, vier Monaten an.“
„Vielleicht nicht so schnell. Das Drehbuch ist noch im Entstehen.“
„Ist es von dir?“
Sie lachte laut und schwieg dann für zehn Sekunden: „Ich hab dich lieb!“
„Ich weiß!“ Und er legte nach drei Minuten gemeinsamen Schweigen auf.
Sie wusste, er wird sich melden mit einer Crew, mit einem Termin und mit einem Studio. Er war der Regisseur und er war gut in allem was er tat.

Gerda stand noch eine ganze Weile glücklich vor dem schweigenden Telefon. Ihr war wieder warm ums Herz, wie früher. Sie mochte es, dass Paul sie immer noch Yvi nannte, auch wenn die ganze Geschichte viele Jahre her ist.

*****


Montag eine Woche später um 14:00 Uhr klingelte das Telefon bei Gerda.
„Hallo!“ Sie meldete sich immer ohne ihren Namen zu nennen.
„Tante Gerda, was soll ich tun?“ Ralph klang sehr selbstbewusst. Es war keine Frage, es war ein Stimmungscheck. Gerda merkte es, irgendwas war anders, sie spürte es sofort. Sie schwieg und wusste, das war in dieser Situation die beste Wahl.
„Hallo? Bist du noch dran?“
„Ja.“
„Was soll ich tun?“ Er wiederholte die Frage, und sie wiederholte das Spiel mit dem Schweigen.
Gerda biss sich auf die Zunge. Sie brauchte die zwei Minuten, bis sie begriff, der Junge hatte wahrlich gute Ferien. Sie spürte es mit jeder Sekunde die er nichts sagte mehr und mehr. Irgendwas hatte sich geändert. Irgendwas ärgerte sie daran. Aber in der Kürze der Zeit wurde ihr nicht bewusst, was da in ihrem Inneren an Gefühlen hochkochte.
„Ja?“
„Tante, ich habe noch immer kein Zimmer!“
„Dachte ich mir. Es ist 14:00 Uhr, und warum sonst solltest du anrufen?“
„Ja und nein!“ Er schwieg einen Augenblick, war unsicher wie er weiter machen sollte.
„Ich könnte bei einer Bekannten schlafen…“
Gerda kannte diese Tonlage und wusste, jetzt galt es nichts sagen.
„… aber andererseits… ich würde auch gern…“
Sie grinste in sich hinein, da er herumdruckste, weil er hin und her gerissen war.
„… bei dir meine Kochkünste verbessern…“
Was für ein ungeschickter Schachzug von ihr! Wollte Ralph jetzt ein Bett bei der Tante oder lieber doch den Beischlaf bei der neuen sogenannten Freundin? Gerda war sich nicht sicher, ob sie sich ob dieser Dreistigkeit ärgern oder freuen sollte.
„Ein Rezept für heute Abend findet sich, und die nächste Stufe unseres Spiels kann ich mir ja bis 18:00 Uhr noch ausdenken!“ Kunstpause. „Aber andererseits… Man soll eine neue Bekannte nicht zu lange warten lassen. Vielleicht ergibt sich ja was draus“, fügte sie lächelnd hinzu.
Beinahe hätte er gesagt, „Wir hatten schon Sex, die ganze Woche“, aber er biss sich auf die Lippen und dachte angestrengt nach. Was genau hatte er von dem Telefonat erwartet? Er wusste es nicht mehr, war er hin und her gerissen zwischen Andrea und Tante Gerda. So ein Blödsinn, das konnte nicht sein, das durfte nicht sein.
„Was nun Bübchen? Soll ich mich auf Selberkochen einstellen für heute Abend, oder wie?“
„Nein!“ Das klang sehr bestimmt, auch viel offensiver als er eigentlich wollte. „Ich bin neugierig und komme heute auf jeden Fall!“
Beinahe hätte sie sich geoutet und ihre Freude zum Ausdruck gebracht. Nun war es an ihr sich auf die Lippen zu beißen.
„Gut. 18:00 Uhr wie immer. Bis nachher“, sagte sie und legte auf…

