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  Die gefesselte Königin
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evi.blum
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Beiträge: 9

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  Die gefesselte Königin Datum:03.11.25 07:08 IP: gespeichert Moderator melden


Zum ersten Mal in meinem Leben lege ich das edle S-Line-Korsett an, dazu noch ein Halskorsett, gefertigt aus feinstem, schimmerndem Stoff. Ich weiß nur, dass beide sündhaft teuer sind. Mein Freund, der alles für mich bestellt hat, hilft mir geduldig beim Anziehen. Ich hatte schon Korsetts getragen, doch keines saß je so eng und fordernd. Das Korsett fühlt sich schwer und geschmeidig zugleich an, es schmeichelt meiner Haut mit einer kühlen Berührung, bevor es seine unnachgiebige Umarmung beginnt.

Er öffnet die Schnürung weit, sodass ich das Korsett mühelos anlegen kann. Die weichen, luxuriösen Stoffbahnen liegen glatt an meinem Körper, eine zarte Spannung liegt in der Luft. Er nimmt die Schnüre in die Hände und zieht langsam, gleichmäßig, von oben und unten zur Mitte. Jeder Zug formt meine Taille aufs Neue, der Druck wächst, zieht enger, bis ich kaum noch atmen kann. Dann hält er inne, lässt die Schnüre los und bewundert mich einen Moment ausgiebig. Mein Herz schlägt schneller, während ich mich im Spiegel sehe, wie das Korsett meine Linien perfekt zeichnet. In seiner bewundernden Stille spüre ich ein Kribbeln, das von der Haut bis in den tiefsten Winkel meines Seins reicht.

Langsam zieht er weiter, bis das Korsett meine Silhouette vollständig umschließt und ich mich zu einer perfekten, geschnürten Figur forme. Als nächstes legt er mir das Halskorsett an, das sich kühl und fest um meinen Hals schmiegt, jede Bewegung sanft reglementierend.

Über dem Korsett trage ich ein Meerjungfrauenkleid, das bis zu den Knien so eng anliegt, dass jeder Muskel und jede Kurve betont wird. Darunter stecken die Balletheels, hoch und elegant, doch vom langen Kleid verborgen. Ich kenne das Gefühl dieser Schuhe, kann darin laufen, doch heute überlasse ich jeden Schritt denen, die mich führen. Die Schuhe symbolisieren das Loslassen meiner Selbstbestimmung – nur unter seiner Führung kann ich mich sicher bewegen.

Diese Momente des Ankleidens sind für mich mehr als ein Ritual: ein sinnliches Spiel aus Kontrolle und Hingabe, aus Spannung und Bewunderung, umhüllt von der Kostbarkeit der Stoffe und der Macht, die dieses Ensemble mir verleiht.


Wir steigen in ein Taxi, und sofort spüre ich die kühle Ledersitze durch das Korsett hindurch auf meiner Haut. Das Korsett umschließt mich eng, unerbittlich – jeder Zentimeter meines Oberkörpers wird gehalten und geformt. Ich lehne mich zurück, atme flach, während die Stadt an uns vorbeizieht.
Plötzlich beugt er sich zu mir, sein warmer Atem streift mein Ohr, kaum mehr als ein Flüstern: Er hat Verschärfungen für den Abend geplant. Bei Beginn jedes Akts werde ich die Wahl haben – ob ich alles lockern lassen will und somit das Spiel beende, oder ob ich weiterspielen möchte. Das trifft mich unerwartet. Ein Sturm aus Überraschung wirbelt durch mich, doch gleichzeitig ergreift eine seltsame Neugier Besitz von mir. Was wird noch kommen? Wie tief wird das Spiel gehen?
Der innerliche Zwiespalt wächst, während das Taxi weiter rollt. Ich bin noch nicht bereit, mich vollständig darauf einzulassen, aber ich spüre die Verlockung, mich darauf einzulassen. Gedanken wirbeln durcheinander, während ich versuche, mich zu sammeln.
Das Sitzen wird zunehmend zur Qual. Das Korsett drückt unnachgiebig gegen meine Rippen, jeder Atemzug fällt schwerer, enger. Mein Rücken fühlt sich verspannt an, jeder Muskel spürt den festen Halt, der mich gleichzeitig schützt und einschränkt. Die Haut unter dem edlen Stoff wird warm, die Enge zieht an meiner Taille und meinen Hüften. Die Balletheels an meinen Füßen erlauben kaum Bewegung, und der lange Rock hält meine Beine beinahe unbeweglich – jede kleine Veränderung ein Kraftakt.
Trotz aller Unbequemlichkeit steigt die Spannung und das Verlangen in mir. Dieses Gefühl zwischen Schmerz und Kontrolle, zwischen Führung und Hingabe ist intensiver als alles, was ich bisher erlebt habe. Ich weiß, dass ich gehalten werde – von ihm, vom Korsett, von diesen Entscheidungen. Und ich ahne, dass die Nacht mehr für mich bereithält, als ich jetzt schon erfassen kann.

