Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von Blackrubberhorse am 25.03.17 16:22
letzter Beitrag von Pup_Fl am 28.10.17 09:04

1. "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 25.03.17 16:22

Noch bevor ich hier mit meiner Geschichte beginne, möchte ich mich bei ´Drachenlord´ hier aus dem Forum bedanken- für seine beiden Geschichten, die er hier gepostet hat und die mich dazu brachten, ihn persönlich kennenzulernen und auch für die Inspiration mit dem Begriff ´Grubenpferd´.
Damit triggerte er mich, diese nun folgende Geschichte zu schreiben- und er erlaubte mir zudem, diese in seinem Universum anzusiedeln. Die von mir beschriebenen Ereignisse spielen ca.4 Jahre vor der Geschichte, die Drachenlord sein Schlachtross gerade in Rosengarten erleben lässt. Natürlich ist alles fiktiv und jegliche Ereignisse und handelnde Personen in der Geschichte sind frei erfunden- aber lest selbst...

P.S. wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gern behalten...



Die Autobahn A-4 zog sich vor meiner Frontscheibe ostwärts bis zum Horizont, mein Navigationssystem zeigte mir an, ich würde mein Ziel in gut einer Stunde erreicht haben... Was mein Ziel war- das ´Gestüt´ "Berggeschrei" in der Nähe von C; ein ´Gestüt´ der anderen Art für Leute wie mich.

Oh, Entschuldigung- ich habe mich ja noch nicht vorgestellt: Michael "Mike" Henrichs, 43 Jahre alt, 186 cm groß und 104kg schwer. Oder wie einige meiner Freunde mich kennen- "Witnere", Schwarzwälder Fuchshengst, 7 Jahre als Pferd alt... Ja, ich bin Ponyplayer und auf dem Weg zu einem Event für ´Tiere´ wie mich.
Vor einem halben Jahr stolperte ich über eine Anzeige in der Szenezeitschrift "Horse & Owner", die mein Interesse weckte... "Das Grubenpferd in dir!"- eine Wochenendveranstaltung mit der Möglichkeit, zwei volle Tage in einer richtigen stillgelegten Erzmine als Pferd zu agieren. Schon dies allein weckte damals mein Interesse, die im Text beschriebenen Anforderungen an die Teilnehmer sorgten dann bei mir für Gänsehaut. Die Zeit unter Tage sollten die Teilnehmer komplett in Gummi und Masken von AGM verbringen, es bestand sogar die Option auf Nutzung von Kreislaufgeräten- wenn die notwendigen Gesundheitszeugnisse dafür erbracht würden. Dies sorgte für eine kräftige Steigerung meiner Herzfrequenz- die Kombination aus Atemreduktion, Ponyplay und Gummi/Latex war genau mein Fetisch. Dank meiner Tätigkeit bei der freiwilligen Feuerwehr wären die erforderlichen Bescheide kein Problem- einzig der geforderte Preis von 1000€ für diesen Event war ´kernig´.
Dies war auch der Grund, warum ich mich nicht sofort anmeldete, sondern noch sieben Wochen verstreichen ließ, ehe ich mich aufraffte und auf dem Gestüt anrief.
Eine männliche Stimme meldete sich damals am anderen Ende der Verbindung: "Gestüt Berggeschrei, Raimund Ziegler- was kann ich für Sie tun?"
Erst etwas stockend erkundigte ich mich nach den nicht in der Anzeige genannten Konditionen für das Wochenende- Ausrüstung, die mitzubringen wäre, Rücktrittsmöglichkeiten,... Aus den von mir dafür eingeplanten 15 Minuten entwickelte sich ein Gespräch über 1,5 Stunden; ich fasste zu meinem Gesprächspartner- der auch der Besitzer der Anlage war- schnell Vertrauen und so stand mit dem Trennen der Verbindung fest, ich würde sicher einer der Teilnehmer sein. 10 Tage nach dem telefonischen Gespräch lagen die Anmeldeunterlagen in meinem Briefkasten und damit war klar, ich wäre einer der Teilnehmer...
Die noch verbleibenden Wochen nutzte ich, um meine (selbst so eingeschätzte recht gute) körperliche Kondition noch ´ein wenig´ zu steigern- im Feuerwehrstützpunkt fragte ich den Atemschutzgerätewart, ob ich einmal in der Woche durch die Übungsstrecke kriechen könne- als Vorbereitung für einen Hindernislauf, an dem ich teilnehmen wolle... Da dieser ein guter Kumpel von mir war und auch wusste, ich würde an solchen von mir als Begründung vorgeschobenen Events teilnehmen, wurde das von ihm ohne weiter Nachfragen abgenickt und für mich lagen jedes Wochenende zwei voll gefüllte Pressluftatmer zur freien Verfügung bereit. Einzige Anmerkung von ihm war nur "...du bist verrückt...", nachdem er mir einmal bei meinem ´Training´ zugeschaut hatte...

Oops- da hätte ich doch beinahe die Abfahrt von der Autobahn verpasst...- noch 24 Kilometer bis zum Ziel und dem Beginn des Abenteuers...

Bei GoogleMaps hatte ich natürlich auch versucht, mir ein Bild von der Anlage zu machen- aber da war nicht wirklich etwas zu erkennen. Ein Haus, was anhand der Bilder auf der Webseite des Gestütes ein dreigeschossiges Gebäude mit den Büro und Gästebereich im mittleren Geschoss sowie den Stallungen, Spiel und Hygienebereichen um Erdgeschoss sein musste, sich daran anschließend auf der Rückseite eine Weide, ein RoundPen, Parkplatz und eine Lagerhalle? mit Gleisanschluss. Von dieser führte ein schmaleres Gleis zu einer das Gelände begrenzenden Steilwand und schien darin zu verschwinden- dies müsste daher der Zugang zum Bergwerk sein, da keinerlei andere Förderanlagen auf den Luftaufnahmen ersichtlich waren. Die Zufahrt war auch eine Sackgasse, die auf dem ehemaligen Werksgelände endete. Ansonsten war die Anlage von Wald umgeben...

Mein Navigationssystem signalisierte mir, in 100 Metern müsste ich abbiegen und dann wäre es nur noch die Stichstraße bis zum Gestüt. Ein dezentes Hinweisschild war an der Einmündung erkennbar- darauf der Hinweis, nur noch drei Kilometer bis zum Beginn meines Abenteuers. Ich folgte dem ansteigenden Asphaltpfad- parallel verlief die von mir auf den Luftbildern erkennbare Bahnstrecke, getrennt von einem Bachlauf.
Die letzten Minuten bis zum Gestüt wuchsen erneut meine Selbstzweifeln- war es das richtige was ich im Begriff war zu tun? Der Verlust der 1000€ tät natürlich weh; die Ungewissheit ob ich mich nicht damit um die Erfahrung meines Lebens brächte, würde mich sicher ewig verfolgen... Ein tiefes Durchatmen und dann bog ich auch schon auf das ehemalige Grubengelände ein, hielt auf den markierten Parkflächen und stieg aus.
Das Gefühl der Verlorenheit hatte keine Chance in mir aufzusteigen- ein Mann in meinem Alter hatte offenbar mein Eintreffen beobachtet und kam nun zügig auf mich zugelaufen. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht eröffnete er mir, er wäre Raimund- wir hätten miteinander telefoniert- und ich müsste Michael sein. Oder "Witnere"- wenn mir dies lieber wäre. Aber noch hätte die Veranstaltung nicht begonnen, daher sei es doch sicher in Ordnung, wenn wir bis dahin bei den menschlichen Namen blieben... Derart überrumpelt nickte ich nur und folgte seiner Aufforderung, ihn in den Empfangsbereich zu begleiten.

Die knappen 50 Meter bis zum ´Hauptgebäude´ legte ich doch recht langsam zurück- ich nutzte die Möglichkeit, die Anlage auf mich wirken zu lassen. Das Haupthaus versprühte trotz seines frischen Anstrichs den Charme eines 80-er Jahre Zweckbaus aus DDR-Zeiten. Rechts versetzt war der RoundPen, zu einem Drittel vom Haus verdeckt. Links von mir erhob sich die Felswand des Berges, in dessen Inneren ich in nicht einmal sieben Stunden verschwunden sein würde...
Im Gebäude führte mich Raimund direkt in das mittlere Geschoss- der Bereich abgehend von der Treppe war als Empfang ausgebaut und gab mir mit seiner heimeligen Art ein beruhigendes Gefühl. Dezente Rottöne an der Hauptwand, eine Sitzecke mit Ledergarnitur und -sesseln, eine Minibar und ein Flachbildschirm, auf dem sich Bilder von menschlichen Pferden in verschiedenen Situationen mit der Einblendung "Grubenpferde" abwechselten, versprühten Wohlfühlatmosphäre. Zwei weitere Teilnehmer waren offenbar schon vor mir eingetroffen- ich wieherte auf gut Glück und bekam mit einem Schnauben von beiden die ´richtige´ Antwort.
Raimund verabschiedete sich von mir mit der Aufforderung, wir könnten uns schon mal miteinander bekannt machen, das würde nachher Zeit einsparen. Noch würden zwei Gäste fehlen, diese wären aber auf dem Weg und er wolle sie, so wie uns auch, persönlich begrüßen...
Die Gesichter bei beiden anderen ´Pferde´ sagten mir etwas- da mir aber im Moment ihre Namen nicht einfallen wollten, machte ich den ersten Schritt und stellte mich nach einem "Hallo" selbst kurz vor.
Die anwesende Frau machte mir gegenüber den Anfang nachdem ich fertig war- "Aika"- seit fünf Jahren als ´Norwegische Fjordstute´ dem Ponyplay verfallen; im ´menschlichen´ Leben wäre sie die Simone, 35 Jahre und Polizistin in Dortmund... Mit meiner Frage, ob sie da bei der Reiterstaffel Dienst tun würde, brachte ich sie zum Lachen und brach damit das Eis ihr gegenüber. Ich wusste sie auch mittlerweile einzuordnen- auf Fetlife gab es einige hübsche Bilder von ihr in ihrem Latexoutfit. Sie war so wie ich auch eher Arbeitspferd, am wohlsten fühle sie sich vor einer Kutsche und dies hier sei wohl die ultimative Herausforderung der sie sich stellen wolle.
"Stomper"- der andere schon anwesende Gast, wäre ein ´Neuling´. Er wäre erst seit einem Jahr als Pony aktiv, aber seit seiner Jugend Latexfetischist. Als Mensch- Oleg Becker, 39 Jahre jung und beruflich hätte er als Pferdewirt auf einem ´richtigen´ Gestüt in der Nähe von Cottbus- sein Auskommen. So wie Simone würde ihm die Herausforderung reizen, die gesamte Zeit in Vollgummierung mit Maske harte Arbeit zu verrichten...
Wir einigten uns nach diesem ersten Austausch, auf die noch fehlenden beiden Gäste zu warten, die in spätestens 15 Minuten eintreffen müssten, wenn sie die vom Veranstalter genannte Zeit einhalten wollten. Raimund komplettierte unsere Herde keine 10 Minuten später und damit stießen "Duster" und "Orso" zu uns.
Letzterer war mit 46 Jahren etwas älter als ich, seit fünf Jahren Pferd ohne speziellen Rassehintergrund, im ´normalen´ Leben Bankkaufmann und der Wieger, Florian. Dem Akzent nach ein waschechter Bayer- was er bestätigte. Sein ´Heimatstall´ würde sich in Augsburg befinden...
"Duster" war das ´Fohlen´ unter uns- 28, aber bereits seit 10 Jahren Ponyplayer. Joachim Borovic, IT-Spezialist aus Bremen, im THW tätig und wie wir alle neben unserem Pferdsein von einer starken Affinität zu Masken und Gummikleidung geprägt...

Nach der Vorstellungsrunde der ´Pferde´ bat Raimund um Aufmerksamkeit. Ein Gong erklang und über die Treppe näherten sich fünf in Overalls gekleidete Personen- drei Männer und zwei Frauen.
"Meine werten Noch-Nicht Grubenpferde, zuerst einmal ein herzliches Willkommen auf Gestüt ´Berggeschrei´- vor uns liegt ein Wochenende, dass auch für uns als Veranstalter Neuland darstellt. Wir haben bereits in der Vergangenheit die Möglichkeit angeboten, als Pferd in der uns gehörenden Grube einige typische Tätigkeiten aus dem Bergbaubereich nachzustellen- aber noch niemals in dieser Länge und Intensität. Es hat nach unserem Inserat insgesamt dreiundzwanzig seriöse Anfragen gegeben- ihr seid die ´Tiere´, die uns am geeignetsten erschienen. Wir glauben, ihr habt die körperlichen UND psychischen Voraussetzungen, diesen Event gemeinsam mit uns zu einem vollen Erfolg zu bringen. Wenn ich schon bei ´UNS´ bin- dies sind eure Betreuer- oder Coaches- wenn sie diesen Begriff bevorzugen sollten. Auch wenn Sie als Pferde, wie in unseren von ihnen akzeptieren Bedingungen, nicht das Recht haben werden zu sprechen- jeder von ihnen wird die gesamte Zeit der Veranstaltung einen Menschen als permanente Vertrauensperson haben. Diese wird sich um sie sorgen, sie motivieren wenn sie glauben aufgeben zu wollen, sich um alle Aspekte ihres Lebens als Grubenpferd kümmern...- damit ist aber auch der Fakt gemeint, sie zu den von uns geforderten Leistungen zu treiben. Wenn sie diese nicht bereit sind freiwillig zu geben, werden die Coaches diese auch gegen ihren Willen aus ihnen herausholen. Ich möchte ihnen damit keine Angst machen, sie werden wie im Vorfeld beschrieben, unter ständiger ärztlicher Überwachung stehen. Wenn wir aber merken, sie versuchen, nicht alles- was ohne Schädigung ihrer selbst möglich ist- aus sich heraus zu holen, dann kommen jene Disziplinarhilfen zur Anwendung, die von Ihnen individuell mit uns im Vorfeld besprochen wurden."
Der Chef des Gestüts ließ diese Worte auf uns wirken. Ich ertappte mich dabei, wie ich zuerst die ´Coaches´ musterte, danach meine Mitpferde... Auffällig war dabei, jeder von uns tat dies mehr oder minder bewusst. Was hätte ich gleich noch einmal da für Optionen eingeräumt? Schläge als Motivation hatte ich genannt...- als explizite Bestrafung aber verneint, fiel mir zum Glück wieder ein.
Das sich ausbreitende Schweigen nutzte Raimund, um die Coaches kurz vorzustellen und ums Teilnehmern den seinigen zuzuteilen.
"Norbert, 38 Jahre- dein Pferd wird ´Orso´ sein..." Ein leichtes Nicken und Norbert stellte sich hinter dem Platz von Florian auf.
"Aika- um dich wird sich Susanne, 31 Jahre, kümmern." Auch hier wiederholte sich der Vorgang. Um ´Duster´ würde sich Raimund selbst kümmern, ich würde von Daniel, 51 Jahre betreut werden und für ´Stomper´ war Tamara, 43 Jahre und für uns alle die Ärztin, vorgesehen. Dann wünschte Raimund uns Durchhaltevermögen und forderte zum Abschluss seiner einleitenden Worte Stomper und Orso auf, Tamara zur Eingangsuntersuchung in das Erdgeschoss zu folgen. Diese würde um die 45 Minuten in Anspruch nehmen- danach wären wir restlichen Pferde dran. Während dieser Zeit sollten wir drei anderen Pferde unseren Betreuern in einen der Büroräume folgen- man wolle mit uns noch einmal die individuellen Vereinbarungen und Wünsche durchsprechen und dies wäre auch die letzte Chance für uns, noch mögliche Änderungen an diesen vorzunehmen. Danach würde unsere Transformation zum Grubenpferd beginnen. So folgte ich Daniel und war neugierig, was für ein Mensch er wohl sei und wie er mit mir als Pferd umzugehen gedachte...
Gemeinsam mit den beiden anderen Pferden und ihren Coaches wechselten wir in den vorbereiteten Büroraum- mittels portabler Trennwände waren für alle ´Paare´ Abteile geschaffen worden, in denen wir noch die ausstehenden Details absprechen würden.

Daniel steuerte eine der Boxen an, deutete auf den einen beiden Stühle und begann- ohne dass ich danach gefragt hatte- etwas über sich zu erzählen. Er wäre bereits seit reichlich 19 Jahren in der ´Szene´, eher dominant als sadistisch- dies würden zumindest seine Bekannten behaupten...- und führe seine ´Anvertrauten´ lieber durch Motivation als durch Zwang... Letzte Aussage hörte sich sehr gut an. Ich stand natürlich auf Restriktionen, aber brutale Prügelorgien waren definitiv nicht mein Ding. Hier hakte ich auch gleich ein und verdeutlichte dies ihm gegenüber mit klaren Worten. Daniel nickte nur und machte sich eine Notiz dazu, dann kam er sofort wieder auf seine Vorstellung zurück. Er hatte Sportwissenschaft studiert und zeitweise als Trainer gearbeitet ehe er seine dabei erworbenen Kenntnisse mit seiner Leidenschaft verbinden konnte und nach einer Begegnung mit Raimund vor nunmehr acht Jahren hier auf dem ´Gestüt´ anheuerte.
Ohne Überleitung widmete er sich nun mir und stellte gezielt Fragen zu den von mir getätigten Angaben. Ich hatte angegeben, einen Teil der Zeit in mehrere Anzüge gekleidet arbeiten zu wollen, über die gebotene Möglichkeit des permanenten Maske tragens hinaus längere Zeit mit einem Kreislaufgerät tätig und in den Ruhephasen bewegungseinschränkenden Restriktionen unterworfen zu sein. Daniel forderte mich auf, diese Angaben zu präzisieren- so erzählte ich ihm von meinen Träumen und Wünschen, den Filmen in meinem Kopfkino... Manchmal nickte er wissend, ein paar Mal schüttelte er lächelnd seinen Kopf- er enthielt sich aber jeden Kommentars und machte zu allen Angaben von mir eifrig Notizen bis erneut ein dezenter Gong ihm anzeigte, seinen Schützling nun zum Sporteingangstest zu begleiten. Daniel fragte mich noch geistesgegenwärtig nach den Bestätigungen über meine Atemschutztauglichkeit und die Einweisung in den Umgang mit Kreislaufgeräten- ich sollte diese doch bitte gleich der Ärztin vorlegen. Ich entgegnete, diese wären noch bei meinem anderen Reisegepäck im Pkw, ich würde sie- wenn gewünscht- sofort holen. Daraufhin sorgte sein an die beiden anderen Teams gerichtetes "Moment bitte" beim Erreichen des Erdgeschosses für einen kurzen Stop. Neben mir durfte auch ´Aika´ noch einige Unterlagen aus ihrem Fahrzeug holen- zurück bei den anderen wurden wir daraufhin in das ´Untersuchungszimmer´ geleitet, wo Tamara schon auf uns wartete...
2. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.04.17 14:10

Zuerst einmal vielen Dank für die über 2000 Aufrufe für den ersten Teil meiner Story innerhalb einer Woche. Daher habe ich mich entschlossen, den ursprünglich erst für nächste Woche angedachten zweiten Teil etwas vorzuziehen und bereits jetzt zu posten.
Viel Spaß beim lesen...


Ich muss zugeben, ich war überrascht- ich hatte damit gerechnet, eine Art ProForma-Gesundheitskontrolle über mich ergehen lassen zu müssen, aber in diesem Fall stand wohl ein ernsthafter Gesundheitscheck an. Unsere ´Veterinärin´ war auch nicht irgendwie aufreizend gekleidet- sie hatte in einem nüchternen weißen Kittel über ihrem Overall hinter ihrem Schreibtisch Platz genommen.
"Aika, Duster, Witnere- bitte entkleidet euch vollständig und legt eure Sachen in den mit euren Namen versehenen Alukisten ab..."

