Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von Fohlen am 16.02.16 14:13
letzter Beitrag von Edwin Prosper am 17.10.22 13:09

1. Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 16.02.16 14:13

Klatsch. Die Gerte traf. Der Hengst zuckte zusammen. Schon einige rote Striemen zierten seinen Rücken, seinen Arsch und die Oberschenkel. Schon wieder schlug Madame mit ihrer Reitgerte zuerst leicht auf ihren rechten Stiefelschaft und dann nach einer Sekunde mit voller
Kraft auf den Hengst, der erst dann reagierte. Er kniete sich hin, senkte den Kopf und schnaubte. „Das muss schneller gehen. Wenn ich an die Stiefel klopfe, hast du abzuknien! Auf Kommando, sofort. Immer! Sonst setzt es was!“ Und dass es was gesetzt hatte, sah man, wenn man den Rücken des jungen Mannes ansah. Ein gutes Dutzend Striemen zeigten, dass hier trainiert wurde nach der guten alten Art. Es war die erste Stunde und die Gräfin versuchte ihrem Neuling die Grundbegriffe beizubringen. „Abknien“, wenn der Reiter oder Pfleger die Box betritt. Kopf senken! Los, noch mal!“ Wieder tippte die Schlaufe der Gerte an die Stiefel und zack, das Pferdchen kniete. „Brav“, meinte die Gräfin und kraulte die dunklen Locken ihrer Neuerwerbung.

Alle zweibeinigen Pferde erhielten am Anfang ausführliche verbale Kommandos und man musste ihnen auch einiges erklären. Später würde das nicht mehr der Fall sein. Gerte, Sporen, Zügel- und Schenkeldruck und einfache Pferdekommandos mussten genügen. Und sie genügten, wie bei Vierbeiners auch. Und den Zweibeinern war es bei Strafe verboten, menschliche Laute von sich zu geben oder im Stall mit anderen zu sprechen. Wurde jemand erwischt, sorgte eine strenge und äußerst schmerzhafte Behandlung dafür, dass es nicht mehr vorkam. Nicht nur der Sprecher, nein auch der Zuhörer wurde ausnahmslos gleich streng bestraft. Jede Äußerung hatte durch Wiehern, Kopfbewegung und Hufscharren zu erfolgen. Wie bei jedem normalen Pferd.

Ulf, nennen wir unseren neuen Hengst mal so – sein Nachname tut nichts zur Sache - war seit zwei Tagen auf dem Gestüt von Madame, einer Baronin, die nicht nur für ihre Reitleidenschaft, sondern auch ihre Vorliebe für zweibeinige Pferde bekannt war. Für letztere nur einem kleinen internen Kreis. Mit ihren Vierbeinern war sie im europäischen Rennsport eine Koryphäe.
Ulf hatte also seine erste Lektion gelernt. Seit gut einer Woche war er Pferd. Hatte sich verpflichtet mindestens fünf Jahre als Pferd zu leben. Danach würde er entscheiden, Verlängerung oder Geld und Freiheit.
Als er sich im Stall des Pferdeauktionators auszog, seine Kleider in die Mülltonne geworfen wurden und er ein lederndes Halsband umgelegt und dicke Lederfäustlinge über die Hände gestülpt bekam, durchfuhrt ihn einen Schrecken. Jetzt wurde es ernst, er wurde degradiert zum Tier, zum Pferd. Schon immer hatte er sich in seinen Träumen dies vorgestellt: Nackt zu sein, aufgeschirrt mit Zaumzeug und einer Reiterin, die ihn im vollen Reitdress mit der Peitsche traktierte. Nun war sein Traum Wirklichkeit geworden. Mit klopfendem Herzen hatte er die Gummitrense in den Mund genommen, sich leicht gewehrt, als sie scharf nach hinten gedrückt und im Nacken verschlossen wurde.

Doch erzählen wir Ulfs Geschichte vom jungen unerfahrenen Wildfang zum perfekt abgerichteten Turnierpferd von Anfang an. Es begann vor einigen Tagen irgendwo in Nordrhein-Westfalen….


Der ältere Herr in Reitkleidung führte die elegante Dame in den Stall. Sie war ganz in Beige gekleidet. Ein fast weißer Hosenanzug, beige Stiefel und beige Handschuhe. Die langen blonden Haare hatte trug sie hochgesteckt und unter einem kunstvoll geschlungenen Seidentuch versteckt. Dezenter aber sehr eleganter Goldschmuck, dazu ein zartes Make up und eine große Sonnenbrille machten sie zu einer eleganten Erscheinung.


„Schauen Sie sich in Ruhe um. Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie mich bitte.“ Der Händler Dr. Berger machte eine leichte Verbeugung, schlug leicht mit der Reitgerte an seinen Stiefelschaft und ließ Bea allein im Stall zurück. Bea dankte und nahm die Sonnenbrille ab, denn im Stall waren die Lichtverhältnisse angenehmer.
Sie würde sich umschauen und wenn etwas Brauchbares für sie dabei sein würde, würde sie natürlich zugreifen. Ihr Scheckheft hatte sie heute Morgen in ihre Sakkotasche gesteckt.
Bea von H. (der volle Name der Baroness tut hier nichts zur Sache) war eine erfahrene Sulkyfahrerin, ritt auch gerne Dressur und überhaupt drehte sich ihr Leben um Pferde. Das große Gestüt, das sie von ihrem Vater geerbt hatte, war immer eine Hochburg des Pferdesports gewesen, seit Generationen. In der Eingangshalle des Haupthauses waren die zahlreichen Pokale, Urkunden und Auszeichnungen zu bestaunen.
Noch ehe sie richtig laufen konnte, saß sie sicher auf dem Rücken der Pferde
Und Madame Bea hatte die Leidenschaft für Pferde von ihrem Herrn Papa geerbt. Die Leidenschaft für vierbeinige und auch für zweibeinige. Ja, besonders für letzte, da war sie eine Meisterin. Eine leidenschaftliche Meisterin, das hatte sie in zahlreichen Turnieren schon gezeigt. Neben dem normalen Gestütsbetrieb mit eigenen und Mietpferden frönte sie einem geheimen Hobby, geradezu einer obsessiven Leidenschaft. Sie liebte es zweibeinige Pferde zu halten, zu reiten, zu trainieren und abzurichten. Erst mit Zweibeinern ließ sich die hohe Kunst der Dressur realisieren und zur Perfektion treiben. Eine dominante Reiterin, die ihr Pferd zu 100% beherrscht, allein mit Schenkeldruck, Sporen, Peitsche und Zügel ein Pferd dazu bringt, den Willen des Reiters zu tun sich total zu verausgaben und über sich hinauszuwachsen , das war die hohe Kunst des Reitsports. Nur stetes Training, eine harte konsequente Hand und artgerechte Haltung garantierten den gewünschten Erfolg und den Spaß am Reiten.
Dieses Hobby betrieb sie in einem abgesonderten Stall hinter der kleinen Birkenschonung. Glücklicherweise waren ihre Besitzungen weitläufig und so groß, dass sie nicht für jedermann einsichtig waren.
Dort in dem versteckten Stall standen einige Zweibeiner, von denen nur ein kleiner Kreis des Personals Bescheid wussten. Diese waren ihr und ihren Freundinnen, die sich auch ihren Zweibeiner hielten, treu ergeben und verschwiegen.
Natürlich war das, was sie betrieb nicht illegal, nein keinesfalls. Nennen wir es ungewöhnlich. Ein ungewöhnliches Hobby, das sie und ihre Freundinnen mit Leidenschaft verfolgten. Die Pferdchen waren alle freiwillig in ihren Boxen. Ließen sich freiwillig trainieren. Bea schloss mit allen einen Vertrag, dass sie auf eine bestimmte Zeit total dem Reitsport verpflichten. Ist die Zeit abgelaufen, waren sie frei und bekamen eine angemessene Summe ausbezahlt. Ihre und die finanziellen Möglichkeiten des Gestüts erlaubten dies. Manche blieben auch freiwillig länger, wohl für immer.
Bea ging an den ersten Boxen vorbei, zögerte dann und trat in eine Box, in der ein junger Mann angeleint stand. Ein Blick von Bea genügte und schon war ihr Interesse geweckt.
Schlank war er und doch muskulös. Lange Beine, die in einen schmalen festen Po übergingen. Das Kreuz nicht allzu breit, wie gesagt, aber muskulös. Die Oberarme schön modelliert. Auf dem schmalen Nacken saß ein schwarzer Lockenkopf.
Bea trat näher heran und schaute auf den Steckbrief, der an der Boxenwand hin. Das Pferdchen fragen, ging natürlich nicht, denn alle Exemplare waren aufgezäumt, d. h. sie trugen eine Trense im Maul, volles Kopfgeschirr, verbunden mit einem Hüftriemen, der auch durch den Schritt ging. Das Gemächt lag bei den männlichen Exemplaren frei, wohl damit die Kaufinteressenten sich ein umfassendes Bild vom Objekt machen konnten. Die Hände waren bei allen auf den Rücken gefesselt und steckten in einer Art Lederhandschuh.
22 Jahre, guter Sportler, Läufer mit mehreren Auszeichnungen. Sogar bei nationalen und internationalen Wettkämpfen war er erfolgreich gewesen Er hatte Erfahrung im 400 Meter bis 5000 Meter Lauf, war gesund und hatte sich für 5 Jahre verpflichtet. 5 Jahre als Pferd leben, als Pferd gehalten und trainiert werden.
Bea´s Augen tasteten das Pferdchen ab: Es war ein Hengst, noch jung und gut entwickelt, Beine, Rumpf, Brustpartie. Zuletzt zog sie ihn am Geschirr dicht heran und schaute ihm ins Maul, Zähne perfekt. Fast widerwillig, ob ihm diese Kontrolle unangenehm war, drehte der Hengst den Kopf weg und trat einen Schritt rückwärts. Bea sah, wie sein Adamsapfel hüpfte, wie widerwillig er sich ins Maul schauen ließ. Da war Stolz, da war Widerstand, den man brechen musste. Und dafür gab es Methoden und Frau Gräfin beherrschte sie alle.

„Eine gute Wahl, gnädige Frau, ich dachte mir schon, dass dieses Exemplar Ihre Aufmerksamkeit erregen würde. Absolut erstes Material. Guter Läufer, ausdauernd und gut im Sprint.“, meinte Dr. Berger, der in die Box getreten war. Er fuhr dem Pferd dabei durch die Locken. „Ganz neuer Zugang, wird mindestens 5 Jahre dabeibleiben, wie sie sicher gelesen haben. Wenn Sie Interesse haben, werden wir uns sicher einig. Neuling, absoluter Neuling, Rohmaterial, sozusagen. Muss noch zugeritten werden. Ist noch etwas störrisch und hat seinen eigenen Kopf, Madame. Genau das Richtige für Sie. Wer könnte das nicht besser schaffen, wenn nicht Sie mit Ihrer großen Erfahrung“. Bea lächelte, bedankte sich und meinte mit einem Kennerblick auf den Körperbau und insbesondere die Beine des Pferdes: „In der Tat, gutes Material, damit lässt sich was machen. Ich habe Interesse. Gehen wir in Ihr Büro und reden über den Preis.“
Dr. Berger geleitete Bea von H. nach draußen und führte sie in die Büroräume, wo er zuerst Kaffee und dann Champagner servieren ließ und die Papiere fertig machte. Über Preise wurde niemals in Gegenwart der Pferde geredet. Sie sollten sich nichts einbilden und ihren Wert allein durch ihre Leistung in der Halle, im Gelände oder auf der Bahn sollten sie sich einschätzen.
Man wurde sich einig über den Preis und plauderte noch etwas über die Vorzüge des jungen Hengstes, der nun bald einem systematischen Trainingsprogramm unterzogen würde. „Ziehen Sie vom ersten Tag an die Zügel straff und geben sie die Sporen und die Peitsche, dann werden Sie einen brauchbaren Hengst haben“, meinte Dr. Berger und reichte Bea die Papiere, darunter die Freiwilligkeitserklärung, notariell beglaubigt, Gesundheitszeugnis und anderes. Bea schrieb den Scheck aus und klärte den Abtransport. Einer ihrer Mitarbeiter würde am nächsten Dienstag das Pferd abholen. Dr. Berger dankte und begleitete sie noch nach draußen. “Sie werden viel Freude mit dem Tier haben. Und wie gesagt, noch etwas ungestüm. Aber mit störrischen Pferden sind sie ja schon immer fertig geworden.“ Dabei lächelte Bea vielsagend, dankte und stieg in ihren Sportwagen.


Dienstagmorgen stand der Geländewagen des gräflichen Gestüts zeitig im Hof, die Klappe des Pferdeanhängers war heruntergelassen und Ben, der junge Stallhelfer führte den Hengst am Zügel aus dem Stall. Ben war erst 20 Jahre, totaler Pferdesportliebhaber und arbeitete schon auf dem Gestüt, als er noch Schüler war. Er half seinem Vater, der ebenso sein ganzes Leben für den alten Grafen und nachher für seine Tochter gearbeitet hatte. Ben war absolut zuverlässig, betreute deshalb auch die Zweibeiner. Absolute Ergebenheit hatte er seiner Arbeitgeberin, Baronin Bea von H. in die Hand versprochen und er hatte es gut auf dem Gestüt. Er betreute, wie gesagt, auch die Zweibeiner, kam in alle Ställe und hatte freie Hand, wenn er nur seine Arbeit richtig machte und die Pferde gut versorgte. Dass er auch auf junge Hengste stand, zweibeinige wohlgemerkt, wurde von Seiten seiner Chefin geduldet. Was der junge Naturbursche noch alles so in den Boxen trieb, war ihr egal. Wenn er nur seine Arbeit richtig machte. Und die machte er.

Fortsetzung folgt, falls gewünscht
2. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Drachenlord am 21.02.16 08:22

Hallo Fohlen,

Danke für die schöne Geschichte und ich freue mich auf die Fortsetzung!

Eine harte Schule durch die du deinen Junghengst schickst. Doch nur so lernt er seinem Jockey gegenüber demütig und gefügig zu sein.
Und wenn er gelernt hat brav zu sein bekommt er vielleicht neben der Peitsche ab und zu auch ein Zuckerbrot.

Unter Umständen ergibt sich die Gelegenheit, dass sich Baroness Bea und mein Jockey kennen lernen und es zu einem Austausch kommt. Diesem sehe ich, als Pferd, aber mit Schauern entgegen.

Grüße,
Drachenlord
3. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 22.02.16 10:27

Ben zog den jungen Hengst, der nun zum Stall der Baronin gehören sollte, am Halfter in den Pferdewagen und band ihn auf halber Höhe an. „Setz dich“, befahl er, was das Pferdchen auch tat, und schloss die Klappe, nicht ohne die Neuerwerbung genau zu betrachten. Anfang 20 schätzte er den Beau. Ja, genau das war er, ein Beau. Athletisch, kein Gramm Fett zuviel. Eher ein südländischer Typ mit seinen schwarzen Locken und der gut behaarten Brust. Die würde er freilich rasieren müssen, die Baronin duldete keine haarigen Typen in ihrem Stall. Da hatte seine Chefin einen tollen Fang gemacht. Ben pfiff leise durch seine Zähne. Sie würde bestimmt viel Freude an ihm haben. Und er auch, dessen war er sich sicher.
Er wechselte noch rasch einige Worte mit den Stallburschen, stieg ein und fuhr vom Hof.

„Gutes Material“, meinte Dr. Elfriede S. Sie hatte gerade den neuen Hengst untersucht, die Papiere geprüft und ihm Gesundheit, ferner volle Belastbarkeit attestiert und beglückwünschte ihre Freundin Baronin Bea. „ Gesund, kräftig, gute Beinmuskulatur und die Gelenke sind ok.“ Sie teilte die gleiche Leidenschaft wie Bea und betreute deshalb alle Zweibeiner im Gestüt. Dann drückte sie den Hengst mit dem Oberkörper nach unten auf den Tisch und zog sich einen Einweghandschuh an. Prostatakontrolle musste sein. „Oh“, meinte sie überrascht, „enges Loch fast noch jungfräulich. Hätte ich nicht gedacht.“ Madame Bea schmunzelte und meinte, dass ihr Stallbursche wohl seine Freude daran hätte. “Keine Beanstandungen“, meinte Dr. Elfriede, gab dem Pferdchen einen Klaps und meinte, dass er abtraben könne. Ben wurde gerufen, brachte das Zaumzeug, ein schwarzes Lederhalfter, legte es dem Hengst an und führte ihn in seine Box, die in Zukunft sein Zuhause sein würde. Dort schüttete Ben eine Schüssel Kraftfutter in den Trog, kontrollierte, ob im Eimer noch frisches Wasser war und hakte den Lederriemen am Wandring ein, zog das Vorhängeschloss ab und wünschte dem Hengst eine gute Nacht. „ Schlaf gut, Morgen beginnt das Training. Das wird hart genug. Und sauf genügend.“ Dann verschloss er die Box und schaltete das Licht aus. Ulf stand im Dämmerlicht, nur angetan mit alten Sneakers, einem Zaumzeug und dicken Lederfäustlingen an seinen Händen. Gesichert waren sie durch Schlösser. Greifen konnte er damit nicht. Nicht einmal jucken, oder einen Riegel oder ein Schloss öffnen. Und an seinem Gemächt spielen ging auch nicht. Schon gut eine Woche war er passiv gewesen. Zuerst notgedrungen, da er einen Käscher anhatte, eine Plastikschale, die alles schön eingepackt hatte. Und seit heute Morgen hatte er diese blöden Handschuhe an und war unten frei. Der Käufer sollte ihn ja in voller Pracht und Schönheit bekommen.

Da stand er angebunden im Stroh, er hatte es ja gewollt. Die nächsten fünf Jahre würde er so leben. In einer Box, in Zaumzeug eingeschnürt und wird einer reichen und dominanten Dame als Reitpferd dienen. Die Peitsche spüren, ebenso die Sporen in seinen Flanken und wird sich ihren Kommandos fügen. Wollte er das? Ja, er hatte es sich lange überlegt, war schließlich auf die Agentur im Internet gestoßen und hatte sich nach längerer Zeit der Überlegung dazu entschlossen einen Fünfjahresvertrag abzuschließen. Wenn die fünf Jahre um sein würden, wäre er ein gemachter Mann. Oder ein gemachtes Pferd, dachte er. Er hatte gestaunt, als der Herr in der Agentur im erzählte, dass nicht wenige Kunden nachher auf Geld und Rückkehr ins normale Leben verzichten würden. „Bei mir wird das sicher nicht der Fall sein“, meinte er lachend und unterzeichnete den Vertrag.
Bei Dominas war er schon des öfteren gewesen, hatte die Peitsche gespürt und die Sporen, den Sattel getragen und sonst das ganze Programm. Aber immer nur Sessions. Permanent unter der Knute zu stehen stellte er sich damals geil vor und deshalb dieser Schritt.
Nun stand er in einer Pferdebox mit Stroh, aufgehalftert und musste mal. Nicht nur für kleine Jungs, nein er musste groß. Was hatte der Pferdepfleger gesagt: einfach ablassen, am besten in eine Ecke, wenn du nicht in deiner eigenen Scheiße stehen willst. Er ging also, soweit die Leine es erlaubte in eine Ecke, stellte sich breitbeinig hin und ließ fallen. Und dann plätscherte es auch. Es erregte ihn seltsam, eigentlich ein entwürdigender Anblick, doch irgendwie genoss er es. Hier war er ganz Tier, animalisch, einfach, stand in seiner Scheiße.
Er roch es jetzt, würde sich daran gewöhnen müssen. Schließlich meldete sich der Magen, er hatte Hunger und vor allem Durst. Was hatte der Stallboy gesagt? Sauf ordentlich. Er wird es wohl wissen. Nun kniete sich Ulf hin, streckte den Kopf in den Trog auf halber Höhe und nahm mit dem Mund die Pellets auf, kaute sie und beugte sich von Zeit zu Zeit in den Eimer. So zu saufen wie ein Pferd war gar nicht so einfach. Oft verschluckte er sich, zog Luft ein, doch es musste gehen. Saufen wie ein Tier. Sein kleiner Freund stellte sich, so geil fand er die Situation. Das Kraftfutter schmeckte eigentlich gar nicht übel, so leicht nach Cornflakes. Jetzt nahm er noch einen Schluck Wasser, rülpste einmal laut und legte sich hin. Gar nicht so einfach mit den blöden Fäustlingen. Schließlich fand er eine Schlafposition, die ihm einigermaßen gemütlich erschien. Er roch den Stall, das Stroh und das Leder. Irgendwie war er glücklich. Schließlich schlief er doch ein.

Irgendwann spürte er Fußtritte in der Seite. Benn weckte ihn. „Auf, Pferdchen, dein Tag beginnt. Aufstehen, ich zäum dich jetzt auf. Ulf, der zuerst etwas verstört in der Box herumgeschaut hatte, kapierte schnell. Bald stand er auf den Beinen, denn einen weiteren Tritt wollte er nicht riskieren, streckte sich und ließ an sich arbeiten. Ben war ein Naturbursche, so um die 20, hatte rote Haare, die ihm strubbelig ins Gesicht hingen. Er hatte offenbar die Reiterei im Blut, denn er war offenbar den ganzen Tag, mindestens 10 Stunden im Stall, das sollte Ulf noch feststellen. Etwas stämmig war er, wobei die enge Reithose seine kräftigen Muskeln abzeichneten und seine schwarzen Reitstiefel verdammt scharf aussahen. Und aus dem grünen Poloshirt leuchteten einige rote Brusthaare. Ob er es nicht komisch findet, dass er hier Zweibeiner versorgt? ging es Ulf durch den Kopf. Doch fragen traute er sich nicht. Als er den Vertrag unterschrieb bekam er die Instruktionen, wie er sich als Pferd zu verhalten hatte. Und Sprechen war verboten, Wiehern, mit dem Huf scharren, Kopf schütteln ok, aber andere menschliche Verhaltensweisen waren tabu. Und eine Tracht Prügel mit der Gerte wollte er nicht riskieren.
„So, Ulf, ich betreue dich im Stall, bringe dich auf die Bahn oder in die Trainingshalle. Ich spreche jetzt noch mit dir und geb dir Instruktionen, doch in ein paar Tagen gibt es nur noch Pferdekommandos. Bis dahin musst du alles wissen, was man als Pferd braucht“. Dann fuhr er fort:“ Ich zäume dich jetzt auf und bringe dich raus zu Madame. Merk dir, wenn du sie siehst oder eine andere Reiterin, die sich dir im Reitdress nähert, knie ab, senk den Kopf und leg dich hin und küss ihr die Stiefel. Und dann auf. Schnell und präzise. Einfach aus Demut gegenüber der Herrin oder der gnädigen Reiterin, egal wer es ist. Merk dir das, du ersparst dir viele Schläge.“ Dieser Ben wirkte vertrauenerweckend. Gut, er hatte für die Pferde, also auch für ihn zu sorgen. Mit ihm würde er jeden Tag zu tun haben. Ihn drüfte er auf keinen Fall verärgern, denn – so schätzte Ulf ihn ein – er könnte auch sehr unangenehm werden. Ben befahl jetzt, dass er die Beine breit machen und die Hände hinter dem Kopf verschränken solle. Dabei zog er ein Gewirr von Lederriemen, offenbar das Zaumzeug, von dem Haken in der Ecke. „Ich werde dich jetzt richtig aufzäumen, mit Trense, Führungsriemen und“ – dabei grinste er regelrecht fies – „einem Sackhalter. Der bleibt die ganze Zeit dran, damit ihr Säue nicht dran rumspielt oder - schlimmer noch – die Stuten hier im Gestüt bespringt.“ Dabei trat er dicht an Ulf heran, nahm mit einer Hand seinen Sack in die Hand, so als ob er ihn wiegen wolle und zog schließlich daran, dass es wehtat: „Oder schlimmer noch, dass ihr Hengste euch gegenseitig bespringt.“ Dabei näherte er sich Ulfs Gesicht so dicht, dass diesen seinen Pfefferminzsatem spüren konnte. Und natürlich sein anzügliches Grinsen wahrnahm. Also wusste er Bescheid, dass dieser Ben für Hengste offenbar etwas übrig hatte. Ulf schluckte und ihm wurde ganz heiß, wenn er daran dachte, dass dieser Ben ihn gebrauchen würde. Eine Frau, und sei sie noch so dominant, ok. Aber ein Kerl? Zeit, lange nachzudenken hatte er nicht, der nächste Befehl kam.
„Maul auf“ und schon hatte Ulf eine Gummistange im Maul. Offenbar eine Spezialanfertigung für menschliche Mäuler, etwas flacher und flächiger. Ulf legte sie für sich zurecht und der Stallbursche verschloss die Riemen in seinem Nacken, nicht bevor er noch zweimal an den Riemen gezogen hatte, so dass die Gummitrense tief ins Maul rutschte und verdammt weh tat. Sie saß bombenfest, drückte die Zunge nach untern und weitete sein Maul, so das ihm schon bald Speichel aus dem Maul tropfte Ulf stöhnte, doch Ben tat die Reaktion ab mit der Bemerkung: „Ist am Anfang ungewohnt, später ist es normal, wie ein Gebiss.“ Dann legte er Stirn- und Kinnriemen an, verschloss sie und Ulf fühlte seinen Kopf eingeschnürt und verpackt wie ein Paket. Dann folgte der Harness: Hals- und Brustriemen, die an einem Hüftriemen eingehakt wurden. Dieser solide Riemen lag nun eng um seine Lendengegend, saß richtig stramm, denn Ben forderte ihn mehrmals auf, auszuatmen. Jedes mal hakte Benn den Riemen ein Loch enger. Nun kam das Gehänge dran. Ben brachte den Beutel, eher eine Halbkugel aus steifem Plastik. „So, her den Schwanz“, meinte Ben, grinste noch mal und schwupp hatte er das gute Stück in eine Röhre innerhalb der Halbkugel gesteckt. Diese setzte er jetzt an, so dass sie den ganzen Hodensack umschloss.
„So, sauber verpackt, da passiert nix mehr. Und Wasser lassen kannst du damit immer.“ Ulf spürte, wie sich sein kleiner Freund in der Scheide anschwoll, doch schnell an seine Grenzen kam. Er saß fest in einer Röhre, nach unten gebogen, unerreichbar für seine Hände. Ben führte nun eine dünne feine Kette vom Plastikkächer durch den Schritt und befestigte sie hinten am Hüftgurt. „ Klatsch, hatte er eine auf dem Arsch. Quasi das Zeichen, dass er nun fertig aufgeschirrt war. „Perfekt, das Pferdchen. Gut verschnürt und unten alles gesichert. So wie Madame es wünscht“, meinte Ben zufrieden und hakte rechts und links an der Trense lange Zügel ein und zog jetzt die Reitgerte aus seinem rechten Stiefel. Ein Zug an den Zügeln und ein motivierender Schlag mit der Gerte und Ulf trabte aus dem Stall. Zum ersten Mal war er voll aufgezäumt und verschlossen. Nichts scheuerte sondern saß fest und drückte. Am meisten störte ihn die Keuschheitsvorrichtung. Er wusste instinktiv, dass diese Körperpartie für ihn verloren war, da würde er - selbst wenn er die Hände frei hätte – nie mehr ran kommen. Auch kniff die Kette in der Poritze. Ben hatte ihn noch beim Anlegen erklärt, dass er damit immer ablassen könne, „einfach fallen lassen“ meinte er. Also so würde ab heute immer sein Geschäft verrichten. Und so schnell würde ihm niemand mehr die Kette abnehmen.

