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  Kreuzfahrt ins Glück?
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IronFist
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BW




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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:11.03.19 19:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Darktail,

im Casino hat sich der Zentaur jetzt wohl erledigt.
Dieses Spiel scheint eher zur Meerjungfrau zu passen.


Hallo jonnyf,

wie kannst du nur so gehässig sein? Schäm dich!
Und was soll in einem Wasserbecken denn anderes passieren, als das man nass wird?


Hallo zrx-till,

freut mich, dass es dir gefällt.


Hallo FE,

dann sage ich mal ein Dankeschön mit Klasse.


Hallo Trucker,

bist du letzte Woche etwa fremdgegangen?
So geht das aber nicht!


Hallo Dark Fangtasia,

was hat Sabine nur verbrochen, dass ihr hier schon zum zweiten Mal eine Niederlage gewünscht wird.
Ts ts ts, was habe ich nur für Leser?


Hallo AlfvM,

natürlich sind die Spiele lustig, sonst würde sie ja niemand spielen.
Ob man dabei aber auch über sich selbst lachen können muss?


Hallo Ihr_joe,

ich weiß nicht wo du eine "Belohnung" für die Siegerin herausgelesen hast. Abgesehen von den 200 Euro natürlich.
Es war ja noch nicht einmal von einer "Belohnung" für die Verliererin die Rede. Abgesehen von den nassen Klamotten natürlich.

Ob das Casino seinem Namen Ehre macht? Mal schauen!
Vermutlich ist es sehr subjektiv, ob man eine Niederlage dort als Glück betrachtet.

Aber aus der Zuschauerrolle lässt sich das natürlich ganz entspannt betrachten.
Manchmal ist es doch ganz gut, wenn man nicht selbst involviert ist.

Allerdings wäre ich jetzt auch viel lieber in der Karibik.
Musste ich doch gerade im Schneegestöber nach Hause fahren. Der Winter scheint noch nicht ganz aufgeben zu wollen!


LG
Fist
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:11.03.19 23:17 IP: gespeichert Moderator melden


[quote]Hallo Darktail,

im Casino hat sich der Zentaur jetzt wohl erledigt.
Dieses Spiel scheint eher zur Meerjungfrau zu passen.

Schade eigentlich, ich finde der passt auch da hin
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jonnyf
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:12.03.19 11:04 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo IronFist,

was kann im Wasser noch passieren?

Vielleicht ist es kein Wasser sondern eine Flüssigkeit welche sich in alle Körperöffnungen verteilt und sich dort bemerkbar macht?

Wir sind ja in einer High-Tech-Gesellschaft, wo fast alles möglich ist.

jonnyf
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IronFist
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BW




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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:12.03.19 18:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Darktail,

wie soll denn ein Zentaur zu diesem Spiel passen?
Vielleicht als Seepferdchen?


Hallo jonnyf,

du bist also der Meinung "nichts muss, aber alles kann".
Mal schauen, wo das im Lucky Loser hinführt.


LG
Fist
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IronFist
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BW




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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:12.03.19 19:05 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 17


Und dann begann das Spiel. Meine Gegnerin hatte sich zuerst für das Spiel gemeldet und hatte somit den ersten Wurf. Max hatte Recht gehabt, seine Freundin war in dieser Beziehung wirklich schlecht. Sie produzierte einen Airball, der auf halber Strecke im Wasser landete. Jetzt war ich an der Reihe. Ich musste jedoch feststellen, dass ein Wurf im Sitzen etwas völlig anderes war. Auch mein Ball landete ohne Berührung des Korbs im Wasser. Mein Wurf war allerdings nicht ganz so schlecht gewesen wie der von Maxine. Nun versuchte es meine Gegnerin mit einer anderen Technik und schleuderte den Ball seitlich in Richtung Korb. Sie hatte dadurch viel mehr Schwung als zuvor. Der Ball klatschte gegen das Brett und fiel danach ins Wasser. Ich stand auf um den nächsten Ball so zu werfen, wie ich es gewöhnt war. Auf der Liege stehend ging das ganze wesentlich besser. Mein Ball sprang gegen das Brett und fiel von dort in den Korb.

» Huch! «, schrie meine Gegnerin überrascht auf, als sich ihre Liege leicht nach vorne neigte. Sie klammerte sich mit ihren Händen am Rand der Liege fest. Die Schräglage war bisher aber alles andere als bedrohlich. Vermutlich würde ich noch 4 bis 5 Treffer landen müssen um sie schließlich zu Fall zu bringen. Maxine klammerte sich mit einer Hand an der Liege fest und setzte dann mit der anderen zu einem weiteren Schleuderwurf an. Schwung hatte sie wieder genug, aber sie verfehlte das Brett meilenweit und der Ball landete irgendwo im Publikum. Jetzt war es wieder an mir. Wie geplant flog mein Ball zuerst gegen das Brett. Er tanzte danach allerdings auf dem Ring herum und fiel schließlich ins Wasser. Das war Pech gewesen. Maxine setzte ihren nächsten Schleuderwurf mehr vertikal an. Der Ball flog in einem hohen Bogen in Richtung Korb. Und völlig überraschend landete er direkt im Korb, ohne den Ring auch nur zu berühren. Meine Liege ruckte und ich verlor das Gleichgewicht. Ich taumelte nach vorne und ruderte mit den Armen wild in der Luft herum. Aber es war bereits zu spät. Eine Sekunde später landete ich auch schon im Pool. Das konnte doch wohl nicht wahr sein, ich hatte durch einen Glückstreffer verloren. Und vermutlich auch deshalb, weil ich meine Gegnerin unterschätzt hatte. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass Maxine irgendwann treffen würde. Meine Gegnerin stürmte jubelnd in die Arme ihres Freundes, der ziemlich verblüfft aussah. Aber das war überhaupt nichts gegen meine eigene Verblüffung. Nach dem ersten Wurf von Maxine hätte ich nicht im Traum damit gerechnet verlieren zu können. Hier hatte sich wohl mal wieder das alte Sprichwort bestätigt. Hochmut kommt vor dem Fall! Diesmal war der Fall sogar wortwörtlich gekommen. Der Spielleiter ging zu Maxine und zahlte elektronisch ihren Gewinn aus. Jetzt war sie 200 Euro reicher. Kurz darauf half er mir aus dem Wasser. Triefend nass stand ich am Pool und musste auch noch das breite Grinsen meiner Gegnerin ertragen. Damit war mein Casino Abenteuer wohl auch schon beendet, denn ich würde die restlichen 40 Euro lieber verschenken, als im nassen Zustand weiter das Lucky Loser zu erkunden. Der Name des Casinos klang für mich jetzt wie der blanke Hohn.

» Wenn sie möchten, dann können sie sich in diesem Raum dort abtrocknen. Es gibt auch ein Warmluftgebläse mit dem sie ihr Kleid wieder trocknen können! «, mit diesen Worten zeigte der Spielleiter auf eine Tür neben dem „Sonnenbad“.

