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Titanic500 Volljährigkeit geprüft
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Lemwerder


Heute beginnt der Rest meines Lebens

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  ALLEIN MIT DEM DARKSHEER (komplett!) Datum:21.10.09 20:41 IP: gespeichert Moderator melden




ALLEIN MIT DEM DARKSHEER



„Und um Mitternacht begannen die dunklen Gestalten zu tanzen,
zu einer unheimlichen Musik, die nur sie selbst hören konnten.“

(Das Buch der 1000 Ängste)



Jahrhundertsommer. Wir hatten wieder einmal hier in Bremen einen Jahrhundertsommer, wie ihn die ‚Bild’ stets nannte. Aber das tat sie ja im Schnitt alle fünf Jahre. Diesmal hatte ich jedoch das Gefühl, dass sie vielleicht recht hatte.
Obwohl ich nur ein luftiges Sommerkleid trug, schwitzte ich wie in einer Sauna, atmete schwer und wischte mir die kleinen Bäche, die sich gebildet hatten, von der Stirn. Es war schon tief in der Nacht, dennoch war es immer noch schwülheiß. Ich liebte den Sommer, aber so ein mörderischer Sommer weckte die Sehnsucht nach einem frühen Winter.
Während ich die schmale Nebenstraße zu meinem Auto schlenderte, schaute ich auf die Uhr. Es war schon fast 2 Uhr und ich musste in sechs Stunden schon wieder in der Klinik in Bremen-Ost sein, wo ich seit fünf Jahren als Krankenschwester arbeitete. Tja, viel Schlaf würde ich nicht mehr bekommen. Doch egal, denn ich hatte noch nie viel Schlaf gebraucht und liebte meinen Job, auch wenn er schlecht bezahlt wurde und ich viel zu viele Überstunden schieben musste. Es machte mir Spaß anderen Menschen, gerade den alten und einsamen, zu helfen. Ich hätte mir nie vorstellen können mein Leben mit einer Anstellung als Frisöse oder Verkäuferin zu vergeuden. Nein, Krankenschwester war genau die richtige Beschäftigung für einen Menschen wie mich, der aus Überzeugung Gutes tat und gerne anderen half. Das dankbare Lächeln der Patienten war mir wichtiger als ein paar Euro mehr auf dem Konto, die ein anderer Beruf vielleicht gebracht hätte.
Warum? Warum war ich so um meine Mitmenschen bemüht? Nun, es dürfte irgendetwas mit meiner schweren Kindheit zu tun haben. Papa war unbekannt. Offiziell zumindest. Mama war arbeitslos und Alkoholikerin. Ich wurde geschlagen, getreten, ans Bett gebunden und so manches Mal – selbst im Winter – in den dunklen eiskalten Keller gesperrt. Einmal hatte sie mich sogar gezielt mit heißem Kaffee verbrüht. Hilfe erhielt ich nur hier und da mal von einem ihrer ständig wechselnden Geschlechtspartner, denen ich leid tat. Oder die etwas von mir wollten. Etwas, das eine verwahrloste Alkoholikerin von knapp vierzig Jahren ihnen nicht mehr geben konnte. Als ich meine Ausbildung begann, erkrankte sie an Krebs. Kurz vor meiner erfolgreichen Abschlussprüfung starb sie unter großen Schmerzen. Danach hatte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben betrunken. Restlos betrunken. Vor Freude. Nun, ich bin kein Psychologe, aber meine Neigung Gutes zu tun hat bestimmt etwas mit meiner furchtbaren Vergangenheit zu tun.
In der Ferne hörte ich Donnergrollen. Trotz der Hitze der Nacht sollte in den frühen Morgenstunden ein böses Unwetter über Bremen hereinbrechen. Sollten die Medien einmal recht haben mit ihrer Prognose?
Die Disco war leider ein ganz großer Reinfall gewesen. Es war kaum etwas los. Wie gerne hätte ich doch einen muskulösen Typen mitgenommen, der es mir zu Hause besorgte. Richtig besorgte, so wie es nur ein ganzer Kerl einer Frau wie mir besorgen konnte. Einer, der Nachts im Hafen arbeitete und nach Schweiß stank, wenn er nach Hause kam. Ich mochte diese Art von Typen. Hatte nie etwas mit langweiligen Bürohengsten anfangen können, die weiße Hemden mit Krawatte trugen und Rettungsringe sowie falsche Zähne besaßen.
Die tote Hose auf öffentlichen Veranstaltungen hielt jetzt schon seit Monaten an. Die Menschen hatten Angst Kontakte zu knüpfen. Und ihre Angst besaß einen Namen – Darksheer!
Hinter mir hörte ich Schritte. Ich beachtete sie jedoch nicht weiter und machte mir keine unnötigen Gedanken, denn ich trainierte seit Jahren Judo und hatte – obwohl laut Waffengesetz in Deutschland verboten - ein Elektroschockgerät bei mir. Mir konnte also nichts passieren. Ich war in Sicherheit.
Ich wusste nicht, was ‚Darksheer’ übersetzt hieß, denn ich war in der Schule, obwohl ich mich für sehr intelligent halte, nie eine große Leuchte gewesen. Man konnte sich eben nicht auf den Lehrstoff konzentrieren, wann man zu Hause die Hölle auf Erden hatte. Schläge und Tritte anstelle von Essen und Spielzeug erhielt. Der Name ‚Darksheer’ war – natürlich – von der Regenbogenpresse erfunden worden. Eine Kollegin nannte ihn einmal ‚Mörder in der Dunkelheit’. Ich fand diesen Namen äußerst passend.
Die Schritte kamen näher.
Drei Frauen bisher in Bremen und Umgebung. Innerhalb von knapp zwei Jahren. Die Gier des Darksheer war groß. Sehr groß.
Die erste, eine Speditionskauffrau namens Martina B., hatte man gefesselt und geknebelt im Kofferraum ihres Autos gefunden. Tot. Tat - und Fundort waren identisch. Sie war praktisch gebrutzelt worden. Der Darksheer hatte sie bei sommerlichen Temperaturen an einen einsamen Ort gefahren und im engen Kofferraum der Sonne überlassen. Ich wusste nicht, ob sie erstickt, geröstet oder aber vor Angst starb, auf jeden Fall müssen es qualvolle Stunden für sie gewesen sein. Die zweite hieß Teresa H. und war Laborassistentin. Sie wurde in eine Kiste gesperrt und lebendig begraben. Das bisher letzte Opfer war Diana L., eine Sekretärin, die doch tatsächlich nebenbei heimlich als Domina gearbeitet hatte. Der Darksheer hatte sie dem ‚faulen Henker’ ausgeliefert. Ihr die Hände auf den Rücken gebunden, die Füße gefesselt, die Beine schließlich angezogen und mit einem weiteren Strick am Hals verknotet. Das Opfer strangulierte sich somit selbst. Eine teuflische Methode. Zyniker würden diese Todesart ‚Selbstmord’ nennen.
Wer wohl die vierte war? Vielleicht ging sie genau wie ich in diesem Moment durch Bremen und wusste nicht, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte.
Ich war überzeugt, dass der Darksheer noch lange in Bremen und Umgebung wüten würde. Laut Presse war das Alter der Opfer sehr unterschiedlich, Berufe und Aussehen ließen sich nicht in ein fahndungsrelevantes Muster fügen. Es gab nur den gemeinsamen Nenner einer qualvollen Art und Weise zu sterben. Wo sollten die Profiler der Kriminalpolizei also anfangen zu suchen? Nein, der Darksheer würde gewiss noch sehr lange morden. Noch länger als seinerzeit dieser wahnsinnige Bremer Professor, der Frauen entführte, zu Tode folterte und ihre Leichen konservierte.
Endlich sah ich meinen kleinen Golf. Nun, hätte ich einen stattlichen Mercedes gefahren, hätte ich gleich die Klimaanlage anschalten können. Doch einen Mercedes konnte sich eine junge Krankenschwester leider nicht leisten. Dafür reichte nicht annähernd das Gehalt. Außerdem hatte ich die Neigung zweimal im Jahr einen vierstelligen Betrag ‚Brot für die Welt’ zu spenden. Eine Schwäche, die bei meinen Freundinnen und Kolleginnen Kopfschütteln auslöste. Aber so war ich eben. Die ständigen Bilder von hungernden Kindern im Fernsehen gingen mir nicht aus dem Kopf. Statistisch gesehen verhungerte jedes Mal eines, wenn ich ausatmete. Und was taten wir in den reichen Industrieländern? Gaben unsere Kohle für Sonnenbank, schwachsinnige Filme oder gewaltverherrlichende Computerspiele aus. Nun, auch wenn ich nicht viel Geld besaß spendete ich gern. Ich konnte so zumindest etwas besser schlafen, denn ich war niemand der wegsah und das Elend akzeptierte. Ich half.
Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Fahrertür.
„Guten Abend, Schöne der Nacht!“ hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.
Ich drehte mich um.
Es war ein Mann. Knapp fünfzig Jahre alt, Halbglatze, viel zu dick. Ich hatte Verständnis, dass nicht jeder Mann ein Richard Gere sein konnte, aber der war einfach fett.
„Ich habe Dich im ‚Aladin’ gesehen,“ sagte er. Eigentlich sabberte er. „Und war sofort wie verzaubert.“
Mein Gegenüber schien ein seltsamer Paradiesvogel zu sein. Das weiße Hemd und die teure Krawatte passten überhaupt nicht zu der schwarzen Lackhose, die er trug. Und erst Recht war die enge Hose mit seinem hohen Übergewicht nicht vereinbar. Aber sein größter Klopfer war das matte Rosa auf seinen Fußnägeln, welches gut sichtbar war, da er nur Sandalen trug. Und so wollte er Frauen aufreißen?
„Und? Was kann ich für Sie tun?“ fragte ich und ließ bewusst mein Desinteresse in die paar Worte einfließen, denn mit so einem wollte ich nichts zu tun haben.
„Ich möchte Dir gerne ein Angebot machen, Schöne der Nacht ...“ antwortete er und zeigte ein gewinnendes Lächeln. Zweiunddreißig strahlend weiße Zähne kamen zum Vorschein. Viel zu perfekt um echt zu sein.
Ich winkte ab, wusste, in welche Richtung sein Angebot gehen würde. „Ich ...“
„Nein, nein, nein. Nicht was Du denkst. Ganz bestimmt nicht, Schönheit ...“ Er kam näher auf mich zu.
Jetzt erst bemerkte ich die künstliche Überlegenheit in seinen Gesichtszügen und den kleinen weißen ‚Bart’ unter seiner Nase.
„Schneit es schon wieder in Bremen?“ fragte ich ihn. Mein Tonfall war nun noch abwertender. Er sollte ruhig wissen, dass ich nichts von Drogen hielt.
„Ja ...“ hauchte er und seine Augen nahmen einen fast melancholischen Ausdruck an. „Nichts ist besser als Schnee im Sommer. Aber auch gar nichts. Keine spannende Pokerrunde. Kein gutes Essen. Keine schöne Frau. Nichts.“
Das überlegende Grinsen wurde noch breiter. Obwohl wir uns erst seit einer Minute unterhielten und ich den Kerl nicht kannte, hätte ich für wetten können, dass er ohne Drogen nicht einmal den Mut besaß, einer attraktiven Frau einfach nur in die Augen zu schauen.
„Willst Du etwas Koks haben, Schönheit?“
„Nein, danke. Ich hasse es auf Schnee talwärts zu fahren.“
Ich ließ ihn stehen, stieg in meinen Wagen und schloss sofort die Tür. Da es jedoch so heiß war, kurbelte ich unwillkürlich das Seitenfenster herunter, was ihm Gelegenheit gab, mich erneut anzusprechen.
„Bevor Du abhaust, Schönheit ... Ich weiß natürlich, was Du denkst. Aber ich will keinen Sex von Dir! Wirklich nicht! Ich habe seit meiner Kindheit leider diverse Schwächen. Eine ist ganz besonders groß: Nylon! Ich liebe Frauen in Nylon. Eine schöne, junge Frau wie Du in Nylonstrümpfen, solche, wie sie meine liebe Mutti, die leider vor fünf Jahren starb, immer trug. Das wäre ein Hammer.“ Er stöhnte unverblümt. „Ich würde bestimmt wahnsinnig werden vor Begierde, wenn ich eine Frau wie Dich so sehen könnte.“ Wieder das Stöhnen. „Meine liebe Mutti hatte bestimmt ein Dutzend Strumpfhosen aus Nylon und sah darin so unbeschreiblich erotisch aus. Ich habe sie mit Zwölf sogar selbst heimlich getragen ...“
Na, toll. Ein Ödipussi stand vor mir. Offensichtlich war er genau wie ich in seiner Kindheit von der Mutter dominiert worden.
Ich ließ den Motor an.
„Hör zu, Schönheit ...“ Seine Stimme wurde bestimmter. „Wenn Du mit mir nach Hause fährst und die Sachen meiner lieben Mutti, die ich wie Schätze aufbewahre, anziehst, werde ich Dich dafür bezahlen. Fürstlich bezahlen. Ich bin ein erfolgreicher Unternehmer und habe genug Geld für mein Hobby. Wenn Du die Sachen trägst wird ansonsten nichts passieren. Fest versprochen! Ich werde nur ein paar Fotos von Dir machen, die ich nur zu privaten Zwecken verwenden werde.“
Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Es war schon eine absurde Situation. Die Spinner wurden im Moloch Großstadt immer mehr. Es war wie bei einer vielköpfigen Hydra. Wurde einer vernichtet, wuchsen zwei neue wieder nach.
„Ich rede von einem vierstelligen Betrag, Schönheit ...“ offerierte er. „Und die ganze Sache würde wie gesagt ohne Körperkontakt ablaufen. Überhaupt wäre sie total ungefährlich für Dich ...“
Ich stellte den Motor ab.
Nun, ich machte mir nicht viel aus Geld. Aber vierstellig? Für ein paar Fotos? Komplett angezogen mit Nylons? Mit der Kohle könnte ich Hunderten von Kindern in Afrika helfen ...
„Vierstellig ...“ hauchte er und machte eine Pause, um das Angebot wirken zu lassen. Ganz offensichtlich merkte er, dass ich grübelte. „Nur für das Tragen von Nylons. Vielleicht noch zur Würze Unterwäsche oder ein Hauskleid von der Mutti.“ Er setzte ein siegessicheres Lächeln auf. „Und als Bonus benutzt Du noch das Parfüm von ihr. Ich würde Dich dann genau wie sie verehren ...“
Mutti! Mutti! Mutti! Ich hasste das Wort wie die Pest. Es erzeugte Kopfschmerzen bei mir. Verflixt. Konnte er nicht etwas anderes sagen?
Ich mochte nicht so ganz glauben, was ich da hörte. Ich hatte heute Nacht offensichtlich die Chance einen kleinen Jackpot zu knacken. Wenn ich mich – darauf lief es doch eigentlich hinaus – als seine Mutter verkleidete, konnte ich in ein paar Stunden ein oder gar zwei Monatsgehälter verdienen. Anderseits ... Ich war zwar sehr selbstsicher, beherrschte Judo und war bewaffnet, aber Nachts in die Wohnung eines Fremden zu fahren, wollte überlegt sein.
„Ich sehe die Angst in Deinen Augen, Schönheit ...“ sagte er wissend. „Keine Sorge. Ich kann Dir versichern, ich bin nicht der Darksheer.“
„Davon bin ich felsenfest überzeugt,“ antwortete ich. Es gab sicher niemanden in Bremen und Umgebung, der sich den geheimnisvollen Darksheer als widerlichen Fettwanst mit Haarausfall und lackierten Fußnägeln vorstellte.
„Du kannst gerne zugeben, dass Du dich fürchtest, Schöne der Nacht. Aber kein Problem. Wir können die Fotosession auch gerne tagsüber machen. Und Du kannst auch eine Freundin mitbringen.“ Er lachte. „Falls sie attraktiv ist ... Ich habe noch genügend Kleidungsstücke meiner lieben Mutti zu Hause. Die reichen auch für zwei ...“
Ich war abgespannt, schwitzte und benötigte noch ein wenig Schlaf. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Deswegen wusste ich auch nicht, was ich davon halten sollte. Nur nicht zu voreilig den Stab über den Ödipussi brechen und mir zumindest seine Telefonnummer geben lassen. Vielleicht würde ich da wirklich einmal mit Jolanda, einer Arbeitskollegin, aufkreuzen. Eventuell würde man zu zweit sogar mit dem Spinner Spaß haben und ihn nach Lust und Laune verschaukeln können. Von der fetten Bezahlung ganz zu schweigen.
„Und außerdem ...“ Er machte eine kurze Pause. „Habe ich im ‚Aladin’ erfahren, dass Du als Krankenschwester arbeitest, richtig?“
„Ja. Warum?“ fragte ich verwundert.
„Du hast also Erfahrung mit Katheter!“ Er fuhr sich mit der Zunge erregt über die Lippen. „Wie gesagt, ich habe verschiedene Schwächen ...“ Er streichelte sich ungeniert im Schritt. „Als ich klein war, hat mir meine liebe Mutti oftmals, wenn ich krank war, diese wundervollen Zäpfchen in meinen ...“
Ich wartete keine weiteren Ausführungen mehr ab, startete den Wagen und fuhr los.
Es begann zu regnen.

