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Thema:
eröffnet von Labersack am 05.07.22 09:27
letzter Beitrag von Labersack am 30.09.23 15:17

1. Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 05.07.22 09:27

Hallo,

ich eröffne eine Episodengeschichte "Wörtlich genommen", die aus kurzen Teilen mit je max. 100 Wörtern besteht.

Die Hauptpersonen sind Susan und ihr Partner (Carsten), die in einem eigenen Haus wohnen. Im Keller haben sie sich ein Spielzimmer eingerichtet. Üblicherweise hat Susan die Hosen an und er darf seine Unfreiheit genießen. Gelegentlich sind ihre Freunde involviert, meist Susans Freundin Tanja.

Geschrieben sind die Episonden in Gegenwartsform aus der Ich-Perspektive des Mannes. Als Kurzgeschichten sind sie max. 100 Wörter lang. Das Prinzip "Wörtlich genommen" sollte schnell erkennbar sein: Eine Äußerung wird wörtlich genommen und (hoffentlich fantasiereich) umgesetzt.

Gern können weitere Episoden gepostet werden, die im genannten Sinne geschrieben sind.

Viele Grüße
Euer Labersack

2. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 05.07.22 09:30

Wörtlich genommen: Keinen Finger mehr rühren (100 Wörter)

„Boh, ich bin so satt, ich mag heute keinen Finger mehr rühren!“ sage ich nach dem opulenten Mittagsmahl beim Lieblingsitaliener.

Susan gibt mir zwei Schaumstoffbälle in die Hände. Warum erschließt sich Sekunden später, nachdem mehrere Lagen Panzerklebeband meine Hände umschließen. Großzügigerweise zahlt Susan die Rechnung, während ich meine Hände unter dem Tisch verstecke.

Der Heimweg ist gefährlich. Durch den belebten Stadtwald geht es nach Hause. Die Hände hat mir Susan mit weiterem Panzerklebeband direkt an den Fahrradlenker geklebt. Zum Glück habe ich Rücktritt.

Vor der Haustür sagt Susan: „Schlüssel hast Du ja, ich fahre gleich weiter zu Tanja. Bis später!“
3. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 05.07.22 09:33

Wörtlich genommen: Keinen Schritt mehr gehen (100 Wörter)

Nach dem Jogging: „Ich kann keinen Schritt mehr gehen!“ – „Dann bleib hier stehen!“, befiehlt Susan und verschwindet im Keller.

Sie kommt mit Opas altem Rollstuhl wieder. – „Was soll der Blödsinn?“ – „Na tragen tu ich Dich nicht!“, sagt Susan und gibt mir einen Schubs. Mit Lederfesseln fesselt sie Hände und Füße an den Rollstuhl. Sie geht duschen.

Susan präsentiert mir ihr Sommerblumenkleid und die fehlende Unterwäsche. Mein Schritt würde gerne zu ihrem Schritt. Unter einer Wolldecke versteckt sie die Fesselung, dann geht’s in den Stadtpark.

Sie flirtet mit einem Typen. – Susan bestimmt: „Gehen wir Eisessen! Er ist gerne allein!“ – Eiskalt abserviert!
4. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 05.07.22 09:38

Wörtlich genommen: Klebt wie Hulle (100 Wörter)

Samstagnachmittag. Für den Grillabend sind Honigmarinade und Honigmelonen vorbereitet.

„Zieh Dir Deinen schwarzen Latexganzanzug an.“ – „Bei der Hitze? Darin schwitze ich wie Sau und das klebt wie Hulle! Soll ich dehydrieren?

Überraschenderweise hat Susan Verständnis, führt mich aber in den Kellerspielraum. Nackt fesselt sie mich stehend mit Spreizstangen. Eine tropfende 5 Literflasche füllt den darunter hängenden Eimer, der mit meinen Nippelklemmen verbunden ist. Durch einen Schlauch kann ich das Wasser aus dem Eimer trinken und das Gewicht reduzieren.

Susan beklebt meinen gesamten Körper mit Honigpads zur Haarentfernung. Hungrig, aber nicht durstig, erwarte ich die Gäste, die sich am Grill laben.
5. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 05.07.22 09:40

Wörtlich genommen: Keinen Finger krumm machen (100 Wörter)

Samstagabend nach einem langen Tag Gartenarbeit. – „Morgen mache ich keinen Finger krumm!“, sage ich beim Fernsehen zu Susan. Danach wirkt sie abwesend.

Gegen 23 Uhr ruft Susan: „Ja, so geht’s!“ und verschwindet im Werkkeller

„Wir müssen uns beeilen!“, sagt Susan: „Zieh die Lederhandschuhe an!“ -- „Jetzt halt das mal fest!“, und Susan gibt mir eine 30cm Holzscheibe zwischen die Handflächen. Um die Finger sind zahlreiche Löcher gebohrt.

Mehrere Kabelbinder pro Finger und am Handgelenk sichern meine Hände, bis ich keinen Finger krumm machen kann. Die Kuckucksuhr verkündet Mitternacht.

Den Sonntag habe ich mir anders vorgestellt, aber so ist es auch schön!
6. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 05.07.22 09:44

Wörtlich genommen: Tag im Bett (100 Wörter)

Samstagfrüh. – „Ich könnte den ganzen Tag im Bett bleiben und nix machen!“, sage ich zu Susan. Schwupps! – Eine Handschelle bindet mein rechtes Handgelenk ans Bettkopfteil.

Susan legt den Handschellenschlüssel auf den Nachttisch: „Für den Notfall. Ansonsten für morgen früh. Gehe jetzt Shoppen.“

Nichtstun macht langweilig. Meine Hand wandert unter die Bettdecke. Ein ganz anderes Gefühl mit links.

Doch Susan ist nicht einkaufen, sondern wacht über mich: „Alte Sau!“. Wiederholungsversuche werden durch ein zweite Handschellenpaar ausgeschlossen.

Sonntagfrüh. – „24 Stunden sind vorbei!“ – Der Handschellenschlüssel ist nah und doch so fern. Susan schaut nur zu.

Das ist ein langes Wochenende! Aber geil!
7. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 06.07.22 09:25

Wörtlich genommen: Herumwälzen im Bett (100 Wörter)

Samstagfrüh. – Susan weckt mich mit einem Kuss: „Hast Du gut geschlafen?“ – „Nicht wirklich, ich habe mich die ganze Nacht im Bett gewälzt.“

Susan besorgt einen Karton mit etwas Schwerem, Großem.

Recht früh am Abend ruft mich Susan: „Schatz, unsere Betten sind gemacht. Heute gehen wir früh schlafen, damit Du morgen ausgeschlafen bist.“

Im Schlafzimmer liegt statt meines Daunenbettes ein großes Lederding. Dort steckt mich Susan rein und verschließt die Reißverschlüsse, Schnürungen und Ledergurte. Weitere Gurte fixieren den dicken Lederschlafsack ans Bett.

