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eröffnet von danijelle am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von danijelle am 13.09.06 07:53

1. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 16.07.05 07:47

3. über Wien nach München


Und wie schon gesagt es war meine beste Zeit und ich knallte sie alle einschließlich meiner Dozenten/Prüfern an die Wand egal ob im schriftlichen oder im mündlichen, ich machte sie alle sprachlos, wenn ich heute so darüber nachdenke glaube ich manchmal sogar ich war damals irgendwie auf Droge, ist quatsch war ich nicht, ich war ganz einfach topfit.

So kam es dann auch das ich mein Abitur und das ist kein Witz mit einer 1,15 hinpfefferte und mir just in diesem Moment vorkam wie 1,80 Meter groß. Praktisch alles studieren konnte was ich wollte ohne irgendeinen Numerus clausus oder sonstigen Einschränkungen. Nur der Ort an dem ich was und wie tun wollte war mir nicht klar, kam ich doch zu dieser Zeit selten mal bis an den Ortsrand von Innsbruck, eigentlich kam ich nicht mal richtig aus unserem Stadtteil Hötting heraus.

Aber dann kam, glaube ich jedenfalls das einzigste Mal mein eigentlich nicht stattfindender Vater auf den Plan der mir mit den Worten: " Studier BWL damit du das Geld kennen lernst und studier Jura damit du die Gesetze kennen lernst, Danijelle".

Ich denke mein Vater war ein sehr weiser Mann, allerdings was seine Kinder anbetraf da hatte er vermutlich kaum einen Plan, dass überlies er meiner Mutter (leider) er mischte sich nie ein, eben nur dieses eine Mal ein, kann auch sein das er dieses noch öfter tat, allerdings kann ich mich eben nicht mehr daran erinnern.

Allerdings hat er sich ganz sicher niemals mehr so intensiv in meine Belange eingemischt und vor allem ganz sicher nicht mit so viel Erfolg.

Aber nichts desto trotz wurde es für mich Zuhause in Innsbruck-Hötting immer enger, nicht nur wegen Mutter sondern auch Allgemein. So musste man damals noch um Jura studieren zu können entweder nach Graz oder Wien abwandern, wir hatten damals leider nur eine Micky Maus Uni, was für mich die ich doch vollkommen unsicher, unselbstständig und auch unfrei war, schon was ganz arg Neues und ich gestehe gerne ich hatte eine Mordsschiss davor.

Aber ich ging dann doch zum erstenmal in meinem Leben von zu Hause fort, ich ging zum erstenmal in meinem Leben nach Wien zum studieren. Nahm wir ein kleines Zimmer zur Untermiete bei der alten Frau Frantischezk und studierte meine Semester runter.
Insgesamt gesehen war es zwar eine neue Zeit, mit vielen neuen Eindrücken und ebenso vielen neuen Freiheiten, allerdings war ich doch noch sehr schüchtern im Umgang mit fremden anderen Menschen und leider war ich auch dort in Wien eher alleine, eine Einzelgängerin eben.
Die einzigste Person außer meiner Zimmerwirtin mit der ich mehr Kontakt hatte als das übliche `Grüß Gott und Auf Wiedersehen` war Petra. Mit ihr entdeckte ich zum erstenmal in meinem Leben - die Liebe, ganz zaghaft natürlich und eben nicht die Liebe zum anderen männlichen Geschlecht, nein ich fühlte mich zu einer anderen Kommilitonin hingezogen zu Petra eben, hatte aber leider niemals den Mut sie darauf anzusprechen. Nein wir verbrachten schon viel Zeit miteinander in Wien, aber es kam niemals zu irgendwelchen unsittlichen sexuellen Berührungen, obwohl und leider wurde mir das erst später richtig klar, ich hätte sie schon gerne vernascht.

Durch sie wurde ich auch wesentlich selbstbewusster, lernte mich abzunabeln, so wurde ich a) natürlich frecher oder selbstbewusster und b) auch selbstständiger und schnupperte wenn es auch nur Wien war, schon ein Stück der fremden großen Welt.

Das dies nun auch der Anfang vom Ende war was meine Kindheit oder auch die Beziehung zu meiner Mutter anbetraf dürfte wohl jedem sofort klar werden, der die obigen Zeilen gelesen hat, sie verstanden hat!

Ich glaube in dieser Zeit entstand auch diese kleine Lyrik:

Daniminds

Strahlende Dunkelheit in dunklem Licht
Zweifel in einem Leben das klarer nicht sein kann
Zwänge wo Freiheit regiert
Intolerant gegen sich selber

Käfig gewählt gegen den freien Geist
Untergeordnet der Gesellschaft als Egoistin
"Be"Herrscher meiner eigenen Sklaverei
Sklave meiner eigenen Herrschaft

Wünsche !?!
Phantasien !?!
Wille !!! HALT !!!!!!!!!!!
Nicht der eigene
unterdrücke ihn - ordne dich - ordne dich unter !

Sicherheit gewählt und
gegen innere Qualen eingetauscht
Phantasien nur in der Phantasie
Ausleben im Geist - Leben in Zwängen

Schreie die keiner hört und keiner kennt
Flüstern das kein Ohr vernimmt
Innere Qualen so süss und doch so schmerzend
Nur selbst wissend wer man ist was man will

Ausbrechen ?
eigene Fesseln zerschneiden?
Weiterleben ?
Ausleben ?

unterordnen um zu strahlen
als Dunkelheit im Licht

Na ja um es kurz und bündig zu sagen und auch um es ein bisserl abzukürzen, meine Zeit nachdem ich auch mein Examen, mit Bestnote abgeschlossen hatte, meine Zeit in meinem geliebten Innsbruck war abgelaufen.

Das sie auch wirklich abgelaufen war dafür sorgte dann allerdings wiederum meine Mutter, die schon immer eine sehr einflussreiche Innsbruckerin war und mir alle beruflichen Türen zumachte. Nein sie tat das nicht absichtlich, sie jammerte nur überall in ihrem Freundeskreis, natürlich ebenfalls einflussreiche Innsbrucker herum, dass sie den nun gar nicht wisse was mal aus mir werden sollte, dass doch gar so große Probleme mit mir hatte und das schreckte natürlich jeden der mit irgendwie beruflich weiterhelfen hätte können ab.

So wusste ich noch Wochen nach meinem Examen nicht was ich damit anfangen sollte und rutschte schon ein bisschen in eine Seinskrise, hatte ich so denke ich heute, schon ein Anflug von Depression. Man muss sich das vorstellen, du hast alles eine perfekten Schulabschluss, reichlich Referenzen aller Art und bekommst keinen Job im Umkreis von 100 km. Das einzigste vage Angebot das ich hatte war eine Assessorenstelle in München am Oberlandesgericht.

Also ging ich und das ist die absolute Wahrheit mit meinen letzten 1500 Schilling und meinem kleine Koffer zum Bahnhof mit dem Ziel München, dass es ausgerechnet München wurde war somit kein Zufall, sondern einfach ein Faktum, resultierend aus dem Punkt Mangels Masse. Ich hatte ganz einfach die Warterei und Bewerberei satt. Aber um es nochmals festzuhalten oder zu sagen, ich hatte bei der Abfahrt vom Bahnhof noch keine Zusage aus München, noch hatte ich Mitbewerber.
Auch gebe ganz offen zu, mit Italien habe ich damals schon mehr kokettiert oder sympathisiert, aber irgendwie sollte es nicht klappen mit den `Zitronenschüttlern`

Als ich nach 2 Stunden Zugfahrt in München am Hauptbahnhof ankam, musste ich mir erst mal eine Bleibe suchen, ich kannte niemanden, hatte keinen Verwandten, Bekannten oder eine Freundin bei der ich hätte unterschlüpfen können. Nichts und niemanden und so kam es dann auch das ich die erstemal in einem uralten Hotel mit dem sinnigen Namen "Hotel Daniela " (grins) indem normalerweise nur noch Vertreter, Drücker, Hausierer usw. absteigen, aber egal für mich war es das schönste Zimmer aller Zeiten, es war meines, ich konnte die Türe zu machen, absperren und natürlich auch aufsperren. Ich war zum erstenmal im Ausland, ich war zum erstenmal irgendwie sicher vor meiner Mutter, jetzt war ich frei, dachte ich wenigstens zu jener Zeit und war allein durch diesen Umstand so gepuscht, dass einfach gar nichts mehr schief gehen konnte, ich hatte glaube ich die totale Euphorie, den absoluten Enthusiasmus um es mit einfach Worten zu sagen – ich war HAPPY.


So Pause (immer wieder mal ein Stückerl)
2. Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 16.07.05 08:22

Vorwort der Autorin:
Leider wird meine Geschichte die  `Danijelle Bäumer Story` immer wieder mit meiner persönlichen und tatsächlichen Lebensgeschichte verwechselt bzw. für diese gehalten. Da diese Geschichte (Danijelle Bäumer) nun wirklich nur in einigen Passagen der Wahrheit entspricht, alles andere habe ich erfunden, umgeschrieben, dazugedichtet, komponiert.

Da mich dieser Umstand zeitweiße fürchterlich nervte habe ich mich entschlossen nun meine eigene und wahre Geschichte aufzuschreiben und auch einzustellen.

Nun hätte ich allerdings nicht gedacht, dass dieses Unterfangen so schwierig ist über sich selbst zu schreiben, wo ich  doch schon einiges an Geschichten veröffentlicht habe. Aber Pustekuchen, dass Ding ging wir nur schwer von den Fingerkuppen.

Einige aufmerksame Leser von euch werden sicherlich die ein oder andere Parallele, die ein oder andere Ähnlichkeit zur Bäumerstory entdecken, aber wie gesagt im nachfolgenden Text geht es mir eigentlich mehr darum wie es wirklich wahr.

Vielleicht tut oder tat es mir auch ganz gut, mein eigens Erlebtes mal aufzuschreiben, mir von der Seele zu schreiben, ich jedenfalls hatte diesen Eindruck.
Sicher besteht darin auch ein gewisses Risiko, besonders bei mir wo ich doch immer so großen Wert auf Anonymität lege. Aber wie heißt es doch so schön:

`No Risk > No Fun`

Um es vielleicht gleich vorneweg zu nehmen, so spannend oder so erotisch wie die Danijelle Bäumer Story ist mein Leben natürlich nicht verlaufen, aber ich kann für sagen, eine gehörige Portion Tempo war bis dato schon drin.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß beim lesen, ich hoffe ich habe es geschafft,  trotz der eigentlichen Tragik der Geschichte ein bisschen Humor einzubauen und es geschafft meinen Lesern ein paar Lacher abzugewinnen. Denn das ist mir meine eigentliche Prämisse in meinen Geschichten. Menschen zum lachen/schmunzeln zu bringen.


Viel Spaß  wünscht euch eure Danijelle


Ich widme diese Story:
Hannelore  und  Paul  (den besten und liebsten Eltern der Welt)



STECKBRIEF


Name: Danijelle Nicole Bäumer


geboren am:
15.März 1972

wo:
im Kreissaal 9 im 2.Stock des damaligen Krankenhaus Innsbruck-Hötting

Eltern:
Maria Sophie geb. Hartinger

Peter Bäumer

Geschwister:
Peter Bäumer. jun.

Sabina Maria Bäumer

meine Hobbies:
Segeln, Skifahren, Jogging

mein Lieblingsfilm:
Jackie Brown von Quentin Tarantino
Cisko Pike mit Kris Kristofferson

meine Lieblingsschauspieler/in
Franka Potente, Martina Gedeck, Bruno Ganz, Robert de Niro, Meryl Streep

meine Lieblingssänger/in:
Kris Kristofferson, Carol King, Rolling Stones

Vorbilder/Idole:
Louise Arbour, u.a. Hochkommisarin der EU, höchste Richterin Kanadas,  (schaffte es u.a. Personen wie Slobodan Milosevic vor den Kadi zu schleppen)  

Lieblingsfarbe:
Rot

mein Fetisch:
Klinik, Gummi und alles Restriktive

meine Litaratur:
Strafgesetzbuch (ich liebe § und Strafen)
die Bibel (neues Testament)
und gute schwedische Kriminalromane (Hennig Mankell, Arne Dahl)


Der letzte Zug - oder die wahre Geschichte der Danijelle Bäumer


Ich erblickte am 15 März 1972 um Punkt 12 Uhr Mittags im Krankenhaus  Innsbruck-Hötting das Licht der Welt. Ich weiß das deshalb so genau da meine Mutter (an einer ihrer guten Tage) mir erzählte, dass just in diesem Moment die Mittagsglocken der nahegelegenen Kirche läuteten. Ob das wirklich so wahr, ist nicht besonders wichtig und spielt auch keine große Rolle, dazu befragen kann und möchte ich niemanden mehr, außerdem ist es eigentlich auch vollkommen wurscht.Das Krankenhaus in Hötting wurde längst abgerissen.

1                        Die ersten Jahre:
Schon mein Start war äußerst verheißungsvoll, ich bin nämlich zum einem ein Frühchen und zum anderen ein Spätchen, ein Frühchen weil ich schon nach knapp 7 Monaten ausschlüpfte und zum anderen war ich das letzte Kind meiner Eltern, sprich das Nesthäkchen, meine Mutter befand sich bereits im 41 Lebensjahr. Ich habe noch einen wesentlichen älteren Bruder, der irgendwo in der 2. deutschen Bundesliga Fußballtrainer (glaub ich jedenfalls) ist und eine etwas ältere Schwester die gar nichts ist, außer Hausfrau, Mutter und obendrein stockkonservativ.

Aber nicht genug der Hektik........

Nein das Kind war auch noch hyperaktiv und schlau und kam bereits mit fünf Jahren in die Schule, was immer noch einer Farce gleichkam, denn lesen, schreiben und auch etwas rechnen konnte sie schon mit Vieren fast perfekt.

Dieser Umstand  war allerdings nicht immer leicht für meine Eltern und speziell meine Mutter stürzte dieses Entwicklungstempo von einer Krise in die nächste. Wenn ich das heute so alles rekapituliere muss und darf ich schon sagen das ich damals ein Wahnsinnstempo anschlug und ich es heute oftmals selbst nicht glauben kann, wenn ich es so wie jetzt wiedereinmal nachlese oder auch aufschreibe.

Ich kam also mit fünf in die Schule übersprang dann aber gleich die erste Klasse nach 3 Monaten, nicht nur meiner Mutter war nämlich das Tempo zu hoch, nein auch meinen Lehrern war es vermutlich too much. Also schoben sie mich von einer Klasse in die nächste, oft in die nächst höhere oder die Parallelklasse, da ich vor lauter Langeweile auch noch den Klassenclown mimte und somit natürlich immer die Störrenfriedin war.

So nach dem Motto: „ Nimm du sie die Susi, ich geb sie gerne frei, nimm du Sie die Susi, sie ist mir einerlei......

Meine Mutter regelte die Sache allerdings etwas anders, sie richtete mir im Kellergeschoss unseres Haus in Innsbruck ein Zimmer ein. Na ja eigentlich war es eine Zelle, so sollte man sich das in etwas vorstellen, ein Bett zum hochklappen, ein Tisch, ein Stuhl und in der Ecke einen Eimer (nur fürs Pipi, beim großen durfte ich kurz raus).

Also immer wenn es ihr zuviel wurde sperrte sie mich ganz einfach in den Keller und ich nehme es mal gleich vorne weg, es wurde ihr immer öfter und immer schneller alles zuviel. Obwohl und das muss ich ihr dann schon etwas ankreiden, sie eigentlich schon Zeit gehabt hätte für meine Erziehung. Denn richtig zum arbeiten gehen musste meine Mutter zeitlebens nie. Sie tat es halt ein wenig um dem grausamen Alltag zu entfliehen, wie sie nicht Müde wurde zu sagen ( in Wahrheit wollte sie vor mir meine Ruhe) und meine beiden Geschwister waren wie mein Bruder fast erwachsen und meine Schwester war immer schon so etwas von pflegeleicht und irgendwie nie da, so das sie nie wirklich ein Problem darstellte. Ich glaube meine Mutter vergaß meine Schwester manchmal beinah, sie musste praktisch ab und an in ihr Zimmer gehen und gucken ob sie wirklich real existiert.

Meine Schwester war und ist zeitlebens immer nur am lesen, nein nichts wichtiges, kein Dostoijwski, kein Dürrematt oder etwa Goethe, dafür reicht es gar nicht. Nein meine Schwester liest man glaub es kaum und das mit einer unglaublichen Kontinuität  `Groschenromane`.  Das tat sie damals und soweit ich weiß tut sie das auch noch heute.