Oha, die Transformation schien ihren Anfang genommen zu haben- wir würden wohl ab jetzt nur noch mit unseren Pferdenamen angesprochen werden. Für mich stellte dies kein Hindernis dar, da ich bereits seit einiger Zeit unbewusst reagierte, wenn ich so angesprochen wurde. Wie alle anderen schaute ich mich aber in dem Raum erst einmal um und versuchte die von Tamara angesprochenen Kisten in mein Blickfeld zu bekommen. Ah, da standen drei Zargesboxen mit aufgeklapptem Deckel an der Wand neben der Tür- daher waren sie uns bisher verborgen gewesen. Ich las ´Witnere´ an der Innenseite der einen Box, begab mich zu dieser und begann mich zu entkleiden. Als dies von mir bis auf meine Unterhose geschehen war, räusperte sich Daniel hinter mir kurz und gab mir mit einem Blick zu verstehen, mit ´vollständig´ wäre hier tatsächlich ALLES gemeint. Also runter damit und das letzte Bekleidungsstück auch noch verstaut... Mein Coach fragte mich leise, ob ich noch irgend etwas in meinem Fahrzeug hätte, was ich auch lieber hier in der Box verstauen würde- was ich mit einem Kopfschütteln verneinte. Daniel klappte dann den Deckel zu und plombierte einen der beiden Verschlüsse unter meinem Blick- so stellte er für mich sicher, meine ´menschlichen´ Dinge waren alle sicher verstaut und niemand könnte sich daran durch mich unbemerkt zu schaffen machen.
Tamara zog eine der Schubladen an ihrem Tisch auf, fragte unsere ´Hufgrößen´ ab und reichte jedem von uns ein Paar Croqs, die wir überstreiften. Dann forderte sie zuerst Aika auf, zu ihr zu kommen und sich auf die Waage zu stellen. Wiegen, Körperlänge und - umfänge messen,... -Abgleichen mit den von uns bei der Anmeldung geforderten Daten; das Prozedere war für uns drei Pferde in knapp 15 Minuten erledigt. Danach verlangte sie nach den von uns zu erbringenden Nachweisen für die Tauglichkeit bei den von uns angegebenen ´Sonderwünschen´- prüfte diese sehr genau und erst als sie sicher war, alles hätte seine Richtigkeit, wurden wir aufgefordert, ihr in das Nachbarzimmer zu folgen.
Auf uns warteten drei Fahrradergometer samt der Ausstattung, um ein ´großes´ (12-Kanal) Belastungs-EKG von jedem von uns erstellen zu können, die im Halbkreis um den Tisch mit all den notwendigen Mess- und Überwachungsgerätschaften verbunden waren. Einigermaßen bedrohlich wirkten die bereitgelegten Masken auf uns; über ein Doppelschlauchsystem waren auch diese mit all den Messgeräten verbunden. Tamara forderte uns auf, wir sollten die Ergometer auf unsere Maße einstellen, damit wir den anstehenden Test absolvieren könnten- als wir soweit waren, verkabelte Sie uns. Duster wollte schon nach der Maske greifen und sie sich an den Kopf anpassen- aber ein "Brrr" seines Coaches bremste ihn.
"Duster- ganz ruhig... Ihr alle dürft die Masken gleich aufsetzen. Vorher aber noch einige Worte zum Test: Ich werde eure Herztätigkeit, Atemfrequenz und Lungenvolumen jetzt austesten. Zuerst werdet ihr bei einer Einstellung von 100 Watt 5 Minuten geprüft- das ist in etwa mit einem flotten Gehen vergleichbar. Danach erhöht sich die Belastung mit einem einminütigen Zwischenschritt von 175 Watt auf 250 Watt. Diese ist von euch über 15 Minuten zu halten. Wenn ihr diese unterschreitet, haben die Coaches das Recht, euch mit leichten Gertenhieben wieder an den geforderten Sollwert heranzuführen. Der eingestellte Atemwiderstand hier ist identisch mit der Maske, die ihr die nächsten beiden Tage tragen werdet.
Aika, Witnere- ihr habt den Wunsch geäußert, eine gewisse Zeit als Grubenpferd mit einem Kreislaufgerät arbeiten zu dürfen?"
Ein stummes Nicken war meine unsichere Reaktion darauf. Dürfte ich jetzt noch sprechen oder waren wir bereits so weit im ´Pferdemodus´, dass dies uns schon untersagt war? Daniel gab mir daher Hilfestellung und meinte leise, wir dürften noch menschlich antworten, bis wir vollständig im Pferdeoutfit eingekleidet wären. Aika hatte ähnlich wie ich reagiert- von ihr war nur ein Kopfnicken, verbunden mit einem schnaubenden Geräusch, gekommen.
Tamara ging nicht weiter auf unsere Reaktion ein.
"Ihr beiden dürft nach den 15 Minuten noch 5 Minuten weiter strampeln. Die Wattleistung wird dabei auf 300 Watt erhöht. Wenn ihr das ohne Auffälligkeiten hinbekommt, steht der Erfüllung eures Wunsches von meiner Seite nichts im Weg. Wollen wir beginnen? Wenn ja, dann werden die Coaches euch helfen, jetzt die Masken korrekt anzulegen..."
Das Modell war eine ganz normale Panorama-Gesichtsmaske mit einem zentralen Ein- und Ausatemanschluss, wie ich sie von meiner Tätigkeit in der FF von den Kreislaufgeräten her kannte. Daher benötigte ich keine Hilfestellung beim Einstellen der Bebänderung und Daniel brauchte nur noch den korrekten Sitz der Maske bei mir zu bestätigen. Der Atemwiderstand war spürbar und entsprach dem Gefühl, was ich von einem ABEK-Filter her kannte.
Mein Coach kontrollierte an mir als letzte Maßnahme vor Testbeginn noch einmal die Saugnäpfe der EKG-Ableitung an meinem Oberkörper- ein ´Daumen hoch´ von ihm in Richtung unserer Ärztin deutete ich als Zeichen für eine stabile Verbindung mit dem Überwachungssystem.
Tamara gab uns das Zeichen zum Start, als vor ihr alle drei Monitore ein sauberes Bild der Probanten zu sehen war.

Ich begann mich in die Pedalen zu stemmen- die 100 Watt Widerstand beeindruckten mich nicht wirklich- bei meiner ´Trainingsvorbereitung´ hatte ich mit 150-200 Watt über je eine Stunde herumgeschlagen. Auch mit Maske und Filter- aber jetzt war dies ja nur zum warm werden... Für mich irritierend war die Tatsache, dass die Anzeigen für uns Pferde abgedeckt waren- dann dachte ich aber, vielleicht wäre dies sogar besser für mich, denn ´richtige´ Pferde wüssten ja auch nicht, ob sie sich in dem von Ihnen abverlangten Leistungsbereich befänden.
Gleichmäßig zog ich die Luft in meine Lungen, noch fiel es mir bei der im Moment abverlangten Leistungsstufe leicht, genug Sauerstoff in selbige zu saugen. Ich merkte aber, wie mir langsam warm wurde und sich erste Schweißperlen auf meiner Haut bildeten... Aha, die fünf Minuten ´Schonzeit´ waren vorüber- ich dankte im stillen für meine vorhandene Grundkondition- und musste meine Drehzahl nur geringfügig reduzieren. Die angekündigte Minute später erfolgte die nächste Steigerung auf die 250 Watt- jetzt galt es, die 15 Minuten einfach durchzuhalten. Im Stillen zählte ich die Umdrehungen der Pedalen und versuchte diese mit meiner Atmung in Übereinstimmung zu bringen. Einatmen-Ausatmen; wieder und wieder- aber trotz meiner ´Psychotricks´ und Autosuggestion wurde mir langsam die Luft knapp. Neben mir wurde zum ersten Mal Duster angezählt und mit einem Schlag auf seinen Oberschenkel ´motiviert´...Noch schien die Stärke des Hiebes nicht allzu heftig ausgefallen zu sein, aber doch schmerzhaft genug, um seine Drehzahl sichtbar zu steigern. Wie gern hätte ich jetzt gewusst, wieviel Zeit bereits vergangen war- in dem Raum war aus nachvollziehbaren Gründen keine Wanduhr in unserem Blickfeld montiert und mein Zählen der Pedalumdrehungen bot mir nur einen unzureichenden Referenzwert. Irgendwie merkte ich selbst, ich war mit meiner ´Geschwindigkeit´ abgesunken- aber bevor ich gegensteuern konnte, wurde ich angezählt und Daniel verabreichte auch mir einen Hieb mit der Gerte. Da war es ein für mich nur schwacher Trost zu hören, wie zeitgleich auch Aika ´motiviert´ wurde. Mir wurde langsam die Luft knapp, der Schweiß bildete Bäche auf meiner Haut und sicher hatte sich schon ein See unter meinem Ergometer angesammelt...

´Einstein hatte mit seiner Theorie definitiv recht gehabt´- dachte ich, während ich förmlich versuchte, in die Maske hineinzukriechen ´Zeit ist relativ!´ Jede Sekunde hatte mittlerweile die Länge einer Minute angenommen und ich hatte das Gefühl in den Schläfen, mein Puls wolle mir die Adern sprengen. Endlich gab Tamara dem Coach von Duster ein Zeichen, seine Schinderei hatte offenbar ein Ende. Richtig- ein Blick von mir zu ihm hinüber zeigte deutlich, seine Pedalen drehten sich wie im Leerlauf. Gleichzeitig spürte ich den Sprung auf die geforderten 300 Watt. Aber jetzt hatte ich einen Anhaltspunkt- mit 100 Umdrehungen pro Minute musste ich nur von 500 herab zählen, dann hätte ich es auch geschafft! Aika kassierte inzwischen die zweite Motivation- der Hieb wurde von Susanne deutlich stärker als beim ersten Mal ausgeführt, daher legte ich mich ins Zeug um derartiges tunlichst zu vermeiden. Noch geschätzte zwei Minuten- dann hätte ich es auch hinter mir. Ich schaute stur durch das Sichtfenster meine Maske und suchte mir einen imaginären Punkt an der Wand hinter Tamara... Als ich bis auf 20 herunter gezählt hatte, kam von unserer Veterinärin die Ansage, in einer Minute würden wir erlöst sein- sie würde uns aber die letzten zehn Sekunden die Luft komplett abdrehen. Wir würden eine Countdown bekommen um dies nicht unvorbereitet zu erleben.
´Was soll denn der Scheiß´ fuhr es mir durch meine Gedanken- war dies purer Sadismus oder wollte sie sehen, wie wir nach einer Belastung auf so einen ´Notfall´ reagierten? Wie in Trance hörte ich, wie sie begann, von 10 abwärts zu zählen. Bei 1 zog ich noch einmal mit aller Kraft, die ich aufzubieten imstande war, und füllte meine Lungen mit Luft. Mein Körper schrie regelrecht nach mehr- aber da kam nichts! Nach vier Umdrehungen meiner Pedalen war ich gezwungen auszuatmen und ich zwang mich, nicht in Panik zu verfallen.
Auf ein Zeichen von Tamara schlugen Susanne und Daniel noch einmal mit den Gerten auf uns ein- vor Schmerz und Überraschung bäumten wir uns auf und leisteten die letzten Runden mit den Pedalen gegen den Widerstand des Ergometers, ehe wir spürten, wie dieser sich schlagartig verringerte und ein Luftstrom durch den Zuluftschlauch uns in das Gesicht gespült wurde. Wir hatten es geschafft...!
3. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Pony93 am 03.04.17 18:51

Geile Geschichte, mach weiter so...
4. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von TomTomTom am 03.04.17 20:12

Ich bin auch gespannt, wie es weitergeht.
5. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Edwin Prosper am 04.04.17 09:10

Hat was, diese Atemreduktionsepisode!
6. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von TomTomTom am 04.04.17 20:27

Zitat
Hat was, diese Atemreduktionsepisode!


In der Tat. Finde ich ganz spannend, wie man so die Belastung stufenlos steigern kann. Die Veterinärin war ja nicht gerade zimperlich.
7. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Rubberjesti am 05.04.17 17:42


Geschafft, jetzt also tief Luft holen und sich auf den Rest der eingehenden Untersuchung freuen und natürlich auf die Einkleidung zum Grubengummipony. Bin auf eine detailreiche Schilderung gespannt.
Vielen Dank bis hierher

Herzliche Grüße
Rubberjesti
8. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 05.04.17 19:46

@Rubberjesti, TomTomTom, Edwin Prosper und pony93- vielen Dank für eure positiven Kommentare. Lasst euch überraschen wie es weitergeht- am Samstag gibt es den nächsten Teil...
9. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 08.04.17 17:49

Wie angekündigt und versprochen- hier der Teil drei...


Unsere ´Veterinärin´ forderte uns auf, noch zwei Minuten auf den Ergometern langsam weiter zu treten- wir sollten nach dieser Anstrengung nicht abrupt aufhören und so unseren Kreislauf unnötig belasten. Die Masken dürften wir aber abnehmen, unsere Betreuer würden uns dabei zur Hand gehen...
Nachdem Daniel meine Maske mir vom Gesicht bekommen hatte, sprach mich Tamara noch einmal direkt an- ich hätte angegeben, regelmäßig Sport zu treiben und ich sollte doch diese Angabe präzisieren. Ich benötigte einige Augenblicke, um überhaupt zu verstehen, was sie von mir wollte; ich fühlte mich nach diesem Test völlig überfahren und reagierte entsprechend langsam. Sie fragte daher noch einmal konkret, seit wann und in welcher Form ich mich sportlich betätigen würde- und in welchem Umfang. So genau gefragt konnte ich ihr auch eine befriedigende Antwort geben- seit meinem zehnten Lebensjahr durchgehend Leistungssport und die letzten Jahre neben dem Ponyplay (Kutsche ziehen) regulär Schwimmen, Laufen und Fahrrad fahren im ambitionierten Freizeitbereich. In Zahlen ausgedrückt auf das Jahr gerechnet 100 km, 1100 km und 3400 km. Wortlos notierte sie die Angaben und schaute sich noch einmal etwas auf ihrem Monitor an.
Offenbar damit zufrieden würden wir nun aufgefordert, von den Ergometern abzusteigen und zurück in den ersten Raum zu gehen. Dort würden unsere Coaches sich weiter um uns kümmern.

Triefnass verschwitzt standen wir erneut in ´Raum 1´; irgendjemand hatte auf unseren Metallboxen Duschtücher abgelegt, mit denen wir nun von unseren Coaches trockengerieben wurden. Danach wechselten wir erneut in den Empfangsbereich, wo damit alle ´Pferde´ wieder vereint waren. Ein paar Getränke und ein kleiner Imbiss stand für uns bereit- wir sollten uns bedienen, Raimund würde zusammen mit Tamara in einigen Minuten mit uns den Eingangstest besprechen wollen und sie auch mit den Ergebnissen des Gesprächs mit Stomper vertraut machen, was er für sie übernommen hatte.
Eine Saftschorle und zwei Brötchenhälften später waren beide wieder zurück, Tamara richtete das Wort an uns- und begann mit einem Paukenschlag.

"Orso- es tut mir leid, du hast den medizinischen Test nicht geschafft. Als verantwortliche Ärztin kann- und darf- ich dir nicht gestatten, die beiden Tage komplett als Grubenpferd an diesem Event teilzunehmen. Deine Pulswerte hatten Peaks, die reichten weit in den Bereich, wo bei einer Dauerbelastung wir die Verantwortung für deine Gesundheit nicht übernehmen können... Raimund wird dir gleich eine Option anbieten- aber du wirst nicht permanent unter Tage die Zeit verbringen dürfen."
Unsere Blicke ruhten alle auf ´Orso´/ Florian- keiner wollte jetzt in seiner Haut stecken...
"Norbert- du bist ab sofort der Coach von ´Duster´, ´Orso´- ich werde mich ab jetzt um dich kümmern..." stellte Raimund klar. "Ich kann gut nachvollziehen, was derzeit in dir vorgehen mag...- daher möchte ich dir zwei Möglichkeiten anbieten: erstens, wir ersetzen dir die Teilnahmegebühr und die Auslagen für deine An- und Rückreise. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß dies in deinem Sinn wäre- daher würde ich dir vorschlagen, du bleibst die beiden Tage hier und wirst auch als Pferd die gesamte Zeit agieren dürfen, nur nicht unter den Belastungen, wie sie für die anderen Teilnehmer vorgesehen sind. Ich werde dein Coach sein, du wirst unter meiner Führung auch mehrfach am Tag die Strecke von hier bis zu dem Bereich der Veranstaltung in den Berg einfahren dürfen- aber ansonsten ein vereinfachtes Konditionsprogramm genießen. Deine Arbeits- und Ruhezeiten sind gleich mit denen deiner Mitstreiter, du wirst aber hier im Gebäude deine Box haben. Im Unterschied zu ihnen wirst du auch deine Pferdemaske absetzen, wenn du in deiner Box bist. Dein Konditionsprogramm wird auch leichter ausfallen- du darfst in der dafür geplanten Zeit hier die Umgebung vor einem Gig eingespannt erkunden. Bitte denke jetzt über dieses Angebot nach- während wir euch jetzt über den weiteren Ablauf des Tages in Kenntnis setzen.
Ihr werdet gleich noch mit den Sanitäranlagen und -prozedere, die in der Grube auf euch warten, vertraut gemacht, danach werden die Betreuer euch reinigen. Im Anschluss erfolgt die Einkleidung und gegen 22:30 Uhr gelten für euch dann die vereinbarten Regeln für Grubenpferde. 23:00 dürften alle Vorbereitungen abgeschlossen sein und wir werde in die Grube einfahren. Lasst es auf euch zukommen und genießt die vor euch liegende Zeit- auch wenn sie körperlich anstrengend sein mag..."

Toll- bis auf die Sanitärunterweisung war alles durch Raimund recht vage formuliert... Aber ein Pferd wusste ja auch nicht im Voraus, was auf es zukommt- daher war es nur konsequent, uns auch im Ungewissen zu halten.
"Ich würde die Coaches jetzt bitten sich für die Reinigung entsprechend umzukleiden- wir holen euch ´Pferde´ in etwa 10 Minuten ab"- mit diesen Worten verabschiedete sich Raimund und verschwand mit seinen Mitarbeitern in den Erdgeschossbereich. So blieben wir unbekleidet oben im Empfang zurück- jeder mit seinen Erwartungen, Ängsten, der in ihm bohrenden Neugier... Ich versuchte mich bis zur Rückkehr meines Betreuers abzulenken und griff mir eine der ausgelegten Zeitschriften- in dem Fall eine Ausgabe der ´Horse & Owner´. Viel Werbung für Produkte rund um unsere Leidenschaft, ein paar Berichte über Events der vergangenen zwei Monate- huch, das waren doch welche vom vergangenen Jahr? Klar, die Ausgabe war ein Jahr alt- Bauanleitungen, Bekanntgabe von anstehenden Veranstaltungen; das übliche halt, was eine ´Szenezeitschrift´ so ausmacht... Irgendwie blieb ich bei ´24/7- Porträt des Monats´ hängen; ein ´Rappe´ namens Brutus wurde da näher vorgestellt. Der Hengst war eine recht eindrucksvolle Figur- kam von einem amerikanischen Gestüt und hatte ´auf der anderen Seite des ´Teiches´ einige Rennen recht beeindruckend gewonnen. Seine neue Heimat würde in Zukunft das Gestüt der Baronin von Rosengarten sein, man wünschte ihm Glück und freue sich darauf, jetzt auch hier in Deutschland seine Leistungen bewundern zu dürfen...
Ich war mit dem Artikel gerade fertig- da wurden wir von Tamara nach unten zu unseren Coaches gerufen.

Jeder von uns steuerte schon automatisch seinen bereits mit einem wasserabweisenden Overall, einer gummierten Umhängetasche, Stiefeln und Gummihandschuhen bekleideten Betreuer an- hier schien sich die gewünschte Bindung zwischen Pferd und Trainer aufzubauen- und wir folgten Raimund in den der medizinischen Abteilung gegenüber liegenden Bereich. Orso hatte mit Raimund vorher einige leise Worte gewechselt, wir anderen konnten bei beiden ein Nicken und ein Händeschütteln sehen. Damit war klar, wie die Entscheidung über bleiben oder nach Hause fahren ausgefallen war.
Die ersten Türen rechts waren mit ´Stall´ und einer fortlaufenden Nummer von 01 bis 10 gekennzeichnet, gegenüber waren dann wohl die Räumlichkeiten für die dazugehörigen Besitzer / Trainer. Vier davon waren mit dem ´Belegt´-Schild und den Namen der ´Tiere´ versehen- es gab neben unserer Gruppe also noch andere Gäste hier auf dem Gestüt. Raimund stoppte einen Augenblick und schob das Schild mit der Aufschrift ´Orso´ in die dafür vorgesehene Halterung...

Ein zweiter Bereich begann hinter einer Glastür, die den Flur unterteilte und dort bogen wir rechts in den ersten folgenden Raum ab. Dieser war eindeutig ein Sanitärbereich- gekachelter Boden und geflieste Wände, ein Drittel des Bodens war mit Ablaufgittern versehen. Insgesamt sieben Handbrausen und dazugehörige ´Intimduschen´ waren an der Längsseite verbaut- jeder Coach steuerte einen dieser Bereiche an und stellte sich mit seinem Pferd davor auf. Dann drehten wir uns um- und erblickten außer einer Bank mit exakt der gleichen Anzahl Duschtüchern und einem Abwurfkorb nichts weiter.
Tamara befahl Stomper stehenzubleiben, trat vor und bat um Aufmerksamkeit. "Dieser Raum ist eine exakte Kopie der Sanitätanlage, die euch im Berg erwartet. Ihr werdet euch sicher auch gefragt haben, warum wir Coaches jetzt derart bekleidet sind-" neben mir nickten auch Duster, Orso und Aika- "dieser Bereich ist für euch Pferde Dusche UND Toilette in einem. Ihr werdet vor und nach jeder Ruhephase die Möglichkeit eingeräumt bekommen, euch zu erleichtern- eure Blase zu entleeren und abzuäppeln- wenn einer dabei Unterstützung bedarf, geht dies auch mit einer Darmreinigung. Also bitte- geht jetzt eurem ´Geschäft´ nach, die nächste Gelegenheit ist erst wieder zu Beginn eurer ersten Ruhephase..."
Wir schauten uns verdutzt an- hatten wir richtig gehört? Wir sollten jetzt hier wie Tiere vor unseren Betreuern uns erleichtern und es einfach hier aus uns heraus laufen lassen oder drücken? Keine Privatsphäre?
Stomper war der erste, der dieser Aufforderung nachkam, sich hinhockte und zu drücken anfing. Unsere Coaches hatten mittlerweile Schutzmasken mit Filtern aus den Umhängetaschen gezogen und angelegt. Mit der Handdusche reinigte Tamara ihr Pferd im Analbereich vor, danach nahm sie die ´Intimdusche´ schaltete diese ein und befahl ihrem Hengst sich nach vorn zu beugen. Gefühlvoll schob sie ihm den einem schmalen Dildo ähnelnden Duschkopf in seinen Anus und sorgte so für eine Spülung seines Darmes. Den dabei von Stomper kommenden Lauten nach schien dies nichts schmerzhaftes oder unangenehmes zu sein- daher überwand ich mich und ließ es zuerst vorn laufen, ehe ich Daniel nonverbal bat, mir die Dusche rektal einzuführen. Ich hatte zwar nicht den Wunsch abzuäppeln- aber wer weiß, was in den nächsten Stunden bis zur Pause passierte.
Ein leichter Druck an meinem Schließmuskel zeigte mir, Daniel wäre soweit, mir die erste Säuberung meines Lebens auf diese Art zukommen zu lassen. Sein "Versuch bitte dich zu entspannen..." half mir dabei nicht unbedingt weiter, aber nach einem Moment, der sich unangenehm angefühlt hatte, spürte ich die Wärme des Wassers, was begann, mich auszufüllen. Als mein Gefühl im Darm mir nahelegte dem Druck nachzugeben, schnaubte ich und begann leicht in die Hocke zu gehen- Daniel verstand mein Signal und zog den ´Duschkopf´ aus mir heraus... Ich schaffte es gerade noch mich hinzuhocken, da lief es aus mir heraus- ich verstand nun, warum die Betreuer sich derart angekleidet hatten. Durch die Maske etwas verzerrt fragte mich mein Coach, nachdem ich wieder stand, ob dies für mich das erste Mal einer solchen Darmspülung gewesen sei was ich mit einem Nicken bejahte.
"Wenn du das Gefühl hast, die Wassermenge in deinem Darm ist genug für dich, wieherst du kurz und deutest wie jetzt auch eine leichte Kniebeuge an. Damit gibst du mir zu verstehen, es ist genug und ich lasse dich entleeren. Ich werde nun noch eine zweite Spülung vornehmen- damit ist sichergestellt, dein Darm ist dann vollständig geleert und du wirst sicher die nächsten Stunden kein Problem damit haben. War die Temperatur für dich in Ordnung?"
Mit meiner Hand gab ich ihm zu verstehen, es könne ruhig noch einen Tick wärmer sein- ich hatte nicht erwartet, wie gut diese Behandlung war, wenn sie entsprechend vorsichtig durchgeführt wurde. Mit meinem nach vorn beugen gab ich meiner Bereitschaft für den zweiten Durchgang Ausdruck und auch dieses Mal war ich von meinen damit einhergehenden Gefühlen positiv überrascht. Daniel schien auch mit der Färbung des abgehenden Schmutzwassers zufrieden, er wechselte erneut die Duschschläuche und säuberte mich nun von oben bis unten ehe er selbst seinen Overall von einigen von mir verursachten Anhaftungen reinigte. Das sanfte Abreiben mit dem Duschtuch war dann nur noch das ´Sahnehäubchen´ nach dieser Behandlung- ich stehe zwar nicht darauf, derart von anderen Männern angefasst zu werden, aber hier wechselte ich das erste Mal unbewusst in meinen Pferdemodus und als Hengst ist es mir doch recht egal, ob mein ´Mensch´ jetzt ein Mann oder eine Frau ist. Hier zählte allein die Tatsache, ich wurde wie ein Tier behandelt- mit Würde und dem nötigen Respekt, den ein Besitzer gegenüber einem ihm anvertrauten Geschöpf zeigen sollte.
Daniel spürte diese Veränderung in mir- seine Augen hinter der Sichtscheibe strahlen voll Stolz über die von mir signalisierte Bereitschaft ihm zu vertrauen. Nachdem er mich und auch seinen Overall trockengerieben hatte, entsorgte er das Duschtuch, nahm die Maske wieder ab und forderte mich auf, mich auf die Bank zu setzen- er wolle noch meine Fußsohlen desinfizieren, damit ich mir nicht aus Versehen noch Fusspilz einhandeln würde.