„Hallo Tante! Na? Wie war deine Woche, so ganz ohne mich?“
„Gut! Gut und schön ruhig“, erwiderte sie, „Miss Sophie so ganz allein ohne Butler, das ist ihrer nicht würdig!“ Ein schelmisches Grinsen umspielte ihren Mund. „Ehrlich? Ein klitzeklein bisschen habe ich deine Hilfe vermisst!“ Da war es wieder, dieses zweideutige Spiel seiner Tante.
„Und was liegt heute an?“
„Ein Salat mit geschmorten Shrimps. Dazu etwas mehr Kleidung und etwas mehr Hausarbeit.“
„Ich freu mich drauf“, sagte er, gab ihr einen Kuss und verschwand im Bad. Dort sah er sofort die zusätzlichen schwarzen Stümpfe, die oben auf dem Haufen lagen, und wunderte sich über gar nichts mehr.
‚Sie will mich offensichtlich nach und nach ganz in Latex kleiden. Na wenn es ihr gefällt…', dachte er und begann sich zu umzukleiden.
Auch die Strümpfe waren innen mit einer Flüssigkeit benetzt, so dass diese sich mehr oder weniger leicht anziehen ließen. Er stellte aber verwundert fest, dass diese fast bis zum Schritt hoch reichten. In die Stiefel reinzukommen war jetzt wohl nicht mehr möglich, da war er sich sicher. Aber weit gefehlt! Sie hatte es offensichtlich bedacht und die Gummistiefel gegen andere Stiefel ausgetauscht, welche einen seitlichen Reißverschluss hatten. Verwundert sah er, dass diese jeweils einen weiblichen Absatz von bestimmt sechs Zentimeter Höhe besaßen.
„Tante Gerda, mit den Stiefeln kann ich bestimmt nicht laufen. Die sind ja mit turmhohen Absätzen versehen.“
„Probieren geht über Studieren. Versuch's halt mal. Apropos Turmhoch. Da kann ich dir versichern, die paar Zentimeter sind noch gar nichts“, rief sie zurück und in ihrer Stimme lag ein Unterton, der keine Widerrede duldete.
Er zog die Stiefel mit ein wenig Neugierde an, da er sich schon öfter mal gefragt hatte, wie wohl Frauen mit solchen hochhackigen Dingern laufen können. Eine schöne Gelegenheit es mal auszuprobieren. Auf dem Wannenrand sitzend, erst den einen dann den anderen überziehend, hatte er Schwierigkeiten die Reißverschlüsse zu schließen. Die Dinger waren verdammt eng. Nach einigem hin und her gelang es schließlich, aber das unangenehme Gefühl blieb. ‚Die Stiefel sind eine Nummer zu klein', dachte er dabei. Andererseits gaben diese durch die Enge Halt, und der erste Stehversuch gelang zwar wackelig, aber er konnte auch nicht umknicken. Er lief zwei Schritte nach rechts und wieder zurück.
‚Geht ja besser als gedacht. Wenn ich kleine Schritte mache, sollte es funktionieren', dachte er.
An den Waden drückte es ein wenig und er wusste nicht, wie er diesen Druck zwei Stunden lang aushalten sollte. Aber ein Versuch war es wert.
„Tante Gerda, ich bin drin, aber das halte ich nicht zwei Stunden aus!“
„Mach' hin! Du musst noch kochen und Tischdecken! Beeil dich!“
Schnell zog er die langen Handschuhe über, legte die Schütze an und auch das Kopftuch sollte kein Problem sein. Aber was war das? Dieses war auch ausgetauscht worden und war nun irgendwie vorgeformt und schon gebunden. Er versuchte zu begreifen wie diese neue Haube nun funktioniert und fand es nach einigem Gefummel heraus. Es war gefertigt wie eine transparente Sturmhaube vom Skifahren, und das schwarze Kopftuch war gleich draufgebastelt. Er weitete die untere Öffnung mit beiden Händen und zog sich die Haube über den Kopf. Die Augen und der Mund blieben frei. Die Nase hatte Löcher zum Atmen, aber sonst legte sie sich fest wie beim Skifahren am Gesicht an und bedeckte eng den ganzen Kopf bis zum Hals herab. Es fühlte sich gut an, stellte er fest. Das Gummi umschloss seinen Kopf wie ein warmer Hauch, und eine wonnige Wärme breitete sich aus. Er schaute in den Spiegel und wurde gewahr, dass rechts und links ein kleines Ende des Kopftuches lose an seinen Ohren herabhing. Er griff die beiden Enden und spürte einen Klettverschluss, den er mit einigen Mühen und mit Zug unter dem Kinn schließen konnte. Oh, das war eng am Hals, aber nicht unangenehm. Und er fühlte eine leichte Erregung aufkeimen. ‚Sehr sexy', dachte er.

