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Thema:
eröffnet von Blue Moon am 04.03.07 00:28
letzter Beitrag von heniu am 24.03.13 16:34

1. Rote Sonne !

geschrieben von Blue Moon am 04.03.07 00:28

Vorgeschichte !
Die folgende Geschichte spielt im Jahr 1865. Soeben war der amerikanische Bürgerkrieg, welcher am 12. April 1861 mit der Erstürmung von Fort Sumters durch die Südstaaten begonnen und nach 4 Jahren durch den Sieg der Nordstaaten endete, vorbei. In diesem blutigen Krieg verloren 600.000 Menschen ihr Leben und die Gesamtkosten beliefen sich auf 8 Milliarden Dollar. Die Sklaverei wurde durch Präsident Abraham Lincoln gesetzlich abgeschafft, aber trotzdem ging das schmutzige Geschäft mit dem Menschenhandel auf anderen Teilen der Erdkugel gnadenlos weiter. Vor allen auf den Inseln der Südsee starben weiterhin jährlich hunderte von Sklaven auf den Zuckerrohrplantagen von profitgierigen Großgrundbesitzern und mussten unter den Peitschen der Aufseher ihr Tageswerk auf den Feldern verrichten. Besonderst auf der Insel Santa Calina florierte der Menschenhandel und bescherte den Einwohnern unermesslichen Reichtum. Zwar hatte auch die englische Krone offiziell die Sklaverei verboten, aber London war weit und der auf Jamaika eingesetzte Gouverneur wurde von den Plantagenbesitzern für sein Stillschweigen fürstlich entlohnt. Eine von ihnen war eine betörend schöne Frau mit den wohlklingenden Namen Vanessa Davenport, welche eine blutrünstige Sadistin war und ihre Sklaven gnadenlos ausbeutete.

Über die Vergangenheit der grausamen Lady rankten sich abenteuerliche Legenden. Manche behaupten sie sei die leibhaftige Tochter Satans, während andere Zeitzeugen berichteten, das sie früher als Prostituierte in der englischen Hafenstadt Bristol ihren Lebensunterhalt verdiente. Dort lernte sie den Spross einer wohlhabenden Familie kennen, welcher sich unsterblich in sie verliebte und gegen den Willen seiner Eltern heirate. Um einen gesellschaftlichen Skandal zu vermeiden wurde das frisch vermählte Paar mit einem großzügigen Geldbetrag abgefunden, mit der Auflage England zu verlassen. Nachdem sie sich auf Jamaika angesiedelt hatten, bezogen sie eine noble Villa in der Hauptstadt Kingston und waren bald schon für ihre wilden Sexpartys bei der feinen Gesellschaft berüchtigt. Als ihre Geldreserven schließlich erschöpft waren, verkauften sie ihr Haus und erwarben die Insel Santa Monica, wo sie eine Zuckerrohrplantage aufbauten. Obwohl Lady Vanessa über keinerlei Schulbildung verfügte, gelang es ihr innerhalb von 4 Jahren ein gewinnbringendes Imperium zu errichten und erwarb sich den Respekt der anderen Großgrundbesitzern, indem sie ihr kleines Königreich mit eiserner Hand regierte. Skrupellos, gepaart mit teuflischer Raffinesse gelang es der von Ehrgeiz zerfressenen Lady, ihre Macht zielstrebig auszubauen, wobei sie äußerst grausam und gnadenlos zu Werke ging. Nachdem sie die ihrem Mann treu ergebenen Angestellten durch ihre eigenen Gefolgsleite ersetzt hatte, gab es nur noch ein Problem zu lösen und zwar ihren wankelmütigen Gatten für welchen sie nur noch tiefe Verachtung hegte. Als dieser die Absicht äußerte die Plantage gewinnbringend zu verkaufen und wieder nach England überzusiedeln, hatte er, ohne es zu ahnen, sein eigenes Todesurteil unterzeichnet. Da ihr nutzloser Gemahl eine Schwäche für perverse Praktiken besaß und sich gerne von ihr dominieren ließ, suchte sie nach Sonnenuntergang mit einigen Stricken bewaffnet ihren Gemahl auf und fesselte ihn sorgfältig. In freudiger Erwartung auf ein sexuelles Abenteuer ließ sich ihr der 5 Jahre jüngere Mann von ihr knebeln und in den Keller führen, wo bereits ihre persönliche Sekretärin mit diversen Folterwerkzeugen bereit stand. Nachdem sie ihr Opfer nächtelang grausam misshandelt hatten, unterzeichnete dieser eine Urkunde, in der er seiner Frau die Zuckerrohrplantage überschrieb und sie damit als Universalerbin seines Vermögens einsetzte. Die Tinte mit seinem Namen war noch nicht getrocknet, als Vanessa ihn in die Sklavenbaracke bringen ließ, wo er das grausame Los seiner Mitbewohner teilen musste. Am darauf folgenden Tag legte sie ihren Gatten eigenhändig in Ketten und führte ihn auf die Felder, wo er unter dem Joch ihrer Peitsche die niedrigsten Arbeiten verrichten musste. Als dieser nach 3 Monaten sein Arbeitspensum nicht mehr erfüllen konnte, fesselte sie ihm die Hände auf den Rücken und führte ihn zum Strand hinunter, wo er sich vor ihr niederknien musste. Mit einem eiskalten Lächeln auf den Lippen, setzte sie einen Revolver an seine Schläfe und ermordete ohne eine Spur von Mitleid ihren Ehegatten. Nachdem sie die Leiche ihres Gatten dem Meer übergeben hatte, war sie endlich am Ziel ihrer Träume angelangt und ihre Macht somit zementiert.

Erbarmungslos und mit beispielsloser Grausamkeit regierte Vanessa über ihr Reich, wobei sie ihre geschundenen Sklaven bis auf den letzten Blutstropfen auspresste. Es gab auf der Insel des Todes, wie sie von den gepeinigten Arbeiter getauft wurde, nur 3 Personen denen Miss Davenport ihr Vertrauen schenkte und welche für ihre Dienste fürstlich entlohnt wurden. Der erste war Robert Blackwood, ein grausamer, fetter Tyrann, der seine sadistischen Gelüste hemmungslos befriedigte und ein williger Handlanger seiner Herrin war, indem er den Posten des Chefaufsehers verrichtete. Der zweite im Bunde war James Bloodhorn, ein aus dem aktiven Armeedienst ausgeschiedener, englischer Offizier, welcher ihre kleine Privatarmee befehligte und jeden Aufstand blutig niederschlug. Die dritte Person hieß Kate Morgana, eine Amerikanerin aus den Südstaaten, welche ihr nicht nur als Sekretärin, sondern auch als Kopfgeldjägerin wertvolle Dienste leistete. Ihre Aufgabe war es entflohene Arbeiter aufzuspüren und diese Lady Vanessa zu übergeben, welchen einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erarbeitet hatte, um ihre Sklaven für ihren Fluchtversuch zu bestrafen. Eine Methode war die Männer bis zum Kopf am Strand einzugraben und diese anschließend den mit der Flut angeschwemmten Krebsen zu überlassen, welche die wehrlosen Opfer bis auf die Knochen abnagten. Die zweite Variante beinhaltete den Delinquenten an ein Holzkreuz zu fesseln und sie anschließend von der erbarmungslosen Sonne austrocknen zu lassen. Für diverse kleine Vergehen vollzog Lady Vanessa das Strafmass selbst, in dem sie die Missetäter an einem Pfahl binden ließ und sie danach persönlich auspeitschte. Zu diesem Zweck hatte sich Miss Davenport, welche von den Sklaven den Namen " Todesengel " erhalten hatte, eine 2 m lange, mit Bleikugeln versehene Bullenpeitsche anfertigen lassen, welche von ihr liebevoll " Black Snake " genannt wurde und von der sie erbarmungslos Gebrauch machte.


2 Jahre später stand Lady Vanessa auf dem Zenit ihrer Macht und war Herrin über ein gewaltiges Imperium. Mit ihren 36 Jahren war sie immer noch eine begehrenswerte Frau und männlicher Blickfang auf den Galabällen des Gouverneurs von Jamaika. Zwar wunderte man sich über das spurlose Verschwinden ihres Ehemannes, aber schließlich gaben sie sich mit der Erklärung von Miss Davenport, das ihr Gatte die Filiale in London leitete, zufrieden. Als der Sklavenmarkt auf Santa Calina immer weniger menschliche Arbeitskräfte zum Verkauf anbot, entwickelte die eiskalte Geschäftsfrau einen teuflischen Plan, welcher beinhaltete, das sie aus Europa Frauen entführen ließ, um sie auf ihrer Plantage arbeiten zu lassen. Mit dieser Absicht verfolgte Lady Vanessa 2 Ziele. Zu einem waren Frauen für die Feldarbeit viel besser geeignet und außerdem wesentlich leichter zu bewachen, als männliche Sklaven. Der zweite Aspekt war, das diese Kinder gebaren, welche automatisch die Arbeit ihrer Mütter fortsetzen konnten und somit die Kosten für neue Arbeiter erheblich senkten. 2 Monate später erwarb die skrupellose Plantagenbesitzerin bei einer Schiffsversteigerung eine Dreimastbark, welche früher Tee nach Ostindien transportiert hatte und über gute Segeleigenschaften verfügte. Nachdem sie das Schiff auf einer Werft gründlich überholen ließ, heuerte sie eine erfahrene Mannschaft an und wies ihre Kontaktleute in den englischen Hafenstädten an ihre schmutzige Arbeit aufzunehmen. 3 Wochen später setze die " Blackbird " Segel und nahm Kurs auf Liverpool um ihre erste menschliche Fracht abzuholen, zu der auch eine blutjunge Engländerin gehören würde, welche durch eine Laune des Schicksals in den Sog aus Blut, Tränen, sowie Gewalt geraten sollte.

Liverpool, den 24. September 1865. Celine war eine beneidenswerte, junge Dame, welcher einer glücklichen, unbeschwerten Zukunft entgegen sah. Ihre Eltern waren sehr vermögend und lasen ihrer kleinen Prinzessin jeden Wunsch von den Augen ab. Sie besuchte die Musikakademie, war eine begnadete Klavierspielerin und unendlich verliebt in Lord James Greenwood, welcher gestern formell um ihre Hand angehalten hatte. Mit verträumtem Blick hatte sie seinen Antrag angenommen und ihr Herz war voller Liebe entflammt, als er ihr den wertvollen Verlobungsring an den Finger steckte. Doch ihr wunderschöner Traum sollte wie eine Seifenblase zerplatzen, was sie in diesem Moment jedoch noch nicht ahnte, da ihr Glück einfach grenzenlos schien. Celine schwebte auf einer rosaroten Wolke und ahnte nicht im geringsten das sie in einem nie endeten Alptraum geraten würde, aus dem es kein Erwachen mehr geben sollte. Aber ich will sie nicht länger auf die Folter spannen und unsere Heldin jetzt selbst zu Wort kommen lassen.

Während ich mich an diesem nebligen Herbstnachmittag in der Musikakademie von meinen Freundinnen verabschiedete, wartete vor dem Eingang eine schwarze Kutsche in welche eine elegant gekleidete Dame saß und nervös eine Zigarette rauchte. Bei der Frau handelte es sich um Lady Stephanie, verheiratet mit Lord Carrington und Mutter einer Tochter wegen der sie heute zur Verbrecherin werden sollte. Melissa hatte sich in den Kopf gesetzt Lord Greenwood zu heiraten und ihre Chancen standen auch nicht schlecht, bis diese Flittchen Celine auf der Bildfläche erschien. Mit ihrer atemberaubenden Schönheit stach sie ihre Rivalin aus und das Verhängnis nahm seinen Lauf. Der Narr verliebte sich sofort in die vollbusige Blondine und ließ ihre gekränkte Tochter links liegen. Um Melissa ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen, hatte sie der Musikstudentin sogar durch ihre Gesellschaftsdame eine hohe Geldsumme angeboten, was diese jedoch mit einer arroganten Geste ablehnte. Als sie gestern von der bevorstehenden Verlobung erfahren hatte, entschloss sie sich sofort zu handeln und das hartnäckige Fräulein wie eine Schachfigur aus dem Feld zu räumen. Wie in Trance verließ Lady Stephanie nun die Kutsche, holte aus der Innentasche ihres Umhangs einen Revolver und näherte sich mit schnellem Schritt der blondhaarigen Dame, welche gerade die Treppe herunterkam.

Den Kopf voller romantischer Träume sah ich mich nun nach einer Mietkutsche um, als ich plötzlich einen harten Gegenstand in meinem Rücken verspürte. Zu Tode erschrocken drehte ich mich um und blickte in die Mündung eines Revolvers, bei dessen Besitzerin es sich um eine etwa 45-jährige Dame mit hochgesteckten, blonden Haare handelte, welche mich nun zwang sie zu der bereitstehenden Kutsche zwang. Nachdem wir eingestiegen waren und die unbekannte Dame dem Kutscher die Adresse genannt hatte, holte sie aus den Seitentaschen ihres knöchellangen, eleganten, grauen Rocks, außerdem sie noch mit einem gleichfarbigen Blazer, sowie einer weißen Rüschenbluse bekleidet war, einen roten Seidenschal, sowie einen Strick und befahl mir meine Hände hinter dem Rücken zu verschränken. Angesichts der auf mich gerichteten Waffe hatte ich keine andere Wahl, als der höflichen Aufforderung nachzukommen und ließ mich widerstandslos fesseln. Auf meine ängstliche Frage was dies zu bedeuten hatte, stopfte mir meine Kidnapperin nun ein besticktes, zusammen geknülltes weißes Taschentuch zwischen die Zähne, wickelte den Seidenschal um meinen Mund und verknotete die beiden Enden anschließend sorgfältig hinter meinem Nacken. Während der Fahrt fragte ich mich ängstlich, was man mit meiner Entführung bezwecken wollte. Lösegeld schied meiner Ansicht nach aus, da die Dame sehr elegant gekleidet war und wertvollen Schmuck trug. Nach 45 Minuten waren wir offensichtlich am Ziel unserer Reise angelangt, den die schwarze Kutsche fuhr nun eine Auffahrt hinauf und hielt schließlich vor einem altehrwürdigen Stadthaus. Nachdem mir meine Entführerin wieder meinen Umhang angezogen, sowie dessen Kaputze aufgesetzt hatte, damit niemand sah das ich gefesselt bzw. geknebelt war, bezahlte sie den Kutscher und führte mich zur Eingangstür, wo uns bereits eine Frau erwartete. Diese war etwa 40 Jahre alt, 180 cm grob und besaß schwarzes, zu einer streng wirkenden Turmfrisur hochgestecktes Haar, eine schlanke Figur, sowie ein alabasterweißes Antlitz mit stechenden, grauen Augen. Bekleidet war die Frau, welche ich sofort als die Person identifizierte, welche mir vor einigen Wochen dieses unmoralische, finanzielle Angebot unterbreitet hatte, mit einem wadenlangen, schwarzen Rock, einer hochgeschlossen, weißen Bluse und roten Schnürstiefeln. Nun wusste ich auch das es sich bei der eleganten Dame, welche mich gekidnappt hatte, um Lady Carrington handelte, welche meine Hochzeit mit Lord Greenwood sabotieren wollte. " Wie ich ihrem hübschen Gesicht entnehmen kann, ahnen sie bereits wer hinter ihrer Entführung steckt ", entgegnete die Hausherrin lachend und meinte, zu ihrer Gesellschafterin gewandt : " Bitte Elisabeth seien sie so freundlich und bringen sie Celine auf ihr Zimmer. Ach ja und fesseln sie die junge Dame ordentlich, damit sie nicht auf irgendwelche dummen Gedanken kommt. "

Mit diesen Worten überließ mich Lady Stephanie ihrer Gesellschaftsdame, welche mich nun auf den Dachspeicher führte, wo sich die Unterkünfte des Dienstpersonals befanden. Offensichtlich hatte man den übrigen Dienstboten einen freien Nachmittag gewährt, denn keine Menschenseele begegnete uns, so das Elisabeth mich ungehindert in ein kleines Zimmer bringen konnte. Bei diesen handelte es sich um die Wäschekammer, in der ein einzelner, alter Holzstuhl stand, auf welchen mehre Hanfseile lagen. Nachdem mich Miss Perkins auf den Stuhl gesetzt hatte, bewaffnete sie sich mit einem langen Seil und fesselte damit sorgfältig meinen Oberkörper an die Rückenlehne des Mobiliars. Im Anschluß daran fixierte die Hausdame meine Füße einzeln an die beiden Stuhlbeine und verließ anschließend den Raum, dessen Tür sie hinter sich abschloss. Kaum war ich allein, da unternahm ich auch schon verzweifelte Versuche mich von den Seilen zu befreien, was jedoch kläglich scheiterte, da Elisabeth die Knoten streng geknüpft hatte, so das ich schließlich weinend aufgab. 4Stunden später ging die Tür erneut auf und Lady Stephanie, sowie ihre Tochter Melissa betraten die Wäschekammer. Meine Rivalin, welche mich nun mit einem verächtlichen Blick bedachte, war etwa 22 Jahre alt und besaß schulterlanges, kupferrotes Haar, eine wohlgeformte Figur, sowie ein blasses Antlitz mit blauen Augen. Bekleidet war die arrogant wirkende Dame. welche nun hasserfüllt ins Gesicht spuckte mit einem schwarzen Ballkleid, armlangen, gleichfarbigen Handschuhen und eleganten, weißen Schuhen. " So, Celine und nun werden wir dich über unsere Pläne hinbezüglich deiner Person informieren ", entgegnete Lady Carrington ironisch und fügte, während sie meinen Knebel entfernte, mit spöttischen Tonfall : " Da du leider so töricht warst, mein großzügiges Angebot auszuschlagen, sehen wir uns leider dazu genötigt dich auf eine lange Reise zu schicken. Genauer gesagt, wird es eine Reise ohne Wiederkehr, aber das ist deine eigene Schuld." Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. Die beiden Damen planten eiskalt meine Ermordung und machten sich darüber auch noch lustig. " Meine Eltern und James werden bestimmt nach mir suchen lassen ", gab ich nun zu bedenken und erntete dafür schallendes Gelächter. " Oh, natürlich wird man nach dir suchen, aber unsere gute Elisabeth wird dafür Sorge tragen, das deine Leiche niemals auftauchen wird ", entgegnete meine Gastgeberin sarkastisch und fügte, während sie sicherheitshalber noch einmal den Sitz meiner Fesselung kontrollierte, spöttisch hinzu : " Was den armen James betrifft, so wird seine Trauer nicht von langer Dauer sein. Melissa wird sich rührend um ihn kümmern und dafür sorgen, das er dich rasch vergisst. So, und nun musst du uns leider entschuldigen, da wir zu einer Galaveranstaltung eingeladen sind." Mit diesen Worten wurde ich wieder geknebelt und nachdem mich die beiden Damen zum Abschied auf die Stirn geküsst hatten, verließen sie lachend den Raum.