Nachdem mit Stomper das letzte Pferd versorgt war, ergriff Tamara erneut das Wort und bot uns an, vor der folgenden Einkleidung jedem der dies wollte eine Windel gegen eventuelle ´Missgeschicke´ anzulegen- wenn wir Pferde dies wünschten... Nach einer kurzen Bedenkzeit entschied sich Duster für diese Option- der Rest von uns schien auf die Darmspülung zu vertrauen.
"Norbert, würdest du ihm bitte eine holen?"
Mit einem Blick zu ihrem Chef fragte sie diesen, ob die ´Sensoren´ schon im Nachbarraum bereitliegen würden und ob er zusammen mit den anderen Betreuern die ´Grubenfelle´ für uns bereitlegen wolle- den kommenden Part würde sie ohne Unterstützung abarbeiten können. Daher verschwanden unsere Coaches und wir blieben allein mit der Veterinärin zurück. Nur Norbert schaute noch einmal schnell vorbei und reichte ihr die gewünschte Windel. Während sie routiniert Duster seinen Auslaufschutz anlegte, informierte sie uns über die nächste Station- sie würde uns jetzt das notwendige Sensorpack anlegen, damit wir medizinisch überwacht wären und sie in ihrer Funktion als Ärztin rechtzeitig eingreifen könnte, wenn die Gefahr der Überanstrengung für einen von uns bestehen würde. Wir sollten ihr bitte in den Raum gegenüber folgen- dort würden alle weiteren Schritte unserer Verwandlung zum Grubenpferd nun stattfinden.

Voller Erwartung folgten wir ihr daher- und sahen uns mit einem Raum konfrontiert, in dem nur ein Rollwagen mit mehreren BHs stand. Tamara nahm eines dieser ´Teile´ und hielt ihn hoch.
"Wundert euch nicht- jeder von euch Hengsten wird die nächsten beiden Tage so ein Teil tragen. In den Körbchen ist die entsprechende Technik und der Akkupack verbaut, die metallischen Flächen der Innenseiten sind die Sensorflächen. Natürlich hätten wir auch Klebepads verwenden können, aber so haben wir statt eines Kabelsalates eine hübsche kompakte Einheit, die zudem noch formschön und recht gut über längere Zeiträume tragbar ist. Ich kann mit diesen Geräten eure Herzfrequenz, die Atemfrequenz, euer Atemvolumen und die Körpertemperatur messen- und euch mittels leichter Stromimpulse ´belobigen´ oder zu mehr Leistung motivieren. Wer von euch hat mit e-Stim schon Erfahrungen?"
Allein Orso meldete sich...
"Du kannst sicher bestätigen, mit gezielten Impulsen ist es möglich, eine Person derart zu stimulieren, dass sie eine Ejakulation bekommen kann. Auf der anderen Seite sind Impulse im Umfeld der empfindlichen Brustwarzen besonders unangenehm..."
Diese Worte stellte sie ohne weiteren Kommentar in den Raum und ließ sie wirken.
Einzig Duster meldete sich.
"Frau Veterinärin- sind wir da nicht ein wenig nah an der Herzlinie...?" Interessiert schaute sie zu dem IT-Techniker und nickte ihm wohlwollend zu.
"Eine gute Frage- aber wir arbeiten hier mit sehr engen Abständen zwischen den Elektroden und die Intensität des Stromes ist so gewählt, dass er nur in den oberen Hautschichten auf die Nervenenden einwirken kann. Dies soll ja vorzugsweise auch zu eurer Belohnung dienen- jeder von euch hat angegeben, eine Reizung der Brustwarzen würde im entsprechenden Maß als angenehm empfunden. Frage damit beantwortet?"
Sie nahm sich einen der BH´s und ging auf ihn zu. "Möchtest du als erster testen, wie es sich anfühlt?"
Dabei schaute sie ihn in keinster Weise hinterhältig oder sadistisch an. Duster nickte und war daher Demonstrationsobjekt- kam aber im Unterschied zu uns nach dem Kalibrieren seines Gerätes auch in den Genuss einer einminütigen Stimulation seiner Brustwarzen. Für uns alle ersichtlich schien ihm diese sehr gut zu gefallen, obwohl er noch einmal bestätigte, die wäre seine erste Erfahrung mit Stromspielen. Unsere vielleicht noch vorhanden gewesenen Unsicherheiten waren damit wie weggeblasen und so trug bis auf Aika bald jeder von uns so ein Teil über seiner Brust.
Daniel fing, nachdem bei mir dieser ´BH´ an der richtigen Stelle saß, mit der Fernbedienung an zu spielen und sagte zu mir, ich solle schnauben, wenn ich die ersten Impulse spüren würde. Es dauerte nicht lange und ein Kribbeln war an beiden Brustwarzen deutlich spürbar- das Gefühl war schwach, aber nicht unangenehm... Mit meinem Schnauben kam von meinem Coach nun die Ansage, ich solle ihm mit dem Daumen signalisieren, wie die Änderung der Einstellungen von mir wahrgenommen würden- er wolle für mich das Optimum an Stimulation für mögliche Belohnung finden. Langsam änderte sich das Gefühl und keine fünf Minuten später war ich der Meinung, den Punkt meiner intensivsten Wahrnehmung gefunden zu haben. Diese Einstellung wurde in der Fernbedienung durch Daniel abgespeichert und mit einigen wenigen Änderungen seinerseits wandelte sich das vorher als wohlig wahrgenommene Gefühl in einen von mir als unangenehm empfundenen Zustand. Durch unwilliges Wiehern und Kopfschütteln drückte ich mein Missvergnügen darüber aus und Daniel stellte es auch unverzüglich wieder ab.
"Dies wird der ´Strafmodus´ für dich sein- aber ich hoffe für uns beide, diesen nicht zur Anwendung bringen zu müssen. Du bist doch sicher ein leistungsbereiter Hengst..." Mit diesen an mich gerichteten Worten wechselte er noch einmal kurz in den ´Wohlfühlmodus´ und gab mir damit die Möglichkeit noch ein wenig zu entspannen. Alle anderen Coaches waren bei ihren Hengsten genauso vorgegangen und meine ´Herdengenossen´ schauten nicht unglücklich aus- vor allem Duster, der, während bei uns noch die Einstellungen vorgenommen wurden, bereits diese Zeit über den ´Wohlfühlmodus´ genießen konnte...
Jeder von uns Hengsten fragte sich jetzt insgeheim, mit welchem ´Spielzeug´ die einzige Stute ausgestattet werden würde- ein BH schied aus, denn da lag keiner mehr auf dem Wagen. Einzig ein offener kleiner Karton war übrig, aus dem unsere Veterinärin etwas aus Latex entnahm und auseinander faltete.
"Aika- du hattest in unseren vorbereitenden Gesprächen darum gebeten, eine alternative Lösung bei deiner Vitalüberwachung nutzen zu dürfen. Wir haben deinen Wünschen entsprochen und du darfst, wie von dir vorgeschlagen, in deiner Zeit als Grubenpferd die Sensoren in deiner Vagina und dem Anus tragen. Ich selbst habe das System so getestet- und muss zugeben, es wäre nichts für mich- aber du hast uns ja versichert, diese Form des ausgefüllt seins ist nichts Neues für dich... Ich bin als Frau wirklich nicht nur von meinem beruflichen Standpunkt aus neugierig, wie du dies durchhalten wirst."
Mit dieser Erklärung reichte sie Aika den an eine Radlershort erinnernden Doppeldildoslip und wir alle schauten doch recht ungeniert zu, wir die beiden Zapfen von ihr routiniert in den dafür vorgesehenen Öffnungen verschwanden. Mit der Geschwindigkeit, wie dies geschah, war uns auch klar, warum Ihre Coach nach dem Abtrocknen diese Öffnungen eingecremt hatte. Mit Gleitgel funktioniert so eine Füllung doch wesentlich leichter...

Nachdem wir so, wie Tamara lächelnd feststellte, unsere ´Grundausstattung´ für das Wochenende erhalten hatten, informierte sie Raimund über eine Sprachnachricht, wir wären bereit für die eigentliche Einkleidung. Keine Minute später schoben unsere Betreuer, noch immer in ihre Overalls gehüllt, je einen der Rollwagen in den Raum und blieben damit vor uns stehen.
Wir schauten alle ein wenig ungläubig auf die Sachen, die wir die nächsten beiden Tage offensichtlich tragen dürften- da lagen keine Ganzanzüge oder was auch immer wir in unserer Phantasie erwartet hatten. Schwere graue Gummikleidung- eine Hose mit integrierten Stiefeln war für mich erkennbar, das andere Bekleidungsstück dürfte das dazu passende Oberteil sein. Auch war wieder größere Kisten dabei, deren Außenseite mit ´AGM´ beschriftet war und der Größe nach unsere Pferdemasken enthalten könnten.
"Los ihr Grubenpferde- das sind eure Felle. Habt ihr geglaubt, im schicken Latex-Ganzanzug durch die Gänge einer Grube kriechen zu können? Das müsstet ihr doch selbst wissen- keine fünf Minuten im aufrechten Gang und eure Suits würden in Fetzen um den Leib schlackern... Kommt- anziehen!"
Bei den Worten von Raimund nickte ich unwillkürlich und musste seinen Worten
zustimmen. Selbst mit einem Anzug von 1,5 mm Latexstärke würde der geplante Event dank Schäden am Material in spätestens einer Stunde abgebrochen werden müssen. So ging ich gemeinsam mit meinen vier ´Mitponys´ auf die vor uns stehenden Tische zu und Daniel reichte mir den ersten Teil meines ´Fells´.
Mein Blick hatte mich nicht getäuscht, es war wirklich eine Art Wathose- diese ähnelte aber mehr einem ärmellosen Overall mit weitem Halsausschnitt. Das Material war recht dick, innen ebenfalls glatt gummiert und an den Kniepartien zusätzlich noch einmal verstärkt, die Arbeit darin würde anstrengend und schweißtreibend werden- aber waren wir nicht neben dem Eintauchen in die Welt als Pferd auch genau deshalb hier? In einer Ecke meines Unterbewusstsein freute ich mich auf die mit dem Tragen dieses Fells einhergehende Belastung.
Von meinem Coach dazu aufgefordert trat ich einen Schritt vom Tisch zurück, hier das Unterteil mit meinen Händen und wollte wie alle anderen auch gerade beginnen, in die Hose zu steigen, als Daniel mich bremste und ein Paar dicke Wollsocken mir vor die Nase hielt.
"Damit ihr euch keine Blasen lauft" hörte ich die Erklärung für dieses Bekleidungsstück von Raimund kommen. "Mit der Zeit werden eure Füße anschwellen und spätestens nach der Hälfte der Arbeitszeit werdet ihr froh über dieses Polster an euren Hufen sein..."
Daher zog ich erst diese ´Polster´ über meine Füße, ehe ich von meinem Coach unterstützt in dem Halbsuit verschwand. Raimund wartete, bis auch der letzte Betreuer anzeigte, jedes der Pferde wäre so weit angekleidet, dann richtete er nochmals das Wort an uns
"Als nächstes werden eure Coaches euch dabei helfen, die Pferdemasken anzulegen- dies ist der Moment, ab dem ihr unwiederbringlich die Zeit bis Sonntag auch als solches agieren werdet. Ihr werdet nicht sprechen, es wird von euch maximal ein Wiehern als Zustimmung oder Protest gegen Maßnahmen zu vernehmen sein. Wenn wir ab jetzt Fragen an euch richten, werden diese so von uns formuliert sein, dass ihr nur mit eurem Kopf nicken müsst um ´Ja´ zu meinen oder diesen bei einem ´Nein´ zu schütteln. Einzig die Worte ´Stop´ und ´Mayday´ sind euch verbal erlaubt- ersteres bedeutet aber, ihr wollt aufgeben! Wir werden euch nach dem Aussprechen des Stoppsignals von uns noch einmal eine Minute Bedenkzeit geben und dann euch noch einmal fragen. Wenn ihr es wiederholt, nehmen wir euch die Maske ab und eure Zeit als Grubenpferd wäre damit zu Ende. Habt ihr alle dies soweit verstanden?"
Ich wollte in einer ersten Anwandlung noch verbal darauf antworten- konnte aber noch an mich halten. Raimund hatte ´ab jetzt´ verlauten lassen, daher ging ich nicht in diese Falle und nickte nur mit meinem Kopf. Aika war weniger vorsichtig und setzte zu einen "Ja..." an, schaffte es aber noch rechtzeitig, es in ein Wiehern überzuleiten. Susanne als ihre Betreuerin entschied sich daher Gnade walten zu lassen und zeigte ihrem Pferd mit einem milden Klaps auf den noch freien Hinterkopf, wie knapp es an einer Regelverletzung vorbei geschrammt war.
"Mayday dürfte allen klar sein- wenn ihr dies sagt, liegt bei euch ein Notfall vor und ihr werdet sofort die Maske abgenommen bekommen. Wir entscheiden dann gemeinsam, ob ihr nach so einem Fall weitermachen dürft oder so wie bei Orso eine Alternative angeboten bekommt. Wenn ihr ein Problem mit irgendetwas anderem habt- einem Krampf, Schmerzen, etc- da wiehert ihr dreimal. Der diensthabende Betreuer wird euch dann fragen, ob ein Problem vorliegt und euch abtasten. Wenn möglich, solltet ihr da auch weiterhin als Pferde agieren- ihr dürft auskeilen, wiehern schnauben,... wenn wir die schmerzende Stelle ertastet haben. Auch werden wir euch dabei gezielt so befragen, daß ihr nur mit Kopfschütteln oder -nicken antworten braucht. Auch klar soweit?
Ich betone es hier noch einmal- wir werden euch zu nichts zwingen! Ihr seid freiwillig hier und habt JEDERZEIT! das Recht abzubrechen, wenn ihr der Meinung seid, ihr schafft die von uns geplanten Anforderungen nicht..."
Auch hier erfolgte ein kollektives Nicken durch uns.

Raimund griff nun in die Kiste vor sich und hielt die Pferdekopfmaske deutlich sichtbar für uns hoch, die für Orso bestimmt war und wir in wenigen Minuten gleichfalls tragen dürften.
"Dies ist eine nach unseren Vorgaben modifizierte Maske der Firma ´Animalgasmask´- eine ´Ponyhead Mark2´. Der Unterschied zum Ursprungsmodell ist der integrierte, auswechselbare Filter, die beiden verdeckten Schraubanschlüsse für Atemschläuche- mit diesen ist eine Verbindung an Kreislaufgeräte möglich- und der vom Durchmesser vergrößerte Trinkstutzen. Über diesen lässt sich daher auch breiartige oder pürierte Nahrung verabreichen, ohne die Maske für Fütterungen abzunehmen. Die Bebänderung für einen perfekten Sitz der Maske ist unverändert geblieben, das gleiche gilt für die Augenlinsen und das damit verbundene Sichtfeld, was euch damit zur Verfügung steht. Für den besseren Tragekomfort über längere Zeiträume verwenden wir zusätzlich als Unterzieher eine dünne Drei-Loch Kopfhaube- dies ist, was euren Schweiß angeht, angenehmer, denn so kann er direkt in die Wathose abfließen. Wer von euch hatte schon einmal mit den Masken dieses Herstellers Erfahrungen machen können?"
Einzig Stomper hob zögernd seinen Arm- unsicher, ob er im Pferdemodus überhaupt noch so antworten dürfe. Unser Veranstalter bat seinen Coach, ihn und seine Maske nach vorn zu bringen- dann zeigten die beiden uns, wie unser neues Gesicht richtig angelegt wurde. Nachdem die beiden fertig waren, erfolgte die Frage an Stomper, ob die Maske korrekt sitzen würde und der Tragekomfort angenehm wäre. Beide Fragen wurden kopfnickend und durch ein Schnauben unterstützt beantwortet. Es dauerte nicht lange und wir alle waren mit den Masken vor unseren Gesichtern ausgestattet. Das Anlegen meiner Maske erfolgte durch Daniel, der dabei von Raimund unterstützt wurde- ich hatte als Pferd natürlich nicht die Erlaubnis, dabei mit meinen noch freien Händen irgend eine Hilfestellung zu geben. Mit dem Endstück des Fütterungsschlauches im Maul, der Maske vor meinem menschlichen Gesicht und dem spürbar gestiegenen Atemwiderstand dank des Filters wurde mir bewusst, ich hatte jetzt die Schwelle zum PferdSein mit allen damit verbundenen Einschränkungen für diese Veranstaltung endgültig überschritten- ab jetzt galt es! Ich würde nicht vorzeitig aufgeben wollen- egal was für Überraschungen für uns geplant waren und wie körperlich anstrengend es werden würde. Ich schaltete nicht nur physisch auf ´Pferd´ um; ab diesem Moment war ich nicht mehr Michael- nein ich war Witnere! Ich würde wie jedes Lebewesen auch weiterhin Schmerz, Freude, Hunger, Durst,... verspüren, aber ich würde vollkommen den Anweisungen und Signalen meiner ´Menschen´ vertrauen- ohne wenn und aber!
Die noch fehlende ´Jacke´ war als eng anliegender Hoodie ausgelegt- der Rumpfteil und die Kaputze waren recht dehnbar ausgelegt während die Arme in ihrer Materialstärke mit der Wathose vergleichbar waren. Integrierte Fausthandschuhe schränkten unsere Fähigkeit zum Greifen zusätzlich ein. Mit etwas Ziehen steckten wir nach wenigen Minuten auch in diesem Teil unseres ´Felles´, mit ein wenig Fummelei waren auch die ´Pferdeohren´ durch die dafür vorgesehenen Öffnungen in der Kapuze gesteckt; gepolsterte Hufhandschuhe aus Leder mit abschließbaren Manschetten ergänzten unsere Vorderhand und damit waren wir bis auf Mähne und Schweif vollständig eingekleidet.
Unser Veranstalter gab seinen Coaches die Anweisung, uns abknien zu lassen- dann nahmen diese aus der zweiten Kiste auf dem Rolltisch die noch fehlenden Accessoires und mein Fell wurde zuerst mit einer schmutzig-weißen Mähne ergänzt, die mittels Reißverschluss an die Kaputze des Hoodies gezipt wurde. Daniel erklärte mir, diese Mähne hätte eine drei Zentimeter dicke Polsterung aus Moosgummi, welche gleichzeitig als Kopfschutz für uns dienen würde. Auch bekam jedes Pferd noch ein Zuggeschirr mit integriertem Schweif angepasst- ein breiter stabiler Hüftgurt und eine ergometrische Bebänderung würde dabei das Ziehen der Lasten für uns angenehmer gestalten. Mein Betreuer zog, nachdem ich mit einem Wiehern ihm zu verstehen gegeben hatte, alle Gurte wären meiner Meinung nach perfekt eingestellt, ein Smartphone aus einer Tasche seines Overalls, trat einen Schritt zurück und machte ein Bild von mir. Dieses zeigte er mir im Anschluss- und ich sah mich, komplett in ein Gummifell gehüllt mit allen Accessoires, die mich zum zweibeinigen Pferd machten. Equus Sapiens...
Als letzte Handlung wurde jedem Pferd von seinem Coach das Führhalfter mit Leine angelegt, dann traten diese neben ihre Schützlinge und signalierten damit die Bereitschaft, in den Berg zu unserer ersten Schicht einzufahren.

Ein leichter Ruck am Halfter von Daniel machte mich darauf aufmerksam ihm zu folgen- wir waren das dritte Gespann und die beiden vor uns waren gerade dabei, durch den Türrahmen in den Flur zu verschwinden. ´Nicht träumen...´ dachte ich bei mir- ´dazu hast du erst wieder in deiner Ruhepause Zeit´. Mit einigen Schritten hatten wir wieder Anschluss an die beiden vorderen Teams hergestellt und verließen nun das Gebäude an seiner Stirnseite. Draußen war es dunkel- ich schätzte, es dürften seit meiner Ankunft etwa fünf Stunden vergangen sein und wir würden sicher nun von unseren Coaches in den Berg geführt. Ein paar Lampen am Weg erhellten diesen leidlich- wir passierten die mir von der Luftaufnahme bekannte Weide hinter dem Hauptgebäude und steuerten die ´Lagerhalle´ an. Sollten wir dort bereits vor einen der Förderkörbe gespannt werden?
Ein nicht allzu stark ausgeführter Klaps von Daniel auf meinen Oberschenkel forderte meine Aufmerksamkeit- im Halbdunkel vor der Halle wäre ich ohne diese Hilfe beinahe über eines der Gleise gestolpert, in deren Bett wir nun auf einen der Eingänge uns zubewegten. Raimund- so glaubte ich durch die Linsen meiner Maske zu erkennen- schob eines der Rolltore auf und wir wurden hineingeführt. Unser Marsch endete an einem Balken an der linken Seite der Halle, wo wir Pferde angebunden wurden- im schwachen Licht der spärlich vorhandenen Leuchtstoffröhren erkannte ich mehrere parallele Gleise, auf denen Förderwagen verschiedener Größe geparkt waren, darunter auch solche, die meiner Einschätzung nach locker durch einen von uns gezogen werden konnten.
Unsere Coaches standen vor Metallschränken und schienen sich mit bergmännischer Schutzausrüstung auszustatten- sie trugen jetzt alle Helme mit integrierter Beleuchtung und eine Umhängetasche. Daniel hielt zudem noch eine weitere ´Lampe´ in seiner Hand, als er wieder zu mir zurück kam. Solch ein Teil kannte ich noch aus meiner Kinderzeit- ein Batteriegehäuse für eine Flachbatterie, davor ein Reflektor mit einer Glühbirne... Die Lichtausbeute dieser Konstruktion war schon damals unter aller Norm und würde vielleicht den Stollen 10 Meter vor uns ausleuchten.
Mein Coach befestigte die Lampe an der Gurtbebänderung vor meiner Brust und schaltete diese dann zur Probe ein; die Lichtausbeute war noch schlimmer als von mir befürchtet. Wenn es hoch kam, würde ich damit vielleicht drei Meter Sicht im Stollen haben- gut, es wäre genug, den Kontakt zum vor mir laufenden Gespann nicht zu verlieren. Ein Blick nach links zu Aika zeigte mir, auch sie war von Susanne mit so eine Funzel bedacht worden. Viel Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, blieb mir aber nicht, denn Daniel band mich los und ich wurde von ihm zu dem Gleis mit den ´mittleren´ Förderwagen geführt und vor dem dritten in der Reihe positioniert. Vor mir standen noch Orso und Stomper- also würde Orso zumindest in den Genuss kommen, gemeinsam mit uns in den Berg einzufahren...