Tja, diesmal stimmte also die Wettervorhersage. Die kleinen Wolken hatten sich zu einer gigantischen, dunklen Front zusammengezogen und seit knapp zehn Minuten regnete es in Strömen. Der Donner, vor kurzem noch weit entfernt, wurde immer lauter. Das Gewitter hatte uns schon fast erreicht.
Es war schon eine verrückte Welt in der wir lebten. Da sprach mich doch unvermittelt auf offener Straße ein fetter Kerl an, der auf Frauen in Nylonstrümpfen stand. Damit sie ihm die verstorbene Mutter zurückbrachten. Und dafür hatte er einen vierstelligen Betrag zahlen wollen. Annehmbar. Gerade, da ich mit der lebenslustigen Jolanda erscheinen durfte. Spätestens jedoch als er das Wort ‚Katheter’ gebrauchte, war die Sache für mich vom Tisch gewesen. In Ordnung, über besondere Neigungen lässt sich streiten. Der eine mag Latex, der andere Strapse, einige Stiefel, ein paar Bondage. Aber aus sexuellen Gründen Katheter legen? Nein, nicht mit mir. Ich sah wieder die Patienten auf der Intensivstation vor mir, denen ich Katheter legen musste und denen es natürlich stets unangenehm war, da sie sich in ihrer Menschenwürde verletzt fühlten. Nein, keine Chance. Ich würde so etwas ganz gewiss nicht privat tun, um jemanden sexuell zu erregen. Da sollte er besser zu einer professionellen Domina gehen. Meinen Segen konnte er haben.
Ich hatte Bremen bereits verlassen und befuhr eine einsame Landstraße. Vor mir der Regen, der an die Windschutzscheibe trommelte und neben mir große Bäume, die wie heroische Wächter wirkten, die mich vor der bösen Unwetterfront schützen wollten. Brauchten sie aber nicht, denn mich faszinierte schlechtes Wetter seit meiner Kindheit. Man fühlte sich dann immer besonders geborgen, wenn man es vom Warmen aus beobachten konnte.
Ich hatte es mir zur Faustregel gemacht, privat nicht über meinen oftmals sehr schwierigen Beruf nachzudenken. Privates und Berufliches musste man in meinen Augen einfach trennen. Das war wichtig! Nehmen wir zum Beispiel Carola – eine Patientin, die in meinem Alter war. Wir hatten uns in der Klinik kennengelernt und verbrachten viele innige Stunden zusammen. Seither ging mir ihr Schicksal sehr zu Herzen. Gerade jetzt musste ich wieder an sie denken.
Carola besaß eine äußerst sympathische Art, eine kleine Tochter von fünf Jahren und ... die Brust voller Krebs! Anfangs hatten die Ärzte versucht die Geschwüre operativ zu entfernen, doch Fehlanzeige. Der Krebs hatte schon gestreut. Sie gaben ihr daher seit einer Woche die berüchtigte Chemotherapie. Immer ein schlechtes Zeichen für den Patienten. Es ging mir stets zu Herzen, wenn die kleine Claudia gemeinsam mit der Nachbarin Bettina, der besten Freundin von Carola, die Mutter besuchen kam und alle drei weinten. Was sollte bloß aus dem armen Mädchen werden, wenn die Mutter – und davon ging ich leider aus – sterben würde? Die Großeltern waren bereits tot. Den Vater hatte Mutter und Tochter nie interessiert. Zur Zeit saß er wegen diverser Delikte wie Einbruch, Nötigung und Körperverletzung sogar in Oslebshausen im Gefängnis. War die Freundschaft mit Bettina so groß, dass sie die Kleine nehmen würde, wenn Carola starb? Und falls ja, konnte eine Freundin die leibliche Mutter ersetzen? Sie lieben und für sie da sein, genau so als ob ...
Ich trat abrupt auf die Bremse! Mein Körper wurde augenblicklich nach vorn geschleudert, doch glücklicherweise durch den Sicherheitsgurt aufgefangen und zurück an den Sitz gedrückt. Ich bekam einen unangenehmen Schlag an den Nacken, der jedoch nicht weiter schlimm war.
Dann stand der Wagen still.
Ich schloss kurz die Augen und atmete mehrmals tief durch, um Puls und Herzschlag wieder zu normalisieren. Dann öffnete ich sie wieder um zu sehen, weshalb ich reflexartig bremste. Aufgrund der dicken Unwetterfront hatte ich nur eine unförmige Silhouette vor mir auf der Fahrbahn sehen können.
Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Auf der Straße, bestenfalls acht Meter von meinem Auto entfernt, stand eine Gestalt in einem schwarzen Regenmantel, der bis fast auf den Boden reichte. Sie war nur ungefähr 150 cm groß und da sie mir den Rücken zugewandt hatte und eine Kapuze trug, wusste ich nicht, ob es sich um einen sehr kleinen Mann, eine Frau oder vielleicht sogar ein Kind handelte.
Das bizarrste an dem unheimlichen Bild vor mir war jedoch die Tatsache, dass die Gestalt die Arme in den Himmel reckte und in die Wolken starrte. Wie ein makaberes Pendant zu Jesus, der in den Himmel blickte und seinen Vater fragte, warum er ihn verlassen hatte. Ja, der Person vor mir war es sogar gleichgültig gewesen, dass sie direkt hinter sich quietschende Reifen gehört hatte. Sie starrte weiter unbeeindruckt in die dunkle Wolkenfront.
Ich stellte den Motor ab, da ich aussteigen und mir die Gestalt näher ansehen wollte.
Ich konnte für wetten, niemand, aber auch wirklich niemand in meinem Freundeskreis wäre bei diesem Unwetter auf einer einsamen Landstraße ausgestiegen, um das Mysterium der dunklen Gestalt zu ergründen. Doch ich musste es tun. Furcht war mir nach der Hölle meiner Kindheit fremd und meine Neugier war immer schon meine große Schwäche gewesen. Außerdem konnte ich es nicht verantworten, dass der Mensch vor mir auch weiterhin sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr brachte.
Ich verließ beherzt den sicheren Wagen. Der Regen prasselte auf mich herab, doch ich ignorierte ihn. Regen war keine Gefahr.
„Hallo?“ fragte ich. „Kann ich Ihnen helfen?“
Ein Kind. Sollte es wirklich ein Kind da vor mir sein? Doch wie kam ein Kind Nachts bei so einem Regenguss auf eine einsame Landstraße?
Keine Reaktion.
„Hallo?“ Diesmal lauter. Energischer. „Können Sie mich verstehen?“
Wieder keine Reaktion. Nur das Glitzern des Mondes, dessen Licht von dem glänzenden Gummimantel reflektiert wurde und mir in die Augen hüpfte.
Ich ging auf die Gestalt zu.
Da hörte ich sie singen. Leise. „Ave Maria ...“ Sie sang doch tatsächlich ein ‚Ave Maria’.
Gespenstisch. Die Gestalt ignorierte Regen, Wind und die Tatsache mitten auf der Fahrbahn zu stehen, und sang ein Lied.
Als ich sie erreichte, machte ich hinter ihr halt und sprach sie abermals an. „Hallo? Wissen Sie eigentlich, wo Sie sich befinden?“
Da hörte sie auf zu singen, gab ihre Haltung auf, ließ die Arme sinken und schüttelte den in der schwarzen Kapuze steckenden Kopf. Dann drehte sie sich langsam, fast wie in Zeitlupe, zu mir um.
‚Wer reitet so spät bei Nacht und Wind ...
... es ist der Vater mit seinem Kind!’
Mein Lieblingsgedicht aus der Schule ‚Der Erlkönig’ kam mir in den Sinn. Einfach so.
Kein Kind! Nein, es war eine junge Frau, die in dem schwarzen Regenmantel steckte. Grell geschminkt. Mit einem schwarzen Farbton an Wimpern und Lippen. In der rechten Augenbraue und in der Nase steckte ein Piercing in Form eines Totenkopfs, wenn ich mich nicht täuschte. Ich sah mit meinem geschulten Blick sofort an ihrem Augenausdruck, dass auch sie etwas zu sich genommen hatte. Während der Fettwanst aus der Stadt allerdings Kokain geschnupft hatte, tippte ich bei ihr eher auf Valium mit Alkohol. Daher hatte sie auch den bremsenden Wagen nicht gehört. Nein, sie war in ihrer eigenen Welt.
Sie musterte mich. Dabei sah ich Gier in ihren Augen.
„Wer bist Du?“ fragte sie. „Wie kommst Du hier her? Kommst Du wieder?“ Sie atmete tief durch. „Du bist so wunderschön ...“ Dann lächelte sie mich an.
Augenblicklich kam ein weiteres Piercings zum Vorschein. Ein besonderes großes in der Zunge. Dazu zwei im Mondlicht glitzernde Vampirzähne. Solche, wie sie die sogenannten Grufties, die man immer häufiger traf, oftmals besaßen. Ein guter Zahnarzt bekam so etwas problemlos hin.