Weil ich nicht klatschnass über das ganze Schiff zu unserer Kabine laufen wollte, nahm ich sein Angebot gerne an. Der Raum war so etwas wie eine kleine Umkleide. Ich kämpfte mich mühsam aus dem nassen Kleid heraus. Es gab hier allerdings keine Handtücher, wie sollte ich mich also abtrocknen? Auf einer Seite der Umkleide gab es jedoch zwei kleine Kabinen. Ich öffnete die Tür der ersten und erblickte einen leeren Kleiderbügel, der an einer Stange hing. Vermutlich war dies das Warmluftgebläse, von dem der Spielleiter vorhin gesprochen hatte. Als ich auf einen Knopf außen an der Kabine drückte, legte das Gebläse los. Angenehm warme Luft strömte von oben in die Kabine herein. Ich schnappte mir den Bügel und hängte mein nasses Kleid in die Kabine. Mein Kleid war damit versorgt und flatterte sanft in dem warmen Luftstrom. Ich vermutete, dass die zweite Kabine ebenfalls ein solches Gebläse besaß. Ich drückte den Knopf an der Außenseite und betrat die andere Kabine. Hier gab es allerdings kein Gebläse, sondern ein Wärme abstrahlendes rotes Licht. Natürlich konnte man sich auch auf diese Weise abtrocknen, aber wäre ein Gebläse nicht viel effektiver? Oder auch einfach ein paar Handtücher. Sollte ich mich zu meinem Kleid in die andere Kabine stellen? Das würde bestimmt viel schneller gehen. Allerdings war die andere Kabine ziemlich eng und inzwischen genoss ich sogar die angenehme Wärme dieser Lampe. Eigentlich gab es gar keinen Grund zur Eile. Mit geschlossenen Augen träumte ich ein wenig vor mich hin und genoss dabei die wohlige Wärme. Keine Ahnung wie lange ich so verbracht hatte, aber irgendwann hörte ich Geräusche von außerhalb der Kabine. Ich öffnete die Tür einen Spalt und lugte nach draußen. Eine Blondine versuchte gerade den Reißverschluss am Rücken ihres klatschnassen Kleides zu erreichen. Wie es aussah war sie das nächste Opfer dieses ziemlich feuchten „Sonnenbades“ geworden. Inzwischen war ich komplett trocken und vermutlich galt das auch für mein Kleid. Also trat ich aus der Kabine heraus und begrüßte meine Nachfolgerin. Sie erschrak, weil sie sich wohl allein wähnte. Wir wechselten ein paar Worte und dann half ich ihr aus dem am Körper klebenden langen Kleid heraus. Kopfschüttelnd erklärte sie mir, dass sie gegen einen Profi verloren haben musste. Mit 6 Würfen hatte ihre Gegnerin 5-mal getroffen. Dann erzählte ich ihr von meinem Schicksal bei diesem Spiel. Mittlerweile konnten wir beide über unsere Niederlagen lachen. Sie übernahm meinen Platz in der Kabine und ich schlüpfte in mein getrocknetes Kleid. Jetzt war ich wieder bereit für ein neues Abenteuer im Lucky Loser. Diesmal aber hoffentlich mit einem besseren Ende für mich.

Als nächstes kam ich zu einem Spiel, welches den Namen „Risiko“ trug. Die Spielleiterin dort war ziemlich konservativ gekleidet. Grauer Rock, graues Sakko und darunter eine dunkelblaue Bluse. Ihre Haare hatte sie zu einem Dutt hochgesteckt und auf ihrer Nase saß eine dunkle Hornbrille. Sie sah so aus, wie man sich klischeehaft eine Bibliothekarin vorstellte. Und vermutlich sollte sie auch genau das darstellen, denn dieses Spiel war nichts weiter als ein Quiz. Der Kandidat drehte an einem großen Rad und bekam dann den erdrehten Betrag gutgeschrieben, falls er die Frage richtig beantworten konnte. Auf diesem Rad gab es verschiedene Beträge zwischen 5 und 100 Euro. Jedoch gab es auch jeweils zwei Felder mit -50 bzw. -100 Euro. Bei diesen Feldern wurde der Betrag sofort abgezogen, ohne jegliche Frage. Den Namen hatte dieses Spiel aber von zwei roten Feldern mit der Aufschrift „Risiko 500“. Ich schaute dem Spiel eine Weile zu und sah einen jungen Mann unglücklich ausscheiden, weil er das Pech gehabt hatte, dass das Rad erst bei -50 und beim nächsten Dreh auch noch bei -100 stehen geblieben war. Sein Guthaben fiel von 120 Euro auf null, wodurch sein Spiel automatisch beendet war. Der nächste Kandidat war ein Mann so um die 50. Er hatte ein erstaunliches Wissen und trieb sein Guthaben schnell in die Höhe. Obwohl auch er zwei Mal auf der -100 gelandet war. Und dann passierte das, worauf ich schon die ganze Zeit gewartet hatte. Es kam Risiko 500.

» Wer heißt eigentlich Hellmuth Flieg und hielt 1994 die Eröffnungsrede vor dem 13. Bundestag? «, fragte die Bibliothekarin.

Wer zum Geier sollte denn sowas wissen. Offensichtlich waren die Fragen bei Risiko wohl etwas schwieriger. Aber der Kandidat zeigte sich von dieser Frage wenig beeindruckt und antwortete souverän.

» Der Schriftsteller Stefan Heym! «

Die Antwort war korrekt und sein Guthaben stieg um 500 Euro an. Ich war beeindruckt. Musste man das etwa wissen? Eigentlich war ich in Quiz immer recht gut, aber bei dieser Frage hatte ich nicht die Spur einer Ahnung gehabt. Der Kandidat machte einen Durchmarsch und beantwortete sogar noch eine zweite Risiko Frage richtig. Auch diese Frage hätte ich nicht beantworten können. Danach war sein Spiel automatisch beendet, weil sein Kontostand auf über 1000 Euro angestiegen war. Mal abgesehen von den Risiko Fragen hätte ich den Großteil der sonstigen Fragen ebenfalls richtig beantworten können. Jetzt war mein Ehrgeiz geweckt und ich meldete mich für das nächste Spiel.

Die Bibliothekarin begrüßte mich und fragte wie viel Geld ich einsetzen wollte. Natürlich setzte ich mein komplettes Guthaben von 40 Euro. Wenn ich nicht zu viel Pech mit den Negativbeträgen hatte, dann könnte ich hier sogar mit einem Gewinn rausgehen. Anfangs hatte ich tatsächlich etwas Pech, denn ich drehte immer nur die kleinen Beträge zwischen 5 und 15 Euro. Da ich aber fast alle Fragen richtig beantworten konnte, stieg mein Guthaben schnell auf 90 Euro an. Dann bekam ich eine Frage für 100 Euro.

» Welcher Hafen ist der bedeutendste Autoverladeplatz Europas? «

Ich wusste es nicht, aber eigentlich müsste das doch ein Hafen in Deutschland sein. Konnte das vielleicht Hamburg sein? Vor zwei Jahren war ich in Hamburg gewesen und hatte eine Hafenrundfahrt gemacht. Aber eine Autoverladung hatte ich dort nicht gesehen. Das musste natürlich nichts heißen, aber ich vermutete trotzdem, dass Hamburg falsch war. Dann blieb doch eigentlich nur noch Bremen übrig, oder? Moment, es gab ja auch Bremerhaven. Ich war noch nie in Bremen gewesen und hatte auch keine Ahnung wie groß der Hafen dort war. Aber allein der Name ließ mich vermuten, dass Bremerhaven einen größeren Hafen hatte.

» Bremerhaven! «, riet ich.

Die Antwort war richtig und mein Guthaben stieg auf 190 Euro. Ich beschloss auszusteigen, aber die Spielleiterin erklärte mir, dass das im Moment nicht möglich war. Bei 0 oder über 1000 Euro wäre das Spiel automatisch beendet. Freiwillig dürfte ich jedoch nur nach einer falsch beantworteten Risiko Frage aufhören.

» Warum das denn? Und was passiert bei einer falsch beantworteten Risiko Frage? «, fragte ich irritiert.