Susan gibt mir einen Gutenachtkuss. Schlafen konnte ich kaum, aber zumindest habe ich mich nicht mehr im Bett herumgewälzt.
8. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 06.07.22 09:29

Wörtlich genommen: Schweine haben es besser (100 Wörter)

Freitagabend. – „Da geh ich nicht rein! Da haben es ja Schweine besser!“, als mich Susan in den kleinen Käfig sperren will.

Ich brauche die Strafe nicht antreten.

Samstagfrüh. – „Wir machen einen Ausflug!“, verkündet Susan.

Wir betreten den streng riechenden Schweinestall eines Biobauernhofes. Es gibt Gemeinschaftsställe und einige Einzelställe für die Zuchteber. Zwischendrin ist ein leerer Stall frisch mit Stroh ausgekleidet.

„Ausziehen und rein da!“, befiehlt Susan. – „Wie bitte?“ – „Du sollst es genauso gut wie die Schweine haben.“ – Susan sichert den Stahlkäfig nach oben mit einem Bauzaunelement und Ketten. Essen und Trinken gibt es stilecht im Trog.

Ich rümpfe die Nase.
9. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 08.07.22 09:26

Wörtlich genommen: An den Pranger stellen (100 Wörter)

Samstagvormittag. – Wir waren gestern verspätet bei der Party und Susan hackte den ganzen Abend darauf rum: „Du kannst mich doch nicht vor allen Leuten so an den Pranger stellen!“, beschwere ich mich. – „Hab ich nicht!“ – „Hast Du doch!“ – Sauer verschwindet Susan im Werkkeller.

Abends erwarten wir Gäste für eine Spontanparty. Doch ich muss in unseren Spielekeller und staune über Susans Handwerksgeschick. Vom Keller höre ich die Partygäste oben feiern.

Dann kommen alle herunter zu mir. Ich darf mich nochmals für die gestrige Verspätung entschuldigen, während meine Hände, Füße und Kopf in dem neugebauten Pranger stecken. Es wird ein langer Abend.
10. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 08.07.22 09:29

Wörtlich genommen: Abhängen in der Kneipe (100 Wörter)

Samstagabend. Meine Kumpels und ich machen uns über die neuen Blumenampeln in der Kneipe lustig. – „Wo ist eigentlich Susan?“ – „Irgendein japanischer Workshop.“ – „Ikebana?“ – „Kann sein.“

Sonntagvormittag. Susan: „Du willst doch nicht wieder beim Frühschoppen in die Kneipe abhängen?“ – „Doch!“

„Geschlossene Gesellschaft“ steht am Kneipeneingang. Ich gucke trotzdem rein: Keiner da. Doch dann zieht mich Susan in ihrem Lederoverall hinein.

Eine Stunde später hänge ich am Tresen mit meinen Kumpels ab. Susan schmeißt die Bar und stellt uns Biere mit Strohhalmen hin, genau unter die Haken für die Blumenampeln. „Merk euch das: Der Workshop heißt Shibari!“ – Hängend saugen wir am Gerstensaft.
11. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 10.07.22 16:59

Wörtlich genommen: Du kannst mich auf den Kopf stellen (100 Wörter)

Mittwochfrüh. – „Ich habe Deinen Autoschlüssel nicht, da kannst Du mich auf den Kopf stellen!“, sage ich ärgerlich zu Susan.

Susan zieht mich runter in unserem Spielekellerraum. Nackt kriege ich Ledermanschetten angezogen, die an Spreizstangen befestigt werden. Mittels Flaschenzuges werde ich hochgezogen, aber heute an den neuen Fußhängemanschetten.

Die Haare werden auf wenige Millimeter gekürzt, aber der Autoschlüssel bleibt verschwunden. Mithilfe eines Mundspreitzers durchsucht Susan meinen Mundraum. Den Einsatz des Analspreitzers finde ich aber wirklich übertrieben.

Kopfüber hilflos hängend sehe ich Susan in die Hosentasche ihrer Lederhotpants greifen: „Ach, das könnte er sein. Ich hole schnell Brötchen, dann können wir frühstücken.“
12. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 10.07.22 17:01

Wörtlich genommen: Kleider vom Leib reißen (100 Wörter)

Susans Geburtstag. – Am Frühstücktisch warnt mich Susan: „Wehe, wenn Du mir heute Abend die Kleider vom Leib reißt. Letztes Jahr hast Du mein Lieblingskleid zerrissen!“

Abends kriegt Susan ihre Geburtstagsgeschenke. Ich schenke ihr ein Neoprenkleid mit weitem Revers. Susan zieht es sofort an.

Nach dem Essen fragt mich Tanja: „Ist das etwa…“ – Ich nicke.

„Leg mal Deine Arme auf den Rücken!“, fordert Tanja Susan auf. Dann dreht sie das breite Revers um und schließt den zweiten Reißverschluss um Susans Arme. Wahnsinn, das Bondagekleid mit integriertem Armbinder!

Nach Partyende fordert Susan: „Mach den Reißverschluss auf!“ – Leider darf ich ihr nicht helfen…
13. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 10.07.22 17:03

Wörtlich genommen: Steifer Hals (100 Wörter)

Sonntagnachmittag. – Susan hat sich schon öfters beschwert, dass ich mich beim Spaziergang immer nach anderen Frauen umschaue: „Hör endlich auf damit, Du kriegst sonst noch einen steifen Hals!“

An diesem Nachmittag ist es besonders heiß: die Temperatur ebenso wie die knappen Kleider der Spaziergängerinnen.

„Jetzt reicht es!“ – Susan zieht mich zu einer Parkbank. Ich muss mich mit dem Rücken zu ihr zwischen ihren Beinen knien. Umdrehen darf ich mich nicht.

Dann legt sie mir ein breites Lederhalsband um. Dachte ich. Es ist aber ein steifes Lederhalskorsett. Es folgt noch ein Kopfharness mit Scheuklappen.

Fünfmal flanieren wir um den Stadtparksee herum.
14. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 10.07.22 17:08

Gefallen euch diese Geschichten?

Seid ihr inspiriert und wollt auch mal eine Episode schreiben? Na dann: Los!

Euer Labersack
15. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 20.07.22 13:55

Schade, dass es bisher kein Feedback zu diesen Episoden gab und sich niemand an eine eigene Episode gewagt hat. Würde mich sehr über eure Meinung freuen, ob die Geschichten mega oder murks sind.

Zur Strafe gibt es heute eine Ultrakurzgeschichte. (Zack - Das hat gesessen!)

Euer Labersack.


Wörtlich genommen: Verschlossen wirken (28 Wörter)

Kaffeezeit. – „Carsten wirkt heute irgendwie verschlossen.“, meint die nichtsahnende Tanja im Café.

