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Thema:
eröffnet von RubberArt am 22.08.11 23:12
letzter Beitrag von devwol am 06.11.12 19:08

1. Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 22.08.11 23:12

Es war zum Verzweifeln. Ich hatte endlich den gewünschten Platz für mein Geschichtsstudium erhalten und reiste voller Freude über diesen Erfolg nach A. Ich wollte noch schnell eine kleine günstige Wohnung mir besorgen und danach für drei Wochen in die Karibik verreisen. Nun waren aber bereits mehr als zwei der drei Wochen vorüber und ich sass immer noch in dieser Stadt und suchte nach einer Bleibe, welcher Art auch immer. Doch irgendwie musste ich zu meinem Erstaunen feststellen, dass ich nicht die einzige neue Studentin in der Universitätsstadt war.

Wohnungsprobleme waren mir bisher fremd. In meiner Stadt, da stehen ganze Quartiere leer und es gibt massenweise Wohnungen für nahezu den Preis eines Butterbrotes. Doch in A. da rissen sich die vielen Studenten um die günstigsten und schlechtesten Zimmer nur so. Und für mich musste die Wohnung günstig sein, denn während dem Studium würde ich nicht viel Zeit haben für Einkünfte. Leider nahm mir, mit meinen dreissig Jahren, auch niemand mehr die Studentin richtig ab. Ich erhielt häufig die Antwort: „Nein die günstige Wohnung geben wir nur jemandem, der sie wirklich nötig hat, jemand Jungem.“ Wie wenn ich schon Grossmutter wäre.

An jenem Samstag gab es dann wenigstens wieder einmal eine Wohnung, die ich besichtigen durfte. Am Telefon erhielt ich nicht die gleich die Antwort: „Längst vergeben!“ Nein man war sehr nett zu mir und lud mich freundlich zur Wohnungsbesichtigung ein. Irgendwie waren die Vermieterin und ich uns am Telefon auch gleich sehr sympathisch. Wir verstanden uns gut. So reiste ich an jenem Samstag nicht mit unberechtigten Hoffnungen zur Wohnungsbesichtigung. Ausserdem hatte sie mich ausdrücklich eingeladen eine Stunde vor allen andern zu kommen.

Ich sass also voller Erwartungen in der Strassenbahn, um meine neue Wohnung besichtigen zu gehen. Und zwar war ich nicht nur eine Stunde früher, sondern gleich deren zwei früher unterwegs. Doch es kam wie es kommen musste. Oh weh plötzlich gab es einen heftigen Ruck in Wagen und dann stand er. Eine Durchsage erklang, es gehe ein technisches Problem. Na gut dachte ich mir. Dann steige ich halt aus und gehe zu Fuss. Es sind ja nur noch zwei Stationen. Ich sass im hintern Wagen der Bahn und war, wie ich erst da bemerkte, die Einzige im Wagen. So machte ich mich, auf den Wagen ganz einsam zurückzulassen. Doch dieser schätzte die Einsamkeit wohl nicht allzu sehr. Ich sah wie im vorderen Wagen alle ausstiegen. Doch bei meinem Wagen wollen sich die Türen nicht öffnen. Ich drückte auf den Knopf „Türe öffnen“. Doch es geschah nichts. Ich versuchte dem Fahrer vorn im Wagen zu winken, bis ich bemerkte, dass es vorne im Wagen überhaupt keinen Führer mehr gab. Bald musste ich einsehen, dass meine Versuche aussichtslos waren. Ich war hier in diesem Strassenbahnanhänger eingeschlossen und hatte keine Möglichkeit mich aus ihm zu befreien. Ich versuchte es selbst mit Einschlagen der Fenster. Doch das Glas war stärker als ich. Natürlich ich versuchte Passanten zu winken, ans Fenster zu schlagen, um sie aufmerksam zu machen. Aber die wenigen Personen, die mich beachteten, hielten mich wohl eher für völlig durchgedreht. Die Strassenbahn stand halt auch gerade bei einer Haltestelle, wie wenn nichts Besondere wäre. Einige Passanten schienen meine Situation zu begreifen, doch sie lachten nur aus Schadenfreude. Anderseits war hätte sie auch tun können. Die Türen waren nicht zu öffnen. So blieb ihnen halt nur das Lachen, quasi als einzige Hilfe an mich. Na gut eineinhalb Stunden später befreite mich dann jemand doch noch, eine Techniker der Strassenbahn-Gesellschaft. Und so konnte ich mich dann doch noch zu Fuss zur Wohnungsbesichtigung aufmachen.

Wie man sich vorstellen kann, war ich nun nicht mehr die einzige Interessentin. Bereits die Haustüre war ob den vielen Interessenten, kaum noch zu passieren. Da half es wenig, wenn ich erklärte, dass ich dringend durch müsse. Man lachte nur, ja auch man sollte dringend hier hinein. Ich erklärte jedoch ich hätte einen Termin bereits auf halb elf, also dreiviertel Stunden früher. Irgendeinen gutmütigen Menschen konnte ich dann doch mit dieser Argumentation überzeugen. Ich erhielt endlich die Möglichkeit mich durch die Türe zu zwängen und dann, indem ich einige der Wartenden beiseite schob, mich bis zu Wohnung durchzukämpfen. Ich trat ein und begegnete dort einer strahlenden jungen Frau. Genau: Es war die Vermieterin. Ich erklärte, wer ich sei. Ja, das freue sie mich zu sehen. Doch leider hätte sie gerade vor einer Minute den Vertrag unterschrieben, in dem die Wohnung einer andern Studentin vergeben würde. Man kann sich meine Enttäuschung vorstellen.

Ich liess jedoch nicht nach. Ich hätte im Treppenhaus noch eine Türe gesehen, bei welcher es kein Namenschild habe, sei diese vielleicht nicht auch noch frei. Die Vermieterin Frau Müller runzelte die Stirn. Doch die Wohnung sei frei. Doch sie glaube nicht, dass ich sie möchte. Sie sei nämlich nicht nur klein, sondern stehe auch unter Denkmalschutz. Klar ich erklärte mich sogleich bereit mit der geschützten Wohnung besonders sorgfältig umzugehen und mit kleinen Wohnungen hätte ich ohnehin Erfahrung, da ich mir nie mehr hätte leisten können. Frau Müller wollte mir dann die Wohnung zeigen. Doch die Interessenten für die Wohnungsbesichtigung verstopften das Treppenhaus derart, dass an ein Durchkommen nicht mehr zu denken war. Frau Müller entschied schliesslich die ganze Übung abzublasen und diese zweite Wohnung nicht vermieten. Der ganze Rummel sei ihr auch zu viel. Doch ich drang darauf, dass sie mir die kleine Wohnung vermiete, auch ohne, dass ich sie gesehen hätte.

Fortsetzung folgt
2. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von SteveN am 23.08.11 11:29

Hallo RubberArt !

Ein interessanter Anfang !

Frau Müller hat eine winzige Wohnung zu vergeben.
Nur möchte sie unserer Studentin nicht zumuten
dort einzuziehen. Nur unsere Freundin will
unbedingt eine Wohnung bekommen.
Nicht daß es mit der Bude einen Haken hat ... ... ...
(dumme feststellung)
(natürlich sonst wäre die Geschichte schon zu Ende)

Viele Grüße SteveN


3. RE: Besonders schützenswert, Teil 2: Rosa

geschrieben von RubberArt am 25.08.11 00:35

Nach eindringlicher Bitte gab Frau Müller schliesslich nach. Gut dann vermiete sie mir die Wohnung. Doch, wie ich am überfüllten Treppenhaus sehe, sei es nicht möglich die Wohnung anzusehen. Ausserdem werfe sie nun ohnehin alle hinaus. Sie wolle ihre Ruhe. Sie sei von so vielen Menschen erschöpft und möchte niemanden mehr sehe. Einzig dieses kleine Formular, dass ich die Wohnung wirklich übernehme, solle ich noch schnell unterzeichnen.

Zum Lesen reichte es mir nicht mehr, da Frau Müller nur noch schnell die vielen Menschen los sein wollte. Also unterschrieb ich und schon war Frau Müller hinter ihrer verschlossenen Türe verschwunden. Langsam begriffen alle Anwesenden, dass es hier keine Wohnung mehr zu holen gab. Sie raunten böse etwas, sahen mich neidvoll an, da ich anscheinend Erfolg hatte (Welchen Erfolg! Wenn sie nur gewusst hätten, wenn ich gewusst hätte…) und zogen dann von dannen.

Ich war beglückt. Endlich hatte ich meine Wohnung, klein aber fein, wie ich mir dachte und konnte nun das lang ersehnte Studium in meinem Lieblingsfach in A. beginnen. Vorher konnte ich aber noch wenigstens eine Woche in die Karibik fahren. Und das tat ich, ich genoss die warme Sonne und das Faulenzen. Ach, wie ein schönes und bequemes Leben hatte ich doch. Und bald durfte ich ein Studium beginnen, das mir nur Spass machen würde und mir ganz leicht von der Hand ging. Ich hatte eine schöne kleine Wohnung, die sogar unter Denkmalschutz stand. Es musste sicher ein ganz besonderes Bijou sein. Ich freute mich darauf.

Da ich als arme Studentin wenig besass, gab es auch nicht viel Umzugsarbeiten, so dass ich bereits ein Tag nach dem leider zu kurzen Ferien, bereits in der neuen Wohnung in A. einziehen konnte. Ich stelle mir die Wohnung als ein kleiner Palast vor. Klein, aber ganz toll verziert und gemütlich. Sicher standen darin auch antike Möbel. Ja ich würde mit ihnen ganz sorgfältig umgehen und die Wohnung wäre auch zehn Jahre später noch unverändert schön.

Ein Kollege half mir dann bei Umzug. Mit einem kleinen Bus war all meine Habe leicht zu transportieren. Angekommen in A. stand Frau Müller bereits vor dem Haus und winkte uns zu. Sie freue sich sehr, dass ich bei ihr einziehe und hoffe, es werde mir gefallen.

Nun wollte ich aber klein meine kleine neue Heimat sehen. Frau Müller öffnete geheimnisvoll den Raum. Was ich sah: eigentlich nur eine Farbe und sonst nichts: es war alles in rosa/pink. Ich war etwas enttäuscht. Der Raum war zwar überhaupt nicht klein. Frau Müller hatte da völlig untertrieben. Doch er war leer. Leer. Rosa/pink gestrichen und leer. Es gab ein grosses Fenster. Doch man konnte, weil das Glas milchig war nicht durch ihns sehen und auch es hatte wie mir schien ein rosa Ton. Naja, was konnte man sonst sagen zu diesem Raum. Die Farbe war sehr merkwürdig und gewöhnungsbedürftig. Doch ich konnte sicher darin leben. Einfach meiner Träume waren nicht erfüllte worden. Wirklich wunderte mich nur, dass dieses Zimmer unter Denkmalschutz stehen sollte. Es hatte keine besondere Grossartigkeit. Aber wahrscheinlich stand irgendein verrückter Künstler dahinter und nun musste man Jahrzehnte später immer noch Rücksicht auf ihn nehmen.

Wie dem auch war, wir begannen schliesslich schnell, um die anstrengende Aufgabe schnell hinter uns zu haben, mit dem einräumen. Ob dieser Mühsal vergass ich meine Enttäuschung etwas und freute mich darauf, wenn wir auch dem letzten Gegenstand, mein Bett hineingetragen hatten. Wir waren gerade dabei das Bettgestell das enge Treppenhaus hinaufzutragen, da kam uns Frau Müller entgegen. Nein, das Bett sei doch völlig unnötig, versuchte sie uns energisch zu überzeugen. Wir verstanden nicht. Und mein Kollege fragte Frau Müller schliesslich, ob es sich denn in der Wohnung überhaupt nicht schlafen lasse. Doch, doch, man könne sehr gut schlafen, widersprach Frau Müller, fast etwas beleidigt. Doch es habe bereits ein Bett in der Wohnung.

Dieses hatten wir allerdings nicht bemerkt und konnten auch nicht vorstellen, dass es eines gab und wir es übersehen hätten. Frau Müller führte uns jedoch in die Wohnung und zum Bett. Und tatsächlich. Im Boden eingelassen, gab es eine Art weiche Matte auf die konnte man sich bequem legen. Versah man diese auch mit Bettzeug, hatte man wirklich eine Art Bett. Dieses Bett war in rosa getarnt und kaum zu sehen. Klar, dass wir es übersehen hatten.

Frau Müller wollte mich nun unbedingt überzeugen, dieses Bett zu benutzen und mein bisheriges im Keller zu deponieren. Ich fand es zwar etwas merkwürdig auf einer Matte am Boden zu schlafen. Aber da Frau Müller dies derart stark wollte, machte ich ihr diese Freude.

Damit war der Einzug abgeschlossen. Mein Kollege reiste wieder zurück in den Osten und ich begann mich auf die Universität vorzubereiten, die am nächsten Tag begann. Um halb sieben klingelte es dann und Frau Müller lud mich ein zu einem köstlichen Nachtessen, das sie extra für mich gekocht hatte. Ich ass genüsslich und wir unterhielten uns nett. Um neun verabschiedete ich mich und legte mich bald in meiner neuen Wohnung schlafen. Kam lag ich ein wenig da und begann mich vom anstrengenden Tag zu entspannen, da hörte ich ein leises Klicken in meiner Türe und dann nochmals. Was war das, fragte ich mich. Ich machte Licht und ging zur Türe und wollte sie öffnen. Da stellte ich zu meinem Schreck fest, dass sie plötzlich verschlossen war… Und mir wurde auch bewusst, dass ich keinen Schlüssel zu ihr besass…

Fortsetzung folgt
4. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 25.08.11 00:55

hallo rubberart,


das wird immer geheimnisvoller.
bitte mach deine fortsetzungen länger so kann das kopfkino besser rotieren.

danke
5. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von spock am 25.08.11 01:12

ja echt ein guter einstieg, hat potenzial
6. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von oliviasklavin_tv am 29.08.11 16:34

Da bin ich aber mal gespannt wie es unsrer Studentin denn so ergeht! Vorallem wer hat Sie denn eingeschlossen und was hat es mit dem Bett denn wohl so auf sich?

Mach bitte schnell weiter.......

In Demut
Olivia
7. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von asta am 29.08.11 20:09

mehr bitte sie geht sehr spannend los
8. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Rambazamba am 29.08.11 20:54

Wirklich sehr spannend - ich kann den nächsten Teil gar nicht erwarten.
9. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 29.08.11 23:47

Vor Schreck schrie ich aus Leibeskräften um Hilfe. Zum Glück hörte ich schnell Schritte im Treppenhaus und meine Türe öffnete sich. Frau Müller stand vor mir. Was ich habe, was das Problem sei, fragte sie. Ich sei eingeschlossen worden, von Unbekannt. Das sei ganz fürchterlich. Ich halte es in dieser Wohnung nicht mehr aus. - Aber, aber. Die Türe habe doch sie zu meiner Sicherheit geschlossen. Ob ich denn nicht bemerkt habe, dass man die Türe von innen nicht verschliessen könne. Und da auch die Türe zum Haus immer wieder von leichtmütigen Mietern offen stehen gelassen würde, sei es doch wirklich nötig, dass die Türe zu meiner Wohnung wenigstens abgeschlossen sei.

Ich anerkannte ihre gute Absicht. Sagte jedoch, sie könne doch mir den Schlüssel geben. Ich schliesse zuverlässig meine Wohnung und mache dies lieber selber ab. Ich komme mir sonst so bevormundet vor. Frau Müller schaute mich belustigt an. „Wie gesagt es gibt innen kein Schloss, wie wollen Sie dann abschliessen?" Ausserdem ich könne mich ihr ganz anvertrauen, sie sorge für alle Mieter sehr gut. Es sei noch niemand unzufrieden gewesen. Zudem Bevormundung sei keine schlechte Sache…

Ich musste zugeben, sie hatte Recht. Die Tür war, wie ich mich nochmals vergewisserte, von ihnen wirklich nicht zu schliessen und bei offener Türe hätte ich mich tatsächlich etwas gefürchtet. Ich bin einfach ängstlich. Mit einem zwar etwas komischen Gefühl, aber doch erleichtert und froh über Frau Müllers Hilfe, liess ich mich deshalb wieder einschliessen. Ich verbrachte eine sehr gute Nacht. Schlief toll, träumte ausgezeichnet und merkte dass ich eigentlich ganz froh war eingeschlossen und beschützt zu sein. Ausserdem dachte ich mir auch, wenn nur das die Probleme sind, denen ich begegne, so kann ich ja wirklich glücklich sein. Ein wenig eingeschlossen sein, stört nun ja wirklich niemanden…

Die Nacht war noch nicht ganz um, da hörte ich das Drehens eines Schlüssels im Schloss. Frau Müller verkündete, dass das Frühstück bereit sei. Ich solle nun aufstehen, damit ich nicht alleine in einer nicht verschlossenen Wohnung sein müsse. In einer halben Stunde mache sie nämlich Fitness und verlasse das Haus. Am besten komme ich dann gleich mit. Noch recht verschlafen, versuchte ich mich aufzusetzen. Nein, das war wirklich unmenschlich früh, fühlte ich gleich und bemerkte an der Uhr, dass es erst 5:30 war. Dennoch es war wohl besser Frau Müller nicht am ersten Morgen gleich zu verärgern. Ich würde dann ja später von viel Gelegenheit haben, mich ihren manchmal merkwürdige Vorstellungen zu widersetzen.

So sass ich bald in der gemütlichen Wohnstube von Frau Müller und ass köstliches Brot, das sie anscheinend diesen Morgen bereits gebacken hatte. Ich wäre gerne noch etwas länger sitzen geblieben, hätte gerne meinen Kaffee gemütlich zu Ende getrunken. Doch Frau Müller drängte, dass ich mich fürs Fitness umziehen müsse. Das machte ich schliesslich, weil ich mich irgendwie gedrängt fühlte dazu und ich auch an meinen Arzt dachte, der immer mich zu mehr Sport aufforderte.

Kaum war ich umgezogen, da musste ich Frau Müller auch schon zu einer Runde Warmlaufen nach draussen folgen. Dort regnete es und ein eisiger Wind blies. Doch Frau Müller schien dies alles nicht zu kümmern, sie rannte in einer Geschwindigkeit los, dass ich kaum nachkam.

Schliesslich schaffte ich es mit letzter Kraft, sie einzuholen und um eine Verlangsamung zu bitten. Sie verstand zuerst nicht, was ich meinte oder wollte es wohl nicht verstehen. Dann wurde sie jedoch sehr ernst und blickte bekümmert mich an: „Wenn Ihre Fitness derart schlecht ist, ist das ein sehr schlechtes Zeichen. Da müssen wir dringend etwas unternehmen…“ Etwas unternehmen oder nicht unternehmen, immerhin sah sie schliesslich ein, dass ich nicht mitkam. So kehrten wir wieder um. Ich war fürs erste erleichtert und bald sass ich in der Strassenbahn zur Universität und erholte mich beim Fahren etwas von der Anstrengung.
10. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Gummimike am 30.08.11 01:20

Um 5.30 aufstehen und dann auch noch Fitness am frühen Morgen ist ja Grausam.
Schon sehr Merkwürdiges Zimmer so ganz in Rosa passt das doch eher zu einem kleinen Mädchen oder Baby.
Matratze im Boden eingelassen ist auch sehr Verdächtig.
Bin ja gespannt wie es Weitergeht.
Muß eigentlich diese Rosa Schriftfarbe sein?
11. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Zwerglein am 30.08.11 09:20

Hallo RubberArt,

habe die Geschichte eben erst gelesen

Zitat
Da ich als arme Studentin wenig besass, gab es auch nicht viel Umzugsarbeiten


So arm kann sie gar nicht sein, wenn sie sich noch einen eiwöchigen Karibikurlaub leisten kann.

Diese Fitness so früh würde mir auch nicht gefallen.

Aber mit dem Zimmer hat es bestimmt noch mehr Besonderheiten.

Ausserdem wird sie wahrscheinlich von Ihrer Vermieterin, und von ihr unbemerkt erzogen.

Danke RubberArt

-----
Gruß vom Zwerglein
12. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Johni am 30.08.11 18:33

eine sehr schön erzählte Geschichte. Mit vielen Andeutungen und dennoch nicht zu platt.

Bin gespannt, ob die Story weiter geht.

Gruß
13. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von ich bin`s am 02.09.11 11:29

Hallo RubberArt,

Du baust langsam die Spannung auf, und es macht neugierig, wie es weiter geht.

Daß Du den Text in Rosa schreibst, stört mich nicht, es paßt ja auch irgendwie zur Handlung. Du hast ihn nicht zufällig in einem völlig rosa gestrichenem Raum auf einer im Boden eingelassenen Matratze geschrieben?

Mehr stören mich da die anderen Fehler (besonders in Teil 2), die den Lesefluß unterbrechen, weil man die Passagen wenigstens zwei Mal lesen muß, um zu verstehen, was Du meinst.

Aber ansonsten muß ich sagen: Mach weiter so!
14. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 17.09.11 23:42


Den ganzen Tag verbrachte ich bei meinen Geschichtsvorlesungen. Es war spannend über die Römer und die Griechen zu hören. Was ich schon schlimm fand, da gab es Menschen, die lebten in völliger Unfreiheit. Nur weil sie einmal bei einer Schlacht auf der falschen Seite standen, mussten sie nun ihr Leben lang in Unfreiheit schuften. Da war ich schon froh, dass heute alles besser ist. Ja, ich hatte ja ein solch schönes Leben. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte und mich den ganzen Tag nur mit Themen beschäftigen, die mich interessierten. An der Universität hatte ich auch ein paar nette Menschen kennengelernt. Vor allem ein bestimmter Doktorand, der sich mit besonderen Themen des Mittelalter beschäftigte, hatte es mir sehr angetan und an diesem Tag konnte ich es sogar so einfädeln, dass wir zwei Stunden nach der Vorlesung zusammen beim Nachtessen sassen. Zum Glück hatte ich bereits am Morgen Frau Müller gesagt, dass ich heute nicht bei ihr Abendbrot einnehme. Denn irgendwie fürchtete ich mich schon ein wenig sie zu verärgern. So sass ich ganz gemütlich mit Roman, eben dem Doktoranden, bei Nachtessen und anschliessendem Kaffee und plauderte mit ihm bis in alle Nacht hinein. Wir tranken auch noch etwas Wein und waren richtig fröhlich.

In solch guter Stimmung machte ich mich dann eher spät auf den Weg nach Hause. Das Haus war bereits dunkel. Es brannte kein Licht mehr im Treppenhaus. Alle Fenster waren schwarz, bis auf eins, bei dem man noch einen leichten Schimmer erkennen konnte. Anscheinend las da jemand noch. Ach zum Glück, es war das Fenster von Frau Müller. So hatte ich sie nicht zu wecken. Denn sie musste mich ja noch in meine Wohnung einschliessen. Mit offener Türe hätte ich mich in meiner Wohnung gefürchtet. Ich schaltete also das Licht ein, stieg die fünf Treppen zu Frau Müllers Wohnungstüre hinauf und klingelte. Erneut war ich froh, dass ich einen Schein von Licht durch eine Ritze in der Türe sah. Ich musste Frau Müller nicht wecken.

Die Türe wurde recht abrupt geöffnet und Frau Müller stand in ihr. Gleich wurde mir klar, sie war nicht gerade zufrieden. Ganz scheu äusserte ich meine Bitte: „Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie so spät störe, aber wenn es für Sie nicht zu grosse Umstände sind, würde ich noch gerne eingeschlossen werden. Sonst kann ich nicht gut schlafen. Aber schliessen Sie mich wirklich nur ein, wenn das nicht zu viel Aufwand ist um diese späte Stunde.“

Das Einschliessen sei kein Problem und ja auch zwingend nötig. Doch dass sie auf mich hätte warten müssen bis um 0.50 Uhr und so nicht zu ihrem so nötigen Schlaf komme, finde sie nicht so toll. Na gut heute mache sie eine Ausnahme. Aber zukünftig, werde sie nicht mehr so lange auf mich warten. Dann könne ich dann selbst schauen, wie ich dann noch hinter Schloss und Riegel komme. Das werde dann nicht so angenehm sein.

„Klar verstehe ich, Frau Müller.“ Das tue mir auch sehr leid. Es werde nicht mehr vorkommen. Sie wolle es schwer hoffen, erwiderte Frau Müller. Sie erwähnte dann noch, dass jemand vom Denkmalschutzamt hier gewesen sei. Nur zur Kontrolle, ob meine Wohnung betreffend Denkmalschutz noch in Ordnung sei. Dann schloss sie die Türe zu meiner Wohnung auf und sperre mich wie gewünscht und unterdessen üblich ein. Ich war froh, dass ich sicher und in Ruhe in meiner Behausung weilen durfte. Ich entspannte mich von all den Strapazen schnell und merkte, wie ich müde war. Deshalb zog mich schnell um und wollte im Nachthemd in mein Bett schlüpfen. Da bemerkte ich, dass etwas fehlte. Mein Bettzeug war verschwunden…
15. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von SteveN am 18.09.11 10:34

Hallo RubberArt !

Waren da Heinzelmännchen am Werk ?
Haben diese das Bettzeug versteckt ?
Jetzt liegt garantiert in der Schublade nur ein
Set aus Latex

Da werde ich mich überraschen lassen ... ... ...

Viele Grüße SteveN


16. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von sub78 am 18.09.11 17:41

schöne story - würde mir auch gefallen, jeden Abend eingeschlossen zu werden
17. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von spock am 18.09.11 23:25

las uns diesmal bitte nicht alzu lange warten
bitte setz diese geschichte fort
18. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 19.09.11 23:33

Da wo vorher mein Bettzeug in Schwarz und Weiss die im Boden eingelassene Matratze bedeckte, lag nur noch die rosa Matratze. Es gab kein Bettzeug weit und breit. Kein Lacken, keine Decke, nicht mal ein Kissen. Nur die nackte Matratze. Die Türe war verschlossen. Ohnehin um keinen Preis in der Welt hätte ich um diese Zeit nochmals Frau Müller um Hilfe gefragte.

Was wollte ich tun. Ich legte mich auf die nackte rosa Matratze. Als ich mich auf sie legte bemerkte ich, dass es eine Latexmatratze war. Reiner Latex. Wie das wohl werden würde direkt auf Latex zu schlafen? Ich schlief schnell ein und merkte nicht viel davon.

Mitten in der Nacht hatte ich jedoch einen Traum. Er war merkwürdig, verstörte mich und war sehr beunruhigend. Doch ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Irgendwie war einfach alles so gummig. Billiger, niedriger Gummi umgab mich und das kränkte mich. Ja ich fühlte mich überhaupt sehr niedrig und wenig und Frau Müller stand sehr gross vor mir oder über mir. Dann erwachte ich und dachte: „Ach, es war ja nur ein dummer Traum.“ Doch dann merkte ich, dass der Gummi echt war. Das beunruhigte mich in unbestimmter Weise. Ahnungen, die ich nicht ergreifen konnte beschlichen mich. Dann jedoch schlief ich weiter. Denn was wollte ich sonst tun?

Beim Frühstück beschwerte ich mich dann bei Frau Müller, dass mein Bettzeug verschwunden sei. Ach, das habe sie mir noch vergessen zu sagen, gestern sei ein Herr vom Denkmalamt hier gewesen und das Bettzeug habe den Denkmalvorschriften nicht entsprochen.

Über diese Neuigkeit war ich einigermassen erstaunt. Dass sich das Denkmalamt nun mit Bettzeug beschäftigte. Was sei denn der Grund dafür, dass es den Denkmalvorschriften nicht entspreche, fragte ich Frau Müller dann aber noch. Sie wisse es nicht so genau. Wohl sei es die falsche Farbe. Sie jedenfalls würde mir vorschlagen Bettzeug in rosa zu kaufen.

Na gut mit rosa Bettzeug konnte ich ja gut leben. Das war nun wirklich keine Sache. So machte ich mich anstatt in die Universität zu fahren gleich auf, mir rosa Bettzeug zu kaufen. Schliesslich wollte ich nicht noch eine Nacht auf nacktem Gummi verbringen und böse Träume haben.

Das rosa Bettzeug war dann ziemlich teuer. Denn anscheinend war rosa nicht die Farbe, die aktuell in Mode war. Eigentlich konnte ich mir das Bettzeug als arme Studentin überhaupt nicht leisten. Und im Geschäft wollte man mich auch dazu überreden, doch weiss oder blau zu kaufen, das koste viel weniger und sei erst noch schöner. Aber es musste nun halt mal rosa sein, dachte ich zumindest.

So verbrachte ich dann die nächste Nacht ganz in rosa. Was in der Nacht ja ohnehin einigermassen gleichgültig war. Ich schlief jedenfalls vorzüglich, auch nach der Gumminacht, die ziemlich unangenehm war. Zum Glück war am nächsten Tag Samstag. Ich hatte frei und konnte meinen entgangenen Schlaf nachholen. Oder ich meinte das zumindest.