Ähnlich wie meine Schwester, war auch mein Vater, ist ja eigentlich schon klar. Allerdings denke ich schon wesentlich intelligenter als meine Schwester so war er doch Richter von Beruf. Aber genau wie er fand er eigentlich nie richtig statt, zumindest nicht zu Hause, entweder waren sah ich ihn wenn wir alle beim essen saßen oder er saß in seinem Büro in laß irgendwelche Akten. Ich glaube die beiden haben ein Gleichgültigkeitsgen eingebaut, denn ist einfach immer alles was um sie herum passiert vollkommen egal.

Für meine Mutter war er so etwas wie eine Geldbeschaffungsmaschine, ich denke besonders gemocht hat sie ihn nie.

2                        Die Jugend:

Ich fand allerdings dagegen um so mehr statt, kann man sich ja fast denken und das nervte Mutti natürlich ganz arg. Denn wie sich später herausstellte hatte die Gute Ute einen Freund und war allein deshalb schon von  meiner ständigen  Anwesenheit genervt. Ich stahl ihr nämlich ihre Freizeit. So geschah es dann das ich sehr viel Zeit meiner Kindheit und Jugend in meinem `Kerker` zu brachte und wenn sie es mir den genehmigte irgendwelche schlauen Bücher laß. Allerdings laß ich im Gegensatz zu meiner Schwester keine Liebesromane, sondern richtige Bücher.

Außer diesen richtigen Büchern gab es dann schon bald ein Strafbuch das ich führen musste, äh sorry führen durfte, dass dann einmal im Monat  „abgerechnet“  wurde, wie meine Mutter immer zu sagen pflegte. Für diverse Vergehen und Fehlverhalten gab es Striche und  lange Rede kurzer Sinn, es gab immer was zu „abrechnen“
Für große Vergehen gab es dann einen gratis Aufenthalt im Kellerhotel. Aber nicht nur das -Wegsperren- gehörte zu meiner Erziehung, es gab auch noch andere und da ich mich schon recht bald an meine Zelle gewöhnt hatte, wesentlich schlimmer Disziplinarmaßnahmen so zum Beispiel: Kochlöffel, Lederriemen, Gürtel und Hundepeitsche zählten genauso zum Schlagreportoire meiner Mutter, wie heftigste Beschimpfungen, Ohrfeigen und in der Ecke knien.

Vor allem das in der Ecke knien ( immer zusätzlich noch auf einem Holzscheid) und die Hundepeitsche habe ich fürchterlich gehasst bzw. mich davor gefürchtet.

Um es gleich mal vorneweg zu nehmen so richtig gute Freunde wurde meine Mutter und ich eigentlich nie so richtig, wobei ich später als Sie gesundheitlich schon nicht mehr so ganz auf der Höhe war, ihr verziehen habe und wir uns in Ihren letzten Jahren keine Streitereien mehr lieferten sondern und uns einigermaßen vertrugen.
Meine ganze Kindheit und besonders meine Teenagerzeit war ein komplettes Desaster. Ich hatte mich so im Alter zwischen 12 bis 17 Jahren an Regeln und Vorschriften zu halten, ich kann euch sagen das reicht für ein ganzes Rudel an Kindern. Klar konnte ich diesen Druck nicht immer aushalten und auch nicht an alles halten, was mir meine Mutter so auferlegte.

Natürlich war das alles nur zu meinem Besten, aber diesen Spruch kennt ja wohl jeder. Das mit den Regeln und Vorschriften begann bereits frühmorgens beim aufstehen, ich musste erstens immer um Punkt 6.00h raus, also sofort wenn der Wecker klingelte, nicht rumräkeln und "ich will heute nicht" das kannte ich nicht, danach musste ich mich vor mein Bett stellen und warten bis meine Mutter kam und mir etwas zum anziehen brachte. Was ich dann anzuziehen hatte bestimmte immer meine Mutter ich hatte absolut kein Stimmrecht dabei. Auch tu ich mir noch heute mit solch lapidaren Entscheidungen schwer.

Zum Frühstück gab es immer nur Vollwertkost dazu Kakao und später Tee, Kaffee kannte ich bis dato nur vom hören sagen, so kam es das ich meine erste Tasse Kaffee im zarten Alter von 21 Jahren trank!

Wahrscheinlich bin ich deshalb heute so etwas wie kaffeesüchtig, ich hab schon mal Tage da bau ich mir 10 Cappuccino oder Espresso ein und ernähre mich am liebsten ungesund. Zieh mir eigentlich alles rein von der Sahnetorte, dem fetten Scheinshaxen oder Mac Donald oder Burger King, ich zieh mir nahezu alles rein Hauptsache ungesund, alles außer Zigaretten. Aber nicht weil ich sie für schädlich halte oder weil man eventuell Krebs davon kriegt, nein mir wird schon nach dem ersten Zug immer fürchterlich schlecht.

Überhaupt war bei uns immer alles sehr "Gesund" wurde sofort zum Doktor gegangen und natürlich zur Vorsorge und zum Zahnarzt. Ach ja das erinnert mich auch gleich an meine Zahnspange, oh was hab ich dieses Ding gehasst. Meine Zähne standen nämlich ein paar Millimeter zu weit nach vorne und deshalb musste ich einen s.g. Headgear, also einen Bogen tragen, ich kann sagen das ist das reinste Folterinstrument, eine pure Katastrophe.

Und das nicht genug, der Zahnklemptner meinte ich sollte die Spange zu Hause und Nachts tragen, pah da hat er aber damals die Rechnung aber ohne meine Mutter gemacht. Ich hatte diesen Bogen nahezu rund um die Uhr zu tragen, außer vormittags in der Schule, beim Sport und zu Beginn noch beim essen. Später als sie mich mal dabei ertappte, dass ich mit der Spange auch essen kann, durfte ich den Headgear auch beim essen nicht mehr herausnehmen.

Das ging so: " Ah, gut zu sehen das du mit Spange essen kannst, dann lassen wir diese jetzt ab sofort drin beim essen". Es war wirklich nur dieser eine Satz und schon war die Sache klar und die neue Maßnahme wurde strikt durchgezogen. Konsequent war Mutter schon immer.

Oder wenn ich nicht genau gewusst habe was ich für eine Jacke oder Mantel anziehen soll und Sie danach fragte, was meine Mutter schon als eine Unverschämtheit und Dummheit von mir hielt, sagte Sie: "zieh doch deine gelbe Gummijacke an" gemeint war mein Friesennerz. Sie wusste genau das ich diesen nicht mochte und immer versuchte drum rum zu kommen, aber in dem Moment als Sie das sagte, war es schon für mich gelaufen. Ich rannte dann ob es regnete oder nicht den ganzen Tage im gelben Friesennerz durch die Gegend.





Allerdings und das ist schon irgendwie lustig an der Sache, in der Schule wurde ich und das nur aufgrund meiner sehr konservativen Kleidung, ich trug nur selten Hosen und wenn dann aus Cord, also niemals eine Jeans oder ähnliches, in die Müsliecke geschubst, ich galt bald als die Ultra-Alternative und das obwohl ich mit der Farbe Grün oder so, bis heute überhaupt nichts anfangen kann. Bin weder eine Realo noch eine Fundi, oder gar eine Müslitante (ich hasse Müslis)

Aber ich war natürlich und das ist ja wohl klar (hatte ja viel Zeit in meinem Keller), ich lernte ja gezwungenermaßen sehr viel fast immer die Klassenbeste und wenn auch vielleicht der ein oder der anderen meine Kleidung missfiel, ich kann mich nicht an einen dummen Spruch erinnern was meine Kleidung anbetraf. Zumindest nicht direkt mir gegenüber und ins Gesicht.

Ich denke auch ohne mich irgendwie hervorheben zu wollen, dass ich schon einigermaßen beliebt war in der Schule, na ja ich war ja auch zu jedem brav, lieb und nett, lies jeden abschreiben, half jedem/jeder usw. Auch wenn ich nicht ein einziges mal eine Freundin mit zu uns nach Hause bringen durfte. Solche Dinge wie Freundschaften zu anderen Kinder gab es bei uns nie.

Also eine Sache mit dem Friesennerz muss ich schon noch loswerden, ich hab ihn mal "verschönert" und mit einigen Aufklebern u.a. war auch einer von "Greenpeace" darunter. Ihr glaubt ja gar nicht was ich Dresche bekam, als meine Mutter das entdeckte, uff und putzen und schaben musste ich meinen Nerz, bis es man hätte glauben können, ich hätte einen neuen bekommen. Anschließend machte ich dann wieder Bekanntschaft mit meinem "Kellerhotel"

Das ging nur mehr oder weniger streng so weiter bis zu meiner Matura/Abitur, allerdings und das muss ich fairer Weise noch anfügen, es gab auch Zeiten da versuchte es meine Mutter auch mit der antiautoritären Methode, dann durfte ich z.B. auch mal bis 23h in die Disko gehen. In die ich dann allerdings oft nur schwer reinkam den die größte bin ich wirklich nicht und das mit ´Lolita` Aussehen entspricht schon der Wahrheit.

Doch scheiterten diese ihre milden Erziehungsversuche, meist recht kläglich, da ich bereits zu dieser Zeit mit jeglicher Art von Uhr/Uhrzeit auf Kriegsfuß stand und sich auch heute noch nicht viel daran geändert hat, ich komm fast immer zu spät. Aber das macht nichts da Roll ich halt meine Augen zweimal rauf und runter und schon ist mir niemand mehr böse (geht fast immer).

Aber zurück zu meiner Maturaarbeit, ich muss sagen und das vollkommen ohne Angeberei, ich hatte wahrscheinlich zu dieser Zeit, die beste, meine hellste Phase in meinem Leben und obendrein war mir sicherlich in meinem Unterbewusstsein auch klar, dass wenn ich was ändern wollte an meiner Situation, ich dass nur konnte in dem ich einen perfekten Abschluss brauchte, es nur diesen einen Weg gab, wollte ich so schnell wie möglich raus aus meinem restriktiven Elternhaus.



So, Pause (es geht gleich weiter)


(Diese Nachricht wurde am 16.07.05 um 08:22 von danijelle geändert.)
3. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von xrated am 16.07.05 13:33

@ Dani
Ich kann mich da nur dem Statement von unserer träumerin anschliessen. Mein echt grossen Respekt hast Du auch!

LG Dein lieber Onkel
Xrated
4. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 18.07.05 07:21

... und meine Bewunderung dafür, liebe Dani, dass und wie du dies alles durchgestanden hast!

Bluevelvet

5. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Herrin_nadine am 18.07.05 12:01

bin gespannt wie du in münchen zurechtgekommen bist. du hast mut gehabt, einfach so ins ungewisse zu gehen. ich ziehe vor dir den hut.


6. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 18.07.05 14:59



Danke, danke für die Blumen!

aber bitte nicht vergessen, dass Dani schon ein kleines Luder auch noch ist!


Gruss und Kuss
Dani

7. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Yagi am 19.07.05 13:37

Hallo Danijelle,

wirklich gut zu lesen und wirklich sehr interessant. Ich bin sehr dankbar und gespannt auf den nächsten Teil.

Gruß,
Yagi
8. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von heart am 20.07.05 00:21

Hallo Danijelle,

Eine Interessante und ereignisreiche Lebensgeschichte hast Du da bis jetzt erlebt, es war bestimmt nicht immer leicht für dich, dass alles hier zu posten.
Ich finde es sehr mutig von Dir, dass Du sie trotzdem allen hier im Forum erzählst.
Respekt!

Ich würde mich das nicht trauen.

Gruß heart
9. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von MartinII am 20.07.05 07:28

Sehr mutig - auch das ist an Dir und Deiner Persönlichkeit großartig. Danke im Namen aller im Forum!
10. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Gast träumerin am 22.07.05 22:39

Hallo Dani,

mag ja sein, dass du auch ein ganz schönes Luder bist. Aber dazu hast du dich erst später entwickelt. Zu dem Zeitpunkt, als du nach München gegangen bist, warst einfach ein zu bedauerndes Wesen, das noch nicht erkannt hat, welche Kraft in ihm steckt.

Ich gebe es zu...ich bin neugierig, wie es mit dir in München weiterging. Und ich hoffe, ich muss nicht zu lange warten, bis ich es erfahre...

Liebe Grüsse
die Träumerin
11. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 23.07.05 12:57

(nur fürs Träumerle damit sie nicht so lange darben muss)

4. Hotel Daniela und München

Nun das es mir in meiner neuen Behausung so gut gefiel, eigentlich immer noch gefällt, liegt sicher auch an dem Umstand, dass man hier sofort anerkannt und akzeptiert wird und das sogar als Frau. Besonders anerkannt und akzeptiert wurde ich obendrein vom Hoteliers Ehepaar, die beide was das Gastronomiegewerbe anbetrifft so zu sagen `Alte Hasen` sind und natürlich bemerkten die beiden bald das ich so diverse Problemchen hatte.



Es dauerte auch wirklich nicht lange bis die beiden ihren, ich sag mal Schutzmantel um mich legten und mir bei allen möglichen Dingen, des für mich doch recht neuen Alltags halfen, mich berieten und mir Tipps gaben. Mich auf diverse Ämter und auch zum Einkaufen fuhren bzw. begleiteten. Sie übernahmen schon bald und das so glaube ich ohne es richtig zu bemerken, den in meinen Leben bisher niemals so richtig da gewesenen Elternpart.

Ich sag auch ganz offen, dass ich sie gewähren lies, mir war das so gar ungeheuer Recht. Ich fühlte mich so wenigstens niemals allein und hatte immer jemand den ich befragen konnte. Hannelore und Paul haben selber keine Kinder, vielleicht bin ich für die beiden ein kleines Ersatzkind, so denke ich haut es am besten hin, diese unsere Beziehung zu beschreiben. Ich habe auch bis heute noch nicht einen Taler für mein Zimmer bezahlen dürfen, allerdings half ich im Hotel bereits nach kurzer Zeit fleißig mit. So übernahm ich bereits nach ca. einer Woche, das Frühstück herrichten.

Auf jeden fall und dies sage nicht einfach so dahin, war diese Zeit im Hotel Daniela und bei meinen neuen Eltern Hannelore und Paul, die bisher ungeschlagen schönste Zeit in meinem Leben. Ich kann mich bis heute nicht erinnern, das ich mehr gelacht, mit einer größeren Freude am Morgen aufgestanden, abends zu Bett gegangen und auf den neuen tag gefreut hätte, mehr Halt im Leben, gehabt hätte. Ja in dieser Zeit hat nahezu alles gepasst.

Ich gehe auch heute noch mindestens einmal im Monat nach München und besuche die beiden, im Hotel Daniela und plaudere mit dem Wirt und seiner Frau, komme immer fast nicht mehr weg, muss immer essen bis ich platzte (Mädel, bist ja viel zu dünne) muss alles erzählen was ich so treibe und alles wird kritisch aber ganz lieb mit mir diskutiert. Eigentlich sind die beiden meine wahren Eltern, meine eigentliche Familie.


Das mit der Assessorenstelle klappte zwar irgendwann, doch wie es nicht nur bei der Münchener Justiz üblich ist, dass die Mühlen langsam mahlen, hatte ich das Gefühl das sie in meiner Sache noch einmal ein Gang zurück geschaltet haben. Allerdings und ich denke dass konnte man schon in vorigen Kapiteln rauslesen, ich bin nicht einer der geduldigsten Menschen auf diesem Erdball.

Nur war es eben in meinem Fall, damals besonders blöde, mir ging nämlich schön langsam aber sicher das wenige Geld das ich hatte aus und so kam es das ich mich nach einer Geldquelle umsehen musste. Ich benötigte dringend einen Job.

Also ganz einfach, Zeitung auf, Ankreuzen, ablatschen oder anrufen, damals ging das denke ich noch etwas leichter als heute. Ich denke es gab noch mehr kleiner Jobs.

Ich fand dann auch bald sogar zwei und ich denke das ist bis heute ein kleines Novum, zumindest was die beiden Firmen anbetraf. Ich ging nämlich in der einen Wechselschicht für damals 460 DEM zu Mac. Donalds – Hamburger verteilen und in der anderen Wechselschicht zu Burger King – Woppers in die Tüte packen. Einmal so erinnere ich mich hätte ich beinah die verschiedenen Hüttchen verwechselt, hab es aber gerade noch soeben bemerkt. Ich glaube das geht heutzutage nicht mehr, dass machen die sicher nicht mehr mit, mit dem mal hier mal da!


Gott sei dank - hat mich meine Mutter in dieser Zeit nie dabei gesehen, ich denke sie wäre sofort nach hinten umgekippt und den Herztod gestorben.

Irgendwann klappte es dann sogar mit einer kleinen Wohnung, natürlich nur unweit von meinen neuen `Eltern` entfernt. Allerdings und Gott sei dank blieb der Kontakt zu den beiden ungebrochen, ja im Gegenteil er intensivierte sich sogar noch. Das lag zum einen daran, dass ich nach wie vor bei Ihnen zum essen ging (ich konnte damals überhaupt nicht kochen) und zum anderen daran, dass ich nur sehr schlecht alleine sein kann und das schon gar nicht in geschlossenen Räumen und sicherlich auch ganz arg daran, dass ich die beiden sehr lieb habe.