Gefesselt, geknebelt, sowie den Tod vor Augen, versuchte ich erneut mich meiner Fesseln zu entledigen, doch den einzigen Erfolg den ich verbuchen konnte, war das sich die Hanfseile noch tiefer in meine Haut schnitten. Nur mit Mühe gelang es mir einigermaßen die Fassung zu bewahren und beschloss mein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. 3 Stunden später vernahm ich Schritte, welche sich meinem Gefängnis näherten und schließlich schlagartig verstummten. Mein Herz schlug wie wild, als sich die Tür öffnete und Elisabeth mit einem Zimmermädchen die Wäschekammer betrat. Nachdem sie mich von dem Holzstuhl losgebunden hatten, fesselte mir Lady Stephanies Gesellschaftsdame meinen Oberkörper, während die mit einer schwarzen Dienstuniform und weißer Schürze bekleidete Frau meine Fußgelenke verschnürte. Im Anschluß daran trugen mich die beiden Damen die Treppe hinunter in den Hausflur und verfrachteten mich draußen in ein bereitstehendes Fuhrwerk auf dessen Kutschbock ein finsterer Geselle saß. Nachdem Elisabeth den Mann entlohnt hatte, wurde ich mit einer Plane zu gedeckt und wenig später setzte sich das Gefährt in Bewegung.

Fortsetzung folgt !
2. RE: Rote Sonne !

geschrieben von sheeeep am 06.03.07 23:09

Hallo Blue Moon,
ganz hervorragende Geschichte!Bin absolut gespannt , wie´s weitergeht!

Grüße
Christian
3. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Zwerglein am 07.03.07 00:11

Das wird hart werden für das verwöhnte Mädchen. Wird Celine jetzt zum Schiff gebracht und in Ketten gelegt?

Warte auf die Fortsetzung.
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Es grüßt das Zwerglein.
4. RE: Rote Sonne ! Teil 2.

geschrieben von Blue Moon am 07.03.07 05:54

Gefesselt bzw. geknebelt lag ich auf der Ladefläche des Fuhrwerks und zitterte vor Angst am ganzen Körper. Wohin ging meine vermutlich letzt Reise ? Sollte ich wirklich getötet werden ? Immer noch hoffte ich das mich Lady Stephanie nur einschüchtern wollte um mich dazu veranlassen meine Verlobung mit James Greenwood zu lösen. Verzweifelt klammerte ich mich an diesen Hoffnungsschimmer, welcher sich wie ein strahlender Stern am dunklen Horizont abzeichnete. Weinend dachte ich nun an meine arme Eltern, welche bestimmt schon voller Sorge um mich waren und nach mir suchten. Würde ich sie jemals in meinem Leben wieder sehen oder war mein trauriges Schicksal bereits von einer fremden Macht besiegelt worden ? Tausende Fragen brannten auf meiner Seele und ließen mein junges Herz heftig schlagen. Obwohl die Fahrt nur 45 Minuten dauerte, kam sie mir unendlich vor und ich fühlte mich wie eine zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilte Sünderin. Dann hielt das Fuhrwerk, die Plane wurde entfernt und ich sah in das gemein grinsende Gesicht des Kutschers, welche mich nun wie einen Sack Kartoffeln auf seine Schulter lud. Im Schein der schwachen Laterne bemerkte ich das wir vor einem herunter gekommenen Gasthof standen, welcher sich in unmittelbarer Nähe des Hafens befand. Nachdem der bärtige Unhold einen gellenden Pfiff von sich gegeben hatte, wurde die Tür geöffnet und eine schlecht gelaunte Frauenstimme erklang, welche den Mann befahl mich in den Weinkeller zu bringen. Dort lag ich wenig später auf den kalten Steinboden und sah im Schein der brennenden Fackeln einige Ratten herum laufen, welche mich mit ihren bösen Augen anfunkelten. Angeekelt wich ich an die Wand zurück und blickte mich verzweifelt in dem nassen, nach Fäulnis riechenden Raum nach geeigneten Werkzeug um, mit denen ich mich eventuell von meinen Fesseln befreien konnte. Plötzlich ging die Tür auf und eine Frau betrat den Weinkeller. Diese war etwa 40 Jahre alt und besaß schwarzes, zu einer Turmfrisur gestyltes Haar, eine kräftige Figur mit wohlgeformten Brüsten, sowie ein strengwirkendes Antlitz mit stechenden, grauen Augen, welche mich mitleidslos anstarrten. Bekleidet war die Wirtin, welche nun sorgfältig meine Fesseln kontrollierte, mit einer weißen Bluse, einem knöchellangen, blauen Wollrock, schwarzen Lederstiefeln und eine um die Schultern gelegte, rote Stola.

Ein teuflisches Lächeln spiegelte sich nun auf den grellrot geschminkten Lippen der vollbusigen Dame, welche sich mir als Miss Glenda Fairschild vorstellte und die nun mit sanftem Tonfall entgegnete : " Du bist also Celine. Nun, ich muss zu geben, das du ein hübsches Ding bist und es ist wirklich jammerschade das man mir den Auftrag erteilt hat, dich zu beseitigen. So sehr es mir auch widerstrebt dich zu töten, muss ich dennoch mein grausames Handwerk ausführen, zu mal man mir eine fürstliche Summe für deine Ermordung gezahlt hat." Mit diesen Worten bewaffnete sich die grausame Wirtin mit 4 schweren Eisengewichten und befestigte diese an meinen Fußfesseln. Als ich sah wie Miss Fairschild eine im Boden eingelassene Falltür öffnete und das Rauschen des Wassers vernahm, stöhnte ich von panischer Angst erfüllt in meinen Knebel. " Wie ich deiner Reaktion entnehme, ahnst du bereits was für ein Schicksal dich erwartet. Ich werde dich einfach in den Fluss werfen, wo du durch die Gewichte mit welchen ich dich versehen habe, bis auf den Grund versenkt wirst. Es wird ein sehr humaner Tod sein, da ich dich vorher mit Chloroform betäuben werde und da ich dich irgendwie gut leiden kann, gewähre ich dir eine Galgenfrist von einer Stunde, bevor ich das Todesurteil gegen deine Person vollstrecke." Mit dieser Ankündigung wollte die Gasthausbesitzerin gerade wieder den Weinkeller verlassen, als sie plötzlich innehielt und mir meine goldene Halskette, sowie meinen Verlobungsring abnahm. " Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber es wäre doch wirklich eine Todsünde wenn der kostbare Schmuck mit dir im Wasser versinken würde:" Dann war ich wieder allein und Tränen liefen meine Wangen herunter, als ich an meine bevorstehende Hinrichtung dachte. Noch einmal mobilisierte ich sämtliche Kraftreserven um mich der Seile zu entledigen, mit denen ich gefesselt war. Nachdem meine Bemühungen kläglich gescheitert waren, weinte ich hemmungslos und ergab mich meinem unabänderlichen Schicksal. Noch einmal durchlebte ich verschiedene Episoden meines jungen Lebens und mein Herz schmerzte, als ich an meine geliebten Eltern dachte. Ich sah mich als Kind in unserem Garten spielen, erinnerte mich an meine unbeschwerte Jugend, den Besuch der Musikakademie, mein erstes Klavierkonzert und dann den Mann, den ich so sehr liebte. James, mein heiß und innig geliebter James. Allein der Gedanke das ich ihn nie wieder sehen würde, zerbrach mir das Herz und erneut ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Viel zu schnell verrann die mir gewährte Zeit und dann war es auch schon soweit. Die Tür wurde geöffnet und meine kalt lächelnde Henkerin betrat den Weinkeller. Nie gekannte Angst umklammerte mein wie wild pochendes Herz und ich flehte mit meinen Augen Miss Fairschild an, mein Leben zu verschonen. Diese schloss nun zu meiner grenzenlosen Erleichterung die Falltür wieder und befreite mich von den Eisengewichten.

" In meiner unendlichen Güte habe ich beschlossen dich am Leben zu lassen", entgegnete die Wirtin nun mit einer huldvollen Handgeste und fügte mit einem eiskalten Lächeln hinzu : " Allerdings wage ich zu bezweifeln ob ich dir damit einen Gefallen erweise. Mein Auftrag lautet dich aus dem Weg zu räumen, wobei es meiner Entscheidung obliegt, wie ich dies bewerkstellige. Ich habe dich an einen meiner Gäste verkauft, welcher ein so genanntes Sklavenschiff befehligt, das im Morgengrauen Liverpool verlassen wird und Kurs auf die Karibik nimmt. Dort wirst du bis an dein Lebensende auf den Feldern einer Zuckerplantage arbeiten und unsägliche Qualen erdulden müssen. Ich erwarte keinen Dank von dir, zu mal ich an diesem Geschäft sehr gut verdiene." Mit diesen Worten verließ die geldgierige Gasthofbesitzerin den Raum, während ich Tränen der Erleichterung vergoss, das ich am Leben bleiben durfte. Obwohl mein weiteres Schicksal alles andere als verheißungsvoll schien, war ich überglücklich dem Tod entronnen zu sein. Das alte Sprichwort, die Hoffnung stirbt zu letzt, hatte sich bewahrheitet und ich dankte meinen Schöpfer für die unerwartete Rettung. Neuer Lebensmut durchströmte jede Faser meines Körpers und ich sah einen schwachen Hoffnungsschimmer am Horizont, welcher mir Erlösung verhieß. Wenig später ging die Tür erneut auf und eine junge Küchenmagd betrat mit einem Tablett den Raum. Nachdem sie mir den Knebel entfernt hatte, gab sie mir ein Glas Wein zu trinken und meinte mit ernster Stimme : " Ich rate dir in deinem eigen Interesse das von mir servierte Essen nicht abzulehnen, denn an Bord des Sklavenschiffes ist die Verpflegung sehr spärlich." Nachdem ich hungrig meine Henkersmahlzeit verabreicht bekommen hatte, knebelte mich die junge Frau wieder und verließ wortlos den Weinkeller. Die dramatischen Ereignisse um meine Person hatten mich sehr aufgewühlt, so das ich mich müde hinlegte und wenig später einschlief. In meinen Träumen sah ich mich mit James durch eine blühende Sommerwiese gehen und ich spürte beinahe körperlich seine heißen Küsse auf meinen Lippen.

Es war ein schöner Traum, der jedoch wie eine Seifenblase jäh zerplatzte, als mich jemand gnadenlos weckte. Müde öffnete ich meine Augen und sah in das Antlitz der vollbusigen Wirtin, welche nun mit ironischer Stimme meinte ; " So, meine Liebe, es ist soweit. Ich werde dich jetzt auf das Schiff bringen, wo du eine Reise ohne Wiederkehr antreten wirst." Nachdem Miss Fairschild meine Fußfesseln gelöst hatte, stellte sie mich auf die Beine und legte mir einen Umhang um, damit zufällige Zeugen nicht die Seile sahen, mit denen mein gesamter Oberkörper, sowie meine Hände auf den Rücken gefesselt waren. Durch eine Seitentür betraten wir anschließend ein Bootshaus, im dem bereits eine mit 4 Männern besetzte Barkasse wartete. Der Mond wehrte sich gerade verzweifelt gegen den neuen Morgen, als das Ruderboot in den Hafen gesteuert wurde, wo zahlreiche Schiffe vor Anker lagen. Von den Ruderschlägen der Matrosen angetrieben, näherten wir uns nun einer schlanken, eleganten Dreimastbark mit schwarzen Rumpf und blutroten Segeln. Es war ein geradezu majestätischer Anblick, welchen ich unter anderen Umständen sicherlich genossen hätte, aber so wirkte das Schiff mit dem Namen " Blackbird " wie der leibhaftige Teufel auf mich. Nachdem mich die Wirtin an Bord des Schiffes dem Kapitän übergeben und den Kaufpreis in Empfang genommen hatte, drehte sie sich zu mir um und meinte mit sarkastischem Tonfall : " Auf Wiedersehen kleine Celine und möge sich Gott deiner armen Seele erbarmen." Während man mich nun von meinen Fesseln bzw. dem Knebel befreite, verließ Miss Fairschild das Schiff und gab ihren Männern das Zeichen abzulegen. Wehmütig blickte ich der Barkasse nach, welche nun wieder von dem grauen Morgennebel verschluckt wurde. Von rauen Matrosenhänden ergriffen, führte man mich nun zu dem Schmied, welcher mir stählerne Handmanschetten und ein Metallhalsband verpasste. Dann werde ich unter Deck gebracht, wo mich bereits 50 weitere Frauen erwarteten, welche mein Schicksal teilten und mich nun neugierig musterten. Wenig später saß ich angekettet neben einer dicken Frau und senkte mein Haupt um meine aufkommenden Tränen zu verbergen. Eine Stunde danach vernahm ich das Klirren der Ankerwinde und die schrillen Kommandos des Bootmannes, welcher nun den Befehl erteilte, die Segel zu setzen Langsam, aber unaufhaltsam gewann die Dreimastbark Fahrt auf und verließ den Hafen meiner Heimatstadt Liverpool. Nun gelang es mir nicht mehr meine Gefühle unter Kontrolle zu halten und fing hemmungslos zu weinen an. Dies störte offensichtlich eine Mitgefangene, den sie gab mir deutlich zu verstehen, das sie sich von meiner Heulerei belästigt fühlte. Zu meiner großen Überraschung mischte sich nun meine Nachbarin ein, indem sie mich tröstend in die Arme nahm und mit ernster Stimme verkündete : " Wenn ich an unser grausames Schicksal denke, sollten wir alle weinen und beten das uns ein schneller, schmerzloser Tod ereilt." Dankbar blickte ich die dicke Frau an, welche auf den Namen Bonita hörte und aus Spanien stammte. Obwohl wir uns erst seit wenigen Minuten kannten, fühlte ich mich in ihrer Gegenwart geborgen und sicher. Behutsam streichelte sie nun meine Wangen und wenig später schlief ich in ihren Armen friedlich ein.

Fortsetzung folgt !
5. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Zwerglein am 07.03.07 10:42

Jetzt ist sie mit 50 anderen Frauen an Bord des Sklavenschiffs. Wie lange wird die Überfahrt dauern?

Dürfen die in Ketten gelegten Sklavinnen, auf hoher See, auch mal frische Seeluft schnuppern?

Werden sie die Überfahrt alle überstehen, oder werden einige Krank?

Die Geschichte macht süchtig nach mehr.
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lichen Gruß Zwerglein.
6. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Herrin_nadine am 07.03.07 13:10

jetzt wird die geschichte interessanter.
weiter so.

wie werden die bedingungen an board sein. werden sie anständig mit nahrung und wasser versorgt. ist die hygiene gewährleistet?

eine kleine bitte habe ich, bitte mach mehr absätze, dadurch wird es übersichtlicher und man kann es besser lesen. danke
7. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Harun al-Rashid am 07.03.07 17:27

Ich frage mich:
In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts werden in England Frauen entführt, auf ein sogenanntes Sklavenschiff gebracht, das von Liverpool aus nach Westindien lossegelt, ohne dass die Hafenbehörde kontrolliert?

Nur eine relative Kleinigkeit:
Nachdem Celine erfahren hat, dass sie nicht getötet wird, sondern als Sklavin nach Westindien gebracht werden soll, isst sie eine "Henkersmahlzeit"?

Aber egal, das sind Kleinigkeiten, denn der Hauptteil wird ja wohl auf dieser Dingsbums-Insel spielen, im wüsten Reich der sadistischen Vanessa Davenport. Hoffentlich bleibt alles im grünen Bereich!
8. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Blue Moon am 07.03.07 19:28

Hallo Harun al-Rasshid

Bei punkt 1 können wir uns daruf einigen das die Hafenbehörde mit Geld bestochen wurde.

Bei Punkt 2 hast du mich eiskalt erwischt. War ein Fehler von mir.

Es freut mich jedoch das du meine Geschichte so aufmerksam gelesen hast, aber es ist eben nur eine Geschichte und kein Tatsachenbericht. Ich gebe mir zwar Mühe beim Schreiben, aber hin und wieder schleichen sich eben ein paar Ungereimtheiten an. Hoffe das du mir diese kleinen Fehler nachsiehst.

Punkt 3

Wollen wir doch stark hoffen, das wir im grünen Bereich bleiben, wobei die Story allerdings schon noch etwas härter wird. aber ich werde versuchen meine Phantasie etwas zu bremsen.
9. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Blue Moon am 07.03.07 19:33

An Herrin Nadine:

Sorry wegen der Abstände. Habe ein neues Schreibprogramm was noch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber ich arbeite hart daran un d hoffe stark das ich das Problem in den Griff bekomme.
10. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Harun al-Rashid am 08.03.07 01:22

@ Blue Moon

ad 1: SO kann man sich darauf einigen! #super

ad 2: Kein Problem! Gerade, weil Du relativ präzise schreibst, schaue ich auch genau hin. Soll aber keine Besserwisserei meinerseits sein. Bin halt nur ein aufmerksamer Leser. Ich weiß, wie schnell solche lapsi passieren.

ad 3: Ich bin ganz sicher, Du hast das ganz souverän im Griff. War eher nur eine zwinkernde Aufmunterung: "Treib es nicht zu wild, aber ein bisschen schon!" *grins*

LG

Harun
11. RE: Rote Sonne ! Teil 3.

geschrieben von Blue Moon am 08.03.07 21:10

Seit 3 Tagen befanden wir uns nun schon auf hoher See und es herrschte eine geradezu gespenstige Stille unter dem Vordeck, in welchen man uns eingesperrt hatte. Die hygienischen Umstände waren absolut unmenschlich und spotteten jeder Beschreibung. Es gab keinerlei Waschmöglichkeiten und unsere Notdurft mussten wir in 4 Blecheimern verrichten, welche nur einmal am Tag geleert wurden. Der Geruch unser Extremitäten war dementsprechend ekelerregend und raubte uns fast die Luft zum atmen. Was unsere Verpflegung anbetraf, so bestand diese aus knochenharten Zwieback, Wasser und einen grauen, unförmigen Brei. Die ersten beiden Tagen weigerte ich mich hartnäckig diesen zu konsumieren, doch dann siegte schließlich der Hunger und ich überwand meinen Stolz. Zu meiner Nachbarin Bonita hatte ich inzwischen ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt und war sehr dankbar das sie mein grausames Schicksal mit mir teilte. Sie spendete mir Trost, brachte mich zum Lachen und sorgte wie eine Mutter für mich. Die gebürtige Portugiesin war eine mollige Frau von 35 Jahren und wurde bei der Ausübung ihrer Tätigkeit als Prostituierte von den Matrosen der " Blackbird " auf das Schiff verschleppt. Bei meinem Mitgefangenen handelte es sich in erster Linie um Engländerinnen, aber es waren auch Frauen aus Irland, Spanien, Frankreich, Portugal und Holland an Bord, welche ebenfalls auf die gleiche Methode gekidnappt wurden. Die Stimmung war sehr angespannt. Während die Mehrheit sich in Schweigen hüllte und weinten, waren einige der Frauen sehr aggressiv und unterdrückten ihre schwächeren Leidensgenossinnen, in dem sie diesen das Essen wegnahmen.