Als sie in den Hof kamen, wartete dort schon Madame. Ulf stockte der Atem. Er hatte sie ja schon kennengelernt beim Verkauf. Doch jetzt stand sie da, in Reitmontur. Ihrer schlanken Figur standen Reithose, Stiefel und Bluse gut. Eine elegante Erscheinung mit ihren blonden Haaren, die hochgesteckt waren. An ihren Händen trug sie beige Lederhandschuhe und bog die braune Gerte durch, so als wolle sie sie auf ihre Elastizität prüfen. Sie trug ein dezentes Make up, die Lippen waren blass rosa geschminkt und sie hätte so jeder Chefetage eines internationalen Konzerns Ehre gemacht. Als Chefin, die sagt, wo es lang geht, hätte sie jeder akzeptiert. Ulf akzeptierte sie sofort, denn sie wusste, was sie wollte. Das spürte er instinktiv. Sie hatte ihre Vorstellungen und ihren Willen, beides würde sie durchsetzen.
Ihre grauen Augen fixierten ihn genau. Ulf stand still, war wie versteinert. „Hast du ihn instruiert, Ben?“, fragte Madame und zack, ihre Gerte fuhr Ulf über die Brust. Sofort besann er sich, ging auf die Knie und fiel vor den Stiefeln von Madame hin. Seine Lippen, die zwar durch eine Trense auseinandergedrückt wurden, berührten das schwarze Leder. „ Auf „ kam das Kommando und er rappelte sich auf. „ Das muss schneller gehen!“ Und die Spitze der Gerte zeigte nach unten. Schnell fiel er auf die Knie, drückte seine Ergebenheit mit einem Kuss aus und kam wieder hoch. Dass er noch die dicken ballförmigen Fäustlinge trug, war ganz günstig, so tat er sich wenigstens nicht die Hände weh. „Schon besser“, meinte sie und trotzdem schlug sie ihm kräftig auf den Po. Das ganze wiederholte sich einige Male, bis Madame zufrieden und Ulf außer Atem war. Mit rotverstriemtem Hintern und Rücken stand er da. „Brav, geht doch, gutes Pferd“, meinte Madame und kraulte ihm die schwarzen Locken. „Kannst was verschnaufen“. Jetzt ging sie drei – vier Schritte zurück und betrachtete ihren Neuzugang genauer. „Eindeutig ein etwas südländischer Typ, schwarze Locken, markantes Kinn, schlank und doch athletisch. Kein Gramm Fett. Guter Torso, schmale Hüfte und ein kompakter Knackhintern. Kräftige Beinmuskulatur. Eigentlich schade, dass so was im Stall kümmern muss, dachte sie lächelnd, So ein Latin Lover hätte auf jedem Modemagazin abgebildet sein können. Doch so ist das Leben. Und gute schöne Pferdchen wurden ja auch gebraucht. Sie sah auf seinen hervortretenden Adamsapfel, der nervös hüpfte. Offenbar speichelte das Pferdchen viel durch die ungewohnte Trense. Madame kam etwas näher und sah in seine schwarzen Augen. Sah sie darin Stolz, unbeugsamen Stolz, der zum Widerspruch reizte? Ja, dieses Exemplar hatte sich noch nicht mit seiner Rolle als Nutztier, als Gebrauchsgegenstand abgefunden. Nein, er wollte vielleicht eine Rolle spielen, zu seinem Vergnügen, für etwas geilen Kick. Ein bisschen Pferdchen spielen. Doch diese Flausen würde sie ihm austreiben. Seinen Stolz, seinen Willen brechen, ihn abrichten, so dass er pariert. Nicht nehr nachdenkt, nein, einfach nur seine Aufgabe erfüllt: Rennt, trabt, Zieht und auf den kleinsten Wink die Befehle ausführt. Und die Herrin als unumschränkte Herrscherin anerkennt. Und dass der dabei noch eine gute Figur abgibt, das macht die Sache noch interessanter. Ein rassiges Vollblut ist nun mal ein schönerer Anblick als ein alter Ackergaul. Dabei musterte sie ihn vom Kopf bis zu den Füßen. Die steckten noch in alten Joggingschuhen. Sicher für den Anfang gut genug. Nächste Woche würde sie es einmal mit Hufstiefel probieren. Schöne schlanke Fesseln hatte er, das musste man sagen. Aber in den hohen Hufstiefeln würde das sich auch gut machen.
Baronin Bea ließ ihr Pferdchen nun allein, Ben sollte ihn gleich in die Halle führen zur ersten Trainingsstunde. Sie klopfte mit der Gerte auffordernd auf ihren Stiefelschaft und sofort, aber wirklich sofort fiel Ulf vor ihr auf die Knie und küsste ihr die Stiefel. „Na, gutes Pferdchen, hast schnell gelernt“, meinte sie und ging. Als sie ins Büro ging, betrachtete sie ihre Stiefelspitzen;“ Dass die Zweibeiner einem immer beim Demutsgruß die Stiefel vollsabbeln, dachte sich etwas ungehalten, “ einfach unappetitlich. Doch, was will man machen, sind halt Tiere.“ Lächelnd fuhr sie mit der Gerte durch die Luft. Irgendwie freute sie sich auf die erste Trainingstunde in der Halle. Noch einige Telefonate im Büro, dann würde es losgehen.








Stepp, Stepp, Stepp“, das Kommando kam unerbittlich. Gräfin Bea hatte das Training des jungen Hengstes gerne selbst übernommen. Die Neuerwerbung hatte viel Geld gekostet. Dazu kam, dass er absoluter Neuling, stolz und wahrscheinlich ein zäher Bursche war und deshalb übernahm die Chefin die Ausbildung selbst. Nur nicht schludern, war ihr Motto. Jetzt eine solide Grundausbildung und das Pferd wird in Zukunft keine Probleme machen.
Benn hatte Ulf gebracht, die lange Longierleine eingehakt und ihm zur Vorsicht zusätzlich einen breiten Nierengurt umgeschnallt. Madame hatte in der Mitte Aufstellung genommen, hielt die Leine in der Linken und rechts die Peitsche. Madame schnalzte und zack, schlug die Peitsche zu. Nur leicht zwar, aber das Pferdchen wusste nun Bescheid, es ging los. Der Horsestepp musste gelernt werden. Das A und O eines jeden Ausbildungsprogramms. Bein heben, bis zur Brusthöhe, dann wieder absetzen und weiter mit dem anderen Bein. Am Anfang sah das etwas gestelzt und mechanisch aus, sollte aber mit genügend Übung eine flüssige Fortbewegung werden. Flüssig, harmonisch und ästhetisch. Die Peitschenschnur folgte dem Hengst im Abstand von einem Meter, schleifte durch die Sägespäne, um dann, wenn ein Fehler passierte und Madame nicht zufrieden war, sofort einzugreifen, zu korrigieren und einen roten Strich auf den Arsch des Hengstes zu zeichnen. „Stepp“, die Stimme der Gräfin unterstütze die Arbeit der Peitsche und der Hengst hob brav sein Bein, zog das Knie bis in Brusthöhe, um es dann wieder auf den Boden zu setzen. Dabei war die Haltung wichtig, sehr wichtig. Kreuz hohl, Kopf nach hinten, wie oft hatte Gräfin Bea das in die Manege gerufen. Und die lange Longierpeitsche unterstützte effektvoll ihre Kommandos. Ulf achtete auf seine Haltung, warf die Knie hoch und schaute weit nach vorne. Haltung, das war das Wichtigste, wollte er nicht schon wieder einen Biss der Peitsche riskieren. Schweiß lief ihm nun in Strömen herunter, sein Mund war trocken und er hatte Durst. Doch darauf wurde keine Rücksicht genommen. „Stepp, Stepp, Stepp“…

„Die solide Arbeit am Pferd, das mein Kind, ist die absolut notwenige Grundlage jedes verantwortungsvollen Pferdesports“, hatte ihr Vater immer gesagt. Und Recht hatte er.
Kaum einer weiß, wie wichtig die Grundbegriffe der Reiterei sind. Stepp, also der Horseschritt, dann das Gehorchen auf die Kommandos, ferner die Feinabstimmung mit Zügel, Sporen, Gerte und Schenkeldruck muss dauernd geübt werden und dem Pferd in Fleisch und Blut übergehen. Nur so ist eine genussvolle Reiterei für alle Beteiligten möglich. Deshalb stand die Gräfin heute Morgen in der Manege. An ihrer Longierleine machte der neue Hengst Ulf seine ersten Erfahrungen.
4. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von whipal am 22.02.16 14:35

eine absolut geile Geschichte, danke dafür. Gibt es eine Fortsetzung? Ich hoffe Madame ist nicht allzu streng und wird die Gerte nur moderat einsetzen. Aber bei bockigen Hengsten ist Strenge ja manchmal nötig.
Whipal
5. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 23.02.16 08:57

Schön, wenn sie gefällt. Hier ist wieder ein kleines Stück.
Leider hat Junghengst Ulf Probleme. Hoffen wir, dass es ihm bald besser geht.

Einlauf
„Die neue Ernährung wird wohl Schuld sein. Dann die ungewohnte Bewegung“ meinte Dr. Elfriede „ Das Futter ist zwar gesund, hat aber auch viele Ballaststoffe, das kann am Anfang zu Verstopfung führen. Du kannst ihm gleich einen Einlauf geben.“ Dabei streifte sie die Gummihandschuhe ab und warf sie in den Abfalleimer. Sie hatte Hengst Ulf genau untersucht, bevor sie ihm alle nötigen Impfungen verabreicht hatte. Baronin Bea hatte ein genaues Auge auf die Gesundheit ihrer Pferde, den Vier- und auch Zweibeiner. Ständige ärztliche Kontrolle und alle nötigen Impfungen waren an der Tagesordnung. Junghengst Ulf machte ihr allerdings etwas Sorgen. Seit einigen Tagen hatte er keinen Stuhlgang mehr, das meldete Stallbursche Ben, auch wirkte das Pferdchen träge, unwillig und hatte keinen Appetit. „Das hat man öfter, kriegen wir aber hin.“, meinte Dr. Elfriede zu ihrer Freundin Bea, die auf der Pritsche saß und sich sorgen um ihre Neuerwerbung machte. So gut war es bisher gelaufen, die ersten Schritte, dann das Training in der Halle. Sehr lernbegierig. Freilich hatte Ulf einen starken Willen und man musste mit der Gerte sofort Grenzen setzen. Wenn er aus dem Tritt fiel, statt auf den Zügelzug zu parieren nur unwillig und störrisch den Kopf hob und wieherte, dann war Gerteneinsatz geboten. Konsequent und zum Wohle des Pferdes. Denn ein ungehorsames Pferd bringt sich und die Reiterin nur in Gefahr. Die Baronin hatte deshalb ihre alte Gerte mit Lederschlaufe ausgetauscht gegen eine schärfere Dressurgerte, die spitz in einen Knoten auslief. Sie gab zwar weniger Laut, biss aber effektiv und zeigte dem Pferd unmissverständlich, dass es einen Fehler gemacht hatte und bestraft werden musste.

Das Pferdchen, um das es hier ging und um das die Baronin, Dr. Elfriede und auch Ben sich Sorgen machten, war unser guter Ulf. Er hing aufgespannt an den Seilen. Auch die Hinterläufe waren mit Manschetten gefesselt und mit Stricken auseinandergezogen. Kein Zaumzeug, außer der Trense hatte er an, auch der Käscher war weg. Ulfs dunkle Haut hob sich von dem weißen Kacheln wunderbar ab. „Eigentlich ein schönes Stück“, meinte die Baronin und Dr. Elfriede pflichtete ihr bei. Und sie hatten Recht. Ein V -förmiger Rücken, schmale Taille und feste straffe Hinterbacken. Freilich hatte die Erziehungsarbeit einige unschöne Spuren hinterlassen. Gut, die Striemen werden vergehen. Ben könnte nachher etwas Salbe auftragen.
Die gut modellierten Beine, – so glaubten beide Damen – verzeichneten durch das intensive Training in der ersten Woche schon etwas Muskelzuwachs. „ In den Oberschenkeln steckt die pure Kraft“, meinte Dr. Elfriede bewundernd, „ schau, die vibrieren vor Energie Die wollen laufen, rennen, zeigen, was in ihnen steckt. Wenn der auf der Rennbahn gut in Fahrt kommt, läuft er allen davon, sowohl auf der Kurzstrecke als auch auf langen Distanzen.“ „Wollen wir`s hoffen Elfriede, die nächsten Wochen werden das zeigen. Doch jetzt soll Ben was gegen die dumme Verstopfung tun.“
Ben war inzwischen mit der Klistierspritze in den Raum gekommen und wartete auf das Kommando anzufangen. Gut drei Liter Flüssigkeit, eine spezielle von Dr. Elfriede angerührte Mischung soll den Darminhalt aufweichen und die natürliche Darmfunktion wieder in Gang setzen. Die Baronin nickte und Ben trat in weißen Gummistiefeln und einer ebensolchen Schürze von hinten an das Pferdchen heran, steckte das dünne Gummiröhrchen in das After und drückte vorsichtig die Flüssigkeit in den Enddarm des Pferdes.
Ulf versuchte sich zu wehren, versuchte zu trippeln, sich abzuwenden, doch die Fesseln hinderten ihn daran. Ihm blieb nur in die Trense zu beißen und zu stöhnen. „ Brav, brav, ganz ruhig! versuchte sie das Pferdchen zu beruhigen. „ Es tut ihm nicht weh, ist nur ein komisches Gefühl im Hintern“, meinte Frau Dr. Elfriede.“ Es wird ihm da hinten nur warm und dann kommt`s schnell. Und es kam dann. Ben konnte gerade noch weg springen, sonst hätte er den Strahl braun-grüner Brühe überbekommen. Ulf lief regelrecht aus. „Gut, gut, das tut dir gut, Pferdchen, nicht wahr?“ meinte Dr. Elfriede, kraulte ihm die schwarzen Locken uns sah zufrieden auf die ganze Scheiße auf dem Boden. Ben war schon mit dem Schlauch zur Hand und spritzte alles in den Abfluss. Dennoch stank es ganz schön. Doch wir sind hier nicht auf einer Blumenwiese, sondern in einem Pferdestall. Und wo gehobelt wird, da fallen Späne.



6. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von tobmei7 am 04.04.16 14:00

Hallo Fohlen,
Sehr schön geschrieben...
Gibt es dazu ne Fortsetzung?

Gruß tobmei7
7. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 02.06.16 15:10


Ja, hier ist sie. Ich hoffe, sie gefällt.

Ulf ließ sich hängen, ja hing wie ein nasser Sack. Die Prozedur war doch anstrengend gewesen. Tat jedoch auch gut. Der Druck im Bauch und den Gedärmen war weg. Irgendwie fühlte er sich jetzt erleichtert. Er atmete entspannt und kam allmählich zur Ruhe. Nun konnte er eigentlich losgebunden werden, fand er. Denn die Arme schmerzten in der Zwischenzeit ganz schön. Auch wurde es ihm jetzt etwas kühl. Ben hatte ihn ja mit dem Schlauch nass gespritzt. Gut, das Wasser war temperiert, mit der Zeit bekam er eine Gänsehaut. Doch man ließ sich Zeit. Hinter ihm war noch geschäftiges Treiben.
Der Stallbursche hatte den letzten Dreck weggespritzt und würde ihn jetzt wohl herablassen. Doch Ulf wartete vergebens. Vor Wut und Schmerz biss er in die Gummitrense und versuchte zur Seite zu blicken. Wollte mitbekommen, was da vor sich ging.
Die Gräfin stand mit Dr. Elfriede am Behandlungstisch, den Ulf schon kennengelernt hatte. Eine glatte Aluminiumfläche, auf der Pferde behandelt und verarztet wurden. Jetzt wurden allerlei Gerätschaften zurechtgelegt. Ulf bekam nur vereinzelte Wortfetzen mit.
Und was er zu hören bekam, gefiel unserem armen Ulf gar nicht. Im Gegenteil, sein Puls ging schlagartig in die Höhe, seine Pupillen weiteten sich und sein Biss in die Trense wurde stärker.



„Ich werde die Kastration am besten sofort vornehmen“, meinte Elfriede, „Das Pferdchen ist jetzt müde und ich gebe ihm nachher ein Schlafmittel, dann wird es bis Morgen durchschlafen und nach 2 Tagen Ruhe im Stall, ist es putzmunter und kann ein leichtes Training wieder aufnehmen“.
Die Baronin nickte zufrieden offenbar zufrieden: „Was würde ich ohne dich machen, Elfriede. Du bist eine geniale Veterinärin „ In der Tat, sie vertraute ihr blind. Manch kranken Gaul hatte sie wieder auf die Beine gebracht. Impfen, versorgen und behandeln, alles was so auf einem Pferdegestüt anfiel. Sowohl für Vier- als auch Zweibeiner war sie die richtige Frau.


Dr. Elfriede kam jetzt ins Blickfeld von Ulf und er sah, wie sie Gummischürze und Handschuhe überzog. „Alles liegt bereit, Frau Doktor“, antwortete Ben pflichtgemäß von hinten und meinte wohl den Tisch. Mit äußerster Anstrengung verdrehte Ulf den Kopf und konnte einen kleinen Blick auf den Tisch werfen, wo Spritzen, Mullbinden, allerlei Messer, Schaber und Gummiringe lagen. Kleine rote Gummiringe, sehr solides Material. Jetzt nahm Ben die Kastrationszange aus dem Schrank und bevor er sie zu den Ringen legte, prüfte er sie er sie auf ihre Funktionsweise, indem er die kräftigen Griffe auf- und zudrückte. Die Klammern am anderen Ende, beide aus solidem Stahl, bewegten sich auseinander und bildeten einen offenen Kreis von gut 15 Zentimetern. Dann fuhren sie wieder zusammen und bildeten ein Rund von knapp 3 Zentimetern. „Klappt, müsste vielleicht doch mal geölt werden“, meinte Ben, „dann würde es leichter gehen.“ „Ok“, antwortete Dr. Elfriede, „das kannst du nach der Reinigung Morgen machen, „für heute geht es so“. Sie griff nach der Desinfektionsflasche und einem Mulltupfer und drehte sich um „so, wo ist das Pferdchen? Nun werden wir ihn von seinem lästigen Gehänge befreien. Armer Kerl. Aber es muss sein. So ist nun mal das Leben“.
Die Baronin, die sich in der Ecke auf einem Stuhl Platz genommen hatte, nickte zustimmend. Ja, es musste sein. Das Pferdchen war nicht mehr zu bändigen in der letzten Zeit. Hart an der Kandare führen, Peitsche und äußerst enge und schmerzhafte Aufschirrung - alles half nichts. Sie hatten heute Morgen den Fall noch einmal besprochen und waren zu dem Ergebnis gekommen, dass im seinem Interesse und auch im Interesse der ganzen Herde eine Kastration unumgänglich sein würde.
Ulf wurde es heiß und kalt. Was hatten die Damen vor? Hatte er richtig gehört“ Ihn entmannen, ihn kastrieren? Aus ihm einen Wallach zu machen? Er riss an den Seilen, versuchte zu strampeln, schlug wie wild den Kopf hin und her. Biss in die Trense, versuchte sich Gehör zu verschaffen, doch die Stange, die tief in seinem Maul steckte, ließ nur unartikulierte Laute zu. Kalter Schweiß brach bei ihm aus. Angstschweiß.
In diesen Augenblicken lief Ulf sein ganzes bisheriges Leben vorbei. Seine Pläne, wenn diese Zeit auf dem Gestüt vorbei wäre. Callboy wollte er dann sein, sein Geld gut anlegen und zum Spaß sozusagen mit reichen Damen Geld verdienen. Nur wenn es ihm Spaß machte. Doch dazu brauchte er sein Gehänge, seine Kronjuwelen. Nein, das würden sie nicht wagen. Er hatte die Gräfin als äußerst korrekte Geschäftsfrau kennengelernt. Das ausgehandelte Honorar für die Jahre waren auf einem Treuhandkonto sicher angelegt worden. Alles war notariell geregelt. Von Kastration war nie die Rede.
Die beiden Damen mussten bemerkt haben, dass Ulf verzweifelt in seien Seilen rebellierte.
„Na, was hat unser Pferdchen denn?“, sagte Dr. Elfriede treuherzig, als sie vor ihm stand und ihn besorgt an ihm hoch schaute. Oder grinste sie fies? Ulf konnte es in seiner Aufregung nicht erkennen. „Och, der arme hat Angst, dass wir ihn kastrieren“. Dr. Elfriede zog eine mitleidige Grimasse und lächelte der Gräfin zu, die jetzt auch vor den hängenden Ulf trat.
„Was er schafft und sich aufregt, der Arme“, meinte sie lächelnd, hielt die Kastrationszange hoch, so dass Ulf sie genau sehen konnte, trat dann dicht an ihn heran und ergriff mit ihrer Hand Ulfs Kronjuwelen. „Wäre doch schade darum. Nein, die lassen wir dran. Schöne, feste, dicke Klöten“, meinte sie, “vielleicht werden sie ja noch gebraucht. Nicht wahr?“ Dabei sah sich lächelnd auf Dr. Elfriede, die jetzt ebenfalls schmunzelte. Ulfs Riemen stand jetzt wie eine Eins. Wohl mehr aus Aufregung als durch den leichten Druck von der Hand der Gräfin.
„ Ben, verpack das Gehänge von Ulf gut. Damit nix dran kommt. Hast Recht, liebe Elfriede. Eigentlich schade drum, dass es so verpackt ist“, meinte sie lächelnd und gab Ulf einen leichten Klaps auf die Arschbacke. „Lass ihn runter und bring ihn in den Stall. Bis Morgen hat er Ruhe, dann geht es zur Dressur. Die Feinheiten stimmen noch nicht. Laufen kann er ganz gut. Aber die Grundfunktionen müssen sitzen. Die hohe Schule der Dressur. “ Damit ließ sie von Ulf ab und wandte sich an ein Pferd, das jetzt von Ben neben Ulf hochgezogen wurde. Ulf fiel kein Stein vom Herzen, nein, Tonnen von Steinen fielen Ulf von der Seele, als er das gehört hatte. Er war nicht gemeint, er wurde nicht zum Wallach gemacht. Ein anderes Pferdchen war das Opfer, würde dran glauben müssen. Sein Blick ging auf den Nebenmann, mit dem er jetzt jedoch sogar etwas Mitleid hatte. Der arme Kerl ahnte womöglich nicht, was gleich mit ihm geschehen würde. Dachte vielleicht, er würde geimpft. Welch ein Irrtum! Armer Kerl!

Rex, so hieß der Junghengst, lief einfach zu oft aus dem Ruder. Genauso alt wie Ulf, er war in der gleichen Woche wie dieser auf das Gestüt gekommen. Er entwickelte sich zuerst prächtig und sollte fürs Rennen trainiert werden. Die Baronin sah ihn schon den einen oder anderen Siegespokal einheimsen. Doch sein Verhalten war zügellos, mehrere Ausbruchversuche, dann Versuche von unerlaubten Deckakten an anderen Pferden. Mehrere Gespräche mit Elfriede brachten schließlich die Entscheidung: Aus Hengst Rex wird ein Wallach. Kastration. Es blieb keine Wahl. Dieser Eingriff würde das Pferdchen ruhiger machen, ausgeglichener und sozialer. Keine Beißereien in der Herde, keine Aggression gegen das Pflegepersonal und vor allem keine unerlaubten Deckakte mehr.
Dr. Elfriede würde den Gummiring mit der Zange expandieren, dann um den Hodensack legen und die Zange langsam abziehen. Das kräftige Gummi bindet das Gewebe ab, allmählich würde der gefühllos, blutleer und absterben. Natürlich würden sie diesen Prozess genau im Auge behalten, notfalls desinfizieren und die Vernarbung mit Salbe versorgen.
Die Methode wurde auf dem Gestüt gerne und oft angewandt. Die Vorteile lagen auf der Hand: Geringere Infektionsgefahr, weil keine offenen Wunden entstanden. Es gab kaum Schmerzen als beim Schnitt mit dem Skalpell, weil der Hautbereich nach dem Anlegen des Bands schnell gefühllos wird. Das Pferdchen hat für eine Weile ein unangenehmes Gefühl, das aber bald verschwindet. Zudem besteht kein Infektionsrisiko mit Maden, wenn der Eingriff während der Fliegensaison im Sommer vorgenommen wird.
Es war der Gräfin und ihrer Veterinärin hoch anzurechnen, dass sie alles zum Wohle ihrer Pferdchen taten und keine Kosten und Mühe dafür scheuten.

Doch zurück zu dem armen Pferdchen, dass jetzt aufgespannt an den Seilen hing.
Dieser Rex hatte sich - die Baronin hatte zu Sicherheit noch einmal in seine Papiere geschaut- zwar für sieben Jahre als Pferd verpflichtet, doch er hatte durch seine Unterschrift zugestimmt, dass auf dem Gestüt alle üblichen Maßnahmen ergriffen werden durften, die aus ihm ein brauchbares Pferd machen sollten. Es hieß „alle üblichen Maßnahmen“, da war es klar, dass eine Kastration auch dazu gehörte. Nun ja, sieben Jahre ein ruhiges Pferdchen, das seine Talente in der Dressur voll zeigen und perfektionieren konnte, das war doch was, meinte die Baronin. Und in sieben Jahren hätte Rex es sowieso vergessen, wie es mit Klöten war. Und die biologische Beruhigung würde ihn eine Menge Peitschenhiebe ersparen. Sieben Jahre als ruhiges und glückliches Pferdchen über die Wiese traben war doch auch was. Und ein brauchbares Arbeitspferd würden sie hier auf dem Hof gut gebrauchen können. Es müssen ja nicht alle Rennen laufen oder in der Dressur glänzen.

Als Ulf in seine Box geführt wurde, hörte er noch von Ferne das Gestöhn des armen Rex.

Schnell schlief Ulf ein, als er in seiner Box war. Zu Fressen bekam er nichts mehr, damit sich sein Magen und das Gedärm erholen konnten Ben hatte die Halskette lang gelassen, als er sie am Wandring anschloss, so dass Ulf sich im Stroh bequem machen konnte. Kurz nachdem das Licht gelöscht wurde, schlief er auch ein. Freilich war die Nacht durch Angsträume gestört: Eine übergroße Dr. Elfriede in blutiger Gummischürze erschien mit einer riesigen Zange und bedrohte ihn. Doch allmählich siegte die Müdigkeit.
Doch Ulf streckte sich wohlig im Stroh. Er mochte diese Momente, wenn noch etwas Zeit war und Ben noch nicht kam. Er streckte sich, roch das frische Stroh, genoss es und auch die Sonnenstrahlen, die durch die Luke fielen. Unwillkürlich griff er mit beiden Händen an sein Gemächt. Es war noch da. Doch es war ja gut verpackt in Köcher. Allzu oft vergaß Ulf das, gerade in solch wohligen Momenten. Kein Spielen, keine Möglichkeit, sich Erleichterung zu verschaffen. Blitzartig war er wieder in der Realität, der harten Realität. Die feste Plastikschale, die da mit Riemen und Schloss zwischen seine Beine geschnallt war, keine Berührung oder gar mehr zuließen, zeigten ihm schnell wieder, was er hier war: Ein Pferdchen, Eigentum der Gräfin. Für fünf Jahre ihr Eigentum, über das sie bestimmen konnte. Fünf Jahre Renn- und Dressurpferd. Artgerechte Haltung war garantiert. Er hatte es so gewollt. Freilich hatte sein Kopfkino vorher andere Bilder gezeigt, schönere, geilere. Eine gestiefelte und gespornte Gräfin würde ihn durch die Arena treiben, Kommandos geben und ihn an der Kandare nehmen. Gut das hatte er jetzt. Doch die Realität war härter als in seinen Träumen vorher. Kandare, Peitsche und Sporen kriegte er wahrlich genug, Striemen und Fesseln kannte er zu Genüge. Und dennoch, war es zuweilen unendlich geil, total umerzogen zu werden. Er dachte schon wie ein Pferd, freute sich auf s Fressen, seine Box, das Stroh. Nicht denken, nicht planen, keine Verantwortung tragen. Ja er freute sich, wenn er arbeiten durfte, wenn Ben ihn aufzäumte und auf den Platz oder die Halle führte. Und wer freute sich, wenn er funktionierte, nur auf die Kommandos und die Peitsche reagierte, einfach das tat, was die Herrin von ihm wollte. Nicht denken, nichts fühlen, einfach nur parieren.
Nun war jemand an der Tür, die knarrte. Ben war es. Er brachte einige Äpfel, eine Schüssel mit Müsli und einen Eimer Wasser. Ben war eigentlich in Ordnung. War korrekt, zäumte ihn abends immer ab. Oder fast immer. Nur selten musste er die Trense im Maul behalten, oder die Arme gefesselt auf dem Rücken behalten. Das war natürlich fies, gemein und Bens Rache. Denn Ben hatte oft Bedürfnis nach jungen gut gebauten Hengsten, die er sich gerne vornahm. Und er nahm sie oft, besonders Ulf hatte es ihm angetan. Widerstreben, sich wehren hätte nix gebracht, im Gegenteil, es wäre eine unangenehme Nacht herausgekommen, oder noch mehr. So diente Ulf nicht nur der Gräfin, sondern diente auch Ben. Und er genoss es. Empfand es sogar als Ehre, von Benn vorgezogen zu werden. Dieser Benn hatte Geschmack, dachte Ulf, wenn er vorn übergebeugt auf den Strohballen lag und sich besteigen ließ. Und Benn war gut bestückt, auch hatte er war drauf, war kein brutaler Rammler.