Auch mit der Assessorenstelle funktionierte es dann noch und ich begann so etwas wie eine Lehre am OLG – München, musste allerdings nach wie vor den Job im Mac Donalds am Wochenende nachgehen, da ich nicht nur zur Uhrzeit ein ganz schlechtes Verhältnis habe sondern auch zum Geld, ich brauch einfach immer zuviel.

Die erste Zeit bei meiner Arbeitsstelle war wirklich nicht leicht, da ich wie ich denke erstens eine Frau bin, eine der wenigen Frauen unter vielen Männern und obendrein auch noch ungeheuer ehrgeizig bin, was bei Männern nicht besonders gut ankommt, gehören diese ginge es nach den Männern doch nach wie vor maximal auf die Küchenleiter oder an den Herd und nicht auf die Karriereleiter.

War mir allerdings in den meisten Fällen eher wurscht und egal, ich zog meine Linie von Anfang an Konsequent durch, so wie ich es von meiner Mutter gelernt und erfahren habe, ich denke das ist eines der wenigen Dinge was ich 1:1 von ihr übernommen habe, das konsequente durchziehen eines Vorhabens.

Irgendwann klappte es dann auch mit der Liebe, jedoch bin ich eben wie soll ich sagen falsch gepolt, ich bemerkte schon früh das mir Männer nichts bedeuten, ich glaube ich bemerkte dies schon in der Kinderschule, ich will auch gar nicht näher darauf eingehen, da ich glaube das dies jeder für sich klarmachen muss, solange er niemand anderen damit schadet oder anderen seinen Willen aufzwingt.

Bei mir war es auf alle Fälle so, dass es mich immer zu etwas älteren oder reiferen Frauen hinzog und ich mich gerne von diesen führen lasse. So auch im Falle von Tanja, die ich ausgerechnet auf dem Oktoberfest kennen lernte, dass ich eigentlich nicht besonders mag, mir sind solche Massenaufläufe eher ein Gräuel.

Sei es wie es sei, ich ließ mich damals, dass weiß ich noch genau von Hannelore und Paul meine `neuen Eltern` breitschlagen und ging eines Sonntags mit auf das O.- Fest, die treibende Kraft war mein neuer Vater Paul der unbedingt seine geliebte Maßbier auf der Wiesen trinken wollte. Macht er jedes Jahr, seit Jahrzehnten (nur eine) Na ja und da ich sowieso sicher nichts besseres vorhatte, ursprünglich wollte ich vermutlich lernen, ging ich eben doch mit.

Eine weise Entscheidung wie sich schon bald herausstellte, lernte ich doch dort meine spätere Lebensgefährtin Tanja kennen.

Paul wollte unbedingt und das ausgerechnet mit mir, wo ich so eine Höllenangst davor habe Achterbahn fahren und wieder ließ ich mich breitschlagen, ich kann weder Hannelore noch Paul ein Wunsch abschlagen, ich gebe irgendwann immer nach.

Also stellte ich mich brav in der Schlange vor dem Kartenhäuschen an und als ich endlich vorne war, dass geht schon knapp 20 Minuten, sagte doch dieser dämliche Kartenverkäufer, dass er mir keine Karte verkauft, dass ich nur im Beisein meiner Eltern in seiner dämlichen Achterbahn mitfahren dürfte und wie ich noch so am diskutieren mit ihm bin, hab ihn alles geheißen was mir so ad hoc eingefallen ist, meldet sich eine relativ raue Stimme hinter mir zu Wort und sagt: Gibt es Probleme, mit meiner Tochter? – oder um was geht es?. Dann kam ein Wortschwall von ihr nach der sich wirklich Sie schrieb, eine Rhetorik hatte diese Frau unglaublich, der Kartentölpel war dann auch gleich so was von perplex das er mir nicht nur die Karten aushändigte, nein er verzählte sich auch noch beim Wechselgeld, so das wir alle Viere anschließend nahezu umsonst fuhren.

Eine neue Liebe war geboren, ich war so was von daneben für den Rest des Tages, dass ich mich kaum selber noch erkannte, ich hing total an den Lippen dieser Frau, die nicht nur gut reden und argumentieren konnte sondern auch noch verdammt gut aussah.

Sie war mindestens 2 Köpfe größer als ich (was nicht besonders schwer ist), ca. 10 Jahre älter und war wirklich vollgepackt mit Selbstbewusstsein, was bei mir zwar seit ich in München gelandet war zwar besser geworden war, aber sicherlich kein Vergleich zu dem super sicheren Auftreten von Tanja.

Wir verbrachten dann nicht nur den restlichen Tag zusammen sondern auch die nächsten Tage und Wochen, denn es hatte nicht nur bei mir gefunkt sondern wie sich bald herausstellte auch bei ihr, kurzum wir waren schon bald ein nahezu unzertrennliches Paar geworden.

Aber das ist eine andere Geschichte.......

so, Pause
12. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Herrin_nadine am 23.07.05 13:07

geldverdienen ist halt wichtig, man muß von was leben könnnen.
hast du in münchen ausser freizeitvergnügen, geld verdienen auch etwas für deinen beruf erlernen können ??

die liebe, ja die liebe. hat sie dich geküßt oder hat sie dich wieder verlassen ?

13. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Gast träumerin am 23.07.05 15:52

Hallo Dani-Maus,

vielen Dank für diese Fortsetzung. Ich habe selten eine Biographie so interessiert gelesen. Ich bewundere deinen Willen, Probleme aus dem Weg räumen zu wollen UND zu können. (davon hätte ich gern eine Portion ab...)

Ich kann dir nicht sagen, warum ich emotional so berührt bin....mein Leben war ein ganz, ganz anderes. Vielleicht gerade deshalb? Ich freue mich sehr, dass du in München deine "Eltern" kennengelernt hast. Manchmal macht das Schicksal auch wieder etwas gut. Und du hattest einiges an Zuneigung nachzuholen.

Ich freue mich natürlich schon wieder auf deine Fortsetzung, wie könnte es anders sein.

Liebe Grüsse
die Träumerin
14. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 23.07.05 20:56

Auch ich bin sehr beeindruckt von deinem Bericht, Dani, - und schön, dass dich das Leben etwas entschädigt hat - und mit der Entschädigung für dich kam auch ein wenig Entschädigung für Hannelore und Paul (für ihre Kinderlosigkeit). Machmal schreibt das Leben auch schöne Geschichten.

Ach so, das "Luder"! - Wahrscheinlich hättest du deinen Kindheit psychisch nicht überlebt, wenn du nicht solche Züge entwickelt hättest - war jedenfalls mein spontaner Gedanke, als ich das mit dem "Luder" las.

Schöne Grüße
Bluevelvet

15. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 24.07.05 18:32

Hallo @all,

also zunächt einmal vielen Dank an eurer Anteilnahme, meiner doch `ach so schweren Jugend`.

Na ja ich bin immerhin eine Tirolerin und die sind vielleicht generell etwas härter, etwas willensstärker, mancher würde auch sagen sturer.

mhhh, das mit dem Luder meinte ich schon so, es ist auch nicht richtig, speziell was meine Jugend sagen wir mal zwischen 14-18 Jahren die Schuld auf meiner Mutter Schultern abzuladen, ich war schon wirklich ein Luder, vielleicht hätte ich es besser beschreiben sollen, mehr in `medias res` gehen müssen!

zitiere mich selber: Doch scheiterten diese ihre milden Erziehungsversuche, meist recht kläglich, da ich bereits zu dieser Zeit mit jeglicher Art von Uhr/Uhrzeit auf Kriegsfuß

-ich kam, ja in Wahrheit nicht eine Stunde zu spät, sondern, manchmal bis zu einem Tag!
-habe ihr ständig und überall widersprochen, war schon ein kleines Schlaule!
-hatte und habe zum Geld absolut keine Beziehung

es war auch keiner so richtig böse, als ich endlich ging, kann mich mal nicht an große Zurückhaltungsversuche erinnern!

nur mal so als kleine Erklärung, ich dachte auch man könnte das herauslesen.


Danke allen nochmal für die schönen Worte.

Gruss und Kuss
Dani
16. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 16.08.05 12:08

5. Die dunkle Zeit, mein drittes Leben

Weiterhin spielte sich mein Leben und das meiner neuen Partnerin in München ab, ich wurde sicherlich sehr durch meine Freundin Tanja, die mich nahezu täglich selbstbewusster und sicherer machte - beruflich immer erfolgreicher. Auch im täglichen Leben zuckte ich an der Wurst oder Käsetheke nicht mehr gleich zusammen, wenn ich an der Reihe war und die Verkäuferin mich lapidar fragte: „Was darf´s denn sein“

So ist das eben wenn man einen privaten Ausgleich hat, einen Halt und jemand der sich auch intellektuell auf der gleichen Ebene bewegt wie man selbst. Es waren schlichtweg gesagt tolle Tage in München. Sicherlich wurde ich auf der Arbeit gemobbt wo es nur ging und hatte wirklich eine schwere Zeit als Frau auf der Arbeit, aber ich mach es mal kurz, ich fegte sie alle weg, riss sie alle nieder und machte sie innerhalb kürzester Zeit nahezu mundtot, so gut war ich drauf.

Überhaupt war alles Klasse in dieser Zeit, angefangen bei meiner neuen großen Liebe Tanja, die immer mehr den dominanten Part in meinem Leben einnahm, was mir wahnsinnig gut gefällt, die andere Seite meine neuen Eltern Hannelore und Paul, einfach alles passte irgendwie zusammen. Auch konnte ich mir zum erstenmal in meinem Leben natürlich mit Tanja zusammen, einen kleinen Freundeskreis aufbauen.

Mit Tanja machte ich dann auch meine ersten BDSM- Erfahrungen, natürlich ging ich hier in die Sub. Rolle, auch mein Verschluss stammt aus dieser Zeit, allerdings war eher ich die treibende Kraft, ich wollte das so, wollte Tanja damit meine große und tiefe Empfindung für sie manifestieren, nur sie sollte noch über mich verfügen können, dürfen.

Meine Beziehung war allerdings im wirklichen Leben bei weitem nicht so hart, wie in der anderen Danijelle Bäumer Geschichte beschrieben, es beschränkte sich ganz einfach auf ein paar Besuche in diversen Clubs und Party´s oder ganz leichte SM-Spielchen im Privaten. Ich würde es vielleicht dem Petplay zuordnen oder so. Sah ich auch und das ist vielleicht ganz lustig, damals zum erstenmal einen Dildo und andere Spielzeuge wie Liebeskugeln oder Analstöpsel, hab ich vorher wirklich nicht gewusst das es so was tatsächlich gibt.

Aber auch hier wies mich meine neue Herrin, ich verwende diesen Ausdruck für sie nicht besonders gern, da er eigentlich so nicht zu trifft, er trifft maximal beim Sex zu wenn überhaupt, dort übernimmt sie den dominaten Part am meisten. Im Alltag eigentlich überhaupt nicht, damals nur sehr wenig und heute überhaupt nicht mehr. Sie lehrte mich eher, sie war und ist meine Lehrerin.

Es ging in dieser Zeit wirklich nur bergauf bei mir, ich weiß das ich mich wiederhole aber in Anbetracht was folgen würde ist es einfach wichtig für mich es immer wieder festzustellen zu erwähnen. Das ging ca. 3 Jahre lang so.

Allerdings wurden nach diesen 3 Jahren auch die Belastung für mich immer höher, zum einen durch das Zusammenleben und auch Zusammenziehen mit Tanja, die Krankheit von Hannelore, die mit ihrer Zuckerkrankheit immer schlechter zurechtkam und einige Male ins Krankenhaus bzw. auf Kur musste, was für mich wiederum (sehr gerne) zur Folge hatte das ich nebenbei auch noch ein Hotel zu managen hatte und natürlich meine Arbeitsstätte, wo es mich auch immer weiter nach oben katapultierte und mir somit auch einiges mehr abverlangte wurde als zu beginn meiner Münchener Phase.

Kurzum meine Zeit wurde immer knapper, ich wurde immer hektischer und nervöser und sicherlich auch unvorsichtiger im Alltag. Dieser Zustand war zum Zeitpunkt meines Unfalles so extrem, ich hatte in dieser Zeit nicht einen einzigen Tag richtig frei, war immer am springen, immer unterwegs nach dem Motto: `Hallo Grüß Gott, Tschüß, Servus und bye-bye`. Es war im Nachhinein betrachtet wie eine Spirale die sich immer weiter nach oben drehte, immer enger wurde für mich.

Nun sicherlich will ich mich nicht nur beklagen und mich beschweren ich hatte schon auch einige Helfer, wie z.B. Tanja oder Paul und einige andere Freunde, außerdem bin ich schon ein bisschen der Typ für Hektik und Stress in der Regel gefällt mir das ja auch gut. Auch möchte ich schon deshalb niemanden dafür verantwortlich machen, ich war selber Schuld, ich hätte vorher die Handbremse anziehen müssen. Vor allem gab es vor dem eigentlichen Crash, schon einige Vorboten, wie gerade noch vermiedene Unfälle oder gelegentliches Herzrasen.

Aber es wurde mir irgendwann dann scheinbar zuviel und ich rannte dann eines schönen Tages in München, einfach weil mir die Zeit fehlte das Grünsignal abzuwarten über den mittleren Ring im Feierabendverkehr.

Patsch, klatsch, Peng machte es und die kleine Daniela wurde von einem Auto erfasst und flog mal kurz 40 Meter weit und hoch durch die Gegend, setze laut Polizeibericht noch dreimal auf der Straße auf und blieb bewusstlos liegen. Es wurde dunkel um mich herum. Aus, Ende, Schluss.


Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich die Behörde verließ, danach folgt ein schwarzes Loch, auch heute noch Jahre danach weiß ich von nichts mehr, bin noch immer auf den Polizeibericht und Krankenhausbericht, der mir vorliegt angewiesen. Ich verzichte allerdings lieber darauf in hier einzustellen, denn allein schon meine ganzen Verletzungen die ich mir zuzog nehmen glaub ich zuviel Speicherplatz weg.

Der Tag an dem sich mein Leben nicht nur um 180 Grad sondern mindesten um 360 Grad drehte war der 11.11.2001, als genau 2 Monate nach dem Supergau in New York hatte auch ich meine Supergau.

Leicht zu merken eigentlich, na ja sagt man so mein Kurzzeitgedächtnis lässt noch immer zu wünschen übrig, ich muss noch vieles immer wieder nachlesen, was für andere gesunde Menschen selbstverständlich ist.

Aus dem Koma erwachte ich dann am 23.6.2002 wieder, dass Datum an dem ich heute Geburtstag feiere. Mir fehlen also praktisch ungefähr sieben Monate Leben. Normalerweise sagen die Ärzte wahrscheinlich da hatten sie aber Glück im Unglück, sagten sie bei mir nicht, ich glaube sie dachten bei mir eher anders herum.

Ich musste soviel neu erlernen, ja eigentlich alles, dass fing an beim Denken, über das koordinieren der einzelnen Gliedmaßen, dass die rechte Hand wirklich auch das tut was du dir vorstellst, dass Laufen lernen, den Tastsinn, den Geschmackssinn, alles was irgendwo mit Leben zu tun hat, war futsch. Allerdings bin ich auch und das wird mir von vielen Stellen bescheinigt eine große Kämpferin und ich kämpfte mich zurück ins Leben. Jeden Tag ein Stück weiter, ging natürlich schon bald in eine Rehabilitationsklinik und rackerte täglich wie wahnsinnig an mir um wieder gesund zu werden.

So das der einzigste bis heute leider nahezu unreparable Schaden meine Ohren sind , ich kann kaum noch was hören, also ohne mein Hörgerät geht gar nichts mehr, ich habe nur noch 10% Hörfähigkeit, somit leidet natürlich auch noch mein sprechen, ich kann mich ja selbst kaum noch hören. Also telefonieren z.B. kann ich nicht mehr besonders gut, eigentlich nur noch mit Verstärker und habe dabei immer große Schmerzen. Mein Trommelfell wurde bei dem Unfall stark beschädigt. Es vibriert nicht mehr g´scheit, sagt der Doc.

Aber wie ich mittlerweile ganz sicher weiß und das weiß ich wirklich zu 1000% hatte jede schlechte, dunkle Zeit auch etwas schönes, etwas Neues bis dahin für mich Unbekanntes.

Natürlich musste ich auch irgendwann eine Schule für Gehörlose besuchen, die Sprache wenigstens einigermaßen erlernen versuchen und das was ich dort alles gelernt und auch gesehen habe, Schicksale die ich erfahren habe hat mich neuen Mut für mein jetziges neues Leben erfahren lassen. Das mit der gehörlosen Sprache ist allerdings nach wie vor nicht so mein Ding, ich verlege mich in der Regel lieber auf den Schriftverkehr auf meine Schreibe, wenn auch meine linke Hand noch etwas nachhängt, geht es so eigentlich ganz gut, besser für mich. Ich habe viel, ich habe fast alles von meiner früheren Oberflächlichkeit verloren, gehe heute fast immer in die Tiefe bei all meinem Tun.

