Restriktive Foren
Das Forum für Keuschheitsgürtel, Fetisch & Bondage

HomeRegistrierenHilfeLogout
Willkommen Gast

Live Diskutieren in unseren KGforum-Chatraum(Rocketchat)
  Restriktive Foren
  Stories über Herren (Moderatoren: SteveN, Staff-Member, Matze23)
  Das Familientreffen
Thema löschen Druckversion des Themas
Antwort schreiben Bei Antworten benachrichtigen
 Autor Eintrag
prallbeutel Volljährigkeit geprüft
Story-Writer



Licentia poetica

Beiträge: 1945

Geschlecht:
User ist offline
  Das Familientreffen Datum:22.10.19 18:37 IP: gespeichert Moderator melden


Copyright by prallbeutel


Das Familientreffen



Nervös saß die Frau im Wartezimmer des Arztes. Es war ein länglicher und karger Raum mit Stühlen an der Wand, einem kleinen Tischchen mit zerknitterten Zeitschriften, einem Blumentopf mit einem Gewächs, das an Depressionen gestorben zu sein schien, und einem Kleiderständer aus Metall. Sie starrte fragend an die gegenüberliegende weiße Raufasertapete auf eine Stelle, wo ein gerahmter Kunstdruck mit abstraktem Expressionismus hing. Wer sich da wohl mit Pinsel und Farbeimer ausgetobt hatte?

Als sie endlich aufgerufen wurde, führte sie eine übergewichtige Helferin in einen Besprechungsraum. Die Patientin nahm auf einem gepolsterten Schwingstuhl Platz und tippte ungeduldig mit den Fingern auf der Armlehne. Das laute Ticken einer Wanduhr machte sie wahnsinnig. Es dauerte noch mal zehn Minuten, bis der Mediziner durch eine andere Tür neben seinem weißen Schreibtisch erschien. Der Mann war Ende 50 oder Anfang 60, hatte weiße Haare und kam in einem weißen Kittel. Darunter trug er ein Hemd mit einer Krawatte, auf der bunte Comicfiguren abgebildet waren.

Er begrüßte sie knapp und setzte sich. Dann nahm er ihre Akte zur Hand, blätterte sie gelangweilt durch. So, wie er es tat, erinnerte es mehr an ein Daumenkino. „Nun, ich darf Ihnen die freudige Botschaft übermitteln, dass sie stolze Mutter eines Stammhalters werden. Es sieht bisher alles nach einer normalen Schwangerschaft aus. Keine Auffälligkeiten. Sie und Ihr Sprössling sind kerngesund.“ Er sah sie von unten über seine knallrote Lesebrille hinweg an wie ein Lehrer seine Schülerin. Die werdende Mutter freute sich. Aber sie runzelte innerlich die Stirn. „Stammhalter“ würde der Junge wohl eher nicht. Sie konnte mit solchen antiquierten Vorstellungen auch nichts anfangen. Als ob die Familie des Vaters wichtiger wäre als die der Mutter.

Der Mann verzog seinen Mund zu einem unverbindlichen Lächeln. „Meinen herzlichen Glückwunsch an Ihren Ehemann.“ Beinahe hätte Jasmin mit den Augen gerollt. Sie räusperte sich. „Ich bin Single.“ Das Lächeln gefror. Der Arzt fragte mitfühlend: „Sind Sie verwitwet?“ Jasmin verneinte. „Ich bin ledig. Nie verheiratet gewesen.“ Der Doktor gab ein „Oh“ von sich. „Verlobt?“ Auch das musste Jasmin verneinen. Der weißbärtige Mann schluckte. Er sah streng zu Jasmin. „Sie wissen aber schon... von wem das Kind ist?“ Jasmin machte ein verwirrtes Gesicht. Sie schien angestrengt nachzudenken. „Lassen Sie mich scharf überlegen. Also da waren so viele Handwerker die vergangenen Wochen im Haus... Außerdem die Autoreparatur. Da hatte ich in der Werkstatt einen... Ölwechsel. Ach ja... Und der Milchmann kommt jeden Tag. Zu mir, meine ich. Aber da war noch die Feier in der Nachbarschaft. Und so oft, wie ich nette Männer in Clubs treffe... Also ich kann das bei aller Liebe nicht mehr alles zuordnen.“ Damit stand sie auf. „Vielen Dank für die Ergebnisse, Dr. Schneider.“