Also, mit ihm war gut auskommen. Er ließ ihm morgens genügend Zeit zum Fressen, gab schon mal einen Apfel extra, oder ließ die Kette besonders lang, damit er eine bequemere Nacht hatte.
Ben stellte alles ab, ließ Ulf fressen, währenddessen er das Stroh zusammen fegte und aus der Box kehrte. Viel war nicht versaut. Ulf hatte nur zweimal gepinkelt in der Nacht. Groß musste er nicht, es war ja nix mehr im Darm nach der Spülung gestern Abend.
„Auf, Pferdchen, heute wird geschafft“, meinte Ben und schloss die Kette von Wandring los. „Die Chefin wartet FEINARBEIT!“ Das Wort betonte er derart, dass Ulf innerlich zuckte. Es würde sich schmerzhaft anfühlen. Glaubte er zumindest, bestärkt durch das fiese Grinsen in Bens Gesicht. Mit unguten Gefühlen ließ er sich aus der Box führen.
In der Sattelkammer wartete schon die Gräfin. Blendend sah sie aus. Beige Reithose, schwarze Reitjacke, in der beigen Bluse steckte ein blassrosa Seidentuch. Sie trug ein dezentes Make up und blassrosa geschminkte Lippen. Ihre herrlich blonden Haare hatte sie zu einer Banane hochgesteckt. Eine elegante Erscheinung, vom Kopf bis zu den Füßen. Und diese steckten in eleganten Reitstiefeln. Erstklassige englische Handarbeit, das schwarze Leder glänzte edel. Ulf konnte nicht anders, als auf die Knie fallen, legte sich hin und drückte seine Lippen auf die Stiefelspitzen. Das war sozusagen Paragraph 1, den er sofort nach Ankunft auf dem Gestüt gelernt hatte, übrigens schmerzhaft gelernt hatte: Das Pferd begrüßt seine Herrin und zeigt seine Unterwürfigkeit. Hier lernte man schnell, das hatte er gemerkt, die Methoden sind einfach aber effizient. „Gutes Pferdchen“, meinte die Gräfin lächelnd und klopfte dabei spielerisch mit der Gerte an ihren rechten Stiefelschaft. „Gutes Pferdchen, heute werden wir etwas arbeiten. Auf!“ Sofort stellte Ulf sich. „Zäum ihn auf und bring ihn in die Halle, Ben“, sagte sie, zog die lange Longierpeitsche aus dem Ständer und ging schon voraus. “Ich geh noch einen Kaffee trinken, wenn du fertig bist, ruf mich, Ben.“
Ben murmelte ein „Jawohl und drückte Ulf auf den Hocker. Ein komisches Gefühl für Ulf, denn seit Wochen hatte er nicht mehr auf einem Stuhl für Menschen gesessen, nur auf dem Boden und im Stroh. „Füße vor“, befahl der Boy und hielt schon ein Paar Hufstiefel in der Hand. Hohe Schnürstiefel, die auf einem Pferdehuf montiert waren. Jetzt erinnerte er sich daran, dass sie direkt am ersten Tag seine Füße vermessen und einen Kautschukabdruck gemacht haben. Das waren nun seine maßgeschneiderten Pferdefüße. Die sollte Ulf jetzt anziehen. Sonst trug er beim Laufen immer Joggingschuhe, nun sollten es diese Modelle sein. Unbequem sehen sie aus. Und das waren sie auch, wie Ulf schnell feststellte. Sein Fuß steckte nun fast senkrecht im Schuh, er stand sozusagen auf den Zehen und Ballen. Das Ganze erinnerte an mörderisch hohe High heels, aber durch den hohen Schnürschaft und die Stabilisierungsriemen saßen die Füße wie in einem Schraubstock. Ulf merkte, wie er durch die ungewohnte und unbequeme Fußhaltung die Wadenmuskulatur anspannte. Aus starkem unnachgiebigem Kunstleder oder Kunststoff waren sie gefertigt. Ben war nun fertig und half ihm auf die Beine. Woh! war das ungewohnt. „Am Anfang ist es total scheiße“, meinte Ben gut meinend, „ich lass dich hier frei herumlaufen, damit du ein Gefühl für die Hufe kriegst. Verlagere das Gewicht nach hinten, dann geht’s.“ In der Tat, es war ein Gestakse, wie ein Storch im Salat. Ulf balancierte, legte den Oberkörper nach hinten und setzte Fuß, oder richtiger ausgedrückt, Huf vor Huf. Und siehe da, es ging allmählich. Wenn auch wackelig, aber es ging. Automatisch drückte er das Kreuz durch, hob den Kopf nach hinten um im Gleichgewicht zu bleiben.
Gut zwanzig Minuten durfte er üben, dann legte Ben ihm sein Geschirr an, Schulter- Hüft- und Schrittriemen, zog die Riemen fest und brachte schließlich eine Trense, die Ulf noch nicht kannte. „Maul auf“, befahl Ben kurz und drückte das Metallteil in sein Maul. Es war eine gebrochene Stahltrense, keine mit einer Gummistange. Kalt lag sie im Maul, das merkte Ulf sofort, schnitt auch bös in die Mundwinkel. Er wich mit dem Kopf zurück, doch bei Ben hatte er keine Chance. „ Schön ruhig, ist etwas scharf das Teil. Aber – das Leben ist nun mal kein Ponyhof!“, meinte er grinsend und zog den Riemen am Hinterkopf noch etwas enger. Ein fieses Teil war diese Trense, die reinste Folter. Sie war zusätzlich an der Stange noch mit einer Metallplatte versehen, die die Zunge nach unten drückte. Die Erfinder hatten wirklich an alles gedacht. So wurde das Pferdemaul empfindlich aufgespannt und fixiert. Mit den Zügeln war es ein Leichtes das Pferdchen zu lenken. Jeder kleinste Zug, jeder Ruck wirkte scharf auf das Tier. Sofort würde es den Willen des Reiters tun, um Schmerzen zu vermeiden. Ben hakte die langen Zügel an die Trense und meinte lakonisch: „So, los in die Arena, viel Spaß“ und schnalzte mit der Zunge.
Mühsam stapfte Ulf, an den Zügeln gezogen, in die Arena. Auf dem Sägemehl machten die Hufe kaum Geräusche, das ungewohnte Klappern hörte auf, wie Ulf bemerkte. Jetzt stand er mitten in der ovalen Anlage und wartete. Ben hatte inzwischen die Gräfin informiert, die nun auch in der Reithalle erschien. In perfektem Dress stand sie nun da, Ben drückte ihr die Zügel in die rechte Hand, in der linken hielt sie die lange Longierpeitsche.
Ulf atmete schnell, obwohl er noch keine Übung gemacht hatte. Es war die Anspannung, die Erwartung dessen, was nun kommen sollte, die seinen Puls hochschnellen ließen. Noch nie hatte er Dressur mit Hufstiefeln gemacht. Die ungewohnte Haltung war doch anstrengend. Er spürte seine Füße, die eng eingezwängt und auf Zehen standen, nicht mehr, seine Waden waren angespannt, genauso wie seine Schultern, die er wegen der Balance nach hinten drückte. Sabber lief ihm aus dem Maul, die neue Trense und besonders die Zungenplatte hielten sein Maul total offen, so dass der Gaumen schon anfing unangenehm zu trocknen. Ein Schlucken war kaum möglich.
Ein dumpfer Peitschenknall riss ihn aus seinen Gedanken. Die Zügel wurden leicht gezogen und das Kommando “Stepp“ kam laut und klar. Gehorsam hob er seinen rechten Fuß, zog das Knie in Brusthöhe und setze ihn wieder ab. Ganz mechanisch, einfach um die Schrittfolge zu lernen. Die Gräfin beobachtete ihn, lobte, forderte und korrigierte. „Huf höher“ oder „Haltung!, Kopf hoch!“ Keine Nachlässigkeit entging ihr. Und die lange Longierpeitsche wurde aus dem Handgelenk eingesetzt. Äußerst effektiv, wie Ulf feststellen musste, denn die Peitschenschnur biss verdammt scharf in seine Arschbacken. Auch zogen die Zügel schmerzhaft an seinem Maul, wenn Madame nicht zufrieden war. Und Madame war oft nicht zufrieden. „Beine hoch!“, rief sie ärgerlich und zeigte ihren Ärger, indem sie die „Hilfen“ einsetzte. Ulf biss in seine Stahltrense, gab unartikulierte Stöhngeräusche von sich und versuchte zu funktionieren. Er, ein Hengst in den besten Jahren, war den beiden zarten Frauenhänden ausgeliefert. Diese erwiesen sich als hammerhart und unbarmherzig. „Der hängst ja wie ein nasser Sack hier rum!“, hörte er Madame schimpfen, „Ben, zieh mal den Rückenriemen straff“. Sofort erschien Ben und Ulf durfte stehen bleiben. Er japste nach Luft, obwohl sein Maul offen stand und zitterte am ganzen Körper. Auch seine auf dem Rücken fixierten Arme schmerzten. Von seinen Füßen ganz zu schweigen. Ben schaute sich das arme Pferdchen mitleidig an, als er den Rückenriemen löste und dann drei Loch kürzer am Hüftgurt einhakte. Ulfs Oberkörper wurde unwillkürlich aufgerichtet durch den Zug, richtig nach hinten gezogen, so dass sein Blick noch oben ging. „Arme Sau“, murmelte Ben, als er Ulfs vor Anspannung zitternde Oberschenkel sah. Schweißnass waren sie und ein Muster von roten Striemen bedeckte die schöne dunkle Haut des Hengstes. Den festen Knackarsch, den Ben so liebte, zierten jetzt die Spuren der Peitschenschnur. „Arme Sau“ hörte Ulf ihn murmeln „kriegst heut Abend etwas Salbe“, und bekam einen Klaps auf die linke Pobacke.
„So, das sieht ja etwas anders aus“, rief die Gräfin, schlug mit den Zügeln und gab neue Kommandos. Wieder drehte unser armer Hengst seine Runden, hob schön seine Hufe, behielt sie auf Kommando oben, setzte sie langsam ab und wiederholte die Prozedur, bis Madame zufrieden war. Dann musste er rückwärts traben, seitwärts und auf der Stelle sich drehen. Gar nicht so einfach, wenn man eingeschnürt ist und vor Durst fast ohnmächtig wird. Sein Maul war trocken und fühlte sich wie Leder an. Kein Tropfen Speichel war mehr da. Doch an ein Ende der Lektion war nicht zu denken. Jetzt kam Dr. Elfriede in die Bande, um Ulf bei der Arbeit zu sehen. „Macht sich gut der junge Hengst.“, meinte sie anerkennend, „kraftvoll und doch grazil. Der hat Talent für die Dressur.“ Die Baronin stimmte ihr zu, ohne die Übungen zu unterbrechen. Ulf hörte, wie die beiden fachsimpelten, während bei ihm der Schweiß rann und jeder Muskel schmerzte. Einige Passagen des Gesprächs bekam er mit:… das Dressurreiten beinhaltet die gymnastische Durchbildung und sorgsame Erziehung des Pferdes, um dessen natürliche Anlagen voll zu entwickeln, seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen, seine Gesundheit zu erhalten und schließlich die Harmonie zwischen Reiter und Pferd zu erreichen.“ Er musste stöhnen und biss vor Wut in seine Trense, was er sofort bereute, denn das war eine schmerzhafte Angelegenheit. Am liebsten hätte er gelacht, als er so einen Stuss hörte, von wegen „Gesundheit erhalten“ oder „Harmonie zwischen Reiter und Pferd“. Absolute Schinderei war es, was hier mit ihm geschah. Doch gleichzeitig fand er diese Knechterei geil. Er funktionierte, ein Schnippen seiner Herrin und er tanzte. Tanzte nach ihrem Willen und ihrer Peitsche.
Endlich rief Madame „Brrrr, Stopp!“ Ben durfte das erschöpfte Pferdchen in seine Box führen.“Gut abreiben, gib ihm zu saufen und lass ihn schlafen“, meinte Madame, als sie Ulf anerkennend durch die schwarzen Locken strich. „Gut gemacht Kleiner“. Ulf war stolz, dass Madame zufrieden war. Und er freute sich, dass es bald etwas zu saufen bekam. Und Ruhe, endlich Ruhe. „Das Hinterteil ist arg ramponiert. Hast mal wieder kräftig Hilfen eingesetzt“, meinte Dr. Elfriede lächelnd, „ Wenn das der Tierschutzverein sieht!“ Beide Damen lachten laut und herzlich, hakten sich unter und verließen die Halle.

Fortsetzung folgt
Wer hat Ideen? Bitte melden.
Fohlen
8. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Hotty am 26.06.16 11:09

Geile Geschichte. Ich sage nur: Ein Pferdchen das nicht schnell genug läuft wurde nur nicht gut genug angetrieben
Mach noch Training für die Schenkel. Und ich habe mal gehört dass Hengste besser laufen wenn ihnen die Hoden eingeklemmt werden
9. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Edwin Prosper am 18.07.16 12:09

@ Fohlen

Die Haltung ist Mir so nicht ganz klar. Läuft er alleine, soll er ein Sulki ziehen oder findet Schulterreitende statt.

Ansonsten zur Fortsetzung bietet sich natürlich das obligatorische Rennen mit der Belohnung des Siegers an.
10. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 14.10.16 19:16

Ja, lieber Leser (alle Leserinnen sind natürlich auch mit gemeint). Der Sommer ist endgültig vorüber. Die Pferdchen von der Gräfin genießen noch die letzten schönen Tage auf der Koppel, bevor sie ins wärmere Winterquartier einziehen und nur zum Wettkampf oder Training auf die Koppel oder die Rennbahn dürfen.
Unser Ulf – ich sage unser, denn wir kennen ihn jetzt ja schon eine ganze Weile, haben seine ersten Schritte mitverfolgt, uns über seine Fortschritte gefreut und bewundern sein Leben als Paradehengst in Diensten von Madame, der Herrin des Gestütes.
Praktisch das ganz Jahr über führte Ben seinen Schützling zusätzlich zum Muskeltraining in die Folterkammer. So wird das Fitnessstudio genannt, in dem die Pferde ihre allgemeine Fitness steigern können, bzw. müssen. Muckis an den Armen, ein gut modulierter Rücken, der V-förmig zu den Lenden zulief, ferner kräftige Oberbeine und stramme Waden, waren jetzt nach gut 9 Monaten das Ergebnis. Wenn Ben seinem Schützling das Kraftfutter in den Trog schüttete, tätschelte er freudig seinen muskulösen Hals, schielte gleichzeitig aber auch die schmale Hüfte und die kompakten Pobacken, die sich fest und prall wölbten(Leider hatten sie heute – wie so oft – einige fiese Striemen). Ben würde sich erbarmen und nachher noch etwas Wundsalbe aufschmieren. Es machte Spaß so ein Pferdchen zu versorgen. Sie wissen warum.
Dabei wirkte Ulf nicht wie ein Preisboxer, wie eine unförmige und letztlich hässliche Muskelmasse, nein. Jede Muskelpartie war ausgebildet, trainiert und wirkte ästhetisch einfach schön. Ein Hingucker würde die Frau auf der Straße sagen. Madame sagte: Mein Paradehengst mit gewissem Stolz und sie hatte noch viel mit ihm vor.

Das Training war – wie gesagt - fortgeschritten während der Sommermonate und war äußerst erfolgreich gewesen. Haltung und Ausdauer des Hengstes waren in jeder Hinsicht vorbildlich. Er tänzelte – wenn von ihm gewünscht – in der Manege, machte die tollsten Schrittfolgen auf Kommando. Ulf hatte Gespür dafür bekommen.
Nichts hasste Madame mehr als ungehobelte Pferde, nur Kraftpakete, die aber jeglichen Feinschliff vermissen ließen. Sie hatte doch kein Gestüt für Ackergäule. Freilich, die hatte sie auch, alte, ausgemusterte Klepper, oder Exemplare, die beim besten Willen - und nach sehr intensiver Behandlung durch die Peitsche - immer noch nicht parieren konnten. „Grobmotoriker“ nannte sie diese hoffnungslosen Gäule. Herausgeschmissenes Geld, leider. Die freilich gingen auf ihren Bauernhof, hinterm Gestüt, in die Landwirtschaft, machten sich dort nützlich, zogen Pflug und Karren oder schleppten Holzstämme aus dem Wald. Aber die zählten ja nicht. Nein, hier im Gestüt, da waren die eleganten, fähigen Pferde. Und Ulf war fähig. Und hübsch anzusehen. Das musste Madame immer wieder feststellen, wenn sie mit ihm arbeitete oder sein Training von der Bande aus beobachtete.
Nach einem ausgiebigen Gespräch mit der Tierärztin sollte Ulf fürs Soloreiten abgestellt werden und nun einen eigenen Sattel bekommen. Der Sattler hatte schon die Maße genommen, um einen individuellen Reitsattel für Hengst Ulf anzufertigen. Das dauerte freilich einige Wochen bis das gute Stück fertig war.
Madame ließ ihren Hengst durch Ben in die Sattelkammer führen. Dort legte der Sattler ihm den neuen Sattel auf die Schulter und hantierte mit den Sattelriemen. „Ein edles Stück“, meinte Madame und fuhr mit der Hand über das glänzende schwarze Leder. „Und es riecht so intensiv“. „Ja, Madame, für Sie nur das Beste, gutes englisches Leder, vom gleichen Lieferanten, bei dem auch das englische Königshaus kauft“, meinte der Sattler stolz und rückte das Teil auf Ulfs Schultern zurecht. So einen Sattel fürs Schulterreiten war eine ganz schöne Herausforderung selbst für einen erfahrenen Lederfachmann wie er einer war. Mehrmals hatte er Maß genommen am Pferd. Denn der Sattel musste sitzen, durch die spezielle Formung – denn er ruhte ja auf den Schultern des Pferdes – musste das Gewicht der Reiterin möglichst nach vorne verlagert werden. Schon wegen des Gleichgewichtes. Das umfangreiche Zaumzeug war besonders stark und beanspruchbar. Mehrere Riemen fixierten den Sattel am Torso, Schritt- und Kopfriemen gaben zusätzlichen Halt. Besonders der Schrittriemen wies einige Besonderheiten auf, die es der Reiterin erleichterten mit dem Pferd im Gelände zu arbeiten. Besonders breit war er und besaß in Afterhöhe einen Kunststoffzapfen, anatomisch leicht gebogen, der bei der Aufsattlung in den After des Pferdes eingeführt wurde. Gut 15 cm Zapfen gaben halt und signalisierten dem Pferd stets, dass es nicht zum Vergnügen auf der Weide ist, nein, dass es als Arbeits- und Reittier eingesetzt ist. Weiter vorne nimmt ein Kunststoffkächer das Gemächt des Hengstes auf, nicht damit es lose in der Gegend herumbaumelt beim Trab und Galopp: nein der Käscher wird als Erziehungshilfe eingesetzt und dient dazu, das Pferd zu disziplinieren oder anzuspornen – je nach dem. Ein einfacher Zugmechanismus erlaubt der Reiterin, das Volumen des Käschers, der im Innern der Anatomie des Hengstes eng angepasst ist, durch einen einfachen Ruck am Zügel zu verkleinern. Von leicht bis extrem. Ein gutes Dutzend kleiner Metalldornen verstärken den Druck auf das Gemächt. Zugegeben, eine fiese Art dem Hengst seinen Willen zu zeigen, ihn zu beruhigen, zu befeuern und – wenn es unbedingt sein musste – ihn zu bestrafen. . Aber, so fand es die Gräfin und alle Pferdeliebhaber auf dem Gestüt pflichteten ihr bei: Eine äußerste effektive Art das Pferdchen zu lenken.
Die Versuche an anderen Tieren waren nach einigen Wochen des Testens und Experimentierens erfolgreich und zufriedenstellend zu Ende gegangen, so dass die Gräfin den Disziplinator – so nannte sie ihre Erfindung – zum Patent anmeldete und in den einschlägigen Foren zum Verkauf anbot. Äußerst erfolgreich übrigens. Sie hatte Kunden auf der ganzen Welt. Tja, diese speziellen Pferdeliebhaber gab es überall.


„Nun, mein Pferdchen, jetzt kommen wir zu der hohen Schule der Reitkunst. Als Soloreiter, aufrecht mit Reiterin, das ist nicht einfach“, meinte die Gräfin und ihre Hand kraulte Ulfs schwarze Locken. Er ließ sich dies gerne gefallen, drückte seinen Kopf in ihre Richtung und schnaubte laut auf. Ihm lief zwar der Sabber bedingt durch die Trense aus dem Maul, doch die Gräfin deutete dies positiv. „Freust dich, gell?“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Ulfs Stampfen mit dem Hufstiefel sagte ihr, dass er auf den ersten Ausritt brannte.
Dr. Elfriede S. war ebenfalls stolz, dass es jetzt soweit war. Sie hatte als Tiermedizinerin Ulfs Werdegang genau verfolgt. Soloreiter sein, aufrecht, das war wirklich die Königsdisziplin und erforderter viel Kraft und Einfühlungsvermögen von Seiten des Pferdes. Ein Reiter war schwer, musste exakt sitzen und sein Gewicht ausbalanciert sein. Und die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd musste stimmen, wortlos musste das funktionieren, je kleiner die Hilfen, desto besser. Ein leichter Schenkeldruck, eine kleine Gewichtsverlagerung – und schon musste das Pferd es merken und reagieren. Peitsche, Sporen und ein Zügelzug am Käscher – das waren die letzten Hilfsmittel, wenn gar nichts mehr klappte.
Dr. Elfriede schob die Stehleiter an Ulf heran und die Gräfin kletterte hoch. Mit kühnem Schwung saß sie im Sattel, stellte die Füße in die kurzgeschlossenen Steigbügel und zwei zierliche Frauenhände, in weiches schwarzes Leder gehüllt ergriffen die Zügel. Ganz kurze, denn Ulfs Kopf war praktisch vor ihrem Becken. Die dünne Lederschnur, die zwischen Ulfs Beinen aus dem Kunststoffkächer kam, hing locker um den Sattelknauf geschlungen. Würde sie sie gebrauchen müssen? Wir sind Tierfreunde und hoffen, dass nicht!
Ulf balancierte seine Reiterin aus, seine kräftigen Beinmuskeln arbeiteten, spannen sich, ebenso der Rücken und er biss in die Trense. Was ihn anbelangte, konnte es losgehen.
Ein lockerer Klaps mit der Gerte auf Ulfs Flanke, ein leichter Schenkeldruck und Ho! Ross und Reiterin trabten aus dem Tor. Die Gräfin saß im Sattel, so dass es preisverdächtig war. So, als habe sie mit diesem Pferd schon ewig geritten.
Und es machte Spaß. Ihr, Frau Dr. Elfriede ebenso und unserem Ulf wohl auch.

Fortsetzung folgt, wenn gewünscht. Wer hat Ideen, wie es weiter gehen soll?
11. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 15.10.16 17:41

Kommen wir zum Schluss. Nicht jedem, der Ulf ins Herz geschlossen hat, wird er gefallen. Aber wie heißt es so schön: Das Leben ist kein Ponyhof.
Man kann sich nicht wünschen, wie`s kommen soll. Schauen wir also, wie es mit Ulf endet.
Fohlen

Ulf lief Trab, so als hätte er darin schon eine ganze Weile Übung. Das Gewicht von Madame war dank des Spezialsattels gut verteilt. Ihre Füße steckten in verkürzten Steigbügeln, so dass die Hacken ihrer Reitstiefel mit den Sporen an seinen Flanken, genauer an den Lenden positioniert waren. Ein kurzer Stoß und das Pferdchen setzte sich in Trab. Überhaupt genoss Madame den engen Körperkontakt mit ihrem Pferd. Fast eine perfekte Einheit, dachte sie, viel besser als wenn man auf dem Sulky sitzt. Nein, hier saß sie auf dem warmen Rücken, spürte trotz Sattel das Muskelspiel des Tieres, spürte seine Wärme und, das stellte sich nachher heraus, auch seinen Schweiß. Ein kleiner Schenkeldruck, das Tier reagierte sofort. Ein leichter Zug am Zügel, es ließ sich kinderleicht dirigieren. Nun schnalzte Madame leicht mit der Zunge und die Dornen an ihren Stiefeln signalisierten dem Tier, dass es das Tempo erhöhen sollte. Sofort geschah es. Madame schmunzelte, murmelte: “Klappt doch perfekt. Die Arbeit hat sich also gelohnt“. Nun wollte sie aber auch unbedingt die Lederschnur ausprobieren, die zum Gemächt führte. „Wirkt wahre Wunder“, hatte Dr. Elfriede gemeint, „von Pferdeliebhabern empfohlen“, lachte sie, als sie den Apparat an Ulf befestigte.
In der Tat, ein kurzer Ruck und Ulf reagierte. Stöhnte und biss auf seine Gummitrense, zog hörbar Luft durch die Nüstern und schnellte nach vorn. Ob tausend Nadeln in sein bestes Stück stechen würden. Ein infernalischer Schmerz zwischen seinen Beinen. Und er konnte seine Hände nicht bewegen, da sie am Zaumzeug fixiert waren. Nur schnell reagieren, was Madame will, das war sein einzigster Gedanke. Madame war zufrieden, zog die Zügel nach hinten, beruhigte Ulf mit einem „braaaaav, brrrrrrr“. Und ließ ihn wieder in den gemächlichen Trab fallen.
Nach einer knappen Stunde machte Madame kehrt und ließ Ulf in den Stall traben. Der Ausritt hatte ihr gefallen, mit einem perfekten Pferde allemal.
Ben, der Stalljunge wartete schon und half beim Absteigen. Madame kraulte zufrieden Ulfs schwarze Locken. „Gut gemacht, Pferdchen. Ich freue mich schon auf Morgen“ Ulf, obwohl er außer Atem war und kräftig schnaubte, wieherte laut, ging auf die Knie legte sich vor Madame und küsste – trotz Trense im Maul – ihre Stiefel. Er war glücklich, selig, dass er seine Herrin zufrieden stellen konnte. Sie hatte ihn heute gelobt. Das war das größte Glück für ihn. Ben half ihm auf die Beine, löste die Schnallen und sattelte ihn ab. Madame rief beim Hinausgehen noch“ Ach, Ben, gib ihm eine Sonderration, es hat es sich verdient.“
Tja, lieber Leser. Jetzt ist Ulf ein perfektes Reitpferd. Im Laufe der Zeit verbrachte Madame viele Stunden auf seinem Rücken, in Wald und Flur. Beide harmonierten. Nur selten mussten Sporen, Gerte oder der Disziplinator eingesetzt werden. Ulf erfüllte es mit Stolz, dass er das bevorzugte Reittier von Madame war, dass er im Stall manche Vergünstigung bekam. Nachts kein Zaumzeug, keinen Disziplinator oder einen Kunststoffkäscher, der sein Gemächt umschloss. So konnte Ulf wenigstens allein in der Box seinen Träumen als Hengst nachgehen….