Susan prustet die Torte über den Tisch und ich grinse mit neuem Keuschheitsgürtel unter meiner Jogginghose.
16. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von windel181 am 20.07.22 14:06

Hallo,

Die Geschichten sind sehr interessant zum lesen und einiges auch gut umsetzbar finde ich.

VG
17. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 21.07.22 08:33

Vielen Dank für das Feedback. Zur Belohnung gibt es zwei neue Stories.

Wörtlich genommen: Maske (100 Wörter)

Sonntagvormittag. – Die Nacht war lang und Susan müde. Tanja kommt gleich zum Brunch. Susan meint: „Oh man, diese Schlupflider. Ich brauche dringend eine Maske!“

„Deine Masken nützen nichts.“, sage ich.

Aber Susan besteht auf eine Maske. Nun denn: „Ich helfe Dir!“

Sie geht ins Bad, ich in den Spielkeller.

Sie sucht ihre Tiegelchen durch, ich den Spielzeugschrank.

Sie hat sich für die Aloe-Vera-Maske entschieden, ich für die rote Latexmaske ohne Augenlöcher.

Tanja klingelt. Susan bleibt im Bad., ich öffne.

Am Frühstückstisch füttern wir gemeinsam Susan.

Masken helfen doch. Man muss die richtige nehmen, dann sieht man auch keine Schlupflider mehr.
18. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 21.07.22 08:37

Wörtlich genommen: Soll ich sie einpacken? (100 Wörter)

Freitagnachmittag. – Mit Tanja bin ich im Lieblingssexshop, um für Susan ein Geburtstagsgeschenk zu besorgen. Aber wir finden nichts.

In der Lederabteilung ist eine schwere Zwangsjacke ausgestellt. – Tanja meint. „Zieh doch mal an!“ – „Das ist eine rabattierte Sonderanfertigung, die nicht abgeholt wurde.“, sagt der Verkäufer und hält mir die offene Jacke hin.

Ich schlüpfe hinein. Die schwere Jacke ist passt mir wie maßgeschneidert. – „Die nehmen wir!“, entscheidet Tanja. -- „Soll ich sie einpacken?“ – „Mich? Nein. Die ist für ihn und er behält sie auch an!“

Susan freut sich über ihr eingepacktes Geschenk, spielt damit, aber packt es erst spät abends aus…
19. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von dragonia am 21.07.22 21:56

ich könnte so etwas leider nicht schreiben, lies sie aber furchtbar gerne
20. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 22.07.22 08:31

Danke für das Feedback. Dann gibt's auch wieder zwei Episoden...

Wörtlich genommen: An der kurzen Kette gehalten (100 Wörter)

Montagabend. – Am Wochenende hatte ich Strafarrest im Spielekeller. Warum, weiß ich nicht. Sportschau und Frühschoppen gingen sausen. Ich beschwere mich bei Susan: „Ich finde, Du hältst mich zu sehr an der kurzen Kette!“ – „Wirklich?“

Susan geht in den Keller und kommt mit einem Halseisen und einer langen Eisenkette wieder. Schnell ist das Eisenensemble moniert. Daran werde ich in den Garten geführt.

Das andere Kettenende wird um den Walnussbaum gekettet. Nun kann ich alles in fast 10 Meter Entfernung erreichen, auch den Gartenschuppen mit den Liegen. Eine davon wird mein Nachtlager.

Resümee: An der langen Kette gehalten ist auch keine Lösung.
21. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 22.07.22 08:35

Wörtlich genommen: Kein Fass aufmachen (100 Wörter)

Freitagabend. – Ich stecke in einem Holzfass in unserem Spielekeller. Nur mein Kopf schaut oben aus einem Loch heraus. Zwischen meinen Zähnen steckt ein Holzlöffelstil. Auf der Löffelmulde balanciere ich ein Hühnerei.

Mir ist eine besondere Überraschung versprochen, wenn ich das Ei eine Stunde balanciere.

Doch dann fällt mir das Ei herunter. – „Das schöne Ei!“, schreit Susan hysterisch. – „Nun mach mal kein Fass auf, das war doch nur ein Ei.“, sage ich unbedacht.

Susan macht auch kein Fass auf.

Sie verrät mir am Samstagmorgen, dass die Stunde schon längst abgelaufen war. Zu ihrem Glück stecke ich immer noch im Fass fest!
22. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 23.07.22 10:42

Wörtlich genommen: Läuft wie am Schnürchen (100 Wörter)

Samstagvormittag. – Im Garten sollen die Klinkersteine an einen neuen Platz. – „Läuft wie am Schnürchen!“ – Aber Susan entgegnet nur: „Nö“ und verschwindet im Keller.

Sie erscheint mit einem Seil, welches sie in einen Baum knotet. Es läuft über den zu verrückenden Steinhaufen, über dem sie einen Knoten knotet. Ein weiterer Knoten folgt über dem neuen Lagerplatz, bevor das andere Seilende an die Garage gebunden wird.

Ich kriege meine Halsschelle angelegt, die mit einer kurzen Kette an das Seil geschossen wird. Das Schloss kann entlang des Seiles gleiten, aber nicht über die Knoten.

Die Sonne lacht. Nun läuft es wie am Schnürchen.
23. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 23.07.22 10:44

Wörtlich genommen: Lang machen (100 Wörter)

Mittwochabend. – „Susan, heute Abend will ich mich einfach mal langmachen.“ – „Kein Problem.“

Ich liege auf dem Sofa, aber nach kurzer Zeit ruft mich Susan im Dominaoutfit in unseren Spielkeller. „Dein Wunsch ist mir Befehl!“, sagt sie.

Im Keller soll ich mich nackt auf die Massagebank legen. Doch statt einer Massage erhalte ich Ledermanschetten an Hände und Füße. Letztere werden am Fußteil gebunden, während die Handmanschetten über dem Kopf an die Wand gebunden werden.

Susan setzt sich zwischen Wand und Massagebank und drückt die Bank mit ihren Füßen weg. Sie sichert den Abstand mit einer Holzlatte. Lang gemacht beginnt das Spiel…
24. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 23.07.22 10:50

Wörtlich genommen: Hand vor Augen nicht sehen (100 Wörter)

Nachtspaziergang. – Am Waldparkplatz stelle ich in der mondlosen Nacht fest: „Boh, ist das dunkel. Ich kann meine Hand vor Augen nicht sehen!“

Doch Susan ist vorbereitet. Aus dem Kofferraum holt sie eine Stahlhalsgeige. Es folgt eine Stirnlampe mit einem Kurbeldynamo, den ich in die Hand bekomme. Ich kurbele testweise und das Stirnlämpchen glimmt.

