Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von Esposado am 24.02.15 00:18
letzter Beitrag von krinlyc am 21.03.15 08:49

1. Was erzählt Ihr Euren Kindern?

geschrieben von Esposado am 24.02.15 00:18

Hi,
wir haben drei Kinder im Grundschul- und Kindergartenalter. Bin gerade in der Eingewöhnung, wenn alles gut geht soll die Schelle aber dauerhaft dran bleiben. Im Augenblick habe ich eine durchsichtige Plastikschelle, in absehbarer Zukunft steigen wir aber vermutlich auf den Looker um. Unsere Kinder haben noch nichts mitbekommen, idealerweise bleibt es dabei. Realistischerweise werden sie den KG früher oder später sehen, insbesondere ein Modell aus Metall ist ja doch eher auffällig. Das geht ganz fix - z.B. Kind kommt beim Duschen ins Badezimmer und ich dreh mich nicht schnell genug weg oder bei einem nächtlichen Umzug ins Bett der Eltern. Ein Mal nicht aufgepasst und schon müssen wir (bzw. ich, so was überlässt die KH gerne mir...) auf die Frage "Papa, was hast Du da" eine Antwort finden.

Meine Frage an Euch: wem ist das schon passiert, was habt Ihr gesagt? Was würdet Ihr sagen, falls es Euch erwischt?
2. RE: Was erzählt Ihr Euren Kindern?

geschrieben von Shaft3 am 20.03.15 09:37

Finde ich auch eine sehr heikle Frage, auf die ich und meine Frau noch keine gute Antwort gefunden haben. Ich habe eine kleine Tochter und trage meist den CS 500; dessen Stahlband kann dann auch schon mal beim Bücken hinten unterm T - Shirt sichtbar werden - ist bislang gottseidank noch nicht passiert - aber: wie gesagt eine gute Antwort hätte ich auch die Fragen meiner Umwelt nicht. Das trifft im Besonderen auf die Kinder zu, ist aber natürlich auch bei Bekannten und Kollegen eine sehr schwierige Sitution - mich wundert auch, dass es hier im Forum anscheinend keine große Resonanz gibt auf Deine Frage.
3. RE: Was erzählt Ihr Euren Kindern?

geschrieben von EXTREM-shop am 20.03.15 10:04

Wie alt ist denn Deine Tochter ? - Kinder haben ja noch keinen sexuellen Bezug zur Kleidung oder anderem "Erwachsenen-Spielzeug".

Also bei "Sichtbarkeit" ganz normal damit umgehen. So als ob es eben normal ist, das Stahlband um die Hüfte. Auch in anderen Fällen, sind solche "Hilfsmittel" eben medizinische Hilfsmittel, die wegen gesundheitlichen Gründen "verordnet" wurden.

Das ist dann auch die Hilfsargumentation wenn 3. Personen danach fragen. ... und sofort die ganze Krankengeschichte von den Schmerzen im Unterkörper loslassen ( lol ) denn das will ja denn wirklich keiner hören. Und schon bist Du vollkommen aus der Nummer.
4. RE: Was erzählt Ihr Euren Kindern?

geschrieben von Thömchen am 21.03.15 00:05

Man soll die Neugier und auch die Findigkeit von Kindern nicht unterschätzen.
Ich habe zwei davon, die nun aber schon groß sind.
Da wir viel in der SM-Szene verkehrten und auch entsprechende Kleidung hatten, gab es natürlich Fragen. Wir haben sehr schnell klar gemacht, daß auch Eltern ein Privatleben haben und es so behalten wollen.
Natürlich haben die beiden mitbekommen, wo und wie wir uns vergnügten, aber da sie auch merkten, daß das nichts war, was das Familienleben gefährdete, kamen sie damit klar.
Meine Tochter hat mich allerdings inzwischen gebeten, ein zu deutliches Bild meiner "special interests" - wie sie sich ausdrückte, abzuhängen, damit meine Enkelin es nicht sieht.
5. RE: Was erzählt Ihr Euren Kindern?

geschrieben von Fehlermeldung am 21.03.15 03:19

Ich habe dazu einen schönen Beitrag von Irena Böttcher auf circle.de ( 2005 geschlossen )

Eltern

Sobald man nicht nur ein SM-Paar ist, sondern auch Kinder hat, steht man immer wieder vor dem Problem, wieviel man seinen Kindern über die speziellen Neigungen erzählt. Aufklärung hin oder her - hinsichtlich der Sinnlichen Magie ist die überwiegende Meinung immer noch die, dass man alles, was damit zusammenhängt, vor seinen Kindern zu verbergen hat.