Die Zeit verging. Und im Nu war die per Vertrag festgesetzte Zeit abgelaufen. Fünf Jahre standen im Vertrag. Die Gräfin hatte abends noch einen kleinen Ritt mit Ulf in der herbstlichen Abendsonne gemacht. Wehmütig übergab sie ihr Pferd an Ben, der es fertig machen würde für die Nacht. Die letzte Nacht im Stall. Morgen früh würde Ulf, frisch geduscht und im sauberen Anzug in ihrem Büro erscheinen. Ihr Notar würde anwesend sein, Ulf die Papiere aushändigen und den Scheck, der auf eine hohe siebenstellige Summe aufgestellt war, überreichen. Ulf würde die Entlassungspapiere unterschrieben, ebenso die Verschwiegenheits-Verpflichtung und den Empfang des Geldes quittieren. Alles wäre in trockenen Tüchern. Vielleicht würden sie noch etwas Smalltalk machen, vielleicht. Dann würde Ulf verschwinden auf Nimmer wiedersehen.
Wehmütig ging Madame in den Salon, so Dr. Elfriede schon wartete. Beide Damen nahmen einen Gin tonic und plauderten eine lange Zeit vor dem Kamin, auch über den scheidenden Ulf.

Nun, lieber Leser. Wie sagt man so schön; Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Der Morgen kam, alles war bereitet. Madame führte den Notar in ihr Büro. Er hatte alles vorbereitet und legte die Akten auf den Tisch. Es klopfte, ein kurzes „Herein“ und Dr. Elfriede kam mit Ulf ins Büro. Madame blickte mit ihren grauen Augen erstaunt auf einen stattlichen braun gebrannten Mann in hellem Anzug, frisch rasiert und mit gegelten schwarzen Locken. Der wäre glatt als Model durchgegangen. Madame räusperte sich, sagte aber nichts, sondern überließ dem Notar alles Weitere. Der verlas noch einmal den Vertrag, erklärte die Entlassung aus dem „Dienstverhältnis“, wie es auf Amtsdeutsch hieß und überreichte Ulf das Entlassungsformular, damit er es unterschreibe. Daneben legte er den Scheck. Ulf zögerte, nahm Entlassung und Scheck und zerriss sie in kleine Schnipsel. Alle im Raum staunten und sahen erstarrt auf Ulf. „Aber“, mehr kam aus Madame nicht heraus, da sprach schon Ulf, indem er Madame in die Augen blickte: Ich verzichte auf die Entlassung, verzichte aufs Geld. Ich möchte Madame ewig dienen, bis an mein Lebensende.“ Dabei sah er der Gräfin auffordernd in die Augen. Sein Blick war entschlossen, fast überheblich blickte er seine ehemalige Herrin an. So, als wollte er sagen; “Nun, das hättet ihr nicht erwartet“. Immer noch blickte er auffordernd auf die Gräfin. Diese fing sich jetzt langsam, sagte nichts zu Ulf. Vielmehr zum Notar gewandt: „Nun, das ist eine andere Situation. Der Herr möchte wohl weiter dienen. Machen sie die Papiere klar. Ich denke, auf eine Vergütung können wir verzichten, da der Vertrag auf Lebenszeit gedacht ist.“ Dabei schaute sie auf Ulf, der auffordernd nickte. Der Notar, ganz Profi, zog einen neuen Vertrag aus seiner Mappe, füllte ihn aus mit Ulfs Namen und Adresse und dessen Erklärung, bis ans Lebensende Madame zu dienen. Auf eine Vergütung werde auf Wunsch des Unterzeichners verzichtet. „Bitte, wenn Sie hier unterschreiben möchten. Lesen Sie den Vertrag aber bitte noch einmal durch“, meinte der Notar:“ das ist jetzt etwas Endgültiges, unanfechtbar für Sie. Haben Sie sich das auch gut überlegt?“ „Natürlich“, meinte Ulf stolz, setzte seine Unterschrift darunter und blickte auffordernd auf Madame. So als hätte er SIE gekauft.

Madame fasste sich schnell, griff zum Telefon und rief Ben ins Büro mit der Auflage, er solle Zaumzeug mitbringen. Er kam schnell, bekam erklärt, dass Ulf weiter hier auf dem Gestüt bleiben würde. „Zäume ihn auf und ab mit ihm in den Stall.“ Ihr Tonfall war so, dass Ben nicht wagte nachzufragen. Er verstand das zwar hier nicht, gehorchte aber. Ulf öffnete sein Maul, die Trense wurde eingeschoben und hinter verschlossen Ein Zug an den Riemen und Ulf ging in Richtung Tür. Zurückblicken konnte er nicht mehr. „Ach, Ben, zieh ihn aus, heute gibt es nur eine kleine Ration und ab sofort immer Käscher an, auch nachts! Hörst du“. „Jawohl Madame“ brummte Ben und zog Ulf hinaus. Die Tür fiel zu.
Die Anspannung löste sich. „Tja“, sagte Dr. Elfriede, „wer hätte das gedacht, dass er freiwillig weiter dienen will. Chapeau! Was meinst du?“ Dabei blickte sie auf die Gräfin, die den Vertrag in ihre Schreibtischschublade verstaute. „ Ich hab’s mir fast gedacht, dass so was kommt. Habt ihr seinen Blick gesehen, dieser Stolz. Er glaubt, er hat mich in der Hand. Doch weit gefehlt. Er ist mein Pferd. Sonst nichts.“ Dabei lachte sich leicht und bat de Notar, im Vorzimmer bescheid zu sagen. Die sollten Gläser und eine Flasche Champagner bringen. „Darauf müssen wir anstoßen“, meinte sie lachend. „Ein super Reitpferd für ewig. Na ja, nicht gerade für ewig. Für die nächsten Jahre, sagen wir mal. Wenn er alt ist, kann er immer noch auf dem Bauernhof den Wagen oder Pflug ziehen.“ Der Korken knallte und eiskalter Champagner sprudelte in den edlen Gläsern. „Auf uns!“ meinte lachend die Gräfin, „ auf das Gestüt und auf Hengst Ulf!“ Man trank und lachte. „Ach, ich hab euch ja noch nicht gesagt, was ich mit Ulf vorhabe. Morgen kommt Torben, mein Cousin. Er ist Norweger, spricht aber perfekt Deutsch. Er wird hier im Gestüt arbeiten. Als Trainer und Züchter. In seiner Heimat war er ein berühmter Dressurreiter, hat zweimal Bronze bei Olympia geholt. Bekam dann Ärger wegen Unregelmäßigkeiten. Ist dann aus der Nationalmannschaft ausgeschieden.“. „Unregelmäßigkeiten?“, fragte der Notar, der zwar alles über Verträge wusste, beim Pferdesport aber eher Laie war. „Ja, Unregelmäßigkeiten. Hat die Pferde etwas hart angefasst. Sagt man! Sporen spitz gefeilt, die Peitsche zu oft und hart eingesetzt. Alles nur Verleumdungen aus Neid, meine ich.“ antwortete die Gräfin lapidar und nahm einem Schluck. „ Und was hast du vor mit Ulf?“, fragte Dr. Elfriede neugierig. „Nun, ich gebe Ulf an Torben weiter, es wird sein Pferd werden. Mich wird der Arme kaum noch sehen“, und mit einem diabolischen Lächeln fuhr sie fort: „Torben ist groß, blond und recht schwer. Kein Zuckerschlecken für ein Pferd beim Reiten. Und wie gesagt, er ist sehr konsequent. Armer Ulf. Dem wird er die Flausen schon austreiben. Der ist noch mit jedem fertig geworden. Doch jetzt Herr Doktor Berg, schenken Sie noch mal ein. Ein wirklich guter Champagner ist das. Herrlich. Das heute muss gefeiert werden“
Während man aus dem Büro noch lange Gelächter hörte, schloss untern im Stall Ben die Box. Ulf war angeschirrt, trug wieder einen Kächer und versuchte kniend Wasser aus dem Eimer zu saufen. Er freute sich schon auf Morgen, wenn Madame…….


Ende
12. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Edwin Prosper am 22.12.16 00:05

Ein überzeugender Schluss
13. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Pony93 am 23.12.16 01:09

Sehr schöne Geschichte...lässt sich auf jedenfall ausbauen...würde mich über einen 2.Teil freuen und ihn mit Begeisterung lesen...

Das einzige was ich bemängele, ist die länge der Geschichte...
Ich schreibe selbst gerade eine Geschichte meiner Vorstellungen als Pony "MilkyWay...ich wurde zum Pony" und liebe es, mich möglichst tief in die Charaktere hinein zu versetzen und einfach nieder zuschreiben was gerade in diesem Charakter vorgeht...

Ebenso mag ich es mich bei anderen Geschichten in die Charaktere hinein versetzen zu lassen.
In deiner Geschichte hatte ich in den ersten vier Teilen einen solchen Effekt, das ich komplett in den Charakter abtauchen konnte einfach geil...die letzten Teile fand ich irgendwie zu schnell durchgezogen...mich hätten die Sulky-Fahrten tierisch interessiert, da ich sowas selbst total mag...

Vielleicht schreibst du ja eine Fortsetzung...würde mich auf jeden Fall interessieren.

Gruß
MilkyWay alias Pony93
14. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 30.12.16 17:20

Tja, soll es wirklich weitergehen? Willst Du wirklich lesen, wie es dem armen Pferdchen ergeht unter der Knute von Torben? Der ist ein ganz Brutaler, das hat Madame ja schon erzählt. Also, wenn noch mehr Leser eine Fortsetzung wünschen, werde ich mir was überlegen. (bitte aber nix dem Tierschutzverein sagen)
Fohlen
15. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Edwin Prosper am 17.01.17 15:32

@ Fohlen

Ich glaube nicht, dass es Sinn macht die Geschichte mit einer Erzählung, wie es dem armen Pferdchen unter der Knute von Torben ergeht, fortzusetzen.

Nach deiner Ankündigung ist das ja ein ganz brutaler Typ. Das kann ja nur noch eine Aufzählung von Brutalitäten werden. Zu einem Abrichtung des Pfedchens, das in unerschöpflicher Hingabe jede Drangsal und jede Zumutung erträgt.

Nur, wo soll dann hier Raum für ein erotisches Kontinuum sein. Abgesehen davon, dass es eine homoerotische Männergeschichte würde. Da bleibt ja kein Raum für eine emotionale Dynamik zwischen den beteiligten Protagonisten, für ein Beziehungsgefüge.

Also wenn dir nach einer Fortsetzung zumute ist, dann fange lieber eine neue Geschichte an.

Aber langsam bietet es sich für das Forum an, eine eigene Rubrik für die Ponys einzurichten.
16. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 18.01.17 19:27

Ich meine auch, wir überlassen das Pferdchen seinem Schicksal. Du hast recht, dieser Torben ist ein brutaler Kerl, mit einer fiesen Fantasie. er wird sich einiges überlegen und seinem Gaul das Leben schwermachen. Und es geht, wie Du sagst, in Richtung Homoerotik, die hier im Forum keinen Platz hat. Da wollen wir nicht dabei sein, was er alles mit ihm anstellt.
Ich bin dabei, die anderen Geschichten weiterzuschreiben. Also, bis bald in einer anderen Rubrik.
Euer Fohlen

P.S. Vielleicht könnte man eine Rubrik in dieser Richtung eröffnen. Nur eine Idee
17. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von turdus am 19.01.17 06:47

Zitat
Und es geht, wie Du sagst, in Richtung Homoerotik, die hier im Forum keinen Platz hat.

Huch, hab ich irgendwelche Änderungen der Foren-Benimmregeln verpasst?

turdus.
18. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Gummimike am 19.01.17 09:06

Also gegen Homoerotische Geschichten hat hier niemand was. Die werden nur nicht so Kommentiert wie Hetero Geschichten.
Eigenes Unterforum Petplay hier in den Fetischgeschichten wär schön. Allerdings sollte man noch etwas Abwarten ob sich der Trend mit den Petplaygeschichten Fortsetzt.
19. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 13.09.17 23:35

Madame will es noch einmal wissen.
Gestattet liebe Leser, dass ich die Story von Gräfin Bea von H. noch einmal aufgreife. Das war nicht geplant, doch ein paar meiner Ideen - so fand ich – sollte doch noch aufgeschrieben werden. Vielleicht erfreuen sich einige Leser daran. Gräfin Bea möchte noch einmal ein persönliches Pferdchen trainieren und mit ihm die Freuden der hohen Schule genießen.

Bea von H. legte den Telefonhörer hin und schaute aus dem Fenster ihres Büros. Hatte sie es richtig gemacht? Ihr Blick ging in den großen Hof hinab, der an drei Seiten von den Stallungen umgeben war. Einige Pferde wurden in ihre Boxen geführt oder heraus genommen, um gleich auf das Trainingsgelände zu gehen. Einige Trecker, hochbeladen mit Heuballen, wurden abgeladen. Es war geschäftiges Treiben auf dem Hof. Seit ihr Cousin Torben hier war und praktisch die Alltagsgeschäfte auf dem Hof und im Gestüt leitete, lief es auf ihrem Gut prächtig. Die Mietboxen waren voll, die potenten Kunden zahlten gut und man hatte schon Anfragen ablehnen müssen. Und weiter hinten, hinter dem Waldstück lief auch alles bestens. So berichtete jedenfalls Torben. Sie jedenfalls hatte dort in den Spezialställe nach Ulf kein Pferdchen mehr stehen.
Ein dutzend Kunden, ein ganz verschwiegener Kreis, huldigten dort ihren Hobby, ach es war mehr, es war eine Leidenschaft, eine Lebenseinstellung. Sie besaßen zweibeinige Pferde, Stuten wie Hengste, bzw. Wallache. Man war ganz unter sich, um die edle Kunst der Reiterei auszuüben. Ob Kutsch- oder Sulkyfahren, Dressur oder Rennen, jede Pferdeliebhaberin, jeder Pferdeliebhaber konnte seiner Leidenschaft nachgehen. Internationaler Hochadel, Geldaristokratie, Männer und Damen aus der oberen Gesellschaft hatten sich dort eingemietet. Einige kannte Bea schon Jahrzehnte, sie waren schon Kunden von ihren Herrn Vater, Georg, Graf von H. Wie gesagt, man war unter sich, auf das Personal war Verlass und die Pferdchen dienten freiwillig.


Wir erinnern uns. Gräfin Beatrice von H. hatte einen jungen vielversprechenden Hengst erworben und ausgebildet. Als dieser nach Vertragsende überraschen auf seine Abfindung verzichtete und um einen lebenslangen Vertrag bat, hatte sie zugestimmt und ihren Ulf an Torben abgegeben. Zu stolz war der Kerl geworden, glaubte wohl, er könne sich Vorteile verschaffen, wenn er freiwillig weiter für sie diene. Doch da hatte er sich geschnitten. Jetzt diente Ulf als persönliches Eigentum ihrem Cousin Torben.
Gräfin Bea schaute nachdenklich auf jenes Wäldchen, hinter dem für die Öffentlichkeit uneinsehbar die Stallungen mit den zweibeinigen Pferden lagen. Ulf fehlte ihr. Oder besser, die Aufgabe, wieder ein Pferd zu erziehen, abzurichten und zu ihrem Vergnügen zu reiten. Die letzten Monate hatte sie sich viel um die Restaurationsarbeiten im Gutshof gekümmert, die unbedingt notwendig waren. Viel am Schreibtisch gesessen. Gelegentliche Ausritte mit einem Vierbeiner, das war alles, was sie sich als Hobby geleistet hat. Ihr fehlte der Kontakt mit ihren Pferden. Der Stallgeruch, der Duft des edlen Leders, der Schweißgeruch der dampfenden Körper… Kurzum, sie sehnte sich wieder nach einem Pferdchen. Deshalb hatte sie gerade bei Dr. Berger, der der Pferdeagentur der besonderen Art vorstand, angerufen und für übermorgen ihren Besuch angekündigt. Dr. Berger, der schon mit ihrem Herrn Papa gearbeitet hatte, war hocherfreut, versprach eine große Auswahl an ausgezeichnetem Material, denn ein gutes Dutzend Neuzugänge standen frisch in den Boxen und hatten mehrjährige Verträge unterzeichnet. Man erwarte sie mit Freuden.
Bea`s Augen leuchteten, als sie durch den Stall ging. Zu beiden Seiten standen die käuflichen Exemplare in ihren Boxen. Dr. Berger hatte sie nach einem kurzen Vorgespräch in seinem Büro, wo er sich nach ihren Vorstellungen und natürlich nach ihrem Befinden und der Entwicklung ihres Gutes erkundigte, persönlich durch den Stall geführt. Dabei machte er ihr Komplimente wegen ihrer eleganten Erscheinung. Entgegen ihrer Gewohnheit, war sie heute im Reitdress gekommen, sie hatte sich im Hotel passend umgezogen und in den Wagen der Agentur eingestiegen, der sie abholte. Wenn sie schon ein neues Pferdchen erwerben sollte, wollte sie standesgemäß auftreten. Gleich zeigen, dass sie die Herrin ist, die die Sporen anhat und die Zügel fest in der Hand haben wird.

In der Tat, Bea staunte und schaute nach links. Vierzehn junge Exemplare standen dort einzeln jeder in seiner Box. Teils aufgeschirrt, aber auch einige ganz ohne Zaumzeug. Alle jedenfalls nackt. Ein jeder hatte an der Boxentür seinen Steckbrief. Auf der rechten Seite waren die weiblichen Bewerber untergebracht, gerade mal zehn junge Bewerberinnen. Unsere Gräfin ging natürlich ihrem Interesse nach und inspizierte die linke Stallhälfte. Dr. Berger begleitete sie und gab noch ergänzende Informationen, wenn Bea an die Gittertür trat, das Pferdchen betrachtete und den Steckbrief las.
Sie sah einen jungen Italiener in Box 1, 23 Jahre alt, Maschinenbaustudent aus Padua, las seine Masse, seine Qualitäten und betrachtete eingehend seine äussere Erscheinung. Klein, aber nicht schmächtig oder mager, dunkelhaarig, eben wie man sich einen typischen Italiener vorstellte. Latin- Lover Typ, dachte Bea bei sich, sah den starken Bartwuchs und die kräftige Körperbehaarung. Seine schneeweißen Zähne blinkten, da er aufgezäumt war und eine Gummitrense im Mund trug. „Wir mussten ihn aufzäumen, redet ein bisschen viel“, meinte Dr. Berger entschuldigend: Sie wissen, typisch Italiener. Muss sich ans Schweigen noch gewöhnen. Muss auch noch rasiert werden. „ „Bestimmt störrisch“, meinte Bea und erhielt von Dr. Berger ein Kopfnicken und ein zustimmendes Lächeln. „Braucht eine harte Hand, dann wird er zahm“. Und nach einem Lachen: Ist wohl nichts für die Langstrecke, eher Dressur“. Er verbeugte sich leicht, küsste Bea die Hand und meinte: „ In ihrer Hand würde er was werden. Bei Ihrer Konsequenz“, doch sie lehnte lächelnd ab. Ging weiter. Mein Gott, wer nicht dort alles stand. Ein junge Holländer, groß, blond und blauäugig. Ein Amerikaner, Baseball-Typ, breitschultrig mit Sommersprossen und großen Füssen und Händen. Uninteressant fand sie, ging weiter. Südamerikaner, kaffeebraun und durchaus attraktiv. Erst in der letzten Box stand ein junger Kerl, nicht allzu groß, etwas stämmig, aber nicht plump. Er trug Zaumzeug, war kurz angekettet und man hatte ihm eine Augenbinde angelegt. Bea las den Steckbrief. Max, 21 Jahre aus Bayern. Arbeitete früher als Dachdecker, hatte Abitur nachgemacht und war nun hier, um 6 Jahre ins Engagement zu gehen, wie es so schön auf dem Blatt hiess. Kerngesund, körperliche Anstrengung war er gewöhnt, trieb intensiv Sport in seiner Freizeit. War ein guter Läufer, obwohl er nicht zu den Grazilen gehörte. Seine Abfindung stand dort, war sechsstellig . Bea schaute Dr. Berger fragend an, der sofort verstand. Die Bewerber wussten nicht, wie hoch sie taxiert waren. Das legte die Agentur fest, die den Marktpreis gut einschätzen konnte. „Das Exemplar hat Qualitäten“, meinte er. „Robust, trotzdem schnell, er lief Mittel- du auch Langstrecke im Verein. Ist intelligent und optisch nicht zu verachten. Und mit ihm lässt es sich arbeiten, ist intelligent und wird sich fügen. Bei der richtigen Konsequenz.“ In der Tat, Dr. Berger hatte recht. An ihm stimmte alles, kräftiges Kreuz, muskulöse Beine. Ist nicht übel, dachte Bea für sich. „Warum die Binde?“, meinte sie, auf Dr. Berger blickend.
„Ach, Frau Gräfin, er ist etwas ungestüm. War einen Moment unbeobachtet, sprang doch in eine Box mit einer Stute. Das geht natürlich nicht“, meinte Dr. Berger entschuldigend. „Hätte eigentlich die Peitsche verdient. Wir wollten aber die Haut nicht verstriemen. Wegen der Optik, Sie verstehen?“ Bea verstand und lächelte. Doch ihr Blick blieb auf dem schönen rotblonden Exemplar. Wanderte von unten nach oben. Kräftige Füße verjüngten sich zu den Knöcheln hin, die sowohl kräftig als auch grazil wirkten. Muskulöse Beine mit rotblonden Härchen. Ein kompakter Hintern, der sich hochgewölbt herausstreckte. Muskulöser Oberkörper, v-förmig und mit Sixpack. Der Kerl hat körperlich geschafft und intensiv trainiert, oder beides. Die Gräfin zeigte Interesse, legte den Kopf zur Seite und klopfte mit der Gerte in ihre linke Hand. „Den hätte ich gerne einmal in der Halle, möchte ihn testen „ Dr. Berger lächelte: Madame, Ihnen kann man nichts vormachen. Ihnen entgeht nichts. In der Tat, ein bemerkenswertes Exemplar. Hochinteressant, aber nicht einfach. Aber bei ihrer Erfahrung und ihren Talent. Ich denke, es ist genau das Richtige für Sie.“ Ein Wink und der Stallbursche kam und führte Max – so heißt unser Pferdchen – in die kreisrunde Übungsarena.
Die lange Longierleine klickte in das Halsband von Max und Bea trat in die Mitte. In der einen Hand hielt sie die Leine, in der anderen die Longierpeitsche. Seine Augenbinde wurde abgenommen zwei blaue Augen schauten sie an. Bea sagte nichts, lies die Peitsche ruhig gesenkt im Sägemehl liegen und schaute auf ihr Pferdchen. Ihrem Blick hielt sie stand. Ihre Augenbrauen hoben sich leicht. Eine Minute, zwei, noch mehr. Dr. Berger stand gespannt hinter der Bande, auch der Stallbursche schaute stumm auf die beiden. Zeit verging. Dann knallte Bea leicht mit der Peitsche, gab den Befehl: „Abknien!“ Langsam bogen sich die Knie von Max, dann kniete er im Sägemehl. „Braaaav“ , flüsterte Bea und Dr. Berger atmete hörbar aus. „Hab mirs doch gedacht. Die schafft jeden“, murmelte zum Stallburschen.

Fortsetzung folgt, wenn gewünscht
20. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Blackrubberhorse am 14.09.17 12:59

Juhu- du führst die Story weiter...
21. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von lot am 14.09.17 14:43

Hab die ganze Story nun schon zum 2ten Mal gelesen und freu mich schon auf eine Fortsetzung.

Verschlossen Grüße
lot
22. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 15.09.17 17:49

Zitat
Hab die ganze Story nun schon zum 2ten Mal gelesen und freu mich schon auf eine Fortsetzung.

Verschlossen Grüße
lot

Recht so, hast einen guten Geschmack.(grins) ist aber auch gut, gefällt mir selber.
Fohlen
23. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 16.09.17 12:30

Gräfin Bea hatte einen Röntgenblick. Ihr entging nichts. Ein kurzer Schlag mit der Gerte und das Pferdchen, unser Max, ging im Kreis. Ihre Augen folgten seinem Gang, beobachteten, analysierten . Dann gab sie Kommando „Lauf“ und Max lief. Madame drehte sich auf dem Absatz, ließ ihren Kandidaten rennen, gehen, Horsestepp ausführen und dann wieder ruhig gehen. Sie hatte genug gesehen, übergab Max an den Stallburschen und ging mit Dr. Berger in dessen Büro. „In der Tat, ein bemerkenswertes Exemplar“, meinte sie und nahm dankbar einen Kaffee in der Lounge, in der man sich nun bequem gemacht hatte, um alles weitere zu besprechen. Dr. Berger pflichtete dem bei, meinte auch, dass dies das richtige Pferdchen für sie sei. „Ja, das ist es wohl“, meinte Bea. „Körperlich äußerst robust, dabei nicht plump oder grob. Ein starker Charakter. Sehr stark, aber formbar. Er hat Qualitäten Ich denke, nicht aufsässig. Wird sich machen lassen.“ Sie nahm noch einen Schluck Kaffee und schaute noch einmal in das Dossier von Max, das Dr. Berger ihr vorgelegt hatte.
„Wieso war er denn kurzgeschlossen und geblendet? Sagten sie etwas von einer Stute?“, wollte Bea wissen. „Nun ja“ meinte Dr. Berger, „er scheint sein Engagement als Pferd wohl nicht so ganz ernst zu nehmen. Nimmt es wohl als Abenteuer und testet aus, was er sich erlauben kann. Besprang in einem unbeobachteten Augenblick, eine Stute, die vorbeigeführt wurde. Meine Leute haben ihn sofort von ihr gerissen und angebunden. Wären sie heute nicht gekommen, würde sein Rücken wohl verstriemt aussehen.“ „Das geht natürlich nicht“, meinte Bea, „da hat er sich unter seiner Verpflichtung wohl eher einen Abenteuerurlaub vorgestellt. Und das ist es in jedem Fall nicht.“ Dr. Berger nickte zustimmend:„Mir scheint, er sucht das Abenteuer, will aber auch in seine Schranken gewiesen werden. Liebt die Schmerzen, das Bestraftwerden, das ist offenbar. Meine Leute haben ihn ja die letzen vierzehn Tag betreut und genau beobachtet. Er steckt viel ein, muss auch noch mit Gewalt auf das Gleis gestellt werden, wenn ich mich so aufdrücken darf, verehrte Gräfin.“ Bea lächelte, sie hatte verstanden. „ Mir scheint, er ist ein sehr ausgeprägter Hengst, sein Teil, was da vorne hängt, gehört, gestatten sie mir den Ausdruck, zur Größe XXL.“ Und schmunzelte. „Sie haben recht, verehrte Gräfin“, meinte Dr. Berger „sei Teil ist in der Tat imposant. Wir haben darauf verzichtet, ihn zu verschließen, nicht bevor die Besichtigung vorbei ist. Wäre vielleicht besser gewesen, aber wir wollten auf Sie warten. Ich denke, verehrte Gräfin, das war in ihrem Sinne.“
„Freilich, das war recht so. Bei dieser Abschlagssumme, die ja äußerst stattlich ist, möchte man keine Katze im Sack kaufen, wenn Sie verstehen, was ich meine.“ Dr. Berger übergab ihr das Dossier des Pferdchens und den Kaufvertrag. Bea wurde ins Hotel chauffiert, um noch einmal alles zu prüfen und zu überdenken. Auch wollte sie mit ihrem Cousin telefonieren, damit der im Stall alles vorbereiten konnte. Sie wollte diesen Max, wenn sie ihn denn kaufte, für sich allein haben, noch einmal systematisch Ausbildung und Training übernehmen. Perfekt sollte er sein. Im Hinterkopf hatte sie schon ein Ziel gefasst. In zwei Jahren würde in England ein exklusives Pferderennen stattfinden. Lord A. und seine Gattin waren schon seit Jahren Initiatoren dieser speziellen Veranstaltung. Ein erlauchter Kreis von Pferdeliebhabern der besonderen Art traf sich alle drei Jahre auf den ausgedehnten Ländereien im schottischen Hochland. Alte Herren mit jungen Stuten, Scheichs aus dem Nahen Osten ebenfalls mit weiblichem Material, aber auch mit jungen feurigen Hengsten. Bea wusste von einem Emir, der eigens eine Trainingshalle in seinem Palast hatte, wo junge braune Hengste trainiert wurden. Diese Herren verdarben die Preise, denn sie zahlten Unsummen, wenn sie sich in ein Exemplar verguckt hatten. Wie gesagt ein exklusiver Kreis aus Adel, Hochfinanz und auch Politik. Diskret und kultiviert.
Dort würde sie ihren Max einsetzen, sowohl im Sulky als im Einzelwettkampf, Schulterreiten im Gelände. Eine schwierige Disziplin, für die nicht alle Pferdetypen geeignet sind. Doch Max, der könnte es schaffen. Bea hatte in der Arena seine Physis genau studiert und analysiert. Kräftige Fesseln, die Beine muskulös, eine stabile Beckenpartie, auf der ein breiter Rücken saß. Die Muskelstränge waren unter seiner hellblonden Haut gut zu sehen. Würden sich ausbauen lassen. Besonders seine breite Schulterpartie – ganz wichtig beim Schulterreiten – versprach einen sicheren Halt und war stabil genug eine Reiterin zu tragen. Der kräftige Nacken war ihr sofort aufgefallen. Gut, sie müsste ihm die rotblonden Locken abschneiden, damit der Harnes besser sitzt. Aber das war noch Zukunftsmusik.
Am anderen Morgen stand sie wieder mit Dr. Berger im Stall. Der Vertrag war unterschrieben, das Geld angewiesen und man wartete auf Torben, der mit dem Wagen kommen wollte.
Tja, jetzt wird es langsam ernst für unseren Max. Zwei Stallburschen stehen schon bereit mit der Keuschheitsgürtel. Ein neues Modell, in England entwickelt, das absolut ausbruchsicher ist. Eine Kunststoffentwicklung, sehr leicht, innen mit einer silikonartigen Schicht versehen, die hautfreundlich und wasser- und luftdurchlässig ist. Trotzdem stabil. Es ist aufklappbar und wird wie ein Handschuh über das gute Teil gestülpt, umschließt alles, auch den Hodensack. Ein stabiles Schloss sorgt dafür, dass nur der, der die Schlüssel besitzt, das gute Teil befreien kann, wenn einmal eine Inspektion nötig sein sollte. Ansonsten eine sichere Sache, meinte Dr. Berger, sie werden zufrieden sein.
Die beiden Stallburschen hatten alle Hände voll zu tun. Sie führten Max in den Behandlungsraum, der hinter den Boxen lag. Dort wurden seine Vorderläufe mit Ledermanschetten gefesselt und an Ketten hochgezogen, seine Hinterläufe wurden ebenfalls fixiert. Wie ein großes X stand er jetzt dort aufgespannt, nur mit einem Kopfharnes und mit Trense bekleidet. Bea betrachtete ihn und bewunderte seinen Körper und seine Kraft. Maxens Augen starrten geradeaus. Man hatte ihm heute Morgen gesagt, dass Gräfin Beatrice seine neue Eigentümerin wäre. Die Bedingungen, unter denen er jetzt die nächsten Jahre leben würde, kannte er aus dem Vertrag, dem er in Gegenwart eines Notars zugestimmt hatte. Er hatte auch eingewilligt, dass alle nötigen Impfungen an ihm vorgenommen würden, auch der leidigen Sache mit der Keuschheit hatte er zugestimmt. Doch das war damals Theorie, als er das Papier las und unterschrieb. Nun kam die Praxis, die bittere Realität. Der gute Max war die ganze Zeit erregt, weil er in den gegenüberliegenden Boxen einige frische Stuten gesehen hatte. Hatte er sich ausgemalt, er würde mit ihnen über die Wiesen streifen und er der Chef einer kleinen Herde werden, der dort für Vergnügen und Nachwuchs sorgen könnte. Pah, da hat er falsch gedacht. Wie gesagt, wir befinden uns hier nicht auf einem Abenteuerurlaub.
Das merkt Max jetzt, als die beiden Burschen ihm die Hülle anlegten. Einer hielt ihn von hinten mit seinen starken Armen fest, so dass er nicht ausweichen konnte. Der andere griff sein Teil und drückte es in die Scheide, prüfte, ob alles ohne Druck eingebettet war und klappte die andere Hälfte darüber. „Funktioniert gut, wie ein Geigenkasten. Alles sicher verpackt „ meinte Bea zu Dr. Berger, „eine saubere Sache. Und sie sagen, dass man nur alle vierzehn Tage zur Kontrolle aufschließen muss?“ Dr. Berger bejahte. Wer die ganze Sache nicht bejahte, war unser Max. Als er merkte, was mit ihm geschah, riss er an den Ketten, schnaubte, biss in seine Trense und stieß Laute aus, die total unverständlich waren. Sie klangen aber nach Wut, ungeheurer Wut.
„Na,ja“, meinte Bea,“das kann noch heiter werden“.
Schauen wir mal, was mit Max noch wird.
24. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Gummimike am 16.09.17 13:57