Mein Coach klappte die an dem Förderwagen angebrachte Deichsel nach vorn- gab mir mit einem ´Back´ zu verstehen, ich solle mich ein wenig rückwärts bewegen und nach einem weiteren ´Stopp´ stand ich so, dass er diese an meinem Gurtzeug befestigen konnte. Noch die beiden Zugketten eingehängt und ich war endgültig bereit, unter Tage einzufahren.
Daniel befestigte die Führleine meines Halfters an einer Öse des vor mir stehenden Wagens, griff dann sanft meine beiden Vorderhufe und verband diese mit einem Karabiner auf meinem Rücken. Ich muss gestehen- diese Vorstellung, so eingeschirrt mit den anderen zusammen zu laufen, gefiel mir gar nicht. Aber außer einem unwilligen Schnauben als Protest konnte ich nichts dagegen unternehmen. Nachdem Raimund einen finalen Blick über alle Gespanne geworfen und auch von den Coaches die Rückmeldung über die Einsatzbereitschaft ihres Gespanns erhalten hatte, gab er uns mit einem "Und los ihr Pferde!" das endgültige Startsignal zu unserem Abenteuer.
Ich zog mit einem leichten Aufbäumen an und war für mich erstaunt, der Förderwagen zog sich leichter als von mir erwartet. Von der aufzuwendenden Stärke lag es in dem Bereich, wie ein Gig, der mit einem leichten Jockey besetzt war. Ich achtete genau darauf, dass meine mit dem Wagen vor mir verbundene Führleine auch weiterhin leicht durchhing- ich hatte keine Lust darauf, gegen meinen Willen nach vorn über gezogen zu werden. Raimund legte mit Orso aber ein Tempo vor, welches ich gut mithalten konnte; daher genoss ich die letzten Momente unter sternenklaren Himmel nach dem Verlassen der Halle bis zum Eintritt in dem Versorgungsschacht, der uns in den Berg an unseren ´Arbeitsplatz´ führen würde und mit absoluter Finsternis empfing...
10. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von TomTomTom am 08.04.17 23:09

Hallo Blackrubberhorse,

danke für diese Fortsetzung. Das Szenario "Grubenpferd" spricht mich doch sehr an und bringt mir das Horseplay näher. Insbesondere das "Ausbelastet werden" und das "zum Pferd werden" - wo es dann keine Rolle mehr spielt, ob man von einer Frau oder einem Mann trainiert wird - sind interessante Aspekte für mich. Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich deine Geschichte weiterentwickelt.

Schöne Grüße

Tom
11. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von gear michel am 14.04.17 16:14

Hallo Blackrubberhorse,
danke für Deine Geschichte. Genau mein Ding. Dickes Latex, Atemmaske und ein wenig Zwang. Würde ich auch gerne mal erleben.
Warte mit voller Ungeduld auf die Fortsetzung

Michel
12. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 15.04.17 18:43

Zuerst einmal Danke an alle, von denen ich eine Rückmeldung zu meiner Geschichte erhalten habe- da macht das Weiterschreiben doch gleich doppelt so viel Freude. Für alle, die jetzt die Feiertage über arbeiten müssen- auch das Grubenpferd hat keine Pause...


Schon die ersten Meter im Stollen waren unheimlich- um den Effekt des Eindringens in den Berg zu verstärken war keinerlei Beleuchtung eingeschaltet worden und ich folgte dem Wagen vor mir im trüben Schein meiner ´Grubenlampe´. Ihr Licht reichte gerade aus, die beiden Reflektoren an seiner Rückseite und die beiden Meter des mich umgebenden Wände zu erhellen- Stomper, der den Wagen vor mir zog, war nur als dunkler Schemen für mich erkennbar. Daniel war mit den anderen Coaches hinter dem letzten Team zurückgeblieben- zumindest glaubte ich dies, da mein Betreuer meine Seite am Schachteingang verlassen hatte- und Raimund führte sein Pferd und im Verbund damit auch uns an der Spitze an. Sein Licht musste den unseren angepasst sein, denn sonst hätte ich den Lichtschein vor mir sicher wahr genommen. So aber konzentrierte ich mich in dem uns alle umgebenden Dämmerlicht auf meine Schritte, den Abstand zu dem Wagen vor mir und den Geräuschen im Schacht- beziehungsweise deren Abwesenheit. Außer meinem Atem, den Schritten und dem Gefühl, ab und zu von einem Wassertropfen auf mein ´Fell´ getroffen zu werden war da nichts. Wie gern hätte ich schon in diesem Moment nur meine Vorderhufe frei zu meiner Verfügung gehabt um mich besser auszubalancieren, aber auch diese waren mir genommen- so zog ich schweigend mit all den anderen durch diesen dunklen Tunnel, der die nächsten beiden Tage mein Zuhause dazustellen schien.
Irgendwann schien sich der Tunnel zu verbreitern- das Licht meiner Lampe reichte nicht mehr bis an die mich bisher umgebenden Felswände. Ein paar Schritte, nachdem mir diese Veränderung bewusst wurde, stoppte unsere Karawane; eigentlich wurde ich gestoppt, da ich es gerade noch vermeiden konnte, auf den Wagen vor mir aufzulaufen.
Mein Coach Daniel stand wie aus dem Nichts plötzlich auch wieder neben mir und strich mir über den Hinterkopf meiner Pferdemaske.
"Brav gezogen Witnere- stimmt´s, das war ungewohnt für dich?"
Während ich zu dieser Frage von ihm zustimmend nickte, entnahm er seiner Umhängetasche eine Art Schutzbrille, forderte mich sanft auf stillzuhalten und bedeckte damit meine Linsen. Schlagartig war das wenige Licht, was ich bisher wahrgenommen hatte, auch ausgeblendet- sollte ich (und sicher alle anderen Pferde auch) etwa blind hier im Bergwerk meine Arbeit verrichten? Noch während ich versuchte, mich auf diese Situation einzustellen, wurde es wieder heller und ich erkannte, Daniel und die anderen Betreuer hatten uns einen Blendschutz über die Augen gezogen während offenbar die Beleuchtung an unserem (temporären?) Ziel hochgefahren wurde.
Nach einigen Minuten meinten unsere Betreuer wohl, wir hätten uns an die Helligkeit gewöhnt- so bekamen wir von Ihnen die Order, unsere Augen zu schließen und sie entfernten die Blendscheiben vor unseren ´Augen´. Dank dieser Vorsorge hatten wir keine Probleme mit den jetzt herrschenden Lichtniveau und schauten uns neugierig um.
Die Kaverne, in der wir zum Stehen gekommen waren, hatte geschätzte Ausmaße von 40 Metern Länge, die Breite war mit vielleicht 25 Metern geringer und die durchschnittliche Höhe lag bei etwa 5 Metern. Hinter uns der Zugangsstollen war weiterhin in schwarz getaucht, vor uns am anderen Ende warteten gleichfalls vier dunkle ´Löcher´ auf uns. Was sofort auffiel, diese waren von unterschiedlichem Querschnitt- in einem würde man ohne Probleme aufrecht laufen können, der zweite war nur gebückt zu begehen und die beiden anderen wären nur auf allen vieren erkundbar. Diese Eingänge waren auch mit ´1´ - ´4´ optisch gekennzeichnet.
Ein fünfter in das Dunkel führender Vortrieb war ungekennzeichnet, hatte den Querschnitt unseres Zugangsstollens und befand sich an der rechten Ecke der vor uns liegenden Wand in einem geschätzten Abstand von 10 Metern zu Stollen Nummer vier. Zu all diesen Eingängen führten Gleisanlagen- unsere Schiene verästelte sich direkt vor uns, zwei Stichgleise in dieser Halle dienten als Abstellmöglichkeit für weitere Förderkörbe und eine kleine Schlepplokomotive. Direkt neben uns war eine mit einem Gitterrost abgedeckte Rinne unter der sich ein Förderband verbarg- aber für mich am interessantesten war die Existenz eines sechsten Stollens. Dieser befand sich zu meiner rechten Seite, war beleuchtet und er schien wohl die Räume zu beinhalten, die für unsere Unterbringung und die Kontrolle der Anlage hier wichtig waren. Mit einem schüchternen Wiehern und fragend schräg gehaltenem Kopf heischte ich um Aufmerksamkeit meines Coaches- Daniel strich mir über den Rücken und meinte zu mir, ich solle ruhig sein, meine Fragen, die ich sicher hätte, würden gleich beantwortet.
Raimund band Orso an der neben dem Gleis verlaufenden Stange mit seiner Führleine fest, trat dann so neben die Schienen, daß wir ihn alle sehen konnten und sprach dann direkt zu uns Pferden.
"Ich weiß, ihr habt auch als Grubenpferde, die sich uns anvertraut haben, jetzt sicher eine Menge Fragen- und im ´richtigen´ Leben würde ich den Zugtieren hier auch keine Erklärung für Ihr Schaffen hier geben- aber ihr seid etwas besonderes und darum ein paar Informationen für euch.
Die Schächte 1 bis 4 vor euch sind jene, in denen ihr eure Zugarbeit verrichten werdet- was es damit genau auf sich hat, werdet ihr wie richtige Pferde erfahren, wenn ihr darin die Förderwagen zu ziehen habt. Eine Schicht dauert für euch vier Stunden, nach jeder Stunde bekommt ihr von einem der Coaches einen halben Liter Flüssigkeit. Euer ´Fördersoll´ im ersten Durchgang beträgt pro Pferd eine halbe Tonne Abraum, den ihr in den vier Stunden durchaus schaffen könnt. Wenn nicht, dauert eure Schicht länger... Wir haben es natürlich im Vorfeld selbst ausprobiert- es ist für jeden von euch machbar! Pro Durchgang sind es etwa 90kg Gestein, die ihr transportieren müsst; das würdet ihr bei einer Ausfahrt mit einem Gig auch ziehen.
Nach dieser ersten Phase dürft ihr noch zwei Stunden Sport als Ausgleich zu der Arbeit verrichten- effektiv ohne Pausen werdet ihr da von uns noch einmal 80 Minuten einer Belastung unterzogen. Orso"- hier sprach Raimund ´sein´ Pferd direkt an- "ich bin mir sicher, du verstehst nun vielleicht auch die Entscheidung, dir ein abgeschwächtes Programm anzubieten, besser..."
Erneut zu uns allen gewandt fuhr er fort: "Danach habt ihr sechs Stunden Ruhe- wenn das Soll eurer Arbeit erfüllt wurde. Wenn nicht, vermindert sich die Ruhezeit und zusätzlich verschärft sich die Anforderung an jeden von euch zu der von uns ohnehin geplanten Steigerung in jedem Durchgang..."
Im ersten Moment verunsicherte mich diese Ankündigung doch sehr- doch mein rationales Denken gewann schnell wieder die Oberhand. Wir waren hier als Pferde, daher würde uns ein gewisses Arbeitssoll abverlangt und wenn wir dies nicht erfüllten würden wir eben so lange arbeiten müssen bis wir es erfüllt hätten. Ein Bergwerk war kein Ponyhof für ein Grubenpferd...
Für mich selbst rekapitulierte ich noch einmal alles, was ich an Wünschen und Vorstellungen preisgegeben hatte- und wie war das noch einmal mit dem Sprichwort über geäußerte Wünsche, die in Erfüllung gehen könnten? Ich war mir in dem Moment nicht mehr sicher, die vollen vier Durchgänge durchzuhalten- der Wille dazu war sicherlich vorhanden, aber würde meine physische Verfassung, trotz aller Vorbereitung von mir, dafür ausreichen? Tamara hatte uns allen gezeigt, wie ernst sie über unsere Gesundheit wachte- eine Auffälligkeit und mein Abenteuer hätte ein frühzeitiges Ende...
Weiteres Nachdenken darüber würde mir von Norbert abgenommen- auf die Aufforderung durch Raimund, die Gespanne zu übernehmen, löste er den Führstrick von Orso und mit einem aufmunternden "Auf Ihr Grubenpferde- eure erste Schicht hat angefangen!" gab er das Startsignal. Jeder von uns zog an und gemeinsam steuerten wir auf den Stollen Nummer Eins zu, in dessen Dunkelheit wir eintauchten.
13. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von TomTomTom am 16.04.17 10:00

Klasse Fortsetzung, genau richtig für das lange Osterwochenende. ^^

Grüße
Tom
14. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 22.04.17 07:43

Neuer Samstag, neuer Teil- viel Spaß beim Lesen...

Der Übergang von der beleuchteten Kaverne in das Dunkel des Stollens war gefühlt heftiger als das Betreten des Berges vorhin. Wieder nur mit der ´Grubenfunzel´ und ihrem spärlichen Licht ausgestattet, war meine einzige Orientierung das ´Katzenauge´ am Förderwagen vor mir. Unbewusst erhöhte sich meine Atemfrequenz- ich merkte nur, wie ich anfing zu schnaufen und konzentrierte meine Aufmerksamkeit daher auf den Reflektor vor mir. Atmen, laufen, den ´leeren´ Wagen- er fühlte sich wesentlich schwerer als ein leeres Sulky an- ziehen und den Abstand halten; dies waren die einzigen Tätigkeiten, die ich als ´Pferd´ zu erledigen hatte. Einem Bio-Artgenossen würde es nicht anders ergehen, nur hätte er den ´Vorteil´, nicht darüber nachzudenken- dieser Gedanke schwirrte mir in meinem Kopf umher, während sich meine Augen offensichtlich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Ich sah den Lichtschein von Stomper´s Grubenlampe vor mir- irgendwie hatte ich das Gefühl, es ginge zwar nur leicht, aber dafür stetig bergan...
Das ´Gummifell´ rieb mit jeder Bewegung an meinem Körper uns sorgte so, seit ich darin steckte, für eine angenehme Erregung- aber die Abwesenheit anderer äußerer Reize verstärkten daher die Wahrnehmung der Berührungen. Ich fühlte mich wirklich gut und leicht erregt, auch stellte sich durch den sich langsam bildenden Schweißfilm auf meiner Haut jenes von mir (und auch jedem anderen Latexliebhaber) hochgeschätzte Gefühl ein. Kombiniert mit der Maske, der Atemreduktion des Filters und der von meinen wildesten Vorstellungen übertroffenen Anlage, in der ich mich befand- ich war Hauptdarsteller in meinem eigenen Kopfkino und spürte mit jeder Nervenfaser, hier wurde gerade ein ´Kindheitstraum´ wahr...
Es konnte noch nicht allzuviel Zeit seit unserem Start in der Kaverne vergangen sein- aber vor uns zeichnete sich etwas heller der Stollenquerschnitt ab- wir hatten wohl nun das Ziel unseres Marsches- die Beladestation- gleich erreicht. Vom Gefühl her waren wir einen Bogen gelaufen, zumindest hatte ich den Eindruck davon. Dieses Gefühl hatte mich nicht getäuscht- es dauerte keine Minute mehr und wir erreichten eine zweite, schwach beleuchtete, Höhle, die in ihren Dimensionen nur unwesentlich kleiner war wie die erste. Die eingestellte Lichtstärke dürfte hier nur einige wenige Lux heller als im Tunnel sein, uns erschien es taghell- ohne aber die Augen zu blenden.
Norbert schien das Licht ebenfalls nicht zu behindern- er führte uns zielstrebig über einige Weichen zu einem Gleisabschnitt, wo sich links zehn Schüttgutbunker befanden. Diverse Förderbänder ergänzten dieses Bild einer Industrieanlage. Nachdem sich unser Coach offenbar überzeugt hatte, jeder Förderwagen würde richtig positioniert bei einem der Bunker stehen, verschwand er hinter einem Bedienpult am Ende der Bunkerreihe, schien da offenbar ein paar Schalter betätigt zu haben und ich sah, wie eine Ladung zumeist faustgroßer Gesteinsbrocken in die beiden Loren vor mir donnerten. Da ein gleicher Lärm von auf Metall schlagendes Gestein auch hinter mir vernehmbar war, wusste ich, jeder Förderwagen war gefüllt worden. Ein leichter Staubdunst sorgte dafür, dass sich die Lichtkegel unserer Grubenlampen scharf in diesem abzeichneten- ich war in jenem Moment froh, einen Filter in meiner Maske verbaut zu haben. Den Dreck zu schlucken stellte ich mir als nicht unbedingt gesundheitsförderlich vor...
Unser Begleiter war offensichtlich der gleichen Meinung gewesen- sein Gesicht verbarg sich auch hinter einer Panoramamaske mit Staubfilter. Ich hatte nicht mitbekommen, wie er sie sich übergezogen hatte- vermutlich geschah dies, als er an dem Pult den Füllvorgang eingeleitet hatte. Derart ausgerüstet widmete sich unser Betreuer wieder uns; mit Orso beginnend löste er die Zugketten und die Deichsel an jedem Wagen,klappte letztere einfach in die entgegengesetzte Richtung, führte uns Pferde auf die andere Seite des Förderwagens und schirrte uns wieder ein. Der gesamte Vorgang dauerte pro Pferd nicht einmal eine Minute- ich genoss aber die wenigen Sekunden, bei denen ich zuerst Stomper und danach Aika kurz gegenüber stand. Ein kurzes Nicken, Schnauben und von unserer Stute ein gedämpftes Wiehern- die beiden drückten meiner Empfindung nach aus, alles wäre in Ordnung und es ginge Ihnen gut.
Der komplette Beladevorgang vom Eintreffen in der Kaverne bis zum erneuten Startsignal durch Norbert dürfte keine 10 Minuten in Anspruch genommen haben- der Unterschied zum Hinweg war aber deutlich spürbar. Das Anziehen mit der Gesteinslast im Förderwagen sorgte erneut für einen spürbaren Anstieg meiner Atemfrequenz und auch spürte ich, wie mir der Schweiß stärker aus den Poren trat. Vor allem diese Tatsache sorgte für ein gewisses Unbehagen, da dank der auf dem Rücken fixierten Hände ich noch nicht einmal im Traum daran denken könnte, das damit empfundene Gefühl in meinem Gesicht durch ein Bewegen meiner Maske etwas abzumildern. Einzig das Schütteln meines Kopfes sorgte für kurzzeitige Erleichterung.
Im Stollen kam bei mir dieses Mal der Eindruck auf, mein Förderwagen hing zwar hinter mir, aber ich benötigte weniger Kraft als auf dem Hinweg, um ihn in Bewegung zu halten. Wenn dies eine Tatsache wäre, könnten wir die geforderte halbe Tonne Gestein in dieser Schicht tatsächlich schaffen- ich hatte wirklich nicht mit einer leichten Gefällstrecke für die beladenen Loren gerechnet. Norbert schien dieser Vermutung von mir Rechnung zu tragen; obwohl ich größere Schritte zu machen schien, hielt ich nur den Abstand zu Aika´s Förderkorb mit leicht durchhängendem Führstrick. Mit sichtbar werden des Stollenmundes erhöhte sich kurzzeitig der Zugwiderstand, das Gleis schien jetzt wieder waagerecht zu verlaufen. Bis zu unserem Halt waren es aber nur geschätzte fünfzig Meter, dann standen wir an unserem Ausgangspunkt, wo das Licht mittlerweile auf das gleiche Niveau wie in der anderen Kaverne gedämmt war und wurden erneut von Norbert umgeschirrt, während Raimund die Förderwagen in die neben uns laufende Rinne entleerte von der die Gitterroste entfernt worden waren.
Ich fragte mich zwar, wo sich mein Coach Daniel gerade aufhielt- aber da es nach Mitternacht war und zwei Betreuer wohl zum Betrieb der Anlage ausreichend waren, dürfte er möglicherweise gerade seine Ruhephase in Anspruch nehmen. Ich hoffte, ihn zumindest vor den zwei Stunden Sport zu sehen. Für mich als Pferd war er ´mein´ Coach und damit Bezugsperson- irgendwie vermisste ich ihn jetzt...
Der Entladevorgang war sogar noch ein wenig schneller erledigt als die vorherige Beladung- was ich ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, pro Umlauf waren 40 Minuten von den Betreibern kalkuliert worden und im ersten Durchgang haben wir dies ein wenig unterboten. Meine Hoffnung auf ein wenig Flüssigkeit erfüllte sich aber nicht- daher begann ich meine zweite Runde mit einem leichten Durstgefühl und mit inzwischen Schweiß durchfeuchteten Socken...
Dieses Mal hatte ich mir vorgenommen, meine Schritte von Station zu Station zu zählen- dies war zwar nicht gerade ´pferdehaft´, würde mir aber möglicherweise einen Eindruck über die Ausdehnung dieser Anlage verschaffen. Gesagt- getan; bis zum erneuten Halt und dem Umschirren vermerkte ich 337 Doppelschritte. Von mir wusste ich, ich hatte ein Schrittmaß von 61 Doppelschritten auf 100 Metern in der Ebene- wenn ich den von mir vermuteten leichten Anstieg mit einkalkulierte, betrug die Länge des Stollens etwa 500 Meter...
Mir war es vielleicht nicht bewusst, diese Zählerei diente meinem Gehirn dazu sich mangels anderer Reize selbst zu beschäftigen- ich versuchte natürlich, mich dem von mir so gewünschten ´Pferd sein´ so weit wie nur möglich anzunähern; aber unterbewusst ging dies nicht von jetzt auf gleich. Ich nutzte auch den Zeitabschnitt der erneuten Beladung und des Umspannens dieses Mal, um mir die Kaverne etwas genauer einzuprägen. Was mir bei dem ersten Durchgang entgangen war- auch hier gab es wieder die von 1 bis 4 markierten Stolleneingänge und zusätzlich einen nicht gekennzeichneten Stollen auf der Höhlenseite, von der wir gekommen waren. Halb verdeckt von den Schüttgutbunkern waren aber zwei zugemauerte Stollenmünder im Halbdunkel versteckt. Die ganze Anlage hatte etwas von einem stillgelegten Komplex, der möglicherweise für Ausbildungszwecke angehender Bergleute gedient hatte ehe er seiner jetzigen ´Bestimmung´ zugeführt worden war.
Den Rückweg zählte ich erneut meine Schritte- dieses Mal kam ich auf 298 Doppelschritte. Ich könnte daher die 500 Meter als gesichert annehmen. Auch war das Gefühl des notwendigen Kraftaufwandes das gleiche wie im ersten Durchgang- erhöht bis etwa 20 Meter im Stollen, dann ein leichteres Ziehen bis gezählte 35 Doppelschritte vor dem Stollenende und den Rest der Strecke wieder erhöhter Aufwand. Ich spürte inzwischen bei jedem Schritt die Feuchtigkeit an meinen Füßen und war regelrecht euphorisch, als ich mitbekam, wie Raimund nach dem erneuten Entleeren unserer Förderwagen begann, als ersten Duster über den Anschluss seiner Maske mit einer Art Trinkflaschen zum zusammendrücken zu tränken.