In einer der Seitentasche meines grauen Flanellrockes habe ich einen Bleistiftstummel, sowie mein Notenheft gefunden, so das ich mich nun dazu entschloss ein Tagebuch zu schreiben. Da ich berechtigte Angst davor besaß, das mich meine Mitgefangene an unsere Wärter verraten wurden, sah ich mich gezwungen meiner schriftstellerischen Tätigkeit nur nachzugehen, wenn die anderen schliefen. Im Schein der schwachen Petroleumlampe schrieb ich nun meinen ersten Eintrag, in welchem ich schilderte, wer ich war und welche Personen für meine Entführung verantwortentlich waren. Ich bitte meine werten Leser im voraus um Entschuldigung, das mein Tagebuch nur kurze Schilderungen enthält, da ich Platz sparen muss und ich nicht weiß, wie lange mein Bleistift ausreichen wird. In der grenzenlosen Hoffnung das dieses Tagebuch eines Tages in die Hände meiner Eltern gelangen würde, damit die Schuldigen ihrer gerechten Strafe zu geführt werden konnten, wollte ich dieses nach Beendigung meiner Aufzeichnungen per Flaschenpost auf die Reise schicken.

Mittwoch, den 1. Oktober 1865.

Set einer Woche befinden wir uns nun schon an Bord des Sklavenschiffes und die ersten Frauen zeigten bereits die ersten Anzeichen von Wahnsinn. Das Meer ist stürmisch und viele von uns fallen der Seekrankheit zum Opfer, was zur Folge hatte, das der ätzende Geruch von Erbrochenen den stickigen Raum erfüllte. Ich betete viel in dieser trostlosen Zeit und mein Glaube das sich alles zum Guten wenden würde, war grenzenlos. Wie eine Ertrinkende klammerte ich mich an diesem Strohhalm namens Hoffnung und hielt mich an meine mütterliche Freundin Bonita, welche mir allein durch ihre Anwesenheit Kraft gab, mein Schicksal zu meistern.

Samstag, den 10 Oktober 1865.

Die zweite Woche unserer Odyssee war angebrochen und die erste Frau verlor die Nerven. Antje, eine junge Holländerin war in den letzten 2 Tagen schon dadurch aufgefallen, das sie die Nahrung verweigerte und sich in unheimliches Schweigen hüllte. Plötzlich, ohne erkennbaren Grund fing sie zu schreien an und hörte nicht mehr auf. Es war nicht irgend ein Schrei, sondern aus ihrer gepeinigten Seele kam die ganze Hoffnungslosigkeit zum Vorschein. Dieser gellende Ton den sie von sich gab, fuhr uns allen durch Mark und Bein, so das wir uns die Ohren zu halten mussten. Dann verstummte sie abrupt und brach in hysterisches Gelächter aus, welches nicht enden wollte. Alle Versuche sie zu beruhigen waren umsonst und selbst den Wärtern, welche nun auf die arme Frau einschlugen, gelang es nicht sie zum Schweigen zu bringen. Nach Rücksprache mit dem Kapitän wurde die unglückselige Person von ihren Ketten befreit und an Deck geschleift. Wenig später vernahmen wir ein lautes Klatschen und als ich in die Gesichter der anderen Frauen sah, begriff ich, das man sie einfach über Bord geworfen hatte. Danach herrschte betretenes Schweigen und uns allen war bewusst, das dies nicht das letzte Todesopfer auf unserer Reise sein sollte.

Montag, den 24. Oktober 1865.

Unsere Vermutung hatte sich auf entsetzliche Art bewahrheitet .und 2 weitere Frauen hatten sich für den Freitod entschieden. Das erste Mädchen erdrosselte sich in einer Nacht mit ihrer eigenen Kette und die zweite Person schnitt sich mit einem rostigen Nagel die Pulsadern auf. Ich mache mir auch ernsthafte Sorgen um Bonita. Seit gestern spuckte sie Blut und hatte hohes Fieber. Aus Angst das man sie ebenfalls wie Abfall über Bord werfen würde, verschwiegen wir ihre Krankheit und ich pflegte sie so gut ich es vermochte. Immer wieder betete ich zu Gott das er ihr Leben verschonen sollte und sprach ihr Mut zu. Ich wagte nicht daran zu denken, was geschehen würde, wenn meine liebe Freundin mich verlassen würde.

Mittwoch, den 2. November 1865.

Bonita ist tot. Als ich heute morgen erwachte, lag sie steif in meinen Armen und ihr Gesicht war aschfahl. Unter Tränen schloss ich ihre Augenlider und küsste sie auf ihren kalten Mund. Meine Bitte ihr ein christliches Begräbnis zu gewähren, wurde abgelehnt und ihr Körper einfach der See übergeben. Jetzt war ich endgültig allein auf mich gestellt und besitze nur noch mein Tagebuch, welchen ich meine Gedanken anvertrauen kann. Mein Gott was soll jetzt nur aus mir werden, dachte ich verzweifelt und weinte hemmungslos.

Donnerstag, den 18. November 1865.

Von den Anfangs 50 Frauen an Bord waren inzwischen 10 verstorben und zu meinem grenzenlosen Entsetzen konnte ich nicht einmal mehr um deren tragischen Verlust weinen. Mein Gott, war ich wirklich schon so abgestumpft, das ich für den Tod eines Menschen kein Mitleid mehr empfand ? Auch das Verhalten der übrigen Frauen hatte sich in den vergangenen Wochen stark verändert. Einige versuchten mit sexuellen Angeboten an die Wärter ihre Essensrationen zu erhöhen, während andere wie ich sich einfach wie seelenlose Marionetten in ihr Schicksal fügten. Ich hatte in der Zwischenzeit mit meinem Leben bereits abgeschlossen und verlor auch langsam den Glauben an Gott. Ich, die zierliche Celine, hatte meine sanfte Hülle abgestreift und mir stattdessen eine harte Panzerhaut zu gelegt, an welchem alle Emotionen abprallte. Aus dem wunderschönen Schmetterling war eine aggressive Hornisse geworden, welche nur noch an ihr eigenes Überleben dachte.

Dienstag, den 8. Dezember 1865.

Mein Geburtstag. Zum ersten mal seit langer Zeit konnte ich wieder weinen. Ich dachte an meine geliebten Eltern und an JAMES.... Suchten sie noch nach mir oder war ich bereits schon in Vergessenheit geraten ? Tief in meinem Inneren wusste ich natürlich, das sie sich nach mir sehnten, aber das Leben ging weiter und die Angst in Vergessenheit zu geraten, war derart schmerzhaft, das es mir fast das Herz zerriss. Immer neue Pfeile von Trauer, Zwiespalt, sowie Hoffnungslosigkeit durchbohrten meinen Körper, so das ich in tiefe Depressionen verfiel und ich beneidete meine toten Mitgefangenen, welche von ihren Qualen erlöst waren. JAMES... Immer wieder sah ich sein Bild vor meinem geistigen Auge und erneut kullerten Tränen meine Wangen herunter. Dachte er noch an mich oder lag er bereits in den Armen meiner Todfeindin Melissa ?

Mittwoch, den 15. Dezember 1865.

Ein weiter Todesfall hat sich heute ereignet. Sarah, ein naives Bauernmädchen aus Irland hatte den unverzeihlichen Fehler begannen, unsere kleinen Geheimnisse an einen der Wärter zu verraten, worauf uns als Strafe die Essensrationen gekürzt wurden. Carmen, eine feurige Spanierin und unsere Wortführerin war darüber so erbost, das sie mit 3 anderen Frauen in der Nacht die Verräterin eiskalt ermordete. Gnadenlos wurde sie mit ihrer eigen Kette erwürgt und niemand von uns wagte sie beim Kapitän zu denunzieren, aus Furcht selbst liquidiert zu werden.

Donnerstag, den 24. Dezember 1865.

Weihnachten. Während überall auf der Welt die Zeit der Besinnlichkeit angebrochen war und freudige Kinderaugen unter dem Christbaum ihre Geschenke auspackten, hielt bei uns Verzweiflung und Trostlosigkeit Einzug. Mittlerweile hatten wir die Karibik erreicht und den Äquator überquert. Die Hitze war unerträglich und 3 weitere Frauen waren verstorben. Wenn dies so weiter ging, würde die " Blackbird " bald ein Geisterschiff sein.

Sonntag, den 3. Januar 1866.

Ein Wunder ist geschehen. Wir wurden von unseren Ketten befreit und an Deck gebracht, wo man uns mitteilte, das wir von nun an tagsüber frei auf dem Schiff bewegen durften. Es war ein unglaubliches Gefühl endlich baden zu können und seine Kleidung zu waschen. Das Sonnenlicht durchströmte unsere ausgemergelten Körper und versorgte uns mit neuer Lebenskraft. Der Smutje servierte uns ein reichhaltiges Essen und zu unserer großen Freude frisches Obst. Als ich einen Apfel in meinen Händen hielt, musste ich weinen und ein Glücksgefühl überkam mich, als ich herzhaft hinein biss. Sicherlich es war nur ein gewöhnlicher Apfel, aber für mich war er in diesem Augenblick so kostbar wie ein Goldbarren.

Dienstag, den 12. Januar 1866.

Die Stimmung an Bord war ausgezeichnet und nur der Umstand das wir bald als Sklavinnen auf irgendeine Plantage arbeiten sollten, trübte die Freude. Einige der Frauen gaben sich den Matrosen hin in der wahnwitzigen Hoffnung so ihrem Schicksal zu entkommen, indem sie sich von ihnen schwängern ließen. Auch ich wurde umworben. Ausgerechnet der dicke, dreckige Obermaat hatte ein Auge auf mich geworfen und es kostete mich erhebliche Mühe ihn von mir fernzuhalten. Sein Grinsen war widerwärtig, als er mir androhte, das er mich notfalls mit Gewalt nehmen würde, falls ich mich ihm weiterhin verweigern würde. Allein der Gedanke daran das mich dieser schmierige Kerl vergewaltigen würde, erregte in mir Abscheu und Übelkeit.


Auf einmal kam der Befehl uns wieder unter Deck zu bringen und zum Schweigen zu bringen. Als ich mich umdrehte sah ich auf der Backbordseite die Umrisse einer Insel auftauchen, bei der es sich eindeutig um Jamaika handelte. Nachdem man uns sorgfältig angekettet und geknebelt hatte, schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Jamaika gehörte der englischen Krone und besaß einen Gouverneur, sowie einen Gerichtshof. Ich wusste das dies meine allerletzte Chance war um meinem Schicksal noch eine Wendung zu geben. Fliehen, du musst fliehen, sagte ich zu mir und beschloss alles auf eine Karte zu setzen. Am Abend, als wir uns wieder frei bewegen durften, teilte ich Carmen und ihrer Schwester Esmeralda, 2 Flamencotänzerinnen aus Spanien meine Absicht mit und erklärte ihnen meinen Plan. Zwar mochte ich die beiden Frauen nicht sonderlich, aber sie waren die einzigen Personen an Bord, welche die notwendige Energie besaßen um ein solches Unternehmen erfolgreich gestalten zu können. Meine beiden Mitgefangenen erklärten sich sofort bereit mit mir einen Fluchtversuch zu wagen und halfen mir anschließend bei den Vorbereitungen unseres gefährlichen Plans. Im letzten Licht der untergehenden Sonne verschloss ich die einzelnen Seiten meines kostbaren Tagesbuchs in eine leere Weinflasche und warf sie in einem günstigen Moment über Bord des Schiffes. Sehnsüchtig verfolgte ich meine wertvolle Flaschenpost, welche im Kielwasser der " Blackbird " davon schwamm und betete zu Gott das ihr Ziel erreichen würde.

Fortsetzung folgt !

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12. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Herrin_nadine am 08.03.07 21:46

es werden fluchtpläne geschmiedet. werden diese erfolg haben?

wer wird die flaschenpost auffischen oder schwimmt sie heute noch im meer?

du hast sehr gut die verhältnisse an board des schiffes beschrieben. danke.

laß mich bitte nicht so lange warten, mit der forstsetzung.
13. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Zwerglein am 08.03.07 23:52

Wird die Flaschenpost gefunden? Es ist auf alle Fälle ein Strohhalm an den sie sich klammern können.

Wie kam sie überhaubt in den Besitz der Flasche? Wie konnte sie das schreiben der Botschaft verheimlichen?

Auf dem Schiff wurden sie bestimmt beobachtet. Wie konnte sie da die Flasche, unbemerkt, ins Meer werfen?

Fragen über Fragen. Fortsetzung verzweifelt gesucht. -grins-
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Es grüßt das Zwerglein.
14. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Harun al-Rashid am 09.03.07 16:36

Du hast einen guten Schreibstil, der sich auch nicht an komplexen Satzgefügen vorbeidrückt, zum Beispiel hier:

Da ich berechtigte Angst davor besaß, das mich meine Mitgefangene an unsere Wärter verraten wurden, sah ich mich gezwungen meiner schriftstellerischen Tätigkeit nur nachzugehen, wenn die anderen schliefen.

Was mir aber auffällt, ist, dass Du durchgehend das schreibst, wenn es richtig dass heißen müsste. Ich könnte Dir jetzt kurz den Unterschied zwischen einem Relativpronomen und einer Subjunktion zu erklären versuchen ... nein, lieber nicht, denn es kann ja sein, dass das überflüssig wäre, weil die erwähnten Fehler nur Flüchtigkeitsfehler sind.

Apropos Flüchtigkeitsfehler: Im obigen Zitat sind zwei andere Flüchtigkeitsfehler enthalten (neben "das"). An einer Stelle fehlt ein Komma bzw. es wird nach nR empfohlen, um das Satzgefüge übersichtlicher zu machen. Beim Lesen stören diese Kleinigkeiten nicht wirklich, aber ich bin sicher, Deine Story würde durch eine (noch) sorgfältigere Redaktion noch besser.

Eine Sachfrage: Woher weiß sie, dass die Insel, an der das Schiff gerade vorbeisegelt, Jamaica ist? Tropische Inseln sehen doch alle irgendwie ähnlich aus: weißer Sand, blaue Lagunen und grüne Palmen ...

Harun
15. RE: Rote Sonne !

geschrieben von sheeeep am 09.03.07 17:38

Hallo Blue Moon,
mich stören weder kleine Rechtschreibfehler noch etwaige unbedeutende Ungereimtheiten , ich freue mich nur auf die weitere Fortsetzung der Geschichte und fiebere dem Zeitpunkt entgegen , an dem die Lady in die Fänge des "She-Devils" Miss Davenport gelangt!Weiter so und sei bedankt für deine Mühe
Grüße
Christian
16. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Blue Moon am 09.03.07 22:01

In eigener Sache:

Hallo Haran al-Rashid.

Zu meiner Vertediigung kann ich nur sagen, das ich erst seit August 2006 Storys poste. Ich bin mit der neuen Rechtschreibreform immer noch auf Kriegsfuss. ich bin dir auch dankbar das du mich auf Fehler hinweißt,denn nur so kann ich mich als Autor weiter entwickeln.

Nun Celine ist eine Frau aus gutem Hause mit einer exellenten Schulbildung. Quatsch, ich brachte einfach einen Übergang zu Teil 4., wo meine Heldin flieht. In Teil 1. habe ich ja bereits erwähnt, das die Sklaveninsel ikn der Nähe von Jamaika liegt und da lag es natürlich naheliegend das ich diesen Umstand ausnutze. Mein Gott, ich bin heilfroh das du meine erste Versuche nicht kennst. Aber wie gesagt, ich lerne gerne dazu.

Rote Sonne ist für mich sehr schwierig zu schreiben, da ich ansonsten nur Bondagestorys schreibe. Die Geschichte ist aufwendig, da ich versuche die Gefühlswelt meiner tragischen Heldin hervor zu heben.

Ab Teil 6. verspreche ich feierlich mich noch weiter zu verbessern. Ich habe zwar eine blühende Phantasie, aber mit der Rechtschreibung happert es noch ein wenig.

Da ich diese Geschichte immer zu erst in meinem Stammforum poste, bitte ich meine werten Leser auch um etwas Geduld was die Fortsetzung anbelangt. Das ist nicht negativ gemeint, da ich mich mittlerweile auch hier sehr heimisch fühle.

Warum schreibe ich überhaupt Geschichten ? Einfach um andere Menschen an meinen Phantasien teilhaben zu lassen und meine Einsamkeit zu verdrängen. Ich habe innerhalb eines Jahres 2 Personen verloren, die mir sehr viel bedeutet haben. Das Schreiben hilft mir dabei, mich mit zu teilen und Kontakte zu knüpfen. Ich stehe auf, gehe zur Arbeit, komme heim und bin allein.

Mein richtiger Name ist Roland, ich bin 45 Jahre alt, schüchtern, verträumt, einwenig naiv und 100% devot veranlagt. So, und nun werde ich Teil 4. posten.
17. RE: Rote Sonne ! Teil 4.

geschrieben von Blue Moon am 09.03.07 22:05

Unser Plan war im Grunde relativ einfach. Ich sollte dem Obermaat bei unserer allabendlichen Ankettung signalisieren, das ich bereit war mich ihm hinzugeben und ihn anschließend außer Gefecht setzen. Danach würde ich die beiden Zwillingsschwestern befreien und mit diesen gemeinsam die Bordwache ausschalten. Im Anschluss daran mussten wir nur noch ein Boot zu Wasser lassen und uns Richtung Osten halten, wo wir mit viel Glück im Morgengrauen die Insel Jamaika erreichen würfen. Das Glück schien uns hold zu sein, da Mercedes, welche in der Kombüse arbeitete erfahren hatte, das der Kapitän heute Nacht seinen Geburtstag feiern wollte, was bedeutete das wir es an Deck nur mit maximal 2 Männern zu tun hatten. Obwohl wir keinerlei Ahnung von Seekunde bzw. Navigation besaßen, kamen wir zu dem Entschluss das gewagte Unternehmen in die Praxis umzusetzen. Nachdem wir uns gegenseitig Mut zu gesprochen hatten, verstauten wir heimlich einige Lebensmittel, sowie etwas Frischwasser in eines der Rettungsboote, welches ironischerweise den Namen " Hope " trug. Hoffnung war genau das Wort an welches wir uns klammerten und das exakt unsere derzeitige Situation widerspiegelte.

Während die Besatzung nun Vorbereitungen für das Festbankett trafen, wurden wir unter Deck geführt und für die beginnende Nacht angekettet. Als sich der dreckige, nach Schnaps riechende Obermaat über mich beugte um die Kette durch meine stählernen Handmanschetten ziehen wollte, schmachtete ich ihn hingebungsvoll an und flüsterte mit erotischer Stimme zu, das ich heute Nacht bereit wäre, mich ihm hinzugeben. Etwas irritiert über meinen plötzlichen Sinneswandel, überlegte er kurz und für einen Moment schien es, als ob er mein Angebot ablehnen würde. Doch dann siegten seine primitiven Instinkte und er führte mich in seine kleine Kajüte, wo er mich brutal auf sein Bett warf. Mit zitternden Fingern knöpfte ich nun meine Bluse auf und ließ ihn meine Brüste sehen, was ihn derart faszinierte, das er sich sofort auf mich stürzen wollte. Nur mit Mühe gelang es mir ihn davon abzuhalten, in dem ich ihm nun die Schnapsflasche entwendete und mit dem Rum meine Brustwarzen benetzte. Speichel triefte aus seinen Mundwinkeln als er sich nun auf mich legte und mit seiner Zunge über meine Brüste fuhr. Angeekelt über den fauligen Geruch der aus seinem Mund strömte, drehte ich nun meinen Kopf zur Seite und umklammerte mit meiner linken Hand fest die Rumflasche, weche neben mir stand. .Ein unmenschlicher Schrei ertönte aus seiner Kehle als er mir nun meinen Rock vom Körper riss und meine Beine auseinander spreitzte. Gerade als er sich seiner Hose entledigen wollte, schlug ich ihm die Flasche auf den Hinterkopf, worauf er seine Augen verdrehte und bewusstlos zusammenbrach. Nur mit erheblicher Mühe gelang es mir mich von seinem massigen Körper zu befreien und als ich seine widerliche Visage betrachtete, überkam mich eine Welle des Hasses, so das ich für einen Moment mit dem Gedanken spielte ihn zu töten.