Aber warum eigentlich? Wenn es nichts Besonderes ist, nichts Krankes, nichts Böses, sondern einfach nur eine spezielle Form von Liebe, weshalb muss ich dann damit so hinter dem Berg halten?
SM ist ganz normal, ganz selbstverständlich. Dafür stehen wir ein, und darum kämpfen wir an einigen Stellen. Wenn das so ist, dann müssen wir das aber auch an unsere Kinder so weitergeben. Wie sollen wir es jemals erreichen, dass unsere Neigungen akzeptiert werden, wenn wir uns nicht einmal bei unseren eigenen Kindern, also dem für uns erreichbaren Teil der nächsten Generation, darum bemühen, diese Anerkennung zu wecken?
Für uns persönlich gibt es deshalb nur den Weg der Offenheit.

Natürlich wird man kleinen Kindern diese Spiele nicht in allen Details erklären. Ebensowenig, wie man ihnen Vorträge über sämtliche Spielarten von Blümchensex halten würde.

Es ist ein nahezu unlösbares Problem, was und wieviel man seinen Kindern wann sagt. Obwohl, so schwierig ist es eigentlich gar nicht. Denn eigentlich leiten uns dabei unsere Kinder selbst; ihr Interesse, ihre geistige Reife sind der Maßstab dafür, was wir ihnen mitteilen.
Sobald man einmal dagegen angeht, dass Bequemlichkeit und Feigheit uns hier etwas vormachen und Ausreden für das Schweigen werden, fühlt man das einfach, was man ihnen sagen kann und was (noch) nicht.
In griffige Regeln fassen lässt sich dies ebenso wenig wie alles andere, das mit Erziehung zu tun hat.

Wenn wir allerdings eines gelernt haben bei unseren ganzen Erziehungsversuchen im Laufe der Zeit, dann ist es das: Kinder bekommen viel, viel mehr mit, als wir anfangs glauben. Und sie verstehen viel mehr. Was wir durch eine kindgerechte Tatsachenaufbereitung fördern können.

Für einen Fünfjährigen sind Fesselspiele allenfalls Teil eines Cowboy-Indianer-Spiels. Dass man sich fesselt, weil man sich liebt und das Lust bereitet, übersteigt jedenfalls in den Details im Zweifel seinen Horizont. Natürlich. Über Varianten wie das gute alte 69 würde ich ihn in diesem Alter allerdings ebenfalls noch nicht ausführlich aufklären.
Aber auch ein Fünfjähriger kann bereits verstehen, dass seine Eltern eine gewisse Zeit für sich brauchen und dabei Spiele spielen, weil sie sich gerne mögen; und dass sie bei diesen Spielen gerne bestimmte Utensilien verwenden wie etwa Fesseln und Peitschen.

Wenn das für ihn eine Selbstverständlichkeit ist, wird die zufällig oder bei gezielter Suche entdeckte Peitsche für ihn kein Gegenstand besonderer Faszination oder bohrender Fragen mehr sein. Sondern einfach etwas, das zum Leben dazugehört.

Erwachsene machen halt immer so langweilige Sachen ...
6. RE: Was erzählt Ihr Euren Kindern?

geschrieben von private_lock am 21.03.15 03:58

Hallo!

Personen, die unseren Fetisch nicht teilen, verstehen nur sehr langsam, warum und was uns antreibt, unsere Genitalien in Stahl zu verschließen. Ja mangels Beschäftigung mit dem Thema ist oft noch nicht einmal das grundlegende Wie verständlich:


  1. Demnach wird ein eventuell aufblitzender Stahlgürtel am Rücken zunächst überhaupt nicht als Keuschheitsgürtel erkannt. Es fehlt schlicht die Fantasie bzw. der Röntgenblick, das Stahlband unter der Kleidung weiter zu verfolgen.
  2. Auch der zweite Schritt im Verständnis ist schwierig. Wenn also das Stahlband als solches zugeordnet wird, dann wird daraus eben ein einzelnes Band um den Bauch. Ja und? Wozu soll das gut sein? Dass das nur ein Träger für ein Schrittband ist, erfordert den nächsten Schritt.
  3. Doch damit nicht genug. Selbst wenn auch das Schrittband zu sehen ist, dann ist das eben eine Unterhose aus Stahl ... na und? Gibt ja auch Unterhosen aus Stoff. OK, Stahl ist definitiv komisch, aber wo soll jetzt der große Unterschied zum Stoff sein?
  4. Wie, da ist ein Schloss dran? Naja, kann ja Sinn machen. Stahl ist widerspenstig und biegt sich nicht so leicht. Da kann man nicht einfach ein Gummiband einbauen. So ein Schloss ist wie bei einem Schrank einfach ein harmloser Verschluss, also quasi der Ersatz für den Hosenknopf oder die Gürtelschnalle. Aber Moment mal:
  5. Wer hat eigentlich den Schlüssel? Der Träger könnte möglicherweise nicht die volle Kontrolle über den Schlüssel ausüben? Man könnte gemein sein und dem Träger den Schlüssel wegnehmen? Und dann könnte er seine "Unterhose" nicht mehr ausziehen. Aha?
  6. Tja, dann steckt der Träger eben einige Stunden in seiner Unterhose fest ... so wie typische Kinderstreiche spätestens zu Ende gehen, wenn man abends nach dem Spielen nach Hause muss. Am Ende wird der Schlüssel zurückgegeben, nicht wahr?
  7. Oh, Erwachsene können so gemein sein, und den Schlüssel für länger als einige Stunden behalten? Dann muss man ja mit dem KG auch auf Toilette können?!?
  8. Erst wenn die eigene Sexualität bereits erwacht ist, kommt schließlich die Frage: Wie ist das eigentlich beim Sex? Stört so ein KG da nicht? Und wenn man sich mal da unten kratzen will ... wie soll man denn da an sich rumspielen?


Auf diesem langen Weg hat jeder ganz individuell einige Schritte, die ihm einfach fallen und eben die anderen. Der Prozess des Verstehens bleibt also bei der ersten oder zweiten flüchtigen Begegnung leicht stecken. Und wenn der Träger mit Bedacht auf die Fragen seines Entdeckers eingeht, und dabei ganz bewusst falsche Fährten legt, ohne dem Verständnis unnötig auf die Sprünge zu helfen, könnte jeder der genannten Punkte einen Ausstieg aus der Kette anbieten.

Die Kunst besteht darin, nur das Nötigste zuzugestehen, was ohnehin schon verstanden wurde. Es beleidigt das Gegenüber, sollte versucht werden, solches abzustreiten durch eine platte Notlüge. Hingegen kann eine am Ausstiegspunkt gesetzte Notlüge auf Jahre hinaus Bestand haben und sich als eingetretener Pfad verfestigen, so dass es nicht mehr hinterfragt wird bei einer erneuten Konfrontation: "Ach ja, der Papa hat mal wieder seine komische Unterhose an ... muss praktisch sein ... Stahl kann man ja viel leichter waschen. Hinterher einfach abtrocknen und schon ist wieder sauber. Einfach so beim Duschen, ganz ohne Waschmaschine ..." Wenn diese Gedanken automatisch enden bei: "OK, nichts Neues ... ist ja langweilig", dann habt Ihr gewonnen. Bleibt am Ende eine Frage offen, so bleibt auch das Bewusstsein, dass da noch weiter geforscht werden muss, um es genauer zu verstehen. Dann hilft wohl nur noch ein komplettes Outing ... aber bitte dem Alter entsprechend!

Oberste Direktive sollte natürlich sein, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine Entdeckung zu verhindern. Doch beim Zusammenleben im gleichen Haushalt, lässt sich das nicht immer vermeiden. Da ist es gut, wenn bei Zeiten auch zwischen Eltern und Kindern ein Konzept von Privatsphäre etabliert und aktiv gelebt wird. Toiletten und Badezimmertüren werden abgeschlossen, sobald die Körperpflege allein bewältigt werden kann. Und beim Betreten von Schlafzimmern wird grundsätzlich vorher geklopft und auf ein "Herein" gewartet. Wer das zu Hause selbst nicht gelernt hat, muss das selbst erst einmal verinnerlichen und damit beginnen die Privatsphäre der Kinder zu respektieren. Damit kann zum einen die Gelegenheit, wann ein KG entdeckt werden könnte, reduziert werden. Und zum anderen wird eine General-Ausrede verfügbar: "Das ist Privatsache und geht Dich bitte nichts an, also frag nicht!" Vielleicht nicht so elegant und möglicherweise nicht so effektiv, wie ein Ausstiegspunkt, aber immerhin!

Schließlich gibt es noch eine gewisse Blindheit. Selbst nach einem vollständigen Outing wollen manche Menschen nicht wahrhaben, was sie da gesehen haben. Meine Eltern z.B. haben auch einige Dinge gesehen und akzeptiert, dass sie lieber nicht so genau wissen wollen, was ihr Sohn da so treibt. Sie verschließen aktiv die Augen vor den Anzeichen und fragen nicht mehr, weil sie eine Ahnung haben, dass Ihnen die Antwort nicht gefallen würde. Natürlich versuche ich meinerseits dieses Gentleman-Agreement nach Kräften zu unterstützen, indem ich nicht unnötig meinen Fetisch vor ihnen zur Schau stelle. Aber es ist eine sehr komfortable Situation für mich: Wer fragt kriegt eine Antwort! Doch zuvor muss er meine Gegenfrage bejahen, ob er denn wirklich wissen möchte, was es damit auf sich hat?