Denn morgens um acht, da hörte ich das Drehen des Schlosses in meiner Türe. Die Türe wurde geöffnet und Frau Müller stand in ihr zusammen mit einem Herrn. „Das ist Herr Huber vom Denkmalamt“, stellte sie mir vor. „So Herr Huber wie finden sie das nun?“ – „Ja in rosa, das sieht doch viel besser aus. Das fällt kaum noch auf. Ich denke mir, das sollte den Vorschriften entsprechen.“

Ich war erleichtert, nun das Ok zu meinem Bettzeug erhalten zu haben. Frau Müller schloss mich wieder ein, so dass ich weiterschlafen konnte.
19. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von spock am 20.09.11 11:14

bitte schreib weiter bitte
20. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 21.09.11 22:42

Weil auch Frau Müller der Meinung war, dass ich viel Schlaf nötig hatte, liess sie mich erst um zwölf Uhr aus meiner Wohnung. So musste ich mir auch kein schlechtes Gewissen machen, lange auszuschlafen. Ich sah immer mehr ein, welche Vorteile es doch hatte, in der Nacht eingeschlossen zu werden.

So vergingen zwei oder drei Wochen. Ich besuchte meine Vorlesungen und fühlte mich bei Frau Müller immer mehr zuhause. Da sie selbst etwas erkältet war, kam sie ausserdem auch nicht mehr mit dem Angebot ihres Sportprogramms zu mir. So begann ich mich langsam wohler zu fühlen.

An einem Freitagmorgen an dem alle Vorlesungen ausfielen und ich gedachte auszuschlafen, wurde wiederum um acht Uhr die Türe zu meiner Wohnung unsanft geöffnet. Nun standen drei Personen in ihr. Frau Müller wie üblich. Dann Herr Huber, aber noch ein Herr, der anscheinend der Chef von Herr Huber war. Als diese in meine Wohnung schaute schlug er die Hände über dem Kopf zusammen. „Himmel, was haben Sie mit der denkmalgeschützten Wohnung gemacht. All dieser Ramsch der darin steht. Wo sind all die tollen alten Möbel?“ Vor allem aber, mein Bettzeug, das sei absolut vorschriftswidrig sei.

Das gehe so nicht, war für ihn klar, deshalb schritt er auch gleich zur Aktion. Ich musste mein so wohlig warmes Bett verlassen, in welchem ich mich so angenehm fühlte. Ja er zerrte mich halb aus ihm. Und dann wurde mir ohne Erbarmen mein schönes neues Bettzeug genommen, in einen Schrank meiner Wohnung verstaut. Der Schlüssel wurde von dem Herrn Chef mitgenommen. Was mir noch blieb war mit dem kalten Gummi der Matratze vorlieb zu nehmen. Doch aus dem warmen Bettzeug gezerrt, war dies wirklich kein Vergnügen mehr. Dennoch schlief ich wieder ein. Bis sich die Türe erneut öffnete. Nun stand nur noch Herr Huber darin. Er wollte sich entschuldigen. Sein Chef sei manchmal etwas grob. Das tue ihm wirklich leid. Allerdings müssten sie die Denkmalordnung einhalten. Sie würden aber eine gute Lösung finden, wie meine Wohnung wieder dem Denkmalschutz angemessen angepasst werden könne. Für die nächsten Tag bis die Wohnung soweit hergerichtet sei, zahle er mir ein Hotel, übrigens aus eigener Tasche, damit sein Chef nichts erfahre. Denn dieser finde ich solle ruhig ein wenig auf der Strasse übernachten. Sein Chef sei leider häufig zu unsensibel und vor allem vertrage er keine Kritik, ansonsten aber ein sehr wohlmeinender Mensch. Ich jedenfalls müsse mich nun um nichts sorgen, alles werde gut.

So zog ich schliesslich für drei Wochen in ein Hotel, sogar ein sehr gutes mit grossen Suiten und einem umfangreichen Buffet am Morgen. Nach der zweiten Woche kam mir dann eine Idee. Ich fragte mich: Weshalb stand diese Wohnung wohl unter Denkmalschutz? Als Geschichtsstudentin hatte ich ja Zugang zu einer umfangreichen Bibliothek, welche natürlich insbesondere die Lokalgeschichte von A. umfassend abbildete. Es sollte ein leichtes sein, mehr zu erfahren.
Dennoch musste ich tatsächlich sehr lange suchen, bis ich einen Hinweis fand…
21. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 26.09.11 23:43

Gerade viele Informationen fand ich nicht. In einer uralten Zeitung entdeckte ich jedoch einen Hinweis, in welchem es hiess, dass die bekannte Fürstin K. an jenem Tage in A. eingezogen sei. Dazu war ein Bild genau jenes Hauses abgebildet, in welchem ich meine schöne Wohnung hatte. Ausserdem hiess es im kurzen Text, dass die Zuschauer des Einzugs gestaunt hätten über die vielen Gegenstände in Rosa, welche die Fürstin mitgebracht hätte. Auch sei sie selbst ganz in Rosa gekleidet gewesen.

Nun war mir alles klar. Deshalb war also meine kleine Wohnung in Rosa, weil hier einmal eine rosa liebende Fürstin gewohnt hatte und anscheinend musste diese Fürstin derart bedeutend gewesen sein, dass ihre Wohnung auch gleich unter Schutz gestellt wurde. Ich war natürlich mächtig stolz die Wohnung einer Fürstin bewohnen zu dürfen. Klar, da würde ich dem Denkmalamt auch gerne ein wenig entgegenkommen.

Was ich leider nicht in Erfahrung bringen konnte war, weshalb die Fürstin nach A. gezogen war, wie lange sie hier lebte und wie sie so ihre Zeit verbrachte. Es war halt alles bereits ein Weilchen her. Gewisse die Leute vom Denkmalamt hätten mir bestimmt mehr sagen können, aber da ich mit ihnen doch immer zwiespältige Erfahrungen gemacht hatte, wollte ich dort nicht nachfragen gehen.

Nach der dritten Woche, war es mir dann endlich möglich wieder in meiner rosa Wohnung einzuziehen. Ich freute mich sehr auf meine Fürstinnenwohnung. Als mir Frau Müller die Wohnung öffnete und mich auch gleich wie immer darin einschloss, da stand nun in einer ganz frisch gestrichenen Wohnung. Alles war sehr schön gemacht. Meine Möbel und Habseligkeiten waren jedoch alle verräumt, wie mir Frau Müller erklärte in einem Nebenraum. In den zwei schönen grossen Zimmer der Wohnung standen dafür sehr schöne Möbel: ein Himmelbett, sehr schön bemalte Schränke und Kommoden und in andern Raum ein Esstisch und eine Sitzgruppe. Und wie man sich denken kann: alles in Rosa. Ja doch ein wenig zu viel rosa. Aber wenn ich in der ehemaligen Wohnung einer Fürstin wohnen durfte, dann nahm ich das in Kauf.

Auf dem Esstisch standen ausserdem drei dampfende Töpfe und es war aufgedeckt. Natürlich Teller, Messer und Gabel als in Rosa. Hungrig setzte ich mich auf einen rosa Stuhl und öffnete einen der dampfenden Töpfe. Ich schöpfte und da wurde es mir doch plötzlich etwas komisch zu Mute. Nein, das konnte doch nicht sein, das ging etwas zu weit. Ich schöpfte eigentlich ganz normalen Kartoffelstock. Aber, aber und hier stockte mir das Herz, seine Farbe war, war,… war… ro.., rosa. Oh mein Gott! Und zu meinem weiteren Schreck fand ich im zweiten Topf Blumenkohl, den ich eigentlich sehr gerne mochte, doch man kann es sich denken, auch er war rosa gefärbt, wenn er denn nicht bereits in rosa gewachsen war. Ich drehte beinahe durch. Nun war es ja klar in dritten Topf befände sich wohl ein rosa gefärbtes Hähnchen oder so etwas Ähnliches. Doch zu meiner Freude und nun jubelte ich beinahe, es war ein Steak, ein Steak in der Farbe, wie halt Steaks so sind. Darauf ein kleines Butterhäubchen in rosa, wie sich versteht. Doch das kümmerte mich nicht so, auch weil ich es als linienbewusste Frau ohnehin nicht verspeisen würde.

Ich fragte mich dann mit wie viel Chemie das alles rosa gefärbt sei. Doch ich hatte anscheinend nur die Wahl zwischen Chemie und Hungern. Schliesslich siegte der Hunger. Zuerst schloss ich bei jedem Bissen die Augen. Ja, es war eigentlich vorzüglich gekocht. Nach ein paar Bissen gewöhnte ich mich dann etwas an die Farbe und ass mit offenen Augen. Ach es gab ja auch schlimmeres als rosa Lebensmittel essen zu müssen. Andere hungern, dachte ich mir. Und eigentlich schmeckte es ja ganz gut.

Übrigens gab es zum Essen auch noch einen guten Wein, natürlich ein Rosé. Von dem trank ich angesichts meiner allzu rosaroten Lage recht viel und wurde schnell recht müde. So entschloss ich mich nach dem Essen gleich zu Bett zu gehen. Ich einem Himmelbett zu schlafen, das war bestimmt toll.

Weil nichts anderes verfügbar war, zog mich mein rosa Nachthemd an, mit dem ich früher einmal die Denkmalbehörde zufriedenstellen wollte und war gerade dabei ins Himmelbett zu steigen, als ich eine dünne Schnur und ein kleines Schild bemerkte, die mir den Weg zum herrlichen Bett versperrten. Auf dem Schild stand: „Berührung streng verboten. Schutzobjekt, nicht zur Benutzung geeignet!“

Vor ein paar Wochen noch hätte ich den Faden wütend zerrissen und das Schild in eine Ecke geworfen. Aber nun dachte ich ans Denkmalamt und all den Ärger, den ich mit ihnen bekommen würde. Nein, da würde ich doch lieber auf dem Boden schlafen.

Ich suchte allerdings vergebens meine in den Boden eingelassene Gummimatratze. Sie entsprach natürlich nicht der Denkmalverordnung und war somit entfernet worden. Anscheinend musste ich auf dem harten Boden schlafen. Ach ich hatte wirklich nur Ärger mit dieser Wohnung. Nicht mal recht schlafen konnte man hier. Aber was wollte ich tun?

So legte ich mich an der Stelle, wo früher meine bequem weiche Matratze gelegen war auf den harten Boden und begann trotz der unbequemen Lage irgendwann zu dösen. Plötzlich bemerkte ich jedoch eine unangenehme Unebenheit unter meinem Rücken. Ich machte nochmals Licht und wollte nachsehen, das mich störte. Da bemerkte ich, dass dies der Verschluss einer Art Abdeckung war. Was war wohl dahinter?

Ich schob die Abdeckung soweit es ging beiseite. Ich war erleichtert: hier fand sich meine Matratze. Natürlich in rosa und aus Gummi ohne Bezug. Aber so konnte ich wenigsten bequemer liegen. Ich dachte dann noch an den Wandschrank in welchen Frau Müller oder wer auch immer vor ein paar Wochen Decken und Kissen weggeschlossen hatte. Vielleicht konnte ich ihn ja leicht öffnen. Ich versuchte mit grosser Anstrengung das Schloss zu knacken, da bemerkte ich dass der Schrank nicht verschlossen war. Mein Bettzeug war nicht drin. Dafür eine glänzende, rosa Decke, die mit Gummi überzogen war. Besser als nichts, dachte ich. Ausserdem würde diese Decke nun wohl der Denkmalordnung entsprechen. Durch diese Decke geschützt legte ich mich schliesslich schlafen. Weshalb ich in einem Gummibett schlafen musste, weshalb man dies wollte, war mir nicht ganz klar. Ausserdem fand ich dies auch etwas erniedrigend, wahrscheinlich dachte man, ich hätte Problem, die ich nicht hatte. Wie dem auch sei, ich war derart müde, dass ich nicht mehr weiter dachte und einfach einschlief. In der Nacht hatte ich dann verschiedene Träume, vor allem von Rosa und anderen Farben, ausserdem träumte ich, ich müsse dringend auf die Toilette. Doch diese sei verschlossen. Als es dann langsam hell wurde, da hörte ich auch schon den Schlüssel im Schloss und Frau Müller wünschte mir einen guten Morgen.
22. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 27.09.11 00:03

hallo rubberart,


danke für die geile fortsetzung.

23. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Sissy Raina am 27.09.11 05:24

Habe mich über die Fortsetzung gefreut.
Bin gespannt wie es weiter geht.
24. mach weiter

geschrieben von pearlfinder am 27.09.11 07:58

Hallo rubbeart,
Ein interessanter Beginn, der einiges offen lässt.
Wo geht die Reise hin? Einiges ist sehr schön aufgebaut, im Kopf beginnt es zu kreisen, doch dann gibt es aber auch Stellen, die man nicht gleich versteht, z. B. Welche Rolle spielt Frau Müller, da solltest du doch vielleicht schon etwas durchblicken lassen.
Ich glaube die junge Frau wird ihre Fitness noch brauchen, geh darauf mehr ein.
Welche Rolle spielt Herr Huber, ist er nur eigennützig, oder hat er tatsächlich ein warmes Herz? Was findet die junge Frau heraus, sag es uns und lass uns nicht solange warten
Gruß Pearlfinder
25. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 15.10.11 01:33


Ich hätte sicher gut geschlafen, sagte sie. Ja es war ganz in Ordnung. Ausser dass ich Leinen halt doch lieber als Gummi möge. „Ach, das ist doch alles nur zu Ihrem Schutz. Sie werden sehen, dass dies gut ist, sehr hilfreich und praktisch.“ Plötzlich aber schnupperte sie etwas und rümpfte dann die Nase. Ich hätte doch nicht etwa? Empört über solch eine Unterstellung schoss ich aus meinem Bett in die Höhe. Doch da sah man es klar: eine sehr deutliche Verfärbung, die mein halbes Nachthemd unten bedeckte. Ich stammelte, so etwas sei mir seit über 25 Jahren nie mehr passiert sei. Das sei sicher die künstliche rosa Farbe des Essens gewesen. Diese künstlichen Farben immer, sind ungesund, zu viel Chemie. „Aber die Farbe ist rein pflanzlich natürlich, ganz einfach rote Beete. Keine Chemie, keine Gefahr und in solch kleinen Mengen. Nein, das kann nicht aufs Essen zurück geführt werden, das ist etwas anderes. Gut, dass ich vorgesorgt hatte.“

Na gut die rote Beete war es wohl nicht. Doch ich war mir sicher, dass mir Frau Müller sonst etwas unter den Kartoffelstock gemischt hatte und ausserdem weshalb sei eigentlich die Toilette verschlossen, fragte ich.

Doch sie war zu meiner Blamage offen, sie hatte von aussen nicht mal einen Schlüssel. Ich musste mich geschlagen geben. Und zugestehen, dass es ein ausserordentliches Glück gewesen sei, dass ich in einem reinen Gummibett geschlafen hätte, ansonsten wäre die Katastrophe ja nicht auszudenken gewesen. Als arme Studentin hatte ich ja nicht das Geld, um mir neues Bettzeug zu kaufen. So hingegen war alles leicht in zehn Minuten geputzt und mein Nachthemd wanderte in die Wäsche.

Den ganzen Morgen hielt mir Frau Müller dann noch vor, wenn sie nicht so weitsichtig gewesen wären, würden wir immer noch putzen und doch nützte es nichts. Was wollte ich anderes tun als zustimmen und mein Gummibett für die nächste Nacht bereitwillig vorbereiten?

Am Nachmittag musste ich an die Universität in zwei Vorlesungen. In der einen würde die Urgeschichte behandelt in der andern die Sklaverei im alten Ägypten mit jener in der USA verglichen. Alles waren zugleich schreckliche und sehr langweilige Themen mit wenig Bezug zur heutigen Welt und meinem Leben wie ich fand. Mehr interessierte mich doch die Kunst der Babylonier das Thema der letzten Vorlesung. Das war wenigstens sehr schön. Noch mehr freute mich aber, dass ich nachher wieder einmal mit Roman, den Doktoranden abgemacht hatte. Es würde eine interessanter und toller Abend werden. Worin ich mich nicht täuschte. Um nicht zu früh zu ermüden, hielt ich mich mit dem Konsum von Alkohol zurück und so konnte das Zusammensein bis in späte Stunde andauern. Schliesslich musste ich doch zurück.

Diesmal war das Haus ganz finster. Kein Fenster mit Licht. Niemand wartete auf mich. Ich stieg zu meiner Wohnung hinauf und fand, wie ich es erwartet hatte, meine Türe verschlossen. Sie war nicht zu öffnen.
Ausgeträumt war der rosa Traum. Doch dann entdeckte ich einen kleinen Zettel, den Frau Müller vor die Türe gelegt hatte. Darauf stand: „Ich bin zu müde, kann dich nun nicht einschliessen. Ersatz findest du im Untergeschoss.“

Was mochte das sein, gab es da vielleicht ein Gästezimmer? Es würde mich ja auch nicht stören, mal wieder eine Nacht in einem normalen, warmen, wohligen Bett verbringen zu können. Ich begab mich also in den Keller. Es gab nur zwei Türen, die eine führte in die Garage, die andere in einen kleinen Raum. Ich machte Licht. Der Raum war kahl und weiss. Definitiv kein rosa Traum, doch auch kein schönes Gästezimmer. Vielmehr stand darin eine Art Vogelkäfig, nur grösser, in
grellem Gelb-Grün gestrichen. Bei genauerem hinsehen wurde mir dann schnell klar: Ich sollte dahinein. Im Käfig fand sich ein Bett und ein Tisch. Alles grell gelb.

Na gut, ich konnte mich wenigstens noch wo hinlegen. So öffnete ich die Türe zu dieser Behausung und setzte mich aufs Bett. Schnell wurde mir klar, dass Frau Müller auch hier an allfällige Unfälle, wie heute morgen, gedacht hatte. Gummi war auch hier mein Schicksal. Ich musste mich damit abfinden.

Als ich ins Bett steigen wollte fand ich auf ihm einen Zettel. Hoffentlich war es nicht auch verboten, hier zu schlafen. Doch darauf stand nur „Bitte Türe schliessen! Danke, Müller.“

Damit war wohl die Türe meines vergitterten Käfigs gedacht. Wie ich vermutete, war die Türe leicht zu schliessen, aber schwer zu öffnen, da sie leicht zuschnappte, aber weit und breit kein Schlüssel verfügbar war, sie zu öffnen. Nun war ich hin und her gerissen. Natürlich ich fühlte mich sicherer und wohler, wenn ich eingeschlossen war. Ich mochte gar nicht mehr ohne Einschliessung die Nacht verbringen. So liess ich mich auch die drei Wochen im Hotel jede Nacht vom Hotelpersonal im Hotelzimmer einschliessen. Doch in einem Käfig. Ich war doch kein Käfigtier. Anderseits dachte ich an Frau Müller, wie sie man nächsten Morgen wohl sauer wäre. Vielleicht würde sie mich nie mehr in meine rosa Wohnung lassen und was sollte ich dann in A. Ich würde hier nie mehr eine bezahlbare Wohnung finden. Zudem dachte ich daran, wie angenehm es nun doch wäre, ohne Sorgen eingeschlossen schlafen zu können. Ach wie wünschte ich mir doch mein rosa Bett in meiner rosa Wohnung. Doch mich zu erniedrigen, mich hier in einen Käfig zu schliessen, das ging doch nicht. Ich zweifelte und konnte mich einfach nicht entschliessen. Sollte ich die Türe schliessen, in offenen Käfig schlafen oder doch besser einen langen Nachtspaziergang machen und auf den Schlaf verzichten.

Dann blickte ich, während ich so überlegte,… genauer in den linken Ecken des Käfigs, was ich da erblickte, liess mich erschrecken. Böse Ahnungen kamen, was mir hier in diesem Hause sonst noch alles so widerfahren könnte. Nein, davon wollte ich nichts wissen. Ich wollte vergessen und nur schlafen. Schnell schloss ich den Käfig, löschte das Licht und legte mich in das Gummibett. Ich war eingeschlossen und erniedrigt in einem Käfig und Frau Müller fand dies anscheinend nötig und richtig so. Na gut sie meinte es ja nie böse mit mir und unterdessen wusste ich ja, dass sie mir nur helfen wollte und sie fast immer richtig lag. Ich hatte es jeweils nötig. Das beruhigte mich doch sehr und ich schlief ein, in einen sehr guten Schlaf.
26. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 15.10.11 12:51

hallo rubberart,


das ist sensationiell """"G E I L """".


danke fürs schreiben
27. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Doromi am 15.10.11 21:55

mein Gott ist die Geschichte spannend. Bin echt gespannt auf die Fortsetzung.
Mein Kompliment für die wirklich gute Geschichte.
28. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Hans Bell am 16.10.11 18:35

Hallo,

finde ich echt cool, wie sie solangsam in eine Geschichte hingerät die hoffentlich noch umfassend erzählt werden wird. Was hat sie da nur gesehen..?
29. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 21.10.11 23:53


Am nächsten Morgen begrüsste mich Frau Müller fröhlich. Ach, sie sei froh, dass ich den Käfig gefunden hätte. Sie sei nicht ganz sicher gewesen, ob ich alles begriffe, aber es habe ja wunderbar funktioniert. Das sei nun ja toll mit diesen Käfig: Ich könne nun am Abend auch ein wenig länger fortbleiben und danach dennoch zu einer ruhigen und sichern Nacht kommen. Als ich ihr kürzlich von Roman erzählt habe, da dachte sie, dass ich nun öfters spät nach Hause kommen werde und da habe sie diesen Käfig einbauen lassen. So könne ich feiern so lange und ausgelassen, wie ich wolle und sei danach dennoch völlig sicher geschützt aufgehoben. Um es einfach zu machen, habe sie übrigens entschieden, dass sie mich nur noch bis acht in die rosa Wohnung lasse. Später könne ich nun sehr einfach ganz ohne Frau Müller zu stören, mich einfach in den Käfig einschliessen. Der Käfig schone die schöne frisch renovierte und denkmalgeschützte Wohnung. Ausserdem, da ich ja wohl doch nicht jede Nacht im Käfig verbringen wollte, würde ich auch nicht zu viel fortgehen und mein Studium nicht versäumen.

Schlagartig wurde mir klar, dass die vergangene Nacht nur die erste von sehr vielen Nächten sein würde, die ich in diesem Käfig zubringen würde. Ich war recht schockiert darüber. Doch viel schockierter war ich über die bestechende Logik von Frau Müller: 1. Es war mir auch klar, dass es nötig war und von mir auch brennend gewünscht, in der Nacht eingeschlossen zu sein. Etwas anders konnte ich mir bereits nicht mehr vorstellen. Ich hätte wohl zu frei, richtig Alpträume bekommen. 2. Nach acht Uhr abends Frau Müller zu stören mich einschliessen zu müssen, war mir noch nie recht gewesen. Doch gerade jetzt würde ich häufiger spät kommen. 3. Sah ich auch klar die Gefahr, dass ich am Abend nie mehr für die Universität lernen würde.

Ja die Logik von Frau Müller war überzeugend. So ungerne ich es tat, ich musste ihr zustimmen und musste ihr wieder einmal danken, dass sie sich derart einfühlsam und weitsichtig um mich kümmerte.

Frau Müller war über diesen Dank ein wenig gerührt und legte mir deshalb ihren Arm um meine Schultern. Bald hörte ich zudem von einer Bekannten auch, dass sie in aller Nachbarschaft herumerzähle, welch entzückende, brave und einsichtige Mieterin sie habe...
30. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 23.10.11 22:37

Frau Müller machte mir dann Frühstück, das ich doch der Einfachheit halber gleich im Käfig einnehmen solle. Da sagte ich nicht nein. Denn wann hat man schon Gelegenheit, dass einen jemand das Frühstück ans Bett bringt... Anschliessend ging ich wie immer meinem Studium nach. Am Abend nahm ich mir vor, extra früh zuhause zu sein, damit ich nicht erneut in den Käfig musste. So klingelte ich bereits um halb sieben bei Frau Müller. Doch diese öffnete nicht. Das war ungewöhnlich. Denn bisher war sie um diese Zeit immer anwesend. Auch hätte sie mich sicher davon unterrichtet, wenn sie nicht zuhause wäre, wenn ich zurückkomme. Es konnte somit nur einen Grund haben: Frau Müller hatte manchmal Migräne. Dann lag sie bereits um diese Zeit im Bett und hatte keine Freude daran, mich noch einschliessen zu müssen. Da ich ja nicht mehr zwingend auf sie angewiesen war, würde sie wohl das Bett hüten und mir nicht helfen. Und ich verstand sie eigentlich auch. Dennoch ich freute mich natürlich nicht darüber.

Recht betrübt stieg ich in den Keller hinunter, öffnete die Türe zum Käfig, die wie immer nur angelehnt war und begab mich in mein temporäres Gefängnis. Und mehr aus Vernunft als mit Freude schloss ich die Türe. Für eine Nacht war ich hier wieder versorgt. Ich hatte ein paar Bücher fürs Lernen dabei. Ausserdem gab es noch Resten von Frühstück, die noch hier standen. Etwas Brot, Wasser und ein wenig Käse. Ich musste also nicht verhungern. So ass ich und begann dann bald zu lernen.

Nachdem ich eine Stunde gelernt hatte, bemerkte ich dass es sich in dieser ruhigen Umgebung recht gut lernen liess. Es gab keine Störungen und keine Ablenkungen. Na gut wenigstens etwas Gutes hatte es, wenn mich Frau Müller schon so hart einfach hierher abschob. Meinem Studium war es wenigstens förderlich. Ausserdem hatte ich hier unten ein gutes Gewissen: ich musste ihr nicht dauernd zu Last fallen.

Dann, es war schon nach acht, da öffnete sich die Kellertüre und Frau Müller stand darin. Sie sah nicht krank aus und litt heute nicht an Migräne. Sie hatte ein paar Blumen dabei, ein wenig etwas zum Essen und ein Buch.

„Ach Sie sind ja schon da, da sind Sie mir zuvorgekommen. Ich wollte nur ein wenig ihr Nachtlager herrichten, da sie ja um acht noch nicht erschienen waren und ich dachte, dass sie sicher noch lange in die Nacht hinein feiern würden. Aber wie ich sehe sind Sie ja schon hier und lernen noch ein wenig. Es freut mich, dass Sie so brav gleich in den Käfig gegangen sind. Ich glaube er erleichtert unser beider Leben doch sehr. Schön finde ich auch, dass Sie sich darin wohl fühlen. Oder sie fühlen sich doch wohl darin?“

Was wollte ich anders sagen, ich bejahte es. Ja fügte hinzu ich möge den Käfig sehr gerne und sei sehr glücklich, dass sie ihn gekauft habe. Ich sagte, dann auch, dass ich bereits um halb sieben den Käfig bezogen hätte, weil sie nicht anwesend gewesen sei. Das glaubte mir Frau Müller jedoch nicht. Das hätte ich ihr um halb sieben sagen müssen. Jetzt um Viertel vor Neun könne ich dies leicht sagen, wohl als Ausrede, um heute doch noch herauszukommen. „Nein, nein, sie sind erst nach acht hier hineingegangen. Und dann gilt, dass sie bis am nächsten Morgen im Käfig bleiben. Regeln müssen nun mal einhalten werden, sonst kommt alles schief.“

Na gut, ich gab auf und gestand ein, dass sie recht hatte und ich nur ein Weg gesucht hätte, um doch in meine Wohung zu kommen. Doch richtig bedacht, müsse ich sagen, es sei hier eigentlich der beste Ort, an dem ich sein könne und ich sei sehr froh, dass sie nicht verzage, wenn ich manchmal etwas zögere ihre wohlgemeinte Hilfe und Vorgabe anzunehmen. Während ich dies sagte machte Frau Müller ein kleines Türchen in einem Käfig auf, durch das sie mir mein Essen reichte. Da sehe man wieder, wie vorsichtig sie mit mir doch sein müsse, entgegnete Frau Müller und machte dazu eine heftige Bewegung. Dabei verschüttete sie die Suppe, die sie mir in den Käfig reichen wollte, mitten in den Käfig. Das war wirklich unschön und könnte nicht bis morgen früh so liegen bleiben.

Anderseits fürchtete Frau Müller, dass wenn sie nun aufschliesse, dass sie mich nicht mehr in den Käfig zwingen könnte, wo sie mich doch gerade sozusagen beim Fluchtversuch erwischte. Ich beteuerte, ich würde mich nicht bewegen, wenn sie hinein zum Putzen kommen würde. Doch Frau Müller glaubte mir nicht. Schliesslich hatte sie eine Idee. Sie zeigte in den linken Ecken des Käfigs, der mir bereits am Vortag grosse Sorgen bereitet hatte. Sie wies mich dann an, eine lange lederne Leine mit einem Halsband, das dort aufgehängt war, abzunehmen. Dann sollte ich mir das Halsband um den Hals legen, sein Schloss zudrücken, so dass es automatisch schloss und schliesslich die Leine noch an einem Ring am Gitter es Käfigs mit einem Schloss verschliessen.

