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Turambar
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  Hoffnungslose Denkfehler? Datum:08.05.11 13:29 IP: gespeichert Moderator melden


Im Leben wiederholt sich alles irgendwann. Das ließe sich wohl auch auf dieses Forum anwenden. Daher nehmt es mir nicht übel, wenn ihr bei den folgenden Ausführungen denken müsst: „Ist doch alles schon dagewesen und besprochen.“ Es ist für einen Neueinsteiger wie mich gar nicht möglich, alles gelesen zu haben; soviel Zeit habe ich einfach nicht. Auch würde es wahrscheinlich wenig Sinn machen, ein jahrhunderte altes Thema zu reanimieren. Gleichwohl sind einige meiner Gedanken durch Beiträge aus diesem Forum motiviert; ohne die Quellen jetzt extra aufzuführen, sage ich meinen Dank in die Runde, daß ihr über lange Zeit so viel informatives und denkwürdiges Material zusammengetragen habt.

Und jetzt zu meinem Problem.
Wenn ich das richtig einschätze, so sind die meisten Personen, die sich hier aktiv beteiligen, in (mehr oder weniger) festen Händen; leben in einer Beziehung, wo sie das Glück haben, aus dem Bächlein der 08/15 Blümchenerotik in den Ozean der aufregenden, creativen, erfüllenden und vielseitigen D/S und/oder BdSM Beziehungen hinausgeschwommen zu sein. Die meisten haben zumindest mal ihre Erfahrungen in dem Bereich gemacht, manche mehr, manche weniger.

Schätzt euch glücklich! Denn es gibt durchaus Menschen, die so ihre Probleme haben, den „Ozean“ zu finden. Bildlich ausgedrückt: Ein sprudelnder Bach kann auch in die Wüste fließen, wo er in heißem Sand versiegt. Insbesondere ein Kopfmensch wie ich, der sich ohnehin schon damit schwertut, den entscheidenden Schritt bei einer begehrten Frau zu machen, steht dann vor einem recht verzwickten Rätsel. Ich war noch nie der Typ, der nach fünf Minuten Lapdance einem Mädel auf der Tanzfläche ins Ohr schreit: „Gehen wir fi**en?“ Worauf sie zurücktrompetet: „Wo?“

Und weil das so ist, wird’s gleich mal noch komplizierter. Weil ich die dominante Rolle bevorzuge, erwartet meine Zielgruppe wohl genau diese Forschheit von mir, erwartet Initiative und Bestimmtheit schon beim Anbaggern (blödes Wort; ich fahr doch Rettungswagen und keine Baumaschine). Also „Big Problem“! Was „Sie“ natürlich nicht wissen kann: Auch wenn ich durchaus für recht harte Gangarten und Spielereien zu haben bin, und das gerne auch 24/7 (soweit möglich, also eher nicht auch „375“), so geht es mir doch auch um etwas ganz anderes, und ohne das kann der ganze BdSM – Kram gar nicht stattfinden: Verbundenheit, Vertrauen, Freundschaft, Gleichberechtigung, Romantik…Liebe.

Was will ich mit dem ganzen Schmus ausdrücken? Schon seit Jahren spielen bestimmte Praktiken und Fetische in meinem Kopfkino eine wichtige Rolle, aber ich kann es in der Realität nicht umsetzen. Das ist frustrierend. Es ist mit auch einer der Gründe, warum ich mich jetzt in die Gesellschaft des Kgforum begeben habe. Aber bringt mir das denn etwas? Komme ich dadurch überhaupt weiter? Klar, ich könnte mal in der entsprechenden Rubrik einen Kontaktwunsch reinschreiben. Aber dazu gab es ja schon auch Diskussionen hier, ich sehe da wenig Chancen, daß das zu irgendwas Sinnvollem führt. Zumal wahrscheinlich die devote „Sie“, wenn sie denn überhaupt auf der Suche sein sollte, eher einen Top, KH usw. sucht, der ihr etwas mehr an Erfahrung bieten kann, als ein paar Jahre von realitätsferner Träumerei. Andererseits: Hat nicht jeder irgendwann mal angefangen? Musste nicht jeder und jede erste Schritte und Erfahrungen in die Richtung machen? Bin ich mit dreißig vielleicht schon zu alt, oder bin ich so wie ich bin einfach zu scheu („für untauglich befunden; raus!“) und sollte es gleich ganz lassen?

Vielleicht ist es auch Blödsinn, ohne überhaupt schon entsprechende Erfahrungen gemacht zu haben, auf eine stabile Beziehung aus zu sein. Aber ich habe da so eine Ahnung, daß meine Interessen nicht wirklich mit einem One Night Stand konform gehen. Keyholder für eine Nacht? Wie lächerlich!

Aber bin ich wirklich so blauäugig? Sind meine Vorstellungen tatsächlich so absurd, wenn ich mir Gedanken darüber mache, jemanden zu finden, mit dem (mit der) ich mein Leben mit allem was dazu gehört teilen kann? Und – mal abgesehen davon, wie realistisch meine Wünsche und Erwartungen bezüglich einer Partnerschaft sind – ist mein Ansatz denn total falsch, mich über dieses Forum mal in der Szene umzuschauen? Eigentlich hatte ich ja gedacht, daß es die Suche erleichtern würde, wenn ich mal von vornherein einen Bereich sondiere, wo es eine gewisse Übereinkunft der Interessen gibt.

So, meine lieben Psychotherapeutinnen und –Therapeuten, danke für’s Ausweinen; ich weiß die Stunde kostet um die 60 bis 80 eu. Bitte wendet euch an meine Krankenkasse. Und jetzt habt ihr die Gelegenheit, mir meine ideologisch verquaste, milchmädchenrechnungshafte, blaublümchenäugige Vorstellung um die Ohren zu hauen.

Mit besten Grüßen, Turambar

PS.: Sollte ich jemals die kleine Erzählung, die ich unlängst geschrieben habe, hier reinstellen, wäre es mir - aus kunsttechnischer Sicht - sehr recht, wenn es sich abstellen ließe, daß bestimmte Worte sich in Sternchen verwandeln. Aber das kann ein andermal diskutiert werden.
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kedo
Sklave



sklave von Gillian (aka Yaguar)

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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:08.05.11 17:30 IP: gespeichert Moderator melden


einige deiner gedanken sind mir durchaus nicht fremd.

ich glaube, man darf so ein forum nicht "nutzen" um explizit einen dauerhaften kontakt zu knüpfen, also, wenn ich dich richtig verstehe, auch eine liebe zu finden (deine stichworte: "Verbundenheit, Vertrauen, Freundschaft, Gleichberechtigung, Romantik…Liebe". es kann natürlich klappen, aber zu bedenken geb, dieses forum ist doch verhältnismäßig klein. dennoch kann ich sagen, nie aufgeben. auch mir ist es nach langer zeit gelungen, als ich fast komplett desillusioniert war, eine feste Partnerin und Herrin zu finden. es war nicht in diesem forum.

nutze das forum zum austausch. und wer sich einbringt, wird auch bemerkt.

noch etwas:
Zitat
Bin ich mit dreißig vielleicht schon zu alt
bestimmt nicht. auch wenn Dich das jetzt wahrscheinlich nicht motivieren wird, ich war bei oben beschriebenen zeitpunkt fast 38 und habe viele jahre lang, ähnlich wie du es beschreibst, gesucht.

ich glaube auch - und bin mir bewusst dabei, dass sich solche behauptung natürlich vielfach in der luft zerreißen lassen -, dass mit etwas höherem alter die sicherheit in bezug auf "was möchte ich?", "wo möchte ich hin?", "was bin ich bereit zu ´investieren´?", und "was ´kostet´ mich das?", steigt. ich weiß natürlich, dass manch einer es schafft mit viel jüngeren jahren sein glück im bdsm-bereich zu finden. doch manch einer nennt sich auch bdsmer, dominus oder sklave, wenn er mal ein bisschen erfahrung mit plüschverzierten handschellen gemacht hat, wenn ich das so plakativ übertrieben sagen darf.

also, du hast noch jede menge zeit. und ich weiß natürlich aus eigener sache, dass man nicht warten mag.
doch wenn ich deine gedanken hier so lese, scheinst du genügend reflektionspotential zu besitzen, um den richtigen weg zum ziel zu finden.