» So lauten nun einmal die Regeln bei diesem Spiel. Und wenn sie eine Risiko Frage falsch beantworten, dann müssen sie unser Risiko Rad dort drüben drehen und bekommen eine kleine Modifikation! «, bei diesen Worten zeigte die Spielleiterin auf ein anderes Rad mit lauter roten Feldern.

Das zweite Rad stand etliche Meter entfernt und ich hatte angenommen, dass es zu einem anderen Spiel gehören würde. Als ich las was auf dessen Feldern stand, rutschte mir das Herz in die Hose. Da standen lauter furchtbare Dinge drauf, die einen verunstalten konnten. Ich wollte weder ein Tattoo noch ein Piercing haben. Oh verdammt, worauf hatte ich mich mit diesem Spiel nur eingelassen. Etwas in der Art hätte ich mir bei diesem Casino doch eigentlich denken können. Weil mein Vorgänger aber seine Risiko Fragen so locker beantwortet hatte, hatte ich mir überhaupt nicht die Frage gestellt, was bei einer falschen Antwort passieren würde. Wie hatte ich nur so leichtsinnig sein können? Es war noch ein verdammt weiter Weg um mein Guthaben auf über 1000 Euro zu bringen. Nun wünschte ich mir geradezu die Negativbeträge herbei, vielleicht könnte ich so ja doch noch das Spiel ungeschoren beenden. Kurze Zeit später passierte dann das, was ich befürchtet hatte. Ich drehte Risiko 500.

» Wie hieß der Sherpa, der Edmund Hillary bei der Erstbesteigung des Mount Everest begleitete? «

Eigentlich war auch das eine Frage, die man normalerweise eher nicht wusste. Aber ich hatte im Flugzeug ein wenig durch das Angebot an Filmen gezappt und war dabei kurz an einer Dokumentation über genau diese Erstbesteigung hängengeblieben. Wie war doch noch der Name dieses Sherpas gewesen? Tenzing irgendwas. Verdammt, ich konnte mich nicht mehr an den Nachnamen erinnern.

» Tenzing! «, verkündete ich in der Hoffnung, dass das ausreichen würde.

Die Spielleiterin zögerte kurz und ließ dann meine Antwort gelten. Erleichterung machte sich in mir breit und mein Guthaben stieg auf 720 Euro. Vielleicht konnte ich die 1000 Euro ja doch noch erreichen, ohne das andere Rad drehen zu müssen. Und hoffentlich gelang mir das auch ohne den Stress einer weiteren Risiko Frage. Denn bei deren Beantwortung würde ich sicher kein zweites Mal so viel Glück haben. Langsam aber stetig erhöhte ich mein Konto weiter. Aber bei 840 Euro schlug das Schicksal erneut zu. RISIKO!

» Der Flughafen welcher US-Stadt hat das höchste Passagieraufkommen? «

Ich hatte erneut keine Ahnung und musste raten. Vermutlich war es eine der ganz großen Städte. Am wahrscheinlichsten erschienen mir daher New York, Chicago oder Los Angeles. In New York landeten viele Flüge aus Europa und das gleiche galt vermutlich für Los Angeles bei Flügen aus Asien. Aber reichte das aus um landesweit das höchste Passagieraufkommen zu generieren? Wenn man die Größe der USA bedachte, dann trugen Inlandsflüge doch bestimmt am meisten zu diesem Aufkommen bei. Deshalb entschied ich mich für die am zentralsten gelegene Stadt, weil ich vermutete, dass die Passagiere dort häufiger umsteigen würden.

» Chicago! «

» Das ist leider falsch, die richtige Antwort lautet Atlanta! «, verkündete die Spielleiterin.


Fortsetzung folgt!
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Spiele und experimentiere allein, mit ein wenig Hilfe und Unterstützung

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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:12.03.19 20:58 IP: gespeichert Moderator melden


So kann es gehen. Mal ab (ins Wasser) dann am Fragenrad ein auf und ab. Und wie es am "Glücksrad" weiter geht, ja das erfahren wir wohl nächste Wo...

Dabei drängt sich mir allerdings wieder ein Verdacht auf. IronFist lässt uns, wie bei jedem Teil am Spannungsbogen hängen.


Natürlich ist da gut so
Es kann der selbst der Geilste nicht rubbeln, wenn er nicht den Schlüssel hat...
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Darktail Volljährigkeit geprüft
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:12.03.19 21:06 IP: gespeichert Moderator melden


[quote]Hallo Darktail,

wie soll denn ein Zentaur zu diesem Spiel passen?
Vielleicht als Seepferdchen?

Nun ja wer weiß was ja nach alles kommt
Die Schwarze Statue würde sich sicherlich gut dazu eigenen..

Grüße Friesearagon
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marpsp
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:13.03.19 04:56 IP: gespeichert Moderator melden


Sehr gute und abwechslungsreiche Fortsetzungen.
Vielen Dank und bitte weiter so...
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FE Volljährigkeit geprüft
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:13.03.19 09:45 IP: gespeichert Moderator melden


....an der spannensten Stelle ist natürlich mal wieder Schluss... Ich bin gespannt, welche Art von Modifikation sie sich eingehandelt hat...und vor allem an welcher Stelle....
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AlfvM
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:14.03.19 17:42 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Ironfist,
wie heist es so schön Übermut kommt vor dem Fall, ich denke das wird der Protagonistin passieren. Wo das wohl enden wird ? Ich hoffe wir erfahren es nächste Woche. Vielen dank.
VLG Alf
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IronFist
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BW




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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:16.03.19 19:31 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo SeMoO,

mach doch einfach ein paar Klimmzüge, solange du an der Klippe hängst.
Das soll sehr gut für die Gesundheit sein.


Hallo Darktail,

offensichtlich kommt als nächstes das Drehen des Risiko-Rads.
Mal schauen was dabei für Sabine herausspringt.


Hallo marpsp,

vielen Dank für deine lobenden Worte.
Ich hoffe allerdings, dass es nicht bloß so weiter geht, sondern dass ich mich bis zum Ende der Geschichte steigern kann.


Hallo FE,

ich muss doch meinem Ruf als König der Cliffhanger gerecht werden.

Sabine dürfte deine "Spannung" allerdings kaum teilen.
Vermutlich verflucht sie sich bereits selbst für den Besuch des Lucky Losers.

Nun wie heißt es immer so schön: Das Leben ist kein Wunschkonzert!
Aber welche Musik wird wohl auf diesem Konzert gespielt. Vielleicht Heavy Metal?


Hallo AlfvM,

als Übermut würde ich das Verhalten von Sabine eigentlich nicht bezeichnen.
Beim "Sonnenbad" brachte sie ihr Hochmut zu Fall und bei dem Quiz war sie wohl einfach zu sorglos.
Geschuldet war dies wohl der Tatsache, dass ihre beiden Vorgänger ungeschoren davonkamen.

Am Dienstag werden selbstverständlich die Folgen des Quiz aufgelöst.
Aber wie das große Ganze endet, dies bleibt noch eine ganze Weile lang mein Geheimnis.


LG
Fist
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Dark Fangtasia
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Nur weil es Licht gibt bedeutet dies nicht, dass wir die Dunkelheit meiden müssen.

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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:18.03.19 13:11 IP: gespeichert Moderator melden



Wo du schon auf das Konzert anspielst...

Ich hätte ja vermutet, dass nach dem Bad in der Flüssigkeit und dem anschließenden Wärme-Trocknen ihr Körper ganz schwarz sein würde. Vermutlich wäre dies aber zu viel an Veränderung für so früh in der Geschichte.