So eine Patientin hatte er auch noch nicht erlebt. Der Arzt schüttelte entsetzt den Kopf. Was war das für eine Schlampe! Und die bekam auch noch Nachwuchs! Es gab doch Kondome! War die zu blöd? Meine Güte, so ging die Welt zugrunde! Früher hat es noch Anstand gegeben! Aber heute? Die jungen Dinger vögelten durch die Gegend, als gäbe es kein Morgen mehr. Ohne Verantwortung, ohne jeden Verstand. Man musste die guten alten Sitten hochhalten. Warum warteten diese frühreifen Gören nicht, bis sie einen Ehemann gefunden hatte, der sich um sie kümmerte?

Jasmin wurde draußen von ihrer besten Freundin abgeholt. Maria wollte natürlich sofort wissen, was der Mediziner gesagt hatte. Jasmin strahlte. „Es wird ein Junge.“ Maria umarmte sie enthusiastisch. Jasmin berichtete, dass sie und das Baby gesund seien. Maria forderte ihre Freundin auf: „Na, los! Ruf David an! Oder wann willst du es ihm sagen?“ Jasmin zückte grinsend ihr Handy und wählte in der Liste der Kurzwahlen den Namen „Schatzi“ aus.

Sie hatte ihn im vergangenen Jahr im Urlaub kennen und lieben gelernt. Wieder zu Hause hatten sie es einige Zeit mit einer Wochenendbeziehung versucht, aber sie waren so vernarrt ineinander, dass sie bald zusammenzogen. Die größere Nähe schweißte sie noch weiter zusammen, und sie beschlossen für immer ein Paar zu bleiben und eine Familie zu gründen. Das Bedürfnis war auch deshalb so groß, weil sie selbst nie viel davon gehabt hatten. Jasmin hatte selbst ihre Eltern nie kennenlernen dürfen, war im Heim aufgewachsen und hatte kaum noch Kontakt zu ihren Pflegeeltern. Davids Eltern hatten sich nie um ihn gekümmert, und er war als Ziehkind bei Onkel und Tante dritten Grades aufgewachsen.

Als seine Ersatzmutter früh verstarb, konnte es David mit 18 Jahren gar nicht schnell genug gehen, eine eigene Wohnung zu nehmen. Mit seinem merkwürdigen Onkel war er nie auf einer Wellenlänge gewesen. Er lebte zwar in einer luxuriösen Villa am Stadtrand und arbeitete als Gynäkologe, aber privat war er skurril, hatte bizarre Hobbys und war auch sonst eher schwierig. David hatte eines Tages beobachtet, wie im Morgengrauen eine junge Frau in Stiefeln und einem Mantel eilig das Haus verließ und in ein wartendes Taxi stieg. Einige Tage später hatte er im Keller diese Ketten und eine Peitsche gefunden.

Als er einige Wochen nach seinem Auszug noch ein paar letzte Kartons abholte, überraschte er seinen Onkel im Bad, wie der gerade nackt unter der Dusche stand – die Glastür verdeckte da leider nichts. Auch nicht das sonderbare Ding zwischen seinen Beinen. David war auch nicht von Gestern, also erkannte er sofort, was es war: eine Keuschheitsschelle aus dem BDSM-Bereich. Auch, wenn er selbst damit nichts anfangen konnte, so hatte er sich doch mal aus Neugier damit beschäftigt.

Er war froh, dass er dort nicht mehr mit seinem Onkel Harald unter einem Dach wohnen musste. Bis vor ein paar Wochen hatte er Jasmin von diesen ominösen Dingen über seinen Onkel nichts erzählt. Doch die Sorge, dass sie abgeschreckt oder gar angewidert war, sollte sich als unnötig erweisen. Jasmin hatte gelacht. „Na, dein Onkel scheint mir ja ein lustiger Geselle zu sein.“ Doch ihm war der Mann immer noch irgendwie peinlich, und so hatte er Jasmin den unliebsamen Verwandten bisher noch nicht vorgestellt.

