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eröffnet von Drachenlord am 03.06.16 17:20
letzter Beitrag von benscho am 10.01.21 12:05

1. Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 03.06.16 17:20

Hallo zusammen,

Wie am Ende meiner letzten Geschichte bereits angedeutet bin ich gerade dabei einer neue Geschichte zu schreiben. Sie spielt wieder in der Welt von Anja, Bea und Schlachtross, hat aber einen komplett eigenständigen Handlungsstrang.
Ich rate trotzdem dazu meine andere Geschichte (Ein neues Gespann entsteht) zu lesen, da in dieser die Figuren und ihre wichtigsten Charakterzüge vorgestellt werden.
Als Einstimmung auf´s Wochenende hier nun der Prolog.

Grüße,
Drachenlord
2. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 03.06.16 17:23

Abenteuer auf Rosengarten


1. Verraten und verkauft

„Schach und Matt, das war es wohl meine liebe Freundin!“

Die elegante ältere Dame griff zu ihrer Teetasse und während sie einen kleinen Schluck nahm erfreute sie sich am verzweifelten Gesicht ihres Gegenüber.

„Ich denke du bist mir jetzt was schuldig und ich vermute du weißt genau was ich haben will,“ sagte sie mit einem gehässigen Unterton in der Stimme

„Das kann nicht sein. Die Stellung war doch so gut...,“ kam es verzweifelt von der anderen Seite des Tisches.

Die Dame stellte ihr Teetasse ab und sprach ihre Mitspielerin direkt an: „Bea! Komm wieder zu dir, du hast den Springer übersehen und er hat dir das Genick gebrochen.
Es ist nicht das erste Mal, dass du gegen mich im Schach verlierst. Und da du mir versprochen hast ich dürfe nach dieser Runde einen Wunsch ohne Einschränkungen äußern, möchte ich darauf zurück kommen.
Bea, ich will eines deiner Pferde!“

Die Angesprochene sah jetzt vom Schachbrett auf und lies sich seufzend in ihren Sessel fallen. „Baronin, du weißt dass das nicht so einfach ist...“

„Einfach oder nicht ist mir egal, Spielschulden sind Ehrenschulden!“ fiel ihr die Baronin ins Wort.
„Um es kurz zu machen, ich will den Hengst Schlachtross von dir, und zwar bis zum großen Parcoursreiten bei mir auf dem Hofgut!“

Bea wurde bleich und murmelte: „Den?! Liebe Baronin, den kann ich dir nicht geben!“

„Warum nicht? Er steht doch in deinem Stall,“ fragte sie zuckersüß zurück.

„Du weißt genau warum. Er gehört mir nicht! Er steht bei mir weil er es so will, nicht weil er mir gehört.“

„Och je, du mit deinen humanistischen Anwandlungen, Pferde sind eigene Persönlichkeiten und dürfen über sich selbst entscheiden.“ die Baronin wurde ernst und fuhr fort: „Hör zu ich rufe jetzt meine Rittmeisterin an und wenn unser Transporter auf dem Hof steht laden wir den Hengst ein. Bis dahin hast du Zeit ihn zu überzeugen, zu überwältigen oder sonstwie reisebereit zu machen. Wenn du es nicht schaffst, weiß bald die ganze Gemeinschaft der Gestütsbesitzer, was dein gegebenes Wort wert ist und was das für deinen Ruf heißt muss ich dir nicht sagen...“

„Baronin, wir reden hier immer noch von einem Menschen!“ widersprach Bea ihr. „Ich kann nicht so einfach über seinen Kopf hinweg entscheiden.“

„Nein! Nicht von einem Menschen. Von einem Menschen, der sich entschieden hat ein Pferd zu sein. Er hat all seine Rechte an der Stalltür abgegeben! Alles andere ist Blödsinn, entweder er nimmt das Leben als Pferd ernst oder er soll es lassen!“ entgegnete die Baronin energisch. „Ich hoffe übrigens, dass mein gewünschtes Pferd momentan bei dir im Stall steht, oder hast du ihm Freigang gegeben?“

„Ja, er ist da. Er trainiert gerade mit seinem Jockey,“ antwortet Bea ihr geknickt.

„Du wolltest sagen, sein Jockey trainiert mit ihm,“ wurde sie korrigiert.

„Baronin, das Rennen bei dir ist erst in sechs Wochen. Wie soll er denn solange aus seinem normalen Leben verschwinden?“

„Das kommt davon, dass du deinen Pferden ein ´normales´ Leben erlaubst. Meine stehen immer in meinem Stall. Ich kann jeden Tag der Woche 24 Stunden am Tag auf sie zugreifen. Wenn ich nachts um drei eine Ausfahrt im Mondschein machen will ist die einzige Frage meiner Rittmeisterin: Welche Kutsche und welches Gespann?“

„Baronin, über diese Fragen haben wir schon des öfteren diskutiert. Ich sehe meine Pferde als meine Partner und nicht als mein Eigentum.“ wandte Bea ein.

„Dann überzeuge ihn, besteche ihn oder drohe ihm. Wie gesagt es ist mir gleich wie er in meinen Transporter kommt. Aber wenn er gefesselt ist und sich nach Kräften wehrt hätte ich auch nichts dagegen, dann macht das Zureiten viel mehr Spaß. Man sagt Schlachtross könne ziemlich bockig sein. Mal schauen wie lange es dauert bis er mir aus der Hand frisst.“

„Du wirst mir nicht mein bestes Pferd versauen!“ Beas Augen funkelten jetzt böse. „Wenn du ihn zuschanden reiten willst bekommst du ihn nicht!“

„Gut, dann ist es ausgemacht! Ich garantiere dir, dass dein Jockey, wenn sie zum Rennen kommt ein trainiertes, einsatzbereites Pferd vorfindet. Nicht mehr aber auch nicht weniger! Wie gut Schlachtross die Zeit bei uns übersteht hängt stark von ihm ab.“ gab die Baronin lächelnd als Antwort.
„Ich muss jetzt telefonieren. Die Zeit läuft und du solltest schauen wie du mein Pferd transportfähig bekommst.“

Die Baronin verlies das Kaminzimmer und lies Bea wie vom Donner gerührt zurück.

Nach einigen Augenblicken nahm sie ihr Telefon und wählte Anjas Handynummer.
„Hoffentlich hat sie ihr Handy eingesteckt als sie raus gefahren sind,“ dachte sie sich während es auf der anderen Seite klingelte.
3. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Kapitel 1: Verraten und verkauft

geschrieben von Drachenlord am 04.06.16 18:12

Anja und ich trainierten gerade auf dem Reitplatz als sie mich anhalten lies und meinte: „Schlachtross, kurze Pause, mein Handy klingelt!“

„´Mein Handy klingelt´. Ich glaube es geht los!“ dachte ich mir und war sauer. „Soll ich jetzt auch kurz meine Mails checken, oder was? Madame Jockey, wir trainieren! Und so wie du von mir verlangst meine Rolle zu spielen, so erwarte ich es auch von dir!“

Ich kaute missmutig auf meiner Trense herum und tänzelte von einem Bein auf das andere um meine Muskeln zu lockern.

„Schlachtross, die Chefin war am Telefon, wir sollen sofort zurück zum Gestüt kommen! Sie wollte mir nichts genaues sagen, meinte aber es wäre sehr wichtig und wir sollen uns beeilen. Sie würde am Stalltor auf uns warten.“

Ich drehte meinen Kopf und sah sie fragend an. Jedenfalls so fragend wie man mit einem aus Latex gefertigten Pferdehelm eben aussehen konnte.

Sie lies mich wenden und wir fuhren zügig zum Gestüt. Auf dem Weg nach Hause meinte sie: „Bea klang regelrecht verzweifelt. Hast du eine Ahnung was vorgefallen sein könnte?“

„Du Spaßvogel, wie soll ich dir denn als Pferd antworten?“ dachte ich mir.
Aber aus irgendeinem Grund machte sich eine böse Vorahnung in mir breit. Ich hatte heute ein sehr nobles Auto auf dem Hof stehen sehen und es schien keine Kundschaft zu sein. Als wir auf den Hof kamen stand Bea schon am Stalltor. Noch während Anja abstieg löste Bea die Riemen, die mich mit dem Sulky verbanden. Sie führte mich in den kühlen Stall, was mir sehr gut gefiel, da mir die Sonne auf unserem schattenfreien Hof ungehindert auf mein Latexfell brannte und mich darin langsam gar kochte.

„Anja, nimm ihm bitte den Pferdekopf ab!“ befahl Bea jetzt.

„Warum sagst du mir das, dass kann er doch allein.“ gab sie zur Antwort und ging in einen Nebenraum. Währenddessen öffnete ich geschickt die Karabiner, die meine Hände mit dem Hüftriemen verbunden hatten und zog mir den Pferdehelm vom Kopf. Grinsend stand ich vor meiner Herrin, die nicht so genau wusste was sie jetzt sagen sollte.

„Das habe ich jetzt nicht gesehen!“ sagte Bea missmutig.

„Wieso?“ kam Anjas Antwort von hinten. Anja hatte ein Trinkflasche Wasser und ein Handtuch geholt. Sie gab mir das Handtuch, damit ich mein verschwitztes Gesicht abreiben konnte und meinte: „Du weißt doch dass Dominic und ich es ein bisschen lockerer angehen lassen was die Rollenverteilung betrifft wenn wir unter uns sind.“
Sie schaute sich jetzt im Stall um und meinte: „Ich sehe außer uns dreien hier niemanden also warum auf der Form bestehen?“ Sie drückte mir jetzt die Trinkflasche in die Hand und ich nahm einige tiefe Schlucke, schwieg aber weiter.
„Weil er das Pferd ist und du der Jockey! Und ich bin der größte Depp aller Zeiten.“ Sie lies sich auf einem Strohballen nieder und vergrub das Gesicht in den Händen.
Ich kannte Bea jetzt lange genug um zu erkennen, dass sie in einer Zwickmühle war. Sie schien nicht mehr ein noch aus zu wissen, was bei ihr etwas hies, da sie jemand war der eigentlich immer darauf achtete die Dinge unter Kontrolle zu behalten.

„Dominic, Anja. Ich habe einen riesigen Fehler gemacht. Ich habe um Schlachtross gespielt und verloren.“

„Du hast was?“ entfuhr es mir. „Seit wann darfst du über mich bestimmen und mich als Einsatz beim Zocken verwenden?“ Ich war stinksauer, dass mich meine Herrin so hinterging.

„Dominic halt dich zurück,“ fuhr mir Anja ins Wort.

Ich nahm noch einen tiefen Schluck aus der Flasche, ging dann einige Meter weg, lehnte mich an einen Stützbalken und schmollte.

Bea schien sich wieder gefangen zu haben und stand auf.
„Ich spiele mit Baronin von Rosengarten regelmäßig Schach und um die Sache interessanter zu gestalten darf sich der Sieger etwas wünschen oder der Verlierer weiterspielen. Es ist ein bisschen wie doppelt oder nichts. Ich weiß nicht was mich geritten hat, aber ich habe jetzt vier mal hintereinander gegen die Baronin verloren und nun fordert sie von mir Schlachtross als Siegesprämie. Von heute bis zum Parcoursreiten auf ihrem Gestüt. Dort soll er dann am Rennen teilnehmen und wir nehmen ihn danach wieder mit nach Hause“

In diesem Moment platze ich: „Ja, wenn ich dann noch am Leben bin! Du hast mit dieser Pferdeschinderin um mich gespielt? Sag mal, hast du noch alle Tassen im Schrank?“ Alles in mir brodelte und ich fühlte wie die Sicherheit, die sie mir immer gegeben hatte zusammenbrach.

„Dominic mäßige deine Wortwahl!“ fuhr mich Anja an. „So kannst du mit Lady Bea nicht sprechen, sie ist schließlich noch unsere Herrin!“

„Ich mäßige gar nichts!“ blaffte ich zurück. „Schließlich geht es hier um mich und mein Leben! Die Rosengarten ist bekannt dafür ihre Pferde bis auf´s Blut zu schinden und die vollständige Unterwerfung die sie fordert bekommt sie auch! Alle Pferde von ihr, die ich bis jetzt kennen gelernt habe, benahmen sich wie eingeschüchterte Fohlen. Die trauen sich Abends im Stall selbst dann nicht aus der Deckung wenn wir Pferde unter uns sind und es gemütlich wird.“
Ich stieß mich von dem Balken ab und ging wieder auf die beiden zu. Zu Anja gewandt sagte ich: „Sie und ihre formidablen Töchter kennen meinen Charakter. Die werden mich bis zur Weißglut treiben und wen ich dann aus der Rolle falle auf mich einprügeln wie nix gutes. Oder meinst du die Narben, die alle ihre Pferde haben, kommen von sonstwoher? Gerade ihre Tochter Mira ist ein ganz besonders ehrgeiziges und grausames Biest!“
Ich stand jetzt ganz nah vor Anja und schaute ihr ins Gesicht.
„Ich gebe zu dass ich schmerzgeil bin, aber alles hat seine Grenzen. Und das sich Unterwerfen habe ich noch nie gut beherrscht, wie du weißt,“ fuhr ich fort.

„Das habe ich schon zu Genüge erleben müssen, du sturer Bock!“ schnauzte Anja zurück.

Bea mischte sich in unseren Streit ein indem sie sich mir zuwandte und meinte: „Dominic, ich weiß was ich heute von dir verlange. Ich weiß auch, dass ich dich nicht zwingen kann. Ich kann dich nur bitten dieses Opfer für mich zu bringen. Ich will dich nicht mit irgend etwas bestechen, sondern appeliere an deine Loyalität und unsere Freundschaft.
Wenn es zu viel für dich ist, hast du noch genug Zeit zu gehen ohne dass ich, oder die Baronin dich aufhalten werden. Mit der Baronin werde ich schon fertig. Sie wird mir Wortbrüchigkeit und Gott weiß was vorwerfen, aber davon sterbe ich nicht. Leider wirst du einige Zeit, bis sich der Staub gelegt hat nicht antreten können. Denn sie wird mich wohl bei den anderen Gestütsbesitzern so anschwärzen, dass wir erst einmal nirgendwo mehr eingeladen werden.“

„Scheiße!“ Ich schleuderte die Trinkflasche quer durch den Stall. „Das heißt ich liefere mich denen für sechs Wochen aus oder meine Zeit als Rennpferd ist vorbei!“

„Dominic so schlimm wird es auch nicht werden wenn sie dich nicht bekommt,“ meinte Anja.

„Oh doch, mein lieber Jockey. Die Rosengarten ist gut genug vernetzt und ihre Version der Geschichte kennt bald jeder. Da braucht sich keiner von uns dreien mehr bei irgendeinem Event mehr blicken lassen. Da bekommen wir keinen Fuß mehr auf den Boden. Und du weißt wie gern ich Rennen laufe. Trainieren mit dir ist ganz nett, aber das Rennen ist der eigentliche Grund warum wir das hier machen.
Außerdem geht es ja auch um Beas wirtschaftliche Zukunft. Irgendwie muss Geld in die Kasse kommen. Keine Pferde, keine Kundschaft, keine Kohle!“

„Dominic, danke für dein Mitgefühl, aber das lass bitte meine Sorge sein!“ sagte Bea streng.

„Was ganz anders,“ fuhr ich fort: „Wie stellst du dir das eigentlich bezüglich meines Lebens außerhalb des Stalls vor? Mein Chef würde es sehr gern sehen wenn ich am Montag wieder an meinem Schreibtisch säße. Soll ich ihn jetzt anrufen und sagen: ´Du ich kann leider erst in frühestens sechs Wochen wieder da sein, da ich vorher meinen SM-Fetisch ausleben will. Du weißt ja, dass ich gern Pferdchen spiele und jetzt hat mich meine ´Besitzerin´ beim Kartenspielen verzockt. Sorry! Aber wenn es in meinem neuen Stall WLAN gibt checke ich gern meine Mails und arbeite von zu Hause aus. Ach ja und wenn es dumm läuft muss ich danach erst mal in die Therapie um meine Psyche und meinen Körper wieder zusammenflicken zu lassen!´“ höhnte ich.

„Dominic mache dir keine Sorgen. Ich verspreche dir, dass du wirtschaftlich und in deiner Firma keine Nachteile haben wirst. Ich kenne deinen Seniorchef recht gut. Mit dem werde ich alles regeln. Ich kümmere mich auch um alles andere, Hund, Katze, Fisch und Vogel.“

„Die ich zum Glück alle nicht habe! Naja eine ausgewachsene Meise hab ich wohl, aber um die muss ich mich selber kümmern,“ wehrte ich ab. „Aber woher kennst du meinen Seniorchef? Ist er ein alter Kunde von dir?“ fragte ich neugierig.

„Nicht ganz, wir kennen uns noch aus Jugendtagen.“ gab sie, kurz angebunden, zurück.

Jetzt breitete sich eine unangenehme Stille zwischen uns aus. Jeder schaute nur auf den Boden und wusste nicht was er noch sagen sollte.
Mir war elend. In meinem Magen hatte sich ein bitterer Knoten gebildet und mir brach der Schweiß aus. Ich hatte Angst und in mir kämpften zwei Gefühle. Eines schrie mir zu sofort vom Hof zu verschwinden und am besten nie wieder zu her zu kommen, das andere rief mir zu, dass ich Lady Bea jetzt nicht allein lassen dürfte und ihr diesen Gefallen schuldig war.

„Verdammt, was ist die richtige Entscheidung?“ dieser Gedanke fuhr mir wieder und wieder durch den Kopf. Doch noch während ich mir das Gehirn zermarterte fühlte ich, wie mein Selbst die Entscheidung traf. Ich würde nicht kneifen und davon rennen. So hatte ich schon einmal gehandelt und es hatte sich bewährt. Ich würde an Beas Seite stehen!
Ich ging auf Bea zu, kniete vor ihr nieder und sage: „Lady Bea, ich bin Euer ergebener Diener! Verfügt über mich wie Ihr es für richtig haltet.“

Es war offensichtlich, dass ihr ein Stein vom Herzen fiel, sie zog mich hoch und umarmte mich: „Danke, Dominic. Du hast mir gerade eben eine große Last von den Schultern genommen.“
Sie hielt mich an den Armen und sagte: „Du weißt dass ich dich auf Rosengarten nicht wirklich schützen kann, aber ich werde tun was in meiner Macht steht.“

Es war komisch, gerade hatte ich noch herumgebrüllt und mich aufgeregt. Doch dadurch, dass ich mich Bea unterworfen hatte, hatte ich ihr die Verantwortung für mein Wohlergehen auferlegt. Es war lächerlich, da ich derjenige war der die Suppe auszulöffeln hatte und doch fühlte es sich gut an noch eine zweite Person mit der Verantwortung belastet zu haben und der Druck den ich gerade eben noch gespürt hatte war weg.
Da ich mich wieder in meine Rolle eingefügt hatte fühlte es sich an als wäre ich nicht mehr Herr meines Schicksals. Ich degradierte mich vom Subjekt zum Objekt und machte mich selbst zum Spielball.

In die Stille rief der Stallknecht, der gerade von draußen herein gekommen war: „Was ist denn hier los? Die Herrschaften stehen herum wie auf einer Beerdigung. Gibt es schlechte Nachrichten?“

Bea wandte sich an ihn: „Stallknecht, mache Schachtross transportfertig. Er wird später von Baronin von Rosengarten abgeholt. Schirre ihn aus und wasche ihn. Er braucht keine Ausrüstung, sie will ihn im Menschenfell.“

Sie drehe sich um und floh regelrecht aus dem Stall. Anja lief ihr nach einigen Sekunden nach.

Der Stallknecht wandte sich mir zu und fragte erstaunt: „Die Rosengarten? Sie haben dich also an den Metzger verkauft und du musstest den Kaufvertrag selber unterschreiben!“

Ich nickte nur, da mir der Klos im Hals das Sprechen unmöglich machte.
4. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Blackrubberhorse am 10.06.16 07:55

Freue mich schon auf die Fortsetzungen- bitte bleibe deinem Schreibstil treu. Was ich bei deinen beiden Geschichten ("Ein neues Gespann entsteht" und diese hier) besonders ansprechend finde, ist, dass der Protagonist ein "Hengst" ist, der nicht wie zu Beginn der meisten anderen Ponyplay-Storys entführt wird, sondern dies freiwillig aus eigenem Antrieb lebt.
Weiter so!
5. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 10.06.16 16:24

Hallo Blackrubberhorse,

Keine Angst ich plane nicht den Stil meiner Geschichte zu ändern. Ich möchte hier nicht zu viel Spoilern, aber es sei gesagt, dass jemand der freiwillig ein Pferd ist noch lange nicht alles mit sich machen lässt.
Es kommt aber vor, dass andere Leute das anders sehen und dementsprechend gibt es Konflikte.

Ansonsten wünsche ich euch Allen viel Freude mit dem nächsten Teil der Abenteuer auf Rosengarten.

Grüße,
Drachenlord

PS: Nachdem es immer mal wieder Thema hier im Forum ist:
Das Copyright dieser Geschichte liegt bei mir! Vollständige oder teilweise Neuveröffentlichungen dürfen nur mit meinem schriftlichen Einverständnis erfolgen!
An den Figuren und der Handlung habe ich natürlich kein Copyright, ich fände es aber sehr höflich, wenn jemand beabsichtigt eine meiner Figuren in seiner oder ihrer Geschichte einzubauen, mir bescheid zu geben. Vielleicht entwickelt sich ja ein Gemeinschaftsprojekt draus.
6. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 10.06.16 16:34

Anja lief hinter Bea her, die sich schnellen Schrittes auf das Haupthaus zubewegte. Nach wenigen Metern hatte sie sie eingeholt. Sie fasste ihr von hinten an die Schulter und drehte sie zu sich um. Als Bea sie ansah klagte sie sie wutentbrannt an: „Bea, warum bist du aus dem Stall geflohen? Du hast mein Schlachtross in die Scheiße rein geritten und jetzt läufst du davon statt ihm beizustehen!“

Bea sah sie an und sagte traurig: „Anja, ich kann dich besser verstehen als du denkst, aber was hätte ich da drin noch zu suchen gehabt? Schlachtross hat zu viel Respekt vor mir, um mir seine Gefühle zu offenbaren. Er ist jetzt bei seinem Freund, dem Stallknecht, besser aufgehoben.“
Sie seufzte und fuhr fort: „Ich habe außerdem das Gefühl dass er die Sache zu schwarz sieht. Ja es stimmt das unter den Pferden üble Gerüchte über Gestüt Rosengarten in Umlauf sind, aber ich kenne die Baronin seit vielen Jahren und sie ist eine strenge aber vernünftige Herrin. Wenn du willst stelle ich euch einander vor, dann kannst du dir selbst ein Bild machen.“

Anja stutzte und gab dann schnell zur Antwort: „Ja, gerne. Danke, Bea!“

Die beiden Frauen gingen nebeneinander zum Haupthaus und als sie die Treppe hochstiegen fragte Anja: „Was hat es mit den Töchtern der Baronin auf sich? Vor denen schien Dominic ja noch mehr Angst zu haben als vor der Baronin selber.“

„Die jungen Baroneses kenne ich nicht, über die kann ich dir nichts sagen!“, gab Bea schnell zur Antwort.
„Die Baronin von Rosengarten legt viel Wert auf Etikette. Also beherrsche dich bitte und mache mir keine Schande“, instruierte Bea Anja als sie vor der Tür zum Kaminzimmer standen.
Die Baronin stand an der Bibliothek und blätterte in einem Buch. Als sie die beiden eintreten sah, schlug sie das Buch zu und stelle es wieder ins Regal.

„Ah Bea, schön dich zu sehen. Ich hoffe mit meinem Pferd ist alles geklärt“, sagte sie betont fröhlich. „Ich wusste nicht, dass du dich für Philosophie interessierst. Daher kommen wohl deine Anwandlungen den Pferden gegenüber.“
Sie sah Anja an und meinte: „Ah, die junge Dame ist wohl Schlachtrosses Jockey.“

Anja ging auf die Baronin zu und machte einen Knicks. Mit gesenktem Kopf sagte sie: „Anja Berger, zu Ihren Diensten Baronin!“ Sie holte tief Luft und fuhr fort: „Ich freue mich sehr die Baronin persönlich kennen lernen zu dürfen. Ich habe schon viel über Sie gehört, Madame.“

„Hoffentlich nur Gutes!“ scherzte die Baronin.

„Ja, Mademe! Mir wurde berichtet Madame sei eine strenge, fordernde aber gerechte Herrin“, antwortete Anja sofort.

„Ach Mädchen, die Leute tratschen viel wenn der Tag lang ist und du darfst nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen“, sagte die Baronin jetzt. „Hole deiner Herrin und mir doch einen Whisky aus der Bar. Der heutige Tag soll gefeiert werden!“

Auch wenn Anja überhaupt nicht nach Feiern zu mute war ging sie an die Bar, schenkte das Gewünschte in zwei Gläser ein, stellte diese auf ein Tablett und brachte diese den beiden Damen.

Diese nahmen die Gläser und die Baronin sagte zu Lady Bea: „Die Kleine hat Anstand! Mit dem entsprechenden Training könnte aus ihr eine brauchbare Zofe werden, gerade weil sie klein und zierlich ist, dass kommt bei den Männern immer gut an. Wenn ich sie ausbilden soll, kannst du sie gern zu mir schicken!“

Anja ärgerte sich darüber wie die Baronin über sie sprach ohne sie anzusprechen. Da sie nicht weiter beachtet wurde wendete sie sich dem Bücherregal zu. Ein Buch viel ihr auf: „Immanuel Kant - Kritik der reinen Vernunft." Sie nahm es aus dem Regal und begann darin zu blättern.

„Du interessierst dich auch für Philosophie?“, hörte sie plötzlich die Baronin direkt hinter sich. Als wäre sie bei etwas Unanständigem erwischt worden schlug sie das Buch zu und wurde rot.

„Äh, Baronin nein ich nicht. Ich meine doch. Ich habe das Buch letzthin bei Dominic, ich meine bei Schlachtross, in der Box gesehen und da habe ich ihn damit aufgezogen, dass er als Pferd Bücher liest. Aber er meinte nur, dass er Abends in seiner Box endlich die Zeit und die Muße hätte ein schwieriges Buch zu lesen. Die Tür sei zu und Ablenkung gäbe es keine, da könne er sich richtig gut konzentrieren. Dann hat er mir die Grundzüge der Philosophie im Allgemeinen und der Erkenntnistheorie Kants erklärt. Das war ganz neu für mich. Ich habe immer gedacht, Philosophie sei etwas für alte Männer.“

„Bea! Ich hätte nie gedacht dass du deine Pferde so vermenschlichst! Bücher lesen in der Box und das am Besten noch bei einer guten Tasse Tee! Reichst du ihn auch noch eine Zigarre zur Entspannung?“, höhnte die Baronin jetzt.

„Er ist Nichtraucher!“, mischte sich Anja ein.

„Was meintest du“, fragte die Baronin erstaunt.

„Schlachtross, er ist Nichtraucher. Er möchte ziemlich sicher keine Zigarrre haben!“

„Kindchen, darum geht es doch nicht! Er ist ein Pferd. Und Pferde lesen keine Bücher. Punkt! Genausowenig sprechen sie oder denken über Kant nach. Ich hoffe er gewöhnt sich ganz schnell um, sonst wird es hart für ihn bei uns!“

In Anja brodelte es. Es gab vieles was sie der Baronin an den Kopf werfen wollte, aber sie hielt sich zurück da sie sich sicher war, dass Schlachtross jedes Wort zwei und dreifach büßen würde. „Wie konnte sie ihre Pferde oder Menschen in ihrem Stall, oder was immer sie waren so von oben herab behandeln? Die Zeiten der Sklaverei und der Leibeigenschaft waren doch schon lange vorbei!“, dachte sie sich im Stillen.
Stattdessen trat sie an das große Fenster und blickte über den Hof auf den Stall.

Nach einiger Zeit, die Herrschaften hatten es sich am Kamin gemütlich gemacht und unterhielten sich über dieses und jenes. Anja sah immer noch aus dem Fenster und überlegte sich wie sie, ohne die Baronin zu brüskieren, verschwinden konnte um sich von Schlachtross zu verabschieden. Plötzlich klopfte es an der Tür. Eine sportliche Frau von vielleicht 40 Jahren trat ein.

Die Baronin erhob sich und begrüßte die Angekommene: „Ah Rittmeisterin. Es freut mich, dass Ihr so schnell kommen konntet.“

„Baronin, stets zu Ihren Diensten!“, antwortete die Frau und deutete eine Verbeugung an.

„Wie ich Ihnen schon am Telefon gesagt habe, habe ich heute Bea überzeugen können mir ihren Hengst Schlachtross auszuleihen. Ihr habt sicher schon von Schlachtross gehört.“

„Ja, Baronin! Er ist ein gutes Renn- und Gespannpferd. Ich habe ihn schon bei einigen Rennen gesehen. Er ist als leistungs- und willensstark bekannt. Vor allem auf dem Parcours und auf der Langstrecke macht ihm kaum einer was vor.“

„Sehr gut, ich sehe Ihr seit im Bilde. Das ist übrigens Anja, sein Jockey!“

„Herzlichen Glückwunsch zu diesem Pferd, junges Fräulein!“ sagte die Rittmeisterin an Anja gewandt.

„Wusstest du dass unser neuer Hengst ein Intellektueller ist? Anja hat mir berichtet, dass er sich nach dem Training noch fortbildet und Bücher liest. Vielleicht will er sogar mal an die Uni“, scherzte die Baronin.

„Da war er schon!“, warf Anja halblaut ein, bereute den Satz aber sofort wieder.

„Kindchen, wie oft muss ich dir noch sagen, dass du lernen musst zwischen Pferd und Mensch zu unterscheiden. Pferde können Freunde sein, manche sind auch was für´s Bett, aber es sind und bleiben Tiere. Auf ihre Ebene darfst du dich als Jockey nicht herablassen sonst verlieren sie den Respekt vor dir“, dozierte die Baronin.
Zu Bea gewandt sagte sie: „Dass kommt davon dass ihr die Grenzen zwischen Menschen und Tieren nicht streng einhaltet. Es wundert mich, dass du mit deinem Gestüt trotzdem ganz ordentliche Resultate im Fahrsport erzielst“
Sie wandte sich wieder an Anja: „Eigentlich kannst du nichts für deine Einstellung, dass ist der Fehler der Gestütsleitung. Sie hätte solche Anwandlungen deines Hengstes von Anfang an unterdrücken müssen“, maßregelte sie den jungen Jockey.

Anja wandte sich jetzt an Lady Bea: „Madame, wenn Sie erlauben möchte ich in den Stall und sehen ob der Stallknecht mein Pferd schon transportfertig gemacht hat!“

Lady Bea entlies sie mit den Worten: „Ja, Anja. Kontrolliere das bitte! Wir kommen in einigen Minuten nach.“

Anja ging hinaus auf den Gang und während sie die Treppe hinunter hastete wusste sie, dass sie nur noch wenig Zeit hatte um sich von Schlachtross zu verabschieden. Und das wollte sie auf keinen Fall versäumen, denn sie hatte Angst es könnte ein letztes freundschaftliches Wort zwischen ihnen beiden für eine lange Zeit werden.
7. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 12.06.16 16:51

Der Stallknecht führte mich in den Waschraum, schirrte mich aus und ich schälte mich langsam aus meinem Fell.
Als ich nackt fühlte ich mich als hätte ich nicht einen dünnen Latexanzug sondern einen massiven Panzer ausgezogen. Ich fühlte mich unendlich schutzlos und verletzlich. Trotzdem drehte ich mich zu ihm und meinte: „Stallknecht, fixiere mich bitte und sei beim Waschen nicht zu zärtlich.“

Während er die Spreizstange von der Decke herab lies fragte er mich: „Warum soll ich dich ausgerechnet heute fixieren? Normalerweise hasst du es wenn ich es doch mal machen muss und jetzt bestehst du darauf?“

„Stallknecht, ich weis nicht auf was ich mich gerade eben eingelassen habe, aber ich will mich schon mal an eine härtere Gangart gewöhnen. So freundlich und verständnisvoll wie du wird mich auf Rosengarten wohl keiner behandeln. Außerdem schreit gerade alles in mir danach wegzulaufen und ich will keinen Blödsinn machen.“

„Manchmal wäre es gut wenn wir auf unsere Reflexe hören würden“, war sein einziger Kommentar dazu. Er spannte mich im Raum auf und begann mich zu waschen. Dabei ging er nicht, wie gewohnt, zärtlich vor sondern behandelte mich ziemlich rau. Er schrubbte mich mit einer harten Bürste ab und auch das Wasser war viel kälter als sonst. Ich versuchte mich auf das Schrubben und Scheuern zu konzentrieren um den Knoten in meinem Magen zum Verschwinden zu bringen. Doch es gelang mir nicht.

Als er fertig war lies er die Stange herunter und befreite mich. „War es dir hart genug?“, fragte er.

„Ja, danke Stallknecht.“ antwortete ich, obwohl ich das Gefühl hatte er hätte mir die Haut vom Körper gescheuert.
Nach wenigen Sekunden drehte ich mich zu ihm um und sagte: „Stallknecht, ich habe so eine scheiß Angst wie noch nie in meinem Leben. Ich habe schon viel über die Rosengartens gehört und gutes war nicht darunter. Vor allem nehmen sie die Grenze zwischen Menschen und Pferden wohl sehr ernst. Da gibt es keinen netten Plausch nach Feierabend. Wenn es für mich als Pferd überhaupt einen Feierabend gibt. Und ich weis nicht wie es mir bekommt sechs Wochen nicht aus meinem Pferde-Ich heraus zu kommen.“

„Kopf hoch, umgebracht haben sie noch keinen“, versuchte mich der Stallknecht aufzumuntern.

„Aber sechs Wochen können verdammt lang sein“, lamentierte ich.

Da trat er auf mich zu, ergriff meinen Kopf und schaute mir tief in die Augen: „Hör mir jetzt ganz genau zu! Wenn du an die sechs Wochen denkst haben sie dich schon im Sack. Denke nur bis zum nächsten Morgen, der nächsten Stunde, dem nächsten Peitschenhieb. Du wirst immer erst nach dem nächsten Hieb nachgeben. Einen Schritt kannst du noch laufen bevor du zusammenbrichst, deinen Reiter noch einen Meter tragen. Und dann noch einer und noch einer und irgendwann ist es rum und sie lassen dich wieder Atem schöpfen. So kannst du das was kommt überstehen.
Auch darfst nie deinen Stolz verlieren! Du musst dich nicht mit ihnen anlegen, aber mache nichts freiwillig was du nicht machen willst. Lass dich zwingen! So handelst du dir mehr Schmerzen ein, aber du kannst was geschieht vor deinem inneren Ich rechtfertigen.
Und denke immer daran: Du bist gut! Es gibt wenige Pferde deiner Klasse!“

„Danke Stallknecht, ich werde an deine Worte denken!“, antwortete ich ihm. Ich atmete tief durch und der Druck schien tatsächlich ein wenig nachgelassen zu haben. „Schließlich habe ich schon andere Pferdeschinder überstanden“, fuhr ich fort.
Ich ging jetzt im Waschraum auf und ab wie ein Tiger im Käfig. Nach wenigen Minuten sagte ich zum Stallknecht: „Was soll der Mist, ich tigere hier herum und versuche Minuten zu schinden. Bringe mich bitte in meine Box und mach mich transportfähig. Ob ich fünf Minuten länger oder weniger lang Mensch auf Abruf bin, ist auch egal.“

Wir gingen in meine Box und er legte mir die Transportfesseln an. Dazu bekam ich breite Ledermanschetten um die Hand- und Fußgelenke sowie um die Oberarme und -schenkel. Dann kniete ich mich mit dem Blick zur Tür hin und er fesselte mir die Arme auf den Rücken. Dabei verband er die Oberarmfesseln mit einer kurzen Kette, so dass meine Schultern stark nach hinten gezogen wurden. Auch wurden die Oberschenkelfesseln mit denen an meinen Fußgelenken verbunden, damit ich nicht mehr aufstehen konnte. Zu guter Letzt legte er mir ein Transporthalfter an, dessen dicke Beißstange er mir zwischen die Kiefer schob.

Gerade als er fertig war kam Anja in die Box.
„Oh du bist schon transportfertig. Ich wollte mich doch noch von dir verabschieden.“ Ich musste sie, mit einem sehr mittleiden Blick angesehen haben, denn sie kniete sich vor mich, schaute mir in die Augen und sagte: „Trainiere schön fleißig und mache deinem Jockey keinen Ärger. Hörst du? Wenn ich nach Rosengarten komme will ich, von deinem Trainer, keine Klagen hören. Außerdem will ich ein fittes, leistungsbereites Pferd vorfinden mit dem ich sie auf dem Parcours alle abhängen kann!“
Ich sah wie ihre Augen feucht wurden und sie drückte mich jetzt schnell an sich. Nach einigen Sekunden lies sie mich wieder los und zog eine leichte Zügelleine aus der Tasche. Sie knüpfte sie an mein Halfter und sagte: „Dieser Zügel soll dich daran erinnern, dass du mein Pferd bist. Egal was passiert du bist mein und ich gebe dich nicht auf!“
Sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn und sagte: „Mach´s gut Schlachtross. Wir sehen uns bald wieder und pass auf dich auf!“

Die beiden verliesen jetzt meine Box was wahrscheinlich auch besser war, denn ansonsten wären ziemlich sicher noch Tränen geflossen und ich wollte nicht heute schon, von meiner neuen Herrschaft, verheult gesehen werden.

Die Boxentür fiel ins Schloss und ich war allein. Die Minuten vergingen, doch die Angst, die ich im Waschraum noch gespürt hatte war weg. So blöd es klingt, aber die Fesseln gaben mir Sicherheit. Das gefesselt sein war etwas das ich kannte und einschätzen konnte.

Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür wieder und Bea, Baronin von Rosengarten und ihre Rittmeisterin standen in der Tür.
Die Baronin sagte: „Ein schönes Päckchen haben wir hier. Fertig zum einpacken und losfahren. Rittmeisterin was hälst du von unserem Neuzugang?“

Die Rittmeisterin begann mich zu begutachten. Erst prüfte sie meine Muskeln, dann sah sie mir auch in die Augen, doch ich senkte den Blick nicht sondern hielt stand.
„Ich kann Baronin nur zu dem neuen Hengst beglückwünschen! Nicht mehr der Jüngste und auch kein Showpony, aber mit Sicherheit ein treuer Arbeiter. Der Name Schlachtross scheint zu passen. Wen er als Herren anerkennt, den trägt er bis ans Ende der Welt! Aber wehe wen nicht..."
Den letzten Satz hatte sie halblaut zu sich selbst gemurmelt.
Sie drehte sich jetzt ruckartig zum Stallknecht um und fragte: „Wann wurde er zum letzten Mal gefüttert und getränkt?“

„Gefüttert heute morgen, getränkt habe ich ihn vor dem Waschen, Madame“, antwortete der Stallknecht schnell.

„Gut dann wollen wir hoffen, dass er mir nicht den Transporter vollpisst. Der Weg ist schließlich weit. Futter bekommt er wieder bei uns auf dem Hof.“

Sie nahm die Zügel und zog mich hinter sich her zu ihrem Transporter. Dort musste ich in einen kleinen Käfig kriechen und sie verband wieder meine Beinfesseln miteinander bevor sie die Tür schloss.
Die Baronin sagte zu Lady Bea: „Nicht sehr pferdegerecht der Käfig, aber immer noch besser als ihn vier Stunden stehen zu lassen. Das haben wir früher so gemacht, da kamen die Pferde aber teilweise schon lädiert auf dem Hof an. Gerade wenn die Fahrt über Landstraßen ging.“

„Baronin pass bitte gut auf ihn auf“, bat Lady Bea sie nun mit sorgenvoller Stimme.

„Natürlich! Bei mir ist dein Hengst in den besten Händen. Wir sehen uns zu meinem Rennen!“, antwortete diese gut gelaunt.
Die Rittmeisterin schloss die Türen des Transporters und die Fahrt ging los. Die Baronin und Lady Bea blieben zurück.

Zunächst war die Fahrt nicht nicht sonderlich erwähnenswert. Wir fuhren von unserem Gestüt aus über die Landstraße bis zur nächsten Autobahn und von da aus immer Richtung Norden. Die Rittmeisterin fuhr besonnen und gleichmäßig wofür ich ihr in meinem Käfig sehr dankbar war.
Trotz meiner Versuche eine halbwegs bequeme Position zu finden taten mir nach einiger Zeit alle Knochen weh. Der Käfig war zu schmal um sich auf die Seite zu legen, also blieb mir nichts anderes übrig als darin zu kauern.
Ich war so weit wie möglich nach vorne gerutscht um den Kopf gegen die vorderen Gitterstäbe stützen zu können, was mir ein wenig Entlastung brachte.

Das war auch mein Glück, denn während ich so vor mich hindämmerte hörte ich von vorne plötzlich einen Schrei: „Scheiße! Schlachtross halt dich fest!“
Ich drückte meinen Kopf und meinen Rücken so stark wie möglich gegen die Gitterstäbe. Im gleichen Moment trat die Rittmeisterin voll auf die Bremse. Mein ganzer Körper wurde nach vorne geschleudert und wenn meine Stirn nicht schon gegen die Eisenstangen gepresst gewesen wäre, wäre ich voll in ihnen eingeschlagen.

Nach kurzer Zeit kam von vorne: „Schlachtross? Alles in Ordnung bei dir?“

Ich versuchte zwar mich bemerkbar zu machen, aber der strenge Knebel lies nicht mehr als als ein Brummen zu.

Da drehte sie sich um und sah mich an und meinte: „Ok, wenigstens blutest du nicht. Vor uns ist ein Unfall passiert. Mal schauen wie lange es dauert bis wir weiter können.“

Da standen wir nun. Ich hörte Sirenen der Feuerwehr und der Polizei, dann von einem Krankenwagen und noch mal Polizei. Durch das Stehen begann sich die Zeit wie Honig zu dehnen. Ich kniete in meinem Käfig, der Speichel, der wegen des Knebels aus meinem Mund tropfte sammelte sich auf der Gummimatte unter mir in einer kleinen Lache. Um mich abzulenken zählte ich die Tropfen und versuchte herauszufinden in welchem zeitlichen Abstand sie vielen. „79, 80, 81, 82...“ Plitsch. „37! 21, 22, 23...“

Da hörte ich wie die Rittmeisterin die Scheibe herunter lies und rief: „Herr Polizist! Könnten Sie mir bitte ungefähr sagen wie lange wir noch hier stehen? Dann kann ich bei meinen Kunden anrufen und einen neuen Ankunftstermin durchgeben.“

„Respekt!“, dachte ich mir: „Mit mir als ´Ladung´ einen Polizisten direkt ansprechen. Die Frau hat Chuzpe!“

Leider konnte ich die Antwort nur Bruchstückhaft verstehen aber es klang wie: „LKW, Stauende, aufgefahren, Bergung, Verletzte, Vollsperrung...“
„Das kann eine lange Nacht werden,“, ging es mir durch den Kopf. Da hörte ich Bewegung im Führerhaus. Die Fahrertür wurde geöffnet und kurz darauf wieder zugeworfen. Die Rittmeisterin war ausgestiegen.