Mein Vorstellungsbeitrag
Meine erste Geschichte: Magic Butterfly (beendet)
Meine 2. Geschichte: The Dragon Lady (unvollendet)
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lot
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:18.03.19 17:13 IP: gespeichert Moderator melden


Freu mich schon auf morgen - ist wieder Dienstag und Fortsetzung

Schönebn Abend noch
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IronFist
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:18.03.19 19:16 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Dark Fangtasia,

an meine alte Geschichte hatte ich bei dem Satz über das Konzert gar nicht gedacht.
Aber ich verstehe, dass du dich dabei sofort an eine schwarze Puppe erinnert fühlst.

An deiner Vermutung über die Ursachen ist aber durchaus etwas dran, da wir noch nicht einmal 1/3 der Geschichte erreicht haben.


Hallo lot,

dann spiele ich morgen wohl mal wieder das Christkind.
Und darauf wartest du doch sicher gerne, oder?

Auf alten Fotos aus meiner Teenagerzeit hatte ich sogar den dazu passenden Look.
Lange blonde Haare wie ein Rauschgoldengel.


LG
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IronFist
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:19.03.19 19:08 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 18


Was? Wie hätte ich denn darauf kommen sollen? Diese Stadt wäre mir vermutlich nicht einmal in den Sinn gekommen, wenn ich eine Top 10 Liste hätte aufstellen sollen. Oh, verdammt! Ängstlich blickte ich zu dem anderen Rad. Ich wollte dieses Ding nicht drehen. Sollte ich einfach weglaufen? Das war natürlich ein dummer Gedanke, denn ich war auf einem Schiff. Wohin sollte man sich da schon flüchten? Die Spielleiterin forderte mich auf mitzukommen, drehte sich dann um und ging rüber zu dem zweiten Rad. Als sie mir den Rücken zukehrte sah ich, dass ihr Outfit doch nicht so konservativ war, wie ich anfangs gedacht hatte. In dem grauen Rock gab es hinten eine Aussparung, die ihren strammen Hintern offen präsentierte. Eigentlich sollte mich auf diesem Schiff nichts mehr überraschen, aber trotzdem hatte ich nicht mit so einem Po-Ausschnitt gerechnet. Allerdings sollte ich mir jetzt auch besser Gedanken über mein eigenes Schicksal machen. Ganz langsam folgte ich der Spielleiterin zu dem anderen Rad und suchte dabei verzweifelt nach dem am wenigsten schlimmen Feld. Jedoch konnte ich kein Feld entdecken, welches mir akzeptabel erschien und welches ich beim Drehen gezielt ansteuern konnte. Da gab es so furchtbare Sachen wie Glatze oder Nasenring. Und bei einigen anderen wusste ich nicht einmal, was das überhaupt bedeuten sollte. Die Spielleiterin forderte mich auf das Rad schwungvoll zu drehen. Mein Herz hämmerte und erneut kamen Fluchtgedanken in mir auf. Doch dann atmete ich einmal kräftig durch und griff mit zittrigen Händen nach dem Rad. So fest ich konnte, setzte ich das Rad in Bewegung. Es machte ein lautes klackerndes Geräusch und rotierte rasend schnell. Als sich das Rad aber verlangsamte bekam ich einen riesen Schreck. Oh Gott nein, es steuerte zielsicher auf den Nasenring zu. Doch am Ende sprang das Rad doch noch ein Feld weiter. Puh! Große Erleichterung machte sich in mir breit, dass zumindest dieser Kelch an mir vorüber gegangen war.

» Afro! Wie wunderbar! «, verkündete die Spielleiterin begeistert.

Ich hatte keine Ahnung was Afro sein sollte, aber ich bezweifelte stark, dass ich es wunderbar finden würde. Die Spielleiterin forderte mich erneut auf ihr zu folgen. Sie führte mich zu einer Art Litfaß Säule und ihr knackiger nackter Po wackelte dabei aufreizend hin und her. Als sie einen Knopf an der Außenseite dieser Säule drückte, öffnete sich eine Schiebetür ins Innere. Die Säule war leer und hatte innen einen Durchmesser von etwa 2 Metern. Sanft schob mich die Spielleiterin durch die Schiebetür hindurch, welche sich sogleich wieder schloss. Jetzt war ich in dem Ding eingeschlossen. Es war stockdunkel hier drin und ich konnte absolut nichts erkennen. Ich hatte kein gutes Gefühl bei dieser Sache und verfluchte die blöde Idee ins Lucky Loser zu gehen. Plötzlich hörte ich von oben ein leises Zischen. Dann bemerkte ich einen leicht süßlichen Geruch. Oh verdammt, die leiteten irgendein Gas in diese Säule. Verzweifelt hämmerte ich mit den Fäusten gegen die Tür und begann laut zu rufen. Aber natürlich brachte das überhaupt nichts. Irgendwie kam mir die Situation auf einmal lächerlich vor und ich begann zu kichern. Dieses Gas hatte eine seltsame Wirkung auf mich, denn ich fühlte mich wie beschwipst. Dabei hatte ich heute noch gar keinen Alkohol getrunken. Die Säule begann zu Brummen und ich spürte ein Kribbeln auf meiner Haut. Das war richtig angenehm. Ich schloss meine Augen und genoss den Augenblick. Merkwürdigerweise turnte mich dieser tiefe Brummton irgendwie an. Meine Nippel richteten sich auf und ich spürte wie ich langsam feucht wurde. Leider waren diese Gefühle aber nicht von langer Dauer. Das Brummen hörte kurze Zeit später auf und dann kam wieder dieses Zischen von oben. Wurde etwa noch ein Gas eingeleitet? Riechen konnte ich nichts, aber das Gas konnte natürlich auch geruchlos sein. Allerdings hatte ich den Eindruck, als ob der süßliche Geruch nachlassen würde. Vielleicht wurde das Gas auch einfach nur wieder abgesaugt. Meine Vermutung schien sich zu bestätigen, denn ich wurde wieder klarer im Kopf. Urplötzlich öffnete sich die Schiebetür und ich wurde von hellem Licht geblendet. Als ich mich wieder an die Helligkeit gewöhnt hatte, trat ich leicht benommen aus der Säule heraus. Alle starrten mich an. Was war passiert?

» Diese neue Frisur steht ihnen ganz wunderbar! «, erklärte die Spielleiterin begeistert.

Ich hatte keine Ahnung wovon diese Frau überhaupt sprach. Wieso neue Frisur? Doch dann begann mein Hirn langsam wieder zu arbeiten und ich begriff, dass diese Säule irgendwas mit meinen Haaren gemacht haben musste. Ich fuhr mit meiner rechten Hand durch mein Haar und war erstaunt wie es sich anfühlte. Es war zwar weich, aber gleichzeitig schien es meinen Fingern einen gewissen Widerstand zu bieten.

» Möchten sie weiterspielen? «, fragte die Spielleiterin.