Dann installiert Susan den Helligkeitsregler. Es ist ein Elektroimpulsgerät, welches sie an meinem besten Stück anlegt, ist es zu dunkel, dann dreht sie am Stellrad und ich an der Kurbel. Meine kurbelnden Hände habe ich stets im Lichtkegel.

Ein entgegenkommendes Paar stellt fest: „Sowas brauchen wir auch!“
25. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Moira am 23.07.22 11:43

Hallo @ Labersack,

die letztliche "Umsetzung" gefällt mir nicht immer, das "muss" aber auch nicht sein ...

ABER: Die IDEE, solch ggf. ganz beiläufig verwendete "Floskeln" in gewisser Art und Weise ÜBER-wörtlich zu nehmen, "frei" zu "interpretieren", finde ich äußerst famos!

Herzlichst (gedankt) ~ Moira

26. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 23.07.22 12:17

Vielen Dank für das Lob zur Idee. Falls du/ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann gerne her damit.

Ich habe mich auf die 100-Wörter-Geschichten beschränkt, damit die Geschichten möglichst kurz und knackig werden. Auch, damit der eine oder die andere sich auch inspiriert fühlt, eine Episode beizutragen. Es darf realistisch oder auch phantasiereich sein.

Gerade ist eine weitere Geschichte fertig geworden, die nicht in das 100-Wörter-Schema passt, aber dieselben Hauptfiguren hat. Daher durchbreche ich mal die Vorgabe, um nicht noch einen weiteren Thread starten zu müssen. Es ist auch eine Episode, vielleicht eine neue Serie „Technik, die begeistert".

Viele Spass beim Lesen
Euer Labersack


Technik die begeistert: Das verrückte Pferderennen


Die Kirmesattraktion

Susan und ich besuchen die Kirmes. Aus der Ferne hören wir einiges Gejohle. Auffällig viele Leute drängeln sich an einer Bude. „Das verrückte Pferderennen“, steht über der Bude. In kleinerer Schrift darunter: „Ab 18 Jahren!“ Wir gehen näher heran und versuchen durch die Köpfe der Masse hindurchzuschauen.

Auf den ersten Blick nichts Besonderes. Es ist eine Wurfspielbude, wie es sie schon seit Jahrzehnten gibt. Mit einem Ball gilt es in Löcher zu werfen. Zwei große Löcher sind mit „1 Punkt“ beschriftet, die beiden mittelgroßen Löcher zählen zwei Punkte und das kleine, oberste Loch lockt mit drei Punkten. An acht baugleichen Ständen werden parallel die Bälle geworfen. Die Punkte werden nicht an einer Anzeigetafel angezeigt, sondern durch acht Pferde, die von links nach rechts laufen. Immer, wenn einer der Teilnehmer den Ball in einen der Löcher versenkt, streckt das Blechreittier seine Beine und macht einen, zwei oder drei Galoppsprünge. Die Reiter machen dazu eine passende Reitbewegung.

Einzig bemerkenswert ist, dass die Gesichter der Reiter mit Fotoportraits beklebt sind. Aktuell sind es allesamt Reiterinnen, die gerade um den Sieg ringen. Mit großem Gejohle werden die Treffer bejubelt. Merkwürdig ist, dass mindestens zwei der Werfer Männer sind, während auf den Blechpferdchen der Rennbahn Frauengesichter kleben.

Preisverleihung des ersten Rennens

Nummer 6 erreicht die Ziellinie. Eine schrille Glocke ertönt, die so lange bimmelt, wie die Blechpferde rückwärts auf die Startposition zurückhoppeln. Der Budenbetreiber schreit in sein Mikrophon und zieht sie Silben lang wie ein Ansager eines Boxkampfes: „Siegerin ist Startnummer 6! Das gibt ein Freispiel!“ – Am Wurfplatz 6 reckt der Mann seine Hände hoch.

Weiter ruft der Budenbetreiber in sein Mikro und lobt die weiteren Preise aus: „Platz zwei geht an Startnummer 2. Dafür gibt’s einen Vibrator. Welche Farbe willst Du denn haben? … Rot. Die Farbe der Liebe! Hier Dein roter Freudenspender!“, sagt er und nimmt einen Karton mit einem roten Phallus aus dem Gewinnregal und überreicht ihn an den Zweiplatzierten.

Er führt fort: „Und der dritte Platz geht an die Amazone auf Bahn sieben. Willst Du einen Latexdildo, einen Glasdildo oder einen aus Metall? … Sie möchte einen kühlen Metalldildo, die Elfe mit den stahlblauen Augen! Herzlichen Glückwunsch!“, flirtet der Ansager ins Mikro. Mit einem Griff ins Gewinnregal übergibt er der Sauerstoffblondierten mit dem Stoppelhaar ihren Gewinn, während auf ihrer Bahn das Foto einer dunkelhaarigen Frau mit langem Haar abgemacht wird.

Susan fragt: „Warum kleben sie Frauenfotos auf die Blechgesichter? Die stimmen doch gar nicht mit den Werfern überein.“ – Ich zucke unschuldig die Schultern.

Die sieben Verlierer drängeln sich durch die Menschenmenge zur linken Seite der Bude und warten dort. Es sind alles Männer, bis auf die drittplatzierte Blondine.

Das zweite Rennen

„Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Kommt hier auf die rechte Seite zu mir. Für nur zehn Euro seid Ihr dabei! Ein Spaß für Jedermann und Jederfrau!“ – Schnell hat er sieben Zehneuroscheine eingenommen. Bahn 6 ist noch mit dem Sieger des vorgehenden Rennens belegt. Aber es sind immer Paare, die sich den Spaß gönnen.

Die Frauen werden fotografiert und ein Fotodrucker spuckt sofort die Portraitfotos aus. Die Frauen werden rechts hinter die Bude in ein Zelt gebeten, die Männer nehmen die Wurfplätze ein und der Ansager klebt die neuen Portraitfotos auf die Blechreiter: „Startnummer 1: Mandy. Auf Bahn 2: Franka Schmidt. Bahn 3: Silly. >Goldstück< auf Bahn 4. Mit der Startnummer 5: >Silberauge<. Die Titelverteidigerin >Sexy Six< auf der Bahn 6. Sabinchen auf Bahn 7 und >Meine Alte< auf Bahn 8.“

Der Start des Rennens verzögert sich. Auf der linken Budenseite kommen derweil Frauen durch die Öffnung der weißen Zeltplane hervor, deren Gesichter im vorgehenden Rennen auf den Blechpferden klebten. Einige Gesichter sind schwitzig. Die Frauen fallen froh und glücklich ihren Partnern in die Arme, meist begrüßt mit innigen Küssen. Zum Schluss kommt die drittplatzierte Dunkelhaarige aus dem Zelt. Sie ist völlig verschwitzt und ihre langen Haare sind verklebt. Abgeholt wird sie durch ihre platinblonde Freundin, die eine Führleine in das Lederhalsband der Dunkelhaarigen einklinkt und sie durch das Getümmel zieht. – Der Mann neben uns erklärt: „Die Blondine hat die drei Rennen davor gewonnen.“ – Susan ist ahnungslos, sagt: „Aha.“, und nickt bestätigend.