übrigens ich schätze selbst auch eher die "leise" dominanz, entsprechend deiner beschreibung, als die hauruck-jetzt-komm-IIIIICH!!!-fraktion. zum verantwortlichen dominieren gehört ein haufen verantwortungs- und einfühlungsvermögen. und das ist bei dir zu spüren. und das sind, glaube ich, die besten voraussetzungen, die beide seiten sich wünschen können. viel glück.
beste grüße, kedo

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"der kopf ist rund, damit das denken die richtung ändern kann" francis picabia
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M.J.
Stamm-Gast

Berlin


Lebe deinen Traum.

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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:08.05.11 18:14 IP: gespeichert Moderator melden


Mich juckt´s in den Fingern, meine Sicht der Dinge betreffs dieses Themas zu tipseln....
Das Allerentscheidendste ist:

Den Schritt vom Kopfkino in die Realität.
Kopfkino bedeutet deine Bedürfnisse und Vorstellungen werden befriedigt und die Partnerin macht´s auch nicht gerade unglücklich.....

Was Du machen möchtest, ist nicht der 1. (kleine) Schritt, sondern der perfekte Sprung über den indischen Ozean.
Das funktioniert nicht!

Du mußt überhaupt erst lernen, dich zu artikulieren. Mußt dir Gedanken machen: Was Du genau möchtest, wie Du es möchtest und mit wem und auf welcher Basis.

Schon mal genug Gesprächsstoff für den Besuch eines SM-Stammtisches oder Gesprächskreises.
Vergiss Chats oder ähnliches. Du brauchst Elementareres, denn die Partnerin ist letztendlich nicht virtuell, sondern will etwas aus Fleisch und Blut von Dir. Will berührt werden und spüren. Physisch und psychisch. Und das geht nur real.

Also sind internet-Kontakte für dich reine Zeitverschwendung. Außer, es geht darum, jemanden für SM-Treffen zu kontaktieren.

Für den Anfang kommen keine Parties infrage, denn da gibt es genügend Erwartungen, die Du jedoch nicht erfüllen kannst und Du weißt nicht, über deine zu sprechen. Kennst außerdem keine Gepflogenheiten der Szene.

Therapeuten sind ebenso Zeitverschwendung. Denn Du bist nicht krank oder willst es wegtherapieren, sondern es ausleben. Von keinem Therapeuten bekommst Du Bedienungsanleitungen, wie Du es selbst anstellen kannst. Die können dich nur gedanklich öffnen. Gleichgesinnte entwickeln dort jedenfalls wesentlich mehr Talent.

Da ich selbst solche Stammtische und Gesprächskreise organisiere, weiß ich genau, von was ich schreibe.
Du bist keinesfalls alleine, sondern es gibt viele Menschen mit sehr ähnlichen Fragestellungen.

Nur später, wenn es wirklich um konkrete Partnerinnensuche geht, wird es höchst individuell. 100 Suchende haben 100 nicht deckungsgleiche Erwartungen und Bedürfnisse. Es gibt immer wieder Schnittmengen.

Anfänger, egal zu welcher Rolle tendierend, müssen flexibel sein.

Für Anfänger gibt es Workshops und Parties, bei denen Gelegenheit zum Ausprobieren und Lernen besteht.
Da mußt Du allerdings den Leuten bekannt sein, müssen sie dich einschätzen können und okay finden.

Nur mal kurz zu einem Treffen traben und dann sofort loslegen, mit Gesprächen, lernen und technisch und rollenmäßig Ausprobieren - das funktioniert so nicht.

Da braucht es Zeit zum Aufbauen von gegenseitigem Vertrauen.
Also regelmäßig ein Treffen besuchen, sich dort selbst sehr zurücknehmen, allerdings selbst schauen, Gesprächsgelegenheiten wahrzunehmen, indem man sich beispielsweise auf einen gerade freigewordenen Stuhl setzt und mit den anderen ins Gespräch kommt. Irgendwann kann dann gefragt werden, ob Du mitkommen könntest, wenn sie sich für Irgendetwas verabreden.

Nur so kann der Start gelingen!
Allerdings besteht die Hürde auch darin, ein Treffen für sich zu finden, was einem gefällt und vom Zeitpunkt her regelmäßig besucht werden kann, bei vertretbarem Aufwand, selbst wenns bei Dir privat und beruflich klemmt.

Je nach Region sind manche jahrelang auf der Suche nach einem Treffen bzw. Stammtisch.

Um selbst ein Ziel zu setzen, halte ich ganz persönlich mind. 1 Jahr regelmäßigen Besuch für notwendig, bis du dort tatsächlich "angekommen" bist. Auch darüber hinaus natürlich regelmäßig weiter hingehen oder wenn es mal nicht zeitlich klappt, vorher persönlich absagen. So wird dein Interesse an der Runde und dem Treffen bemerkt und nach dir gefragt, solltest du mal nicht da sein.

Speziell jetzt gibt es gar keine Ausreden mehr. Super Wetter. Da macht es doch Spaß, rauszugehen und Treffen zu besuchen und gleichzeitig endgültig letzte Winterdepris zu verscheuchen.

Ich wünsche dir nicht viel Glück dabei, sondern Durchaltevermögen und Ehrgeiz, sowie gaaaanz viel Neugierde und die Fähigkeit, zu erfragen, was Du wissen willst und daß du für die Worte im Kopf den richtigen Ausgang und geeignete Gesprächspartner findest. Keine Ärzte oder sowas ähnliches. Sondern private Menschen, die dir zuhören, ihr Ohr leihen, sich vielleicht sogar echt für dich interessieren!

M.J.
Seit über 32 Jahren SM und Faible für ungewöhnliche Klamotten.Neben Dom bin ich nun auch Sub und Pet, gehöre TexasTasha.Das Leben ist zu kurz, um graue Maus zu sein und die verschiedenen Graustufen auszuleben.Ich mag es bunt, queer, trubelig und nach vorn gerichtet.Lasse mich in keine Schublade quetschen.
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Turambar
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Mannheim


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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:09.05.11 15:34 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo, ihr beiden!

Vielen Dank dafür, daß ihr euch mit „meinem“ Thema auseinandersetzt. Das allein ist schon mal ein Gewinn.

@kedo:
Das sind auch meine Bedenken. Mal abgesehen davon, daß es die „perfekte“ Partnerschaft gar nicht geben kann, wäre wohl ein Sechser im Lotto wahrscheinlicher, als die Frau meiner Träume in diesem Forum zu finden. Wobei man nichts ausschließen kann, aber wenn ich darauf warten will, werde ich wahrscheinlich so um die hundertachtzig. Dann wäre ich doch ein wenig zu alt. Daß sich dabei meine Vorstellungen und mein theoretisches Wissen immer schön weiter verfeinert, ist dann natürlich ganz toll. Hilft aber nicht weiter.

Im Gegenteil: Klar, ich habe schon recht konkrete Vorstellungen, was ich will, was ich nicht will, was ich bereit bin zu opfern und worauf ich mich unter welchen Voraussetzungen einlassen kann. Aber sind es nicht eben solche konkreten (Wunsch-) vorstellungen, die es mir dann in der Realität eventuell schwer machen würden? Bedeuten unerfüllte (und unerfüllbare?) Träume nicht immer auch eine Enttäuschung? Somit wächst in dem Maße, wie sich die Wunschwelt immer weiter verdichtet, auch die Angst vor Enttäuschungen. Freilich kann ich auf der einen Seite ganz nüchtern sagen: „Klar, ich weiß ja, in der Realität wird alles ganz anders sein,“ aber wird die Phantasieabteilung, die ja weithin triebgesteuert ist, sich diesem Realitätssinn einfach bereitwillig unterordnen?