Was konnte ich anderes tun, ich tat wie geheissen. Denn bei einer Person wie mir musste man immer die nötigen Vorsichtsmassnahmen ergreifen. Schnell merkte ich, dass die Leine zu kurz war und ich so nicht mehr aufrecht im Käfig stehen konnte. Dennoch verschloss ich alle Schlösser, durch zudrücken, so dass ich nur noch mit Frau Müllers Hilfe bzw. ihrem Schlüssel befreit werden konnte.

Nun konnte Frau Müller tatsächlich ungestört und sicher den Käfig wischen. Und bereits nach zehn Minuten war alles wieder sauber. Das Unglück war somit nicht weiter schlimm. Auch von der Suppe war noch reichlich für mein Nachtessen in der Schüssel verblieben. So wünschte sie mir gute Mahlzeit und macht sich an sich auf ihre Putzzeug in ihre Wohnung verstauen zu geben. Ach ja ich war ja immer noch angeleint. Sei bemerkte jedoch, dass sie den Schlüssel oben habe. Ach, die Leine störe ja wohl nicht so, ich könne ja ohnehin nicht fort. Sie befreie mich dann morgen früh. Sonst müsse sie noch zwei Mal die Treppe hoch steigen.

Ich fand wieder einmal keine Einwände und sagte deshalb, ja die Leine sei kein Problem, wegen solch einer Kleinigkeit müsse sie wirklich nicht nochmals kommen.

Mit der Leine am Hals konnte ich allerdings nur knapp sitzen und etwas gebückt meine Suppe löffeln. Auch das Lernen anschliessend ging eher schlecht, da die kurze Leine einfach viele Positionen verunmöglichten. Nur gebückt über das Buch, war halbwegs möglich zu lernen. Bald zeitigte dies Rückenschmerzen. Schliesslich legte ich mich früh schlafen. Hier war die Leine gerade so lange, dass sie nicht gespannt war und sie kaum gross störte.

So lag ich dann im Bett am Halsband angeleint in einem Käfig. Ich fand die Vorstellung komisch und irgendwie witzig. Ja so schlimm war die Leine ja nicht, ich konnte hier ohnehin nicht fort. Der Fehler war eigentlich nur, dass ich mich an eine zu kurze Leine gelegt hatte. Schliesslich hingen noch zwanzig andere Leinen mit anderen Längen im Ecken links. Ansonsten, weshalb sollte ich nicht angeleint sein?

Dann fasste ich einen merkwürdigen Entschluss. Eigentlich konnte ich ja locker in diesem Käfig immer an solch einer Leine liegen. Frau Müller könnte dadurch problemlos hineinkommen.

Bei der Daueranleinung musste ich nur beachten, dass ich die richtige Länge der Leine erwische. Dann war es problemlos. So beschloss ich mich zukünftig immer an diese Halsleine zu legen, wenn ich im Käfig schlief. Denn es war zweckmässig und störte kaum. Und irgendwie fand ich diese Idee doch noch ganz faszinierend, obwohl auch schockierend. Weshalb faszinierend? Ja das hätte ich auch gerne gewusst… Vielleicht fasste ich diesen Entschluss aber auch nur, um Frau Müller zuvor zu kommen, die sicher auch bald solche Ideen haben würde. Da war es doch besser selbst zu bestimmen und mindestens noch die richtige Leinenlänge wählen zu können… So schlief ich amüsiert ein.
31. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 23.10.11 23:20

hallo rubberart,


da sind die ersten erfolge der erziehung sichtbar.

danke fürs schreiben.
32. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von nickman80 am 24.10.11 06:04

eine wundervolle geschichte.... die spannung baut sich immer weiter auf.... weiter so
33. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Doromi am 24.10.11 09:22

Die Geschichte ist einfach so was von klasse.
Und richtig spannend. Bin schon richtig gespannt auf die Fortsetzung.
LG Doromi
34. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Shamu am 28.10.11 20:09

Ich freue mich auch auf eine Fortsetzung !

Mal lesen, was noch alles eingeführt wird !
35. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 01.11.11 22:00


Am Morgen erwachte ich. Ich bemerkte, dass ein ledernes Halsband um meinen Hals lag und dass ich mich in einem Käfig befand. Klar, ich war angeleint in meinem Käfig, erinnerte ich mich. Das musste mich ja nicht beunruhigen, wenn ich auch so eingeschlafen war.

Irgendwie fand ich diese Leine ja noch witzig oder besser fand sie völlig absurd. Eine gewisse Faszination ging davon jedoch klar aus. Ich war angeleint! Angeleint! In der heutigen modernen Welt! Dass so etwas noch geschehen konnte! Und es war nicht mal derart unangenehm. Mit einem gewissen Kribbeln dachte ich auch an meinen Entschluss von gestern mich nun immer anzuleinen, wenn ich in diesem Käfig schlief. Ich fand diese Idee weiterhin faszinierend. Doch war für mich auch klar, dass ich es niemals tun würde. Ich wollte mich doch nicht so demütigen und schon überhaupt nicht vor Frau Müller, die mich dann jeden Morgen loszubinden hätte.

Dieses Losbinden stand mir auch heute bevor. Und tatsächlich um 6:15 stand Frau Müller in der Kellertüre, um mich zu wecken und zu befreien. Doch sie kam nicht nur deswegen. Vielmehr war auch ein Herr mit ihr: Herr Huber.

Sie zeigte ihm anscheinend den Käfig und wartete auf sein Urteil. Herr Huber fand: „Ja der Käfig, den sie kürzlich gekauft haben, entspricht sehr gut unsern Vorstellungen. Ich meine, der Keller steht ja nicht unter Denkmalschutz. Aber wenn Sie, den Keller auch der früheren Zeit entsprechend gestalten wollen, dann freut sich unser Amt sehr und wird ihnen auch tatkräftig helfen. Zuerst würde ich mir den Käfig aber gerne noch etwas genauer ansehen.“ Frau Müller sagte, sie wolle lediglich noch schnell mich aus dem Käfig lassen, damit ich nicht störe bei der Inspektion.

Doch Herr Huber wünschte ausdrücklich, dass ich bleibe. Abgesehen davon, dass ich eine sehr entzückende Person sei, der dieser Käfig zudem sehr gut anstehe, sei in früheren Jahrhunderten ein solcher Käfig ja auch bewohnt gewesen. Man können einen solchen Käfig nur mit Insasse richtig betrachten. Für Frau Müller war dies in Ordnung. So liess sie mich im Käfig und mit Herr Huber alleine.

Herr Huber begutachtete den Käfig von allen Seiten und nickte zufrieden: Ja das war gute Arbeit. Sehr positiv war er auch von meiner Halsleine beeindruckt und sagte, diese zeige, weshalb er den Käfig mit mir drin ansehen haben müsse. Erst meine Anwesenheit gebe ihm das richtige Gefühl, wie es sein müsse in solch einem Käfig eingeschlossen zu sein. Und aus Denkmalamt-Sicht sei es besonders wichtig, den Käfig so zu gestalten, dass er dieses Erlebnis wieder original an die Insassin vermittle. Schliesslich seien sie für eine lebendige Denkmalkultur, in welcher die frühere Zeit auch gelebt und erfahren werde. Und die Schutzobjekte sinnvoll genutzt werden könnten.

Nach weiterer detailliert Inspektion konnte sich Herr Huber abschliessend sehr positiv äussern: Ja dieser Käfig entspreche wirklich exakt den Denkmalvorschriften. Lediglich ein paar kleine Details bei der Ausstattung sollten noch angepasste werden.

Sehr zufrieden verabschiedete sich Herr Huber. Bevor er das Haus verliess, musste er aber nochmals zurückkommen und ein kleines Lob loswerden: Also das Halsband und die Leine seien ganz toll. Es erinnere ihn an die frühere Zeit, genau, wie er sie sich vorstelle. Es sei Ihm schlagartig klar geworden, dass es auch früher solch eine Leine in solch einem Käfig gegeben haben müsse. Er wollte dann von mir noch wissen, wie ich mich mit Halsband und Leine fühle. Ich äusserte mich detailliert und nicht allzu negativ über das Halsband. Herr Huber fand, so die Richtung der Wirkung des Bandes stimme sicher. Es frage sich noch, ob es nicht doch bei mir ein wenig zu lasch gehandhabt würde. Ich sei ihm zu begeistert vom Halsband, aber das könne natürlich auch an mir liegen und nicht am Band.

Ich glaubte dagegen, es hatte nicht damit zu tun, dass ich dieses Band besonders mochte. Schliesslich glaubte ich ja nicht, dass ich irgendwelche merkwürdigen Neigungen hatte. So war ich doch nicht, nicht ich! Doch ich fand das Band einfach so witzig und absurd, dass ich beinahe begeistert darüber war.

Herr Huber verabschiedete sich dann definitiv. Eine Viertelstunde später leinte mich Frau Müller los und bat mich zum Frühstück.
36. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 01.11.11 22:23

hallo rubberart,


was ist da herr huber eingefallen.

wie lange muß der zögling im käfig ausharren?


danke für den guten lesestoff und freue mich auf die nächste folge
37. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 08.11.11 19:12


Die nächsten Tage verbrachte ich wieder in meiner rosa Wohnung. Ich hatte irgendwie keine Lust mehr auf lange Abende, weil ich wusste, dass diese immer in einem Käfig enden würden.

Meine rosa Wohnung war in der neuen Ausstaffierung wirklich ansprechend. Die Möbel waren von gehobenem Design, wenn auch etwas veraltet. Trotz oder vielleicht auch wegen der rosa Farbe fühlte ich mich sehr geborgen in meiner Wohnung. Das einzige, was mich ärgerte war, dass ich das Himmelbett nicht benutzen durfte und stattdessen zwischen Gummi am Boden zu schlafen hatte. Ich fragt deshalb auch nochmals Frau Müller, ob ich nicht doch wenigstens ein Mal ins Himmelbett dürfe. „Nein!“ war ich klar Antwort. Das gäbe eine Katastrophe. Das Bett sei derart alt, dass es bereits durch Berührung in Staub zerfallen könne. Nicht zu denken erst, wenn ich erneut meine Geschäfte zu unpassender Zeit mache.

Ich fand jedoch, ach das könne man schon verhindern. Ich wäre sogar bereit entsprechende Schutzwäsche zu tragen, so viel lieber ginge ich ins Himmelbett. Ausserdem hätte ich in den letzten 25 Jahren genau einmal eingenässt. Das sei eben bereits zu viel, entgegnete Frau Müller. Nein das Himmelbett komme nicht in Frage. Aber ich bringe sie sonst auf eine gute Idee: Ob ich bereits überlegt hätte, was ich tun würde, wenn ich im Käfig einmal müsse. Nein soweit dachte ich nicht.

„Da sieht man es wieder, es ist doch gut, dass ich Ihnen immer wieder helfe.“ Auch wenn ich nicht im Himmelbett schlafen könne, sie fände es eine sehr gute Idee, wenn ich nachts Windeln tragen würde. Da schütze mich in jeder Hinsicht und sie auch nicht unangenehm. Heute seinen Windeln derart modern, dass es ein Vergnügen sei sie zu tragen.

Ich protestierte, aber ich hätte doch in meiner rosa Wohnung eine Toilette, die ich benutzen könne. Frau Müller meinte, sie habe ja auch an meine Zeit im Käfig gedacht. Da musste ich ihr zustimmen, dass dort eine Windel, sinnvoll sein konnte. Sie fand dann aber auch, ich hätte nicht so unrecht, auch in der rosa Wohnung sei eine Windel nicht schädlich. Denn meine Ungeschicktheit sei ja hier aufgetreten und auch die Reinigung von Gummiwäsche sei bedeutend unangenehmer als eine Windel in den Abfall zu werfen.
Na gut, was wollte ich noch einwenden. Ich hatte die Sache ja verbockt und musste sie nun auslöffel. Ich war ja auch zu doof, dass ich eingenässt hatte. Wie mir so etwas nur passieren konnte. Ich zweifelte direkt an mir. Ja vielleicht hatte ich die Windel wirklich nötig.

Frau Müller kaufte mir dann eine Windel, die sehr weich und angenehm war. Sie fühlte sich wirklich toll an und ich schlief in ihr sehr gut und glücklich. Nur das Erwachen am Morgen war böse. Die Windel war nicht mehr ganz trocken! Zuerst wollte ich es vor Frau Müller verbergen. Doch als mir klar machte, dass sie jeden Morgen in ihrer Ordentlichkeit meinen Abfall leerte und es mir auch nicht gelang die Windel das Klo hinunter zu spülen, da blieb mir wohl nur noch übrig das Malheur zu beichten. Ich versicherte auch gleich, dass ich nun immer brav die Windel tragen würde. Da ich nun von ihrem Nutzen völlig überzeugt sei. Frau Müller war sehr zufrieden. Ausserdem ich müsse das Einnässen nicht tragisch nehmen. Jedem könne dies einmal passieren. Und wenn man derart einsichtig sei, wie ich, dann verzeihe einen es ohnehin jeder. Übrigens wenn ich es für nötig halte oder mich dabei besser fühle, dürfe ich natürlich auch am Tage eine Windel tragen. Sie habe sich bereits wegen einem passenden Modell erkundigt. Es gebe da sehr gute und wenig auffällige Modelle.

Fast in Panik sagte ich nun, nein, nein das sei gar nicht nötig. Ich käme am Tage sehr gut zurecht. Ihr Einsatz sei wirklich sehr zu schätzen, doch hier völlig überflüssig. Ganz anders in der Nacht, da sehe ich nun ein, dass ein Windel zwingend nötig sei und ich nie mehr fahrlässig ohne sie schlafen gehen werde. Ja ich sei ja so überglücklich, dass sie Frau Müller mich zur Windel für die Nacht gebracht habe. Das sei von unschätzbarem Wert. Frau Müller war geschmeichelt und hatte zum Glück Einsehen. Ich konnte sie von weiteren Plänen abbringen, zumindest vorerst.

Bald war es für mich eine Selbstverständlichkeit eine Einlage in meinen Schlafanzug zu legen und diese noch mit einer wasserdichten Hose zu verschliessen… Und Frau Müller stellte mir regelmässig ein Pack neuer Windeln in meine rosahübsche Wohnung…
38. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Shamu am 08.11.11 20:18

Hallo Rubber-Art,

tolle Geschichte.

Ich frage mich, wie lange sie noch zur Uni gehen kann.

Freue mich auf die Fortsetzungen !!!
39. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 08.11.11 22:59

hallo rubberart,

da schließe ich dem geschreibsel von shamu an.

danke fürs schreiben
40. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 08.11.11 23:13

So vergingen beinahe zwei Wochen. Ich lebte in meiner Wohnung und hatte den Käfig nicht nötig und bald vergass ich ihn auch. Ich gewöhnte mich an die Gemütlichkeit meiner rosa Wohnung, die wirklich schön war. Sicher es war manchmal etwas nervend alles in rosa. Zumal Frau Müller immer solche Freude hatte mit dem Saft ihrer selbst gezogenen roten Beeten alles Essen rosa zu färben. Anderseits ich dachte mir dann jeweils: lieber rosa Spagetti mit roter Tomatensauce als Blaue.

Dann an einem Abend ging alles schief: Die Strassenbahn verkehrte wegen einer Kundgebung nicht. Der herbeigerufene Taxi brachte mich ins falsche Quartier, weil der Fahrer soeben neu aus Berlin zugezogen war und keinerlei Ortskenntnisse hatte. Schliesslich erreichte ich mit drei Stunden Verspätung mein Zuhause. Alles war dunkel. Dennoch hatte ich Hoffnung. Nun, da alles derart gut gelaufen war, würde Frau Müller sicher einmal eine Ausnahme machen. Doch auf mein mehrfaches Klingeln öffnete niemand. Ich wollte es nicht glauben: Gitterstäbe würden heute Nacht mein Los sein.

So begab ich mich in den Käfig, schloss mich ein, indem ich die Türe ins Schloss drückte. Dann war mir nicht mehr so klar, wollte ich nun mich jedes Mal an die Halsleine legen aus eigenem Entschluss, wollte das Frau Müller oder das Denkmalamt. Würde ich es also nicht tun, gäbe das vielleicht mächtig Ärger, überlegte ich mir. Eher widerwillig nahm ich deshalb die Leine von der Wand, legte mir das breite Halsband aus Leder um meinen schönen Hals und schlüpfte zwischen die Gummilacken. Ach wie das wohl aussah. Gerne hätte ich einen Spiegel gehabt. Ich schlief ein, an den Schlaf in Gummi auch aus meiner Wohnung gewöhnt und schlief friedlich durch bis um etwa fünf Uhr, da erschreckte ich. Ich hatte die Windel vergessen. Ich machte Licht, bemerkte aber schnell, dass es mir angeleint nicht gelang diese anzuziehen. Schliesslich erkannte ich die Aussichtslosigkeit meines Unterfangens und legte mich wieder schlafen. Ich schlief dann auch sehr gut. Erst um etwa sieben Uhr erwachte ich. Irgendetwas um meine Fussgelenke störte mich. Ich versuchte aufzusitzen, doch das ging nicht. Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich nicht nur um meinen Hals sondern auch um Füsse, Handgelenke und Bauch je einen Gürtel trug, an welchen solide Lederriemen befestigt waren: Ich war richtig aufs Bett geschnallt. Das war wohl einer der neusten Einfälle von Frau Müller. Na gut, dachte ich mir, meist hatte es ja seinen Sinn, wenn sie etwas tat. Wenig beunruhigt schlief ich wieder ein. Ich fühlte mich auch recht wohl so angeleint. Es gab ein Gefühl von Sicherheit, störte nicht und die Gürtel und Lederriemen waren alle derart beschaffen, dass sie bequem zu tragen waren.

Schon bald wurde ich allerdings geweckt. In den Keller trat jedoch nicht Frau Müller, sondern Herr Huber. Er hoffe, ich sei nicht zu sehr erstaunt… Wir hätten uns lange nicht mehr gesehen. Er habe lange auf diesen Moment gewartet, in welchem er mir die neusten Erkenntnisse über den Käfig vorstellen könne. Und er habe sich entschieden diese auch gleich umzusetzen.

Nun wurde ich doch langsam neugierig. Was für Erkenntnisse das den seien und welche Folgen es für mich haben werde. Zuerst wollte ich jedoch vor allem wissen, was es mit der Geschichte dieses Käfig auf sich habe.

Das konnte er mir schnell erzählen: Ach, hier sei der Strafkäfig für die Dienstboten dieses Hauses gestanden. Das sei zur damaligen Zeit so üblich gewesen. Er sei jedoch längst entfernt worden und man wisse nicht mehr so genau, wie er ausgesehen habe. Nach erfolgten Recherchen, sei man jedoch zum Schluss gekommen, dass er wohl dem Käfig hier sehr gleiche. Und man sei Frau Müller sehr dankbar, dass sie einen Käfig nachbauen liess, für dieses traditionelle Haus.

„Noch nicht so klar ist uns allerdings wie es genau im Käfig ausgesehen hat und wie es sich darin gelebt habe. Das studiere man immer noch. Man denke jedoch bald zu einem definitiven Ergebnis zu kommen, so dass ich dann die tolle Gelegenheit habe, genau wie vor hundert Jahren, mich in diesem Käfig aufzuhalten.“ Dabei zuckte ich zusammen. Doch da ich ja angeleint war, konnte ich nicht empört hochschnellen. Ich hätte meine hysterische Reaktion sicher auch bereut. Zum Glück war ich angeleint und konnte keine solchen Dummheiten machen. Ich hatte mich breits ein wenig in meine Leinen verliebt…

Ach, ich müsse nicht erschrecken. Dieses Haus sei immer sehr gut gewesen zu seinen Dienstboten. Es sei auch früher nicht so unangenehm in diesem Käfig gewesen. Ausserdem hätte die Dienstboten den Käfig jeweils immer freiwillig aufgesucht und sich selbst eingeschlossen.

Das Amt ausserdem sei besorgt, dass ich mich optimal wohl fühle. Denn man verstehe ja schon, ich sei ein freier Mensch und keine untergebene Dienstbote. Anderseits müsse ich auch bedenken, es sei eine einmalige Chance, solch einen Käfig benützen zu dürfen, gerade für mich als Historikerin. Er beneide mich ein wenig. „Ausserdem sind wir ja auch zu ein paar Kompromisse bereit, da ja wie bereits erwähnt dieser Käfig nicht unter Schutz steht, sondern eine freiwillige Leistung von Frau Müller ist. Sie können uns deshalb völlig vertrauen.“

Das beruhigte mich wieder sehr. Eher war ich nun unruhig, dass man die Dienstboten zu gut behandelte und es gar nicht üblich war sie anzubinden, wie es Frau Müller mit mir heute Nacht getan hatte. Aber insgesamt hatte er meine Neugierde sehr geweckt. Was würde da auf mich zukommen?

Herr Huber fragte mich dann noch, ob ich grundsätzlich zu einer Umgestaltung des Käfigs im Stil von vor hundert Jahren bereits sei. Wegen meiner Neugierde stimmte ich recht froh dem Vorschlag zu. Ich überlegte dann aber plötzlich, ich wusste ja nicht, was das bedeuten würde. Ich fragte deshalb nach. Herr Huber sagte mir, es sei noch nicht völlig klar, wie die Umgestaltung aussehe. Aber einen ersten Schritt hätte er ja heute Morgen bereits mit den Hand- und Fussfesseln gemacht. Übrigens nehme es ihn Wunder, wie ich mich darin fühle. Er denke, es sei wohl etwas unangenehm, aber ich gewöhnte mich sicher schnell daran. Ich strahlte ihn jedoch an, ich fühle mich hervorragend in ihnen und trage sie gerne.

Darüber war Herr Müller einigermassen verblüfft. Häufig würde nämlich den Anordnungen der Denkmalbehörde nicht so gerne Folge geleistet…

Herr Huber band mich dann frei und machte sich dann auf den Weg, nachdem er Frau Müller noch mitgeteilt hatte, dass ich gleich mit ihr Frühstücken werde.
41. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 08.11.11 23:50

hallo rubberart,

heute geht es bei dir schlag auf schlag. kaum habe ich einen kommentar geschrieben schon steht die nächste fortsetzung da.


danke fürs schreiben.
42. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von BaldJean am 09.11.11 01:24

Wirklich sehr schhöne Geschichte. Ob sie wohl auch ihr großes Geschäft in die Windel verrichten muss?
43. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von devwol am 09.11.11 21:52

Ich liebe diese Geschichte weil das Opfer Schritt für Schritt weiter das Unheil heraufziet. Man fühlt schon das zurzeit das "friewillige" in unfreiwillig ändern soll. Aber dann gibt es keinen Weg zurück mehr. Dann fühlen die fesseln nicht mehr schützend sondern unfrei und einschränkend. Bin so erneut wie es weiter geht.
Vielen Dank!
44. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 12.11.11 00:35

Das Frühstück war wie immer köstlich. Frau Müller gab sich sehr viel Mühe. Sie kaufte immer mein Lieblingsbrot und den Kaffee, den ich am besten mochte und frische Früchte wie Mango und Ananas.
Nach dem Frühstück sagte Frau Müller, sie habe nun noch etwas Besonderes für mich. Ich dachte sogleich, hoffentlich kommt sie nicht mit einem neuen Sportprogramm. Das wäre ihr zuzumuten gewesen, da sie längere Zeit von ihrer Krankheit geheilt war.

Doch Frau Müller sagte, sie habe ein Geschenk für mich. Dabei brachte sich mir eine recht grosses Packet. Als ich es öffnete, erblickte ich rosa Gummistiefel in meiner Grösse. Ich blickte Frau Müller erstaunt an. Was sollte ich mit rosa Gummistiefeln? Seit über 20 Jahren hatte ich nie mehr Gummistiefel getragen. Für was sollten diese nun gut sein? Das fragte ich auch Frau Müller.

Anstatt zu antworten, fragte sie mich: „Sind sie nicht schön?“ – Ja grundsätzlich wirkten sie schön in ihrem glänzenden, gegossenen Plastik. Sie wirkten sauber und ordentlich und glänzend neu. Ja so zum Betrachten gefielen sie mir nicht schlecht.

Dann fragte Frau Müller ungeduldig: „Na, auf was warten Sie denn noch? Ich denke, Sie müssen sich bald beeilen, um noch die Strassenbahn an die Universität zu erreichen.“

Ich war wirklich knapp und ich verstand auch, was ich nun tun sollte. Ja und einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul, also nimmt man jedes Geschenk an. So probierte ich auch meine neuen Schuhe, wie von Frau Müller erwartet, schnell an. Was auch bedeutete, dass wenn ich die Strassenbahn noch erreichen wollte, ich sie angezogen lassen musste. Meine edlen Hosen in Gummistiefel gesteckt, rannte ich dann, da ich bereits beinahe spät war zur Strassenbahn-Haltestelle, nicht ohne Frau Müller noch ein leicht böses Lächeln über meinem Aufzug entlockt zu haben, hinter dem aber auch viel Wärme und Güte stand.

Gummistiefel an einem schönen wolkenfreien Tag und dann erst noch in Rosa! Ich kam mir sehr komisch vor. Hoffentlich begegnete ich niemandem in der Strassenbahn. Bei jeder Haltestelle schaute ich nervös und gespannt aus dem Fenster, ob nicht vielleicht jemand einstiege, der mich kenne und mich dann so sehe. Ich zählte die Stationen bis zur Haltestelle Universität. Und endlich wir waren dort. Doch sogleich bemerkte ich, dass die eigentliche Herausforderung erst begann. Hier an der Universität konnte ich erst recht Bekannten begegnen. Zum Glück kam die Strassenbahn immer viel zu früh an, so dass noch nicht viele Studenten im Saal sein konnten. Dieser Gedanke beruhigte mich.

Doch dann oh weh, kam da nicht gerade mein Kollege Roman um die Strassenecke gegangen. Ich trat schnell hinter ein Auto, so dass Roman zwar mich, aber nicht meine Füsse sehen konnte. Roman begrüsste mich erfreut und wollte sich gerne ein wenig mit mir unterhalten. Er habe gerade wieder sehr interessante Dokumente zu seinem Mittelalter-Thema gefunden und das sehr Spannende, sie reichten weit über diese Zeit hinaus. Es werde mich, wie er unserem letzten Gespräch entnommen habe, auch sehr interessieren. Ein Teil der Kopien habe er hier. Ich solle doch schnell rüber kommen, um sie anzusehen.

„Scheisse“, was sollte ich nun tun. Ich musste meine Deckung verlassen. Ausweichend sagte ich, ich hätte nun keine Zeit und wollte mich schnell davon machen. Da erkannte ich, dass ich auch dazu meine Deckung verlassen musste. So blieb ich stehen. Roman fragte mich, weshalb ich denn nun nicht gehe, wenn ich es so eilig habe. Ach ich hätte gerade meinen Fahrrad-Schlüssel hier verloren und suche ihn. – Da helfe er mir doch gerne beim Suchen und kam auf meine Seite der Strasse und des Autos. Sogleich begann er um mich mit Suchen. Dann kam er mit einem besonders klugen Rat: „Manchmal steht man direkt auf dem Schlüssel drauf. Er forderte mich auf meine Füsse etwas wegzubewegen. Während dieser ganzen Zeit guckte er auf meine rosa Gummistiefel bis ich den gewünschten Schritt beiseite tat. „Ach nein, da ist auch nichts.“ Also er sehe keinen Schlüssel. Vielleicht frage ich doch besser in nächster Zeit beim Fundbüro nach. Das Suchen sei leider aussichtslos. Es tue ihm leid. Er müsse nun auch weiter. So verabschiedete er sich von mir.

Glücklicherweise hatte er nichts von meinen Gummistiefeln gesagt. Oder vielleicht hatte er sie nicht einmal bemerkt. Jedenfalls interessierte er sich mehr für den Schlüssel, der unter ihnen verborgen sein sollte. Ja er war halt ein Mann und die legten kein Wert auf Aussehen und als vergeistigter Historiker ohnehin nicht.