Das Bild, welches sich ihm im Spiegel bot, war überraschend verändert für ihn. War es bisher eher ein leicht lächerliches Outfit um ihn zu ärgern, wurde er heute gewahr, dass er sich in ein ansehnliches Wesen verwandelt hatte. Okay, das weiße T-Shirt und die Boxershorts passten nicht zum Rest, aber das Gesamtbild entwickelte sich hin zu einer gepflegten Küchenhilfe mit orientalisch erotischem Antlitz.
Schnell noch die Schürze umgebunden und fertig war er für das heutige Abenteuer.

Jetzt aber ab in die Küche.
Der Salat mit Shrimps gelang dank der detaillierten Anleitung sehr gut, und auch Tante Gerda war voll des Lobes ob seiner Künste. Sie stellte mit Genugtuung fest, dass Ralph sich mit der Haube und den Stiefeln sichtlich wohlfühlte. Sie sagte aber nichts. Und als er begann den Tisch abzuräumen, erlaubte sie ihm die Stiefel auszuziehen.
Verwundert nahm sie zu Kenntnis: „Miss Gerda, das geht schon. Ich versuche diese anzubehalten.“

Die nächsten Tage liefen ganz gut, sowohl an der Uni als auch abends bei ihrem kleinen Spiel. Er freute sich irgendwie auf die Verkleidung, und hatte um das Outfit ein wenig harmonischer zu gestalten, eine schwarze Boxershorts und ein schwarzes T-Shirt angezogen. So war es stimmiger, wenn auch nicht perfekt.
„Gefällt dir das Outfit?“, fragte Gerda unverbindlich am Mittwoch.
„Irgendwie schon. Das Gummi fühlt sich gut an.“ antwortete er und schob eine Frage nach: „Warum eigentlich das ganze Latex? Doch sicher nicht, damit meine Kleidung beim Kochen nicht schmutzig wird.“
„Doch, doch. Das mit dem Schutz ist der Hauptgrund. Aber ich glaube in meinem früheren Leben mochte ich das Material Gummi auch mal ganz gern.“ Sie betonte das Wort Gummi extra lang mit viel Betonung. „Ist zwar lange her und jetzt gefällt es mir irgendwie wieder. Immer mehr, jetzt wo ich dich jeden Tag damit sehe, sieht schnuckelig aus, oder?“

*****

Auch in der folgenden Woche wohnte Ralph wieder bei Gerda und war gespannt, was sie hinzufügen würde. Im Bad fand er die gewohnten Sachen, aber die Schürze fehlte.
„Tante Gerda, haben wir Bergfest hinter uns und jetzt entfernst du wieder Stück für Stück von meinem Outfit?“
„Enttäuscht?“, fragte sie mit einem zweideutigen Lächeln.
„Nein, nur verwundert.“
„So ist es recht. Natürlich machen wir weiter, sonst kommst du noch auf die Idee für immer hier zu wohnen. Zieh die üblichen Sachen erstmal an. Dann kommt die Überraschung. Aber bei der muss ich dir sowieso helfen.“
Als er fertig war, kam Ralph ins Wohnzimmer und sie bat ihn: „T-Shirt aus!“
„Warum?“
„Ich will deinen Körper sehen“, sagte sie schnippisch. Dann zwinkerte sie mit dem Auge und korrigierte: „Nein. Aber unter dem Küchenkleid brauchst du es nicht.“
„Ein Küchenkleid? Was soll das denn schon wieder?“
„Du wirst schon sehen, gedulde dich.“
Widerwillig, aber auch neugierig, entledigte er sich seinem vorletzten Baumwollkleidungsstück. Es blieben die Boxershorts aus Stoff dazu die schwarzen Armen, Beinen, Stiefel und das Hijab- Kopftuch aus Gummi. Nur der Torso war nackt.
Sie bat ihn vorsichtig mit den Beinen in einen Haufen schwarzen Latex einzusteigen, den sie kunstvoll auf dem Teppich zu einem offenen Kreis drapiert hatte. Er stieg in die Mitte und sie zog langsam die Kleidung nach oben. Ralph sah zu wie sich einen knöchellanger weiter Rock bildete, der viele Falten warf. Ein wenig altmodisch, voluminös aber nicht unschön. Gerda schloss den Reißverschluss im Rücken über dem Po bis zur Taille und half ihm anschließend in das nach vorn hängende Oberteil hinein. Er musste zunächst mit den gummierten Händen durch die Ärmel reinschlüpfen, bevor sie das Kleidmit Ziehen und Drücken über die Schultern stülpte. Sie strich die mit beiden Händen die Falten aus, zog hinten stramm und schloss den Reißverschluss bis zum Hals. Verwundert schaute er sich an und befühlte das neue Kleidungsstück: große weite Ärmel, Rüschen am Hals, ein weiter ausladender Rock. Oben im Brustbereich ein wenig zu weit geschnitten. Sie nahm seine Hand und schloss die Druckknöpfe an den Handgelenken. Erst dabei wurde ihm gewahr, dass er jetzt komplett in Latex gekleidet war und der Begriff „Küchenkleid aus dem 19. Jahrhundert“ in der Tat hervorragend passte. Sie sah seinen Blick und entdeckte eine kleine Verzückung in seinem Gesicht. Gerda streichelte bewusst nochmals über sein Kleid und die Ärmel. Ein wonniger Schauer überkam ihn und er war froh, dass das Kleid so weit abstand. Es regte sich etwas in der Hose, aber man konnte von außen zum Glück nichts erkennen.

