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Thema:
eröffnet von Dark Marvin am 17.10.10 19:42
letzter Beitrag von Roger_Rabbit am 11.12.10 10:45

1. Optimale Kapitellänge

geschrieben von Dark Marvin am 17.10.10 19:42

Ich weiß, dass dieses Thema schon mal behandelt wurde und zwar hier:

Da es aber schon viele Jahre zurück liegt, würde ich das Thema gerne wieder aufgreifen.

Ich habe eine Geschichte, die demnächst endlich fertig ist (zumindest Teil 1). Sie hat derzeit etwa 120.000 Worte und möglicherweise 150 Tausend Worte wenn sie fertig ist. (macht in meiner Schriftgröße 250-300 Seiten)

Nun will ich, dass sie auch gelesen und kommentiert wird und ich habe die Befürchtung, dass ich mit Kapitellängen ab 5000 Wörtern/10 Seiten viele Leser abschrecke und sie nicht gelesen wird.

Nicht dass ich wirklich viele sinnvolle Möglichkeiten habe zu schneiden, aber ich will einfach mal ein Gefühl haben, was gut ankommt. Natürlich bin ich nicht nur an den harten Umfrageergebnissen interesiert, sondern auch an einer lebhaften Diskussion.
2. RE: Optimale Kapitellänge

geschrieben von LordGrey am 17.10.10 19:55

Ich denke es ist weniger die Länge, die ausmacht ob es gelesen wird, als viel mehr ob man schnell zum Kern der Sache kommt. Wenn es um Geschichten geht wollen alle schnell wissen ob ihr Fetish bedient wird oder sie sich das lesen sparen können. Schlussendlich haben die Wenigsten zu viel Zeit.
3. RE: Optimale Kapitellänge

geschrieben von folssom am 17.10.10 20:12

Ich habe abgestimmt und mich für die letzte Variante entschieden, denn was nutzt es letztlich, wenn alle Förmlichkeiten beachtet werden aber der Inhalt einer Geschichte eher abtörnend wirkt
4. RE: Optimale Kapitellänge

geschrieben von drachenwind am 17.10.10 20:14

Ich kann LordGrey nur zustimmen, nicht die Länge macht eine Geschichte gut sondern der Inhalt und wie sie geschrieben (Ausdruck, Satzbau etc.) werden. Jeder Autor macht auch Fehler, die er meistens überliest. Ein "Lektor" schafft da zum größten Teil abhilfe.
Also, wenn ich meine Geschichte einstelle, so sind die Texte der Folgen zwischen 9 bis 11 Seiten lang. Ich suche immer einen spannenden Abschnitt, den ich vor der Auflösung trenne und dann kommt der berühmte Satz: Fortsetzung folgt! Der Leser wartet dann darauf............

Kleine Ergänzung:
Ich habe auch abgestimmt und kann meinen Vorredner nur zustimmen.
5. RE: Optimale Kapitellänge

geschrieben von traeumer am 30.11.10 23:09

Ich veröffentliche meine Story immer in Teilen von ca. 3.500 Wörtern (+/- 20%). Nachdem ich am Anfang viel zu kurze Teile veröffentlich hatte, hat sich das irgendwann so eingeschliffen.

Allerdings habe ich schon häufiger überlegt die Teile in ihrer Länge stärker variieren zu lassen, damit mein einen Handlungsbogen besser abschließen kann, was mir durch den engen Rahmen in der Vergangenheit nicht immer so gut gelungen ist, wie ich mir das selbst gewünscht hätte.

Ich hab die Story auf meinem Rechner übrigens irgendwann nichtmehr auf A4 sondern auf 135x210mm formatiert, was in etwa der größe eines Romans entspricht. So hatte ich ein besseres Gefühl dafür, wie lang meine Geschicht im Vergleich zu einem normalen Buch ist. Darauf veröffentliche ich jetzt immer ca. 10 Seiten.