So ging ich weiter zum Haupteingang in den Vorlesungsraum hinein. Wie ich vermutete, war ich die Erste, da ich so früh war…
45. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 12.11.11 00:49

hallo rubberart,


vielleicht hat man glück und rosa gummistiefel sind gerade mode.


danke fürs schreiben.
46. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Luftmatratze am 19.11.11 12:40

Super, ich freue mich schon auf den nächsten Teil. Bin gespannt, ob sie irgendwann im Rahmen der Schutzmaßnahmen mit mehr Gummi oder gar Keuschheitsgürteln konfrontiert wird.
47. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 22.11.11 00:59

Ich konnte mich also gut in die hinterste Reihe setzen, meine Schuhe unter dem Tisch verstecken und so die Vorlesung geniessen, ohne dass irgendwer etwas von meinen Gummistiefeln bemerkt hätte. Mindestens dachte ich das. Ich vertiefte mich gerade in ein Buch, um die Zeit bis Beginn der Vorlesung zu überbrücken. Da hörte ich jemanden „Guten Morgen“ sagen. Es war Claudia meine wichtigste Studienkollegin und Lernkumpanin. Wir beide waren bereits etwas älter, hatten schon länger gearbeitet und so fanden wir ganz natürlich zusammen. Allerdings gab es auch grosse Unterschiede. Während ich mein bisheriges Leben in einer seriösen, aber grauen Versicherung zugebracht hatte, war Claudia einen bunten Lebensstil gewöhnt. Sie hat sich in vielem versucht. Mal war sie Reiseleiterin in Afrika, dann hatte sie sich musikalisch betätigt, jedoch davon nur teilweise ihren Lebensunterhalt bestreiten können, deshalb hatte sie nebenbei auch noch Männer für Geld in den Ausgang begleitet und noch mehr. Dann wieder war sie Taxichauffeuse bis sie mit ihrem energischen Naturell einmal zu fest aufs Gaspedal gedrückt hatte und das Taxi danach einen halben Meter kürzer war. Nun aber will sie seriöse Historikerin werden und ist ganz bei der Sache dabei. Naja aufs Alter hin wird man halt ernsthafter, jedenfalls wenn man nicht wie ich schon das ganze Leben lang seriöse war… Wie auch immer Claudia hatte viel erlebt, war ein herzensguter Mensch und sie mochte nichts mehr wirklich aus der Fassung zu bringen. Auch meine rosa Stiefel wären bei ihr bestenfalls eine kleine Peinlichkeit gewesen.

Claudia sagte, ich solle doch kurz aufstehen, damit sie an mir vorbei könne zu den freien Sitzplätzen neben mir. Sogleich kamen mir meine Stiefel in den Sinn. Wenn ich nun aufstünde sähe sie sie. Ich fand jedoch eine Ausrede: „Die Plätze rechts von mir sind reserviert. Da kannst du nicht hinsitzen.“ Zum Glück nun nahm Claudia links von mir Platz.

Soweit konnte ich meine Stiefel also gut verstecken. Ja mit Stiefeln geht das ja, doch wenn ich damals gewusst hätte… Vorerst kümmerten mich aber andere Probleme. In der Pause wollte Claudia aufstehen und mit mir nach Draussen gehen, rauchen und Kaffee trinken. Dazu hätte ich jedoch durch den ganzen Vorlesungsaal durchqueren müssen. Deshalb sagte ich ihr, ich mache keine Pause, ich müsse weiter lesen. Na gut Claudia ging alleine. Zum Glück, obwohl ich mich eigentlich gerne etwas mit ihr unterhalten hätte. Daraus wurde nun nichts.

Doch schon kam sie zurück und sagte: „Manuela will noch schnell etwas über unsere gemeinsame Seminararbeit besprechen!“ Ich solle doch schnell mitkommen. Nun kam ich wohl nicht mehr darum herum mich zu offenbaren. Glücklicherweise ging der Weg zu Manuela jedoch verdeckt hinter Tischen, so dass man meine Füsse nicht sah. Claudia sah auch nicht hin, warum auch? Wir erreichten Manuela und ich versteckte mich erneut geschickt mit den Füssen hinter einem Tisch. Manuela und ich wir verstanden uns schlecht. Denn ich hatte dummerweise etwas von meinem früheren Beruf erzählt und sie hatte einfach etwas gegen Menschen, die bei einer Versicherung gearbeitet haben. Die seien alle langweilig und grau. Auch fand sie, sie war erst 22, dass man mit 30 doch nicht mehr studiere. Da müsse man endlich mal leben…

Nun waren wir aber genötigt zusammenzuarbeiten, weil wir uns für dasselbe Thema interessierten. So unterhielten wir uns dann unfreiwillig über unsere Arbeit. Manuela war, wie immer, nicht zufrieden mit dem Teil, den ich verfasst hatte und es kam zu einem heftigeren Disput. Dabei trat Manuela einen Schritt zurück. Plötzlich sagte, sie: „Du trägst interessante Schuhe!“ Ich war wie erschlagen, zu Eis erstarrt. Dann lief ich rot an und stammelte: „Äh wegen dem Regenwetter, äh von gestern, äh ich war nicht zuhause.“ Manuela erriet sogleich, dass ich log. Das stachelte sie an, weiter auf mich einzureden. Sie finde die Schuhe überhaupt nicht modisch und dann an Claudia: „Wie findest du diese rosa Gummistiefel?“ Claudia war auf meiner Seite, weil sie immer auf meiner Seite war: „Ach die sind doch ganz schön und stehen ausgezeichnet, lass Tamara doch, wenn sie ihr gefallen. – Das sage sie nur um mich zu schützen. Doch sie glaube es nicht. Deshalb schlage sie vor, wir machten eine Umfrage bei all den Studenten im Saal, was sie von meinen rosa Stiefel hielten. So zerrte sie mich, unfähig mich zu wehren, wie ich bin, vom einen zu andern und wollte sein Urteil hören. Jedes Mal rief ich rot an, wenn sie mich und meine rosa Gummistiefel jemandem vorstellten.

Nachdem sie rund fünfzig Frauen und Männer gefragt hatte, stand das Urteil fest: Die meisten fanden die Stiefel Scheisse. Doch die Mehrheit fand auch sie passten gut zu mir, ich solle sie wieder anziehen. Manuela triumphierte: „Da sieht man es also die Mehrheit hat gesprochen. Du musst morgen wieder die rosa Gummistiefel anziehen und dazu rosa Gummi-Handschuhe wie die Putzfrau. Putzfrau, wäre doch ohnehin mein Job, wenn sie es sich so überlege. Dazu lachte sie böse. – „Ja werde ich anziehen,“ sagte ich, um Manuela endlich los zu sein.

Wenigstens konnte ich nun ohne meine Füsse zu verstecken in der Universität umhergehen. Es wussten ja ohnehin alle von meinen rosa Gummistiefeln, ausser Roman, aber der hätte sie ohnehin nie bemerkt. Ausserdem hatte er schon lange viel mehr nicht bemerkt…

Ich fühlte mich nun frei, ja war geradezu erleichtert. Manuela war ich sogar beinahe ein wenig dankbar für die Befreiung. Sicher alle guckten auf meine Füsse, da sie zum allgemeinen Thema geworden waren. Aber was machte es nun noch. Ich war nun ohnehin für alle die beschränkte Putzfrau.
48. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Automagix am 26.11.11 00:34

Sehr schön, die Geschichte nimmt immer mehr "Fahrt auf", bin schon gespannt wie es weitergeht.
49. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 29.11.11 23:27


Am nächsten Tag trug ich natürlich keine rosa Gummihandschuhe, auch keine rosa Gummistiefel obwohl Frau Müller etwas von Gewöhnung erzählte. Doch Manuela kümmerte es nicht mehr so. Und bald war die Episode mit den rosa Stiefeln bei allen vergessen.

So konnte ich mein rosa Leben schnell wieder aus meinem öffentlichen Leben vertreiben und es in privaten Rahmen in meinem Zuhause halten. Dort gewöhnte ich mich jedoch schnell an die verschiedenen Merkwürdigkeiten. Mein rosa Raum gefiel mir eigentlich recht gut. Zeiten im Käfig waren ein bisschen besonders, aber nicht schlecht zum Lernen. Dennoch ich vermied nun brav lange Abende auswärts, um den Käfig umgehen zu können.

Trotzdem ganz ohne Käfig kam ich nicht mehr aus. Und insgesamt fand ich ihn doch eine gute Lösung. Ich musste damit Frau Müller nicht zu später Stunde stören und meine Lernfortschritte gingen zügig voran. Etwas Mühe hatte ich damit, mich aufs Bett zu schnallen. Nicht dass es mich gestört hätte angeschnallt zu sein. Doch ohne fremde Hilfe war dies keine einfaches Unternehmen. Dennoch hielt ich mich strickte ans Anschnallen, ich wollte ja nicht mehr mit dem Denkmalamt in Schwierigkeiten kommen.

Drei Wochen später meldete sich Herr Huber wieder. Ich hatte bereits gedacht, er lasse uns nun in Ruhe. Doch unterdessen hatten sie herausgefunden, wie der Käfig und die Bedingungen in ihm sein mussten, um möglichst dem Original zu entsprechen.

Er sagte, wir seien bereits sehr weit gekommen. Insbesondere, dass ich angeschnallt sei, sei ein grosser Fortschritt. So brauche es eigentlich weniger Änderungen am Equipment als am Umgang. Sie hätte herausgefunden, dass die Strafen darin früher etwas strenger waren. Natürlich wolle man mich nicht strafen und quälen. Alles gehe nur darum, dass es wie in früherer Zeit wirke, das verlange einfach der Denkmalschutz. Ich solle mich auch nicht als bestraft fühlen. Schliesslich hätte ich ja nichts verbrochen, sondern sei völlig rein und unschuldig. Es gehe lediglich darum, dass ich im Sinne der Tradition den Käfig richtig benutze. Nun stelle sich einfach die Frage, ob ich bereit sei mit zu machen. Ansonsten wäre es besser, wenn ich mich langsam nach einer neuen Wohnung umsähe.

Na gut, die Veränderungen des Käfigs tönten recht harmlos, so willigte ich schnell ein. Tatsächlich änderte sich dann auch nicht viel. In den recht geräumigen Käfig wurde noch ein Sessel gestellt, den man mit einem Brett über den Beinen verschliessen konnte, so dass man eine Art Tischchen vor sich hatte und an dem man auch die Beine lose anschnallen konnte. Ausser dem hing im linken Ecken des Käfigs etwas Neues: ein roten Gummiball an einem Lederriemen, der ein grosses Loch in seiner Mitte aufwies. Für was dieser gut war darüber mochte ich allerdings lieber nicht nachdenken.

*****

In der folgenden Zeit war Frau Müller sehr freundlich zu mir. Sie lobte mich immer wieder, wie gut ich doch ins Haus und die Wohnung passe. Wie angenehm es sei mit mir zusammen zu leben. Welch eine Freude und ein Sonnenschein ich doch sei. Und wie ich mich brav an die Regeln im Hause halte. Sie verwöhnte mich entsprechend, kochte sehr fein und sorgt für alles was ich nur wollte. Es war mir manchmal beinahe etwas peinlich. Ich war doch eine erwachsene Frau, die all dies selbst tun konnte. Doch mir wurde alles abgenommen.

Nur vor etwas warnte mich Frau Müller. Ich dürfe niemals gegen die Denkmalschutzordnung verstossen und ausserdem das Himmelbett in meiner Wohnung sei sehr zerbrechlich. Ich dürfe es niemals anrühren. Na klar, das war doch alles kein Problem. Diesen Kleinigkeiten kam ich gerne nach. Ich versprach niemals etwas gegen die Tradition dieses Hauses zu tun. Das sei mir doch eine Ehre mich ihr zu fügen.

Jeden Tag wurde Frau Müller freundlicher und immer freundlicher. Dann an einem Mittwochmorgen. Sie kochte mir zuvor ein ganz tolles Frühstück, da sagte sie, sie müsse noch etwas mit mir besprechen. Sie bekomme Besuch und müsse sich ein wenig dafür entschuldigen. - Ach, das sei doch kein Problem, wenn sie Besuch bekomme, das freue mich doch.

Nur sei die Frage, ob ich auch ein wenig zu verzichten bereit sei. Na klar, ich müsse nicht immer im Mittelpunkt stehen. Nein, sie könne dem neuen Besuch ganz gut Priorität geben. Da sei sie sehr glücklich, sagte Frau Müller. Der Besuch werde sicher auch nicht länger als 4-5 Wochen bleiben.

Ich war eigentlich ganz froh über den angekündeten Besuch. Frau Müller gab sich für mich einfach zu viel Mühe. Dies war mir beinahe peinlich. Wie konnte ich das alles vergelten? Nun würde ich wenigstens für einen Monat ein ruhigeres Leben führen: weniger beachtet und umsorgt werden.
50. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Shamu am 04.12.11 09:55


Oh. oh, was das wohl bedeutet

Vier Wochen dauerhaft im Käfig

Ich bin gespannt. Schreib bitte bald weiter !!!

Gruß
Shamu
51. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von MasterOfCrepuscule am 04.12.11 17:04

Spannende Geschichte
52. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Doromi am 04.12.11 19:00

Ich muss auch sagen, hab die Geschichte mit Spannung gelesen.
Bin echt gespannt wie es weitergeht
53. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 10.12.11 23:30

Als ich an jenem Abend nach Hause kam, ich war früh und wollte Frau Müller bitten, mich wie üblich in meine rosa Wohnung einzuschliessen und zuvor noch wie jeden Abend zusammen mit ihr Abendessen, da empfing mich jemand Fremder an der Türe.

„Ach, Sie sind der Besuch von Frau Müller,“ sprach ich zur gute gekleideten Frau, die mir öffnete. Nein, sie sei nur die Mitarbeiterin des Besuchs, von Fürstin K. der Vierten, wobei sie diesen Namen sehr ehrfürchtig aussprach. Mitarbeiterin war aber wohl ein falsches Wort, sie war ganz einfach die Dienerin, wie ich später erkannte. Doch wer will sich heute noch Dienerin nennen?

Ich könne nun nicht zu Frau Müller, erklärte sie mir weiter, diese sei mit wichtigerem Besuch beschäftigt. Ausserdem sei es mir heute auch nicht möglich in meine Wohnung zu gehen, denn diese werde nun von Fürstin K. der Vierten bewohnt.

Man kann sich vorstellen, ich war recht aufgebracht über diese Nachricht. Ich hätte diese Wohnung für viel Geld gemietet. Man könne mich nun nicht einfach so hinauswerfen. Die Mitarbeiterin fragte mich darauf jedoch, ob ich denn den Mietvertrag nicht gelesen hätte. Dort stünde ausdrücklich, dass Fürstin K. die Vierte jederzeit die rosa Wohnung für eigene Nutzung verwenden könne. In dieser Zeit werde eine angemessene Ersatzbehausung zur Verfügung gestellt. Oder hätte ich vielleicht den Vertrag und das Kleingedruckte nicht gelesen? Das glaube sie jedoch nicht, da ich nicht so unseriös wirke…

Nun war ich natürlich ganz klein. Denn ich hatte ja nicht einmal in den Vertrag hineingeschaut und davon dass es ein Kleingedrucktes in diesem Vertrag gab, wusste ich nichts. Hilflos versuchte ich meine Rechte gegenüber der Dienerin zu erklären. Es könne ja sein, dass so etwas im Vertrag stehe, doch ich hätte geglaubt, gedacht, sei sicher gewesen, hätte angenommen, sehe es als eine Selbstverständlichkeit an, … und ausserdem würde ich die Wohnung benötigen, wüsste nicht wohin sonst. Ich hätte sie sicher nötiger als eine Fürstin. Ich bat sie ein wenig grosszügig zu sein. Ich sei nur eine arme Studentin, so hart könne man mit mir doch nicht sein. Überhaupt sei das einfach ungerecht, zum Heulen und völlig unfair…

Die Mitarbeiterin der Fürstin fand jedoch, es sei eine gute Lehre für mich, damit ich endlich Verträge lese. Das könne nämlich sehr negative Folgen haben, wenn ich dies unterlasse… Sie habe weder Mitleid, noch sehe sie es als sinnvoll und für mich hilfreich, wenn man mir entgegen komme. Ausserdem das Leben sei halte nicht immer gerecht und wenn man bedenke, was es für Ungerechtigkeiten auf der Welt geben, andere wären froh, hätten sie nur dieses Winzige zu ertragen. Ich nähme mich einfach zu wichtig und sähe nicht, wie gut ich es dennoch hätte…

Sie blieb hart, knall hart. Und ich, die sich ohnehin schlecht verteidigen kann, musste schliesslich nachgeben, meine Wohnung für einen Monat preis geben. Die Strenge der Mitarbeiterin nahm daraufhin etwas ab und sie zeigte sich zufrieden damit, dass ich doch noch zur Einsicht gekommen sei. Ich war froh, dass sie nicht mehr so hart zu mir war und auch wieder ein wenig Mitgefühl hatte. Denn ich mag einfach keine Menschen, die böse zu mir sind, mich hassen, mich schelten und mit denen ich nicht im Einklang bin. Alle sollen doch lieb und nett sein zu mir.

Die Mitarbeiterin war nun wieder freundlich, worüber ich sehr beglückt war. Anderseits war ich etwas verzweifelt darüber, wo ich denn nun hingehen solle, wenn ich keine Wohnung mehr hatte. Die Mitarbeiterin beruhigte mich jedoch. Ich verfüge doch über einen sehr schönen und bequemen Käfig. Das sei ich gut aufgehoben und könne ohne auf der Strasse frieren zu müssen die nächsten Wochen verbringen. Es sei ihr klar, das Mich-Anschnallen im Käfig sei etwas mühsam für mich zu bewerkstelligen. Doch ich hätte nun mit ihr jemand, die mir immer helfen würde. Dabei nahm sie mich freundlich am Arm und führte mich in den Keller.

Innerlich war ich empör. Ich sollte in einen Käfig, damit eine reiche Fürstin meine Wohnung bewohnen konnte. Meine beiden Hände ballten sich zu Fäusten und ich weiss nicht, was ich getan hätte, wenn die Fürstin anwesend gewesen wäre. Die Mitarbeiterin bemerkte schnell meine Erregung. Sie führte mich jedoch ohne zu sich verunsichern zu lassen zu meinem Käfig.

Dort angekommen sagte sie mir: „Ich denke mir, dass Sie derart erregt sind, dass Ihnen viel Ruhe gut tun würde. Deshalb legen Sie sich am besten gleich schlafen.“

So leicht liess ich aber nicht alles nicht mit mir gefallen. „Und wenn ich nun nicht will? Wenn ich mich weigere in den Käfig zu gehen?“ fragte ich die Dienerin oder Mitarbeiterin provozierend. Sie könne mich doch nicht einfach einsperren. Dies stünde sicher nicht im Vertrag.

„Doch auch das steht im Vertrag“, sagte die Mitarbeiterin mit einem kühlen, aber auch etwas verschmitzten lächeln. Das glaube ich nicht, war meine Antwort. – Ob es stehe oder nicht, sie sei sicher dies sei die beste Lösung für mich oder ob ich denn eine andere Bleibe habe, jemanden kenne, der mich nehme oder so und wo ich auch gut und umsorgt aufgehoben sei und jede Nacht liebevoll eingeschlossen würde?

Da traf sie meine Schwäche. Nein ich hatte keine Alternative, hatte keinen Ort, wo ich hin konnte. Und woher zum Teufel wusste sie nur, dass ich es beinahe nicht ertragen konnte des Nachts nicht eingeschlossen zu verbringen? Woher wusste sie, dass ich beinahe süchtig danach war Nachts eingeschlossen zu sein? Ich hatte dies doch noch niemandem erzählte, ja es sorgfältigst geheim zu halten versucht. Doch nun war ich entblösst und völlig entwaffnet. Und musste ihr somit widerwillig in allem Recht geben. So liess ich sie gewähren.

Sie holte mein übrigens völlig normalen stoffenen Schlafanzug hervor und begann gleich mich umzukleiden. Denn deckte sie die Gummidecke von der Gummimatratze ab, so dass man die Lederriemen sah, die wohl auch diese Nacht mir Gesellschaft leisten würden. Klar wurde meine Empörung noch grösser als mir dies wieder voll klar wurde. Ich würde nun festgebunden hier ausharren müssen, während die Fürstin den Abend genoss, mit Frau Müller gemütlich Wein oder Kaffee trank und meine Wohnung wohl bis zu später Stunde nicht mal gebrauchte. Vielleicht würde sie auch in ein Hotel gehen und meine Wohnung nicht mal anrühren und ich war völlig vergebens hier eingesperrt. Meine Halsschlagadern schwollen an und ich hätte beinahe einen Wutanfall bekommen, was bei mir wirklich nur sehr selten vorkommt.

Die Mitarbeiterin bemerkte dies schnell wieder: „Ich denke Sie sind ein bisschen überdreht. Ich werde Sie nun sicher und straff anschnallen, dann können Sie keine Dummheiten machen und es wird alles wieder vergehen und gut kommen. Alles halb so schlimm.“ Dabei streichelte sie mir über mein Haar.

Was wollte ich tun, ich legte mich schliesslich willig auf die Matratze und liess mich von der Mitarbeiterin anschnallen: Ein solider zwanzig Zentimeter bereiten Gürtel um meinen Bauch mit grosser Schnalle. Dann kamen jedoch eher lose Füsse und Oberarme dran. Trotz der Laschheit meiner Fesseln konnte mich jedoch nicht mehr befreien. Schliesslich kettete mir die Frau auch noch meine beiden Handgelenkte mit einer wiederum recht losen Handschelle zusammen. „Das nur damit, dass die Hände etwas in ihrer Aufregung und Wut beruhigt werden“, wurde mir erklärt. Sogar meine Empörung wollte man mir also noch nehmen. Na gut ich musste mich wohl ergeben, würde mir immer klarer…

Die Mitarbeiterin fragte mich nun, ob ich mich gut fühle oder es noch etwas zu tun gebe. Sie werde immer besorgt sein, dass ich mich sehr wohl fühle und sehr angemessen behandelt würde. Dabei streichelte sie mir erneut über meine Haare und legte ihre Hand auf die Gummidecke über meinem Bauch. Obwohl ich das nicht wollte, ich fühlte mich angenehm beschützt und konnte, wenn ich nicht lügen wollte, nicht anders als ihr zu sagen, dass ich mich sehr wohl fühle und glücklich sei. Die Mitarbeiterin war erfreut und bot darauf sogar mir ihr du an, sie sei die Andrea, auch Andrea, die Liebevolle genannt.


Doch trotz aller Liebe, schloss sie dann den Käfig, löschte das Licht und liess mich allein im dunkeln Käfig zurück. Ich fühlte mich merkwürdig: Einen Monat sollte ich nun hier wohnen, weggesperrt um aus dem Wege zu sein, im Keller deponiert. Doch und das fand ich toll: für eine richtige Fürstin. Eine richtige Fürstin würde in meiner bescheidenen Wohnung leben. Nur dazu musste ich einen Monat hier eingesperrt leben, einen Monat hinter Gitter, einen Monat unschuldig im Gefängnis. Und dann passierte etwas eigenartiges, was mich recht beunruhigte. Die Vorstellung einen Monat hier eingeschlossen zu sein, erregte mich plötzlich. Zuerst ein wenig, dann immer mehr. Zum Glück waren meine Arme nur lose angebunden. Bald berührten meine Finger meine liebste Region und dann war ich nicht mehr zu stoppen. Schliesslich stöhnte ich laut auf. Zu laut, wie ich zu spät merkte. Man musste mein Stöhnen durch das ganze Haus gehört haben. Denn es war mit seinem Alter noch nicht so lärmisoliert, wie die neuen Bauten.

Es verging keine Minute, da stand Andrea im Keller und fragte nach, ob es ein Problem gebe. Ich würde doch nicht etwa den Lüsten des Fleisches nachgeben. Sie hätte sehr unanständige Klänge gehört. So etwas dürfe man der noblen Fürstin nicht zumuten.

Klar ich fühlte mich schuldig, obwohl ich es ja nicht so gewollt hatte. Dennoch gelang es mir, mich unwissend zu stellen. Ich hätte auch etwas gehört (erzählte ich ganz wahrheitsgemäss, denn ich hatte mich ja wirklich gehört). Ich denke es seien die alten Balken des Hauses die Ächzen und Stöhnen. Andrea glaubte mir zum Glück und liess mich für den Rest des Abends in Ruhe. Allerdings ruhig war ich nicht, die Faszination an meiner Situation kam immer wieder. Die gesamte Nacht hindurch, so dass ich kaum schlafen konnte. Am Morgen wurde ich dann von Andrea geweckt, nachdem ich doch noch ein Stündchen geschlafen hatte. Sie half mir auch beim Umziehen. Dabei wurde sie jedoch stutzig. „Tamara, weshalb ist deine Schlafanzugshose feucht?“ Ich meinte bereits nicht mehr weiter zu wissen und dachte nun müsse ich eine Strafpredigt anhören, da kam mir die Idee: „Ach weisst du, wenn man zwischen Gummi schläft, dann wird alles etwas feucht.“ Was ja nicht falsch war, aber eben doch nicht richtig, da ich jemand bin, die immer friert und so kaum je Schweiss entwickelt. Wie auch immer obwohl es Andrea nicht plausibel war, weshalb nur die Hose betroffen war, sie glaubte mir irgendwie, vorerst…
54. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Doromi am 11.12.11 00:17

Ui, das schreit ja formlich nach einem Gummischlafanzug.
Wieder sehr schöne Geschichte.
55. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 11.12.11 02:42

hallo rubber-art,


war das wieder geil zu lesen. gibt es jetzt einen gummischlafanzug?

danke fürs schreiben
56. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von MasterOfCrepuscule am 11.12.11 15:33

Gelungene Fortsetzung!
57. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Luftmatratze am 15.12.11 19:54

Schöne Fortsetzung, bin gespannt wie es weitergeht.
58. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Doromi am 30.12.11 10:25

Hallo RubberArt,
bin ein aufmerksamer Leser der Geschichte.
Wodurch ich auch sehnsüchtig den weiteren Fortgang der Geschichte herbeisehne.
Ich hoffe die Geschichte ist nicht schon fertig!
Es wäre echt schade, da ich vermutlich auch andere Leser noch auf die Fortsetzung warte.
Würde mich echt freuen wenn es weiterginge.
LG und ein guten Rutsch ins neue Jahr 2012 von Doromi
59. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 02.01.12 01:18

Es war Abend um sechs, eine Woche war vergangen. Mit meinen Händen umfasste ich die Gitterstäbe meines Käfigs. Ich hatte Andrea gebeten, mich noch nicht gleich aufs Bett zu schnallen, nachdem ich um halb sechs von der Universität nach Hause kam. Auch musste ich gnädigerweise nicht in den Fixiersessel sitzen. Ich konnte mich für ein Mal frei in meinem Käfig bewegen. Dass ich im Käfig angebunden war, war Andrea auch nicht derart wichtig. Sie legte vielmehr mehr Wert darauf, dass sie ich gleich nachdem die Vorlesung zu Ende war, von der Universität nach Haus kam und sie mich hier einsperren konnte. Lernen war gut, doch aller Schlendrian und alles Vergnügen von Übel.

Hier im Keller war ich sicher aufgehoben und konnte keine Dummheiten anstellen. Da Andrea für meine Einsperrung verantwortlich war, wollte sie keinerlei Risiko eingehen. Schliesslich war sie auch mächtig stolz über diese Aufgabe und wollte keine Fehler begehen, mit denen sie riskierte, diese Aufgabe zu verlieren. Ausserdem ich glaubte immer mehr zu spüren, dass Andrea mich wirklich mochte und deshalb um mein Wohle sehr besorgt war.

Ja und schlecht konnte es mir schon ergehen, in meinem Mietvertrag stand nämlich nicht nur, dass ich für die Fürstin K. die Vierte meine Wohnung zu räumen hatte, sondern auch, dass die Fürstin beinahe unbegrenzte Möglichkeiten eingeräumt wurden, mich in Schach zu halten, wenn ich sie irgendwie stören würde. Es konnten mir also sehr harte Strafen drohen von Seiten der Fürstin, die anscheinend eine kalte und hartherzige Frau war. Andrea wollte mir das ersparen. Denn sie wusste als Dienerin der Fürstin, was man zu erwarten hatte.

Andrea versuchte deshalb wie immer nur möglich zu verhindern, dass ich der Fürstin überhaupt begegnete. Dazu war der Käfig ideal. Das musste ich schweren Herzens auch zugeben.

Andrea hatte bis zu diesem Zeitpunkt gut gearbeitet: Mir war die Fürstin noch nie zu Gesicht gekommen, so dass ich diese nicht stören konnte. Der einzige Nachteil war, dass je länger die Fürstin eine unsichtbare, geheimnisvolle Dame blieb, meine Neugierde von Tag zu Tag wuchs. Schliesslich wurde die Neugierde zu gross und trotz vieler Warnungen, war die Verlockung die Fürstin zu sehen zu gross geworden. So schlich ich häufiger abends anstatt direkt den sichern Schutz meines Käfig aufzusuchen, ein bisschen vor dem Haus umher.

Und tatsächlich eines Abends als ich nach Haus kam, sah ich seine junge, sehr gut aussehende Frau, ganz in Silber gekleidet, schwere goldene Kette tragend, das Haus verlassen. Völlig unauffällig, ging ich an der Frau vorbei, die die Fürstin sein musste und grüsste sie freundlich. Sehr freundlich lächelnd und wirklich sehr sympathisch antwortete sie mir zurück.