Bloß nicht, ich hatte endgültig genug von diesem Spiel. Ich ließ mir den Gewinn von 840 Euro auf meinem Armband gutschreiben und stürmte danach sofort auf die Toilette, um meine neue Frisur in Augenschein zu nehmen. Der Anblick im Spiegel ließ meinen Unterkiefer herunterklappen. Meine brünette Haarfarbe war unverändert, aber mein Haar kräuselte sich nun in winzigen Löckchen. Das sah aus, als würde ich einen großen Helm aus Haaren tragen. Jetzt wurde mir auch klar was unter Afro zu verstehen war, denn ich trug nun tatsächlich einen Afro-Look. Wenn auch die übliche schwarze Haarfarbe dazu fehlte. Ich konnte der Spielleiterin nicht zustimmen, denn ich fand überhaupt nicht, dass diese Frisur zu mir passte. Wörtlich genommen hatte sie aber durchaus Recht, denn diese Frisur stand tatsächlich. Und zwar in alle Richtungen gleichzeitig. Eigentlich war ich sogar mit einem blauen Auge davongekommen, denn dieser Haarunfall konnte wenigstens wieder repariert werden. Gleich morgen früh würde ich einen Teil meines Gewinns in einen Frisörbesuch investieren. Ich hatte für diesen Tag genug Abenteuer erlebt und beendete gegen 1 Uhr meinen Ausflug ins Lucky Loser. Heike war nicht in unserer Kabine und ich erwartete sie auch nicht vor dem nächsten Morgen zurück. Hoffentlich hatte sie eine schöne Nacht mit Mark.

Gegen 8 Uhr wachte ich auf, weil sich unsere Kabinentür öffnete. Heike hatte versucht so leise wie möglich zu sein, aber sie hatte mich trotzdem aufgeweckt. Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein zufriedener Ausdruck und ich war mir sicher, dass sie eine gute Nacht gehabt hatte. Meine Freundin hatte bisher noch nicht bemerkt, dass ich wach war. Sie öffnete leise ihren Schrank.

» Na du Nachteule, du schleichst dich hier ja wie ein Dieb herein! «, sagte ich scherzhaft.

Meine Freundin drehte sich um und erstarrte augenblicklich.

» Was ist denn mit dir passiert? «, fragte Heike und blickte mich mit großen Augen an. Natürlich war ihr meine neue Haarpracht nicht entgangen. Wie auch, schließlich war sie ja auffällig genug.

» Ich habe deinen Rat befolgt und mir das Lucky Loser angeschaut! «, sagte ich mit einem sarkastischen Unterton.

» Offensichtlich hast du es nicht nur angeschaut, sondern auch selbst gespielt. Und ich dachte immer, dass du die Vernünftige von uns beiden bist! «, antwortete meine Freundin kopfschüttelnd.

Ehrlich gesagt hatte ich das auch immer gedacht. Aber gestern Abend hatte ich mich wirklich nicht besonders schlau verhalten. Und ich wusste noch nicht einmal genau warum.

» Dafür habe ich gestern über 800 Euro gewonnen. Das reicht locker, um das wieder in Ordnung zu bringen. «

» Wenn du meinst! «, antwortete Heike skeptisch mit einem Stirnrunzeln.

Meine Freundin schien mir nicht zu glauben und ich hatte keine Ahnung warum. Ich schätzte, dass es mich zwischen 100 und 200 Euro kosten würde, diese Löckchen wieder loszuwerden. Aber selbst mit einem nicht einkalkulierten Kreuzfahrtschiff Zuschlag, sollte mein gestriger Gewinn eigentlich leicht ausreichen. Heike schien nicht darüber diskutieren zu wollen, denn sie kramte in ihrem Schrank und zog ein paar Freizeitklamotten heraus. Sie erklärte mir, dass Mark das Schiff um 10 Uhr verlassen würde und sie ihn noch gebührend verabschieden wollte. Das war verständlich, denn vermutlich würde sie ihn nie wieder sehen. Mir gab das die nötige Zeit um zum Frisör zu gehen, bevor wir dann später gemeinsam die Hauptstadt Jamaikas erkundeten. Meine Freundin hatte sich umgezogen und war schon wieder auf dem Sprung zu gehen.

» Treffen wir uns um 10:30 Uhr an der Rezeption? «, fragte Heike.

Das war zeitlich zwar etwas knapp, aber ich sagte trotzdem zu. Falls es beim Frisör länger dauern sollte, dann würde ich ihr einfach eine Nachricht schicken.

» Ja, geht klar. Soll ich uns für Kingston einen Guide organisieren? «

» Das wird nicht nötig sein, schließlich bin ich ja mit einer Einheimischen unterwegs! «, meinte Heike lachend.

Ja wirklich sehr witzig! An ihrer Stelle hätte ich aber vermutlich auch so einen Spruch losgelassen. Und ich wusste ja auch, dass das nicht böse von ihr gemeint war. Aber so ganz passte ihr Vergleich trotzdem nicht, denn für eine typische Rasta Frisur fehlten mir einfach die Dreadlocks. Heike verließ die Kabine und ich stand auf um mich zu duschen. Im Badezimmer wartete jedoch eine böse Überraschung auf mich. Aus dem Spiegel blickte mich ein dunkelbraunes Gesicht an, welches das letzte Jahr im Solarium verbracht zu haben schien. Aber nicht nur das, denn meine brünetten Haare waren über Nacht strohblond geworden. Mit meiner dunklen Hautfarbe und der blonden Afro Frisur sah ich aus wie Clown. Was zur Hölle war letzte Nacht passiert? Als ich den Abend Revue passieren ließ wurde mir klar, dass dies nur eine Folge des Spiels „Sonnenbad“ sein konnte. Vermutlich war das kein gewöhnliches Wasser gewesen, in dem ich unfreiwillig gebadet hatte. Es könnte so eine Art Selbstbräuner gewesen sein. Oder die Rotlichtlampe in der Kabine hatte meine schnelle Bräunung bewirkt. Dies erschien mir sogar viel wahrscheinlicher, weil meine Haare ja auch komplett ausgeblichen waren. Es konnte aber auch eine Kombination aus beidem gewesen sein. Aber warum kam diese Bräunung mit einer Zeitverzögerung? Gestern Abend hatte ich jedenfalls noch nicht so ausgesehen. Eigentlich war das aber auch egal. Plötzlich wurde mir klar, warum Heike vorhin so skeptisch reagiert hatte. Das mit meinen Haaren ließ sich sicherlich beheben, aber bei meiner jetzigen Hautfarbe würde ich bestimmt Monate warten müssen, bis sich das wieder normalisiert hatte. Zumindest konnte keiner meiner Kollegen behaupten, dass ich im Urlaub keine Farbe bekommen hätte. Auch wenn es für meinen Geschmack „too much“ war.

Nachdem ich mich geduscht hatte, schlüpfte ich in Shorts und T-Shirt. Dann machte ich mich auf den Weg zum Frisör. Hoffentlich musste ich dort nicht allzu lange warten. Ich hatte den Frisörladen noch nicht ganz erreicht, als plötzlich mein Telefon klingelte. Es war George, er wollte sich von mir verabschieden. Er wollte mich treffen, weil er noch ein Abschiedsgeschenk für mich hatte. Eigentlich passte es mir zeitlich überhaupt nicht, aber es wäre wirklich extrem unhöflich gewesen, wenn ich ihn nicht persönlich verabschiedet hätte. Also musste der Frisör noch etwas warten. Wir trafen uns im Restaurant, wo George gerade beim Frühstück saß. Glücklicherweise war Claudia diesmal nicht anwesend. Zur Begrüßung umarmte er mich.

» Deine neue Frisur steht dir richtig gut! «, log er mir offen ins Gesicht.