Tja Mäxchen das Alte Dilemma zwischen Traum und Wirklichkeit hat dich Eingeholt. Statt auf der Weide einen Stutenharem zu haben steht dir hartes Training und Keuschheit bevor.
Bin gespannt wie lang es dauert bis er Brav geworden ist.
25. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von lot am 17.09.17 14:56

toll, danke.

Freu mich schon auf eine Fortsetzung....
26. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von ecki_dev am 27.09.17 21:17

Schön das sie sich ein neues Pferdchen holt
27. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 30.09.17 21:18

Max rannte wie von der Tarantel gestochen über die Koppel. Er trug außer seiner Keuschheitsschelle und alten Joggingschuhen nur ein leichtes Halfter mit Gummitrense. Nicht scharf geschnürt sondern lässig, nur damit man ihn abführen und anleinen kann.
Da man ihn heute Mittag im Lieferwagen abholen würde, sollte er sich noch einmal gut müde machen. Das meinten jedenfalls Beatrice von H. und Dr. Berger, die am Gatter standen und den jungen Hengst beobachteten. Unser Mäxchen rannte über die Koppel, trat gegen die Umzäunung und riss an dem schrecklichen Plastiketui, das da zwischen seinen Beinen baumelte. Wütend war er und schnaubte wie wild. Und dass der Sabber aus dem Maul lief, sah man von weitem. Kraft hatte er, das konnte man sehen. Stramme Oberschenkel, gut modulierte Beine, ein kräftiges Kreuz.

„Er kommt offenbar mit der Rolle nicht zurecht“, meinte Bea und schaute kritisch auf ihre Neuerwerbung. „Er wusste doch was ihn erwartet. Fünf Jahre als Pferd im Stall“, sagte sie zu Dr. Berger „ und das mit allen Konsequenzen…. Hat man ihn nicht genau aufgeklärt, was auf ihn zukommt? Und die natürliche Veranlagung zu dienen, beherrscht zu werden, ist doch wohl vorhanden?“ Dr. Berger lächelte verständnisvoll. „Gnädigste machen sich umsonst Sorgen. Unser Psychologenteam hat mit ihm die gleichen Gespräche und Tests gemacht, wie mit allen Bewerbern. Er ist hochmotiviert, weiß was ihn erwartet und möchte gezähmt werden. Zugeritten, wie ein störrisches Pferd in der Prärie. Jetzt markiert er den Wilden, glaubt nicht, dass man ihn zur Raison bringen wird. Er legt es darauf an, dass er die kurze Leine, die Gerte und die Sporen spürt. Wenn ich mich recht erinnere, war seine Schmerzgeilheit sehr hoch, der Psychologe meinte noch, da wären Samthandschuhe fehl am Platz. Also, meine Liebe, keine Angst, wenn sie ihn zähmen, ruhig mit harter Hand rangehen.“ Er lächelte und gab Bea einen Handkuss „Sie schaffen das. Sie sind schließlich die Tochter des seligen Grafen, einem 1a Pferdekenner, dem niemand das Wasser reichen konnte… Außer Sie natürlich, Sie haben sein Talent geerbt. Sie werden es schaffen, meine Verehrteste und den Kauf nicht bereuen.“ Man überließ das Pferdchen nun sich selber. Die Koppel war groß genug, rundherum hoch eingezäunt und bewacht. Auf Koppel 2, die direkt daneben lag, liefen zwei Stuten mit ihrem Trainer. Der hielt sie an langer Leine, wollte sich einfach ein Bild davon machen, wie sie durch die freie Wildbahn liefen. In der Tat, ein herrlicher Anblick. Zwei grazile Stuten, vielleicht knapp zwanzig Jahre alt, hatten sich wohl auch für fünf Jahre verpflichtet. Eine blond, eine brünett, beide ungestüm, ihre schmalen Fesseln flogen regelrecht durch das Grass, die Haare wehten, ein graziles Bild voller Rhythmus und Ästhetik. Sie waren in vollem Schmuck, ein schwarz-rotes Riemengeschirr schmiegte sich an ihre Körper. Die üppige Oberweite war durch Halteriemen noch mehr in Szene gesetzt. Kleine rote Lederschlaufen hingen an ihren Brustwarzen, jede mit einer kleinen Messingschelle versehen. Bei jedem Schritt bimmelte es im Rhythmus der Hufe. Ja, Hufe, die beide Stuten waren schon in die Hufstiefel gestiegen. Deshalb noch die leichte Unsicherheit, die sich aber mit der Zeit legen würde. Hufstiefel gaben in der Tat Halt, ein Umknicken war praktisch unmöglich, denn sie führten je nach Modell bis hin zu den Knien. Lediglich das auf den Zehen stehen war anfänglich noch ungewohnt, nach einer kurzen Zeit war es Routine. Ein Pferdeähnlicher Gang war nun möglich und Kenner schätzten diesen besonders. Grazil und ästhetisch war dieser Gang, der Horse-stepp und der Galopp. Und diese beiden jungen Stuten waren von einem Kenner ins Auge gefasst worden. Der stand an Rand der Koppel, schaute kennerhaft und ergötzte sich gleichzeitig an den Bewegungen der beiden. Das Zaumzeug leuchtete, war an verschiedenen Stellen mit Strasssteinen verziert, beide trugen eine rot-weißen Federbusch auf dem Kopf, ebenso einen auf der Hinterseite über den hochgewölbten Hinterbacken. Sie schwangen im gleichen Rhythmus wie die Glöckchen anschlugen. Die Vorderläufe steckten in langen roten Lederhandschuhen und waren auf dem Rücken befestigt. Durch die Hufstiefel und die kurzgeschnallten Riemen, die vom Kopfhalfter über den Rücken bis zwischen die Beine führten war ihr Gang aufrecht und die Köpfe blickten stolz nach oben. Ein herrlich harmonisches und graziles Bild. Der zukünftige Besitzer, Herr F. ein bekannter Aufsichtsratsvorsitzender eines großen deutschen Konzerns, würde die beiden mit nehmen auf sein kürzlich erworbenes Gut in Meck-Pomm. Ein abgelegener herrschaftlicher Besitz, umgeben von Wäldern einsam und verschwiegen. Er hatte es herrichten lassen für sich. Ein Herrenhaus aus dem vorvorletzen Jahrhundert mit viel Wald, Stallungen. Das Weide-und Ackerland hatte er verpachten können. Wie gemacht für sein Hobby, für das seine Kollegen sicher kein Verständnis haben würden. Gerade hatte er sich aus dem Berufsleben zurückgezogen und würde seine neugewonnene Freiheit ganz dem edlen Pferdesport, der Hege und Pflege der edlen Pferdchen widmen. Mit Gräfin Bea hatte er vorhin einige Worte gewechselt, sich nach ihrem Befinden nach dem Gang auf ihrem Gut, auf dem er oft schon Gast sein durfte, erkundigt und zu dem Kauf von Max gratuliert. Auch Bea hatte ihm Glück gewünscht mit dem neuerworbenen Pärchen. Nun winkte der Stallbursche ihn auf die Koppel und übergab ihm die Longierleinen in die linke und die Peitsche in die rechte Hand. Noch etwas zittrig war sie, als sie mit einem Ruck den Pferdchen Signal gaben, zu traben. Ein Schnalzen mit der Zunge und ein kurzer Peitschenknall in der Luft unterstützen den Befehl. Ein Leuchten kam in Herrn Fs. Augen. Er war Herr von zwei grazilen Stuten geworden, deren Ausbildung und Abrichtung nun in seinen Händen lag. Ob er so geschickt war wie seine alte Bekannte, die Gräfin Bea? Jedenfalls, wenn er Rat brauchte, konnte er sich vertrauensvoll an sie wenden.
Doch kehren wir zu unserem Max zurück. Der stand am Zaun, hatte Witterung aufgenommen, roch offenbar die Stuten in dieser Entfernung und scharrte mit den Füssen. Auf die Kommandos seines Stallburschen, der am Rand der Koppel stand, reagierte er nicht. Weder Pfeifen, Rufen noch mit der Zunge schnalzen, nichts half. Der Stallbursche griff zur kurzen Reitgerte und klopfte damit laut hörbar auf seinen Stiefelschaft. Nichts, dieser bockige Max stand da am Zaun, schaute herüber zu den Stuten und war vom Schauspiel und offenbar vom Schweiß der beiden jungen Pferdchen, denn sie liefen jetzt ziemlich anstrengende Runden schnell im Kreis , fasziniert. Er stellte seine Nüstern, zog laut hörbar den Duft ein.
„Scheint ein störrischer Bursche zu sein“, hörte der Stallbursche eine Männerstimme hinter sich. Erschrocken drehte er sich um und da stand Torben. Ein Kerl in Jeans, kariertem Hemd und Cowboystiefeln , groß, rot-blond und mit einem Strahlelächeln im Gesicht. Einen hellen Westernhut, den er tief in der Stirn sitzen hatte, schon er mit dem Zeigefinger in den Nacken: „Hast ihn nicht gut im Griff“, meinte er und stellte sich dem verdutzten Stallburschen vor und erklärte, dass er für seine Cousine ein Pferdchen abholen wolle, Max hieß er. „Na, dann viel Glück“, meinte der Stallbursche und zeigte auf Max, der wütend mit dem Fuß gegen den Zaun trat.“ Den kriegen sie nicht, der ist bockig, hat Weiber gerochen, das Miststück“.
Torben konnte nur lachen, schaute sich das Treiben an und meinte:“Habt ihr ein Lasso? Ich mach das schon.“ „Müsste im Stall sein, wir haben ja im Sommer jeden Samstag Westernreiten. Ich müsste nachschauen in der Rüstkammer. Kann nen Moment dauern“, und schon lief er in Richtung Stall.
Torben hatte die Augenbrauen zusammen gezogen, schaute kritisch auf Max. Einen Strohhalm zwischen den Lippen, beobachtete er den bockigen Hengst. „Na, das hat sich Cousinchen ja was eingefangen. Da hilft nur die harte Tour. Aber das ist ihr Problem. Ich krieg dich, Freundchen. Und dann gnade dir Gott“ , murmelte er vor sich hin, spie den Strohhalm verächtlich aus und ergriff das steife Lasso, das ihm der Stallbursche nun hinhielt. „Können sie das denn?“, fragte dieser ungläubig und schaute dann mit offenem Mund, wie Torben das Lasso in Schwung brachte. Ja, er konnte das offenbar. „War mal 5 Jahre in den USA auf ner Ranch. Da lernt man alles“, sagte er ohne seine Übung zu unterbrechen. Einige übungswürfe waren nur angesagt, einmal traf er nicht, doch die anderen waren erfolgreich. Das Seil schlang sich um den Pfosten am Gatter, die Wasserpumpe und den alten Baumstumpf, der in der Ecke vor sich hin faulte. „Na, also“, murmelte Torben, „verlernt man nicht, ist wie Rad fahren“, wiegte das Lasso in seiner Hand und stiefelte auf die Koppel. Inzwischen waren Dr. Berger, seine Kusine Bea und noch einige Stallburschen neugierig herangekommen und standen nun am Gatter, um die Aktion von Torben zu beobachten. Schließlich war er nahe genug am Pferd, das von alledem nichts mit bekam und gegen den Zaun drückte und hindurch starrte.
Torben stemmte breitbeinig die Stiefel in den feuchten Boden, hob den Arm und lies das Lasso kreisen. Zuerst in kleinem Radius dann in immer größeren. Am Gatter standen seine Zuschauer, stumm und gespannt, wie es ausgehen würde. Jetzt hatte sich unser Mäxchen einige Meter vom Zaun entfernt, nahm offenbar Anlauf, um ihn zu durchbrechen. Das war der Augenblick. Torbens Arm zuckte, das Seil schwirrte durch die Luft, legte sich um den armen Kerl und zack….. Ein Ruck, Torbens Arm riss am Seil und das Mäxchen war gefesselt und fiel um. Einen Augenblick verdattert durch den Aufprall, begann er jetzt wild um sich zu treten, versuchte sich vom Seil zu befreien und auf die Füße zu kommen. Doch das Lasso saß eng und unnachgiebig um seinen Oberkörper und seinen Armen.
Torbens Stiefel setzte sich jetzt auf seinen Oberkörper und hielt ihn am Boden. „Hab ich dich du Sauhund. Dir bring ich Gehorsam bei, darauf kannst du dich verlassen“, zischte er und seine schräger Stiefelabsatz drückte sich noch fester in Maxens Brust. Inzwischen waren einig Helfer vor Ort, die den armen Kerl an Händen und Füssen fesselten und dann erst vom Lasso befreiten. Zu viert schleppten sie den sich wild windenden Max von der Koppel. Torben rollte im Gehen das Lasso zusammen und folgte zufrieden lächelnd der Gruppe. Als er an den Zaun kam, spendeten sie ihm Applaus. „Ein toller Kerl“, meinte Dr. Berger anerkennend zu Bea hinüber. „Der ist ja ein richtiger Cowboy und kann mit Pferden umgehen.“ „Tja, ist ja auch mein Cousin“, meinte Bea stolz.
Torben hatte das renitente Pferd in den Stall bringen lassen. Dort hängten die Stallburschen ihn am Kettenaufzug mit den Vorderläufen auf und zogen ihn hoch, so dass er gerade noch auf den Zehenspitzen stehen konnte. „Alles runter, befahl Torben und meinte, dass man ihm das Zaumzeug und die Trense abnehmen sollte. „Ich will dich schreien hören, Bürschchen“, sagte er. In der rechten Hand hatte er eine lange Longierpeitsche, deren Schnur er prüfend klatschen lies , ohne seinen Blick von ihm zu lassen. Sein Blick heftete sich eiskalt auf den Delinquenten, der vor ihm aufgespannt hing und dem nun doch etwas mulmig wurde. Kein Treten und Scharren mehr, seine weit aufgerissenen Augen waren auf Torben gerichtet, der sich vor ihm aufgebaut hatte. „Alle raus!“, befahl Torben und die Burschen verdrückten sich still. Allzu gern hätten sie der Strafaktion zugesehen, doch sie spürten, dass es so vielleicht besser sein würde. Sicher kein schöner Anblick, aber es musste sein.
Torben nahm Mass, lies die Peitschenschnur probeweise über die Brust von Max fahren. Dann spannte sich sein Arm, ging nach hinten und schlug zu. Die Burschen vor der Tür lauschten, hörten das Pfeifen der Peitschenschnur, hörten das Schreien von Max. Sie hörten auch die Stimme von Torben:“Du wirst Gehorsam lernen. Umso früher, desto besser für dich. Sonst wird es sehr sehr schmerzhaft für dich.“ Und sein Arm holte wieder aus. Die Hiebe fielen mechanisch, prügelten Max die Bockigkeit aus und den Gehorsam ein. Manchmal war Pause und die Burschen hörten drinnen Torbens Stimme: „Bist du mir und deiner Herrin, der Gräfin, gehorsam?“ Nach einer kurzen Stille pfiff die Peitschenschnur wieder gefolgt von Schreien. Einige der Stallburschen pfiffen durch die Zähne, wussten nicht ob sie Mitleid mit dem Pferdchen oder Bewunderung für Torben zeigen sollten.
Torben war unnachgiebig, auch als Max nur noch wimmernd an den Ketten hing. Sein Körper war mit Striemen rot übersät, doch die Exekution ging weiter. Schließlich hörte Torben ein leises Flüstern“ Aufhören, bitte, aufhören….Ich gehorche“. Torben ließ die Peitsche sinken, drehte sich mit einem halblaut gemurmelten „Na also“ um und ging zur Tür. Den Burschen befahl er, Max zu fesseln, in eine Decke einzuwickeln und in seinen Lieferwagen zu schmeißen. Torben hatte nur Luft auf ein Bier und ging in die Kantine. Dr. Berger und Lea kamen neugierig heran. Sie hatten wohl die Schreie gehört und wollten nun wissen, was los ist. „Nun, Frau Gräfin“, sagte ein Stallbursche grinsend „ sie kriegen jetzt ein folgsames Pferd“. „Und mein Cousin?“, frage Bea verdutzt und schaute fragend umher. „Nun Frau Gräfin, dem Friedensnobelpreis wird er nicht kriegen“, feixte der Bursche, „aber er hatte Durst und trinkt jetzt in der Kantine ein Bier“.
Fortsetzung folgt

28. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von lot am 03.10.17 21:32

Danke für die tolle Fortsetzung.

Max muss wohl aufpassen das er nicht zu Maxinchen wird. Wäre ja nciht der erste Henst, der zum Wallach wird
29. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 10.01.18 14:16

Max hat lange genug im Stall gestanden. Schauen wir mal, wie es weiter geht mit ihm.
Sie wählte die Nummer vom Stallburschen. „Mach den Max fertig für 9 Uhr. Ich hole ihn dann ab“. Nach einer kurzen Pause “ Nein, noch keine Hufstiefel, nur zäume ihn auf mit leichtem Geschirr. Allerdings einen Kragen, schnür ihn eng und hoch. Er soll sich nicht wohlfühlen bei der ersten Stunde“. Der Stallbursche am anderen Ende der Leitung versicherte, dass Frau Gräfin sich auf ihn verlassen könne und Bea legte auf. Nein Wohlfühlen sollte sich Max, ihr Max, beim ersten Training nicht. Richtig kennen lernen wollte sie ihn und er sollte sie kennenlernen. Ihre harte weibliche Hand kennenlernen. Zwar weiblich aber konsequent. Nicht so offen brutal wie die ihres Cousins Torben, der sich das Pferdchen, als es bockte, vorgenommen hatte. Sie würde ihn mit Ausdauer und Konsequenz konditionieren, wie man es in der Psychologie nennt. Auf sie persönlich konditionieren, so dass er beim leisesten Kommando, beim leichtesten Schenkeldruck und Zügelzug parieren würde, ohne groß drauf dreschen zu müssen. Sie hatte da so ihre Erfahrung und ihre Methoden.
Sie verschwand im Bad und dann im Ankleidezimmer, wo sie ziemlich lange verweilte. Sie hatte keine Eile, bis 9 Uhr waren noch gut 50 Minuten Zeit.
Gräfin Bea knöpfte die rote Jacke ihres Reitkostümes zu. Ein Blick in den Spiegel, noch schnell eine Haarsträhne glatt gestrichen – sie war perfekt. Das Kostüm, eine Maßanfertigung aus England vom besten Schneider, der auch für den Königshof arbeitete, saß ß perfekt. Betonte ihre Taille, die man wirklich grazil nennen konnte. Bea schien mit sich und ihrem äußeren zufrieden. Sie griff zu den schwarzen Lederhandschuhen, die auf dem Frisiertisch lagen, ebenso die schwarze Reitgerte und ihr Outfit war fertig. Nein, nicht fertig, es war perfekt. Darauf legte sie Wert, schon immer. Reiten war eine Kunst, ein Sport mit Stil. Und ihre Vorliebe, mit Zweibeinern diese edle Kunst zu frönen, erforderte in der Tat eine gewisse Noblesse. Das war sie sich und ihren Pferdchen schuldig. Beste Unterbringung, ständige veterinärärztliche Betreuung und Einweisung in die hohe Schule der Dressur wurde den Pferdchen bei Vertragsabschluss zugesichert. Notariell nebst der Überweisung des vereinbarten Honorars auf ein Treuhandkonto für die vertraglich festgesetzte Zeit. Freilich konnte dem Pferdchen passieren, dass es statt eines Sattels aus der Werkstadt des englischen Hoflieferanten ein grobes Joch aufgeschnallt bekam bei Bockigkeit und jeglicher Verweigerung am Erziehungsprozess mitzuwirken. Gräfin Bea hatte schon Kandidaten, die anstatt mit einer glanzvollen Dressur in der Manege glänzen konnten, grobe Pflugarbeit wie ein gewöhnlicher Ackergaul leisten mussten. Und ihre Mitarbeiterin auf dem Bauernhof, eine ehemalige Zehnkämpferin, sogar einmal Olympiateilnehmerin, führte ein straffes Regiment .Und Zugtier unter ihrer Knute zu sein, war kein Zuckerschlecken. Schon nach wenigen Wochen harter Arbeit auf der Ackerscholle, leckten die Pferdchen freiwillig ihre Stiefel, auch die Sporen und baten, wieder ins Dressurprogamm aufgenommen zu werden.
Gräfin Bea ging in den Salon, wo sie noch einen Kaffee mit Torben einnehmen wollte. Als sie die große Treppe hinunter stieg, gedankenversunken die Reitpeitsche mit den Händen bog, erwartete sie unter schon Ihr Cousin Torben.
Sein Zahnpastalächeln leuchtet ihr entgegen. Ein stattlicher Kerl war er, jung, groß und sportlich. Ein blonder Norweger. Leider ihr Cousin, sonst… Ja, es hätte was mit den beiden geben können, doch Bea zögerte wegen der Verwandtschaft. Nein, schließlich waren ihr Vater und seine Mutter Geschwister gewesen. Ein richtiger Kerl war Torben, wusste, was er wollte. Vielleicht etwas grob, um nicht brutal zu sagen, aber ein Kerl mit Siegerlächeln. Die enge beige Reithose steckte in schwarz-glänzenden Stiefeln. Maßanfertigung natürlich, bestes englisches Leder. Kräftige Oberschenkel zeichneten sich unter dem elastischen Stoff ab und Bea musste unwillkürlich an „Hengst“ denken, als sie auf seinen Schritt schaute. Natürlich wäre ihr dieses Wort bei ihrem Cousin nie über die Lippen gekommen, doch denken, ja denken konnte sie es. Da war einiges verborgen unterm Stoff. Und sie seufzte und begrüßte ihn. Er strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und grüßte ebenfalls. „Hast Du heute den störrischen Max?“ fragte er lachend. „Ich hoffe, die Behandlung von mir hat ihn gebessert. Sonst ruf mich, wenn er wieder bockt“. Bea war nun unten angekommen und Torben verbeugte sich leicht und gab seiner Cousine einen Wangenkuss. Er stachelte etwas durch den blonden Dreitage-Bart und sein Eau de Toilette, ein klassisch herber Duft, raubte ihr fast die Sinne. Ein Kerl ist es, das muss man schon sagen, ging ihr durch den Kopf.
Man trank Kaffee, beredete einiges, was tagsüber anfiel und dann ging Bea in den Stall, in die Box von Max. An der Tür tauschte sie ihre Reitpeitsche gegen ein längeres und kräftigeres Teil aus, lies es zweimal surren und trat in die Box.

Da stand Max. Nackt, ohne Genitalkächer, nur in alten Jogggingschuhen und aufgeschirrt. Es war, wie befohlen, das leichte Geschirr, Schulterriemen, Hüftriemen, Kopfharness und eine leichte Trense aus Hartgummi. Die Vorderläufe nur durch Handschellen vorne gefesselt. Der Hals allerdings steckte in einer Ledermanschette, einer solchen, die man bei der Dressur verwendet, um dem Pferd gerade Haltung und einen Geradeausblick beibringen will.
Äußerst effektiv das Teil, sieht schöner aus, als es ist. Dem Träger wird die Bewegungsmöglichkeit des Kopfes genommen, starr geht der Blick nach oben und das Kreuz drückt sich automatisch durch. Hilflos kommt sich das Pferdchen dabei vor. Bea hatte das beabsichtigt, Max soll sich nicht frei fühlen, sondern abhängig von ihr. Sie würde ihn die nächsten drei Stunden führen, trainieren und abrichten.
Heute, Morgen und die anderen Tage auch, solange, bis Max aus der Hand fressen würde.
30. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Edwin Prosper am 11.01.18 14:48

Eine feine Fortsetzung, Danke!