Ich hatte mir die Fürstin ganz anders vorgestellt: Eine Frau mit strengen Zügen, ohne Lachen und ohne Herz. Tatsächlich wirkte sie jedoch sehr freundlich, auch wenn vornehm und elegant in einer Weise, die mich mir klein vorkommen liess. Dennoch unangenehm war die Begegnung nicht. Ja die Fürstin faszinierte mich. So gewöhnte ich mir an, um die Zeit das Haus zu betreten, wenn die Fürstin es verliess. Sie war immer freundlich und mit der Zeit begannen wir uns auch nett zu unterhalten. Ich erzählte ein wenig über mich: Was ich studierte. Dass ich wegen der Fürstin keine Wohnung mehr besass, verschwieg ich natürlich. Ich wollte nicht erkannt werden. Bald war ich ein wenig mit der Fürstin befreundet und sie lud mich sogar 2-3 Mal in ihr/meine rosa Wohnung zum Tee ein. Wir wurden beinahe Freundinnen. Andrea beobachtete das ganze mit Unbehagen, doch sie hielt sich zurück und verriet mich nicht.

Aber wie es so kommt, das Geheimnis liess sich nicht lange verbergen, die Fürstin erfuhr die Wahrheit. Denn für einen kurzen Moment vergass ich mich und bat aus Höflichkeit die Fürstin zu einem Gegenbesuch in meine Wohnung, wobei ich zu spät bemerkte, dass wir gerade in meiner Wohnung sassen. So konnte ich sie nur in meine Kellerwohnung bitten.

Bereits am nächsten Tag erschien sie zum Gegenbesuch, doch als sie in meinem Keller meinen Käfig sah, war sie zutiefst beleidigt. Darin sollten wir gemeinsam Kaffee trinken? Nein das kam für sie nicht in Frage. Sie liess sich doch nicht einsperren.

Es gelang mir nicht zu erklären, dass nur ich im Käfig sitzen würde und sie ihrem Kaffee natürlich in Freiheit trinken würde. Auch der Keller gefiel ihr überhaupt nicht. Die Fürstin, war wohl noch nie in einem Keller gewesen, so dass sie ihn sehr abstossend fand.

Nein, an solch einem Ort wollte sie nicht Kaffee trinken. Doch es war der Fürstin auch zu viel sich mit einer Person abzugeben, die in einem Käfig wohnte.

So befahl die Fürstin Andrea mich wieder ordentlich in meinem Käfig zu verstauen, wo ich der Welt nicht schaden oder sie stören konnte. Ausserdem stellte sie mir frei, meine Schuld ihr gegenüber etwas zu lindern, in dem ich mir von Andrea ein paar Rutenhiebe geben liess.

Naja irgendwo hatte ich einmal gelesen, dass jede Erlaubnis gegeben von einer adeligen Person eigentlich ein Befehl sei. So wusste, ich was ich zu tun hatte. Ich bat Andrea inständig, mich für meine Schlechtheit streng zu bestrafen. Andrea mochte mich immer noch. So dass sie nur unter Tränen, die Rute über mich nieder gehen liess und dies auch noch recht sanft machte.

Die Rute war ohnehin noch harmlos…
60. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 02.01.12 14:26

hallo rubberart,


kamen noch andere strafen? kam es nochmals zu einer begegnung der fürstin?
was macht das studium?


danke für das geile kopfkino
61. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Doromi am 02.01.12 15:58

Hallo Rubberart,
ich freue mich rießig dass die Geschichte weitergeht. Habe schon sehnsüchtig darauf gewartet.
Fortsetzung ist wieder echt gelungen.
LG Doromi
62. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 07.01.12 00:03

Am nächten Morgen eröffnete mir Andrea, dass ich nun auf keinen Fall mehr der Fürstin begegnen dürfen. Ich versprach ihr, mir sehr Mühe zu geben, die Fürstin nicht anzutreffen. „Mühe geben reicht nicht!“ erklärte mir Andrea jedoch eindringlich. „Es gibt nur einen Weg!“

Was dieser Weg war, merkte ich dann als nach dem Frühstück die Türe aus meinem Käfig sich nicht öffnete. Andrea ging nun auf Nummer sicher: Die verbleibenden zwei Wochen des Aufenthalts der Fürstin sollte ich, völlig ausser Gefecht gesetzt verbringen: eingesperrt in meinen Käfig.

Immerhin band mich Andrea jeweils vom Bett frei, auf das ich nachts angeschnallt war. Dann brachte mir Andrea jeweils mein Frühstück, dass sie mir durch ein kleines Fenster im Käfig reichte. Danach verliess sie mich, nicht ohne mich an meinem Hals angeleint zu haben. Nur so sei sie beruhigt und sicher. Es sei alles nur zu meinem Besten, fügte sie freundlich lächelnd hinzu.

Klar, ich spürte, dass Andrea nur um mein Wohl besorgt war. Ich lag ihr am Herzen, sogar sehr am Herzen und gerade deshalb mussten diese Leine und dieser Käfig sein. Im dem Sinne fand ich es ja auch sehr schön und war beglückt, dass jemand so an mich dachte. Man musste auch zugeben in der aktuellen Situation war es sicher sehr sinnvoll, dass ich mich da befand, wo ich war. Doch, und da wurde ich immer wieder wütend, dass Frau Müller mir meine Wohnung wegnahm und einer überheblichen Fürstin gab, die sie nicht nötig hatte, das war die letzte Frechheit. Ich wurde in meiner Wut immer geladener und begann an meiner Leine zu ziehen und am sehr soliden Gitter des Käfigs zu rütteln. Doch dann erinnerte ich mich jeweils wieder, ich hatte bei der Unterzeichnung den Vertrag für die Wohnung nicht gelesen. Schlagartig wurde ich ruhiger, denn mir wurde klar, ich war ja selbst Schuld. Ich durfte auf niemand wütend sein, ausser auf mich selbst. Die Wut kochte dann noch ein wenig in mir ohne Ziel (Ohne Ziel, weil ich es doch sinnlos fand, mich über mich selbst zu ärgern). Dann klang sie ab und die Einsicht, dass ich genau am für mich richtigen Ort war, setzte sich durch. Irgendwie beruhigte es mich: Alles war in Ordnung, es konnte nicht besser sein. Ausserdem in zwei Wochen würde die Fürstin abreisen und ich hätte meine Freiheit zurück, soweit ein Leben in Frau Müllers Haus Freiheit sein konnte. Doch aus meiner tollen rosa Wohnung wollte ich ja nicht fort.

Allerdings alle Einsicht half nichts, alles beruhigende Wissen, dass ich am richtigen Ort war half nichts dagegen, dass ich mich im Käfig zu langweilen begann, sehr zu langweilen sogar... Und so machte ich das, was einen als einziges übrig bleibt, wenn man sich langweilt. Ich erfreute meine Lustzonen ein wenig (oder vielleicht auch sehr stark...). Bald wurde in mir alles sehr aufgewühlt und ich konnte ein lautes Stöhnen nicht mehr verhindern und dann sogleich noch eins.

Es ging keine fünf Minuten, da öffnete sich die Kellertüre. Ich wollte mich schon bei Andrea entschuldigen, da sah ich, dass es nicht Andrea war…

63. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 07.01.12 00:09

hallo rubberart,

wer kommt denn da zur tür herein? ist es die fürstin?


ist das jetzt spannend.

64. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Doromi am 07.01.12 09:26

Vielen Dank für die klasse Fortsetzung.
Hab mich sehr gefreut dass es weiterging.
Freue mich darauf wie es weitergehen wird.
LG Doromi
65. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Luftmatratze am 07.01.12 17:52

Oh oh... Wahrscheinlich wird sie ihren Orgasmen erst einmal auf Wiedersehen sagen dürfen.... erwischt inflagranti.
66. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von xtcsfa am 18.01.12 13:49

Ich würde mich freuen, wenn es bald weitergeht, das ist wirklich eine super Geschichte.
67. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 21.01.12 23:50

Es war die Fürstin! Sie fühle sich sehr gestört. Ich solle mit diesem Lärm sogleich aufhören, sonst müsste ich wieder schwere Strafe ertragen. Überhaupt, dass sie sich nochmals mit mir abgeben müsse, sei … Und was ich eigentlich mache?

Ich wurde rot und da begriff die Fürstin erst. Ob ich denn keinen Anstand kenne? Ein normaler Mensch mache so etwas nicht. Sie selbst lebe unbefleckt in jeglicher Hinsicht seit fünfunddreissig Jahren. „Fünfunddreissig Jahre!“ wiederholte ich ungläubig. Das hätte ich jedoch nicht tun sollen.

Sie sehe schon, ich hätte kein Durchhaltevermögen, keine Disziplin. Sie wisse solchen Menschen wie ich könnte nie gesittete Gewohnheiten annehmen. Dennoch und da wurde sie sehr freundlich, sie wisse Hilfe. Ich solle mir also nicht soviel Sorgen machen…

Ich fragte mich, was dies bedeuten sollte? Würde sie mir mit der Peitsche meine Lust verbieten oder mich einer eigentlichen Gehirnwäsche unterziehen, so dass ich schliesslich fanatisch keusch würde?

Wie die Leser bereits viel besser wissen werden als ich damals, kam es anders. Es ging alles viel leichter und im ersten Augenblick auch schmerzloser.

Nachdem mir Andrea mein Mittagessen weggeräumt hatte, kam sie nochmals zurück mit zwei Paketen. Das erste enthielt ein paar Bücher, damit ich mich weniger langweile. Das zweite enthielt einen Gegenstand aus Metall.

Andrea befand sich in lustiger und fröhlicher Stimmung und bat mich meinem Jupe auszuziehen und auch meine Unterwäsche. Weil ich ihr sehr vertraute, machte ich dies, wenn auch mit einer gewissen Verwunderung. Dann bat sie mich, die Augen mit meinen Händen zu bedecken und aufzustehen. Ich hörte dann wie sie etwas mit dem Metallteil aus der Kiste machte.

Ein wenig später fühlte ich etwas Kaltes an meinem Bauch und spürte auch eine leichte Beengung an ihm und dann hörte ich einen Klick. Schliesslich sagte Andrea ich dürfe nun die Augen öffnen.

Was ich sah erstaunte mich: Mein Bauch war mit einem mit Gummi gepolsterter Metallgürtel umgeben. Ausserdem war ein solides Metallband durch meinen Schritt gelegt. Ich beschaute es, ich fasste es an. Ich fand es sah sehr schön und elegant aus. Die eher hässlichen Haare meiner Scham waren nun verdeckt (Wobei Andrea kurz später ohnehin fand, man sollte sie abschneiden). Das Metall war sehr glatt und angenehm mit den Händen anzufühlen. Ein wenig beengt fühlte ich mich. Doch ich fand Andreas Geschenk, eine sehr schöne Verzierung meines Körpers, die ich sehr gerne trug. Ich dankte ihr sehr erfreut und freundlich. Verblüfft war ich, nur dass Andrea über diesen Dank sehr erstaunt war. Sie sagte nur, da sei sie ja so froh, dass mir der Gürtel gefalle. Sie hätte sich solche Sorgen gemacht. Ich entgegnete jedoch: „Ach Andrea, du machst so gute Geschenke, du musst dir nicht so viele Gedanken und Sorgen machen!“

Froh gab mit Andrea noch einen Kuss und verliess mich dann, um noch verschiedenstes für die Fürstin zu erledigen. Ich war wieder alleine in meinem Käfig zurückgelassen. Bald begann ich mich wieder zu langweilen und deshalb begann ich wieder zu machen, was das einzige ist, dass einen in einer langweiligen Situation noch gegen die Langeweile bleibt, wenn man sonst nichts mehr zu tun hat.

Doch da merkte ich erstaunt, dass mir auch diese Möglichkeit genommen war. Mein Gürtel war zwar sehr schön und wie mir schien modisch. Doch sein Tragen bezahlte ich mit einem hohen Preis: Sex war mir nun unmöglich. Naja Andreas Geschenk war dennoch sehr schön. Ausserdem war ich mir sicher, dass Andrea an diesen Nachteil nicht gedacht hatte. Sie dachte einfach manchmal nicht allzu weitsichtig, sondern handelte etwas engstirnig, wie mir schien. Na gut, es war ihr zu verzeihen. Das war nun einfach etwas dumm gelaufen. Ihr Geschenk war ja wirklich auch schön. Ich würde mich sicher nicht bei ihr beschweren und stattdessen dessen Nachteil halt in Kauf nehmen und damit leben.

Dennoch: weshalb musste Andrea nur so unbedacht sein. Der Gürtel hätte doch so leicht etwas anders beschaffen sein können und mir weiterhin leichten Zugang zu meiner grössten Lust ermöglichen können. Gut vielleicht sähe er dann nicht so gut aus. Das wäre dann auch schade gewesen. Dagegen in seiner heutigen Form sah er wirklich toll aus und gefiel mit ausnehmend. Ich kam nicht umhin, mich an ihrem Geschenk doch zu freuen und Andrea für ihr Geschenk dankbar zu sein.

Am Abend fragte mich Andrea dann, wie ich mich fühle…

68. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Doromi am 22.01.12 14:55

nun bin ich aber wirklich gespannt wie es weitergeht.
LG Doromi
69. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 22.01.12 17:27

hallo rubberart,

ich habe irgendwie das gefühl deine fortsetzungen werden immer kürzer. bitte mach längere fortsetzungen dann hat das kopfkino mehr davon und ich kann das alles besser genießen.

danke fürs schreiben.
70. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von SteveN am 23.01.12 16:29

Hallo Rubberart !

Nun steckt sie in diesem "schönen" Gürtel fest.
(Auch in Rosa?). Nach ein paar Tagen wird sie
merken, daß es ganz schön aufregend sein kann.
Besonders wenn das Honigtöpfchen doch sooo weit
weg ist.

Viele Grüße SteveN
71. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 04.02.12 22:50

Ich hatte den ganzen Tag ein wenig zu dösen versucht, um meine Langeweile zu vergessen. Denn ich konnte im Käfig ja nichts tun, meine letzte Freude war mir genommen. Doch nun fühlte ich mich völlig zerschlagen. Sicher ich fand meine Behausung ja nett und der neue Gürtel gefiel mir rein ästhetisch, aber auch wie er meinen Bauch leicht einengend mich freundlich unterstützte und Halt gab, sehr gut. Dennoch was sollte ich mit all der vielen Zeit tun?

Wenn Andrea vorbei kam, hatte sie immer sehr viel Mitleid mit mir. Doch sie erklärte mir auch, dass es sehr wichtig sei, dass ich sicher eingesperrt sei, denn mit der Fürstin sei nicht zu spassen. Ja klar, da pflichtete ich ihr ja bei und fand es auch lieb und toll von Andrea, dass sie so vorausschauend war und mich mit dem Käfig schützte. Aber die Langeweile hielt ich einfach schlecht aus.

Andrea munterte mich dann ein wenig auf, indem sie sich den ganzen Abend mit mir unterhielt. Übrigens in ihrer freien Zeit, die als Dienerin einer Fürstin selten war. Immerhin hatte sie Freizeit, war also nicht faktisch eine Sklavin, wie ich vermutete. Nein offiziell hatte sie einen geregelten 8-Stunden-Tag. Inoffiziell waren die Wünsche der Fürstin natürlich unermesslich und Andrea arbeitete viel mehr, so wie es noch viele Leute für ihre nimmer satten Chefs tun. Doch jetzt hatte sie wirklich frei. Die Fürstin hatte klar gesagt, dass sie heute nichts mehr wünsche und Andrea sich eine gute Zeit machen sollte. Diese gute Zeit opferte Andrea nun für mich. Ich war sehr gerührt.

Andrea erzählte mir zuerst ein wenig von ihrem nicht immer leichten Dasein als Dienerin. Ja sie hatte es nicht einfach mit der launischen Fürstin. Allerdings viel anders als die Klagen meines früheren Freundes, der irgendwo in einer verstaubten Verwaltung mit tyrannischen Chefs arbeitete, war es nicht. Halt normaler Arbeitsalltag. Andrea mochte dann irgendwann auch nicht mehr weiter jammern. Wir sollte uns doch über erfreulicheres unterhalten, zum Beispiel wie man die Sicherheit für mich hier noch etwas erhöhen könnte. Man könnte mich zum Beispiel noch nett ein bisschen mehr anketten… Doch davon wollte ich natürlich nichts hören. Schliesslich unterhielten wir uns über Ferien, alte Freunde, Blumen und Bücher. Solch ein Buch holte Andrea dann auch noch hervor und las mir ihren Lieblingsabschnitt vor. Ich war beeindruckt. Und fand den Abend sehr schön.

Es war schon beinahe elf Uhr, als ich dachte Andrea würde sich nun verabschieden. Doch sie hatte anderes vor. Nein nun müsse ich noch einen kleinen Spaziergang machen, damit ich in meinem Käfig nicht völlig verroste. Ich war beglückt, ob der Idee diese sichere Behausung doch noch für einen Moment verlassen zu können. Ironisch bemerkte ich dann: „Nun gibt es noch den Spaziergang im Gefängnishof.“

Andrea bedauerte jedoch, ein Gefängnishof wäre zu meiner Sicherheit bestimmt ausgezeichnet, doch dieser fehle leider. Deshalb müsse sie mir auf andere Weise zu Sicherheit verhelfen…
72. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 04.02.12 23:05

So marschierte ich dann nicht in den Gefängnishof, sondern auf die Strasse. Oh, wie viel lieber wäre mir ein Gefängnishof gewesen! Denn Andrea hatte mir ein solides über zehn Zentimeter breites Halsband um meinen Hals gelegt und daran eine Leine befestigt, an der sie mich nun hielt. Zusätzlich hatte sie mir meine Füsse lose mit einer ledernen Fussfessel verbunden.

Derart präpariert zog sie mich aus meiner Kellerwohnung auf die Strasse. Sie musste ziehen. Denn trotz der Einsicht, dass Bewegung nun wirklich gut wäre, ging ich nur widerwillig an der Leine. Es war mir schon klar, es war wie die Verhältnisse aktuell lagen Andreas gutes Recht mich an der Leine zu führen. Ich hatte bereits zu viel Unsinn gemacht. Ich wollte mich also nicht wirklich beschweren. Doch ich mochte es halt doch nicht so. Draussen auf der Strasse war es dann erst mal dunkel. Denn die Strassenlaterne vor dem Haus brannte nicht. So konnte mich zum Glück niemand sehen oder wenigsten nur in schwachem Lichtschein als Kontur. Dies beruhigte mich etwas. Bald gewöhnte ich mich daran von Andrea eigentlich sehr freundlich an der Leine geführt zu werden. Andrea unterhielt sich dabei angeregt mit mir, erzählte von der Fürstin und ihren Plänen, wenn sie sich es leisten könne, von dieser Nervensäge zu verabschieden. So gingen wir dahin. Und bald fühlte ich mich, wie der Hund der mit seine liebevollen Herrchen oder Frauchen spazieren geht. Ich merkte auch an der Leine hatte ich durchaus Macht über Andrea. Ich konnte sie in diese und jene Richtung ziehen. Und da sie besorgt war, dass mich die Leine nicht zu fest am Hals einengte, musste sie einfach mitgehen. Ich fand dieses Spiel so noch recht lustig. So vergnügten wir uns über eine halbe Stunde. Dabei hatten wir uns etwas verlaufen und merkten, dass sie ausserhalb der Stadtsiedlung auf einem Feldweg rund um das Städtchen gelangt waren.

Plötzlich fand Andrea, wir müssten schnell zurück, sie sollte zu Bett, denn morgen müsse sie der Fürstin wieder früh dienen. Der gleiche Weg zurück sei nun zu lange. Wir müssten durchs Zentrum des Städtchens gehen. Zuerst dachte ich mir nicht viel dabei. Dann kamen wir jedoch zur hell beleuchteten Haupteinfallsstrasse. Plötzlich wurde mir wieder völlig klar, wie ich angezogen war. Nein, hier wollte ich nicht durch. Doch Andrea, die schnell heim wollte, nahm nun keine Rücksicht mehr und zog mich an der Leine. Ich konnte nicht mehr anders als ihr folgen.

Doch dann plötzlich half alles ihr Ziehen nicht mehr. Fünfzig Meter vor mir erblickte ich im Halbdunkel eine Studienkollegin mit ihren Freund. Mein Gott, weshalb genau diese Studienkollegin? „Schnell nur weg hier, war mein einziger Gedanke.“ Doch wohin? Die Gärten hatten hohe Zäune. Die Strasse war befahren. Und dann zu allem Unglück erkannte mich Manuela. Schnell kam sie auf mich zu, meine Studienfeindin. Zuerst bemerkte sie anscheinend nichts und fragte mich was ich denn zu so später Stunde noch mache. „Ach ich bräuchte nur ein wenig Bewegung.“ Andrea neben mit pflichtete dem bei, das sei wichtig in meiner Situation…

Dann plötzlich schaute Manuela zuerst verwundert und dann immer interessierter meinen Hals an. „Was trägst du dann da?“ fragte sie mich neugierig. „Ach das ist nur ein wenig Schmuck,“ suchte ich abwehrend das Gespräch auf etwas anderes zu lenken. „Ein nettes breites Halsband aus echtem Leder, hochwertig verarbeitet und verziert. Ja, das sieht toll aus, steht dir gut. Ich hätte nicht gedacht, dass du einen solch guten Geschmack hast. Das ist viel schöner als deine Gummistiefel.“ Glücklicherweise sah Manuela nicht, dass hinter meinem Hals das Halsband mit einer Leine verbunden war, die von Andrea glücklicherweise sehr straff gehalten wurde, so dass ich zwar den Kopf völlig grade aufrichten musste, dafür jedoch die Leine nicht sichtbar war. Manuela fand dann. Ich solle das tolle Band doch einmal am Tage anziehen. Es sehe wirklich gut aus.

Dann jedoch wollte Manuela auch zu Bett, wenn auch wohl aus einem anderem Grund als Andrea. Denn sie hatte ja einen netten Begleiter bei sich und trug sicher keine edle Metallhose. So verabschiedete sie sich ohne ein negatives Wort gesagt zu haben. Andrea flüsterte mir schon zu, na siehst du alles gar nicht so schlimm. Das Halsband kommt sogar gut an. Dann führte sie mich an der Leine fort. In dem Moment kehrte sich Manuela nochmals um und sah die Leine. Sie kam nochmals zurück. Aber was ist denn das, fragte sie verblüfft. Ach das sei die neuste Mode, versuchte ich ihr zu erklären. Doch dann sagte ich, nein Spass bei Seite. Ich übe für den Karneval, da würde ich als Sklavin verkleidet mitmachen und müsse mich nun bereits ein wenig eingewöhnen.

Die Erklärung befriedigte Andrea. Schade als Schmuckstück würde mir eine Leine sehr gut stehen. Aber als Sklavin auf dem Karneval da stehe sie mich noch viel mehr. Das sei doch meine Rolle… Damit verabschiedete sich Manuela wieder freundlich.

Als wir dann bereits ein wenig weiter gegangen waren, fragte mich Andrea: „Du hast mir bisher viel Schlechtes über Manuela erzählt, doch sie war doch sehr freundlich und positiv dir gegenüber.“ - Ja aber, es sei nicht gerade nett, wenn sie mich als Sklavin sähen möchte. Ach, sie Andrea finde, die Rolle als Sklavin stünde mir hervorragend. Das sei sicher nicht böse gemeint gewesen von Manuela, sondern als lieb gemeinter Hinweise, wie ich mich weiterentwickeln könne. Gut ich konnte nicht bestreiten Manuela war nett gewesen, mein Halsband nur gelobt und meinte es heute Abend gut mit mir, ob sie mich nun als Sklavin sah oder nicht. Jedenfalls das Halsband und die Leine hatten sich gut bewährt, musste ich nach dem Spaziergang feststellen: positive Reaktionen, ich bekam damit sogar eher Macht über meine Herrin und wurde doch auch liebevoll geführt. Ja irgendwie hatte ich Lust, den nächsten Abend wieder ausgeführt zu werden…
73. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 05.02.12 03:11

hallo rubberart,

heute warst du aber sehr fleißig. vielen dank für das geile kopfkino
74. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Automagix am 05.02.12 09:24

Wow, eine "Doppelfolge", super!
Die story gefällt mir sehr gut, bitte
mach weiter so.
75. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 12.02.12 23:03

So kamen wir nach hause zurück. Erst da merkte ich, wie aufgeregt ich doch vom ganzen Spaziergang war und wie ich mich gefürchtet hatte, dass mich jemand sieht. Zum Glück war ich nun wieder zuhause. Ich war so froh, dass ich wieder in meinen Käfig durfte. Als mich dann Andrea wieder liebevoll im Käfig anleinte und die Tür verschloss, da durchströmte mich ein Gefühl des reinsten Glücks und der vollkommenen Sicherheit. Als das reine Glück und wohl mit einem Lächeln im Gesicht schlief ich ein. Es war ein gesunder ruhiger Schlaf. Bis ich plötzlich einen Traum hatte. In ihm nannte mich Manuela Sklavin Tamara hatte eine kleine Peitsche in der Hand, mit der sie mich eher liebevoll aber doch so, dass ich es spürte, immer wieder ein wenig hieb und mich anspornte beim Putzen. Eigentlich war nichts wirklich schlimm. Es schmerzte weder, noch war Manuela besonders böse zu mir, noch war die Arbeit besonders anstrengend. Dennoch ich hatte fürchterliche Gefühle. Es war im wahrsten Sinn des Wortes der absolute Alptraum. Schweiss gebadet, natürlich noch verstärkt durch das Gummi , auf dem ich schlief, erwachte ich. Ich wusste nicht genau, wo ich war. Ich wollte aufstehen. Doch da ich angebunden war ging dies nicht. Doch wenigstens konnte ich Licht machen. Da erkannte ich, dass ich ja in meinem Käfig war. Sogleich durchströmte mich ein ruhiges, sanftes, abkühlendes Gefühl. Ach es war ja alles in Ordnung. Es könnte nicht besser sei. Für den Rest der Nacht schlief ich dann gut durch.

Obwohl ich eigentlich zwei Wochen im Käfig verbringen sollte zum einem Schutz vor der Fürstin und um sie nicht zu stören (Ich sah übrigens unterdessen sein, dass die sinnvoll war und unterschütze diese Massnahme voll und ganz), musste ich am nächsten Tag unbedingt in die Universität, da ich wichtige Vorlesungen hatte.

Andrea liess mich frei, weil sie einsah, dass es wichtig war und sie mir ja in keiner Weise schaden wollte. Ich hatte dann plötzlich die Idee, ohne dass mich jemand dazu angeregt oder gedrängt hätte, meine rosa Gummistiefel anzuziehen. Ich weiss nicht genau weshalb, doch ich hatte einfach Lust darauf, klar im Wissen, dass ich Manuela begegnen würde. Ich fragte Andrea, wo ich meine rosa Gummistiefel finde. Ach sie bringen sie mir gleich und helfe mir sie anziehen. Helfen anzuziehen? Das konnte ich wohl noch selbst.

Andrea brachte mir die Stiefel. Gleich bemerkte ich jedoch, dass etwas anders war. Die Stiefel waren auch plötzlich zu eng, als dass ich in sie hineinkam. Andrea sagte jedoch, sie helfe mir. Zuerst müsse man den Verschluss öffnen. Da bemerkte ich die Stiefel hatten eine Art Schloss. Ich staunte. Andrea sagte jedoch: Sie hätte gedacht, dass ich mich das letzte Mal so schämte und wohl die Stiefel beinahe ausgezogen hätte. Das wäre nicht nur schade gewesen, sondern auch ungesund und gefährlich wenn ich bei diesem kalten Wetter barfuss durch die Stadt gelaufen wäre. Ausserdem gebe es in der Stadt vieles woran man sich verletzen könne. Deshalb habe sie sich entschieden mir verschliessbare rosa Gummistiefel zu kaufen. Sie habe eine Fernbedienung mit der sie das Schloss öffnen und schliessen könne. Diese benutzte sie, half mir in die Schuhe und verschloss dass per Knopfdruck meine neuen Schuhe. Sei waren bequem und absolut sicher. Wie ich auch versuchte, es gab keine Möglichkeit sie auszuziehen.

