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alkmene
Einsteiger



... auf der Suche nach Amphytrion

Beiträge: 5

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User ist offline
  Wie es anfing... Datum:17.07.09 15:22 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo alle zusammen,

nachdem ich hier so viele schöne Geschichten gelesen haben, möchte ich etwas zurückgeben. Ich wünsche Euch viel Spaß beim lesen und freue mich auf konstruktives Feedback.

Unnötig zu erwähnen, dass alles frei erfunden ist....



Ich hänge im Raum, nackt, auf Zehenspitzen. Er geht um mich herum, ich fühle es eher, als dass ich ihn höre oder sehe. Der erste Schlag trifft mich überraschend, ich will schreien, kann es aber nicht. Immer mehr Schläge treffen mich, und ich weiß, es sollte schmerzen, alles in mir sollte sich dagegen wehren. Alles was ich spüre: wie ich mich den Schlägen entgegen strecke und Lust empfinde. Und vor Lust schreie ich auf.

Ich knie auf dem Boden, unter mir ein warmer, weicher Teppich, trage ein Korsett, das mir beinahe jede Luft zum atmen nimmt. Die Arme streng hinter dem Rücken gefesselt. Ich kann nichts sehen, trage aber weder Maske, noch ist es dunkel. Wieder ist er da. Geht um mich herum, ich spüre ihn. Auf einmal weiß ich, was passieren wird, so als würde ich mich erinnern. Schon spüre ich seine Hand unter meinem Kinn, seine Finger, die um meinen Mund streichen, ihn ganz sacht öffnen und dann seinen Schw**z in meinem Mund. Mein Kopf folgt nun in seinen Händen, die den Rhythmus vorgeben. Weiß, eigentlich mag ich das nicht, sollte versuchen mich zu wehren, sollte... Alles was ich tue: gierig saugen, gierig schlucken.

Ich liege auf dem Boden, wieder dieser weiche Teppich unter mir, liege auf dem Bauch, Hände und Füße sind hinter dem Rücken zusammen gebunden. Ich weiß nichts von dem Raum, in dem ich mich befinde, sehe einfach nichts, spüre nur. Spüre die unnatürliche Krümmung meines Rückens, die Dehnung meiner Schultern, wie die Knie sich vom Boden gelöst haben. Aus einem Grund, der sich mir nicht erschließen will, bleibe ich ganz ruhig liegen. Rühre mich nicht. Jetzt spüre ich ihn wieder. Weiß, es ist immer derselbe, kann nicht sagen, woher, spüre es einfach. Spüre seine Hände, so zärtlich. Weiß, ich sollte mich entziehen, sollte das nicht so genießen – aber das ist alles, was ich tue: genießen, mich diesen Händen hingeben.

Wer bist Du? Warum sehe ich Dich nicht? Warum sagst Du nichts? Will ich in die Schwärze rufen und wache auf.

Wo kommen auf einmal solche Träume her? Wie sollte ich es genießen, wenn mich jemand schlägt, mich zwingt Dinge zu tun, die ich niemals tun, niemals genießen könnte, wie mich hingeben, wenn ich so ausgeliefert bin? Aber da war diese nie gekannte Lust. Eine ungeahnte Euphorie, die meinen Körper beben ließ, die Nachwirkungen spürte ich den ganzen Tag. Den ganzen Tag über quälten mich aber auch Gedanken, wie „Das ist schmutzig“ oder „So etwas gehört sich nicht“ oder „Das würde ich nie zulassen“. Der Keim aber war gelegt. Denn die Bilder meines Traums ließen mich nicht los und immer wieder spürte ich die wohligen Schauer, als würde sich mein Körper an diese Form der Lust erinnern und danach sehnen. Ich war verwirrt. So etwas kann man doch nicht genießen? Wie sollte ich bei „so etwas“ Lust empfinden, wenn mich jemand zutiefst entmenschlicht, zum Spielzeug macht und mich benutzt? In der folgenden Nacht träumte ich wieder:

Wieder war ich in diesem Raum, der weiche Teppich unter mir, seine Anwesenheit spürbar. Wieder sah ich nichts, es war, als ob mir alle Sinne bis auf das Fühlen abhanden gekommen wären. Ich spürte die Wärme eines Feuers, irgendwo in diesem Raum, nicht weit von mir entfernt. Ich trug dasselbe, was ich auch tagsüber an hatte: meine schwarze bequeme Hose, den langen, warmen Pullover. Alles sehr praktisch, nicht schick, aber auch nicht schlampig. Gepflegt normal. Das gab mir Sicherheit. Ich stand da, den Kopf hoch erhoben, aber den Blick gesenkt. Spürte die Wärme des Feuers und wartete. Ich versuchte mehr von dem Raum zu erkennen, ihn zu erkennen, der zweifelsohne hier war. Aber nichts. So sehr war ich auf mich selbst reflektiert, gefangen in meinen Gefühlen, in der Erwartung, in der Angst, in der Ungewissheit, der aufkommenden Lust, die die Folge diese Gefühlswirrwarrs war. Und je länger ich da stand, desto schneller wechselten die Emotionen, desto stärker wurden die einzelnen. Alle Sicherheit kam mir abhanden. Ich sehnte mich danach erlöst zu werden, aber die Bitte kam mir nicht über die Lippen. Spürte auf einmal, das er genau darauf wartete. Erst auf meine Bitte hin würde das Spiel beginnen. Mehrmals machte ich einen Versuch, öffnete den Mund, wollte es sagen, das erlösende „Bitte“, konnte es aber nicht. Spürte seine Enttäuschung, meine Enttäuschung, aber ich konnte es nicht. Ich war noch nicht so weit. Suchte seinen Blick, wollte mein Wollen, mein Sehnen, aber auch mein Hadern in einem Blick zu vermitteln, aber er blieb weiterhin gestaltlos für mich. Mit einem Gefühl der Leere wachte ich auf.

Was war nur los mit mir? Was träumte ich nur? Es schien, als trennte sich mein Fühlen, mein Sehnen von meinem Denken. Beide zogen in die entgegengesetzten Richtungen. Mitten drin ein verwirrtes, zerrissenes „Ich“.

In diesen Tagen muss ich für meine Umwelt unerträglich gewesen sein. Fahrig, unaufmerksam, gereizt, zickig. Ständig kreisten meine Gedanken um die Träume und ich hatte keine Ahnung, wie damit umgehen. Mit wem hätte ich denn darüber sprechen können? Noch nie hatte ich mit Freunden über Sex gesprochen – geschweige denn über die verschiedenen Spielarten. Und ehrlich gesagt, wollte ich es auch nie. Es ging mich nichts an. Es ging sie nichts an. Damit lebten wir alle ganz gut. Bis jetzt. Jetzt hätte ich jemanden brauchen können. Ich hielt mich im Grunde nicht für prüde, aber mit dieser Situation kam ich nicht zurecht. Das war so neu, so anders und mit meinen Vorstellungen der Sexualität einer emanzipierten Frau nicht vereinbar. Ich brauchte und wollte niemanden, der mir sagte, was ich zu tun oder zu lassen habe, der mir seine Vorstellungen einer erotischen Garderobe aufzwängte, der... Aber mein Körper wünscht sich offensichtlich etwas anderes. Gedankenspirale, Zwickmühle, Teufelskreis und keine Lösung für mich. Betrachtete dieses neue Verlangen als eine Art Geschwür, das ich irgendwie aus mir herausschneiden müsse, um wieder zu „gesunden“ Gedanken zu kommen. Um meinen Alltag wieder zu bekommen. Je stärker ich mich aber gegen meine Gefühle wehrte, desto mehr verfolgten sie mich, setzten sich fest und riefen in den unmöglichsten Momenten Gänsehautschauer hervor. Ich spürte, wie ich die Kontrolle verlor. Was geschah nur mit mir? Alles, weil ich in zwei auf einander folgenden Nächten seltsam geträumt hatte? Wo blieb meine Selbstbeherrschung, auf die ich so stolz war?

Am Abend begann ich mich vor der Nacht zu fürchten, wollte nicht schlafen gehen, wollte nicht wieder träumen. Wie Rilkes Panther lief ich unruhig in meiner Wohnung hin und her um mich wach zu halten, nahm gerade noch genug von meiner Umgebung wahr, um nirgends dagegen zu laufen. Wie nur, wie kann ich mich meiner nur erwehren? Ich habe meinen Platz in der Gesellschaft gefunden und diese läßt solche Gedanken nicht zu, bewertet sie als „abartig“, „krank“. Vom vorüberziehen meiner Möbel und Gedanken müd geworden, beschloss ich zwei Schlaftabletten zu nehmen.