Tat das gut als ich endlich an der Reihe war und die Nässe und den Geschmack von Brausetabletten in meinem Maul spüren durfte. Viel zu schnell hatte ich den geschätzten Drittelliter in mich hinein gesogen und mein Durstgefühl damit zum Schweigen gebracht. Komisch, wie schnell man sich doch über so einfache Dinge wie etwas zu trinken freuen kann...
Die Durchgänge drei, vier und fünf liefen nach dem gleichen Muster ab- mit Ende des vierten wurden wir erneut mit der gleichen Menge des Elektolytgetränks versorgt. Mittlerweile hatte ich mich auch intensiv auf die geforderte Arbeit einlassen können- das Schritte zählen hatte ich eingestellt, ich konzentrierte mich nur noch auf das Ziehen des Wagens und freute mich über die Pausen des Be- und Entladens, in denen uns unsere beiden Betreuer mit einfachen Gesten wie einem über den Rücken streichen und ein paar lobenden oder aufmunternden Worten zu motivieren wussten. Meine Atmung hatte sich auch auf den durch den Filter hervorgerufenen Widerstand eingestellt, ich spürte keinerlei Beklemmung oder Luftnot deswegen. Das Training die Wochen vorher in der Übungsstrecke schien sich jetzt bezahlt zu machen. Einzig meine Erregung, hier komplett in Gummi gehüllt zu arbeiten, hatte nachgelassen, aber dies empfand ich als nicht schlimm- ich wollte nicht die ganze Zeit hier sichtbar als Hengst durch die Stollen laufen...
Beim Marsch, der uns zum sechsten Mal in die Kaverne mit den Schüttgutbunkern führte, gab es nach mehr als der halben Wegstrecke eine kleine Verzögerung- vor mir war Duster offenbar aus dem Tritt gekommen und war dadurch gestürzt. Zum Glück hatte Norbert sein Wiehern dabei mitbekommen und sorgte für einen sofortigen Halt unserer Kolonne. Er zwängte sich an Orso und dem von ihm gezogenen Wagen vorbei und half unserem Jungpferd wieder auf seine Hufe. Im Dämmerlicht seiner Grubenlampe tastete unser Coach Duster ab und schärfte ihm ein, sofort zu wiehern, wenn er eine Stelle berühren würde, die ihm weh täte. Wir anderen Pferde hätten absolute Ruhe zu halten- wenn nicht, würden wir alle bestraft werden. Danach stand keinem von uns der Sinn und so herrschte absolute Stille bis Norbert überzeugt war, Duster wäre in Ordnung und hätte wohl eher aus Schreck als aus Schmerz heraus wiehern müssen. Er nahm aber gefühlt etwas Tempo heraus und schaute sich beim Umschirren Duster sehr genau an- er lief mit ihn, am Führstrick haltend, einmal komplett um unsere Kolonne und beobachtete dabei den Gang von Duster sehr genau. Offenbar damit zufrieden, was er gesehen hatte, spannte Norbert ihn erneut vor den Förderwagen und motivierte uns alle mit der Ansage, wir würden nur noch diese Tour mit den beladenen Loren hinter uns bringen müssen, dann hätten wir die Schicht geschafft, würden noch einmal getränkt und dürften uns bei dem Sportprogramm erholen..
Mit dieser Ansage war die Müdigkeit, die sich bei mir langsam breit machte, vergessen und ich stemmte mich gemeinsam mit allen anderen in mein Zuggeschirr. Trotz der (kurzen) Verzögerung auf dem Hinweg hatten wir das von uns abverlangte Fördersoll in den vorgegebenen vier Stunden geschafft und freuten uns, von unseren Coaches mit Erreichen der Kaverne 1 in Empfang genommen, für unsere gezeigte Leistung gelobt und mit einem halben Liter getränkt zu werden...
Daniel streichelte kurz über meinen Kopf und den Oberkörper- sehr sanft und doch irgendwie intensiv- es hatte etwas von putzen nach getaner Arbeit. Meine Hoffnung, nach den vier Stunden die auf den Rücken gefesselte Vorderhand gelöst zu bekommen erfüllte sich aber nicht... Stattdessen führte er mich wie die anderen Betreuer in Richtung des seitlichen Stollens, von dem ich schon bei unserem Eintreffen hier vermutet hatte, in diesem wären alle anderen Räumlichkeiten untergebracht. Einzig Raimund blieb mit Orso zurück, aber dies war uns ja angekündigt worden. ´Orso dürfte jetzt sicher seinen Coach in einer der Loren den Weg aus dem Bergwerk zurück nach draußen ziehen´- ich hatte keine Ahnung, wieso dieser Gedanke mir unvermittelt durch den Kopf schoss...
Keine zwanzig Meter im Stollen wurden wir in den ersten Abzweig geführt, der sich als der uns angekündigte Sportraum herausstellte. Diverse Sportgeräte wie Laufbänder, Crosstepper, Hantel- und Ruderbänke, ein Multifunktionsgerät und eine Vorrichtung, die entfernt an eine kurze Rolltreppe mit sehr schmalen Stufen erinnerte. Dazu das schon im Haupthaus draußen vorhandene Überwachungspult und was mir erst bei genaueren Hinschauen erschloss- ein an der Decke angebrachtes und an der Außenseite des Raumes umlaufendes Schienensystem.
Mein Coach führte mich zu der ´Rolltreppe´ und bedeutete mir, ich solle meine Aufmerksamkeit auf Tamara richten.
"Herzlichen Glückwunsch ihr Pferde- ihr habt eure erste Schicht in der Mine hinter euch gebracht. Alles noch in Ordnung bei euch?" Ihre Frage wurde von uns mit Kopfnicken und Wiehern beantwortet.
"Jetzt stehen für euch noch vier Übungen hier im Sportraum als Ausgleich zu der doch monotonen Arbeit in den Stollen an- natürlich mit Pausen- und dann habt ihr euch die Ruhephase redlich verdient. Aber vorher möchte ich von allen hier Leistung sehen- auch wenn ich diese beiden Stunden mit euch allein verbringen werde... Bis zu eurer Ruhephase werdet ihr nichts mehr zu trinken bekommen, bedenkt dies bitte. Duster- du stehst schon am Laufband, laut deinen Angaben zu deiner körperlichen Verfassung und dem von mir durchgeführten Test wirst du dich auf ihm mit einer Geschwindigkeit von 5,0 km/h bewegen. Dieses Tempo bleibt die ganze Zeit über fest eingestellt, daher dürfte es dir nicht schwer fallen, diese Übung zu absolvieren. Horch aber bitte weiter zu, da ich die drei anderen Übungen nachher nicht noch einmal erklären werde...
Stomper- du beginnst auf dem Crossstepper. Dazu wird dir die Vorderhand an den dafür vorgesehenen Halterungen befestigt und du kannst so mit dieser die Übung vernünftig unterstützen. Ich bereite dich, wenn ich die beiden anderen Übungen erklärt habe, dann vor. Zur eigentlichen Benutzung des Gerätes muss ich nichts weiter sagen- oder"
Wir vier Pferde schüttelten unsere Köpfe und daher fuhr Tamara mit ihrer Erklärung fort.
"Witnere- das Gerät vor dir ist eine Endlosleiter. Vom Gefühl her ist dies wie eine steile Treppe oder eine Leiter hinaufsteigen. Auch du wirst dabei deine Vorderhand zur Balance und Unterstützung einsetzen dürfen. Teil dir deine Kraft ein- diese Übung ist jene, die als am anstrengendsten von den Vieren wahrgenommen wird... Die beiden Ketten zwischen deinem Zuggeschirr und den Befestigungen im Boden werden dir dabei helfen, die Stufen besser unter dir wegdrücken zu können...
Aika- du beginnst mit der ´Führanlage´. Du kannst die umlaufende Schiene an der Decke sehen? Ein Schlitten wird darin laufen und du bist mit diesem über deine Führleine verbunden. Keine Angst, dieser wird dich nicht einfach hinter sich her schleifen, falls du die Geschwindigkeit von fünf Kilometern pro Stunde nicht schaffen solltest- aber er wird dies mit einem Ton signalisieren und dir automatisch einen Stromimpuls verabreichen. Sollten von euch allen je Übung mehr als fünf Impulse zusammenkommen, hat dies Auswirkungen auf den Komfort während eurer Ruhephase... Ist dies verstanden worden? Strengt euch an- eure Betreuer bereiten euch nun für die Übungen vor."
Daniel drehte mich sanft so weit, bis ich mit meinem Blick direkt auf die Endlosleiter schaute und entfernte den Karabiner, der meine Vorderhand auf meinem Rücken zusammengehalten hatte.
"Ich räume dir jetzt eine Minute ein, deine Arme mit etwas Bewegung auf die kommende Übung einzustimmen; kreise sie und deine Durchblutung dürfte dir keine Probleme bereiten... Was für dich interessant sein dürfte- Raimund hat dies bei der Einweisung von euch nicht extra erwähnt- wir werten eure erzielten Ergebnisse aus und es wird für den Besten eine Überraschung geben. Es wird aber nicht darum gehen hier Höchstleistungen zu erreichen, ihr sollt über den gesamten Zeitraum konstant eine Performance zeigen. Bist du bereit?"
Nach meinem Wiehern als Zustimmung half mir Daniel auf die Stufen und zeigte mit erhobenen Arm meine Bereitschaft. Tamara überzeugte sich von der angezeigten Bereitschaft aller Pferde und schaltete danach die Geräte frei...
15. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 06.05.17 07:17

Das Grubenpferd hatte eine kurze Verschnaufpause eingelegt- zieht jetzt aber wieder an... Viel Spaß beim Lesen, wie es ihm weiter ergeht.


Langsam begann die Stufe unter meinem Gewicht nach unten weg zu gleiten und ich setzte Vorder- und Hinterhand im Kreuzgang auf die nächste Stufe. Keine Ahnung, wie hoch der Widerstand eingestellt war, aber nach zehn Stufen war mir klar, an der Übung hätte ich ganz schön zu kämpfen. Einziger Trost war, die maximale Dauer würde 25 Minuten sicher nicht überschreiten, da ja danach noch drei weitere Übungen auf mich warteten und wir auch noch die Stationen wechseln mussten. Versuchsweise probierte ich, ob mein Körpergewicht ausreichend wäre, dass die Stufen dann von allein langsam unter mir wegsacken würden- aber außer einer Ermahnung von unserer Veterinärin brachte diese Idee gar nichts. Noch so einen Versuch und sie würde mich mit einem Stromimpuls motivieren müssen- was ja auch auf die Gruppe zurückfallen könnte und daher sicher unnötig wäre. Mit einen Schnauben gab ich ihr daher zu verstehen, ihre Ansage wäre bei mir angekommen und ich würde ganz sicher von solchen weiteren Versuchen absehen.
Stoisch bemühte ich mich daher aus meiner Oberschenkelmuskulatur heraus, immer wieder jede Stufe unter mich wegzudrücken- Tamara würde mit ihrer Aussage ganz sicher recht behalten, dass dies die härteste Übung von den vier zu absolvierenden sei und wir würden garantiert nach unserer Ruhephase einen hübschen Muskelkater in den Beinen verspüren. Ich merkte auch, wie ich anfing, tiefere Atemzüge zu nehmen, damit mein Körper seinen Bedarf nach Sauerstoff stillen konnte. Wie von Tamara vorausgesagt, halfen mir die beiden Ketten als Widerlager erheblich, meine Kraft auf die Stufen zu übertragen. Ich hatte am Anfang der Übung auch versucht, mir Zwischenziele zu setzen- 100 Stufen, dann die nächsten 100- aber verwarf dies als nicht zielführend, da ich nicht in der Lage war abzuschätzen, wie lange ich noch hier mich verausgaben müsste.
Keine Ahnung wieviel Zeit mittlerweile verstrichen war, ich fühlte nur an meinen Brustwarzen eine leichte Stimulation und hatte auch das Gefühl, mich nicht mehr so intensiv anstrengen zu müssen. Hatte ich ein gewisses Soll erfüllt und wurde daher jetzt ´belohnt´? Ich bekam keine Antwort darauf, aber kurze Zeit später ertönte von Tamara das nicht nur von mir ersehnte Stoppsignal- mit dem aber auch die Impulse verschwanden. Ich stand in meinem eigenen Schweiß und mir brannten leicht die Oberschenkel- doch meine trockene Kehle war am unangenehmsten. Ich musste aber diese drei noch vor mir liegenden Stationen durchhalten...
Ein Blick zum Kontrollpult zeigte mir, unsere Veterinärin hatte dieses verlassen und war gerade zugange, Stomper vom Crosstepper loszumachen. Einige Worte des Lobes über die von ihm erbrachte Leistung und zur Aufmunterung, gepaart mit einem Streicheln, was die Bezeichnung Intim mehr als verdiente- dann führte Tamara ihn an meine Station und befahl ihm, sich ruhig zu verhalten während sie meine Befestigungen löste. Mit den Worten: "Verdammt gute Leistung Witnere- man merkt, du bist fit...", einem Kraulen im Nacken und zwischen den Schulterblättern und der Bemerkung: "Mach weiter so und du machst nicht nur deinen Coach stolz." verstärkte sie mein Selbstvertrauen. An meinem Halfter zog sie mich danach ein Stück zur Seite, fixierte Stomper an der Endlosleiter und führte mich zu Aika hinüber, um sie von der Führanlage zu lösen und mich an ihrer Statt daran zu befestigen. Leider ´vergaß´ sie dabei nicht, mir meine Vorderhand erneut auf dem Rücken zu verbinden. Auf mein- mehr gespieltes- unwilliges Schnauben über diese Maßnahme entgegnete sie nur: "Was sein muß muß sein- hab dich nicht so! Wie willst du in den noch vor dir liegenden Durchgängen dich anstellen- da werden die Anforderungen deinen Wünschen gemäß noch steigen..."
Die Zeit, bis auch Aika und Duster an ihren neuen Stationen bereit für die nächste Übung waren relaxte ich ein wenig- so weit dies unter den gegebenen Umständen möglich war. Tamara holte mich aber mit der an uns alle gerichteten Frage, ob wir mit der Übung starten könnten, in das Hier und Jetzt zurück- ich fixierte das vor mir von der Decke herabhängende Kabel mit meinen Augen. Eigentlich war die vor mir liegende Aufgabe ganz leicht; ich hatte keinen Wagen zu ziehen und musste nur während des Laufens darauf achten, daß ich das Kabel immer leicht durchhängend vor mir sehen konnte. Damit wäre garantiert, ich würde keines der Signale auslösen, die zu unserer ´Bestrafung´ führen könnten. Stomper hat das schließlich auch hinbekommen und unbewusst war damit der Wettbewerbsgedanke in mir geweckt. Auch wenn ich mittlerweile deutlich spürte, die Nacht komplett auf den Hufen gewesen zu sein- ich wollte und würde es durchstehen...
Mit der von Tamara ausgesprochenen Aufforderung, mit der zweiten Übung zu beginnen, lief ich einfach los und folgte dem dunkleren Streifen auf dem Estrichboden, der mir den zu folgenden Weg hier im Sportraum vorgab. Ich versuchte möglichst gleichmäßig zu atmen während ich einen Fuß vor den anderen setzte; langsam zollte mein Körper der Gummiverpackung Tribut und jeder Schritt bedeutete Selbstüberwindung. Aber keine Last hinter mir behinderte mich, ich hielt mich aufrecht und jeder Schritt trug mich näher an meine Ruhezeit von sechs Stunden. Ich wusste, Daniel würde sich um mich kümmern- ich würde etwas von ihm zu futtern und zu trinken bekommen, er würde mich reinigen und dafür sorgen, daß ich mich erholen würde. Diese Vorstellung gab mir Halt und Gewissheit- neun Doppelschritte an den Längsseiten und sechs Doppelschritte an den Stirnseiten...
Ich lief völlig mechanisch Runde um Runde bis mich das Kitzeln an meinen Brustwarzen aus meiner Trance holte und mir zu verstehen gab, auch diese Herausforderung gleich geschafft zu haben. Offenbar belohnte Tamara mit dem Einschalten dieser Stimulation unsere Leistungsbereitschaft- ich weiß nicht, wie ich in dem Augenblick mich fragen könnte, wie Aika belohnt würde, denn über die beiden Zapfen in ihr schien es nicht zu erfolgen.
Diese Frage wurde für mich unerwartet aber nach dem nächsten Gerätewechsel von Tamara selbst beantwortet- sie befahl Aika auf dem Crosstepper ihr Gesäß nach hinten zu strecken und verpasste ihr mit einer dünnen Gerte fünfundzwanzig Hiebe auf ihren Hintern. Zuerst schauten wir alle verwirrt dieser vermeintlichen Bestrafung zu, bis unsere Veterinärin erklärte, dies sei von Aika so gewünscht und eine Belohnung für sie- was unsere Stute mit heftigem Kopfnicken bestätigte. Zusätzlich ging Tamara mit einer Trinkflasche zu jedem von uns und entgegen der vorher gemachten Ankündigung dürfte jeder von uns ein paar Schlucke nehmen und seine trockene Kehle befeuchten. Der besondere Clou war, es handelte sich um Malzbier- damit würden, so hatte ich es selbst schon erlebt, richtige Pferde auch für gute Leistungen belohnt...
Die für mich nun folgende Übung war wohl für mich von den insgesamt vier abzuleistenden die einfachste- Laufen auf dem Laufband gehörte zu den absolvierenden Aufgabenstellungen bei der Überprüfung meiner Atemschutztauglichkeit für meine Mitarbeit bei der freiwilligen Feuerwehr. Hier musste ich natürlich wesentlich länger auf dem Band laufen, dazu noch mit auf den Rücken gefesselter Vorderhand, aber ich fühlte nicht das Gewicht des Pressluftatmers in meinem Rücken, statt der Feuerschutzkleidung steckte ich in meinem ´Gummifell´ und mein Körper hatte sich mittlerweile an den Atemwiderstand des Filters angepasst. Einzig das durch den einen oder anderen Schweißtropfen temporär hervorgerufene Brennen in meinen Augen wurde als unangenehm empfunden. Die Geschwindigkeit des Bandes war auch gleichmäßig und so eingestellt, daß ich keine Probleme hatte, in einem schnellen Schritt das Ganze hinter mich zu bringen. Ich musste nur aufpassen, nicht zu stolpern und suchte mir daher einen Punkt im Raum, auf den ich meine gesamte Aufmerksamkeit konzentrierte- das war in dem Fall Duster, der sich in meinem Blickfeld auf der Endlosleiter verausgaben durfte.
Ich hatte das Gefühl, zum Ende der Übung dauerte die elektronische Stimulation dieses Mal länger als bei den beiden vorherigen Übungen- war dies nur Einbildung oder hatte unsere Veterinärin die Zeit dafür verlängert? Bekamen wir Hengste alle diese Vergünstigung oder wurde ich allein belohnt? Letztere Überlegung wurde mit der Aussage von Tamara unterfüttert, die während meines Wechsels zum Crosstepper zu mir meinte, meine Vitaldaten seien während der gerade abgeleisteten Übung nur unwesentlich angestiegen- was es die noch vor mir liegenden drei Durchgänge sicher leichter machen würde, die dort abverlangten Belastungen zu ertragen... Ich war in dem Moment aber nur froh über die Tatsache, meine Vorderhand wieder frei bewegen zu können. Mein Armkreisen wurde für eine Minute von ihr toleriert, ehe ich auf dem Crosstepper für die letzte Übung festgemacht wurde.
Mit einen "Strengt euch an- danach gibt es Futter!" motivierte uns Tamara erneut und gab damit gleichzeitig das Signal für den Beginn der letzten Übung. Im Unterschied zu meinen beiden vorherigen Übungen war die kreisende Bewegung für meine Beine eine Wohltat- ich hatte jetzt zudem die Möglichkeit, mit meiner Vorderhand aktiv über die Hebel vor mir die Bewegung zu unterstützen und so meine Hinterhand ein wenig entlasten. Meine Atmung war nach den mehr als fünf Stunden inzwischen auch am Limit, ich sehnte mich einfach nur noch nach dem Ende der Übung und Ruhe...
Irgendwie gelang es mir endlich, derart ´tief´ in mich einzutauchen- ich spürte keinen Schmerz mehr und schüttelte nicht einmal mehr meinen Kopf, als ich sah sah, wie Tamara sich hinter Aika stellte und sie mit weiteren Hieben anfing zu ´belohnen´. Sie schien mittlerweile im gleichen Zustand wie ich zu sein- ob sie die Hiebe überhaupt noch wahrnahm wagte ich zu bezweifeln. Ich merkte auch nicht, wie Daniel neben mir auftauchte, er mir das Ende der Übung mehrfach Ansagen musste und schließlich die Gestängehebel festhielt und mir damit verdeutlichte, ich hatte die ersten sechs Stunden geschafft.