So eingeschlossen machte ich mich dann auf den Weg zur Universität. Wiederum war es mir peinlich. Doch ich begegnete niemandem, den ich kannte und kam ohne Hindernis in den Vorlesungssaal. Diesmal war ich nicht die erste. Manuela war bereits da…

*****

Manuela erblickte mich wie ich zur Türe hereinkam und winkte mir zu. „Ach endlich trägst du wieder deine schönen Gummistiefel. Bist du nun doch meinem Wunsche nachgekommen!“ Dann besah sie die Stiefel etwas genauer. „Die haben ja ein Schloss.“ – „Ja ich kann sie nicht ausziehen“, bestätigte ich die Vermutung, die Manuela wohl gleich gemacht haben musste. „Toll“, fand Manuela. Das passe sehr zu mir. Ich müsse mich damit sehr wohl fühlen. Ich bestätigte, übrigens in aller Ehrlichkeit, dass ich es sehr gerne habe, dass meine Schuhe ein Schloss hätten. Ein Schloss bei den Schuhe war ja wirklich eine Kleinigkeit: ich war ja noch ganz wo anders verschlossen. Doch davon musste Manuela nichts wissen…

Vielmehr kam sie auf eine andere Idee: „Du hast die rosa Gummihandschuhe vergessen! Sonst siehst du nicht wie eine Putzfrau aus.“ Die habe ich nicht nötig, sagte ich. Doch Manuela schaute plötzlich meine Hände genau an. „Feine Hände, zierliche Hände, schöne Hände, glatte Hände, saubere Hände! Das wäre doch wirklich schade! Nein, diese edlen Hände müssen unbedingt beschützt werden. Du hast rosa Gummihandschuhe dringend nötig.“ Na gut, das wollte ich nicht mal verneinen. Doch heute sicher nicht, ich hätte nun keine Lust welche kaufen zu gehen. Manuela fand jedoch: „Sie helfen mir doch gerne und gehe noch schnell welche für mich kaufen bevor die Vorlesung beginne.“ Und schon war sie weg. Ja, wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit. Na dann halt, würde ich auch noch rosa Gummihandschuhe tragen.

Zehn Minuten vor Beginn der Vorlesung kam Manuela dann ausser Atem und mit einer grossen Tasche zurück. Ich solle mit ihr einmal schnell auf die Toilette kommen, um die Handschuhe anzuziehen. Weshalb auf die Toilette, ich könne die Handschuhe doch auch hier anziehen, wunderte ich mich. Doch Manuela zog mich mit einer unverständlichen Erklärung mit sich. In der Toilette zog sie dann wie versprochen die rosa Gummihandschuhe aus der Tasche. Ich wollte sie eigentlich nicht tragen, doch, wenn Manuela sich nun schon so eingesetzt hatte, blieb mir wohl nicht viel anderes mehr übrig.

Doch mit den Gummihandschuhen war es nicht zu Ende. Ach, sie hätte gedacht, wenn schon sollte ich doch eine richtige Putzfrau sein. Deshalb habe sie mir noch etwas gekauft. Aus ihrer Tasche zog sie ein rosa-weiss kariertes Putzgewand, aus Gummi. Zieh das auch an, forderte sie mich auf. Doch da weigerte ich mich strickt. Manuela bestand darauf, dass ich es wenigstens kurz hier anziehe, wenn sie es nun bereits gekauft habe. Ok, ihr Geschenk war ja nett, so willigte ich ein, aber nur mit der Bedingung, es auch gleich hier auf der Toilette wieder auszuziehen zu dürfen. „Na klar, was denn sonst!“
76. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 13.02.12 12:56

hallo rubberart,

danke für die geile fortsetzung
77. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Doromi am 13.02.12 14:29

Oh gefällt mir sehr.
Sie wird ganz behutsam an Rosa Latex herangeführt.
Bin wirklich sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Meine Bewunderung für deine Geschichte.
LG Doromi
78. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 29.02.12 23:27

Ich versuchte das Putzkleid anzuziehen. Doch mit meine Pullover und den Jeans, die ich trug, da war alles zu eng. „Na dann zieh doch einmal deinen Pullover aus, vielleicht geht es dann eher!“ Ok das war vertretbar. Darunter trug ich noch eine Bluse und so würde ich den Gummi nicht direkt auf der nackten Hautspüren. Ich zog also den Pullover aus, wobei mir die Bluse irgendwie verrückte. Bei meinem Bauch blitzte plötzlich etwas Metall auf. Manuela sah es. „Wow, du hast ein Bauchnabelpiercing!“ verkannte sie meine Situation falsch, lass mal sehen und ohne zu frage, hob sie meine Bluse. Doch da sah sie kein Piercing, sondern ein Metallring, der knapp über den Hosen noch ein wenig sichtbar war. Manuela wurde immer neugieriger. Was sollte ich noch tun. Ich wusste nicht mehr, wie erklären. Schliesslich öffnete ich meine Hose und zeigte ein wenig beschämt, aber auch stolz auf das schöne, edle Stahl, dass dort glänzte und blitzte. „Toll nicht“, sagte ich erneut stolz zu Manuela. Diese war zuerst sehr verblüfft. Musste aber zugeben, dass es sehr edel und sehr schön aussah. Dann kloppte sie ein wenig aufs Metall und sagte mitleidvoll, aber auch sehr lieb: „Für diese Schönheit musst du aber sehr leiden…“ „Es geht schon“, sagte ich. Manuela umarmte mich jedoch und sagte mir ernst, ehrlich und lieb: „Ich bewundere dich!“

Nun wusste sie mein Geheimnis als erste ausser hause. Ausgerechnet sie meine Erzfeindin wusste es. Im Moment mochte ich Manuela zwar, doch man wusste ja nie. Dennoch bat ich sie, mein Geheimnis nicht zu verraten. Das sei Ehrensache. Doch dann lächelte sie mit einem Schalk: „Aber nur, wenn du das Kleid schnell anziehst, wir sind ohnehin bereits zu spät dran!“

Was wollte ich noch tun. Ohne viel zu denken, warf ich mich in mein Gummiputzkleid, so dass nun beinahe alles an mir ausser den Ärmeln meiner schwarzen Blues, die nicht vom Kleid bedeckt waren, nicht nur rosa, sondern auch aus Gummi war. Da es eilte wollte ich mich gleich zur Vorlesung aufmachen, mich nicht um mein Putzkleid kümmernd. Da sagte Manuela stopp, etwas hätten wir vergessen. Sie zog ein Band in weiss-rosa auf ihrer Tasche und band mir damit die Haare. So bekleidet eilte ich mit ihr dann in die Vorlesung. Die Türe war bereits verschlossen und die fünfzig Studenten sassen alle bereits einem Dozenten zuhören. Als wir zur Türe eintraten, da blickten uns alle an.

Ich sass neben meine Bekannte Claudia. Sie blickte mich sehr verwundert an, mit einem grossen Fragezeichen in den Augen. Ich erklärte, ich komme direkt von meinem Nebenjob als Putzfrau. Damit war die Sache für Claudia klar und sie fragte nicht weiter. In der Pause musste ich dann noch viele solche Fragen beantworten. Bald hatte ich genug davon und entschloss mich das Kleid auszuziehen. Doch dann bemerkte ich, dass Manuela, ohne dass ich es bemerkt hatte, einen Gürtel um das Kleid gelegt hatte. Er war aus soliden Metallgliedern und hatte ein Schloss. Wie meine Gummistiefel konnte ich das Kleid nicht ausziehen. So kapitulierte ich und mischte mich in dieser Aufmachung unter die Studenten. Das war nicht so schlimm für mich: Die meisten fanden es einfach toll, dass ich eine Stelle als Putzfrau gefunden hatten, beneideten mich, in dieser Zeit, wo Stelle derart rar sind. Ausserdem sei sie gut bezahlt, überzeugte ich alle noch.

Wirklich grosses Staunen gab es erst als sie bemerkten, dass ich einen verschlossenen Gürtel trug. Das war nun peinlich! Wie sollte ich das nur erklären. Ich geriet ja in solche eine Verlegenheit. Wusste nicht mehr ein noch aus. Doch dann ein Gedankenblitz und ich erklärte, dass der verschlossene Gürtel mein Arbeitgeber so wolle. Ich putzte jeweils immer am Morgen und am Abend. So schliesse er mich am Morgen ins Kleid ein und nehme mich am Abend wieder heraus. Das sei übrigens nicht Bosheit, sondern es gehe nur um die Haftpflichtversicherung, die dies so fordere. Denn er sei wegen Flecken auf den Kleidern seiner Angestellten bereits mehrfach verklagt worden… Na gut, zugegeben. Die Story war etwas merkwürdig, wurde mir aber ohne Problem geglaubt. Die meisten sagten auch, sie liessen sich auch gerne in ein Putzkleid einschliessen, wenn sie nur eine Stelle bekämen, die etwas Geld einbrächte. So wollten gleich fünf Kolleginnen die Adresse meines Arbeitgebers wissen, um auch stolz im rosa Putzkleid in die Vorlesung kommen zu können.

Lediglich eine Kollegin, Manu, wollte genauer wissen, weshalb ich dann über den ganzen Tag im Kleid sein müsse, das sei doch nicht nötig, für die Kaffeeflecken in den Vorlesungspausen könne ich ja kaum meinen Arbeitgeber haftbar machen. Ich wurde extrem verlegen, errötete und glaubte bereits meine Story sei geplatzt. Doch dann drehte ich meine Verlegenheit zu meinen Vorteil. Ich sagte Manu leise, es sei mir sehr peinlich. Doch der Arbeitgeber lasse mich jeweils eingeschlossen wegen meiner Unzuverlässigkeit. Ich sei einfach zu häufig am Abend müde nach den Vorlesungen nicht mehr an der Arbeit erschienen oder hätte diese sogar schlicht vergessen. Mein Arbeitgeber fand, trage ich das Kleid den gesamten Tag hindurch, so vergesse ich die Arbeit am Abend nie. Ich sei unterdessen mit dieser Vorkehrung auch einverstanden. Denn ich sei auch gerne ein zuverlässiger Mensch, wozu mir dieses Putzkleid ungemein helfe. Ausserdem fliesse so mein Einkommen wieder zuverlässig. Die vielen unbezahlten Absenzen hätte mir auch finanziell sehr zu schaffen gemacht. Da ich leider auch morgens manchmal nicht zur Arbeit mich aufmachen mochte, da hätte ich meinem Boss auch bereits vorgeschlagen, das Putzkleid auch über Nacht zu tragen. Dieser hätte jedoch dankend abgelehnt. In zu grossen Eifer müsse ich auch nicht verfallen. Das sei dann doch zu unbequem für mich. Es liess sich jedoch darüber reden, dass ich es am Wochenende tragen würde, so um mich auf die Arbeit der nächsten Woche einzustimmen… Daraus sei aber bis jetzt noch nichts Konkretes geworden erklärte ich weiter.

Naja, leider hatte ich eben keine Stelle, wie alle meinten, und war sozusagen auf Sponsoren wie Manuela angewiesen, die mir Kleider kauften... Doch wo war Manuela nun? Nach der Vorlesung war sie wie verschwunden. Ich wollte doch nicht den ganzen Tag im Putzkleid verbringen. Musste ich jedoch. Ich fand Manuela nicht mehr. Schliesslich gab es nur noch ein Ausweg. Ich wusste, wo sie wohnte, ging vorbei und klingelte. Zum Glück war sie zuhause…
79. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von BaldJean am 03.03.12 16:47

Unwahrscheinloich, dass sie ihr das Kleid aufschliesst. Wahrscheinlich wird sie statt dessen auch an den Handschuhen Schlösser anbringen.
80. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 03.03.12 22:58

Manuela öffnete. Sie war ein wenig erschreckt und entschuldigte sich dann unendlich. Sie hätte mich wirklich vergessen. Sie sei Klaus einem alten Kollegen begegnet. Er sei Professor in Dortmund geworden und nur für ein Tag hier, da er am Nachmittag viel Zeit hatte, habe sie diesen mit ihm verbracht anstatt an der Universität. Es tue ihr sehr leid, aber ich sei doch noch OK im Putzkleid? Es stehe mir jedenfalls gut. Wenn ich wollte könnte ich dafür gleich bei ihr Essen. Sie habe soeben Abendessen gekocht. Das traf sich gut, da ich um diese Zeit zuhause im Käfig nichts mehr kriegte, wenn ich mich nicht bereits vorher angemeldet hatte. Mit Hunger setzte ich mich zu Tisch, natürlich im Putzkleid. Ich wollte ja meine Gastgeberin, die mir dieses geschenkt hatte nicht beleidigen. Es gab Spaghetti. Ich kleckerte wie so üblich bei diesem Menu. Ein grosser roter Fleck bedeckte mein Kleid. Ich entschuldigte mich bei Manuela vielmals, dass ich ihr Kleid beschmutzt hätte. „Ach dafür ist das Kleid doch da“, beruhigte mich Manuela liebevoll. „Gut dass du es trägst.“ Und wirklich mit einem Schwamm behob sie meine Verwüstung.

Dass ich ungeschickt bin, wissen die Leser/innen vielleicht schon. Doch an diesem Tag war ich es besonders: Ich half Andrea beim Abräumen. Dazu muss man vielleicht noch wissen, dass Manuela passionierte Hobby-Bäckerin ist. Ich brachte es also zu stand einen ihrer Fünf-Kilomehlsäcke umzukippen beim Abräumen. Wie das aussah, alles weiss. Ich entschuldigte mich unendlich. Das wollte ich doch nicht! Manuela jedoch sagte streng: „Aufräumen!“ Ja das war keine Frage. Ich begann gleich. Manuela verliess anschliessend kurz die Küche. Ohne, dass ich es bemerkte stand sie jedoch wenige Augenblicke später wieder hinter mir. Plötzlich spürte ich einen kleinen Schlag auf meinem Oberschenkel: „Das ist nicht genügend sauber!“ Ich lachte verlegen, bemühte mich dann mehr und putze sauberer für einen Moment. Ja, sauber putzen war nicht meine Stärke. Manuela musste mich mehrfach mit der Peitsche leicht anweisen, damit alles gründlich rein wurde. Es wirkte und ich sah ein, dass die Peitsche bei mir nötig war. Ausserdem sie peitschte mich nur ganz sanfte. Schliesslich hatte ich alles aufgeräumt, doch Manuela gab mir wieder einen leichten Schlag und so trieb sie mich durch ihre gesamte Wohnung bis alles blitz und blank war und die Zeit seeeeehr fortgeschritten.

Dann holte sie den Schlüssel zum Gürtel meines Kleides hervor und half mir beim Umziehen. Schliesslich umarmte und küsste sie mich, dankte unendlich für die getane Arbeit und verabschiedete sich von mir. Ich war erschöpft. Doch ich wusste, heute hatte ich eine Freundin gewonnen und zwar eine Richtige. Die würde ich nicht mehr so schnell los. Fragte sich nur, ob ich sie wollte. Klar war mir nach all dem Schmutz bei Manuela geworden, dass ich wohl viel besser putzen kann als sie und als ich selbst dachte. Jedenfalls wenn man ein wenig berechtigte Strenge walten liess… Es bewahrheitete sich wieder einmal, dass ich besonders „liebevolle“ Unterstützung mehr nötig hatte als andere…

Auf dem nach Hause weg erinnerte ich mich noch an etwas. Diese Peitsche von Andrea hatte ich bereits einmal gesehen – in meinem Traum, der sich bewahrheitete. Doch nein dort war sie kleiner. Irgendwo sonst sah ich sie, wo nur

Zuhause erwartet mich Andrea, um mir meine Gummistiefel aufzuschliessen und mich noch in meinen Käfig einschliessen zu können. Sie fragte mich dann, ob ich einen guten Tag gehabt hätte. „Ja gut, aber sehr anstrengend. Ausserdem habe ich eine neue Freundin gewonnen. Kennst du eine Manuela.“ – „Du meinst nicht meine Cousine?“ Es war tatsächlich ihre Cousine unzweifelbar. „Ach Tamara, dann hast du dir aber ein hartes, aber auch schönes Los gefasst…“

81. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 15.03.12 22:57

Wieder sauber in meinen Käfig eingeschlossen und nun nicht nur mit einer Leine angebunden, sondern mit Riemen aufs Bett geschnallt (das soll gemäss Andrea gegen Alpträume helfen), verbrachte ich eine gute Nacht und hatte tatsächlich keine schlechten Träume. Ich war ruhig und erholt am andern Morgen.

Leider gab es keine wichtige Vorlesung und so musste ich um die Fürstin nicht zu stören wieder den gesamten Tag im Käfig verbringen, wie immer angeleint. Das war soweit ok. Aber man kann sich vorstellen, wie ich mich langweilte und wie ich mich nach meinem einzigen Vergnügen sehnte. Doch es half nichts. Dieser Teil meines Körpers war zwar sehr elegant, aber stahlhart. Schliesslich begann ich meine Brüste zu massieren. Und siehe da mit der Zeit kam ich beinahe in eine Ekstase. Ich begann erregt zu werden und unverhofft gab ich ein lautes Geräusch von mir und dann noch eins.

Nun muss man zugeben, dass ich ein vom Unglück geschlagener Mensch bin. Es ging keine zehn Sekunden, da war die Fürstin zu gegen und sah, obwohl ich schnell aufhörte, was ich tat. Sie sah sehr böse aus, sagte aber nichts. Nichts zu mir, aber wohl etwas zu Andrea. Bereits am Abend kam Andrea mit einem neuen Geschenk. Das sei ein sehr edler, moderner und bequemer Sicherheits-BH. Er werde mein Wohl sehr erhöhen. Er sah allerdings eher wie ein Teil einer mittelalterlichen Rüstung aus und glänzte stark metallisch. Ich wusste, was mir drohen würde und mein Vergnügen, würde mir noch weiter genommen bis überhaupt nichts mehr davon blieb. Anderseits ich war auch sehr gespannt, das Teil zu tragen, ja ich konnte kaum mehr darauf warten.

Andrea sagte dann, die Fürstin hätte befohlen, dass ich das Teil tragen solle. Sie aber emfinde das als etwas hart. Deshalb könne ich auch nein sagen, sie werden schauen, dass ich da nicht rein müsse. Über diesen Vorschlag war ich irgendwie enttäuscht. Es wäre derart spannend gewesen ihn zu tragen. So sagte ich ganz automatisch leise zu mir: „wie schade“. Das hörte Andrea. „Ach du willst ihn tragen?“ Ich sah wie erleichtert sie war mir das Teil anziehen zu können und die Fürstin nicht belügen zu müssen. Was wollte ich noch tun? Bald trug ich einen Metall-BH, der mir keinen Zugang zu meinen Brüsten mehr liess und hatte erst noch Andrea versprochen, dass ich ihn gerne bis zur Abreise der Fürstin tragen würde. Das Teil war bequem ausgepolstert, sah edel aus und gefiel mir gut, auch fühlte ich mich toll darin, ein wenig eingeengt, aber irgendwie sehr ernst genommen. Der Metall-BH entsprach einfach meiner Person, musste ich schnell zu geben. Ausserdem freute ich mich Manuela von ihm erzählen zu können. Da fiel mir jedoch ein, dass ich bis die Fürstin in sieben Tagen abreisen würde, ich keinen Ausgang mehr haben würde. Das fand ich sehr schade…

Ja und es waren die sieben langweiligsten Tage meines Lebens. Eingeschlossen, angeleint, jeglicher Lust beraubt... Das einzige was ich machen konnte war Lernen, Lernen und nochmals Lernen. Doch es half. Nach dieser Woche konnte ich all den Stoff für meine Prüfungen.

Schliesslich kam die Abreise der Fürstin in Sichtweise. Ich zählte bereits die Stunden. Da kam Andrea zu mir und sagte sie habe eine gute Nachricht, wir könnten noch zwei Tage länger zusammen sein. Die Fürstin reise später ab. Denn sie habe im Ort noch eine Stiftung gegründet und müsse die Formalitäten noch erledigen.

Ich war nicht so glücklich. Noch zwei volle Tag in diesem Gefängnis. Der Käfig war zwar schön, aber nicht wenn es draussen hell war und die Sonne schien. Für den Abend und die Nacht war ich jedoch recht glücklich mit ihm. Einzig mein rosa Traum hätte mir noch besser gefallen. Nun musste ich aber nochmals zwei volle Tag darin verbringen und nur weil diese Fürstin eine Stiftung gründen musste. Ja sie unterstützte damit ja sicher gute Zwecke, machte andere Menschen glücklich, beseitigte Unglück und Leid. Doch dafür musste ich nun zwei Tag lang mich in diesem Käfig langweilen. Sie hätte auch an mich denken können oder mir das Geld stiften, das wäre noch grössere Tat gewesen, dachte ich mir. Schliesslich war ich eine arme Kirchenmaus und konnte mir nicht mal eine rechte Wohnung leisten.

Wie dem auch war die zwei Tage waren nicht so lange, ich überstand sie gut. An unserem letzten Abend wollte Andrea dann nochmals einen Nachtspaziergang mit mir machen. Sie habe besonderes vor, sagte sie geheimnisvoll…

82. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 16.03.12 00:07

hallo rubberart,

danke für den geilen lesestoff für mein kopfkino.

ich sitze hier und genieße das rotierende kopfkino.

danke fürs schreiben.
83. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 20.03.12 21:56

Es war bereits neun Uhr und ich hatte den ganzen Tag im Käfig verbracht, lernend. Da dies wie es schien guten Erfolg zeitigte, störte mich an diesem Tage der Aufenthalt im Käfig nicht so sehr. Ich wusste dass Andrea heute Abend noch eine Art Abschiedsspaziergang mit mir machen wollte. Doch sie kam und kam nicht.

Endlich traf sie ein, sie hatte viel Material bei sich, das anscheinend für den Spaziergang nötig war. Andrea entschuldigte sich, dass sie derart spät sei. Deshalb müssten wir nun schnell machen und ich müsse ohne Widerrede mitmachen. Na gut, das versprach ich.

Andrea öffnete dann ihre Tasche und nahm daraus viel Metall. Es glitzerte edel und ich weiss nicht, ob ich das bereits erzählt habe, alles was glitzert fasziniert mich ungemein. Es kamen Metallstücke und kleine Ketten zum Vorschein. Was Andrea nur mit ihnen machen wollte?

Andrea fragte mich dann, ob ich meinen Gürtel immer noch brav tragen. Dumme Frage, wenn sie ihn mir angezogen hatte und den Schlüssel besass. Konnte ich denn das Schloss aufzaubern? - Ich sagte jedoch brav, ja ich trage ihn und er gefalle mir jeden Tag besser. „Und die Lust?“ wurde nun Andrea doch etwas neugierig. „Du meinst Sex. Ich interessiere mich doch nicht für Sex! Lust gibt es bei mir keine!“ – „Das schien aber einmal anders.“ – „Na ja jedenfalls heute ist mir die Lust egal.“ – „Schön, dann wird es dich auch nicht stören, dass ich den Schlüssel bereits Frau Müller übergeben habe…“

Damit hatte ich nun doch nicht gerechnet. Ich dachte, das Spiel sei vorbei, wenn die Fürstin und Andrea abreisen. Mir wurde nun doch etwas unangenehm zu Mute. Wollte man mir alle schönen Freiheiten nehmen?

So ähnlich schien das wirklich. Während ich nämlich empört über meine weiterhin bestehende Lustschutzkleidung nachdachte, hatte Andrea meine Hose ausgezogen, dann machte Andrea irgendetwas an meinen Beinen zu schaffen, das ich in der Aufregung nicht beachtete. Dann bat sich mich kurz mein linkes Bein mehr nach rechts zu stellen. Das tat ich kurz. Dann hörte ich ein kleines Klicken und ich wollte aus irgendeinem Grund meine Beine wieder etwas weiter stellen, doch es ging nicht mehr. Ich fühlte mich ein bisschen wie gelähmt. So schaute ich dann endlich, was Andrea an meinen Beinen eigentlich machte. Das heisst, sie machte nichts mehr. Sie hatte es gemacht. Zwei sehr schön glitzernde Metallbänder zierten meine Oberschenkel. Sie waren mit kleinen Kettchen an meine Gürtel befestigt. Ja und zwischen diesen beiden Bändern war die Ursache meiner Beengung, eine kleine Kette, die die beiden Bänder verband.

Andrea sagte dann: „Geh mal ein paar Schritte!“ Ja gehen konnte ich noch. Doch die Schritte wurden recht klein und es klirrte und schepperte. Auch fühlte ich mich sehr speziell. Vielleicht wie eine verpackte Maschine, so im Zentrum zusammengekettet.

Nun wollte ich von Andrea aber wissen, wozu dies denn gut sein solle. Andrea fand, eigentlich sei auch das ein ganz wirkungsvoller Schutz gegen Sex. Doch den brauche ich aktuell ja eher nicht. Darum gehe es ihr nicht. Doch ich solle einmal schauen, wie ich gehe. Dazu reichte sie mir einen kleinen Spiegel. Kurze, schöne Schritte sah ich mich darin machen. Das gefiel mir sehr, musste ich zugeben.

Genau, ich hätte es verstanden. Mein normaler Gang sei einfach nicht so schön. Mein Gang sei zu wenig elegant und weiblich. Diese Einrichtung unterstütze mich wirkungsvoll den richtigen Gang zu bekommen. Es habe sie immer gewundert, dass ich selbst nicht bemerke, wie unschön ich gehe. Deshalb müsse man mich einfach vor meiner eigenen Lässigkeit beschützen.

Andrea hatte wohl recht und so war ich sehr froh, dass sie mir wieder geholfen hatte, wenigstens vorerst froh.

Andrea liess mich dann wieder meine rosa Gummistiefel mit Schloss anziehen, da ich merkte, dass es ihr ungemein Freude machte mich in sie einzuschliessen. Schwarze Strumpfhosen und ein sehr nettes, jedoch kurzes Kleid in violett und rosa rundeten das Bild sehr schön ab. Wenn ich mich im Spiel betrachtete gefiel ich mir ausserordentlich. Und wenn ich nun als gut aussehende und gut gekleidete Frau zusätzlich noch eine Hilfe hatte, richtig zu gehen, so musste ich umwerfend wirken.

Andrea hatte dann noch etwas für mich. Sie sagte zu solche einer eleganten Frau passe eine Hundeleine doch schlecht. Deshalb packte sie aus einer ihrer Taschen eine Kette aus. Zuerst konnte man meinen es sei eine normale Schmuckkette. Ausser da sie ein wenig eng um den Hals lag, wirkte sie auch in der Art an meinem Hals. Sicher sie war etwas massiv für eine Schmuckkette. Doch dafür war sie, wie mir Andrea glaubhaft versicherte, vergoldet. Was von vorn jedoch wie ein schöner Schmuck aussah, hatte hinter meinem Hals ein recht breites Metallplättchen, das kühl auf meinem Hals auflag. An dieses Plättchen war ein Ring schweisst und was man an diesen Ring hängen konnte versteht sich ja von selbst. Andrea liess das Anfangsstück einer besonders edlen sehr breiten rosa Lederleine in diesen Ring einklinken.

Nun wollte Andrea mit mir spazieren gehen. Oder wie sie sagte, die elegante Frau ausführen. Sie erklärte mir dann auch noch, die Bänder seien beim spazieren besonders hilfreich. Sie hälfen auch dass ich sehr gleichmässig gehe und dadurch weniger ermüde. Davon spürte ich allerdings nichts. Sie waren vielmehr eine rechte Behinderung. - Wie immer leinte mich Andrea um den Hals an und ging dann in gewohntem Tempo voraus. Für mich mit meinen kleinen Schritten war dies schnell eine Herausforderung. Denn es zog an meinem Hals und anderseits zog auch das jeweils andere Bein. Andrea nahm jedoch wenig Rücksicht, sie ging immer gerade so schnell, dass ich gerade noch mitkam.

Es war wirklich sehr anstrengend. Dennoch während dem Gehen beobachtete ich meine Schritte und trotz des schnellen Gehens gefielen sie mir ausgezeichnet. Die ganze Vorrichtung war doch etwas sehr Gutes, ausser etwas mühsam und geräuschvoll.

Man hörte das Klirren meiner Ketten ungemein gut. Jedes Mal wenn uns ein Passant begegnete, war mir dies sehr peinlich. Manche schauten mich auch fragend an, aber da ich die Schenkelbänder ja versteckt unter meinem Rock trug, bemerkte sie dennoch niemand. Es war ja zum Glück auch nicht mehr allzu hell.

Doch nach etwa einem halben Kilometer auf dem ich Andrea hinterher gehetzt war, wurde es plötzlich hell. Wir waren in die Hauptstrasse eingebogen. Nun im Licht verlangsamte Andrea ihren Schritt plötzlich und hatte es nicht mehr eilig. Einen kurzen Moment genoss ich dies. Doch dann wurde mir klar, dass hier auf der Hauptstrasse mich jeder erkennen konnte. Nun in meinen Schritten stark gelenkt, konnte ich mich nicht mehr schnell mich verstecken.

84. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 20.03.12 22:34

hallo rubberart,

danke für das sehr gute kopfkino
85. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 23.03.12 22:53

Es kam, wie es kommen musste, wir begegneten Passanten. Der erste welchen wir trafen, was meine Antike-Geschichts-Professor. Er schaute vor allem auf meine Beine, die für ihn anscheinend in den engen und faltenlosen Strumpfhosen und den sauber glänzenden Gummistiefeln besonders attraktiv waren. Ach wie gut waren doch solche Beinbegucker, sie störten am wenigsten, vor allem nicht, wenn man an einer Leine spazieren geführt wurde.