Dann ist das Rennen endlich startklar. „Wer wird das nächste Rennen gewinnen und die glückliche Gewinnerin werden? Alle startklar? Auf-die-Plätze, fertig, los!“ – Die Bälle fliegen, die Pferde galoppieren, der Ansager feuert an, das Publikum johlt.

Die vorherige Siegerin >Sexy Six< auf Bahn 6 führt erneut, wird aber kurz vor dem Ziel noch von Bahn 8 überholt. Der Ansager brüllt begeistert: „>Meine Alte< auf Bahn 8 hat gewonnen! Ein Freispiel für >Meine Alte<.“ Die Glocke schrillt. Er wendet sich zur Fotografin an der rechten Budenseite: „Schatz, ich meine nicht Dich. Du kriegst heute Nacht Dein Freispiel!“ – Die ist nicht auf den Mund gefallen, reckt zwei Finger nach oben und brüllt zu ihm hoch: „Ich will mindestens zwei!“, während im Hintergrund die Pferde zurückreiten.

Die Gewinne der Zweit- und Drittplatzierten werden vergeben. Diesmal werden ein schwarzer Vibrator und ein Glasdildo ausgewählt.

Das Ausscheidungsrennen

Die Bahnen 1 bis 7 sind frei, aber schon hat sich ein Junggesellinnenabschied zur rechten Budenseite gedrängelt. Eine Freundin der Braut diskutiert kurz mit dem Budenbetreiber.

„Oh, la, la!“, schreit er in sein Mikro: „Die Ladies wollen ein Ausscheidungsrennen machen. Ein Aus-schei-dungs-ren-nen!“ – Es dauert einige Zeit, bis sich das Dutzend fröhlich feiernder Frauen organisiert hat. – „So, ein Pärchen brauchen wir noch für Bahn 7. Mit 25 Euro sind Sie bei dem Ausscheidungsrennen dabei!“

„Hier, wir machen mit!“, ruft Susan durch die Menge und schwenkt ihre Arme. – „Ja, kommen Sie nach vorne!“

Susan meint zu mir: „Es gibt doch so tolle Gewinne, da machen wir mit!“ – Sie zieht mich zur rechten Budenseite. Während ich die 25 Euro zahle, wird Susan fotografiert und ins Zelt gebracht. Dann macht mir die Menge etwas Platz, damit ich Wurfplatz 7 erreichen kann.

Der Budenbetreiber stellt die Teilnehmerinnen vor: „>Jungfrauloch< auf Bahn 1.“ – Er klebt das Portraitbild der Braut mit dem Schleier auf den Blechreiter. – „Bahn 2: >Drunken Diana<. Passend zur Startnummer 3: >Three Holes<. >Noch-zu-haben“ auf Bahn 4. Und auf Bahn 5: >Wild & willig<. >Notgeil< auf Bahn 6. >Looser< versucht sein Glück auf Bahn 7. Und >Meine Alte< reitet als Siegerin auf Bahn 8.“

Wieder dauert es etwas, bis es losgehen kann. Ich bin nicht so begeistert vom Kosenamen, den Susan gewählt hat. Links kichern die sechs Werferinnen der Jungfrauengruppe in ihren bauchfreien rosa Tops und weißen Tüllröcken. Rechts konzentriert sich der Sieger des vorgehenden Rennens.

„Auf-die-Plätze, fertig, los!“, wird das Rennen gestartet. Mit meinem rechten Nachbarn liefere ich mir ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die sechs Frauen links neben uns sind nicht sonderlich zielsicher, sie haben schon zu viel Zielwasser getrunken. Der Betreiber ruft begeistert: „Und nun Endspurt! Bahn 7 und Bahn 8. Bahn 8 und Bahn 7. Wer hat die Nasenspitze vorn?“ – Dann schrillt die Siegerglocke. – „Wieder hat >Meine Alte< gewonnen, ganz knapp vor >Looser< auf Bahn 7. Damit müssen wir uns von Bahn 8 verabschieden. Die Bahnen 1 bis 7 bleiben im Ausscheidungsrennen. Einen Applaus für >Meine Alte< und dem Hauptpreis: Eine F*ckmaschine!“

Als alle Pferde wieder zurückgeritten sind, wird das Portrait der Bahn 8 entfernt und der Sieger drängelt sich mit seinem Hauptgewinn durch die Masse zur linken Budenseite.

„Und es geht sofort weiter! Auf-die-Plätze, fertig, los!“ – Die Konkurrentinnen werfen schlecht, so dass ich schnell in Führung bin. Ich warte kurz vor der Ziellinie auf die trunkenden Werferinnen. Als Bahn 3 gleichauf ist, setze ich das Werfen fort, aber Bahn 3 trifft erneut. – Aus dem Lautsprecher schrillt die Glocke und Stimme des Ansagers: „>Three Holes< hat doch noch gewonnen. Zweiter ist >Looser<.

Eine Frau aus der Menschenmenge lobt mich: „Finde ich fair, dass Du den Junggesellinnen eine Chance gegeben hast. Du wirfst sicher blind genauso gut wie die Mädels.“ – Sie nimmt ihren Schal und verbindet mir die Augen. Währenddessen honoriert der Ansager die Bahn 3 mit einem lila Vibrator.

„Und nun Runde 3! Auf-die-Plätze, fertig, los!“ – Blind taste ich nach dem Ball werfe in die Dunkelheit und treffe ins Schwarze. Aber dies ist nur ein Glückstreffer. >Wild & willig< auf Bahn 5 gewinnt und darf sich auch eine Vibratorfarbe aussuchen. Ich lande irgendwo im Mittelfeld und habe trotz Handicap gut zwei Drittel der Strecke absolviert.

„Das ist zu schwierig.“, meint die Spenderin des Schals. Mit dem Schal fesselt sie mir die Hände zusammen. Im nächsten Rennen kann ich zwar sehen, werfe aber mit den zusammengebundenen Händen ähnlich ungeschickt wie meine Konkurrentinnen. Ich lande wieder auf Platz 2, gleich hinter >Drunken Diana<. Der Vibrator in schwarz geht an die Siegerin dieser Runde.

„Hmmm. Probieren wir es mal mit links.“, sagt die Schalbesitzerin. Meine rechte Hand fesselt sie mit dem Schal am Gürtel auf meinem Rücken. Aber auch in diesem Rennen werfe ich kurz vor der Ziellinie in Führung liegend neben die Ziellöcher. Siegerin wird >Noch-zu-haben< auf Bahn 4, die mit einem Glasdildo belohnt wird.