Und dann kommt die Flucht nach vorn: Der Fetisch ist so verzwickt und verwinkelt, dass es genügend Aspekte gibt, um erst mal 10 Minuten vom Leder zu ziehen. Dann steht ihnen der Mund offen und sie hören nicht mehr wirklich zu, sondern überlegen, wie sie die Bilder wieder aus dem Kopf kriegen sollen. Wichtig bleibt lediglich der Punkt, dass sie den Eindruck haben, dass nichts davon illegal oder schädlich ist. Dann wird ihnen klar, dass ihre Neugier eine Grenze überschritten hat und sie wollen nichts sehnlicher, als wieder zurückzufinden auf ihre Seite der Grenze. Geratet also nicht zu sehr in Rage und redet nur so lange, bis Ihr in ihren Augen ablesen könnt, dass sie bedient sind. Nach diesem vermutlich absolut einmaligen Gespräch wird es hoffentlich nie wieder thematisiert, ähnlich wie man Leute meist nicht auf Mundgeruch anspricht.

In der Tat ein interessantes Thema: KG und Familie ... das schöne daran: Blut ist dicker als Wasser ... demnach besteht bei Familienangehörigen ein natürliches Verständnis dafür, mit solchen Erkenntnissen nicht außerhalb der Familie hausieren zu gehen. Lediglich bei kleinen Kindern sollte man ausdrücklich noch einmal darauf hinweisen. Wenn sie eh bereits das Konzept der Privatsphäre zwischen Personen kennen, dann können sie bei der Gelegenheit auch gleich lernen, dass es weitere Schalen der Privatsphäre um den Haushalt und um die Familie herum gibt.

Gute Nacht
private_lock
7. RE: Was erzählt Ihr Euren Kindern?

geschrieben von krinlyc am 21.03.15 08:49

Zitat
Hi,
wir haben drei Kinder im Grundschul- und Kindergartenalter. Bin gerade in der Eingewöhnung, wenn alles gut geht soll die Schelle aber dauerhaft dran bleiben. Im Augenblick habe ich eine durchsichtige Plastikschelle, in absehbarer Zukunft steigen wir aber vermutlich auf den Looker um. Unsere Kinder haben noch nichts mitbekommen, idealerweise bleibt es dabei. Realistischerweise werden sie den KG früher oder später sehen, insbesondere ein Modell aus Metall ist ja doch eher auffällig. Das geht ganz fix - z.B. Kind kommt beim Duschen ins Badezimmer und ich dreh mich nicht schnell genug weg oder bei einem nächtlichen Umzug ins Bett der Eltern. Ein Mal nicht aufgepasst und schon müssen wir (bzw. ich, so was überlässt die KH gerne mir...) auf die Frage \"Papa, was hast Du da\" eine Antwort finden.

Meine Frage an Euch: wem ist das schon passiert, was habt Ihr gesagt? Was würdet Ihr sagen, falls es Euch erwischt?


Hi,
ich habe selbst eine Tochter, inzwischen 11Jahre alt. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, je früher deine Kinder davon mal gesehen haben und _wichtig_ um so normaler Du/Ihr damit umgeht, um so unproblematischer das Ganze. Wenn Du/Ihr ein Drama daraus macht erwischt zu werden, um so interessanter für die Kids.
Soll jetzt nicht heissen, dass man(n) das KG Gerät nun direkt zeigen oder en detail erklären soll.

Ich hatte schon fragen: Warum dass da (sie zeigt in die Richtung) so hart ist, da habe ich dann gesagt dass der Papa da ein "Aua" hat. Später irgendwann hat sie den KG kurz mal sehen können(Ins Bad herein geplatzt.)
Ich glaube da war sie 5 oder 6.

Wir versuchen natürlich alles zu vermeiden, damit Sie davon irgendwas mitbekommt.
Meine kurze Erklärung hat damals gereicht.
Außerdem, es wurde schon erwähnt, _wir_ Erwachsenen haben eine Vorstellung was mit dem KG alles zusammen hängt. Kinder eben nicht. Eine einfache Erklärung, die in ihr kindliches Schema passt, und schon sollte alles gut sein.



winks
krinlyc





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