Er war erfahren genug, um zu wissen, dass man einer Frau nicht sagte, dass ihre Haare scheiße aussahen. Obwohl es mir diesmal sogar lieber gewesen wäre, wenn er meine eigene Meinung bestätigt hätte. Meine neue Urlaubsbräune erwähnte er hingegen mit keinem Wort. Vermutlich ahnte er schon, dass meine Typveränderung nicht ganz freiwillig im Lucky Loser entstanden war. George erzählte, dass er zu einem neuen Filmdreh nach Los Angeles flog. Zur Premiere des Films wollte er mich einladen, allerdings würde das noch ein ganzes Weilchen dauern. Ich bezweifelte stark, dass George in einem Jahr noch wusste, wer ich überhaupt war. Aber wir tauschten trotzdem unsere Adressen aus. Beverly Hills stand auf seiner Visitenkarte. Wow! Eigentlich hätte mich das kaum überraschen sollen, denn dort wohnten doch viele der Hollywood Stars. Allerdings sah ich in George jetzt eher einen Freund als einen berühmten Filmstar. Vielleicht lag es daran, dass mich seine Adresse verwundert hatte. Aber die große Beeindruckung sollte auch noch folgen. George zog ein kleines Kästchen aus seiner Tasche und reichte es mir lächelnd über den Tisch. Ich öffnete sein Geschenk und wurde von einer funkelnden Pracht überwältigt. In diesem Kästchen waren goldene Ohrringe, besetzt mit glitzernden Brillanten und einem großen Rubin in der Mitte.

» Sind die echt? «, fragte ich ungläubig.

» Natürlich! «

Was für eine blöde Frage von mir. George Rooney würde wohl kaum billigen Modeschmuck verschenken. Ich konnte es kaum glauben, diese Dinger mussten ein Vermögen gekostet haben. Aber vermutlich sah George das eher als Peanuts an. Mir wurde schlagartig wieder bewusst, dass wir aus völlig unterschiedlichen Welten kamen. Ohne groß darüber nachzudenken fiel ich George um den Hals, um ihm für sein Geschenk zu danken. Dabei drückte ich ihm fest einen Kuss auf den Mund. Augenblicklich überfielen mich Gefühle der Sehnsucht nach einer Zweisamkeit mit George. Doch das würde wohl nur eine Fantasie von mir bleiben. Denn innerhalb von Sekunden wurde ich wieder hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Claudia tauchte plötzlich auf und setzte sich zu uns an den Tisch. Am liebsten hätte ich ihr die Augen dafür ausgekratzt, dass sie mir ständig dazwischenfunkte. Sie war scheißfreundlich und natürlich machte ich ihr Spiel mit. Diese Frau besaß sogar die Frechheit zuckersüß meine neue Frisur zu loben. Innerlich kochte ich und hätte sie nur zu gerne auf den Mond geschossen. Von dieser Achterbahnfahrt der Gefühle war ich richtig mitgenommen. Ich hatte die Hoffnung auf George bereits aufgegeben, dann hatte mich der Kuss in eine Hochstimmung versetzt, nur um dann von Claudia eine kalte Dusche verpasst zu bekommen. George hatte sein Frühstück beendet und gab mir eine abschließende Umarmung. Dann verließ er Arm in Arm mit Claudia das Restaurant. Das Thema George Rooney hatte sich für mich wohl endgültig erledigt.


Fortsetzung folgt!
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:22.03.19 19:30 IP: gespeichert Moderator melden


Muss mich jetzt auch mal melden.

Danke für deine tollen Geschichten! Immer wieder gerne am lesen!

Na die Verwandlung afro ist ja schon toll. Eine weiße Frau in eine Dunkelhäutige zu verwandeln einfach toll!
Wie lange wird dies bleiben? Für immer?
Aber ich finde eine glatze da auch super.
Zumindest unten denke ich, das sie eine glatze hat.

Bitte weiter so

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Billyboy am 26.03.19 um 16:44 geändert
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Dark Fangtasia
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Nur weil es Licht gibt bedeutet dies nicht, dass wir die Dunkelheit meiden müssen.

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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:23.03.19 20:10 IP: gespeichert Moderator melden



Immerhin lag ich mit der Flüssigkeit ja nicht ganz falsch...

Ich habe auch die Befürchtung, dass der Friseur nichts an der Frisur ändern kann.

Vielleicht gibt es ja doch noch ein Wiedertreffen mit George. Am Ende könnte Mr. Varga unsere unvorsichtige Protagonistin (nach vielen Veränderungen) George zum Geschenk machen...
Warten wir es einfach ab. Und erfreuen uns solange an der guten Geschichte.

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IronFist
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:25.03.19 19:23 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo hartmann_g,

du bist bei meinen Geschichten immer willkommen.
Und natürlich auch ein Dankeschön für dein Lob.

Nun das "Afro" bezog sich eigentlich nur auf die neue Frisur.
Die schnelle Bräunung hat Sabine hingegen dem "Sonnenbad" zu verdanken.

Letztendlich ist es aber auch egal woher es kommt.
Unsere Heldin wird sich wohl mit ihrem neuen Urlaubslook anfreunden müssen.
Für wie lange? Das werde ich jetzt natürlich nicht verraten.


Hallo Dark Fangtasia,

ja du hast mit deiner Vorhersage ziemlich gut gelegen.
Vielleicht hat der Name "Sonnenbad" aber auch ein kleines Bisschen dabei geholfen.

Meinst du es gibt einen derart unkompetenten Frisör an Bord, der nicht einmal ein paar Löckchen glätten kann?

James Varga scheint es dir wirklich angetan zu haben. Vielleicht habe ich ihn nur ins Spiel gebracht um euch in die Irre zu leiten.
Und dann zaubere ich plötzlich einen neuen Bösewicht aus dem Hut.

Wie sagt man immer so schön: Abwarten und Tee trinken!
Ich verzichte allerdings auf den Tee, denn dieses Zeugs hasse ich.


LG
Fist
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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:26.03.19 19:07 IP: gespeichert Moderator melden


Teil 19


Frustriert brachte ich sein kostbares Geschenk zurück in unsere Kabine. Denn diese auffälligen Ohrringe waren sicherlich nichts für einen Stadtbummel in Kingston. Damit würde ich wohl nur Diebe anlocken. Es war bereits 9:30 Uhr als ich schließlich in dem Frisörladen ankam. Und natürlich musste ich warten, weil die Frisörin gerade einem jungen Mann die Haare schnitt. Lustlos blätterte ich in einem Magazin bis ich schließlich an die Reihe kam.

» Wie kann ich ihnen weiterhelfen? «, fragte die junge Frisörin. Ich zückte mein Handy und zeigte ihr das Selfie mit George.

» Glauben sie, dass sie diese Frisur wieder hinbekommen können? «

» Ist das etwa George Rooney? Ich liebe seine Filme! «, fragte die Frisörin entzückt.

Oh verdammt, ich hätte ihr wohl besser ein anderes Foto von mir gezeigt. Ich hatte jetzt aber keine Zeit für Fan Schwärmereien. Deshalb würgte ich ihre Begeisterung etwas unwirsch ab.

» Nein, das ist nur ein Freund von mir. Können sie meine alte Frisur wieder herstellen? «, fragte ich erneut.

Die Frisörin wirkte erst etwas enttäuscht wegen meiner Antwort, widmete sich dann aber meiner Frage. Sie nahm das Foto genau in Augenschein und verglich es mit meiner aktuellen Frisur.

» Hmm! «, murmelte sie in ihren nicht vorhandenen Bart.

» Sie waren nicht zufällig im Lucky Loser? «, fragte sie mich urplötzlich.

Woher wusste sie das? Vermutlich war ich nicht die erste Kundin, die einen solchen Haarunfall repariert haben wollte. Aber es war mir peinlich ihr gegenüber zuzugeben, dass ich so blöd gewesen war.

» Tut das irgendwas zur Sache? «, antwortete ich mit einer Gegenfrage.