Mit zitternden Händen umklammerte ich das große Messer und wollte es ihm gerade in sein Herz stoßen, als ich wieder zur Besinnung kam. Gut, dieses animalische Schwein hatte den Tod in meinen Augen tausendfach verdient, aber ich konnte und wollte nicht seine Mörderin sein. Weinend legte ich das Messer weg, kleidete mich wieder an und fesselte den Mann mit einigen herumliegenden Seilen. Nachdem ich ihn vorsichtshalber noch geknebelt hatte, nahm ich seinen Schlüsselbund und verließ die Kajüte. Vorsichtig schlich ich mich nun zum Vordeck und vernahm aus dem Rumpf des Schiffes die gröllenden Stimmen der Mannschaft, welche ausgelassen feierte. Nachdem ich Carmen und Mercedes von ihren Ketten befreit hatte, fingen einige der Frauen zu weinen an, da ich keine Anstalten machte auch sie aus ihrer Knechtschaft zu erlösen. Es zerriss mir fast das Herz als ich ihnen mitteilte, das sie weiterhin an Bord des Sklavenschiffes bleiben mussten und versprach ihnen das wir in Jamaika sofort die Behörden informieren würden. Zu meiner grenzenlosen Erleichterung sahen meine Mitgefangenen schließlich ein, das sie sich in Geduld üben mussten und versprachen feierlich für das Gelingen unserer Flucht zu beten. Nachdem wir uns unter Tränen von einander verabschiedet hatten, begab ich mich mit meinen beiden Reisegefährtinnen an Deck, wo wir erst einmal die Lage sondierten. Unsere Erleichterung war grenzenlos als wir zur Kenntnis nahmen, das nur eine Steuerwache ihren Dienst versahen, welche sichtlich verärgert schien, das ausgerechnet sie der Feier fernbleiben mussten. Während Carmen und ich uns nun mit einem Holzknüppel bewaffneten, näherte sich Mercedes den beiden Matrosen und umgarnte sie mit ihren weiblichen Reizen. Der Rest war ein Kinderspiel und es bereitete uns wenig Mühe die Kerle mit einem gezielten Schlag außer Gefecht zu setzen. Nachdem wir die beiden Männer geknebelt und mit Tauen in aufrechter Position an das Steuerrad gebunden hatten, ließen wir vorsichtig das Rettungsboot zu Wasser.

Bis jetzt war unser Plan aufgegangen, doch nun näherten wir uns dem Heck der " Blackbird " wo sich die Kapitänskajüte befand aus welcher laute Männerstimmen zu hören waren. Wir wagten kaum zu atmen, als wir nun das hellbeleuchtete Heck passierten und die Männergestalt bemerkten, welche mit dem Rücken zu uns stand. Wenn der Mann sich umdrehte, war unsere Flucht gescheitert und wir mussten mit einer strengen Bestrafung rechnen. Es erschien uns wie eine Ewigkeit bis die Dreimastbark in der schwarzen Dunkelheit verschwand und erst dann fielen wir uns in die Arme und ließen unseren Gefühlen freien Lauf. Wir hatten es tatsächlich geschafft und malten uns bereits in schönen Farben unsere Ankunft aus Jamaika aus. Doch unsere Freude sollte nicht von Dauer sein, denn wenig später standen wir bereits vor ernsthaften Problemen. Es gelang uns zwar mit Hilfe der Sterne den Kurs zu berechnen, aber als wir zu den Rudern griffen stellte sich heraus das niemand von uns eine Ahnung besaß, wie man diese richtig verwendete. Wir verloren wertvolle Zeit bis es uns endlich gelang das Boot in die gewünschte Richtung zu steuern. Da niemand von uns an harte, körperliche Arbeit gewöhnt war, schmerzten unsere Arme bereits nach einer Stunde und an den Händen bildeten sich bald die ersten Blasen. Auf die Zähne beißend ruderten wir weiter bis wir schließlich erschöpft aufgaben und eine Pause einlegten. Obwohl wir hundemüde waren griffen wir wieder zu den Rudern und setzten unsere Flucht fort. Wie Galeerensträflinge bewegten wir das Boot mit monotonen Ruderschlägen in Richtung Freiheit und jeder von uns hing seinen Gedanken nach. Die körperliche Anstrengung und die durch unsere Flucht hervor gerufene Nervenanspannung forderten nun ihren Tribut und obwohl wir heftig dagegen ankämpften mussten wir schließlich unsere Bemühungen einstellen. Vollkommen übermüdet schlossen wir die Augen und fielen wenig später in einen tiefen Schlaf.

Blutrot ging im Osten die Sonne auf, als ich wieder erwachte und schnell meine Gefährtinnen weckte. Wir hatten erneut kostbare Zeit verloren und an Bord der " Blackbird " hatte man inzwischen bestimmt schon unsere Flucht bemerkt. Nachdem wir etwas von unseren spärlichen Lebensmittel gegessen hatten, griffen wir erneut zu den Rudern und nahmen wieder Kurs auf unser ersehntes Ziel. 4 Stunden später hielten wir erschöpft inne und suchten verzweifelt den Horizont ab. Doch anstatt die Küste von Jamaika zu sichten, sahen wir nur WASSER, WASSER und noch mal WASSER. Die grelle Sonne stand senkrecht am Himmel und brannte erbarmungslos auf uns hernieder, als wir unsere Fahrt fortsetzten. Nach weiteren 2 Stunden waren wir am Ende unserer Kräfte und spielten mit dem Gedanken aufzugeben, als ich plötzlich einen schmalen Strich im Westen erblickte. Zuerst glaubte ich an eine Sinnestäuschung, doch dann bemerkte ich im Wasser herumtreibende Zweige, was ein Indiz dafür war, das sich Land in der Nähe befinden musste. Sofort machte ich meine Kameradinnen auf meine Entdeckung aufmerksam und voller Hoffnung nahmen wir Kurs auf das graue Band in der Ferne. Nach einer Stunde wurden die Konturen schärfer und schließlich erkannte man eindeutig das es sich um eine große Insel handelte. Mit jedem Ruderschlag verringerte sich die Entfernung und wir wähnten uns schon in Sicherheit als plötzlich ein pfeifendes Geräusch ertönte. Entsetzt drehten wir uns um und sahen die blutroten Segel der " Blackbird ", welche sich uns vom Süden im rascher Fahrt näherte. Keine Bootslänge von uns entfernt schlug eine Kanonenkugel im Wasser ein und panische Angst erfüllte unsere Herzen. Unter Aufbietung all unserer Kräfte ruderten wir weiter und eine Zeitlang schien es so, das wir der Dreimastbark doch noch entkommen würden, als an deren Backbordseite erneut Mündungsfeuer bildete und diesmal schlug das Geschoss direkt neben uns ein und füllte das Rettungsboot mit Wasser. Mit bloßen Händen beförderten wir dieses wieder ins Meer zurück und setzten unsere Flucht vor. Wir mussten unter allen Umständen seichtes Wasser erreichen, denn dorthin konnte uns die " Blackbird ", welche bereits gefährlich nahe war, nicht folgen. Wahrscheinlich wäre unser Vorhaben von Erfolg gekrönt gewesen, als 6 gezielte Gewehrschüsse alle Bemühungen zu nichte machten.

Mit entsetzten Blicken mussten wir nun mit ansehen wie unsere Ruder zersplitterten und wussten das damit unsere Niederlage besiegelt war. Plötzlich sprang Mercedes auf, sprang ins Wasser und schwamm der nahen Küste entgegen. Wir wollten gerade ihrem Beispiel folgen, als ich schockiert einige graue Schatten bemerkte, welche zielstrebig auf Carmens Schwester zu steuerten. Es waren HAIE, deren dreizackigen Flossen nun deutlich erkennbar waren und verzweifelt versuchten wir Mercedes zu warnen. Als sie die Gefahr bemerkte, war es bereits zu spät und die Haie verrichteten ihr grausames Werk. Ein langer, gellender Schrei ertönte und dann verfärbte sich das Wasser blutrot. Geschockt saßen wir in unserem Boot und leisteten keinen Widerstand, als man uns wenig später an Bord der " Blackbird " brachte. Der Kapitän ließ die gesamte Mannschaft versammeln und verkündete das wir für unseren Fluchtbesuch mit 30 Peitschenhieben bestraft werden sollten. Während ich das Urteil gefasst aufnahm, warf sich Carmen auf die Knie und flehte mit weinerlicher Stimme um Gnade, indem sie mich beschuldigte die eigentliche Drahtzieherin unseres waghalsigen Unternehmens zu sein. Der Kapitän versetzte ihr einen Fußtritt und befahl seinen Männern den Obermaat, sowie die beiden Matrosen, deren Unachtsamkeit unsere Flucht erst ermöglicht hatte, an Deck zu bringen. Auch ihnen wurde der Prozess gemacht und die Mannschaft der " Blackbird " verurteilte sie einstimmig zum Tod. Während man die beiden unglückseligen Matrosen kurzerhand am Fahnenmast aufhängte, hatte man sich für den Obermaat eine besonderst grausame Hinrichtung ausgedacht. Man fesselte ihm die Hände auf den Rücken und der Smutje warf Küchenabfälle ins Wasser. Dann befestigte man eine Holzplanke an der Steuerbordseite und stellte den Delinquenten auf das Brett. Von dem Blut der über Bord geworfenen Abfälle angelockt, umkreisten nun mehrere Haie um das Schiff und der Obermaat, welcher sofort erkannte was für ein Schicksal ihn erwartete, bat verzweifelt um Gnade. Ohne die geringste Spur von Mitleid zückte der Kapitän nun seinen Degen und zwang den Mann die Planke entlang zu gehen. Nachdem die Haie ihr blutiges Werk verrichtet hatten, war ich an der Reihe und musste mich vor den gierigen Blicken der Männer meiner Kleidung entledigen.

Mit Stricken an einen Mast fixiert stand ich nun nackt da und beobachte wie der Zimmermann sich mit einer langen, mit Bleikugeln versehenen Bullenpeitsche bewaffnete. Unter lautem Trommelwirbel gab der Kapitän nun dem Mann den Befehl die Strafe zu vollstrecken. Dieser holte nun weit aus und dann spürte ich auch schon den ersten Hieb, welcher auf meinen Rücken seine schmerzhafte Spur hinterließ. Unbarmherzig sang die Peitsche nun ihr grausames Lied und nach dem 20 Schlag umhüllte mich eine barmherzige Ohnmacht, so das ich das Ende der Strafaktion nicht mehr erlebte. Als ich wieder das Bewusstsein erlangte, lagen Carmen, sowie ich wieder angekettet unter Deck und wimmerten vor Schmerzen. In den Gesichtern unserer Leidensgenossinnen spiegelte sich Hoffnungslosigkeit und dankbar blickte ich Sarah, eine gebürtige Nordirin an, welche nun mit Wasser meine brennenden Wunden versorgte. Unser Vorhaben war kläglich gescheitert und in Carmen, welche mich für den tragischen Verlust ihrer Schwester verantwortentlich machte, besaß ich nun eine Todfeindin, welche mir nach dem Leben trachtete. Hätte sie ihre Absicht in diesem Moment durchgeführt, hätte ich mich wahrscheinlich nicht einmal gewehrt, denn die Aussicht als Sklavin auf einer Plantage schuften zu müssen erschien mir grausamer als der Tod..

Fortsetzung folgt !
18. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Herrin_nadine am 09.03.07 22:27

daß die flucht scheitern mußte, das war mir irgendwie klar.

der kapitän bestraft den obermaat mit dem tod und sie mit auspeitschung. wurden die anderen frauen auch bestraft?

wie lange geht die seereise noch?
werden die damen an board in ruhe gelassen.

wie werden sie auf der bananenplantage aufgenommen und versorgt?
19. RE: Rote Sonne ! Teil 5.

geschrieben von Blue Moon am 11.03.07 07:29

4 Tage nach meiner gescheiterten Flucht hatte ich bei meinen Mitgefangenen jeglichen Kredit verspielt und mir schlug eine beinah körperlich spürbare Welle des Hasses entgegen. Den Frauen waren sämtliche Privilegien gestrichen worden und Carmen heizte die Stimmung gegen meine Person weiter auf, in dem sie mir die alleinige Verantwortung für den Tod ihrer Zwillingsschwester Mercedes gab. Mir war sofort bewusst das ich in der feurigen Spanierin nun eine gefährliche Feindin hatte, welche keinen Hehl daraus machte, das mein Leben absofort keinen Pfifferling mehr wert war. Nur die Angst vor einer Bestrafung hielt meine Leidensgenossinnen davor ab mich zu ermorden, aber ihre hasserfüllten Blicke sprachen Bände und bedeuteten das mir jediglich eine Gnadenfrist eingeräumt wurde, bevor das Todesurteil gegen mich vollstreckt wurde. Die einzige Person welche noch zu mir hielt war Sarah, eine 21-jährige, rothaarige Dienstmagd aus der nordirischen Hafenstadt Belfast, welche von ihrem eigen Stiefbruder für 10 Pfund Sterling an einen Agenten von Lady Davenport verkauft worden war. Sie tröstete mich, versorgte meine durch die Auspeitschung entstandenen Wunden und schenkte mir vor allem menschliche Wärme, welche ich so dringend benötigte wie die Luft zum Atmen. Diese liebevolle Person bewegte mein Herz zu tiefst und nach 2 weiteren Tagen verband uns ein zartes, aber unlösbares Band inniger Freundschaft. Wenn wir uns in der Nacht leidenschaftlich liebkosten, waren alle Sorgen vergessen und es schien als ob wir alleine auf dem Planeten Erde waren. Der grenzenlose Hass der anderen Frauen, die Schikanen unserer Aufseher, ja selbst die ungewisse Zukunft wurden für diese Zeitspanne einfach weggewischt und ich fühlte mich in ihrer Gegenwart geborgen wie ein Baby im Mutterleib . Eines Nachts, Sarah schlummerte friedlich in meinen Armen, überkam mich plötzlich eine panische Angst, welche eiskalt mein Herz umklammerte und mir regelrecht die Luft zum Atmen raubte. Wie in einem nicht enden wollenden Alptraum sah ich grausame Bilder von Tod, Blut und schmerzvoller Trauer. Genauso schnell wie diese grausamen Visionen mich heimgesucht hatten, verschwanden sie auch wieder, so das ich erleichert durchatmete.

Der neue Morgen begann mit einer Überraschung. Wir wurden von den Ketten befreit und an Deck gebracht, wo uns der Kapitän mitteilte, das wir am späten Nachmittag unser Ziel erreichen würden. Überglücklich das wir unserem stickigen Gefängnis entronnen waren, erhielten wir nun die Erlaubnis uns frei an Bord der Schiffes zu bewegen. Die Stunden bis zu unserer Ankunft auf der berüchtigten Sklaveninsel verrannen viel zu schnell und ich stand mit Sarah am Bug der stolzen Dreimastbark, als ich plötzlich am Horizont die scharfen Umrisse einer Küste sichtete. Ein aufkommender, frischer Wind blähte die blutroten Segel der " Blackbird " auf und nach einer Stunde konnten wir die fremde Insel in ihrer vollen Schönheit bewundern. In deren Mitte ragte ein mächtiger Vulkan empor und auf der Nordseite erstreckte sich ein menschenfeindliches Sumpfgebiet, während die Südseite fruchtbares Agrarland war, welchen die Insel ihren Reichtum verdankte. Mit gerefften Segeln passierte das stolze Segelschiff nun 2 mächtige Felstürme und ankerte schließlich an einer geeigneten Stelle. Wie Vieh, welches man zur Schlachtbank führte, trieb man uns nun zu der Backbordseite, wo wir in die Rettungsboote einsteigen mussten. Mit jedem Ruderschlag, welche uns der Insel " Santa Monica " näher brachte, schwand unsere Hoffnung auf ein Leben in Freiheit und voller Angst sahen wir am Strand die Privatarmee von Miss Davenport stehen, bei der es sich um uniformierte, mit Gewehren bewaffnete Inder handelte, welche auf das Kommando eines ehemaligen Oberst der englischen Krone hörte. Dieser war etwa 30 Jahre alt und eine sehr gepflegte Erscheinung. Die Goldknöpfe seiner roten Gardeuniform glänzten in der alles versengenden Sonne und sein Tonfall war freundlich, aber bestimmend, als er nun befahl uns in Zweierreihen aufzustellen. Von den Soldaten flankiert marschierten wir nun den weißen Strand entlang auf welchem einige an Holzpflöcken gebundene, menschliche Skelette in der Sonne bleichten. Danach mussten wir eine sanfte Anhöhe bewältigen und dann sahen wir das kleine Königreich von Lady Davenport. Neben 3 schlichten Holzbaracken welche als Sklavenunterkünfte dienten, standen diverse Lagerhallen, einige Werkstätten und welche Ironie, eine kleine Kapelle. Auf einer 20 m entfernten Felsklippe stand ein weißes, palastähnliches Gebäude von malerischer Schönheit, von wo aus die grausame Plantagenbesitzerin wie eine Spinne im Netz die Fäden spann.

Wie Spielzeugmarionetten standen wir nun in der grellen Sonne und warteten ängstlich auf die Ankunft unserer strengen Herrin. Diese erschien 30 Minuten später auf einem schneeweißen Schimmel und war in Begleitung ihrer Sekretärin und dem Oberaufseher. Dieser war etwa 40 Jahre, fett und besaß eine von Alkohol gezeichnetes, sowie mit Pocken verunstaltete Visage in dessen Zentrum 2 kleine Knopfaugen thronten, welche uns gierig musterten. Sein weißes Hemd, der khakifarbene Anzug, sowie seine braunen Lederstiefel waren dreckig, sowie mit hässlichen Schweißflecken durchtränkt und nur der breite, schwarze Ledergürtel, an welchen Handschellen und eine zusammengerollte Bullenpeitsche befestigt waren, verrieten das mit diesem schmierigen Kerl nicht zu spaßen war. Die Sekretärin, Miss Kate Morgan war etwa 25 Jahre alt und besaß schulterlange, pechschwarze Haare, eine zierliche Figur und ein weißes Marmorantlitz mit eiskalten, grauen Augen, welche uns gnadenlos selektierten. Bekleidet war die Tochter eines Plantagenbesitzers aus New Orleans, deren Familie in Folge des amerikanischen Bürgerkrieges ihren gesamten Besitz verloren hatte, mit einer roten Bluse, einer keilförmig geschnittenen, grauen Reithose, schwarzen Lederstiefeln und einem um die Hüfte geschnallten Revolvergurt in dessen linken Halfter ein versilberter Colt steckte.