@M.J.:
Ob Internet – Kontakte Zeitverschwendung sind, darüber sollten wir uns mal noch ein wenig streiten. Ich wüsste nicht, wie ich sonst überhaupt einen Zugang zu der dieser Szene finden könnte. Sicher, wir sind hier alle hübsch anonym, dennoch erfährt man so einiges über die Leute, man lernt sich auf gewisse Weise kennen. Das ist nicht das erste Forum, in dem ich mich herumtreibe, wenn auch sonst eher zu anderen Themen. Ich maße mir mal an, schon einigermaßen erkennen zu können, wann jemand nur dumm daherschwätzt, und wann hinter einem Beitrag auch etwas ganz Reales steckt. Immerhin habe ich die Erfahrung aus anderen Foren (zu ganz anderen und natürlich auch weniger delikaten Themen) gemacht, daß man sich nach einer Zeit des anonymen Kennenlernens durchaus auch real getroffen hat.

Und ganz ehrlich: Gerade wenn es um solche wirklich höchstprivaten Inhalte geht, hätte ich schon Hemmungen, mich mit wildfremden Leuten an einen Tisch zu setzen und „frei von der Leber weg“ über meine sexuellen Vorlieben zu plaudern. Da ist es mir lieber, die Leute vorher schon wenigstens ein bisschen zu kennen. Auch wenn es nur unter einem Pseudonym ist.

Aber ansonsten liest sich das, was du schreibst schon mal vernünftig. Selbst ein Fisch lernt nicht an einem Tage schwimmen, und ich erst recht nicht. Ob ich flexibel sein kann? Da kommt jetzt aus dem Brustton der Überzeugung ein breites: „Aber ganz bestimmt!“ Nur wie sollte dieses „bestimmt“ nicht gelogen sein, wenn sich bisher das alles im Kopf abgespielt hat?

Jedenfalls sieht das Ganze so, wie du es beschreibst, nach einem Haufen harter Arbeit aus. Auweia! Und das mir faulem Kerl… Aber sei’s drum, sehr gut möglich, daß es auch eine Menge Spaß bedeutet. Neue Leute treffen und endlich mal wirklich offen über etwas reden zu können, worüber viele sonst nur die Nase rümpfen. Jedenfalls vorerst geht es ja „nur“ ums Reden. Daß reden von Angesicht zu Angesicht eine andere Qualität hat, als Texterei im Netz, versteht sich ja von selbst. Also vorerst. Das (Fern-) Ziel an sich, die D/S oder S/M Beziehung wird vielleicht auch noch den einen oder anderen Fehlversuch beinhalten. Auch das wird sich kaum vermeiden lassen.

Ich will „Fleisch und Blut“ (bitte nicht martialisch auffassen, ja?), sonst würde ich das hier jetzt nicht schreiben, sonst hätte ich das Thema gar nicht eröffnet. Kopfkino kann niemals die Wirklichkeit ersetzen.

Vor einiger Zeit habe ich übrigens mal eine Therapie gemacht, wegen Depression nach abgebrochenem Medizin Studium; musste mein Leben neu ordnen, mich irgendwie neu finden und definieren. Dabei war das sogar recht hilfreich, aber für das hier? Mit einer Therapeutin /einem Therapeut mit Bezug zur Szene vielleicht. Ja, sowas soll’s geben.

In dem Kontext klang dann deine Beschreibung von den Gruppentreffen und Parties schon ein bissel nach „Selbsthilfegruppe“. Nicht böse sein, ist freilich nur ein kleiner Scherz. Ich wusste bis Sonntag ja noch nicht mal, daß es sowas gibt. Aber es klingt interessant; könnte ich mir schon vorstellen. Und da es dabei primär ja anscheinend nicht um sexuelle Kontakte geht, sondern eher informativen Charakter hat, ist die Zusammensetzung der „Gruppe“ auch gar nicht so wichtig.

Damit meine ich die Mischung aus „Töpfen“ und „Deckeln“, um es mal bildlich zu machen. Bezogen auf dieses Forum würde das bedeuten: Wäre ich jetzt eine Dome und auf der Suche nach einem Sklaven, würde man(n) mir wohl die Bude einrennen. Jedenfalls wenn ich mich an den Benutzerstati und den „Kontaktgesuchen“ orientiere. Meine „Zielgruppe“ scheint irgendwie entweder recht klein oder äußerst scheu zu sein…

Manchmal frage ich mich übrigens, wie viele von all den Leuten, mit denen ich täglich so in Kontakt komme (und das sind bei meiner Arbeit eine Menge), ihre sexuelle Erfüllung auch im SM Bereich finden. Statistisch gesehen müssten ja schon einige dabei sein. Ob jetzt wirklich auf der „massiven Schiene“ (24/7 KG o.Ä.) oder mehr so im Vanilla Bereich (Stichwort Plüschhandschellen) ist erstmal egal. Aber wenn ja, wie viele würden das vor ihren Kollegen zugeben? Wie viele wären bereit sich mit jemandem, mit dem sie seit Jahren zusammenarbeiten, urplötzlich über sowas zu unterhalten? Ich denke, ich selbst hätte damit ernsthaft Schwierigkeiten. Und somit fällt der Kontakt zu der hübschen Pflegerin aus der Notaufnahme, die so heimlich ihre D/S Leidenschaft pflegt, darüber aber niemals reden würde, schon mal aus.

Eigentlich schade.

So. Übrigens, der Grund, warum ich mir auch mal die eine oder andere Geschichte und Fiktion hier im Forum zu Gemüte führe, ist der, daß ich daraus ja zumindest mal etwas über das „Kopfkino“ anderer Leute erfahre. Auch das kann schon interessant sein, auch wenn es gemeinhin nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Aber: Entspringen nicht jegliche Praktiken, mit denen wir (naja, ich schließe mich jetzt einfach mal ganz dreist schon ein) uns vergnügen, ursprünglich der Phantasie? Vielleicht nicht der eigenen, aber auch den Keuschheitsgürtel muss sich ja irgendwann mal irgendjemand ausgedacht haben.

Insofern wäre das Leben ohne die Phantasie ziemlich fade, aber die schönste Phantasie ist eine schnell welkende Blume, wenn sie nicht ihren Weg in die Wirklichkeit findet.

Trockenübungen (Vor dem Sprung ins Wasser) für heute beendet.
Gruß, Turambar.

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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:09.05.11 17:19 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Manchmal frage ich mich übrigens, wie viele von all den Leuten, mit denen ich täglich so in Kontakt komme (und das sind bei meiner Arbeit eine Menge), ihre sexuelle Erfüllung auch im SM Bereich finden. .......... Aber wenn ja, wie viele würden das vor ihren Kollegen zugeben?

Och; da dürftest Du schon an der richtigen Adresse sein. Ich finde es bemerkenswert, wie viele SMler als Berufszweig Tätigkeiten im Krankenhaus, Pflegedienst oder bei der Feuerwehr angeben.

Wenn es Dir so schwer fällt, auf Dein Gegenüber zuzugehen, könnte es vielleicht einen Sinn machen, wenn Du den Ring der O tragen würdest, damit evtl. die eine oder der andere den ersten Schritt macht.

Vorsorglich mit einer Erklärung für jene Stinos gewappnet, welche lediglich banal danach fragen, was denn das für ein Ring ist, bietet sich im Laufe der Zeit dann eventuell die Gelegenheit für einen thematischen Einstieg - spätestens dann mußt Du aber endlich bereit sein, Dich mal n´ Stück aus Deinem Schneckenhaus heraus zu wagen.

Weiter oben hatte ich beim Überfliegen Deines Textes den Eindruck, Du fühlst Dich genötigt, Dich teilweise etwas verbiege zu müssen, um überhaupt als "Dom-Kandidat" für voll genommen zu werden - lass es sein! Zum einen hälst Du die Rolle nicht lange durch und zudem gibst Du damit einen Pluspunkt auf, der Dich in Deinem Posting auszeichnet - die Offenheit mit der Du Dich hier darstellst.