Das Erscheinungsbild wurde nahezu perfekt abgerundet mit der weißen Rüschenschürze. Gerda und Ralph lächelten, als sie im Flurspiegel eine Küchenhilfe aus vergangenen Zeiten betrachteten. Auch das Kopftuch wirkte nicht deplatziert, sondern gab dem ganzen einen ländlichen Eindruck, quasi eine Abrundung des Gesamtoutfits, ein I-Tüpfelchen.
„Schön?“, fragte sie.
„Hmm… du hast verrückte Ideen. Hast du sonst nichts zu tun, als dir eine Gemeinheit nach der anderen auszudenken?“
„Nun sei nicht so mürrisch! Musst ja nicht hier wohnen. Dort hat der der Zimmermann eine Tür eingebaut.“, sie wies mit der Hand zum Gehen und lenkte dann ein: „Lass mir doch die kleine Freude dich ein wenig zu necken.“
„So sei es meine verrückte Miss Gerda. Was darf ich heute der gnädigen Frau kochen?“ Man konnte deutlich wahrnehmen, das Spiegelbild faszinierte ihn, er konnte sich kaum abwenden. Die Flucht in die Küche war Ralphs Hoffnung, dem weiter aufkeimendem Lustgefühl Herr zu werden.

Ach, war das eine wunderbare Woche für ihn. Er traf Andrea häufig und die tägliche Vorfreude auf den Abend bei Gerda war durch dieses Kleid nochmals deutlich erhöht. Am Dienstagabend offenbarte sie, was die neue zusätzliche Aufgabe dieser Woche sein würde: „Mittwochs hast du an der Uni schon eher Schluss. Ich möchte, dass du an diesem Tag immer schon um halb fünf kommst und vor dem Abendessen Bad und Küche durchputzt.“
„Aha! Das führst du im Schilde. Von der Küchenhilfe zur Allround-Haushaltshilfe! Das ist dein Plan.“
Er fügte sich ein und machte dennoch erstmal alles falsch, als er am Mittwoch pünktlich mit den Reinigungsarbeiten beginnen wollte. „Erst umziehen, sonst machst du deine Studienklamotten dreckig. Außerdem habe ich sonst nicht halb so viel Spaß beim Zuschauen.“
„Dann komme ich aber ganz schön ins Schwitzen“, warf er ein.
„Das ist doch der Sinn des Ganzen, Dummerchen. Wir wollen doch nicht, dass du dich beginnst hier wohl zu fühlen!“

Unter Ihrer Anleitung putzte er einmal alle Oberflächen durch, holte einen Eimer mit heißem Wasser und schrubbte auch den Boden blitzblank. Es war ganz schön anstrengend, aber auch sehr schön, denn bei dieser Arbeit begann er mehr zu schwitzen als bei der Küchenarbeit, und der Schweiß ließ ihn die Latexsachen viel intensiver spüren. Ein schönes Gefühl, und dieses erregte ihn so sehr, dass er abends im Bett nicht anders konnte, als an sich Hand an zu legen.
Wow! Was für ein Tag!

*****

So jetzt sind wir auf Seite 32 ... bin gespannt auf die Reaktionen.
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Kittelschuerze
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:01.05.21 09:07 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo K2
Die Fortsetzung ist sehr interessant und anders als erwartet dafür erstmal mal ein Dankeschön.
Also ich denke er wird zum Gummihausmädchen geformt und Andrea wird es irgendwann gewahr oder er verfällt seiner Tante total,aber du die Fortsetzung und ich bin schon gespannt drauf.
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:01.05.21 12:23 IP: gespeichert Moderator melden


Schön wie sich die Geschichte entwikelt
Ich mag es wenn der Hauptprobant zu Absatzschuhen und Sonstigen schönen Unbequemlichkeiten hingefürt wird.