Dann erst kurz zwei Meter vor mir, erkannte er, wer vor ihm stand: die Studentin, welche in seinem letzten Seminar völlig versagt hatte. Es war ihm, wie man sah etwas peinlich, dass er meine Beine derart studiert hatte. Verlegen lobte er deshalb die schöne Kette, die ich um meine Hals trage. Diese sei sehr schön grosszügig in ihrer Art, so richtig der Freiheit entsprechend, wie er doch denke, dass ich sie mir im Leben immer wieder herausnehme. „Nur beim Lernen sollten Sie Sich ein bisschen weniger Freiheit nehmen, junge Frau!“

Das mochte ich nun gar nicht so angesprochen zu werden. Erstens war ich nicht mehr so jung und dahinter stand ja auch klar die Vorstellung, dass erst mit vierzig das Hirn richtig zu arbeiten beginne. Ausserdem ich war eine wirklich ernst zu nehmende Person, die keine solchen Belehrungen nötig hatte. Gut, wenn man meine Ketten und die Leine bemerkt hat, hätte man ja noch denken können, ich sei eben sehr zu bevormunden. Doch ich bin mir ziemlich sicher, er hatte sie nicht bemerkt. Und auch noch dann, nur weil jemand an einer Leine geführt wird, heisst das noch lange nicht, dass Bevormundung nötig ist. Denn Leine und Ketten sind reine Modeartikel für mich und sonst rein nichts. Jemand trägt ein tolles Kleid, ich halt eine tolle Leine. Das ist das Selbe für mich.

Na gut, wenn ich nur diesen Professor traf, so störte es mich nicht so gross. Viel unangenehmer war die Begegnung mit zwei Kolleginnen vom Studium. Sie waren nun wirklich junge Frauen direkt nach dem Abitur. Sie kannten sich in dem aus, was gerade in war und mokierten sich gerne über jeden. Zuerst bewunderten sie mein wirklich schönes Kleid tatsächlich. Doch dann, ja es wurde derart unangenehm, dass ich nicht mehr dran denken will. Das einzige war ich noch weiss, sie sagte sie nähmen morgen einen Knochen zum Nagen für mich in die Vorlesung mit. Sie hatten dem armen Hund, der ich doch war, so richtig klein gemacht und ich mit meinen kleinen Schrittchen und dem langsamem Fortkommen, konnte ihnen nicht einmal ausweichen.

Schliesslich und dies trieb mir endgültig die Schweissperlen ins Gesicht, wir trafen Roman an. Er freute sich ausserordentlich mich zu sehen. Auch er lobte, was selten war bei ihm, meine schöne Kleidung, erkannte ihre wirklich ungewöhnlichen Aspekte aber nicht oder nicht sogleich.

Denn irgendwie wunderte es sich immer wieder über das Klirren von Ketten, das er doch genau hörte, aber nicht zuordnen konnte. Es gab doch nichts das so Klirren konnte. Die Idee, dass unter meinem Rock etwas Verborgenes war, kam ihm, wie wohl den meisten Menschen nicht. Was auch zur Erkenntnis führt, dass man problemlos mit Schenkelbändern in der Welt herumlaufen kann. Wer erwartet denn das? Wer weiss dass es so etwas überhaupt gibt?

Roman hätte sicher auch nichts bemerkt, wenn ich nicht in meiner Aufregung und angesichts meiner eingeschränkten Bewegungsmöglichkeit in Schieflage geraten wäre und sich mein kurzer Rock ein wenig hob. Schnell konnte ich mich jedoch fangen. Dennoch Roman hatte etwas Metallenes gesehen. Das wunderte ihn und er fragte ganz unschuldig, wie er ist, was denn das sei.

Ich kann ja nicht beschreiben, wie peinlich es mir war! Vor allem, weil ich fürchtet, dass er nicht nur die Schenkelbänder, sondern noch viel peinlicher mein Gürtel, in welchem ich gefangen war, bemerkt hätte. Deshalb ergriff ich die Flucht nach vorn.

Ach das sei rein ein modisches Hilfsmittel, um mich eleganter zu machen. Wie Büstenhalter, leichte Korsage und andere Körperformer, seien diese Metallteile, die man auch Schenkelbänder nenne, da, meinen Körper und meine Bewegungen zu formen. Das sei bei der heutigen Mode so, man müsse als Frau, die modisch und elegant wirken wolle, einiges auf sich nehmen. Aber es sei nicht so schlimm. Ich zum Beispiel fühle mich in meinen Schenkelbändern sehr wohl. Dabei blickte ich unterwürfig schnell Andrea an, die mich an der Leine hielt.

Da ich wusste, dass Roman mit Frauen nicht so erfahren war, ergänzte ich noch: „Übrigens die meisten Frauen tragen dies heute, das gehört zu einem schönen, sich korrekt und anmutig bewegenden Körper einfach dazu!“ Ob er es denn noch nie bemerkt habe. - Nein, Roman war ganz unwissend. Das Klirren der Ketten sei ihm auch noch nie aufgefallen. - Ach das sei klar, die meisten Frauen tragen schallregulierte Schenkelketten. Man höre sie kaum. Ich trüge aktuell gerade ein Probe-Set, das noch nicht entsprechend hergerichtet sei. Es sei eben eine hohe Kunst, angemessene und bequeme Schenkelbänder anzufertigen. Damit der Körper darin ideal aussehe, müssten sie genau angepasst sein. Auch fühle man sich darin am wohlsten, wenn sie nicht zu fest einschränkten, aber doch angemessenen Halt gäben. Deshalb seien meine Schenkelbänder im Test und aktuell noch nicht mit schalldämpfendem Gummi überzogen, nur so könnten sie nochmals umgeschmiedet werden. Übrigens hätte ich immer solche Bänder getragen, seit wir uns das erste Mal gesehen hätten.

Für Roman klangen meine Erklärungen sehr einleuchtend. Er fand dann auch, dass sich das Resultat sehen lassen könne, wobei er natürlich nicht wisse, wie ich ohne wäre. - „Nicht gut, überhaupt nicht gut. Würde ich keine Schenkelbänder tragen, könntest du mich weder ansehen, noch würdest du mit mir reden, glaub mir!“

Das wäre wirklich schade, fand Roman. Da sei es schon gut, dass es für Frauen wie mich heute solche Hilfsmittel und Erleichterungen gebe. Das sei sehr fair, dass man damit jeder Frau trotzdem eine Chance geben könne. Erst an einem leichten Schatten in meinem Gesicht bemerkte er, dass er nun etwas gesagt haben musste, das er wohl nicht hätte sagen sollen. Deshalb ergänzte er schnell: „Aber du Tamara hättest es natürlich nicht nötig. Obwohl ich es trotzdem schön finde, dass du dich noch zu steigern versuchst.“

Irgendwie war Roman, ob dem allen völlig verwirrt und wohl auch fasziniert. Er war anscheinend völlig durcheinander und verstand die Welt nicht mehr. Er betrachtete dann plötzlich die Kette und Leine um meine Hals, an der mich Andrea hielt. Doch er realisierte wohl nicht mehr, dass Menschen meist keine Leine tragen. Nein, ich erkannte, dass dies für ihn als das selbstverständlichste auf der Welt erschien. Er bemerkte dann, wie wenn er mein schönes Kleid gelobt hätte: Schöne Leine sehr passend zum Kleid und zu dir. Ich habe dich noch nie mit solch einer schönen und auffälligen Leine gesehen. Sie ist ganz anders als die Leine, welche du sonst trägst.

Na gut so häufig wurde ich noch nicht an einer Leine geführt, wenn mich Roman sah oder besser noch gar nie. Aber wenn er dies derart selbstverständlich nahm, war mir dies auch recht. Weniger recht war mir einzig, dass Roman in seiner ganzen Naivität fand, er würde ich freuen, wenn ich diese schöne Leine auch in der Vorlesung tragen würde, sie stünde mir derart gut. Ich dachte dann an Manuela , meine neue Freundin… Sie würde sich sicher freuen. Aber das durfte nicht so. Alles aber nicht das…

Bald verabschiedeten wir Roman und bald war auch unser Spaziergang zu ende. Trotz Schenkelbändern oder gerade wegen ihnen war der Spaziergang sehr nett gewesen. Einzig Roman tat mir ein wenig leid, weil ich ihm derart viel Unsinn erzählt hatte. Er würde ihn nun sicher glauben. Doch vielleicht hätte ich mir besser selbst leid tun sollen…

Ich fand es schade, dass ich mich bald von Andrea verabschieden musste, ja noch früher als ich dachte. Als mich Andrea wieder sicher im Käfig eingeschlossen hatte, sagte sie mir nämlich ade. Die Fürstin wünsche morgen früh abzureisen, so dass wir uns nicht mehr sähen. Frau Müller würde mich dann morgen befreien. Wegen Andrea, die so liebevoll mit mir umging in der gesamten Zeit, war ich sehr traurig, zumal sie mir auch nicht versprechen konnte, dass wir uns wieder sehen würden. Die Fürstin wohnte doch gar zu weit weg. Dafür heiterte es mich auf, wenn ich dachte, dass ich bald in meinen rosa Traum zurück durfte. Dies war toll, aufregend, so aufregend, dass ich die ganze Nacht nur rosa Träume hatte.

86. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von fesselnd am 05.04.12 13:45

Sehr interessant. Jetzt bin ich gespannt wie es ohne Andrea weitergeht...
87. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Hardyder1 am 05.04.12 18:12

Hallo

Sie hat anscheinend noch garnicht mitbekommen auf was sie sich da eingelassen hat mit der wohnung und dem Käfig u.s.w.

Ich denke mal das Böse erwachen kommt noch für sie.

Aber ansonsten ist die Story sehr gut geschrieben.

Mach weiter so.

Mfg
88. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 09.04.12 16:25

Mein rosa Traum währte eine gewisse Zeit, ein paar Wochen. Ich war wirklich sehr glücklich in meiner alten beschützten Umgebung mit Frau Müller. Frau Müller war sehr lieb zu mir, kochte für mich und gab mir Sicherheit, indem sie mich wann immer sinnvoll einschloss in meinem rosa Traum. Alles war rosa und einfach wundervoll, kann ich zu dieser Zeit nur sagen.

Doch eines Tages war Frau Müller sehr verändert. Sie war zerstreut, aufgeregt, vergass mich am Morgen aus meiner Wohnung zu holen, so dass ich weder zur Universität gehen konnte, noch etwas zu Essen bekam, bis Frau Müller sich dann um sechs Uhr abends doch noch an mich erinnerte. So ging es einige Tage. Es war sehr mühsam immer zu spät oder überhaupt nicht an die Universität gehen zu können. Was war nur geschehen? Ich konnte es mir nicht erklären und nicht hinter die plötzliche Veränderung von Frau Müller kommen.

Erst zwei Wochen später, war Frau Müller plötzlich wieder viel ruhiger. Doch auch nun wirkte sie speziell, wie wenn sie etwas vor mir zu verheimlichen hätte. Dann an einem Samstagnachmittag holte sich mich in ihre Wohnung. Sie müsse mir etwas mitteilen, sie habe meine Wohnung verkauft. Die Stiftung der Fürstin habe ihr ein solch verlockendes Angebot gemacht, dass sie einfach nicht widerstehen konnte.

Sogleich ahnte ich Böses. Wie wäre es wohl in der Wohnung zu wohnen, wenn sie der Fürstin gehörte? Doch es kam alles viel schlimmer. Frau Müller teilte mir mit, dass zwar der Vertrag zu meiner Wohnung aktuell nicht gekündet sei, es sei auch jeweils nur auf Jahresende zweier Jahre im Voraus zu künden, was ich nicht wusste. Doch gemäss vertraglichen Bestimmungen, die ich natürlich auch nicht kannte (ich hatte ihn ja nie gelesen), konnte mir jederzeit in Wochenfrist die Benutzung der Wohnung untersagt werden zum Beispiel für Renovationen, wegen höheren Zwecken usw. Frau Müller wolle nun nicht nur renovieren, sie wollte auch ein Museum in der Räumlichkeiten einrichten, was eindeutig als höhere Zwecke einzuschätzen war.

Das hiess alles konkret, innerhalb von einer Woche hatte ich meinen rosa Traum zu verlassen. Das war sehr betrüblich. Auch mein Käfig im Vorkeller könne Frau Müller mir nicht anbieten, da die Fürstin ausdrücklich keine Anwesenheit von mir in diesem Haus wünsche. Das waren schockierende Neuigkeiten. In einer Woche würde ich auf der Strasse stehen, ohne Heim ohne nichts und noch viel schlimmer, da mir gemäss die Benutzung untersagt war, jedoch ich weiterhin Mieterin war, hatte ich weiterhin Miete zu zahlen. Frau Müller sagte mir, sie bedaure, dass die Fürstin mir keinen Mieterlass geben wolle. Ja das war noch nicht alles, laut Denkmalamt hatte die Wohnung bewohnt zu sein. Für jeden nicht bewohnten Monat hatte der Mieter oder Besitzer, jedoch in erster Linie der Mieter eine Strafzahlung von 1000 Euro zu leisten. Da ich weiterhin Mieterin war, wurde von der Fürstin diese Gebühr auf mich überwälzt. Schliesslich war auch eine gewerbliche Nutzung, wie es ein Museum darstellte, ursprünglich nicht gestattet. Es musste eine einmalige Gebühr für die Umnutzung von 10000 Euro bezahlt werden. Natürlich auch durch mich, ich war ja schliesslich die Mieterin. Dieses Geld würde mir die Fürstin freundlicherweise vorschiessen, doch ich musste es zurückzuzahlen mit Zins wie sich versteht.

Ich stand also nicht nur auf der Strasse, sondern hatte noch viel Geld zu zahlen und kaum mehr etwas übrig für mein sonstiges Leben. Eine sehr günstige Wohnung mieten hätte ich zwar noch vermocht. Doch wo sie finden? War nicht die ganze Stadt voll von Studenten, die eine günstige Unterkunft wollten?

Man kann sich vorstellen ich war total am Ende nach all diesen Nachrichten. Ich war ein heulendes Bündel. Und Frau Müller versuchte mich zu trösten soweit es ginge. Sie konnte meinen Wegzug zwar ehrlich und glaubhaft bereuen. Allerdings sonst weiterhelfen konnte sie mir auch nicht, ausser dass sie schon einmal eine Umzugsfirma bestellt hatte. Schliesslich versprach sie noch das ihr möglich zu tun, dass ich wieder eine Wohnung finden würde…

Die Woche verging. Ich packte alles, was ich besass in Kisten, wobei mir Frau Müller tatkräftig half. Allerdings konnte sie mir nicht zu einer neuen Wohnung verhelfen, noch war meine Suche von Erfolg gekrönt. Bald waren es nur noch zwei Tage bis ich auf der Strasse stand. Ich begann langsam durchzudrehen.

Schliesslich hatte Frau Müller eine Idee. Sie wisse einen Ort, wo es noch viel freien Wohnraum gebe, jedenfalls für Menschen, die auch einen unkonventionellen Wohnstil in Betracht zögen. Na gut, ich war zu allen bereit und war brennend an ihrer Idee interessiert.

Sie erklärte dann, dass sie Teilzeit in der Finanzverwaltung einer lokalen Institution arbeite. Sie wisse aus guten Quellen, dass man dort mir noch einigen Wohnraum verschaffen könne, zu sehr günstigen Konditionen. Frau Müller gab mir eine Telefonnummer, ich solle einfach unverbindlich anrufen, man sei sehr freundlich in der Institution, dabei solle ich den Chef persönlich verlangen.

Also gut, hier bot sich für mich wohl die letzte Chance, wenn ich nicht Clochard werden wollte. Ich rief also an. Eine freundliche Damenstimme meldete sich: Gefängnisverwaltung Gitterknast. Ich hörte nicht recht hin und sagte bereits meinen Spruch, dass ich den Chef, den Herr Meyer wünsche. Die Dame sagte mir freundlich, dass sie verbinde. Erst da wurde mir klar, wohin ich gerade anrief. Das war wohl nicht der rechte Ort, doch nun getraute ich mich nicht mehr aufzulegen. Dann meldete sich Herr Meyer auch schon. Was wollte ich anderes tun, ich erzählte ihm den Vorschlag von Frau Müller. Direktor Meyer hörte interessiert zu, räusperte sich dann: „Junge Frau sie haben recht, wir kämpfen aktuell mit Überkapazitäten. In dem Sinne wären wir wirklich interessiert neue Zielgruppen mit unserem Angebot anzusprechen. Wir freuen uns sehr, dass sie sich bei uns gemeldet haben. Allerdings gibt es noch ein paar Hindernisse vor allem formeller Natur. Doch ich bin sicher, dass diese sich ausräumen lassen. Ich brauche nur noch ihre Zustimmung und wir können sie bereits Übermorgen in ihrer neuer, originellen Wohnung begrüssen.“

Das war sicher positiv. Doch irgendwie kam es mir auch etwas unheimlich vor. Was für Wohnungen waren das? Wie waren sie beschaffen? Ich fragte Herr Meyer deshalb, ob ich mit der Zusage noch etwas warten könne, ich würde mich dann wieder melden. Dieses hatte ich jedoch nicht vor. Herr Meyer sagte, klar sie wären jederzeit für meine Zusage offen.

So lebte ich weiter hin den Tag hinein mit der Perspektive bald auf der Strasse zu stehen. Freitag 18:00 musste ich draussen sein, nun war Donnerstag Viertel nach zwölf. Und ich wurde immer nervöse, blätterte immer hastiger alle Zeitungen nach Wohnungsinserate durch, suchte mit Tausenden und Millionen von Mausklicks das Internet ab. Alles half nichts. Ich merkte langsam etwas musste geschehen. Und es gab nur einen Ausweg: nochmals Herr Meyer anzurufen. Ich sagte, dass ich das Angebot annehme, allerdings könne ich nur sehr wenig zahlen. Direktor Meyer war dennoch einverstanden. Das Angebot der Zielgruppenerweiterung sei noch im Aufbau, da könne ich ihnen auch bei seiner Weiterentwicklung helfen und müsse dafür nicht die volle Miete zahlen.

Er müsse nur noch wissen, wann ich einziehen werde. Morgen am liebsten, antwortete ich frech. Ja Morgen sei kein Problem. Er wollte wissen, ob es mir recht sei, wenn sie meine Habseligkeiten und mich hinbringen würden. Sie lägen etwas abseits, so sei es für mich am einfachsten. Sie boten also an, dass sie mir den Umzug übernehmen. Klar stimmte ich da zu. Besser konnte es mir ja nicht laufen. Das war toll. Ich dankte bereits in Voraus vielmals. Endlich positive Nachrichten, nach den vielen Pech bisher!

89. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von sub-male am 13.04.12 16:16

Was für eine Wendung. Wer hätte da mit gerechnet?

Bei den Ausführungen zur Mietzahlungspflicht würde sich jedoch jeder Mieterverein auf den Vermieter stürzen
90. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 20.05.12 23:24

Am nächsten Tag um 12:00 sollte der Umzug stattfinden. Ich war aufgeregt und wartete am Fenster auf die Strasse blickend auf den grossen Lastwagen, der meine vielen Kisten abholen sollte. Doch kein Lastwagen war zu sehen. Dafür ein roter Mercedes, zwei Radfahrer, eine alte Frau mit einem Hund und zwei Polizeiwagen, die wohl hier standen, weil die Polizei wieder einmal im nahen Park die Drogendialer kontrollieren wollte.

Fünf Minuten später klingelte es dann jedoch. Frau Müller öffnete. Bald rief sie: „Tamara kommen sie, die Umzugsmänner sind da.“ Diesmal war die Türe zur rosa Wohnung nicht mehr verschlossen. Neugierig sprang ich deshalb durch ins Treppenhaus. Doch dort begegnete ich keinem Zügelmann, sondern einem Polizisten, den ich in meiner Eile beinahe das Treppenhaus hinunter geworfen hätte.

Nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte, fragte er mich, ob ich Frau Tamara A. sei. Das bejahte ich freundlich. Er erklärte dann, er und seine fünf Kollegen kommen, um meine Zügelkisten abzuholen und um mich zu verhaften.

Über diese Erklärung lachte ich. Ich fand es echt witzig, dass man echte Polizisten als Zügelmänner vorbeigesendet hatte. Aber diese waren wohl die Stärksten in Umfeld des Gefängnisses. Ich dankte, dass sie gekommen sein und sagte mit einem Lachen im Gesicht, dass ich mich gerne verhaften liesse. Zudem wies ich die sechs Männer in meine ehemalige rosa Wohnung. Darauf rief der Polizist einen Kollegen herbei: Johann mach die Frau reisefertig! Die übrigen sollen bei den Kisten anpacken.

Ein breitschultriger Polizist namens Johann kam auf mich zu, stellte sich freundlich vor. Er müsse mir nun die Sicherheitsvorrichtung anziehen. Ich verstand nicht genau, was er wollte. Doch willigte ich, weil ich ihm sogleich vertraute, ein.

Es ging sehr schnell, keine zwanzig Sekunden und schon steckten meine Fuss- und Handgelenke in Hand- und Fussschellen, die mit einer soliden Kette zudem nochmals in einander gekettet waren. Ich staunte und fragte, was dies solle. Johann gab mir jedoch ein Zeichen, das mich vertrauen liess. Es mochte seinen Zweck haben.

So gefesselt sollte ich nun das Treppenhaus hinunter gehen. Es war nicht einfach die miteinander verbundenen Hände und Füsse zu koordinieren. Anderseits es war auch eine gewisse Herausforderung und da ich alles als Spiel ansah, machte es mir sogar ein wenig Spass. Weniger Spass machte mir die Frau in der untersten Wohnung, die anscheinend die Polizei das Haus betreten sah und nun neugierig zu ihrer Wohnungstüre hinausschaute. „Ich wusste es: Drogen! Immer diese Jungen mit den Drogen!“ Das war mir dann doch etwas peinlich. Ich sagte ihr es sei nicht, wie sie denke. „Klar wahrscheinlich haben Sie nicht nur konsumiert, sondern gehandelt. Das gibt einige Jahre Gefängnis!“ Und gleich wandte sie sich an einen der Polizisten, sie hätte da auch ihre Beobachtungen gemacht. Im Keller hätte man häufig merkwürdigste Geräusche gehört und ich hätte mich dort sehr oft aufgehalten. Es gebe dort sicher ein illegales Drogenlabor.

Was sie sonst den Polizisten noch alles erzählte, hörte ich nicht mehr, da ich unterdessen durch die Haustüre geführt wurde. Gleich neben dem Haus stand ein vergitterter Kastenwagen und in diesen Käfig im Kastenwagen wurde ich platziert. Das heisst, ich stieg freiwillig ein. Denn ich wollte ja mitgehen. Schliesslich brachte man mich in mein neues Zuhause und das kostenlos und ohne Umsteigen.

Die Fahrt war nett. Es war spannend einmal aus einem Polizeiauto die Welt zu sehen und die Leute zu beobachten, wie sie meinten, dass eine Schwerverbrecherin abgeführt wurde. Wirklich cool war jedoch erst als das Blaulicht eingeschalten wurde. Allerdings bemerkte ich bald, dass es nicht wegen mir war. Vielmehr gar es ein paar Strassen weiter einen Einbruch und die Polizei musste dort vorbeischauen. Von mir nahm man an, dass ich Zeit hätte und auch dankbar sein müsse, befördert zu werden, was ja auch beides stimmte.

So wartete ich im Kastenwagen vor dem Einbruchshaus eingeschlossen rund drei Stunden. Zwischenzeitlich kamen verschiedene Nachbarn vorbei. Sie deuteten auf mich. Anscheinend hielten sie mich für den Einbrecher. Wie ich später erfuhr schwor eine Frau mich gesehen zu haben, wie ich die Haustüre eindrückte, zu einer Zeit übrigen, an der mich gerade meine ehemalige Nachbarin des Drogenhandels verdächtigte. Schliesslich trommelte noch jemand ans Auto, wie er gerade direkt Justiz an mir verüben wollte. War ich froh, dass ich sicher eingeschlossen war!

Wie auch immer die Polizisten liessen sich vom dummen Geschwätz und all den Amateur-Detektiven nicht beineindrucken und brachten mich schliesslich sicher an den gewünschten Ort: In mein neues Zuhause! Ich war gespannt, wie die Wohnung aussehen würde, die mir angeboten wurde.

Als erstes wurde ich jedoch nicht zur Wohnung gebracht, sondern zur Gefängnisverwaltung. Dort wurde ich vom Direktor sehr freundlich und warm empfangen. Er hiess mich willkommen im Gefängnis Gitterknast. Er freue sich mir persönlich in einer halben Stunde meine neue Wohnung zeigen zu können. Denn mit mir fange eine neue Zeit für das Gefängnis Gitterknast an: die Ausweitung des Geschäftes in erfreulichere Themen als in den letzten hundert Jahren. Das sei somit ein historischer Moment.

Bevor wir aber in meine Wohnung könnten, müsste noch ein paar Formalitäten erledigt werden. Ich füllte verschiedene Formulare aus, die ich nun alle las, weil ich ja diesbezüglich gebrannt war. Man wollte so ziemlich alles über mich wissen. Ich gab bereitwillig Auskunft, denn ich hatte ja nichts zu verbergen.

Schliesslich konnten wir aufbrechen. Von der Verwaltung zu meiner neuen Wohnung mussten wir ein paar Schritte gehen. Dabei bemerkte ich unangenehm bzw. den Gang erschwerend die Hand- und Fussschellen, die ich immer noch trug. Schliesslich standen wir vor dem Hauptportal des Gefängnisses. Der Direktor zog einen Schlüssel und öffnete das Tor. Dann mussten wir durch diverse weitere Türen gehen für die immer ein Schlüssel benötigt wurde. Es war recht umständlich und ich hoffte nur, dass es zu meiner Wohnung noch einen Hintereingang gab, bei dem man direkt hinein konnte und ich nicht immer durchs gesamte Gefängnis gehen musste. Schliesslich waren wir bei einer Türe durch die man effektiv das Gebäude hinten hinaus wieder hätte verlassen können. Doch der Direktor, kehrte nach links und schloss nochmals fünf Türen auf. Die letzte Türe war nicht mehr die zu einem Verbindungsgang, sondern die zu einem Raum.

So hier wären wir, sagte er freundlich. Ihr neues zuhause. „Mein was?“ fragte ich. Ich verstand nicht. „Ach sie dachten sie müssten den Raum teilen mit jemandem. Nein, den haben sie ganz für sich.“ Schliesslich schaltete ich doch, das war also, was ich soeben gemietet hatte: meine neue Wohnung!

Was fiel mir zuerst auf. Die Fenster waren vergittert und meine Wohnung stand nicht separat, sondern war im Hauptgebäude des Gefängnisses. Was ich auch bemerkte, der Raum hatte nicht nur eine solide Türe, die gut verschliessbar war. Es gab separat noch eine zusätzlich Gittertüre vor dem Raum. Anscheinend vermietete man mir eine ehemalige Gefängniszelle. Wenn ich so umschaute war sie wenigstens gross.

„Gefällt sie ihnen nicht? Sie ist doch schön. Früher lebten hier jeweils drei Gefangene drin. Sie haben es da viel besser!“

Ja der Raum war ganz ok, mehr konnte man nicht erwarten für den Preis. Eigentlich war ich sogar eher positiv überrascht. Was mich dann aber doch neugierig machte und ich wissen wollte: „Seit wie vielen Jahren wird dieser Gefängnistrakt nicht mehr benutzt“, fragte ich den Direktor. „Aber er werde ja noch benutzt.“ – „Ja klar von mir“, lachte ich über den Witz. – „Nein, nein der Gefängnistrakt ist in vollen Betrieb.“ Ach, sie haben recht ursprünglich wollten wir, wie wir auch Frau Müller sagten, fürs Wohnen einen Gebäudeteil verwenden, der leer steht. Doch wegen zu geringer Nachfrage lohnt sich dies nicht. Ich solle jedoch froh sein, hier sei meine Wohnung grösser. Ich wäre nicht alleine und auch das Aufsichtspersonal stünde mir immer zu Diensten. Er denke ich hätte hier nur Vorteile und könne froh sein, dass die Nachfrage noch gering sei. Der einzige Wermutstropfen sei vielleicht, dass man meine Wohnungstüre jeweils abschliessen müsse. Das nur zu meiner Sicherheit.

Erschreckt fragte ich, ob ich denn dann noch frei sei. - „Ja machen sie sich keine Sorgen“, beruhigte der Direktor, sie sind freiwillig hier und haben jedes Recht eines freien Menschen wie sonst wo auf der Welt. Ich war beruhigt. Und da ich mich selbst ja ohnehin wohler fühlte, wenn ich eingeschlossen war, freute ich mich sogar. Ja so schlecht sah alles nicht aus. Ich war ganz zufrieden, so eine tolle Wohnung erhalten zu haben.