Auch Schwächen (eigentlich kein so passendes Wort in diesem Fall) sind menschlich und können einen sympathischen Touch haben; man hat es ja gerade vor zwei Tagen bei DSDS gesehen. Da bringt jemand vor lauter Hemmungen kaum einen fließend gesprochenen Satz über die Lippen.........und wird bei gesanglich starker Konkurrenz "Superstar". Auch bei ihm menschelt es.....und es kommt bemerkenswert gut an.

Um den Einstieg in die Szene zu bekommen, brauchst Du nicht bereits das Diplom als Dom mitzubringen. Vieles können zwei sich gemeinsam erarbeiten und mit der Zeit daran wachsen. Und wenn eine Dame doch von vornherein den versierten SMler kennenlernen möchte; na dann ergibt sich eben vielleicht später mit einer anderen Dame ein netter Kontakt.

Allerdings solltest Du bei allem Theoretisieren doch mal bei dem einen oder anderen Stammtisch vorbei schauen; allein um Dich selbst zu erfahren beim hereinschnuppern in eine Szene, die Dich neugierig macht, und um so mit der Zeit zu erkennen, wie Kontakte langsam wachsen und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben können.

Gehe ebenso offen wie hier auf jene zu, die Du dort treffen wirst, und Du wirst als sympathischer empfunden werden, als jener, der sich in alberner Manier ne´ Rolle abnötigt - da ist Deine Offenheit eher eine Stärke, die anerkannt wird.

So; und nun mach mal nen´ kleinen Schritt raus aus Deinem Schneckenhaus es lohnt sich.


P. S. Die Kontaktanzeige eines bekennenden Newbies könnte vielleicht auch ihren Scharm haben.
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Turambar
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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:09.05.11 22:10 IP: gespeichert Moderator melden


Aye.

Ring der O,
Stinos…
Ja, jetzt komme ich mir tatsächlich wie ein blutiger Anfänger vor. Sicher bin ich hier und da schon mal über diese Begriffe gestolpert, aber das musste ich dann ertmal googlen. Es gibt noch viel zu entdecken, in der Tat. Also keine Hektik, bitte.
Zitat
Weiter oben hatte ich beim Überfliegen Deines Textes den Eindruck, Du fühlst Dich genötigt, Dich teilweise etwas verbiege zu müssen, um überhaupt als \"Dom-Kandidat\" für voll genommen zu werden - lass es sein! Zum einen hälst Du die Rolle nicht lange durch und zudem gibst Du damit einen Pluspunkt auf, der Dich in Deinem Posting auszeichnet - die Offenheit mit der Du Dich hier darstellst.

Ach ja? Woher soll ich das auch alles so genau wissen? Sind es nicht erst die wirklichen Erfahrungen, die letztendlich die Ausrichtung festlegen (so mehr oder weniger). Ich kann nur das schreiben, was ich jetzt im Moment fühle, so wie ich mich kenne. Aber um mal beim Bild zu bleiben: Ich könnte mir schon vorstellen, den entsprechenden Ring mal probeweise an der rechten Hand zu tragen. Man kann über vieles nachdenken, und man kann über fast alles reden. Ob mir das gefällt? Sehr schwer zu sagen.

Ob das als Schwäche zu bezeichnen ist? Mit meinem derzeitigen Wissensstand sehe ich das jedenfalls nicht so. Alkoholismus ist eine Schwäche, oder auch Kaufzwang. Wie jeder Mensch habe ich auch meine Schwächen – und nein, es sind nicht die eben genannten. Ganz so offen bin ich jetzt auch nicht.

Aber um bei der Sache zu bleiben: Ist denn der Austausch untereinander, das Treffen zum Plausch (sag ich jetzt einfach mal) an einem Stammtisch oder bei einer Grillparty, dazu angetan, sich über die eigenen Interessen und Grenzen sicher zu werden? Sind das nicht auch eben Sachen, die sich bisweilen erst im Verlaufe einer solchen Beziehung / Partnerschaft herauskristallisieren? So wie du, SmartMan es hier schreibst:
Zitat
Vieles können zwei sich gemeinsam erarbeiten und mit der Zeit daran wachsen.


Dennoch: „Raus aus dem Schneckenhaus“, anders kann die Devise sowieso nicht lauten. Aber so auf gut Glück und einfach ab ins Blaue? Skepsis macht sich breit. Wenn ich mir so die Mehrzahl der Kontaktanzeigen hier ansehe: Ne, eher nicht. Daß die entsprechende Dame das überhaupt liest ist schon zweifelhaft, es wäre fast schon ein wenig verdächtig. Egal mit wieviel goldiger Naivität der Kontaktwunsch formuliert sein mag. Vielleicht mach ich’s trotzdem demnächst mal. Weil schaden kann es ja eigentlich nicht. Um es mit Bart Simpson auszudrücken: „Daß ich’s versuche, kann ich nicht versprechen. Aber ich versuche, es zu versuchen.“

Also mal eben noch die Rubrik „Forums- Usertreffen“ gecheckt. Das klingt schon deutlich angenehmer. Sagen wir mal: „Stabiler“. Das könnte mir ernsthaft Spaß machen. Aber mal ganz ehrlich: Klingt das vernünftig, sich nur aufgrund einer Kontaktanzeige und vielleicht zwei bis drei Mails zu treffen? Würde mich jemand von „euch“ nach kaum mehr als einer Woche, die ich jetzt hier aktiv bin, zu einem geselligen Abend einladen? Erneute Skepsis.

Aber sei’s drum, eure Antworten auf mein Geschreibsel waren – sind! – in der Hinsicht ermutigend, als daß sie wirklich ehrlich und hilfreich sind. Jedenfalls fühle ich mich schon mal wenigstens virtuell gut aufgenommen. So. Und wenn das so weiter geht, dann war die Anmeldung hier schon mal eine gute Idee.

Bleibt noch die Frage, ob ich parallel nicht noch ein Programm auf anderen Seiten fahren sollte. Aber wie schon erwähnt: Ich bin kein Turbo – Haudrauf – Voranprescher. Ich beschäftige mich ganz gerne mit den Sachen, die ich gerade mache, ausführlich und mit einer gewissen Hingabe. So wie es scheint, ist gerade das auch irgendwo meine Stärke. Würde ich jetzt gleich fünf „Fässer aufmachen“, litte unweigerlich die Qualität; sieh hier:
Zitat
Gehe ebenso offen wie hier auf jene zu, die Du dort treffen wirst, und Du wirst als sympathischer empfunden werden, als jener, der sich in alberner Manier ne´ Rolle abnötigt - da ist Deine Offenheit eher eine Stärke, die anerkannt wird.

Und auch für die Forumsgemeinschaft hier ist es vielleicht angenehmer, in mir nicht nur einen weiteren Turbokonsumenten durchzufüttern...

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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:11.05.11 18:04 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Ist denn der Austausch untereinander, das Treffen zum Plausch (sag ich jetzt einfach mal) an einem Stammtisch oder bei einer Grillparty, dazu angetan, sich über die eigenen Interessen und Grenzen sicher zu werden?

Zumindest sicherer als nur mittels Geschreibsel. Der hiesige virtuelle Kontakt kann informativ sein; näher an der Realität und den diversen emotionalen und zwischenmenschlichen Feinheiten bist Du im realen Gespräch. Da wird sekundenschnell auf Deine Äußerungen und Dein Auftreten reflektiert, während man/frau hier in größeren Zeitintervallen nur zu Deinem geschriebenen Wort Stellung nehmen kann. Wenn Du einen Stammi verläßt, dann nimmst Du Emotionen mit nachhause - hier überwiegend "nur" Informationen. Um so realer ein Kontakt ist, um so lebendiger ist er nun mal und um so konkreter, greifbarer sind die Reflexionen auf Deine Fragen, Ansichten und Dein Erscheinungsbild.

Zitat
* Kontaktanzeigen.....Daß die entsprechende Dame das überhaupt liest ist schon zweifelhaft, es wäre fast schon ein wenig verdächtig.