Es dauerte einige Minuten ehe ich seine Berührungen wieder bewusst spürte- dann dies aber mit einem Wiehern meinem Coach kund tat. Leicht gestützt durch meinen Betreuer wechselte ich vom Sportraum in den Dusch-/ Toilettenraum und Daniel sagte nichts, als ich mich auf ´alle viere´ niederließ und nur noch atmete. Offenbar hat Daniel mich wiederholt gefragt, ob ich etwas saufen möchte- irgendwann war ich wieder so fit genug, seine Frage mit einem Kopfnicken zu bejahen. Auch würde ich nicht die ganze Zeit hier kniend ausharren können- je länger ich in dieser Position verblieb, desto mehr schmälerte ich die Zeit, die ich in meiner Ruhebox verbringen könnte. Ich stemmte mich als hoch und nachdem ich sicher auf meiner Hinterhand stand, drehte ich meinen Kopf zu Daniel und schnaubte um ihm zu zeigen, ich wäre wieder soweit klar und für seine Ansprache an mich aufnahmebereit.
"Witnere- komm, ich helfe dir aus deinem Fell. Möchtest du vorher schon mal etwas zu saufen oder geht es noch?"
Mit meinem Huf deutete ich auf den Trinkanschluss und Daniel sorgte umgehend für für das erste Stillen meines Durstgefühles. Mit einem halben Liter Elektolytgetränk war dieses erst einmal gestillt- ich musste mich sogar einbremsen, da ich auf das Futter scharf war und dann mit Flüssigkeit nachspülen wollte. Daher hielt ich ihm meine Vorderhand ausgestreckt hin und mein Coach verstand, ich wollte jetzt mein ´Fell´ loswerden...
Daniel war clever genug, mich vor dem Entkleiden zu fragen, ob ich möglicherweise mich in mein Fell erleichtert hätte. Nachdem ich dies mit Kopfschütteln verneint hatte, bekam ich dafür als Belohnung die Elektostimulation zugeschaltet. Das tat gut...
Einige Zeit später stand ich vom Hals an abwärts nackt da und leerte meine Blase völlig ungeniert wie alle anderen Hengste und Stuten hier im Raum. Meinen eigenen Geruch nahm ich dank des Filters in der Maske nicht wahr- er wäre mir sicher auch egal gewesen. Ich war dankbar für das warme Wasser, mit dem mich Daniel bedachte- die Berührungen beim Einseifen und Abspülen der Haut, das Befüllen und Entleeren des Darmes und das vorsichtig-gefühlvolle Abtrocknen mit dem Duschtuch. Ich fühlte mich trotz meiner Müdigkeit wieder einigermaßen fit und wunderte mich auch nicht über die Schläge, mit denen Aika von Susanne bedacht wurde...
Mein verschwitztes ´Arbeitsfell´ im Raum zurücklassend und nur den Harness mit meinem Schweif mitnehmend wurde ich nun von Daniel zusammen mit allen anderen ein weiteres Stück in den ´Versorgungsstollen´ hinein geführt- vielleicht 15 Meter- und in den nächsten abzweigenden Raum gelotst. Neben der Tür befand sich wieder ein Kontrollpult mit mehreren Bildschirmen; dann waren auf jeder Seite fünf Boxen erkennbar, in denen wir wohl unsere Ruhephase verbringen dürften. Ein Meter zwanzig hoch, ein Meter breit und zweieinhalb Meter lang- Daniel war so freundlich, mir dies leise mitzuteilen... Eine der Längsseiten war aus durchsichtigem Kunststoff, in dem über die gesamte Fläche regelmäßig jogurtbechergroße Öffnungen vorhanden waren. Zwischen den Boxen war ein Abstand von zwei Metern und wie ich bei genauerem Hinsehen erkennen konnte, lag eine zusätzlich an Scharnieren herabklappbare Seitenwand auf der Boxendecke. Auch entdeckte ich die in der anderen Boxenwand vorhandenen Vertiefungen- damit war für mich klar, dies waren die Auflageflächen für Einschübe, mit denen der in der Box zur Verfügung stehende Raum noch verringert werden könnte. Ich hoffte daher im Stillen, dies würde für uns keine Anwendung finden. Hinter jeder Box war noch ein Schrank, über dessen Inhalt ich aber nur spekulieren konnte, auch wenn dieser deutlich sichtbar mit meinem Pferdenamen gekennzeichnet war...
Auf den Boxen befand sich aber erst einmal der Grund, auf den wir uns alle sicher freuten- unser Futter! Auch wenn dies nicht besonders appetitlich in seinen pürierten Darreichungsformen aussah- ich hatte Hunger und freute mich darauf. Mein Coach sagte leise zu mir während er die Spritze mit dem ´Brei´ auffüllte- dies wäre Erbseneintopf mit Würstchen, als Nachtisch Vanillepudding und ein halber Liter Radler alkoholfrei. Ich solle einfach still stehen bleiben- er würde sich um mich kümmern...
Wow- damit hatte ich ehrlich nicht gerechnet und schaute durch meine Maske Daniel richtig dankbar an. Er meinte nur "Zuerst mal das Futter-Streicheleinheiten gibt es danach..." entfernte die Kappe, verband die Spritze mit dem an meiner Maske dafür vorgesehenen Anschluss und schon spürte ich den Geschmack der Suppe in meinem Mund. Mein Coach drückte diese Portion langsam genug in diesen, so hatte ich genug Zeit zum schlucken und auch zum Atmen. Nach drei Spritzeninhalten spülte Daniel mit einer Portion Wasser den Fütterungsschlauch sauber ehe er mich mit dem Nachtisch fütterte. Oh mein Gott- war das lecker...
Nach einer halben Spritze mit Wasser genoss ich langsam jeden Schluck des Radlers, ehe mit einem letzten Schub Wasser der Schlauch noch gereinigt wurde und mein Betreuer die Verschlusskappe wieder auf die Öffnung drückte.
Inzwischen war mir ein wenig kühl geworden, da ich noch immer- wie alle anderen- ohne ein neues ´Fell´ vor der für mich vorgesehenen Box stand. Mein Coach schaffte aber auch da Abhilfe- aus dem Schrank entnahm er ein graues Gummioverall mit angebrachten Füßlingen und Handhufen und hielt mir die im Brustbereich angebrachte Öffnung zum Einstieg auf. Nachdem meine Hinterhand samt Croqs in den Füßlingen Platz gefunden hatte unterbrach Daniel das Prozedere und wies mich an stillzuhalten.
"Ganz ruhig mein hübscher Hengst- ist nur eine Vorsichtsmaßnahme für die Ruhezeit..."- bei diesen Worten von ihm spürte ich, wie er mir im Schritt herumhantierte und etwas über meinen Schlauch zog. Bekam ich etwa einen KG angelegt- aber dafür fühlte sich die Hülle zu weich an. Mein Coach half mir aus der Verlegenheit und verriet, er hätte mir ein Dauerkondom für mögliche ´Zwischenfälle´ angelegt. Dann verfrachtete er mich weiter in das neue Gummifell, zog die Ohren meiner Maske durch die dafür vorgesehenen Öffnungen und zippte den Reißverschluss zu. Noch den Harness angepasst und schon war Witnere bereit für die Box...

Ich wollte schon auf meine Knie gehen um in der Box zu verschwinden, wurde aber von meinem Betreuer gebremst...
"Moment du Hengst- ich muss noch deine Box herrichten!" Mit diesen Worten band er die Führleine an einem Haken an der Rückseite der Nachbarbox fest und kramte zwei breite Gurte aus dem Schrank hervor.
"Du sollst es doch richtig bequem haben..." Daniel verschwand in meiner Schlafstätte, hakte einen der beiden Gurte recht nah am Eingang links und rechts neben der Matratze an vorhandenen Ösen ein und ging ebenso mit dem zweiten Gurt einen Meter weiter in der Box vor. Jetzt verstand ich den Sinn des ganzen- und schalt mich einen Esel! Hatte ich doch den Wunsch geäußert, die Ruhezeiten ein wenig ´restriktiver´ zu verbringen. ´ Pass auf, was du dir wünschst- es könnte in Erfüllung gehen...´- Daniel hatte für mich doch tatsächlich ein Basisset des S-Fix- Systems zur Immobilisierung von Personen vorbereitet und forderte mich jetzt auf, in meiner Box auf dem Rücken liegend Platz zu nehmen. Ein letzter Blick nach links und rechts zeigte mir, alle anderen Pferde waren bereits in ihren Boxen untergebracht- daher sputete ich mich um nicht noch den Unwillen der anderen Coaches hervorzurufen und krabbelte in meine Schlafstätte. Mit einigen Kommandos korrigierte Daniel meine Position in dieser bis er zufrieden war, über mir in meiner Box erschien und zuerst den Bauch- und die Handgurte an mir festmachte und danach auch noch die Unterschenkel meiner Hinterhand fixierte. Derart sicher verstaut wünschte er mir eine "Gute Nachtruhe", verriet mir außerdem, er wäre im nächsten Durchgang der Kolonnenführer für uns und verschloss die Zugangstür. Als letzte Maßnahme klappte die Seitenwand vor die Scheibe und überantwortete mich absoluter Dunkelheit. Einzig das leise Surren eines Lüfters war noch durch meine Maske als externes Geräusch vernehmbar.
Mit vorsichtigen Bewegungen begann ich den mir zugestandenen Spielraum des Systems auszutesten; von einer erholsamen Ruhe war ich sicher meilenweit entfernt. Ich konnte mich ohne Probleme aufrichten, seitliche Bewegungen waren möglich- selbst meine Beine hatten nach allen Richtungen etwa 15 cm Spielraum. Mit dieser Erkenntnis verharrte ich erst einmal in meiner Rückenlage und ließ meine Erlebnisse Revup passieren. Ich war zwar müde, aber auch völlig aufgekratzt- trotz der Nachtschicht und den Sporteinheiten...
Zuerst nahm ich das Gefühl an meinen Brustwarzen mehr unbewusst wahr- ich versuchte meine Vorderhand nach oben zu ziehen und an diesen zu reiben, scheiterte aber dank der Fesselung nach wenigen Zentimetern. Das Gefühl wollte nicht verschwinden und endlich begriff mein Gehirn, ich wurde über die Elektroden meines BH recht sanft stimuliert. Wie gern hätte ich mir jetzt in meinen Schritt gegriffen und mit meinen Händen nachgeholfen- aber dies war auch unmöglich. So blieb mir als einzige Option, mich darauf zu konzentrieren, meine Muskeln so gezielt anzuspannen, dass ich mir dadurch einen Höhepunkt und Erleichterung verschaffen könnte. Mir war bewusst, ich bot damit sicher auf einem der Monitore eine nette Show, aber als Pferd blieb mir keine andere Möglichkeit- ein richtiger Hengst fasste sich ja auch nicht einfach an seinen Schlauch. Ich gab mich daher der angebotenen Möglichkeit hin und versuchte es so, mir die gewünschte Befriedigung zu verschaffen; mit dem Wissen um dieses Angebot hatte mir mein Coach auch die Hülle über meinen Schlauch verpasst.
Nach einiger Zeit spürte ich, wie die ´Welle´ der Muskelkontraktion durch meinen Unterleib rollte und einem wohlig warmen Gefühl in meinem Körper Platz machte. Ich habe nicht mehr mitbekommen, wann die Stimulation abgeschaltet wurde- mir sind irgendwann die Augen zugefallen und mit Maske und in Gummi gehüllt wechselte ich als Pferd hinüber in das Reich der Träume...
16. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 08.05.17 16:36

17. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von TomTomTom am 08.05.17 17:27

Klasse Fortsetzung. Leider kann ich das Bild im letzten Post nicht sehen.
18. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von SteveN am 09.05.17 15:46

Hallo Blackrubberhorse!

Jetzt träumt unser Witnere von Latex, Ponygirls
und weiteren Herausforderungen für den nächsten Tag.

Viele Grüße SteveN


19. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 16.05.17 11:03

@TomTomTom- das mit dem Bild einstellen hat leider nicht geklappt. Da waren die Hufe seines Schreiberlings wohl zu ungeschickt...
@SteveN- auch wenn Witnere gerade in seiner Box eine Ruhepause genießen darf, hat er genug Zeit zum schreiben gehabt. Ein paar neue Kapitel sind fertig und am Wochenende gibt es den nächsten Teil- versprochen!
20. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 19.05.17 20:44

Wie versprochen- mit Beginn des Wochenendes gibt es den nächsten Teil. Viel Spaß beim Mitverfolgen, wie es Witnere weiter ergeht...


Absolute Schwärze- ich konnte im ersten Moment nicht sagen, wo ich war und seit wann ich in diesem Zustand gefangen war. Dann begann mein Gehirn wieder ´richtig´ zu arbeiten und ich erinnerte mich, ich war ja freiwillig als Grubenpferd ein Wochenende über in einem Bergwerk...
Mir war jegliches Zeitgefühl verloren gegangen und keine Ahnung, ob ich jetzt nur fünf Minuten oder vier Stunden Schlaf gefunden hatte- aber ich spürte wieder das verführerische Kribbeln an meinen Brustwarzen und hoffte, dies wäre die Praktik, mit der wir geweckt würden. Irgendwie fühlte ich auch die Anwesenheit einer zweiten Person, meine Augen waren aber noch nicht so lichtempfindlich, in der Dunkelheit etwas wahrzunehmen. Daher versuchte ich meinen Oberkörper aufzurichten, aber wurde in dieser Bewegung sanft von einer Hand zurück in meine Ausgangslage gedrückt.
"Ruhig Witnere- ganz ruhig..."- die Stimme meines Betreuers gab mir den Rest der noch fehlenden Sicherheit und ich spürte die Berührungen seiner Hände, mit denen er über mein Gummifell strich. Kopf, Vorderhand, Brust, Bauch und Hinterhand- er arbeitete sich von oben nach unten durch und der einzige Bereich, den er nicht berührte, war mein Schritt. Nun gut- mir war auch noch keinen Besitzer eines ´richtigen´ Pferdes untergekommen, der seinem Hengst den Schaft gekrault hat. Aber da ich kein richtiges Pferd war, bot mir Daniel auch hier eine Option an ohne mir damit zu nahe zu treten. Ich spürte den Widerstand seines Unterschenkels in meinem Schritt, den er aber so nur ruhig hielt und mir damit die Wahl ließ, ob ich das Angebot, mich daran zu reiben, annehmen wolle oder nicht. Das Licht, was durch meine offene Boxentür hineinschien, war mittlerweile so weit hochgedimmt worden- ich war in der Lage, die Umrisse meines Coaches zu erkennen und signalisierte ihm mit einem Kopfnicken, was ich mit einem Schnauben unterstrich, mir war sein Angebot nicht unangenehm und ich begann mich an ihm zu reiben. Mir war es herzlich egal, dabei die Hilfe eines Mannes anzunehmen- hier siegte mal wieder ganz klar Trieb über Moral und mit einem Wiehern verkündete ich Daniel meinen Orgasmus. Er streichelte mich daraufhin erneut, lobte mich für mein Vertrauen in ihn und löste meine Fixierung des S-Fix-Systems. Zuerst er und danach ich kletterten aus der Box und stellten uns davor auf- mit einem Blick nach beiden Seiten vergewisserte ich mich, meine ´Mitpferde´ sind wohl auf die gleiche Art geweckt worden. Die Stimulation war inzwischen abgeschaltet, das Licht hatte normales ´Grubenniveau´ erreicht und gemeinsam wurden wir nun von unseren Coaches aus unseren ´Schlafanzügen´ befreit und in den Dusch-/ Toilettenbereich zum abäppeln und säubern geführt.

Während ich von Daniel mit dem Waschschwamm und der Brause gereinigt wurde- er hatte natürlich auch meinen Schlauch aus dem Kondom befreit- gab er mir die für mich als Pferd wichtigen Informationen, was mich die nächsten vier Stunden erwarten würde. Ich hätte die Wahl, jetzt mit ihm in den Stollen Nummer 2 einzufahren- dies wäre der normale Weg- und dort meine Schicht abzuleisten, was aber mit einer Steigerung der Anforderungen verbunden wäre oder noch einmal im Stollen Nummer 1 zusammen mit Orso zusammen den Trott der ersten Schicht wiederholen- würde dann aber direkt die nächste Schicht in den Stollen drei geschickt werden. Allen anderen Pferden würde übrigens die gleiche Frage vor jedem Schichtbeginn gestellt...
Daniel gab mir für meine Entscheidung bis zum abtrocknen Zeit und ich beantwortete seine Frage, ob ich mit einer Steigerung des Levels einverstanden wäre und in den Stollen Zwei einfahren wolle mit einem Kopfnicken.
"Na dann los und rein in dein Fell- wenn ich dich fertig habe bekommst du dein Futter- ich hoffe, du magst Porrigde!"
Wow- damit hatte er ja einen Nerv berührt. Ich möchte den Haferbrei in seiner süßen Variante- am besten mit Früchten- und war schon jetzt allein dank dieser Ankündigung bereit, erneut mein Bestes im Stollen zu geben.
Während ich dank meines Coaches mein Arbeitsfell übergezogen bekam, horchte ich in mich hinein und versuchte, irgendwelche Abweichungen von normalen Befinden bei mir zu erkennen- aber da war nichts wo ich der Meinung sein müsste, es wäre erwähnenswert. Trotz des Filters und der Maske vor meinem Gesicht fühlte ich mich gut; ich hatte die vergangenen zwölf Stunden hier unter Tage gut verkraftet und mein Wille flüsterte mir zu, ich würde die vor mir liegenden 36 Stunden ganz sicher durchhalten. Mein innerer Schweinehund war sicher in seinem Käfig verschlossen und traute sich nicht einmal einen Laut von sich zu geben...

Das ´Frühstück´ war lecker- auch wenn es ohne die von mir erhofften Früchte im Haferbrei war. Dafür hatte man die Reste des Vanillepuddings von der letzten Fütterung mit untergerührt und daher wäre es ein Jammern auf ganz hohem Niveau gewesen, wenn ich auch nur einen Ton der Enttäuschung verloren hätte. Ich weiß nicht, wie die anderen dazu standen- mir schmeckte, was der Veranstalter bisher für die Fütterung von uns Pferden anbot. Sogar die Variante mit dem Gemüsesaft zum Nachspülen war doch recht witzig und für uns Equuiden das perfekte Getränk zum Schichtbeginn. Zum Schluss wie nach jeder Fütterung noch eine Portion Wasser- dann wurden wir als bereit für die zweite Schicht angesehen und wieder in die große Halle geführt. Ohne großen Protest akzeptierten wir auch wieder die Fesselung unserer Vorderhand auf dem Rücken...

Wir erblickten Orso bereits vor einen Förderwagen gespannt vor dem Stolleneingang Eins stehen- und instinktiv begrüßten wir uns alle mit einem Wiehern, wofür wir alle von unseren Coaches gelobt wurden. Tamara scherte mit Stomper aus unserer Vierergruppe aus, führte ihren Hengst zu Orso hinüber und übergab ihn Raimund- offensichtlich hatte er sich für die Variante entschieden, diese eine Steigerung der Anforderungen im Gegensatz zu uns auszusetzen. Dies erklärte auch die Verteilung der Förderwagen auf den in die Stollen führenden Gleise- ich hatte mich, wie sicher alle anderen auch, schon gefragt, warum bei uns nur drei Loren vorbereitet waren; aber diese umgestellte Frage war ja damit beantwortet.
Während wir noch eingespannt wurden, verschwand Raimund mit Stomper und Orso bereits im Stollen- für uns anderen Pferde bestand die angekündigte Steigerung der Schwierigkeit darin, wir bekamen zusätzlich auch noch ein T-förmiges Kettenstück zwischen unserer Hinterhand befestigt, dessen langes Ende mit dem Karabiner verbunden wurde, der unsere Vorderhand auf dem Rücken verbunden hielt. Wir durften damit die Erfahrung machen, vollständig in Ketten gelegt diese Schicht zu arbeiten...