Irgendwann musste der Direktor mich dann jedoch verlassen, weil dringende Termine warteten. Er sagte mir noch: Es sei ein ganz historischer Moment. Wie zu Zeiten als die grossen Industrien auszogen und grosse Fabrikhalle als Lofts umgenutzt werden konnten und schönen Wohnraum bot, sei die Reihe nun an den Gefängnissen. Die geringeren Zahlen an Gefangenen in einer Welt, die der alles kontrolliert und überwacht werde, führe auch dazu, dass man die Gefängnisse zukünftig immer mehr für zivile Zwecke nutzen könne und die Allgemeinheit Nutzen von der hohen Qualität der Anlage erhalten könne. Er rief dann noch jemand vom Aufsichtspersonal herbei. Von dieser Seite wurde mir eröffnet, dass ich aktuell noch nicht in die Zelle könne, da die Umzugsarbeiten noch erwartet würden. Das gehe noch etwa drei Stunden.

Doch in der Zwischenzeit könne ich gerne in den Gemeinschaftsraum des Gefängnistraktes kommen. Ach etwas hätte sie noch vergessen. Sie zog einen Schlüssel aus ihrer Tasche und löste Hand- und Fussschellen. Diese benötige ich hier nicht mehr, es sei alles genügend abgesichert.
91. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Herrin_nadine am 21.05.12 00:14

hallo rubberart,

der knastalltag hat begonnen. bin jetzt sehr gespannt ob noch überraschungen auf ihn zukommen.

danke fürs tippseln
92. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von SteveN am 21.05.12 11:43

Hallo RubberArt !

Interessante Fortsetzung !

Ein Knast, den man offensichtlich auch buchen kann.
Nur für Tamara wurde es extra organisiert. Natürlich
darf sie weiterhin alles "Zubehör" tragen. Nicht daß
sie es lieben lernt hier im Knast zu leben... ... ...

Viele Grüße SteveN


93. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Sebbl1988 am 08.06.12 20:03

Hi RubberArt!

Eine wirklich gelungene Geschichte hast du da geschrieben.

Die ganze Geschichte hat eine wirklich schöne Spannungskurve, zuerst der Verschluss in der Wohnung, über den Käfig bis jetzt zum Knast hin.

Aber was ich mich frage, was jetzt?

Wird sie noch weiter unterworfen bis hin zu einer gut verschlossenen Sklavin?

Kann kaum den nächsten Teil erwarten.
94. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 08.06.12 22:41

So betrat ich zum ersten Mal den Gemeinschaftsraum dieses Gefängnistraktes. Es sassen ein paar langjährige Gefangene dort, die sich ein wenig unterhielten, Karten spielten, sich aber vor allem auch vor sich hin langweilten. Ich setzte mich zu ihnen, wollte sie etwas unterhalten. So gesellte ich mich zu einer älteren, massiven Frau. Ich wusste nicht recht, was sagen. Ich versuchte es einmal mit „Schönes Wetter heute“. Die Frau sah mich befremdet an: „Sie sind wohl auch noch nicht lange hier, sonst wüssten sie dass hier das Wetter niemand interessiert. Wir können ja eh nicht nach draussen.“ Ja ich sei erst heute eingetreten. „So schade, solch eine junge Frau mit so vielen Möglichkeiten und dann macht sie eine Dummheit und landet für immer hier. Was haben Sie dann verbrochen?“ Ich wich zuerst aus. Doch die Frau, die übrigens Dagmar hiess, sagte hier wüssten alle, was jeder verbrochen hätte. Sie zum Beispiel, habe nur ein kleines Hobby gehabt, das Sammeln von fremdländischen Münzen. Dann jedoch habe sie bei einer Bank eine Stelle erhalten und da ihr Sammelgebiet auf Noten ausgeweitet. Jeden Abend habe sie eine exotische Note nach Haus genommen und so eine wunderschöne, grossartige Sammlung von Banknoten angelegt. So wie sie denke, die grösste und schönste. Leider sei das ganze aufgeflogen. Sie hätte noch schnell ihre Sammlung retten wollen und diese bei einem Freund versteckt. Allerdings sie der als die Polizei auf die Fährte der Sammlung kam über alle Berge gewesen. Nun sei sie wegen Betrug und Unterschlagung verurteilt und schulde erst noch 5,3 Millionen Euro. Sie sei bereits lange hier und werde noch lange bleiben. – Ich glaubte die Geschichte natürlich, so gutgläubig, wie ich bin. Naja sicher zutreffend war, dass Dagmar noch lange hier zu bleiben hatte…

„Und du Kindchen“, fragte sie mich herablassend, „welche Geschichte hast du zu erzählen?“ Ich hätte keine zu erzählen. Dagmar sah mich an: „Jeder hier hat eine Geschichte.“ Ich verneinte jedoch und sagte schlicht und offen: „Ich bin freiwillig hier.“ Dagmar stutzt, um dann in einem Lachanfall, der beinahe nicht mehr zu bremsen war auszubrechen: „Freiwillig, freiwillig!“ grölte sie und konnte sich nicht mehr halten. Sie hätte hier ja schon viel gehört. Menschen, die wegen Diebstahl kamen, notorische Betrüger, Mörder und vieles mehr. Einige hätten zugegeben, dass sie schuldig seien. Viele hätten gesagt, dass sie unschuldig seinen. Die meisten hätte gelogen, doch einige auch recht gehabt. „Weisst du Kindchen im Gefängnis meinen die meisten sie seien unschuldig. Doch sie lügen!“ Nur ganz wenige Unschuldige habe sie wirklich angetroffen. Doch das sei ihr hier noch nie unter die Augen gekommen in den ganzen25 Jahren, jemand der sagt, er sei freiwillig hier. „Freiwillig, freiwillig…“ sie lachte und lachte, „freiwillig, der Witz des Jahres.“ Dann wurde sie ernst: „Nein so verfährst du nicht mit mir. Du spottest über mich. Deshalb sag sogleich, weshalb du hier bist.“ Ich konnte nur „freiwillig“ sagen und mit Trotz darauf beharren, zum allgemeinen Gelächter und mit der Folge einer immer böser werdenden Dagmar. Schliesslich nahm sie mich an meinem Haar, zog dass es schmerzte und fragte böse blickend: „Weshalb!? Sag das sogleich!“ Unter Tränen jammerte ich jedoch „freiwillig, freiwillig“. Schliesslich liess Dagmar von mir ab und sprach zu einer andern englisch sprechenden Frau im Raum: „She is crazy, completely crazy, isn’t she?“ Darauf liess sie vollends von mir ab. Ich wusste nun, was sie von mir dachte. Ich hätte wohl das Gefängnis und die Psychiatrie verwechselt, sei wohl am falschen Ort hier, auch wenn ich sicher eines schweren Verbrechens schuldig war.

Das war meine erste Begegnung mit meinen Mitbewohnern. Ich las dann noch in einer Zeitung, die herumlag und dann wurde ich gerufen, dass meine Zelle nun eingerichtet sei. Ich war überrascht und erfreut, dass es so schnell ging. Alles war bereits eingerichtet. Meine Möbel und Habseligkeiten passten sehr gut in den Raum und ich wusste schnell, dass ich mich hier sehr wohl fühlen würde. Sobald ich übrigens meine neue Wohnung betreten hatte, wurde übrigens hinter mir die Türe verschlossen. Ich war wieder sicher, zum Glück. Geschützt vor Dagmar und der unsicheren Welt draussen. War ich froh! - Nur meine Mitbewohner sahen das anders. Dass ich so gut eingeschlossen wurde, musste ein Zeichen sein, dass ich eine schwere Strafe abzusitzen hatte…
95. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Sebbl1988 am 09.06.12 01:35

Hi RubberArt,

Kaum bittet man nach einer Fortsetzung, schon bekommt man sie, nur kaum hat man angefangen zu lesen war es auch schon wieder vorbei.

Ich bin schon gespannt was unsere Heldin mit ihren neuen Mitbewohnern alles erlebt.

Grüße
96. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 10.06.12 00:01

Am nächsten Tag ging ich wie üblich in die Universität, wobei es recht beschwerlich war das Gefängnis durch die vielen aufzuschliessenden Türen zu verlassen. Übrigens bekam ich dazu sogar einen Schlüssel ausgehändigt, so dass ich niemanden bitten musste mir zu helfen, natürlich mit der strengen Androhung, dass wenn ich mit diesem Schlüssel jemanden nach draussen liesse, ich wohl mein Leben lang dieses Hause nicht mehr verlassen würde. Nur zu meiner Zelle passte der Schlüssel nicht. Ich würde zu meiner Sicherheit in die Zelle von einem Gefängnisangestellten eingeschlossen. Denn ich müsse wissen, im Trakt lebten auch Diebe, Betrüger und Mörder. Da könne ich es mir nicht erlauben, durch Vergessen meine Türe offen zu lassen. Ja sie hatten recht. Ich war sehr froh, dass man mich jeweils einschloss. Das gab mir ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen.

Während der Vorlesung überlegte ich, wenn meine Kolleginnen nun wüssten, wo ich die Nacht verbracht hatte, ja wo ich wohne, die würden recht staunen und wie würden sie wohl reagieren? Zum Glück wussten sie es nicht!

Am Nachmittag musste ich die Universität etwas früher verlassen, denn ich sollte zu Bürozeiten nochmals in der Gefängnisverwaltung erscheinen. Es gab noch verschiedenes Administratives zu erfassen. Dazu meldete ich mich am Auskunftsdesks der Gefängnisverwaltung und wurde schliesslich von einem freundlichen älteren Herrn empfangen. Es freue ihn sehr die erste freiwillige Gefangene zu begrüssen, begann er. Ich widersprach ich sei keine Gefangene, sondern eine freiwillige Gefängnisbewohnerin. Klar, er entschuldige sich, das sei klar.

Dann teilte er mit, dass das Computersystem des Gefängnisses noch einige Informationen von mir wolle und da dies nicht immer ein einfaches Unterfangen sei, sei es am besten, wenn ich gerade selbst dabei sei.

Es wurden Informationen wie Geburtsdatum, Geburtsort usw. erfasst. Dann ging es zu meinem beruflichen Werdegang, meinen Beziehungen zu Männern, was ich doch eine etwas intime Frage fand. Doch ich gab Auskunft. Ich hatte ja nichts zu verbergen. Schliesslich zeigte das Computerprogramm eine Maske für die Eingabe meines kriminellen Werdegangs an. Der Gefängnisbeamte fragte mich, deshalb, was ich alles verbrochen hatte. Ich sagte nichts. Ich sei immer ein ehrlicher und guter Mensch gewesen: kein Diebstahl, kein Verbrechen, nicht mal eine Sünde. Ich sei in jeder Hinsicht rein und unschuldig. Gut, das war ihm auch recht, denn es war für ihn ja viel angenehmer eine perfekte, liebenswürdige Frau vor sich zu haben, als einen gefährlichen Verbrecher. Nur jemand war nicht einverstanden: der Computer. Als wir die Maske leer überspringen wollten, da blinkte ein grosser roter Warnhinweis auf: „Achtung: Eingabe unvollständig!“ Ohne deklariertes Verbrechen wollte das Programm nicht weitermachen. Der Beamte fragte mich dann nochmals, ob ich vielleicht nicht doch einmal irgendetwas getan hätte, wenn es auch nur Falschparkieren gewesen sei. Ich solle mir auch nicht weiter Gedanken dazu machen. Diese Information sei völlig unwichtig, doch der Computer wolle diese sie nun mal. Ich konnte nichts angeben. Ich sann. Ach meiner Mutter hatte ich glaub mal 2 D-Mark gestohlen. Doch das zähle nicht, meinte der Beamte. „Sie haben auch noch nie eine Busse erhalten?“ Doch das wars, ich war einmal zu schnell gefahren: 100 statt 80 auf der Stadtautobahn an einem Sonntagmorgen ohne Verkehr. Ja das hatte eine kleine Busse gegeben. Endlich wir konnten etwas eintragen und der Computer schluckte es willig um gleich die nächste Maske zu zeigen…

Hier sollte nun der Grund für meine aktuelle Gefängnisstrafe eingetragen werden. Ich sagte, es sei freiwillige Wohnsitznahme im Gefängnis, aber keine Strafe. Der Beamte fütterte auch mit dieser Information den Computer. Doch dieser wollte wieder nicht. Er zeigte mir dann eine Liste von Vorschlägen. „Sehen Sie eine dieser Vorschläge benötige ich. Ich zeige es ihnen einmal. Wenn ich nun den Vorschlag „Anführen von organisierter Kriminalität“ nehme, dann sollte es weitergehen.“ Das tat er und tatsächlich wechselte das Programm auf die nächste Seite. „Also was soll ich eintragen. Wir können auch etwas einfaches wie Ladendiebstahl nehmen. Das Programm schluckt das auch.“

Es war mir schon nicht ganz recht, mich zu einen Verbrechen bekennen zu müssen, das ich nicht tat. Doch der Beamte erklärte mir, dass das aktuelle Programm mit der neuen Situation, dass auch Menschen freiwillig hier seien, noch nicht klar komme. Das werde in einem halben Jahr mit der neuen Software jedoch alles besser. Bis dahin müsse man noch mit ein paar Tricks das Programm überlisten.

Gut, einfacher Ladendiebstahl war in Ordnung für mich. Der Beamte sollte dies nur eingeben. Doch es gab keinen Zurückbefehl mehr. „Ach Herrgott. Das habe ich ja vergessen, hier kann man nicht mehr zurück.“ Er raufte sich die Haare, was sollte man nur tun. Schliesslich fragte er mich, ob es für mich auch in Ordnung sei, wenn ich wegen „Anführen von organisierter Kriminalität“ erfasst sei. Das sei alles nur pro forma, habe in der Realität keine Bedeutung. Es sei nur ein gefülltes Feld, damit es gefüllt sei und er versprechen mir auch, es in einem halbe Jahr zu entfernen.

Es war mir nicht ganz recht. Doch was wollte ich tun. Wahrscheinlich war es ja wirklich völlig egal, alles nur unnötige Bürokratie. Ich sagte deshalb, es sei egal. Nach weiteren Fragen zu meiner Person und verschiedenen Meinungen von mir, sagte der Beamte dann den Rest könne er selbst ausfüllen, so dass ich nach Hause, das heisst ins Gefängnis gehen konnte.

Wie nun so üblich ging ich durch die viele Türen und wurde dann von einem Gefängniswärter in meine Zelle geschlossen. Ich lernte ein wenig fürs Studium. Und eine Stunde später durfte ich dann zum gemeinsamen Nachtessen mit jenen Gefangenen gehen, die infolge guter Führung dieses gemeinsam einnehmen durften. Dagmar war wieder da. Sie blickte mich lange an. Dann sagte sie zu mir: „Das hätte ich nicht gedacht, nein wirklich nicht. Also eine Mörderin hätte ich dir zur Not noch gegeben. Aber die Anführung einer Verbrecherbande aus dem Osten…“ Irgendwie merkte ich auch sie war nicht mehr so aggressiv gegen mich, eher hatte sie ein wenig Angst. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, sie stelle mir schweigend die Frage, weshalb bin ich hier. Wie wirkte wie, wenn sie an meinem „freiwillig“ herum denken musste. Dachte sie wohl ich sei wirklich absichtlich hier, um meine Verbrecherkollegen zu treffen?

Ich fühlte mich jedenfalls recht merkwürdig. So beschloss ich mich nach dem Nachtessen, mich möglichst schnell wieder in meine Zelle einschliessen zu lassen. Ich las noch ein wenig und ging früh schlafen.

Am nächsten Morgen liefe alles, ja man konnte schon bald sagen, wie gewohnt. Ich nutzte den gemeinsamen Waschraum, frühstückte mit den Gefangenen und machte mich dann in Richtung Universität auf. Allerdings kam ich nicht weit. Wie am Vortag hielt ich die Karte, welche als Schlüssel diente an dem Leser der Türe. Doch anders als am Vortag öffnete sich diese nicht. Die Tür machte keinen Wank. Vielmehr ertönte plötzlich ein Alarm. Jemand vom Personal kam und machte mich darauf aufmerksam, dass es mir verboten sei, mich derart nahe bei der Türe aufzuhalten.

Ich entgegnete jedoch, dass ich zur Universität fahren sollte. Er sagte, er müsse schnell nachschauen. Dann kam er zurück: „Nein, sie leben hier nicht in Halbgefangenschaft. Sie haben keinen Ausgang.“ Vielmehr müsse ich unverzüglich in meine Zelle zurück. Wegen besonderen Risiken dürfe ich auch nicht mehr gemeinsam mit den andern Gefangenen essen. Es sei denn ich liesse mich anketten.

Was hörte ich da alles? Dies musste ein Irrtum sein. Ich erklärte, dass ich bloss Mieterin hier im Gefängnis sei, dass ich hier eine Wohnung gemietet hätte und jederzeit das Recht hätte, das Gefängnis zu verlassen. Die Aufsichtsperson entgegnete mir jedoch, von solcher Vermietung habe sie noch nie etwas gehört. Das sei völlig unmöglich. Sie habe jedoch einen Auszug aus meiner Akte und da stehe ganz genau drin, dass ich wegen organisierter Kriminalität im Zusammenhang mit Drogen, Waffen und Handel von gestohlenen Automobilen hier zehn Jahre verbringen müsse. Ich sei als höchst fluchtgefährdet eingestuft und neigte zu aggressiven Ausbrüchen.

„Nein, nein, das tat ich nicht. Das steht nur so im Computer. Das war doch nur pro forma um das Formular zu füllen.“ – „Sie haben also auch noch gelogen bei ihren Angaben, wurde mir nun vorgeworfen. Wenn sie nun nicht gleich ruhig sind und in ihre Zelle gehen, müssen wir Massnahmen ergreifen.“ Das wollte ich dann doch nicht. So sass ich bereits fünf Minuten später wieder sicher eingeschlossen in meiner Zelle anstatt in der Trambahn zur Universität.

Niemandem mehr konnte ich das Missverständnis erklären, nur vier Wänden, die mich anschwiegen. Ich war weggesperrt und ich konnte nicht mal jemandem Schuld geben. Denn die Aufsichtsperson handelte ja nur nach besten Wissen und Gewissen. Es war völlig richtig und begrüssenswert, dass jemand wie ich beim Fluchtversuch zurückgehalten wurde. Schliesslich liefen hier ja wirklich gefährliche Personen herum. Ich war recht betrübt. Heute verpasste ich ausserdem eine meiner Lieblingsvorlesungen. Doch ich war mir sicher, mich noch erklären zu können. Dennoch das erste Mal störte ich mich daran eingeschlossen zu sein...

97. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Fehlermeldung am 10.06.12 09:40

Der Anfang der Story gefiel mir sehr gut , doch nun wird es konfus .

Oder wird Tamara von der Fürstin K. ausgelöst und in Dienst genommen ?



98. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Rubberjesti am 20.06.12 09:49

Konfus oder einfach nur sehr abstrakt!
Dies oll aber keine Kritik sein.
Herzlichen Dank für die Mühe diese Geschichte zu posten!

Herzliche Grüße
Rubberjesti

Zitat
Der Anfang der Story gefiel mir sehr gut , doch nun wird es konfus .

99. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von Automagix am 29.06.12 01:27

@ RubberArt: ich hoffe du lässt dich nicht von den Diskussionsbeiträgen entmutigen. Bitte schreib weiter,
denn deine story entwickelt sich sehr gut!

Ich schreibe hier mal ein paar Fragen "im Stil von Herrin Nadine" hin:
Wird sie nun von den Gefängniswärtern als besonders gefährliche Gefangene eingestuft? Muss sie deswegen
strengste Fesselungen in der Zelle tragen? Wird sie bem Versuch der Selbstbefriedigung in der Zelle ertappt?

Es bleibt spannend... keep going

100. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von devwol am 09.07.12 21:18

Hoffe auf ein schnelles Fortsetzung. Jetzt ist überschreitet das Geschichte das Punkt wo sie noch mehr oder weniger Freiwillig eingeschlossen ist. Soll es jetzt schlimmer werden, ein ganz unangenehme und lange Zeit im Zelle oder vielleicht ein Auslieferung als Delinquentin (wegen false Information im Computersystem) nach ein Land mit ein hartes Gefängnisregime?
101. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von RubberArt am 15.10.12 23:09


Doch mit Erklären wurde nichts. Den ganzen Tag musste ich in meiner Zelle weilen. Selbst das Essen durfte ich nicht zusammen mit den andern Gefangenen einnehmen. Kein Mensch sprach mit mir. Über meine Situation erfahr ich nur, dass ich wegen grosser Fluchtgefahr besonders strenge Haftbedingungen erhalten hätte.

Ich war am Verzweifeln. Musste ich nun völlig unschuldig mein gesamtes Leben hier verbringen? Abgestellt und vergessen, wegen eines dummen Irrtums… Nichts machte mir mehr Freude…

Und am nächsten Tag wurden die Sicherheitsbedingungen nochmals verschärft. Es wurde mir mitgeteilt, dass man wegen akuter Fluchtgefahr eine Ausnahmebewilligung erhalten habe, mich in Ketten zu legen. Eine Praktik, die üblicherweise nicht mehr angewendet werde. Angesichts der Schwere des Falles sei es aber ausnahmsweise von der obersten Justizbehörde ausdrücklich bewilligt worden.

Ketten, ob Gott, was würde wohl das bedeuten? Am Nachmittag kamen dann fünf Warter, um die neuen Sicherheitsvorkehrungen umzusetzen. Und auch meine letzte Hoffnung, dass nur ein kleiner Ring um meinen Knöchel und eine Kette mein Los sein würden, war schnell dahin. Als ich den Berg an Ketten sah, den sie mitbrachten, da dachte ich nur noch, jetzt ist ohnehin alles verloren. Ohne noch Widerstand zu leisten, liess ich die Gefängniswärter gewähren, als sie mir je um einen Knöchel nicht nur einen Ring mit einer Kette legten, sondern diese je auch zuschweissten, so dass es nicht mehr möglich war, diese auszuziehen…

Als sie gerade beginnen wollten den zweiten Ring zusammenzuschweissen, da ertönte plötzlich eine bekannte Melodie. Ach so, ein Standardhandyton, wie sie mich schon seit Jahren nerven. Einer der Gefängniswärter zückte tatsächlich sein Handy und besprach etwas. „Ach wenn das so ist. Nein, dass haben wir nicht gewusst. Ja, damit ist die Situation eine ganz andere. Ja, ich verstehe, dass damit sehr viel Geld verloren geht. Nein, für diesen Schaden wollen wir nicht aufkommen… wären sehr dankbar…“

Während ich also solche Reden hörte, wurde ich zwar nicht mehr weiter eingeschweisst. Doch dafür nahm man die Gelegenheit war, mich mittels dem Ring an eine erste Kette zu legen. Ich war schockiert: Nun war ich angekettet, wohl für immer…

Der Wärter am Handy sprach jedoch weiter: „… ja eine Spende wäre immer willkommen. Ja dafür danken wir herzlich. Nein, das war wirklich nicht so gemeint. Wir entschuldigen uns für die Umstände und bedanken uns nochmals ganz ausdrücklich…“

Dann war das Gespräch beendet. Der Gefängniswärter schien nun sehr aufgeregt. Er kam sofort zu mir und sagte mir, er müsse sich vielmals entschuldigen: „Ich sei sofort frei, dürfe tun und lassen was ich wolle.“ Ich verstand nicht. Was war geschehen? Ich fragte nach dem Grund für den plötzlichen Wandel der Meinung. „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Höhere Mächte. Ein unverzeihlicher Irrtum. Wir müssen uns wirklich sehr entschuldigen. Gehen sie einfach…“

Ich bedachte dann ein wenig, was ich vorher gehört hatte. Irgendwie hatte ich immer an unseren Rechtsstaat geglaubt, doch nun ereignete sich nicht nur, dass ich völlig ohne Grund eingesperrt wurde, nein mein Freikommen war noch mysteriöser. Wer zahlte da wohl für mich. Mir schauderte. Ich wollte es nicht wissen. Zum Glück war ich frei. Das war die Hauptsache!

Der Gefängniswärter sagte dann auch: „Ja gehen Sie nun. Sie sind frei. Verlassen sie diesen Gitterknast sofort, aber schnell.“ Doch da musste ich mich nun doch einmal wehren. Erstens konnte ich überhaupt nicht gehen: Nicht nur waren alle Türen verschlossen, ich war auch soeben angekettet worden. Und dann war hier meine Wohnung, für die ich bereits viel Miete (jedenfalls für meine bescheidenen Verhältnisse) bezahlt hatte. Was erfrechte er sich eigentlich, mich aus meiner Wohnung zu verscheuchen. Ich sei hier zufrieden, wolle nur einen Schlüssel ausgehändigt erhalten und zur Universität fahren können, wenn ich Vorlesung habe. Der Wärter verstand mich nicht. Ich musste völlig durchgedreht sein, dachte er wohl. Er wollte mich immer mehr zwingen, sofort das Gefängnis zu verlassen. Zum Glück war hier noch die Kette, die verschlossen war, verschlossen mit einem besonderen Schloss, das nur mit einem Spezialschlüssel zu öffnen war, den keiner der Wärter besass.

Ich wurde, wie man wohl versteht, immer wütender: Da hatte ich endlich einmal eine ordentliche Wohnung, zahlte viel dafür und da machte man mir solche Umstände und wollte mir erst noch die Wohnung nehmen. Nein nicht mit mir! Die nehmen mir gar nichts!! „Selbst auf die Kette um mein Fussgelenk bestehe ich!“ schrie ich schliesslich in meinem totalen Ärger.

Alle waren ruhig. Schliesslich kam ganz kriecherisch der Gefängniswärter zu mir und sagte: „Der Dame würden selbstverständlich alle Wünsche erfüllt. Sie dürfe auch ihre schöne Kette behalten und sei als Gast und Mieter immer willkommen. Ob es ihr denn recht sei, wenn sie morgen um sieben Uhr losgekettet würde, um zur Universität zu fahren?“

„Was denn sonst, Sie Depp!“ schrie ich ihn da an. „Raus nur raus mit all diesem Gesindel!“ brüllte ich schliesslich. Die Wärter räumten schnell all ihr Material weg und innert einer halben Minute war ich alleine und hörte die Tür ins Schloss fallen, wobei zuvor mir noch der Oberwärter alle Schlüssel des Gefängnisses, die er besass, anvertraute.

Endlich war ich alleine und wieder völlig frei. Ich beruhigte mich langsam, erholte mich von all dem Schreck und den Strapazen und fand mich schliesslich in meiner ruhigen Gefängniszelle wieder. Viel verändert hatte sich äusserlich zu vor zwei Stunden nicht. Ausser, dass ich nun an eine Kette gelegt war…

Doch ich fühlte mich nun hervorragend: Ich hatte gesiegt! Nun hatte ich meine Wohnung endlich für mich erobert und schwor mir, niemand werde sie mir je wieder nehmen. Endlich ich konnte mir Gedanken darüber machen, wie ich sie einrichten wollte. Ach ja die erste Einrichtung gab es ja bereits: die Kette, an die ich gelegt war. Sie war so lange, dass ich problemlos mit ihr durch mein neues Reich gehen konnte. Ja bis zum Aufenthaltsraum der (andern) Gefangenen würde sie reichen.

War es nicht üblich, wenn Räume in ihrer Nutzung umfunktioniert wurden, dass man alte Charakteristika bestehen liess? - Ich wollte dies mit der Kette tun. Da sie mich nicht störte oder behinderte, fand ich es ausdrucksstark sie zu tragen. Sie verlieh diesem Raum einfach den alten Charme und eine gewisse Nostalgie. Die Idee gefiel mir immer besser. Natürlich musste ich den Schlüssel zu ihr noch auftreiben... Ich stellte ich mir, vor wie viel Charakter es doch haben wird, wenn ich meine Mitstudentinnen und -studenten in meine Wohnung zum Nachtessen einlade und ich mich mit dieser alten und ausdrucksstarken Kette präsentieren konnte… Die würden wohl staunen und mich um die ausgefallene und coole Wohnung beneiden…

Ich genoss nun im Gefängnis sofort wieder alle Freiheiten wie zuvor, ja noch mehr. Ja es gab überhaupt niemand der in diesem Hause mehr Freiheit und Zuvorkommen erlebte, nicht mal der Gefängnisdirektor… Jeder war freundlich zu mir und auch meine Mitgefangenen hatten plötzlich sehr grossen Respekt vor mir. Dagmar zum Beispiel nannte mich nun nicht mehr Kindchen und sah mich auch nicht mehr als total verrückt an. Vielmehr traute sie sich kaum noch ein Wort an mich zu richten… Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass alle Mitgefangenen ein grosse unermessliches Geheimnis bei mir vermuteten, vor dem sie derart viel Ehrfurcht hatten, dass sie niemals wagten, mich danach zu fragen…

102. RE: Besonders schützenswert

geschrieben von devwol am 06.11.12 19:08

Aber wie lange soll diese Freiheit dauern? Kommt jetzt eine unerwartete Wendung. Ich hoffe auf eine Fortsetzung!


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