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eröffnet von evi.blum am 17.10.25 06:31
letzter Beitrag von Neuschreiber63 am 17.10.25 08:01

1. Ferngesteuert

geschrieben von evi.blum am 17.10.25 06:31

Jana hielt das kleine, glänzende Paket in ihren Händen, ihr Herz klopfte schneller vor Aufregung und einer leisen Erwartung. Dieses hochmoderne Gerät, das sie sich selbst geschenkt hatte, versprach ihr eine neue Dimension von Intimität und Abenteuer. Ein Vibrator, der nicht nur mit ihrem Handy verbunden war, sondern ihre Körperreaktionen messen und darauf reagieren konnte – eine Mischung aus Technik und sinnlichem Geheimnis. Beim Einrichten der App spürte sie ein Knistern von Vorfreude, sie glaubte, alles genau unter Kontrolle zu haben.

Der nächste Morgen begann hell und voller Hoffnung. Jana entschied sich mutig, das Gerät den ganzen Tag zu tragen. Um sich ganz dem Erlebnis hinzugeben, legte sie einen Keuschheitsgürtel an. Den Schlüssel ließ sie absichtlich zu Hause – ein symbolischer und zugleich praktischer Schritt, um Versuchungen zu widerstehen. Mit einem Hauch von Nervosität und einem schelmischen Lächeln machte sie sich auf den Weg in die Stadt, ins Museum, wo sie sich immer angenommen gefühlt hatte.

Die künstlerischen Werke um sie herum verschwammen nach einer Weile vor ihren Augen, nicht nur wegen der Farben und Formen, sondern weil unter ihrer Haut das feine Summen wuchs – gelegentlich weich, pulsierend, dann wieder unerwartet intensiver. Jana spürte, wie ihr Körper auf eine Weise lebendig wurde, die sie gleichzeitig überraschte und anregte. Ein junger Mann mit einem warmen, neugierigen Blick fiel ihr auf. Er war aufmerksam, aber nicht aufdringlich, mehr ein stiller Beobachter.

Sie tauschten Blicke, und dann Worte, zuerst zaghaft, dann mit mehr Wärme. Während sie über Kunst diskutierten, merkte Jana, wie die Vibrationen stärker und rhythmischer wurden. Es war, als würde jemand spielen, ganz vorsichtig, fast verspielt. Sie realisierte mit leichtem Schrecken, dass die Kontrolle über das Gerät nicht mehr ganz bei ihr lag. Der Public-Modus ihrer App war aktiviert, und der Fremde steuerte nun mit sicherer Hand die Intensitäten. Mehrmals führte er sie bis dicht an den Rand des Höhepunkts, nur um abrupt einen Schritt zurückzugehen. Ihr Atem wurde unregelmäßig, ihr Herz schlug schneller, die Unsicherheit mischte sich mit einem aufregenden Gefühl von Hingabe.

Jana fühlte, wie in ihr eine innere Hölle tobte. Sie versuchte verzweifelt nach außen den Schein zu wahren: ein entspanntes Lächeln, ein beiläufiger Blick, tiefe Gespräche über die Kunstwerke – doch unter dieser Masse aus Furcht und Verlangen bebte ihr ganzer Körper. Der Gedanke, in der Öffentlichkeit zu versagen, veröffentlichtes Geheimnis zu sein, ließ sie fast erstarren. Doch zugleich wuchs das Verlangen wie ein loderndes Feuer in ihr. Sie wollte diesen Moment immer wieder, diesen Tanz am Rand des Kontrollverlusts, den der junge Mann so geschickt dirigierte.

Ihr Herz klopfte so laut, dass sie glaubte, es würde nach außen dringen und ihr Spiel verraten. Ihre Gedanken rasten: „Was, wenn jemand sieht, dass ich kurz davor bin? Was, wenn ich nicht mehr kann, die Fassung verliere?“ Die Angst machte die Empfindungen noch intensiver, und immer wieder musste sie sich selbst anklagen, dass sie so unvorsichtig gewesen war – der Keuschheitsgürtel ohne Schlüssel, das falsche Setup, es war eine doppelte Falle. Sie war ihm ausgeliefert, und er war der Einzige, der die Macht hatte, ihr zu geben, was sie verlangte, oder sie leiden zu lassen.

Und genau das tat er, mit einer Zärtlichkeit, die Jana fast zum Weinen brachte. Er spannte das Spiel immer wieder an und löste es sanft, ließ sie auf dem schmalen Grat zwischen ekstatischem Nähe-Erleben und quälender Geduld tanzen. Sie liebte diese Macht, die er über sie hatte, gleichzeitig fürchtete sie sie mit jeder Faser ihres Körpers. Die Art, wie er sie führte, war kein Machtmissbrauch, sondern ein Ausdruck von Vertrauen; jedes kleine Lächeln, jede verständnisvolle Berührung trieben ihre Gefühle tief in ihr Herz.

Verstohlen hoffte Jana, dass die Zeit stehen bleiben möge, dass niemand sie bemerkte – und doch wünschte sie sich nichts mehr, als dass dieser Moment nie enden würde und dass er mehr von dieser stillen Kontrolle übernehmen möge. Ihre Verzweiflung, nicht frei zu sein, steigert sich zur bittersüßen Ekstase. Sie war gefangen im Körper, aber frei in der Seele. Ein Orkan aus Verlangen, Furcht und Zuneigung, der sie in der Öffentlichkeit zum Strahlen brachte, auch wenn sie es nach außen hin meisterhaft verbarg.

Am Ende des Tages, als die Sonne hinter den Dächern unterging und die letzten Besucher das Museum verließen, blieben sie nebeneinander stehen. Zwei Menschen, verbunden durch ein tiefes Geheimnis, das nicht nur ein technisches Abenteuer war, sondern der Beginn einer zarten, intensiven Liebe. Einer Liebe, die vom spielerischen Kontrollverlust, von Scham und Verlangen lebte – und die über alle Unsicherheiten hinaus auf Vertrauen baute, das stärker war als jede Technik.
2. RE: Ferngesteuert

geschrieben von Neuschreiber63 am 17.10.25 08:01

Hallo Evi,
Vielen Dank für diese kleine, aber wunderbar geschriebene Geschichte.


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