Also vieo spass beim weiterschreiben
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K2
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:01.05.21 16:23 IP: gespeichert Moderator melden


@ Kittelschürze
gute Idee Gummihausmädchen... aber die Geschichte ist schon fertig ... und meine Suche im original Worddokument hat ergeben: "0 Treffer bei dem Wort Gummihausmädchen"
Bleib neugierig!

@ Stoeckelfranz
du schreibst du magst es wenn die Person in einer Geschichte zu unbequemlichkeiten hingeführt wird. Ich glaube, dann bist du in dieser Geschichte richtig.
Bleib neugierig!

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K2
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:01.05.21 16:36 IP: gespeichert Moderator melden


Ich hatte mir vorgenommen immer so um die 20 Seiten je Woche fertig zu korrigieren, lektorieren und hochzuladen. Das ist dieses Mal gelungen und hier der zweite Teil für das erste Maiwochenende.


---
Kapitel #2 *** ein Sonntag im Herbst

Das Zimmer ist abgedunkelt, die Rollläden sind bis auf einen kleinen Schlitz runtergelassen. Dämmerlicht durchdringt den Raum obwohl mitten am Tag, und es fällt schwer irgendwie mehr zu erkennen, als schemenhafte Konturen von Möbeln. Recht ungewöhnlich für einen Sonntag im goldenen Herbst am frühen Nachmittag um kurz nach eins, außer jemand hat absichtlich die Jalousie geschlossen, um die Wärme oder vielleicht fremde Blicke nicht hinein zu lassen. Ein Laptop-Bildschirm beginnt zu erleuchten und hüllt den Raum in diffuses Gegenlicht. Zunächst schimmert alles in blau, dieses helle blau, wie bei einem PC der gerade bootet, dann erscheint ein hellerer Hintergrund von Skype und eine Stimme ertönt.
"Hallo! Hier ist Tante Gerda. Ich hoffe es ist alles gut.", sagt eine fröhliche Frauenstimme aus dem PC-Lautsprecher.
Es schein ein Chat oder ein Videomessenger zu sein.
"Unser Frühshoppen ist doch etwas länger ausgefallen als geplant." Sie lacht und freut sich, als hätte sie die letzten Stunden sehr viel unerwarteten Spaß gehabt. "Wir haben kurz entschlossen noch eine weitere Freundin daheim besucht und gekocht und gebacken. Ich bleibe noch zum Kaffee und bin so gegen vier daheim!" Sie denkt kurz nach, wendet sich ab und redet im Hintergrund mit anderen Anwesenden.
"Also, es kann auch fünf Uhr werden, würde mich nicht wundern", kichert sie und dann hantiert sie in der Ferne an der Tastatur herum. Das unaufhörliche Klickern der Tasten lässt darauf schließen, dass sie noch was erledigen muss, ehe sie sich wieder dem Kaffeekränzchen widmen kann.
Im hellen Schein des Bildschirms kann man jetzt den Raum viel besser erkennen. Es ist ein geräumiges Wohnzimmer mit Esstisch in der einen Hälfte, und einer Couchgarnitur, einer Schrankwand und einem Fernseher in der anderen Hälfte. Die Möbel sind aus den 90-er Jahren. Warme, dunkle Teppiche und Gardinen mit großem Blumenmuster lassen darauf schließen, dass hier jemand schon länger wohnt. Ein gemütlicher Ofen mit Glasfront und ein Aquarium vervollständigen den gemütlichen Eindruck. Nur die heruntergelassenen Jalousien vor den Fenstern befremden ein wenig. Erst auf dem zweiten Blick wird man gewahr, dass an der Stirnseite des Tisches jemand bewegungslos sitzt. Es scheint so, dass die Nachrichten an dieses Wesen gerichtet waren.
"Ich schalte dir einen Film an. Okay?", sagt die Stimme aus dem PC- Lautsprecher, "damit dir das Warten nicht so langweilig wird!"
Die Person im Raum macht keine Anstalten zu antworten, weder zustimmend noch ablehnend. Sie sagt gar nichts und rührt sich nicht.
"Ich hab's! Das wird dir gefallen. Drei Teile nonstop hintereinander!"
Die Person im Chat scheint sich über ihre eigene Idee wie Bienchen zu freuen. Sie tippt wieder auf der Tastatur herum und verkündet: "Und los geht's. Dir noch viel Spaß. Bis nachher und Tschüss!" Sie schaltet sich weg und der Bildschirm wird dunkel.