„Du, ich muss jetzt gehen. Viel Glück!“, meint die Frau und löst den Schal vom Gürtel. Ungefesselt kann ich das nächste Rennen bestreiten. Aber auch diesmal lasse ich kurz vor dem Ziel der Bahn 6 den Vortritt. >Notgeil< gewinnt einen Metalldildo.

Jetzt ist Susan alias >Looser< und die Braut >Jungfrauloch< im finalen Rennen. Es geht um einen letzten Dildo, der Verlierer wird leer ausgehen. Es ist einfach die Führung zu behaupten, aber ich lasse Susan erneut verlieren. Das >Jungfrauloch< auf Bahn 1 soll als Braut nicht leer ausgehen. Unter schrillem Geklingel reiten die Pferde zurück. Für die Braut wählt ihre Werferin einen Glasdildo.

>Looser’s< Trostpreis

„Und Du sollst auch nicht leer ausgehen, >Looser<. Wir lassen das Pferd nochmal reiten. Schatz, kannst Du die Glocke ausstellen?“ – Die Menge grölt. – „Pssst!“, ermahnt der Budenbetreiber sein Publikum. Es fällt ihm schwer Ruhe zu bekommen, weil die Braut gerade matt und mit zerzausten Haaren aus dem Zelt geführt wird. Ihre Freundinnen empfangen sie und winken mit ihren Gewinnen.

„Pssst!“, fordert der Ansager erneut und bekommt nun die gewünschte Ruhe. Es ist still, auch die anderen Budenbetreiber haben die Musik heruntergedreht. Dann reiten alle Pferde in Einzelschritten automatisch los und erreichen zeitgleich das Ziel. Dabei ruft Susan aus dem Zelt hinter der Bude: „Ahhh! Nicht nochmal! Uhhh! Mein Gott, tut das guuut!“. Das Publikum hört andächtig zu.

Auf dem Rückweg klingelt keine Glocke. Im Eiltempo geht es zurück auf die Startposition. Susan schreit laut ihren Orgasmus heraus. Als die Pferde den Start erreichen, jubelt das Publikum los.

Einige Minuten später nehme ich Susan am Zeltausgang in Empfang. Sie geht ziemlich eierig und fällt mir in den Arm. Nachdem sie etwas zu Kräften gekommen ist, sagt sie: „Weißt Du, was da hinten im Zelt ist? Wir mussten uns ausziehen und auf gläserne Pferde setzen. Unsere Beine wurden an feste Steigbügel befestigt. Hier hinten ritten wir genauso das Rennen wie vorne mit den Blechpferden. Bei jedem Punkt senkte sich das Pferd und machte einen Galoppsprung. Doch der Sattel hatte ein Innenleben. Während sich der Pferderücken senkt, werden wir an den Beinen mit heruntergezogen, jedoch kommt ein Glasdildo aus dem Sattel heraus. Mit Kameras wurden die Rennen gefilmt. Eine hat die Totale aller Pferde aufgenommen. Und am Pferd waren auch eine Kamera am Kopf und eine im Bauch der Glasrumpfes installiert.“

„Na sowas. Hat es Dir gefallen?“, frage ich schmunzelnd. – Susan nickt erschöpft. Ihr Handy signalisiert das Eintreffen einer Mail. – „Das sind sicher die Links zum Runterladen der Filme.“, meint Susan.

„Wieso hast Du denn nicht besser getroffen? Du weißt doch, dass ich gerne einen Preis gewonnen hätte!“, kritisiert mich Susan. – „Ich war ziemlich aufgeregt und abgelenkt.“, lüge ich und denke an den gestrigen Fernsehbericht im Spätjournal über die Kirmesbude, als Susan schon schlief.

27. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 24.07.22 08:29

Nach so viel Text, hier was ganz kurzes....

Wörtlich genommen: Wo steckt Carsten? (11 Wörter)

Kaffeeklatsch. – Tanja fragt: „Wo steckt denn Carsten?“

Susan: „In seinem Keuschheitsgürtel.“
28. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 24.07.22 08:31

Wörtlich genommen: Liebe macht blind (100 Wörter)

Donnerstagnachmittag. – In der Straßenbahn knutscht ein junges Paar. Fast verpassen sie ihre Haltestelle. – „Tja, Liebe macht blind.“, meine ich zu Susan. – „Liebst Du mich noch?“ – „Na klar!“

Bereits an der nächsten Haltestelle zieht mich Susan aus der Bahn. Es geht zu unserem Lieblingssexshop.

Ich darf kurz den Stahlpranger ausprobieren. Aber eigentlich nur, damit mir neue abschließbare Lederfäustlinge angezogen werden. Dann kommt Susan mit einem kleinen Kästchen. Darin sind zwei schwarze Kontaktlinsen, die sie mir einsetzt.

Wie sehr ich Susan liebe, kann ich ihr auf den Heimweg beweisen. Zu Fuß geht es kreuz und quer durch die Stadt. Blind und hilflos.
29. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 24.07.22 08:33

Wörtlich genommen: Müll entsorgen (100 Wörter)

Montagvormittag. – „Schatz, die Müllabfuhr ist durch. Holst Du bitte die Papiertonne rein? Die Kartons kannst Du auch gleich mitnehmen.“, sagt Susan.

Ich spiele gerade an der Playstation: „Kannst Du sie heute reinholen und den Müll entsorgen?“

Eine Minute später poltert Susan mit Papiertonne ins Wohnzimmer. – „Hast Du einen Vogel?“, frage ich sie.

Montagnachmittag. – Am Nachmittag kommt Tanja zu Besuch. Ich erwarte sie am Gartentor. Als sie reinkommt sage ich: „Hallo Tanja. Kannst Du Susan bitte sagen, dass es mir sehr leidtut und ich mich entschuldigen möchte.“

„Carsten? Wo bist Du denn?“ – „Hier in der Papiertonne mit der Kette am Deckel.“
30. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 25.07.22 10:30

Wörtlich genommen: Ich kann nicht mehr! (100 Wörter)

Samstagnacht. – Während ich auf der Massagebank gefesselt bin, quetscht Susan bis auf den letzten Tropfen alles aus mir heraus. Schließlich rufe ich: „Ich kann nicht mehr!“

„Wie lange?“, fragt Susan zurück. – „Was?“ – „Wie lange Du nicht mehr kannst?“ – „Na mindestens einen Monat, so wie Du mich ausgelutscht hast.“

Susan verbindet mir die Augen. Dann fummelt sie unten an mir herum. Anscheinend soll mich Penisring wieder aufrichten. Vergebens.

Doch Susan hantiert weiter herum, bis es klick macht. Zuerst unten am Penis, dann in meinem Kopf: Susan hat mir die Keuschheitsschelle angelegt!