Ich kämpfte mich also zurück und schaffte es auch einigermaßen, aber es war dennoch Zeit neue Wege zu gehen, einen neuen Anfang zu machen und so kam mir dann irgendwann das Angebot meines Arbeitgebers nach Augsburg zu gehen gerade recht und ich nahm an.

So, Pause


Augsburg und mein `They never comeback – sie kamen niemals zurück` also die Rückkehr nach Innsbruck erzähl ich demnächst.

17. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Herrin_nadine am 16.08.05 12:42

ich war gerührt von dem schicksalschlag der dir passiert ist. ich habe großen respekt vor deinen großen kampf ins leben zurück zukehren.
Ich kann nur den (virtuell) hut vor dir ziehen, wie du dein leben meisterst und deinen humor behalten hast.
mit humor kommt man auch besser durchs leben und das wünsche ich dir vom ganzen herzen.

ich bewundere deinen mut, dies alles hier zu schreiben. ich glaube das könnte ich nicht.

werde mit respekt deine fortsetzungen lesen.


(Diese Nachricht wurde am 16.08.05 um 12:42 von Herrin_nadine geändert.)
18. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 16.08.05 14:39

Wahnsinn, Dani, einfach Wahnsinn, deine Geschichte. Wie schon Nadine kann ich nur meine Hochachtung vor dir und deinem Kampf zurück ins Leben ausdrücken. Um ein Haar wärest du auf die nächste Ebene gebeamt worden ... Und weil vermutlich der Allah, der Brahma oder auch nur der liebe Gott wusste, dass wir dich hier im Forum haben wollen (abgesehen von den Wünschen deiner anderen Bezugspersonen), hat er dich hier unten gelassen ... Gott sei Dank!

Bin schon auf deine Augsburger Zeit gespannt, Dani!

Blue

19. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Jack24 am 16.08.05 20:43

Deine Geschichte haut mich um. So übel kann also das Schicksal zuschlagen. Deine Kraft ist bemerkenswert. Bezweifle, daß ich das alles durchgestanden hätte. Tragisch.
20. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von nowalic am 19.08.05 12:03


Hallo Danijelle,

Zitat
vieles im Leben is schei..., aber manches is a leiwand


ich hab mich schon immer gefragt, was der tiefere Sinn deiner Feststellung sein mag. Dich danach zu fragen habe ich mich allerdings nicht getraut, weil ich befürchtet habe, diese Frage könnte dir unangenehm oder gar aufdringlich erscheinen.

Ich denke, mit deiner Biografie hast du die Antwort auf diese Frage für uns alle in eindringlicher und zum Teil erschütternder Weise vorweg genommen
So bleibt mir nur, mich mit Dank und Anerkennung den voraus gegangenen Würdigungen anzuschließen und dir für die Zukunft viel mehr leiwand und viel weniger schei... zu wünschen.
Obgleich: die Ankündigung deines Teils 6 (Augsburg) erscheint mir auch schon ein wenig düster...

Auf jeden Fall: vielen Dank für deine offenen Worte und den Mut, mit dem du uns deine Lebensgeschichte offenbarst. Ich denke, wir alle haben schon viel daraus lernen können.

Liebe Grüße
Norbert
21. Re: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Gast träumerin am 21.08.05 00:51

Hallo Dani,

auch ich bin beeindruckt, wie du es geschafft hast, ins Leben zurück zu kehren. Du bist wirklich eine Kämpferin! Da könnte sich so manch einer (mich eingeschlossen) eine Scheibe abschneiden.

Auf jeden Fall wünsche ich dir für deinen weiteren Lebensweg alles, alles Gute. Du hast ja geschrieben, dass du deine Lehren aus deinem Unfall gezogen hast. Von daher könnte man also sagen, dass auch aus diesem üblen Unfall etwas Gutes gewachsen ist.

Ich bin sehr gespannt, wie es mit dir weitergegangen ist!

Eine liebe Umarmung für dich
die Träumerin
22. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 04.10.05 16:30

-eigentlich sollte dies nun das letzte Kapitel sein, jedoch müsste ich soviel reinpacken, in diesen letzten Teil, dass ich diesen zweigeteilt habe. Danach muss ich erst mal wieder ein Stück weiterleben um weitererzählen zu können.

Die Rückkehr

Mein Leben nach dem Unfall war ein komplett anderes, war ich früher die hektische, nervöse schon beim Grüß Gott - Auf Wiedersehen sagende kleine Giftspritze, so war ich nach dem Unfall und ich führe diesen Umstand nicht allein auf die Folgen oder Folgeschäden des Unfalles zurück, sondern auch auf das zur Reson kommen, dass `Halt liebe Dani, es reicht jetzt` das ich seither irgendwie in mir implantiert habe.

Also ich also so langsam wieder zu mir kam, was ja nicht, wie oft im Film gezeigt wird mit einem kurzen Augenaufschlag und der Frage: „ Habe ich lange geschlafen“ vonstatten geht, nein der richtige Aufwachprozess dauert in der Regel oft viele Tage, ja Wochen mit immer wieder schnellem Müde sein, immer wieder einschlafen ohne es zu merken usw.

Aber ich wachte auf und konnte auch schon bald darauf ´glücklicherweise` feststellen, dass ich alle meine Gliedmassen bewegen konnte, sie taten zwar überhaupt nicht, dass was ich ihnen sagte aber ich konnte sie bewegen, man stelle sich das mal vor, du versuchst den rechten Fuß zu bewegen und es bewegt sich der linke. Die Signal vom Hirn runter kamen eben um es mal ganz einfach und profan zu erklären falsch unten an. Aber egal, dass wusste ich eigentlich sofort, dass pack ich, dass lerne ich wieder und war wirklich glückselig nicht gelähmt zu sein. Gut meine linke Hand war natürlich eine pure Katastrophe, ich hatte sie mir beim Unfall, sage und schreibe 9 mal gebrochen und habe es wahrscheinlich nur meiner Komazeit und dem absoluten damit verbundenen still daliegen zu verdanken, dass ich sie noch habe, wenn gleich hinterher unzählige nachträgliche Operationen folgten, alle anderen Gebeine (Hände, Füße) waren zwar auch mindestens je einmal gebrochen, allerdings mittlerweile (habe ja lange geschlafen) wieder zusammengewachsen. Ich war lediglich ein wenig steif und hatte natürlich einen gehörigen Muskelschwund erlitten, diesen jedoch kann man sich anschließend, was ich auch tat in der Rehabilitation wieder antrainieren.

Was mir allerdings noch viel mehr zu schaffen machte war die Sache mit dem Hören, ich hörte alles was die Leute mit mir sprachen, auch wenn sie unmittelbar vor mir standen, als seien sie ca. 10 Meter weit entfernt. Aber gut auch für diese Sache fand ich eine einigermaßen adäquate Lösung, wenn gleich sie für jemanden wie mich, der immer ungeheuer viel gesprochen hatte, man nannte mich auch schon mal `alte Plappertüte` schon schwer ist nichts mehr bis wenig zu sprechen, sein mitteilendes Medium umzustellen auf den Schriftverkehr, also weitestgehend umzustellen, denn wie bereits gesagt 10-20% restliches Hörvermögen besitze ich noch und durch meine Hörmuschel komme ich an guten Tagen auf fast 50% auch das bessert sich langsam wieder, wenn auch hier langsam und es wird sicher niemals mehr so seine wie vorher. Telefonieren zum Beispiel ist grausam, denn a) schmerzt es in den Ohren b) bekomme ich anschließend immer für einige Tage so was von einer Migräne, dass ich unausstehlich werde. Ich denke ich bin mittlerweile der einzigste Mensch südlich des Polarkreises der kein Handy besitzt (da hör ich nichts), brauch schon so eine Art Buschtrommel.

Wenn man dies nun alles so zusammenzählt, sich den Umstand bewusst macht, das wie `Bluevelet` mal schrieb ´der große Manitu` einen schon beinah auf eine andere Ebene katapultiert hatte, sie mich da wahrscheinlich einfach nur noch nicht wollten oder brauchen konnten, macht es meiner Meinung doch einigermaßen glaubhaft wenn ich sage mein Leben von vor dem Unfall war weg, war mit dem Unfall gestorben.

Aber gut machen wir weiter, ich kam wurde also nachdem ich mir endlich merken konnte was gestern für ein Tag war, aus dem Krankenhaus direkt in die Reha entlassen. Also das noch kurz, mein Kurzzeitgedächtnis war durch die lange Bewusstlosigkeit vollkommen durch den Wind, ich konnte mir gar nichts merken, sagte zu meinen Besuchern im Krankenhaus während eines Besuches oft fünfmal `Grüß Gott` und mindestens zehnmal `es geht mir gut` Aber auch das wurde besser und ich durfte genau am (kurznachschauenmuss) 13. September das Krankenhaus verlassen.

Ich weiß jetzt nicht wie viele Menschen, dass nachvollziehen können, was ich dabei fühlte als ich ohne Begleitung und bereits ohne jegliche Gehhilfen das Krankenhaus verlassen konnte, als ich die Treppen hinunterstieg und mir die ganze Mannschaft der chirurgischen Abteilung und das ist wirklich war, Beifall klatschte, - kurzum ich wusste weinen vor Glück.

In der anschließenden Rehabilitation gab es dann natürlich nicht jeden Tag nur Fortschritte es gab sicherlich auch gehörige Misserfolge und das meiner angeborenen Ungeduld, dass alles wieder erlernen müssen, was man alles doch schon einmal aus dem ff beherrschte, war schon sau schwer um es mal salopp auszudrücken.

Einmal übte ich das Laufen, ich kann mich noch gut daran erinnern, wirklich solange bis ich vor Erschöpfung kotzen musste, ehrlich ist kein Spaß, dass war wirklich so.

Auch in der Reha lernte ich natürlich Leute kennen, die ein ähnliches bzw. natürlich noch viel schlimmeres Schicksal (gibt’s tatsächlich) durchmachten, bzw. in ein Wachkoma fielen und gar nicht mehr richtig zu sich kamen. Aber auch Menschen die schon weiter waren wie ich und mir gehörig Mut machten, wenn es mir mal wieder nicht schell genug ging, ich mal wieder total verzweifelt war. Auch die Pfleger und Pflegerinnen möchte ich an dieser Stelle mal ganz ausdrücklich lobend erwähnen, die auch dann noch mit mir Geduld hatten, wenn ich mal wieder besonders nervig und frustriert war. Oh ich kann schon trotz allem noch eine ganze schöne Bissgurke sein.

Aber auch diese Zeit ging dann irgendwann vorbei und so ziemlich genau 15 Monate nach meinem Unfall kam ich dann wieder nach Hause, nach Hause nach München. Vielleicht nein sicher muss ich nun noch einmal, dass allerdings ganz vorsichtig meine Mutter ins Spiel bringen. Sie zählte nämlich man glaubt es kaum zu meinen häufigsten Besuchern in der Rehabilitation in Murnau, auch sie gehörte zu jenen Menschen, die mich unterstützen und mich wieder aufbauten. Wenn ich richtig summiere (Mutti mich sicher wieder eines besseren belehren würde) mindestens einmal die Woche bei mir auftauchte, mir frische Wäsche und diverse andere Dinge brachte und auch mit mir übte, wie gesagt bis zur Erschöpfung.

Ich wollte das, ich wollte nicht mit Mitte – Ende Zwanzig schon ein Pflegefall sein, wenn mir auch in diesen Tagen schmerzlich bewusst wurde das ich wohl bis ans Ende meiner Tage schon immer auf irgendeine Art von fremder Hilfe angewiesen sein werde. Ein Riesen großer Mist nur um das mal festzuhalten.

Die Tage oder die Besuchszeiten von Muttern nutze ich aber nicht nur um mich wieder gesund zu pflegen, zu trainieren sondern schon auch ein bisschen um mich auszusprechen, meiner Mutter mal ein paar Dinge aus meiner Sicht zu erklären, ob sie es wirklich verstanden hat weiß ich nicht, mir hat es auf alle Fälle sehr geholfen, ich kam wieder einmal mehr ein Stück mit mir und meiner Mutter, mit mir und meiner Kindheit/Vergangenheit ins Reine.

So lud sich mich dann auch eines Tages ein , nach meiner Kurzeit in Murnau doch nach Innsbruck nach Hause zu kommen, ich könnte bei wieder zu Hause wohnen, bla, bla, bla usw.
Um es kurz zu machen, dies lehnte ich damals noch kategorisch ab, zumindest ihr gegenüber und auch für mich war es undenkbar unmachbar. Nein so kam ich ganz sicher nicht nach Hause, nach Innsbruck zurück als Krüppel und kaputt, nein so ganz sicher nicht. Denn ich hatte mir damals schon geschworen, wenn ich diese meine Stadt jemals wieder betrete dann als Siegerin, als Superstar wollte und werde ich zurückkommen, nicht als Pennerin.

Hier denke ich kann man vielleicht meinen Ehrgeiz der immer noch in mir steckt ein bisschen herauslesen - oder?. Ich denke das wird sich auch nicht mehr großartig ändern so lange ich lebe, wenn gleich ich schon wesentlich geduldiger gegenüber früher geworden bin, geduldiger und wesentlich ruhiger, auch lasse ich mir wesentlich mehr Zeit , muss ich ja auch um meine Ziele zu verwirklichen, ich setzte mich heute nicht mehr so unter Druck, gehe auch mal einen Umweg um ans Ziel zu kommen, warte vor allem bis die Ampel auf ´Grün` auf `Go´ schaltet.

Nu ja in München zurück war natürlich auch alles ein bisschen anders geworden, meinen Job im Landgericht hatte ich leider verloren, na ja mein Vertrag wurde ganz einfach nicht mehr verlängert, wobei man hier sicher niemandem einen Vorwurf machen kann, es hatte wirklich niemand damit gerechnet das ich jemals zurückkehren würde. Wie im Boxen, im Schwergewichtsboxen ` Sie kamen niemals zurück – they never comeback` Na, ich hab gebrochen damit, ich kam zurück.

Also der Job war zwar weg, aber ich bekam nicht nur ein hübsches Sümmchen Geld von meiner Unfallversicherung (ich kam von der Arbeit) auch von meinem ehemaligem Arbeitgeber gab es einen schönen Betrag an Schmerzensgeld und Abfindung.

Dieses Geld investierte ich nun in einen nach meiner Fasson gestalteten Umbau des Hotels meiner `richtigen Eltern`, dass traf sich auch alles hervorragend, denn Hannelore machte der tägliche Hotelbetrieb immer mehr zu schaffen und Paul ist immer schon ein großer gutmütiger Kuschelbär gewesen, der kann so was gar nicht, auch ist ihm jegliche Art von Hektik total fremd, kennt er nicht!

Und ein Umbau so wie ich in durchzog ist wirklich kein Spaß, immer nach dem Motto `kleine Frau – großes Haus` . Aber da war sie wieder die alte Leier, trotz meiner doch noch immer großen Behinderungen haute ich mich voll in dieses neuen Projekt und werkelte Tag und Nacht, macht Pläne, verschrieb ganze Häufen von Notizblöcken, musste mich zu jener Zeit ja noch überwiegend mit Bleistift und Papier verständlich machen, aber ich schaffte es, es wurde ein absolutes Schmuckkästchen, mein kleines Hotel und das beste war als ich fertig war mit dem Umbau, als wir es einweihten, also nach dem `Tag der offenen Tür` schenkten mir Hannelore und Paul (sie überschrieben es auf mich) ihr Hotel, es gehörte mir!

Ha, jetzt konnte ich schon eher an eine eventuelle Rückkehr nach Innsbruck-Hötting denken,
als Hoteliersfrau und man bedenke noch mal ich kam nach München mit 1500 Schilling in der Tasche, aber noch war es dennoch nicht so weit. Ich hatte ganz einfach zuviel Arbeit in meinem Hotel, musste täglich sehr viel organisieren und leiten und managen, obwohl ich bitte noch unbedingt erwähnen muss, mein Hotel Daniela ist immer noch ein Hotel der Begegnung, das habe ich als ich es einer Stiftung überschrieben habe in den Statuten festgelegt. Niemand wird abgewiesen, nur weil er einen kleinen Geldbeutel hat, alle Gäste von damals haben einen Stammplatz bei mir im Hotel und in meinem Herzen, ich werde es niemals vergessen, was für mich getan wurde, ich werde es zurückgeben, dass schwöre ich an Eidesstatt.