Anschließend wechseln sich Filmszenen mit unterschiedlicher Helligkeit ab, in denen man den Raum gespenstisch im dunklen Flackerlicht oder heller beleuchtet vorfindet. Je nach Sequenz im Film wird der Raum eins mit dem Geschehen. Verwunderlich ist nur, dass der Ton abgestellt ist. Auch nach mehreren Minuten läuft der gezeigte Film ohne einen Mucks. Merkwürdig. Die Gestalt am Tisch hat vielleicht so was wie Kopfhörer auf. Vielleicht ist das des Rätsels Lösung.
Es ist definitiv eine weibliche Person die da sitzt. Sie hat lange dunkelbraune oder vielleicht auch dunkelrote Haare. Sie verharrt regungslos vor dem Bildschirm und schaut nur geradeaus in Richtung des Bildschirms. Sie verfolgt die Filme, die ihr die Zeit vertreiben sollen, bis die Dame des Hauses - wie angekündigt in drei bis vier Stunden - zurück ist. Merkwürdig ist es schon, wie reglos sie in der dunklen Ecke hinter dem Tisch aufrecht, kerzengrade und fast teilnahmslos dem Geschehen folgt. Keine einzige Bewegung ist im Dämmerlicht wahrnehmbar und das jetzt schon seit geraumer Zeit.

Punkt 14 Uhr 30 flackern die Neonröhren im Aquarium. Es dauert ein paar Sekunden, doch dann erstrahlt es in einer wunderschönen Pracht taghell und gibt die Sicht frei auf ein 200 Liter großes Becken. In der Tat ist es eine Augenweide, tadellos gepflegt, keine Algen an den Scheiben und weißer Sand, der das Licht reflektiert. Es gibt sattgrüne Pflanzen und drei recht große Zitronenbuntbarsche gleiten gemächlich durch das Becken. Ein ansehnlicher Schwarm feuerroter Guppys und vereinzelte schwarze Welse geben dem Aquarium eine Farbenfülle. "Schwarz- rot-gold mit viel Grün und weißem Strand", wie die Besitzerin zu sagen pflegte. Es ist eine wahre Pracht.

Das ganze Zimmer erstrahlt im hellen Licht und man kann jetzt trotz heruntergelassener Rollos alle Details erkennen. Es ist in der Tat eine Art Wohn-Esszimmer aus den 90-er des letzten Jahrhunderts. Das Mobiliar besteht aus einer recht schweren und vier Meter breiten Eichenschrankwand mit einem Drei- und Zweisitzer Couchensemble plus Fernsehsessel. Dazu kommen die schweren weißen Vorhänge mit Blumenmuster, der Perserteppich und die Bilder an der Wand, alles Replikate von alten Meistern. All das bestätigt, dass hier jemand von mittlerem Alter wohnt, wenigstens 50 Jahre alt und mit Freude an dem Stil der späten Jahre des 20. Jahrhunderts.

Aber wie passt die Frau am Tisch in das Bild? Jetzt ist es klar, sie hat definitiv rote Haare, genauer gesagt karmesinrot, von einer Intensität, mit der man Fernsehwerbung für Shampoo hätte machen können. Ihr Gesicht wirkt regungslos. Sie scheint auf den Bildschirm zu starren. Sie hat lange geschwungene Wimpern, große freundliche Augen mit einem leichten Lidschatten und angedeuteten Smokey- Eyes und Lippen in einem intensiven Rot. Das alles passt perfekt zur Haarfarbe. Sie sitzt regungslos vor dem Bildschirm und schaut noch immer wie gebannt auf den dargebotenen Film. Oder hat bereits Teil 2 begonnen? Wenn man Tante Gerda glauben mag, gibt es noch viel zu sehen, zumindest gut geplant gegen Langeweile.
Im Schein der Beleuchtung des Aquariums werden noch zwei andere Details sichtbar, die vorher verborgen waren: Die Frau am Tisch trägt eine glänzende Bluse, wahrscheinlich Satin oder ein anderes Material mit Hochglanz, mit einem wunderschönen Stehkragen, der nach oben eng zugeknöpft ist. Die Bluse hat außerdem schöne Rüschen und weite Ärmel. Es wirkt sehr Ladylike und modisch - auf ganzer Linie eine Dame. Auch wirkt der Oberkörper sehr angespannt, gerade und aufrecht, die Schultern nach hinten gezogen, die Brust herausgesteckt und das Kinn keck aufreizend nach vorn gestreckt, als wäre der Stehkragen mit besonders guter Stärke gewaschen worden. Als zweites fällt auf, dass die Arme gerade nach unten fallen und die Hände nicht zu sehen sind. Vermutlich liegen diese auf dem Schoß, was aber ungewöhnlich diszipliniert erscheint. Eine bequeme Fernsehhaltung wäre bei den meisten Menschen nach hinten gelehnt, oder die Arme vor der Brust verschränkt. Aber vielleicht ist der Film so spannend und ihre Aufmerksamkeit so groß, dass sie gar nicht bemerkt, mit wieviel Aufmerksamkeit und Anspannung sie da so sitzt. Ungewöhnlich, denn der Film läuft doch schon über eine Stunde.