Als Jasmin ihn jetzt per Handy von dem Ergebnis der Ultraschalluntersuchung berichtete, war er völlig außer sich vor Freude. „Bei welcher Praxis warst du eigentlich?“ Jasmin nannte den Namen. David war verstummt. Nach einer Pause fragte er: „Warum bist du ausgerechnet bei meinem Onkel gewesen?“ Statt eine Antwort zu geben, meinte sie: „Dein lieber Onkel ist ganz schön... aus der Zeit gefallen. Oder heuchlerisch. Auf der einen Seite spielt er den Spießbürger, und dann holt er sich Nutten ins Haus und trägt Keuschheitskäfige.“ David seufzte. „Und genau deswegen will ich gar nicht groß den Kontakt mit ihm suchen.“ Jasmin schlug vor: „OK, Schatzi. Wir besuchen ihn ein einziges Mal, damit ich ihm gratulieren kann zu seinem zukünftigen Neffen. Und danach...“ David stimmte zu. „Also gut.“ Irgendwie hörte sich seine Antwort gezwungen an. David gab zu bedenken: „Er weiß, was ich gesehen habe. Und er kann sich auch denken, dass ich es dir erzählt habe.“ Jasmin grinste. „Ich weiß. Das wird ein interessantes Familientreffen.“ David stöhnte. „Ja, aber ich muss jetzt aufhören. Ich darf eigentlich bei der Arbeit nicht privat telefonieren.“

Zwei Monate später kam es zu dem anberaumten Treffen in der Stadtvilla des Onkels. Jasmin hatte einen kleinen Blumenstrauß als Präsent mitgebracht. David stand mit ihr vor der großen weißen Holztür des Anwesens und drückte auf den Bronzeknopf, der ein dunkles Glockenläuten erzeugte. Zu ihrer Überraschung machte nicht Onkel Harald auf, sondern eine ihnen unbekannte Frau. Sie war etwa in Jasmins Alter, trug ihre langen Haare als Dutt auf dem Kopf und wirkte südländisch. Sie trug eine klischeehafte Zimmermädchenuniform: kurzer schwarzer Rock mit weißem Schürzchen, schwarze Bluse mit kurzen weißen Ärmeln und weißem Kragen. Mit zuckersüßer Stimme bat sie sie herein. „Der Herr freut sich sehr. Er wird jeden Augenblick zu Ihnen stoßen. Bitte folgen Sie mir zum Salon.“

Sie servierte den Ankömmlingen kühle Getränke und ließ sie dann alleine. Beim Rausgehen strahlte sie mit ihrem Gang in dem kurzen Röckchen so deutliche Signale aus, als würde sie schreien: „David! Ich bin so heiß! Bespring mich! Jetzt!“ Jasmin hob die Augenbrauen. „Wer war das denn? Habt ihr früher auch so... was gehabt?“ David schüttelte langsam den Kopf. Eine Haushaltshilfe war ja schön und gut. Aber diese Frau mit so einer Uniform... Er konnte sich vorstellen, dass sein Onkel... Er verzog das Gesicht. Nein, er wollte diese Bilder nicht!

Jasmin schien von seinen Überlegungen nichts mitzubekommen. Sie sah sich interessiert in dem großen Raum um, der mit Porzellanraritäten, Gemälden und Skulpturen gefüllt war. Auch die Möbel sahen extrem teuer aus. Jasmin staunte. „Sammelt dein Onkel Kunst? Als Gynäkologe verdient man offenbar recht ordentlich...“ David murmelte: „Ne, das war schon ein Erbe seines Vaters.“ Jasmin drehte sich von der Tür weg und ging zu der gegenüberliegenden Glas-Vitrine mit Alabasterfiguren. Die Größte sah für sie ein wenig wie eine Pharaonin mit einem Tierkopf aus. Plötzlich ertönte eine Stimme. „Hathor. Darf ich vorstellen? Die ägyptische Liebesgöttin.“