» Nun ja, wenn ihre Frisur aus dem Lucky Loser stammt, dann kann ich nichts für sie tun! «

» Wieso das denn? «, fragte ich verblüfft.

» Die verwenden dort irgendein Gas, welches eine chemische Verbindung mit den Haaren eingeht. Diese Verbindung ist derart stabil, dass ich mit meinen herkömmlichen Methoden ihre Haare weder glätten noch färben kann. «

Ihre Erklärung hatte mich gleichermaßen überrascht wie geschockt. Ich versuchte das gehörte zu verarbeiten, aber mein Gehirn weigerte sich es zu akzeptieren. Das konnte doch nicht sein, da musste es doch irgendeine Möglichkeit geben.

» Aber ich kann doch so nicht weiter herumlaufen. Irgendwas muss man doch dagegen tun können? «, verzweifelt fasste ich dabei in meine störrische Haarpracht.

» Ich finde, dass ihnen diese Frisur eigentlich ganz gut steht! Aber wenn sie es wünschen, dann kann ich ihnen die Haare natürlich auch abrasieren! «

So langsam konnte ich es nicht mehr hören. Jeder erklärte mir, dass diese Frisur gut aussehen würde. Hatten die alle keine Augen im Kopf? Was wusste schon diese Frisörin, mit ihren lila Strähnchen und dem Nasenring war sie selbst weiß Gott keine Stilikone. Am besten würde ich Heike zu meiner neuen Frisur befragen, denn bei ihr konnte ich wenigstens sicher sein, dass ich auch eine ehrliche Antwort erhielt. Natürlich war es keine Option meine Haare abzurasieren. Eine Glatze war ja noch schlimmer. Ich musste mit den Tränen kämpfen. Die junge Frisörin erkannte meinen Zustand und versuchte mich etwas aufzumuntern.

» Machen sie sich keine Sorgen, ihr Afro-Look wächst sich mit der Zeit wieder raus! «

Na danke, das konnte ja nur noch Monate dauern. Ihr Versuch war vielleicht gut gemeint gewesen, aber ich fühlte mich jetzt sogar noch schlimmer, weil mir dadurch die Konsequenzen erst richtig bewusst wurden. Völlig deprimiert verließ ich den Frisörladen. Meine Stimmung war auf dem Nullpunkt angelangt. Erst die Enttäuschung mit George und nun auch noch die unerwartete Katastrophe an der Haarfront.

Heike bemerkte sofort meine Gefühlslage. Wir setzten uns in ein paar Sessel und ich erzählte ihr was passiert war. Meine Freundin hörte aufmerksam zu und sie versicherte mir, dass alles halb so schlimm sei. Auch sie fand, dass meine neue Frisur eigentlich ganz gut zu mir passte. Konnte da vielleicht wirklich etwas dran sein? Als ich ihr von meinem Abenteuer im Lucky Loser erzählte, musste sie sich ein Schmunzeln verkneifen. Ganz besonders an dem Punkt, als ich im Basketball gegen eine Anfängerin verloren hatte. Und ehrlich gesagt musste ich jetzt auch selbst deshalb grinsen. Ich fühlte mich wieder deutlich besser. Dieser Vorfall im Casino entbehrte ja auch nicht einer gewissen Komik.

Gegen 11 Uhr verließen wir zusammen das Schiff, um uns Kingston anzuschauen. Zum ersten Mal während meiner Kreuzfahrt hatte das Schiff in einem Hafen angelegt. Und es war wesentlich bequemer einfach von Bord gehen zu können, anstatt immer auf ein Boot warten zu müssen, welches einen an Land brachte. Als wir die Gangway heruntergingen sah ich eine offene Kutsche am Kai stehen. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, doch dann fielen mir die angespannten Pferde auf. Denn eigentlich waren das gar keine Pferde sondern 8 halbnackte Frauen. Auch Heike bestaunte mit offenem Mund dieses merkwürdige Gefährt. Was sollte das? Ein Mann in schwarzer Livree stand mit einer Peitsche neben der Kutsche. Vermutlich war er der Kutscher und er wartete auf seinen Fahrgast. In der Diskothek des Schiffes hatte ich einen Film mit so einem menschlichen Pferdchen gesehen, aber in Natura wirkte das noch viel drastischer. Wir konnten einfach nicht widerstehen und mussten uns das Gespann aus der Nähe ansehen. Die Pferde trugen ein Riemengeflecht um den Körper, welches die intimen Körperstellen mehr betonte als verdeckte. Zwischen den Zähnen hatten diese Pferde eine Trense und auf ihren Köpfen wehten lange bunte Federn sanft im Wind. Die Arme der Pferde waren unbrauchbar gemacht worden, indem sie in Ledersäcken auf dem Rücken verschnürt worden waren. Auch das Schuhwerk dieser Pferdchen fiel völlig aus dem Rahmen, denn die Sohlen waren wie Hufe geformt. Die Fersen der Reittiere hingen förmlich in der Luft, weil diese Schuhe gar keine Absätze besaßen. Ohne Zweifel würde eine Kutschfahrt mit solchen Zugtieren eine große öffentliche Aufmerksamkeit erregen. Auf einmal fiel mir auf, dass ich diese 8 Frauen die ganze Zeit nur als Tiere angesehen hatte. Warum eigentlich? Das war entwürdigend. Ich versuchte mich im Geist an die Stelle dieser Pferde zu versetzen. Sie waren völlig hilflos und der Gedanke erregte mich. Gleichzeitig schauderte mir aber bei der Vorstellung, so durch die City von Kingston zu paradieren. Das käme einer peinlichen öffentlichen Vorführung gleich.

Als der Fahrgast eintraf wurde mir klar, dass genau das die Absicht hinter dieser Kutschfahrt war. Begleitet von 2 Bodyguards marschierte dieser Fürst Ferdinand auf die Kutsche zu. Eigentlich hätte ich mir denken können, dass dieser Kerl hinter der Sache steckte. Denn das Hündchen Beate war ja im Restaurant ebenfalls öffentlich vorgeführt worden. Vermutlich stand dieser Ferdinand auf sowas. Der Kutscher hielt ihm die Tür auf und er stieg mit seinen Begleitern ein. Danach kletterte der Kutscher auf seinen Bock und ließ die Peitsche knallen. Ich zuckte zusammen, während sich das Gespann langsam in Bewegung setzte. Es dürfte eine Tortur sein, mit diesen Hufschuhen laufen zu müssen. Das Gefährt gewann immer mehr an Fahrt und Ferdinand machte im Vorbeifahren eine Handbewegung in unsere Richtung, welche vermutlich ein Gruß sein sollte. Kurz darauf war das bizarre Schauspiel vorbei, weil die Kutsche hinter einer Ecke verschwand. Heike stand noch immer mit offenem Mund da und blickte mich völlig verdutzt an. Nachdem wir diesen Anblick verdaut hatten, machten wir uns schließlich auf unseren Ausflug.

Die Stadt Kingston besaß eine erstaunliche Geschichte. Im Jahre 1692 zerstörte ein verheerendes Erdbeben weite Teile der damaligen Hauptstadt Port Royal. In der Folge wurde Kingston als Zufluchtsort für die Überlebenden dieser Katastrophe gegründet. Über Jahre hinweg blieb Kingston nicht viel mehr als eine Zeltstadt. Als Port Royal allerdings im Jahre 1703 durch ein Feuer noch weiter zerstört wurde, begann der Aufstieg von Kingston. Ein Bauboom setzte ein und die Stadt begann rasant zu wachsen. Und schon im Jahr 1716 war Kingston zur größten Stadt Jamaikas geworden. Nun aber genug mit meiner kleinen Geschichtsstunde.