Ein leichtes Zungenschnalzen und ein sanfter Ruck mit dem Führstrick durch Daniel- der bereits seine Maske mit den Staubschutzfiltern aufgesetzt hatte- reichten aus um uns den ´Startschuss´ zum zweiten Durchgang zu geben. Ich stand auf Position eins direkt hinter meinem Coach und schon während der ersten Schritte war die Einschränkung der Schrittlänge dank der Ketten zu spüren- aber sie schliffen nicht im Gleisbett und behinderten uns damit nicht noch durch eventuelles Verhaken an den Schwellen. Um diesem Aspekt hatte man sich offenbar vorher Gedanken gemacht...
Ich begann dieses Mal im Gegensatz zum ersten Durchgang sofort mit dem Zählen meiner Schritte um die Länge des Schachtes möglichst schnell abschätzen zu können. Durch die Augengläser meiner Maske schien es mir, die Wände des Stollens wären im Unterschied zu Stollen Eins näher am Gleis und auch die Stollenhöhe wäre geringer" insgesamt erschien mir dieser Stollen enger und damit automatisch ungemütlicher als der vorhergehende. Das Gestein glitzerte feuchter und einige Pfützen sorgten bei deren Durchquerung für eine unheimlich-platschende Geräuschkulisse. Bis auf einige Stellen, wo der Stollen seitliche ´Taschen´ aufwies, war er so eng, daß unser Coach bei einem Notfall über die Förderkörbe klettern müsste, um nach hinten zu meinen Begleitern zu gelangen. Zudem hatte ich das Gefühl, mich stärker in mein Gurtzeug legen zu müssen- die Stollensohle stieg wohl stärker als im ersten Stollen an.
Wie recht ich mit dieser Vermutung hatte, zeigte das Ergebnis meiner gezählten Schritte- statt der geschätzten 500 Meter von Stollen Eins kam ich hier auf etwa 400 Meter, als wir die Verladestation in der anderen Kaverne erreichten. Wir konnten noch im von der gerade erfolgten Befüllung aufgewirbelten Staub den Förderkorb von Stomper wieder im Schachteingang verschwinden sehen- dann waren wir mit Umspannen und Befüllen der Förderwagen dran. Ich begriff nun auch, warum sich mein Coach schon vorher mit der Maske ausgerüstet hatte.
Es glich alles der bereits geleisteten Schicht- leer den Förderkorb hin zur Befüllung in die Kaverne ziehen, umspannen und beladen wieder zurück in die Haupthöhle. Unser Schichtsoll dürfte sich auch nicht geändert haben- diesbezüglich gab es keine neue Ansage und so vermutete ich, die halbe Tonne Gestein wieder ziehen zu müssen.
Da dieses Mal zwei Gruppen im Einsatz waren, war es eine logistische Herausforderung, diese so zu koordinieren, daß sie sich nicht in die Quere kommen. Irgendwie hatten die Veranstalter dies im Vorfeld wohl ausgetestet- die ersten vier Durchgänge liefen problemlos, wir zogen unsere Förderkörbe, Daniel motivierte jeden von uns und wir wurden nach der zweiten und vierten Runde ganz normal mit Flüssigkeit versorgt, deren Menge aber um ein Viertel reduziert war. So gesehen war alles ganz normal, als wir zum fünften Mal in Stollen Zwei einrückten.
Mittlerweile stellten sich wieder die bereits aus der ersten Schicht bekannten Symptome ein- die Gurte des Zuggeschirrs drückten bei jeder Bewegung, die zusätzlichen Ketten an der Hinterhand machten sich auch unangenehm bemerkbar und trotz des Tränkens hatte ich mit einem unangenehm penetrantem Durstgefühl zu kämpfen. Einziger Trost war, wir lagen gefühlt gut in der Zeit und würden bei dem vorgelegten Tempo ganz sicher unser Soll erfüllen können...
Wie falsch ich mit dieser Hoffnung lag kündigte sich mit einem Grollen an- weit genug entfernt um nicht unmittelbar gefährlich zu sein, aber doch so laut um uns Angst zu machen. Daniel befahl uns sofort anzuhalten und unmittelbar darauf sahen wir im Lichtkegel unserer Lampen, wie eine Staubwand im Stollen auf uns zuhielt. Das Gefühl dabei war völlig einschüchternd- so etwas hatte ich bisher nur aus Filmen gekannt.
Unser Betreuer sprach, unmittelbar nachdem diese Walze über uns hinweggeholfen war, jeden einzeln an und wir sollten mit einem einfachen Wiehern bestätigen, daß wir in Ordnung sind. Ich war ehrlich erleichtert zu hören, wie von meinen beiden Mitpferden hinter mir dies so kommuniziert wurde und Daniel uns befahl ruhig stehen zu bleiben. Er wolle erkunden, was passiert wäre und würde uns dann Bescheid geben. Mittlerweile versuchte ich meine aufsteigende Angst in den Griff zu bekommen- ich stand mit auf dem Rücken gefesselter Vorderhand und in Ketten in einem Stollen unter der Erde- keine Ahnung, wieviel Meter Gestein über mir sich auftürmten- zusammen mit zumindest drei anderen und hatte keine Ahnung, was genau passiert war und wann ich hier wieder aus dieser Lage herauskommen würde. Was mich etwas beruhigte war, hinter uns schien nichts passiert zu sein und so könnten wir notfalls im ´Rückwärtsgang´ hier heraus kommen...
Im sich langsam Legenden Staub sah ich nach kurzer? Zeit den Schein der Grubenlampe von unserem Coach auf uns zukommen- Daniel streichelte mich und wischte mir über die Gläser meiner Maske, damit ich wieder eine bessere Sicht bekam. Danach gab er das Ergebnis seiner Erkundung bekannt; wir hätten Glück gehabt- einige kleinere Felsstücke hätten sich gelöst und da sich das ganze im Bereich einer der Ausbuchtungen hier im Stollen ereignet habe, könnte er diese zuerst von den Schienen räumen und dann in unsere Förderkörbe verladen. Wir müssten sie dann nur noch aus dem Stollen ziehen...
Schöner Mist dachte ich bei mir- war aber auch gleichzeitig erleichtert über die Tatsache, daß nichts schlimmeres passiert war. Daniel führte uns langsam nach vorn bis an die Stelle, wo der erste Brocken im Gleis lag und begann diesen zur Seite zu räumen. Ich versuchte derweil etwas mehr zu erkennen, dies war aber dank der schwachen Lichtleistung nur unzureichend möglich. In der Decke erkannte ich nur undeutlich eine Art Beule, aus der sich vermutlich die Brocken gelöst hatten. Für mich stellte sich damit aber auch die Frage, wie sicher die Anlage hier wirklich war...
Unser Betreuer hatte sich mittlerweile durch den betroffenen Bereich gearbeitet und fing an, die Brocken uns in die Loren zu legen. Ich beneidete ihn nicht um diese Arbeit- wusste aber, ich würde gleich einen Teil davon herausziehen dürfen. Geschätzt hatte ich jetzt einen halben Förderkorb voll hinter mir stehen den es ungefähr 150 Meter die leichte Steigung aus dem Stollen herauszuziehen galt. Nachdem der letzte Brocken bei Duster in der Lore verladen war, spürte ich, wie mir Daniel kurz über den Rücken strich und mich lobte- dies hatte er bei den beiden Pferden hinter mir sicher auch gemacht- es tat mental einfach nur gut und bestätigte mein Vertrauen in ihn erneut. Mit einem "Und weiter", begleitet von einem vorsichtigen Schlag mit der Führleine legten wir uns erneut in die Zuggeschirre und waren nach wenigen Minuten froh, die Verladestation zu erreichen.
Zum Glück waren die beiden anderen Pferde mit Raimund nicht anwesend- so bräuchten wir nicht zu warten und Daniel rangierte uns zuerst auf das rechts außen liegende Gleis und entleerte unsere Förderwagen von der zusätzlichen Fracht. Danach der gleiche Trott mit dem Wechsel der Richtung- diesen Ladevorgang einmal zusätzlich damit wir auf das richtige Gleis wechseln konnten und nach dem Befüllen noch einmal für den Rückweg...
Unser Gespannführer deprimierte uns aber noch mit der Information, wir hätten gute 30 Minuten Verzögerung durch den Steinschlag und würden damit sicher unser Transportsoll in dieser Schicht in den vier Stunden nicht erreichen- was für uns mit einer Verlängerung der Arbeitszeit, einem Verschieben der Sportzeiten und damit auch einer Verkürzung der Ruhephase einhergehen würde. Zusätzlich bekäme jeder von uns wohl auch noch eine individuell abgestimmte Bestrafung zu spüren...
Man- was war ich für ein Dummkopf! Ich begriff mit einem Mal, warum mein Coach trotz des Steinschlags so cool geblieben war und nicht um Hilfe oder zumindest Informationen nachgesucht hatte. Die ganze Aktion muss inszeniert gewesen sein um für uns einen Grund zu haben, eine Verschärfung der Regeln glaubhaft darzustellen! In dem staubigen Stollen bei einer bewusst mäßigen Beleuchtung und dem erzeugten Stress durch den Steinschlag würde keiner von uns auf die Idee kommen, sich die Stelle ´lockeren´ Gesteins genauer anzuschauen- wir alle hatten uns gerade dort extrem unwohl gefühlt, während Daniel die Brocken in unseren Loren verstaute. Ich war mir sicher- in dem Schacht war ein oder mehrere Silos versteckt, durch den solche ´Notfälle´ eingespielt werden konnten. Dies würde sich auch mit meinen Überlegungen zur Nutzung des Objektes decken, bevor Raimund es erworben hatte.
Mit diesem ´Wissen´ war es für mich leichter, mich erneut in den Stollen zu wagen- ich hoffte, meine beiden Pferde vor mir hatten sich gleichfalls diese Schlussfolgerung dank der Informationen und Andeutungen erarbeitet. Vielleicht vertrauten sie auch meinem Coach so weit, sie nicht in wirklich gefährliche Situationen zu führen und hofften einfach nur, diese Schicht hinter sich zu bringen...
Ich war froh, als wir wieder in der Haupthalle anlangten und nach dem Entleeren der Wagen durch Daniel extra getränkt wurden- auf den Schreck hätten wir uns dies sicher verdient. Wechsel der Richtung und erneutes Einrücken in diesen speziellen Stollen- die sechste und letzte Tour verlief ohne weitere Vorkommnisse und mit einer halben Stunde Verspätung wurden wir in den Trainingsraum geführt, wo Stomper unter der Aufsicht von Tamara seine erste Übung in diesem Zyklus auf dem Crosstepper beendet hatte...
21. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 26.05.17 21:12

Ich möchte mich bei allen für die ersten 10000 Zugriffe auf meine Story bedanken- ich hatte, als ich diese Geschichte zu schreiben begann, ehrlich nicht mit einem solchen Interesse daran gerechnet.
Daher gibt es den nächsten Teil bereits jetzt und ich wünsche euch viel Spaß, meine Phantasie mit mir zu teilen...


Unsere Veterinärin schaute uns mit einer Miene an, die nichts gutes verhieß- blieb in ihrer Wortwahl und Ausdrucksweise neutral, so war es für mich völlig unmöglich zu beurteilen, ob dies von ihr nur gespielt wurde oder ob sie tatsächlich mies drauf war. Daniel wechselte leise einige Worte mit ihr, die wir offensichtlich nicht mitbekommen sollten und übergab somit die Verantwortung für uns an sie. Er befreite uns auch noch von den Ketten und im gehen wünschte uns mein Coach noch viel Spaß- war dies jetzt ironisch gemeint? Ich wusste es nicht...
Tamara gab uns schnell die Änderungen im Ablauf der kommenden zwei Stunden bekannt- wir würden statt der vier verschiedenen Übungen wie in Schicht Eins uns nur noch mit je zwei Einheiten auf dem Crosstepper und dem Laufband herumschlagen müssen. Dafür würden wir als ´leistungssteigernde Maßnahme´ zusätzlich eine Traglast von 15 kg auf dem Laufband aufgebürdet bekommen; und nein, dies wäre noch nicht die Bestrafung für das Nichterbringen unseres Fördersoll´s in den vorgegebenen vier Stunden.
Zusammen mit Stomper hatte ich das ´Vergnügen´, gleich als erste in den Genuss dieser Maßnahme zu kommen. Als Vergünstigung wurde unsere Vorderhand aber weder auf dem Rücken noch an den Seiten fixiert und wir könnten Sie daher mit zur Balance und Unterstützung beim Laufen auf dem Band einsetzen. Eine zweite Überraschung erfuhren wir mit Beginn der Übung- Tamara setzte Musik zu unserer Motivation ein! Kostete nichts und gab uns die Möglichkeit, bei den von ihr gewählten Titeln mit im Sound zu laufen. Es waren Stücke vorzugsweise aus dem Bereich Industrial, die zu den Übungen in einem Sportstudio passten- Mono Inc.,Rammstein, ASP und andere in das Setting passende Bands. So wurden meine Beine zwar schwer, aber dank der Titel fiel es mir leicht, diese zwanzig Minuten auf dem Laufband hinter mich zu bringen. Was allerdings richtig nervig war- die Tragegurte unserer zusätzlichen Last drückten intensiv auf meine Kunstbrüste und sorgten damit ungewollt für eine dauernde Reibung der Elektroden an meinen Brustwarzen. Mir fiel es verdammt schwer, mich nur auf das Laufen zu konzentrieren und diese Stimulation in meinem Kopf auszublenden. Tamara bremste mich sogar einmal ein, weil ich immer schneller wurde- sie meinte, ich dürfe ruhig ein wenig langsamer laufen wenn ich die drei anderen Einheiten ohne anschließenden Muskelkater hinter mich bringen wolle.
Tatsächlich schnaufte ich, als ich bewusst darauf zu achten begann, wie eine defekte Dampfmaschine und war ihr daher für den Hinweis dankbar- und froh, nachdem ich den Rucksack mit Ende der Übung abgenommen bekam. Im Unterschied zur ersten Schicht wechselten wir hier selbstständig zwischen den beiden Geräten- unsere Veterinärin half uns nur was das An- und Ablegen der Rucksäcke anging und bei dem befestigen der Vorderhufe an den Hebelarmen der Crosstepper. Damit aber unsere Muskulatur nicht fest wurde in den 10 Minuten Wechselzeit hatten wir von ihr die Order bekommen, eigenverantwortlich Kniebeuge zu machen. Wir sollten dabei keine Rekorde aufstellen- aber herumstehen wäre eine Möglichkeit für uns um extra Schläge zu betteln...
In dem doch dafür nicht unbedingt ausgelegten Gummifell in die Knie zu gehen und sich danach aufzurichten sorgte wie schon vorher für eine kontinuierliche Reibung des Materials am Körper- auch und vor allem im Schritt und ich konnte nicht mehr verhindern, wie sich mein Schlauch dadurch versteifte. War ich denn so Materialfixiert und noch nicht genug ausgelastet, daß ich durch so etwas aufgegeilt wurde? Eigentlich war es gerade das letzte, was ich im Moment wollte- mein derzeit größter Wunsch war es,mein Gesicht von Schweiß abzuwischen, gefüttert zu werden und meiner Box verschwinden zu dürfen; von mir aus auch wieder auf dem Rücken liegend im S-Fix eingeschlossen...
Daher war ich regelrecht froh, auf den Stepper steigen zu dürfen, festgemacht zu werden und die kommenden 20 Minuten einfach stur an den Hebelarmen zu ziehen und mit meiner Hinterhand die Pedale zum kreisen zu bringen. Fünf Musiktitel später war auch diese Übung Geschichte und Tamara versorgte jeden von uns mit einem halben Liter Wasser- natürlich mit darin gelösten Brausetabletten. Auch hier achtete sie wieder darauf, daß jeder, der nicht gerade von ihr direkt betreut wurde, seine Kniebeuge absolvierte. Vorderhand ausstrecken, in die Knie gehen und wieder hoch drücken- drei Wiederholungen, dann einmal die Arme kreisen lassen und wieder von vorn. Das Kreisen meiner Vorderhand tolerierte Tamara; sie sah, ich hatte für mich ein ´persönliches Programm´ gefunden und da dieses sich in den von ihr vorgegeben Anforderungen bewegte, schien es keinen Grund für sie zu geben, mir dies zu untersagen. Zum Ende der ´Pause´ wurden Stomper und ich wieder mit den Rucksäcken ausstaffiert und durften mit dem zweiten Teil des Trainings beginnen.
Ich hangelte mich mittlerweile von Musikstück zu Musikstück und spürte mit jedem Schritt, wie es mir von Mal zu Mal schwerer wurde. Mittlerweile hatte mein Schweinehund seine Stimme erhoben und begann mich- noch leise, aber stetig- zu fragen, warum ich mir diesen Scheiß eigentlich antat. War ich nicht ausgelastet genug im normalen Leben? Schlimm für mich wurde es in dem Moment, als in der nächsten Pause Daniel den Raum betrat, Stomper abholte und wir drei ´Pechvögel´ in der Obhut unserer Veterinärin zurück bleiben durften...
In diesem Moment war ich das erste Mal versucht ´Stop´ zu sagen- dieser Gedanke blitzte auf und verschwand danach sofort wieder, aber er war vorhanden gewesen und hatte sich eine Nische in meinem Gehirn erobert...
Zum Glück für meine seelische Verfassung kassierte ich kurz nach einer ersten Verwarnung durch Tamara einen Strafschock über die Elektroden- verbunden mit der Aufforderung durch sie, endlich mich wieder richtig anzustrengen. Oder hätte ich den Wunsch aufzugeben...? Derart direkt danach gefragt schüttelte ich den Kopf und versuchte meine Leistung zu steigern. Ich weiß nicht, ob meine Antwort auf die durchaus als provokativ anzusehende Frage von Tamara mit einem Zögern von mir verbunden war- zumindest sah ich sie eine Nachricht in ihr Smartphone eintippen während ich mich abmühte, nicht noch eine derart unangenehme Motivation mir einzufangen.
Wie ich die Übung durchhielt, kann ich jetzt im Nachhinein nicht mehr sagen- Tamara gab uns das Signal zum beenden der Übung, gleich darauf stand Daniel neben mir und versorgte mich mit einer vollen Halbliterflasche Malzbier. Womit ich mir dieses Labsal verdient hatte konnte ich im ersten Moment nicht nachvollziehen, war mir aber auch recht egal. Mein Coach führte mich zusammen mit Duster, Aika und ihren Betreuern in den Waschraum, wo zu meiner Verwunderung die Fütterung erfolgte. Mit Kartoffelsuppe und einem Trinkjogurt (Erdbeere) wieder hochgepäppelt, dazu dieses Mal nur Wasser zum saufen, besserte sich meine Laune- auch wenn ich gleich weniger Ruhezeit haben würde als im vorherigen Durchgang. Ich erwartete eigentlich, jetzt aus meinem Fell befreit und gesäubert zu werden, aber Daniel hatte anderes mit mir vor.
Er führte mich in eine Ecke des Waschraumes und fragte mich leise- damit die beiden anderen Teams nicht mithören konnten- ob ich den Wunsch verspüren würde aufzugeben. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen- mit der Frage hatte er mich voll auf dem falschen Fuß erwischt. Ich zuckte als Antwort erst einmal mit den Schultern und unterstrich meine Aussage mit dem Hin und Herdrehen meines rechten Vorderhufes um meine innere Zerrissenheit darzustellen. Da meine Reaktion unvorbereitet und ohne groß nachzudenken erfolgte, nahm Daniel sie als ehrlichen Ausdruck meines derzeitigen mentalen Zustandes wahr und begann mich ohne etwas konkretes dazu zu sagen mit dem Kopf beginnend von oben nach unten zu streicheln. Einzig "Braves Pferd" und "Guter stolzer Hengst" waren Sätze, die er dabei von sich gab.
Diese Minuten intensiver Aufmerksamkeit nahmen mir viel von meinen Bedenken und bauten mich psychologisch soweit wieder auf, daß ich nach einiger Zeit wieherte und vor ihm auf meiner Hinterhand als Demutsgeste und aus Dankbarkeit für seine Zuwendung abkniete. Ich hatte währenddessen nicht mitbekommen, wie Aika und Duster aus dem Raum geführt worden waren- mein Coach und ich waren allein zurück geblieben. Daniel zog meinen Kopf Nähe zu sich vor sein Gesicht und so hatten wir durch die Gläser der Maske Augenkontakt.
"Geht es dir wieder besser? Tamara hatte vermutet, du wärst dabei in ein mentales Loch zu fallen- daher brauchst du dich nicht für irgendetwas hier zu schämen! Du bist ein guter, ausdauernder, arbeitswilliger Hengst und schon jetzt kannst du auf deine bisher hier gezeigte Leistung verdammt stolz sein..."
Ich spürte seine Hand, wie sie mir über meine Mähne strich.
"Dir ist klar, diese Ruhezeit wird wieder eine Steigerung an Restriktion gegenüber der ersten beinhalten- zumal wir euch für das Überschreiten der regulären Schichtzeit noch ´bestrafen´ müssen..." Ich nickte zu dieser Aussage meines Betreuers. "Sei tapfer wie das Pferd, nach dem du dich benannt hast- Witnere war der Hengst eines Kriegers und genau dies wirst du jetzt auch sein... eine Kämpfernatur! Willst du dies für mich sein?"
Egal, wie ich mich entscheiden würde; mein Coach glaubte an mich...- dies begriff ich in jener Sekunde und diese Erkenntnis pushte mich förmlich mit meinem Kopf zu nicken. Daniel strahlte mich nach meiner Reaktion an, führte mich zu einer der Duschen und spülte den Schmutz des Stollens von meinem Fell. Danach rieb er das Gummi trocken, befahl mir zu warten und ließ mich einen Moment allein. Mit einigen Utensilien in seinen Händen war er wenig später zurück und zog mir die Vorderhufe und mein Oberteil von meinem Körper. Mit einigen Handgriffen wurde mir auch der Halboverall bis in meine Kniekehlen heruntergezogen- aber Daniel machte keinerlei Anstalten, mir aus dem Teil herauszuhelfen. Im Gegenteil, ich sollte- um meine Blase zu leeren- in einen kleinen Eimer urinieren, den er vor meinen Schlauch hielt. Mir war klar was er von mir erwartete, ich verstand nur den Sinn des ganzen nicht- aber hatte ich dies als Pferd überhaupt zu hinterfragen?
Nachdem der Druck aus meiner Blase gewichen war, fragte mich mein Coach noch, ob ich abäppeln wollte- da ich dies verneinte, drückte er meinen Oberkörper mit einer Hand nach vorn, während er mit der anderen meine Hüfte festhielt. Ok- ich sollte mich nach vorn beugen... Wieder in meinem Blickfeld auftauchend sah ich einen kleinen Plug in seiner Hand und verstand, warum ich diese Position einzunehmen hatte. Diesen in den nächsten Stunden in mir zu spüren war wohl ein Teil der ´Bestrafung´- ich konnte nur froh sein, mit einem derartigen ´Anfängerexemplar´ von nicht einmal zehn cm Länge und zwei cm Durchmesser ausgestattet zu werden. Er war auch von meinem Betreuer recht gut mit Gleitmittel präpariert worden, daher schmerzte das Einführen überhaupt nicht. Einzig die Sicherung mit etwas Panzerband gegen etwaiges Herausrutschen war ungewöhnlich.
Daniels nächste Bitte demütigte mich schon mehr- ich sollte leicht in die Knie gehen und die Oberschenkel ein wenig auseinander drücken, damit er mir die Windel für meine Ruhephase anlegen könne. Wenn sie nach meiner Pause noch trocken wäre- und der Analplug noch in mir stecken würde- dann würde ich gründlich sauber gemacht. Falls nicht, würde ich auch noch die folgende Schicht in meinem derzeitigen Fell belassen werden- aber er sei sich sicher, ich hätte mich so im Griff, dies nicht dazu kommen zu lassen.
Bei dieser Ankündigung presste ich unwillkürlich meinen Schließmuskel zusammen, ich wollte aus diesem innen feuchten Suit raus und dürfte ihn aber noch mindestens weitere vier Stunden an meinem Körper spüren...
Irgendwie teilnahmslos ließ ich es geschehen, dass Daniel mir zuerst wieder in den Halbsuit half und dann auch den Rest meines Outfits überzog. Der noch vor Minuten wieder aufgebaute Durchhaltewillen hatte sich zum größten Teil verflüchtigt- ich versuchte statt dessen, mich in eine Ecke meines Bewusstseins zurückzuziehen um die vor mir liegenden Stunden zu überstehen. Zudem war ich nicht wirklich neugierig darauf, welche Steigerung der Restriktion in meiner Ruhephase mich erwarten würde.
Daniel schien ein genauer Beobachter, was das Ausdrücken von Stimmungen über Körperhaltung anging, zu sein- mit einem wirklich nur sanften Zug der Führleine wurde ich aufgefordert, ihm zu meiner Schlafbox zu folgen. Sein Gang war betont langsam womit er für mich die Möglichkeit steigerte, die Analplug nicht aus Versehen beim Laufen herausgleiten zu lassen. Auch fragte er nach dem Erreichen der Box, ob dieser noch in mir stecken würde, was von mir mit einem Kopfnicken bejaht wurde. Danach erhielt ich von ihm die Anweisung, selbstständig in die Box zu kriechen und mich an der Stirnseite hinzusetzen.
´Daher war mir wohl meine Vorderhand bisher nicht auf den Rücken gefesselt worden´ dachte ich, als ich in der Box verschwand und mich wie gefordert in dieser positionierte. Die Anwesenheit des Plugs in meinem Anus war für mich deutlich spürbar- aber überraschend weniger unangenehm als befürchtet. Mein Coach kletterte hinter mir her und sorgte mit einem Karabiner erneut für die von mit erwartete Verbindung meiner Vorderhufe hinter meinem Rücken. Auch kam erneut das S-Fix-Gurtband an meiner Hinterhand zum Einsatz. So von Daniel für meine Pausenzeit vorbereitet, kletterte er wieder aus meinem ´Ruhebereich´, schloß die Tür zu meiner Box aber nicht. Noch war auch die Seitenwand geöffnet- und als mein Coach mit der ersten Stangen neben dieser erschien, war mir klar, worin die Steigerung dieses Mal bestand. Daniel schob die ersten drei gepolsterten Stangen bis zur Hälfte in meine Box in sehr engem Abstand zu meiner Brust und eine direkt unter meine Pferdemaske. Noch zwei weitere bis zur Taille- danach kam er erneut in meine Box und schob diese in die vorgesehenen Aussparungen der gegenüber liegenden Wand. In einen zweiten Schwung beschränkte er die ohnehin durch die S-Fix-Halterung eingeschränkte Möglichkeit, meine Beine anzuwinkeln, endgültig.
"Witnere- versuche ein wenig Schlaf zu finden..."- mit diesen Worten wollte sich mein Coach bei mir wohl verabschieden, hielt dann noch einen Augenblick inne und sprach weiter. "Wenn es dir etwas Kraft geben sollte- Duster hockt zusammengekauert in seiner Box und hat nicht die Möglichkeit sich auszustrecken, Aika steht an einem Andreaskreuz einen Raum weiter und wird unterstützt von Stromimpulsen ihre Ruhezeit ausleben und Stomper liegt so wie du gestern auf dem Rücken- aber seine Vorder- und Hinterhand wurden an der Decke seiner Box befestigt...- du siehst, es geht auch noch extremer. Ruh dich aus..."
Während er mich mit dieser Information endgültig allein ließ und erneut der Schwärze eines geschlossenen Raumes überantwortete, schloss ich meine Augen und versuchte, meinen Eindringling so gut wie nur irgend möglich zu ignorieren. Aika schien ja wirklich extrem drauf zu sein- bei ihr wäre wohl die nächste Stufe der Steigerungen dann Maßnahmen, die unter Tierquälerei fallen dürften, Stomper würde sicherlich seine Schultern nachher sehr intensiv spüren und auch bei Duster war ich mir nicht sicher, ob ich mit ihm jetzt tauschen wollte.
Daniel hatte mir das alles sicher nur deswegen erzählt, um mich zum weiteren Durchhalten anzuspornen- wenn die anderen drei ihre derzeitige Situation aushielten, dann würde ich dies wohl auch schaffen... An den Stolz appellieren ist zwar simpel aber zumeist wirkungsvoll, ich hätte jederzeit die Option mich aus meiner Lage zu befreien- ein einziges Wort genügte dafür, aber dann sich selbst in die Kategorie ´Versager´ einzustufen, der nicht einmal 24 Stunden solch eine Situation aushält, DAS reichte aus mich bei der Stange zu halten.
Mit diesem Gedanken gelang es mir irgendwann von dem sich einstellenden Dämmerzustand in Phasen von Schlaf und zurück zu wechseln- zumindest schreckte ich mehrere Male derart hoch, daß ich von einem eingenickt sein ausgehen konnte...
22. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 09.06.17 18:27

Nach einer kleinen Ruhepause geht es weiter für Witnere- viel Spaß bei einem weiteren Teil...