Aber dann wollen wir mal flugs weiterschreiben, ich hatte also einen Job verloren und einen neuen gewonnen, nuja die Arbeit im Landgericht hätte ich in jener Form sowieso nicht mehr ausüben können und allein für die Schreibstube war ich mir eigentlich auch zu Schade. Außerdem hatte ich gar keine großartige Zeit zum Nachdenken fordert mich meiner neuer Job, der Umbau und die Leitung des Hotels Daniela (heißt noch heute so) schon ganz arg.

Doch wie es kommen musste, oder eigentlich überhaupt nicht mehr kommen konnte, aber es kam so, beherbergte wir eines schönen Tages und ich muss sagen mit meiner Karriere als Staatsanwältin hatte ich längst abgeschlossen, einen Herrn Nemetz, der wie sich später herausstellte damals bereits Chefankläger des Landgerichtes Augsburg war. Herr Nemetz schlief also in meinem Hotel, auch das war purer Zufall hatten wir doch mal wieder, alle Jahre wieder Oktoberfest und es war in ganz München einfach nichts anderes mehr frei.

Das er nun ausgerechnet bei uns im putzigen kleinen Hotel Daniela landete kam so: eine ehemalige Kollegin vom Landgericht in München erinnerte sich daran, dass ich mittlerweile im Hotelgewerbe tätig war und riet Herrn Nemetz einfach ganz spontan es einfach mal dort zu versuchen.

Ich mache es jetzt aber mal kurz, wir hatten auch nichts frei, allerdings kannte ich den Namen Nemetz natürlich ist der Chef vom Landgericht in Augsburg in unserer Branche ungefähr so anzusiedeln, vergleichbar im Fussball mit Franz Beckenbauer. Um es nur mal gesagt zu haben in Augsburg tummelt sich die gesamte Hotvolet von Staatsanwälten, Richtern, Anwälten und alles was in der Gerichtsbarkeit Rang und Namen hat, ist auch hier vergleichbar mit einem Begriff aus dem Fussball, beim Landgericht Augsburg handelt es sich eigentlich um den FC Bayern München der Justiz, wer da mal ist hat es in jeder Hinsicht geschafft, ist die No.1

Jetzt aber wieder zurück wir hatten ja auch nichts frei, ich kannte ihn aber vom Namen her und wollte es mir nicht nehmen lassen, ihn wenigstens einmal bei mir übernacht zu wissen, ich hätte vermutlich nicht einmal eine Rechnung geschrieben aber ich hatte nichts frei, sagte jedoch ihm jedoch am Telefon instinktiv noch nicht ab, sondern riet ihm es wenn er denn bis dahin noch nichts gefunden hätte, es in ein bis zwei Stunden noch einmal zu versuchen und wie es der Teufel will es sagte jemand ab und er probierte weil es absolut nichts fand es noch einmal bei uns und ich gab im Zimmer 12.

Als er dann gegen Abend nach einer gehörigen Irrfahrt bei uns eintraf, eincheckte war er mir vom ersten Moment an sympathisch, nicht das ich mich in ihn etwa verliebt hätte, nein hübsch ist er überhaupt nicht und wie gesagt ich bin ja eine Les, allerdings hat er eine ungeheure ruhige Ausstrahlung, er ist so ein Typ wie: ´ach dir erzähl ich schnell mein Leben –Typ` oder so ähnlich, ja diesen Menschen kann man irgendwie nicht richtig belügen, ständig denkt man er könne Gedankenlesen.

Aber egal er checkte ein und aß dann auch gleich noch im Restaurant zu Abend und da man sich, dass gebietet ja schon der Anstand um solche Gäste natürlich kümmert, sich die Chefin höchst persönlich kümmert kamen wir schon sehr bald ins Gespräch.

Natürlich wird man sich jetzt fragen wie kamen die denn ins Gespräch, na ja ganz einfach erstens kann ich mit eingeschalteter Hörmuschel schon hören und natürlich auch sprechen und man glaubt es kaum dieser unglaublich gebildete Herr Nemetz beherrscht sogar ein wenig (besser als ich) die Gebärdensprache.

Selbstverständlich kamen wir schon bald auf meine berufliche Vergangenheit zu sprechen und diskutierten bis in den frühen Morgen über alle außergewöhnlichen Fälle der bayrischen und deutschen Justiz die es nach dem krieg gegeben hatte, wir vergaßen die Zeit.

Doch passierte danach eigentlich gar nichts, er reiste am nächsten Tag wieder ab, sicher mit dem Versprechen wiederzukommen, tut er bis heute noch wenn er in München länger zu tun hat, aber zunächst vergingen ca. 3 Monate bis ich wieder etwas von ihm hörte, dass was ich allerdings dann von ihm hörte haute mich schon von meinen kleinen Füßen.

So fragte er mich nämlich ganz einfach telefonisch ob ich nicht Lust hätte nach Augsburg zu kommen und das war der zweite Hammer nicht bei Ihm bei Landgericht, nein zunächst stationiert im Landgericht aber bei der EU zu arbeiten, nämlich als Gesetzesharmonisiererin und Prozessbeobachterin.

Ich gebe zu ich fiel ganz einfach um und das noch direkt am Telefon, denn a) hatte ich mit sämtlicher Art von Gerichtsbarkeit abgeschlossen b) bei der EU arbeiten in der Kommission c) ganz Europa kennen zu lernen.

Nein, Nein, Nein, dass war zuviel, dass ist nur noch vergleichbar mit einer Sechs im Lotto. Mal ganze leise erwähnt pssst, das Gehalt ist auch spitze ist steuerfrei.

Natürlich sagte ich zu, keine Frage, diese Chance musste ich nutzen und wärs meine Letzte gewesen. Ich organisierte mein Hotel um, beendete vorläufig meine Hoteliers Karriere, packte meine sieben Sachen und zog nach Augsburg- Lechhausen.


so Pause
(nächster und letzter Teil > in Augsburg und um Augsburg herum)


Danijelle
23. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Herrin_nadine am 04.10.05 20:56

das hat dir sehr viel kraft gekostet die reha.
dann der kraftakt hotel.

bin gespannt wie die karriere in augsburg gelaufen ist


24. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 04.10.05 21:14

Liebe Dani,

ich bin immer von Neuem ergriffen von deiner Geschichte. Da ist einmal das Schlimme, das du erlebt hast, und dann sind da die immensen Mühen, unter denen du dich aus den ganzen Schwierigkeiten herausarbeiten musstest. Schön finde ich, dass du immer wieder auf Menschen traftst, die dir weitergeholfen haben und die dann für dich wie Türen gewirkt haben, die sich an neuen Lebensabschnitten öffneten ...

Zwei Fragen sind mir bei deiner letzten Beschreibung durch den Kopf gegangen:

Haben dich Tanja sowie Hannelore und Paul in deiner Reha besucht? - Ja, natürlich!

Und: Wie nehmen die beiden eigentlich deine Beziehung zu Tanja auf?

Beeindruckte Grüße
Blue
25. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 05.10.05 19:02

Hallo, ihr beiden!

@Nadine:

da sag ich einfach mal nur Danke für deine Anerkennung, sicher kostet ein schei... Haufen viel Kraft, aber wie ich schrieb, wollte ich mich nicht mit dem Leben eines Krüppels abgeben und allein das setzt schon Dinge in einem frei, die man bisher gar nicht kannte, sie nicht einmal erahnte.


@blue
ganz klar du hast recht, hab ich vergessen zu erwähnen, sie haben mich alle drei laufend besucht, sooft sogar das es mir (pssst) beinahe schon lästig wurde. Ich habe es ganz einfach wahrscheinlich nur deshalb nicht erwähnt, weil ich es sicherlich und unverschämter Weise schon als Selbstverständlichkeit betrachtet habe.

Das meine ehrunwürdige Mutter allerdings mindestens 1x die Woche auftauchte war sehr erwähnenswert, weil nahezu sensationell und bei ihrem engen Terminplan (da ein Kaffeekränzchen, dort eine Spendenveranstaltung, hier eine Kindergarteneinweihung) noch Zeit für mich war, kann ich bis heute kaum glauben, frag mich noch heute ob das überhaupt stimmt. Bedenke man allein schon die Kilometer von Innsbruck nach Murnau die sie jedesmal ja persönlich zurücklegen musste, hier konnte sie ja schlecht ihren Sekretär schicken.

Die Beziehung zu Tanja meinen `richtigen Eltern` zu erklären habe ich aufgegeben. Sie verstehen es einfach nicht, sie wissen sehr wohl das hier was nicht stimmt, aber wirklich verstehen tun sie leider nicht mehr, sie lassen uns aber gewähren und mögen Tanja auch sehr, so jedenfalls mein Eindruck.


Noch Fragen Kienzle?


grüsslis
Dani
26. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Muwatalis am 06.10.05 09:38

Hallo Danijelle!

Nachdem ich jetzt meine Sprachlosigkeit über Deine Erleidnisse und Erlebnisse überwunden habe, möchte ich kurz beschreiben, wie sich bei mir die Reaktion auf Deine Zeilen abgespielt hat:

Zuerst Horror, etwas weiter dann Respekt, dann ein paar Zeilen weiter Hochachtung, dann wieder ein Stück weiter Bewunderung!

Das war der Bereich mit dem Unfall, der Reha und wie Du Dich dann wieder nach "ganz Oben" gekämpft hast.

Ich glaube, Du bist einer der wenigen Menschen, die mit ihrer Kraft "einen Flugzeugträger über die Alpen ziehen" könnten!

Dich von ganzem Herzen bewundernd und ganz ganz allerallerherzlichst grüßend,


Harald / Muwatalis
27. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 03.03.06 12:10

Augsburg-Lechhausen


Die ganze Organisation, verbunden mit meinem Abflug von München nach Augsburg gestaltete sich eigentlich im Nachhinein betrachtet nicht alles besonders schwierig. Die Geschäftsführung des Hotels übernahm meine Lebensgefährtin Tanja, die kleine Wohnung im Gästehaus des Privatbereiches auf dem Hotelgrundstück, ließ ich reinigen und machte sie weitestgehend leer. Die anderen privaten Dinge waren ebenso schnell geregelt und eine Wohnung in Augsburg über meinen Makler schnell gefunden.

Ich denke wenn man über genügend Geld verfügt, geht das meiste irgendwie schneller und vor allem irgendwie stressfreier über die Bühne, besonders dann wenn es schnell gehen muss, denn die Stelle in Augsburg, zumindest ging es von dort aus los, dort sollte ich angelernt werden, konnte nur noch ca. 14 Tage für mich freigehalten werden, danach würde sie in die offizielle Ausschreibung gehen und dann hätte ich auf Grund meiner Behinderung wahrscheinlich keine Chance mehr gehabt.

Vielleicht noch mal auf meine Behinderung zurückkommend, ich höre ja nun wirklich nicht mehr besonders gut und habe wie wahrscheinlich jeder Langzeitkranke, mal gute und mal schlechte Tage, ich kann jedoch ganz gut, natürlich nur mit Hilfe meines Hörgerätes damit umgehen, damit leben und vor allem hören. Lediglich das Telefonieren macht mir nach wie vor große Schwierigkeiten und ist danach immer mit großen Schmerzen verbunden, ähnlich wie eine kleine Mittelohrentzündung sollte man sich das vorstellen. Deshalb vermeide ich selbiges natürlich. Mit dem Handy telefonieren fällt komplett flach, da höre ich leider nichts, die sind zu schwach.

Ansonsten hatte sich zu dieser Zeit mein Gesundheitszustand schon enorm gebessert, sich hatte ich mit so manchen Einschränkungen zu kämpfen, benötigte hin und wieder ein Gehstock (kein Wunder, mein linkes Bein war viermal gebrochen) und hatte immer wieder mal Atemprobleme nach meinem Lungenriss, auch die linke Hand tat und tut nicht immer so wie ich will, aber ansonsten ging es mir richtig gut, na ja vielleicht nicht gerade körperlich, dafür aber seelisch/psychisch war ich voll auf 100% und das tut wahnsinnig gut, ist ein wahnsinnig gutes Gefühl.

Ich landete dann also in Augsburg an, traf erneut auf sehr nette Nachbarn und auf ebenso nette Kollegen, sicher hatten sie irgendwie Mitleid mit mir und meiner Behinderung, ließen mich selbiges aber nicht sehr spüren, überhaupt hatte ich in Augsburg eine richtig gute Startphase, es klappte alles. Ich hatte eine tolle Zeit.

Doch wie es eben oftmals so ist, dreht sich die ganze Sache halt dann wieder um und die Zeiten werden schwieriger, es begann, so denke ich zumindest heute darüber bereits mit meinem Umzug nach Augsburg auch in meiner Beziehung zu kriseln und ich bin mir absolut sicher, dass der Hauptschuldige daran ich selbst bin. Aber ich ging eben voll und ganz in meinem Beruf auf, der mich erstens wahnsinnig forderte (Daniela braucht das) und zweitens ungeheuer viel Zeit in Anspruch nahm, mein Privatleben, kaum bisweilen gar nicht mehr stattfand, mich störte das nicht besonders, nur ist man eben selten allein auf der Welt.

Man sollte sich dann auch nicht besonders wundern, ist es nicht besonders verwunderlich wenn sich nicht nur langsam alle deine Freunde von einem Abwenden sondern auch die Partner/in, so geschehen in meinem Fall.

Ich donnerte zwar oftmals zwischen 2 Gerichtsterminen von Augsburg nach München (ca. 60km), hatte dann aber dort angekommen auch wieder wenig Zeit für Tanja, da es ja im Hotel wieder einen Haufen zu tun gab.

Lange Rede, kurzer Sinn, mein Leben, mein stressiges Leben war wieder vollkommen zurück, ich war wieder voll in meinem Film und ging wahrscheinlich nicht nur über Leichen, nein vermutlich hüpfte ich regelrecht darüber. Tanja sagte eigentlich nichts, hatte lange und für vieles Verständnis, war vermutlich einfach nur froh das es mich wieder gab, dass ich die ganze so gut überstanden/überlebt hatte.

Doch machte sich irgendwie, wenn ich so resümiere schon damals eine innere Kälte in unserer Beziehung breit, wir lebten uns irgendwie auseinander, gingen unseren eigenen Weg.
Wahrscheinlich bekam ich auch schon bald und das ist das eigentlich wirklich Ärgerliche an der Sache, männliche Konkurrenz!. Tanja entdeckte erneut ihre heterosexuelle Ader und verliebte sich in einen Hotelgast aus dem Münsterland. Dies erfuhr ich aber erst (wie das wohl immer so ist) als letzte, sogar meine Eltern wussten es vor mir, oh ja man nennt das glaub ich zu ´neudeutsch` -- ich habe die A-Karte gezogen, bzw. wurden mir Hörner, nein ein ganzes Geweih aufgesetzt.

Aber zurück nach Augsburg und meinen guten Zeiten dort, ich hatte wie schon gesagt liebe Kollegen, nette Nachbarn, einen wirklich Klassechef (ist er noch heute und wird er immer sein) und einen absolut tollen Job. Ab dieser Zeit spielte ich wirklich in der höchsten Liga und genoss dies auch, dass gebe ich gerne zu. Ich kam an die großen Dinge ran, o.k. oft nur als Prozessbeobachterin, wurde aber anerkannt und immer nach meiner sehr gewichtigen Meinung gefragt. Das Leben ist schön.

Das ging dann auch fast ein Jahr lang so weiter bis, ich meinen ersten Marschbefehl bekam von meinem Chef und ihr glaubt es nicht wo er mich hinjagte, in weiß noch heute den Wortlaut: „Daniela, wie wäre es denn mit etwas frischer Luft bei Ihnen“, ich nichts kapierend wie immer, geh zum Fenster und reiß bei nahezu 0 Grad Celsius die Fenster sperrangelweit auf, das es meinen Boss beinahe rauszieht aus meiner Amtsstube „Klar sie haben Recht, es stinkt hier“ „Für jeden Spaß zu haben, das Mädel“ und machte ganz schnell die Fenster wieder zu. „Sie sollten mal für ein halbes Jahr zurück in ihre Heimat, die Vertretung eines Kollegen übernehmen, d.h. eine die Stellung solange halten, bis die Stelle neu besetzt ist“
„Wo in Österreich, Österreich ist groß, sagte ich“ und dann tat er so wie wenn er nachschauen müsste, wie wenn er nicht mehr wüsste `WO´ „ Äh, ja in Innsbruck, ist doch ihre Hometown oder?“.

So das war es dann mal wieder, Daniela verlor den Boden unter den Füßen, wusste nicht ob sie sich freuen sollte oder doch lieber tot umfallen. Ich hatte mein Ziel ganz kurz vor Augen, ich konnte zurück nach Hause, ich kam zurück nach Hause als Siegerin. So geprügelt wie ich IBK verlassen hatte, so glorreich sollte ich zurückkommen, in meine Stadt, in meine Heimat, in mein noch immer geliebtes Innsbruck.