Ich konnte mir ein ungläubiges Grinsen nicht verkneifen. „Nun, solltest Du mir nicht vielleicht sagen, wie Du hierher kommst?“ Ich schüttelte den Kopf. „Wir stehen gerade im Regen auf einer Landstraße ...“ Die Bemerkung über mein Aussehen ignorierte ich. Solche Worte aus dem Mund eines attraktiven Mannes hätten mich gefreut, doch sie ließen mich aus dem Mund einer anderen Frau kalt.
Sie sah sich skeptisch in ihrer Umgebung um. „Du hast recht. Wir stehen auf der Straße.“
„Danke, ich liebe es im Recht zu sein,“ antwortete ich ein wenig zynisch. „Wie kommst Du hier her?“ wiederholte ich meine Frage.
Sie grübelte. Ihre Droge bereitete ihr ganz offensichtlich Probleme klar zu denken und benebelte ihre Sinne. „Ich war in Bremen. Zog von Kneipe zu Kneipe. War aber leider nicht viel los. Alle Angst wegen dem Darksheer, dem Gott des Todes.“
Darksheer! Zur Zeit fiel der Name in Bremen und Umgebung vermutlich häufiger als Jesus Christus.
„Ich bin früh mit einer Freundin weggefahren,“ fuhr sie fort. „Wir wollten noch nach Delmenhorst, in die neue Zappelhalle. Im Auto gab es dann leider einen kleinen Streit ...“
Sie zeigte mir rote Flecken auf ihrem Mantel.
„Blut?“ fragte ich.
„Ach, Quatsch.“ Sie lachte. „Ich kam auf den Bolzen, den Lack auf meinen Nägeln zu erneuern. Dann eine scharfe Kurve und der Inhalt des Fläschchens leerte sich auf Mantel, Sitz und Boden.“ Sie lachte wieder. Diesmal sarkastisch. „Meine Freundin jaulte dann rum wie eine Heulsuse von wegen ‚Das Auto ist von Papa! Der schlägt mich tot!’ und so. Dann fiel ein Wort ums andere, denn ich lasse mich ungern anschreien und sie warf mich aus dem Auto. Mitten auf der Landstraße ...“
Puh. Für einen Moment hätte ich bei den schlechten Sichtverhältnissen doch tatsächlich geglaubt, sie hätte Blut auf dem Mantel und wäre verletzt.
„Und dann hast Du beschlossen, in den Wolken nach einer neuen Mitfahrgelegenheit zu suchen?“ wollte ich, den Schalk im Nacken, wissen. Schlimm, was Drogen mit den Menschen machten. Ich ärgerte mich immer wieder aufs Neue über den Drogenkonsum, der von Jahr zu Jahr, gerade bei Jugendlichen, unaufhaltsam zunahm.
„Nein. Natürlich nicht,“ antwortete sie. „Ich habe etwas gesehen.“
„In den Wolken?“ fragte ich. „Was? Ein Ufo?“ Ich konnte mir den Spott nicht verkneifen. Die Grufties kamen doch gerne auf Klopfer wie Ufos, Geister, etc.
„Ufos? Veralberst Du mich etwa?“
Mist! Sie war anscheinend doch nicht so zugekifft, wie ich vermutet hatte.
„Nein,“ log ich. „War ja nur eine Frage ...“
Sie machte eine Pause und sah wieder in die Wolken, die schwarz wie ihr glänzender Gummimantel waren. „Da. Da oben. Sie sind immer noch da ...“
„Wer?“
„Banshees!“
„Banshees?“ Ich hatte den Begriff noch nie zuvor gehört.
Sie blickte mich wieder an. „Banshees. Totenbleiche, weißgekleidete Frauen. Sie fliegen da oben in den Wolken und kreischen. Heulen. Klagen. Weil heute Nacht etwas passieren wird.“
„Passieren?“ Ich hatte also Recht. Grufties hatten immer Spukgeschichten parat.
„Natürlich passiert etwas,“ antwortete sie fast ein wenig entrüstet. „Hat Dir Deine Mutter als Kind denn nie Fairy Tales erzählt?“
„Fairy Tales ...“ hauchte ich nachdenklich. Geistergeschichten ... Horrorgeschichten. Nein, Mutter hatte mir nie Horrorgeschichten erzählt. Sie hatte mir Horrorgeschichten beschert, wenn sie mich zusammenschlug, trat, verbrühte oder nackt in den Keller oder die Besenkammer sperrte. Da ich allerdings niemand war, der anderen Menschen, besonders Fremden, sein gequältes Seelenleben offenbarte, war meine Antwort ein kurzes „Nein.“.
„Ein Banshee kommt wenn etwas Schreckliches passiert!“ erklärte sie in einem sachlichen Tonfall. „Er ist ein Bote des Unheils. Nur ein Medium kann ihn sehen. Ein Medium wie ich. Ich sah ihn das erste Mal als Kind, kurz bevor mein Vater sich im Keller erhängte. Ich habe damals geschrieen vor Angst, als die totenbleiche Frau in jener kalten Winternacht plötzlich vor meinem Fenster war und kreischte.“ Sie seufzte. „Ja, ich kann sie sehen, kurz bevor etwas Schreckliches passiert. Es ist Gabe und Fluch zugleich.“
„Aha,“ stimmte ich desinteressiert zu. Ein intelligenter Mensch sollte eigentlich wissen, dass es keine Geister gab. Tanja, meine beste Freundin, glaubte jedoch auch an solche übernatürlichen Phänomene. Ihr wäre jetzt gewiss ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Mir jedoch gaben solche Fairy Tales nichts. Gar nichts.
„Was mir große Sorgen bereitet ist die Tatsache, dass sich da oben in den dunklen Wolken ein knappes Dutzend Banshees befinden. Nun, bisher habe ich immer nur einen gesehen. Aber gleich so viele? Ich fürchte, heute Nacht wird etwas äußerst Schreckliches geschehen.“ Sie seufzte. „Nun, an eine atomare Bedrohung glaube ich nicht. Tsunamis gibt es hier nicht. Nein, ich denke der Darksheer ist unterwegs und hat sich gerade ein neues Opfer auserkoren.“
„Denkst Du?“
„Ja, ganz bestimmt. Vermutlich hat er es gerade jetzt, irgendwo in Bremen und Umgebung, gefunden und spielt mit ihm.“ Sie seufzte erneut. „Daher das Heer von Banshees.“
„Was hast Du eingeworfen?“ fragte ich sie ganz unverblümt, da es mir zu albern wurde im Regen stehend Geisterschichten zu hören. „Valium?“
„Nein. Tramadol. Gemischt mit Pernod und Kirschsaft. Man nennt den Drink ‚Morpheus’. Der geht echt rein kann ich Dir sagen.“
Mein Magen zog sich zusammen. Tramadol war ein starkes Schmerzmittel, welches in Deutschland nur auf Rezept zu haben war. Das galt leider nicht für bekannte Ferienziele wie Gran Canaria, wo man es problemlos und preiswert in jeder Apotheke bekam. Gerade bei jungen Menschen war das Zeug in Verbindung mit Alkohol sehr beliebt, da es ein Gefühl der Zufriedenheit und Gleichgültigkeit auslöste. Dass man dann allerdings z. B. nicht bemerkte, dass man im Regen auf einer Straße stand und quietschende Bremsen überhörte, war den Konsumenten offensichtlich nicht so wichtig. Von der Suchtgefahr ganz zu schweigen.
„Wo wohnst Du?“ fragte ich.
„Derry.“
„Was?“
„Ein Scherz für Insider. Ich bin aus Ganderkesee.“
Ich war aus Lemwerder. Der Umweg wäre für mich nicht allzu groß. Ich hätte sie allerdings auch nach Hause gefahren, wenn sie aus Hamburg gewesen wäre. Ein guter Mensch wie ich konnte einfach nicht wegsehen, wenn ein anderer Hilfe brauchte. Nein, ich konnte sie nicht zugedröhnt hier im Regen stehen lassen.
„Steig’ ein. Ich fahre Dich ...“ offerierte ich ihr.
Sie sah mich verwundert an. „Oh. So einfach ist das Ganze?“ Sie lächelte. Es war ein merkwürdiges Lächeln, das ich nicht zu deuten vermochte.
„So einfach,“ bestätigte ich.
Wir stiegen in mein Auto, schnallten uns an und ich fuhr zügig los, denn ich wollte sie möglichst schnell zu Hause abgesetzt haben, um doch noch zumindest ein paar Stunden schlafen zu können.
Die ersten zehn Minuten der Fahrt durch den donnernden Regen herrschte Schweigen. Sie war offensichtlich damit beschäftigt die Wolken nach ihren imaginären Banshees abzusuchen, was sie ohne ihren speziellen Drink gewiss nicht getan hätte. Ich hingegen legte nicht allzu großen Wert auf eine Unterhaltung mit einer Person, die zugedröhnt Geister sah und war in Gedanken schon wieder bei der armen Carola. Dann jedoch gab sie die Beobachtung der Wolken auf, lehnte sich zu mir hinüber und brach ihr Schweigen.
„Keine Angst?“ fragte sie und setzte ihre schwarze Kapuze ab.
„Ich – Angst?“ antwortete ich mit einer Gegenfrage. „Wovor?“
„Vor der aktuellen Situation!“ Sie lachte. „Eine einsame Landstraße. Ein schreckliches Unwetter. Der Himmel voller Banshees.“ Sie machte eine Pause. „Und in Bremen zieht ein geheimnisvoller Mörder eine Blutspur hinter sich her.“
Ich merkte trotz der Dunkelheit, dass sie mich fordernd ansah. Dennoch blieb ich ihr eine Antwort schuldig.
„Und was tust Du? Hältst trotz allem in der Einsamkeit an. Weil Du unbedingt wissen möchtest, warum eine schwarze Gestalt auf der Fahrbahn steht ...“ Sie berührte kurz mein Bein. Keine Ahnung weshalb. „Bist du ein Supergirl oder einfach nur neugierig?“