* Aber so auf gut Glück und einfach ab ins Blaue? Skepsis macht sich breit.

* ...und sollte es gleich ganz lassen?


*seufz* Immer schön die Vorurteile pflegen und stets seeehr skeptisch sein, denn ansonsten könntest Du wirklich mal versucht sein, möglichst unvoreingenommen einfach mal einen Kontakt zu wagen und vielleicht zu erkennen, dass die Hürde, die Du Dir als eifriger Bedenkenträger aufgebaut hast, real gar nicht so hoch ist. Man/n kann sich auch bereits im voraus die Dinge kaputtreden und sich so der zum Teil auch angenehmen Überraschungen, die das Leben zu bieten hat, berauben.

Vielleicht freut sich z. B. von Dir benannte Dame auch einfach nur darüber, mal nicht auf nen´ Macho mit seinem gekünstelten Auftreten zu treffen?

Mehr als n´ paar verschenkte Stunden können bei nem´ Probelauf rund um´s Schneckenhaus doch nicht rumkommen. Kannste später ja mal drüber berichten, falls Du draußen warst.

LG

SmartMan

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Turambar
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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:15.05.11 13:30 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo, SmartMan!

Zitat
*seufz* Immer schön die Vorurteile pflegen und stets seeehr skeptisch sein, denn ansonsten könntest Du wirklich mal versucht sein, möglichst unvoreingenommen einfach mal einen Kontakt zu wagen und vielleicht zu erkennen, dass die Hürde, die Du Dir als eifriger Bedenkenträger aufgebaut hast, real gar nicht so hoch ist. Man/n kann sich auch bereits im voraus die Dinge kaputtreden und sich so der zum Teil auch angenehmen Überraschungen, die das Leben zu bieten hat, berauben.

Nicht verzweifeln, bitte! Immerhin rechne ich es dir hoch an, daß du dir die Mühe machst, mich zu meinem Glück zu „zwingen“. Oder mir zumindest mal „ins Gewissen zu reden“. Irgendwie ulkig (vielleicht hätte ich mal mein Gesicht bei der Lektüre deines Beitrags photographieren sollen), aber warum nicht?

Nun, so ist das wohl mit diesen „Kopfmenschen“: Wer denkt, hat Angst. Langes Überlegen führt oftmals zu Unsicherheit und Zögern. Übrigens: Evolutionstechnisch muss das wahrscheinlich so sein. Wenn all die Theoretiker ihre Ideen auch noch umsetzen würden, dann könnte die Welt leicht im Chaos versinken.

Jedenfalls bin ich mal echt gespannt, ob bei der Kontaktanzeige, die ich jetzt mal geschaltet habe, etwas Vernünftiges herauskommt. Beim rein theoretischen Austausch bin ich aber gerne weiter dabei; das eine schließt das andere nicht aus.

LG, Turambar.
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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:27.06.11 00:50 IP: gespeichert Moderator melden


Lieber Turambar,

da ich ebenfalls ein Kopfmensch bin, und mich in vielem hier selbst widergespiegelt sehe, was Du schreibst, will ich Dir auch dazu schreiben.

Nun, kurz selbst zu mir. Ich bin 38 Jahre alt und damit älter als Du. Und ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Partnerin im BDSM-Umfeld, die wenigstens damit etwas anfangen kann bzw. Interesse dafür mitbringt. Wie auch schon Schreiber vor mir halte ich Dein Alter für keinen Grund, daß es zu spät wäre, eine solche Reise zu beginnen - denn dann wäre es für mich auch schon längst zu spät. Zur Zeit sehe ich mich wie hier im Forum registriert allerdings als KG-Träger und sub - was mich von Dir unterscheidet vordergründig. Hintergründig sind das aus meiner Sicht für grundsätzlichere Fragen aber nur Etiketten, da können und sollten wir uns immer gegenseitig weiterhelfen. Zumal, wenn man ein wenig Empathie mitbringen kann und will.

Ich habe ebenfalls viele Vorbehalte, und denke viel nach. Aus meiner Sicht ist dies auch kein wirkliches Problem - solange es einen nicht blockiert im Handeln, wie ich es bei mir erfahren habe. Du bist so, wie Du bist. Ebenso wie ich denkst Du viel nach und reflektierst viel. Die gute Nachricht ist: Das ist vollkommen ok, und es ist auch sehr gut so. Denn das ist aus meiner Sicht essentiell für zukünftige wirkliche Entwicklung. Aber es sollte dann auch zu dieser Entwicklung kommen und führen, und Dich nicht in Deinem Handeln vollkommen blockieren. Und ich denke nicht, daß die Evolution vorangekommen wäre, wenn alles nur ständig blockiert gewesen wäre.

Sicherlich ist Kopfkino nützlich als Quelle der Inspiration - solange man sich nicht darin verliert, und ich weiß, wovon ich hier spreche. Die Suche nach der perfekt passenden Partnerin habe ich mir schon eine Weile abgeschminkt, auch wenn der Wunsch immer wieder durchbricht, insbesondere wenn ich so einige Geschichten hier oder anderswo lese. Aber es stimmt: Es braucht Entwicklung miteinander, um zum Ziel zu kommen. Das absolute Vertrauen, das ich in den BDSM-Beziehungen gesehen habe, denen ich begegnet bin und das mich faszinierte, braucht Zeit, Geduld und viel Arbeit miteinander, damit es wächst und gedeiht. Und das eröffnet doch die Chance zu etwas viel Spannenderem, als die perfekt passende Partnerin zu finden: gemeinsame Entwicklung. Ich denke, daß gemeinsame Entwicklung eine Partnerschaft erst zu etwas extrem Wertvollem macht. Und das Gute dabei ist: Das macht auch noch Spaß!!! Sicherlich nicht immer, und es wird auch mal harte Zeiten, Zoff und Streit geben, aber solange man mit allen Konsequenzen miteinander weitergeht, bei gemeinsamen Bedürfnissen und Wünschen aufeinander zugeht, um am Ende sich selbst neu zu entdecken, ist es alle Mühen wert.

Ich denke, ein wichtiger Schlüssel liegt aber zunächst im Stichwort Akzeptanz, bzw. Selbstakzeptanz. Du weißt, was Du willst, das lese ich aus Deinen Worten heraus. Aber etwas hält Dich doch zurück, damit wirklich offen herauszurücken. Nein, nicht mit dem Dampfhammer und total offensiv, sondern genauso sensibel, wie Du hier schreibst, und genauso sensibel, wie Du wahrscheinlich auch wirklich bist.

Aber es hätte keinen Wert, wenn man Dir das verordnen würde. Die Hinweise sind alle sehr hilfreich, denn ein "Coming out" unter Gleichgesinnten ist wohl wirklich die beste Möglichkeit dazu. Denn unter Gleichgesinnten eines Stammtischs hast Du kein Urteil zu fürchten. Wohl die meisten dort werden durch dasselbe gegangen sein, wie Du es vor Dir hast: Dich wirklich anderen (mit aller Sensibilität, aber auch Authentizität) anzuvertrauen.

Das schließt das Risiko von Verletzungen ein. Denn man öffnet sich, macht sich damit verletzbar. Aber nicht absolut, sondern nur so viel, wie man für richtig hält.

Aber das bringt mich auf ein anderes Thema: Verletzbarkeit. Aus meinen theoretischen Gedanken (ja, ich habe auch noch reale Schritte vor mir, die sehr ähnlich sind) ist man insbesondere dann verletzbar, wenn man sich seiner selbst unsicher ist, sich noch nicht voll angenommen und akzeptiert hat. Dies ist eine Schwäche - unter der nicht nur Du leidest, auch ich lerne hier noch dazu. Unter Gleichgesinnten bei einem Stammtisch denke ich, daß niemand Dich bewußt verletzen will, denn das will auch dort niemand werden.