Lady Vanessa Davenport, welche nun von ihrem Pferd stieg, war trotz ihrer 35 Jahre noch eine sehr begehrenswerte, formvollendete Schönheit. Ihre schulterlangen, weizenblonden Haare leuchteten in der blutroten Abendsonne und die kristallblauen Augen in ihrem makellosen Antlitz strömten eine strenge Dominanz aus, welche gleichermaßen angsteinflössend wirkten, aber auch einen gewissen magischen Bann ausübten, dem man sich nicht entziehen konnte. Bekleidet war die ehemalige Prostituierte aus Dover mit silbernen, sporenbesetzten, schwarzen Lederstiefeln, einer weißen Bluse, einer ärmellosen, schwarzen Lederweste und einem wadenlangen, stahlgrauen Reithosenrock. Ergänzt wurde ihre Garderobe durch einen Cowboyhut und einem breiten, schwarzen Ledergürtel, an welchem ein Paar Handschellen, eine Pistolentasche und einer furchtbar anzusehenden, kunstvoll geflochtenen Bullenpeitsche, welche sie ironischerweise " Black Snake " nannte, befestigt waren.

Ein teuflisches Lächeln spiegelte sich auf ihren kirschroten Lippen, als sie sich nun eine Zigarette ansteckte und mit menschenverachtender Stimme entgegnete : " Willkommen auf der Insel Santa Monica, Ladies. Ihr werdet bis zu eurem Tode auf meiner Zuckerrohrplantage als Sklavinnen arbeiten und mir Kinder gebären, welche später euren Platz einnehmen sollen. Wir haben hier sehr strenge Regeln und jeder Verstoss gegen diese wird sofort grausam bestraft."

Nach einer kleinen, kunstvollen Pause gab sie dem Oberaufseher ein Handzeichen, worauf dieser kurz verschwand und wenig später mit einer nackten, weinenden Frau zurückkehrte, welche von 2 Soldaten nun mit Stricken an einen Holzpfahl gefesselt wurde. " Diese Sklavin war so töricht einen Fluchtversuch zu unternehmen, welcher natürlich kläglich gescheitert ist ", entgegnete die sadistische Plantagenbesitzerin mit zorniger Stimme und fügte, während sie ihre Peitsche vom Gürtel löste, kaltlächelnd hinzu : " Jeder Fluchtversuch wird von mir mit dem Tod bestraft. Ihr habt am Strand bestimmt die Skelette gesehen, welche von den Meerkrebsen bei lebendigem Leib aufgefressen wurden. Es hat bereits unzählige Versuche gegeben von der Insel zu fliehen, aber entweder sind die Frauen in dem ausgedehnten Sumpfgebiet gestorben oder sie wurden von Miss Morgan wieder eingefangen und ihrer wohlverdienten Strafe zu geführt. "

Mit diesen Worten ließ Lady Davenport die Bullenpeitsche, an dessen Enden kleine Bleikugeln befestigt waren ohne jegliche Vorwarnung auf den Rücken der unglücklichen Sklavin sausen. Diese schrie einen gellenden Schrei aus und bäumte sich schmerz gepeinigt in ihren Fesseln auf. Unbarmherzig verabreichte die teuflische Plantagenbesitzerin der um Gnade winselnden Delinquentin 25 Hiebe und befahl anschließen ihren Männern die Frau an ein Holzkreuz zu fesseln.

Wenig später hing die Sklavin mit ausgestreckten Armen, sowie fixierten Fußgelenken an dem Balkengerüst und wimmerte vor Schmerzen. " Ich hoffe das diese Demonstration meiner Macht euer unabänderliches Schicksal vor Augen geführt hat ", entgegnete die grausame Lady und stieg wieder auf ihre edle Stute

Während das Satansweib mit ihrer Sekretärin davon ritt, wurden wir nun zum Schmied geführt, welcher uns metallene Fuß- bzw. Handmanschetten verpasste. Im Anschluss daran wurden wir auf 2 der 3 Holzbaracken verteilt und bekamen einen dünnen, grauen Brei in einem Blechnapf serviert, welchen wir sofort heißhungrig verschlangen. Immer noch geschockt von der beispielslosen Grausamkeit von Lady Davenport umarmte ich nun zitternd Sarah und war grenzenlos erleichtert, das sie die Pritsche neben mir bekam. Mein Glück war vollkommen als ich bemerkte das man meine Todfeindin Carmen in der anderen Baracke untergebracht hatte und während draußen die Sonne in einem glutroten Feuerball im Meer versank, lag ich auf meiner harten, unbequemen Holzpritsche und starrte an die Decke.

Voller Angst dachte ich an den morgigen Tag und hielt die rechte Hand meiner lieben Freundin, welche offensichtlich meine Sorgen teilte, was die harte Arbeit auf den Feldern der Zuckerrohrplantage anbelangte. Weinend dachte ich an meine armen Eltern und vor allem an James. Mein heiß und innig geliebter James. Würde ich ihn je wieder sehen ? Konnte das Schicksal so grausam sein, das es zwei Liebende einfach trennte ? Diese und andere Fragen geisterten durch meinen kopf, während meine Augen langsam zu fielen und ich schließlich in einen tiefen Schlaf versank.

Fortsetzung folgt !

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20. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Zwerglein am 11.03.07 15:30

Die Flucht ist kläglich gescheitert. Wenigstens wurde sie von Ihrer Todfeindin Carmen getrennt.

Ihr einziger Lichtblick dürfte, nach der grausamen Demonstration, jetzt nur noch ihre liebe Freundin Sarah sein.

Wie wird ihr erster Arbeitstag auf der Sklaveninsel aussehen? Werden die beiden zum Arbeiten getrennt?

Muss sie in der nähe von Carmen arbeiten? Verblasst der Hass, der Andern auf Celine, nach den strengen Arbeitseinsätzen?

Was wird aus der Flaschenpost? Wird sie gefunden?

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lichen Gruß Zwerglein.
21. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Herrin_nadine am 11.03.07 19:35

jetzt müssen die frauen zusammenhalten. mit freundschaft läßt sich das besser überstehen.


vielleicht können sie gemeinsam die grausame besitzerin von ihrem thron stoßen.
22. RE: Rote Sonne ! Teil 6.

geschrieben von Blue Moon am 13.03.07 17:00

Die Sonne tauchte aus den blauen Fluten des Meeres auf, als wir von den Aufsehern brutal geweckt und aus der Baracke getrieben wurden. Nachdem wir alle ein blaues Leinenkleid, auf welchen Nummern aufgemalt waren, erhalten hatten, mussten wir uns vor den gierigen Augen der Söldner umziehen und anschließend in die Schmiedewerkstatt gehen, wo man uns jeweils eine Kette an den metallenen Fußfesseln befestigte. Diese war zwar lang genug um bequem laufen, aber viel zu kurz um einen Fluchtversuch starten zu können. Dann ging es an der unglücklichen Person vorbei, welche stöhnend an dem Holzkreuz hing und um Wasser flehte, in die Zuckerrohrplantage, wo wir von 5 Frauen in roten Baumwollkleidern zur Arbeit eingeteilt wurden. Bei diesen handelte es sich um ehemalige Sklavinnen, welche in der Gunst von Lady Davenport aufgestiegen waren und nun als Aufseherinnen das so genannte " Frischfleisch " beaufsichtigen durften. Die Fronarbeit auf den Feldern erwies sich als knochenhart und da ich körperliche Arbeit nicht gewöhnt war, bekam ich mehrmals die Peitsche der Aufseherinnen zu spüren. Sarah ging es auch nicht viel besser und in der Mittagspause, wo man uns wieder einen grauen Hirsebrei servierte, klagte sie mir ihr Leid. Die gnadenlose Sonne laugte unsere Körper aus und ließen jede Bewegung zur Qual werden. Die messerscharfen Blätter der Pflanzen verursachten tiefe, blutige Wunden an unseren Händen und immer wieder sausten die Peitschen der Aufpasserinnen auf unseren Rücken. Die Sonne versank blutrot im Meer als wir erschöpft von der Plantage zurück in unsere Baracken gingen, wo wir schweigsam das Abendmahl einnahmen. Müde lag ich auf meiner harten Holzpritsche und mir war klar, das unsere Lebenserwartung auf dieser Insel nicht allzu groß war.

Der nächste Tag in der tropischen Hölle brach an und erneut marschierten wir wieder auf die Felder. Die ans Holzkreuz gefesselte Frau flehte erneut mit matter Stimme um Wasser und zum Entsetzen meiner Mitgefangenen lief ich zum Fass um der bemitleidenswerten Person ihren Wunsch zu erfüllen. Nachdem ich die Kelle mit frischen Trinkwasser gefüllt hatte, hielt ich diese an die aufgesprungenen Lippen der Frau und wollte gerade deren Durst stillen, als plötzlich ein lautes Knallen den noch jungen Morgen durchbrach. Eine Peitsche riss mir die Schöpfkelle aus der Hand und eine tiefe Männerstimme schrie mich an. " Was fällt dir ein die Anordnung von Miss Davenport zu sabotieren, Nummer 7. " Erschrocken drehte ich mich um und sah in direkt in die abgrundtief hässliche Visage von Mister Blackwood, dem Oberaufseher, welche nun seinen Handlangerinnen herbei winkte. Sofort stürzten sich 2 Aufseherinnen auf mich und fesselten mir mit einem Strick meine Hände auf den Rücken. Mit einem schmierigen Grinsen auf den Lippen stieg der fette Kerl nun von seinem Pferd und sein nach Alkohol stinkender Atem beleidigte meine empfindliche Nase. " So, wir wollen also die Heldin spielen, aber das werden wir dir gleich austreiben ", entgegnete Mister Blackwood höhnisch und befahl den beiden Frauen mit zynischer Stimme : " Los, sperrt das kleine Luder in den Backofen. " Mit energischen Griff führten mich die 2 Aufseherinnen nun ab und das letzte was ich sah, war das besorgte Gesicht von Sarah. Bei dem Backofen handelte es sich um einen hölzernen Verschlag mit den Maßen 50 x 50 x 50 und nachdem man mich in mein Gefängnis verfrachtet hatte, sah ich das die Innenwände mit Blechtafeln verkleidet waren. Dann wurde die Tür geschlossen, mit 2 Holzkeilen gesichert und absolute Dunkelheit umgab mich.

Anfangs war es in dem Holzverschlag noch einigermaßen erträglich, doch als die glühende Sonne im Verlauf die Blechtafeln aufhetzte und eine mörderische Hitze entfachte, begriff ich warum man diesen Raum als Backofen bezeichnete. Der Schweiß strömte aus sämtlichen Poren meines Körpers und mein Durst nach Wasser war unerträglich. Mein Gaumen trocknete aus und fühlte sich wie Schmirgelpapier an. Verzweifelt und in panischer Todesangst hämmerte ich mit meinen Fäusten an die Tür. Ich weiß nicht wie lange ich in diesem Verschlag eingesperrt war, als endlich die Tür entriegelt wurde und man mich heraus zog. Man flösste mir Wasser ein und dann verlor ich das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, saß meine treue Gefährtin neben mir auf der Holzpritsche und beschimpfte mich mit weinerlicher Stimme wegen meiner grenzenlosen Dummheit. Ich musste ihr hoch und heilig versprechen, das ich mich in Zukunft keinen solcher Gefahren mehr aussetzte. Die nächsten 5 Tage verliefen nach dem gleichem Schema, nur mit dem Unterschied das die am Holzkreuz hängende Frau verstummt war und das man ausgerechnet meine Todfeindin Carmen zur Aufseherin beförderte. Diese nutzte ihre neu gewonnene Macht schamlos aus und quälte uns, wo sie nur konnte. Das sadistische Frauenzimmer verschonte nicht einmal ihre treue Komplizinnen, was zur Folge hatte, das sie sich von ihr abwandten und meine Nähe suchten. Am nächsten Morgen war die arme Frau endlich von ihren Qualen erlöst und hing tot in ihren Fesseln. Als die grausame Plantagenbesitzerin am Nachmittag mit Mister Blackwood durch die Felder ritt, sah sie auf ihre ehemalige Sklavin und wandte sich ohne die geringste Spur von Mitleid an ihren Oberaufseher. " Los, Robert, lass sie die Peitsche spüren ", entgegnete sie mit eiskalter Stimme, worauf dieser irritiert antwortete : " Wozu, gnädige Frau ? Ich meine die Frau ist tot und empfindet keinerlei Schmerzen mehr. " " Vielleicht stecken doch noch einige Lebensgeister in ihr ", erwiderte Miss Davenport und schrie, als Mister Blackwood keine Anstalten machte, ihren Befehl Folge zu leisten, mit schrillem Tonfall : " Los, du verdammter Bastard, peitsch die Frau aus oder du landest wieder in der Gosse von Kingston, wo ich dich damals aufgelesen habe. "

Wie ein Hund der von seiner Herrin Prügel bezogen hatte, stieg Mister Blackwood nun von seinem Pferd ab, nahm seine Peitsche vom Gürtel und versetzte damit der leblosen Frau einige Hiebe. Erst als Miss Davenport registrierte das die Sklavin wirklich tot war, stoppte sie ihren Vasallen und ritt davon. Betretenes Schweigen war die Folge und während wir wieder die Arbeit aufnehmen mussten, entfernte man das unglückselige Geschöpf von dem Holzkreuz. Immer noch geschockt über die beispielslose Grausamkeit der wahnsinnigen Plantagenbesitzerin gingen wir am Abend in die Baracke zurück und hingen unseren traurigen Gedanken nach. Die nächsten Tage verstrichen und nichts hatte sich an unserer auswegslosen Situation geändert. Wie seelenlose Roboter verrichteten wir die schweißtreibende Arbeit auf den Feldern und sanken am Abend müde auf unsere Lager. Keiner hatte bisher an Flucht gedacht, zu mal mit jeden Tag unsere Kräfte schwanden und wir gar nicht in der Lage waren, ein solches Unternehmen zu starten. Um Sarah machte ich mir besonderst große Sorgen. Das zarte Geschöpf war mit ihren Kräften sichtlich am Ende und erreichte ihr Arbeitspensum nur, weil ich sie dabei unterstützte. Auf die Dauer war dies aber keine Lösung und ich schauderte bei den Gedanken an die möglichen Strafen, welche für das nicht Erreichen des Plansolls vorgesehen waren. Carmen wartete nur darauf das wir unter der Last der schweren Feldarbeit zusammenbrachen, um uns dann ans Messer zu liefern. Es war an einem Nachmittag als der fette Oberaufseher auf den Feldern erschien und mit angetrunkener Stimme rief : " Nummer 7, melde dich sofort bei Lady Davenport und zwar ein bisschen plötzlich, sonst helfe ich mit der Peitsche nach. " In der mit Marmor verkleideten Empfangshalle wartete bereits die Sekretärin Kate Morgan auf mich und führte mich in das luxeröse Büro der skrupellosen Dame. Diese war heute mit einem eleganten, wadenlangen, silbergrauen Rock, hochhackigen, schwarzen Lederstiefeln, sowie einer weißen Seidenbluse bekleidet und kam ohne Zeit zu verlieren zum Kern der Sache.

Da ich über eine exzellente Schulbildung verfügte, bot mir Madame Vanessa nun den Posten der Buchhalterin an, da sie dem bisherigen Mann der diese Aufgabe versah, nicht mehr traute. Freudestrahlend nahm ich das Angebot an, da dies bedeutete, das ich von der harten Feldarbeit befreit und somit vor Carmens Rache sicher war. Ich wollte gerade wieder das Büro verlassen, als mir plötzlich die arme Sarah einfiel. Da Miss Davenport auf meine Hilfe angewiesen war, setzte ich ihr nun die sprichwörtliche Pistole auf die Brust und verlangte als Gegenleistung für meine Dienste, das man Sarah eine leichtere Arbeit verrichten ließ. Die Plantagenbesitzerin sah mich erstaunt an, brach dann aber in schallendes Gelächter aus und meinte mit amüsierter Stimme : " Du bist ganz schön mutig, meine Liebe. Aber gut, ich werde die Anweisung geben, das man sie als Küchenmagd beschäftigt und meinetwegen könnt ihr auch zusammen im Nebengebäude wohnen. Allerdings warne ich dich eindringlich davor den Versuch zu unternehmen mich zu betrügen, denn wenn ich heraus finde, das du mich hintergehst, werde ich euch beide töten lassen." Mit diesen mahnenden Worten durfte ich gehen und wurde in das Nebengebäude gebracht, wo man mir meine eigen Kleider wieder aushändigte. Lady Vanessa hielt ihr Wort und am Abend betrat Sarah das Zimmer. Überglücklich fielen wir uns in die Arme und schworen uns erneut ewige Freundschaft. Meine Lage hatte sich erheblich verbessert. Das Essen war reichhaltig, die neue Arbeit angenehm und nur die eisernen Fußmanschetten erinnerten mich daran, das ich nach wievor das persönliche Eigentum von Lady Davenport war. Seit meiner Entführung waren inzwischen 12 Monate ins Land gezogen und ich hatte mich mehr oder weniger in mein Schicksal gefügt. Dann kam der Tag wo mich meine Vergangenheit gnadenlos wieder einholte.

Es fing an als ich durch einen Zufall eine alte Ausgabe der altehrwürdigen " Times " in die Hände bekam. Neugierig blätterte ich daran und starrte wenig später entsetzt auf einen Bericht, in dem die Verlobung zwischen Miss Melissa Carrington und James Greenwood bekannt gegeben wurde. Mein Herz schmerzte wie wahnsinnig, als ich nun das beigefügte Bild der beiden Personen sah. JAMES, dachte ich entsetzt und konnte es nicht fassen das mein Geliebter sich mit Melissa vergnügte, während ich auf dieser gottverdammten Insel festsaß. Niedergeschmettert von dieser schrecklichen Nachricht, wollte ich die Zeitung weglegen, als ich plötzlich einen zweiten Artikel bemerkte. Bei diesem handelte es sich um eine Todesanzeige, in der stand, das sich meine arme Eltern aus Schmerz über den tragischen Verlust ihrer Tochter freiwillig das Leben genommen hatten. In mir herrschte auf einmal eine gähnende Leere und ich war nicht mehr fähig einen vernünftigen Gedanken fassen. Ich weiß nicht wie lange ich in diesem Zustand verbrachte, aber dann analysierte ich messerscharf die neue Lage. Wilde, nie geahnte Rachegedanken bemächtigten sich meiner Person und dann stand mein Entschluss fest. FLUCHT, schrie es in mir auf. Ich musste fliehen und nach Liverpool zurückkehren, um den Tod meiner Eltern zu rächen. Melissa und ihre verbrecherische Mutter mussten für ihre kriminellen Machenschaften büssen, selbst wenn es mich mein Leben kosten sollte.

Fortsetzung folgt !
23. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Zwerglein am 14.03.07 00:01

Zitat

Wilde, nie geahnte Rachegedanken bemächtigten sich meiner Person und dann stand mein Entschluss fest. FLUCHT, schrie es in mir auf. Ich musste fliehen und nach Liverpool zurückkehren, um den Tod meiner Eltern zu rächen.


Wie will sie das, mit den eisernen Fußmanschetten, anstellen?