Heike und ich hatten diese Kutsche bald vergessen und wir stürzten uns in das pulsierende Leben von Kingston. Wir aßen in einem netten Restaurant im Devon House zu Mittag. Das Lokal lag mitten in einer idyllischen Parkanlage und gehörte zu einem alten malerischen Herrenhaus. Es war eine paradiesische Lokation und ich hoffte, dass mir diesmal die Magenprobleme erspart blieben. Nach einem opulenten Mahl planten wir ins nahegelegene Port Royal zu fahren. Dort gab es ein paar historische Forts, die noch aus der Zeit der englischen Freibeuter stammten. Während unserer Suche nach einem Taxi stießen wir jedoch wieder auf die Kutsche mit den bizarren Zugtieren. Sie parkte vor einem Geschäft mit dem Namen „Happy Horse“. Der Kutscher lehnte mit einer Zigarette im Mund an einem Zaun und machte einen eher gelangweilten Eindruck. Von Ferdinand und seinen Begleitern war jedoch keine Spur zu sehen. Zudem war der 8-Spänner nicht mehr ganz komplett, denn auch die beiden Leittiere an der Spitze waren verschwunden. Ob Ferdinand wohl in dem Geschäft war? Das konnte man wohl annehmen. Die Schaufenster dieses Ladens waren geschwärzt und außer dem Schild über der Eingangstür, gab es keinerlei Anhaltspunkte was dort verkauft wurde. Der Name ließ jedoch vermuten, dass dort Reitutensilien verkauft wurden. Ob diese aber speziell für menschliche Pferde gedacht waren?

» Sollen wir mal reingehen und uns dort ein wenig umschauen? «, schlug Heike vor.

» Was willst du denn in dem Laden, du reitest doch gar nicht? «

» Ich bin einfach neugierig, was dieser Ferdinand da drinnen treibt. Du etwa nicht? «

Meine Neugier konnte ich nicht abstreiten. Aber auf mich wirkte dieser Ferdinand irgendwie bedrohlich und ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich mit ihm zusammen in einem mir unbekannten Geschäft sein wollte. Ich äußerte meine Bedenken, aber Heike meinte nur dazu, dass an einem öffentlichen Ort schon nichts Schlimmes passieren würde. Für meine Begriffe war das kein stichhaltiges Argument, denn der Gegenbeweis parkte öffentlich auf der Straße. Aber Heike ignorierte alle meine Einwände und steuerte direkt auf den Eingang des Happy Horse zu. Oh verdammt, ich konnte sie da doch nicht alleine reingehen lassen. Unwillig folgte ich meiner Freundin und holte sie kurz vor der Tür ein. Eine Glocke ertönte, als Heike die Tür öffnete und ein starker Geruch nach Leder hüllte uns ein. Wie ich bereits vermutet hatte, wurden hier Reitutensilien verkauft. Ich sah Sättel, Stiefel, allerlei Ledergeschirre und auch eine große Kollektion an Reitgerten. Von Ferdinand und den beiden verschwundenen Pferdchen war jedoch nichts zu sehen. Heike machte einen enttäuschten Eindruck. Hatte sie hier etwas anderes erwartet? Plötzlich steuerte eine hochgewachsene dunkelhaarige Frau auf uns zu. Sie trug eine helle Bluse, ein paar Reithosen und knielange Lederstiefel. Eigentlich passte ihr Outfit auf den ersten Blick perfekt zu diesem Geschäft. Allerdings hatte ich noch nie zuvor Reitstiefel mit hohen Absätzen gesehen.

» May i help you? «, fragte die gutaussehende Frau.

» Komm, lass uns wieder gehen! «, forderte ich Heike auf.

» Oh, sie kommen aus Deutschland. Gehören sie vielleicht zu Fürst Ferdinand? «, wechselte die Frau in ein fast akzentfreies Deutsch.

Ich hatte nicht erwartet hier auf eine Deutsch sprechende Verkäuferin zu stoßen. Vermutlich hatte sie früher selbst einmal in Deutschland gelebt. Dass sie ihre Sprachkenntnisse in diesem Geschäft aber regelmäßig einsetzen konnte, das bezweifelte ich. Wer flog schon in die Karibik, um sich einen neuen Sattel zu kaufen. Doch dann verblüffte mich Heike.

» Ja wir gehören auch zu Fürst Ferdinand! «, hörte ich ihre Stimme sagen.

» Spinnst du? Was soll denn das? «, flüsterte ich meiner Freundin zu.

» Das habe ich mir doch gleich gedacht! Bitte folgen sie mir! «, verkündete die Verkäuferin lächelnd und steuerte auf eine Tür im hinteren Bereich des Ladens zu. Meine Freundin zwinkerte mir verschwörerisch zu und folgte dann der attraktiven Frau. Nein Heike, mach das nicht! Verdammt noch mal, sie rannte geradewegs in ihr Verderben. Und mich zog sie da auch noch mit hinein. Ich hielt meine Freundin am Arm fest, bis sie stehen blieb.

» Es reicht jetzt Heike. Bitte lass uns auf der Stelle wieder gehen! «, flüsterte ich meiner Freundin eindringend zu.

» Ach komm schon Sabine, wo bleibt denn deine Abenteuerlust? Gestern hast du doch auch das Lucky Loser erkundet, warum also nicht heute das Happy Horse? Happy ist doch allemal besser als Loser! «, verkündete sie ebenfalls flüsternd.

Und Horse war allemal schlechter als Lucky, dachte ich mir ohne es auszusprechen. Hatte sie die sichtbaren Folgen meines gestrigen Abenteuers etwa schon vergessen? Jeder machte in seinem Leben Fehler. Aber man sollte daraus lernen und den gleichen Fehler kein zweites Mal begehen. Genau genommen machte sie den Fehler ja auch nicht ein zweites Mal, aber sie lernte auch nicht aus meinem. Heike hakte sich bei mir ein und zog mich in Richtung der Tür. Ich wollte nicht in dieses Hinterzimmer, aber ich konnte meine Freundin auch nicht einfach im Stich lassen. Die Verkäuferin öffnete die Tür und wir blickten in einen großen hell erleuchteten Raum. Auf der gegenüber liegenden Seite entdeckte ich die beiden vermissten Pferdchen. Sie hatten uns den Rücken zugewandt und waren von 4 Frauen umringt, welche dieselbe Kleidung trugen wie unsere Begleiterin. Vermutlich war das die offizielle Arbeitsbekleidung in diesem Geschäft. Ferdinand stand mitsamt seinen Gorillas etwas abseits und beobachtete, wie seine Pferdchen neu ausgestattet wurden.

» Fürst Ferdinand, hier sind noch zwei von ihren Damen eingetroffen! «, rief ihm unsere Begleiterin zu. Er drehte sich um und runzelte die Stirn.

» Danke Lucille! Ich werde mich darum kümmern! «

Lucille ging wieder zurück in den Laden und schloss die Tür hinter sich. Ferdinand kam auf uns zu und musterte uns eindringlich.

» Ich kenn euch doch von der MS Augenstern. Und ihr habt auch unsere Abfahrt im Hafen beobachtet. Was macht ihr hier? «


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  RE: Kreuzfahrt ins Glück? Datum:26.03.19 20:24 IP: gespeichert Moderator melden


Mal gespannt wie die Pferdchen wieder rauskommen?
Doch 2 angespannte Zentauren?
Schweife vermisse ich hoffentlich nicht

Gruße FrieseAragon

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Darktail am 26.03.19 um 21:10 geändert
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