„Jetzt kannst Du wirklich nicht mehr!“ – „Wie lange?“ – „Einen Monat!“
31. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 25.07.22 10:33

Wörtlich genommen: Krank ans Bett gefesselt (100 Wörter)

Samstagmorgen. – Susan weckt mich: „Tanjas Umzug kann etwas länger dauern. Alle Umzugshelfer haben abgesagt.“

Mein Körper ist müde, mein Geist hellwach. Krächzend lüge ich: „Ich glaube, ich bin auch krank und ans Bett gefesselt.“ – „Oje. Ich sage Tanja ab.“

Susan kocht mir Tee und ich schlafe genüsslich weiter.

Später weckt mich die Haustürklingel. Susan öffnet. – Tanja fragt: „Was hat denn Carsten?“ – „Schwere Männergrippe.“

Tanja steht im Latexoutfit einer Krankenschwester im Schlafzimmertürrahmen: „Der ist doch gar nicht ans Bett gefesselt!“ – Sie holt dies nach. Susan beobachtet Tanjas Therapiemaßnahmen: Lederfesseln, Abführtee, Brustwarzenklemmen, Dornenrad, Blasenkatheder, Einläufe.

Am Ersatztermin werde ich definitiv Möbel schleppen!
32. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 25.07.22 10:37

Wörtlich genommen: Die passende Figur haben (100 Wörter)

Silvestervormittag. – Wir gehen mit dem Weihnachtsgeldgeschenken in unsere Fetischboutique.

Susan präsentiert mir einen gelben Latexganzkörperanzug mit schwarzem Lackkorsett. Ich pfeife ihr hinterher.

„Willst Du auch sowas haben?“ – „Dazu braucht man die passende Figur.“, stelle ich klar und klopfe mir spaßhaft auf meinen Wohlstandsweihnachtszeitbauch.

Ich warte ausgezogen in der Umkleide, was mir Susan bringt. Sie kommt mit einer dicken langen gelben Gummijacke wieder. Meine Arme werden darin gefangen, lose umschlossen von schwarzen Gurten. Aber der Clou ist, dass die Jacke aufblasbar ist.

„Passt doch!“, stellt Susan fest. – Im Spiegel sehe ich das Michelin-Männchen. Glücklich verlassen Maja und ihr Willi die Boutique.
33. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 26.07.22 22:47

Wörtlich genommen: Kopf in den Sand stecken (100 Wörter)

Sommerabend. – Liege auf dem Sofa und genieße den freien Tag. – „Du kannst doch nicht den ganzen Tag den Kopf in den Sand stecken!“, ermahnt mich Susan. – „Doch, kann ich!“

Vor Sonnenaufgang weckt mich Susan für einen Ausflug. Durch die geschwärzte Schwimmbrille bleibt das Ziel unbekannt.

Wir laufen durch kühlen Sand. Dann kriege ich einen Holzpranger um Handgelenke und Hals gelegt. Außerdem kriege ich einen Schnorchel in den Mund gesteckt, der anscheinend nach unten durch den Pranger verläuft.

„Hinknien!“, befiehlt Susan. – Kopfüber stecke ich in einem Loch. Der Pranger wird festgeschraubt. Das Loch zu geschippt.

Hoffentlich nicht für den ganzen Tag.
34. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 26.07.22 22:49

Wörtlich genommen: Wie eine Königin behandelt (100 Wörter)

Sonntagnachmittag. – Susan schaut einen Sissi-Film: „Siehst Du, so wurden früher Frauen verwöhnt!“ – „Aber ich behandele Dich doch tagtäglich wie eine Königin.“, antworte ich.

Doch Susan entgegnet: „Du? Das schaffst Du doch nicht mal eine Stunde!“ – „Oh doch, jeden Verstoß darfst Du mir zehn Gertenschlägen bestrafen!“

Topp, die Wette gilt!

„Möchtest Du noch etwas Rotwein?“
„Soll ich Dich massieren?“
„Brauchst Du meine Kreditkarte für Deine Online-Bestellung?“
„Na klar bügele ich Deine Bluse!“
„Magst Du frische Luft?“
„Zieht es Dir am Hals?“
„Soll ich Deine Füße wärmen?“

Währenddessen schreibt Susan ganze Romane.

Wettbilanz: 760 Schläge.

„Ich werde Euer Hochwohlgeboren nie wieder duzen!“
35. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 27.07.22 11:42

Wörtlich genommen: Zum verrückt werden! (100 Wörter)

Dienstagabend. – Verzweifelt versuche ich den neuen DVD-Player im Spielkeller zum Laufen zu bringen: „DVD ist drin, Susan?“ – „Klar.“

Mit platzt der Kragen: „So ein Scheißding, das ist doch zum verrückt werden!“

Susan eilt sofort zu Hilfe. Ich strecke abwehrend meine Arme vor und winke ab: „Nein, so meinte ich das nicht!“ – Doch zu spät. Schon stecken meine Arme in der ledernen Zwangsjacke, die Susan hinten zu zurrt.

Mich selbst umarmend werde ich an den Schulterringen am Flaschenzug hochgezogen. Susan öffnet die DVD-Schublade und dreht schmunzelnd die silberne Scheibe um. Ich genieße den Pornofilm.

Susan kennt meine Wutausbrüche einfach zu gut!
36. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 27.07.22 11:44

Wörtlich genommen: Vor der Glotze hängen (100 Wörter)

Mittwochabend. – Draußen lockt das Sommerwetter. Doch Susan möchte einen Fernsehabend machen. – „Mensch, bei dem schönen Wetter wieder vor der Glotze hängen, das ist doch doof!“

Kurz darauf kommt Susan im Latexoutfit mit der Lederzwangsjacke wieder. Bereitwillig lasse ich mich einschnüren und in den Spielkeller führen. Viel besser als ein Fernsehabend, denke ich.

Susan hängt mich wieder mit den Schulterringen an den Flaschenzug vor den Fernseher. Dann legt sie eine DVD ein und startet den Film. Ich freue mich, aber zu früh. – „Nein, nicht 'Titanic'!“, protestiere ich lauthals.

Ein aufblasbarer Knebel lässt mich schweigen und Susan den Film mit Überlänge genießen.
37. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Moira am 28.07.22 13:51

Guten Tag @ Labersack,

ich finde allerdings, es müsste von Dir nicht für jedes dieser GeschichtCHEN ein eigener "Beitrag" innerhalb Deines Threads erstellt werden - Du könntest durchaus mehrere davon unter einem "Beitrag" zusammenfassen, so dass die "famous 40" nicht von "zig" "Meldungen" "Deinerseits" verstopft würden.