Außerdem kann sie nicht einfach übers Meer schwimmen. Bin gespannt was sie sich einfallen lässt.
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liche grüße Zwerglein.
24. RE: Rote Sonne ! Teil 7.

geschrieben von Blue Moon am 24.03.07 07:03

FLUCHT....Dieser Gedanke brannte wie eine lodernde Flamme in mir und benebelte meine Sinne. Am nächsten Tag studierte ich während meiner Arbeit eingehend die Karte von " Santa Monica ". Mein Erstaunen war grenzenlos, als ich bemerkte das nicht die gesamte Insel in Besitz von Lady Davenport war. An der Ostküste befand sich ein englischer Handelsposten, welcher nicht nur über einen eigen Hafen verfügte, sondern auch ein stark befestigtes Fort besaß. Von dort aus war es bestimmt möglich mit einem Schiff nach Jamaika zu segeln, wo ein strenger, aber gesetzestreuer Gouverneur die englische Krone vertrat und dem mörderischen Treiben der skrupellosen Dame ein Ende bereiten würde. Zu meinem Pech befand sich der goldene Schlüssel zur Freiheit gut 3 Tagesreisen von der Plantage entfernt und führte durch ein gefährliches, menschenfeindliches Sumpfgebiet. Mit messerscharfen Verstand sondierte ich nun meine Ausgangslage und mir war bewusst das ich meine Flucht sehr sorgfältig planen musste. Der kleinste Fehler würde mir einen qualvollen Tod bescheren und auch das Leben meiner treuen Freundin Sarah wäre keinen Penny mehr wert, wenn mein gewagtes Vorhaben scheitern würde. Es fiel mir verdammt schwer mich auf meine eigentliche Aufgabe zu konzentrieren, doch ich benötigte eindeutige Beweise für die kriminellen Machenschaften der grausamen Inselkönigin um sie vor Gericht zu bringen.

In den nächsten Wochen gelang es mir langsam das Vertrauen von Lady Vanessa zu gewinnen. Diese zeigte sich sehr zufrieden mit meiner Arbeit und belohnte mich mit zahlreichen Privilegien. Meine stählernen Fußfesseln wurden entfernt, ich bekam ordentliche Kleidung und durfte mich innerhalb der Plantage vollkommen frei bewegen. Was Sarah anbelangte, so hielt Miss Davenport ihr Versprechen und ließ sie in der Küche ihres palastähnlichen Anwesens arbeiten. Bei der Durchsicht der Geschäftsbücher bemerkte ich sehr schnell, das Lady Vanessa eine doppelte Buchhaltung betrieb und die englische Krone schamlos betrog. Als die Plantagenbesitzerin für einige Tage geschäftlich verreist war, beschloss ich diese günstige Gelegenheit eiskalt auszunutzen. Da ich durch meine Vertrauensstellung Zugang zu allen Zimmern besaß, begann ich mich nun in den Privaträumen der feinen Dame umzusehen und fand ihr persönliches Tagebuch. Dieses enthielt hoch brisante Details über die eigenhändige Ermordung ihres Ehegemahls und andere, grausame Straftaten. Wenn diese Aufzeichnungen in falsche Hände gerieten, drohte der teuflischen Lady der Galgen und diesen hatte sie bei Gott auch wirklich verdient. Nun weihte ich Sarah in meinen riskanten Plan ein und diese erklärte sich spontan dazu bereit mit mir zu fliehen. Jetzt mussten wir nur noch den richtigen Zeitpunkt abpassen und dieser sollte schon sehr bald kommen.

5 Tage später kam die " Blackbird " von einer weiteren Europareise zurück und hatte neues " Frischfleisch " an Bord. Die armen Frauen welche sich nun vor der schlichten Holzkapelle aufstellen mussten, taten mir unendlich leid.. Ihre verweinten Augen berührten mein Herz zu tiefst und wenn es auch noch den geringsten Zweifel an meinem gewagten Unternehmen gab, so waren diese nun wie ausradiert. Jemand musste dieser sadistischen Hexe endlich das Handwerk legen und sie zur Rechenschaft für ihre Verbrechen gegen die Menschheit ziehen. Nachdem Lady Davenport ihre neuen Arbeitssklavinnen inspiziert hatte, hielt sie ihre übliche Ansprache und verkündete das in 14 Tagen ein großes Fest stattfinden sollte. Mir war sofort klar, was dieses Teufelsweib damit bezwecken wollte. Wir sollten uns mit ihren männlichen Wachpersonal paaren und somit neuen Nachwuchs das Leben schenken, welche später unseren Platz als Sklaven auf den Feldern der Zuckerrohrplantage einnehmen sollten. Damit stand für Sarah und meine Person der Tag " X " fest, an dem wir fliehen sollten. Mit jedem neuen Tag nahm unsere nervliche Anspannung zu und während meine Gefährtin damit begann Proviant für die Flucht zu organisieren, beschaffte ich einen Kompass, geeignete Kleidung, ein Gewehr, sowie belastendes Beweismaterial gegen Lady Vanessa. Dann brach die letzte Nacht herein. Ich lag in meinem Bett und starrte wie in Trance auf den goldfarbenen Vollmond, welcher am sternenklaren Himmel stand. Würde unsere Flucht von Erfolg gekrönt sein ? Konnte ich die Heirat meines geliebten James mit meiner Todfeindin Melissa noch rechtzeitig verhindern ? Diese und noch viele andere Fragen stellten sich mir und ließen mich nicht einschlafen.

Ein neuer Morgen brach auf der Teufelsinsel an und wenn es Gott gefiel, sollte es auch unser letzter Tag sein. Während die Männer das Festbankett aufbauten, kümmerten sich die Frauen um das leibliche Wohl und selbst Lady Davenport zeigte sich gut gelaunt, in dem sie eine Generalamnestie für alle Sklavinnen erließ. Wie gewohnt verrichtete ich meine Arbeit als Buchhalterin und wollte gerade noch einmal die Karte mit unserer Fluchtroute studieren, als plötzlich Kate Morgana, die rothaarige Privatsekretärin den Raum betrat. Ein satanisches Lächeln spiegelte sich auf ihren dünnen Lippen als sie mich nun eingehend musterte und mit ironischem Tonfall entgegnete : " Ich traue dir nicht über den Weg, Celine. Meiner Ansicht nach planst du irgendeine Aktion gegen uns und deshalb werde ich dich genau im Auge behalten. Ich werde dich heute den gesamten Tag wie ein Schatten begleiten und nicht aus den Augen lassen. " Mit diesen Worten verließ sie wieder das Zimmer und ich wusste das dies eine sehr ernst gemeinte Drohung war, welche unseren Plan zu nichte machen konnte. Rasch informierte ich Sarah und nach einer hitzigen Debatte beschlossen wir spontan unsere gefährliche Gegnerin auszuschalten. Nachdem ich mich dem Anlass entsprechend umgezogen hatte, suchte ich nun den Festplatz auf und bemerkte aus den Augenwinkel heraus, wie mir die rothaarige Hexe folgte. Lady Vanessa hatte sich überaus großzügig gezeigt. Über den Feuern wurden Spannferkel gebraten und der Alkohol floss bereits in Strömen. Angewidert wich ich nun einem angetrunkenen Matrosen aus und beobachte wie sich meine Widersacherin mit dem Chefaufseher Mister Blackwood unterhielt. Obwohl Miss Morgana eine gefährliche Feindin war, bewunderte ich doch ihre atemberaubende Schönheit. Ihre roten Haare glänzten wie Kupfer in der heißen Mittagssonne und bildeten zusammen mit ihrer Kleidung, welche aus schwarzen Lederstiefeln, einem wadenlangen, sandfarbenen Wildlederrock, einer weißen Bluse, sowie einer engtailierten, schwarzen Samtboleroweste bestand, eine perfekte Harmonie. Ich begab mich nun zu den neuen Sklavinnen, welche traurig das widerliche Treiben betrachten. und versuchte ihnen Trost zu spenden.

Langsam brach nun die Dunkelheit herein und der Zeitpunkt für unseren waghalsigen Fluchtversuch stand unmittelbar bevor. Die meisten der anwesenden Männer hatten dem Alkohol bereits reichlich zu gesprochen und vergnügten sich mit den Frauen. Nachdem ich Sarah das vereinbarte Zeichen gegeben hatte, wartete ich noch etwa 20 Minuten und verließ anschließend den Festplatz. Wie von uns beabsichtigt folgte mir Lady Davenports Privatsekretärin nun in den Reitstall, wo bereits schon meine Freundin wartete. Ehe Kate reagieren konnte, hatten wir sie überwältigt und mit mehren Stricken sorgfältig gefesselt. Nachdem wir sie geknebelt, sowie in eine Futterkiste eingesperrt hatten, zogen wir uns geeignete, aus einer grauen Reithose, schwarzen Lederstiefeln bzw. weißen Blusen bestehende Kleidung an und verließen anschließend mit unserer Ausrüstung den Ort des Geschehens. Vorsichtig schlichen wir uns nun in die Plantage und wären um ein Haar über ein Paar gestolpert, welches sich hemmungslos ihren sexuellen Gelüsten hingab. Der sichelförmige Mond schien es gut mit uns zu meinen und spendete genügend Licht für unsere Flucht. Bis jetzt war unser Plan aufgegangen und frohen Mutes liefen wir nun durch einen kleinen Wald hinter dem sich bereits schon die ersten Ausläufer des Sumpfgebietes erwartete. Zielstrebig bestiegen wir nun ein Boot und folgten dem Lauf des schmalen Flusses, welcher nach etwa 3 Stunden abrupt endete. Jetzt begann der gefährlichste Abschnitt unserer Reise, denn um uns herum lauerten todbringende Treibsandlöcher aus denen es kein Entrinnen mehr gab. Ein falscher Schritt und unser Leben war verwirkt. Zu unserem Pech schoben sich nun Wolken vor den Mond und zwangen uns dazu eine Pause einzulegen. Erschöpft, aber überglücklich rasteten wir auf einem umgestürzten Baum und warteten darauf das sich die Sichtverhältnisse wieder besserten. Nach meiner Berechnung benötigten wir bis zur Ostküste etwa 2-3 Tagesmärsche und uns war sehr wohl bewusst, das wir bald gnadenlos von Lady Vanessas Söldnern gejagt werden würden. Endlich siegte der goldfarbene Mond über seine Feinde die Wolken und wir konnten unsere Flucht fortsetzen. Mehrmals sanken wir bis zu den Knien in den Morast ein und unsere Schritte wurden immer langsamer, so das wir schließlich an einem geeigneten Platz unser Nachtlager aufschlugen.

Als wir wieder erwachten, stand die Sonne bereits hoch am Firmament und brannte erbarmungslos auf uns herab. Während uns Sarah aus dem mitgeführten Proviant ein Frühstück bereitete, studierte ich die Karte und war maßlos enttäuscht. Niedergeschlagen teilte ich meiner Weggefährtin mit das wir deutlich hinter unserem Zeitplan lagen. In der Zwischenzeit hatte man bestimmt schon unsere Flucht bemerkt und so brachen wir sofort auf, um die verlorene Zeit wieder gut zu machen. Jetzt zeigte der Sumpf sein wahres Antlitz in Form von Moskitos und anderen Insekten, welche uns bis aufs Blut peinigten. Die extreme Hitze behinderte uns noch zusätzlich und machten jeden Atemzug zur Qual. Während wir unbeirrt unseren Weg beschritten, sahen wir uns immer wieder von panischer Angst erfüllt nach irgendwelchen Verfolgern um. Als die grausame Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte, waren wir mit unseren Kräften ziemlich am Ende und sehnten verzweifelt die Nacht herbei. Als endlich die Dämmerung herein brach und wir eine Pause einlegten, stellte ich erfreut fest das es uns gelungen war den von mir erstellten Zeitplan einzuhalten. Noch immer waren von eventuellen Verfolger keine Spur zu sehen und deshalb gönnten wir uns den Luxus eines Lagerfeuers. Im Schein der lodernden Flammen malten wir uns in den schönsten Farben unsere Rückkehr nach England aus und schliefen anschließend eng umschlungen ein. Am darauf folgenden Morgen weckte uns heftiger Regen und durchnässte unsere Kleidung binnen weniger Minuten bis auf die Haut. Obwohl es bei diesem Wetter absoluter Wahnsinn war die Flucht fortzusetzen, drängte ich zum Aufbruch und forderte damit unbewusst eine menschliche Tragödie herauf. Sarah welche einige Meter voraus lief, rutschte auf dem schmierigen Weg aus und sank wenig später bis zur Hüfte im Treibsand ein. Verzweifelt versuchte ich meine Freundin aus dem Sumpf zu ziehen, doch es war vergeblich. Immer tiefer versank meine Wegbegleiterin und nie in meinem Leben werde ich die letzten Worte Sarahs vergessen. Mit Tränen in den Augen sah sie mich liebevoll an und entgegnete mit trauriger Stimme : " Es ist nicht deine Schuld Celine. Du musst deine Flucht alleine fortsetzen, damit mein Tod nicht umsonst war. Bitte vergiss mich nicht und wenn du England erreichen sollest, dann würde es mich freuen, wenn du meine arme Mutter aufsuchen würdest um sie über mein Schicksal zu informieren. " Sarah versank immer schneller im Treibsand und schrie, bevor der mörderische Sumpf sie endgültig verschlang mit gellender Stimme : " Ich liebe dich, tapfere Celine ." Fassungslos starrte ich auf das Sumpfloch welches mir soeben den wertvollsten Mensch in meinem Leben geraubt hatte und vergoss bittere Tränen über den tragischen Tod meiner Freundin.

Weinend sank ich auf die Knie und sprach ein Gebet für meine treue Kameradin, deren Tod ich auf dem Gewissen hatte. Wie eine Marionette deren Fäden man durchtrennt hatte verhaarte ich regungslos in dieser Stellung und war nahe dran meinem Leben ebenfalls ein Ende zu setzen. Doch dann siegte mein Selbsterhaltungstrieb und ich setzte meine Flucht fort. Ich hatte jedigliches Zeitgefühl verloren und registrierte nicht einmal das der Regen plötzlich versiegte und die Sonne wieder zum Vorschein kam. Ich hatte Hunger, brachte aber keinen Bissen herunter und begnügte mich stattdessen mit etwas Wasser aus der Feldflasche. Stunden später bemerkte ich plötzlich das sich die Landschaft um mich herum langsam veränderte. Der Boden wurde immer fester und sattes Grün erfreute meine Augen. Ich hatte das gefährliche Sumpfgebiet tatsächlich hinter mir gelassen und betrat nun einen dichten Wald welcher mir Schatten gegen die extreme Sonne spendete. Ich hatte mein Ziel allen Widerständen zum Trotz beinahe erreicht, aber der entsetzliche Verlust Sarahs trübte meine Freude nachhaltig. Zu hoch erschien mir der Preis für meine Freiheit, als das ich meinen vermeintlichen Sieg in vollen Zügen genießen konnte. Die Dämmerung senkte sich bereits über das Land als ich eine kleine Anhöhe hinauf kletterte und unter mir das Ziel meiner Sehnsucht sah. Ein tiefer Seufzer entrann meinem Brustkorb und mit glänzenden Augen betrachtete ich nun die vor mir liegende Ostküste der Insel " Santa Monica ". Deutlich erkannte ich das Fort, den Hafen und die vor Anker liegenden Segelschiffe. Frei, ich war wirklich frei und war dem Schreckensregime der teuflischen Lady Davenport entkommen. Mitten in meiner Freude vernahm ich plötzlich eine Frauenstimme, welche mit spöttischem Tonfall entgegnete : " Meine aufrichtige Bewunderung, liebe Celine. Soweit wie du hat es noch keine Gefangene geschafft, aber leider ist jetzt für dich hier Endstation." Von panischer Angst ergriffen drehte ich mich um und blickte direkt in das von Hass verzerrte Antlitz Miss Morganas. Dann spürte ich einen heftigen Schlag an meiner Schläfe und sank bewusstlos zu Boden.

Fortsetzung folgt !
25. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Zwerglein am 24.03.07 17:04

Schade, die Flucht ist kurz vor Ihrem Ende gescheitert. Die Freundin also umsonst gestorben.

Wie wird die Strafe von Lady Davenport aussehen? Den Posten als Buchhalterin ist sie jedenfalls los.

Lady Davenport hat am Anfang allen Sklavinnen den Tot für einen Fluchtversuch angedroht, und bei einer Sklavin auch gleich demonstriert.

Bin gespannt ob sie das selbe Schiksal erleidet, oder ob sie nach ihrer gehobenen Stellung, hart Bestraft und dann als einfache Sklavin ihr Leben fristen muss.
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Das Zwerglein grüßt.
26. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Herrin_nadine am 24.03.07 22:52

ich denke sie wird am holzkreuz leiden müssen wie die dame, der sie zu trinken geben wollte. dort wird sie hängen bis sie tot ist. die arme.

vorher denke ich mir wird sie ausgepeitscht werden, weil sie eine vertrauenststellung hatte.

sie tut mir jetzt so leid, daß der fluchtversuch nicht gelungen ist. die arme.
27. Rote Sonne ! Teil 8.

geschrieben von Blue Moon am 31.03.07 16:28

Als ich in dieser sternenklaren Nacht wieder das Bewusstsein erlangte, lag ich mit zahlreichen Stricken gefesselt auf dem Waldboden und drehte mühsam meinen schmerzenden Kopf zur Seite. Am Lagerfeuer saß Kate Morgana und meinte, während sie mich mit eiskalten Blicken taxierte, ironisch : " Wie du siehst ist deine Flucht kläglich gescheitert, liebe Celine. Es ist bestimmt ein niederschmetterndes Gefühl wenn man so kurz vor dem ersehnten Ziel noch abgefangen wird. Nun, Lady Davenport wird sich gegenüber meiner Person sehr erkenntlich zeigen, das es mir gelungen ist dich wieder einzufangen und du kannst dich jetzt schon einmal auf einen sehr langsamen, grausamen Tod einstellen. " Die letzten Worte wurden von einem hasserfüllten Lachen begleitet, welches mir eine panische Angst einjagte, so das ich nun meine bildschöne Peinigerin anflehte mir einen schnellen Tod zu gewähren.. " Aber ich bitte dich Celine, du bist doch nicht wirklich so naiv zu glauben, das ich dir diesen Akt der Gnade gewähre ", entgegnete die gebürtige Amerikanerin und fügte, während sie aus der Seitentasche ihres wildledernen, sandfarbenen Reithosenrocks, außerdem sie noch mit schwarzen Lederstiefeln, sowie einer weißen Bluse bekleidet war, das persönliche Tagebuch ihrer exzentrischen Arbeitgeberin holte, ironisch hinzu : " Nein, meine Liebe, dir wird die große Ehre zu teil von Lady Vanessa persönlich gefoltert zu werden. Übrigens, vielen Dank für dieses wertvolle Dokument hier, welches mir bestimmt eines Tages wertvolle Dienste leisten wird ." Mit diesen Worten kontrollierte sie noch einmal sorgfältig den Sitz meiner Fesselung, wickelte sich in eine Wolldecke ein und begab sich anschließend zur Ruhe.