Bin gespannt auf die Dressurerfolge und wie er sich machen wird. Wohin seine Reise gehen zum Gefallen seiner Reiterin gehen wird.
31. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 18.04.18 18:07

Die Gräfin hatte den ganzen Abend an ihrem Trainingsplan gearbeitet. Heute Morgen schickte sie ihn an ihre Vertraute, die Veterinärin Dr. Elfriede. Die sollte ihn begutachten, gegebenenfalls Tipps geben und den Plan aus tierärztlicher Sicht ergänzen. Die Frau Dr. mailte zurück, dass sie gerne um zehn Uhr auf einen Kaffee käme und Vorschläge zu machen hätte. Bea stimmte zu und war gespannt, als kurz vor Zehn Uhr Fr. Dr. Elfriede D. von der Sekretärin eingelassen wurde. Bea freute sich sie zu sehen, stand auf, um ihre alte Bekannte und Vertraute zu begrüßen. Schon über zwanzig Jahre war sie Tierärztin auf dem Gestüt, jeder nannte sie bei ihrem Vornamen. Sie duldete dies, legte aber Wert, dass sie mit Dr. angesprochen wurde.“Dr. Elfriede“, sagte sie, „so viel Zeit muss sein“.
Man nahm Platz und Bea schenkte Kaffee ein. Schnell kamen die Frauen zum Thema. Dr. Elfriede hörte sich an, was Bea mit ihrer Neuerwerbung vor hatte. Rennen laufen in England, vielleicht sogar einige Preise gewinnen, das waren ihre Ziele. Natürlich hatten sie nur eine Chance, wenn das Training und die Ausbildung des Pferdchens systematisch vorangetrieben und tierärztlich überwacht würde. Die Gräfin –obwohl sehr erfahren in der Dressur- wollte diesmal keinen Fehler machen.
Dr. Elfriede dachte lange nach, als Bea geendet hatte.

Dann begann sie:„Ich möchte Dir keine Vorlesung halten. Und wie Pferdedressur geht weißt du natürlich zu 100%. Aber einige Gedanken zur totalen Abrichtung, zur totalen Fixierung des Pferchens auf deine Person, dazu habe ich einige Ideen. Natürlich kriegt jeder mit Sporen, Gerte, Zügel, Schenkeldruck und viel Wiederholung jedes Tier dressiert und erreicht, dass es das macht, was der Reiter will. Viel Lob und ständiges Repetieren. Die alte Methode „Zuckerbrot und Peitsche“, nennt man sie mit einem Schlagwort. Aber du willst mehr, so wie ich dich verstanden haben.“ Bea nickte zustimmend, nippte an ihrer Kaffeetasse und hörte weiter zu. „ Ich denke, man kann es mit TPE aus der Verhaltensforschung vergleichen. TPE heißt Total Power Exchange und meint eben die totale Unterwerfung des Subs unter den Herren, bzw. die Herrin. Für den Sub gibt es nichts mehr in seinem Leben, das irgendwie für ihn zählen würde, als seine Herrin. Ihr Wille ist sein Wille, ihr Befehl ist sein Wunsch und seine Erfüllung. Natürlich geht das auch mit harter Gewalt. Schließlich kriegst du jedes Pferd mit Peitsche und Kandare erzogen. Aber auch oft dabei gebrochen. Es wird, wenn sein Herr nicht in der Nähe ist, keinen Respekt zeigen, kann aus der Rolle fallen, ausbrechen.
Hast du aber dein Pferd so gepolt – ähnlich wie bei einer Konditionierung – dass es gar nicht mehr anders kann und auch nicht will, weil es seine Existenz nur darin sieht, seiner Herrin zu gehorchen, dann war deine Erziehung erfolgreich, denn du hast seine Persönlichkeit ausgetauscht.“ Bea hatte mit wachsendem Interesse zugehört und wartete gespannt auf die konkreten Erziehungsmaßnahmen. „Pferd und Reiterin werden eine Einheit, das ist es!“. Bea nickte, sie hatte verstanden.
Dr. Elfriede trank nun ihren inzwischen schon kalt gewordenen Kaffee und knabberte einen Keks dazu. „Nun, meine Ideen für den Anfang. Lass Max aufzäumen und lass ihm in den nächsten Tagen, meinetwegen auch Wochen mit einer Binde blenden. Er muss sich auf dich blind einstellen. Deine Stimme, deine Gegenwart, deinen Körper und – versteh mich nicht falsch, leibe Bea – auf deinen Geruch. Tag und Nacht soll er ein Kleidungstück von dir im Gesicht an seinen Nüstern haben, damit er deinen Geruch auf- und annimmt. Gar nichts anderes mehr wahrnimmt, als dich. Dazu deine Stimme, die Befehle gibt, auch straft, wenn er nicht gehorcht.“ „Und das funktioniert besser als ein normales Training?“ fragte Bea unsicher. Klar, das was Elfriede da dozierte, klang plausibel, irgendwie logisch. „Probier es aus, was hast du zu verlieren?“, meinte Dr. Elfriede. „Wenn es wirklich nicht klappen sollte, was ich nicht glaube, kannst du ihn immer noch an Torben mit seinen rabiaten Methoden weitergeben.“, meinte sie lachend. „Der hat noch jeden Gaul klein gekriegt“
Später gab Bea im Stall dem Burschen Anweisungen. Ben wusste Bescheid in Pferdepflege, staunte aber nicht schlecht, als er Max eine Blende anlegen musste. Dieser scheute etwas, war aber glücklicherweise angeschirrt. Die Trense, heute ein leichtes Gummiteil, saß fest im Maul, Kinn und Stirnriemen waren stramm und vom Kopfhalfter ging ein Riemen nach hinten und sorgte für eine perfekte Kopfhaltung. Freilich etwas unangenehm und einengend für das Pferdchen. Es hielt den Kopf hoch, das Kinn stand vor und zwang zu einem aufrechten Gang.
Wie gesagt, Max versuchte die Blendung zu verhindern und trippelte auf der Stelle, so dass die Hufschuhe auf der Tenne klapperten und scharrten. Doch die Führungsleine war kurz und fest am Balken verknotet. Es half nichts, Ben legte ihm die Binde über die Augen und zog die Riemchen durch die Laschen. Bea hielt ihm noch ein Kunststoffnetz, ein sogenanntes Fliegennetz hin, das man gewöhnlich im Sommer als Fliegenschutz über den Kopf stülpte, damit Augen und Ohren von den Plagegeistern verschont blieben. Hier hatte es eine andere Funktion. Dr. Elfriede hatte es ihm schon erklärt, er wusste Bescheid und stellte seiner Herrin keine Fragen. Diese hatte eine getragene Strumpfhose von sich in das Netz gepackt. Diese lag nun direkt an den Nüstern von Max. Ben zog das Netz fest und verknotete es, so dass es den Kopf des Pferdchens eng umschloss. Max musste nun bei jedem Atemzug den Duft seiner Herrin einatmen. Bea hörte das leichte Schnaufen, wohl eine Reaktion auf die ungewohnte Blendung und das Netz. Max trippelte und Bea kraulte ihm den Nacken. „ruhig, gaaaanz ruhig“, sagte sie ihm ins Ohr. Und siehe, es half. Max stand ruhig, kein Trippeln mehr, auch keine Versuche irgendein Teil seiner Montur abzuwerfen.
Bea betrachtete ihr Pferdchen und war zufrieden. „Andere stellen sich einen Sportwagen, ach was, zwei Sportwagen für das Geld in die Garage. Sie hatte ein Pferdchen erworben, mit dem sie noch viel vorhatte. Sie betrachtet die muskulösen Beine, die in hohen Hufschuhen steckten. Die wurden nun nicht mehr abgenommen, damit das Pferdchen sich an sie gewöhnen konnte. Ein kleiner, fester und, ja sagen wir es ruhig, ein knackiger Hintern, stand da ab. Der Hüftriemen saß eng und die stramme Nylonschnur ging durch die Pofurche, hielt vorne das Gehänge und hob hier hinten die Wölbungen noch hervor. Bea musste schmunzeln, konnte sich auch nicht erwehren mit der Hand über die köstlichen Fleischhügel zu fahren.“Eigentlich viel zu schade um drauf zu schlagen“, dachte sie. Dann gingen ihre Augen weiter über das schlanke und doch muskulöse Kreuz, das sich nach oben hin verbreitete und in zwei kräftige Oberarme übergingen. Dieses Kreuz würde sie einmal tragen müssen. Freilich bedurfte es noch viel Training, aber es würde gehen. Die Veranlagung hatte Max. auch Dr. Berger, der Verkäufer, hatte es so gesehen. Der Nacken war kräftig, auch wichtig bei dem Schultersitz. Hier würde unter Anleitung von Dr. Elfriede der Stallknecht noch viele Krafttrainings mit dem Kerlchen veranstalten. Ne, der Nacken und die Schulterpartie müssen top sein, gerade beim Schulterreiten.
Bea löste die Führungsleine, schnalzte mit der Zunge und führte das blinde Pferdchen in die Arena. Er sollte einfach laufen, dann traben und sich an die Dunkelheit gewöhnen. Die Longierleine war locker, Bea gab nur wenige Kommandos und so langsam gewann das Pferdchen Sicherheit, horchte auf die Stimme seiner Herrin und auf die Bewegungen der Leine. Jetzt ein Zug an der Leine, Horststepp war befohlen und Max hob brav seine Hufe und ging im Kreis. Und bei jedem Schritt zog er die Luft durch die Nüstern ein, Luft, die geschwängert war mir dem Duft seiner Herrin.

Bea hatte diese einfachen Trainingsschritte nicht an den Stallburschen abgegeben. Nein, Max sollte sich nur an sie gewöhnen, nur an sie denken, sie spüren und sie riechen.
Nach einer Stunde war es genug. Sie führte Max wieder in den Stall und übergab ihn an Ben. Sie ging hinaus, über den Hof und blinzelte in die untergehende Sonne. Ein herrlicher Tag war das, ein guter Anfang mit Max. Das erfüllte sie besonders mit Freude.

Torben stand gegenüber, lässig ans Gatter gelehnt, genoss die Abendsonne und genoss auch die Blicke einige Reiterinnen, die über den Hof mussten zu ihren Boxen. Auch Bea genoss seinen Anblick. Er war schon ein ganzer Kerl, ihr Cousin. Stattlich, sportlich und blond. Seine schwarzen Reitstiefel glänzten im Licht. Er kaute auf einem Grashalm, seine weißen Zähne blinkten makellos und er blinzelte in die Sonne und spielte mit seiner Reitgerte . „Ein Kerl, der was darstellt und weiß was er will. dachte Bea und bekam eine leichte Röte ins Gesicht. Doch schnell weg mit diesen blöden Gedanken.
„Na, Cousinchen, weitergekommen mit deinem Mäxchen?“, lachte er in ihre Richtung „Gib ihn mir, ich reite ihn dir zu, dass er spurt!“ und dabei klopfte gut hörbar mit seiner Reitgerte auf seine silberglänzenden Sporen, dass es klirrte.
„Nein, danke, Torben. Das ist meiner, den reit ich selbst zu“, antwortete sie und bevor sie im Herrenhaus verschwand, rief sie ihm weiter zu:“Um acht Uhr essen wir im Salon. Ist recht?“ Torben machte lächelnd eine kleine Verbeugung und legte grüßend zwei Finger an die imaginäre Reitkappe, die er sonst immer zu tragen pflegte.
32. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 19.04.18 13:11

Das Abendessen verlief wie immer, also harmonisch. Die Gräfin legte Wert auf diesen Teil des Tages und reagierte verärgert, wenn man nicht erschien. Das wusste Torben und deshalb trat er pünktlich in das Speisezimmer im Herrenhaus. Dr. Elfriede war schon da, saß an ihrem Platz. Dann erschien die Gräfin, wie immer top gestylt, nahm Platz und der Butler konnte servieren. Worüber unterhielten sich die drei? Natürlich über Pferde. Über Vierbeiner und natürlich über Zweibeiner. Torben meinte, dass sein Ulf jetzt endlich handzahm geworden sei. Wir erinnern uns, Bea hatte ihn vor Jahren gekauft, ausgebildet und wollte ihn nach Ablauf des Vertrages in die Freiheit entlassen. Die horrende Abfindung für die fünf Jahre war schon angewiesen. Doch das störrische Tier wollte nicht, wollte nicht in die Freiheit entlassen werden! Verzichtete auf eine Menge Geld, das ihm ein komfortables Leben ermöglicht hätte, wollte lieber als Pferd weiter bei Madame dienen. Etwas überrascht war sie, fühlte sich auch geschmeichelt. Allerdings nur einen Augenblick. Warum tat er das, ihr Ulf? Erhoffte er sich durch sein freiwilliges Bleiben etwa Vorteile? Hoffte er auf eine besondere Beziehung zu seiner Herrin? Darauf wollte Bea auf gar keinen Fall eingehen und tat das einzig Richtige. Wenn er schon weiter bis ans Lebensende als Pferd dienen wollte, sollte er einen Herrn bekommen, der ihn auch konsequent an der Kandare nehmen würde. Und Torben tat das gerne. Konsequent und streng. Wenn Torben eine Eigenschaft hatte, dann war es die, seinen Willen durchzusetzen. Bea kannte ihn.
Und Bea wird nie das enttäuschte Gesicht von Ulf vergessen, als sie ihm eröffnete, dass er, wenn er halt unbedingt aus freien Stücken bleiben wollte, bis zu seinem Lebensende zu Torben gehören würde. Er würde mit ihm arbeiten, ihn abrichten und ihn zureiten. Nicht sie! Und er würde ihn äußerst streng erziehen. „Wie kann man nur so grausam sein?* Das waren die Gedanken von Ulf, als er aus dem Raum gezogen wurde. Sie konnte sie lesen in seinen Augen, die sie entsetzt ansahen. Nie würde sie diesen Ausdruck im Blick vergessen. „Sie grausame Herrin!“
Doch das war vorbei. Sie war schließlich die Herrin auf dem Gestüt und dieser Ulf hatte sich schließlich freiwillig in ihre Hände gegeben. Pech für ihn.
Ja, handzahm sei Ulf jetzt, erzählte Torben stolz und meinte, dass es auch viel Arbeit und den massiven Einsatz der Gerte benötigt hätte. „ Nur so kriegst du Gehorsam in die Böcke. Er gehorcht jetzt aufs Wort, das leiseste Schnalzen und er pariert. Im Moment mache er mit ihm Krafttraining für die Beine und trainiere die Ausdauer. Vielleicht könne er ihn zur Turnierreife im Sulky bringen. „Pass auf, liebe Cousine, vielleicht hast du in England Konkurrenz aus dem eigenen Stall!“ Er lachte, bleckte seine schneeweißen Zähne und Bea lächelte zurück, fand aber, dass sein Lachen etwas Raubtiermäßiges hatte. Dr. Elfriede griff das Thema auf und meinte, dass sowohl Ulf als auch Max körperlich alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am Turniersport mitbringen würden. „Die können vorne mitlaufen, ganz vorne.“ Bea fand es doch etwas beunruhigend, dass Cousin Torben vielleicht ein Konkurrent sein könnte.
Man wechselte das Thema, sprach über die neuen Ackergäule, die aus Altersgründen nicht mehr Rennen laufen oder Dressur machen konnten. Drei alte Freunde des Gestüts, die regelmäßig ihre Zweibeiner benutzt hatten, gaben sie ab. Es war so Usus, dass das alte Material im Ackerbau Verwendung fand. Pflug ziehen, Rückerarbeiten im Wald und ähnliches, das waren die Einsatzbereiche des alten Zossen auf dem Gestüt. Torben versprach, dass er sich um sie kümmern würde. „Ihr Futter müssen sie schon noch verdienen. Wir sind schließlich kein Ponyhof und nichts ist im Leben umsonst“, meinte er lächelnd und nahm einen Schluck Rotwein.
Nach dem Kaffee und einer Zigarette, wobei Dr. Elfriede eine leichte Zigarillo bevorzugte, verabschiedete man sich und Bea ging noch in ihr Büro. Sie hatte noch zu arbeiten, wollte die erste Trainingseinheit mit Max auswerten. Der Stallbursche hatte alles auf ihre Anordnung hin gefilmt und nun steckte sie den Stick in ihren Computer. Da trabte Max aus seiner Box, trabte ist gut gesagt, er stolperte eher, musste sich an die Blindheit gewöhnen. Vorsichtig setzte er Fuß vor Fuß, man merkte ihm die Angst an, zu stolpern zu stürzen. Allmählich gewann er Sicherheit und Vertrauen in ihre Kommandos, lief dann sehr schnell sicher im Kreis, vertraute sich dem Zug der Longierleine an und reagierte immer besser auf Kommando.
Ein prachtvolles Pferdchen, dachte Bea, als sie die Aufnahme betrachtete. Das Spiel der Muskeln war schön anzusehen, sogar die Hufstiefel setzte er schon mit einer gewissen Eleganz auf. Schade, dass man den Kopf nicht ganz sehen konnte, das Fliegennetz und die Augenbinde verdeckten doch das meiste. Bea sah deutlich, wie Max sich zu orientieren versuchte, sein Sehsinn war ja nicht zu gebrauchen. Nur mit den Ohren musste er sich orientieren, auf Kommandos horchen. Auch wenn er stand, und Bea ließ ihn öfters stehen, merkte man, wie er sich konzentrierte und versuchte mitzubekommen, was um ihn herum vor sich ging. Nur sehr selten war er unaufmerksam, ungehorsam gewesen und ein kleiner Schnalzer mit der Peitschenschnur zeigte ihm kurz und schmerzhaft, wer in der Manege das Sagen hatte. Insgesamt war das zusammengeschnürte Muskelpaket leicht zu händeln. Bea betrachtete den Körperbau ihres Max genauer. Außer den schwarzen Hufstiefeln trug er nur sein Zaumzeug mit Kescher, einer neuentwickelten Plastikhülle, die sein bestes Teil ausbruchsicher umhüllte. Darauf legte Bea wert, dass ihre Hengste da keinen Unfug machten. Sein gesamtes Gehänge war eingepackt in wasserdurchlässiges Gewebe. Nur selten musste man es abnehmen, m eine Grundreinigung vorzunehmen. Durch Schritt und Poritze führte ein stabiles Nylonseil, das am Hüftgurt befestigt war. Das Pferdchen konnte so seine Notdurft verrichten und die Reinigung mit Bürste und Schlauch war einfach. Vom Hüftgurt führte ein Riemen über den Rücken zum Kopfgeschirr und sorgte dafür, dass sich Max gerade hielt, nicht nach unter sondern eher nach oben schaute. Zugegeben, keine angenehme Haltung, zumal die Arme in langen Ledermanschetten auf dem Rücken gekreuzt und fixiert waren. Deshalb wohl auch die Vorsicht und die Angst bei Max, zu stürzen. Bea beobachtete ihren Max noch eine Weile, wie er in den Sägespänen stand, gut sichtbar atmete und die Luft durch ihre zusammengeknüllte Strumpfhose einsog. Armer Kerl, dachte Bea, die ganze Zeit riecht er meinen Duft. Schließlich trug sie – auf Rat von Dr. Elfriede – zwei Tage in der Bullenhitze ihren Reitstiefeln. Sie schaltete den Computer aus und während sie in Ihr Badezimmer ging, um sich noch ein Bad einzulassen, dachte sie noch an Max, der jetzt in seiner Box lag, immer noch mit Augenbinde und dem Fliegennetz über dem Kopf. Armer Kerl, dachte sie, aber wenn es hilft…. Dann ließ sie die Kleider fallen, stieg in die Wanne und versank in dem wohlduftenden Schaum.
33. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 19.04.18 13:11

.Gleich gehts weiter
34. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Ihr_joe am 20.04.18 20:46

Für mich eine gelungene Fortsetzung!
Eigentlich ist das Duell konsequente, harte Erziehung ohne eigenen Willen gegen individuelle, unterbewusste und harte aber nicht grausame Erziehung schon vorprogrammiert, ansich müste schon der Sieger feststehen, aber wer weiß?

Ihr_joe

35. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 22.04.18 20:29

Die letzten vierzehn Tage vergingen wie im Fluge. Bea trainierte jeden Tag zweimal zwei Stunden mit ihrem Max. Ließ ihn anschirren, die Augen verbinden, so dass er nichts sah und seine Orientierung mit den Ohren erfolgen musste. Arbeitete er gut, durfte er sich auf der Koppel erholen, die Blende wurde entfernt, schon um gesundheitlichen Schäden zu vermeiden. Auch später in der Koppel wurde auf die Blende verzichtet, nicht aber auch das eine Kleidungsstück seiner Herrin. Diese Geruchsunterstützung hatte er immer in seinem Gesicht. Seine Herrin sollte er internalisieren, d. h. total aufnehmen und auf sie, und nur auf sie, fixiert sein.
Bea gab sich Mühe, stand an der Longierleine und leitete täglich selbst das Training. Diese doch eintönige Arbeit hätte auch ihr Gehilfe, dieser Ben, machen können. Doch der nahm alles auf sein Handy auf und abends konnte die Gräfin das Verhalten, die Fehler und die Fortschritte von Max auf dem Computer analysieren. Nur das Krafttraining durfte er in Absprache mit Dr. Elfriede durchführen. Max wurde umfassend trainiert, Rückpartie, Oberarme, Beinmuskulatur, alles kam täglich dran. Dafür wurde Max an die Geräte mit leichter Kette angeschlossen und trainierte wie in einem Fitness-Studio seinen Körper. Jede Woche kontrollierte Dr. Elfriede die Fortschritte, modifizierte den Trainingsplan und kontrollierte die Gesundheit des Pferdchens. Dies war eine kleine, aber aufwendige und wichtige Prozedur, an der auch Bea immer teilnahm.
Ben führte das Pferdchen in den Untersuchungsraum. Wir kennen diesen Raum schon: Weiß gekachelt, mit Flaschenzug, Quarantäneboxen und Käfigen. Eher steril. Auch kleine Operationen konnten hier durchgeführt werden. Impfungen und Gesundheitskontrollen sowieso.
Dort wurden jetzt die Ledermanschetten seiner Vorderläufe mit Karabinerhaken an die Aufzugsketten geklinkt und der Flaschenzug wurde von Ben per Kopfdruck elektrisch in Gang gesetzt, die Arme hoben sich und bald stand Max auf Zehenspitzen seiner Hufstiefel, die Arme weit ausgebreitet und hochgezogen.
Ben hatte die Aufgabe das edle Pferden zu entkleiden, soweit das möglich war. Er kniete sich hin, löste die stramm verschnürten Hufstiefel, löste das Zaumzeug, nur die Augenblende ließ er an. Zuletzt öffnete er das Ledergeschirr um Hüfte und im Schritt, klappte den Kescher auf und zog ihn vom Gemächt. Unser Mäxchen stöhnte, ob vor Schmerz, oder vor Lust, das ließ sich nicht sagen. Vielleicht war es einfach ein Gefühl von Erleichterung, seine Männlichkeit nicht mehr eingesperrt zu fühlen. Jedenfalls stand ein rot geschwollener Schwengel steif im Raum. Im wahrsten Sinn des Wortes. Dr. Elfriede, die das Ganze beobachtete, musste schmunzeln, rückte die Brille zurecht und trat näher heran. Auch Bea kam aus der Tür und trat an ihr Mäxchen heran. „Was man so alles versteckt hält“, meinte Dr. Elfriede schmunzelnd, “eigentlich schade drum, dass so edle Teile versteckt sind. Jetzt merkte sie, dass der Verschluss doch seine Auswirkungen hatte. Sie roch es, dass kein Wasser und keine Seife an die edlen Teile gekommen sind. „ Müsste mal gewaschen werden, der Käse muss wenn“, meinte sie streng zu Ben blickend “riecht nicht gerade fein“. Der bekam eine rote Birne und beeilte sich einen Eimer mit warmem Wasser und etwas Schmierseife zu füllen. Jetzt stand er vor dem aufgespannten Max, zog die Handschuhe über und begann das steil aufragende Zepter zu waschen. Max stöhnte und versuchte etwas zu trippeln. Doch die Trense im Maul und die Ketten ließen nicht viel zu. Ben machte seine Sache gut, spülte nach und trocknete den Stängel mit einem Handtuch ab. Dr. Elfriede begutachtete das Teil, sah sich die prall stehende Eichel in rot und blau an, fand dass am Schaft doch einige leicht gerötete Stellen mit Salbe behandelt werden müssten und zog sich einen Gummihandschuh um. Schnell waren die Teile verarztet und nun sollte unser Mäxchen geimpft werden. Benn reichte die Spritzen, die Dr. Elfriede prüfte und in Max Hinterbacken platzierte. Der arme Kerl war nervös, stöhnte und biss in seine Trense. Ein Klaps auf die Backen und die Sache war erledigt. „Wirst du morgen mit der Zügelarbeit anfangen?“, frage Dr. Elfriede und Bea bejahte. „Ja. Auf verbale Kommandos reagiert er gut, nun wollen wir einmal die Feinarbeit mit den Zügeln probieren. Er muss lernen auf den kleinsten Zug der Zügel zu reagieren. Quasi blind und taub. Das erfordert volle Konzentration. Wird nicht einfach und sehr schmerzhaft werden. Morgen um Neun geht’s in die Manege. Ben. Du weißt, heute Nacht wird er nur leicht angeschirrt, keine Trense und die Augen frei. Morgen wird er wieder blind und mit Ohrstöpseln versehen in die Arena geführt. Scharfes Zaumzeug, denk dran!“ Ben knallte die Hacken seiner Stiefel zusammen, wollte die kleine Kritik von vorhin wieder gut machen: „Sie können sich auf mich verlassen, Madame, ganz bestimmt!“. Bea lächelte: Ich weiß, Ben. Bist schon ok.“. Dann klatschte sie ihrem Max auf die Hinterbacken und meinte: Elfriede, wenn du fertig bist, können wir den Armen erlösen. Ich denke, heute Nacht lassen wir den Kescher mal ab. Soll auch etwas Spaß haben, der Arme. Aber Morgen ist er wieder verschlossen. Wird hart werden für ihn. Also um Neun“ Dr. Elfriede folgte der Gräfin, die nun beide aus dem Raum gingen. Ben betätigte den Flaschenzug und sicherte die Vorderläufe von Max durch eine Kette, hakte eine Führungsleine an die Trense und führte seinen Schützling in seine Box. „Also, kein Kescher heute Nacht, Kerl. Wehe, du hast Morgen weiche Knie“, meinte er feixend“, dann Gnade dir Gott! Ich werde dich um halb acht wecken und solltest du müde sein, bearbeite ich dich solange mit der Peitsche, bis zu munter bist.“
In der Box, schloss Ben die Ketten an die Wandringe fest und stellt ihm das Futter hin. Eine Schüssel mit Zerealien, Obststücke, ein Eimer Wasser. Dann nahm er ihm die Augenbinde ab und blickte in zwei Augen, die ihn voller Dankbarkeit anschauten. „Schlaf gut, arme Sau“, meinte Ben, als er die Tür schloss und das Licht löschte. Doch Max brauchte ja kein Licht.

36. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 24.04.18 18:18

Bea blickte aus ihrem Bürofenster, ob ihr Max schon bereit stehen würde. Offenbar war das nicht so.
Aber im Hof des Gestüts war eine Menge los. Einige zweibeinige Stuten wurden von Sir Walter zur Ausfahrt zu Recht gemacht. D.h. Sir Walter überwachte die Anschirrung der vier Stuten, die ihm persönlich gehörten. Schon gut vier Jahre hatte er seine Pferdchen hier bei der Gräfin unterstehen. Hier konnte der alte Herr sicher sein, dass er seinem Hobby ungestört frönen durfte. Die Versorgung war erstklassig, medizinische Betreuung war stets vorhanden und das Gut bot mit seinen großen Wald- und Landbesitz genügend Raum, um ungestört Ausritte und Ausfahrten zu machen.
Da standen sie, die vier jungen Stuten, in weißem Zaumzeug, ebenfalls weißen Hufstiefeln und kleinen Glöckchen an der Brust. Auf dem Kopf und am Po ein kleiner grün-weißer Federbusch. Sir Walter hatte einen großen Speditionsbetrieb, dessen LKWs alle grün- weiß waren. Man wusste schließlich, was sich gehört. Sir Walter hatte Stil. Gestiefelt und gespornt stieg er mit leichtem Stöhnen in den Sulky. Mit seinem braunen karierten Tweed-Anzug, ebensolcher Kappe und den altertümlichen Gamaschenstiefeln wirke er wie ein englischer Landedelmann. Vom Verhalten her war er auch einer, distinguiert, stinkreich und ein alter Genießer. Genießerisch schnalzte er mit der Zunge, ein Schlag mit den Zügeln und vier Pferdchen hoben synchron den rechten Huf, um ihn grazil wieder auf den Boden zu setzen. Das Gefährt bewegte sich. Vier Stuten hatten ihre Vorderläufe an den weißen Deichseln, hoben den Kopf und zogen ihren Herrn vom Hof. Man hörte noch ein Schnalzen und sah wie die Peitschenschnur die vier prallen Hinterteile zu schnellerem Tempo aufforderte. Ein schönes Bild, wie der Sulky über den Feldweg glitt und im nahen Wäldchen verschwand. Sir Walter war zu beneiden.