„Ich bin nicht besonders neugierig,“ erwiderte ich gleichgültig. „Und ängstlich ohnehin nicht. Ich dachte mir gleich als ich Dich sah, dass Du Hilfe brauchst. Ich glaube, dank der Tabletten, die Du eingeworfen hast, verkennst Du ein wenig die Situation. Zu Fuß wäre es nach Ganderkesee ein weiter Weg gewesen. Du kannst froh sein, dass ich angehalten habe und Dich jetzt nach Hause fahre. Das würde bestimmt nicht jede tun.“
„Gewiss nicht,“ bestätigte sie. „Ganz gewiss nicht. Ich bin offengesagt sehr überrascht, dass Du so ein guter Samariter bist. So etwas findet man Heutzutage nur noch selten ...“ Sie summte kurz eine Melodie, die mir bekannt vor kam. Ich wusste sie aber nicht einzuordnen. „Und es zahlt sich oftmals nicht aus. Ganz im Gegenteil.“
„Stimmt. Leider gibt es so was Heute nicht mehr allzu oft,“ seufzte ich. „Ich bin allerdings niemand, der nur an sich denkt und wegsieht, wenn jemand in Not ist. Daher habe ich gehalten und fahre Dich jetzt nach Hause. Ich hätte es mir nie verzeihen können, Dich einfach im Regen stehen zu lassen.“
„Das ist nett von Dir und mutig. Sehr, sehr mutig!“
„Ist das wirklich so mutig?“
„Natürlich.“ Sie lachte wieder. „Stell Dir vor ich wäre der Darksheer.“ Sie begann langsam ihren Regenmantel aufzuknöpfen.
„Nein, das bist Du mit Sicherheit nicht. Der würde sich wohl kaum seine Opfer suchen, in dem er sich bei Regen auf eine einsame Landstraße stellt.“ Jetzt musste ich ebenfalls lachen. „Und wie kommst Du überhaupt darauf, dass der Darksheer weiblich sein könnte?“
Ihr Handy läutete. Als Klingelton hatte sie einen seltsamen Klostergesang gewählt. Kein Wunder eigentlich, der Singsang der Mönche passte zu einer merkwürdigen Frau wie ihr.
Sie holte das Handy aus der Innentasche ihres Mantels und las schließlich eine SMS. Nachdem sie fertig war murmelte sie kurz „Perfekt, Toby! Wirklich perfekt! Auf Dich ist Verlass!“ vor sich hin. Danach ließ sie ihr Telefon wieder verschwinden und fing erneut an zu reden.
„Der Darksheer fasziniert mich. Meine Leidenschaft galt schon immer den realen Serienkillern. Da kann ich mich viel mehr gruseln als bei imaginären Horrorgestalten wie glatzköpfigen Dämonen mit zerschnittenen Brustwarzen und Nadeln im Kopf, mordenden Clowns, die in der Kanalisation leben oder untoten Mördern mit Eishockeymaske. Fast bin ich froh, dass Bremen endlich auch einen Serienkiller hat. Das ist eine wundervoller Publicity für unser kleines, ansonsten so verschlafenes Bundesland.“
„So?“ Es waren schon seltsame Ausführungen, die sie da machte. Gewiss war sie der einzige Mensch in Bremen und Umgebung, der sich über die Existenz des Darksheers freute.
„Ja. Auf jeden Fall. Jetzt ist Bremen endlich erneut in aller Munde. Dieser wahnsinnige Professor mit seinen konservierten Frauenleichen ist doch schon längst wieder vergessen. Aber der Darksheer wütet noch.“ Sie öffnete ihren Sicherheitsgurt. „Und Du kannst mir vertrauen: Der Darksheer ist eine Frau! Ich weiß es. Ein Medium wie ich weiß es. Sie haben es mir gesagt.“
Sie lehnte sich soweit es ihr möglich war nach hinten und sah auf den Rücksitz. So, als ob sie etwas auf dem dunklen Sitz suchen würde. Da war jedoch nichts. Natürlich war da nichts. Was suchte sie also?
„Schnallst Du Dich bitte wieder an?“ fragte ich. Eigentlich befahl ich es.
„Mir wird schon nichts passieren. Meine Lebenslinie ist noch sehr lang.“
„Ich muss drauf bestehen.“
„Zu Befehl, Mutti.“
Sie kam meiner Aufforderung nach. Ich hasste es Leuten zu sagen, was sie tun sollten. Vielleicht weil meine verhasste Mutter mich seinerzeit immer herumkommandierte. Aber ich hatte in der Notaufnahme bereits diverse Opfer gesehen, die durch die Windschutzscheibe flogen, weil sie sich nicht angeschnallt waren. Nein, wer bei mir im Auto saß hatte sich anzugurten.
„Delmenhorst kennst Du doch bestimmt auch, oder?“ fuhr sie fort.
„Natürlich,“ antwortete ich. Delmenhorst war ganz in der Nähe.
„Da wartet Toby, ein sehr guter Freund von mir. Wäre es vielleicht zuviel verlangt, wenn wir ihn noch schnell abholen würden?“
„Sorry, keine Chance!“ verneinte ich höflich aber bestimmt. „Der Umweg ist mir zu weit. Ein paar Stunden Schlaf möchte ich doch noch kriegen.“
„Er würde Dich bestimmt sehr gerne kennenlernen. Einen wie Toby würdest Du ganz gewiss nie vergessen. Da kannst Du mir vertrauen ...“
„Nein.“ Ich war ein wenig verärgert. Für mich war es eine Selbstverständlichkeit sie trotz des Umweges nach Hause zu fahren. Aber jetzt auch noch einen Bekannten von ihr abzuholen? Nein, das ging mir zu weit. Ich empfand allein die Bitte als Unhöflichkeit.
„Schade,“ seufzte sie. „Sehr schade. Dann muss ich heute Nacht eben allein zurecht kommen.“
Die folgenden Minuten schwiegen wir. Sie war offensichtlich sauer, weil ich nicht bereit war nach Delmenhorst zu fahren, um diesen Toby abzuholen. Ich rechnete schon damit, sie ohne weiteren Smalltalk in Ganderkesee abzusetzen, doch dann sah sie erneut auf den Rücksitz und fing anschließend wieder an zu sprechen.
„Wie heißt Du eigentlich?“
„Gwen,“ antwortete ich.
„Oh. Welch ein schöner und treffender Name ...“
„Wieso?“ fragte ich irritiert. „Ich finde Gwen, eigentlich Gwendoline, nicht besonders schön. Bin deswegen als Kind sogar gehänselt worden. Und wieso ist der Name treffend auf mich?“
„Ich bin Selene,“ stellte sie sich vor und ignorierte meine Frage. Ich wusste nicht, ob die Tabletten kein vernünftiges Gespräch zuließen, oder ob es ihr an guten Manieren mangelte.
„Selene?“ fragte ich verwundert. „Der Name ist ja noch seltener als Gwendoline, nicht wahr?“
„Den haben mir Freunde verpasst, denn mein richtiger Name Petra Heiselmeyer passt nicht zu einer flippigen Vampirbraut wie mir, oder?“
Petra Heiselmeyer. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Der Name passte wirklich nicht zu einer Frau mit Vampirzähnen, die einen schwarzen Regenmantel trug, mehrfach gepierct war und in den dunklen Wolken Geister sah.
„Selene ist eine Filmfigur,“ klärte sie mich auf. „Trägt immer schwarzes Latex und ist eine Jägerin. Genau wie ich. Sie vernichtet die Wolfsbrut. Ich auch.“ Sie lachte abermals. Ich wusste nicht warum. Sie war einfach seltsam. „Kennst Du den tollen Horrorfilm ‚Underworld’ denn etwa nicht?“
Ich verneinte. Ich machte mir kaum etwas aus Filmen. Erst recht nicht aus Horrorstreifen. Der geniale ‚Abbitte’ war vielleicht der einzige Kinofilm, der mir in den letzten fünf Jahren gefallen hatte.
„Na ja. Ist ja auch egal,“ sagte meine Anhalterin. „Mir gefällt jedenfalls der Name Selene. Er passt zu mir. Vor einem guten Jahr habe ich noch einen weiteren Spitznamen erhalten, aber den mag ich überhaupt nicht ...“
Endlich hörte es auf zu regnen. Ich war überzeugt, der folgende Tag würde wieder wundervoll und friedlich werden.
„Was denkst Du, Gwen? Warum gerade Du?“ wollte sie wissen.
„Wieso ich?“ fragte ich abermals irritiert. Ich sah sie kurz an, dann wieder auf die Fahrbahn.
„Wieso hast Du mich getroffen? Glaubst Du an das Schicksal?“ Mir fiel auf, dass sie zum dritten Mal auf den Rücksitz blickte. Suchte sie etwas? Oder schätzte sie etwas ab?
„Nein,“ antwortete ich. „Ich glaube nicht an Schicksal, Geister oder was weiß ich. Wir Menschen sind ganz allein auf der Welt und niemand lenkt unsere Geschicke. Kein Gott, keine Geister, keine Außerirdischen.“
Sie wechselte abrupt das Thema. „Was hältst du von dem Ausspruch ‚besser bi als nie’, schöne Gwendoline?“
Verflixt! Ich hatte es geahnt. Befürchtet.
„Nichts.“
„Interesse?“
„Nein. Ganz bestimmt nicht.“