Ich fiel nicht nur sinnbildlich oder wörtlich vom Stuhl, ich fiel ganz real vom Stuhl, mit einem Riesen Gepolter sank ich hernieder, schnellte aber genauso schnell wieder hoch vor lauter Freunde über die neue Nachricht, denn so was muss man ja mitteilen und verarbeiten.

Lies alles stehen und liegen inklusive meines Chefs und sprang wie wild aus dem Büro in den Garten um meiner Freunde Luft zu machen, ich schrie tatsächlich! Und begann mir bereits auszumahlen wie es sein wird, als glorreiche Ritterin des Schreckens von Innsbruck, als Phönix aus der Asche zurück zukehren, aus der einst vertriebenen Heimat.

Für den Rest des Tages hatte ich keine Zeit mehr meine Akten oder sonstigem, war nur am telefonieren und erzählen, die sensationelle Neuigkeit musste verbreitet werden. Dies ging soweit, bis gegen 16h dann noch mal mein Chef in meiner Stube auftauchte und mich fragte: „Na was iss denn jetzt Frl. Daniela, machen Sie`s „ hatte ich doch in meiner Aufregung vollkommen vergessen, auch Zuzusagen ich Dumpfbacke.

Auch Tanja wollte ich die Neuigkeit sofort mitteilen, konnte sie aber den ganzen Tag über nicht erreichen, sie war weder im Hotel anzutreffen, noch sonst unter irgendeiner mir bekannten Telefonnummer, immer hieß es „the person ist not avaibel“, also beschloss ich nach Geschäftsschluss nach München zu fahren, es ihr persönlich ins Gesicht zu schreien, meinen Triumph!

Das ich ihr dann allerdings etwas ganz anderes ins Gesicht schrie, erfahrt ihr im nächsten Teil....


Daniela
28. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 03.03.06 14:21

Liebe Dani,

super, dass du deine Lebensgeschichte weiterschreibst, oft habe ich mich schon gefragt, wie es dir fürderhin ergangen ist. Und es freut mich ungemein, dass es mit dir nach den ganzen gesundheitlichen Problemen beruflich wieder bergauf ging. Schön auch, dass du immer wieder auf Menschen trafst, die dir die Stange hielten und dir in schwierigen Zeiten eine Stütze waren! Aber, als ob der Teufel kein Glück sehen könnte, ergibt sich in den persönlichen Beziehungen eine gegenläufige Bewegung: das erst schrittweise, dann sich beschleunigende Auseinandergehen mit Tanja, das ist das Bittere an diesem Teil deiner Geschichte. Und das Zerbrechen enger Beziehungen steckt man auch nicht so ohne weiteres weg ...


>Humor on<

Zitat


Tanja entdeckte erneut ihre heterosexuelle Ader und verliebte sich in einen Hotelgast aus dem Münsterland.


Ich schwöre, ich, obwohl aus dem Münsterland, war`s nicht! Ich war auch noch nie bei den Bajuwaren oder im Ösi-Land zu Gast!

>Humor off<


Zitat

Das ich ihr dann allerdings etwas ganz anderes ins Gesicht schrie, erfahrt ihr im nächsten Teil....


Darauf bin ich schon gespannt, und sicher nicht nur ich!

Egal, liebe Dani, egal wie es jetzt weitergeht, wir werden mit dir fiebern, leiden und und uns berappeln! Und ich bewundere dich für deine Tatkraft und deinen Lebensmut - gerade und trotz allem, was du mitgemacht hast, nicht aufzugeben ...

Matthew
29. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von xrated am 03.03.06 17:26

Find ich auch Spitze liebe Danimaus, das hier auch etwas weiter schreibst - höchst spannende Lebensgeschichte ...

LG
Dein Onki Xrated
30. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 06.03.06 09:36

Hallo ihrs,

wenn ich euch schon mal vorab, meinen beiden Fans!, verrate das ich mich im Moment in Rom aufhalte, bzw. ganz arg dabei bin, mir dort eine kleine Wohnung und vielleicht irgendwann auch mal eine DSL-Leitung (in Italy dauert alles etwas anders) einrichte, könnt ihr beruhigt sein, es geht schon noch ein Stück weiter!

Daniela
31. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Gil_Galad am 08.03.06 01:01

Freut mich doch sehr dass ich deine Geschichte hier weiter lesen kann. Als ich sie auf deiner Hompage angefangen habe dacht ich schon dass da noch ein Teil fehlt aber wie heißt es so schön wer suchet der findet und ich habe hier gefunden.
Zur Story selber kann ich nur klasse sagen so wie bei den meisten deiner Werke und ich kann von mir sagen dass ich wohl nie so eine ausfüllende Biographie haben werde. Du hast viele sehr tiefe Täler durchschritten und hattest das glück dass dir immer jemand im rictigen Moment geholfen hat. Und wenn das mal nicht reichen sollte dann ist die DAni ganz alleine mit dem Problem fertig geworden.
Ich glaube dass wir uns ohne Probleme jeder eine Scheibe davon abschneiden können und es ist am nach dieser Schnippselei immer noch mehr von unserer Dani da als einer von uns vorweisen kann (oder zumindest als ich vorweisen kann.)
Also Hut abnehm und eine tiefe VErbeugung vor deinen Leistungen und deiner Person mach. DAs was du jetzt schon geschafft hast werd ich nie zusammen bringen

Grüße

Gil_Galad55
32. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von nowalic am 08.03.06 13:35

Liebe Dani,

Augsburg, dann wieder Innsbruck und jetzt Rom....

Ja, liebe Dani, zieh nur weiter in der Welt herum, dann geht dir wenigstens der Stoff für deine spannende und hoch interessante Biographie nicht so schnell aus.
Und wir dürfen doch sicher darauf hoffen, dass du es mit der "Ankündigung" von Rom nicht belassen wirst ??

Jedenfalls wird deine Fortsetzung bereits mit ungeduldiger Spannung erwartet.
So viel gesteht dir jedenfalls

nowalic
33. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 09.03.06 18:21

Hallo ihrs,

ihr immer mit euerem ewigen Lobgehudel, meine Biographie und das damit verbundene `Auf und AB´ ist natürlich alles sehr komprimiert geschrieben, will sagen, wenn ich das nicht gemacht hätte wären wir noch bei der Daniela im Vorschulalter.

Gut, dass ich oft Glück hatte mit Menschen, die mir in fast aussichtslosen Situationen geholfen haben, liegt wohl schon etwas an meinem `Kindfrau`Aussehen, ich denke, nein ich weiß, dass die meissten Menschen wenn sie mich sehen, vorallem Männer, sofort ihren Beschützerinstinkt ausfahren und mir helfen wollen. Habe ich auch nichts dagegen, finde diesen Vorteil auch Klasse, wohl der einzigste Vorteil an meinem Körperbau, nur darf und sollte man eben nicht vergessen, dass ich bei weitem nicht so schwach bin wie ich aussehe, man sollte nicht vergessen das ich eine sture, eigene hochwohlgeborene Tirolerin bin, die ja von Hause aus schon etwas anders sind.

Naja zu meinem ewigen Umtrieb (Augsburg, Wien, IBK und Roma) gebe ich schon zu, dass ich etwas rastlos und ruhelos bin und wahrscheinlich auch so etwas wie heimatlos, wobei mir mittlerweile nichts mehr über mein Innsbruck (IBK) geht, ich liebe diese Stadt, nur weiß ich leider noch immer nicht ob, sie mich auch liebt, wir raufen uns halt zusammen, in der wenigen Zeit in der ich vor Ort sein kann.

Ob in Rom etwas passiert weiss ich noch nicht, bin erst am 1.März dort angekommen, also etwas Gemach ja, kommt Zeit kommt Katastrophe bei Daniela, keine Sorge!


Grüsslis an meine fünf Fans

Daniela
34. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 15.03.06 16:40

Hast schon recht, Dani!

Aber wir sollten der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten, dass du durchaus auch einen Faible für Waffen hast. Auf dem folgenden Bild könnt ihr sehen, wie ich Dani in den Gebrauch einer MP 5 K (Kaliber: 9 mm) von Heckler & Koch einweise:



Für eine Juristin im Land der Mafiosi kann die Fähigkeit des Umgangs mit einer MP durchaus lebensrettend sein ...

Meint
Bluevelvet
35. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 15.03.06 17:04

Hallo Blue,

hättest du mich doch bloss schon letzte Woche in die neue Schusstechnik eingewiesen, den am Sonntag haben sie mir mein Auto aus der Tiefgarage geklaut, diese Zitronenschüttler, diese Schlechten!

Komplett futsch, samt Inhalt, alles weg, bin mal wieder beinahe am Durchdrehen, mein schöner Daimler.

Gruss
Daniela - die Trambahnfahrerin
P.S. werd sie alle erschießen müssen!
36. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von reddog am 15.03.06 17:31

Hi, Dani!
Frag doch mal bei Frau Silvia Berlusconi nach. Vielleicht brauchte er Deine Utensilien, um sich nach dem missglückten Interview aus dem Staub zu machen. Mit Kopftuch kennt amn ihn ja schon. dieses Mal musste es eben etwas mehr sein!


(Link entfernt. Klappte nicht! Verweis war zu alt!)
37. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Gil_Galad am 15.03.06 23:52

Das mit dem Auto hört sich aber nicht gerade berauschend an Vielleicht solltest du wirklich mal beim lieben Silvio freundlich nachfragen ob er nicht zufällig dein Auto gesehen hat. Hab gehört dass sein neffe gerade eines gebraucht hat, oder war es doch der Sohn seines Freundes ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall hat jetzt so ein komischer Südländer einen neue Mercedes. Das sind ja fast schon so Zustände wie in Polen da heißt es ja bekanntlich. ( Machen sie Urlaub in Polen ihr Auto ist schon da)(o.k. der war nicht sehr Niveauvoll und auch nicht sehr neu aber er passte gerade sehr schön hier rein.)
Grüße

Gil_Galad55
38. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von nowalic am 16.03.06 13:10

Zitat
Ob in Rom etwas passiert weiss ich noch nicht, bin erst am 1.März dort angekommen, also etwas Gemach ja, kommt Zeit kommt Katastrophe bei Daniela, keine Sorge


Hi Dani,

stimmt, du wolltest in Rom ja erst mal abwarten ob etwas passiert, ehe du weiterschreibst.

Aber sag mal: musst du dir denn immer gleich die ganz großen Dinger raussuchen?
Eine Nummer kleiner tät´s für den Anfang doch auch schon mal

meint
nowalic
39. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 17.03.06 13:30

Hallo ihrs,


Auto wieder da, hab mich in der Etage geirrt, mega Peinlich, weil schon riesen Theater fabriziert und Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt.

Naja bin eben doch Naturblond!


grüsslis
Dumpfbacken-Daniela
40. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 17.03.06 15:10

Hi Dani,

in dem Buch "Neurobics" sollen einige Übungen drin sein, die dem Gehirn wieder auf die Sprünge helfen; wärest du jetzt in Münster, könnten wir gemeinsam üben - meine Schüler vermuten nämlich bei mir inzwischen Alzheimer ... *gg* (nein, ich weiß, ist nicht lustig)

Ansonsten: Weiter fleißig mit der Heckler & Koch üben, falls die dir wirklich mal den Benz entführen sollten ... *gg* Dann kannst du wenigstens vor Wut den Putz von den Wänden schießen!

Gruß ins hoffentlich wärmere Italien

Blue
41. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von nowalic am 20.03.06 14:35

Na, das ist ja man eben nochmal gut gegangen.
Aber eine heiße Story war es schon. Zumindest für den Anfang.
Aber: ich lach dich nicht aus. Mein Gewissen verbietet es mir, weil ich letztes Jahr auch mal (in Köln) 4 Stunden lang nach dem Eingang zu meinem Parkhaus gesucht habe.
Ich wusste zwar ganz genau, wo mein Auto stand, aber ich hab einfach das Parkhaus nicht mehr gefunden. Und wie das Ding hieß, wusste ich natürlich auch nicht, dass ich hätte danach fragen können.

Also: sei nicht traurig - du bist nicht allein mit solchen Mißgeschicken.
Musst aber nicht so weiter machen; deine ganz normalen alltäglichen Erlebnisse in Rom interessieren uns auch.
Ich beneide dich. War schon sechs mal in Rom und bin (glaube ich) Pantheon-süchtig.

Viele Güße
nowalic
42. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 24.03.06 14:27

Innsbruck I - die Rückkehr


Na ja sagen wir mal so irgendwann schnallt es der/die Dümmste, dass er beschissen und betrogen wird, aber gut auch das kommt wohl in den besten Familien vor.

Ich konnte Tanja einfach nicht erreichen, egal welche Nummer ich wählte. Irgendwie machte ich mir auch Sorgen um sie, es hätte ja auch was passiert sein können. Klar es ist ja auch was passiert, allerdings etwas anderes als ich mir vorstellte.

Kurzum ich beschloss nach München zu düsen und sie zu suchen, fing natürlich im Hotel an und landete gleich einen Volltreffer, nicht im Foyer oder in der Rezeption machte ich sie schließlich ausfindig, nein sie lag, stöhnend und keuchend, zugedeckt von einem wahren Schrank von einem Mann auf ihrem Schreibtisch im Büro. Quickie > nennt Mann das wohl oder?

Egal, ich war zunächst vollkommen sprachlos und total verspult, stand da und es fing sich alles um mich herum zu drehen, ja mir wurde regelrecht schwindlig, hatte einen Schock.

Fairer halber muss ich allerdings sagen, nicht nur ich hatte einen Schock, nein die Beiden schon auch, ja sie unterbrachen meinetwegen sogar ihr Liebesspiel, vermute ich jedenfalls denn in dem Moment als ich ausstieg aus meiner Achterbahn der Gefühle verließ ich natürlich sofort das Büro und verzog mich heulend ins noch geschlossene Restaurant des Hotels, ich wollte einfach allein sein.

Man stelle sich das vor, sie verlangt von mir das ich während meiner Abwesenheit, meiner Arbeitszeit in Augsburg verschlossen bin, eine stets verschlossene Vagina habe, des Fremdgehens wegen und selber treibt sie es wie ein Karnickel und das auch noch mit einem Mann.

Nein was war ich enttäuscht, meine große Liebe, mein ein und alles eine hetero Tussie?
Mir wurde richtig schlecht, mir wurde so schlecht, dass ich mich sogar zweimal übergeben musste, nein ich übergab mich nicht, ich kotzte!

Aber jetzt kam der Rollentausch, jetzt suchte nicht mehr ich Tanja, sondern Tanja suchte mich und nachdem sie mich gefunden hatte, begann sie sofort zu erklären mit den sinnigen Worten: „ Das ist nicht so wie du denkst“, ist es nie, es ist nie so wie man denkt, es ist meistens schlimmer.

Ich sagte gar nichts, hatte wohl vollends meine Sprache verloren, packte nur einfach meine Handtasche und verließ mein Hotel, ging zu Auto und brauste davon.

Ja, gut aber wohin?, ich glaub ich fuhr 2 Stunden lang wirr durch München, als ich das achtemal am Olympiastadion vorbeifuhr kam ich das erstemal wieder zu mir und bog ab auf die Autobahn und Richtung Garmisch/Innsbruck.

Puh, wie heißt das so schön: „denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“, gell. Das war ja nun nicht die triumphale Heimkehr die ich mir in meinen Gedanken so ausgemahlt hatte, als neue amtierende Heldin, als Phönix aus der Asche bei Sonnenschein, meine Fans am Straßenrand mir zuwinkend.

Nee, Nee das war eine ganz andere Art der Heimkehr, es regnete nämlich nicht nur Tränen über meine Wangen, ich hatte nun schon den 24 Weinkrampf, nein es goss auch noch wie aus Kübeln vom Himmel herab und meine Fans konnte ich nirgends wo sehen!

Aber egal, ich war wieder zu Hause und es ging mir auch noch nicht gut, nein sicher nicht, nur spürte ich so was wie Geborgenheit in mir hochsteigen, ein Gefühl das Menschen wie ich, die eigentlich ein Leben lang auf Tour sind, kaum kennen. Aber in diesem Moment fühlte ich mich zum erstenmal in meinem Leben `zu Hause`

Mein IBK weinte mit mir, nahm die verlorene Tochter wieder auf, half mir ein wenig raus aus meiner tiefen Traurigkeit, ich fing mich! Na ja musste ich ja auch, denn es dämmerte bereits und irgendwo musste ich ja schlafen, sagen wir mal ich sollte mich irgendwo hinlegen können, einschlafen ist eine andere Geschichte.

Gut das es auch in Innsbruck einen mittleren Ring, bzw. einen äußeren Ring gibt (grins) auch hier kam ich ca. 8 Mal an der Sprungschanze am Olympiastadion vorbei, bis ich endlich eine Idee hatte.