Das Taxi kommt zum Stehen. Noch bevor ich richtig aussteigen kann, spüre ich, wie abhängig ich von ihm bin – meine Bewegungen sind zu beschränkt, als dass ich es selbst schaffen könnte. Die Balletheels fühlen sich plötzlich bedrohlich wackelig an, das Korsett hält mich streng und steif. Er reicht mir galant die Hand, lässt mich aufstehen, stützt mich dabei, und ich lasse mich dankbar führen. Ein Schritt, dann noch einer – jeder einzelne von ihm gelenkt. Ich kann mich nur bei ihm unterhaken, lasse mich vollkommen lenken, ganz ausgeliefert. Kaum vorstellbar, irgendwo anders hinzugehen als dorthin, wohin er mich steuert. Dieses Gefühl der völligen Fremdbestimmung prickelt in mir, ich weiß, auch ihn erregt es.
Im Foyer umfängt mich das Stimmengewirr der anderen Gäste, das Licht flackert auf Spiegeln und edlen Stoffen. Ich merke, wie sehr das Korsett meinen Oberkörper festhält, jeden Atemzug zur Anstrengung macht. Das Halskorsett sitzt hart und kompromisslos – mein Kopf steht starr, ich wage kaum eine Drehung. Hitze steigt unter dem Stoff auf, ich spüre meinen Puls am Hals, mein Herz hämmert wild gegen die Strenge. Ein stetiger Druck arbeitet gegen meine Rippen, drängt mich in eine makellose, ungewohnte Haltung. Gleichzeitig läuft ein Schauer aus Angst und Lust meine Wirbelsäule hinab – wie eine Schauspielerin stehe ich hier inmitten von Leuten, doch ihr Blick bleibt an den Oberflächen, sie ahnen nichts. Oder etwa doch? Jede noch so kleine Geste scheint potenziell beobachtet; konnte jemand mein Zögern beim Gehen sehen, das Zittern meiner Hand?
Er führt mich an einen Stehtisch, elegant, souverän – und lässt mich dann ganz allein zurück. Ich bleibe stehen, eingesperrt in dieser unmöglichen Haltung, die Knie wackeln, die Füße schmerzen. Hinter mir ist eine Sitzgruppe, keine drei Schritte entfernt, ich kann sie sehen, ich könnte sie fast berühren – doch sie bleibt unerreichbar, ein weiterer Triumph seines Spiels. Ich weiß, dass ich nicht um Erlaubnis bitten darf, mich zu setzen. Das gehört zum Spiel, ich will es genau so.
Sekunden werden zu Minuten. Jeder Muskel fleht um Entspannung, das Korsett schneidet, der Hals spannt, meine Beine vibrieren vor Erschöpfung – und gleichzeitiger Erregung. Ich stehe da und weiß nicht, wann er zurückkommt, ob überhaupt bald, und während ich warte, wächst das Gefühl: Noch nie war ich ihm so ausgeliefert. Noch nie so sehr Teil von etwas, das nur wir beide kennen.
Meine Gedanken kreisen unaufhörlich um seine Ankündigung aus dem Taxi – die Versprechen, das Spiel im Laufe des Abends zu verschärfen. Angst wallt in mir auf, ein eisiger Schauer entlang der Haut, und zugleich fast schmerzhaftes, kribbelndes Verlangen, ganz ihm zu gehören. Ich schwanke. Dann, plötzlich, fasse ich einen Entschluss. Nie war meine Sehnsucht nach Bedingungslosigkeit so groß wie jetzt. Ich will nicht entscheiden, will nicht gefragt werden – ich will nur ihm gehören. Ohne Kompromisse. Kein "Stopp", kein Safewort. Nur Vertrauen.
Als er zurückkommt, sieht er die Entschlossenheit in meinen Augen. Ich spreche leise, doch fest:
„Frag mich heute nicht, ich will nicht entscheiden. Ich vertraue dir. Mein Körper gehört dir – ohne Absprachen, ohne Safewort, bis wir zu Hause sind.“
Seine Augen weiten sich überrascht und zugleich von Begierde erfüllt. Für einen Moment fühlt es sich an, als würde die Luft zwischen uns knistern.


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