Sie seufzte. „Schade. Sehr schade sogar. Es ist schon komisch ... Wenn man etwas in der Richtung fragt, ist die Antwort immer ‚Kein Interesse’. Doch wenn man eine andere Frau einmal im Tabletten-, Alkohol- oder gar Drogenrausch überredet hat, will sie immer mehr und nie wieder einen Schwanz. Glaube mir, Männer sind doch Abschaum. Das weiß gerade ich aus Erfahrung.“ Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Hass! Es ist nur noch Hass in meiner dunklen Seele!“
„Tut mir leid für Dich, Selene, aber ich bin da eine Ausnahme. Ich mache mir definitiv nichts aus Frauen.“
„Wie kannst Du Dir da so sicher sein, ohne es jemals probiert zu haben?“ Sie ließ nicht locker. „Ich könnte für wetten, eine erfahrene Frau wie ich bräuchte keine fünf Minuten, um Dich ins Paradies zu küssen ...“ Sie seufzte abermals. Nein, sie stöhnte eher. „Stelle Dir vor, wir würden in der Sonne liegen und ich würde Dir Deinen schönen Körper mit Sonnenöl einreiben. Oder wir würden nackt im prasselnden Regen spazieren gehen. Hätten vielleicht sogar körperliche Liebe in einem Zug ...“ Ihre Stimme veränderte sich. Wurde höher. Sie zog jetzt ganz offensichtlich eine mehrfach geübte Show ab. „ ... während wir unaufhaltsam unserer Endbestimmung entgehen fahren.“ Dann erneut der Blick auf den Rücksitz.
Das wurde mir langsam zu dumm. „Was schaust Du denn immer auf meinen Rücksitz?“ fragte ich. Ich kam mir vor, als würde Oberschwester Marliza mich akribisch genau überprüfen, ob ich auch alles schön sauber hielt. Die ungeliebte Vorgesetzte war berüchtigt wegen ihrem peinlich genauen Sauberkeitswahns.
„Das willst Du gar nicht wissen!“ Diesmal war die Stimme meiner Beifahrerin kalt und hatte einen Befehlston angeschlagen. Ich hasste diesen Ton, hatte ihn früher zu oft gehört. Trotzdem schenkte ich mir einen Kommentar.
Dann wieder der hohe, sanfte Tonfall. „Glaube mir, man braucht keinen männlichen Schwanz! Ich habe genug Luxusspielzeug in meiner Bude, das ich mir umbinden kann, um eine Geschlechtspartnerin zu beglücken. Wenn man einmal so ein gigantisches, vibrierendes, mit Gumminoppen besetztes Teil in sich hatte, will man nie wieder etwas anderes haben. Wir Zwei könnten gemeinsam fliegen ...“
Dann stöhnte sie erneut. Offensichtlich um mich geil zu machen. Nun, ich wurde durch ihr gekünsteltes Stöhnen nicht geil, eher belustigt. Aus Respekt ihr gegenüber ließ ich mir allerdings nichts anmerken.
Sie schüttelte theatralisch den Kopf. Dann zeigte sie auf eine kleine Abbiegung, die rechts von der Fahrbahn auftauchte. „He, den kleinen Feldweg kenne ich. Fahre doch mal kurz rein ...“
„Wie bitte?“ Auf was für Gedanken kam sie denn nun schon wieder? Ich wollte nach Hause, um noch ein paar Stunden zu schlafen und gewiss nicht Nachts mit ihr einen kleinen Feldweg erkunden.
„Nun, schöne Gwendoline, wir beide könnten ja ...“
Ich fuhr kopfschüttelnd an dem Weg vorbei, was sie verstummen ließ. Das war wirklich unglaublich. Hatte sie tatsächlich gehofft, ich würde abbiegen und mir auf einem einsamen Feldweg von ihr zeigen lassen, was Sex unter Frauen bedeutete? Nun, die regelmäßige Einnahme von Tramadol hatte sie wohl schon ernsthaft verwirrt. Sie wirkte auf mich von Minute zu Minute immer durchgeknallter.
„Schade ...“ hauchte sie resignierend. „Es hätte Dir gefallen. Das kannst Du mir glauben. Ich wäre für Dich wie Deine eigene Mutter gewesen. Hätte dich ...“
„Halt die Fresse, Selene!“ Äußerst aggressiv fuhr ich sie an. Ich hasste Vergleiche mit meiner Mutter. So sehr hatte der Horror meiner Kindheit meine kleine Seele zernarbt.
„Sorry. War nicht böse gemeint ...“ gab meine merkwürdige Anhalterin klein bei. Sie war ganz offensichtlich verduzt über meine heftige Reaktion.
Dann schwiegen wir und ich genoss die Stille. Als wenige Minuten später jedoch das Schild ‚Ganderkesee 6 KM’ vor uns auftauchte, hielt ich es für richtig, mich zu entschuldigen.
„Tut mir leid, Selene. Aber ich werde immer sehr böse, wenn man auf meine Mutter zu sprechen kommt.“ Ich atmete tief durch. „War nicht gerade schön, was ich in meiner Kindheit erlebt habe. Und jetzt bitte kein weiteres Nachhaken mehr zu dem Thema.“
Sie nickte. „Kein Problem, schöne Gwendoline. Ich weiß ja, dass ich manchmal nervig sein kann. Aber Du hast mich mit Deiner Art scharf gemacht.“ Sie sah wieder auf den Rücksitz. „Kannst Du bitte noch einmal schnell anhalten?“ bat sie mich.
„Wieso denn jetzt schon wieder?“ Ich wollte sie endlich absetzen, um nach Hause zu fahren, bereute mittlerweile den guten Samariter gespielt zu haben.
„Ich muss mal für kleine Mädchen ...“ flüsterte sie.
Ich konnte mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen. „Die paar Kilometer wirst Du ja wohl noch einhalten können.“ Dann fiel mir eine kleine Gemeinheit ein. „Außerdem gibt es doch Leute aus Deiner Szene, die ein bisschen Sekt im Höschen mögen, oder?“
Ich sah kurz zu ihr herüber um eine Reaktion zu sehen, doch die blieb komplett aus. Stattdessen drehte sie sich meine Stichelei ignorierend abermals nach hinten und starrte auf den Rücksitz.
„Was ist verflixt noch mal so Interessantes auf meinem Rücksitz?“ wollte ich nun endgültig erfahren. Kaum zu glauben, aber sie sah jetzt wohl schon zum fünften oder sechsten Mal nach hinten.
„Das willst Du gar nicht wissen!“ wehrte sie erneut im schroffen Befehlston ab.
„Will ich doch!“ wetterte ich zurück. Ich hasste diese selbstherrliche Art und Weise von ihr. „Also was ist auf meinem Rücksitz?“
Sie seufzte. „Es ist Dein Auto, Gwendoline. Du sagst an, was hier läuft. Aber ich fürchte, eine ehrliche Antwort würde Dich erschrecken.“ Sie ließ ihre Hände in den Taschen ihres langen Gummimantels verschwinden.
„Mich schockiert so leicht nichts,“ gab ich selbstsicher zurück. Was nicht gelogen war, denn das Leid meiner Kindheit und die Tragödien, die ich in meinem Beruf tagtäglich erlebte, hatten mich abgehärtet. „Also was ist mit meinem Rücksitz?“
Meine seltsame Anhalterin zögerte noch einmal, doch dann sprudelte es aus ihr heraus. „Ich habe Dir doch gesagt, dass ich vorhin Banshees in den Wolken sah, Gwen. Ich sah sie wie erwähnt schon häufig in meinem noch so jungen Leben. In den Wolken, am Fenster, auf dem Dach, in einem Baum. Doch stelle Dir vor, als wir losfuhren, materialisierte sich einer auf dem Rücksitz. So nah habe ich noch nie einen gesehen und von Kilometer zu Kilometer wird er immer wilder und wilder. Als würde ein Countdown zu Ende laufen. Er kreischt Dich an. Ja, richtig. Genau Dich, schöne Gwen. Und er zeigt mit dem knöchernen Finger auf Dich. So als wolle er mir, seinem Medium, sagen, dass ich Dich beschützen soll. Nun, ich mache mir große Sorgen um Dich, schöne Gwen. Fahre nachher bloß vorsichtig nach Hause. Nicht, dass Du einen tödlichen Unfall hast. Und gehe später bloß zügig in Deine Wohnung, denn vielleicht versucht ja jemand Dir aufzulauern. Und vor allem: Nimm’ keine Anhalter mit! Gerade jetzt nicht, wo ein geheimnisvoller Mörder im nächtlichen Bremen seine Opfer sucht. Nie Anhalter mitnehmen!“
Unwillkürlich musste ich wieder an die ängstliche Tanja denken, die jetzt gewiss angefangen hätte zu schlottern. Ich machte mir selbstverständlich nichts aus solchen Geistergeschichten, konnte mir einen Blick in den Rückspiegel jedoch nicht verkneifen. Nichts, aber auch gar nichts, befand sich auf meinem Rücksitz. Natürlich befand sich da nichts. Es gab eben keine Geister.
„Tut mir leid, Selene, aber ich bin nicht so leicht zu schockieren. Ich habe schon zuviel Leid und Elend in meinem Leben gesehen. Und erst recht schockiert mich keine unsichtbare Gestalt auf meinen Rücksitz, die lautlos kreischt und mit dem Finger auf mich zeigt. Nein, so schnell kann man mich nicht einschüchtern.“ Ich überlegte kurz und machte schließlich die Bemerkung „Und verschaukeln lasse ich mich auch nicht!“, da ich in Erwägung zog, dass sie sich einen makaberen Spaß mit mir machte. Oder sie wollte mich vielleicht einfach nur erschrecken, in der törichten Hoffnung, mir dadurch näher zu kommen.