David begrüßte seinen Onkel. Dann kam der Hausherr zu Jasmin, die ihm bewusst immer noch den Rücken zugedreht hatte. „Die Handwerkskunst der alten Ägypter ist faszinierend, nicht wahr?“ Langsam drehte sich Jasmin zu ihm. Es dauerte einige Sekunden, bis Dr. Schneider seine Patientin erkannte. Unsicher sah er zu seinem Neffen, dann zurück zu Jasmin. Ihm blieb der Mund offen stehen. Als er sich aus seiner Schreckstarre erholt hatte, zeigte er zwischen den beiden jungen Leuten hin und her. „Ihr... Ich meine... Jasmin ist deine...?“ David hob die Schultern. „Meine Freundin. Was sonst?“ Dr. Schneider stotterte: „A... aber... wei... woher weißt du denn, d.... dass das Kind überhaupt von... dir ist?“ David sah seinen Onkel entsetzt an. Er wollte sich voller Empörung beschweren, wie Onkel Harald auf so eine unverschämte Frage kam, da bemerkte er, wie Jasmin erst in sich hineinlachte, dann immer lauter wurde und schließlich lauthals gackerte. „An der Frage bin ich schuld.“

Sie erzählte ihm von dem Praxisgespräch. „Dein Onkel hat mich ein bisschen provoziert.“ Nun war die Distanz zwischen Jasmin und Onkel Harald wie weggeblasen. Sie verstanden sich prächtig. Die Hausangestellte kam mit einem Tablett herein und servierte Tee und Gebäck. Der Hausherr bedankte sich. „Du kannst dann schon mal nach oben gehen und für später alles vorbereiten, Amira.“ Die Bedienstete verneigte sich und knickste. „Sehr wohl, der gnädige Herr.“ Sie verließ den Raum. Jasmin starrte Onkel Harald an. „Sehr wohl, der gnädige Herr? Spricht die immer so?“ Der Arzt lächelte. „Ach, das ist nur so ein... Spiel zwischen uns.“ David verzog das Gesicht. Das Thema an der Tafel ging in eine falsche Richtung. Hoffentlich breitete sein Onkel jetzt nicht seine BDSM-Neigung vor Jasmin aus.

Und Jasmin bohrte immer weiter. David sah nervös auf die Uhr. „Ich glaube, wir müssen langsam, oder?“ Seine Verlobte schlug vor: „Ja, du wolltest ja noch in der Werkstatt einen Termin für die Inspektion machen. Kannst du das nicht ohne mich? Dann holst du mich anschließend hier ab. Ich würde gerne noch mit deinem Onkel ein wenig plauschen.“ David blies die Wangen auf. Resignierend nickte er und fuhr schon mal los. Wenn Jasmin sich das bizarre Liebesleben seines Onkels anhören wollte, dann war das ihre Entscheidung.

Als er eine gute halbe Stunde später zurückkehrte, verabschiedete sich Jasmin und stieg zu ihm ein. „Der ist eigentlich ganz nett, dein Onkel.“ David brummte. Dann sah er den Briefumschlag in ihrer Hand. „Was ist das denn?“ Jasmin erklärte: „Den hat er mir mitgegeben. Ich soll ihm den Gefallen tun, und drauf aufpassen.“ David sah sie stirnrunzelnd an. „Mehr hat er nicht dazu gesagt?“ Jasmin schüttelte den Kopf. Sie tastete auf dem Umschlag umher. „Könnte ein Schlüssel oder so was drin sein. Und ein Blatt Papier ist auch dabei.“ Sie hielt den Umschlag ans Licht, aber konnte nichts erkennen. David fragte, ob sie ihn öffnen würde. Jasmin wirkte entrüstet. „Nein! Das soll ich nicht. Das soll ich erst im Falles seines Todes.“ David spekulierte: „Vielleicht ist ja ein Testament drin und der Schlüssel zum Tresor.“ Jasmin war skeptisch. „Erst will er nichts von dir wissen, und jetzt plötzlich doch? Eher unwahrscheinlich, oder?“ David meinte: „Vielleicht hast du ihn so beeindruckt...“ Jasmin lachte. „Ja, klar. Nach einem einzigen Familientreffen“ Das junge Paar gab sich einen Kuss.

Währenddessen schlurfte Dr. Schneider ins Obergeschoss. Amira stand neben dem Bett. Doch ihre Zofenuniform trug sie nicht mehr. Dafür sah sie aus wie eine Domina in schwarzes Leder und Latex gekleidet und mit einer kurzen Peitsche bewaffnet. Sie zeigte auf die Matratze, wo bereits vier Manschetten an Gurten bereitlagen, um den Onkel wie ein X zu fixieren. „Zieh dich aus, du Dreckstück!“ Die Stimme der bisher so devoten Frau war eiskalt und dominant. Jasmin und David hätten sie kaum wiedererkannt. Der Mann zog sich hastig aus und trug nun nur noch seine Keuschheitsschelle. Er legte sich auf den Rücken und ließ sich von der aus Spanien stammenden Frau fixieren. Dabei genoss er den Ausblick auf ihren tollen Body in den engen Sachen.