Sofort unternahm ich den Versuch mich zu befreien, aber die Privatsekretärin Lady Vanessas verstand ihr Handwerk ausgezeichnet und hatte die zahlreichen Knoten besonderst fest geknüpft. Meine Handgelenke waren raffiniert auf dem Rücken verschnürt und unzählige Stricke umspannten meinen gesamten Oberkörper, sowie meine Beine. Da Kate ihre Fesseltechnik noch mit einem streng sitzenden Hogtied gekrönt hatte, scheiterten meine Bemühungen kläglich und weinend fügte ich mich schließlich in mein Schicksal, welches wie das Schwert eines Scharfrichters über meinem Haupt schwebte. Eine nie gekannte Angst umklammerte eiskalt mein wild pochendes Herz, als ich an die grausame Rache der skrupellosen Plantagenbesitzerin dachte. Da ich die Grausamkeit der Inselkönigin zur Genüge kannte, war mir sehr wohl bewusst das sich dieses Teufelsweib bestimmt schon zahlreiche Foltermethoden hinbezüglich meiner Person ausgedacht hatte. Ich hatte alles auf eine Karte gesetzt, mit hohem Einsatz gespielt und am Ende alles verloren. Nach einer schlaflosen Nacht befreite mich Miss Morgana von meinen Fußfesseln, stellte mich auf die Beine und legte mir eine Seilschlinge um den Hals. Um einen möglichen Fluchtversuch vorzubeugen, verknotete sie nun einen 30cm langen Strick an meinen Fußgelenken und stieg anschließend auf ihren braunen Hengst. Wie ein Stück Vieh, welches man zur Schlachtbank führte musste ich nun dem Pferd Miss Morganas folgen, wobei sie das Seilende straff anspannte und mir somit die Luftzufuhr bis auf ein Minimum abdrosselte. Die rothaarige Hexe hatte bei unserer Verfolgung einen anderen Weg gewählt und hatte das ausgedehnte Sumpfgebiet ignoriert. Da sie mit ihrem Pferd viel beweglicher war, konnte sie sich diesen Luxus getrost leisten und die verlorene Zeit mühelos aufholen.

Nachdem wir den Wald passiert hatten, erstreckte sich vor meinen Augen eine trostlose, steinige Berglandschaft mit tiefen Schluchten. Der schmale Grat auf den wir uns bewegten war überaus tückisch und gefahrenvoll. Mehrmals spielte ich mit dem verzweifelten Gedanken mich einfach fallen zu lassen und meinem Leben ein Ende zu setzen. Als ob Kate meine Gedanken lesen konnte, drehte sie sich nun um und meinte mit sarkastischer Stimme : " Wenn du springen willst, dann werde ich dich nicht daran hindern. Mein Auftrag lautet dich tot oder lebendig an Lady Davenport auszuliefern In meinen Augen bist du jedoch viel zu intelligent um diesen Schritt zu wählen, da du eine Kämpfernatur bist und alles versuchen wirst um zu überleben. " Zähneknirschend musste ich mir eingestehen das Miss Morgana mit ihrer Aussage den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, denn ich hing wirklich an meinem Leben und hoffte nach wie vor das sich das Schicksal noch einmal zu meinen Gunsten wenden würde. Meine Kraftreserven waren nahezu erschöpft als wir am späten Nachmittag das Bergmassiv mit dem mächtigen Vulkan, aus dessen Schlot weißer Qualm dampfte, hinter uns gelassen hatten und die vor uns liegende Küste sahen.. Erleichtert, aber auch enttäuscht das ich die Chance verpasst hatte, selbst über mein Leben zu bestimmen, weinte ich leise und folgte wie eine seelenlose Spielzeugmarionette meiner gnadenlosen Jägerin, welche mich stolz als ihre Jagdbeute betrachtete. Als die rothaarige Peinigerin endlich an einer geeigneten Stelle das Nachtlager aufschlug, verspürte ich eine grenzenlose Erleichterung.

Nachdem mich die Privatsekretärin von Lady Vanessa mit einigen Stricken an einem umgestürzten Baumstamm gefesselt hatte, machte sie ein Lagerfeuer und bereitete sich anschließend ihr Abendessen. Als sie ihren Appetit gestillt hatte, kam sie mit den Resten zu mir und meinte mit spöttischer Stimme : " Hier deine Henkersmahlzeit, meine Liebe. " Gierig verschlang ich das karge Mahl und bat um etwas Wasser um meinen Durst zu stillen. " Na schön, ich bin ja kein Unmensch ", entgegnete Kate widerwillig und hielt mir ihre Feldflasche an den Lippen. Die Nacht brach herein und Miss Morgana vertrieb sich die Zeit, in dem sie mir ihren Lebenslauf erzählte. Sie war als Tochter einer angesehenen Familie im Bundesstaat Mississippi geboren worden, wo sie auf einer feudalen Baumwollplantage aufwuchs. Schon als Kind empfand sie sexuelle Erregung wenn sie bei der Auspeitschung von Sklaven zu sehen durfte. Als später der amerikanische Bürgerkrieg ausbrach war sie gerade 20 Jahre alt und stellte sich der Armee als Agentin zur Verfügung. Sie spionierte die Gegenseite aus, verübte Sprengstoffanschläge und schreckte auch vor Mord nicht zurück. Als der Krieg schließlich mit der Niederlage der Südstaaten endete, verlor ihre Familie sämtliche Besitztümer und sie wurde steckbrieflich gesucht. Auf abenteuerliche Weise verschlug es sie nach Jamaika, wo sie die Bekanntschaft von Lady Davenport machte. Da beide Frauen über eine sehr ausgeprägte, sadistische Ader verfügten, dominierten sie gemeinsam über deren devoten Gemahl und beeinflussten ihn die Insel " Santa Monica " zu erwerben. Miss Morgana erwies sich für ihre neue Freundin als überaus wertvoll und half ihr beim Aufbau ihres Imperiums. Nachdem die eiskalte Lady ihre Geschichte beendet hatte, löschte sie das Feuer und begab sich zur Ruhe. Auch ich war durch den anstrengenden Marsch hundemüde und versank trotz meiner unbequemen Fesselung in einen tiefen Schlaf.

Die Sonne tauchte gerade blutrot aus dem Meer auf, als ich durch einen Stiefeltritt geweckt wurde. Während wir uns wenig später wieder auf den Weg machten, überkam mich tiefe Traurigkeit. Mir war klar das wir am morgigen Tag die Plantage des Todes erreichen würden und ich beneidete meine im Sumpf verstorbene Freundin Sarah, welche endlich ihren ewigen Frieden gefunden hatte. Es war Mittag als wir an den goldfarbenen Sand gelangten und nach einer kurzen Rast trieb mich Kate mit ihrer Pferdepeitsche an die Reise fort zu setzen. Durch die Gefangenschaft geknechtet und niedergeschlagen bewegte ich mich durch die gnadenlose Hitze und suchte Trost in einem Gebet. Die Stricke mit welchen ich gefesselt war, scheuerten auf meiner Haut und verursachten unangenehme Schmerzen. Jeder einzelne Schritt war die absolute Hölle und als wir endlich unser letztes Nachtlager aufschlugen, sank ich leblos auf den weichen Sand. Vom Meer wehte eine leichte Brise und spendete etwas Erleichterung. Durch den erneuten Gewaltmarsch erschöpft, fielen mir die Augen zu und als ich wieder erwachte, blickte ich in den sternenklaren Nachthimmel. An meiner misslichen Lage hatte sich wenig geändert. Ich war nach wie vor streng gefesselt und der Gedanke das ich morgen der teuflischen Lady Vanessa übergeben werden sollte ließ mich erzittern. Unter Tränen gedachte ich nun meiner verstorbenen Eltern und meinem geliebten James, welche schon sehr bald Melissa vor den Traualtar führen wurde. Dieser Gedanke schmerzte ungemein und brachte mich beinahe um den Verstand. Verzweifelt erinnerte ich mich an unsere gemeinsame Zeit. Der erste, heimliche Kuss, die zärtlichen Berührungen und die romantischen Liebesbriefe. All dies tauchte vor meinem geistigen Auge auf und zerrissen mir förmlich das Herz. Aus und vorbei, dachte ich wehmütig und sehnte mich nach einem schnellen Tod.

Wie der Inhalt einer Sanduhr verrann die Zeit viel zu schnell und am späten Nachmittag erreichten wir die Plantage. Vor der kleinen Holzkapelle hatten sich die Sklavinnen versammelt und fieberten nervös meiner Bestrafung entgegen. In einigen der verhärmten Gesichter spiegelte sich Mitleid, in anderen unverhohlene Neugier oder blanke Sensationslust. Zu den letztgenannten gehörte auch meine Todfeindin Carmen, welche mit den anderen Aufpasserinnen eine schmale Gasse gebildet hatte, welche zu der kleinen Anhöhe führten, wo Lady Vanessas feudales Anwesen lag. In ihren Händen hielten sie kleine Holzknüppel und mir war klar das mich ein so genanntes " Spießrutenlaufen " erwarten würde. Mit Hilfe der Gewehrkolben trieb man mich nun vor die Frauen und dann begann deren blutige Arbeit. Gefesselt wie ich war, besaß ich nicht den Hauch einer Chance mich zu verteidigen und verspürte wenig später ich auch schon die ersten Schläge. Gnadenlos knüppelten die 10 Frauen nun auf mich ein und mein Körper war eine einzige Schmerzquelle, als ich endlich das Ende der Kolonne erreicht hatte. Aus zahlreichen Platzwunden blutend sank ich auf die Knie und schrie meinen Schmerz heraus. Dann packten mich mehrere starke Männerarme, zerrten mich hoch und schleiften mich zu dem Domizil der grausamen Plantagenbesitzerin. In der kühlen, mit feinem Marmor verkleideten Empfangshalle warf man mich achtlos zu Boden und dann herrschte eine geradezu unheimliche Stille, welche wenig später durch den Klang von lauten Stiefelabsätzen jäh beendet wurde. Mühsam hob ich meinen Kopf und starrte direkt in das hassverzerrte Antlitz von Lady Davenport.

Wie ein Racheengel stand die grausame Regentin vor mir und bohrte mir den Absatz ihres linken Lederstiefels, außerdem sie noch mit einer blutroten Bluse und einem bodenlangen, schwarzen Samtrock bekleidet war, in meinen Nacken. " Du undankbares Biest hast es doch wahrhaftig gewagt dich meiner Knechtschaft zu entziehen ", meinte die atemberaubend schöne Blondine mit giftigem Tonfall und fügte, während sie mich brutal an meinen Haaren packte, ironisch hinzu : " Wie du weißt steht auf einem Fluchtversuch die Todesstrafe und da du auch noch mein Vertrauen missbraucht hast, werde ich dich zu erst noch foltern lassen. Ich habe mir bereits einige nette Qualen einfallen lassen und ich garantiere dir, das du mich schon sehr bald anflehen wirst dich zu töten. " Mit diesen Worten wandte sie sich an ihre Privatsekretärin und befahl dieser mich in den Keller zu bringen. Mit Hilfe zweier Soldaten wurde ich nun in den Keller geschleift, wo man mir die Lederstiefel auszog und die blutbesudelte Kleidung vom Körper riss. Wenig später stand ich mit extrem auseinander gespreizten Gliedern im Raum und blickte resignierend auf die starken Ketten, welche mich gefesselt hielten. Von panischer Angst erfüllt starrte ich auf die entsetzlichen Folterwerkzeuge bei denen es sich unter anderem um eine mittelalterliche Streckbank, einen Pranger und einer so genannten " Eisernen Jungfrau " handelte. An den Wänden hingen Seile, Stricke, Peitschen, Reitgerten, Rohrstöcke, Zangen und andere diverse Marterinstrumente. Tränen der Trauer liefen über meine Wangen und ich wusste das ich diesen Raum nicht mehr lebend verlassen wurde.

Dann war es soweit und Lady Vanessa betrat den Folterkeller. Wie eine Raubkatze welche ihr ahnungsloses Opfer belauerte, blickte sie mich nun min mit eiskalten Augen an und meinte, während sie mir mit ihrer eigens für sie angefertigten Nilpferdpeitsche über meine Brustwarzen strich : " Es ist wirklich jammerschade das deine kleine Freundin nicht mehr unter den Lebenden verweilt. Es wäre für mich ein Fest der Sinne gewesen, euch beide gleichzeitig zu foltern. So, du falsche Schlange und nun wirst du das Vergnügen haben, Bekanntschaft mit " Black Snake " zu machen. .Ihre Androhung in die Praxis umsetzend, knöpfte sie nun ihren langen, schwarzen Samtrock auf, holte weit aus und ließ dann die Peitsche auf meinem Rücken sausen. Schmerzhaft bohrten sich die 9 ,an den Lederschnüren befestigten Bleikugeln in mein Fleisch und ließen mich laut aufstöhnen. Gnadenlos sang die Bullenpeitsche ihr grausames Lied und eine barmherzige Ohnmacht bewahrte mich davor den Verstand zu verlieren. 3 Tage dauernden meine entsetzlichen Qualen nun schon an und Lady Davenport, sowie Kate übertrafen sich gegenseitig an Grausamkeiten. Als der vierte Tag zu Ende ging, lebte ich immer noch, was meine Folterknechte mit sichtlicher Verwunderung registrierten. Gelangweilt beschlossen die beiden Damen nun mich an den Strand zu bringen und dort das Todesurteil zu vollstrecken. Dort wartete bereits Carmen und fesselte mich mit Lederriemen an die verankerten Holzpflöcke. Gerade als sie mich mit einem zusammengerollten Tuch knebeln wollte, gebot ihr Lady Vanessa energisch Einhalt und ihre Stimme klang hart wie Metall, als sie nun entgegnete. " Keinen Knebel. Ich will ihr Schreien hören, wenn die Meerkrebse ihr das Fleisch von den Knochen nagen. Ihre entsetzlichen Schmerzenslaute werden wie Musik in meinen Ohren klingen und meinen unbändigen Rachedurst stillen."

Die Sonne versank in einem farbenprächtigen Feuerball im Meer als sie mich am Strand zurück ließen und zur Plantage zurückkehrten. Die letzten Stunden meines Lebens waren angebrochen und ich wusste das mich ein grausamer Tod erwarten würde. Mit den ersten Strahlen der Sonne würden die Meerkrebse an den Strand gespült werden und ihr blutiges Handwerk verrichten. Sah so also mein Ende aus ? Gab es noch irgendeine Rettung für mich ? Nein, beantwortete ich mir die Fragen selbst und begab mich gottergeben in mein unabänderliches Schicksal.

Fortsetzung folgt !
28. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Zwerglein am 31.03.07 17:13

Die erste Bestrafung hat sie jetzt hinter sich und Lebt, zum Erstaunen Ihrer Peinigerinnen, immer noch.
Zitat

Mit den ersten Strahlen der Sonne würden die Meerkrebse an den Strand gespült werden und ihr blutiges Handwerk verrichten. Sah so also mein Ende aus? Gab es noch irgendeine Rettung für mich? Nein, beantwortete ich mir die Fragen selbst und begab mich gottergeben in mein unabänderliches Schicksal.

Celine hat mit ihrem Leben bereits Abgeschlossen.
Wir aber wollen das die Geschichte weitergeht und sie in letzter Sekunde gerettet wird.
Vielleicht wurde die Flaschenpost gefunden, und eine Abteilung Militär ist zur Insel unterwegs um diese einzunehmen.
Die Sklaven zu befreien und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Das könnte doch auch eine Lösung sein. Besonders da man dann auch die feine Lady Stephanie zur Verantwortung ziehen kann. Lass Celine Bitte, Bitte nicht sterben.
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Es grüßt das Zwerglein.
29. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Blue Moon am 31.03.07 18:02

Hallo Zwerglein. Ruhig Blut. Ich will ja nicht zu viel verraten, aber eines ist sicher. Celine wikrd nicht sterben. Den Rest erfährst du nächste Woche im 9. und letzen Teil von " Rote Sonne ". Dort wierden auch alle noch offenen Fragen beantwortet.

Schönes Wochenende

Blue Moon
30. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Zwerglein am 31.03.07 19:03

Danke Blue Moon!!!!

Ebenfalls ein schönes Wochenende.
Zwerglein.
31. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Herrin_nadine am 31.03.07 19:16

mußte die folter noch sein. ist der tod nicht strafe genug.
ich hoffe daß die folter so viel kraft gekostet hat und ihre leiden bald ein ende haben.

oder passiert hier noch ein wunder. sie muß noch nicht sterben?

aber dann ist ihr weiterleben nicht mehr angenehm. sie wird ein spielball der grausamkeiten werden. schade.
32. Rote Sonne ! Teil 9. - Das Finale

geschrieben von Blue Moon am 05.04.07 22:38

Ich hatte bereits wirklich schon mit meinem Leben abgeschlossen und sehnte mich danach endlich von meinen Qualen erlöst zu werden. Mein gesamter Körper war eine einzige Schmerzquelle und der helle Mondschein tauchte die Bucht in ein gespenstisches Licht. Deutlich erkannte ich die blutroten Segel der " Blackbird ", welche zwischen den beiden Felsentürmen ankerte und wusste das mir nur noch wenige Stunden vergönnt waren, bevor ich dem perfiden Plan meiner Folterknechte zum Opfer fiel.. Weinend rief ich mir meine glückliche Kindheit in Erinnerung, meine grenzenlose Liebe zu James und meine Freundschaft mit der armen Sarah. Die Zeit zerrann wie der sprichwörtliche Sand in meinen Händen und im Osten stieg langsam, aber unerbitterlich die Sonne aus den Fluten empor. Plötzlich vernahm ich ein leises Rascheln, welches meinen Herzschlag drastisch beschleunigte und in mir eine nie gekannte Angst erzeugte. Mit entsetzten Augen sah ich nun schattenförmige Wesen über den Strand gleiten, welche sich zielstrebig auf mich zu bewegten. Verzweifelt zerrte ich an den Lederriemen mit denen meine extrem auseinander gespreizten Hand-bzw. Fußgelenke an die im Boden verankerten Holzpflöcke gefesselt waren und wusste das mein Schicksal nun endgültig besiegelt war.

Während ich mit meinem jungen Leben abgeschlossen hatte, tauchte vor der Bucht wie von Geisterhand eine amerikanische Fregatte auf. Mehrere Beiboote wurden zu Wasser gelassen und näherten sich schnell dem Strand. Lady Davenports Leuten war in " Liverpool " ein schwerwiegender Fehler unterlaufen, in dem sie aus Versehen die Tochter des amerikanischen Generalkonsuls gekidnappt hatten. Dieser war nicht nur vermögend, sondern verfügte auch über sehr viel Macht und betrieb intensiv Nachforschungen über das plötzliche Verschwinden seiner Tochter. Er setzte eine hohe Geldsumme als Belohnung aus und erhielt dadurch die Information das sich die Gesuchte an Bord der " Blackbird " befand und unterwegs in die Karibik war, wo man sie als Arbeitssklavin auf die Insel " Santa Monica " verkauft hatte. Der schwerreiche Generalkonsul ließ seine Beziehungen spielen und nur 5 Tage später machte sich ein Kriegsschiff auf die Jagd nach der " Blackbird ". Ihr Auftrag lautete die Tochter ihres Auftraggebers zu befreien und die Zuckerrohrplantage von Lady Vanessa dem Erdboden gleich zu machen. Ferner sollten sie dieses verdammte Sklavenschiff versenken und die Drahtzieher nach Amerika bringen, um sie vor ein Gericht zu stellen.