Nach Hause zu Muttern, Nein Danke, unser Verhältnis hatte sich zwar gebessert, aber so das ich sie um Quartier bitten wollte, nein soweit waren wir noch lange, werden wir vermutlich nie wieder kommen, wir wollen es mal beim Austausch diverser Höflichkeitsfloskeln belassen, dass reicht vollkommen.

Hotel!!!, die Blitzidee, ich geh ins Hotel, warum nicht dachte ich mir, ein paar Tage geht das schon. Nur hatte ich auch hier die Rechnung ohne den Wirt gemacht, es war Hochsaison in Innsbruck und das heißt alles voll, nicht mal eine Besenkammer war zu bekommen.

Doch zu Muttern?, nein das nicht vorher schlaf ich in der Wärmestube, schwor ich mir.
Aber ich will es kurz machen, draußen in Hötting, nähe meines ehemaligen Zuhauses, gibt es einen Parkplatz, dann schlaf ich eben dort, falls alle Stricke reißen. Schon sehr standesgemäß für eine gehobene EU-Beamtin, Sitz zurück, Knopf runter, Decke raus und im Auto schlafen, Klasse Heimkehr!

Ich wollte nur noch einen Versuch starten, in der Nähe des öffentlichen Parkplatzes befand sich meine Stammkneipe/Pilsbar, das GOFORIT, dort trafen ich mich mit oft mit meinen Freunden und Freundinnen vor meiner Abreise nach München, dort traf ich mich immer mit meiner Clique. Vielleicht so malte ich mir aus war ja der/die eine oder andere übrig geblieben und konnte mir Quartier anbieten für die eine Nacht.

Also geschwind die Sonnenblende runterklappen, ein wenig die Lidschatten und das Make-Up nachziehen und auf in den Kampf, rein ins Getümmel, denn das dieses Lokal das mittlerweile zwar anders hieß, aber noch nichts an seinem Reiz verloren hatte bemerkte ich schon von weitem, standen doch nach wie vor einige Leute vor der Tür, ging die Türe reichlich oft auf und zu.

Am Tresen angekommen, ein Viertele Roten bestellt, mich umsehend nichts, nur lauter junge mir unbekannte Gesichter, keiner aus meiner alten Clique auszumachen. Ich war erneut der Verzweiflung nahe, denn trotz des ständig wechselnden Publikums, diesem ewigen raus und rein, änderte sich am bekanntheitsgrad der Leute für mich wenig, ich erkannte niemanden.

Doch dann, es war scheinbar doch noch nicht aller Tage Abend klopfte mir jemand recht unsanft und barsch auf die linke Schulter und schrie in mitten der Leute: „Hallo Danilou, Mensch altes Haus was machst du denn hier, ich dachte du bist tot?“, Danilou, mein Spitzname aus vergangenen Tagen, setzt sich zusammen aus Louisa-Daniela und nur hier in Innsbruck zur Anwendung gekommen, dass muss jemand sein aus meiner Vergangenheit, sofort schalte es wie wild in von meinem Großhirn ins Kleinhirn und wieder zurück: Egon, Egon, dass kann nur der olle Skiheld Egon sein, fuhr irgendwann mal für unsere glorreiche Skination, wie eigentlich fast alle Innsbrucker (auch ich) bis sie irgendwann dann doch feststellen das du viel zu langsam bist, aber Egon kam dann doch ein Stückchen weiter und brachte es zu ein paar Weltcuppunkten.

Was freute ich mich Egon wiederzusehen endlich jemand zu treffen der mir nicht vollkommen fremd war in meiner Hometown, endlich jemand zum quatschen. Auch er freute sich mächtig, hatte er doch wohl schon immer einen kleinen Pick auf mich. Ich fand ihn auch eigentlich immer ganz nett, nur auf Männer steh ich halt nicht, für mich war er immer irgendwie ein netter feiner Kerl, eben ein Freund!

Nach dem üblichen Geplänkel und „wo kommst du her, was hast du gemacht in der langen Zeit, wieso bist du hier“ und meiner geliebten Standartantwort, auf was hast du gemacht? > „Ich bin früh schlafen gegangen“ klärte Egon mich auf, dass ich mich im falschen Lokal befände, der Wirt nun ein paar Stadtteile weitergezogen war und mit ihm auch der Rest meiner alten Clique. Aua das ging runter wie Öl, kramte sofort einen Geldschein aus meiner Handtasche bezahlte, packte Egon unter dem Arm, schleppte in regelrecht zu meinem Daimler hin ab und befahl im förmlich mich zu diesem neuen mir unbekannten Etablisement zu bringen.

Das neue Lokal meiner Freunde lag direkt am Eduard-Wallnöfer Platz, im Zentrum und bedenkt man den Tourismus in IBK, ist dieser Umzug meines alten Wirtes schon sinnig, vom ruhigen, ja eher langweiligen IBK-Hötting, rein ins Zentrum, wo der Bär steppt.

Doch jetzt hatte ich das erstemal seit langer Zeit etwas Muffesausen, wie würden sie mich denn aufnehmen, nach so langer Zeit, würden sie mich vielleicht gar nicht beachten, würden sie mich am Ende gar bemitleiden, hatte ich doch schon bald nach meiner Ankunft in München, nahezu jeglichen Kontakt zu ihnen verloren. Nur einen wenig Kontakt hatte ich noch einige Jahre mit Steffanie gepflegt, aber bis auf ein paar lange Telefonate und dem ewigen Versprechen meinerseits demnächst nach Innsbruck zurückzukommen, alle zu besuchen war im laufe der Jahre auch nicht mehr geworden.

Gut das Egon dabei war, sonst hätte ich vermutlich gekniffen, seinem gut zureden, dass sich sicher alle auf mich freuen und ein paar Zügen aus seinen selber gedrehten Zigaretten (von denen mir immer schlecht wird, die mich aber auch beruhigen), ging ich doch mit rein.

Nein, ich bin mir sicher, schöner und herzlicher kann eine Rückkehr nicht sein, sie standen nahezu alle komplett an der Theke, drehten sich alle fast irgendwie gleichzeitig um als die Türe aufging, erkannte mich mein Bruder Peter als erster und schrie „Danilou ist zurück, Danilou ist wieder da“ alle drehten sich um, klatschen Beifall, man nennt das glaube ich Standing Ovations, stürzten auf mich zu und drückten und umarmten mich.

Natürlich hatten sie von meiner Karriere gehört, natürlich wussten alle von meinem Unfall, von meinem wiederaufrappeln usw. Ich darf mit Fug und Recht behaupten sie freuten sich wirklich alle ganz arg, mich wiederzusehen.

Und was tat die kleine immer noch kleiner werdende DaniLou? > heulen natürlich, ja Rotz und Wasser heulen natürlich vollkommen überwältigt von soviel positiver Wiedersehensfreude, einer so herzlichen Aufnahme. Aber ich sah auch bei ein paar Männer aus der Clique, bei den Mädels sowieso, ein kleine Träne in den Augen, vor allem bei meinem Bruder Peter, der mich wohl sehr vermisst hat, der wie er mir später sagte mich nie ganz vergessen konnte.

Der Rest hier ist schnell erzählt, ich musste natürlich alles erzählen und auch das Problem meines Schlafplatzes für die nächsten Nächte war schnell gelöst, meine Freundin Steffi bot mir ihre leerstehende Ferienwohnung an. Wie gut es doch ist wenn man Freunde hat und wie schlecht ich mir schlagartig vorkam, dass ich meine Freunde so schlecht behandelt habe, dies so schwor mich mir noch in jener Nacht würde mir niemals wieder passieren.

Gut bei meinen Erzählungen über meine nahe Vergangenheit, ließ ich vorsorglich noch die Krisenkiste mit Tanja weg, wobei ich meiner Freundin Steffi, natürlich schon an diesem Abend nichts vormachen konnte, sie kannte mich einfach zu gut und wusste genau das noch was gewesen ist, denn sonst wäre meine Rückkehr geplanter ausgefallen, wäre sicher nicht so überraschend gekommen, denn der Typ für solche Auftritte bin ich sicher nicht und das weiß sie natürlich. Allerdings schwieg sie sich an diesem Abend aus.

Es wurde dann auch noch ein ganz netter Abend, na ja eher ganz nette Nacht, den unser Wirt Charly vergaß mal wieder die Sperrstunde und so quatschten und tranken wir dann noch bis ca. 6 Uhr morgens weiter, ist ja kein Wunder nach über 6 Jahren Abwesenheit!

Vom Ran und wieder Reintasten nach Innsbruck erfahrt ihr im nächsten Teil in Innsbruck II................
43. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 26.03.06 14:35

Test
44. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 26.03.06 14:36

Test
45. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 26.03.06 14:52

Deine Geschichte, liebe Dani, bleibt spannend. Ich habe das Gefühl, dass du beziehungsmäßig jetzt am Tiefpunkt angelangt bist und es jetzt nur noch bergauf gehen kann ... Immerhin hast du Freunde aus der guten alten Zeit getroffen, die dich wieder auffangen können, auch wenn du ihnen möglicherweise nichts vom gerade erlebten Beziehungsdebakel erzählst - gemäß dem Motto: Herr belohne sie, auch wenn sie nicht wissen, was sie tun! (frei nach Lk 23, 34)

Matthew
46. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 27.03.06 14:35

Hallo blue,

gemach, gemach,

wir befinden uns Beziehungstechnisch erst im September 2004!, da kommen noch viel, viel tiefere Täler, rein Storytechnisch sind wir noch nicht mal bei der Mittelstation angelangt.

grüsslis
Lou van Berg(Isel)
47. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Gil_Galad am 27.03.06 20:09

Na das hört sich noch nach ner ganzen Menge Spannung und Action an, wenn das so weiter geht wie bis jetzt. Erstaunlich was da ales passiert, aber es betrübt mich doch sehr dass wir noch nicht am Tiefpunkt im Bezug auf die Beziehung sind da machst du ja einiges durch.

Grüße

Gil_Galad55
48. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 24.04.06 16:10

Innsbruck und Tanja

Oh, war das ein Erwachen im Appartement von Steffi, nach der durchzechten Nacht, in Charlys Bar, meiner spontanen, total ungeplanten Wiedersehensfeier mit meinen Freunden.

Ich erwachte dann frühmorgens 16.10h, die ganze Welt drehte sich wiedereinmal nur um mich, war hatte ich Kopfschmerzen, es muss und davon bin ich heute überzeugt, die eine Flasche Whisky, die wir am Schluss noch vernichtet haben zu alt gewesen sein, die war sicher nicht mehr gut. Denn wie ist es sonst zu erklären das ich noch tagelang danach immer das Gefühl hatte, in meinem Kopf seinen die Handwerker der Firma Gas, Wasser, Schei... zu Gast und klopfen mit dem Hammer gegen den Heizkörper bzw. in meinem Fall gegen meine Hirnrinde. Obendrein war mir vollkommen schleierhaft was der schöne Egon neben mir wollte, der da selig schlief, besser gesagt schnarchte. Hatte ich scheinbar mal wieder einen meiner heterosexuellen Ausflüge gehabt, daran erinnern konnte mich allerdings nicht mehr. Wozu auch?, zu unwichtig sind diese Abenteuer für mich und auch für das jeweilige männliche Pendant.

Nun ja, wie gesagt so schön der Abend, die Nacht war, ich erholte mich nur langsam von den Strapazen und wurde nur langsam wieder klar im Kopf. Warum schreibe ich das?, na ja vielleicht ist dies ein kleiner Erklärungsversuch, warum ich schon am zweiten Tag nach meiner Rückkehr in Innsbruck von meinem Vorhaben, nie wieder etwas mit Tanja zutun haben zu wollen abkehrte und ans Telefon ging, als diese wahrscheinlich das 20.mal bei Steffi anrief und mich mit ihr schon für den nächsten Tag ein Treffen in Innsbruck vereinbarte. Wahrscheinlich tat es mir auch gut das Tanja mir nachlief, sie mich suchte obwohl mir durchaus bewusst war, dass es für sie auch eine existenzielle Geschichte war, wenn die Beziehung mit mir den Bach hinunterging, so war und bin ich immer noch die Eigentümerin des Hotels in München und sie in Anführungszeichen nur die Geschäftsführerin. Aber ich denke auch, so zumindest mein Eindruck aus den ersten Telefongesprächen, dass die zwischenmenschliche Komponenten eine gewaltige Rolle bei ihr spielte.

So tauchte sie dann auch bereits am übernächsten Tag in IBK auf und nach einem längerem Gespräch auf neutralem Boden versöhnten wir uns auch wieder und waren erneut ein Paar. Wollten es noch einmal zusammen probieren, allerdings im Gegensatz zu Willi Brandts Aussage von 1969: Wir wollen mehr Demokratie wagen, wollten wir beide, also auch ich: `weniger Demokratie wagen, ich wollte strenger angefasst werden`

Ich wollte endlich eine richtige Domse, die mich erzieht und führt, die mich streichelt und schlägt, die mich küsst und mit Missachtung bestraft, endlich Butter bei die Fische tun, ich hatte genug von diesen Halbherzigkeiten, ich wollte das sie mehr Zeit in mich investiert und mich strenger herannimmt und bestand im Gegenzug darauf das sie ihre heterosexuelle Beziehung sofort einstellt und beendet. Tanja dagegen forderte mehr Vertrauen und Gehorsam meinerseits. Das kann sie haben dachte ich mir meinerseits, nichts lieber als das.

So kam es dann auch das ich nach Beendigung unseres Gesprächs unserer Einigung über das künftige Fortbestehen, ich auf die Toilette wanderte und mich wieder verschloss, nachdem ich aus lauter Frust über das Verhalten meiner Partnerin, ihr Fremdgehen, meinen Verschluss einfach mit einer Beißzange kappte. Denn auf meinen Verschluss bestand Tanja seit dieser Tage vehement und viel mehr als vorher.

Allerdings kehrte ich nicht sofort wieder nach Augsburg oder nach München zurück, ich blieb vorerst zu Hause in Innsbruck, zu einscheidend waren die Erlebnisse der letzten Tage für mich gewesen, zu groß war der Nachholbedarf für mich in meiner Stadt nach über 6 Jahren Abwesenheit. Das die ersten Tage und das mit meinem Nachholen ganz anders kam lag allerdings an Tanja, blieb sie doch noch ziemlich genau eine Woche hier bei mir in Innsbruck, bezog zusammen mit mir das kleine Appartement von Steffi, dass heute übrigens mein Eigentum ist, ich hab es der lieben Steffi einfach irgendwann im laufe der Zeit abgeschwatzt bzw. abgekauft.

Tanja verbrachte also noch eine Woche mit mir zusammen in Innsbruck-Hötting.
Diese Woche war dann auch Himmel und Hölle für mich zu gleich, denn ich verspürte zum erstenmal wie hart und eckig meine geliebte Tanja sein konnte, hart und eckig wie ich mir das eigentlich immer gewünscht hatte von ihr, nur weiß ich nach dieser 24/7 Woche das ich keine 24/7 Sklavin bin, dass ist mir einfach eine Nummer zu taff ist, die permanente Versklavung.

Nun aber in dieser einen Woche war ich es und zwar volle Kanne. So lies sie mich nach allen Regeln der Kunst Sklavin sein: kettete mich an eine ca. 10m lange Laufleine, schlug mich bei der kleinsten Kleinigkeit mit einem ihrer Gürtel, lies mich knien, lies mich betteln, steckte mich in mir unerträgliche Kleidungsstücke, lies mich schwitzen, lies mich frieren, kurzum ich bekam in dieser Woche das volle Programm einer echten und knallharten Sadistin zu spüren.

Noch ein paar kleine Aufgaben meiner geliebten Tanja gefällig?, so hatte ich z.B. in dieser Woche die ja wie alle anderen Wochen auch 168 Stunden zählt, bestimmt und das ist die reine Wahrheit, 165 Stunden Gummihaushaltshandschuhe an, es gab keine großen Pausen für mich, trug die ganze Zeit über Windeln und Gummihose, bekam an meinen Verschluss an jedes der beiden Schlösser eine Bimmelchen eingehängt, durfte keine Toilette benutzen und wurde verschlaucht (Blasenkatheter mit Beinbeutel), mir wurden nachts die Hände an mein Hundehalsband gebunden und das rechte Bein an den Bettpfosten. Dies alles und noch vielmehr erfuhr als Sklavin von Tanja, wie gesagt dies alles spielte sich intern ab und unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Die subtilen Spielchen die sie mit mir in der draußen vor dem Tore spielte, war wirklich auch nicht von schlechten Eltern. Dabei kommt ihr natürlich sehr zugute, dass Tanja ihre Daniela in und auswendig kennt und genau weiß, was sie mag und was sie nicht mag.