Ich erinnere mich nicht an meine Träume dieser Nacht. Als ich aufwachte, fühlte ich mich wie eine dicke, satte, zufriedene Katze, die sich die Sonne genießend auf dem warmen Gras räkelt. Was hatte ich nur geträumt? So zufrieden, so befriedigt hatte ich mich noch nie gefühlt. Aber anstatt mich daran zu erfreuen, es einfach zu genießen, verunsicherte es mich nur noch mehr. Was hatte ich geträumt? Was war im Traum geschehen?

Langsam begann ich einzusehen, dass ich ein ernsthaftes Problem hatte. Also nahm ich mir den Tag frei, setzte mich in ein Café und dachte nach. Ich horchte in meinen Körper. Ganz offensichtlich hatte ich diese Nacht etwas geträumt, das mir gut getan hat. Da gab es nichts daran herum zu deuten. Nicht nur, dass ich mich vollständig befriedigt fühlte, ich empfand auch etwas wie Entspannung, Aussöhnung. Wenn diese Art der Sexualität mir also derart gut tat – was konnte daran falsch sein? Wenn ich ganz ehrlich zu mir war, habe ich mich selten mehr als Frau, selten mehr begehrt gefühlt, wie in diesen Träumen. Und noch nie hatte ich solche Lust erlebt. Ich schloss für einen Moment meine Augen und genoss die Sonne, blendete alles um mich herum aus. Versetzte mich zurück in die Situation vor dem Kamin, in mein Kämpfen und Wünschen. Diese Lebendigkeit hatte ich immer vermisst. Dieses im Hier und jetzt, im Sein aufgehen, diese Freiheit. Leise seufzte ich in meinen Kaffee. Ja, ich hatte meinen Platz in der Gesellschaft gefunden, war geachtet, geschätzt, wurde geliebt. Hatte mir im Job eine Position erarbeitet – ich stand mit beiden Beinen im Leben. Ich hatte alles, was ich mir erträumt hatte. Aber auf einmal war ich mir nicht mehr so sicher, ob das, was ich mir erträumt hatte, auch das war, was ich brauchte. Ich dachte an meine bisherigen Partner zurück, an die Intimität, die wir teilten. Ja, es war schön gewesen, hatte wunderbare Orgasmen erlebt, den Sex genießen können. Nichts aber war so erfüllend gewesen, wie dieser Traum, an dem ich mich nicht erinnern kann, weil ich zu tief geschlafen habe. So weit so gut – aber muss man allem, was einem gut tut auch tun? Schokolade zum Beispiel streichelt meine Seele, umschmeichelt Zunge und Sinne, ist zugleich Gift für meinen Körper.

Meinen Grundsätzen untreu zu werden, meine Werte, Vorstellungen neu zu ordnen – der Gedanke kam mir nicht. Mit ihnen hatte ich viel erreicht, sie gaben mir Halt und Sicherheit. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich beides miteinander kombinieren können sollte. Wie sollte es möglich sein, Respekt, Achtung, Liebe und gegenseitige Unterstützung mit dieser Form von Gewalt, und als solche bewertete ich es noch, zu vereinen?

In der scheinbaren Nichtvereinbarkeit dieser beiden Bedürfnisse, also der Autonomie und der Unterwerfung, lag mein Problem. Denn nach dieser Nacht wollte ich es nicht mehr leugnen: SM ist ein Teil von mir.

Was aber reizt mich daran? Ich dachte an die Szenen aus der ersten Nacht. Wie ich nackt da hing und die Schmerzen der Peitsche meine Lust intensivierten, die Freiheit sein zu können, was ich war: voller Lust. Oder als mein Kopf in seiner Hand seinem Rhythmus, seinem Willen folgte. Es war wunderbar ihm Lust zu bereiten, zu spüren, wie er immer härter wurde, das pulsieren... Seine Lust fand in meiner seinen Widerhall. Das Gefühl einmal ganz offen, ganz Gefäß zu können, einmal aller Verantwortung bar, sich fallen zu lassen und die Gewissheit zu verspüren, das letztlich nichts gegen meinen Willen geschieht. Diese Erkenntnis relativierter den Eindruck, das SM gewalttätig sei. Denn Gewalt ist immer etwas gegen den anderen – nie für ihn. Meine Neugierde wuchs – ich öffnete mich dem Thema. Denn war mein Sex bisher zwar immer schön gewesen, so aufregend wie meine Träume war er nicht.