Im Anschluss strich sie langsam mit den Enden der Peitsche über seinen Körper. Mit einer verschwörerischen, leisen und zugleich gefährlich klingenden Stimme fragte sie: „Hast du ihr den Brief mitgegeben, wie ich es dir befohlen habe, Dreckstück?“ Dr. Schneider antwortete: „Jawohl, Herrin Amira.“
Die Domina lächelte mit ihren knallroten Lippen. Sie setzte sich neben ihren Sklaven und packte seine Hoden, die unter dem KG hervorlugten. Rhythmisch drückte sie zu. Mit gespieltem Mitleid stellte sie fest. „Jetzt kannst du gar nicht mehr mit dir spielen. Und selbst ich kann es nicht.“ Sie stand auf. „Aber ich habe eine Überraschung für dich.“

Sie verließ kurz den Raum und kam nach einigen Minuten zurück. Dr. Schneider starrte sie entsetzt an: Amira trug nun einen Umschnalldildo. Der Sklave wurde unruhig und verkrampfte. Er schüttelte den Kopf. „Der ist zu... groß. Bitte, ich...“ Amira unterbrach ihn: „Hast du mir nicht geschworen, immer alle meine Wünsche zu erfüllen, Dreckstück?“ Onkel Harald sackte innerlich zusammen. Er kapitulierte. Er ergab sich ihr und nickte. Amira bewegte ihre rechte Hand auf dem großen Silikonphallus auf und ab. „Wir fangen heute mal mit diesem Kleinen hier an. Aber keine Sorge. Wenn du trainiert bist, werden wir uns auch an größere Exemplare wagen.“

Draußen im weitläufigen Garten des Anwesens schwand langsam das Licht des Tages, und einsetzende Dämmerung vergrößerte die Schatten der Bäume und Büsche vor dem Haus. Eine Amsel döste auf einem Zweig, als plötzlich ein Schrei durch die Glasfenster aus dem Haus ertönte. Sie öffnete die Augen und sah nervös umher. Bestand Gefahr? Sie trippelte von einem Fuß auf den anderen, hüpfte einen Zweig höher und plusterte sich wieder auf.


EPILOG

18 Jahre waren vergangen. Der Sohn von Jasmin und David feierte mit seinen Fußballkameraden seinen 18. Geburtstag. Lukas freute sich über sein erstes Auto. Den Führerschein hatte er schon im vergangenen Jahr machen können. Zwischen der ganzen Glückwunschpost, die der Feiernde bekam, fand Jasmin auch einen Brief mit Trauerumrandung. Sie öffnete und fand die Todesanzeige von Dr. med. Harald Schneider. Die Bestattung hatte bereits stattgefunden. In einem anonymen Grab. Sofort bekam sie ein schlechtes Gewissen. Sie hatten sich daran gehalten, und den Onkel vorläufig nicht mehr kontaktiert. So wollte es David damals unbedingt. Jasmin hatte extra die Praxis gewechselt, und sie hatten mit der Zeit den Verwandten regelrecht vergessen. Spätestens, als Lukas geboren war, hatten sie andere Sorgen und Interessen.

Jasmin fiel wie aus dem Nichts der Briefumschlag ein. Wo hatte sie ihn nur vor all den Jahren hingeräumt? Fast fürchtete sie, ihn nicht mehr zu finden, aber dann entdeckte sie ihn doch noch in einem alten Aktenordner in einer Klarsichtfolie. Sie zog ihn hervor und betrachtete das mittlerweile vergilbte Papier. Sollte sie auf David warten? Nein, der würde erst abends nach Hause kommen. Im Hintergrund hörte er die jungen Erwachsenen lautstark bei Musik und Bier feiern. Hoffentlich verwüsteten sie nicht das Wohnzimmer, sorgte sich Jasmin. Aber dann wurden ihre Gedanken zurück zum Brief gelenkt.