„Aber warum?“, fragte ich mich. „War der Polizist neugierig geworden?“

Da öffnete sich die Schiebetür an der Seite einen Spalt und die Rittmeisterin schlüpfte herein. Sie sagte: „Alles ist gut, Schlachtross. Ich will nur kurz nach dir sehen.“

Sie trat an den Käfig und betastete mich. „Zum Glück ist dir bei der Vollbremsung nichts passiert!“, meinte sie erleichtert. Dann zwickte sie mich ohne Vorwarnung in die Fußsohle, dass ich mich aufbäumte und mit dem Kopf an die Käfigdecke schlug.

„Gut, deine Beine sind noch durchblutet.“
Dann spürte ich ihre Hand an meiner. „Mist, deine Hände sind eiskalt!“
Eine weitere, leichte Berührung. „Hast du gerade nichts gespürt?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich habe dich in die Handfläche gekniffen und zwar kräftig!“ sagte sie sorgenvoll. Wir stehen hier noch einige Zeit und wenn ich nichts mache sind die Nerven in deinen Armen kaputt bis wir auf dem Gestüt sind.“

Sie ging jetzt ans Kopfende des Käfigs und öffnete eine kleine Klappe.
„Rutsch nach vorne, ich will dich tränken“, befahl sie

Ich tat wie geheißen und steckte meinen Kopf durch die Öffnung.
„Keinen Muks, die Grünen sind keine 20 m weg“, zischte sie mich jetzt an während sie mir das Halfter abnahm. Noch während ich meine schmerzenden Kiefermuskeln wieder geschmeidig machte hielt sie mir eine Trinkflasche vor´s Gesicht.

„Trink!“

Ich nuckelte und war froh meinen trockenen Mund mit Wasser benetzten zu können. Nachdem ich fertig getrunken hatte legte sie mir das Halfter wieder an und stand auf.

„Das hätten wir. Aber was mache ich mit deinen Armen?“, sagte sie mehr zu sich selbst als zu mir.

„Wenn du mir versprichst keinen Radau zu machen lasse ich dich kurz aus dem Käfig, damit du dich strecken kannst und dein Kreislauf wieder auf Touren kommt. Laut diesem Sender in deinem Körper hast du einen Puls von weniger als 50 Schlägen pro Minute. Das ist selbst für eine trainierte Person wie dich zu wenig. Dadurch kühlst du mir nackt vollkommen aus und wirst am Ende noch krank.“

Ich schüttelte den Kopf um ihr zu zeigen, dass ich mich nicht wehren oder bemerkbar machen würde und sie öffnete die Käfigtür.

„Krieche rückwärts raus“, sagte sie leise und ich tat wie geheißen. Sie löste meine Fesseln und ich stand, so weit es der Transporter zulies auf. Ich nahm die Arme nach vorne und nach kurzer Zeit begannen meine Hände so unangenehm zu kribbeln, dass ich fest auf meine Trense beißen musste.

„Tut´s weh?“, fragte sie.

Ich nickte.

„Gut! Wenn der Schmerz nachlässt fängst du an Liegestütze und Kniebeugen zu machen. Immer 10 und dann Wechsel bis ich Stopp sage.“
Sie setze sich auf den Käfig und nach zwei oder drei Minuten begann ich mit den Kniebeugen. Leider waren die Oberschenkelfesseln so eng, dass es mir den Muskel abschnürte. Ich hörte auf, sah sie an und deutete auf die Fesseln.

„Zu eng?“, sie schaute mich fragend an.

Ich nickte.

„Du Weichei!“, bekam ich als Antwort zu hören.

Trotzdem nahm sie mir die Fesseln ab und ich machte mit den Übungen weiter. Langsam und gleichmäßig führte ich die Kniebeugen und die Liegestütze aus. Nach kurzer Zeit kam mein Kreislauf wieder in Schwung und mir wurde endlich warm, denn dadurch dass die Heizung des Transporters nicht mehr lief war es nämlich empfindlich kalt geworden. Ich lies mir Zeit bei der Ausführung der Übungen. Dadurch war es anstrengend, aber ich kam nie in den roten Bereich und konnte über einen längeren Zeitraum trainieren.

Ich war gerade am Pumpen, da meldete sich die Rittmeisterin von oben: „Du hast eine schöne Rückenmuskulatur und einen kräftigen Kreislauf. Scheinst tatsächlich ein echtes Arbeitspferd zu sein! So einer wie du hat mir noch für unseren Vierspänner gefehlt. Vielleicht lasse ich dich sogar neben Brutus laufen.“

Ich verstand nur Bahnhof, fühlte mich aber geschmeichelt. „Anscheinend sind die Gerüchte über Rosengarten doch übertrieben“, dachte ich mir. „Zumindest die Rittmeisterin behandelt mich menschlich und ist freundlich.“

Irgendwann sagte sie: „Genug Sport für heute!“

Ich hörte mit den Kniebeugen auf und stellte mich vor sie, die Hände auf dem Rücken verschränkt, die Augen gesenkt.
Sie stand auf und warf mir eine alte Decke zu. „Wickle dich darin ein. Ich will nicht, dass du dich erkältest! Da du so brav bist darfst du erst mal aus dem Käfig draußen bleiben, aber ich will keinen Ton hören, verstanden?“, befahl sie mir.

Ich nickte folgsam und wickelte mich in die, nach Pferd riechende, Decke ein.

Sie ging an mir mir vorbei, öffnete öffnete eine Kiste und nahm eine massive Kette heraus. Sie legte mir diese um den Hals und zog das eine Ende durch einen Ring am anderen. Jetzt musste ich mich auf den Boden legen und sie verband die Kette mit einem Vorhängeschloss mit einer Öse im Fahrzeugboden, an der man normalerweise Spanngurte anbringt. Sie machte die Kette so kurz fest, dass ich kaum den Kopf heben konnte. Nachdem sie sich versichert hatte, dass die Kette kurz genug war, dass ich auf keinen Fall den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte stand sie auf und sagte: „Die Kette hat keinen Stop, also tu mir bitte den Gefallen und versuche, dich nicht selbst zu erwürgen. Ich hoffe dass...“

Der Rest ihres Satzes war unverständlich, da in diesem Moment das Geräusch eines Hubschraubers so laut wurde, dass sie hätte brüllen müssen um sich zu verständigen. Sie sah an die Fahrzeugdecke und machte ein wütendes Gesicht.
„Ein Rettungshubschrauber! Das kann noch eine lange Nacht werden!“, grummelte sie. „Außerdem habe ich kein Futter für dich dabei. Du wirst erst mal mit deinen Reserven auskommen müssen. So, ich schaue mal was draußen los ist und gehe eine Rauchen.“

Sie öffnete die Tür und war kurz darauf verschwunden. Nach kurzer Zeit hörte ich leise ihre Stimme von draußen, sie rauchte eine Zigarette mit den anderen LKW Fahrern. Ich rollte mich wie ein Embryo zusammen und merkte nicht, wie ich innerhalb weniger Minuten einschlief.
8. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 17.06.16 15:34

Hallo zusammen,

Eine kleine Fortsetzung zum Wochenende.
Endlich errreichen wir den zukünftigen Ort des Geschehens und die Geschichte nimmt Fahrt auf.

Viel Spaß und ein schönes Wochenende,
Drachenlord

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Es war vollkommen dunkel im Transporter als ich durch die Stimme der Rittmeisterin geweckt wurde. Sie hatte ihr Handy am Ohr und sprach erregt: „...ja Baronesse.“
„...“
„Nein Baronesse, ich kann nicht sagen wann ich wieder auf dem Gestüt bin.“
„...“
„Ja, Baronesse, sicher weit nach Mitternacht.“
„...“
„Nein Baronesse, er kann heute nicht mehr untersucht werden....“
„....“
„...ja, er soll morgen der Baronin vorgeführt werden.“
„...“
„Ja, Baronesse, sofort nach der Vorführung!“

Sie legte auf und schnaubte: „Diese blöde Kuh, die denkt auch dass sich die Welt nur um sie dreht! Schließlich gehört der Hengst der Baronin und nicht dieser sadistischen Kurpfuscherin!“
Jetzt drehte sie sich zu mir um und sah dass ich wach war. Ihr Gesicht wurde hart und sie sagte: „Ein Wort von dem gerade gehörten zu irgendjemandem und ich peitsche dir die Haut vom Körper! Ist das klar?“

Ich nickte eingeschüchtert. Sie machte das Radio an und irgendwelches Popgedudel schallte durch den Bus. Ich rollte mich wieder zusammen und versuchte ein wenig zu schlafen. Doch das Telefonat und die Worte der Rittmeisterin hatten mir wieder den den Knoten in den Magen gezaubert.
Die Angst war zurück!

Es war unmöglich zu sagen wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann klopfte es an die Tür. Die Rittmeisterin stellte das Radio ab und lies das Fenster herunter.
Eine Stimme sagte: „Die Autobahn wird nach rückwärts geräumt. Wenn Sie wollen können Sie, nachdem die PKW durch sind, wenden und zur letzten Ausfahrt zurück!“

„Danke, Herr Polizist“, antwortete die Rittmeisterin. Nachdem sie die Scheibe wieder geschlossen hatte kramte sie im Führerhaus herum und dann ging die Innenbeleuchtung an. Neugierig versuchte ich zu sehen was sie tat und sah sie mit einer Karte über das Lenkrad gebeugt dasitzen.

„Wir sind ja mitten in der Walachei!“, murmelte sie. „Da brauche ich ewig um wieder auf die Autobahn zu kommen!“
Sie nahm ihr Handy und fing an zu telefonieren: „Hallo Markus!“
„...“
„Ja, das dauert noch länger. Die Grünen leiten uns jetzt quer durch den Busch. Du brauchst nicht auf mich zu warten, ich versorge den Hengst selber.“
„...“
„Was? Augustine war bei dir?“
„...“
„Nein! Sie bekommt den Hengst erst morgen Mittag zur Eingangsuntersuchung. Die Baronin soll ihn wenigstens einmal gesehen haben bevor die lieben Baronesses ihn in die Finger bekommen.“
„...“
„Sie kann dir nicht drohen, du bist mein Knecht!“
„...“
„Ja, das nächste Mal schickst du sie direkt zu mir!“
Sie legte auf und warf das Handy auf den Beifahrersitz.,Sie lies den Motor an und sagte, zu mir gewandt: „Halt dich fest, dass wird jetzt ein übles Landstraßengeeiere!“

Wie sehr sie mit dieser Aussage recht hatte sollte ich bald erfahren. Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten fühlte ich mich wie in einer Achterbahn. Wir fuhren bergauf und bergab und die Straße schien nur nur aus engen Kurven zu bestehen.
Obwohl ich versuchte mich irgendwo festzukrallen wurde ich mehrfach von rechts nach links und zurück geschleudert wobei sich die Kette an meinem Hals jedes Mal schmerzhaft zuzog.

Irgendwann fuhr sie von der Straße ab und stieg wortlos aus. Nach wenigen Minuten kam sie wieder stellte eine Tüte neben sich und fuhr wieder los. Die Straße wich bald dem Gerumpel eines Feldwegs, was meine Lage weiter verschlimmerte.

„In dem Käfig hätte ich diese Tour nicht überlebt!“ dachte ich mir.

Zum Glück hielten wir bald an und die Rittmeisterin öffnete die Seitentür. Sie entriegelte das Schloss und lies mich aussteigen, hielt aber die Kette fest in ihren Händen.
Ich sah mich um und erkannte, dass wir unter einer großen Windmühle auf einer Hügelkuppe geparkt hatten. Um uns herum waren nichts als Felder und Wiesen die vom vollen Mond beschienen wurden.

Die Rittmeisterin drückte mir meine Oberschenkelfesseln in die Hand und befahl: „Anlegen! Und zwar stramm!“
Ich tat wie geheißen und nachdem sie sie kontrollierte hatte sagte sie: „Fester!“

Ich zog die Riemen noch einmal nach und nachdem sie mit der Enge der Riemen einverstanden war fesselte sie meine Hände auf den Rücken.

„Ich werde jetzt etwas essen und du zeigst mir was du kannst. Du trabst jetzt vom Windrad bist zu dem Baum da hinten und zurück. Ich will eine saubere Technik sehen und glaube ja nicht, dass du abhauen kannst!“, befahl sie. Sie nahm mir die Kette ab und ich fühlte das typische Brennen das sich einstellt, wenn die Haut aufgerissen ist.

Ich fing an zu traben und lief auf den großen Apfelbaum zu, der Mitten auf einer Wiese stand.
Es war ein komisches Gefühl, barfuß und nackt im Mondschein über das nasse Gras zu traben. Die enge Oberschenkelfesselung lies einen leichten Trab zu, würde aber jeden Sprint unmöglich machen. Trotzdem war ich froh mich wieder bewegen zu dürfen. Trotz, dass ich fest in ihrer Hand war fühlte ich mich auf eine sonderbare Art und Weise frei. Ich tat etwas dass ich kannte und liebte. Ich durfte nicht nur Pferd spielen, ich fühlte mich als Pferd. Deswegen fühlte ich mich auf keinen Fall gedemütigt oder erniedrigt denn wie sollte ein Pferd sich erniedrigt fühlen wenn es wie ein Pferd behandelt wurde.
Als ich den Baum erreicht hatte umrundete ich ihn und trabte zurück. An der Windmühle angekommen bekam ich keinen neuen Befehl der Rittmeisterin weshalb ich wieder kehrt machte und erneute zum Apfelbaum lief.

Nachdem sich das ganze zwei weitere Male wiederholt hatte war mir warm geworden und ich genoss die kühle und frische Nachtluft.
Allerdings machte mir das Ausbleiben einer Reaktion der Rittmeisterin bezüglich meines Könnens langsam Sorgen. Ich begann zu grübeln ob sie mich nicht anhalten lies, weil ihr das Gezeigte nicht gefiel oder was der Grund sein könnte.

„Nicht grübeln, laufen!“, dachte ich mir. „Das ist wie bei einem Dressurevent, nur dass jetzt auch keine Kommentare vom Jockey kommen. Die Preisrichter sagen ja eh nie was. Wenn du dich nicht auf´s Laufen konzentrierst machst du Fehler!“, redete ich mir ein.
Ich drehte also eine Runde nach der anderen. Irgendwann war ich wieder am Windrad angekommen da rief die Rittmeisterin: „Stopp!“

Ich hielt an.

„Schritt, Dressur!“ rief sie jetzt.

Ich änderte meinen Bewegungsstil vollständig und wechselte vom geschmeidigen Trab zu einem gestelzten Schritt. Ich hob die Beine immer bis die Oberschenkel in der Waagerechten waren und trat dann nach unten. Dabei hielt ich meinen Rücken aufrecht und blickte geradeaus meinem Ziel entgegen.

Nach zwei weiteren Runden sagte die Rittmeisterin: „Stop! Genug für heute. Komm her ich will dich tränken!“

Ich ging zum Transporter wo sie auf der Schwelle der Schiebetür saß.
Als ich vor ihr stand befahl sie: „Abknieen!“

Ich ging vor ihr in die Knie und sie öffnete mein Kopfgeschirr. Als sie mir die Wasserflasche hinhielt begann ich zu saugen. Da bekam ich den Geruch der Burger in die Nase, die sie als Abendessen gehabt hatte und mein Magen begann laut zu knurren.

„Hunger?“, fragte sie mich.

Ich nickte und sie sagte: „Hier, ich hab noch nen Happen für dich. Ist zwar keine Pferdenahrung, aber besser als nix.“
Mit diesen Worten hielt sie mir einen halb gegessenen Burger vor´s Gesicht, so dass ich abbeißen konnte. Obwohl ich nur kleine Bissen nahm und gründlich kaute war das bisschen Nahrung sehr schnell verschwunden und mein Hunger kaum gestillt.
Nachdem ich ihr die Soße von den Fingern abgeleckt hatte fragte sie: „War´s gut?“

„Ja. Vielen Dank, Madame!“, antwortete ich gedankenverloren.

PAFF!

Ansatzlos hatte sie mir eine kräftige Ohrfeige verpasst. Mein Kopf wurde zur Seite geschleudert und ich biss mir auf die Zunge.
„Schweig! Pferd!“ ihre Stimme war, von einer Sekunde auf die andere, hart geworden.
Tränen schossen mir in die Augen und ich sah sie an.

KLATSCH!

Gleich noch eine Backpfeife.
„Du hast mir nicht ins Gesicht zu sehen!“, bellte sie mich an.

Während ich jetzt, verunsichert und gegen eine aufsteigende Wut kämpfend, auf den Boden blickte dachte ich mir: „Jetzt zeigt Rosengarten sein wahres Gesicht!“

Ich hörte Papier rascheln und sie sagte: „Ich habe noch ein Leckerli für dich!“
Sie schüttete eine halbe Portion Pommes Frites vor mir aus, so dass die einzelnen Pommes zwischen ihren Schuhen zu liegen kamen.

„Auffressen!“, kam ihr Befehl.

Ich schüttelte kaum sichtbar den Kopf. Sekunden später schlug sie mir so fest zwischen die Schulterblätter, dass ich vornüber in meine ´Nahrung´ kippte.

„Friss!“, kam der wiederholte Befehl begleitet von einem kräftigen Tritt in die Rippen.

Ich begann die Pommes aus dem Gras zu suchen und zu fressen. Dabei liefen mir, wegen der Demütigung, die Tränen über die Wangen.

„Friss das Gras ruhig mit, das ist gut für dich!“, befahl sie mir.

Ich fing jetzt also an, wie ein echtes Pferd das Gras auszureißen und zu kauen. Es schmeckte widerlich und ich betete darum, nicht plötzlich irgendwelche Tierchen mit im Mund zu haben. Ich fühlte mich auf´s Übelste erniedrigt. Ich hatte mich, durch ihre anfängliche Freundlichkeit, von ihr täuschen lasen und jetzt stellte sie die Hackordnung auf brutale Art und Weise klar.

Ich fühlte wie sich tief in mir etwas verhärtete. Mein Selbst zog sich zu einem harten Kern zusammen und mein Stolz meldete sich. Ich nahm mir vor niemals etwas freiwillig zu machen. Ich würde nicht kooperieren sondern nur unter Zwang handeln. Und wenn ich dafür sechs Wochen Gras fressen müsste und sie mich grün und blau schlügen.

Irgendwann sagte sie: „Genug! Kopf hoch!“

Ich hob den Kopf ohne sie anzusehen und sie legte mir erst mein Halfter und dann die Stahlkette wieder um und zog mich auf die Beine. Wortlos führte sie mich an den Fuß der Windmühle und sagte: „Piss!“

Da ich schon einige Zeit meine volle Blase gespürt hatte war ich dankbar endlich Wasser lassen zu dürfen. Ich stellte mich breitbeinig hin und lies es laufen. Es war mir in diesem Moment egal ob sie mir dabei zusah oder nicht.
Durch den Beton spritzte mir mein Urin bis an meine nackten Füße und ich fühlte auch einen Teil der Flüssigkeit unter meinem Zehen hindurchlaufen. Trotzdem lies ich es laufen bis meine Blase vollkommen geleert war.
Sie zog mich jetzt zurück zum Transporter und ich musste wieder in den Käfig klettern. Als ich endlich in dem engen Ding drin war stopfte sie die Decke zwischen meinen Torso und die Käfigwand.
Kurz darauf lies sie den Motor an und wir fuhren wieder los.

Die Rittmeisterin fuhr noch eine Weile über die Landstraße und dann kamen wir wieder auf die Autobahn. Entgegen meiner Befürchtungen fuhr sie, trotz der ruppigen Behandelung die ich gerade erfahren musste, weiterhin defensiv und kontrolliert. Die Decke schützte mich nicht nur vor Auskühlung sondern auch vor unkontrollierten Berührungen mit der Käfigwand.

Jetzt hatte ich wieder Zeit zum Nachdenken: „Wie konnte ich mich nur so in ihr täuschen? Bei uns auf dem Hof und beim Beginn der Fahrt war sie doch so freundlich zu mir gewesen. Lag es an meinen Künsten als Pferd? Aber wenn ihr nicht gefallen hat, was ich kann, warum hat sie es mir nicht gesagt? Ich kann mich doch ihren Wünschen anpassen.“
So kauerte ich in meinem Käfig und grübelte vor mich hin. Dadurch merkte ich nicht, wie wir von der Autobahn abgefahren waren. Erst als die Straße von Teer zu Kopfsteinpflaster überging und unruhig wurde schreckte ich auf.
Ich konnte nichts erkennen, doch wir hielten nach kurzer Zeit an. Die Rittmeisterin öffnete die Hecktür und befahl mir auszusteigen. Ich kletterte aus dem Käfig und sie legte mir wieder die grausige Stahlkette um und sicherte sie mit einem Schloss, so dass ich sie nicht abnehmen konnte. Dann öffnete sie meine Beinfesseln und ich musste aus dem Transporter klettern.

Jetzt erst sah ich, dass wir auf einem sehr großen Hofgut waren. Es war eines jener alten Rittergüter, die es an der Ostseeküste öfter gab.

Ein breiter und sehr langer Hof wurde rechts und links von verschiedensten Gebäuden gesäumt, die ich aber, da der Hof nur von wenigen Lampen und dem Mond beschienen wurde nicht genau erkennen konnte. Ich sah nur, dass er in der Ferne von einem sehr großen Herrenhaus abgeschlossen wurde.

„Willkommen in deinem neuen Zuhause!“, sagte die Rittmeisterin jetzt. „Ich hoffe es gefällt dir bei uns.“

Sie zog mich, an der Kette, hinter sich her und ich stolperte barfuß über das grobe Pflaster. Nach einigen Metern kamen wir zu einem Brunnen der aus einem großen Steintrog neben einer alten Eiche bestand. Sie schlang die Kette jetzt so um einen Pfahl, dass ich ohne meine Hände keine Chance hatte sie zu lösen. Wie um mich zu ärgern hängte sie den Schlüssel zu dem Schloss, dass die Kette an meinem Hals sicherte, an einen Nagel in ebendiesem Pfahl.

„Wenn du Durst hast, kannst du das Wasser gern saufen, es ist eigentlich ziemlich sauber. Ansonsten wünsche ich dir eine gute Nacht!“, sagte die Rittmeisterin süffisant und ging in Richtung eines kleineren Gebäudes in dem noch Licht brannte.

Ich stand, wie vom Donner gerührt, neben dem Brunnen. Meine Füße waren bis an die Knöchel im Schlamm eingesunken und ich spürte einen kalten Wind, der über den Hof blies.
„Das war jetzt nicht ihr Ernst, oder?“, fuhr es mir durch den Kopf. „Sie kann mich doch nicht die ganze Nacht nackt in diesem kalten Drecksloch stehen lassen?“

Leider war die Kette zur kurz, dass ich mich aus der Schlammsuhle hätte heraus bewegen können, weshalb auch nicht daran zu denken war sich hinzulegen. Ich musste also stehen bleiben und starrte auf das Fenster in dem ich die Rittmeisterin und eine weitere Person erkennen konnte.
9. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 26.06.16 09:26

Die Rittmeisterin drehte sich ein letztes Mal zu dem am Brunnen angebunden Hengst um und ging über den Hof in Richtung ihres Büros, in dem noch Licht brannte. Als sie durch die Tür in den kleinen Raum getreten war sah sie Markus, den Pferdetrainer, am Schreibtisch sitzen und arbeiten.
„Du solltest doch ins Bett“, sagte sie mit einem leicht vorwurfsvollen Ton in der Stimme.

Der Pferdetrainer stand auf und ging auf die Rittmeisterin zu. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und sagte: „Hallo Schatz, ich hatte noch zu tun und außerdem wollte auf dich warten. Ich bin froh dass du wieder wohlbehalten angekommen bist. Hast du den neuen Hengst versorgt?“

„Ja, ich habe ihn auf dem Hof am Brunnen angebunden. Dass sollte ihn ein bisschen abkühlen!“, antwortete die Rittmeisterin.

Markus hob die Augenbrauen und frage: „Wieso? Hat er Probleme gemacht?“

Sie seufzte und lies sich in den Bürostuhl fallen: „Nein, eigentlich nicht. Ich nehme an dass er, für seine Verhältnisse, brav und folgsam war. Er war wirklich willig und hat mir auch während der ewigen Warterei durch die Vollsperrung der Autobahn keinen Ärger gemacht.“

„Und deswegen hast du ihn nackt an den Brunnen gebunden?“, frage ihr Freund ungläubig.

Sie fuhr fort: „Es ist nicht so, dass er nicht willig ist ein Pferd zu sein, aber er ist zu stolz! Das was er an Demut zeigt reicht hier nicht. Hier muss er lernen sich wirklich unterzuordnen! Ich habe ihn, bei einer Pause, ein bisschen gescheucht und was er da, aus dem Stand, abgeliefert hat hatte echt ein Bild. Dann habe ich während der Rast getestet wie er auf Demütigungen reagiert. Unmöglich!“ Die Rittmeisterin lies die Aussage in der Luft hängen und starrte an die Decke.

„Jetzt mach es nicht so spannend“, forderte Markus sie auf.

Ihre Stimme bekam einen harten Unterton: „Das kannst du dir nicht vorstellen. Jeden Befehl, der nichts mit direktem Training zu tun hat muss man bei ihm mit Gewalt einfordern. Sogar als ich ihn endlich dazu gebracht hatte Gras zu fressen hast du noch gesehen dass er sich nur mit Mühe zusammen reißen konnte. Und du weißt wenn er von mir eine Backpfeife bekommt fließt bei Mira Blut.
Verflucht, warum musste sich die Baronin nur diesen stolzen, sturen Gaul aussuchen?“

„Du weißt dass sie auf charakterstarke Pferde steht!“

„Ja, ich weis. Sie ist aber die einzige von unseren Herrschaften, die es schaffen kann so ein Pferd für sich zu gewinnen. Aber sein Stolz wird die Baronesses anstacheln ihn brechen zu wollen bzw. ihn zu brechen.“

„Und? Er wäre nicht der erste Junghengst den sich die beiden gefügig machen.“

„Das ist ja das Problem. Er ist kein Junghengst mehr. Er hat gelernt Schmerzen, Demütigungen und körperliche Belastungen zu ertragen. Wenn er jetzt gebrochen werden soll kann es gut sein, dass sie es zu weit treiben und es an seine Gesundheit geht. Ein paar Narben im Fell werden dann das geringste Problem sein.
Verdammt Markus, wie bringe ich es diesem Sturkopf bei, dass es zu seinem eigenen Schutz ist, wenn er vor der Herrschaft kuscht?“

Markus ging ans Fenster uns sah auf den Hof.
Nach einigen Minuten sagte er: „Ich glaube ich weis was du meinst. Er steht da auf dem Hof und starrt hier auf das Fenster. Seine Körperhaltung zeigt nichts als Trotz und Auflehnung. So wie er mich anstarrt müsste ich ihn wohl halb totschlagen bis er mich als Herrn anerkennt.“


„Halbtot wird kaum reichen. Bea hat der Baronin gesagt, dass er es wohl gewöhnt ist dass sich sein Jockey auf ihn einstellt und ihn so nimmt wie er ist. Kannst du dir das bei den Baronesses vorstellen?“ sagte die Rittmeisterin halblaut und fuhr fort: „Ich hoffe der schafft es seinen Stolz runter zu schlucken, sonst schlagen die ihn zu Hackfleisch.“

„Nein, das werden sie nie machen! Die herrschen beide so wie sie es für richtig halten und das heißt unumschränkt!“

„Genau das ist das Problem. Sturköpfe auf beiden Seiten, die mit Vollgas aufeinander zurasen,“ murmelte sie. „Hoffentlich reißt sich jeder auf diesem Hof in den nächsten sechs Wochen zusammen, sonnst kann es gefährlich werden.“

„Egal was die mit ihm machen, ich gehe für unsere liebe Herrschaft, nicht mehr in den Knast!“ Die Stimme des Pferdetrainers war jetzt seinerseits sehr bestimmt geworden.

„Mach dir keine Sorgen. Solange die Baronin da ist werden sich ihre Töchter zurück halten. Ich werde mir den Hengst auch jeden Tag greifen und trainieren, da kann ich frühzeitig eingreifen wenn etwas aus dem Ruder läuft.
Seine Lebensversicherung ist, dass seine Herrin weiß wo er ist und sie ihn wieder abholt. Außerdem steht die Baronin bei Bea im Wort. Sie hat ihr versprochen ihren Hengst gut zu behandeln.“

„Aber ein, aus der Wut heraus, falsch gesetzter schwerer Peitschenhieb reicht und tief in ihm drinnen geht was kaputt und dann verreckt er uns langsam und elend. Oder kannst du dir vorstellen dass eine von unseren Herrinnen ihn in ein Krankenhaus fährt?“

„Nein, aber male bitte den Teufel nicht an die Wand! Wenn es hart auf hart kommt müssen wir eingreifen. Ich werde mir morgen von der Baronin das Plazet holen ihn bei Gefahr vom Hof zu schaffen. Schlachtross ist mir, trotz seiner Bockigkeit, sympathisch und ich fühle mich für ihn verantwortlich.“

„Vom Hof runter bringen? Das erlaubt dir die Baronin nie. Seit ihre Tochter fertig Medizin studiert hat darf ich ja noch nicht einmal mehr die Tierärztin holen. Es sei den unseren vierbeinigen Pferden fehlt was.“

Die Rittmeisterin stand auf und machte sich daran aus dem Raum zu gehen. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagte sie. „Ich gehe jetzt ins Bett. Kommst du auch?“

Markus stand noch immer am Fenster und fragte: „Was machen wir mit ihm?“, dabei deutete er auf den Hengst der sich mittlerweile an den Pfahl gelehnt hatte.

„Er bleibt da draußen am Brunnen!“

„Bei der Kälte?“, frage Markus ungläubig. „Schatz, es ist noch nicht Hochsommer und wie soll er morgen komplett steifgefroren ein gutes Bild vor der Baronin abgeben?
Es ist deine Entscheidung, aber willst du sein kooperatives Verhalten auf der Herfahrt so vergelten?“

„Jetzt fang du auch noch an...“, schnaubte sie, da sie, gegen ihren Willen, wütend geworden war.

„Wie gesagt es es ist deine Entscheidung.“

„Du bist mir auch so ein Pferdeversteher, du würdest gut auf Beas Hof passen!“, knurrte sie. „Nimm ihn und schaffe ihn in eine Einzelbox!“
Sie drehte sich um und stieg die Treppe in den ersten Stock hoch.

Markus schüttelte den Kopf und während er sich seine Jacke überzog überlegte er wie er das Problem mit Schlachtrosses Stolz lösen sollte oder ihn wenigstens vor den schlimmsten Quälereien seiner Herrschaften bewahren konnte.
Als er über den Hof ging spürte er den kalten Wind, der vom Meer her blies. „Was hat sie sich nur gedacht? Nach dieser Nacht am Brunnen wäre er morgen mehr tot als lebendig!“, dachte er bitter.

Er war mittlerweile bei dem Hengst angekommen, der sich wieder aufgerichtet hatte. Er stand wie ein Soldat in ´Rührt euch!´ Stellung.
„Allein für diese stolze Haltung würde Mira dir die Peitsche geben!“, dachte er sich.
Markus stand jetzt vor ihm und sah, im Licht der Hoflampe, dass seine Lippen bereits blau geworden waren und dass er, trotz seiner angespannten Muskeln, leicht zitterte.
Innerlich schüttelte er den Kopf und dachte sich: „Gibt es auf diesem Hof eigentlich nur noch Pferdeschinder und Sadisten?“

Er löste die Kette von dem Pfahl und nahm sie ihm ab. Dabei fielen ihm die blauen Würgemale auf, die die Kette hinterlassen hatte. Dann nahm er den Zügel und zog den Hengst hinter sich her über den Hof.
„Komm, mein Großer. Ich bringe dich in den warmen Stall!“, munterte er den Hengst auf. Dieser folgte ihm bereitwillig und dennoch vorsichtig.

Im Stall angekommen sah er, dass das Pferd noch seine Transportfesseln trug und dass die Oberschenkelfesseln so eng waren, dass sie sich regelrecht in den Muskel gegraben hatten. Er lies den Hengst halten und befahl: „Huf!“
Bereitwillig hob der Hengst das linke Bein und stellte seinen Huf auf seinen Oberschenkel. Markus nahm ihm die Fesseln ab und als er seinen Huf berührte merkte er, dass dieser nicht nur total verdreckt sonder auch eiskalt war.

„Nur Spinner hier!“, dachte er sich. „Wie soll das arme Tier denn im ungeheizten Stall wieder warm werden?“

Zu dem Hengst sagte er: „Du bist ja ganz schmutzig. Komm ich wasche dich erst einmal.“

Das Pferd schaute ihn unsicher an, folgte dann aber ohne Widerstand in den Waschraum. Als sie an der Hengstbox vorbei kamen sah Markus Blacky an der Boxentür stehen. Der Rappe schaute den neuen Hengst taxierend und angriffslustig an.

„Da drin sind unsere nächsten Probleme,“ dachte er sich.

Im Waschraum band er den Hengst an einen Balken und zog sich die Schürze über. Dann drehte er das Wasser auf und stellte die Temperatur lauwarm ein. Trotzdem zuckte der Hengst zusammen als ihn der Strahl traf und versuchte dem Wasser auszuweichen.

Er ging zurück zum Hahn und drehte das Wasser kälter. Jetzt ging es und er lies sich waschen. Schrittweise erhöhte er die Temperatur und nach einiger Zeit entspannte sich der Hengst und hielt ihm sogar die Hufe hin, damit er ihm den Lehm und den Dreck herausbürsten konnte.

Nach dem Einseifen wusch er ihn gründlich mit warmem Wasser ab, was das Tier sichtlich genoss. Zum Schluss rieb er ihn mit einem Lumpen trocken.
„Komm mein Großer, ich bringe dich in deine Box,“ sagte er zu dem Pferd. Er führte ihn wieder durch den Stall zu den Fohlenboxen. Als sie an der Futterkammer vorbei kamen spürte er einen Zug am Zügel und drehte sich um. Der Hengst war stehen geblieben und sah sehnsüchtig in die Kammer in der Äpfel, Rüben und sonstiges Pferdefutter gelagert waren.

„Noch nicht einmal gefüttert hat sie ihn!“
Der Gedanke, dass seine Freundin so hart gegenüber diesem Pferd gewesen war machte ihn wütend.

Er zog den Hengst hinter sich her in eine Box und verband sein Halfter mit einem Ring an der Wand. Dann ging er in die Futterkammer und stellte ihm eine Schüssel Futter zusammen. Er nahm viel Obst und Rüben und eine Handvoll Haferflocken, da er den Magen des Pferdes so spät in der Nacht nicht mehr übermäßig belasten wollte. Auch füllte er einen Tränkeeimer und nahm beides mit in die Box.
Als er zurück kam und das Pferd das Futter sah wurden seine Augen groß. Markus hängte die Futterschüssel und den Tränkeeimer ein und begann das Halfter des Hengstes zu lösen. Doch bevor er ihm die Trense aus dem Maul nahm schaute er ihn an und legte einen Finger vor seine Lippen.

Der Hengst sah ihm in die Augen und nickte.

Während das Pferd fraß streichelte er ihn und sagte leise: „Friss ruhig weiter, ich werde dir kurz die wichtigsten Regeln hier auf dem Hof erklären.
Erstens, du bist ein Pferd! 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche! Verhalte dich auch so.
Zweitens, du musst schweigen! Kein menschliches Wort nie und zu niemandem! Wenn du doch sprichst wirst nicht nur du sondern auch dein Zuhörer bestraft. Hast du mich verstanden?“

Der Hengst hob den Kopf und nickte.

„Gut! Drittens, du hast dich bedingungslos unterzuordnen! Dein Jockey ist dein Wille, dein Hirn und dein Herrgott, ist das klar?“

Der Hengst hob wieder den Kopf und schüttelte ihn kaum merklich.

Da packte er ihn am Genick und drehte seinen Kopf zu sich.
„Benimm dich, oder du kannst dich von deinem makellosen Körper und deiner Gesundheit gleich verabschieden! Verdammt, hier auf dem Hof gibt es Leute, die interessiert dein Überleben so viel als ob in China ein Reissack umfällt. Die wollen dich quälen und gefügig machen. Mit allen Mitteln!“, schnauzte er seinen Hengst an. „Hast du mich verstanden?“

Das Pferd sah ihm tief in die Augen und nickte traurig.

„Hoffentlich.“ Er begann dem Hengst wieder den Rücken zu streicheln und sagte: „Ich will doch nur, dass es dir bei uns gut geht.“

Das Pferd hatte mittlerweile fertig gefressen und er löste seine Handfesseln. Dann legte er ihm wieder das Halfter an. Bereitwillig öffnete der Hengst sein Maul, damit er ihm die dicke Hartgummistange zwischen die Zähne schieben konnte. Nun trug er die leere Futterschüssel hinaus und brachte noch ein Bündel Stroh.
Nachdem er die Box verriegelt hatte schaltete er die Wärmelampe ein und dachte sich: „Dafür bekomme ich morgen Mecker, aber er wird hier sicher noch so viel leiden, da soll er wenigstens in der ersten Nacht nicht frieren.“

Er drehte eine letzte Runde durch den Stall und als er wieder an der Fohlenbox angekommen war sah er, das sich der Hengst schon unter der warmen Lampe zusammengerollt hatte. Er schlief noch nicht, sondern sah sich in der Box um. Als er ihn bemerkte sah er ihn an und er erkannte eine tiefe Dankbarkeit in seinen Augen.
10. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 30.06.16 23:00

Endlich war ich aus der Kälte heraus. Der Stallknecht hier schien ein ähnlich pferdefreundlicher Zeitgenosse zu sein wie unserer.
Ich konnte es selber nicht so ganz glauben, aber es ging mir gut und ich fühlte mich rundherum wohl. Mir war warm und mein Magen war endlich gefüllt worden. Der freundliche Stallknecht hatte mir sogar die Vorderhufe gelöst und darauf verzichtet mich anzuketten.
So schlimm konnte es hier also gar nicht sein.
Die raue Behandlung durch die Rittmeisterin hatte ich schon fast wieder vergessen.

Ich sah mich in der Box um und dachte mir: „Ställe sind doch alle gleich. Boxen mit Stroh und Sägemehl eingestreut, manche sauberer, manche dreckiger, manche größer, manche kleiner. Aber so wie sich die Ställe ähneln, ähnelt sich auch das Verhalten der Reiter uns Pferden gegenüber. Manche sind freundlicher, andere sind strenger. Aber was alle wollen ist unser Gehorsam und das wir uns unterordnen.“

Ich drehte mich auf den Rücken und genoss die Wärme der Lampe. „Um was ging es mir eigentlich bei der Pferdespielerei?“ Diesen Gedanken wälzte ich nicht zum ersten Mal und wahrscheinlich würde ich auch heute keine abschließende Antwort finden. Sicher war, dass ich den Kontrollverlust genoss. Ich musste, nein ich konnte, mich um nichts kümmern, musste keine Pläne machen, nicht vorsorgen. Ich bekam alles geregelt und vorgeschrieben. Wann muss ich aufstehen, was machen, wohin gehen. Dass ich dabei fast immer gefesselt bin ist mehr ein äußeres Zeichen denn ein Mittel mich wirklich zu etwas zu zwingen.

Das war es auch was gute Jockeys von schlechten unterschied. Ein guter Jockey erkannte, dass ich, oder eigentlich fast jedes Pferd, nur sehr selten wirklich unwillig war. wenn ich keine Leistung ablieferte, sondern es eher daran lag, dass ich meine Reserven verbraucht hatte oder es mir aus einem anderen Grund schlecht ging. Dann nahm er am Besten zeitweise das Tempo raus, kümmerte sich um mein Wohlergehen und alles regelte sich wieder ein. Für solche Leute war ich auch bereit alles zu geben. Und wenn ich dafür nach dem Rennen blutig zusammenbrach war es auch in Ordnung.
Ein schlechter Jockey geht dagegen davon aus gegen sein Pferd ankämpfen zu müssen. Er glaubt sein Hengst wäre von Natur aus ein fauler, träger Sack, den man nur mit Schlägen oder Futterentzug gefügig machen konnte und so handelte er dann auch. Das löste bei dem Pferd dann die entsprechende Gegenreaktion aus. Glücklich die Pferde denen solche Reiter oder Jockeys erspart blieben. Aber leider tummelten sich in der Szene zu viele denen es mehr auf Dominanz als auf Gleichberechtigung und Respekt ankam. Ich selbst hatte mit Anja einen absoluten Glücksgriff getan.
Meiner Erfahrung nach gab es faule, leistungsunwillige Pferde eigentlich nicht. Vor allem nicht bei denen, die sich dem Fahrsport verschrieben hatten. Die stundenlange Schinderei vor dem Sulky war nur was für die, die komplett eins an der Waffel hatten. Wer daran keinen Spaß hatte würde nie oben mitspielen egal wie sehr man ihn oder sie prügelte.

Ich spürte wie ich mich langsam dem Kern des ganzen näherte. Es ging um das freiwillige „Sich fügen“ und die Grenzen dessen. Reiter und Pferd mussten immer einen Mittelweg zwischen den Extremen finden. Die Frage, die sich für mich jetzt stellte war, wie weit müsste ich mich hier unterwerfen um meine neue Herrschaft zufrieden zu stellen und lagen diese Wünsche am Ende hinter Grenzen, die ich nicht bereit war zu überschreiten?
Bei mir auf dem Hof reichte es wenn ich als Pferd meine Leistung ablieferte und, wenn zahlende Kunden im Stall anwesend waren, nicht aus der Rolle viel. Ansonsten wurden mir meine Freiheiten gelassen, die ich auch brauchte.

Es ist mir zu öde dauerhaft mein Hirn im Pferdemodus zu belassen. Ich liebe die Spannung. Sich tagsüber, als Pferd, körperlich komplett zu verausgaben ohne den kleinsten Einfluss darauf zu haben was, wo, wie geschieht um dann Abends in der Box einen netten Plausch zu halten oder mit dem Stallknecht eine Runde Schacht zu spielen oder auch einfach ein gutes Buch zu lesen. Wenn ich immer nur ein Pferd bin wird mein Hirn schnell dumpf.

Ich musste unwillkürlich grinsen. Bei unserem Stallknecht hing ein Bild in seiner Kammer wo uns Anja bei einem ebensolchen Schachspiel erwischt hatte. Wir saßen beide auf Strohballen, das Brett zwischen uns. Was aber am bemerkenswertesten war, war dass ich vollständig aufgezäumt war. Also mit Helm, Latexfell, Geschirr und allem drum und dran. Und trotzdem spielte ich Schach als wäre sowohl das eine als auch das andere das Normalste der Welt. Wenn ich mich richtig erinnerte war das was mich an dem Spielt störte nur, dass ich ständig den Kopf drehen musste, da ich in meinem Helm nicht nach vorne schauen kann.