Meine öffentlichen Erfahrungen beschränken sich lediglich auf Fetisch-Parties. Dort habe ich eine Akzeptanz durch andere erfahren, die für mich sehr wichtig war. Ich wurde dort wirklich mit meinen Neigungen (zumindest meiner Latex-Neigung) voll akzeptiert und auch durchaus flott integriert - weil ich mich dort so gegeben habe, wie ich eben war. Ohne aufdringlich zu sein, oder genau gerade deswegen. Oder deswegen, weil ich eben mich so gegeben habe, wie ich bin, und das andere neugierig gemacht hat - was mich sehr gefreut hat übrigens. Und es haben sich Kontakte ergeben, die ich nicht mehr missen möchte. Auch wenn niemals eine Beziehung daraus wurde, leider. Aber ich bin mehrmals dorthin gegangen (es war das Kitty II in München), weil ich mich dort einfach wohlgefühlt habe, und fast gänzlich ohne den Gedanken, daß ich dort jemanden finden könnte. So habe ich diese Parties sehr genossen, bis das Kitty leider geschlossen wurde und nun eine neue Location bei München sucht.

Nun, ich mag völlig falsch liegen, aber Deine Chancen stehen aus meiner Sicht besser als meine. Du als Dom, wenn auch real wenig erfahren, hast eine aus meiner Sicht größere "Auswahl" (entschuldige das Wort, das klingt abschätzig, und so meine ich das nicht) - da es einfach die "üblichere" Konstellation ist. Wobei Erfahrung realtiv ist: Jede sub wird individuell anders sein. Dafür gibt es kein allgemein-gültiges Kochrezept, wie Du Dich zu verhalten hast, um Deine sub glücklich zu machen. Ja, auch als Dom, und vielleicht gerade als Dom, übernimmst Du eine Verantwortung, insbesondere für das Glück Deiner sub, die sich Dir voll anvertrauen soll, vor der ich mich immer gescheut habe (da ich mir meiner sub-Rolle inzwischen auch nicht mehr sicher bin, oder ob hier nicht die Ursache eigentlich liegt, daß ich mich dorthin geflüchtet habe, keine Ahnung, das werde ich mit mir noch ausmachen müssen). Und Du bringst einen erheblichen Wert als Dom mit: Deine Sensibilität und Deine Reflexions-Fähigkeit. Das spüre ich aus Deinen Beiträgen, denn ich bin dahingehend ähnlich gestrickt. Das macht Dich sehr wertvoll, sei Dir dessen bewußt, ohne deshalb überheblich zu werden. Und auch ein Dom ist in einer Beziehung aus meiner Sicht nicht der einzige, der Befriedigung erhält, oder sich ausschließlich um seine sorgen muß oder sollte, entgegen der üblichen Klischees. Wobei eine sub für ihre Befriedigung eben den Dom absolut braucht, da ihre Bedürfnisse entgegengesetzt gelagert sind. Aber mir scheint sowieso unnötig, dies zu erwähnen, da Du aus meiner Sicht in keinerlei Gefahr stehst, weder ein Ego-Dom noch ein Dumm-Dom zu werden mit Deiner sub, die ich Dir wünsche, daß Du sie bald findest. Aber den Schritt hinaus mußt Du wirklich gehen, so schwierig das klingen mag, und wie auch immer Du ihn am Ende gehen wirst - denn daß Du ihn gehen wirst, daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Nicht nur, daß es ein Verlust auch für Deine zukünftige sub wäre, sondern insbesondere, weil der mögliche Gewinn für Dich einfach zu groß ist, um diesen Schritt nicht zu wagen. Und mach Dir bewußt, daß nichts an Dir falsch oder schwach ist - es sei denn, Du beurteilst es selbst so. Anderer Leute Urteil kann Dich aus meiner Sicht nur dann treffen, wenn Du es selbst zuläßt, wenn Du Deine Neigung und Bedürfnisse (soweit im gesetzlichen Rahmen, aber das denke ich ist der Fall) als falsch und schwach selbst einschätzt, und Deinen Kritikern damit Recht über Dich gibst, das sie allerdings in keinster Weise haben.

Ja, ich habe (glaube auch in diesem Forum) mehrere Kontakt-Anzeigen online laufen gehabt. Allerdings ohne Erfolg, auch wenn ich teils große Mühe darin verwendet habe. Zwar ist nichts unmöglich, aber ich denke inzwischen auch, daß man online hauptsächlich Informationen und Inspirationen sammeln kann, aber reale Kontakte eher die Ausnahme bleiben werden. Dafür muß man schon in die reale Welt hinaus - und dieser Weg steht mir (trotz Party-Besuchen) immer noch bevor.

Dein Threat ist für mich eine wahre Goldgrube, um auch mich zu sortieren. Ich hoffe sehr, daß Du auch von meinen geringen Erfahrungen und theoretischen Gedanken profitieren kannst.

Keusche Grüße
Keuschling
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Nachtigall
Stamm-Gast



fatal error in reality.sys - reboot universe (Y/N)?

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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:27.06.11 08:27 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Turambar,

um mal auf Deine Überschrift einzusteigen: Wer denken für einen Fehler hält, ist bei Dir offensichtlich verkehrt. Glückwunsch! Das mit der Hoffnungslosigkeit ergibt sich dagegen zwangsläufig, wenn man das Gefühl hat, man stünde inzwischen schon mit einem Fuß im Grab, ohne beziehungstechnisch die eierlegende Wollmilchsau gefunden zu haben.

Zitat

Und weil das so ist, wird’s gleich mal noch komplizierter. Weil ich die dominante Rolle bevorzuge, erwartet meine Zielgruppe wohl genau diese Forschheit von mir, erwartet Initiative und Bestimmtheit schon beim Anbaggern.
Wenn ich die Beiträge richtig interpretiere, die ich bisher von Dir gelesen habe, vermute ich eher, dass Deine "Zielgruppe" jemanden sucht, der mit dem oberen Teil des Gehirns denkt und bitte bloß nicht ausschließlich oder auch nur primär mit dem unteren. Keine sub, die etwas im Kopf hat (und mit einer anderen könntest Du mutmaßlich eh wenig anfangen...) setzt ihr Vertrauen auf einen Bagger-Macho. Ich schließe mich aber M.J. an, finde lieber "live" heraus, was Deine "Zielgruppe" will - nicht um Dich der Anforderung anzupassen, sondern um überhaupt wahrgenommen zu werden. Nach meiner Beobachtung werden Foren wie dieses nämlich weitaus stärker von Männern frequentiert als von Frauen. Für den Erfahrungsaustausch bist Du hier allerdings richtig, aber das hast Du ja selber schon bemerkt.

Zitat

[...]und ohne das kann der ganze BdSM – Kram gar nicht stattfinden: Verbundenheit, Vertrauen, Freundschaft, Gleichberechtigung, Romantik…Liebe.
Kapier ich nicht, was soll das eine mit dem andern zu tun haben?? Nein, Scherz beiseite. Deine Basis (sprich die Theorie) stimmt doch schon mal, was praktisch ist, weil es schließlich die einzige ist, die für Dich verfügbar ist. Der Rest findet sich, solange Du mit offenen Augen durch die Welt läufst. Und obwohl ich Deinen Frust nachvollziehen kann,

Zitat

Schon seit Jahren spielen bestimmte Praktiken und Fetische in meinem Kopfkino eine wichtige Rolle, aber ich kann es in der Realität nicht umsetzen. Das ist frustrierend. [...] Bin ich mit dreißig vielleicht schon zu alt, oder bin ich so wie ich bin einfach zu scheu („für untauglich befunden; raus!“) und sollte es gleich ganz lassen?
bemüh Dich lieber, Dich nicht davon beherrschen zu lassen, denn nichts macht unattraktiver. Schließlich willst Du kein Mitleid, sondern die Frau für´s Leben. Und ja, ich weiß, dass das leichter gesagt ist als getan, ich spreche aber aus Erfahrung, sowohl eigener als auch der von anderen. Die Liebe meines Lebens ist mir nicht in einer Phase verzweifelter Suche über den Weg gelaufen, sondern pünktlich als ich gerade relativ sicher war, meine Vorlieben und Abneigungen für mich selbst geklärt und für gut befunden zu haben und meinen Fokus auf die andern netten Nebensachen des Lebens gelegt hatte, mit einem breiten "das andere kann kommen, muss aber nicht" im Hintergrund. Da war ich übrigens 33 - schon deswegen finde ich nicht, dass Du so schrecklich spät dran wärst.