Danke und Grüße ~ M
38. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 30.07.22 12:21

Wörtlich genommen: Keinen Hund vor die Tür jagen (100 Wörter)

Mittwochabend. – „Schatz, der Müll muss raus.“, sagt Susan. – „Spinnst Du, das schüttet wie verrückt. Da jagt man keinen Hund vor die Tür!“ – „Soso, ich spinne!“

Susan verschwindet mit dem Telefon im Ankleidezimmer. Unsere Nachbarn holen ihre Dogge rein.

Susan kommt im Neoprenanzug wieder. Auch meinen muss ich anziehen. Ich bekomme eine Kette um den Hals und Susan führt mich in den Nachbargarten.

Sie befestigt das andere Kettenende an der Hundehütte, dort, wo eben noch Nachbars sabbernde Dogge angekettet war.

Susan meint: „Du hast recht, bei dem Wetter sollte kein Hund draußen sein. Gut, dass Du kein Hund bist. Gute Nacht!“


Wörtlich genommen: Schwiegermutter am Hals (100 Wörter)

Samstagabend. – „Morgen kommt meine Mutter zum Brunch.“, teilt mir Susan mit. – „Was? Heute nur Gartenarbeit und morgen den ganzen Tag Schwiegermutter am Hals. Das ist ja ein schönes Wochenende!“, protestiere ich. – Doch Susan meint gleichgültig: „Wenn Du willst…“

Sonntagfrüh. – Susan weckt mich: „Ich habe eine Überraschung für Dich.“ – „Wie spät ist denn?“ – „Kurz vor Sonnenaufgang.“

Susan verbindet mir die Augen. Eine stählerne Halsschelle klickt um meinen Hals. Susan führt mich an die Haustür und öffnet diese. Nochmals klickt eine Schelle.

Susan löst meine Augenbinde. – „Hallo, Carsten.“ – „Hallo, Schwiegermutter.“, stottere ich entgeistert. Auch sie trägt eine Halsschelle, deren Ketten uns verbindet.
39. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 02.08.22 09:48

Wörtlich genommen: Frei & ungebunden (100 Wörter)

Dienstagabend. – Susan will zu ihren Mädelsabend: „Und was machst Du?“ – „Eine kleine Fahrradtour mit Abstecher zur Eisdiele in den Stadtpark.“

In der rappelvollen Eisdiele kann ich einen Tisch ergattern.

Höflich fragt mich eine Frau im knappen Lederminikleid, ob sie Platz nehmen dürfe. Wer kann dazu schon >Nein< sagen?!

Meinen Ehering lasse ich heimlich in der Hosentasche verschwinden. Wir flirten.

Sie fragt: „Kommst Du noch mit auf einen Kaffee?“ – „Klar. Ich bin frei und ungebunden!“, lüge ich.

Statt Kaffee gibt‘s eine Seilfesselung ans Metallbett.

Die Schlafzimmertür geht auf. Susans Mädelstruppe erscheinet. Als letzte Susan: „Soso, Du bist also frei und ungebunden?“


Wörtlich genommen: Daumen drücken (100 Wörter)

Donnerstagvormittag – Susan hat ihre Motorradkluft an. An der Haustür sage ich: „Ich drücke Dir beide Daumen!“ – „Du musst sie unbedingt ganz kräftig drücken!“

Dann setzt sie sich auf ihr Fahrrad und fährt zu ihrer Motorradführerscheinprüfung.

Zwei Stunden später kommt Susan wieder: „Zeig Deine Hände her!“ – Sofort zieht mich Susan in den Spielkeller herunter und fesselt mich auf den massiven Bondagestuhl. Zusätzlich werden meine Unterarme mit Panzerklebeband an den Armlehnen festgeklebt.

Susan verschwindet kurz im Werkkeller und kommt mit zwei Schraubzwingen wieder: „Hättest Du Deine Daumen richtig gedrückt, dann hätte ich bestanden. Jetzt hole ich das nach!“ – Bis sie knallrot sind.

40. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 05.12.22 12:45

Wörtlich genommen: Prima Kleber (100 Wörter)

„Stau! Diese verfluchten Klimakleber mit ihrem prima Kleber!“, schimpfe ich.

Samstagmorgen an der Litfaßsäule am Postplatz: „Überraschung! Augen zu. Hand nach vorne!“, sagt Susan. Etwas cremiges tropft in meine Handfläche.

„Handflächen einreiben!“ lautet der Befehl, dann „Halt mal.“ – Ich öffne die Augen. Susan drückt mir eine Wasserflasche in die Hand und die andere an die Litfaßsäule.

Ich bemerke den prima Kleber. Kurz darauf ruckt die drehbare Litfaßsäule los, die nachts abgeschaltet war. Susan sprüht einen Markierungskreis um die Säule und „Hungerstreik für Klima“.

Dann geht sie mit Freundinnen im benachbarten Café ausgiebig brunchen. Ich laufe derweil rückwärts um die Säule.
41. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 02.01.23 11:28

Hier mal wieder eine Geschichte, wenn auch einen Tag zu spät.

Wörtlich genommen: Bis nächstes Jahr (100 Wörter)

Silvesterabend. – Nach „Dinner for One“ im Nachmittagsprogramm ruft mich Susan in unseren Spielkeller. Statt großer Silvesterparty gibt es eine „Sesson for Two“:

Susan verwöhnt mich Ewigkeiten, während ich dies gefesselt auf der Massageliege genieße. Dann legt sie mir die ausbruchssichere gemeine Keuschheitsschelle an.

„Verschlossen bis zum nächsten Jahr?“, fragt Susan. – „Same procedure as every year, Miss Susan!“, scherze ich zurück.

Susan nimmt den Schlüssel an sich und versteckt ihn. Dann befreit sie mich von den Fesseln und schickt mich in die Küche zum Sekt holen. Die Küchenuhr verrät: 0:17 Uhr.

Susan wünscht „Happy new Year!“ – Das wird ein langes Jahr!
42. RE: Wörtlich genommen (Episodengeschichten mit 100 Wörtern)

geschrieben von Labersack am 30.09.23 15:17

Wörtlich genommen: So kann ich nicht arbeiten! (100 Wörter)

Mittwochmittag. – Verärgert beende ich die Videokonferenz. Mit unzureichenden Arbeitsmitteln soll ich bis übermorgen wahre Wunder vollbringen. Ich klage Susan meinen Unmut: „So kann ich nicht arbeiten!“

„Du hast es doch noch nicht einmal probiert und schimpfst schon rum wie ein Rohrspatz! Ich glaube viel mehr, Du willst nicht arbeiten!“

„Hör doch auf mit der Wortklauberei.“, meine ich erzürnt.

Am Ende des Tages habe ich den Unterschied zwischen nicht können und nicht wollen verstanden und den ganzen Tag auf dem Bildschirm gestarrt, aber keinerlei Arbeitsergebnisse. Was daran liegen könnte, dass mich Susan in einer Zwangsjacke und Knebel am Bürostuhl fixiert hat.


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