„Damit ist es für die nächsten Wochen vorbei!“ dachte ich traurig. Und ziemlich sicher waren diese Wechsel vom Pferd zum Menschen und zurück das was ich am meisten vermissen würde. Vor allem dass ich vollständiges Sprechverbot hatte machte mir jetzt schon zu schaffen.
Als Pferd nicht sprechen zu können war normal und musste auch so sein. Aber wenn ich kein Pferd war wollte mit meinem Jockey auf Augenhöhe kommunizieren. Und das war verdammt schwierig wenn das Repertoire nur aus Kopfschütteln, -nicken und Augenrollen bestand.

„Das ist auch der Grund warum ich nicht sprechen darf!“ wandte eine böse Stimme in meinem Kopf ein. „Dadurch werde ich schnell viel abhängiger von meiner Herrschaft, als wenn ich mich artikulieren könnte. Hier dreht sich alles darum mich abhängig und gefügig zu machen. Aber mal sehen wie weit ich das zulasse!“ dachte ich mir noch. „Um meinen Körper werden sie sich wohl kümmern müssen und das mein Geist keinen Schaden nimmt ist meine Baustelle.“
Mit diesem Gedanken drehte ich mich auf die Seite und schlief bald ein.
11. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Darktail am 01.07.16 07:20

Ein durchaus interessante Story
12. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 10.07.16 20:51

Hallo zusammen,

Da ich diese Woche in Urlaub war fällt die Fortsetzung leider nur kurz aus.
Seht es bitte als eine kleinen Appetithappen für das nächste Kapitel, dass im Laufe der Woche kommt.

Grüße,
Drachenlord.

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Die Rittmeisterin war in das Büro der Baronin getreten und wartete geduldig bis sie von ihr angesprochen wurde: „Ist der neue Hengst bereit für die Begutachtung?“, fragte sie streng.

„Jawohl Madame. Ich habe den Pferdeknecht instruiert ihn auf den Reitplatz am Herrenhaus zu bringen.“

„Gut, dann werde ich ihn mir einmal ansehen“, sagte die Baronin und fuhr fort: „Meine Tochter hat sich beklagt Ihr hättet ihr den Hengst gestern vorenthalten! Ihr wisst genau, dass Tiere nur nach ihrer Untersuchung auf den Hof dürfen. Ich will nicht dass ein krankes Tier den restlichen Bestand ansteckt!“

„Ich weiß, Madame. Doch wir kamen erst spät in der Nacht an und Baroness Augustine war schon zu Bett gegangen. Ich habe ihn, von den anderen Pferden getrennt, in einer Fohlenbox unterbringen lassen. Wenn Madame es wünschen lasse ich die Box sofort desinfizieren!“

„Nein, lasst gut sein. Verschließt die Box und wenn er gesund ist, kann sie wieder verwendet werden. Mir wurde außerdem berichtet Ihr hättet sehr lange für den Heimweg gebraucht.“

„Madame, die Autobahn war fast fünf Stunden gesperrt und wir konnten nicht weiter. Madame, haben sicher in den Nachrichten von dem Unfall gehört.“

„Ja, habe ich. Ich will den Vorfall damit auch auf sich beruhen lassen. Ich möchte nur klarstellen, dass meine Töchter genauso vollen Zugriff auf den Hengst haben wie Ihr, Rittmeisterin.“

„Jawohl Baronin“, antwortete die Rittmeisterin. „Darf ich einen Einwand vorbringen, Baronin?“

„Ja, Rittmeisterin. Sprecht!“

„In wessen Verantwortung fällt das gesundheitliche Wohlergehen des Hengstes? Wenn er von drei Parteien benutzt und trainiert wird kommt es, erfahrungsgemäß, früher oder später zu Überlastungen da eine genaue Absprache der Trainingsintensität leider kaum möglich ist.“

„Die Verantwortung für sein Wohlergehen liegt bei Euch! Ihr habt meine Erlaubnis entsprechende Maßnahmen und Einschränkungen nach Absprache mit meinen Töchtern zu treffen.“ Die Baronin erhob sich jetzt und zog ihre Reitjacke über.

„Danke, Baronin für Eurer Vertrauen.“

„Rittmeisterin, ich Vertraue euch immer, wie ihr wisst. Ihr führt meinen Stall und die Zucht jetzt schon seit vielen Jahren zu meiner vollsten Zufriedenheit“, sagte die Baronin versöhnlich. „Ihr wisst aber auch, dass eure Ansichten, was das Training der Pferde angeht, mit denen meiner Töchter nicht ganz deckungsgleich sind.“

„Nicht ganz deckungsgleich ist ein schöner Euphemismus“, dachte sich die Rittmeisterin. „Die beiden sind waschechte Sadistinnen, die bis jetzt nur das Glück hatten, dass Markus und ich das schlimmste verhindert haben. Irgendwann werden wir mal nicht zur Stelle sein um ihre Fehler auszubügeln und dann passiert ein wirkliches Unglück!“

Die Baronin stand schon an der Tür und wartete auf die Rittmeisterin. „Kommt ihr?“, fragte sie.
Als sie zu ihr aufgeschlossen hatte fragte sie: „Was geht in eurem Kopf vor? Ihr seht so sorgenvoll aus?“

„Nichts Baronin, nichts. Ich war nur gerade am überlegen, ob ich allen meinen Mitarbeitern die Aufgaben des Tages verteilt habe. Wir haben momentan einige Pferde in der Ausbildung, wie Ihr wisst.“

„Ja, ich weis. Es freut mich, das so viele Pferdebesitzer die Klasse unseres Gestüts kennen und ihre Stuten und Hengste zu uns in die Ausbildung bringen.“
13. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Kapitel 2: Begutachtung

geschrieben von Drachenlord am 13.07.16 20:38

Hallo zusammen,

Es geht weiter mit den Abenteuern von Schlachtross. Endlich lernt er seine neuen Herrschaften kennen.
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Kapitel 2.1: Begutachtung

Die Geräusche des Stalles weckten mich bereits früh am Morgen. Ich rappelte mich auf, trank noch einige Schlucke Wasser aus dem Eimer, was durch die Trense nicht einfach war, aber schließlich hatte ich schon einige Erfahrung sammeln dürfen wie man sich mit einer Trense im Maul behelfen kann. Dann trat ich an die halbvergitterte Tür der Box und sah auf die Stallgasse.

Was ich da erkennen konnte lies mich die Luft anhalten. Der Stall war um einiges größer als es gestern den Anschein gehabt hatte.
Beiderseits einer breiten Stallgasse lagen Boxen. Ich zählte auf der mir gegenüberliegenden Seite des Stalles mindestens 12 Stück. Und in fast allen standen Pferde. Die meisten waren menschliche Pferde, so wie ich, doch es waren auch einige vierbeinige dabei. Gerade wurden zwei menschliche Stuten von einem Knecht an meiner Box vorbei geführt. Die jungen Dinger hatten eine ähnliche Gummistange im Maul wie die, die mich am sprechen hinderte. Ansonsten waren sie in ein leichtes Dressurgeschirr geschirrt. Dieses war so gearbeitet, dass ihre großen, prallen Brüste von zwei Riemen an der Basis umschlungen wurden, die sie angehoben und hervorgedrückten.
Der Schrittriemen teilte sich vor ihrer Scham und lief rechts und links am Oberschenkel entlang. Auch das hatte zur Folge, dass ihr Venushügel betont wurde und die Schamlippen leicht aufklafften. Der Po wurde durch einen breiten Schweif in Höhe des Steißbeins teilweise verdeckt und doch betont. Schlank ohne knochig zu wirken und an den richtigen Stellen muskulös ein echter Hengsttraum! Und prompt regte sich auch schon mein Schlauch und ich bekam das Verlangen die beiden zu bespringen.
Den beiden schien ihre Aufmachung bewusst zu sein, doch sie schienen sich ihrer mehr zu schämen als sie zu genießen. Sie stolperten mit eingezogenem Kopf hinter dem Knecht her anstatt zu schreiten.
Das einzige was das Bild störte waren die Striemen, die sie überall am Körper hatten. Sie waren nicht so schlimm, das Narben zu befürchten gewesen wären, aber sie zeigten, dass harte Schläge auf Rosengarten ein normales Erziehungsmittel waren.
„Stolze Pferde schauen aber anders aus“, dachte ich mir und meine Erregung klang zum größten Teil wieder ab.

Nach einige Zeit des Beobachtens viel mir auf, dass die Hengste alle sehr gut bestückt waren. Ihnen baumelten Schläuche vor dem Körper auf die die meisten Männer, zu recht, neidisch gewesen wären. Allerdings waren bei vielen die Genitalien in verschiedenen Keuschheitsvorrichtungen untergebracht und damit nutzlos.
„Hier scheinen sie auch etwas gegen unerlaubte Deckakte zu haben!“, dachte ich sarkastisch. „Die meisten von uns sind eh nur Hengste dem Namen nach. Zum Einsatz kommt unser Gemächt kaum.“

Irgendwann kam ein Pferdeknecht an meine Box. Ich trat zurück als er die Tür öffnete und er befahl: „Abknien!“

Ich ging in die Knie und senkte den Kopf.

„Brav“, hörte ich jetzt von oben. „50 Liegestützte und dann Ablegen, Vorderhufe auf den Rücken!“

Ich tat wie befohlen und machte meine 50 Liegestütze, dann legte ich mich ins Stroh.

Kurz darauf fühlte ich wie mir der Pferdeknecht sein Knie auf die Wirbelsäule drückte und mich an den Boden nagelte. Er fesselte mich und machte die Kette an meinen Oberarmfesseln sehr kurz, so dass meine Schultern weit zurückgezogen wurden.
Diese Art der Fesselung ist für mich immer sehr unangenehm, da ich, durch das viele Training eine stark ausgeprägte Rückenmuskulatur habe die durch die Fesseln zusammengedrückt wird. Aber das ist natürlich kein Grund mich nicht so zu fesseln. Ich habe schon vor längerer Zeit gelernt mit den Schmerzen, die die Fesselung verursacht, zu leben.
Jetzt durfte ich mich wieder aufrichten.

Der Stallknecht kam mit einem kleinen Eimer wieder, an dem ein Gummizapfen angebracht war. Diesen stellte er ab und löste meine Trense. Dann hielt er mir den Eimer vor´s Gesicht und befahl: „Aussaugen!“

Ich saugte und mein Maul füllte sich mit einem komischen Brei. Das Zeug hatte ein zäh schleimige Konsistenz und der Geschmack war irgendwo zwischen Haferschleim, altem Brot und Stroh.
„Wenn das mein täglich Futter ist, werde ich sogar unsere Pferdekekse vermissen!“, dachte ich mir. Trotzdem saugte ich brav weiter, einerseits weil ich Hunger hatte, andererseits weil ich dem Knecht keinen Grund zur Klage geben wolle.

Irgendwann war der Eimer leer und er hielt mir den Tränkeimer vor´s Maul. Dankbar nahm ich einige Schlucke Wasser um den ekligen Geschmack aus dem Maul zu bekommen. Dann wurde mir die Trense wieder eingesetzt.

Der Pferdeknecht zog mich auf die Beine und führte mich auf die Stallgasse. Wir gingen dann in Richtung des Waschraums, in dem ich in der Nacht gereinigt worden war. In einem Nebenraum sah ich einige Eimer. Er führte mich zu einem und befahl: „Koten!“

Zunächst konnte ich dem Befehl nicht folge leisten worauf er mich anschnauzte: „Koten hab ich gesagt! Wenn du mir heute auf den Reitplatz scheißt drücke ich deine Pferdefresse da rein, damit du es lernst wann du abzudrücken hast!“

Zum Glück konnte ich mich dann doch noch meines Darminhalts entledigen und er schien zufrieden. Mit einem nassen Lappen versäuberte er mich und zog mich hinter sich her aus dem Stall in den Hof.

Dort war schon reger Betrieb. Gerade als wir aus dem Stalltor traten kam eine Gruppe junger Stuten vorbei, die sichtlich angestrengt einen schweren Balken hinter sich herzogen. Weiter hinten wurde ein älterer, dicker Hengst von seiner Ausbilderin ausgepeitscht. Sie schien das Spektakel sehr zu genießen während das Dickerchen an seinem Pfahl tanzte um den Hieben zu entkommen.

Der Pferdeknecht führte mich über den großen Hof bis zum Herrenhaus. Dort war ein Reitplatz eingerichtet worden.
Im Gegensatz zu weiter oben war hier nichts los und wir beiden waren allein. Auch war dieser Reitplatz von alten Bäumen umstanden, die alle Einblicke vom Hof unmöglich machten.

„Abknien!“, befahl er mir als wir auf dem Reitplatz standen.

Ich ging auf die Knie und er stellte sich neben mich.

„Schade, dass du eine Trense im Maul hast, sonst könnten wir uns ein wenig die Zeit vertreiben!“, scherzte er.

„Sei froh drum, ich würde dir glatt den Schniedel abbeißen! Hengste können schließlich bissig sein“, dachte ich böse.

Die Minuten vergingen und die Sonne kam langsam hinter den Bäumen hervor auf den Platz.
Endlich kamen die Rittmeisterin und die Baronin. „Ah, da ist unser neuer Hengst ja schon“, rief sie von Weitem.

Als sie vor mir standen befahl die Baronin: „Auf!“

Ich erhob mich und hielt meinen Blick gesenkt.
Von der Baronin ging ein Gefühl natürlicher Autorität aus, wie ich es, bis jetzt, nur von Lady Bea kannte. Sie brauchte ihren Machtanspruch nicht irgendwie einzufordern es war ganz klar, dass sie die unumschränkte Herrscherin auf diesem Hof war. Sie trat auf mich zu und begann mich zu streicheln.

„Das ist etwas, dass mich am Pferdsein nervt, jeder wischt sich ungefragt seine Dreckfinger an mir ab!“, dachte ich mir und schüttelte mich leicht.

„Ruhig, mein Großer. Ruhig!“, sagte die Baronin jetzt mit einer tiefen, sanften Stimme. Sie ging einmal um mich herum und während sie meine Muskeln mit ihren Händen prüfte sagte sie: „Ein schöner Hengst, oder was denkt Ihr, Rittmeisterin?“

Diese antwortete: „Ja, er macht einen gut proportionierten Eindruck. Wobei, so muskulös wie er ist, brauchen wir ihn im Sprint nicht einzusetzen, da ist er, ziemlich sicher, zu langsam. Aber im Gespann wird er was wegziehen.“

„Dafür wollte ich ihn auch haben“, antwortete die Baronin. „Außerdem mag ich fuchsfarbene Pferde. Sie sind eine edle Rasse aber leider sehr selten. Es ist eine Schande, dass Bea ihn immer in dieser Wurstpelle laufen lässt, da kommt seine Färbung und das Spiel der Muskeln nicht rüber.“
Sie wandte sich an den Pferdeknecht und fragte ihn: „Hast du seine Haut gegen die Sonne geschützt?“

Als dieser verneinte wurde sie streng: „Du weißt doch, dass die Füchse und Falben empfindlich sind und die Sonne ihnen schnell das Fell verbrennt. Du bist mir ab jetzt dafür verantwortlich dass er immer gut eingecremt wird. Wenn ich ihn mit verbranntem Fell sehe, mache ich dich persönlich dafür haftbar!“

„Jawohl, Baronin!“, antwortete der Pferdeknecht eingschüchtert.

„Wenn wir schon dabei sind“, fuhr sie fort. „Er sollte erst einmal geschoren werden. Die ganze Wolle unterhalb seiner Mähne kommt ab!“

„Jawohl, Baronin“, kam jetzt von der Rittmeisterin. „Soll ich ihm die Mähne auch kürzen lassen?“

„Nein, die könnte sogar noch länger sein, aber das passt so.“

Sie griff mir jetzt an meine Genitalien und wog meinen Hodensack in der Hand.

„Himmel! Einem echten Hengst langt ihr doch auch nicht einfach so an die Eier! Warum mir?“. fuhr es mir durch den Kopf und ich versuchte, instinktiv mich ein wenig zurückzuziehen.
Da griff sie plötzlich fest zu und hielt meine Hoden wie in einem Schraubstock, so dass ich aus Schreck und wegen der Schmerzen die Luft scharf durch meine Nüstern zog.

„Der Hengst ist ein bisschen scheu was Berührungen angeht, das muss sich ändern! Außerdem ist mir das zu wenig. Augustine soll schauen wie sie da mehr Volumen rein bekommt, sie ist da im Allgemeinen ganz geschickt. Auch muss sein Sack tiefer hängen! Einen Hengst mit so kleinem Gemächt hätte ich eh schon lange gelegt und zum Wallach gemacht!“

„Legen? Wallach?“, bei der Erwähnung dieser Worte lief es mir kalt über den Rücken.

Nun sagte sie: „Genug der Körperschau. Ich habe dich nicht für dein Aussehen gekauft, zeig mal was du kannst.
Pferdeknecht, Schritt und dann leichter Trab.“

Der Pferdeknecht führte mich am Halfter, erst gingen wir eine Runde im Schritt und fielen dann in Trab. Nach einigen weiteren Runden rief die Baronin: „Genug!“
Als wir standen fuhr sie fort: „Schirre ihn ein und hänge den Schlitten an, ich will sehen ob er gut zieht!“
Sie wandte sich an die Rittmeisterin und meinte: „Sein Trabstil gefällt mir, rund und gleichmäßig so wie es sein soll. Aber im Schritt schaut das mehr wie ein Storch im Salat aus. Ihr müsst beim Training darauf achten, dass die Gangart runder wird, nicht so eine Pseudodressur!

Der Pferdeknecht führte mich in einen Unterstand und legte mir ein Geschirr an. Es war lange nicht so komfortabel wie mein eigenes, doch es würde wohl seinen Zweck erfüllen. Der größte Unterschied war, dass es statt des Brustblatts zwei breite Riemen hatte, die sich vor der Brust kreuzten. Damit könnte ich nicht vor einem Sulky fahren, da ich das Gewicht der Deichselstangen nicht über die Schultern abtragen kann, aber das Ziehen einer vierrädrigen Kutsche wäre wohl möglich.

Der Pferdeknecht führte mich jetzt rückwärts an ein Gerät, dass ich nicht genau sehen konnte und Ketten klirrten.
Dann rief er: „Hü! Zieh an!“

Ich warf mich ins Geschirr, ich spürte wie die rauhen Lederriemen über meine Schultern glitten und sich strafften. Nachdem ein erster Widerstand überwunden war konnte ich das Gefährt ganz gut hinter mir herziehen. Wir drehten jetzt zwei Runden im Schritt und fielen dann in Trab. Ich merkte schnell, dass sich der Schlitten gut ziehen lies wenn ich gleichmäßig und relativ schnell lief. Trotzdem begann ich zu schwitzten, denn es war warm geworden und das Ziehen des Schlittens strengte mich an. Außerdem war mein Maul trocken, ich atmete wegen der dicken Trense kaum durch die Nüstern und deswegen trocknete mein ganzer Rachen aus. Die dicke Gummistange hinderte mich auch daran zu schlucken, so dass mir ein Teil des Speichsels aus dem Maul lief. Ein sabberndes Pferd ist jetzt sicher kein so toller Anblick, aber mir war es egal. Wenn ich nicht sabbern soll muss ich ein anderes Trensensystem bekommen. Nicht das es da keine Alternativen gegeben hätte...

„Halt!“, rief die Baronin. „Leg mehr Gewicht auf, der Schlitten ist zu leicht!“

Der Pferdeknecht lies mich halten und lies mein Halfter los.Dann ging an den Rand des Reitplatzes. Er kam mit zwei massiven Eisenklötzen, an die man einen Henkel geschweißt hatte wieder und stellte sie auf den Schlitten.

„Noch zwei!“, befahl die Rittmeisterin.

Er ging noch einmal um mehr Gewichte zu holen und ich sah ihm neugierig nach. Als er die zwei weiteren Gewichte abgelegt hatte schätzte ich den Schlitten, eine einfache aus Eisen zusammengeschweißte Konstruktion die auf zwei alten Ski als Kufen lief, auf gut 100 kg.

„Das wird jetzt sportlich!“ dachte ich mir noch, als schon der Befehl „Hü! Zieh an!“ kam.

Ich warf mich ins Geschirr und zog an. Der Schlitten setzte sich schwerfällig in Bewegung und glitt über den weichen Sand des Reitplatzes. Doch jetzt musste ich mich weit vorbeugen und meine Zehen regelrecht in den Sand graben um genügend Halt zu finden.
Nach wenigen Metern hies es: „Trab!“
Ich warf mich mit aller Kraft in die Riemen und schaffte es tatsächlich zu traben. Doch nach kürzester Zeit brach mir der Schweiß aus und ich begann zu keuchen. Der Druck der Riemen auf meine Brust war jetzt so stark, dass ich kaum mehr Luft holen konnte und das Geschirr drückte schmerzhaft auf mein Schlüsselbein. Doch jedes Nachlassen beim Ziehen wurde vom Pferdeknecht mit einem starken Zug an meinem Halfter beantwortet.

Als dann der Befehl: „Sprint!“ kam glaubte ich erst meinen Ohren nicht zu trauen, doch der Pferdeknecht sprintete los und zog unbarmherzig an meinem Halfter. Die Riemen, die meinen Kopf fest umschlossen strafften sich dadurch noch mehr und ich hatte das Gefühl es würde mir den Schädel zerquetschen. Ich trat mit aller Kraft in den Sand und holte alles aus meinen Beinen heraus was möglich war und tatsächlich schaffte ich es noch etwas mehr zu beschleunigen. Doch als nach einer Runde endlich der Befehl: „Ho! Und steh!“ kam war ich kurz vor dem Zusammenbrechen.

Mir tanzten Sterne vor den Augen und ich musste durch die Nüstern atmen um nicht zu kotzen.
Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Hals und die Baronin sagte: „Kräftiger Puls! Und gar nicht mal so hoch. Der ist gutes Ausgangsmaterial, mit dem können wir arbeiten“, erklärte sie kundig.

„Danke, sehr erfreut. Schachtross mein Name!“, dachte ich mir, während ich gleichzeitig versuchte Luft zu bekommen, meine Eingeweide an ihrem Platz zu halten und nicht zusammen zu brechen. „Sprich mich doch an, wenn du über mich redest.“

Sie wandte sich an die Rittmeisterin und sagte: „Dressur können wir bei dem vergessen, dafür ist er zu massiv, das hat kein Bild. Ein Haflinger taugt nicht für die Dressurhalle. Ich will, dass ihr ihn vor allem für die Gespanne trainiert. Er soll neben Blacky als Schlepper laufen, damit ich endlich Miu aus dem Gespann bekomme, da der mir auf der Langstrecke immer einbricht.“
Sie schob mir jetzt die Schulterriemen zur Seite und ich spürte, dass das grobe Leder meine Haut schon aufgescheuerte hatte, da der Schweiß auf der Haut brannte.
„Wie ich es mir dachte, er hat ein empfindliches Fell“, sagte die Baronin mit einem besorgten Unterton in der Stimme. „Ich dachte erst es wäre übertrieben als mir Bea sein Geschirr mitgegeben hat doch es scheint sinnvoll zu sein ihn erst einmal darin laufen zu lassen. Aber wenn sein Fell etwas abgehärtet ist sollte er auch mit den Gespanngeschirren zurecht kommen.

Sie tätschelte mir jetzt meine schweißnassen Wangen und sah mich direkt an: „Gefällt es dir als Natur-Pferd zu laufen? Bei dir auf dem Hof warst du ja immer als High-Tech-Pferd unterwegs. Ich finde dagegen ihr Pferde seit von Natur aus schön, da braucht es den ganzen Klimbimm nicht.“

Ich sah sie an und nickte leicht mit dem Kopf, dachte mir aber: „Nackt ist schon angenehm da überhitze ich nicht so schnell, aber ich laufe trotzdem lieber als Latexhengst! Außerdem beißt unter dem Latexfell die Gerte nicht ganz so böse und ich kann mit meinem Helm besser atmen als mit der dicken Trense im Maul.“
14. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von zebra am 15.07.16 12:48

Das ist eine der bestgeschriebenen Geschichten, die ich seit langem gelesen habe. Ich kriege richtig Lust auf Petplay. Hochachtung!
15. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 20.07.16 18:26

Hallo zusammen,

Ich möchte mich für die positiven Kommentare und die PNs, die mich sehr weitergebracht haben bedanken. Ihr wisst ja Lob ist des Autors Brot.
Und jetzt geht es auch schon weiter mit den Abenteuern von Schlachtross.

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„Hallo Mutter!“, rief es jetzt vom Herrenhaus her. „Ist das unser neuer Hengst?“

Die Baronin drehte sich um und rief freudig: „Hallo Mira! Ja, dass ist der Neue. Schaue ihn dir an, er scheint ein Glücksgriff gewesen zu sein!“

Ich drehte den Kopf und sah eine schlanke, junge Frau im Reiterdress auf uns zukommen. Sie trug hohe schwarze Reitstiefel mit Sporen, dazu eine enge Reithose und eine Weste, die ihre Oberweite betonte. Ihre langen schwarzen Haare waren unter ihrem Reithelm zu einem Pferdeschwanz gebunden worden. In der Rechten trug sie eine lange Reitgerte und in der Linken hielt sie die Zügel eines menschlichen Pferdes.
Ihr Hengst hatte ein bronzefarbenes Fell, eine fast schwarze Mähne und schien etwa meine Größe zu haben. Was mir aber am meisten auffiel war, dass er einen Sattel trug, den man ihm auf den Rücken geschnallt hatte.
Als die beiden mich erreicht hatten und der Hengst vor mir stand besah ich mir die muskulöse Gestalt näher. Er war sehr gut trainiert und vor allem die massigen, klar definierten Muskeln seiner Beine zeigten dass er viel und wohl auch hart geritten wurde. Als ich aber die schmalen, hellen Narben sah, die seine Oberschenkel zierten wurde es mir anders.

„Wie musste man sein Pferd prügeln um das Fell so aufzureißen, dass es Narben gab?“, dachte ich mir.

Ich sah mir den Hengst genauer an und erkannte fasst überall an seinem Körper die hellen Hautstreifen. Manche waren noch nicht ganz verheilt, doch die meisten schienen älter zu sein.
„Wenn schon seine Beine und seine Brust so ausschauen, will ich seinen Rücken erst gar nicht sehen“, fuhr es mir durch den Kopf. „Ich bin ja Schläge gewohnt aber dass ist eine andere Liga!“
Mir fielen die Worte des Pferdetrainers von heute Nacht ein und es wurde mir flau im Magen.

Die junge Frau musterte mich jetzt und sagte: „Ich habe euch beobachtet, er macht einen recht ungezähmten Eindruck. Ich hoffe er pariert wenn er muss. Aber seine Zugleistung ist beachtlich! Wenn er das über ein paar Stunden durchhält ist er eine echte Bereicherung für das Gespann.“
Sie begann mich am ganzen Körper zu betatschen, doch ich wagte es nicht mich einen Millimeter zu bewegen und sie fuhr fort: „Und du hast letzte Saison meinen Brutus im Langstreckenrennen auf Felsenstein geschlagen? Ich und dein Jockey waren die ganze Zeit gleichauf und kurz vor dem Ziel bist du auf meine Bahn gekommen, so dass ich ausweichen musste. Deswegen habt ihr mit einer halben Gespannlänge gewonnen. Das war eine ganz linke Tour!“
Sie ergriff mein Halfter und zog meinen Kopf zu sich. „Das nehmen wir dir persönlich übel!“, sagte sie mit eiskalter Stimme. „Brutus wahrscheinlich noch mehr wie ich, da ich ihn richtig hart ran nehmen musste damit so etwas nicht noch einmal vorkommt. Ich hasse es zu verlieren!“ Sie lies mein Halfter los und sties mich zurück.

Jetzt war aus dem flauen Gefühl in meinem Magen Angst geworden. Dieses Weib hatte ein Hühnchen mit mir zu rupfen und es war keiner in Sicht, der sie davon abhielt. Verdammt, ich wollte in sechs Wochen nicht so ein vernarbtes Fell haben wie dieser Brutus. Und auf Hengstkämpfe mit ihm hatte ich schon gar keine Lust!

„Schatz, du kannst dir den Hengst gern ausleihen, denke aber bitte daran, dass ich ihn zurückgeben muss“, sagte die Baronin jetzt, offensichtlich um die Baroness zu bremsen.

„Zurückgeben?“, fragte Mira erstaunt. „Seit wann leihen wir uns Pferde nur?“

„Leider hat Lady Bea ihn mir nicht dauerhaft übereignet, aber wir haben ihn bis zum großen Rennen in sechs Wochen!“, antwortete die Baronin ihr.

„Na ja wenigsten was. Bis dahin wissen wir ob er belastbar ist. Vielleicht ändert diese Bea ihre Meinung noch“, gab Mira zur Antwort. „Oftmals ist das ja nur eine Sache des Preises!“

„Wollen Baronin eine Ausfahrt mit dem neuen Hengst machen?“, mischte sich die Rittmeisterin ein. „Ich habe den Sulky schon vorbereiten lassen.“ Sie war sichtlich bemüht dem Gespräch eine andere Richtung zu geben.

„Gern, aber leider habe ich keine Zeit“, antwortete die Baronin. „Mira willst du mit ihm eine Runde drehen?“

„Nein Mutter, ich muss mit Brutus raus an die Weide. Wir bauen einen neuen Zaun und ich will die Arbeiten überwachen“, gab Mira schnell zurück. „Aber in den nächsten Tagen werde ich ihn gern testen.

Daraufhin sagte die Baronin: „Ich mache nächsten Sonntag eine Ausfahrt mit den Damen meines Charity Clubs. Da will ich ihn im Vierspänner laufen lassen. Ich würde mich sehr freuen wenn du uns begleitest.“

„Gern Mutter! Ich muss jetzt los, sonst geht die Arbeit nicht voran. Knechte arbeiten nur unter Aufsicht gut!“

„Du hast die Worte verwechselt, du meintest ´unter der Peitsche´ statt ´Aufsicht´,“ dachte ich mir und die arrogante Baroness wurde mir immer unsympathischer.

Die Baronin fuhr fort: „Rittmeisterin, bringe ihn dazu im Gespann ordentlich zu laufen. Es ist kein Preisrennen, aber ich will mich vor den Damen nicht blamieren.“

„Jawohl, Baronin! Aber ich habe da wenig Sorgen da Schlachtross erfahren und gut ausgebildet ist. Der wird sich schnell in das Gespann einfinden“, antwortete die Rittmeisterin.

Mira schlug Brutus jetzt mit der Peitsche scharf in die Kniekehlen und er ging in die Hocke. Dann stieg sie in den Sattel und er stemmte sich wieder hoch. Dann lies sie ihn wenden und er trabte mir ihr auf dem Rücken über den Hof davon.

„Wie lange muss man trainieren bis jemand so ein Gewicht so geschmeidig auf dem Rücken tragen kann?“, fragte ich mich als ich ihnen nachsah.

Die Baronin sagte jetzt: „Jens, träum nicht! Bringe den Hengst gleich zu Augustine, zur Untersuchung. Sie wartet schon auf ihn!“

„Jawohl, Baronin“, antwortete der Pferdeknecht sofort.

Die Rittmeisterin gab Jens meine Zügel und meinte: „Du kennst den Weg. Lass die Baroness nicht warten!“

Er griff sich meine Zügel und zog mich hinter sich her über den Hof.

Er führte mich über den Hof zu einen unscheinbaren Gebäude. Es war einstöckig mit einem hohen reetgedeckten Dach. Die wenigen, kleinen Fenster die es gab waren rechts und links der massiven Holztür angeordnet.
Er führte mich jetzt durch diese Tür und der Kontrast zwischen innen und außen hätte fast nicht größer sein können. Während es außen aussah wie eine alte Dienstbotenunterkunft erwartete uns drinnen das Ambiente einer Arztpraxis.

Eine ältere, sehr kräftige Frau saß hinter einem Tresen. Sie trug eine weiße Schwesternuniform und eine Haube auf dem Kopf. Ihre Haare hatte sie zu einem strengen Dutt gebunden. Sie sprach uns unfreundlich an: „Ja?“, dabei sah sie noch nicht einmal von ihrem Rechner auf.

Jens räusperte sich und sagte: „Hengst, Schlachtross zu Eingangsuntersuchung!“

„Eingangsuntersuchung?“, fragte sie nach und begann auf der Tastatur zu schreiben. „Ah ja, da hab ich ihn. Wurde aber schon gestern erwartet. Heute haben wir keinen Termin mehr!“

„Schwester, davon weis ich nichts. Mir wurde von der Madame Rittmeisterin aufgetragen den Hengst hier abzuliefern. Würden Sie ihn jetzt übernehmen, damit ich zu meinen Aufgaben zurück kann oder soll ich Madame berichten, dass Sie seine Aufnahme verweigern?“, sagte der Pferdeknecht patzig.

Sie stand jetzt mürrisch auf und ich erkannte, dass sie gut einen halben Kopf größer war wie ich und sie sagte: „Dass heißt Oberschwester! Kommt mit, ich bringe ihn im Zwinger unter. Aber es wird länger dauern, die Frau Doktor ist beschäftigt. Falls er in Quarantäne muss bekommt ihr ihn diese Woche eh nicht mehr!“

Sie führte uns durch eine Tür an die sich ein längerer Gang anschloss. Sie öffnete eine der Türen, die rechts und links angebracht waren und schaltete das Licht ein. Langsam erwachte die Beleuchtung in dem fensterlosen Raum zum Leben und ich sah, dass wir in einem winzigen Zimmerchen von vielleicht 2 x 2 m standen. An der gegenüberliegenden Wand war wieder eine Tür zu sehen. Allerdings hatte diese weder einen Griff noch sonst einen Öffnungsmechanismus.

Die Schwester zog sich Gummihandschuhe an und befahl mir: „Abknien!“, was ich auch sofort tat.
Dann öffnete sie mein Halfter und zog mir die Trense unsanft aus dem Maul. Sie warf sie dem Pferdeknecht zu und meinte: „Da, das Pferdedings kannst du gleich mitnehmen, das brauchen wir hier nicht!“
Sie griff jetzt in ihre Kitteltasche und zog einen Gummikeil heraus. „Maul auf!“, wurde mir befohlen und kaum hatte ich den Mund geöffnet spreizte sie mir mit einer Hand die Kiefer während die zweite den Keil zwischen meine Zahnreihen presste. Nach wenigen Sekunden war mein Kiefer weit gespreizt und sie stellte sich hinter mich.
Mit geübtem Griff fassten zwei ihrer Finger in meine Nasenlöcher und sie bog meinen Kopf nach hinten. Sobald er vollständig überstreckt war klemmte sie ihn zwischen ihren Oberschenkeln ein und lies los. Sie holte eine kleine Taschenlampe aus ihrer Tasche und leuchtete mir in die Augen.
„Pupillenreaktion in Ordnung“, hörte ich sie sagen.
Dann befahl sie mir: „Lappen raus!“

Ich streckte die Zunge heraus und sie griff zu. Vor Schreck wollte ich sie wieder in meinen Mund zurückziehen doch sie hielt sie zwischen Daumen und Zeigefinger gefangen. „Zier dich nicht so und her mit dem Fleischlumpen!“, knurrte sie mich an und verstärkte den Druck ihrer Schenkel an meinem Kopf.
Mein Rachen wurde jetzt von allen Seiten ausgeleuchtet während sie meine Zunge zur Seite bog, dass sie auch den Zungengrund sehen konnte.

„Ok, sein Maul ist sauber“, stellte sie lakonisch fest und lies endlich meine Zunge los. „Hoch und Hände an die Fußgelenke“, befahl sie jetzt scharf.

Ich tat wie geheißen und Sekunden später spürte ich wie sich ein Finger durch meine Rosette bohrte. Sie schob mir den Finger mehrere Male in den Darm um mich zu weiten, dann folgte ein zweiter. Als sie mir drei Finger hinten rein geschoben hatte wurde es mir mulmig. Ich war definitiv anal keine Jungfrau mehr aber so weit, dass ich zwischen Tür und Angel mal schnell gefistet werden konnte war ich auch nicht.
Doch es blieb bei drei Fingern. Sie betastete meinen Enddarm von allen Seiten und zog sich dann aus mir zurück. Der Handschuh war jetzt kotverschmiert und während sie ihn auszog und in einen Mülleimer warf sagte sie: „Da hinten ist auch nix drin, aber eine Grundreinigung ist dringend von Nöten!“

Die Prozedur hatte mich mehr eingeschüchtert als ich es für möglich gehalten hatte. Es war alles so schnell gegangen, dass ich keine Möglichkeit der Reaktion oder der Gegenwehr gehabt hatte.

Sie kam jetzt wieder auf mich zu und hatte eine Art Halsband in ihren Händen. Ich bekam das Band umgelegt und merkte wie zwei Metallbolzen gegen meine Wirbelsäule drückten.

„Das wird doch nicht eines dieser Elektroschockhalsbänder sein“, dachte ich furchtsam. Doch da war das Teil schon fest um meinen Hals gelegt und gesichert. Sie versuchte jetzt es zu drehen, doch es war so eng, dass die beiden Bolzen tief genug in meine Haut drückten um jede Drehung zu verhindern.
Sie nahm ein kleines Kästchen und drückte auf einen Knopf. Ich spürte ein leichtes Kribbeln am Hals.

„Ok, doch ein Schockhalsband!“, war es mir jetzt klar.

Ein weiterer Druck und und aus dem Kribbeln wurde ein unangenehmes Ziehen, was nach einem dritten Druck auf die Fernsteuerung zu einen Schmerz wurde als würde man mir Nadeln in die Wirbel stecken.

Ich verzog das Gesicht und sie sagte: „Aufmerksamkeitsmodus funktioniert!“

Plötzlich durchzuckte mich ein scharfer Schmerz, als hätte sie mit einem schmalen Schlagwerkzeug, beispielsweise einem Rohrstock, zugeschlagen. Ich schrie auf und begann zu zittern.

„Korrekturmodus ok!“, sagte sie ungerührt und drückte auf einen weiteren Knopf.

In diesem Moment zog es mir die Beine unter dem Körper weg und ich begann zu zucken. Es war als würde sich Feuer durch mein Rückgrat brennen und kein Muskel meines Körpers gehorchte mir mehr. Der Gummikeil hielt meine Kiefer gnadenlos gespreizt obwohl sich meine Kaumuskulatur verkrampfte. Ich brüllte wie am Spieß und mir liefen die Tränen herunter. Nach ein oder zwei Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, hörte der Schmerz auf.

„Strafmodus zufriedenstellend!“, sagte sie gleichgültig und ging in die Knie. Zu mir gewandt sagte sie: „Du hast jeweils die erste bzw. die ersten beiden Stufen der Modi kennen gelernt. Jeder Modus hat zehn Stufen. Ab Strafmodus Stufe sieben gehen bei den meisten die Lichter aus. Und versuche dir während der Strafe nicht die Zunge abzubeißen, ohne spricht es sich so schlecht“, erklärte sie mir dieses hinterhältige Strafwerkzeug, während sie mir den Gummikeil aus dem Maul hebelte und wieder in ihrer Kitteltasche versenkte.

Ich japste immer noch nach Luft und versuchte die Erinnerung an diese Schmerzen zu verdrängen als sie mein Handgelenk nahm. Mir wurde jetzt ein Kunststoffband umgelegt und mit eine Zange versiegelt. Das gleiche passierte mit meinen anderen Handgelenk.

„Die Bänder schauen harmlos aus, sind aber sehr zäh. Versuche nicht sie zu zerreißen, dass gibt nur üble Schnittwunden“, wurde ich aufgeklärt. Ohne Vorwarnung griff sie mein Bein und zog es zu sich. Nachdem sie mein Knie zwischen ihren Oberschenkeln eingeklemmt hatte bekam ich auch am Fußgelenk ein solches Band.
Zu guter Letzt nahm sie zwei verschließbare Karabiner und befestigte meine Handgelenke am Halsband.

„Damit du nicht an dir rumspielst“, war ihr einziger Kommentar dazu. Dann wurde ich grob am Halsband gepackt und sie zog mich hinter sich her. Ich wurde, auf den Knien, mehr mitgeschleift als ich selber kroch und das Halsband schnürte mir die Luft ab.

Die zweite Tür öffnete sich und Licht flammte auf. Ich hörte schmerzverzerrtes Stöhnen aus mehreren Kehlen.
„Fresse oder ich gebe euch was zum Stöhnen!“, blaffte die Schwester in den Raum.

Jetzt konnte ich erkennen, dass der ganze Raum mit Käfigen angefüllt war. Sie waren an den Wänden aufgereiht, teilweise zwei Stück übereinander, manchmal sogar drei. Einige standen auch im Raum verteilt. Sie waren unterschiedlich groß. Einige waren groß genug um darin zu sitzen oder zu liegen, während andere so niedrig und schmal waren, dass man nur auf dem Rücken liegen konnte oder wieder andere so klein, dass mehr als ein zusammengepresstes Kauern nicht möglich war. Ich sah dass in einigen der Käfige schon nackte Gestalten waren. Ich konnte sowohl männliche als auch weibliche Patienten erkennen.

Sie zerrte mich zu einem größeren Käfig mit einem sehr engen Gitter als Tür und öffnete dessen komplette Vorderseite. Ich wurde mit einem Tritt hinein befördert und die Tür schloss sich wieder. Die Schwester legte die Fernbedienung zu meinem Halsband in eine Halterung an der Tür und verlies wortlos den Raum. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen verlosch das Licht und rabenschwarze Dunkelheit senkte sich über mich.

Ich war so eingeschüchtert, dass ich mich in eine Ecke des Käfigs zusammenkauerte und am liebsten mit der Wand verschmolzen wäre. Ich hatte in meinem Leben schon viel erlebt, aber so eine rüde und gleichgültige Behandlung war mir noch nie untergekommen. Ich zitterte am ganzen Leib und wollte nur noch weg von hier.
Nach einiger Zeit löste ich mich aus meiner Schockstarre und begann den Käfig zu erkunden. Da meine Hände an meinem Hals befestigt waren musste ich mich auf Ellenbogen und Knien vorwärts bewegen. Zum Glück war der Boden des Käfigs aus einem weichen, warmen Gummimaterial. Aber das war auch er einzig Luxus den das Ding zu bieten hatte. Ansonsten spürte ich nur harte Stahlstäbe. Es gab weder Wasser, noch Futter, noch eine Möglichkeit sich zu erleichtern.
Da es die einzige halbwegs bequeme Position war, die ich einnehmen konnte legte ich mich auf den Boden und versuchte mich zu sortieren.

Ich lauschte in die Dunkelheit und das einzige was ich hörte war leises Atmen. Irgendwann hörte ich unterdrücktes Husten und direkt darauf spürte ich einen leichten Elektroschock. „Ok, die haben das Halsband mit einem Mikrofon gekoppelt. Und wenn jemand hier Krach macht tut es weh“, dachte ich mir und betete darum dass niemand in der Dunkelheit einen klaustrophobischen Anfall bekam. Ich verlor sehr schnell den Überblick darüber wie lange ich in der Dunkelheit lag. Zum Glück war der Käfig relativ bequem, nur dass ich ständig die Hände in Höhe der Ohren hatte war sehr gewöhnungsbedürftig.
Irgendwie konnte ich die Situation genießen. Es war weich und warm und die Schwärze um mich herum machte mir auch nichts aus. Ich hing meinen Gedanken nach und versuchte mir auszumalen was es denn mit dieser ´Eingangsuntersuchung´ auf sich haben sollte.
„Es wird sich wohl um eine der üblichen ärztlichen Untersuchungen handeln. Ob ich fit bin und das was die mit mir vorhaben aushalte“, dachte ich mir im stillen und musste grinsen. Diese Sorte Untersuchung gab es vor jedem Rennen und ich hatte noch nie erlebt dass ein Pferd nach Hause geschickt worden war.