Sie riss den Umschlag auf und betrachtete den Inhalt: ein kleiner Schlüssel kam zum Vorschein sowie ein zusammengefaltetes Stück Papier. Dort informierte er lediglich lapidar über ein Schweizer Nummernkonto und benannte das Passwort für den uneingeschränkten Zugriff. Jasmin stutzte. Sonst nichts? Keine Erklärung oder so? Und was war das für ein Key? Etwa der seines Keuschheitskäfigs? Sie schluckte. Jasmin nahm das Telefon und schloss sich damit oben im Schlafzimmer ein. Dort wählte sie die Kontaktnummer der Schweizer Bank und erkundigte sich über die Höhe des Guthabens. Sie konnte gar nicht glauben, was sie da hörte. Sie dankte und legte auf. David und sie hatten ausgesorgt! Und die Ausbildung oder das Studium von Lukas wäre auch gleich bezahlt.

Wem Onkel Harald wohl seine Kunstschätze und die Villa vermacht hatte?, fragte sie sich. Sonst hatte er doch zu niemandem Kontakt. Vielleicht hatte er alles für einen wohltätigen Zweck gespendet? Sie zuckte mit den Schultern. Das würde sie wohl nicht mehr erfahren. Sie ging wieder runter und feierte mit den Gästen mit. Denn heute war sie in Feierlaune. Dann fiel ihr der Key ein. Sie ging ihn holen. Onkel Harald braucht ihn wohl nicht mehr, dachte sie und öffnete den Mülleimer in der Küche. Mit einem Pling fiel er in die Abfalltüte.

Die ehemalige Arztvilla blieb weiterhin bewohnt. An der Klingel stand nun der Name Fernandez. Ab und zu fuhr ein schicker Sportwagen vom Anwesen. Hinter dem Steuer eine südländisch aussehende Frau mit Sonnenbrille. Sonst sah man dort nie jemanden das Gebäude betreten oder verlassen. Gerade kam das knallrote Fahrzeug an, ein Gittertor zum Grundstück öffnete sich ferngesteuert. Die Frau fuhr die lange Auffahrt zum Haus und stellte den Wagen dort ab. Die Tür öffnete sich. Ein Paar sehr exklusiv aussehende Lederstiefel schwangen aus dem Auto. Die elegante Frau stakste auf den hohen Absätzen in ihrem Designerkostüm zum Haus.

Sie warf Fahrzeugschlüssel und teure Handtasche auf einen blank polierten Edelholztisch und rief: „Dreckstück! Wo bist du? Zieh mir die Stiefel aus!‟ Sie setzte sich auf einen Plüschsessel und wartete auf den diensteifrigen Haussklaven, der nur ein Ledergeschirr und seinen Keuschheitsgürtel trug. Sofort kniete sich der ältere Mann hin und half seiner Herrin. Sie fragte streng: „Hat mein Dreckstück alles wie befohlen ausgeführt?‟ Der weißhaarige Mann nickte. „Jawohl, Herrin. Ich habe mit der Zahnbürste den ganzen Boden im oberen Bad geschrubbt. Er ist spiegelblank.‟ Ein feines Lächeln zog sich über ihre roten Lippen. Als Haussklave war Dreckstück hervorragend geeignet. Seine Altersvorsorge reichte für einen luxuriösen Lebensabend. Amira stöhnte wohlig auf, als die Hände des Mannes ihre Füße sanft massierten.


ENDE

Viele Grüße von prallbeutel
---
Meine Geschichten:
+++ Die gemeine Miriam +++ Das Unzuchts-Komplott +++ Im Reich der Megara +++ Die Nachtschicht seines Lebens +++ Optional Genetics +++ Venus +++ Regina +++ Inkasso +++
Meine Kurzgeschichten:
+++ Ralfs neues Leben +++ Das Gespräch im Regen +++ Der auferstandene Engel +++ Seine Nummer Eins +++ Amour Libre +++ Die Erben +++ Aller guten Dinge sind drei +++ Das Abschiedspräsent +++ Natascha +++ Friday Talk +++ Tims Schicksal +++

E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Antworten Bei Antworten benachrichtigen
Jumpmenü
Google
Suche auf dieser Seite !!


Wir unterstützen diese Aktion

Impressum v 1.2
© all rights reserved, 2024

Status: Sessionregister
Der Aufruf erzeugte 24 locale und 1 zentrale Queries.
Ladezeit 0.02 sec davon SQL: 0.00 sec.