Also nutze ruhig alle Kennenlern-Möglichkeiten, die hier schon beschrieben wurden, aber sei in erster Linie neugierig auf die Menschen, Dir sollte das nicht schwerfallen, so wie ich Dich bislang einschätze. Deine Kontaktanzeige hab ich mir durchgelesen und finde sie aussagekräftig, nur, wie Du schon selber sagst, das nützt ja nix, wenn Miss Perfect sie nicht liest.

Was immer Du tust, sei Dir Deiner Stärken bewusst, dessen, was Du zu bieten hast. Über die Schwächen und Defizite informiert Dich schon Dein Gegenüber, jedenfalls wenn Du Glück hast. Die mangelnde Erfahrung kann behoben werden, bei mangelndem Verstand oder Verantwortungsgefühl wär das deutlich schwieriger. Weil Deine sub zu Dir passen soll, empfiehlt es sich nicht, Dich zu verbiegen oder krasse Kompromisse einzugehen. Hast Du übrigens auch gar nicht nötig, solange Deine Ansprüche an Dich selber ebenso hoch sind; findet sich die passende Partnerin, wird sowieso nichts Wesentliches mehr stören; ich lebe in einer entsprechenden Beziehung, weiß also, dass es so etwas gibt.

Du hast übrigens eine Stärke, die Dir möglicherweise gar nicht klar ist: Du bist kommunikativ. Die häufigste Klage, die ich in meinem Umfeld von sonst ganz glücklich liierten Frauen höre, bezieht sich genau darauf, dass ihre Männer maulfaul sind, dass sie eben nicht reflektieren oder falls doch, dann sie jedenfalls nicht daran teilhaben lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass Du das besser kannst (hoffentlich nicht nur schriftlich mit Dir Unbekannten), und ich wünsche Dir, dass Du die Gefahr des Zerredens eines Themas von Fall zu Fall rechtzeitig identifizierst. Mein Mann und subbie kann es übrigens auch besser, und ich würde mich nie wieder mit weniger bescheiden.

Zitat

Aber sind es nicht eben solche konkreten (Wunsch-) vorstellungen, die es mir dann in der Realität eventuell schwer machen würden?
Du wirst Dich wundern, wie viele Details belanglos werden oder aufgrund der Persönlichkeit des Partners an Bedeutung und oder sogar Vorstellbarkeit gewinnen bzw. verlieren. Natürlich wird es mit wachsendem Horizont und Anspruch schwieriger, genau die Richtige zu finden. Aber mal ehrlich, könntest Du mit einer anderen glücklich sein? Also entscheide selber, ob sie Dir die Wartezeit und auch mögliche Umwege wert ist. Aber stell nicht ihre Existenz in Frage, sondern geh optimistisch davon aus, dass Du sie nur noch treffen - und dann bereit sein - musst.


Daumenhaltende Grüße

Nachtigall
... sehr glückliche Besitzerin und KH des süßen CD Monika (Gugl-Gugl)

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M.J.
Stamm-Gast

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Lebe deinen Traum.

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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:27.06.11 15:30 IP: gespeichert Moderator melden


Ich glaube nicht, daß hier "hoffnungslose Denkfehler" vorliegen!

Solange Du dich jedoch gedanklich darauf konzentrierst, wirst Du kaum eine Chance haben, eine passende Partnerin zu finden, denn DU bist nicht offen genug.

Die Außenansicht von Dir dürfte meistens der Eindruck sein: "Ihn beschäftigt etwas ganz besonders, läßt ihn nicht mehr los, läßt die Gedanken kreisen, wie Bienen um einen Bienenkorb.

Das weiß ich aus ureigener Erfahrung. Mit einer neuen Partnerin funktionierte es immer erst, wenn ich mich nicht mehr mit dem Thema beschäftigte.

Denn die Außenwirkung ist immer zumindest das Grüblerische. Sowas kann positiv aber auch negativ sein in einer Beziehung. Da Frau es nicht einschätzen kann, aber merkt, da ist was, bist Du bereits schon durch das Raster gefallen und abgehakt. Anders sieht es aus, wenn es mehrere Gelegenheiten gibt, sich über den Weg zu laufen, Kontakt zu knüpfen und kennenzulernen.

Du mußt versuchen, Dinge zu finden, die Du mit deinen Besonderheiten und Bedürfnissen kombinieren kannst, mit denen Du in der Lage bist, zu locken.

Beispiel: In einer Cocktailbar steht ein kleines Bücherregal mit verschiedenen Bildbänden. Darunter auch einen mit Comicgeschichten von Stanton.

Du kannst über Monate immer wieder dort hingehen, in dem Buch blättern, dabei deinen Cocktail trinken. Wenn Du einen strategisch guten Platz hast, schauen etliche Leute, die auch dort hinkommen. Natürlich auch Frauen. Wenn Du dort entspannst, freundlich rüberkommst und grüßt, kommen nur auf diese Weise so einige Gespräche zustande.
So habe ich bereits mehr als 1 Freundin kennengelernt. Und ich habe mehr als spezielle Vorlieben.....

Eine andere Variante wäre sich Gleichgesinnte für einen Videoabend zu suchen. Männlein, Weiblein.....
Du suchst Dir natürlich immer ganz zufällig die Filme aus, die nette Fesselungs- oder Dominanz-Szenen beinhalten.....

Das bringt nebenbei die Konzentration auf andere Dinge. Man interessiert sich plötzlich für die Güte von Cocktails. Probiert aus, was man mag und was nicht. Die Gedanken kreisen nicht mehr nur um Partnerinnensuche....... Im Hintergrund läuft das Programm natürlich unermüdlich.......Gerät jedoch dann und wann in Vergessenheit......

Deine ganzen Gedankenspiele betreffs Partnerin gehören in den Bereich, wenn Du jemanden kennengelernt hast. Du solltest solche Dinge gleich thematisieren. Damit sich keine Frau getäuscht oder verraten vorkommt.
Ich hatte dafür diese kleinen Handschellen am Innenspiegel vom Auto und am Schlüsselbund auch...
Zufälligerweise befanden sich dort auch Schlüssel von Handschellen, die ja sehr charakteristisch sind.

Fallen die ihr auf, verrät sich Frau ja schon damit, daß sie mit dem Thema zu tun hat.

Das Forum hier würde ich in allererster Linie nutzen, um Infos zu sammeln, bei den mich interessierenden Themen mich zu beteiligen und zu schauen und mal Treffen besuchen.....

Verstellen kannst Du dich letztlich nicht, wenn Du merkst, es könnte die Richtige sein......
Also ich war und bin da immer zu nervös.....

Ist es nicht so der hundertprozentige Treffer, tendieren beide zum Spielen, Ausprobieren. Verstellen sich, damit sie nicht wieder den gleichen Fehler begehen.......
Das kann einige Zeit vertreiben, geht auf Dauer jedoch nie gut.

So jedenfalls meine Erfahrungen aus inzwischen 26 Jahren Beziehungskisten. Und immer nachgehakt und gefragt, auch wenn mir die Antworten nicht gefielen, mich umhauten. Und Frauen sind nur ungern ehrlich, sagen nur sehr selten wirklich Klartext. Aber den braucht Mann, um zu lernen und Kardinalfehler nicht mehr zu begehen....