Irgendwann hörte ich wie der Öffnungsmechanismus der Tür ansprang und sah an der Decke die Vorschaltgeräte der Neonröhren zünden. Zum Glück warf ich mich, geistesgegenwärtig auf den Bauch und kniff die Augen zu. Kurze Zeit später flammte das Licht auf und es wurde taghell in dem Raum. Selbst durch meine geschlossenen Augenlider spürte ich die Helligkeit, die nach der vollkommenen Schwärze vorhin noch intensiver war. Wieder stöhnte jemand auf und ich bekam einen unangenehmen elektrischen Schlag. Nachdem sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten blicke ich in Richtung Tür.
Da trat dieses Urvieh von Oberschwester in den Raum. Ihr folgte eine zweite Frau in einer Art Schwesternuniform aus Latex. Allerdings war diese Uniform nicht mehr als ein sehr kurzer Rock mit einem tiefen Ausschnitt. Die Frau hatte aber auch die Figur so ein Teil zu tragen. Sie hatte eine kräftige Oberweite und einen knackigen Hintern. Beides wurde von dem engen Latexkleid perfekt in Szene gesetzt. Aber am imposantesten war ihre wallende rotblonde Mähne, die ihr bis weit über die Schultern viel.

Die beiden gingen zu einem Käfig, der meinem gegenüber lag und die Oberschwester öffnete die Tür.
„Zeit für deine Therapie!“ rief sie, doch aus dem Käfig kam nur ein jammervolles: „Neeeeiiin! Bitte nicht schon wieder!“ Und ich hörte wie der Insasse versuchte sich tiefer in dem engen Ding zu verstecken. Die Oberschwester schnaubte, nahm die Fernbedienung des Schockhalsbandes von der Wand und drückte einen Knopf. Daraufhin hörte ich nur einen erstickten Schrei aber niemand zeigte sich. Erst nach dem dritten oder vierten Stromstoß kam der Insasse aus dem Käfig gekrochen. Es war eine männliche Gestalt von vielleicht 50 Jahren. Er sah nicht wirklich gesund aus. Er war bleich und seine Haut schien ihm mehrere Nummern zu groß zu sein. Anscheinend war er noch vor kurzem stämmiger gewesen und hatte stark abgenommen.
Er wurde jetzt geknebelt und gefesselt. Dann schleifte sie ihn aus dem Raum. Kurz bevor die beiden den Raum verliessen sah die rotblonde Frau mich und ging auf meinen Käfig zu. Sie ging vor mir in die Hocke und fragte: „Wen haben wir denn da?“

Ich wollte gerade antworten, da rief die Oberschwester von der Tür her: „Das ist so ein Pferd zur Eingangsuntersuchung. Den hat uns die Rittmeisterin auf´s Ohr gedrückt!“

„Ah ich erinnere mich, der hätte gestern schon kommen sollen.“
Sie leuchtete jetzt mit einer Taschenlampe in meinen Käfig und sagte zur Oberschwester gewandt: „Den machen wir heute Nachmittag.“ Sie drehte sich zu mir und sagte grinsend: „Ich freue mich schon auf dich!“ Dann stand sie auf und kurz darauf lag ich wieder in der pechschwarzen Dunkelheit.
Mir schlug das Herz bis zum Hals und ich hatte jetzt schon Angst vor ihr, obwohl sie nur einen Satz zu mir gesprochen hatte.
16. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Eingagsuntersuchung

geschrieben von Drachenlord am 26.07.16 20:41

Wieder lag ich ihn der Dunkelheit, doch die Unbekümmertheit die ich vorhin noch gespürt hatte war dahin. Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Magen und verfluchte mich zum ersten Mal dafür freiwillig, wider besseres Wissen, hierher gekommen zu sein.
Irgendwann ging das Licht wieder an und die Tür wurde geöffnet. Doch statt der massigen Oberschwester kam eine junge Frau herein. Sie hatte eine sehr gute Figur, die durch ihre weiße Latex-Schwesternuniform betont wurde. Aber im Gegensatz zu der rothaarigen vorhin ging von ihr nicht so eine Aura der Kälte aus. Sie kam auf meinen Käfig zu und hockte sich vor der Tür hin. „Schlachtross?“, fragte sie leise.

Ich nickte und richtete mich soweit auf wie es der Käfig zulies.
Sie öffnete jetzt die Tür und ich kroch heraus. Da meine Hände immer noch gefesselt waren musste ich mich auf Ellenbogen und Knien fortbewegen was langsam und demütigend war. Als ich aufstehen wollte hatte ich ganz schnell einen hochhackigen Stiefel im Kreuz der mich zurück auf den Boden drückte. Ich sah zu ihr auf und sie schüttelte nur den Kopf und grinste dabei.
Dann hakte sie eine Kette an meinem Halsband ein und zog mich wie ein Hündchen hinter sich her. Wir gingen durch den Vorraum auf den langen Flur und sie bog, zum Glück für meine geschundenen Ellenbogen, bald ab.
Der Raum war leer bis auf einige Schläuche die aufgerollt an der Wand hingen und einen großen Bodenablauf. Es war offensichtlich das dies eine Art Waschraum war. Die Schwester hakte meine Kette ganz kurz in einem Ring am Boden ein und verschwand aus meinem Sichtfeld. Irgendwann hörte ich sie von hinten rufen: „Laut den Daten in deiner Akte steht eine Grundreinigung an. Bist du hier schon mal in den Genuss einer solchen gekommen, oder bist du schon ausgelitert worden?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Ah ok, dann will ich es mal langsam angehen lassen. Aber einen Einlauf hast du schon mal bekommen oder?“ Ich nickte und sie fuhr fort: „In einen Körper deiner Größe sollten gut 2,5 l Reinigungsflüssigkeit passen. Eigentlich ist auch nix besonderes dabei. Ich pumpe dir jetzt die Reinigungsbrühe hinten rein, dann lässt du sie brav wirken und dann spüle ich dich noch kräftig nach. Wie gesagt, ganz normale Standartprozedur! Ach ja, bevor es zu Unklarheiten kommt: Ich bestimme wann du den Einlauf lange genug gehalten hast! Wenn du es nicht schaffst bekommst du so oft einen neuen Reinigungseinlauf bis du ihn halten kannst. Wenn du es beim dritten Mal noch nicht kannst bekommst du auch nen Stöpsel wenn du willst, ich rate dir aber es zu schaffen, denn jeder Versucht kommt in deine Akte und Frau Doktor setzt dann gern mal intensives Spültraining an wenn du Schwächen zeigst.“
Sie trat jetzt wieder in mein Sichtfeld und hatte eine grotesk große, durchsichtige Klistierspritze in der Hand in der eine rötliche Flüssigkeit schwappte. Vorn an der Spritze war ein dicker Kolben befestigt, von dem sich zähe Tropfen eines Gleitmittels lösten.
„Kopf runter, Arsch raus!“, befahl sie mir und ich nahm die gewünschte Position ein. Kurz danach spürte ich wie sich der Kolben seinen Weg durch meine Rosette suchte und die kühle Flüssigkeit in mich strömte. Die Schwester war so gnädig mir die Reinigungsbrühe nicht mit Gewalt in den Darm zu drücken doch gab sie ordentlich Gas und nach gefühlten wenigen Sekunden war die Spritze leer und sie zog sie aus mir zurück.
„Den Einlauf schön halten! Ich bin gleich wieder da.“ befahl sie mir und verlies den Raum.

Aktuell fühlten sich meine Därme noch gut an, sie waren nur bis zum Anschlag gefüllt und ich hatte die leichte Hoffnung es wäre eine leichte Aufgabe den Einlauf die gewünschte Zeit in mir zu behalten. Doch nach wenigen Sekunden setzten die ersten Krämpfe ein. Es begann irgendwo in meinem Oberbauch und arbeitete sich schnell nach unten vor. Ich presste die Rosette so stark zu wie ich konnte und atmete nur noch ganz flach in der Hoffnung so meinem Darm mehr Raum geben zu können. Zum Glück verging dieser Krampf bald wieder und es machte sich eine wohlige Wärme in mir breit. Doch die nächste Welle lies nicht lange auf sich warten. Wieder bäumte ich mich auf und hoffte die Schmerzen in meinen Eingeweiden würden bald nachlassen. Doch dieses Mal dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis der Druck endlich nachlies.
Als die dritte Welle abebbte standen mir schon die Tränen in den Augen und ich betete darum, dass die Schwester wieder zur Tür hereinkommen möge um mir die Erlaubnis zu Geben mich zu erleichtern.


Die Schwester schloss die Tür des Waschraums hinter sich zu und nahm ihr Mobiltelefon aus ihrer Tasche. Sie wählte eine interne Nummer und sagte: „Frau Doktor, ich habe ihn wie besprochen befüllt.“

„Sehr gut! Ich nehme an dass er mittlerweile viel Freude an seinen Eingeweiden hat?“

„Das ist anzunehmen, Frau Doktor. Die Reinigungsbrühe war sehr kühl und ich habe extra Glycerin untergemischt. Diesen Einlauf kann kein Mensch über die geforderte Zeit halten!“

Gut. Mische ihm beim nächsten Gang Chilipulver unter, dass sollte ihn wieder aufwärmen. Ansonsten überlasse ich es dir wann du ihm eine Mischung verabreichst die er auch halten kann. Denke aber bitte daran gründlich zu spülen damit es ihm nicht die Därme zerfrisst.“

„Frau Doktor, dieses Pferd ist schließlich nicht mein erster Patient!“, wandte die Schwester mit gespielter Empörung ein. „Haben Frau Doktor etwas dagegen wenn ich bei seinem Spültraining anwesend bin? Ich finde dieses Pferd optisch recht ansprechend.“

„Nein, natürlich nicht!“, kam es belustigt von der anderen Seite. „Wenn er gewaschen und geschoren ist nimmst du ihm noch Blut ab und dann kommt er erst mal wieder in den Zwinger. Ich brauche dich für eine Spezialbehandlung. Aber stecke ihn in einen richtigen Käfig, nicht in so eine King-Size Suite!“

Die Schwester kicherte und legte auf. Sie schaute sich auf dem Bildschirm ihres Smartphones die Überwachungskamera des Waschraums an und sah dass das Pferd noch immer mit seinem Einlauf kämpfte. „Oh ein willensstarkes Pferd. Wie süß! Komm mein Junge gib klein bei und lass laufen, du hast eh keine Chance.“ sagte sie zu sich selbst.
Statt in den Waschraum ging sie erst einmal nach draußen um eine Zigarette zu rauchen.


Ich wusste schon nicht mehr wie oft eine Welle von Krämpfen über mich hinweggerollt war und eigentlich hörte es auch gar nicht mehr auf. Ich lag mittlerweile auf der Seite und hatte mich in einer Embryonalhaltung zusammengekrümmt. Da spürte ich wie die Flüssigkeit in meinem Inneren einmal mehr den Weg nach außen suchte. Ich versuchte noch einmal meine Rosette zusammenzukneifen doch ich hatte keine Kraft mehr und mein kompletter Darminhalt schoss aus mir heraus.

„Kannst du dich nicht einmal fünf Minuten beherrschen?“, fuhr mich die Schwester an, die gerade durch die Tür hereinkommen war. „Du bist kein Pferd, du bist ein Schwein! Lässt es einfach laufen und liegst dann in deinem eigenen Mist. Los auf, Zeit für den zweiten Versuch!“ Sie gab mir einen Tritt in die Rippen um mich wieder auf die Beine zu bringen. Ich stemmte mich stöhnend auf Knie und Ellenbogen hoch und kaum war ich in Position drückte sie mir schon den dicken Kolben wieder durch die Rosette. Dieses Mal drückte sie den Einlauf mehr Druck in mich hinein, so dass ich vor Schmerz die Luft anhielt. Schon nach wenigen Sekunden machte sich eine unangenehme Hitze in meinem Darm breit und mir begann der Schweiß auszubrechen. Wieder begann der Kampf gegen meine Eingeweide. Doch dieses Mal war es nicht nur der Druck in mir den ich auszuhalten hatte, es waren auch ihre höhnischen Kommentare: „Jetzt kneif die Arschbacken zusammen. Das ist ja schlimm wie wenig Selbstbeherrschung du hast! Außerdem ist es eine Schande wie du stinkst, ich sollte dich wirklich im Schweinestall abliefern wo du hingehörst.“
Ich lag mittlerweile auf dem Rücken da ich das Gefühl hatte es so besser aushalten zu können. Da ich die Augen zugekniffen hatte sah ich sie nicht kommen doch als ich spürte wie sie ihren hochhackigen Ledersstiefel auf meinen Unterleib stellte öffnete ich die Augen und sah ihr grinsendes Gesicht über mir. „Das war wohl wieder nichts!“, sagte sie gehässig und verlagerte ihr Körpergewicht, so dass sich der Stiefel in meine Därme bohrte.

Der Schmerz, der mich durchfuhr war grausam und wieder ergoss sich mein gesamter Darminhalt über den Boden. Sie lachte höhnisch und sagte: „Langsam glaube ich du machst das absichtlich. Kann es sein, dass dir das gefällt?“

Ich fuhr herum und war ganz kurz davor ihr an den Kopf zu werfen, was ich von ihrer Behandlung hielt, doch ich sah dass sie die Fernbedienung meines Schockhalsbands in den Händen hielt und heulte stattdessen nur auf und lies mich auf den dreckigen Boden zurückfallen. Vor Demütigung und Hilflosigkeit liefen mir die Tränen über die Wangen.

„Du scheinst wenigsten nicht ganz dumm zu sein“, war ihr Kommentar. „Los auf die Beine, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit mit dir rumzuspielen!“ Wieder bekam ich meinen Reinigungseinlauf und ich machte mich wieder auf die unmöglichen Schmerzen gefasst, die ich die letzten beiden Male erlebt hatte. Doch diese Mal war es nicht so, der Einlauf lies sich gut halten und obwohl ich ein ziemliches Völlegefühl hatte, hatte ich fast keine Krämpfe.

„Na also, geht doch!“, sagte sie plötzlich zu mir. Ihre Stimme war ganz nah an meinem Ohr und ich öffnete meine Augen und sah, wie ihre, in einem langen Latexhandschuh steckende Hand sich zu meinem Kopf bewegte. Sie kraulte mir das schweißnasse Haar und massierte dann meinen Bauch. Doch nicht brutal oder um mich wieder dazu zu zwingen den Einlauf von mir zu geben sondern regelrecht zärtlich. Ich wagte es mich ein wenig zu entspannen, da griff sie an meine Handgelenke und öffnete die Karabiner.
„Es ist zwar schon zu spät aber wenigstens einmal will ich dir die Möglichkeit geben deinen Darminhalt wie ein menschliches Wesen los zu werden. Hopp auf, da hinten ist eine Toilette.“

Ich sprang auf und rannte zu dem weißen Thron der hinten im Raum stand. Kaum saß ich auf der Schüssel gab es kein Halten mehr. Nachdem alles aus mir heraus war sackte ich regelrecht zusammen. Es war einerseits die Belastung meines Kreislaufs die mich fertig machte, aber auch dieses falsche Spiel das sie mit mir spielte zehrte an meinen Nerven. Ich war in ihrer Hand und sie nutzte es.
„Wenn ich mich bei der Frau Doktor oder sonstwem beschwere wird sie, wenn man sie überhaupt fragt, alles abstreiten und ich werde noch mal bestraft“, dachte ich mir und fragte mich wem ich auf diesem Hof überhaupt vertrauen durfte.

„Los komm her!“, befahl sie mir jetzt. Sie hatte sich eine lange weiße Schürze umgebunden und hielt ein Stahlseil, das zur Decke führte in der Hand. Ich zögerte ein wenig und sie fuhr mich an: „Wenn du nicht in 10 Sekunden vor mir kniest ziehe ich dich an deinen Knöcheln hoch! Zehn...neun...“

Ich sprang auf und gerade als sie „...null...“ sagte kniete ich vor ihr und meine Stirn berührte den Boden.
„Brav,“ hörte ich von oben und sie bog mir die Hände auf den Rücken wo Handschellen klirrten. Dann surrte die Winde und mir wurden, die auf dem Rücken befestigten Arme nach oben gezogen. Sie gab mir die Möglichkeit mich aufzurichten, doch hielt sie die Winde erst an als mein Oberkörper waagerecht in der Luft hing und ich das Gefühl hatte meine Schultern würden ausgerenkt.
Sie spritzte mich jetzt mit kaltem Wasser ab und begann mich einzuseifen. Obwohl die Prozedur erniedrigend war, war ich froh nicht mehr wie eine Güllegrube zu stinken. Doch als sie mir ungerührt den Schlauch in den Hintern schob und meinen Darm mit dem kalten Wasser füllte, was dieser wieder mit Krämpfen beantwortete war mir klar, dass ich von ihr keinerlei Freundlichkeit zu erwarten hatte.

Irgendwann war die Prozedur vorbei und ich hing tropfnass im Raum. Sie verschwand wieder und als sie zurückkam hatte sie einen Becher mit Rasierschaum und ein altmodisches Rasiermesser dabei. „Zeit für die Schafschur. Halt schön still, sonst wird es blutig!“ Mir stockte der Atem wenn ich daran dachte dass sie mir den Körper mit diesem Mordwerkzeug enthaaren wollte.
Sie seifte meinen Rücken und meine Arme ein und machte sich ans Werk. Nach einigen Zügen mit dem Messer hörte sie plötzlich auf und sagte: „Atme!“ Da erst wurde mir bewusst, dass ich die ganze Zeit aus Angst die Luft angehalten hatte. Ich holte mehrmals tief Luft und sie lies die Kette herunter.
Nachdem sie mir die Hände vor dem Körper gefesselte hatte wurde ich wieder hochgezogen und ich hing wieder gestreckt im Raum. Dann wurde der Rest von mir geschoren. Als sie mit dem scharfen Messer an meinen Genitalien herumfuhrwerkte wurde es mir anderes und ich verkrampfte mich wieder. Doch sie rasierte mich gründlich und ohne jede Regung. Erst als das letzte Haar meiner Köperbehaarung entfernt war lies sie von mir ab.
„Du darfst dich schon mal freuen, dass mache ich jetzt jede Woche einmal mit dir!“, sagte sie lächelnd wobei sie anscheinend bewusst offen lies ob sie damit die Einläufe oder das Rasieren meinte.

Sie spritze mich zum Abschied noch einmal mit kaltem Wasser ab und während ich zitternd von einem Bein auf das andere trippelte sagte sie: „Ich muss leider zu einer Behandlung. Natascha holt dich später ab und bringt dich zurück in den Zwinger. Wir sehen uns später zum Belastungs EKG!“

„Lass dir bitte Zeit, ich habe kein allzu großes Bedürfnis dich wiederzusehen“, dachte ich mir. Aber wenn ich jeden, den ich nicht noch einmal wieder treffen wollte auch nicht wieder traf wäre ich hier wohl bald ziemlich allein.
Also hing ich allein und frierend an meinen Handgelenken im Waschraum. Obwohl ein Mensch nicht so viel Körperbehaarung hat fühlte es sich ohne komisch an. Irgendwie fühlte ich mich noch nackter als sonst.
Die Handschellen begannen sich schmerzhaft in meine Haut zu graben und ich bekam eine Gänsehaut. „Irgendwie habe ich mir das Leben als Pferd einmal anders vorgestellt“, dachte ich mir. „Sport machen, den Sulky ziehen, vielleicht ab und zu eine Stute besteigen und vom Jockey Leckerlies bekommen wenn man lieb war. Ansonsten aber ein ganz normales Leben führen. Doch was hies schon normal. Normal war mein Leben bei Bea auch nicht, zumindest wenn man 99% der Deutschen gefragt hätte. Und was ich in nicht ganz einem Tag hier erlebte war noch einmal eine ganz krasse Steigerung“, gingen mir die Gedanken durch den Kopf. Ich wollte es nicht zugeben, aber der Gedanke sechs Wochen hier gefangen zu sein machte mir Angst.

Tatsächlich kam die angesprochene Natascha, oder besser gesagt Oberschwester Urvieh, nach einiger Zeit. Doch bevor sie mich herab lies nahm sie mir professionell Blut ab und hielt mir dann einen Becher vor den Penis. „Lass laufen!“ Ich schnauzte sie mich an und ich versuchte die Urinprobe abzuliefern doch es gelang mir nicht. Sie schnaufte: „Hör zu, ich habe keine Zeit für deine Empfindlichkeiten. Entweder du machst jetzt den Becher voll oder ich lege dir einen Katheter, ganz wie du willst!“ Ein Katheter war das letzte was ich jetzt haben wollte und ich schloss die Augen und entspannte mich. Nach kurzer Zeit spürte ich wie der Urin in den Becher plätscherte und sie schien zufrieden. „Das man euch immer erst drohen muss!“, knurrte sie.

Die Urinprobe stelle sie mit meiner Blutprobe in eine Schüssel auf der ´Labor´ stand und löste jetzt meine Fesseln dann führte mich zurück in den Zwinger. Als sie die Tür zum Zwinger öffnete sah ich, dass dies mittels ihres Smartphones geschah und dass sie bevor die Tür sich öffnete etwas anderes abschaltete. Zumindestens wechselte eine kleine Lampe von rot nach grün. Als sie die Tür öffnete blieb es im Zwinger still wie in einem Grab. Sie stieß mich voran und wir traten durch die Tür.
Leider kam ich nicht in meinen alten Käfig zurück. Stattdessen musste ich in einen Käfig klettern, der sich auf Höhe ihres Kopfes befand und so kurz war, dass ich nur gekrümmt darin liegen konnte. Sie schloss die Tür und hängte eine Tränkflasche daran. Dann verlies sie wortlos den Raum und löschte das Licht.

„Wenigstens hat sie mir etwas zu trinken da gelassen“, dachte ich mir und nahm einige Schlucke. Die Flüssigkeit schmeckte komisch. Irgendwie salzig und metallisch. Da viel mir ein dass sie wahrscheinlich Mineralien in das Wasser gemischt hatte um meinen Elektrolythaushalt nach den vielen Einläufen wieder ins Lot zu bringen. Nachdem ich gesoffen hatte versuchte ich eine bequeme Position zu finden, doch es gelang mir faktisch nicht. Zum Sitzen war der Käfig zu niedrig und zum liegen zu kurz. Ich konnte nur zusammengerollt auf der Seite liegen. Doch das Umdrehen war nicht einfach und leider auch nicht geräuschlos zu erledigen was mir bösartige Zischlaute aus den anderen Käfigen und leichte Elektroschocks einbrachte. Ich dachte über den Mechanismus dieses Zwingers nach: „Wenn die Schwester die Tür öffnet muss sie vorher den Mechanismus der die Halsbänder an das Mikro koppelt abschalten. Weil wenn jemand bei einer Abholung schreit wird es sonst sehr übel für alle. Hoffentlich schaltet sich das System nach kurzer Zeit selbst ab wenn die Tür offen ist, nur für den Fall das sie es einmal vergisst abzuschalten.“


Wieder verlor ich den Überblick wie lange ich schon hier in der Dunkelheit lag. Vor allem auch weil ich ein wenig einnickte. Als ich wach wurde, schreckte ich auf und stieß mir den Kopf an der Käfigtür. „Au! Scheiße!“, fluchte ich und prompt bekam ich gehörig eine gewischt. Ich biss mir auf die Lippen um keine weiteren Geräusche zu machen, doch das Stöhnen um mich rum machte mir klar, dass die anderen auch alle einen Elektroschock abbekommen haben. „Tut mir leid“, sagte ich geräuschlos. Doch sofort war mir auch die Gemeinheit, die hinter diesem System steckte klar. Alle wurden für den Fehler eines einzelnen bestraft. Also versuchte jeder möglichst perfekt in das System zu passen nur um sich und seinen Leidensgenossen Schmerzen zu ersparen.
„Im Verteilen von Schmerzen und Demütigungen sind die hier wahre Meister“, dachte ich sarkastisch. „Mal sehen was sich die kranken Hirne der Baronesses noch alles ausgedacht haben.“
Ich drehte mich noch einmal um und es war mir egal dass ich dabei einige Geräusche machte, auch der Elektroschock war mir egal. Ich wollte trotzig sein und benahm mich wie ein kleines Kind. Wobei, mich auf den Boden zu werfen und zu brüllen war mir dann doch zu hart, aber ich hätte es liebend gern getan.
17. RE: Abenteuer auf Rosengarten - In eigener Sache

geschrieben von Drachenlord am 14.08.16 22:22

Hallo zusammen,

Statt eines neuen Teil der Abenteuer auf Rosengarten möchte ich heute über etwas anderes schreiben, und zwar über die Auswirkungen die meine Geschichten auf mein reales Leben haben.

Dazu muss ich ein wenig ausholen. Vor einiger Zeit schrieb mich ein treuer Leser an und bedankte sich für die Geschichten, die ich schreibe. Wir schrieben uns einige Nachrichten hin und her und er wurde mein geschätzter Berater und Korrektor logischer Brüche und inhaltlicher Unsauberkeiten. Nach einiger Zeit fragte er mich, ob ich wirklich noch nie wirklich als Pferd agiert hätte was ich bejahte. Daraufhin stellte er den realen Kontakt zu sich und anderen Pferden her und ehe ich es mich versah war ich Teil einer Herde sehr freundlicher, interessanter Pferde und ihrer Halter.
Das gab mir die Möglichkeit letzte Woche mein Schlachtross zum ersten Mal zum Leben zu erwecken und es, aus seinem Stall in meinem Kopf, in die Welt zu entlassen. Es zeigte sich an dieser Welt interessiert und will jetzt öfter zu seinem Recht kommen, was ich natürlich nach Kräften unterstütze! Ich werde ihm wohl öfter das Kommando über meinen Körper geben, sei es bei der Dressur – als Junghengst muss Schlachtross noch viel lernen -, sei es beim Fahrsport oder der Arbeit im Wald beim Holzrücken. Oder bei all den anderen Erlebnissen und Abenteuern die wir beide noch miteinander erleben werden.
Vor mir hat sich eine ganz neue Welt aufgetan und ich bin schon sehr gespannt was ich alles in ihr finden werde.

Die Abenteuer auf Rosengarten werden natürlich weitergehen, wenngleich es in einigen Passagen wohl pferdiger werden wird, da ich jetzt, zumindest ansatzweise, weis wovon ich rede und wie sich gewisse Dinge anfühlen.
Dieses Posting ist auch an alle gerichtet, die eine Fantasie mit sich rumtragen und nicht wissen wie und ob sie sie in die Realität umsetzten können. Ich kann euch nur raten sie aufzuschreiben und hier zu veröffentlichen. Vielleicht geht es euch wie mir und sie wird tatsächlich wahr.

Pferdige Grüße,
Schlachtross
18. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Eingagsuntersuchung - Teil 2

geschrieben von Drachenlord am 08.09.16 19:28

Hallo zusammen,

Nach einer längeren Wartezeit geht es endlich mit der Geschichte weiter. Ich hoffe ihr habt Spaß mit dieser kurzen Fortsetzung. Weitere sind in Arbeit und sehr bald wird es weitergehen. Versprochen!

Grüße,
Euer Schlachtross


Leistungsfähigkeit:

Ich lag noch lange genug in dem engen Käfig um mich wieder zu beruhigen. Irgendwann ging das Licht wieder an und Schwester Annika kam und holte mich aus dem Ding raus.
Wir gingen zunächst in ein einfaches Behandlungszimmer. Dort standen nur eine Waage und eine Spreizstange hing von der Decke. Als erstes musste ich mich auf die Waage stellen.
„84 kg! Du bist kein Rennpferd, du bist ein Brauereigaul!“, verhöhnte mich die Schwester. „Sei froh dass du lange genug hier bist um all das sinnlose Fett abzutrainieren! So, jetzt komm her!“ Ich trat zu ihr und sie hakte kommentarlos meine Handfesseln in die Spreizstange ein und diese wurde von einer Winde nach oben gezogen. Als meine Fersen den Boden gerade noch so berührten schaltete sie die Winde ab und maß meine Größe: 183 cm, wenn ich dich eine oder zwei Stunden hier hängen lasse wächst du vielleicht noch ein bisschen, Grubenpony! Ich kann echt nicht verstehen warum man dich zum Rennpferd ausgebildet hat.“ Sie begann jetzt mein Körperfett zu messen indem sie kräftig in meinen Bauch kniff. Die Kommentare die ich nebenbei zu ertragen hatte waren für mich schlimmer als die Prozedur an sich. Specki und Schlachtvieh waren noch die charmantesten ihrer Begriffe für mich.
Irgendwann war auch diese Prozedur überstanden und sie kontrollierte noch meine Lunge und hörte mein Herz ab. Dann wurde ich wieder herunter gelassen und sie führte mich in einen Nebenraum. Dort war eine Apparatur zur Ausführung von Kniebeugen aufgebaut. Eine Langhantelstange war in einem Rahmen montiert, so dass das Umkippen mit der Stange, wie es bei reinen Freihantelübungen vorkommen konnte, unmöglich war. Ich musste mich unter die Stange stellen, sie aber noch nicht anheben. Schwester Annika fragte mich jetzt: „Was ist deine maximale Beinkraft?“

„Ca. 100kg“, antwortete ich ihr.

„Da geht sicher mehr“, antwortete sie mir selbstsicher. Sie belud die Stange mit einigen Gewichten und befahl mir dann 10 Kniebeugen zum Aufwärmen zu machen dann legte sie weitere Scheiben auf und sagte: „Ich will deine Maximalkraft messen, also nur eine Kniebeuge! Und streng dich an!“

Ich drückte die Stange mit den Schultern hoch und entsicherte sie. Da merkte ich schon, das wir die angesagten 100 kg wohl schon überschritten hatten. Ich ging in die Knie und drückte dann das schwere Gewicht langsam wieder hoch. Als ich endlich wieder aufrecht stand lies ich meinen Atem pfeifend entweichen und die Sterne vor meinen Augen wurden auch schnell weniger.

„Na also wer sagt es denn, die 100 hast du doch sauber geschafft. Jetzt 10 kg mehr!“, erklärte sie mir. Wieder klirrten Scheiben und ich musste eine weitere Kniebeuge machen. Meine Muskeln brannten jetzt schon ordentlich doch ich konnte sie sauber stehen. Wieder 10 kg mehr gingen aber nur noch unter Aufbietung aller Kräfte und ich keuchte als ich die Stange endlich ablegen konnte. Als sie wieder mehr Gewicht auflegte streikte ich kurz und wollte die Stange nicht aus ihrer Sicherung heben, doch zwei kurze Elektroschocks stimmten mich schnell um. Ich ging langsam in die Hocke und hielt die Luft an. Dann spannte ich meine Beinmuskeln an und drückte. Ganz langsam begann ich mich aufzurichten, doch ich spürte schnell dass das Gewicht zu hoch war. Ich war kurz davor die Stange abzuwerfen, da spürte ich wie sie meine Hoden griff und brutal zusammenquetschte.

„Hoch mit der Stange oder ich zerquetsche deine Eier!“, sagte sie in einem eiskalten Befehlston. Durch den Schmerz und die Angst holte ich alles aus meinen Beinen heraus und schaffte es tatsächlich mich aufrecht hinzustellen. Als die Stange endlich wieder von meinen Schultern herunter war lies Schwester Annika auch meine Hoden los und ich konnte Luft holen.

„135 kg, ist doch ganz ordentlich. Ich denke wenn du hier fertig bist haben wir die 150 kg weit hinter uns gelassen!“, sagte sie überraschend anerkennend. Ich konnte es irgendwie nicht so richtig realisieren, aber sie schien zufrieden zu sein. Wenigstens wurde ich jetzt nicht mehr gequält.
Sie lies mich aus dem Rack treten und ich musste im Kreis gehen um meine Muskel wieder zu lockern.
19. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Eingagsuntersuchung - Teil 3

geschrieben von Drachenlord am 14.09.16 21:01

Untersuchung:

Die Schwester führte mich in einen Raum der fast vollständig von einer seltsamen Metallkonstruktion eingenommen wurde. Das Teil erinnerte entfernt an einen Stuhl, hatte aber eher etwas von einer plastischen Skulptur.
Sie stellte sich neben das Ding und erklärte mir, freudestrahlend wie ein Autoverkäufer der dem Kunden das neueste Modell anpreist, die Vorzüge dieser Konstruktion: „Voilá, das ist unser Untersuchungsstuhl! Eine Spezialanfertigung für Frau Doktor, von ihr selbst entworfen. Dieser Stuhl ist das neueste was es auf dem Markt gibt. Er erlaubt vollständigen Zugriff ohne die Fixierung des Patienten lösen zu müssen.“

Mir schwante schon böses als ich dieses Ding mit einer menschlichen Gestalt kreuzte und sie fuhr fort: „Komm her, ich mache dich gleich fest, dann kann ich mit deiner Untersuchung anfangen. Und wenn Frau Doktor kommt geht alles viel schneller!“

Mir blieb nichts anderes übrig als auf dieses Folterinstrument zuzugehen und kaum stand ich davor drehte sie mich um und dirigierte mich auf den Stuhl. Als ich den Hauptteil direkt im Rücken hatte drückte sie mir auf die Schultern, so dass ich mich setzte. Da merkte ich, dass der Stuhl zwei sehr kleine Ausbuchtungen hatte. Sitz konnte man das sicher nicht nennen. Die Metallschaufeln waren gerade groß genug meinen Hüftknochen unten und seitlich zu unterstützen. Eine Art Dorn drückte sich gegen meinen Damm bist kurz vor meinen Anus und verhinderte so, dass ich abrutschen konnte.
Jetzt musste ich mich nach hinten beugen und spürte wie meine Schultern gegen ähnliche Metallschaufeln drückten. Mein Rückgrat hin noch vollkommen frei in der Luft. Jetzt justierte sie etwas hinter meinem Kopf und kurz darauf war mein Kopf von einem breiten Metallband vom Nacken bis zur Nasenwurzel fixiert. Jeweils ein Band ober- und unterhalb der Ohren verhinderten jede Bewegung des Kopfes. Ich stellte schnell fest, dass ich jetzt in diesem Ding gefangen war.
Sie begann mich jetzt bewegungsunfähig in dieser Konstruktion festzumachen. Sie nahm eine Y-förmige gebogene Platte und legte sie mir auf die Brust. Dabei lag der lange Schenkel genau auf meinem Brustbein. Jetzt klickte es hinter mir und ich spürte wie die Platte einrastete. Dann nahm sie meine Beine und legte sie in Schalen die sich unter meinen Kniekehlen befanden. Nach kurzem Justieren passte die Position perfekt. Die Beine wurden jetzt mit einem Riemen über- und unterhalb der Knie gesichert.
Noch saß ich aufrecht mit leicht gespreizten Beinen da, doch das sollte sich schnell ändern. Nachdem sie einige Minuten an meinem Rücken herumhantiert hatte lag ein breites, kaltes Metallband fest von meinem Nacken bis ans Steißbein an meiner Wirbelsäule an. Sie drückte einen Knopf und ich wurde nach oben gehoben und nach hinten geschwenkt. Da erst merkte ich wie wehrlos ich war, obwohl meine Arme noch vollkommen frei waren.
Sie nahm meine Arme und zog sie in die Länge, das ich versuchte mich zu wehren entlockte ihr nur ein müdes Lächeln und den Kommentar : „Wenn du willst kann ich auch die Winde nehmen!“ Was mich dazu brachte meine Gegenwehr sofort einzustellen.
Meine Arme wurden an den Ellenbogen und den Handgelenken fixiert und als besonderes Bonbon presste sie meine Hände auf eine Metallplatte und begann jeden Finger einzeln mit einer Art Kunststoffplättchen zu fixieren. Nach wenigen Minuten konnte ich keinen Finger mehr rühren, da es sich anfühlte als wären sie am hintersten Fingerglied festgenagelt worden.
Sie ging zur Steuerung dieses Geräts und sofort wurden meine Arme nach hinten gezogen obwohl sie immer noch voll gestreckt waren. Dadurch bekam ich sehr schnell einen starken Zug auf den Brustmuskel, was einerseits unangenehm war, mir andererseits meine Wehrlosigkeit extrem stark deutlich machte, da ich so meinem Gegner meine empfindlichsten Körperteile darbot. Das war etwas was mich mehr psychisch als körperlich belastete.
Mir brach der Schweiß aus und ich bekam richtig Angst. Ich war schon oft gefesselt worden doch fast immer in einer Position die wenigsten einen Teil des Körpers vor dem Zugriff des Gegenübers schützte. Aber bei dieser Fesselung gab es nichts was mich schützte. Ich war ihr voll und ganz ausgeliefert.

Obwohl es sinnlos war, bäumte ich mich auf indem ich den Rücken krumm machte. Es war der letzte Versuch mir selbst zu zeigen dass ich noch nicht ganz in ihrer Gewalt war. Doch sie grinste nur und schraubte etwas an meinem Rücken und die Metallplatte auf meiner Brust begann mich gnadenlos auf die Schiene hinter meiner Wirbelsäule zu drücken. Sie hörte erst auf die Platte anzuspannen als ich kaum mehr über den Brustkorb atmen konnte.
Als letztes wurden meine Füße in einer schuhähnlichen Konstruktion aus Metall eingespannt und dann sagte sie, sichtlich zufrieden: „So die Grundaufspannung haben wir, jetzt kommen die Schmankerl! Ich drehe dich vor den Monitor, damit du auch alles sehen kannst was jetzt kommt. Die meisten Menschen glauben nicht, wenn sie es nicht selbst gesehen haben, wie flexibel sie sind.“

Mit diesen Worten drehte sie den ganzen Stuhl so, dass ich auf einen Monitor blickte. Ich sah darin mich selbst auf diesem Folterinstrument.
Die Schwester drückte einen Knopf und ein Motor begann zu surren. Ganz langsam wurden meine Beine gespreitzt. Erst als das Ziehen der Sehen an den Innenseiten meiner Oberschenkel sehr unangenehm geworden war hörte sie auf. Dann wurde ich weiter gekippt, wobei sich der Monitor mitbewegte, so dass ich immer sehen konnte was jetzt geschah. Die Kamera wechselte die Position und zeigte mich jetzt von schräg oben.

„So ähnlich wie es die Leute von einer Nahtoterfahrung berichten dachte ich mir und fühlte wie eine Panikwelle sich in mir aufbaute. Obwohl ich viel gewöhnt war, war das zu heftig. Ich schloss die Augen und begann schneller zu Atmen. Nach kurzer Zeit entglitt mir die Kontrolle über meinen Körper und meine Muskeln begannen sich zu verkrampfen. Aber obwohl mein Körper alles aufbot was er hatte um mich zu befreien konnte ich mich keinen Millimeter bewegen. Die Brustplatte war so eng, das ich kaum Atmen konnte was natürlich nicht zu meiner Beruhigung beitrug. Im Gegenteil, ich hatte das akute Gefühl zu erstickten, obwohl ich immer noch über das Zwerchfell atmen konnte. Doch ich versuchte über den Brustkorb zu atmen was zu einem jämmerlichen Japsen führte, da die Brustplatte mich einengte wie ein Panzer.
Ich ging jetzt durch die Hölle. Meine Hirn war auf Flucht gepolt doch mein Körper war unfähig sich zu bewegen. Ich konnte noch nicht einmal bestimmen wohin ich sah. Meine Augen rollten wie wild hin und her doch wurde mein Blick immer wieder von dem Bildschirm eingefangen der mir nichts anderes zeigte als meine eigene, hilflose Gestalt.
Meine Muskeln krampften und ich glaubte bald wäre der Punkt erreicht an dem ein Knochen in mir einfach durch Muskelkraft brach. Doch obwohl die Schmerzen in meinen Muskeln und Gelenken ständig zunahmen blieb die finale Schmerzwelle aus.

Doch diese sadistische Krankenschwester unternahm noch nicht einmal den Versuch mir zu helfen. Ich brüllte jetzt all meine Wut und meinen Frust über sie heraus doch von ihr kam keine Reaktion.
„Himmel hilf! Willst du mich hier verrecken lassen?“, brüllte ich ihr entgegen als mein Hirn wenigstens wieder ein bisschen funktionierte.

Jetzt kam sie wieder in mein Blickfeld und sagte mit einer Stimme die vernehmlich nach Rauch roch: „Haben wir uns wieder beruhigt? Wenn ja kann ich ja weitermachen!“

„Dieses Aas war eine rauchen, während ich hier fast eingegangen bin! Und was heißt weitermachen? Ich kann mich doch jetzt schon nicht mehr bewegen.“ Meine Gedanken rasten und ich war wieder kurz davor panisch zu werden. Doch dieses Mal schaffte ich es die Panik niederzukämpfen und ich hörte sie sagen: „Du hast dich ganz gut unter Kontrolle! Die meisten kämpfen bis zur Erschöpfung und manchmal geht dabei schon mal ein Knochen zu Bruch. Aber bis jetzt ist auf dem Stuhl noch nichts kaputt gegangen was man nicht wieder zusammenflicken konnte.“

„Das sind ja beruhigende Aussichten“, sagte ich jetzt. „Wollt ihr mich untersuchen oder auf dem Ding foltern?“, fragte ich so gehässig wie ich noch konnte.

„Das kommt darauf an wie du es empfindest!“, antwortete sie prompt. „Aber wenn du dich jetzt wieder unter Kontrolle hast kann ich dir ja auch den Kieferspreizer einsetzen. Wenn die Patienten panisch werden geht ansonsten fast immer der Unterkiefer zu Bruch. Dann heißt es vier Wochen Süppchen aus dem Strohhalm und das wollen wir beide nicht! So, sag Aaahhh,“

Aus Trotz presste ich die Zähne aufeinander doch sie lachte nur kurz auf und drückte mit beiden Daumen so brutal gegen mein Kiefergelenk dass ich vor Schmerz die Mund öffnete. Sie schob mir den Spreizer in den Mund und drückte mit den beiden Metallklammern meine Kiefer auseinander.
Als ich glaubte man könne mir jetzt einen Apfel ohne Probleme am Stück in den Mund schieben lies sie von mir ab und betastete meine schmerzenden Mundwinkel. „Das reicht erstmal, wenn sich das Gewebe etwas gedehnt hat geht noch ein Zacken oder zwei!“, sagte sie kundig. „Machen wir mal mit den Füßchen weiter. Das ist etwas wo ihr Hengste immer sehr schwach aufgestellt seit.“

Sie schraubte etwas an meinen Füßen herum und ich spürte bzw. sah auf dem Monitor wie mein Spann immer weiter nach unten gebogen wurde. Ich hatte das Gefühl meine Sehnen würden reißen als sie aufhörte. Doch der Fuß war bei weitem noch nicht in einer Linie mit dem Schienbein.