Nun war es soweit, Max wurde in den Hof geführt, aufgezäumt, wie sie es befohlen hatte. Schnell eilte sie nach unten, griff nach der langen Longierpeitsche und reichte sie an Ben weiter. Sie nahm die Zügel in beide Hände, ein leichter Ruck und Max trabte los. Hier war ganze Konzentration gefragt, bei Reiter und Pferd. Max trug wieder seine Augenbinde, sah nichts und hatte Ohrstöpsel in seinen Ohren, die ihn so gut wie nichts hören ließen. Alle Geräusche waren weit weg. Sinn dieser Übung, die keine mutwillige Quälerei war, war es, das Pferd für die kleinsten Regungen und Bewegungen der Zügel sensibel zu machen. Nur auf deren Zug sollte er sich konzentrieren und entsprechend reagieren. Ein leichter Zug und Max ging im Trab. Zwei Züge, Max stand, ein Ruck links, er ging in die Linkskurve, usw.
Bea hatte Geduld, übte alles Passagen mehrmals, korrigierte, indem sie Ben zunickte. Der ließ die Peitsche leicht surren und die Schnur traf Maxens Hinterteil. Der zuckte, wusste, dass er etwas falsch gemacht hatte. Wieder setzte Bea die Übungen fort, bis sie saßen. Oder bis das Hinterteil unseres guten Pferdchens doch ziemlich von der Peitschenschnur gezeichnet war. Rot und heiß dampften die Backen, der Schweiß rann Max am ganzen Körper herab. Überall klebte Sägemehl. Bea betrachtete ihren Max, der offenbar fertig war, die letzte Stunde hatte ihn sehr angestrengt und zum Schluss schlichen sich Konzentrationsfehler ein. Ben hatte nichts dagegen, gerne ließ er die Peitsche schnalzen, doch Bea gebot ihm, damit aufzuhören.
Sie zog Max die Ohrstöpsel ab und kraulte ihm die Ohren. „Hast du gut gemacht, braves Pferdchen“. Der Arme, dachte sich, patschnass geschwitzt ist es. Hat jetzt seine Ruhe verdient.

37. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 25.04.18 11:54

Max hatte gebockt. Mehrmals gebockt auf der Rennbahn. Ob die auf der Weide spielenden Stuten schuld waren, Bea wusste es nicht. Dachte sich aber, dass das der Grund sein könnte. Wochenlanges Training, Abrichten auf ihre Stimme, ihre Hand, die totale Dressur auf ihre Kommandos… Alles hatte so gut geklappt. Dann hat das Gewiehere der Stuten ihn aus seiner Arbeit gerissen. Er stellte die Nüstern und lief in Richtung Weide. Bea war vor Schreck die Leine aus der Hand geglitten. Erst am Zaun hatte Ben, der alles beobachtet hatte, den Kerl erwischt und fixiert, bis die Gräfin ihn eingeholt hatte. Was war zu tun? Torben hätte ihn einer Spezialbehandlung unterzogen, das war seine Art mit bockigen Pferden umzugehen. Wäre vielleicht richtig. Bea hatte in der Vergangenheit die Peitsche geschont, viel mit Worten und Belohnung gearbeitet. War das etwa falsch? Sie zweifelte und suchte Rat bei ihrer Freundin und Fachfrau Elfriede. Diese hörte sich den Vorfall an, überlegte lange und sagte schließlich:
„Der arme Max muss den Kopf frei bekommen. Er ist nun mal ein Hengst in den besten Jahren und möchte seinem Trieb freien Lauf lassen. Es ist schon einige Zeit her, dass er der Natur seinen Lauf geben konnte, da hat sich jetzt wieder einiges angesammelt. Aber wenn er dauernd unter Dampf steht, kann er sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren. Deshalb schlage ich vor, ihn regelmäßig zu erleichtern. „. Da Bea offenbar nicht direkt verstand, präzisierte Dr. Elfriede ihr Vorhaben: Wir entsamen ihn. Durch gewisse Stimulationen kommt es zum Austritt des Samens, ohne dass der Hengst einen Orgasmus und eine Befriedigung erlebt. Kein geiles Gewiehere, Treten und Beißen. Nein. Ich führe einen speziellen Dildo rektal ein und stimuliere die Prostata so lange, bis der Samen durch die Harnröhrte in die Eichel steigt. Er wird dann nicht durch Spritzbewegungen nach außen geschleudert, sondern tropft sang- und klanglos aus. So wie es sein soll“, meinte Frau Dr. Elfriede. „ Und ich werde ihn gut leer machen, damit wir für längere Zeit Ruhe haben. Ein übliches Verfahren. Ohne unerfreuliche Nebenwirkungen. Es verschafft dem Tier Ruhe und eine gewisse Ausgeglichenheit. Befriedigung im eigentlichen Sinn wäre zu viel gesagt, nein es ist eine Ausgeglichenheit, eine gewisse Befriedung seines Wesens.“ „Oh, wo kämen wir hin“, rief Bea entsetzt, „die armen Stuten auf der Weide wären ihres Lebens nicht mehr sicher. Und was sollten wir Sir Walter sagen? Etwa, Pardon Sir Walter, ihre Stuten sind trächtig. Unser Hengst war so frei. Kannst du dir das Gesicht von Sir Walter vorstellen? Er würde uns auf Alimente verklagen. Du hast Recht, liebe Elfride, so machen wir`s. Nimm du die Sache in die Hand!“ Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, da merkte sie, was sie gesagt hatte, errötete leicht und musst lachen. „Ach Elfriede, du weißt was ich meine. Mach es dem Max leichter, befreie ihn von der Last.“
„Gleich heute Abend schau ich ihn mir mal an.“ So war es auch. Gegen 18.00 Uhr hing Max wieder an den Ketten, der Flaschenzug hievte ihn hoch, so dass seine Beine knapp einen Meter über dem Boden schwebten. Ben hatte ihm die Hufstiefel ausgezogen und die Beine und Füße mit warmer Seifenlauge gereinigt. Dr. Elfriede würde die Füße des Pferdchens begutachten, Nägel und Hornhaut schneiden und eventuell Druckstellen mit Salbe behandeln. Die Hinterläufe waren das Kapital des Pferdchens. Hier galt große Sorgfalt. Dr. Elfriede erschien in Montur. Weiße Gummistiefel, weiße Gummischürze trug sie und begann ihre Arbeit. Schnell waren die Läufe versorgt. Nun kam die Aktion an die Reihe, über die sie heute Mittag gesprochen hatten. Bea stand abseits und versuchte mit Worten ihren Max zu beruhigen. Der hing in der Luft und schien sich seinem Schicksal ergeben zu haben. Er merkte, dass man ihm wohl wollte, die Behandlung der Füße hatte ihm gut getan. Nun wollte man ihm den Druck zwischen den Beinen nehmen.
Ben wusste, was er zu tun hatte. Um Maxens Knöchel legte er weiche, aber solide Ledermanschetten, hakte zwei Karabinerhaken ein und zog die Beine auseinander. Max war aufgespannt. Dr. Elfriede drückte noch schnell eine Spritze in die linke Po backe, eine Impfung musste jetzt nach sechs Wochen noch einmal wiederholt werden, der Impfschutz war somit wieder für ein Jahr gesichert.
„So, jetzt geht’s ans Eingemachte“, meinte Dr. Elfriede, zog lange schwarze Gummihandschuhe über und weitete mit beiden Händen Maxens Pobacken. Ben reichte ihr dann einen gebogenen Kunststoffdildo, der mit Gleitmittel eingeschmiert war. Dr. Elfriede setzte ihn behutsam an und ein leichter Ruck ging durch den aufgespannten Max. Gut, dass er eine Trense im Maul hatte, seine Lautäußerungen waren somit unverständlich und gedämpft. Er versuchte zu zappeln, doch die Ketten ließen ihm wenig Spielraum. Langsam versank der Dildo in Max. unter leichten Auf- und Abbewegungen
Max spannte sich, jeder Muskel war in Aktion und die Ketten knirschten. „Schnell, das Glas, Ben“, rief Dr. Elfriede, ohne mit den Auf-und Abbewegungen aufzuhören.“Gleich kommt er, fang alles auf, werde es messen“. Ben kapierte und sprang mit dem Kolbenglas an den Kunststoffkecher, den man nicht abgenommen hatte. Er war ja an den richtigen Stellen perforiert. Der wippte nun beachtlich, so dass Ben ihn festhalten musste, wenn er die Sahne auffangen wollte. Und sie kam, zuerst tröpfchenweise, dann lief die milchige Flüssigkeit kräftiger. Gut eine Tasse war es, was sich nach einer Minute im Glaskolben ansammelte. Bea war inzwischen an Max herangetreten und tätschelte seine Pobacken. „Braaaav, guter Junge“, suchte sie ihn zu beruhigen: „Ist ja vorbei. Hat nicht weh getan“.
Ben hatte inzwischen das Glas bestaunt und an Dr. Elfriede weitergereicht. Diese hielt den Kolben ins Licht und blickte kritisch auf den Inhalt. „Mehr als ein Achtel Liter, ne Menge Stoff. Aber so, wie er sein sollte.“ Meinte sie, „kein Wunder, dass das gedrückt hat und Max keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Sowas lenkt ja furchtbar ab.“

Max wurde erlöst, der Motor ratterte, die Ketten ließen ihn zu Boden sinken und er wurde losgeschlossen und in seine Box geführt. „Gib ihm zu Saufen und eine Extraportion Obst. Über Nacht wieder das Fliegennetz überziehen, ich bringe noch etwas vorbei“. Ben hatte kapiert, die Gräfin würde nachher ein Kleidungsstück in dem Netz platzieren. Damit er seine Herrin Tag und Nach riechen konnte. Ben machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Schien irgendwie sinnvoll und auch irgendwie geil. Hatte er auch einmal gemachte, als er allein in der Sattelkammer war. Hatte an den dampfenden Reitstiefeln von Herr Torben gerochen. Fand das geil. Sah ja auch keiner. Doch jetzt ging er an seine Arbeit und machte, was ihm gesagt hatte.
Einige Wochen später…
Der große Moment war heute gekommen. Bea würde ihren Max heute zum ersten Mal besteigen. D.h. sie würde zum ersten Mal Schulterreiten mit ihm probieren. Die hohe Schule der Reitkunst. Feinstes Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter war hier gefragt. Das Reittier musste auf die kleinste Regung des Reiters reagieren, musste wissen was dieser wollte. Deshalb hatte Bea die letzten Wochen ihren Max darauf trainiert, dass er auf jede Regung von ihrer Seite sofort reagierte. Blind und taub hatte sie ihn geführt, Vertrauen aufgebaut und totale Unterordnung verlangt. Es scheint ihr gelungen zu sein. Max war in der letzten Zeit handzahm, bis auf den Zwischenfall vor gut einer Woche, wo sie den guten Max von seinem Trieb, weiblichen Artgenossinnen nahezukommen, erlösen mussten. Regelmäßig hatte Dr. Elfriede per Handbetrieb den Max abgemolken. Es half, er wurde ruhiger und konnte sich ganz auf seine Bestimmung konzentrieren.
Max stand angeschirrt bereit. Das neue Zaumzeug war maßgeschneidert auf seinen Körperbau. Damit alles fest saß, nichts scheuerte und das Pferdchen nicht behindert wurde beim Laufen und Tragen des Reiters. Perfekt ausbalanciertes Zaumzeug, das genügend Halt gab und ein Lenken des Pferdes ermöglichte war die Spezialität des alten Sattelmachers Schmitz, der schon für Ihren Vater gearbeitet hatte und jetzt eigentlich in Rente war, aber noch Spezialaufgaben erledigte. Dies war so eine Spezialaufgabe. Er hatte Max zwei Tage vermessen, musste auch einige Körpermaße von Gräfin Bea nehmen und sie nach ihrem Gewicht fragen. Das war ihm, dem alten Kavalier, natürlich peinlich. Aber er bekam seine gewünschten Informationen und schuf ein Sattel aller erster Güte.
Da stand Max, herausgeputzt und mit feinstem Leder eingeschnürt. Ben hatte sogar etwas Körperöl verwendet. Die Muskeln von Max glänzten. Gut definiert war sein Körper, Kraft strotzte aus jedem Muskel. Seine Füße steckten in neuen Joggingschuhen, damit er im Gelände guten Halt hatte. Die vorderen Gliedmaße steckten in Fäustlingen und waren an kurzen Ketten am Brustriemen fixiert. Etwas Spiel hatten sie, das war nötig, um beim Reiten die nötige Balance halten zu können. Eine neue Trense steckte tief in seinem Maul, ein Metallteil mit Zungendeckel. Das war ein löffelgroßes Metallstück, das auf die Zunge drückte und sie unter hielt. Pferde „spielten“ gerne mit ihrer Zunge am Trensensteg, auch um den Speichelfluss anzuregen. Dieser Spaß war bei diesem Modell nicht möglich. Erstens war der Steg zweigliedrig und biegsam, denn er hatte in der Mitte ein Scharnier, so dass sich die Trense sehr gut und tief dem Maul anpassen konnte. Zweitens drückte die kleine Platte die Zunge tief ins Maul, sie hatte – wenn man so sagen darf – kein Spiel. Zugegegen, das war unangenehm für das Pferdchen, doch das sollte es ja auch sein. Es hatte ständig das Gefühl, total eingeengt zu sein, jeder Körperteil, das sollte das Pferdchen immer spüren, war unter der totalen Kontrolle der Reiterin.
Bea trug zur Feier des Tages ihre neue Reitjacke, vom Schneider der englischen Queen zusammengenäht. Einmal in Jahr war sie auf der Insel und ließ nur bei dieser ersten Adresse arbeiten. Dazu trug sie eine elastische enganliegende Reithose in Beige, dazu ihre Reitstiefel. Nur die Sporen waren neu. Rädchensporen, die ihr Cousin Torben etwas modifiziert hatte. Ihr wisst, dass Torben, was Hilfsmittel für Pferde angeht, nicht wählerisch ist. Dadurch verlor er seinen Platz in der Norwegischen Olympiamannschaft und sämtliche Funktionen im internationalen Reitsport. Von „Tierquälerei“ wurde gemunkelt, doch Torben tat alles als neidisches Geschwätz ab. Gut, die Rädchenspitzen waren etwas spitz, zu spitz, um sie als Hilfen im Reitsport zuzulassen. „Einmal zustoßen und der Gaul weiß was zu tun ist“, sagte er mit einem süffisanten Lächeln. Bea hatte die Füße auf den Schemel gelegt und Torben war dabei, die Sporen festzumachen. Er fuhr mit dem Finger über das Rädchen. „“Hör mal, wie das scharf klingt. Wenn du damit über seine Rippen fährst, ist das wie ein Stromschlag und die Kraft geht direkt in die Beine. Der geht ab wie eine Rakete “ Bea sagte nichts, dachte aber an die Lenden ihres Max. nicht ohne Mitleid, aber parieren musste er. Sollte sie wirklich die scharfen Metallspitzen in seine Flanken rammen? Armer Max. Aber wer nicht hören will, muss fühlen. Dann stand sie auf, verscheuchte die blöden Gedanken, klopfte mit der Gerte an den Stiefelschaft und ging guten Mutes nach draussen.

38. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Edwin Prosper am 26.04.18 12:40

Es geht doch nichts über eine schöne Partie Schulterreiten.
39. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von whipal am 27.04.18 17:41

Schöne Fortsetzung. Langsam wird Madame zu 100% dominant und der Max hat keine Chance. Wird zugeritten und total dominiert.
Schulterreiten ist die höchste Form beim Pet-Play. Bin gespannt ob es klappt und Madame zufrieden ist.
Ich freue mich schon über den Bericht vom ersten Ausritt. (bitte nicht die Sporen zu fest einsetzen)
40. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 10.06.18 17:17

41. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 10.06.18 17:17

Gleich geht es weiter.
42. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 10.06.18 17:23

Ja, ja, Reiterfreund Prosper hat recht. Schulterreiten ist die hohe Kunst des Pferdesports. Die Paradedisziplin sozusagen. Nirgendwo im Pferdesport ist der Kontakt zwischen Reiter und Pferd so eng, muss eng sein. Nirgendwo muss das Zusammenspiel so harmonisch funktionieren wie dort. Der Reiter, bzw. die Reiterin sitzt im Nacken des Pferdchens, der Druck der Oberschenkel lenken zu einem großen Maß das Pferd, auch die Gewichtsverlagerung des Gesäßes. Dazu kommen noch der Unterschenkeldruck, die Sporen, die Gerte und die Zügel. Mit jeder kleinsten Regung gibt die Reiterin ihren Willen direkt an das Reittier weiter. Das reagiert im Bruchteil einer Sekunde, wenn es schlau ist. Und es wird schnell schlau, wenn es nicht die Sanktionen spüren will, die sofort und unmissverständlich einsetzen und dem Tierchen zeigen, wer die Herrin ist und wer das Kommando hat.
Als die Gräfin über den Hof in Richtung Stallung ging, hörte man hell die Sporenrädchen klirren. Die Gerte, die sie in der linken Hand trug klopfte leicht gegen den Stiefelschaft. Es war eine etwas längere Dressurgerte, ein Modell ganz aus Glasfiber. Kein lederummanteltes Modell, das bei dieser Reiterei zu schwer in der Hand läge. Auch würde es seine Wirkung nicht effektiv genug zeigen. Eine dünne Glasfibergerte war sehr scharf, traf punktgenau zu und ein blutunterlaufener Strich auf der Haut des Pferdchens zeigte, dass ihr Biss heftig war. Leicht auch dem Handgelenk war sie zu führen. Keine anstrengende Drescherei mit einer schweren, lauten Ledergerte. Nein, hier war diese feine exakte Hilfe gerade richtig. Und Max hatte sie schon kennen gelernt, hatte einen Heidenrespekt vor ihr und spurte sofort.

Bea bog in den Torbogen und sah ihren Max bereit stehen. Ben hatte eine kleine Treppe hinter dem Pferdchen platziert, damit das Besteigen einfacher für sie war.
Er hielt ihr die Hand, als sie die drei Stufen hochstieg und ihre Beine um den Nacken von Max schlang. Der Sattel saß perfekt, die Reiterin hatte Halt und gleichzeitig genügend Körperkontakt mit dem Pferdchen. Ihre Oberschenkel umfassten fest den Kopf so eng, dass jede kleinste Muskelbewegung dem Pferd anzeigte, was die Reiterin wollte. Nun saß sie und Max war etwas unruhig in die Knie gegangen, das Gewicht der Reiterin war doch ungewohnt für ihn. Doch Ben hatte einen Riemen an seinem Zaumzeug gefasst, beruhigte ihn und wartete, bis Max sich wieder stabilisiert hatte. Bea steckte die Stiefelspitzen in die Eisenbügel, die eng an den Flanken von Max hingen. Hier würde sie über die eng anliegenden Unterschenkel mit leichtem oder intensiverem Druck arbeiten. Und die Sporen mit ihren scharfen Rädchen würden an den richtigen Stellen, den Lenden und seitlichen Pomuskeln ihre wichtige Arbeit tun.
Bea spürte sich sofort eins mit dem Pferd, griff mit der Rechten zu den kurzen Zügeln, die direkt an die scharfe Trense führten und positionierte die Linke mit der Gerte, so dass sie sofort einsatzbereit war.
Ben ließ los, Max trabte vorwärts. Zuerst noch tastend, taxierte das Gewicht auf seinem Rücken, suchte die Balance und gewann erstaunlich schnell Sicherheit und Stabilität. Schon trabte er zügig durch den Hof. Auch die Gräfin fand schnell ihren Rhythmus, war doch Schulterreiten für sie Neuland. Sie hatte es oft gesehen, auch in England einige Turniere erlebt, immer bewundert und jetzt war sie auch dabei es zu lernen.
Ein leichter Schenkeldruck und eine leichte Drehung im linken Handgelenk, der die Gertenspitze aufmunternd auf die Pobacke schnellen ließ, zeigte dem Pferdchen an, dass das Tempo erhöht werden sollte. Max kapierte, wollte nicht noch einen Biss der Glasfibergerte riskieren. Er biss in die Trense, ballte die Fäuste, die an der Seite fixiert waren und zog an. Bea gefiel es, sie verstand nun, dass dieses Schulterreiten immer als Hohe Schule und Krönung der Reiterei angesehen wurde. Wenn Reittier und Reiter eins waren, die perfekte Kontrolle über das Reittier gegeben war, dann das das Glück perfekt. „Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“. Bea musste an dieses Sprichwort denken, als sie ihrem Max die Sporen gab und dieser auf dem Feldweg Tempo aufnahm. Es ging gerade aus. Bea ließ sich den Wind um die Nase wehen, genoss den Ritt und die Landschaft. Ihr Max kam in den Dampf, d. h. in der Fachsprache, Max begann zu schwitzen. Das tat er bei anderen Übungen natürlich auch, hier aber, bei so engem Körperkontakt merkte die Reiterin es sofort. Schweißgeruch und Wärme stieg auf. Sie spürte es zwischen den Oberschenkeln und auch ihre Nase nahm diesen animalischen, männlichen Schweißgeruch wahr. Das gefiel ihr. Die Gertenspitze tippte auf die Lenden, die Sporen ritzten die Haut und die Zügel drückten die Kandare tiefer ins Maul. Max rannte, keuchte und schwitzte aus allen Poren.

Bea hatte nach gut dreißig Minuten ein Einsehen, es war ja der erste Ritt für ihren Max. Nicht übertreiben, dachte sie, seine Gelenke schonen und später schön langsam steigern. „Brrr“, machte sie, ein Zügelzug nach links signalisierte die Kehrtwendung und Max kapierte.
Max empfand es als Gnade, viel länger hätte er den Ritt nicht durchgehalten. Sein Maul brannte vor Trockenheit, seine abgedrückte Zunge schmerzte und die Maulwinkel ebenfalls, weil die Ketten ins Fleisch schnitten. Schweiß und etwas Blut rann von seinen Oberschenkeln und die feinen roten Striemen auf seinen Pomuskeln und Oberschenkels brannten. Besonders in Verbindung mit Schweiß schmerzten sie besonders.
Fix und fertig stand er jetzt im Hof. Die Pumpe ging, die Muskeln zitterten wegen der Anspannung und der Schweiß, der in die Augen lief, hinderte ihn jetzt an der Sicht. „Ben, nimm ihn ab, versorg ihn und tu ihm was Gutes. Befahl sie, während sie abstieg. Dann kraulte sie Max die Ohren:“warst gut mein Kleiner, nicht schlecht fürs erste Mal. Hast dir was verdient.“ Max glühte vor Stolz, biss in die Trense und scharrte mit dem Fuß. Er war von seiner Herrin gelobt worden! Sie war mit ihm zufrieden. Was wollte er mehr….
43. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Edwin Prosper am 11.06.18 15:04

Feine Episode. Ja, das Schulterreiten ist hohe Kunst. Die Reiterin muss ihr Gleichgewicht halten und der Gerittene sein Gleichgewicht. Sonst machen beide Plumps und landen in dem Graben.
44. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 11.07.18 18:41

Nach dem Entkleiden und einer Dusche arbeitete Bea noch einige Stunden in ihrem Büro im Herrenhaus. Korrespondenz mit Freunden und Freundinnen stand an, später kam die Buchhalterin und legte, die Bilanz des letzten Monats vor. Wieder mussten einige Mahnungen verschickt werden. Manche Herrschaften vergaßen immer wieder ihren Beitrag rechtzeitig zu überweisen. Natürlich traf das Geld immer ein, aber nur nach Aufforderung. Schließlich handelte es sich bei manchen um ganz schöne Summen, so wie bei Sir Walter. Sechs Stuten hatte er bei Bea im Gestüt stehen, diesen Sommer im fünften Jahr. Sir Walter ließ sich sein Hobby und seine Vorlieben etwas kosten. Gut, er stank vor Geld, ließ sich’s aber nicht anmerken und machte auf englischen Landedelmann. Machte aber auch auf geizig und verschroben, aber er zahlte regelmäßig, wollte aber aufgefordert werden. Und wenn er bei seinen Pferdchen war, vergaß er vor lauter Begeisterung die Zügelarbeit und dementsprechend war die Disziplin. Bea musste lächeln, als sie den höflich formulierten Brief an ihn unterschreib. „Der Gute, lässt sich sein Hobby was kosten. Na, ja alte Herren und junge Pferdchen, das ist so eine Sache“, sagte sie zur Buchhalterin „ dabei ist er noch nicht einmal ein guter Reiter. Sollte sich lieber einen Film anschauen.“ Bea klappte die Unterschriftenmappe zu und reichte sie der Mitarbeiterin, die sich dann dankend in ihr Büro begab. Bea machte sich fertig zum Apero im Kaminzimmer. Torben würde sie sicher schon erwarten, auch Dr. Gertrude, die Veterinärin würde da sein.
In der Zwischenzeit lief im Stall ein ganz anderes Programm. Ben hatte das Pferdchen in Empfang genommen und wollte es versorgen, so wie immer. Doch was hatte die Chefin gesagt? Es soll dem Kerl etwas Gutes tun. Gut, das konnte er haben. Wir wissen ja, dass Ben kein Kostverächter war und sich schon mal im Stall bediente. Während andere Stallburschen ihr Vergnügen bei den Stuten suchten, hielt er es eher mit den Hengsten. Die jungen Kerle taten ihm leid. Ihr Dienst war schwer genug, obwohl sie es ja total freiwillig taten. Zum großen Teil sehr gerne taten, nur ab und an war jemand dabei, der nur auf die superdicke Abfindung nach Vertragsende dachte. Doch dieser Max, den er jetzt vor sich hatte, der diente aus ganzer Seele, brauchte den Drill und die Gerte einer harten und konsequenten weiblichen Hand. Und die Gräfin war konsequent in all den Monaten, hatte aus dem jungen ungestümen Kerl ein Dressurpferd gemacht, das auf den leichtesten Schenkeldruck, den leisesten Schnalzer reagierte. Konditionierung, so hatte seine Chefin das Programm genannt, Konditionierung auf sie. Blind, gefesselt und ständig mit dem Geruch seiner Herrin konfrontiert, hatte er sie als sein zweites Ich angenommen. Beide, Reiterin und Pferd, verstanden sich blind. Für den Max gab es nur noch seine Herrin.
Ben musste grinsen, als er an die ersten Wochen mit Max dachte. Als der, wenn er Stuten nur hörte oder roch, durchging mit seinem Temperament und am liebsten alle gebockt hätte. Nun war er ruhiger geworden, trug praktisch rund um die Uhr den Köcher, der absolut sicher war. Nur ab und zu hatte die Veterinärin ihn abgemolken, damit er sich mehr auf seine Arbeit konzentrieren konnte.
„Na, das kann er haben, der Max“, meinte Ben, als er dessen Vorderläufe an den Flaschenzug hakte und den Motor in Gang setzte. Schnell hin Max, aufgespannt im Behandlungsraum und bot ein schönes Bild. Ein durchtrainierter junger Hengst, wohlproportioniert hin das aufgespannt, stand auf Zehenspitzen und trug nur sein Zaumzeug und die Keuschheitsvorrichtung. Diese würde Ben gleich mit dem Schlüssel, den er an einer sicheren Kette um den Hals trug, lösen. Doch er wollte den Max jetzt nicht waschen, nein, etwas Gutes wollte er ihm und vor allem sich tun. Schon zu lange juckte es ihm in der Hose und jetzt wollte er sich Erleichterung verschaffen und ein bisschen Vergnügen haben. Mit der Hand fuhr Ben über den schweißnassen Rücken und den schön gewölbten Po, den freilich einige rote Striemen zierten. Ebenso die Flanken bis zu den Kniekehlen. Mit beiden Händen umgriff er die Lenden von Max, drückte die schmale Taille und löste endlich den Köcher. Der Schwengel, klatschnass und etwas gerötet, sprang in die Höhe, genoss sichtlich die Freiheit und Max stöhnte. Auch Max stöhnte, als Ben das Teil mit seinen Händen bearbeitete. Max war
schnell auf 100, was kein Wunder war. Blau rot leuchtete die Eichel, der Schaft, blaugeädert schien zu bersten, das Blut pochte in den Adern. Ben beugte sich etwas vor, seine Hand umgriff den Schaft und seine Lippen umschlossen die Eichel. Es war schon lange Zeit her, dass er so einen Prügel im Mund hatte. Er sog, ließ die Zunge kreisen und krallte schließlich seine Finger in Maxens Pobacken. Max kam schnell, wohl der Druck und diese geile Situation. Er schleuderte sein Sperma, das sich seit gut zwei Wochen angesammelt hatte, in den Mund von Ben. Der kniete jetzt vor Max, schluckte, ließ den Prügel tief in seinen Mund fahren und sank dann glücklich zusammen, während Max an seinen Fesseln riss und unverständliche Laute aus seinem Mund stieß.
Ben rappelte sich schließlich wieder auf, betatschte Max und trat dann hinter ihn. Schnell hatte er seine Gürtel offen, ließ die Hose rutschen und schob seinen Prügel, eher dick und kurz, so wie der ganze Ben in Maxens Poritze. Viel Rücksicht nahm er nicht, so geil war er. Und Max konnte sich eh nicht wehren. Ben stieß zu, drang ein und krallte wieder seine Finger in Maxens Oberkörper, fuhr über dessen Rippen und hinterließ rote Streifen. . Klatschnass sank er schließlich auf die Knie, japste nach Luft und kam nach einiger Zeit auf die Beine. Lassen wir die Beiden jetzt, jeder hatte seinen Spaß. Hoffen wir, dass Ben das Pferdchen gut versorgt, ihn abschirrt, ihm was Gutes in den Eimer wirft und ihn auf frischem Stroh schlafen lässt. Beide werden wohl tief und fest schlafen.
Am nächsten Morgen führte Ben, wie ihm befohlen wurde per SMS, Max in den Trainingsraum. Der hatte gut geschlafen, seine ganze Schüssel mit Obst, Müsli und Kraftkörnern gefressen, genug gesoffen und war fit für das Krafttraining, das die Gräfin ihm seit Wochen jeden Morgen verordnet hatte. Max war nur mit dem Köcher bekleidet und trug ein Halsband mit einer langen Kette. Diese schloss Ben an den Haken an der Decke des Trainingsraumes. So konnte Max sich frei zu den einzelnen Geräten bewegen. Wie immer wärmte er die Muskeln an durch leichte Übungen, um dann heftig in die Eisen zu steigen. Fürs Schulterreiten musste er an Muskeln zulegen, was in den letzten Wochen auch schon zu sehen war. Seine Herrin hatte einen Trainingsplan für ihn von Fachleuten aufstellen lassen. Als Ben den Raum verließ, schaute er bewundernd auf das Spiel der Muskeln unter der braunen Haut. „Ist schon ein geiles Stück“, sagte er für sich und dachte an die Nummer gestern Abend. .
45. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 11.07.18 18:41

Bald geht es weiter .
46. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von TomTomTom am 12.07.18 13:28

Schöne Geschichte.
47. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 20.07.18 17:45

Torben hatte einen Entschluss gefasst. Fakt war, dass der alte Sir Walter seine Pferdchen nicht mehr im Griff hatte. Der Unfall heute war glimpflich abgelaufen, -der Alte hatte noch Glück im Unglück.
Nun musste etwas passieren.