Einses ihrer Lieblingsspielchen z.B. ist: Hündchen vor dem Supermarkt, wie das geht?, ganz einfach: Sie stellt mich vor dem Supermarkt ab und zwar genau vor dem Schild „Hunde müssen draußen bleiben, oder Hier warten wir“, dort zieht sie geschwind um einen meiner Schuhe, in dieser Zeit immer gelbe Romika-Gummistiefel, mit dem Eddingstift eine Markierung und ich muss dann anschließend dort verharren bis sie wiederkommt, wie gesagt ohne meine Füße zu bewegen, mit den Augen allerdings soll ich sie während ihres Einkaufes verfolgen und muss mich sichtlich freuen wenn sie wieder rauskommt und mich abholt, wie ein kleines Hündchen eben.

Auch die Kleidung war in dieser Zeit immer sehr heftig, so trug ich bei meinen Outdoorzeiten, immer und dabei war es ihr vollkommen egal ob es 25Grad oder 15 Grad warm war, ob es regnete oder nicht immer einen Friesennerz und meine gelben Regenstiefel, sowie einen enggeflochtenen Pferdeschwanz und Röcke, Röcke bis zum abwinken, keine Hosen mehr was neben dem Friesennerz für mich das schlimmste ist, bin ich doch absolute Hosenträgerin, ich hasse Röcke. Natürlich aber das beschrieb ich ja oben bereits war ich während dieser Zeit ständig gewickelt, durfte ja nicht mehr auf die Toilette. Auch war mir das stylen oder schminken während dieser Zeit total untersagt, ich durfte mir nur frühmorgens und abends und das auch nur in der kleinen Küche die Zähne putzen, nicht kämen nichts (was bei einem Dauerpferdeschwanz, auch nicht zwingend erforderlich ist).

Gewaschen oder bessergesagt abgespritzt wurde ich einmal am Tag von der lieben Tanja, natürlich mit eiskaltem Wasser, warmes Wasser sei zu teuer für mich alte Schlampe sagte sie mir jedes Mal dabei.

So war ich dann doch recht froh, als meine Tortur überraschend nach einer Woche vorbei war, zumindest war die ständige Anwesenheit aufgrund einiger besonderen Vorkommnisse in München von Tanja vorbei, sie musste sollte und wollte auch (heute weiß ich das es sie wieder mal heterosexuell überkam) zurück nach München.

So begrenzte sich meine weitere Versklavung ob nun in Innsbruck oder in Augsburg auf die Wochenenden, was mir wirklich nicht unrecht war denn wie gesagt eine 24/7 ist nichts für mich.

Wie ich mich langsam aber doch mit meiner Wochenendversklavung arrangierte und eine wirklich gute Sub wurde schreib ich dann im nächsten Teil.......

So Pause,

danijelle
49. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 24.04.06 17:17

Hallo Dani,

es ist doch immer wieder erstaunlich, was in braven EU-Beamtinnen so alles vorgeht ...

Dein Weg zu dir selbst geht durch Höhen und Tiefen, geht über Umwege und Rückwege und durch Extreme. Und alles wieder sehr direkt, einfühlsam und anschaulich beschrieben.

Matthew
50. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Gil_Galad am 27.04.06 20:27

Genail geschrieben da läuft einem echt eine richtige Gänsehaut über den Rücken wenn man das hört, aber irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen dass die Wochenendsklaverei harmloser gewesen ist wenn ich das so richtig lese oder irre ich da. Auf jeden Fall bin ich gespannt wie es weiter geht.

Grüße

Gil_Galad55
51. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Thor75 am 29.04.06 07:49

Zitat
.... so hatte ich z.B. in dieser Woche die ja wie alle anderen Wochen auch 168 Stunden zählt, bestimmt und das ist die reine Wahrheit, 165 Stunden Gummihaushaltshandschuhe an, ..


Na dann waren die kleinen Finger ja auch immer schön sauber und mussten nicht extra gewaschen werden.

Zitat
.... und Röcke, Röcke bis zum abwinken, keine Hosen mehr


Ich finde Röcke passen viel besser zu den Gummistiefel als Hosen.

Bin schon gespannt wie dann die Wochenenden wurde!
Gruß Thor
52. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Misty am 29.04.06 12:23

Hallo Dani,

mich würde interessieren, was das mit den Gummihaushaltshandschuhen tragen auf sich hatte (165 Stunden). Solange hast Du doch nicht putzen müssen - oder?
53. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 12.09.06 06:45

Hi Dani,

geht es hier irgendwann weiter? Vermisse schon seit längerem die Fortsetzung deiner Lebensgeschichte!

*malhöflichundinteressiertbeiunseremforumssonnenscheinanfrag*

Blue
54. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 12.09.06 07:36

@Bluevelvet
jo, mei was soll i denn schreiben, was von gestern abend, als ich leicht ang`soffen, nach n´er Flaschn Roten allan ins Bett g`hupft bin? oder woas willst lesen?

Dani
55. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 12.09.06 10:10

Zitat

Wie ich mich langsam aber doch mit meiner Wochenendversklavung arrangierte und eine wirklich gute Sub wurde schreib ich dann im nächsten Teil.......


Hier könntest du z. B. weiterschreiben, denn bei Durchsicht deiner Lebensgeschichte hab ich den angekündigten Teil nicht gefunden. Mich interessiert halt, was du noch so angestellt hast ...

Schöne Grüße
Blue
56. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 12.09.06 17:29

da ich ja eine gute Subbie sein will und mir der Wunsch von Blue natürlich Befehl ist, schreibe ich eben schnell mal ein paar Takte weiter:



In Innsbruck, um Innsbruck und um Innsbruck herum!

Na, wie schon geschrieben ist die Vollversklavung eher nicht so mein Fall, dazu steh ich auch zu fest mit beiden Beinen im Leben, dazu fordert mich auch wenn es nach meinem Unfall, beruflich schon sehr viel ruhiger wurde, mein Job immer noch zu sehr.

Allerdings an den Wochenenden ließ ich mich ganz gerne mal fallen, wurde wieder die Sklavin meiner geliebten Tanja.

Ich weiss nicht, irgendwie konnte ich zu dieser Zeit nicht anders, ich wußte genau sie "beschei..." mich, ich wußte genau das es nichts wird mit ihr, dass es wieder in der Katastrophe endet und denoch, ich lief ihr nach wie eine reudige Hündin.

Ließ mich verprügeln, nach Strich und Faden, ließ die gemeinsten Dinge mit mir anstellen, alles, sie konnte alles mit mir machen, war sie nur in meiner Nähe. Wie sagt man so schön symbolisch gesprochen

"Der Liebe verfallen"

Das mit der Wochenend und Sonnenschein Versklaverei ging dann auch eine ganz geraume Zeit lang gut, es gefiel mir und zählt bis heute, man glaubt es kaum zu den schönsten Zeiten in meinem Leben, zum postiveren Teil.

Auch in der Arbeit in Innsbruck klappte es hervorragend, ich denke man tut sich einfach leichter wenn man Zuhause ist, wenn man seine eigene Sprache sprechen kann, nicht jedem "Dahergelaufenem" erzählen muss: "so sind wir halt, wir Tiroler", ich denke ganz einfach man kennt sich.

Ich habe auf jedenfall, obwohl es aus anderen Gründen heraus nicht ganz so mein Ding ist, in der Heimat zu arbeiten, hier in IBK am wenigsten Probleme, am wenigsten Probleme vorallem mit der Akzeptanz meiner Person.

Auch mein Körper spielte recht gut mit, naja die linke Hand, macht weiterhin was will, nur selten was sie soll, ich bin noch immer die "Hinkelotta" was mein rechtes Bein anbetrifft, aber die Kopfschmerzen sind hier in den Bergen seltener gewesen und die Ohren funktionieren, natürlich nur mit Hörgerät auch einigermaßen gut.

Doch wie die Daniela eben ist, schon bald wird es ihr an Ort und Stelle zu langweilig, dass meinte ich weiter oben `aus anderen Gründen heraus`, die kleine Dani packt dann immer ganz gewaltig das Reisefieber.

Das zwar wie ich feststelle mit zunehmendem Alter im mehr abnimmt, aber so ganz ruhelos macht es mich eben doch nicht. So das ich bereits nach einem halbem Jahr schon wieder bei meinem Boss in Augsburg vorstelllig wurde und um eine Versetzung bat.

Hat ihm gar nicht gefallen und er ließ mich zappeln (darf nur er, und das nicht immer), ich solle jetzt gefälligst mal Ruhe geben, mit diesen oder so ähnlichen Worten verabschiedete er mich dann ganz schnell zurück nach Hause.

Ach,ja vielleicht das Wohnungsproblem, noch kurz erwähnen könnte, ja das möchte ich noch erzählen.

Ich lebte ja nach wie vor in der Ferienwohnung von Steffanie, blockierte also weitere Einnahmen von ihr, sprich Vermietungen, hat ihr glaub ich nicht so recht gepasst und ich hab das dann auch sofort nach der 756 Anspielung von ihr gemerkt und mir etwas anderes gesucht, ein kleines Appartment gekauft, denn eines war mir vollkommen klar:

Sicher würde ich Innsbruck wieder verlassen und mein Heil in der Ferne suchen, nur ganz so wie vor 7 Jahren nein, dass nicht mehr. Nein mein geliebtes Innsbruck, los wirst du mich lebtaglang nicht mehr hab ich gesagt, sämtliche Immobilientandler von Innsbruck "Schalu" gemacht und nach der ca. 129 Besichtigung (nicht ganz einfach bei meinen Vorgaben) ein kleines Appartment (ca. 100qm) gekauft. Ich kann nämlich so ziemlich auf alles verzichten nur nicht auf Luxus.

Gut, war dann da nur noch die Wohnung in München, in meinem Hotel die gepflegt werden wollte und sollte und die Budde in Augsburg, also das schaffte mich schon zu Beginn und schafft mich auch heute noch ganz arg, da ich im Sternzeichen der Fische geboren bin und eigentlich eine fürchterliche Schlamperin bin, eigentlich auch nie recht weiss, wo ich welches Kleidungsstück in welcher Wohnung, in welcher Maschine oder welcher Putzerei habe. Der einzigste Unterschied zu damals und heute, liegt eigentlich daran, dass ich die Wohnung in München zur Suite umbauen ließ und vermiete, also selber nicht mehr nutze, dafür aber im Moment eine Wohnung in Roma/Lazio Colleferro, gemietet habe, also in der Sache ansich hat sich nichts getan.

Ja, ja er ließ mich schmorren mein lieber Herr Chef in Augsburg, ich durfte noch ein ganz Jahr lang in Innsbruck verweilen, durfte mich mit Gesetzesharmonisierungen und Rechtshilfeabkommen herumschlagen.

Wenn mich also heute jemand frägt was ich in dieser Zeit so gemacht habe, würde ich wahrscheinlich antworten:

" Ich bin früh schlafen gegengangen"

Denn auch das Nachtleben hat in meiner Heimat im vergleich zu meiner wahren Sturm und Drangzeit schon ganz gewaltig nachgelassen, was aber nun mal ein wirklich subjektiver Eindruck von mir sein soll, denn ich weiss wir alle werden älter, auch ich!

Ich besuchte in dieser Zeit, dann auch noch meine Mutter, wir sprachen uns aus und vertrugen uns, ich habe versucht ihr zu verzeihen, vergessen kann ich es leider nicht, überhaupt ist dies ein Verhältnis, dass nicht viel bringt, wir verstehen uns einfach nicht, senden einfach auf verschiedenen Frequenzen um es kurz zu machen: " es ginge schon, aber es geht nicht"

Mittlerweile ist dies auch nicht mehr relevant, denn schon bald nach meiner Zeit in IBK, ist sie verstorben, sie lange Zeit sehr krank. Sicher könnte man mich als hartherzig und kühl beschreiben, klar wir Tiroler sind etwas anders, aber man sollte auch für meine Person etwas Verständnis haben, war es doch meine eigene Mutter die mich in meiner Heimat vorübergehend zur "Persona non grata" gemacht, mich regelrecht aus Innsbruck hinausgeschmissen hat.

Ihre eigene Tochter, mit 1500 Schilling (knapp 100 €uro) wegschickte, sie nicht aufhielt, die bei meinen Bekannten und Verwandten so intregierte, dass mich z.B. niemand, nicht einer an meinem 30. Geburtstag in München anrief, dass mich kein Firmenchef, keine Behörde im Umkreis von 100km einstellte, auch das war meine Mutter.

Dann noch kurz zu Tanja, ich glaube es wahr wieder bei einer meiner Besuche bei meinen "wahren Eltern" in München, in dieser Zeit war ich sehr oft dort, ist auch nicht sehr weit zu fahren, zum einem um am Wochenende nicht allein in Innsbruck zu hocken, zum anderen natürlich um meine geliebte Tanja zu sehen, denn mit Innsbruck, konnte sie sich im Gegensatz zu mir nie anfreunden, aber naja, mit wem kann sich ein/e Münchner/in schon großartig anfreunden?

Also wenn ich sie sehen wollte war ich schon bald wieder gezwungen, sie in München zu besuchen, wohnte und managte sich doch wieder mein kleines Hotel und wohnte oder schlief, dann auch meißtens dort in meiner/unserer Wohnung.

Nun zurück zu besagtem Tag, auch diesmal wohnte/schlief sie dort, als ich die Türe aufsperrte zu meiner "Suite" nur leider nicht allein!!

Anscheinend hat sie überhaupt nicht mit mir gerechnet oder mal wieder alles vergessen, oder war sie nur mal wieder "rattenscharf"

Zu allem Übel lag sie dort auch noch mit einem Mann im Bett und das auch noch in meinem Bett!

O.k. der Arme hat überhaupt nichts gerafft, er wunderte sich nur warum ich ein solches Theater machte, sagte noch man könnte über alles reden!, natürlich wußte er nichts von der Homosexualität von Tanja und das wir eigentlich,,naja manchmal wenigstens ein Paar waren.

Aber er kam eigentlich sonst zu nichts, denn ich verprügelte ihn gleich dermaßen, bzw. warf ihm alles nach was ich an Gegenständen in die Hand bekam, so das er schon bald "in Unterhosen, lach" die Flucht ergriff und auf Nimmerwiedersehen davon lief. Heute tut er mir fast Leid der Arme.

Auch Tanja, ging dann und glaubt mir, da bin ich dann schon wieder die total sture Tirolerin, diesmal ging sie für immer........



so, zufrieden Blue

freundlichst grüßt eure
Daniela
P.S. es ging dann noch ein Stück weiter nach Roma, aber das ein anderes mal O.K.?
57. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von bluevelvet am 12.09.06 19:06

Zufrieden und ok! *lach*

Nur: Warum hast du den armen Mann verkloppt, statt deine Tanja? Der bedauernswerte Kerl hat wahrscheinlich nur gedacht: "Ich vögel mal ein nettes Mädel." Und vermutlich vorher sogar brav gefragt: "Biste Single?" - "Ja, klar!"

Schön, Dani, dass du wieder etwas aus deinem Leben erzählt hast. Auch auf Rom bin ich schon gespannt.

Liebe Grüße
Blue
58. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von Herrin_nadine am 12.09.06 19:10

auch mich hast du sehr erfreut. war das wieder ein spannender abschnitt in deinem leben.

wie lange bist du dann in innsbruck geblieben?
59. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 12.09.06 19:22

@blue:

er stand mir einfach im Weg und Tanja ist eigentlich gleich noch vor ihm auf und davon, bei solchen Dingen werd ich einfach zum `enfant terrible` da verlier ich dann die Kontrolle!

@Nadine
eigentlich bin ich bis heute dort und nicht mehr gegangen, nur wie gesagt arbeite ich eben öfter mal in anderen, immer wieder wechselnden Einsatzorten/Ländern


Daniela
60. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von waldmann am 12.09.06 23:58

Hi Dani!

Ich bin vorher auf deine Geschichte gestoßen und konnte bis hier nicht mehr aufhören zu lesen. Fast unglaublich dass dir das alles wirklich passiert ist. Ich hoffe auf eine Fortsetzung in Italien mit viel Sonne, Sex und Luxus.
61. RE: Danijelle Bäumer - die wahre Geschichte

geschrieben von danijelle am 13.09.06 07:53

tja mein lieber Weißbier-Waldi,

das nennt man im Fachjargon "Powerschreiben", ich denke es ist tatsächlich eine besondere Fähigkeit, die ich besitze.

Wahrscheinlich könnte ich 500 Seiten lang, euch die größte Seifenoper erzählen, es würde nicht langweilig werden (Groschenromanschreiber beherrschen das z.B. perfekt).

Nein, natürlich ist mir das alles passiert, nur eben aus meiner subjektiven Sicht heraus und sehr, sehr komprimiert, ich schrieb hier eine Geschichte, meine Geschichte auf, fast ein halbes Leben!, auf vielleicht 10 Seiten.

Aber man sieht ja am letzten bisher geschriebenen Teil, es gab auch relativ ruhig, langweilige Phasen!

Grüsslis
Daniela


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