„Wie gesagt, bei Stuten komme ich da ein ganzes Stück weiter! Aber Übung macht schließlich den Meister!“ Sie trat zurück und betrachtete ihr Werkt. „Wir sind fast fertig. Nur noch das Spekulum und die Strecker an Hodensack und Penis. Dann hast du es schon überstanden. Ich spanne dich dann noch ein oder zweimal nach und dann kommt schon die Frau Doktor zur Untersuchung.“
Mit diesen Worten schob sie mir etwas kaltes in den After. Sie begann das Spekulum zu spreizen doch hörte sie auf bevor es wirklich schmerzhaft wurde. „Das ging jetzt aber einfach. Bist du dir sicher dass du wirklich ein Hengst und nicht viel eher eine Stute bist? Gut zugeritten bist du jedenfalls“, sagte sie kichernd während sie das Spekulum ein Stück weiter öffnete und meine Rosette damit an die Grenzen ihrer Dehnbarkeit brachte.
Dann packte sie meine Hoden und zog sie in die Länge was sich in einem schmerzhaften Ziehen im Bauchraum bemerkbar machte. Dann spürte ich auch hier etwas kaltes und als sie meinen Hodensack loslies wurde er von einem ziemlichen Gewicht nach unten gezogen.
„So das hätten wir auch. So unflexibel sind deine Nüsschen doch gar nicht. Ein oder zwei Wochen intensives Training und dann hast einen schönen Hengstsack. Aber dein Schläuchelchen macht mir noch Sorgen. Der hat sich vor Angst ja fast ganz in dir verkrochen. Warte ich hole ihn wieder raus!“

Noch während sie das sagte griff sie sich meinen Penis und zog ihn kräftig in die Länge. Dann legte sie eine Manschette um den Schaft und verband diese mit einer dünnen Nylonschnur die irgendwo an meiner Beinschale befestigt war. Dann hörte ich das Klicken einer Sperrklinke und mein Penis wurde in die Länge gezogen. Als sie mit der Spannung meines besten Stücks zufrieden war befestigte sie den Strecker meines Hodensacks an einer zweiten Schnur, die zur anderen Beinschale führte. Auch hier erklang das Klacken der Klinke und meine Hoden wurden gnadenlos in die andere Richtung als mein Penis gezogen. Vor Schmerz stöhnte ich auf und sie lies von mir ab. Es fühlte sich an als ob mir mein Penis aus dem Körper gerissen würde und ich konnte den Verlauf meiner Samenstränge genau beschreiben da sie zum Zerreißen gespannt waren und entsprechende Reize aussanden.

„So, fertig!“, sagte sie mit sichtlichem Stolz auf sich selbst. „Jetzt kommt der wichtigste Part, das Nachspannen. Es ist immer wieder erstaunlich wie weit sich menschliches Gewebe dehnen lässt wenn man nur gefühlvoll und dennoch intensiv daran zieht.
Ich hatte gedacht meine Pein könnte nicht mehr größer werden, doch sie begann jetzt tatsächlich all die Dehner und Strecker die meinen Körper malträtierten nach und nach stärker anzuspannen und bald hatte ich das Gefühl es bedürfe nur noch eines winzigen bisschen mehr Zug und ein Teil meines Körpers würde mir mit einem ekelhaften Geräusch abgerissen. Ich stöhnte durch meinen Mundspreizer und mir liefen die Tränen herunter. Da fühlte ich ihre Hand auf der Stirn und sie sagte: „Ganz ruhig! Versuche dich zu entspannen dann tut es auch nicht mehr so weh!“

Sie wollte gerade ansetzten meine Folterinstrumente ein weiteres Mal anzuziehen, da öffnete sich die Tür und die rothaarige Frau Doktor kam herein.
Die Schwester rief freudig: „Ah Frau Doktor, gut dass Sie kommen. Ich bin gerade fertig geworden.“
20. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 22.11.16 20:16

Hallo zusammen,

Endlich geht es hier weiter. Ich hoffe ihr seit mir nicht böse, dass ich euch so lange habe warten lassen.

Grüße,
Schlachtross

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Die angesprochene antwortete kühl: „Gut Schwester Annika. Dann will ich mal sehen ob sie den Patienten richtig aufgespannt haben. Sie wissen ja das ist wichtig für Ihre Prüfung als Oberschwester.“

Die Frau Doktor ging auf mich zu und begann mich mit ihren latexbehandschuhten Händen zu betatschen. Dabei murmelte sie: „Mundspreizer, ok.“
Ihre Finger drückten gegen meine gespannten Mundwinkel.
„Könnte einen Tacken schärfer gespannt sein, ist aber gut so. Schwester reichen Sie mir den Spiegel und die Utensilien zur Zahnuntersuchung!“

Die Schwester brachte das gewünschte und die Ärztin begann meine Zähne zu untersuchen.
Am liebsten hätte ich jetzt ein Auge im Rachen gehabt, nur um zu sehen was sie da drin trieb. Obwohl es dafür keinen Grund gab verkrampfte ich mich und hatte eine unheimliche Angst davor, dass sie mich verletzte.

Doch sie ging ruhig und professionell vor.
Nach wenigen Minuten sagte sie: „Schlachtross, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Die schlechte ist, dass du vor einiger Zeit wohl eine Plombe verloren hast. Jedenfalls ist in einem deiner Backenzähne ein Loch das so aussieht als hätte da schon mal jemand dran rumgebohrt. Die gute Nachricht ist, dass ich das reparieren kann. Und die beste ist, dass es noch nicht mal Zuzahlung kostet.“

Sie lachte über ihren Scherz, doch mir war nicht zum Lachen zumute.
„Wenn das Loch da hinten schon länger ist, dann wird es auch in den nächsten sechs Wochen keine Probleme machen, und dann kann ich wieder zu dem Zahnartzt meines Vertrauens und nicht zu jemandem von dem ich annehmen muss, dass es ihm Freude bereitet mir Schmerzen zuzufügen!“

Noch während ich diesen Gedanken nachhing hatte sie sich mit einem Bohrer bewaffnet und begann den Backenzahn neu auszubohren. Das Loch in dem Zahn war schon groß und so spürte ich wie sie sehr knapp an meiner Zahnwurzel war.
Es zog und war alles in Allem ein ekelhaftes Gefühl. Vor allem weil ich so hilflos war. Normalerweise hatte ich keine Angst vor dem Zahnarzt, aber da hatte ich auch immer die Chance Nein zu sagen. Hier würde sie weiter machen und wenn sie mir ohne Betäubung eine Wurzelbehandlung verpassen müsste.

Plötzlich stoppte der Bohrer und ich spürte ihre Hand auf meiner Stirn.
„Du kannst dich entspannen, der Zahn ist sauber. Ich mache jetzt noch die Füllung rein und dann hast du es überstanden. Du warst sehr tapfer, ich musste ziemlich weit rein bohren!“, sagte sie in einem jovialen Tonfall.
Jetzt drückte sie mir das Füllungsmaterial in den Zahn und als sie fertig war, sagte sie: „So das hätten wir. Schwester, tragen sie ein, dass seine Zähne alle in gutem Zustand sind.“ Sie beugte sich über mich und sagte mir ins Gesicht: „Das ist nur für den Fall, dass du später mal behauptest, wir hätten dir die Zähne kaputt gemacht. Ist alles schon vorgekommen!“

Als sie meinen Kopf genauer untersuchte fielen ihr die Würgemale der Kette von gestern Nacht auf. „Wolltest du dich umbringen?“, fragte sie mich besorgt. Und obwohl ich versuchte mich bemerkbar zu machen und ihr zu sagen, dass dem nicht so sei, sagte sie der Schwester: „Tragen Sie ein, dass ich von suizidalen Tendenzen bei dem Patienten ausgehe und es deswegen für angeraten halte dass er ständig fixiert ist, damit er sich nichts antut.“

Jetzt wandte sie sich von meinem Kopf ab und begutachtete sie meine Hände. Sie meinte: „Da ist dringend eine Hufpflege nötig! Schwester, haben Sie das Aufgeschrieben?“

„Äh, nein, Frau Doktor.“

„Warum nicht, wollten Sie das selber machen? Das ist Aufgabe des Hufschmieds!“ Die drückte jetzt auf jedem meiner Fingernägel herum und meinte: „Soweit alle in Ordnung. Haben Sie wenigstens das in die Akte eingetragen?“

„Ja, Frau Doktor!“

„Warum ist diese Information wichtig?“, fragte sie streng nach.

„Es kommt vor, dass ein Pferd beim Training Hufschäden erleidet und dann muss aus der Akte nachvollziehbar sein, ob diese schon beim Einliefern bestanden!“, kam es wie aus der Pistole geschossen.

„Sehr gut Schwester!“, lobte die Frau Doktor ihre Schwester in Ausbildung. Ihre Finger glitten über meinen Torso und über meine Rippen. Mit einigem Druck fuhr sie jede meiner Rippen nach und sagte schließlich: „Die Rippen sind alle heil und waren offensichtlich noch nie gebrochen!“

Die Frau Doktor untersuchte mich weiter.
Sie betastete genau meine Muskeln und griff mir dann ohne Vorwarnung an den Bauch und kniff in die Bauchfalte.
Sie fuhr mich an: „Deine Hinterhände sind gut bemuskelt, aber der Speck um die Hüften muss noch weg. Du bist doch ein Rennpferd und kein Ackergaul!“

Sie trug etwas auf ihrem Tabletcomputer ein und ich war mir sicher, dass das für mich noch mehr Training bei knappem Futter heißen würde. Sie schaute auf ihr Tablet und sagte dann überrascht: „Ah, ich sehe gerade du sollst im Gespann laufen. Da brauchst du eine stabile Körpermitte, deswegen muss mehr Krafttraining in deinen Plan damit dein Torso die Belastung aushält. Aber der Rettungsring an deiner Hüfte muss trotzdem weg!“

„Rettungsring! Frau Doktor, ich habe vielleicht zwei, drei Kilo zu viel, aber ein Rettungsring ist das noch lange nicht. Da habe ich selbst hier auf dem Hof anderes gesehen“, dachte ich sauer.

Die Frau Doktor hatte sich derweil meinen Genitalien zugewandt. Sie wog meinen Hodensack in der Hand und meinte: „Abwechselnd jeden zweiten Tag Gewichtstraining und jeden zweiten Tag Vakuumbehandlung. Wenn er in einer Woche nicht anspricht müssen wir über Infusionen nachdenken!“

Die Schwester notierte alles sehr geflissentlich.

Dann griff sie an meinen Penis und meinte: „Klein, aber der Schlauch hat Potential.“
Sie nahm die Manschette ab und stimulierte mich. Obwohl ich es nicht wollte wurde mein Penis steif und sie sagte: „Na ja, ganz brauchbar. Auch hier abwechselnd intensives Strecken und Vakuumbehandlung. Dann sollte da auch ein Hengstschlauch draus werden. Abschneiden können wir das Würstchen immer noch wenn er nicht auf die Behandlung anspricht!“

Während ich mich noch bei dem Gedanken entmannt zu werden schüttelte. Griff sie in das Loch in meiner unteren Körperhälfte wo sich normalerweise meine Rosette befand. Sie schob mir ohne Probleme ihre Hand inklusive Handfläche bis zum Daumen ins Rektum.
„Sehr fein, wenigstens der Teil hier ist gut in Form. Da ersparen wir uns die zeitaufwändige Dehnerei und er scheint ja schon zu wissen dass das Loch da hinten nicht nur zum Scheißen da ist.
Schwester tragen Sie ihn schon mal für die Stutenprüfung ein!“

„Stutenprüfung? Was soll denn das sein?“, fragte ich mich. Aber eigentlich war alles klar. Ich würde wohl die Stute machen müssen. „Davon stand aber nichts in meinem Vertrag“, dachte ich sarkastisch. Mein Körper hatte sich mittlerweile soweit an den Behandlungsstuhl angepasst, dass ich nicht mehr das Gefühl hatte in Stücke gerissen zu werden. Es war einfach nur noch extrem restriktiv und demütigend den beiden Frauen so ausgeliefert zu sein.

Ihre Hände glitten über meine Beine bis an meine schmerzenden Füße. Sie befühlte durch Drücken die Spannung der Sehen und sagte: „Gut, aber des Guten fast zu viel. Bei dem Körpergewicht können wir ihn nicht auf die Zehen stellen, die sind dann gleich kaputt.“ Sie entspannte meine Füße etwas bis ich es ganz gut aushalten konnte und sagte: „Das reicht. Den Wert an den Sattler weitergeben, der soll passende Hufe machen!“, befahl sie.

Augustine trat einen Schritt zurück und schien sichtlich zufrieden: „Ganz gutes Material! Der scheint belastbar zu sein, mit dem lässt sich was anfangen. Schwester ich brauche noch eine Portion Hengstmilch und dann können Sie ihn langsam wieder ausspannen.“

„Jawohl Frau Doktor, aber wollen Frau Doktor nicht noch gleich die Darm- und Blasenspiegelung vornehmen?“, wandte die Schwester vorsichtig ein.

„Schwester! Wie ist die Prozedur vor den Spiegelungen?“

„Zwei Tage Fasten inkl. Ausleitung und dann gründliches Spülen der zu untersuchenden Kavitäten.“

„Und? Wurde das gemacht?“

„Nein, Frau Doktor!“

„Also, keine Spiegelungen heute. Schwester, Sie haben noch viel zu lernen, geben sich aber Mühe. Der Patient wird in spätestens 10 Tagen gespiegelt und dann werden Sie die Untersuchung vornehmen! Machen Sie einen Termin mit der Rittmeisterin aus wann er zwei Tage beim Training fehlen darf.“

Die Frau Doktor drehte sich um und wollte schon gehen dann sagte sie noch: „Ich bin im Labor, ich erwarte Sie dort mit der Hengstmilch und den anderen Proben.“

Mit diesen Worten ging sie und die Schwester machte sich daran mich zu entsaften.
Sie hielt sich nicht damit auf mich zu stimulieren sondern begann mit der einen Hand meine Prostata zu massieren während die andere abwechselnd mit meinen Hoden und meinen Brustwarzen spielte. Dabei kniff sie mir abwechselnd in die Brustwarzen und quetschte meine Hoden während ihre andere Hand kräftig auf meiner Prostata herumrieb.
Die Schmerzen waren übel aber ich spürte wir mir nach kurzer Zeit der Saft im Schlauch aufstieg und in einen unter meinen Penis gehaltenen Becher floss. Als nichts mehr kam streifte sie meine Harnröhre mit zwei Fingern aus und stand auf. Das Melken beherrschte sie perfekt. Sie hatte anscheinend viel Übung darin.

„Ihr Hengste seid alles Masochisten! Je mehr man euch quält, desto schneller kommt es euch und desto mehr Milch gebt ihr. Es freut mich, dass du da keine Ausnahme machst, ich denke wir werden noch viel Spaß miteinander haben!
Ich mache dich los wenn ich Frau Doktor die Proben gebracht habe“, sagte sie noch bevor sie die Tür hinter sich zuwarf.

Ich war allein mit meinem schmerzenden Körper und einer unglaublichen Angst vor den verschiedenen Untersuchungen und Prüfungen die die beiden noch an mir vollziehen wollten. Die Zeit dehnte sich wie meine Glieder und ich hatte bald die Hoffnung aufgegeben noch einmal aus dieser Folterkammer heraus zu kommen.

Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür und Oberschwester Natascha trat in den Raum. Wortlos verringerte sie langsam die Spannung an den vielen Stellschrauben und als ich nur noch locker in dem Rahmen hing stellte sie den Folterstuhl wieder in die Grundposition.
Ich wollte gerade aus dem Ding raus steigen als sie sagte: „Ganz langsam und erst nur auf den Boden legen, sonst kollabiert dein Kreislauf!“

Ich tat wie geheißen und heulte vor Schmerz auf als ich versuchte meine überstreckten Glieder zu bewegen. Zum Glück lies mich Natascha in Ruhe und wartete bis ich meinen Körper wieder unter Kontrolle hatte. Als ich wieder laufen oder besser gesagt humpeln konnte ging sie mit mir in den Hauptgang, doch als ich zum Zwinger abbiegen wollte schob sie mich weiter Richtung Eingangstür.
Dort wartete schon Markus im Vorraum und er sah sorgenvoll aus. Als er mich sah heiterte sich sein Gesicht auf und er rief: „Schlachtross, da bist du ja! Oberschwester ist alles in Ordnung mit ihm? Kann ich ihn mitnehmen?“

Mir schlug das Herz bis zum Hals in der Hoffnung dieses Höllenloch der Schmerzen und Demütigungen verlassen zu dürfen und ich sah Markus als einen Engel an der kam um mich zu retten.

„Ja ich habe soweit keine Einwände ihn wieder im Stall unterzubringen. Aber heute kein Training mehr, die Muskeln und Gelenke müssen sich erst einmal erholen. Ansonsten Schonkost und du weißt ja, er muss in der Einzelbox bleiben bis die Laborwerte da sind!“

„Ja, Frau Oberschwester. Vielen Dank, dass ich ihn heute noch mitnehmen darf!“, sagte Markus betont unterwürfig.

„Gern geschehen. Hauptsache ich bin ihn los!“, knurrte sie und wandte sich zum Gehen.

Markus legte mir schnell mein Halfter an und zog mich hinter sich her aus dem Behandlungsgebäude. Als wir wieder im Stall waren fühlte ich wie die Spannung von mir abfiel und ich endlich durchatmen konnte.
21. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Blackrubberhorse am 22.11.16 22:19

Juhu- es geht weiter!
22. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Pony93 am 29.11.16 22:49

Super Geschichte...blos nicht aufhören...mein Kopfkino ist gerade voll am Rotieren...

Gruß Pony93
23. RE: Abenteuer auf Rosengarten - erste Schritte [Petplay]

geschrieben von Drachenlord am 25.12.16 10:30

Hallo liebe Leserschaft,

Um Euch die Weihnachtszeit angenehmer zu gestallten eine kleine Fortsetzung des Berichts von Rosengarten.
So langsam wird es ernst und Schlachtross muss mit dem Training beginnen.

Viele Grüße und einen guten Rutsch,
Schlachtross

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Ich war noch nicht wirklich wach und ich hatte in dieser Nacht auch nicht wirklich gut geschlafen. Lange hatte ich mich von einer Seite auf die Andere gewälzt, da mir jeder Muskel und alle Gelenke weht taten. Deswegen war ich nicht wirklich froh darüber, dass jemand schon so früh am Morgen in meiner Box herumrumorte.
Ich war mir sicher, dass ich bald einen Tritt abbekommen würde, weil ich nicht sofort aufstand, aber dieser blieb aus was mich verwunderte. Neugierig öffnete ich die Augen und sah Markus, der gerade dabei war meine Futterraufe zu füllen und den Tränkeeimer reinigte.

Als er sah, dass ich wach war sagte er freundlich: „Los hoch, du müder Gaul. Es gibt Futter!“

Ich rappelte mich schnell auf und stellte mich, nachdem ich das Stroh abgeschüttelt hatte vor die Raufe. Obwohl meine Vorderhände nicht gefesselt waren fraß ich nach Pferdeart. Ich beugte mich über die Raufe und nahm die Futterstücke mit den Lippen auf bevor ich sie mir ins Maul beförderte und zerkaute. Es gab eine Mischung aus Apfelstücken, Rüben und seltsamen grünen Pellets die verdächtig nach Gras oder besser gesagt Heu rochen und schmeckten. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass es sich dabei tatsächlich um Graspellets für Pferde handelte. Trotzdem fraß ich die nicht allzu große Portion bis zum letzten Rest und soff dann noch etwas Wasser.

Markus hatte mittlerweile seinen Rundgang im Stall beendet und kam zu mir zurück. Er legte mir mein Halfter an, verzichtete aber darauf mich aufzutrensen. Dann zog er mich in die Stallgasse und von dort zum Waschraum. Nach der Morgentoilette wurde ich mit kaltem Wasser abgespritzt und eingeseift. Dann wurde der Schaum wieder mit kaltem Wasser abgewaschen. Es viel mir sehr schwer meine Vorderhufe auf dem Rücken zu halten, wie Markus befohlen hatte, da ich mich vor dem kalten Wasser schützen wollte. Kaltes Wasser am Morgen war einfach nichts für mich.

Als er endlich fertig war und ich wie eine begossene Maus vor ihm stand rieb er mich trocken und begann dann mich zu striegeln.
Zunächst sehr vorsichtig, später aber immer kräftiger rieb er mit einer Striegelbürste über meine Vorder- und Hinterhände und meinen Torso. Langsam und gleichmäßig glitt die feste aber dennoch nicht kratzende Bürste über meine Haut. Die ersten Striche schmerzten immer ein wenig, doch nach kurzer Zeit schien die Bürste Wunder zu wirken. Ich genoss wie sich meine Muskeln unter seinen Berührungen lockerten.

Zusätzlich betastete er jedes meiner Gelenke und kontrollierte ob ich irgendwelche Schmerzen oder Einschränkungen hatte und obwohl ich am Vortag regelrecht in Stücke gerissen worden war, hatte ich keine übermäßigen Schmerzen. Ich war noch etwas steif, doch es fühlte sich so an, als würde sich das im Laufe des Tages geben.

Da Markus während der ganzen Prozedur in einem sonoren Singsang irgendetwas Unverständliches vor sich hinmurmelte fiel es mir leicht mich als Pferd zu fühlen. Zunächst versuchte ich krampfhaft zu verstehen was er mir sagen wollte, doch sobald ich nicht mehr nach einem Sinn in seinem Gemurmel suchte konnte ich loslassen. Mein Gehirn schaltete in den Pferde-Modus und ich wurde ruhiger und entspannte mich. Ab jetzt war Markus für mich verantwortlich und ich würde machen was er von mir verlangte.

Als er fertig war, lies er mich allein in der Stallgasse stehen und kam kurz darauf mit meinem Geschirr wieder. Vorsichtig legte er mir das Lederzeug über die Schultern und schloss den Hüftriemen. Jetzt wurden meine Hände in die Hufhandschuhe gesteckt und mittels eines Karabiners am Hüftriemen befestigt. Als er mir meine Trense eingesetzt hatte, lies er mich kurz antraben und ich musste einige Runden in der Stallgasse drehen. Dann stellte er mein Geschirr nach und wiederholte den Vorgang.

Endlich schien er zufrieden und zog mich hinter sich her aus dem Stall. Allerdings gingen wir nicht durch das große Eingangstor sondern er verlies den Stall durch eine kleinere Tür in der Längswand. Ich folgte ihm brav, doch fühlte es sich für mich seltsam an. Ich war Pferd, daran bestand kein Zweifel, doch mir fehlten einige Dinge: Die Enge meines Latexfells, mein Kopf mit seinem charakteristischen, eingeschränkten Sichtfeld und meine Hufstiefel. Die schweren Dinger machten das Laufen nicht einfacher, doch gehörten sie irgendwie dazu. Um nicht einfach stumpf hinter Markus herzulatschen achtete ich darauf nur auf den Fußballen zu laufen. Ich bildete mir ein dass ich so ´richtiger´ aussah.

Die Tür führte direkt hinaus auf das Trainingsgelände. Links lag eine Weide oder besser gesagt eine Art großer Auslauf während rechts ein Dressurviereck eingerichtet war. Wir gingen einige Meter weiter bis zu einem Round Pen. Markus öffnete den Elektrozaun und schob mich hindurch.

Er ging hinter mir selbst hinein und sagte: „So, Schlachtross. Zeig mal was du kannst!“ Er hob die lange Gerte und bewegte sie auf mich zu. Ich setzte mich in Bewegung und schritt immer am Zaun entlang im Kreis. Die ersten Runden lies er mich einfach im Schritt gehen, dann zog er das Tempo ein wenig an, so dass ich in einen leichten Trab fallen musste um vor der Gerte zu bleiben. Mein Atem ging schneller und bald stand mir der Schweiß auf der Stirn.

Mit einem ruhigen „Ho“ brachte Markus mich zum stehen und ging auf mich zu.
Er streichelte mich und sagte sanft: „Braves Schlachtross. Das sah gut aus.“ Ich drehte den Kopf zu ihm und schnaubte. Er sagte wieder: „Brav!“ Jetzt legte er zwei Finger an meinen Hals um meinen Puls zu prüfen. Ich schaute ihn fragend an, doch er murmelte nur: „Alles in Ordnung, Schlachtross. Alles gut!“

Er ging an den Rand des Round Pen und nahm sich eine weitere lange Reitpeitsche. Diese hielt er jetzt vor mich und trieb mich wieder mit der anderen Gerte an.
Jetzt sollte ich ganz konzentriert im Schritt gehen. Ich hatte die Beine so weit zu heben, dass die Knie die Reitpeitsche berührten. Wenn ich das nicht tat, schlug er mir leicht von hinten mit der Gerte gegen den entsprechenden Oberschenkel. Auch achtete er darauf, dass mein Oberkörper gerade blieb. Nahm ich die Schultern nicht weit genug zurück oder hielt ich mich nicht aufrecht korrigierte er mit der Gerte.

Nach einigen Runden spürte ich wie sich mein Rücken verkrampfte und ich wurde nachlässig was das Berühren der Reitpeitsche anging. Erst kamen wieder nur die leichten Hinweise mir der Gerte die Beine weiter zu heben, doch als ich nicht reagierte schlug er kommentarlos zwei Mal kräftig auf mein Hinterteil. Schnell konzentrierte ich mich wieder und hob brav die Hufe.

Nach einer weiteren Runde schnalzte er plötzlich mit der Zunge und die Reitpeitsche entfernte sich von mir. Kurz wusste ich nicht was er von mir wollte doch als er mit der Gerte über meinem Kopf knallte wusste ich, dass ich lostraben sollte. Ich wechselte vom Schritt in den Trab und spürte schnell wie sich meine Muskeln entspannten. Doch auch hier wurden meine Bewegungen schon nach kurzer Zeit wieder mit der Gerte korrigiert. Immer erst als leichte Berührung, nicht viel mehr als ein Hinweis, dass etwas nicht so war wie es sein sollte, doch wenn ich nicht reagierte biss sie kurz darauf schmerzhaft zu.

Ich konnte nicht sagen wie lange wir so miteinander gearbeitet hatten, doch irgendwann lies er mich mit einem letzten „Ho, und steh!“ halten und ging wieder zu mir. Während er mir über den schweißnassen Rücken rieb hakte er einen Führzügel in meine Trense und sagte beruhigend: „Sehr fein gemacht. Braves Schlachtross!“
Ich sah ihn an und schnaubte anerkennend um ihm zu zeigen, dass auch ich mit ihm zufrieden war. Er lächelte nur und zog mich hinter sich her.

Als wir den Round Pen verliesen sah ich dass die Rittmeisterin am Rand stand. Sie war mir die ganze Zeit nicht aufgefallen, doch es schien als hätte sie uns schon länger beobachtet. Ich versuchte aus ihrem Gesichtsausdruck herauszufinden ob ihr das was ich abgeliefert hatte gefallen hatte oder nicht, doch ihr Gesicht verriet mir nichts.

Markus führte mich jetzt auf die kleine Weide und nahm mir die Trense ab. Dankbar lies ich mir das Gebiss entfernen und bewegte meine Kiefer um die Muskeln wieder geschmeidig zu machen. Dann gab er mir einen Klapps auf den Hintern und ich nahm das als Aufforderung mich ein wenig frei zu bewegen. Ich lief los und erkundete die Weide.

Sie war nicht sehr groß. Schon nach wenigen Minuten erreichte ich den Zaun auf der anderen Seite. Dort war eine Tränke. Über dem Trog für die echten, vierbeinigen Pferde hing eine kleine, saubere Schüssel in die ständig ein wenig klares Wasser floss, was dann über den Rand in die große Tränke lief. Ich hielt meinen Kopf in die Schüssel und soff das Wasser mit Genuss. Als ich keinen Durst mehr hatte beugte ich mich herunter um meine Mähne mit dem Wasser zu benetzten um mich ein wenig abzukühlen. Kaum war ich richtig nass hob ich den Kopf wieder und schüttelte mich, dass die Tropfen nur so stoben.

Langsam schritt ich jetzt auf die große Eiche zu, die mitten auf der Weide stand und wollte mich ein wenig in ihren Schatten legen. Doch als ich an dem Baum angekommen war, sah ich dass die Rittmeisterin bei Markus stand und offensichtlich etwas mit ihm besprach.
Neugierig geworden lief ich auf die beiden zu. Doch noch bevor ich sie erreichte sah mich die Rittmeisterin an und verstummte. Ich stutzte kurz, doch irgendwie war es klar, dass sie mir als Pferd nicht erklären würde was sie vorhatte.

Markus drehte sich zu mir um und sagte: „Schlachtross, du bist ja ganz nass! Hast du Hunger, mein Großer?“

Ich wieherte und nickte mit dem Kopf.

„Komm ich gebe dir was zum Fressen und dann machen wir weiter“, sage er fröhlich. Ich bekam meine Trense wieder eingesetzt und er hakte den Führzügel ein um mich zurück in den Stall zu leiten.
Im Stall wurde ich gefüttert und er sagte, während er meine Mähne kraulte: „Friss ordentlich. Heute Nachmittag geht es auf die Rennbahn, da brauchst du Kraft um zu zeigen was für ein tolles Rennpferd du bist!“ Ich drehte den Kopf und wieherte voller Vorfreude.

Nach der Fütterung brachte er mich zurück in meine Box wo ich mich ausruhen und verdauen konnte.

24. RE: Abenteuer auf Rosengarten - erste Einschätzung

geschrieben von Drachenlord am 01.01.17 19:25

Hallo liebe Leserschaft,

Zunächst wünsche ich Euch allen ein frohes neues Jahr 2017. Ich hoffe Ihr seit alle gut reingerutscht .
Auch auf Rosengarten geht es weiter, doch zeigen sich Unterschiede in der Bewertung dessen was Schlachtross abgeliefert hat...

Viele Grüße,
Drachenlord

Markus ging aus dem Stall direkt in sein Büro. Dort wartete die Rittmeisterin schon auf ihn. Noch bevor er sich einen Kaffee einschenkte fragte er sie: „Und? Was hälst du von ihm?“

„Sag du es mir“, kam die postwendende Antwort.

„Hm. Er hat eine gute Kondition und Muskelspannung. Reagiert gut auf die Gerte und hat generell eine saubere Technik. Und das wichtigste ist, er willig ist mit mir zu arbeiten. Ich bin, nach dieser kurzen Einheit, recht zufrieden“, sagte Markus.

„Schön, dass du zufrieden bist, ich bin es nämlich nicht!“, antwortete die Rittmeisterin sauer. „Was er gezeigt hat war in Ordnung. Für das was ich von einem Einstellpferd gewöhnt bin sogar gut bis richtig gut. Aber wir reden hier von einem ausgebildeten Rennpferd. Dafür hat es mir nicht gefallen.
Du hast recht, er hat eine gute Muskelspannung. Fast zwei Stunden nur auf den Fußballen zu laufen erfordert schon etwas Übung. Aber seine Konzentration ist mir zu schwach. Er hat alle paar Minuten den Fokus verloren und angefangen zu träumen. Wenn du ihn mit der Gerte motiviert hat war er sofort wieder da. Aber ich finde einem Pferd dieser Kategorie darf das nicht passieren!
Ansonsten ist seine Technik gut, sein Gang ist soweit auch rund und in Ordnung. Im Gegensatz zur Baronin könnte ich ihn mir auch als Dressurpferd vorstellen.
Und dass er willig ist, ist eine Selbstverständlichkeit!
Doch was mich wirklich stört ist seine Fokussierung. Daran müssen wir unbedingt arbeiten. Er muss sich viel mehr auf seinen Jockey konzentrieren und auf seine Befehle achtgeben statt immer seinen Kopf durchzusetzen oder mit seinen Gedanken in den Wolken zu sein.
Das Ziel muss sein, dass er instinktiv auf seinen Jockey achtet. Wenn er das hinbekommt wird er leistungsmäßig noch mal einen Sprung nach vorn machen!“

„Stimmt. So gesehen hast du Recht! Er hat die Gerte regelmäßig nicht nur zur Nachjustierung seiner Haltung gebraucht. Ich musste ihn schon regelmäßig daran erinnern dass wir trainieren“, stellte Markus nüchtern fest.
„Wie wollen wir sein Training ausrichten, dass die Fokussierung besser wird?“, fragte er seine Vorgesetzte.

„Ich bin mir noch nicht sicher. Ich würde es gern vermeiden ihn zu schinden um seinen Willen durch Erschöpfung zu brechen und ihn so dazu zu bringen rein instinktiv zu agieren. Am besten wird es sein regelmäßig Bodenarbeit mit ihm zu machen. Ich denke er ist klug und willig genug um zu verstehen was wir von ihm wollen.
Auch solltest du ihm regelmäßig Scheuklappen anlegen, damit er nicht so leicht abgelenkt wird. Wenn er einmal wieder gelernt hat sich auf seinen Trainer zu konzentrieren werden wir mit zusätzlichen Schwierigkeiten arbeiten um ihm das Training zu erschweren. Ich denke da an Glöckchen und akustische Ablenkungen, strenge Schirrung und im Extremfall Dinge wie einen Zungenstrecker oder Analstimulatoren.“

„Na ja, las bitte mal die Kirche im Dorf“, wandte Markus ein. „Ich glaube dass wir ihn auch so hinbekommen. Solche Trainingsmethoden lehne ich ab.“

„Du kennst ja den alten Spruch: Hartes Training, leichter Wettkampf. Wenn das Pferd es im Training gewöhnt ist ständig mit seinem Brechreiz und dem Drang abzuäppeln zu kämpfen, kommt ihm die gleiche Übung im Wettkampf fiel leichter vor. Und wenn du schon solche passiven Erschwernisse ablehnst, was hälst du dann von Miras aktiv erschwertem Training?“

„Ja, ich weiß. Zum Glück ist die Dressur ja mehr dein Steckenpferd. Mich interessiert vielmehr wie er sich heute Nachmittag auf der Rennbahn schlägt“, sagte Markus etwas eingeschnappt. „Und was Mira angeht, das ist Tierquälerei und nichts anderes!“

„Aber heute nur Techniktraining, also Zügelhilfen, Agilität und ähnliches. Du darfst ihn nicht zu sehr scheuchen, er muss später nämlich noch das Belastungs-EKG über sich ergehen lassen“, wandte die Rittmeisterin ein.

„Oh ja stimmt. Das hätte ich fast vergessen,“ sagte Markus beschämt. Er griff in seine Hosentasche und holte ein kleines Notizbuch heraus und begann darin zu blättern. „Mist! Ich kann später gar nicht mit Schlachtross auf die Rennbahn. Ich habe noch zwei Einsteller mit denen ich Bodenarbeit machen muss“, sagte der Pferdetrainer und sah dabei so aus als hielte sich seine Lust mit diesen beiden Pferden zu arbeiten sehr in Grenzen.

„Ok, dann gehe ich mit Schlachtross raus auf die Rennbahn. Schaue du zu, dass du die Kundschaft beschäftigst!“

Markus war schon fast zur Tür raus und im gehen meinte er: „Ja, ja... Ich muss los. Der eine Einsteller braucht noch ein Latexfell und ich hoffe wir haben eines in XXXL da.“

„Du wirst schon eine passende Pelle für ihn finden“, sagte die Rittmeisterin amüsiert. „Ansonsten hilft kräftig ziehen. Latex ist schließlich sehr dehnbar!“

Ein geknurrtes „Spaßvogel“ war das einzige was von Markus noch zu hören war, bevor die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.

Die Rittmeisterin setzte sich an ihren Rechner und begann einen Trainingsplan für Schlachtross auszuarbeiten.
25. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.01.17 20:03

Sehr schön geschrieben- ich bin neugierig, wie es weitergeht...
26. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Pony93 am 01.01.17 23:09

Hui, es geht weiter, supi. Bin ebenfalls gespannt wie´s weitergeht...Die Rittmeisterin war ja bei seiner Ankunft recht schroff zu ihm, ob Schlachtross es ihr noch übel nimmt?

Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung...

MilkyWay
27. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Stillgestanden [Petplay]

geschrieben von Drachenlord am 22.01.17 16:43

1.Woche – 2.Tag – Stillgestanden!

Ich schreckte auf und wusste zunächst nicht wo ich war. Dann versuchte ich mich zu strecken, doch meine Arme waren fest mit meiner Hüfte verbunden.
„Verdammt warum bin ich in der Box eingeschirrt?“, fragte ich mich kurz. Doch dann wurde mir klar, dass ich ja nicht auf Beas Hof sondern auf Rosengarten war, wo andere Regeln galten. Ich seufzte und rappelte mich mühsam auf.
Das Wasser im Tränkeeimer war pisswarm und schal. Ein Umstand der nicht zu einer besseren Laune meinerseits beitrug, genau wie das Grummeln in meinem Bauch. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass daran diese komischen Graspellets schuld waren.

Zum Glück war die obere Hälfte der Boxentür offen und ich konnte auf die Stallgasse sehen. Ich schätzte, dass es später Vormittag war und es waren kaum Pferde im Stall. Niemand nahm Notiz von mir und ich konnte ein wenig vor mich hin träumen.

Plötzlich kam jemand die Stallgasse entlang. Ich schaute auf und erkannte Markus. Freudig wieherte ich ihm zu und er schaute zu mir.
Er kam direkt auf mich zu und während er meine Mähne kraulte sagte er: „Na Schlachtross. Wieder fit?“

Ich nickte und wieherte freudig als Antwort.

Markus setzte mir meine Trense wieder ein und sagte dann: „Ich kann heute Nachmittag leider nicht mit dir arbeiten, aber die Rittmeisterin wird eine Ausfahrt mit dir machen. Zeige dich von deiner besten Seite, denn du weißt ja, dass sie streng ist. Wenn du einen guten Eindruck hinterlässt bekommst du heute Abend auch Leckerlis!“

Ich schnaubte und zeigte ihm so, dass ich ihn verstanden hatte.

Markus kraulte mir, zum Abschied, noch einmal meine Mähne und sagte: „Jens kommt gleich und schirrt dich an. Wie gesagt, streng dich an und mache deiner Jockey keine Schande!“
Er ging in Richtung Sattelkammer und ich sah ihm nach.

„Jetzt hat er mir zweimal gesagt, dass ich mich anstrengen soll. Anscheinend war das was ich heute morgen gezeigt habe nicht wirklich das, was er sehen wollte“, dachte ich mir und nahm mir vor später alles so perfekt wie möglich zu machen.

Nach kurzer Zeit sah ich Markus mit einem Bündel Latexkleidung über dem Arm aus der Sattelkammer kommen und durch eine Seitentür den Stall verlassen. Dann war ich wieder allein.
Schnell wurde mir langweilig und ich rekapitulierte alles, was ich über das richtige Verhalten als Pferd jemals gelernt hatte.

Irgendwann kam jemand zu mir, den ich nur flüchtig kannte. Es war der mittelprächtig freundliche Pferdeknecht, der wohl Jens hieß. Wortlos nahm er mich am Halfter und führte mich aus dem Stall. Vor dem Tor band er mich an einen Pfosten und ließ mich stehen. Bald hörte ich das typische Geräusch von Rädern auf Pflaster und drehte mich um. Jens zog ein einfaches Trainingssulky hinter sich her und stellte es neben mich. Dann machte er mich los und schirrte mich an das Gefährt. Er arbeitete schnell und ordentlich, aber dennoch irgendwie mechanisch und ohne jede Leidenschaft.
Als ich fertig angeschirrt war legte er die Bremse ein und ging wortlos.

„Kein Kraulen, kein nettes Wort, von einem Leckerli nicht zu reden. Was für ein Stoffel!“, dachte ich mir.
Ich lehnte mich ein wenig nach vorn um einen Teil meines Gewichts über die Zugketten abzuleiten und wartete. Normalerweise würde ich jetzt in Tagträumen versinken und mich meines Pferdelebens freuen, doch hier wagte ich es nicht. Ich versuchte fokussiert zu bleiben und achtete auf meine Umgebung.
Doch die Zeit floss wie Honig und es wurde immer schwerer für mich, mit meinen Gedanken nicht abzuschweifen.

Die Rittmeisterin atmete tief durch. Vor ihr stand der neue Hengst. Er war schon fest in ein Trainingssulky geschirrt und wartete offensichtlich auf sie. Sie unterdrückte den Impuls sofort aufzusteigen und beobachtete das Tier.

„Mal sehen ob er wirklich gut ausgebildet ist und Geduld hat“, sagte sie sich während sie ihn genau studierte.
Er hatte sich leicht nach vorne gelehnt und hielt die Ketten unter Spannung. Gleichzeitig hatte er eine Hinterhand aufgestellt, um den Druck von seinem Huf zu nehmen. Ansonsten zeigte sein Körper eine gewisse Grundspannung, die auf eine erhöhte Aufmerksamkeit schließen ließ.

„Das schaut soweit ganz gut aus“, dachte sie sich und ging einige Schritte auf ihn zu. Ihre Stiefel klackten über das Kopfsteinpflaster des Hofes. Sie sah wie sich sein Körper aufrichtete und er den Rücken straffte. Anscheinend erwartete er, dass sie gleich auf den Sulky aufsteigen würde.
Sein Kopf ruckte kurz herum, doch innerhalb eines Lidschlags hatte er sich wieder gefangen und blickte stur geradeaus.

Sie verhielt sich ruhig. Ließ ihn nicht merken ob sie noch da war oder ob sie ihn wieder allein gelassen hatte. Sie liebte dieses Spiel, denn so konnte sie die Selbstbeherrschung ihres neuen Tieres am einfachsten testen.

„Na komm schon, dreh den Kopf und schau dich nach mir um. Tu mir den Gefallen“, sagte sie sich.
Doch er blieb ruhig. Seine Muskeln entspannten sich wieder etwas, aber er war noch immer aufmerksam.

„Verdammt noch mal, wo ist sie?“, dachte ich mir. Ich hatte ihre Schritte auf dem Pflaster gehört und war fest davon ausgegangen, dass sie innerhalb von Sekunden auf den Sulky steigen würde. Doch nichts war geschehen. Ihre Schritte waren verklungen und sie war offensichtlich noch nicht auf dem Sulky.

Ich kämpfte gegen den Impuls den Kopf zu drehen um nach ihr zu sehen.
„Ein gutes Pferd hat ruhig zu warten!“, das war eine der ersten Lektionen die mir Ralf, mein erster Jockey eingebläut hatte. Also wartete ich. Aktiv entspannte ich meine Muskeln und zwang mich dazu tief und gleichmäßig zu atmen. Gleichzeitig strengte ich meine Ohren an und versuchte noch das kleinste Geräusch aufzunehmen. Doch das einzige was ich hörte waren Vögel und die Geräusche des Gestütbetriebs.

Die Zeit schien nicht zu vergehen. Ich verlagerte mein Gewicht von der einen Hinterhand auf die andere und lehnte mich in die Ketten. So schonte ich meine Rückenmuskulatur und verkrampfte nicht so schnell.
Mein Atem ging jetzt wieder tief und gleichmäßig, doch ich verbot meinem Geist den Fokus zu verlieren.
„Irgendwo ist sie und beobachtet mich“, dachte ich mir und war mir sicher, dass das eine Prüfung war.
Wenn ich mich gehen ließ wäre dies gleich ein schlechter Eindruck vor der Rittmeisterin.

