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Thema:
eröffnet von beitlamed am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von J_Oxtrap am 08.02.04 08:29

1. exzellentes Posting über Zölibat!

geschrieben von beitlamed am 02.02.04 18:13

http://www.livejournal.com/community/cel...047.html#cutid1

...Ich habe es selbst erst überflogen, fand es aber auf jeden Fall einen sehr interessanten Bericht!

bl
(Diese Nachricht wurde am 02.02.04 um 18:13 von beitlamed geändert.)
2. Re: exzellentes Posting über Zölibat!

geschrieben von J_Oxtrap am 08.02.04 08:29

Das ist zwar schön geschrieben, aber es ist nichts anderes als die stinknormale 25.Geburtstagkrise eines modernen Schwulen.

Das übliche Lebensschema ist ungefähr wie folgt:
15: Erste Pipianfasserfahrungen
16-17: Beziehung / Erfahrungen mit einer Frau
18-20: Umzug zur Großstadt, Coming-out, heftiges Stürzen in die Jungschwuppenszene, tägliches Diskobesuch, hohes Drogenkonsum, viel Schnellsex
25: Grosse Krise, "Die Szene ist nur Scheiße", "ab jetzt keine Quantität mehr, nur noch Qualität", "ich will einen und nur noch einen"; Erste monogame Beziehung (mit unzugegebenen Seitensprüngen)
30: Ende der ersten monogamen Beziehung, 2. Schnellsexperiode; Langsame Entdeckung von Leder oder Reihe von kurzen monogamen Beziehungen
35: Erste offene Beziehung.
Mit 40 ist eine von 3 Situationen erreicht: Offene Beziehung mit oder ohne Sex, mit oder ohne Ehekrisen, aber mit relativ viel Fickbarbesuch und Internetkontaktseitennutzung (und Sex mit Dritten); Successive kurze monogame Beziehungen; Langzeit monogame Beziehung auf dem Land mit unregelmässigem Diskobesuch.

Natürlich gibt es da zahllose Variationen, manche machen ihr ComingOut später, nicht jeder mag Leder, manche Beziehungen dauern mehr oder weniger lange, Fernbeziehungen sind auch etwas nicht seltenes, das Komplikationen bereitet, und Aids mischt sich leider manchmal ein.

Aber quasi systematisch ist die chaotische Beziehung zur Szene am Anfang des Szenelebens: Zuerst viel zu viel Jungschwuppendisko, meistens mit Verpöhnung von Ledermännern usw., dann brutale Ablehung wegen Enttäuschung, dann doch wieder hin und irgendwann eine vernünftige Haltung: Die Szene hat ihr Vor- und Nachteile, sie ist angenehm, wenn man Lust darauf hat, und man hat nicht jeden Tag Lust darauf. Die Betrachtung von Sex ist genau parallel dazu - zuerst viel, aber ohne Erfahrung, dann Enttäuschung und Ablehnung, dann doch ein bißchen, und irgendwann kommt man doch zur Erkenntnis, daß Qualität und Quantität sich gar nicht ausschließen, besonders wenn man ein bißchen mehr Erfahrung hat, und daß die Hauptsache ist, aus Lust zu leben und nicht aus Routine.


Was mich dabei immer wieder wundert, ist diese quasi systematische Behauptung, zu viel Sex würde den Sex schlecht machen. Ich weiß nicht, wo das her kommt. Mißachtung der Partner, Drogenkonsum, Vorurteile und Erfahrungslosigkeit machen tatsächlich den Sex schlecht, und sie sind meistens mit viel Schnellsex verbunden, aber es gibt da gar keine Kausalität, nicht der Schnellsex ist Ursache des schlechten Sex, sondern einfach die darüber ausgelisteten "Fehler"... Und zu glauben, die Qualität würde besser werden, nur weil man die Quantität reduziert, ist einfach naiv: die Qualität bessert sich, weil man diese Fehler bekämpft, und dies ist keine Konsequenz der Frequenzreduzierung, sondern umgekehrt eher eine Ursache davon! Naja - mit Kausalität kommt eh kein zweiter Mensch klar um, also ist es ziemlich egal - viel Spaß diesem Jungen Author und viel Erfolg bei der Lebenspartnersuche.


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