Oder ist das gar kein regloser Mensch – das könnte auch sein - sondern vielleicht eine Puppe, eine Dekoration aus Kunststoff, eine Ausstellung wie in einem Schaufenster eines Modeladens? Da war doch mal im letzten Jahrhundert eine Zeitlang so eine Sammelleidenschaft von Porzellankopfpuppen entstanden. Und die wurden auf den Sofas drapiert und sitzen dann den ganzen Tag reglos rum, als romantisch verklärtes Abbild von Schuljungen oder Mädchen in Sonntagskleidern. Aber was macht das wiederum für einen Sinn, wenn jemand eine menschengroße Puppe im Wohnzimmer platziert, zu ihr spricht und ihr dann auch noch Filme ankündigt und abspielt? Recht ungewöhnlich für einen Sonntag im Herbst, nachmittags um kurz vor drei Uhr. Der Abspann des ersten der drei Filme flackert über den PC- Bildschirm. Man kann lesen:

Darsteller: Natalia Mühlhausen, Diana Siefert, Yvonne Deyet .... Copyright: Viola© 1992

Der Vorspann zum zweiten Film beginnt mit einem durchlaufenden Text:

Akzente Setzen ….. Gerade im Umfeld des gehobenen bizarren Genießens entscheidet man sich ganz bewußt für Produkte bester Herkunft. ….. VIOLA erfüllt diesen Anspruch in überzeugender Weise, gefragt ist das, was Abstand zum herkömmlichen schafft und niveauvoll bizarre Akzente setzt. ….. Seine außergewöhnlichen Merkmale begründen den Ruf, eines der besten bizarren Videos unserer Zeit zu sein.

Recht viele Rechtschreibfehler für einen Vorspann oder ist das noch alte Rechtschreibung?


Kapitel #3 *** 1992

"Cut, Schluss Ende, fertig, wir haben definitiv genug Aufnahmen in der Kiste!" Der Regisseur Paul stand von seinem Chefstuhl auf und ging in die Kulisse. Er schüttelte allen Schauspielern ungelenkig die Hände und bedankte sich höflich aber auch ein wenig müde- pflichterfüllend. Er wusste irgendwie genau, es ist unwahrscheinlich, dass nach dem dritten Teil ein weiterer beauftragt wird. Die ersten zwei Teile des Films verkauften sich ganz gut. Sein Instinkt sagte ihm, zu viele Dopplungen und Wiederholungen jetzt in der neuen dritten Fassung. Das wird zu wenig zahlendes Publikum hinter dem Ofen vorlocken. "Die deutsche Filmförderung wird auch nicht einspringen", dachte er und lachte vor sich hin. Er bat den Kameramann Sekt aus dem Kühlschrank zu holen und rief die Mannschaft für ein letztes Briefing in 20 Minuten auf. Vorher sollten sich alle umziehen und dann wieder zusammenkommen.

Der Beleuchter baute seine Technik ab, verstaute diese in Kisten. Und auch die Bühnenbildner- Crew erschien wie gerufen zum Abbauen. Sie brauchten das Studio am nächsten Tag wieder für irgendwelche anderen Aufnahmen. Yvi fragte, ob sie was haben könne, von dem ganzen Spezialkram, den man extra für den Film angeschafft hatte. Der gehörte jetzt irgendwie den Viola Studios, aber die brauchten diese sicher nicht mehr, und vom Umtausch waren sie sowieso ausgeschlossen. Der Regisseur lachte und meinte, dass er auch nicht wüsste was damit passiert. Er versprach ihr kurz zu telefonieren und es herauszufinden.
Nachdenklich gab er den Handwerkern ein Signal. Sie sollten sich eine halbe Stunde gedulden und erst dann wiederkommen. Danach begann er zu telefonieren. Dabei lief er in den Kulissen herum und sammelte das mitgebrachte Equipment zusammen und legte es auf einen Tisch. Das Telefonat wurde mit viel "Ja, ja" und "Wirklich" und "So machen wir es" begleitet. Dann legte er auf. Das Gespräch und der traurige unsortierte Haufen auf dem Tisch verbesserten nicht seine Laune, auch nicht die Flasche Sekt die geöffnet wurde und irgendwer in die Pappbecher füllte.