Plötzlich fühlte ich eine Hand im Nacken. Von einem Augenblick zum nächsten versteifte sich mein Körper und mein Herz schlug schneller. Doch auch jetzt zwang ich mich dazu stur geradeaus zu blicken.
„Halt dich ruhig!“, sagte ich zu mir selbst. „Ein Pferd hat Berührungen ohne Regung hinzunehmen!“
Wieder kam mir einer dieser Lehrsätze aus der Frühzeit meines Pferdedaseins in den Sinn. Auch wenn ich heute ganz anders darüber dachte, war ich mir sicher, dass die Rittmeisterin jemand war, der auf solche Dinge Wert legte.

Die Hand begann mich zu streicheln. Langsam fuhr sie über meine Mähne, meinen Hals und meinen Nacken. Doch noch immer wagte ich es nicht den Kopf zu drehen.
Sie wanderte weiter über meinen Rücken, erkundete meine Flanken und meine Kruppe.
Ein leichter Klaps auf meine Hinterbacken ließ mich meine Muskeln noch stärker anspannen, doch ein freundliches: „Braves Pony, so ein feines, braves Schlachtross!“ brachte mich dazu wieder ein wenig zu entspannen.

Ihre Berührung ließ ihn verkrampfen, doch er zuckte sich nicht.
„Anscheinend ist er besser ausgebildet, als es zunächst den Anschein gehabt hatte. 1:0 für das Pferd“, dachte sich die Rittmeisterin. Auch ihre tastende Hand ließ er stoisch über sich ergehen, wobei sie an seinen harten Muskeln spürte, dass ihm ihre Berührung nicht Recht war.
Als sie ihm einen leichten Klaps gab, war es als würde ein Blitz durch seinen Körper fahren und sie entschied sich dazu mit einem verbalen Lob die Spannung aus der Situation zu nehmen.
Sofort war er wieder ruhiger und sie spürte, an seiner Halsschlagader, dass sich sein Puls normalisierte.

„Ganz schön nervös unser neuer Hengst!“, dachte sie sich. „Doch er hat sich unter Kontrolle, das ist gut!“ Wenn sie daran dachte in welchem Zustand und auf welchem Ausbildungsniveau die Einsteller hier meistens antraten, war das eine sehr positive Abweichung von der Norm.

Sie stellte sich jetzt neben ihn, doch achtete sie darauf nicht in sein Blickfeld zu kommen. Dann sagte sie: „Huf!“ und klopfte leicht gegen sein rechtes Sprunggelenk. Sofort verlagerte der Hengst sein Gewicht und hob brav den Huf.
Er hatte noch keine Hufstiefel und so reckte er ihr seinen bloßen Huf entgegen. Sie untersuchte die Sohle genau und erkannte, dass er wohl oft ohne Eisen oder Hufstiefel unterwegs war. Die Haut war hart und ledrig und das ganze Fußgewölbe fest und gut bemuskelt.
Ein Blick zur Seite zeigte ihr, dass der Hengst aktuell sein ganzes Gewicht auf dem Ballen des linken Hufes balancierte. Da er sich weiter in die Ketten des Sulkys lehnte blieb er dennoch ruhig und seine Haltung machte einen stabilen Eindruck.

„Respekt!“, war das einzige was ihr dazu einfiel.

Sie nahm seinen rechten Huf jetzt in beide Hände und bog den Vorderhuf zurück. Geschmeidig ließ sich der Huf bewegen, bis die Sohle senkrecht zum Unterschenkel stand und es war sogar möglich ihn weiter zu strecken ohne das das Pferd eine Reaktion zeigte.
Ein gekonnter Druck auf die Achillessehne zeigte ihr, dass sie gesund und nicht entzündet war.
„Seine Jockey scheint viel Arbeit darauf zu verwenden ihn fit und gesund zu halten“, dachte sie sich und freute sich mittlerweile sehr darauf mit diesem Pferd zu arbeiten.

Sie ließ den Huf los und trat in sein Sichtfeld.
Während sie sein Halfter ergriff schaute sie ihm in die Augen und er erwiderte ihren Blick auf Augenhöhe. Sie streichelte ihm, mit der freien Hand, über die Stirn und fragte leise: „Du bist ein braves Pferd. Wollen wir eine Ausfahrt machen?“

Der Hengst nickte energisch und wieherte freudig.

Die Rittmeisterin ließ das Halfter los und stieg auf den Sulky. Als sie ihre Sitzposition gefunden hatte nahm sie die Zügel kurz.
Kaum ließ sie die Zügel ein wenig locker zog der Hengst an obwohl sie ihn noch nicht einmal mit der Peitsche berührt hatte, geschweige denn, dass sie ein verbales Kommando gegeben hatte.

„Sauber! Du kannst doch, wenn du nur willst!“, dachte sie sich.


Endlich saß die Rittmeisterin auf dem Bock! Die Spannung war für mich fast unerträglich geworden. Als sie dann noch meinen Huf untersuchte musste ich alle Geschicklichkeit aufwenden um sauber stehen zu bleiben.

Wie oft hatte ich das üben müssen, bis meine Körperbeherrschung gut genug war um auf einem Bein zu stehen ohne mich an meinen Jockey anzulehnen. Wenn ich mich während der Ausbildung anlehnte, trat mein Jockey immer zur Seite, hielt meinen Huf aber fest, so dass ich sicher fiel. Noch während ich versuchte mich dann wieder aufzurichten gab er mir kommentarlos zwei, drei Hiebe mit der Gerte und die Übung begann von neuem. So lange bis ich gelernt hatte frei zu stehen.

Jetzt hielt ich die Trense fest im Maul. Ich konnte ja nicht wissen wie sie das Signal zum Losfahren geben würde. Akustisches Signal? Berührung mit der Gerte? Zügelhilfe?
Sie spannte die Zügel an.
„Ok, also über die Zügel!“, dachte ich mir und senkte leicht den Kopf.
Ich konzentrierte mich auf die Spannung der Zügel, die von meiner Trense in mein Maul übertragen wurde. Wieder passierte minutenlang nichts. Ich war mir schon nicht mehr sicher, ob ich vielleicht das Startsignal übersehen hatte, doch plötzlich ließ der Zug an meinen Zähnen nach. Ich stemmte eine Hinterhand in den Boden und zog ruckfrei an.
Leicht und schnell kam der Sulky auf dem Pflaster ins Rollen und mittels leichter aber dennoch sauberer und eindeutiger Zügelhilfen ließ mich die Rittmeisterin wenden und ich ging im Schritt aus dem Gestüt hinaus in Richtung eines großen, freien Areals.
28. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Geprüft [Petplay]

geschrieben von Drachenlord am 05.02.17 17:43

Hallo zusammen,

Einer neuer Teil der Geschichte. Schlachtross wird von der Rittmeisterin auf Herz und Nieren geprüft, ob er tatsächlich das Zeug zu einem guten Rennpferd hat.

Grüße,
Drachenlord

Als wir über einen Seitenweg auf die Bahn kamen hatte ich das Gefühl zu schrumpfen, so gewaltig schien mir die Strecke im Gegensatz zu meiner Größe.
Die Laufbahn war perfekt eben und die Luft flimmerte über dem feinen Kies. In einiger Entfernung konnte ich die Biegung zur Gegenrunde gerade noch so ausmachen. Die Fläche innerhalb der Rennbahn war mit Gras bewachsen, was aber maximal kniehoch war.
Das einzige woran sich das Auge festhalten konnte waren zwei Holztürme am Anfang um am Ende der Geraden und eine Tribüne, die ebenfalls aus Holz gezimmert war, rechts von uns.

„Ich bin schon einige Rennen gelaufen, aber auf so einer noblen Bahn war ich noch nie!“, dachte ich mir während ich langsam, im Schritt, an der Tribüne vorbeiging.

Nach einigen Metern zog die Rittmeisterin an den Zügeln und ich hielt. Sie sagte kein Wort, hielt aber die Spannung aufrecht.
Plötzlich ließ die gleichmäßige Spannung etwas nach, war aber noch deutlich fühlbar.

„Das soll wohl Schritt heißen“, dachte ich mir und ging langsam geradeaus. Irgendwann verringerte sich der Zug links weiter, während er rechts zunahm. Also schwenkte ich nach rechts. So ging das einige Zeit und wir schritten im Slalom über die Rennbahn.

Die Sonne stieg höher und ich kam langsam ins Schwitzen. Nicht wegen des Trainings sondern aufgrund der hohen Temperaturen und der ständigen Anspannung. Ich wollte ja auf keinen Fall einen Fehler machen!
Meine Kiefer verkrampften, da ich noch das leiseste Zügelsignal mitbekommen wollte. Tatsächlich wurde es immer schwerer ihre Zügelhilfen zu deuten, da sie immer feiner und mit weniger Kraft gegeben wurden. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob das was ich gefühlt hatte auch wirklich ein Befehl war, oder ob ich es mir nur einbildete.

Aber trotz allem hielt die Rittmeisterin perfekt die Balance und arbeitete sehr konzentriert mit mir.
Nach zwei Runden im Schritt ließ sie mich, an der Tribüne wieder halten und ich konnte kurz verschnaufen.
Dann ließ der Zug der Zügel in meinem Maul wieder nach und ich schritt wieder los. Plötzlich war der Zug vollkommen weg und ich ließ mich in Trab fallen. Nach einigen Metern ließ sie die Zügel vollkommen frei und schlug eine Welle, so dass ich einen leichten Schlag auf meinen Schultern spürte. Ich beschleunigte weiter und begann zu galoppieren. Da die Bahn in einem perfekten Zustand war, war das sogar mit dem Sulky im Rücken möglich.
Doch während ich galoppierte sah ich, wie uns das Rund immer näher kam.
„Langsam sollte sie einlenken, sonst renne ich von der Bahn!“, dachte ich mir und versuchte verzweifelt ein Zügelsignal zu spüren, doch da war nichts.
Es waren vielleicht noch 50m bis wir auf der Wiese stünden und ich hatte immer noch keinen Befehl bekommen. Jetzt fühlte ich einen ganz leichten Zug nach links und schwenkte ein wenig ein. Es war zu wenig um auf der Bahn zu bleiben, doch würden wir jetzt erst im Scheitel des Bogens die Rennbahn verlassen. Doch wieder blieben die Zügelhilfen der Rittmeisterin aus.

„Verdammt, was macht die da hinten!“, dachte ich mir während mein Atem pfeifend durch meine Nüstern ging. Dieses Mal lenkte ich nicht ein und lief auf die Bahnbegrenzung zu. Sollte doch die Rittmeisterin schauen wie sie den Sulky auf der Bahn hielt.
Auf einmal spürte ich wieder einen gleichmäßigen Zug an meinem Gebiss und ich ließ mich in Trab fallen. Der Zug wurde stärker und ich fiel in Schritt. Plötzlich bekam ich auch ein Signal nach links zu wenden.
Sogar als ich wieder mitten auf der Bahn war, hielt das Signal an. Also wendete ich vollständig und ging in falscher Bahnrichtung zurück.

Vor der Tribüne ließ mich die Rittmeisterin ein weiteres Mal wenden und wir standen wieder richtig auf der Rennbahn.
Mittlerweile hatte ich Durst. Doch sie machte keine Anstalten mich zu tränken stattdessen ließ sie mich, schweigend wie schon während der ganzen Ausfahrt, antraben und der Sulky nahm wieder Geschwindigkeit auf.
Plötzlich bekam ich ein scharfes Steuersignal nach rechts, gefolgt von einem Signal nach links. Dann das Signal zum Galopp und kurz darauf wurde ich wieder eingebremst.

So ging es einige Zeit und ich kam immer mehr außer Atem, da ich keine Chance hatte einen Rhythmus zu finden.
Wo wir waren und wo wir hinwollten, war mir vollkommen unklar und das einzige was ich noch tat war ihre wirren Zügelhilfen irgendwie umzusetzen.

Zum Glück hörte das Gerupfe an meinem Gebiss irgendwann auf und ich durfte wieder in Schritt fallen. Nach einer halben Runde ließ sie die Zügel wieder locker und ich trabte an.
So ging es noch zwei Runden um die Rennbahn und die Zügelhilfen der Rittmeisterin kamen jetzt wieder perfekt und sauber, als wäre das eben nur ein epileptischer Anfall gewesen.

Nach diesen zwei Abschwitzrunden ging es kommentarlos zurück zum Stall, wo uns Jens schon erwartete. Er nahm mich am Halfter und die Rittmeisterin stieg ab.
Dann kam sie zu mir und streichelte mich. Sie klopfte mir auf die Schulter, sagte aber kein Wort.
Ich sah sie an, doch ihr Gesicht verriet mir nichts!
Dann drehte sie sich wortlos um und ging.

Jens spannte mich aus und führte mich in den Stall. Obwohl ich die Kühle hier genoss war ich total verunsichert.
„Hat ihr gefallen, was ich abgeliefert habe, oder habe ich die Prüfung total vergeigt?“, fragte ich mich.
Selbst als Jens mich in meine Box gebracht hatte und ich an meiner Futterration kaute kam ich aus dem Grübeln nicht heraus. In Gedanken ging ich das komplette Training durch und mir fielen immer mehr Stellen ein, an denen ich anders hätte handeln sollen.

Nachdem ich das bisschen Futter gefressen hatte ging ich in der Box auf und ab und fragte mich noch immer ob ich den Ansprüchen der Rittmeisterin genügt hatte.
Selbst als ich mich ins Stroh legte fand ich nicht wirklich Ruhe und konnte nicht abschalten.
29. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Blackrubberhorse am 09.02.17 08:15

Happy Birthday Schlachtross- heute vor einem Jahr hast du hier im Forum das Licht dieser Welt erblickt. Möge dir nie dein Wille gebrochen werden...
30. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Belastungs EKG [Petplay; BC]

geschrieben von Drachenlord am 22.02.17 19:11

1.Woche – 2.Tag – Belastungs-EKG

Aus meinem Grübeln war ein unruhiges Dösen geworden als die Boxentür aufgerissen wurde.
Jens blaffte mich sofort an: „Los hoch und abknien, du Gaul!“

Ich sprang auf und Sekunden später kniete ich brav vor dem Pferdeknecht. Er hakte mir einen Führzügel ein und zog mich mit dem Befehl: „Hoch!“ auf die Hufe.
Dann verließen wir den Stall und ich hielt mich knapp hinter ihm. Als er die Krankenstation ansteuerte wurde es mir mulmig und ich blieb weiter zurück. Als Jens merkte, dass sich meine Führleine spannte zog er kurz und kräftig daran, was bei mir als gefühlter Versuch mir die Zähne auszureißen ankam.

In der Krankenstation wurden wir von Natascha aufgenommen und sie hieß Jens ins Wartezimmer zu gehen. Dort ließ er mich abknien und ich machte mich auf eine langweilige Wartezeit gefasst.

Tatsächlich zog sich die Zeit wie Kaugummi und sehr bald taten mir die Knie weh. Doch jeder Versuch eine bequemere Position zu finden zurde von Jens mit einem rüden Zug an der Führleine beantwortet. Er schien regelrecht darauf zu warten mich wieder disziplinieren zu dürfen.

Endlich ging die Tür auf und Schwester Annika kam herein.
„Ah da ist unser Rennpferd ja“, sagte sie betont jovial und nahm Jens offensichtlich die Führleine ab. Jedenfalls änderte sich der Zug an meinem Gebiss. Ich selbst wagte es nicht aufzusehen, da ich Angst hatte, dass Jens wieder versuchen würde mir die Zähne auszureißen.
Annika baute sich vor mir auf und befahl mich auf die Hufe.

Sie führte mich in einen Raum in dem ein Laufband mit einem Computer stand. Offensichtlich war diese Maschine dafür gedacht Belastungs EKGs aufzunehmen.

„Ok, ich hätte euch auch die Daten von meiner letzten Messung beim Sportarzt geben können, ist noch nicht lange her“, dachte ich mir. Dann viel mir aber auf, dass dieses Laufband etwas anders war als jenes auf dem ich einmal im Jahr bei meinem Arzt antreten musste.
Bei ihm hing kein Stahlseil in Höhe des Bandes von der Decke und die Maske, die ich zur Bestimmung meines Sauerstoffumsatzes aufsetzen musste war auch bequemer und sah nicht so arg nach Gasmaske aus.
Die Schwester brachte jetzt ein einfaches Geschirr aus Stoff, was mehr ein Klettergurt oder eine Absturzsicherung war als ein echtes Geschirr. Schnell war ich darin eingeschirrt und sie befestigte meine Hände am Hüftgurt.

„So ist es bequemer für dich. Aber ihr Pferde könnt eure Maximalleistung ja auch abliefern wenn eure Hände auf dem Rücken sind, behauptet zumindest Baroness Mira!“ Sie lächelte hinterhältig während sie das sagte. Sie begann all die Kabel mit meinem Körper zu verbinden die es braucht um ein EKG aufzunehmen.
Als sie mir etwas in den Hintern schob war mir klar dass das hier anders als beim Arzt werden würde. „Das ist nur ein Thermometer, damit ich weiß wann du zu heiß wirst mein lieber Hengst!“, sagte sie kichernd.

„Aber mein Sensor...“, wandte ich gedankenverloren ein und war sofort ruhig als ich merkte, dass ich gegen das Sprechverbot verstoßen hatte.

„Sensor?“ fragte sie nach. Und als ich nichts antwortete, sagte sie: „Oh man, du darfst reden! Blödes Pferd, blödes.“

„In mir steckt oder steckte ein Sensor der meine Vitaldaten aufnimmt. Wahrscheinlich wurde der mit dem Einlauf aus mir rausgespült. Das ist ein ca. 5 cm langer und 2 cm dicker weißer Plastikzylinder“, sagte ich schnell und schwieg dann wieder schüchtern.

„Mir ist nichts aufgefallen, aber ich sage dem Putzsklaven bescheid und wenn er nichts findet darf er in der Güllegrube tauchen gehen...“, sage sie gleichgültig.
„Wenn wir den Sender finden bekommst du ihn später wieder rein, wenn du unbedingt willst.“
Sie hantierte weiter mit den Kabeln und fragte plötzlich neugierig: „Kommt dieser Sender oben oder unten rein?“

„Oben“, antwortete ich kurz angebunden.

Sie machte sich die Größe des Zylinders mit den Fingern klar und grinste hinterhältig.
Als sie endlich fertig war befestigte sie mein Geschirr an dem Stahlseil und ließ eine Winde anlaufen bis das Seil sich straffte. Dann trat sie in mein Blickfeld und begann mir den Apparat zu erklären: „Zum Belastungs EKG muss ich dir sicher nichts mehr sagen, das kennst du schon von deinem Arzt. Ich erkläre dir nur die Unterschiede, die wir hier anwenden.
Das EKG geht immer bis zum Versagen. Deswegen bist du auch mit dem Geschirr gesichert. Du kannst nicht fallen also mache dir darüber keine Gedanken und laufe einfach.
Ein Mensch ruft nur selten mehr als 80% seiner Maximalleistung ab, für den Rest bin ich zuständig. Glaube mir ich kenne die Tricks dich wirklich an dein Limit zu bringen und das ist genau der Punkt wo ich hin will.
Die Leine an deinem Rücken simuliert die Kutsche. Wenn du zurückfällst und der Zug geringer wird, wird das Licht vor dir rot. Wenn du nicht innerhalb von drei Sekunden den Zug wiederaufbaust passiert das.“
Sie drückte einen Knopf und wie aus dem Nichts schlug mich etwas hart auf die Seite des rechten Oberschenkels. Ich fuhr herum um den Übeltäter zu sehen doch das einzige was ich wahrnahm war ein senkrechter Stahlstab an dem waagerecht eine dünne Gerte befestigt war.

„Unser automatischer Jockey“, sagte sie amüsiert. „Der trainiert dich ganz vorzüglich und kennt auch keine sentimentalen Anwandlungen wie menschliche Trainer. Trotzdem variiert er die Härte der Schläge und den Ort an dem sie auftreffen, so dass du bald glaubst einen sehr übel gelaunten Jockey im Kreuz zu haben. Ihr Pferde legt ja immer viel Wert darauf, dass das Training möglichst unter Rennbedingungen stattfindet.“
Sie sagte es so belustigt und von ihrer Aussage überzeugt, dass ich mir sicher war, dass sie es wirklich glaubte.

Ich lasse dich jetzt allein und wenn die Lampe auf grün springt geht es los. Viel Spaß!“

„Viel Spaß!? Die haben hier ein anderes Verständnis von Spaß als ich“, dachte ich mir sarkastisch.

Zu guter Letzt setzte sie mir die Gasmaske auf und fragte mich ob ich gut Luft bekäme. Ich nickte und sie streichelte mir über meinen in Gummi verpackten Kopf. Dann verließ sie den Raum und ich war allein.


Augustine kam in den Kontrollraum in dem Schwester Annika schon dabei war Daten in den Computer einzugeben.
„Können wir anfangen, Schwester“, fragte ihre Vorgesetzte ungeduldig.

„Ja, Frau Doktor, ich habe nur auf Sie gewartet“, antwortete Annika pflichtschuldig.

„Dann mal los. Bringen Sie ihn auf Temperatur und dann wollen wir mal sehen was er kann!“, befahl die rothaarige Herrin der Krankenstation als sie sich auf einen Stuhl setzte.

Sofort startete Annika das Programm und die Anzeigen erwachten zum Leben.

„Fünf Minuten einlaufen und dann hoch“, kam der Befehl von hinten und Annika stellte die entsprechenden Werte ein.



Plötzlich riss mich das anlaufende Band aus meinen Tagträumen. Zunächst ging ich im Schritt, doch dann musste ich mich schnell in den Trab fallen lassen um mit dem Band mitzuhalten. Noch ging es locker dahin, doch ich wusste, das würde sich schnell ändern.
Bald waren meine Muskeln warm und ich schnaufte schon kräftig durch meine Atemmaske.
Da wurde das Band plötzlich schneller und noch bevor ich beschleunigen konnte wurde das Licht vor mir rot, begleitet von einem schrillen Warnton.
Ich zog sofort an und spürte wie der Zug an meiner Hüfte wieder stärker wurde. Das Licht wechselte auf grün und alles war gut.
Schritt für Schritt wurde das Band immer schneller und bald sprintete ich mit voller Kraft. Mein Atem ging keuchend durch die Maske und trotz des geringen Atemwiderstands hatte ich das Gefühl keine Luft zu bekommen. Da ertönte wieder der Alarmton und bevor ich mich versah klatschte die Stahlgerte des automatischen Jockeys auf meinen Oberschenkel. Ich stöhnte auf und beschleunigte wieder bis die Lampe grün wurde. Doch kaum hatte ich das geschafft wurde das Band abermals schneller und ich musste ein weiteres Mal beschleunigen. Ich hetzte dahin und mittlerweile glaubte ich man müsse meinen Herzschlag bis in den Kontrollraum hören, so pumpte es mir in der Brust.
Ich zwang mich so tief wie möglich zu atmen um genügend Luft in meine Lungen zu bekommen, da traft mich wieder ein Schlag. Ich versuchte die Lampe wieder dazu zu bringen auf Grün umzuschalten, doch es gelang mir erst nach dem vierten Schlag und auch dann nur für Sekunden. Ich war am Ende meiner Kräfte. „Wann hat das hier endlich ein Ende?“, fragte ich mich verzweifelt.



„Schaut gut aus, was er da abliefert!“, sagte Augustine anerkennend. Sie beugte sich über den Monitor und erklärte der, mittlerweile anwesenden Rittmeisterin die Werte.
„Der Typ ist ein echter Ausdauersportler. Wir sind jetzt bei über 350 Watt und er kann sich noch halten. Seine Herzfrequenz ist bei 180 Schlägen pro Minute aber das EKG Signal ist noch sauber. Seine Atemfrequenz ist mit 37 Zügen pro Minute nicht zu hoch, aber seine Körpertemperatur steigt stetig an.“

„Frau Doktor, meinen Sie nicht es wäre an der Zeit abzubrechen?“, fragte die Rittmeisterin besorgt.

„Ah ja. Schwester Annika, bringen sie ihn wieder auf 120 Puls dann Atemreduktion. Wenn wir schon dabei sind machen wir das heute auch gleich mit.“

„Jawohl Frau Doktor“, kam vom Bedienpult.

Während Augustine der Rittmeisterin die Feinheiten von Schlachtross´ EKG erklärte drosselte ihre Helferin langsam das Tempo.



Ich spürte wie das Band langsamer wurde und ich genoss es wieder zu Atem zu kommen. Zunächst wunderte ich mich, dass es nicht anhielt, doch dachte ich sie würden mich abschwitzen lassen.
Irgendwann fiel mir auf, dass das Atmen schwerer geworden war. Erst hatte ich gedacht, es läge an meiner Erschöpfung, doch mittlerweile war es ganz klar dass ich kräftiger ziehen musste um Luft aus der Maske zu bekommen.
Ich stellte meine Atmung auf langsame, tiefe Atemzüge um und trabte gemächlich weiter. Doch Schritt um Schritt wurde es immer härter Luft zu bekommen. Bald musste ich meinen Brustkorb aktiv mit dazu nehmen um überhaupt noch Luft ansaugen zu können. Dazu kam ein immer stärkeres Gefühl der Atemnot. Ich glaubte immer stärker nicht mehr genügend Luft zu bekommen.
Als ich mich deswegen nicht mehr auf das Laufen konzentrierte klatschten in schneller Folge mehrere Hiebe auf meine Oberschenkel und meinen Arsch.
Ich zog wieder an, doch tanzten mittlerweile Sterne vor meinen Augen. Ich keuchte und war kurz davor zu hyperventilieren. Doch wenn ich damit anfing würde ich sehr bald umfallen, dass wusste ich. Trotz des Gefühls zu Ersticken atmete ich so tief wie möglich. Aber es war nicht genug, was ich an meinen schnell schwerer werdenden Beinen merkte.
Panisch suchte ich nach einem Not-Aus Knopf doch ich fand nichts und so musste ich weiter traben. Mit aller Kraft konzentrierte ich mich auf das Atmen und darauf eine aufsteigende Panik zu unterdrücken. Wenn ich jetzt die Kontrolle verlor würde es bald dunkel werden.
Mit aller Kraft sog ich die kostbare Luft in meine Lunge, stoppte dann kurz um tief auszuatmen. Dann begann der Kampf um das lebenspendende Elixier von neuem. Alles in mir schrie danach mehr Luft zu bekommen, doch es ging nicht. Aus der Maske strömte nur ein ganz schwacher Luftstrom, der sich nicht verstärken lies egal wie fest ich sog.
Ein Stakkato an Hieben rissen mich aus meinem Delirium und ich stolperte, doch konnte ich mich gerade so noch abfangen.
Als die Sterne vor meinen Augen immer mehr wurden und ich das Gefühl hatte nur noch Sekunden laufen zu können geschah etwas unerwartetes. Plötzlich strömte wieder Luft in die Maske und ich konnte frei Atmen. Gleichzeitig wurde das Laufband langsamer. Gierig zog ich mir dieses lebenspendende Elixier in die Lungen. Ich widerstand der Versuchung in Schritt zu fallen und trabte locker weiter. Und bald kehrte auch meine Kraft zurück.


„Schön, mit wenig Luft kommt er auch zurecht“, sagte Augustine anerkennend. „Schwester Annika, tragen sie ihm Maskentauglichkeit ein.“
Zur Rittmeisterin gewandt sagte sie: „Den können Sie mit einer normalen Maske auf dem Kopf arbeiten lassen, der hält das aus! Für Masken mit stärkerer Atemreduktion muss ich noch weitere Tests vornehmen, aber für allgemeine Pferdemasken gebe ich ihn frei.“
Sie sah auf den Bildschirm auf dem das trabende Schlachtross zu sehen war und murmelte: „Der macht das nicht zum ersten Mal, aber da steckt noch mehr Potential drin, das nur darauf wartet gehoben zu werden!“
Die drei Frauen blickten jetzt auf den Bildschirm auf dem ein sich offensichtlich erholendes Schlachtross zu sehen war und nach einigen Minuten sagte die Rittmeisterin: „Gut. Ich denke wir sollten den Test hier abbrechen, oder gibt es noch etwas was wir testen müssten“

Augustine antwortete: „Nein! Schwester Annika, lassen Sie ihn fliegen!“



Ich hatte gerade meinen Rhythmus gefunden und trabte vor mich hin, als das Band plötzlich beschleunigte. In das schrillen des Alarm mischte sich schon das Pfeifen der Gerte und dieses verdammte Stahlding schlug schon wieder auf mir ein.
Ich sprintete wieder los. Doch egal wie sehr ich beschleunigte das Licht wurde nicht mehr grün. Während die Hiebe auf mich einprasselten rannte ich wie ein Irrer, doch plötzlich passierte es. Ich verlor mein Gleichgewicht und machte mich darauf gefasst auf das Laufband zu fallen. Doch ich spürte einen starken Zug in meinem Rücken und meine Beine berührten das Band nur noch leicht.
„Das Stahlseil! Das hatte ich komplett vergessen!“, schoss es mir durch den Kopf.

Das Laufband war zum Stillstand gekommen und ich hing immer noch über ihm, als Schwester Annika herein kam. Sie ließ mich herunter und als sie mir die Maske abgenommen hatte sagte sie: „So du hast es geschafft. Ruhe dich ein paar Minuten aus und trinke einige Schlucke Wasser, dann darfst du wieder raus. Wir sehen uns spätestens zur Leistungskontrolle in vier Wochen!“
Sie hielt mir eine Trinkflasche vor´s Maul und während sie mir das Wasser ins Maul spritzte lief es mir kalt den Rücken runter mir das in vier Wochen noch einmal antun zu müssen.

Bald hielt mich die Schwester wieder für soweit hergestellt, dass sie meinen Führzügel einhängte und mich aus dem Raum zog. Im Flur übergab sie mich an die Rittmeisterin und diese brachte mich schweigend in den Stall.
Auch dieses Mal war ich verwundert warum sie mir nicht sagte, ob ihr meine Leistung gefallen hatte oder nicht, aber ich war körperlich so fertig, dass ich mir keine Gedanken mehr darum machte.
31. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Zugkrafttest [Petplay]

geschrieben von Drachenlord am 09.04.17 20:51

Hallo zusammen,

Nach längerer Zeit geht es endlich weiter.
Für Schlachtross beginnt der Ernst des Lebens auf Rosengarten.

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1. Woche – 3. Tag:
Zugkrafttest

Markus führte mich auf die Rennbahn. Ich schritt langsam hinter ihm her über den harten Sandboden während mir die Sonne bereits früh am morgen auf den Kopf brannte. Ich schüttelte mich ab und zu, denn mein Geschirr war sehr streng und unangenehm angelegt worden und ich versuchte die Riemen ein wenig besser an ihren Platz zu ruckeln. Auch meldete sich mein Magen, da ich nach dem Aufstehen nur wenig Futter bekommen hatte.

„Halt dich ruhig!“, fauchte er mich an.

Ich erstarrte sofort in der Bewegung, den so eine harte Ansprache war ich von ihm nicht gewöhnt.

Endlich kamen wir zum Ende der Bahn und er band mich an einen Pfosten. Dann ging er ein paar Schritte weiter und zog eine Plane von einem seltsamen Gefährt. Es war ein kleiner vierrädriger Wagen. Statt einer Ladefläche hatte er einen seltsamen Aufbau, der aussah wie ein großer Zylinder unter dem eine gebogene Stahlplatte hing die auf dem Boden auflag.

Er ging an einen Wasserhahn, griff sich den Schlauch der dort lag und verband ihn mit dem Zylinder. Dann drehte er den Hahn auf und der Zylinder schien sich mit Wasser zu füllen wobei sich die schwere Platte anhob. Als das Wasser oben aus einem kleinen Loch herausschoss stoppte er den Wasserfluss und schloss einen Hahn am Zylinder.

Nachdem er alles wieder aufgeräumt hatte kam er wieder zu mir und erklärte mir das Gerät: „Das ist das, von euch Pferden, wohl am meisten gehasste Teil hier auf dem Hof. Der Zugprüfer! Damit testen wir eure Zug- und Sprintkraft. Ich schirre dich jetzt davor und wenn ich ´Hü´ rufe gibst du Vollgas. Ich öffne dann den Hahn am Zylinder und wenn durch das geöffnete Ventil das Wasser ausläuft senkt sich die Platte. Sobald sie den Bode berührt wird es schwer für dich. Siehst du die rote Fahne da vorn? Bis dahin musst du den Zugprüfer ziehen. Je schneller du das hin bekommst desto weniger muss ich dich schlagen!“

Ich sah die Rennbahn entlang und tatsächlich war in mehr als 150 m Entfernung eine kleine rote Fahne. Ich sah zu dem Wagen und dann wieder zu der Fahne und mir schwante Böses.
„Das Ding ist sausschwer, es überhaupt in Bewegung zu bringen kostet viel Kraft und dann noch beschleunigen. Wenn die Platte erst mal satt auf dem Sand liegt ist es vorbei“, dachte ich mir.

Markus führte mich jetzt zum Zugprüfer, doch statt mit dem Wagen verband er mein Geschirr mit einem alten Autoreifen.
„Ich will fair zu dir sein, da es deine erste Zugprüfung ist. Du darfst dich eine Runde warmlaufen. Mache bitte keinen Blödsinn, ich warte hier auf dich!“

Ich zog an und trabte los. Der Reifen war nicht übermäßig schwer und ich konnte die 1000 m auf der Rennbahn gut nutzen um meinen Kreislauf auf Touren zu bringen. Ich war Markus sehr dankbar, dass er mir diese Sprintprobe nicht mit kalten Muskeln abverlangte. Als ich wieder bei ihm war schirrte er mich um und ich stand da wie ein Läufer vor dem Start.
Plötzlich rief er „Hü! Zieh an!“

Ich warf mich mit aller Kraft in die Riemen und langsam begann der schwere Wagen sich zu bewegen. Meine Füße bohrten sich in den Sand und ich bog meinen Oberkörper weit nach vorn um mehr Zugkraft zu haben. Der Wagen beschleunigte, zäh aber stetig. Schon war aus dem schweren Schritt ein Traben geworden und nach wenigen Metern war ich fast auf Galopptempo.

In diesem Moment traf mich die Gerte zum ersten Mal zwischen die Schulterblätter. „Zieh, du müder Gaul!“, bellte mich Markus an und ich trat noch kräftiger in den Sand.

Meine Beine flogen mittlerweile nur so und mein Atem ging pfeifend durch meine Nüstern. Der Wagen war wirklich schnell geworden, doch ein kurzer Blick nach vorn machte mir deutlich dass es noch sehr weit war.
„Nicht gucken, laufen!“, schalt ich mich selbst und erhöhte meine Anstrengungen. Plötzlich spürte sich wie sich der Zug der Riemen an meinen Schultern verstärkte.
„Die Platte!“, fuhr mir der Gedanke durch den Kopf. Ich versuchte noch einmal zu beschleunigen doch ich konnte mit aller Kraft nur noch das Tempo halten. Aus meinem rasselnden Atem war ein stoßweises Keuchen geworden.

Markus schlug wieder zu: „Zieh! Verdammt noch mal!“

Normalerweise hätte ich mich über einen so kräftigen Schlag geärgert doch er bewirkte nur, dass ich meine letzten Reserven mobilisierte. Obwohl meine Oberschenkel und Waden brannten trat ich mit aller Kraft in den Sand und schaffte es tatsächlich noch einmal etwas schneller zu werden. Doch schon nach kurzer Zeit holte mich der wachsende Widerstand ein und ich wurde wieder langsamer. Ich keuchte und meine Beine brannten.

„Zieh!“, brüllte mich Markus an und schlug mir mit aller Kraft auf den Hintern. Ich versuchte noch ein paar Meter weiter zu traben, doch der Kraftaufwand war zu groß geworden. Ich musste mich in Schritt fallen lassen. Trotzdem zog ich weiter was meine Beine hergaben. Der Wagen fühlte sich mittlerweile so an als müsste ich ein Auto abschleppen.

„Zieh! Oder willst du gleich zum Abdecker?“, hörte ich Markus Stimme direkt in mein Ohr brüllen begleitet von einem Hieb auf die Oberschenkel. Ich gab alles doch fühlte ich mich als hätte man mich an ein Haus gekettet und verlangte von mir es wegzuziehen. Mein Oberkörper war fast waagerecht und mein unterer Rücken lieferte sich ein Gefecht mit meinen Waden wer die schlimmeren Schmerzensreize aussenden konnte.

Es ging nicht mehr! Der Wagen rutschte noch ein oder zwei Meter müde über den Sand und stand dann still. Egal wie sehr ich zog er bewegte sich keinen Zentimeter mehr! Ich brach in die Knie und war ganz kurz davor zu kotzen.

„Herr im Himmel, welcher Sadist hat sich diese Prüfung ausgedacht!“, fragte ich mich und ließ mich zur Seite kippen. Wellen von Schmerz rollten über mich hinweg und ich fühlte mich elend. Irgendwann merkte ich wie mein Halfter gelöst und mir die Trense entfernt wurde. Ich schaute auf und sah, dass Markus mir eine Trinkflasche vors Maul hielt.

„Ganz langsam trinken und nur kleine Schlucke“, sagte er. „Du kotzt mir sonst alles voll!“
Ich tat wie befohlen und nachdem ich mein Maul angefeuchtet hatte ging es mir bald besser. Nach einiger Zeit war ich wieder fit genug um mich auf die Knie aufzurichten. Markus deutete nach vorn und ich sah kein zwei Meter von mir entfernt eine blaue Fahne.

„Das ist dein nächstes Ziel! Vergiss erst einmal die rote Fahne. Die blaue ist deine! Falle nie hinter diese Fahne zurück, hörst du? NIE!!“, sagte er sehr eindringlich.

Als ich mich endlich wieder aufrappeln konnte schirrte er mich los und führte mich zurück zum Gestüt. Ich stolperte mehr als dass ich lief und Markus schien zu spüren dass ich fertig war denn er ließ mich müde hinter sich herschlurfen und sagte nichts.

Kurz bevor wir wieder im Stall ankamen sprach er mich an: „Glaub es mir oder nicht, aber das war gerade nur ein Test. Unter Mira wirst du die blaue Fahne um mindestens fünf Meter hinter dir lassen!“ Ich schaute ihn mit großen Augen an und er nickte nur ernst. Da verließ mich jede Lust es je herausfinden zu wollen.

Markus führte mich am Stall vorbei zu einem schattigen Plätzchen. Als wir unter die alten Eichen kamen sah ich eine längliche Grube, die aussah wie eine jener Gruben zum Reparieren von Autos. An einer der Schmalseiten war eine grobe Treppe angebaut und Markus befahl: „Runter mit dir!“

Ich ging in die Grube, die so tief war, dass ich nur noch gerade so über den Rand sehen konnte und Markus hantierte etwas an der anderen Stirnseite. Plötzlich schoss kaltes, klares Wasser in die Grube. Der Wasserspiegel stieg schnell und ich scheute.
Da spürte ich seine Hand an meinem Halfter und er sagte ruhig: „Keine Angst, ich will dich nicht ersäufen. Das kalte Wasser wird deinen Muskeln gut tun. Tritt langsam auf der Stelle!“

Ich begann auf der Stelle zu laufen und tatsächlich, das Brennen in meinen Oberschenkeln ließ nach und meine Schmerzen verschwanden fast auf der Stelle. Ich fühlte mich sogar erfrischt durch das kalte Wasser. Da Markus meine Zügel locker hielt konnte ich mich nach unten beugen und soff einige Schlucke des klaren Quellwassers.
Da zog er meinen Kopf hoch und schalt mich: „Pass auf! Wenn du dein Gleichgewicht verlierst kommst du, eingeschirrt wie du bist, nicht mehr hoch. Ich habe keine Lust dich irgendwo verscharren zu müssen.“
Sofort richtete ich mich wieder auf, doch dieser Satz hallte in meinem Hirn nach. Es hatte sich nämlich nicht so angehört als wäre es dass erste Mal, dass ein Pferd einen ´Unfall´ gehabt hatte.

Nach einigen Minuten begannen meine Beine gefühllos zu werden und ich hörte auf zu laufen. Da band er meinen Zügel an einen Ring und ging wieder zur Stirnseite der Grube und drehte an einem Ventil. Der Wasserfluss stoppte und langsam sank der Wasserspiegel. Als ich auf dem Trockenen stand befahl er mir aus der Grube zu steigen.

Statt mich abzutrocknen ließ er mich einige Runden im Kreis gehen und ich konnte es kaum glauben, aber ich war wieder relativ frisch. Ich wollte zwar auf keinen Fall noch mal vor dieses Foltergerät, aber eine Runde leichtes Training wäre sicher noch drin.
Als ich wieder warm war band er mich mit einer langen Leine an eine Eiche und sagte: Ruh dich noch ein bisschen aus. Ich hole dich später wieder zum Training.“ Bevor er ging lockerte er die Riemen meines Geschirrs und löste sogar meine Vorderhände. „Sag es aber keinem weiter“, raunte er mir verschwörerisch zu.

Ich tat wie geheißen und machte mich unter der Eiche lang. Hier war die Luft angenehm warm und die Sonne knallte mir nicht so auf den Kopf wie auf der Rennbahn. Während ich so dalag dachte ich darüber nach wie lange ich denn nun hier bleiben müsste. „Es war Samstag als die Rittmeisterin mich abgeholt hat und dann hat es geheißen dass Rennen wäre in sechs Wochen. Normalerweise ist immer Sonntag ein Renntag. Also sechs Wochen plus ein Tag, macht 43 Tage!“ Ich schnaubte resigniert, das war ganz schön lang!

Jetzt fiel mir auf, das Anjas Zügelleine auf meiner Brust lag und ich nahm sie in die Hand. „Ach Anja...“, seufzte ich und wünschte mir, dass sie bei mir wäre. Ich war kaum drei Tage hier und vermisste sie schon.
Während ich die Leine in meinen Händen drehte viel mir auf, dass sie auf der ganzen Länge gelocht war. „Komisch“, dachte ich mir und untersuchte die Leine genauer. Der schmale Lederstreifen war tatsächlich vom unteren Ende, wo die Handschlaufe war bis an mein Halfter mit Löchern versehen. Am unteren Ende war zusätzlich ein kleines Medaillon in Form eines Pferdekopfs in eines der Löcher gesteckt worden. Neugierig wie ich war, löste ich die Leine von meinem Halfter, doch erst nachdem ich mich versichert hatte, dass niemand meine Selbstbefreiung mitbekam. Ich schaute mir die Leine genau an und zählte die Löcher, da ich einen Verdacht hatte. Tatsächlich waren es 43 Löcher.
„Anja, du bist ein Schatz!“, dachte ich mir. Sie hatte mir einen Kalender mitgegeben, damit ich abschätzen konnte wie lange ich noch auf Rosengarten bleiben musste. Vor Rührung stiegen mir ein paar Tränen in die Augen und ich ließ das Pferd auf dem Medaillon um zwei Löcher nach vorne galoppieren.
Gerade als ich die Leine wieder an meinem Halfter befestigen wollte fielen mir seltsame Kreise auf, die neben einigen der Löcher angebracht waren. Es waren drei verschiedene Sorten. Einer war nur ein Ring, einer war halb gefüllt und einer komplett. Ich grübelte einige Zeit darüber nach was diese Kreise zu bedeuten hätten und wieso sie mir bekannt vorkamen und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Mondphasen! Anja, oder war auch immer mir diese Leine gemacht hatte, hatte die Mondphasen mit eingebaut. Mit zittrigen Händen schaute ich was die letzte Eintragung vor dem Rennen war und sah, dass es vom Zeichen für den vollen Mond bis zum letzten Loch nur fünf Tage waren. „Eine Hand nach Vollmond!“, dachte ich mir und versuchte mir dieses Datum genau zu merken für den Fall, dass man mir die Leine wegnahm oder ich sie verlor.
Selig hakte ich mich die Leine wieder an mein Halfter und legte mich ins trockene Laub.
32. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Besprechung bei der Rittmeisterin

geschrieben von Drachenlord am 18.04.17 21:06

Der Pferdetrainer Markus kam in sein Büro wo die Rittmeisterin schon am Schreibtisch saß. Sie sah auf und fragt ihn: „Und?“

„Was und?“, fragte er zurück während er sich eine Tasse Kaffee einschenkte.