Ich habe meine Teile auf 10 Seiten verlängert, weil mich Leser darum gebeten hatten. Seitdem hat niemand mehr etwas diesbezüglich gesagt. Scheint also eine angemessene Länge zu sein.
6. RE: Optimale Kapitellänge

geschrieben von Gil_Galad am 01.12.10 00:35

Natürlich ist die Länge einer Fortsetzung letztlich nicht ausschlaggebend ob eine Geschichte gelesen wird oder nicht aber dennoch kann man sich durchaus Gedanken darüber machen ob eine gewisse Länge das Interesse der Leser nicht noch fördert. Zu dieser Frage würde ich meinen dass man durchaus davon sprechen kann dass es wohl so etwas wie eine etwas optimale Länge geben wird. Denn wenn eine Fortsetzung immer nur ein paar Sätze enthält hat sich der Leser gerade wieder in die Fortsetzung hinein versetzt und dann ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Auf der anderen Seite kann ich mir durchaus vorstellen dass es Leute gibt die sich von einer zu langen Fortsetzung abschrecken. Das wird aber wohl in erster Linie ein Problem der ersten zwei drei Teile sein die veröffentlicht werden. Ab dann ist die Geschichte sowieso so lang dass jemand der sich von langen Teilen abschrecken lässt nicht mehr beginnen wird die Geschichte zu lesen. Ich würde also schätzen dass eine Fortsetzung prinzipiell min. 3 oder 4 Seiten lang sein sollte. und auf der anderen Seite des Intervalls ist wohl eine Länge über 25 Seiten besonders am Anfang eher abschreckend.

Grüße

Gil_Galad
7. RE: Optimale Kapitellänge

geschrieben von Why-Not am 02.12.10 23:45

Daß die Kapitellänge nichts über die Qualität der Geschichte aussagt, ist klar. Aber sie zählt zu den "Hygienefaktoren", die einen vom Lesen einer guten Geschichte abhalten können. Genau wie die Formatierung. Wobei diese beiden Gestaltungsmerkmale zusammenspielen.

Ein monolithischer Textblock von 20 Seiten ist online praktisch unlesbar. Noch wichtiger als die richtige Länge ist meines Erachtens, daß der Textblock sinnvoll in Absätze aufgeteilt ist.

Von der Länge her sind meines Erachtens 3-5 A4-Seiten ein gutes Mittelding. Lang genug, damit sich das Lesen lohnt, kurz genug, damit es am Bildschirm nicht ermüdet - mit Absätzen, die (deutlich) kleiner sind als ein Bildschirm voll. (Bei Büchern ist es weniger kritisch, da die Seiten bei der Orientierung im Text helfen.)

Ein anderes Thema ist am Geschichten-Anfang besonders wichtig: Nämlich, daß es möglichst gleich los geht. Langatmige Einleitungen oder ausführliche Beschreibungen der Protagonisten oder der Landschaft (in alten Romanen eine echte Unsitte) will heute niemand mehr lesen. Es sollte gleich etwas kommen, daß den Leser neugierig macht. (Solche Schreib-Tips für (Online-)Autoren finden sich übrigens auf meiner Homepage.)

Why-Not
8. RE: Optimale Kapitellänge

geschrieben von Roger_Rabbit am 11.12.10 10:45

Hallo Marvin!

Viele meiner ehemaligen Geschichten hier hatten pro Seite ca. 900 Wörter (auf DIN A4 in zwei DIN A5 Seiten aufgesplittet, wie ein Taschenbuch auf dem Monitor lesbar) und insgesamt ging ich von einer optimalen Kapitellänge von mind. 2,5 bis max. 4-5 DIN A4 Seiten aus, also mind. 2.000 Worte, bis hin zu knapp 5.000 Worten. Da konnte ich unter einer Überschrift immer ein geschlossenes Kapitel für sich abhandeln.

Wie lang die Geschichte dann wurde, hing von den Gegebenheiten ab. Meine Kurzgeschichten waren mit 6 max. 9 Kapiteln abgehandelt, andere Geschichten (z.B. Metallicum I, II, III) lagen bei 40 bis 50 Kapiteln. Ich habe gerade im "Der BDC" (Der Blind-Date-Club) nachgeschaut. Das waren 21 Kapitel mit 33.000 Wörtern.

Zuletzt hatte ich ein Erstlingswerk von Ken Follett "Die Spur der Füchse" gelesen. Dort wurden Personen und Räumlichkeiten teilweise bis ins kleinste Detail beschrieben. Im Vergleich zu meinen damaligen Geschichten mitunter viel zu detailiert, andererseits empfand ich das im Nachhinein auch wieder schön.

So habe ich mich zu einem Mittelweg entschlossen. Ich werde bei meinen jetzigen Geschichten viel mehr Feinheiten einbauen, was die Kapitel von damals fast doppelt so lang machen würde.


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