Du weißt ja: Gewinner unterscheiden sich von Verlieren dadurch, daß sie einmal mehr aufgestanden sind und nicht beim letzten Volltreffer verletzt liegenblieben....
Seit über 32 Jahren SM und Faible für ungewöhnliche Klamotten.Neben Dom bin ich nun auch Sub und Pet, gehöre TexasTasha.Das Leben ist zu kurz, um graue Maus zu sein und die verschiedenen Graustufen auszuleben.Ich mag es bunt, queer, trubelig und nach vorn gerichtet.Lasse mich in keine Schublade quetschen.
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Turambar
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Beiträge: 106

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  RE: Hoffnungslose Denkfehler? Datum:27.06.11 16:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo, Keuschling.
Hallo, Nachtigall.
Hallo, MJ.

Da lebt ja ein Thread wieder auf, den ich schon fast vergessen hatte. Vielen Dank für eure tollen Beiträge dazu. Ich fühle mich von euren Worten mal kräftig aufgemuntert und unterstützt. Ebenso gilt das auch für alle Anderen, die hier weiter oben schon teil genommen haben. Um mich selbst mit meinen Vorlieben, Wünschen und Vorstellungen in Einklang zu bringen, brauche ich eben den Austausch, ich brauche das Feedback. Auch um zu verstehen, was das Interesse an SM, Keuschhaltung etc für mich persönlich bedeutet und wie ich damit umgehen kann. Nur für mich alleine komme ich nämlich in der dieser Entwicklung nicht weiter, es würde Stillstand bzw Stagnation bedeuten, wie von Keuschling beschrieben.

Es besteht kein Grund zur Eile, ich will nichts erzwingen, weder Hektik noch Resignation sind besonders nützlich. Also Schritt für Schritt, einer davon ist schon einmal der Austausch hier in dieser Form. Wie ihr nämlich sicher schon längst bemerkt habt (<-- Vorsicht, Ironie), bin ich ein ziemlich scheuer Mensch, und gerade was meine sexuellen Vorlieben betrifft, noch reichlich unsicher (<-- Vorsicht, absolut ernst gemeint). Es ist ein absoluter Gewinn und auch eine Befreiung, von anderen damit verständnisvoll aufgenommen zu werden, auch wenn es nur virtuell ist. Aber was heißt das schon, „nur virtuell“? Zunächst mal ist es mir wichtig, ein gewisses Vertrauen zu einer Gruppe aufzubauen, zu der man sich irgendwo zugehörig fühlt. Im Zusammenhang damit steigt auch das Vertrauen in die eigene Person. Der Mut wird größer, man lernt, mit den Eigenschaften umzugehen, und das zu akzepzieren und zu mögen, was man vorher noch von sich geschoben hat. Oder in einer geheimen Kammer in sich selbst weggesperrt hatte.

Dazu kommt jetzt aber noch ein wichtiger Punkt: Ich will mich keinesfalls auf die sexuellen Themen und oder meine Neigung zu BDSM reduzieren. Auch hier ist wieder das Forum sehr hilfreich: Es bietet Möglichkeiten zum Austausch, die doch schon weit über das Kernthema hinausgehen. Das ist eine Form des Kennenlernens, die ich sehr schätze. Und ganz ehrlich: So nach und nach stelle ich durchaus fest, daß es einige Kolleginnen und Kollegen hier gibt, mit denen ich mich durchaus auch ganz real mal treffen würde. Dabei müsste BDSM noch nicht einmal das Hauptthema sein, aber es könnte das Thema sein. Das bedeutet Freiheit: Alles kann, nichts muss. Ob dabei irgendwann mal irgendwie die „perfekte“ Partnerin auftaucht, ist jetzt im Moment gar nicht mal so wichtig, das habt ihr beide absolut einleuchtend beschrieben: Unter Druck wird’s sowieso nichts.

Immerhin scheine ich ja bei einigen ein gewisses Interesse geweckt zu haben, sonst hättet ihr ja keine Lust, mit mir zu plaudern. Teilnehmen, Mitmachen, locker bleiben; egal ob im RL oder im Web. Das ist wohl die beste Methode, um einmal „die Richtige“ zu treffen. Es können aber auch – und das ist ein Gewinn an sich – einfach Leute sein, mit denen man etwas gemeinsam hat, mit denen man sich versteht. Und wenn es um eine Partnerin geht: Genau, was heißt überhaut „die Richtige“? Das kann ja im Grunde genommen jede sein, sobald die Chemie stimmt.

Welche Praktiken und welche Interessen dann letztlich für den erotischen Aspekt der Beziehung eine Rolle spielen… Who knows. Ich bin mir gewisser Stärken durchaus bewusst, weiß aber auch, wo ich Schwächen habe. Dazu gehören mangelndes Vertrauen in Verbindung mit Angst bekannt als bittere Erfahrungen aus der Vergangenheit. Ausgehend von einer Stino Partnerschaft habe ich es nie geschafft, mit der Frau über meine sexuellen Vorstellungen und Wünsche zu sprechen. Angst. Daß es nicht gut gehen kann, wenn ich aus einem wesentlichen Teil von mir ein Geheimnis, sollte wohl klar sein. Nur: Wenn man etwas verbirgt, erst recht in diesem für die Partnerschaft wichtigen Bereich, wird der Partner / die Partnerin das spüren. Vertrauensbruch.

Solche schlechten Erfahrungen sind, gerade für einen sensiblen Menschen, nicht unbedingt anspornend. Ich habe mich damit sehr lange ziemlich gequält, weil ich keinen Weg gesehen habe, Anspruch und Wirklichkeit in Einklang zu bringen. Mittlerweile ist mir klar, wie unnötig schwer ich es mir da auch selbst gemacht habe, und teilweise noch mache. Die Lösung des Problems liegt ja nicht in der Partnerin, sondern in mir selbst. Darum ist es mir wichtig, mich damit auseinanderzusetzen; und siehe da: Es macht Spaß. Ich fühle mich wohl damit.

Bei den oben angedeuteten Erfahrungen war der Hemmschuh übrigens noch nicht die BDSM – Neigung. Oder wenn, dann nur in einem weiteren Sinne. Lustigerweise hat sich das ganze aus meiner Vorliebe für zu warme, am besten wollige Kleidung entwickelt. Mit dem schon immer sadistisch – romantischen Hintergrund, die Partnerin damit liebevoll zu quälen. Es dürfte euch nicht überraschen, daß ausgerechnet dieses Interesse besonders schwierig umzusetzen ist. Die Hemmschwelle, diesen Wunsch zu formulieren, war also womöglich noch höher, als bei „normalem“ BDSM. Aber für das Thema hab‘ ich ja mein spezielles Forum mit netten Leuten… Außerdem: Je freier man mit seinen Wünschen und Neigungen umgeht, desto optionaler werden auch bestimmte Einzelheiten. Wichtig ist die Offenheit und das Verständnis, alles andere regelt sich wahrscheinlich von selbst.

Noch mal zu den Stammtischen: Oh ja, natürlich fange ich so langsam auch damit an, mich ernsthaft umzuschauen. Und jetzt kommt die Pointe: Der nächstgelegene, regelmäßige Stammtisch trifft sich in einem Lokal, das so ungefähr Tür an Tür mit meinem Ex – Arbeitgeber liegt. Wo ich aushilfsmäßig immer noch ab und an Dienste schiebe. Ich weiß also, daß dort auch öfters Kollegen und Chefs einkehren. In dem Restaurant, nicht am Stammtisch, ist klar, oder? Womit ich wieder beim Thema Verletzlichkeit und Angreifbarkeit wäre, wenn auch auf einer anderen Ebene. Denn ganz so offen will ich’s eigentlich nicht haben, zumindest jetzt noch nicht. Aber es gibt noch andere Stammtische in der Umgebung.

Nachträge:
@MJ: Deinen Beitrag habe ich eben erst gelesen; der kam hoch, während ich das hier getippst habe. Aber was du da schreibst, passt ja ganz ausgezeichnet.
@Nachtigall: Ich habe dir mal wegen „anderem Topic“ etwas ins Postfach gelegt. In den entspechenden Thread passt’s nicht rein, ich hoffe mal, das geht okay.

Liebe Grüße, Turambar.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Turambar am 27.06.11 um 17:23 geändert
"Niemand versteht die Ledermäuse!"
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