„Du weißt worauf ich hinaus will: Wie hat sich Schlachtross beim Zugkrafttest geschlagen?“

„Gut! Ich habe ihm die rote Fahne irgendwo ins Nirvana gestellt und er hat tatsächlich versucht sie zu erreichen. Du kannst ihm 104 m Zugstrecke in die Akte eintragen.“

„104 m? Respekt, fürs erste Mal ein richtig guter Wert“, sagte sie anerkennend. „Oder hast du es ihm bewusst ein wenig leichter gemacht?“

„Hör mal Schatz, ich kenne auch alle Tricks mit denen man die Messung manipulieren kann, aber was hat es für einen Wert die Pferde vor dem Zugprüfer zu schinden wenn wir nur Hausnummern messen?“

„Och, ich kenne da Leute deren Messungen haben immer was von Lottozahlen...“, orakelte sie.

„Mag sein, aber ich prüfe so wie es sein soll“, sagte er eingeschnappt.

„Ist ja gut“, sagte sie versöhnlich. „Ich wollte dich nicht angreifen! Ist dir sonst was aufgefallen?“

Markus nahm einen tiefen Schluck aus seiner Kaffeetasse und sagte: „Ich glaube wir müssen mit Schlachtross aufpassen. Der scheint mir ohne Netz und doppelten Boden zu arbeiten.“

„Wie meinst du das?“

„Unsere anderen Gestüthengste haben die Angewohnheit freiwillig nur so viel Leistung abzuliefern wie unbedingt nötig, aber Schlachtross gibt alles, wenn ich es ihm befehle.“

„So soll es auch sein“, fiel sie ihm ins Wort.

„Ja, klar, aber wenn ich jetzt versuche mit Schlägen noch mehr aus ihm herauszuholen kommt da nicht mehr viel und das wird einige Leute ärgern.“

„Du meinst Mira, nicht?“

„Genau die!“

„Ich weiß, dass du sie nicht magst, aber sie ist unsere Herrschaft und wir müssen uns danach richten wie sie die Pferde behandelt.“

„Behandeln ist noch sehr nett ausgedrückt. Schinden trifft es besser! Du schonst unsere Pferdchen auch nicht und ich möchte nicht wissen, was sich unsere Hengste in ihrer Box alles ausmalen, was sie mit dir anstellen könnten, wenn sie dich in die Hufe bekämen. Aber Mira schlägt sie weil es ihr Spaß macht. Und wenn wir nur so fest zuschlagen wie nötig, ohne sie ernsthaft zu verletzten, drischt sie auf die Pferde ein bis Blut fließt.“
Markus hatte sich sichtlich in Rage geredet und hielt seine Kaffeetasse so fest, dass die Knöchel seiner Hand weiß hervortraten.

„Beruhige dich“, redete seine Freundin jetzt auf ihn ein. „Ich weiß wie Mira zuschlagen kann. Ich will das nicht gutheißen, aber bis jetzt ist noch kein Pferd ernsthaft zu Schaden gekommen. Und was unsere Pferde über mich denken kümmert mich nur in sofern als es ihnen hilft ihre Leistungsziele zu erreichen. Entweder das geschieht freiwillig oder ich helfe nach.“

„Wenn du den vernarbten Körper von Brutus als keinen ernsthaften Schaden ansiehst...“, warf Markus bitter ein.

„Brutus ist ein spezieller Fall. Und ja, das ist kein ernsthafter Schaden. Er bringt noch seine Leistung und ist soweit gesund! Was Mira mit ihrem Eigentum macht ist mir relativ egal, solange sie die Einstellpferde in Ruhe lässt. Und ich gebe dir, nicht zum ersten Mal, den dringenden Rat dich nicht mit ihr anzulegen. Sonst hängst, auch du, schneller mal in ihrem privaten Folterkeller als dir liebt ist und es gibt Zeiten in denen ich dich nicht schützen kann. Oder die Baronin wirft dich doch noch vom Hof und wo willst du dann hin?“

„Ich weiß“, knurrte er. „Aber ich kann und will mich mit ihrem Sadismus nichts abfinden!“ Er trank aus und wandte sich zum Gehen.

„Wohin willst du?“, fragte ihn die Rittmeisterin.

„Schlachtross holen. Ich habe ihn an der Wassertretanlage angebunden. Er sollte sich soweit erholt haben, dass ich noch ein wenig Grundlagentraining mit ihm machen kann.“

„Lass Jens das machen und kümmere dich lieber um den neuen Einstellhengst. Der ist so fit wie ein Mehlsack und will trotzdem beim großen Rennen mitlaufen.“

Markus verzog das Gesicht und die Rittmeisterin fuhr fort: „Hör auf Schlachtross ständig zu bemuttern und kümmere dich um deine Arbeit! Auch ich arbeite lieber mit fitten, willigen Pferden als dem durchschnittlichen Einstellgaul. Aber Schlachtross und die Gestütpferde sind Hobby, die Einstellpferde Geschäft!“

Er knurrte etwas unverständliches und verließ das Büro. Die Rittmeisterin rief ihm noch ein „Sturkopf“ hinterher, was er aber geflissentlich überhörte.

Als er weg war murmelte sie zu sich selbst: „Schlachtross ist zäh und intelligent. Das sind gute Voraussetzungen hier über die Runden zu kommen. Ich hoffe nur, dass er merkt wann er zurückstecken muss.“
33. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Zwerglein am 21.04.17 00:06

Klasse Story!!


Zitat

kümmere dich lieber um den neuen Einstellhengst. Der ist so fit wie ein Mehlsack und will trotzdem beim großen Rennen mitlaufen.“


Da bin ich mal gespannt ob sie ihn zum Rennen Fit kriegen.

Danke Drachenlord

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Gruß vom Zwerglein
34. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Training auf dem Reitplatz [Petplay]

geschrieben von Drachenlord am 23.04.17 19:15

Hallo zusammen,

Zum Welttag des Buches eine kleine Fortsetzung meiner Geschichte.
Für Schlachtross scheint heute mal die Sonne und er darf einfach Pferd sein. Hoffen wir dass dieser Zustand lange anhält.

Grüße,
Drachenlord

......

Training auf dem Reitplatz

Markus ging zurück zu den Eichen und fand Schlachtross dösend in ihrem Schatten. Er stieß ihn leicht mit dem Fuß an und der Hengst sprang, kaum dass er die Augen geöffnet hatte, auf und sah ihn tatendurstig an. Er schirrte ihn wieder ein und führte ihn zum großen Reitplatz auf dem Jens schon zwei Stuten trainierte. Am Reitplatz angekommen band er Schlachtross an einen Pfahl und rief Jens zu sich und instruierte ihn:
„Jens, schau mal dass du Schlachtross beschäftigst. Ich habe leider keine Zeit mich um ihn zu kümmern. Mache ein wenig lockeres Trabtraining mit ihm. Aber lass es ruhig angehen, er hat schon einen Zugkrafttest in den Beinen.“

„Jawohl, Herr Pferdetrainer“, sagte der alte Pferdeknecht unterwürfig.
Bevor Markus ging tätschelte er mich kurz und sagte:
„Lass dir den Tag nicht zu lang werden.“

Ich schnaubte und sah ihm hinterher. Da kam auch schon Jens und fasste mich am Halfter.
„Komm mein Großer, ein bisschen Bewegung wird dir guttun“, sagte er munter, als er mich zu den beiden Stuten führte. Bei bei ihnen angekommen, erkannte ich, dass es die beiden Stuten von heute Morgen waren.

Jens hatte die beiden an einen Zugschlitten geschirrt der so ähnlich aussah wie derjenige an dem ich vorgestern getestet worden war. Doch das Gewicht das auf dem Schlitten lag war recht überschaubar. Er befestigte meine Zügel jetzt an einem Ring am hinteren Ende des Schlittens und ließ die beiden Stuten antraben.
Ich genoss es einmal kein Gewicht am Geschirr hängen zu haben sondern einfach nur laufen zu dürfen.

Die beiden Mädels schienen recht fit zu sein denn sie legten ein ordentliches Tempo vor. Ich achtete darauf, dass meine Leine immer ein bisschen durchhing. Einerseits weil ich keinen Zug an meinem Halfter spüren wollte, andererseits weil ich es den beiden nicht schwerer machen wollte als es schon war.
Während ich so locker vor mich hin trabte sah ich den beiden Stuten auf den Hintern. Es war ein schönes Bild! Zwei junge, knackige Stuten vor mir, deren Schweif verführerisch auf und ab wippte dazu das Spiel der Muskeln in ihren langen schlanken Beinen und ihrem Apfelhintern.
„Was für eine Aussicht, so könnte ich den ganzen Tag laufen“, dachte ich selig.

Plötzlich durchfuhr mich ein brennender Schmerz an meinem Schlauch und ich scheute. Ich riss an meinem Halfter und brachte so auch die Stuten aus dem Tritt.
„Ho! Und steh!“, rief Jens jetzt. Die beiden Stuten blieben stehen und sahen sich nach mir um. Es war mir peinlich das Gespann gestört zu haben und ich schaute auf den Boden. Da merkte ich dass ich immer noch einen halb steifen Schlauch hatte. Da trat Jens zu mir und schlug mir mit der Gerte auf den Schlauch, dass ich vor Schmerz in meine Trense biss.

„Unterstehe dich geil zu werden! Und denke noch nicht einmal im Traum daran dich über die Stuten her zu machen“, herrschte er mich an.

Ich sah ihn mit einem ´Ich bin doch nur ein Hengst, was soll ich denn machen´, Blick an und er erhob wieder die Gerte so dass ich zurück zuckte.

„Unterstehe dich oder dein Gemächt wird weggeschlossen! Dass sich die meisten Hengste dann einen Wolf laufen muss ich dir nicht extra sagen, oder?“, raunzte er mich an.

Ich sah ihn so unschuldig wie möglich an und er ließ uns wieder antraben. Ich konnte die Situation jetzt nicht mehr genießen. Statt auf den Apfelhintern der Stuten starrte ich auf den hässlichen Schlitten und versuchte alles um meinen Schlauch am Ausschachten zu hindern.
„Die gönnen mir hier auch gar keinen Spaß!“, dachte ich und war sauer.

Nach einiger Zeit ließ Jens uns halten und führte uns in den Schatten eines Unterstands. Dort machte er mich in einiger Entfernung von den Stuten fest und gab uns allen Wasser und etwas Hafer zu fressen. Während ich noch kaute begann er mich einzucremen. Anscheinend erinnerte er sich an den Befehl der Baronin was meine Haut anging.

Nach einer ausreichenden Pause ging es wieder auf den Reitplatz. Doch jetzt wurden die Rollen vertauscht. Ich musste den Schlitten ziehen und die beiden Stuten trabten hinterher. Das war anstrengender als vorher aber immer noch gut machbar. Allerdings störte mich das unterdrückte Gekicher und Gegluckse von hinten. Die beiden Stuten schienen die Aussicht zu genießen und im Gegensatz zu mir wurden sie nicht bestraft.
„Tolle Gleichberechtigung!“, dachte ich mit gespielter Empörung. „Dann will ich den Mädels mal eine kleine Show bieten“, dachte ich mir noch und trabte extra so, dass mein Muskelspiel schön zu sehen war.

„Oh Mann! Schlachtross laufe normal, du eitles Showpony!“, rief Jens belustigt. Er klatschte mit der Gerte leicht auf meine Schultern und rief: „Hü, nicht ganz so gemütlich. Das soll schließlich ein Training und kein Schaulaufen sein!“

Ich tat wie befohlen und zog das Tempo ein wenig an. Jetzt begann ich zu schwitzen und musste intensiver atmen, doch es war noch sehr gut auszuhalten und ich genoss es hier auf dem Reitplatz meine Runden drehen zu dürfen.

Langsam schaltete mein Hirn ab und ich trabte immer an der Begrenzung des Reitplatzes entlang. Das klirren der Ketten des Schlittens mischte sich mit meinem Atemgeräusch zu einem Klangteppich, der mich mehr und mehr in Trance versetzte. Ich hörte auf aktiv zu denken sondern reagierte nur noch auf die seltenen Zügelhilfen oder leichten Gertenhiebe von Jens.
„Das ist es was ich am Pferdsein genieße“, dachte ich, kurz bevor auch dieser Gedanke in meinem leeren Hirn versandete.

Als es über Mittag sehr warm wurde ließ uns Jens im Schatten rasten und gab jedem Wasser und Futter. Leider wurde ich wieder weit entfernt von den Stuten angepflockt, was ich mit sehnsüchtigen Blicken kommentierte.

„Wenn dein Schlauch ausschachtet, gibt’s wieder was auf den Zipfel!“, ermahnte mich Jens und da ließ ich von den Stuten ab und legte mich ins Gras um zu dösen.

Nachmittags trainierten wir noch ein wenig im Schritt wobei das Gewicht des Schlittens erhöht wurde und Jens einen großen Wert auf einen sauberen, runden Gang legte. Das brachte mir den einen oder anderen Gertenhieb ein da das was ich als Schritt gelernt hatte nicht das war, was Jens sehen wollte.
Um es zu lernen wurde ich wieder hinter die Stuten gespannt und obwohl ich nach kurzer Zeit sichtlich erregt war wurde ich nicht bestraft.

„Zumindest die Trainer scheinen auf Rosengarten keine Unmenschen zu sein“, dachte ich mir und war gegen Ende des Tages zwar müde aber irgendwie auch glücklich und zufrieden.
Die Sonne neigte sich und ich war erschöpft von dem langen Tag auf dem Reitplatz. Mir taten die Beine weh und ich wollte in meine Box und mich endlich lang machen. Auch wenn es ein schöner Trainingstag gewesen war, war ich doch froh das er endlich einem Ende entgegen ging.

Da kam Mira auf den Reitplatz. Jens ging sofort zu ihr und benahm sich sehr unterwürfig. Die beiden unterhielten sich kurz und dann kam er zu mir. Er griff an mein Halfter und sagte:
„Die Herrin Baroness will dich testen. Reiß dich zusammen und mache mir keine Schande!“

„Hat die was an der Waffel? Ich habe den ganzen Tag trainiert und bin froh noch stehen zu können“, dachte ich mir und meine Gedanken schienen mit Neonfarbe auf meine Stirn geschrieben zu sein, denn Jens sagte sofort: „Wenn Herrin Baroness Mira nach dir verlangt hast du sofort zu kommen. Sie wünscht immer vollen Einsatz, egal wie erschöpft du bist!“
35. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Zwerglein am 25.04.17 23:48


Zitat

„Zumindest die Trainer scheinen auf Rosengarten keine Unmenschen zu sein“, dachte ich mir und war gegen Ende des Tages zwar müde aber irgendwie auch glücklich und zufrieden.


Tja, leider hat die Freude nicht lange angehalten.

Wird er jetzt wenigstens die Baroness zufrieden
stellen, oder macht er, nach dem langen Trainingstag, einfach schlapp

Mensch Drachenlord, das ist für uns wieder eine UNNGÜNSTIGE Stelle um einfach aufzuhören!!!!

Aber ich kann dich ja verstehen, so erhält man die Spannung.

DANKE Drachenlord

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Gruß vom Zwerglein
36. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Auf der Hindernisbahn [Petplay, Femdom]

geschrieben von Drachenlord am 07.05.17 17:20

Auf der Hindernisbahn

Er führte mich jetzt zu ihr und sie übernahm meine Zügel. Wortlos zog sie mich hinter sich her. Wir gingen über den Hof zu einer abgelegenen Ecke des Gestüts. Dort öffnete sie ein Gatter und schob mich hindurch. Ich sah dass vor mir eine Art Hindernisbahn aufgebaut war. Um einen kreisförmigen Weg gruppierten sich verschiedene Stationen. Das ganze war von einem hohen Bretterzaun umschlossen der den Einblick von außen verwehrte und alle die drin waren sicher an der Flucht hinderte.

„Willkommen auf meiner persönlichen Trainingsbahn“, sagte sie nun. „Komm ich zeige dir die Aufgaben die ich für dich vorgesehen habe.“
Sie zog mich in die Mitte der Bahn und begann mit dem Rundgang. Dabei wirkte sie fröhlich und fast ein bisschen aufgekratzt.
„Die Bahn beginnt mit dem Schwebebalken, das trainiert deine Trittsicherheit.“
Sie zeigte auf einen dicken Holzbalken der ungefähr in Kniehöhe angebracht war. Rechts und links des Balkens befand sich eine üble Schlammkuhle die nicht allzu einladend roch.
„Dann geht es zum Slalomparcours, hier trainierst du das seitliche Ausweichen“, erklärte sie.
Bei dieser Station hingen dicke Holzstämme an Eisenketten so dass sie seitlich schwingen konnten.
„Als nächstes kommt, nach einer scharfen Kurve eine Sprintstrecke, hier kannst du deine ganze Kraft und Schnelligkeit zeigen“, führte Mira den Rundgang fort.
„Als Abschluss des Sprints ein keines Hindernis zum Überspringen“, dozierte sie.
Bei dem ´kleinen Hindernis´ handelte es sich um eine Hindernis wie es beim Springreiten gebräuchlich war, also zwei Böcke mit dazwischen gelegten Balken. Das Teil war nicht ganz hüfthoch. Der Pferdemist auf der Rückseite des Sprunghindernisses lag sicher nur dort weil sich auf dem Gestüt kein anderer Platz mehr finden ließ.

„Ein wenig zu kurz gesprungen und ich stehe im Dreck!“, dachte ich mir.

„Zurück geht es über die Schreithindernisse und die Trittsteine zum Schwebebalken. Und dann auf zu einer neuen Runde.“
Mira lächelte mich höhnisch an und ich drehte mich im Kreis um diese Ansammlung von sadistischen Ideen auf mich wirken zu lassen. Es war keine Station auf dieser Hindernisbahn dabei die nicht extra schwer, dreckig oder schmerzhaft eingerichtet war.
Selbst die Schreithindernisse waren so gemacht, dass ich leicht mit den Füßen in den alten Reifen hängen bleiben konnte und dann fast sicher fiel. Dass die Trittsteine ungleichmäßige Abstände hatten und in einer trüben Brühe schwammen wunderte mich nicht mehr wirklich.

„Du glaubst doch nicht, dass ich mich mit meinen müden Muskeln da noch drüber hetzen lasse?“, dachte ich mir und schaute sie ungläubig an.

Sie sage nichts und hakte stattdessen eine lange Bullwhip vom Gürtel und ließ sie theatralisch knallen. Das Geräusch ließ mir das Blut in den Adern gefrieren und ich wollte auf keinen Fall herausfinden wie es sich anhörte wenn dieses Mordinstrument auf mir einschlug.

„Du hast zwei Runden um dich an die Bahn zu gewöhnen dann geht es auf Zeit. Und los!“
Zu diesem Befehl knallte sie mit der Peitsche und ich lief los.

Der Schwebebalken war trocken und ziemlich breit, der machte mir keine Sorgen, den schwingenden Hindernissen konnte ich gut ausweichen, sah aber dass die Stämme nicht glatt waren sondern teilweise noch Äste oder Knoten hatten die sehr schmerzhaft sein konnten wenn ich sie zufällig berühren sollte. Die Kurve war ausgetreten und voller Sand auf dem ich wegrutschte. Auch waren auf der Sprintstrecke überall Sandlöcher die einen runden Lauf unmöglich machten. Es wunderte mich, dass das Springhindernis gut zu nehmen war und der Mistgraben doch so schmal war, das ich ihn leicht überspringen konnte. Die Schreithindernisse waren, wie ich es mir schon gedacht hatte mit Vorsicht zu genießen wenn ich keine blutigen Füße haben wollte und die Trittsteine waren nicht wirklich sicher und fest verankert.
Nach den zwei Runden wollte ich gerade anhalten als sie rief: „Los jetzt! Nicht so müde.“ Sie knallte mit der Peitsche kurz hinter mich, dass der Sand aufspritze und ich beschleunigte aus Angst vor einem Treffer.

„Mit dem Ding kann sie mir das Fleisch bis auf die Knochen wegreißen“, dachte ich voller Schrecken während ich über den Schwebebalken hetzte, dann durch die Hindernisse und auf die Sprintstrecke. Hier traf mich der erste Peitschenhieb Miras begleitet von einem gebellten: „Schneller!“
Ich war in meinem Leben schon oft mit Schlaginstrumenten bearbeitet worden, doch die Schmerzen dieser Peitsche waren barbarisch. Das erste Gefühl war als würde mir eine glühende Klinge durch das Fleisch schneiden. Doch dieser erste Schmerz wurde schnell von einem Gefühl der Hitze und des Brennens abgelöst das sich schnell von dem schmalen Striemen seitlich ausbreitete. Unwillkürlich beschleunigte ich und hetzte in einem großen Sprung über das Hindernis. In den Schreithindernissen ließ sie mich in Ruhe doch schon auf den Trittsteinen klatschte ihre Bullwhip zwei Mal knapp hinter mir ins Wasser.
Bei der nächsten Runde traf mich ihr Folterwerkzeug auf dem Schwebebalken und der Schmerz hätte mich fast aus dem Gleichgewicht gebracht.
Nach der dritten Runde keuchte ich und mir lief der Schweiß in die Stirn. Da rief sie: „Ho, langsamer. Du darfst dich nicht so schnell erschöpfen!“

Ich war froh ein wenig langsamer laufen zu dürfen und macht mir Hoffnungen, dass sie ein Einsehen mit meinem ermüdeten Zustand hatte. Doch schon nach einer Runde zog sie das Tempo wieder an. Sie spielte mit mir wie eine Katze mit einer Maus und ich hatte keine Chance etwas daran zu ändern.

Jetzt passierte es, ich stolperte am Ende des Schwebebalkens und schaffte es gerade so auf festen Grund, doch jetzt war ich nicht mehr sicher genug in der Bewegung um den Hindernissen auszuweichen und einer der Stämme berührte mich hart an der rechten Schulter. Ich schrie auf doch hetzte ich weiter, immer verfolgt von Mira´s Peitsche. Auf der Sprintstrecke hatte sie mich wieder eingeholt und klatschte unerbittlich zwischen meine Schulterblätter. Ich stolperte und nahm das Hindernis nicht richtig, so dass ich mit dem Fuß hängen blieb. Der oberste Balken löste sich und viel in den Mist. Ich hinterher. Ich schaffte es gerade so meinen Körper abzufangen dass ich nicht komplett im Pferdemist lag doch mein linkes Bein war bis zum Knie verdreckt.

Doch die wilde Hatz ging gnadenlos weiter. Alles in mir schrie nach einer Pause doch ich trieb meinen Körper in wilder Panik voran. Mein logisches Denken hatte mittlerweile ausgesetzt und ich war nur noch auf der Flucht. Dass sich diese Flucht im Kreis drehte und mich nirgendwohin und ganz sicher nicht in Sicherheit bringen würde realisierte ich nicht mehr.

Die nächste Runde überstand ich ohne Fehler doch schon in der darauffolgenden hatte ich eine unsanfte Berührung mit einem der Stämme auf der Slalomstrecke. Dadurch dass sie an einem gemeinsamen Stahlseil hingen hatte der Stamm, den ich getroffen hatte, mittlerweile alle anderen in Schwingung versetzt und einer kam jetzt hart gegen meine Hüfte. Obwohl der breite Hüftriemen meines Geschirrs einen Teil der Wucht abfing, stöhnte ich auf und humpelte weiter.
Generell war mein Laufen schon mehr ein Stolpern und Taumeln als ein geschmeidiger Galopp. Mein Atem ging stoßweise und meine Lungen brannten. Ich wusste dass ich kurz vor dem Zusammenbrechen war doch die Angst vor Mira und ihrer Peitsche trieb mich weiter. Gerade als ich soweit war mich fallen zu lassen traf sie mich auf die Arschbacken und ich heulte auf. Ich wollte noch einmal beschleunigen doch da kam nichts mehr.
Meine Kraft war unwiderruflich verbraucht. Ich stolperte auf den Schwebebalken und in der Mitte des Balkens geschah es. Der Balken war mittlerweile durch den Dreck, an meinen bloßen Füßen, nass geworden wodurch mein linker Fuß abglitt und ich sah mich in Zeitlupe vom Balken kippen. Ich landete unsanft in der lehmigen Dreckbrühe. Ich versuchte mich aufzurichten doch rutschte ich zwei Mal weg und blieb dann liegen. Ich hörte wie Mira auf mich zukam und überraschend freundlich sagte: „Bring die Runde zu Ende und dann ist es gut.“

Ich wuchtete mich irgendwie hoch und wieder auf den Balken und stolperte weiter. Mir lief der Schlamm in die Augen und ich war fast blind, deswegen war es kein Wunder, das zwei der Stämme mich hart an der Schulter trafen. Ich spürte es doch war ich so erschöpft, dass ich einfach weiter taumelte. Dass Hindernis konnte ich nur noch im Hechtsprung nehmen. Natürlich war ich zu schwach um es zu überwinden und blieb mit dem Huf hängen. Ich fiel der Länge nach in den Mist und blieb jetzt endgültig liegen.
Aus Erschöpfung und Frust stiegen mir Tränen in die Augen, aber ich wusste dass ich, wenn ich jetzt anfing zu weinen, heulen würde wie ein Schlosshund.
Ich war komplett im Arsch, aber diesen Triumph wollte ich Mira nicht gönnen, zumindest nicht am ersten Tag.
Irgendwie rappelte ich mich wieder auf und stolperte die letzten Meter durch die Hindernisbahn.

Dort wartetet Mira auf mich und schaute mich angeekelt an: „Augustine hatte recht, du bist ein Schwein und kein Pferd! Du suhlst dich ja im Dreck!“ Sie schaute auf ihre Armbanduhr und meinte: „Deine Rundenzeiten waren teilweise akzeptabel, aber die meisten Runden warst du viel zu langsam! Wenn das alles ist was du kannst mache dich auf scharfes Training gefasst. Irgendwie müssen wir dich ja bis zum großen Rennen in Form bringen!“
Bei diesen Worten sank mir der Mut. Ich war schon nach einem Tag am Ende meiner Kräfte und das sollte volle sechs Wochen so weitergehen?

Sie gab mir jetzt einen Stoß in den Rücken so dass ich nach vorne auf mein Gesicht fiel. Ich versuchte noch mich auf die Seite zu drehen doch landete ich auf ganzer Länge im Schlamm. Sie griff jetzt schnell zu und drehte mich auf den Rücken. Mit einer geschmeidigen Bewegung löste sie die Fesseln meine Vorderhände und drehte mich wieder auf den Bauch. Innerhalb von Sekunden waren meine Vorderhände fest auf dem Rücken verschnürt.

„Los auf!“, bellte sie mich an und gab ihrem Befehl mit einem harten Tritt in die Rippen Nachdruck.
Ich rappelte mich mühsam auf und als ich schwankend stand sah ich wie sie sich einen Holzstock aus dem Gebüsch suchte und mich damit vor sich her zurück zum Gestüt prügelte.
37. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Blackrubberhorse am 04.06.17 08:42

Herzlichen Glückwunsch zu einem Jahr deiner genialen Geschichte- mögen noch viele Teile folgen...
38. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Willkommen in der Hengstbox

geschrieben von Drachenlord am 15.06.17 18:45

Hallo zusammen,

Es geht endlich weiter!
Schlachtross lernt seine neue Herde kennen, doch das Vergnügen hält sich sehr in Grenzen...

Viele Grüße,
Drachenlord

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Willkommen in der Hengstbox

Sie trieb mich in den Stall und als ich zu meiner Box gehen wollte bekam ich ohne Vorwarnung den Stock ins Kreuz. Sie dirigierte mich mit dem Ding in Richtung des Waschraums, doch die Hoffnungen gereinigt zu werden zerstoben sofort. Vor einer großen Boxentür musste ich halten und sie schob die Tür auf. Mit einem derben Stoß wurde ich in die Box geschleudert und während sie die Tür wieder schloss sagte sie grinsend: „Willkommen in der Hengstbox. Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Mithengsten und eine gute Nacht.“
Ich war durch ihren Stoß gestolpert und lag lang auf dem harten Betonboden. Ich wollte mich aufrappeln doch es fehlte mir die Kraft und erst nachdem die Tür ins Schloss gefallen war schaffte ich es mich auf den Rücken zu drehen und was ich sah gefiel mir nicht wirklich. Ich sah in die Augen von vier weiteren Hengsten, die mich mit einer Mischung aus Ekel, Neugier und Angriffslust musterten.
Im Gegensatz zu mir hatte man diese Hengst teilweise ausgeschirrt und ihnen die Trensen entfernt. Die Vorderhände waren ihnen am Hüftgurt befestigt worden. Ich selbst hatte meine Vorderhände ja noch auf dem Rücken festgeschnallt.
Ich lag vor meinen zukünftigen Mithengsten und gab gleich ein denkbar schlechtes Bild ab. Ich war von Kopf bis Fuß verdreckt, stank nach Pferdemist und war vollkommen wehrlos. Auch war ich so erschöpft dass ich mich einfach irgendwohin legen wollte um zu sterben.
Da niemand Anstalten machte mir zu helfen stemmte ich mich mühsam auf die Beine und wollte mir in der geräumigen Box einen Platz suchen. Es war offensichtlich, dass jeder der Hengste sich eine Ecke eingerichtet hatte. Ich torkelte also auf einen anscheinend unbenutzten Strohhaufen zu und wollte mich grade hineinlegen da trat mir ein Rappe in den Weg und schüttelte den Kopf. Als ich an ihm vorbei wollte fletschte er die Zähne und trat mir kraftvoll gegen das Schienbein. Ich stöhnte auf und machte mich wieder auf die Suche nach einem Schlafplatz. Als Abschiedsgeschenk bekam ich von dem Rappen noch einen Tritt in den Hintern der mich fast wieder auf den Boden befördert hätte.

Auch an einer anderen Ecke wurde ich weggebissen. Der sandfarbene Hengst der mein Nachbar geworden wäre trat ohne Vorwarnung in Richtung meiner Genitalien und nur durch Glück traf er bloß meinen Oberschenkel. Ich taumelte von ihm weg und auch er gab mir zum Abschied einen kräftigen Arschtritt mit.

Meine Verzweiflung wuchs. Nicht wurde war ich von Mira bis auf´s Blut geschunden worden, nein sogar meine Mitpferde zeigten keinerlei Mitleid mit mir. Ich fühlte mich einsam und schutzlos und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Gerade als ich mich auf den bloßen Boden in der Mitte der Box legen wollte fühlte ich eine Hand an der Hüfte. Ich drehte mich um und sah in die Augen eines jungen Hengstes. Der kleine Hengst deutete in eine Richtung aus der es vernehmbar nach Urin stank. Dann ging er neben die Pissecke und legte sich ins Stroh.
Mir war mittlerweile alles egal, ich war so fertig, dass ich auch auf dem Misthaufen geschlafen hätte und ich ging zu ihm. Er rückte ein wenig zur Seite und ich ließ mich ins Stroh fallen. Dank der Trense war an Kommunikation nicht zu denken und ich war auch nicht in der Stimmung mich ihm mitzuteilen. Deswegen drehte ich mich von ihm weg und versuchte zu schlafen.
Nach wenigen Minuten spürte ich wie sich der Junghengst an mich kuschelte und das obwohl ich stank wie ein Misthaufen.
„Du musst es ja echt nötig haben“, dachte ich mir, aber da er mir einen Schlafplatz besorgt hatte ließ ich ihn gewähren. Auch war ich froh das sich wenigstens einer mit mir abgab, auch wenn es offensichtlich der rangniedrigste der Hengste war.

Irgendwann hörte ich im Halbschlaf, dass die Boxentür geöffnet wurde. Ich schaute auf und sah, dass Jens mit einem Futterkübel in die Box kam. Schnell kam Bewegung in die Hengste und alle drängten sich an der Futterraufe. Ich dagegen blieb liegen, erstens weil ich mich nicht mehr hochquälen wollte und zweitens hätte ich mit der Trense im Maul eh nichts fressen können.
Während die Hengste um das Futter rangelten wollte Jens gehen ohne mich eines Blickes gewürdigt zu haben, doch da trat ihm Brutus in den Weg. Der Leithengst stellte sich breitbeinig vor die Boxentür und schüttelte den Kopf. Dann deutet er mit dem Kopf auf mich und es war klar, dass er wollte dass Jens mir die Trense aus dem Maul nimmt.
Jens wollte erst nicht, doch Brutus gab den Weg nicht frei und schließlich kam Jens zu mir. Ich hatte mich bereits aufgesetzt und schaute ihn freudig an. Aber im Gegensatz zu heute Nachmittag bekam ich von ihm kein freundliches Wort oder überhaupt eine Reaktion. Er tat so als würde er mich nicht kennen.
Grummelnd nahm er mir grob die Trense aus dem Maul und hängte sie an einen Haken. Das Geschirr und meine Vorderhuffesseln blieben an ihrem Platz. Dann verließ er schnell die Box.

Jetzt rappelte ich mich doch auf und ging zur Futterraufe um meinen Hunger zu stillen. Wie ich es erwartet hatte machten mir die anderen Hengste keinen Platz. Ich musste warten bis sie fertig gefressen hatten und erst dann konnte ich schauen ob noch etwas übrig war. Viel war es nicht, aber ich hatte mittlerweile großen Hunger und so versuchte ich die Reste aus dem Trog zu lecken. Dass ich mich mit diesem Verhalten vollständig zum Tier machte kümmerte mich nicht, ich war schon so weit unten da kam es auf das bisschen auch nicht mehr an. Doch diese verdammte Raufe war ziemlich tief und es war sehr schwer an die Futterreste da unten zu kommen, vor allem wenn man keine Hände einsetzen konnte. Ich beugte mich tief über die Raufe um an die letzten Rübenschitzel zu kommen da spürte ich wie sich etwas gegen mein Hinterteil drückte. Ich schreckte hoch und drehte mich schnell um doch statt seines ausgefahrenen Schlauchs hatte der sandfarbene Hengst hinter mir nur eine schlappe Gurke im Vorderhuf, die er anscheinend im Futter gefunden hatte. Er machte jetzt eindeutige Bewegungen und dann rümpfte er die Nase. Die Hengste brachen in wieherndes Gelächter aus.

„Arschlöcher, blöde!“, dachte ich mir. Jetzt war mir aber klar, dass mein Arsch in dieser Box keine Sekunde sicher war und nur mein bestialischer Gestank mich momentan davor schützte von der ganzen Herde gedeckt zu werden. Demonstrativ machte mich mich wieder über das Futter in der Raufe her und plötzlich langte ein Vorderhuf in den Trog und schob die Futterreste zusammen und nahm dann sogar die Futterflocken und Rübenschnitzel auf und fütterte mich damit. Ich sah auf und es war der junge Hengst, der mir schon den Schlafplatz gegeben hatte. Er musste sich zwar kräftig verrenken, da auch seine Vorderhufe am Geschirr befestigt waren, doch war er in der Lage mir Futter zu geben. Ich nickte dankbar und fraß gierig das bisschen Futter das mir die anderen übrig gelassen hatten.
Als die Raufe bis zum letzten Krümel ausgeleckt war soff ich noch einiges an Wasser und wollte mich wieder in meine stinkende Ecke legen, doch fiel mir ein was ich Brutus zu verdanken hatte. Er hatte sich ins Stroh gelegt und beobachtete mich interessiert. Ich ging in erkennbar demütiger Haltung auf ihn zu. „Wie soll ich ihm zeigen, dass ich mich ihm unterordne?“, fragte ich mich. Körperkontakt schied aufgrund meines Gestanks aus, Sprechen war verboten aber was blieb dann noch?
Ich war jetzt bei ihm angekommen und kniete mich vor ihm hin. Er stand auf und stellte sich breitbeinig vor mich. Da begann ich, einer Eingebung folgend ihm die Hufe abzulecken. Das war etwas, das ich sonst nur nach übelsten Schlägen gemacht hätte, doch jetzt kam es mir angemessen vor. Plötzlich spürte ich wie mir etwas warmes über den Rücken rann. Brutus hatte seinen Schlauch gepackt und markierte mich mit seinem Urin. Ich hätte heulen können obschon dieser weiteren Demütigung aber ich spürte dass er mir so meinen Platz in der Rangfolge zeigte und es nicht als persönliche Demütigung meinte. Zum Glück waren es nur ein paar Tropfen und dann beugte er sich zu mir herunter, biss in mein Nackenfell und zog mich hoch. Ich hielt meinen Blick demütig gesenkt doch er stubste mich mit seinem Kopf am Kinn an und ich hob den Kopf damit er mir in die Augen sehen konnte. Er lächelte und nickte. Er schien mich und meine Unterwerfung akzeptiert und mich in seine Herde aufgenommen zu haben, was auch immer das bedeuten sollte.
Ich ging, besser gesagt ich schlurfte zurück ins Stroh und legte mich wieder hin. Bald kam auch mein neuer Freund und kuschelte sich an mich.

Jetzt wo mein Hunger gestillt war machten sich meine Schmerzen wieder bemerkbar. Nicht nur tat mir jeder Muskel weh auch die tiefen Peitschenstriemen von Miras Folter auf der Hindernisbahn brannten wie Feuer. Das angepisst werden hatte die Sache nicht verbessert.
Trotzdem döste ich langsam weg.

Plötzlich spürte ich etwas am Rücken und schreckte auf. Ich sah dass der Rappe gerade sein Wasser abschlug und zwar so, dass ich angespritzt wurde. Ich warf mich wieder ins Stroh und mir stiegen Tränen der Scham in die Augen. Ich merkte dass ich grade dabei war in der Box auf den letzten Platz der Rangordnung durchgereicht zu werden.

„Vom gefeierten Rennpferd zum angepissten Klepper in nicht mal drei Tagen. Was für eine Leistung!“, dachte ich mir. Wieder stieg mein Selbsthass in mir auf und ich biss mir auf die Lippen um nicht loszuheulen.

Später kam dann noch der sandfarbene Hengst, doch er beließ es nicht bei ein paar Tropfen. Er leerte seine gesamte Blase über mir aus. Selbst als ich mich herumwarf und ihn böse ansah grinste er nur und mein Gesicht bekam jetzt auch seinen Teil ab. Bevor er ging spukte er mich an und stolzierte dann wieder zu den anderen.

„Du stehst jetzt ganz oben auf der Abschussliste“, dachte ich mir. „Entweder sie bringen mich hier in den nächsten Tagen um oder sie lassen mich wieder zu Kräften kommen und dann Gnade dir Gott!“
Mein Trotz und meine Wut auf alles und jedes waren zurück und ich begrüßte sie wie zwei alte Bekannte.
Da berührte mein Strohgenosse meinen Vorderhuf und ich drehte mich um und sah ihn an. Als er erst den Kopf schüttelte und mich dann anlächelte verflog meine Wut zum größten Teil.
„Wenigstens zwei von vier Hengsten behandeln mich anständig. Die Quote ist doch gar nicht so schlecht!“, dachte ich mir, während ich mich an ihn drückte und seinen warmen Atem an der Schulter spürte.
Schon im Halbschlaf, spürte ich seinen ausgeschachteten Schlauch an meinem Bauch und dachte mir: „Du bist der einzige hier den ich freiwillig ranlassen werde!“
39. Einladung zum Petnick

geschrieben von Drachenlord am 01.08.17 07:26

Aufgrund der Serverprobleme nur ein Link zu Fetlife. Genaueres wenn ich hier wieder posten kann.

https://fetlife.com/events/576669

Datum: Saturday, August 26, 2017 ·11:00 AM – 9:00 PM

Viele Grüße,
Schlachtross
40. RE: Abenteuer auf Rosengarten - Neuer Teil verschoben

geschrieben von Drachenlord am 05.08.17 07:44

Hallo zusammen,

Ich wollte gerade einen neuen Teil der Geschichte posten aber leider komme ich, aufgrund der Serverprobleme, nicht weiter. Aber sobald das Forum wieder läuft gibt es auch wieder was zum Lesen.

Viele Grüße,
Schlachtross
41. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Drachenlord am 03.09.17 12:34

Hallo Forumsgemeinde,

Endlich geht es weiter! Ich hoffe Euch gefält der nächste Teil!

Viele Grüße,
Drachenlord


Körperpflege

Ich hatte tief und traumlos geschlafen und wurde erst wach als in der Box schon Bewegung war. Schlaftrunken öffnete ich die Augen und sah, dass die Rittmeisterin in der offenen Boxentür stand und uns Hengste auf die Beine trieb.

„Los auf die Koppel, ihr müdes Pack! Bewegt euch!“, trieb sie uns streng an.

Auch ich wollte bzw. musste aufstehen und versuchte mich hoch zu stemmen. Doch ich fiel mit einem Aufstöhnen zurück ins Stroh. Meine Beine hatten ihren Dienst verweigert und ich hatte das Gefühl sie wären aus Holz. Ich hatte keine Kraft und kaum Gefühl in den Muskeln. Mühsam rollte ich mich auf die Knie und wollte mich gerade hoch drücken als mein Schlafgenosse mir unter die Achsel griff. Mit seiner Hilfe schaffte ich es aufzustehen, doch war ich mir nicht sicher, dass ich ohne seine Hilfe hätte stehen können.

„Miu, du brauchst Schlachtross nicht beim Aufstehen zu helfen. Das kann er auch alleine“, kam es jetzt vom Eingang der Box.
Während die anderen Hengste an ihr vorbei zur Koppel liefen kam die Rittmeisterin auf uns zu. Als sie nahe genug war um mich genauer zu erkennen weiteten sich ihre Augen erkennbar. Sie trieb Miu und einen weiteren Hengst mit angedeuteten Gertenhieben aus der Box. Doch als ich mich auch in Bewegung setzen wollte hielt sie mich mit dem Gertengriff zurück und meinte: „Du bleibst da! Um dich muss ich mich extra kümmern!“

Normalerweise hätte mir diese Ansage einen Schauer über den Rücken gejagt, doch ich war immer noch so fertig, dass ich es einfach akzeptierte.

Sie führte mich jetzt nicht auf die Koppel sondern in den Waschraum. Dort band sie mich an einen Pfosten, nahm mir mein Geschirr ab und begann mich zu reinigen. Zunächst seifte sie mich von Kopf bis Fuß ein. Nachdem sie meine, vor Dreck starrende, Mähne gründlich durchgeknetet und auch den Rest meines Körpers kräftig abgerieben hatte spritze sie die Seife mit warmem Wasser ab.