Als ich wieder kurz zu meiner Beifahrerin sah, bemerkte ich, dass sie kurz nachdenklich lächelte.
„Ich glaube Dir nicht, Gwen! Du verbirgst Deinen wahren Charakter hinter einer Maske und tust nur so, als ob Du cool wärst. Ich habe es immer schon erkannt, wenn Leute sich verstellen und eine Maske tragen. Besitze eine sehr gute Menschenkenntnis. Ich könnte für wetten, ich könnte Dich innerhalb weniger Sekunden schockieren.“ Sie machte eine kurze Pause, vermutlich in der Hoffnung, eine Reaktion von mir zu erhalten. „Richtig schockieren. So, dass Dir eine Gänsehaut über den Rücken läuft und Dein Herz rast. Wahrscheinlich würdest Du sogar kotzen müssen.“
„Nein, ganz bestimmt nicht,“ erwiderte ich trotzig.
„Doch! Könnte ich doch!“
„Mit Sicherheit nicht. Eigentlich ist es mir auch völlig egal, was Du von mir denkst.“
Ich stellte mit Freude fest, dass wir Ganderkesee fast erreicht hatten. Ich wollte sie nur noch loswerden und nach Hause ins warme Bett. Es würde Morgen ein harter Tag in der Klinik werden.
„Dann zeige mir, dass Du kein Feigling bist, schöne Gwen, und halte kurz an. Eine Minute. Nur eine einzige Minute und Du bekommst den Schock Deines Lebens. Zeige mir Deinen Mut, schöne Gwen! Zeige ihn mir!“
Ihr großkotziger Befehlston war unfassbar. Dennoch ließ ich mich nicht provozieren. Warum auch? Ich war sie ja ohnehin gleich los.
„Oh? Die schöne Gwendoline schweigt?“ Jetzt war ihr Ton abwertend. Fast verachtend. „Du bist wohl doch nicht so mutig wie Du tust, richtig?“ Sie lachte. „Angsthase!“
Ich trat abrupt auf die Bremse und fuhr an den Straßenrand.
‚Angsthase’ war das Lieblingswort meiner Mutter! Sie hatte mich immer mit dem Namen gehänselt, wenn ich als kleines Kind wie andere Gleichaltrige Monster im Schrank oder Riesenspinnen unterm Bett vermutete. Andere Töchter hatten dann Wärme und Geborgenheit von ihrer Mutter bekommen. Ich nur Spott und Schläge.
Nein, ich würde mich nie wieder ‚Angsthase’ lassen. Von niemanden! Ich würde ihr beweisen, dass mich nichts erschrecken konnte. Mich nicht. Ich war kein Angsthase mehr.
Abrupt stellte ich den Motor ab und öffnete den Sicherheitsgurt. Meine seltsame Beifahrerin tat es mir nach. Dabei hatte sie ein merkwürdiges Lächeln auf den Lippen.
„So, Selene. Mir reicht Dein arrogantes Gelabere. Zeige mir etwas, dass mich schockiert. Du hast zwei Minuten. Dann werfe ich Dich aus dem Wagen. Die paar Meter kannst Du auch zu Fuß laufen. Du ahnst gar nicht, wie sehr Du mich nervst!“ Meine Stimme hatte jede Art von Höflichkeit verloren. Ich war mir nicht sicher warum, denn ich war von Natur aus immer sehr freundlich. Aber die Müdigkeit, der langweilige Abend, das schlechte Wetter und vor allem dieser großkotzige Befehlston und die Besserwisserei meiner Anhalterin. Das war alles zu viel für mich.
Sie grinste mich an. „Und Du möchtest wirklich etwas richtig Gruseliges sehen?“ Sie zeigte ihre vom Zahnarzt modellierten Vampirzähne.
„Deine zwei Minuten laufen schon ...“ ignorierte ich ihre Frage.
Sie hielt ihre Hände vor Gesicht und drehte sich zu meiner Verwunderung auf die rechte Seite. So, dass ich sie nicht mehr sehen konnte.
Ich war wirklich überrascht. Was tat sie da Geheimnisvolles? Sie schien irgendetwas mit ihrem Gesicht zu machen. Nur ... was?
„Selene ..?“ fragte ich. Nicht ängstlich aber doch etwas verunsichert.
Da meldete sie sich wieder, obwohl ihr Gesicht immer noch abgewandt war. „Letzte Warnung, schöne Gwen. Willst Du wirklich etwas Gruseliges sehen?“
„Ja, verdammt!“ Sie spielte ihre Rolle gut. Sogar sehr gut. Ich war tatsächlich gespannt, was gleich zu sehen wäre. Tanja würde gewiss vermuten, dass sie sich in einen blutgierigen Werwolf verwandelt hatte. Aber ich war nicht Tanja.
Dann startete sie genüsslich einen Countdown.
„Drei ...“
Was konnte sie in dieser einen Minute nur mit ihrem Gesicht gemacht haben, das mich so fürchterlich erschrecken sollte? Ich wusste keine Antwort.
„Zwei ...“
Auf jeden Fall war sie offensichtlich überzeugt, mich erschrecken zu können.
„Eins ...“
Nun war ich aber wirklich gespannt.
Dann wandte sie sich mir wieder zu.
Ich erkannte natürlich sofort, was sie mit sich selbst angestellt hatte.
Das Auge. Es war ihr rechtes Auge, das sie in ihrer linken Hand hielt und mir entgegenstreckte.
„Da! Siehst Du das, Gwen? Ein Glasauge!“ Sie kreischte wie einer von diesen Banshees, von denen sie die ganze Zeit sprach. „Mein dritter Freund mochte SM. Fesselte mich ans Bett. Knebelte mich. Bumste mich durch. War echt geil gewesen gefesselt gefickt zu werden. Doch dann hat er sich LSD eingeworfen und so viele Farben gesehen, dass er plötzlich das Gefühl hatte, dass zwei Augen zu wenig waren und er ein Drittes brauchte. Er ist dann in die Küche geschwebt und hat sich ein Messer geholt, um sich ein weiteres Auge zu besorgen ...“ Dann schrie sie. „Darum hasse ich Männer, Gwen! Sie sind elende Schweine! Schweine! Schweine!“ Sie war regelrecht hysterisch geworden.
Nun, ich mochte sie zwar nicht besonders, doch in diesem Moment tat sie mir leid. Es musste zweifelsohne ein furchtbares Gefühl sein, regungslos gefesselt bei vollem Bewusstsein entstellt zu werden. Ohne jegliche Chance das Grauen zu beenden.
Arme Selene!
Doch dann fing sie abermals an zu lachen. „Na, Gwen? Brauchst Du nun eine Kotztüte? Ist Dir auch schön schlecht geworden?“
Nein. War mir nicht. Ich hatte nach meiner Ausbildung Anfangs monatelang in der Notaufnahme gearbeitet und schon ganz andere Dinge gesehen.
„Nein, ist mir nicht,“ verneinte ich wahrheitsgemäß. Sie langweilte mich. Ich wollte endlich in mein Bett.
„Du bist eine dreckige, kleine Lügnerin!“ jaulte sie. „Ich sehe doch die Angst in Deinen blauen Augen!“
‚Meine dumme Gwen ist eine dreckige, kleine Lügnerin!’ hörte ich meine Mutter wieder schreien. ‚Zur Strafe schläfst Du heute Nacht im Keller!’.
„Nein, bin ich nicht!“ verteidigte ich mich. „Und ich habe auch keine Angst.“
„Quatsch! Du hast doch eindeutig Schiss gehabt, Du kleine Lügnerin!“ machte sie voller Enthusiasmus weiter.
Ihre Beleidigungen und Beschimpfungen lösten plötzlich Kopfschmerzen bei mir aus. Ich brauchte dringend die von meinem Psychologen verschriebenen Medikamente.
„Nein! Ich habe keine Angst gehabt,“ antwortete ich. „Und jetzt raus aus meinen Wagen!“ Ich musste sie sofort los werden, hielt ihre Pöbeleien nicht mehr aus. Wenn sie so weitermachte geschah noch ein Unglück.
Doch sie ignorierte meine Aufforderung. „Du bist ein Angsthase, Sweet Gwendoline. Ich sehe es Deinen Augen an: Du hast mich für einen Banshee gehalten!“
‚Wenn Du noch einmal von Riesenspinnen unterm Bett erzählst, fange ich eine im Keller und setze sie Dir ins Gesicht, elender Angsthase!’
Die Kopfschmerzen wurden zu einer diabolischen Kakophonie. So eine schwere Attacke hatte ich seit Monaten nicht mehr gehabt.
„Hör’ auf! Hör’ auf! Hör’ auf!“ flehte ich und presste verzweifelt meine Hände an die Schläfen. Hätte ich doch nur meine Tabletten eingesteckt.
Doch sie ließ nicht locker. „Oder glaubte Muttis kleine Prinzessin gar, ich wäre der Darksheer höchstpersönlich?“
‚Prinzessin’! Ich war wieder ‚Prinzessin’ genannt worden!
‚Oh ... Hat die böse Mutti meine kleine Prinzessin wieder geschlagen? Ziehe Dich aus, kleine Gwen. Onkel Benno küsst Dir die Wunden weg ...’
Reflexartig zog ich mein Elektroschockgerät und presste es Selene an den schutzlosen Hals. Sie zuckte, ließ ihr Glasauge fallen und knallte mit dem Kopf auf das Armaturenbrett. Dann war sie endlich still. Und auch Mutti hatte aufgehört, mich anzuschreien.
„Falsch, Selene,“ sagte ich kalt zu der Bewusstlosen neben mir. Nein, eigentlich sagte ich es mir selbst. „Ich glaube wirklich nicht, dass Du der Darksheer bist. Ich weiß, dass Du es nicht bist ...“