Meine Lage hatte sich währenddessen dramatisch verschärft, denn die schwarzen, abgrundtief hässlichen Seekrebse mit ihren messerscharfen Beißzangen hatten mich inzwischen fast erreicht und ein unmenschlicher Schrei entrann meiner Kehle, welche Lady Davenport auf der Veranda ihres Anwesens zusammen mit ihrer Privatsekretärin wohlwollend zur Kenntnis nahm. Ein unvollstellbarer Schmerz durchfuhr meinen gesamten Körper, als eines der gefräßigen Tiere seine Zangen in mein Fleisch bohrte und den Strand mit meinen Blut besudelte. Erneut wollte ich meine entsetzliche Qual in die Welt hinausschreien, als sich plötzlich eine Hand auf meinen Mund legte. Ein uniformierter Mann durchschnitt rasch meine Fesseln und half mir auf die Beine. Ich konnte mein grenzenloses Glück kaum fassen und umarmte weinend meinen Retter, welcher mir nun eine Fotografie einer Frau zeigte, welche ich sofort als eine der neu hinzu gekommenen Sklavinnen identifizierte. Mein Befreier war nicht allein gekommen, sondern hatte 40 schwerbewaffnete Matrosen dabei, welche nun letzte Vorbereitungen für den bevorstehenden Angriff trafen. Während einer der Männer nun der wartenden Fregatte das vereinbarte Lichtsignal gab, wandte sich Lady Davenport an Kate und fragte mit enttäuschter Stimme : " Verdammt, was zum Henker geht da unten am Strand vor sich ? Ich meine, das kleine Biest kann doch schon unmöglich tot sein und.... Hier verstummte die sadistische Plantagenbesitzerin entsetzt und blickte entsetzt auf das in der aufgehenden Morgensonne erscheinende Kriegsschiff, welches nun die vor Anker liegende " Blackbird " angriff.

Auch an Bord des Sklavenschiffes hatte man mittlerweile die drohende Gefahr erkannt und lichtete schnell den Anker. Die blutroten Segel wurden gesetzt und die Mannschaft versuchte ihr Heil in der Flucht. Da ihr Schiff nur über insgesamt 6 Kanonen verfügte, war sie der mit 30 Kanonen bestückten " Pegasus " hoffnungslos unterlegen. Ihre einzige Chance war es das freie Meer zu erreichen, wo sie ihre Schnelligkeit ausspielen und entkommen konnte. Doch es war bereits zu spät, denn eine Breitseite der Fregatte zerfetzte ihre Takelage, der Besanmast stürzte auf das Deck und begrub mehrere Matrosen unter sich. An Bord der " Blackbird " brach Panik aus und die " Pegasus " nutzte dies, indem sie ihre Kanonen erneut auf ihren Gegner abfeuerte. Diesmal wurde der Hauptmast getroffen und die Ruderanlage zerstört, so das die einst stolze Dreimastbark nun schutzlos ihrem Feind ausgeliefert war. Eine weitere Breitseite schlug auf der " Blackbird " ein und traf die Pulverkammer, welche mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte. Lodernde Flammen hüllten das Schiff ein und die an Bord befindlichen Matrosen sprangen in das Meer um sich vor dem tödlichen Feuer zu retten. Die Mannschaft des amerikanischen Kriegsschiffes kannte keine Gnade und erneut wurde das feindliche Schiff von Kanonenkugel getroffen. Dies bedeutete das endgültige Todesurteil der " Blackbird ". Mit dem Bug voraus versank das einst so stolze Schiff langsam im Meer und gab dabei geradezu menschliche Laute von sich. Noch einmal bäumte sich die Dreimastbark auf, so als wollte sie ihr unvermeidliches Schicksal nicht akzeptieren und weiterhin die Meere befahren. Als das verfluchte Sklavenschiff dann letztendlich in die Tiefe sank, atmete ich erleichtert auf und ein tiefes Gefühl der Genugtuung machte sich in mir breit.

Bei der Plantage angelangt wurden wir sofort in ein Feuergefecht mit Ladys Davenports Privatgarde verwickelt, so das ich den Kapitän um einen Revolver bat und ihm versprach die Tochter des amerikanischen Generalkonsuls in Sicherheit zu bringen. Vorsichtig betrat ich nun die erste Baracke und teilte meinen Leidensgenossinnen mit das sie frei waren und diese verfluchte Insel des Grauens endlich verlassen konnten. Auf meine Frage wo sich Sabrina befand, teilte man mir mit, das sie vor wenigen Minuten vom Robert Blackwood, dem Oberaufseher abgeholt worden war. Hastig verließ ich den Raum, informierte die Frauen in der anderen Baracke und wollte anschließend gerade die kleine Holzkapelle betreten, als ich plötzlich die beiden gesuchten Personen sah, welche auf den Weg zu Lady Vanessas Palast waren. Die gefesselte Frau wehrte sich verzweifelt gegen Mister Blackwood, welche offensichtlich die Order erhalten hatte, die wertvolle Geisel zu seiner Herrin zu bringen, damit diese ein Faustpfand gegen die Angreifer besaß. Der fette Oberaufseher, welche die Tochter des amerikanischen Generalkonsuls nun brutal ohrfeigte um sie gefügig zu machen, bemerkte mich erst, als ich ihm die Mündung des Revolvers in seinen Rücken bohrte. " Lass sofort die arme Frau los, du mieses Schwein oder ich verpasse dir eine Kugel ", schrie ich Lady Davenports Vasallen an, welcher sich nun trotz seiner fülligen Körpermasse blitzschnell umdrehte und versuchte mich zu entwaffnen. Es folgte ein heftiges Kampf und plötzlich löste sich ein Schuss. Mit glasigen Augen sank Robert Blackwood zu Boden und versuchte verzweifelt mit seinen Händen die blutende Wunde zu stoppen. Die Kugel hatte seine Bauchhöhle aufgerissen und seine Schmerzensschreie waren geradezu ohrenbetäubend. Es gab keinen Zweifel. Dem Mann stand ein qualvoller Tod bevor und diesen hatte er auch wirklich verdient. Schnell befreite ich Sabrina von ihren Fesseln und verließ mit ihr den sterbenden Mister Blackwood, welcher von wahnsinnigen Schmerzen geplagt nun geradezu unmenschliche Laute von sich gab.

 Inzwischen hatten sich die gefangenen Frauen ebenfalls bewaffnet und unterstützte die Mannschaft der " Pegasus " bei ihrem Kampf gegen Mister Bloodhorns Soldaten. Da es sich bei diesen um bezahlte Söldner aus den indischen Kolonien handelte , war es mit deren Kampfmoral nicht weit her, so das sie sich schließlich der Übermacht ergaben. Da die Lage jetzt unter Kontrolle war, folgte ich dem Kapitän und einigen seiner Männer, welche sich nun auf den Weg zu Lady Vanessa machten, um sie gefangen zu nehmen. Ohne die geringste Gegenwehr betraten wir nun das Domizil der blutrünstigen Inselherrscherin und mussten enttäuscht feststellen, das diese zusammen mit Kate Morgana geflohen war. Von ihrem völlig verängstigten Dienstmädchen erfuhren wir das sie in die Sümpfe geflohen war um in der an der Ostküste gelegenen, englischen Handelsniederlassung Beistand zu erbitten. Eine Verfolgung war sinnlos, da ihre Privatsekretärin geheime Schleichwege kannte und der Kapitän keine diplomatische Beziehungskrise herauf beschwören wollte. Gerade als wir die Privatgemächer der Plantagenbesitzerin aufsuchen wollten um belastende Dokumente zu sichern, brach plötzlich ein Feuer im Haus aus. Wer den Brand gelegt hatte war unklar, aber durch ihn wurden alle Beweismittel unwiderruflich vernichtet. Hilflos standen wir im Freien und mussten tatenlos mit ansehen, wie das herrschaftliche Anwesen ein Raub der Flammen wurde. Gut, ich hatte zwar meine Freiheit wieder gewonnen, aber die Tatsache das diese verdammte Hexe ungeschoren davon kommen sollte, schmerzte mich zu tiefst. Als wir wieder die Plantage betraten, bot sich unseren Augen ein grausames Bild, den die gefangenen Frauen hatten während unserer Abwesenheit grausame Selbstjustiz verübt. Den Befehlshaber von Lady Vanessas Privatarmee, James Bloodhorn hatte man mit einer Machete den Kopf vom Rumpf getrennt und seinen Soldaten die Kehle durchgeschnitten. Die 10 weiblichen Aufseherinnen baumelten an provisorisch aufgestellten Galgen und für Carmen hatte man sich eine besonderst grausame Strafe ausgedacht. Die Spanierin wurde zwischen 4 Pferde gespannt, welche man anschließend in Panik versetzte, worauf diese davon rannten und die Delinquentin regelrecht vierteilten. Als ich die grausam entstellten Überreste meiner Todfeindin vor mir liegen sah, rannte ich zu der kleinen Kapelle und brach weinend vor dem Altar zusammen.

Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und als ich mich umdrehte sah ich Sabrina, welche mit sanftem Tonfall auf mich einredete. " Einige Frauen und ich haben wirklich alles versucht um das Leben der Gefangenen zu retten, aber die Mehrheit war in einem regelrechten Blutrausch verfallen, so das wir keine Chance hatten sie aufzuhalten. Danke übrigens, das du mir vorhin das Leben gerettet hast, Celine. Du bist eine ganz außergewöhnlich tapfere Frau und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ich dich zu meiner Freundin zählen durfte. Von den anderen Frauen weiß ich, das du alles verloren hast und es wäre mir eine große Ehre wenn du mich in meine Heimat begleiten würdest. " Nachdenklich sah ich die Amerikanerin an und bemerkte an ihren rehbraunen Augen das ihr freundliches Angebot vom ganzem Herzen kam. Ich bedankte mich bei Sabrina für ihr großzügiges Angebot und begleitete sie zum Strand wo wir ein sehr langes, intensives Gespräch führten. Jetzt da ich wieder ein freier Mensch war, wirkte die Insel " Santa Monica " mit ihren malerischen Buchten geradezu paradiesisch auf mich und nichts erinnerte daran, das es einst für viele Menschen die Hölle auf Erden war. Die Abendsonne färbte den Himmel blutrot als wir uns an Bord der " Pegasus " begaben und Kurs auf " Cuba " setzten, wo die amerikanische Botschaft den Frauen bei der Rückkehr in ihre jeweiligen Heimatländer behilflich sein wollte. Ich hatte, was meine Zukunft anbetraf, noch immer keine Entscheidung gefällt und stand alleine am Bug des Schiffes.

Sollte ich nach England zurückkehren ? Was würde mich dort erwarten ? Mein geliebter James war bestimmt schon mit Melissa verheiratet und da meine armen Eltern ebenfalls nicht mehr unter den Lebenden verweilten, stand ich allein auf verlorenem Posten. Die Carringtons gehörten zu den einflussreichsten Familien Großbritanniens und würden all meine Anschuldigungen durch ihre Anwälte abstreiten lassen. Ich war frei wie ein Vogel und doch gefangen. Keine Menschenseele würde meinen Worten vor Gericht Glauben schenken und da ich keinerlei Verwandte mehr besaß, hatte sich die englische Krone bestimmt die Besitztümer unserer Familie einverleibt. Nein, ich hatte alles verloren und war vollkommen auf mich allein gestellt. Von trübsinnigen Gedanken erfüllt starrte ich auf das Meer und nahm traurig Abschied von meinem früheren Leben. Ich war jung, ehrgeizig und eine begnadete Klavierspielerin. Die Welt stand mir offen und vielleicht würde die Strahlen der " roten Sonne " mein kaltes Herz erwärmen und mich neu verlieben lassen. Als sich wenig später Sabrina zu mir gesellte, teilte ich ihr mit, das ich ihre Einladung, sie in die Vereinigten Staaten zu begleiten wahrnehmen wollte. Diese zeigte sich hoch erfreut über meinen Entschluss und versprach mir das mich ihre Familie wie eine leibliche Tochter aufnehmen würde. Spät in der Nacht spazierte ich über das Achterdeck und blickte verträumt in den sternenklaren Himmel. Die herrliche Vollmond tauchte mich in ein goldfarbenes Licht und spendete mir neue Lebensenergie. Ich würde den verschlungenen Pfad zu meinem Glück finden und der Schlüssel zu dem verborgenen Tor lag fest in meiner rechten Hand.

EPILOG !

Lady Davenport kehrte auf ihre Insel zurück und verschuldete sich hoch um ihre Zuckerrohrplantage wieder aufzubauen. Mit harter Arbeit und der gnadenlosen Ausbeutung von neuem Menschenmaterial hätte sie ihr Ziel fast erreicht, doch wo der Mensch erbärmlich versagt hatte, griff die unbestechliche Natur nun in das Geschehen ein. Der Vulkan, welcher seit Jahrhunderten geschwiegen hatte, spuckte seit Tagen heiße Asche aus und bedrohte die Ernte auf den Plantagen. Dann brach er plötzlich aus und seine glühende Lava vernichtete die gesamten Zukunftspläne der grausamen Regentin.. Ihre Gläubiger übernahmen die Insel " Santa Monica " und die ehemalige Prostituierte eröffnete mit ihren letzten Geldreserven zusammen mit Miss Morgana in der Hauptstadt " Kingston " ein Bordell, welches sich auf die perversen Wünsche seiner Kunden spezialisiert hatte. Die neue Geschäftsidee erwies sich schon sehr bald als reine Goldgrube und fast schien es, als ob Lady Vanessa erneut das Glück zur Seite stand. Doch dann passierte Kate ein kleines, aber folgenreiches Missgeschick. Ein Stammfreier ließ sich von ihr ans Bett fesseln und äußerte den bizarren Wunsch das sie ihn zum Schein erdrosseln sollte. Diese erfüllte seine Bitte, wickelte eine Gardinenkordel um seinen Hals und zog diese, während sie ihn mit heißer Leidenschaft ritt, fest zu. In ihrer sexuellen Ekstase bemerkte sie zu spät, das der Mann unter ihr plötzlich erschlaffte und schließlich verstarb. Da der Tote der Sohn eines einflussreichen Kaufmanns war, verhaftete die Polizei Kate und da ihr der Galgen drohte, ließ sie sich auf einem Deal mit dem Gouverneur von Jamaika an. Dieser versprach ihr eine milde Strafe und erhielt dafür das geheimnisvolle Tagebuch der Lady Davenport. Sir Grissholm, welcher schon lange den Verdacht hegte, das diese skrupellose Dame ihren Ehemann beseitigen ließ, war schockiert über die schriftlichen Aussagen, in denen die ehemalige Prostituierte freimütig schilderte, wie sie ihren Gemahl eiskalt ermordete. Sofort ließ er die Bordellbesitzerin in den Kerker werfen und nach einer kurzen Gerichtsverhandlung, in der Miss Morgana als Kronzeugin aussagte, wurde Lady Vanessa zum Tode durch den Strang verurteilt.

Am 15. Juli 1867 wurde die gewissenlose Mörderin öffentlich auf dem Marktplatz am Galgen aufgehängt und mehrere Zeugen sagten später aus, das sie ihren letzten Weg würdevoll absolviert hatte. Kate erhielt 5 Jahre Gefängnis und sollte danach gegen ihren Willen an die amerikanische Justiz ausgeliefert werden. Da ihr dort die Todesstrafe drohte, unternahm sie einen Fluchtversuch und wurde dabei von den Wärtern erschossen. James und Melissa heirateten . Doch die Ehe stand unter keinem glücklichen Stern, den als seine Frau kurz vor der Niederkunft das Baby verlor und ihr der Arzt mitteilte, das sie aus Gesundheitsgründen nie wieder schwanger werden durfte, verlor Lord Greenwood das Interesse an seiner Gemahlin. Er begann zu trinken und verkehrte in den Bordellen von Liverpool , wo er bevorzugt blonde Damen aussuchte, welche seiner geliebten Celine ähnlich sahen. Bei einer Fuchsjagd verunglückte er tödlich, was seine Frau Melissa in den Wahnsinn trieb. Um einen gesellschaftlichen Skandal zu vermeiden, wurde sie in ein Sanatorium eingesperrt, wo sie bis zu ihrem Ableben geistesgestört dahin vegetierte. Auch Lady Stephanie Carrington verschonte das Schicksal nicht. Zu erst verstarb ihr Mann und dann verlor sie durch eine Fehlspekulation an der Börse ihr gesamtes Vermögen. Völlig verarmt zog sie sich in ein Kloster zurück, wo sie 5 Jahre später verstarb.

Celine beendete in Boston ihr Musikstudium und wurde weltweit für ihre Klavierkonzerte umjubelt. In einem langen Brief an Sarahs Mutter, schilderte sie ihre innige Freundschaft zu dieser und unterstützte die todunglückliche Frau finanziell. Die tiefen Narben in ihrer Seele heilten allmählich und schließlich eroberte ein Senator das Herz der bezauberten Frau. Sie heiratete ihn, zog mit im nach Kalifornien, wo er schließlich 2 Jahre später zum Gouverneur gewählt wurde. Celine gebar ihrem Mann 4 Kinder und war ein gern gesehener Gast bei gesellschaftlichen Anlässen. Endlich stand sie auf der Sonnenseite des Lebens und langsam verblassten die Erinnerung an ihre traurige Vergangenheit. In ihren romantischen Träumen sah sie sich am weißen Strand von " Santa Monica " und die rote Sonne verwöhnte sie mit ihren warmen Strahlen, so als wollte sie Celine für das Unrecht an ihrer Person entschädigen. Nach einem erfüllten Leben und zahlreichen Enkelkindern starb sie im biblischen Alter von 90 Jahren. Man respektierte ihren letzten Wunsch, hüllte ihren Leichnam in ein rotes Segel und übergab diesen dem Meer.

Was Celines Flaschenpost anbelangt, so wurde diese tatsächlich von einem Fischer auf Jamaika gefunden. Sie wechselte im Laufe der Zeit mehrmals den Besitzer, bis sie im Jahr 2007 nach Altshausen gelangte, wo ein unbedeutender Autor sie auf einem Flohmarkt entdeckte und erwarb. Da ihn die Geschichte der tapferen Frau sehr berührte, entschloss er sich deren Erlebnisse nieder zu schreiben und zu veröffentlichen. Der nicht genannte Hobbyautor hofft, das er damit einigen Menschen eine kleine Freude bereitet hat und bittet um Verzeihung das seine Phantasie manchmal mit ihm durch gegangen ist. In diesem Sinne wünsche ich euch alle schöne Osterfeiertage und reiche Beute bei der Ostereiersuche.

ENDE !
33. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Herrin_nadine am 05.04.07 23:20

ich darf dir zu dieser super story beglückwünschen. das war kopfkino der ersten güteklasse.

ich finde es gut daß alle schuldigen ihre gerechten strafen früher oder später erhielten. die gerechtigkeit hat gesiegt.

ich hoffe daß ich von dir noch weitere schöne geschichten lesen darf.

bye bis zum wiederlesen und danke für diese wunderbare geschichte.
34. RE: Rote Sonne !

geschrieben von TomTomTom am 28.12.11 03:52

Auch wenn ich kein Freund von Happy-Ends bin, so habe ich die Story doch sehr genossen. Die schönen gnadenlose Frauen und auch die Details wie Turmfrisuren haben mir gut gefallen.
35. RE: Rote Sonne !

geschrieben von Silke P. am 29.12.11 00:36

Mir gefällt die Geschichte auch sehr gut.

Lieben Gruß

Silke
36. RE: Rote Sonne !

geschrieben von heniu am 24.03.13 16:34

Hallo Blue Moon,

eine wirklich schöne Geschichte, die mit ihrem Happy End zeigt, dass es nicht immer grausam enden muss. Danke fürs lesen lassen.

LG

heniu


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