Sechs junge Frauen hatten sich vor drei Jahren zu diesem Abenteuer verpflichtet, alle kamen über die gleiche Agentur, bei der Bea schon immer kaufte. Torben hatte sich für diesen Abend die Verträge der Pferdchen herauslegen und studierte nun im Büro die Dossiers. Alle hatten für fünf Jahre unterschrieben, ihre psychologischen Gutachten wiesen sie als robust und belastbar aus, fast alle waren masochistisch veranlagt und vertrugen eine harte Schule. Alle hatten den Auflagen zugestimmt, auch dem Piercing. Torben schmunzelte, denn gepiercte Brüste mit Glöckchen fand er interessant, etwas verspielt, so typisch Alte-Herren-Manier. Doch irgendwie auch geil, weil er sich jetzt vorstellte, wie die Glöckchen im Takt klangen, wenn die Pferdchen im Gleichschritt durch die Gegend trabten. Doch er las nun weiter, grübelte und fasste schließlich bei einem großen Schluck Whiskey einen Entschluss. Sir Walter musste die sechs Pferdchen abgeben, da er damit überfordert war. Vierergespanne waren nicht leicht zu händeln, ein Sechserzug erst recht nicht. Der verlangte vom Fahrer auf dem Bock größtes Geschick und von den Pferden absolute Disziplin und vor allem Training, viel Training mit konsequenter Hand. Das alle hatte Sir Walter nicht mehr zu bieten. Gut, der Alte konnte mit dem Sulky und einem Pferdchen durch die Gegend fahren, seinen Spaß haben, das ging ok. Aber Mehrgespanner, da würden sie ihn nicht mehr dran lassen. Doch würde er es einsehen? Bei seiner Sturheit und seiner Schrulligkeit? Torben würde seine Cousine Bea damit beauftragen. Die würde den Alten zur Vernunft bringen. Schließlich konnte der froh sein, sein pikantes Hobby hier auf dem Hof in aller Ruhe und Abgeschiedenheit ausüben zu können.


Torben fand, dass er schon lange nicht mehr im Stutenstall gewesen war. Als er in die Sattelkammer eintrat, war Philip, das war der Pferdewirt, damit beschäftigt, die Hufstiefel zu reinigen, zu wichsen und für den nächsten Einsatz zu präparieren. Einige Dutzend Hufstiefel standen im Regal und warteten auf die Pferdchen. Torben nahm ein Exemplar in die Hand. Gute solide Maßarbeit war das. Ein perfekt nachgebildeter Pferdehuf, auf dem ein langer Schnürschaft befestigt war. Die Fußsohle, genauer gesagt, das Flussbett war fast senkrecht gestellt. Dorthinein würde das Pferdchen seinen Fuß stellen, Philip würde genau die Passform kontrollieren und dann den Schaft zuschnüren bis zu den Knien. Freilich war das keine Gesundheitssandale, aber dafür bot sich dem Betrachter aber ein wunderbares Bild: Ein graziler Pferdefuß würde durch die kleine Zwangshaltung entstehen. Die Pferdchen standen praktisch auf den Zehen und die Schnürung gab ihnen Halt. Grazil und schlank wirkten dadurch nicht nur die Beine, nein, auch der Po war ganz unter Muskelspannung und diese ging weiter bis ins Kreuz. Ein Anblick, dem sich kein Kenner entziehen konnte. Das perfekte Hohlkreuz war dadurch gegeben, die Brust herausgestreckt – und natürlich durch straffe Schnürung des Zaumzeugs noch unterstützt. „ Der alte Knabe weiß was schön aussieht und Spaß macht“, dachte Torben bei sich und stellte den Hufstiefel zurück in s Regal. Irgendwie bekam er Lust, die Pferdchen zu übernehmen, zu trainieren und zu fahren. Ach was, dressieren würde er sie, zur Einheit formen, elegant und kraftvoll zugleich. Er hatte einmal ein Rennen mit Stuten in England gesehen auf den Ländereien des Earls of W., mit dem er in der Armee gedient hatte. Mein Gott, die Vierergespanne hatten ein Tempo drauf, da hatte er nur gestaunt. Von wegen, Stuten taugen nur zu Zirkusnummern!
Natürlich gehörte das dazu, Gleichschritt, Synkrontraining, der ganze Kram.
Er würde seine Idee heute Abend mit seiner Kusine Bea besprechen.
Als er später in den Salon eintrat, frisch geduscht, in braunem Tweed, wie ein englischer Earl gekleidet, eintrat, stand sein Entschluss fest. Die Stuten brauchten einen neuen Herren und eine harte Hand. Und wer war sich sicher, dass er diese harte Hand hatte.
48. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 20.07.18 17:46


49. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 22.07.18 18:58

Natürlich war Bea nicht begeistert, sah aber auch Handlungsbedarf. Ja, der gute alte Sir Walter wurde etwas schrullig. Nun, ja, er war ein treuer Kunde, hatte schon Pferdchen bei ihrem Vater unterstehen und was wichtig war, er überwies für seine Stuten jeden Monat einen dicken fünfstelligen Betrag für die Betreuung. Eine stattliche sechsstellige Summe von ihm lag als Abfindung der Stuten auf einem Schweizer Konto. „Wenn er denn überweist. Gut, nach einer Aufforderung kommt das Geld. Ich werde mit Sir Walter reden“, meinte Bea zu Torben. „Verlieren möchte ich ihn nicht, werde vorsichtig vorgehen.“ Dabei nahm sie einen Schluck Gin, prostete Dr. Elfriede und ihrem Cousin zu. „Er soll seine Lieblinge hier weiter fahren. Aber im Gespann, das soll er bleiben lassen. Ich werde ihm vorschlagen, dass du als Profi für ihn die Stuten trainierst für ein Turnier, er darf mit auf die Kutsche als Beifahrer. Versuch ihm das Gefühl zu vermitteln, dass er noch der Herr auf dem Bock ist. Und eine zahme Stute, am besten eine dunkelhaarige, kann er mit dem Sulky fahren.“ Sie lächelte beide an, die ihr zunickten. „Sir Walter hat eine Schwäche für dunkelhaarige Stuten. Lassen wir ihm also das Vergnügen. Er freut sich so, wenn die Pferdchen die Beine heben, die Glöckchen klingen und die Federbüsche wippen. Dann kann er ein bisschen mit der Peitsche wedeln und hat seinen Spaß. “. Schließlich kündigte das Dienstmädchen das Abendessen an und man ging zusammen in das Speisezimmer.
***
Torben kam aus der Dusche, zog einen dünnen Slip an und nahm die langen grauen Kniestrümpfe aus der Kommode. Er betrachtete sich im großen Spiegel. Gut gebaut war er, kein Gramm Fett, flacher Bauch, kräftiger Oberkörper mit schönen kugeligen Oberarmen. Er fand sich ok, würde trotzdem heute Nachmittag etwas in den Fitnessraum gehen und an den Geräten arbeiten. Mit einer Hand fuhr er über sein markantes Kinn mit etwas hellen Barthaaren. Dann schob er mechanisch, wie so oft, seine blonden Haare aus dem Gesicht zurück, setzte einen Fuß auf den Schemel und zog einen Reitsocken an. Der zweite folgte. Er war schon ein Hingucker, ein ganzer Kerl, skandinavischer Typ, groß und blond. Ein richtiger Naturbursche. Leider war mit dieser Statur kein Schulterreiten auf einer Stute oder einem Hengst möglich. Dafür war er einfach zu schwer und zu groß. Dafür war er aber ein Ass bei Trabrennen. Im Sulky machte ihm keiner was vor und war bei Turnieren der Konkurrenz schon oft davongefahren. Und Dressur lag ihm, mit Zügel und Peitsche konnte er umgehen und kriegte jedes Pferd dazu, seinen Willen auszuführen. Nun würde er sich der sechs Stuten annehmen und aus ihnen eine perfekt abgestimmte Formation machen. Vierergespann und Sechser, das waren beides hohe Schule der Reiterei. Kutschfahrten mit Gespannen erforderten absolute Beherrschung der Pferde. Synchronität, Harmonie der Bewegungen und absoluter Verlass auf die Pferde waren dabei Grundvoraussetzung. Das erforderte intensives Training, Einzelarbeit mit jeder Stute, Gruppentraining an der Deichsel und am Joch. Schließlich mussten sechs zickige Stuten gezähmt werden, so, dass sie auf Kommando wie ein Uhrwerk liefen, ohne zu haken, ohne Stolpern und absolut synchron. Dass das mit guten Worten nicht zu erreichen war, war ihm klar. Hartes Training, eine scharfe Zügelarbeit und systematische Korrektur durch die Longierpeitsche würden letztlich zu Erfolg führen. So hatte er den Hengst Ulf, den er von seiner Kusine bekommen hatte, auch flott gekriegt. Potential hatte der Kerl, brauchte eine harte Führungshand und war als Traber und Galopper vielversprechend. Auch mit ihm hatte er viel vor. Doch im Moment würde er den Großteil seiner Zeit mit den Stuten verbringen. Ulf würde hauptsächlich Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit mit dem Pferdeknecht trainieren. Torben hatte ihm schon Anweisungen gegeben.
Nun zog Torben ein frischen Poloshirt an, stieg in die beige Reithose, sie sich eng an seinen Körper schmiegte und ging zur Tür, um seine Reitstiefel zu nehmen, die frisch gewichst vom Reitknecht heute Morgen dort abgestellt wurden. Torben stellte die edlen Teile vor sich, stieg ein und zog an den beiden Schlaufen, die an den Seiten des Schaftes angebracht waren. Sie saßen. Natürlich waren es maßgeschneiderte Stiefel, bestes Leder und perfekter Sitz. Die Dornsporen – der Reitknecht hatte die Spitzen nachgeschliffen – blitzten wie neu. Er nahm von der Kommode die schwarzen Lederhandschuhe, zog sie aber noch nicht an, ergriff die Reitgerte, die er wie zur Probe auf den Stiefelschaft klatschen lies. Es klang scharf und dumpf zugleich. Nun fühlte er sich perfekt angezogen und ging hinunter in den Speiseraum, wo sicher schon Bea mit dem Frühstück begonnen hatte.
***
Zwanzig Minuten später war er im Stutenstall.
Der Reitknecht Philip, ein erfahrener Pferdewirt und schon Jahrzehnte mit dem Stutenstall betraut, hatte drei Pferdchen aufgezäumt. Da standen sie, junge Stuten, zwischen 20 und 26 Jahren, alle sportlich und schlank, aber durchaus üppig mit weiblichen Attributen versehen. Natürlich fehlten heute Federbüsche, Glöckchen und das Schmuckriemengeschirr. Es ging heute ja nicht zu einer Show, nein, heute würde richtig hart trainiert werden. Philip hatte gewöhnliches schwarzes Riemengeschirr angelegt, eine dünne Gummitrense gewählt, die zwar harmlos aussieht, aber doch scharf im Maul des Pferdchens wirken kann. Die schwarzen Hufstiefel, die zum Training üblichen, scharrten erwartungsvoll im Sand. Neugierig und gespannt wartete man auf den jungen Herren. Philip hatte sie offenbar vorbereitet, dass sie in Zukunft von Herrn Torben aus dem Herrenhaus, einem Cousin der Herrin, trainiert würden. Dass er ein harter Hund sei, dass hat er ihnen sicher auch gesagt. Nun, gefordert werden, das wollten sie, perfekt werden auch. Toren stellte sich vor die drei, die nur mit einer Leine an der Stange, die unter der tiefen Decke angebracht war, angebunden waren. Drei junge Stuten starrten gerade aus, den Kopf leicht erhoben, da Philip sie stramm geschnürt hatte. Ihre Brust, durch das Halfter auch hochgebunden, wogte erwartungsvoll. Man war offenbar heiß auf ihn und Torben nun auch auf sie. Breitbeinig stand er da, bog mit beiden Händen die Gerte durch und verkündete sein Vorhaben. Sein Vorhaben musste er der Einfachheit verbal verkünden, damit die Kommunikation später in der Arena besser ging. Und die drei sollten wissen, was sie erwartet und was er mit ihnen vorhatte. „Pferdchen, ich bin euer neuer Trainer und werde euch zur Turnierreife und zum perfekten Kutschfahren bringen. Vierer- und Sechsergespann, hohe Schule also.* die Stuten wurden unruhig, bissen in die Trensen und scharrten mit den Hufen.“ Schön, dass ihr heiß seid, eine Menge Arbeit liegt vor uns. Vergesst die Spazierfahrten der Vergangenheit. Ich erwarte die perfekte Beherrschung von Horestepp, Traben, Galopp, allein und in Formation. Grazie, Kraft und Eleganz werde ich euch beibringen, absoluten Gehorsam auch, denn der ist zum synchronen Laufen Grundvoraussetzung. Ihr werdet stöhnen, leiden und den Tag verfluchen, an dem ihr den Vertrag unterschrieben habt. Aber ich werde euch dazu bringen, dass ihr stolz und glücklich seid, meine Stuten zu sein. Stolz, eure Bestimmung gefunden zu haben, ein perfekt abgerichtetes Pferdchen zu sein“. Torben bemerkte, dass die drei zunehmend aufgeregter wurden, an der Leine rissen, die sie fixierte und vor Tatendrang kaum auf der Stelle blieben. Er trat an die erste heran, ganz dicht, drückte ihr das Gertenende unter das Kinn und fixierte sie:“Bist du heiß, Pferdchen?“ Wildes Geschnaube und Kopfnicken war die Folge. Auch die zweite reagierte ähnlich, war kaum zu halten. Ebenso die dritte, der vor Aufregung schon der Sabber von der Trense lief. Torben drückte mit der Gertenschlaufe unter ihr Kinn und fasste gleichzeitig mit der anderen Hand wischen ihre Beine, fühlte den Riemengurt, der durch ihren Schritt stramm gespannt war, spürte auch den Saft. -Dieser Herrengriff war bei Insider Gang und Gäbe. Die kleine lief jetzt schon aus, war also bereit, gefordert zu werden. Ohne auf Philip zu blicken meinte er: „Bring die drei in die Arena, es geht los“ „Sofort, Sir“, antwortete Philip und löste die Lederleinen an der Stange.
Torben ging voraus, energisch und entschlossen. Das laute Klatschen der Gerte auf seinen Stiefelschaft, wieder scharf und dumpf zugleich, versprach nichts Gutes.
50. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 25.07.18 16:44

In der Tat war es nun mit dem Spaß vorbei. Torben war anders als der trottelige alte Sir Walter.
Nach kurzem Umherschweifen auf der Koppel, ließ Torben den Barren kommen. Was war das? Nun einfach ein langer Holzbalken, der hinter dem Geländewagen waagerecht befestigt war. An dem Balken wurden alle Pferdchen angebunden und in mäßigem Tempo lernten die Stuten in einer Reihe zu laufen. Torben folgte der Formation, half mit der langen Dressurgerte nach, wenn er die Ordnung gestört sah. Man hörte die Schnur oft klatschen und rief die unaufmerksamen Pferdchen zur Raison.
Hier verlassen wir die Weide mit Torben und seiner undisziplinierten Truppe. Das ist vielleicht eine andere Geschichte, die zu vollenden, ganz reizvoll wäre.
Doch jetzt zu Madame Bea und ihrem Max. Schauen wir mal, wie es weitergeht.


Da stand er, war bereit für die nächste Reitstunde.
Die Riemen des Geschirrs waren gespannt, der Spezialsattel lag auf seinen Schultern und war festgezurrt. Ben hatte die scharfe Trense ins Maul eingeführt und fixiert. Max schnaubte, konnte es kaum erwarten bestiegen zu werden von seiner Herrin. Jawohl, sie bestieg ihn, be-saß ihn, im wahrsten Sinn des Wortes. Wenn sie in ihrer engen Reitmontur im Sattel Platz nahm, er ihr Gewicht und ihre Körperwärme im Nacken spürte, durchströmte ihn ein Glücksgefühl. Sie besaß ihn, drückte ihre Reitstiefel an seine Flanken, klemmte seinen Kopf zwischen die Oberschenkel und zog die Zügel stramm. Er war ein Teil von ihr geworden. Er spürte instinktiv, was seine Herrin wollte. Der kleinste Zügelzug, der leichteste Schenkeldruck, ein Antippen mit den Sporen, er reagierte prompt, wie blind. Kurz, beide, Reiterin und Pferd waren zu Einheit verschmolzen. Freilich war es ein weiter Weg bis dahin, Stunden des Trainings und des Abrichtens, totale Fixierung auf die Herrin und Reiterin machten ihn zum perfekten Pferdchen. Er beherrschte jetzt die Dressur, lief Sulky und nun diente er als Schulterreittier. Eleganz, Kraft und Schnelligkeit waren bei ihm zur Einheit verschmolzen. Nie hatte die Gräfin solch ein vielseitiges Pferd im Stall gehabt. Seine anfänglichen Ausbrüche, wenn er Stuten in der Nähe witterte, waren in der letzten Zeit ausgeblieben. Regelmäßiges Abmelken nahm den Druck. Auch half Ben dabei, das Pferdchen zu befrieden.
Gräfin Bea betrat schon den Stall, als Ben noch die Joggingschuhe kontrollierte, die Knie- und Ellbogenschoner zu Recht zog. Die Verletzungsgefahr bei einem eventuellen Sturz war groß, deshalb die Vorsichtsmaßnahmen. Und ein Ausrutschen im Gelände musste möglichst vermieden werden.
Max starrte geradeaus, als Ben vor ihm stand und den Kopfharness noch etwas enger zog. Ben grinste: „Arme Sau“, meinte er, „gleich biste zwischen den Schenkeln der Herrin und hast nix davon.“ Max schüttelte wütend den Kopf, versuchte sich zu wehren. Von wegen, haste nix davon! Natürlich hatte er etwas davon, das geilste Gefühl, das er sich vorstellen konnte. Er wurde von dieser Frau beherrscht, ihr Wille war sein Wille. Nun, Ben verstand das nicht, mit Frauen hatte er sowieso keine Erfahrung.
Die Herrin kam, begrüßte Ben und kraulte ihrem Max die Ohren. „Na, bist schon heiß, gleich werden wir losreiten“, stieg auf das Treppchen und nahm im Sattel Platz. Schnell waren die Stiefelspitzen in den Steigbügeln, die spitzen Sporen suchten ihren Platz an den Flanken von Max, damit sie schnell ihre Arbeit tun konnten, wenn es nötig wäre. Max balancierte breitbeinig das Gewicht, das auf seinen Schultern ruhte, spürte jetzt, wie die Trense angezogen wurde. Offenbar hatte die Herrin die Zügel fest in der rechten Hand und nun tippte das dünne Gertenende auf seine linke Arschbacke. Gleichzeitig drückten die Stiefelschäfte auf seine Flanken und die angespitzten Sporen zeigen unmissverständlich, dass mit ihnen nicht zu spaßen war. Max trabte los, durch den Hof, durchs Tor und die Kommandos der Herrin zeigten, dass es heute über den Feldweg bis in den Wald ging.
Bea genoss den Ritt, ihr Becken und ihr Oberkörper bewegten sich im gleichmäßigen Rhythmus mit ihrem Max. Genoss die Natur, die kühle Luft und den Ritt. Auch Max genoss den Ritt, wenn auch anders. Sein Schweiß rann, er keuchte, die Reiterin brachte ihn in Dampf. Ab und an, je nach Windrichtung wehte ein Hauch von ihrem Parfum in seine Nüstern, Parfüm, gemischt mit dem Ledergeruch ihrer Stiefel und dem des Zaumzeugs, das jetzt vor Schweiß triefte. Max spürte ein Ziehen in seinen Lenden, ein Ziehen, das er kannte, sehr gut. Er kam, ergoss sich in den Plastikköcher, der seinen Schwengel hart umschloss. Er hätte schreien können vor Glück und Geilheit. Er zuckte und spritzte. Nur ein kleiner Moment war er unaufmerksam, verlangsamte das Tempo. Und schon sauste die Gerte, jene dünne aus Glasfiber, unbarmherzig auf seine Oberschenkel und zeichneten dünne rote, äusserst schmerzhafte Striemen.

Das war (vorest) die Geschichte von Gräfin Bea und ihrem Max.
Fohlen bedankt sich bei allen Lesern und hofft, dass er euch nicht gelangweilt hat. Danke!
51. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 25.07.18 16:44

Das war es, ich möchte jetzt eine kleine Pause machen und schreibe wieder nach den Ferien
52. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 25.07.18 16:45

53. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 11.11.18 14:19

Es wird Zeit Madame Bea zu verlassen und zu schauen, was ihr Cousin Torben mit seinen Pferdchen vor hat. Doch das ist eine neue Geschichte.
Torbens harte Hand
Euer Fohlen
54. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Fohlen am 11.11.18 14:20

55. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von whipal am 08.03.20 00:00

Schade dass Fohlen nix mehr schreibt.
War eine klasse Fetish-Geschichte.
56. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Erika2 am 16.10.22 06:52

Hallo Fohlen,

habe die Geschichte erst jetzt entdeckt und sofort verschlungen. In der Phantasie bin ich eines der Pferdchen und werde entsprechend gehalten und trainiert.
Sehr schade, dass die Geschichte von Herrin Bea nicht weiter ging.
Aber herzlichen Dank für die erregende Zeit während des Lesens.

Liebe Grüße

Erika
57. RE: Dressur bei Madame

geschrieben von Edwin Prosper am 17.10.22 13:09

Ja ein schöner Einblick, eine schöne Geschichte.

Schulterreiten ist eine faszinierende Sportart, sehr komplex und daher sehr selten praktiziert. Am besten geht es für Anfänger im Wasser, also im Freibad oder am Meer.

Hintergrund ist, dass das an sich eine ziemlich wackelige Angelegenheit ist. Also erst mal braucht der Mann genügend Kraft in den Beinen, um die Frau tragen zu können. Aber die Hauptschwierigkeit liegt darin, dass das Ganze ziemlich leicht instabil wird. Wenn also die Frau anfängt zu wackeln, sprich instabil wird, und mittels einer Gewichtsverlagerung eine Korrekturbewegung durchführt, aber gleichzeitig der Mann, also das Pferd, ebenfalls eine Ausgleichsbewegung durchführt, kann das ein Chaos werden und führt zu einer hohen Sturzgefahr. Beispielsweise, er spürt, sie kippen nach recht, und gleicht nach links aus. Sie hat Angst, gleich nach rechts zu fallen, und gleicht ebenfalls nach links aus. Dann besteht die Gefahr, dass beide nach links umfallen.

D.h., Reiterin und Pferde müssen exakt aufeinander abgestimmt sein. Am besten funktioniert es, wenn er gar keine eigenen Korrekturbewegungen macht, sondern diese vollständig der Reiterin überlässt. Die Reiterin hat sozusagen die Verantwortung für die Achse des gesamten Bildes, der Mann muss darauf vertrauen, dass sie alles richtig führt. Das führt zu einer sehr starken und intimen Verbindung in Paar.

Für die Reiterin ist das anfänglich sehr anstrengend und aufmerksamkeitsfordernd, dass sie nicht nur für ihr Gleichgewicht, sondern auch dafür verantwortlich ist, die Achse des Paares, das Gleichgewicht also insgesamt, zu halten. Sie muss beständige Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für das Pferd halten. Sie trägt die Verantwortung und er muss auf ihre Verantwortung vertrauen können. Ein hoch komplexes Zusammenspiel.

Der Vorteil für die Frau, also für die Reiterin, liegt unter anderem darin, dass sie durch dieses ständige Gewichtausgleichen, also dieses ständige Balancieren, Muskelgruppen aufbaut, von denen sie gar keine Ahnung hatte, dass sie diese hat. Mittelfristig führt das aber insgesamt dazu, dass sich die Grazie ihrer Haltung verbessert; sprich sie bekommt eine elegantere Körperhaltung.

Darüber hinaus, wenn es beide zulassen können, ist es ein großartiges Erlebnis. Er widersteht dem Impuls das Gleichgewicht auszugleichen und vertraut ihr, dass sie die entsprechende Verantwortung konsequent innehat. Dieses Zusammenspiel von Verantwortung und Vertrauen bringt die beiden physisch und emotional sehr nahe und führt, wenn es gelingt, zu einem sehr intimen und verbindenden Erlebnis.




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