Dann widmete sie sich meinem Rücken und begann die Striemen zu reinigen.
Ich wand mich, als sie mit einer Bürste den Schmutz und kleine Steinchen aus meiner Haut rieb, doch sie sagte nur: „Halt still! Der Dreck muss raus, sonst wird das nicht heilen!“
Doch obwohl ich wusste, dass es nur zu meinem Besten war, fühlte es sich an als würde sie direkt auf meinem Fleisch herum schaben.
Ich stöhnte und hoffte einfach nur, dass es bald vorbei war. Doch blieb ich still stehen und verkniff mir jedes Gejammere, da ich der festen Überzeugung war, dass ich damit bei der Rittmeisterin nicht nur nichts erreichen würde, sondern dadurch in ihrer Gunst sogar sinken würde.

Ich war sehr dankbar, als die Prozedur endlich vorüber war und sie mich, nach einem letzten Abbrausen vorsichtig abtrocknete.
Jetzt nahm sie eine Flasche mit einer Tinktur und tupfte meinem Rücken und meine Flanken damit ab. Das Zeug brannte, doch gab es mir das Gefühl dass meine Wunden endlich anständig versorgt waren.

Die Rittmeisterin murmelte während der Behandlung halblaut vor sich hin: „Noch keine Woche auf dem Gestüt und ich darf ihn das erste Mal zusammenflicken! Wenn sie ihn wenigstens heute Nacht schon gewaschen und seine Wunden desinfiziert hätte. Aber nein, dafür ist man sich ja zu fein!“

Nach der Reinigung verschwand die Rittmeisterin kurz und kam mit einer Zahnbürste und Zahnpasta zurück. Sie hielt mir die Zahnbürste vor´s Maul, sagte aber nichts. Zunächst verstand ich nicht was sie wollte, doch als sie mir leicht gegen das Kiefergelenk drückte öffnete ich brav mein Maul.
Sie begann jetzt mir die Zähne zu putzen. Obwohl sie vorsichtig und professionell vorging fühlte ich mich gedemütigt. Das Zähneputzen war für mich eine intime Verrichtung die ich doch am liebsten selbst ausführte.
„Es ist schon komisch. Ich lasse fast alles mit mir machen, aber bei solchen Sachen zucke ich dann doch zurück“, dachte ich mir. Endlich war sie fertig und spülte mir mein Maul aus.
Obwohl es mir nicht recht gewesen war, dass sie mir die Zähne geputzt hatte, freute ich mich, dass sie wieder sauber waren und der Pelz in meinem Maul verschwunden war.

Nach dem Zähneputzen band sie mich los und führte mich unter eine Wärmelampe. Dort wurde ich wieder angebunden und sie verschwand nachdem sie die Lampe eingeschaltet hatte. Die Wärme tat meinen geschundenen Muskeln so unglaublich gut, dass ich mich, so weit als möglich an die Lampe heran drückte.
Das Gefühl sauber zu sein und nicht mehr zu frieren hob meine Stimmung viel stärker als ich es mir eingestehen wollte.

Die Rittmeisterin kam mit einigen Pflegeutensilien und begann mich zu striegeln. Langsam und gleichmäßig strich sie mich mit der Bürste ab und lockerte so meine verkrampften Muskeln. Auch kontrollierte sie alle meine Gelenke ob sie beweglich waren und ich keine Schmerzen hätte. Zum Glück schienen meine Knochen recht belastbar zu sein, denn bis auf einige kleinere Dornen in meinem rechten Huf, die sie sehr vorsichtig entfernte fand sie nichts, dass sie beunruhigte.

Nach einiger Zeit hatte ich so viel Vertrauen zu ihr gefasst, dass ich mich regelrecht an sie heran drückte und froh um ihre Aufmerksamkeit war. Gründlich lockerte sie jeden Teil meines Körpers und als sie fertig war, war der größte Teil meiner Schmerzen verschwunden. Während der ganzen Zeit redete sie beruhigend auf mich ein und schaffte auf diese Weise eine Atmosphäre der Vertrautheit.

Sie schirrte mich wieder ein, wobei mir wieder der Gestank nach Pferdemist in die Nüstern stieg und führte mich aus dem Stall.

„Komm Schlachtross, wir müssen in die Sattlerei, dort bekommst du neue Hufe und die Sattlerin soll dir ein schönes Halfter machen“, sagte sie wie um mich aufzumuntern.
42. RE: Einladung zum Petplay Stammtisch

geschrieben von Drachenlord am 27.09.17 07:38

Hallo zusammen,

Für alle, die das Thema Petplay interessiert und die schon immer mal realen Kontakt gesucht haben findet Ende Oktober wieder der Petplaystammtisch Rhein Main statt. Hier die Einladung:

Die Sommerpause ist um und es gibt wieder einen neuen Stammtisch der Petplayer aus dem Rhein-Main Gebiet. Wir laden daher wieder alle Interessierten des Petplays ein, die einen schönen Abend zusammen haben, neue Leute kennen lernen, sich mit alten Freunden wieder treffen oder einfach in das Thema Petplay hineinschnuppern wollen ein.
Wir treffen uns am Samstag, den 21. Oktober von 19:00 Uhr bis ca. 23:00 Uhr im Restaurant Hofgut Kronenhof, Zeppelinstr. 10 61352 Bad Homburg v.d.H. Es gibt kostenlose Parkplätze direkt vor Ort und eine Bushaltestelle (Haltestelle Zeppelinstrasse) direkt davor. Alternativ ist die Anreise mit der S5 direkt aus Frankfurt gut möglich.
Du erkennst uns an dem braunen Stoffpferd auf dem Tisch. Meist sitzen wir gut sichtbar an den großen Braukesseln. Falls du vor hast zu kommen schreibe mir eine PM, so dass du über eventuelle Änderungen informiert werden kannst und wir uns um genügend Sitzplätze kümmern können. Auch wenn du dich nicht vorher anmeldest, ist mit Sicherheit ein Plätzchen für dich da.
Bei schönem Herbstwetter werden wir vor dem Stammtisch ab Mittag noch eine Kutsch-/ oder Sulki Ausfahrt mit Ponies machen. Wer sich dazu gesellen mag oder selbst mitfahren oder mal in Ponyplay hineinschnuppern mag ist germ eingeladen mit zu kommen.
Bei Interesse eine PM an mich.

Viele Grüße,
Schlachtross
43. RE: Einladung zum Petplay Stammtisch

geschrieben von blogger83 am 03.01.18 12:07

Wann gehts denn hier weiter
44. RE: Einladung zum Petplay Stammtisch

geschrieben von Pup_Fl am 19.03.18 15:54

Huhu!
hast du schon einen weiteren Teil der Geschichte geschrieben?
Ich brenne drauf zu erfahren, wie's weitergeht!
Ich finde deine Geschichten echt spitzenmäßig!!
LG Pup
45. Abenteuer auf Rosengarten - Es geht weiter

geschrieben von Drachenlord am 14.12.18 12:48

Hallo zusammen,

Nach langer, langer Zeit gibt es hier wieder eine Fortsetzung.
In meinem Leben hat sich im letzten Jahr sehr vieles geändert, so dass ich faktisch nicht dazu kam an der Geschichte um Schlachtross weiter zu arbeiten.
Die Geschichte ist aber nicht vergessen und ich hoffe, dass es im nächsten Jahr wieder mehr für Euch zu lesen gibt.
Hier aber noch ein kleines, vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Viele Grüße, frohe Feiertage und einen guten Rutsch,
Schlachtross

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1.3.2. In der Sattlerei

Die Sattlerei war nicht direkt ein Teil des Gestüts. Sie war in einem kleinen Haus außerhalb des eigentlichen Hofes untergebracht. Aus diesem Grund mussten wir den Hof verlassen und einige hundert Meter über die Landstr. bis zu einem kleinen Bauernhaus mit angebauter Scheune gehen. Die Rittmeisterin schob das Hoftor auf und zog mich hinter sich her auf den Hof.
Dort band sie mich an einen Pfosten und verschwand im Haus. Da stand ich nun und schaute mich um. Doch auf diesem Hof gab es überhaupt nichts das meine Aufmerksamkeit erregte.
Nach einiger Zeit wurde es mir nicht nur langweilig sondern auch kalt. Die klamme Kälte dieses nebligen Vormittags kroch mir in die Knochen. Meine Füße verwandelten sich in Eisklumpen und ich begann zu zittern.
Gerade als ich anfangen wollte mich zu bewegen um mich wieder aufzuwärmen öffnete sich die Tür und die Rittmeisterin kam mit einer weiteren Frau her aus. Ihnen folgte ein junger Mann mit einem Klemmbrett.

„Das ist euer neuer Hengst?“, fragte die Sattlerin. „Ein schönes Tier! Kräftig und mit anständigen Proportionen. Wenn er leistungsmäßig das hält was sein Aussehen verspricht habt ihr einen guten Kauf getätigt.“

„Der ist leider nur geliehen, aber er soll beim Rennen für unser Gestüt laufen. Deswegen setzte ich auch große Hoffnungen in ihn. Wie du weißt sind wir aktuell ein wenig schwach aufgestellt. Und beim Rennen auf dem eigenen Hof nicht auf dem Treppchen zu stehen lässt der Stolz der Baronin nicht zu“, antwortete die Rittmeisterin.

„Wieso schlecht aufgestellt?“, fragte die Sattlerin erstaunt. „Ist Brutus nicht wieder in Form?“

„Doch, aber er laboriert immer noch an seiner linken Hinterhand herum. Wahrscheinlich hat das Gelenk einen dauerhaften Schaden abbekommen und er wird, gerade auf der Langstrecke, nie mehr seine volle Leistung bringen.“

„Sehr schade! Es war immer eine Freude ihm zuzusehen. Er hat einen schönen, runden Gang und eine tolle Statur.“

Die Sattlerin war jetzt an mich herangetreten und begutachtete mich. Vorsichtig strich sie über die Striemen an meinem Rücken und meinte: „Dafür, dass ihr ihn nur geliehen habt und er erst seit ein paar Tagen auf dem Hof ist habt ihr ihm schon kräftig das Fell gegerbt. Pass bitte auf, dass sich die Striemen nicht entzünden, sonst hat er ganz schnell Narben und es wäre wirklich schade, wenn unser Fuchs hier ein vernarbtes Fell bekäme.“ Sie streichelte mich und ich genoss ihre Nähe und die Wärme ihrer Hand.
„Ist er in seinem Geschirr über den Boden geschleift worden?“, fragte die Sattlerin jetzt ungläubig als sie sah wie zerkratzt und malträtiert nicht nur mein Rücken sondern auch mein Geschirr waren.
„Das Leder ist total zerkratzt und fleckig. Dazu stinkt es ja wie ein Misthaufen! Ich hoffe du willst ihn so nicht vor Kundschaft vorführen!“
„Das er so ausschaut war ein Unfall. Und ich gebe zu ich habe mich erst um seinen Körper gekümmert und mir das Geschirr noch nicht genau angesehen“, sagte die Rittmeisterin zerknirscht.
„Ich hoffe du kannst das wieder in Ordnung bringen.“
„Ja, das lässt sich wieder richten. Es ist ja sowieso mehr ein Arbeits- als ein Schaugeschirr, das er da hat. Aber diese Art von Unfällen passieren bei euch ziemlich oft. Vielleicht wäre es gut, wenn ihr da mal was dagegen machen würdet.
Eigentlich geht es mich nichts an wie ihr eure Gestütpferde behandelt aber wenn es mal ein Einstellpferd trifft ist das Geschrei groß.“
Die Sattlerin hatte mein Halfter vom Pfosten gelöst und rief ihrem Lehrling zu: Max, nimm das Pony und drehe ein paar Runden auf dem Hof. Ich will wissen ob er eine saubere Körperhaltung und einen runden Gang hat.“
Max nahm meine Zügel und führte mich auf dem Hof auf und ab. Erst gingen wir im Schritt, dann ließ er sich in Trab fallen, dann musste ich sogar galoppieren und schließlich gingen wir wieder im Schritt.
„Das schaut gut aus“, meinte die Sattlerin kundig. „Da muss ich keine Haltungskorrektur mit dem Geschirr vornehmen. Allerdings schlage ich vor bei den Hufen welche mit wenig Sprengung zu nehmen. Da leidet die Optik ein wenig, aber seine Hinterhände werde es dir danken. Und du weißt wie lange ein Pony an einer Achillessehnenreizung laborieren kann.“
„Nein, mach ihm ruhig anständige Arbeitseisen. Der ist ein Arbeits- und Langstreckenpferd da brauche ich nix für die Show.“
„Ok, geht klar. Soll er auch eines von unseren neuen Dauerhalftern bekommen?“
„Dauerhalfter? Habe ich da was nicht mitbekommen?“, fragte die Rittmeisterin erstaunt.
„Oh, habe ich dir die noch nicht gezeigt? Das ist eine neue Entwicklung von uns“, sagte die Sattlerin schnell. Sie wandte sich an Max und sagte: „Hole das braune Dauerhalfter aus der Ausstellung und das Anpasshalfter von meiner Werkbank!“
Max band mich sofort wieder an einen Pfosten und lief ins Haus.
Die Sattlerin begann jetzt der Rittmeisterin ihr neues Halfter zu erklären: „Das Dauerhalfter habe ich entwickelt, damit man die zweibeinigen Ponys nicht ständig aufgetrenst lassen muss um sie unter Kontrolle zu haben. Auf Dauer schadet das ihrem Gebiss und das Tränken und Füttern ist nicht gerade einfach mit einer Trense im Maul. Manche Besitzer lassen dem Pony einige Zähne entfernen um Platz für das Gebiss zu haben, aber davon halte ich überhaupt nichts. Meine Idee war es vielmehr ein gebissloses Halfter zu entwickeln, wie es die Indianer für ihre vierbeinigen Pferde verwenden. Es soll dem Jockey volle Kontrolle über das Pony geben und dabei das Tier so wenig wie möglich einschränken. Zusätzliche Hilfen, wie die Trense oder sogar eine Hengstkette können natürlich auch angebracht werden um renitente Ponys gefügig zu machen.
Max kam jetzt mit den gewünschten Geschirrteilen und gab seiner Chefin das Dauerhalfter. Dann begann er sofort mir mein Halfter abzunehmen und mich neu aufzutrensen.
Während er an mir herumhantierte sah ich nur aus dem Augenwinkel wie die beiden Damen über das Halfter gebeugt waren und fachsimpelten, konnte aber nicht verstehen was sie sagten.
Als Max endlich damit fertig war mein Halfter richtig einzustellen kamen sie auf mich zu und die Sattlerin sagte: „Das gute an diesen Halftern ist, dass man sie eigentlich nicht mehr abnehmen muss. Wenn es einmal richtig angepasst ist sitzt es so fest am Kopf dass nichts mehr scheuert und da ich Leder von sehr hoher Qualität verwende gibt es, normalerweise, keine negativen Hautreaktionen. Ich würde es nur einmal pro Woche bei der Körperpflege abnehmen wenn dem Pony die Mähne gewaschen wird. In dem Zug kann man es auch ab und zu einmal neu fetten, dann hat man sehr lange Freude daran.“
Die Sattlerin griff an meine Trense und sagte, während sie das Gebiss löste: „Das wichtigste an diesem Halfter ist, dass man die Trense mit zwei Handgriffen gelöst werden kann ohne dabei die Kontrolle über das Pony zu verlieren. Durch die Riemenführung ist, auch ohne Trense, sichergestellt, dass der Kopf des Tieres sicher geführt ist und es sich nicht selber befreien kann. Auch können Zügelhilfen direkt über das Zaumzeug gegeben werden. Das ist zwar nicht so feinfühlig wie mit einer Trense, aber für den Arbeits- und Kutschbetrieb meistens ausreichend. Gerade bei langen Ausfahrten ist es, für wohlerzogene Ponys, eine Erleichterung und eine Belohnung ohne Gebiss unterwegs zu sein.“
Sie hatte mir jetzt die Trense entfernt und hielt mich nur an den Zügeln. Doch selbst ohne das Gebiss in meinem Maul war ich vollständig unter ihrer Kontrolle. Die Riemen lagen fest an meinem Kopf an und ich spürte jede Zügelhilfe als Rucken an meiner Wange.
„Respekt!“, sage die Rittmeisterin anerkennend. „Das hat wirklich ein Bild und du scheinst das Pony ja perfekt unter Kontrolle zu haben. Dass wir es ohne Trense benützen wird wohl eher selten vorkommen, aber allein schon die Erleichterung beim Auftrensen und Füttern spart einiges an Zeit.
Du hattest davon gesprochen, dass man auch eine Hengstkette einsetzten kann? Vor dieser Hilfe habe ich immer zurückgeschreckt, da mir die Gefahr von Verletzungen am Pony zu groß war.“
Die Sattlerin ging auf mich zu und während sie mich mit einer Hand streichelte befestigte sie etwas mit der anderen an meinem Geschirr. Dann legte sie eine gepolsterte Kette über meine Nase und zog mich in Richtung der Rittmeisterin. Plötzlich schlug sie mir, mit der flachen Hand, auf die Genitalien. Mehr aus Schreck denn aus Schmerz bäumte ich mich auf und wollte nach ihr treten. Da schoss ein scharfer Schmerz durch meine Nase. Es war ein starker Druck auf den Nasenrücken der mich sofort dazu brachte den Kopf zu senken um zu verhindern, dass mir die Kette die Nase brach. Innerhalb von Sekunden war ich wehrlos und wieder vollständig unter ihrer Kontrolle. Vor Schmerz liefen mir die Tränen über die Wangen und ich wagte kaum zu Atmen.
Kaum ließ sie die Kette los verschwand der Schmerz aber allein der Gedanke daran wieder so unter Kontrolle gebracht zu werden ließen mich brav bleiben.
„Beeindruckend“, sagte die Rittmeisterin. Sie war jetzt an mich herangetreten und begutachtete die Hengstkette genau. „Ah ich sehe den Trick. Du hast einen Stopp an der Kette angebracht. So kann man dem Pony nicht unbeabsichtigter Weise die Nase brechen.“
Sie zog noch mehrmals an der Hengstkette und ich wurde immer kleiner. Obwohl ich wusste, dass sie nur das Zaumzeug testen wollte und es nichts mit mir oder einer Bestrafung zu tun hatte wollte ich alles tun, damit dieser Schmerz endlich aufhörte. Am Schluss ging ich sogar in die Knie um der Rittmeisterin zu zeigen, dass ich mich ihr vollständig unterwarf.
Lachend gab sie Max die Zügel und sagte: „Sehr schön, das gefällt mir gut. Vor allem das mit dem Stopp finde ich klasse. Wir haben auf dem Gestüt einige Grobmotoriker und ich wollte nie riskieren, dass mir eines der Ponys mit einer gebrochenen Nase länger ausfällt. Aber mit diesem Halfter kann ich diese Hilfe auch einsetzen. Bei dem einen oder anderen Hengst ist das sicher auch nötig!
Ich glaube dann sind wir uns einig: Repariere das Geschirr von Schlachtross und mache ihm ein Dauerhalfter. Nimm auch gleich die Maße für seine Hufe. Die braucht er in den nächsten Tagen noch nicht dringend, aber spätestens wenn er arbeiten muss sollten sie fertig sein!“
„Keine Angst, die Hufe hast du spätestens in drei Tagen! Zum Maßnehmen und Anpassen bräuchte ich Schlachtross aber noch ein oder zwei Stunden.“
„Kein Problem, ruf einfach auf dem Hof an wenn du fertig bist, dann holt Jens ihn ab. Und wenn sich das Dauerhalfter als so gut herausstellt wie du gesagt hast, dann werden wohl demnächst einige zu machen sein.“
Die beiden Frauen verabschiedeten sich jetzt und die Rittmeisterin trat noch einmal auf mich zu und sagte von oben herab: „Sei schön brav! Ich will später keine Klagen hören!“
Ich nickte und sie hielt mir ein Stück Zucker vors Maul. Geschickt nahm ich das Leckerli auf und noch während ich es zerkaute sah ich ihr nach wie sie den Hof verließ.
Die Sattlerin und Max gingen jetzt wieder zurück ins Haus und ich machte mich schon darauf gefasst wieder allein in der Kälte zu stehen, doch da drehte sie sich um und sagte: „Max willst du das Pony nicht mit rein nehmen?“
Max stutzte und sie fuhr fort: „Glaubst du ich will ihm das Halfter hier in der Kälte anpassen? Jetzt lauf schon und bringe den Hengst in die Werkstatt. Dann schirrst du ihn aus und gibst ihm zu saufen. Ich muss jetzt erst einmal ins Büro telefonieren.“
Max tat wie ihm befohlen worden war und lotste mich in die Sattlerwerkstatt. Es war ihm anzumerken, dass es komisch für ihn war mich mit in den geschlossenen Raum zu nehmen, doch er sagte nichts.
In der Werkstatt, die von einem Holzofen gut geheizt wurde, band er mein Halfter an einen Pfosten. Dann schirrte er mich aus. Ganz offensichtlich wusste er nicht was er mit meinen Vorderhänden machen sollte, entschied sich aber, zum Glück, dafür sie nicht zu fixieren sondern lies mich, nachdem er mir eine Schale Wasser vor die Füße gestellt hatte stehen und kümmerte sich um mein Geschirr.
Ich hatte schon Durst, aber ich wollte mich nicht hinknien um aus der Schale saufen zu können. So schlimm war der Durst noch nicht und einen kleinen Rest Selbstachtung hatte ich schließlich noch.
Die Sattlerin kam herein und sah die Schale auf dem Boden. Sie schüttelte den Kopf und stellte sie auf eine Werkbank.
Dann band sie mich los und führte mich zum Wasser. Während ich soff sagte sie leise: „Max meint es nicht böse, er denkt nur manchmal nicht für zwei Cent mit.“ Dazu kraulte sie vorsichtig meine Mähne und ich schnaubte anerkennend als ich genug gesoffen hatte.
Die Sattlerin befasste sich jetzt eingehend mit meinem Dauerhafter. Sie stellte hier etwas nach, nahm einige Maße und veränderte dort etwas. Alles schrieb sie sich in ein kleines Büchlein. Ab und zu ruckte sie kräftig an meinem Kopf herum und murmelte etwas. Ich hatte mein Gefühl für die Zeit komplett verloren, als sie mir endlich die Trense aus dem Maul nahm und das Dauerhafter löste.
Sie ließ mich jetzt stehen und ging an ihre Arbeit.
In der Werkstatt machte sich eine Atmosphäre konzentrierten Arbeitens breit. Max schrubbte mein Geschirr und die Sattlerin arbeitete an einer schweren Nähmaschine. Ich selbst versuchte so unsichtbar wie möglich zu werden.
Ich hatte mich so vor den Ofen gestellt, so dass der Schein der Flammen meine kalten Füße wärmte und ich genoss die Ruhe und Wärme in vollen Zügen.
Doch tief in mir war ich mir sicher, dass ich, wenn einer der beiden sich daran erinnerte, dass ich noch in der Werkstatt war, sofort wieder auf den kalten Hof geschafft würde.
Durch das Werkstattfenster konnte ich erkennen, dass es mittlerweile angefangen hatte zu nieseln und mich schauderte schon bei dem Gedanken allein in der Kälte zu stehen.
Irgendwann unterbrach die Sattlerin ihre Arbeit und sagte: „Max, wie weit bist du mit dem Geschirr?“
„Es ist fast sauber, aber ich musste es gründlich mit Lederseife schrubben um den Dreck heraus zu bekommen. Dadurch ist es jetzt natürlich komplett durchnässt.“
„Zeig bitte mal her.“
Max ging mit den Lederteilen zu ihr und sie sah sich alles sehr genau an. „Das schaut schon sehr gut aus“, lobte sie ihren Lehrling. „Öle das Lederzeug leicht ein und lasse es trocknen. So wird es später nicht spröde. Wenn das Geschirr morgen trocken ist musst du es wieder gründlich fetten und dann kann unser Pferdchen wieder arbeiten.“
Max verschwand irgendwo im hinteren Teil der Werkstatt und ich hörte ihn rumoren.
Nach einigen Minuten sagte die Sattlerin: „Max! Wenn du mit dem Geschirr fertig bist möchte ich, dass du das Auto nimmst und den neuen Sattel für das Gestüt Peterssen auslieferst. Der alte Peterssen soll ihn gleich ausprobieren damit wir eventuelle Änderungen zeitnah machen können. Frage ihn auch ob er noch weitere Reparaturen zu machen hat und nimm die Teile gleich mit hierher in die Werkstatt.“
In der Ecke in der Max arbeitete wurde es hektisch. Ich sah wie er sich beeilte mein Geschirr fertig zu bekommen und es auf einen Bügel hängte.
Dann rief er freudig: „Alles fertig Chefin. Ich mache mich dann gleich auf den Weg!“
„Ja, Max. Und wenn du beim Peterssen fertig bist nimmst du auf dem Rückweg meine Lederhäute bei Leder-Hauke mit. Ist alles bestellt und liegt abholbereit im Lager.“
„Mache ich gern, Chefin!“, rief Max der sich seine Jacke anzog und schon fast aus der Tür war.
Kurz bevor die Werkstatttür ins Schloss fiel rief sie ihm noch nach: „Vergiss nicht zu tanken, sonst muss ich morgen früh laufen!“, bekam aber keine Antwort mehr. Stattdessen hörte man kurz darauf ein Auto schwungvoll vom Hof fahren.
Sie grinste und wandte sich mir zu: „Seit der einen Führerschein hat will er ständig in der Gegend herumfahren!“ Dann wurde sie ernster und fuhr fort: „Nachdem der kleine Spion aus dem Haus ist, kommen wir zu dir, Schlachtross.“
Ich sah sie mit großen Augen an und mir war unwohl. Immer wenn ich in den letzten Tagen im Mittelpunkt gestanden hatte war etwas passiert und meistens nichts Gutes! Doch die Sattlerin drückte mir nur einen Becher Kaffee in die Hand und sagte: „Ohne Zucker mit etwas Milch, so hast du ihn doch am liebsten, oder?“
Ich nickte und war total verwirrt. Von irgendwoher kannte ich diese Frau, doch mir fiel nicht mehr ein woher.
Da brach sie das Schweigen und sagte: „Ich möchte nicht, dass du mich falsch verstehst, aber Max ist kein Falscher. Aber er ist oft drüben auf dem Gestüt und ich möchte nicht dass er sich bei den falschen Leuten verplappert, dass ich mit dir Rede.“ Sie stockte und fuhr dann fort: „Sag mal, kann es sein, dass du mich wirklich nicht mehr erkennst?“
Ich nickte und sie begann zu lachen.
„Stell dir mich mit kurzen roten Haaren, ohne Brille aber dafür mit mehreren Piercings im Gesicht vor!“
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich sagte: „Petra? Petra Rassmussen?“
„Ja, genau die!“, sagte sie lachend. „Oh Mann, Schlachtross. Wie lange ist es her, dass ich dir dein Geschirr gemacht habe? Drei Jahre? Vier?“
Ich trank einen Schluck Kaffee und sage: „Nein Petra, es ist schon mehr als fünf Jahre her, dass du bei Bea auf dem Hof warst und ich ein Geschirr brauchte.“
„Oh ja, ich erinnere mich. Du warst erst ganz frisch bei ihr. Ein kleines Fohlen. Noch ohne Erfahrung aber mit großen Träumen. Du hättest es dir wohl nicht träumen lassen, dass das Anpassen meines neuen Geschirrtyps für euer Hoffest so viel Arbeit machen würde.“
Ich lachte auf und antwortete: „Oh nein! Ich glaube ich habe das Geschirr fast vier Wochen nicht abgelegt, und wie oft warst du bei uns um irgendetwas zu ändern?
Niemals hätte ich mir träumen lassen als Jungpferd gleich so ran genommen zu werden. Ich musste ja alles erst lernen!“
„Ich weiß es nicht mehr wie oft ich dein Geschirr umgearbeitet habe, aber ich weiß noch wie gut du dich auf dem Hoffest geschlagen hast. Drei Tage eingeschirrt und von früh bis spät auf den Beinen und am Sonntagabend war nichts aufgescheuert oder wund bei dir. Na ja, diese praktische Vorführung und die Besprechung meines Geschirrs in der 'Horses and Owners' haben dazu geführt, dass es bei mir geschäftlich tüchtig bergauf ging.
Mittlerweile kann ich gut von meinen Sachen leben und Max kann sich auch nicht über Arbeitsmangel beklagen. Teile für echte Ponys fertige ich nur noch für alte Kunden wie den Peterssen.“
Sie stockte und nahm einen tiefen Schluck aus ihrer Tasse.
„Doch jetzt zu dir Schlachtross. Es freut mich sehr dich einmal wieder zu sehen, auch wenn ich mir etwas andere Umstände gewünscht hätte. Ich muss zugeben, ich habe deine Karriere nicht genau verfolgt aber du bist wohl ein ziemlich gutes Rennpony geworden und wenn ich mir dich so ansehe betreibst du das Rennpferd Dasein mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. So einen Körperbau bekommt man nicht von einer halben Stunde Joggen im Park zwei Mal die Woche.“
Jetzt musste ich lachen und sagte: „Nein, das braucht ein kleines bisschen mehr Einsatz! Aber Petra ich bin auch froh dich zu sehen. Ich habe vieles auf Rosengarten erwartet, aber nicht dich wieder zu treffen. Allerdings hätte ich mir gewünscht nicht gleich als Reparaturauftrag bei dir zu erscheinen.“
„Es freut mich sehr, dass du mein altes Geschirr immer noch trägst und mache dir keine Sorgen wegen der Schäden. Das bekomme ich wieder hin und spätestens morgen Mittag hast du es wieder. Aber jetzt was anderes: Was zum Teufel machst du als Gestütpferd auf Rosengarten? Als ich dich auf dem Hof gesehen habe, wie du da frierend und eingeschüchtert rumstandst, musste ich mich beherrschen dich nicht gleich zu umarmen, so einsam und verloren hast du ausgesehen.“
Sie sah mich an doch da ich nicht antwortete fuhr sie fort: „Ich weiß ja, dass du es manchmal etwas härter magst und eine gewisse masochistische Ader will ich dir auch nicht absprechen aber Gestütpferd hier auf Rosengarten, das ist auch für dich eine Nummer zu heftig. Und komme mir jetzt nicht mit der Nummer 'Grenzen austesten' und ähnlichem Blödsinn. Du kennst deine Grenzen genau und weißt, dass sechs Wochen körperlicher und seelischer Quälereien nicht das sind was dich reizt!“
Ich schluckte und antwortete leise: „Nein. Petra ich bin nicht wegen Rosengarten hier. Freiwillig wäre ich nie auf dieses Gestüt gekommen. Dazu ist es hier, nach allem was ich bis jetzt gehört habe, zu hart für mich.“
„Ich glaube da bist du einem Irrtum aufgesessen“, fiel mir Petra ins Wort. „Es gibt zwei Gestüte Rosengarten. Das Gestüt das die Einsteller zu sehen bekommen unterscheidet sich grundlegend von dem was ihr Gestütpferde hier erlebt! Einsteller werden hier auch freundlich und ihren Wünschen gemäß behandelt, schließlich bringen sie Geld. Aber fahre bitte fort, ich wollte dich nicht unterbrechen.“
Ich räusperte mich und erzählte Petra die ganze Geschichte von wegen, dass Bea mich an die Baronin beim Schachspiel verloren hätte und diese drohte meine Karriere als Rennpferd zu beenden wenn ich mich nicht fügen würde. Ich war gerade bei dem Teil, wo die Rittmeisterin mich hierher verfrachtete da unterbrach mich Petra ein weiteres Mal:
„Das ist alles schön und gut. Aber ich will nicht wissen wer, wo, wie, wann, warum etwas gemacht hat. Ich will wissen warum du mitgegangen bist. Und sage mir jetzt nicht weil dir Baronin verhindern hätte können, dass du irgendwo antrittst. Es gibt genügend Veranstalter von großen Rennen, die die Baronin nicht ausstehen können. Dort hättest du immer noch teilnehmen können.“
„Du hast Recht. Das war nur einer der Gründe für meine Entscheidung. Eigentlich ging es mir darum loyal zu Bea zu sein. Ihr ist es wichtig bei den Gestütbesitzern einen guten Ruf zu haben und dieser wäre weg wenn die Baronin sie der Wortbrüchigkeit anklagen würde.
Klar könnte sich Anja mit mir einen neuen Stall suchen oder wir würden als freies Gespann antreten, aber für mich würde es sich wie Verrat an Bea anfühlen sie in dieser Situation allein gelassen zu haben. Petra, weißt du Bea hat mir die letzten fünf Jahre eine Heimat für mein 'Hobby' gegeben. Sie hat mich immer unterstützt und sich vor mich gestellt, wenn es nötig war. Da war es jetzt für mich an der Zeit ihr etwas zurück zu geben.“
Da stutzte Petra und sagte: „Du setzt deine Gesundheit und dein Wohlergehen Bea zuliebe aufs Spiel?“
Ich nickte.
„Hoffentlich ist sie sich deines Opfers bewusst und erkennt es entsprechend an!“
„Da bin ich mir sicher! Bea würde mich nie hintergehen!“ Kaum hatte ich diesen Satz gesagt spürte ich wie hohl er klang. War nicht Beas Verhalten der Grund warum ich jetzt hier saß und hatte sie mich nicht hintergangen indem sie mich als Pfand beim Glücksspiel verwendet hatte? Ich schüttelte den Kopf um diesen Gedanken zu vertreiben, doch er blieb und steckte wie ein Stachel in mir.
„Kopf hoch Schlachtross!“, sagte die Sattlerin jetzt in dem offensichtlichen Versuch meine Stimmung aufzuhellen. „So schlimm wird es nicht werden!“
„Gestern?“, sagte ich nur und befühlte unwillkürlich die Striemen an meinen Flanken.
Die Sattlerin sah mich traurig an und sagte: „Das war Miras Willkommensgruß an neue Gestütpferde! So zeigt sie jedem neuen Pony erst einmal wer auf Rosengarten das Sagen hat.“ Sie schwieg kurz und fuhr dann schnell fort, als sie sah dass ich regelrecht zusammensank bei der Aussicht, dass so etwas öfter geschehen könnte: „Ich denke nicht, dass Mira dich regelmäßig 'trainieren' darf, da du nur geliehen bist und sie darauf achten werden, dass du beim Rennen eine gute Figur machst. Ein lahmendes, vernarbtes Rennpferd kommt bei den Preisrichtern und den Tierschützern nicht gut an und auch auf dem Hof kennen sie Mira und ihren Charakter genau.“
Sie wollte mir Mut machen, doch so richtig zündete ihre Fröhlichkeit nicht und sie spürte es auch. Jetzt legte sie mir die Hand auf die Schulter und sagte: „Ruhe dich noch ein wenig aus und ich mache uns etwas zu essen. Ich schicke dich so spät wie möglich wieder zurück und so hast du ein paar ruhige Stunden.
Ich nickte erleichtert und sie nahm mir die Tasse aus der Hand und verließ die Werkstatt.
Nachdem ich frisches Brennholz nachgelegt hatte setzte ich mich vor den Ofen und starrte in die Flammen. Das Gespräch von gerade eben war nicht wirklich dazu geeignet gewesen meine Angst zu zerstreuen. Und wie sollte es weitergehen wenn ich schon nach wenigen Tagen froh um einige Stunden Ruhe ohne Schläge und Demütigungen war?
Ich musste mit offenen Augen vor dem Feuer gedöst haben, denn ich bekam nicht mit, wie Petra wieder in die Werkstatt kam.
Erst als sie mir ihre Hand auf die Schulter legte schreckte ich auf. Sie sah mich fröhlich an und meinte nur: „Komm essen!“
Wir gingen in einen kleinen Aufenthaltsraum in dem ein Tisch mit einer Eckbank und zwei Stühlen stand. Auf dem Tisch stand ein Topf mit Suppe und zwei Gedecke.
Als ich zögerte sagte Petra: „Ich habe uns eine Suppe gemacht da ich annehme, dass du mal wieder was Warmes in den Magen bekommen möchtest.
Ich nickte und plötzlich stiegen mir die Tränen in die Augen. Petra legte mir die Hand auf die Schulter und sagte ganz ruhig: „Keine Angst, Schlachtross, wenn einer Rosengarten übersteht, dann du! Markus und die Rittmeisterin werden schon auf dich aufpassen und vielleicht gewöhnst du dich so sehr daran Pony zu sein, dass du gar nicht mehr Mensch sein willst.
Jetzt schnaubte ich verächtlich und setzte mich an den Tisch. Schweigend aß ich meine Suppe und versuchte jeden Löffel auszukosten, als wäre es das beste Gericht der Welt, denn ich war mir sicher, dass ich sehr lange nichts Warmes mehr bekommen würde.
Als ich satt war lehnte ich mich zurück und sah Petra an.
Sie sagte: „Keine Angst, ein wenig Zeit haben wir noch. Ich denke du hast die meisten wichtigen Personen auf Rosengarten schon kennen gelernt aber ich möchte dir die Leute mit denen du am meisten zu tun hast kurz beschreiben. Vielleicht hilft es dir ja auf dem Gestüt.
Die Herrin über alles ist die Baronin. Sie wird nur selten mit dir direkt zu tun haben, da die Ponys meistens von Markus und der Rittmeisterin betreut werden. Sie achtet sehr auf die Etikette und wenn sie wirklich einmal etwas zu dir sagt solltest du es tunlichst beachten. Das gegebene Wort ist bei ihr Gesetz. Deswegen wäre es auch eine sehr schlechte Idee von dir wegzulaufen. Damit hättest du und auch Bea ihr Wort der Baronin gegenüber gebrochen und das würde sie dir übel nehmen. Ansonsten hält sie sich, solange der Laden läuft, möglichst aus dem Tagesgeschäft heraus und man munkelt, sie wolle das Gestüt demnächst an eine ihrer Töchter übergeben.
Das wären wir bei den beiden Baroness. Mira hast du schon kennen gelernt. Versuche möglichst nicht ihre Aufmerksamkeit oder noch schlimmer, ihren Unmut zu erregen. Mira kann sehr rachsüchtig sein. Ansonsten ist sie die gefährlichste Person für dich. Wie sie mit der Peitsche umgeht hast du schließlich schon erlebt und glaube mir sie liebt es Ponys und Menschen leiden zu sehen. Ein guter Rat: Wenn sie dich wirklich einmal durch die Mangel drehen sollte, bettle um Gnade und zwar so früh wie möglich! Wenn du stand hältst wird sie dich brechen und du kannst mir glauben, dass sie viel Erfahrung hat.
Augustine ist ein vergleichbarer Charakter wie ihre Schwester, doch ist sie weniger sadistisch. Trotzdem ist es keine gute Idee in die Tierklinik zu gehen. Wenn es nicht sein muss, beiße die Zähne zusammen und halte durch.“
Ich dachte an die Eingangsuntersuchung und wie kalt und herzlos Augustine mich da behandelt hatte und wollte nicht erfahren wie es sein würde wenn sie mich wirklich einmal behandeln müsste.
Petra schaute mich groß an und ich nickte in der Hoffnung sie würde fortfahren.
„Die wichtigsten Personen für dich sind die Rittmeisterin und Markus, der Pferdetrainer. Die Rittmeisterin steht bedingungslos zu euch Pferden und wird euch gegen jeden verteidigen der euch etwas antun will. Aber sie hat auch hohe Leistungsanforderungen, die du tunlichst erfüllen solltest. Wenn es so weit kommt, dass sie dich schlägt, hast du es dir auch verdient und brauchst nicht zu jammern.
Markus ist dagegen eher die gute Seele des Gestüts. Er wird dich Trainieren und deine Ausbildung leiten. Leider hat er nicht wirklich viel zu sagen. Aber irgendwie schafft er es doch immer euch Ponys aus dem Gröbsten raus zu halten. Aber eines ist ihm wichtig: Du bist für ihn Pony. Sprich ihn nie als Mensch an. Das ist etwas wo er nicht gut drauf reagiert!
Jens ist offiziell der Stallknecht, aber inoffiziell Miras verlängerter Arm. Traue ihm nicht, denn er spielt falsch. Würde die Baronin nicht ihre Hand über ihn halten hätte ihn die Rittmeisterin schon lange vom Hof geworfen.
Mit den anderen Leuten auf dem Hof habe ich zu wenig zu tun um mir ein wirkliches Bild von ihren zu machen, aber generell ist es da drüben besser vorsichtig zu sein als zu vertrauensselig.“
Sie hatte ihre Ansprache beendet und ich nickte traurig. Diese Informationen waren wichtig für mich, doch war das was sie mir gesagt hatte nicht das was ich hören wollte. Mein Verdacht, dass Rosengarten ein Ort ständiger Gefahr für mich war hatte sich leider vollkommen bestätigt und ich hoffte einfach nur, die Zeit möge so schnell wie möglich rum gehen.
Sie räusperte sich jetzt und sagte. „Du musst langsam wieder rüber, sonst wird noch jemand misstrauisch.“
Ich stand auf und dann legte sie mir in der Werkstatt mein Halfter wieder an und brachte mich auf den Hof.
Nachdem sie mich zum Abschied umarmt hatte sagte sie: „Ich rufe jetzt Jens an, damit er dich abholt. Schlachtross, halte die Ohren steif und wir sehen uns spätestens beim Rennen. Aber wenn ich drüben zu tun habe schaue ich mal ob ich mich kurz mit dir treffen kann. Versprochen!“
Dann ging sie in ihr Büro und ich stand allein auf dem Hof. Das nagende Gefühl der Angst, das ich schon vor der Fahrt nach Rosengarten hatte war zurück und ich wollte eigentlich nur noch weg, war aber durch mein Wort an dieses Gestüt gefesselt.
46. RE: Einladung zum Petplay Stammtisch

geschrieben von Pup_Fl am 19.02.19 08:30

WoW!
Schön dass du noch an der Geschichte dran bist!

Und schön und erleichternd, dass Schlachtross zumindest eine "Verbündete" in Nähe weiß. Auch wenn ihm das wohl nicht viel Erleichterung bringen wird.

Freu mich auf weitere Fortsetzungen!
47. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.01.21 09:43

Eine (mögliche) Fortsetzung der Geschichte ist jetzt verfügbar...
48. RE: Einladung zum Petplay Stammtisch

geschrieben von benscho am 10.01.21 10:30

Wo ist die Fortsetzung denn zu lesen bitte.
49. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Klett-max am 10.01.21 10:42

Ich vermute, daß Blackrubberhorse diesen Thread meint, in dem er "Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung..." schreibt.
50. RE: Abenteuer auf Rosengarten

geschrieben von Blackrubberhorse am 10.01.21 12:00

Zitat
Ich vermute, daß Blackrubberhorse diesen Thread meint, in dem er \"Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...\" schreibt.


Richtig Klett-Max
51. RE: Einladung zum Petplay Stammtisch

geschrieben von benscho am 10.01.21 12:05

Ich danke euch, ich hab's mittlerweile selbst gefunden.
Schön das jemand an der Story weiter schreibt.


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