An diesem Abend gingt ich früh zu Bett und schlief traumlos. Was mich in der Nacht vorher noch gefreut hätte, worum ich gebeten hatte – in dieser störte es mich. Da hatte ich mich dem Thema geöffnet, stand dem ganzen nicht mehr so ablehnend gegenüber – und dann passiert nichts! Das frustrierte mich noch mehr, als das Auftauchen der Träume.

Es war Wochenende. Ich sagte alle Verabredungen ab. Ging nicht ans Telefon. Mein Kühlschrank war leer – aber das war mir egal. Brauchte Luft, Zeit, Raum um meiner wieder Herr zu werden. Wie war ich nur in dieses Chaos geraten? Woher kamen diese Träume? Und warum hörten sie jetzt wieder auf?

Da saß ich nun, alleine auf meinem Sofa, lauschte der leisen Musik im Hintergrund, schaute in die brennende Kerze und versuchte meinen Kopf frei zu kriegen, gar nicht mehr zu denken, nur zu sein. Wie ich es in einem Meditationskurs gelernt hatte, achtete ich auf meinen Atem, spannte einzelne Muskelgruppen bewußt an, hielt die Spannung, um dann wieder los zu lassen. Stellte mir mein Gefühlschaos wie eine große Schüssel bunter Murmeln vor, nahm jede einzelne, besah sie mir und nahm sie als zu mir gehörig an. Einatmen, Murmel in die Hand nehmen, kurz betrachten, ausatmen, wieder weglegen. Dieser Rhythmus beruhigte mich und schaffte den gewünschten Raum, um weiter nachdenken zu können.

Man kann mir einiges Nachsagen, dass ich launisch, manchmal zu oberflächlich sei, zu schnell und zu hart in meinen Urteilen. Das ist so falsch nicht, aber niemand kann guten Gewissen behaupten, ich sei nicht mutig, würde mich vor neuen Herausforderungen drücken. Und diese Situation war eine Herausforderung für mich. Es lag auf der Hand: In mir schlummerte das Sehnen nach einem starken Partner, einem Menschen, der mir geben konnte, was ich brauchte, mehr noch: bei dem ich einfach sein konnte. Der mir das Gefühl geben konnte, dass er mich in diesem Moment, in diesem klar abgegrenztem Zeitraum beherrschte, damit ich frei war von allen mir selbst auferlegten Zwängen. Woher dieser Wunsch kam, war mir egal. Manchmal ist der Mensch einfach Reif für eine bestimmte Erkenntnis. Meine war: Ich bin devot.

Ich gehöre zu den Menschen, die gerne lange unterdrücken und verleugnen, was eigentlich offensichtlich ist, nur weil es scheinbar nicht in das eigene Weltbild oder Wertesystem passt. Kommt aber der Moment, in dem sich dieser Wunsch nicht länger verleugnen läßt, stelle ich mich der Auseinandersetzung. Diese Tage damals waren wohl die intensivsten, die ich je hatte. Nur zu gut ist mir jeder Moment meiner Verwirrung, meiner Wut und meiner Lust präsent. Ich bin heute eine andere als damals und ich bin froh darüber.
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  RE: Wie es anfing... Datum:17.07.09 15:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Alkmene,

danke für den schönen Text, ja so etwas kennt wohl Jeder / Jede von Uns. Willkommen denn hier an dem Platz an welchem man genau darüber auch reden / schreiben kann. Ich freue mich darauf im Laufe der Zeit vielleicht noch mehr von Dir zu erfahren und mögest Du Amphytrion finden und das Glück haben dass er auch geben kann was Du brauchst. (Und jetzt werde ich erst mal die Geschichte nachlesen.)

Nochmals: Welcome, welcome then!

Alles liebe

Skaw
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alkmene
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  RE: Wie es anfing... Datum:17.07.09 20:37 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Skaw,

vielen Dank für die lieben Willkommensgrüße. Freut mich, wenn Dir der Text gefallen hat.

Einen schönen Abend und ein schönes Wochenende wünscht

Alkmene

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