Licht. Da war ein grelles Licht. Und es war heiß. So unendlich heiß. Doch das Allerschlimmste waren die Schmerzen. Alle Glieder taten weh. Ein qualvoller Druck an ihrem Hals Und sie empfand Atemnot. Fürchterliche Atemnot.
Selene röchelte.
Langsam wurden die verschwommenen Konturen im Nebel sichtbar. Ein Stuhl. Eine Couch. Eine Kommode. Eine Standuhr, die auf Mitternacht stand. Ein Schachspiel mit nur drei Figuren. Ein Bild an der Wand mit einem Rosenstrauß. Ein zerbrochener Globus, der direkt neben ihr auf dem Boden lag. Und ein ebenfalls zerschlagener Wandspiegel. Alles voller Staub und Spinnweben. Auf dem Teppich Rattenkot. Das ‚grelle Licht’ waren ein paar Sonnenstrahlen, die durch ein eingeschlagenes Fenster drangen. Ansonsten war es in dem Raum vollkommen dunkel.
Als die Erinnerung zurückkehrte wollte Selene in höchster Panik reflexartig aufspringen, doch anstatt auf die Beine zu kommen wurde der Druck um ihren Hals stärker und sie röchelte noch mehr, wollte spucken, doch sie konnte nicht. Etwas übel schmeckendes war in ihren Mund gesteckt worden. Mehrere um ihren Kopf gewickelte Schichten Isolierband verhinderten ein Ausspucken.
Erneut versuchte die Gemarterte, sich zu bewegen. Diesmal vorsichtiger, doch es ging definitiv nicht.
Der faule Henker! Sie war dem faulen Henker ausgeliefert worden. Jene Todesart, mit welcher der Darksheer sein drittes Opfer ermordet hatte.
Dann tauchten erneut die Szenen der vergangenen Nacht vor ihrem geistigen Auge auf. Die Kneipenbesuche. Die Langeweile. Der Drink. Die Freundin, die sie aus dem Auto warf. Die Horde von Banshees in den Wolken. Die junge Frau, die sie mitnahm. Und der kreischende Banshee auf dem Rücksitz, der sie warnen wollte. Doch sie hatte die Warnung missverstanden. Ein fataler Irrtum.
Sie wollte erneut spucken, doch sie musste den Speichel zum zweiten Mal herunterschlucken.
Sie war vollkommen hilflos!
‚Doch diesmal nicht, Banshee!’ schwor sie sich stumm. ‚Diesmal stimmt Deine Prophezeiung nicht, Todesbote! Ich werde hier nicht sterben. Nicht in diesem stinkenden Dreckloch. Ich werde mich einfach nicht mehr bewegen. Und wenn ich mich nicht bewege, kann ich mich auch nicht erdrosseln. Man wird mich schon finden. Früher oder später wird man mich hier schon finden ...’
Die Banshees, die sie in der Dunkelheit beobachteten, kreischten. Sie machten sich lustig über den lautlosen Schwur.
Selene röchelte. Diesmal noch stärker.