Nach und nach traten alle Schauspieler und die vier- Mann starke Kamera- und Ton- Mannschaft zusammen. Ein wahrlich bunter Haufen, der in ziviler Kleidung aussah wie ein x-beliebiges Büro- Team in Stadtverwaltung von Hinteroberdingen.
Nicht mal er sah annähernd wie ein Chef aus, eher wie ein müder Barkeeper beim letzten Glas, der sich nur noch Ferien wünscht. Aber eigentlich wünschte er sich einen Folgeauftrag für ein wirklich großes.aviie der Bavaria, irgendwas mit Loriot oder Götz George. Er ließ den Blick schweifen und lächelte vor sich hin, als er mit allen anstieß. "Wie eine kleine Familie", dachte er, und bedankte sich artig bei jedem. Bei den Männern mit einem Handschlag, und die Mädels drückte er liebevoll an seine Schulter.
"Werde Euch vermissen!", dachte er laut vor sich hin.

Man kannte sich gut, fast schon zu gut nach drei Mal 90 Minuten Filmarbeit. Yvi war gut, keine Frage, aber sie konnte den dritten Teil auch nicht allein als jüngstes Mitglied retten. Sie würde aber sicher noch mehr Rollen bekommen. Sie hatte was "auf dem Kasten". Simone, alias Natalia, lächelte zurück. Sie wusste dass es wahrscheinlich nicht ihr letzter Auftritt war. Sie hatte einen Namen in der Szene. Aber auch er wusste, dass sie in sicheren finanziellen Händen war und hat den Dreh nicht aus der Not heraus, sondern aus Liebhaberei gemacht hatte. Auch sie sah müde aus. Sechseinhalb Stunden Dreh waren schon eine harte Strapaze, auch wenn sie immer genau wusste wie es geht. Vollprofi halt. Der Beleuchter schaute noch immer leicht verlegen in die Runde. Das war sein erster Job in diesem Genre gewesen und seine rot glühenden Ohren verblassten erst beim zweiten Glas Sekt.
"Alle am Ende ihrer Karriere", dachte er. "Vor allem ich!"

Yvi fragte, was die Produktionsleitung bezüglich der Requisiten beschlossen hatte.
Er antwortete: "Die wären geizig wie immer. Wer was mitnehmen will, soll 5 Mark pro Stück zahlen."
Alle lachten und Yvi ließ Maria den Vortritt bei der Auswahl.
Maria lehnte dankend ab und sagte: "Hab' mehr als genug von dem Zeugs daheim liegen!"
Daraufhin sagte Yvi, dass sie einiges nähme, denn wann bekäme man schon mal was für einen Heia-Mann pro Stück.
Da ging das Lachen in eine ausgelassene Heiterkeit über.
"War doch ein tolles Set und ein toller Sekt!", sagte er, trank ein letztes Glas, und die Truppe verschwand in die verschiedensten Richtungen und ging ihrer Wege.

Es ist nicht bekannt, ob sie jemals wieder zusammengearbeitet haben. Es bleibt zu vermuten, dass Yvi den Dreh- Set noch in guter Erinnerung behielt. Sie wählte vierzehn Teile aus den Requisiten aus und legte mit einem breiten Grinsen 70 Mark auf den Tisch. Das war schon ein ansehnlich großes Häufchen mit einem gewissen Etwas, für das man bei Beate Uhse sicher mehr als 1000 Mark hätte hinlegen müssen.

Mehr als 25 Jahre später ist Beate Uhse verstorben, es gibt keine Mark mehr und Deutschland ist erneut Fußballweltmeister.

so geschafft, bis Seitew 38 alles veröffentlicht, Gruß an alle Leser und Leserinnen
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:02.05.21 10:19 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo k2
Danke für dein Kommentar,das macht das ganze in Zusammenhang mit der Fortsetzung nur noch spannender ,ich freu mich auf die Fortsetzung, danke.
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  RE: Tante Gerdas Geheimnis Datum:02.05.21 15:01 IP: gespeichert Moderator melden


Jetzt ahnen wir Etwas über die Herkunft der Latexkleidung, die Ralph Stück für Stück kennen und leben lernt. Da scheint ja echt gute Qualität und noch bessere Pflege im Spiel zu sein, wenn die Sachen immer noch in bestem Zustand sind.

Bin nur gespannt, ob er Ende nächster Woche auch wieder "Wow! Was für ein Tag!" sagen wird, während er .... Tja... DAS wissen wir noch nicht.
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