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  RE: ALLEIN MIT DEM DARKSHEER (komplett!) Datum:21.10.09 20:42 IP: gespeichert Moderator melden


Mein Dank gilt meinem Freund BORIS CELLAR, der mein bescheidenes Werk lektoriert hat.
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Black Panter
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  RE: ALLEIN MIT DEM DARKSHEER (komplett!) Datum:21.10.09 20:59 IP: gespeichert Moderator melden


Lach...

Na,viel Glück Titanic,wird schon!

Grinsende Grüße,

Black Panter

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Siehst du, genau das mag ich an euch Vampiren. Sex und Tod und Liebe und Schmerz, das ist alles immer dasselbe für euch. (Buffy)

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  RE: ALLEIN MIT DEM DARKSHEER (komplett!) Datum:21.10.09 22:38 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Titanic,

der erste Gedanke war: Viel zu lang zum sofort lesen. Während ich also nach unten scrollte um die Länge des Textes zu schätzen, sind mir genau zwei Worte aufgefallen: Selene und Vampir. (bin manchmal überrascht, wie es es schaffe sowas herauszufiltern) Und da du schon von meiner Herrin schreibst, musste ich es sofort lesen.

Die Geschichte ist wirklich gut geschrieben und wahnsinnig spannend. Auch wenn die Kleine nur gerne Selene wäre, und nicht war, war die Geschichte genial. Und das Ende völlig überraschend. Erst zwei drei Sätze, bevor du aufgelöst hattest, hatte ich auch nur eine vage Vorstellung davon, wie die Geschichte ausgeht.

Kann es sein, dass du vor 1-2 Jahren schon mal einen Auszug gepostet hast? Der Titel kam mir im Zusammenhang mit deinem Namen irgendwie bekannt vor.

P.S. Was Underworld angeht, ich habe nie verstanden, wieso manche glauben, das wäre ein Horrorfilm. Ich hatte in dem Film keine Sekunde Angst. Aber ich war die ganze Zeit scharf auf Selene. Übrigens: in ihrem neuen Film Whiteout (sollte Januar in Deutschland kommen) hat sie wieder die Underworld-Frisur und es gibt Kampfszenen und Verletzungen, die ich so noch nirgendwo sonst gesehen habe. Die Duschszene ist aber auch nett. Das ist ein Film, wo ich doch ein paar Momente Angst hatte, sie trug kein Latex, um mich abzulenken.
Meine Geschichten:
Zusammenfassung Vampirimperium
Das Vampirimperium

Einzelgeschichten von das Vampirimperium:
01 : Selenes neue Partnerin 2010

01a : Selenes neue Partnerin - alte Version
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  RE: ALLEIN MIT DEM DARKSHEER (komplett!) Datum:21.10.09 23:50 IP: gespeichert Moderator melden


Danke, lieber DARK. Applause erfreut das Kinderherz.

Ich schreibe mittlerweile grundsätzlich nur noch klassische Shortstorys - also mit Schlußpointe zum Ende! Ich fürchte aber, dass sie bei dieser Geschichte nicht annähernd so verblüffend war wie bei DAS LETZTE HAUS AM ENDE DER STRASSE oder gar FRÜHER WINTER.

Ich glaube, ich postete mal irgendwo den Anfang. Da ich immer schnell den Überblick verliere, poste ich jetzt nur noch KOMPLETTE Storys. EMAIL FÜR TESS in der ´Bondage-welt.com´ ist eine Ausnahme. Diese Story kommt in meinen Augen wirklich als Fortsetzungsgeschichte besser. Überhaupt ist EMAIL FÜR TESS in seiner Art etwas ganz Besonderes, gell ..?

Ja, ja, KATE in Latex hatte schon was. In meinen Augen ist der geniale UNDERWORLD ein Horror-Action-Film mit einer großen Portion Erotik!




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  RE: ALLEIN MIT DEM DARKSHEER (komplett!) Datum:21.10.09 23:51 IP: gespeichert Moderator melden


Übrigens ... Die Story ist natürlich abgeschlossen! Ihr werdet aber noch eine ganze Menge von dem DARKSHEER hören, ganz gewiss ...
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  RE: ALLEIN MIT DEM DARKSHEER (komplett!) Datum:22.10.09 02:15 IP: gespeichert Moderator melden




Der alte Titaugnix wie er leibt und lebt. Immer auf Werbung für sich selbst.

Ist nicht mal böse gemeint. Du hattest,hast und findest noch deine Leserschaft. Viel Glück!

Grinsende Grüße,

Black Panter

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