Hallo Darkness, my old friend... ich begrüßte dich mit jedem erneuten aufwachen von Mal zu Mal mehr als Freund. Deine Anwesenheit versprach mir die Hoffnung auf weitere Minuten der Ruhe, in denen ich meinem Körper Zeit zur Erholung anbot- wenn man in einer absolut schwarzen Box gefesselt sitzend und mit einem Plug im After von Erholung sprechen könnte. Mein Zustand war ja selbst gewählt- und mit einem einzigen Wort wäre ich in der Lage, meinen Zustand zum Positiven zu verändern... Wollte ich dies? Was war stärker- meine Neugier auf oder die Angst vor den Dingen, die mich nach dem Wecken erwarten würden? Ich wusste es nicht...- aber mit dem nächsten Wecken hätte ich die Hälfte der Zeit hier als Grubenpferd geschafft und darauf war ich schon irgendwie stolz. Mein bisheriger Rekord im Tragen einer Maske mit Filter lag bei 19 Stunden- da war ich definitiv schon darüber hinweg...
Ich merkte, wie eine Augen langsam wieder zufielen, mein Körper wollte noch ein wenig dösen- aber mein Gehirn protestierte gegen die mich umgebende Abwesenheit von Reizen. Ich hörte nur meinen Atem, sah nicht einmal die Augengläser meiner Maske, obwohl diese weniger als ein Zentimeter von meinen Pupillen entfernt waren, spürte den Plug und den Reiz, den seine Anwesenheit in mir auslöste. Was gut für mich war- weder meine Blase noch mein Darm zeigten irgendwelche Anstalten, um die Windel, die Daniel mir verpasst hatte, zu beschmutzen. Daher stieg mit jeder vergangenen Sekunde meine Chance, aus dem Anzug hier entlassen zu werden, wenn ich das nächste Mal aus der Box geholt würde. Dieser Gedanke hob meine Stimmung, verdrängte alles andere und half mir endlich, ein weiteres Mal Schlaf zu finden...

Völlig desorientiert schreckte ich aus meinem Schlaf, verschluckte mich und war dadurch gezwungen, erst einmal unwillkürlich zu husten- die Box war geöffnet, die Seitenklappe auch schon hochgeschlagen und Daniel war dabei, die Stangen zu entfernen...
"Guten Morgen mein Hengst- ich sehe, du hast wenigstens etwas Schlaf finden können. Geht es dir gut? Alles in Ordnung mit dir?"
Ich nickte und wieherte dazu- obwohl ich seine letzte an mich gerichtete Frage nicht einordnen konnte. Warum sollte etwas nicht in Ordnung sein? Spielte er damit auf meine seelische Verfassung und den kurz aufgekommenen Wunsch nach Aufgabe an?
Von meinen Fesseln befreit kroch ich aus der Box und stellte mich brav neben diese, darauf wartend, von meinem Coach in den Waschraum geführt zu werden...- ein neugieriger Blick verriet mir, ich war wohl das erste Pferd, was aus seiner Box geholt worden war. Korrektur- die Box von Duster stand auch schon offen; aber weder er noch sein Coach Norbert befanden sich im Waschraum als ich diesen mit meinem Betreuer betrat. Hatte man ihm seine Ruhezeit derart zusammengestrichen, daß er schon arbeiten müsste?
Mit einem Wiehern, in das ich seinen Namen einfließen ließ, bettelte ich daher um die Aufmerksamkeit von Daniel- und dieser verstand, was ich fragen wollte.
"Gleich mein Pferd- lass die anderen noch dazukommen, dann erfahrt ihr alle gemeinsam, was mit eurem Freund ist... Ich habe dich 15 Minuten vor den anderen geweckt, damit du ein wenig länger Zeit hast dich zu erleichtern und geputzt zu werden- deine Windel ist doch sauber geblieben?"
Da sich alles in meinem Schritt trocken anfühlte nickte ich und mein Coach begann mir aus meinem Fell zu helfen. Welche Wohltat- ich war aus dem feuchten Gummi raus und lag auch mit meiner Vermutung nicht falsch, was die Windel anging. Daniel überprüfte noch mit einem schnellen Griff, ob mein ´Freund´ in der Pause auch nicht herausgerutscht war und mit einem "Gut gemacht" durfte ich den Plug aus mir herausdrücken. Ungeniert hockte ich mich hin nachdem er die Windel entfernt hatte- froh darüber, meinen Eindringling nicht mehr in mir zu haben- und äppelte ab; noch vor 24 Stunden hatte ich mich dafür geniert... So ändert sich die Sichtweise auf völlig natürliche Dinge.
Mein Betreuer nahm sich die Zeit mich gründlich am gesamten Körper einer Kontrolle auf Druck und Scheuerstellen zu unterziehen, aber offenbar war alles in Ordnung mit mir, was sich in einem zufriedenen Gesichtsausdruck von Daniel widerspiegelte. Danach begann das abgeduscht werden- für mich war es der erste Höhepunkt der neuen Schicht. Erstaunlich, wie man sich als Tier über solch einfachen Dinge wie warmes Wasser freuen kann. Auch die Darmdusche wurde wieder zur Anwendung gebracht und es war mir völlig egal, mit einem Schlauch in meinem Anus dazustehen, als Aika und Stomper von ihren Coaches in den Raum geführt wurden. Unsere Stute sah man die Ruhephase am Kreuz an- ihre Haltung und auch ihr Gang drückte den vorhandenen Schlafmangel überdeutlich aus. Im Gegensatz dazu wirkte Stomper irgendwie unnatürlich frisch- aber vielleicht hatte er einfach besser als ich geschlafen...
Mein Betreuer hatte mich, neben den körperlichen Zuwendungen, nebenbei auch nach meiner seelischen Verfassung abgefragt- ob es mir gelungen wäre, mich aus meinem mentalen Tief wieder herauszuarbeiten, ich von der Möglichkeit gebrauch machen wolle, noch einmal in den Stollen Zwei statt Drei einzufahren oder ob ich bereit dafür wäre, erneut eine Steigerung der Belastung für mich zu ertragen.
In meinen Wachphasen hatte ich genug Muße gehabt darüber nachzudenken- und ich würde weitermachen! Ich musste mir nichts beweisen, ich war nicht hier um ein ´höher, schneller, weiter´ abzuziehen- aber ich wollte meinen Coach stolz machen! Er hat mir mit seinem Glauben an mich als Pferd unheimlich Mut gemacht- es war an mir, ihm mit meiner Leistung dafür Danke zu sagen... Ich würde ihn auch fragen, ob er es sich vorstellen könne, permanent mein Owner zu sein- trotz der damit verbundenen räumlichen Distanz. Ich vertraute Daniel als Person völlig, obwohl ich ihn erst seit wenig mehr als 24 Stunden kannte... Daher nickte ich bejahend jede seiner Fragen ab, die den Fortgang der Arbeit mit allen geplanten Verschärfungen für mich betraf.
Es entzieht sich meiner Beurteilung, ob er meine Reaktion auf seine Fragen sich so erhofft und vorausgesehen hat- mein Betreuer zeigte mir anhand seines Verhaltens, wie stolz ihn meine Antworten machten. Das trockenreiben und die Fütterung geschah auf eine Art, die man schon als intim bezeichnen könnte- erneut würde ich hier mit einem Respekt durch Daniel behandelt, der in manchen Partnerschaften so nicht ausgeprägt war.
Nach der Fütterung bekamen wir alle ungefragt von unseren Coaches erneut eine Windel verpasst- ich sagte mir; sie wüssten in dem Fall, was das Beste für uns wäre und zeigte keinerlei Unwillen dagegen. Neue Wollsocken, danach der Einstieg in ein trockenes sauberes Arbeitsfell- ich freute mich in diesem Zusammenhang sogar auf die vor mir liegende Schicht. Einzig das Gurtzeug mit dem daran befestigten Schweif fehlte noch- aber sowohl Susanne als auch Daniel verschwanden und wir blieben mit Tamara als einzigen Coach im Raum zurück.
"Aika, Witnere, Stomper- keine Sorge, die beiden holen für euch drei die für diese Schicht notwendige zusätzliche Ausrüstung. Ihr wollt aber in der Zwischenzeit sicher wissen, was mit Duster ist- richtig?" Drei Pferde nickten ihr fast synchron zu auf diese Frage. "Euer Freund war vor jetzt zwei Stunden gezwungen, mit einem Mayday uns klarzumachen, bei ihm läge ein Notfall vor. Wir holten ihn daher umgehend aus seiner Box und befreiten ihn von allen Einschränkungen als Pferd... Er musste uns mitteilen, ihn würden unvermittelt starke Zahnschmerzen zusetzen, daher habe er diese Variante wählen müssen. Norbert habe ihn daher erst einmal mit Ibuprofen versorgt und beide wären derzeit beim zahnärztlichen Notdienst. Wenn es ihm möglich ist, wird er nach seiner Rückkehr eine verkürzte Schicht absolvieren und auch die Sporteinheiten vollumfänglich ableisten. Die letzte Information von den beiden war, Duster würde der Zahn entfernt werden müssen- sie hoffen, in spätestens vier Stunden wieder hier zurück zu sein..."
Daniel, der mit Tamara inzwischen vollgepackt wieder zurück war ergänzte: "War ein ganz schöner Schreck für mich gewesen, am Überwachungspult dieses Notsignal hören zu müssen- Duster hat seiner eigenen Aussage zufolge schon vor dem in die Box eingeschlossen werden etwas gespürt und dann noch eine gute Stunde seine Schmerzen ignoriert bis er es nicht mehr ausgehalten hat... Wir bitten euch um eines- wenn so etwas bei euch vorkommt, bitte macht keinen auf Held! Euer Wohlbefinden und eure Gesundheit stehen über allem! Ist dies bei allen angekommen?"
Besonders Tamara als unsere Veterinärin schaute jedem von uns Pferden direkt in seine Augen während wir diese Aussage abnickten- uns allen war klar was damit gemeint war und wir bei diesen Coaches in besten Händen wären.
Mit diesem gegebenen Versprechen wandten wir uns wieder dem ´täglichen´ Geschäft zu- und dies bedeutete für uns, einen zweiten Gummioverall mit verstärkter Kniepartie und integrierten Füßlingen über unser erstes Fell übergezogen zu bekommen. Dazu zusätzliche Knieschoner, lederne Überzüge für unsere Vorderhand und metallbeschlagene Lederüberzüge für den Schutz des Zehenbereiches der Hinterhand. Schon die ersten Schritte mit diesen ´Ergänzungen´ machten uns unmissverständlich klar, die vor uns liegende Schicht würde uns körperlich erneut an unsere Grenzen führen, denn alles deutete darauf hin, wir müssten dieses Mal auf allen vieren arbeiten.

Von unseren Betreuern heraus aus dem Versorgungsschacht geführt, erwartete uns mit der Anwesenheit von Orso die nächste Überraschung. Nicht seine Anwesenheit war es- er kniete vielmehr, genau so ausgestattet wie wir, vor einem der beiden als Zweispänner ausgelegten Förderwagen... Von diesem Anblick völlig verblüfft war ich zu nichts weiter fähig als einem Schnauben während Aika und Stomper zumindest ein Wiehern zustande brachten. Ohne einen weiteren erklärenden Kommentar wurde ich neben ihn geführt, Daniel bedeutete mir auf meine Knie zu gehen und ich wurde neben ihm eingespannt. Nachdem mein Coach damit fertig war und dies an Susanne gemeldet hatte, stellte sich die Betreuerin von Aika so auf, daß wir Pferde sie alle sehen konnten.
"Eure Überraschung ist verständlich- aber ihr braucht euch nicht zu wundern. Orso hat sich bereiterklärt, mit euch gemeinsam freiwillig diese Schicht im Stollen Drei als Ersatz für Duster zu arbeiten. Fragt nicht- Tamara hat, so wie er auch, auf einen Teil seiner Ruhezeit verzichtet und ihn nochmals einem Sporttest unterzogen... Sie ist der Meinung, Orso wird die Belastung durchhalten...-Witnere; du hast bereits Erfahrung im Einsatz unter beengten Verhältnissen, daher haben wir dich als Partner für ihn in diesem Gespann ausgewählt. Solltest du der Überzeugung sein, dein Partner neben dir hält die Belastung nicht durch, hast du die Erlaubnis, dies Susanne als eurer Gespannführerin mit menschlicher Stimme kundzutun!"
Ich spürte die Blicke unserer vier Coaches auf mir ruhen, drehte meinen Kopf zu Orso hinüber und wir beide hielten Blickkontakt für einen Augenblick, der ewig anmutete. Mit einem stillen Übereinkommen nickten wir und zeigten unsere Bereitschaft für den Beginn der Schicht, indem wir uns in die Ketten legten und diese strafften...
"Brrr ihr beiden!" Die Stimme von Susanne zwang uns zum Innehalten- "Ihr wollt doch nicht ohne mich los?" Während sie aus unserem Blickfeld nach hinten verschwand, wurde uns beiden von Raimund und Daniel an unseren Halftern Zügel befestigt, deren Verlauf überprüft und nachdem beide nickten, spürten wir den Schlag der Leinen auf unserem Rücken- verbunden mit der Aufforderung uns in Bewegung zu setzen.
Unsere Gespannführerin hatte sich wohl in unserem Förderwagen ihren Platz gesucht- mit etwas Überlegung war dies gut gewählt. Sollte mit einem von uns Pferden etwas sein, könnte sie sowohl auf uns beide vor ihr aber auch auf Aika und Stomper hinter ihr einwirken. Mit dieser Überlegung kroch auf allen vieren auf den Stolleneingang in einem Tempo zu, das mein Partner Orso neben mir locker mithalten konnte. Ein paar Meter hinter dem Stolleneingang war für uns alle im Schein unserer Lampen ersichtlich, warum wir hier auf allen vieren hier agierten. Die Höhe des Stollens verringerte sich rasant auf eine Höhe von maximal einem Meter- ein aufrechtes oder gebücktes Gehen war hier völlig unmöglich! Zum Glück für uns Pferde war der Zwischenraum im Gleisbett als regelrecht gepflegt zu bezeichnen; statt Schotter war der Raum zwischen den Schwellen mit einer Art grobem Kies ausgefüllt, der uns wider Erwarten recht guten Halt bot. Natürlich war unsere Geschwindigkeit bei weitem nicht so hoch wie in Stollen Eins und Zwei; aber gefühlt bewegte ich mich nicht langsamer als während meiner Vorbereitung in der Übungsstrecke der freiwilligen Feuerwehr- und dies trotz des Förderwagens hinter uns mit unserer Gespannführerin als zusätzlicher Beladung. Die Schiene als Leitlinie zwischen meinen linken und rechten Hufen fühlend kroch ich gemeinsam mit Orso neben mir durch den Stollen; nach einiger Zeit wurde es zuerst etwas heller und wenige Minuten später lag der erste Hinweg zur Befüllstation hinter uns.
Auch wenn dies nicht von unseren Coaches gesagt worden war- das uns abverlangte Tempo und die Tatsache, daß wir Susanne in einem der Förderwagen permanent mit durch diesen Stollen zu ziehen hatten, legte die Schlussfolgerung nahe, in dieser ´Schicht´ ging es nicht mehr darum ein bestimmtes Fördersoll zu erfüllen. Wir sollten unter den uns jetzt abverlangten Bedingungen einfach nur durchhalten- zumindest war dies meine Vermutung...
Unsere Schichtführerin sorgte dafür, daß wir bis zu den Abraumbunkern auf allen vieren blieben, mit erreichen dieser durften wir anhalten und nach dem Kommando "Auf!" von ihr uns auf unsere Hinterhand stellen. Ausspannen und Wechsel der Zugrichtung nahm natürlich aufgrund der genutzten Variante ´Zweispänner´ wesentlich mehr Zeit in Anspruch- zumal wir gemeinsam noch fünfzig Kniebeuge zu Lockerung abverlangt bekamen. Eingepackt in die beiden Schichten Gummi stellte dies eine zusätzliche Belastung für alle dar...
Nachdem wir in der entgegengesetzten Richtung erneut eingespannt waren, hörten wir das inzwischen vertraute Geräusch von donnernd in den Förderwagen fallendem Geröll- da dies aber nur den von Orso und mir gezogenen Wagen betraf, schauten wir beide uns einen Augenblick unsicher an. Dann war aber mit dem Einstieg von Susanne in den nun vorn befindlichen, von Stomper und Aika gezogenen Wagen klar, nach welchem System wir belastet würden. Ein Durchgang mit hoher Belastung dank des Ziehens unserer Schichtführerin und der Gesteinsladung und eine weitere Runde mit geringerer Anforderung dank einer ´Leerfahrt´... Mit diesem ´Wissen´ und der daraus resultierenden Vorfreude auf einen folgenden leichten Durchgang zogen wir unseren Wagen ohne Probleme den Stollen zurück bis in die Haupthalle, wo wir wie erwartet die Positionen vor den Wagen wechselten, nachdem wir erneut unter Aufsicht von Raimund ein wenig uns lockern durften und mit einem halben Liter Wasser getränkt wurden.
Auch der zweite Durchgang brachte keine Überraschungen- obwohl ich damit gerechnet hatte- und gemeinsam mit Orso zusammen eine Leerfahrt genießen zu dürfen hat mir richtig Freude bereitet. Der Weg zurück war dank des vorhandenen Gefälles auch keine Herausforderung, da Susanne maximal die Hälfte des Gewichtes einer Geröllfüllung auf die Waage bringen dürfte. Dank der guten Polsterung der Knie spürte ich keinerlei durch diese Gangart hervorgerufenen Schmerzen und dachte mir nichts dabei, als nach unserem zweiten Durchgang zuerst Orso mit seinem Quantum Flüssigkeit versorgt wurde- noch ehe das Ausspannen und unsere Gymnastik erfolgte.
"Aika, Stomper, Witnere-" Raimund war nicht zu überhören mit seiner an uns gerichteten direkten Ansprache. "Ihr erinnert euch, jeder von euch durfte vor der letzten Ruhezeit sich in ein Gefäß erleichtern? Als kleine Schikane stellen wir euch jetzt vor die Wahl, euren sicher vorhandenen Durst damit zu stillen oder mit dem Durstgefühl eine weitere Fahrt zur Füllanlage und zurück zu unternehmen und erst danach wieder die Möglichkeit zu haben etwas zu trinken zu bekommen... Ihr habt Zeit euch zu entscheiden bis das Einspannen beendet ist und ihr abfahrbereit seid. Ihr wiehert einfach als Zeichen eures Einverständnisses..."
Wie hatte es Raimund als Veranstalter so wunderbar direkt ausgedrückt- Schikane! Ja, von mir war diese Möglichkeit nicht explizit als Tabu aufgeführt worden; aber an was sollte ich denn im Vorfeld noch alles denken... In mir rumorte es- ich hatte Durst und unter medizinischen Gesichtspunkten könnte nichts passieren- aber war diese Form der Demütigung wirklich notwendig? Dank unserer Masken und des Felles war es mir mit einem Blick nicht möglich, bei meinen beiden betroffenen Mitpferden über ihre mögliche Körpersprache deren Gedanken dazu zu erkennen- auch als ich nach Orso umgeschirrt wurde und besseren Sichtkontakt zu ihnen hatte. Immerhin war bis zu diesem Moment noch kein Wiehern vernehmbar gewesen- Aika und Stomper fochten daher wohl den selben Kampf wie ich gerade aus... Sollte ich es saufen oder war ich stolz genug, einen Hin- und Rückweg OHNE Flüssigkeit durchzuhalten? Sollte ich zudem der erste sein, der um dieses ´spezielle´ Wasser bettelte?
Diese Entscheidung wurde mir von Stomper abgenommen- sein Wiehern zeigte uns an, wie seine Entscheidung ausgefallen war. Damit erhielt mein innerer Schweinehund genügend Futter und meine Vorbehalte brachen in sich zusammen. Gerade mit meinem ansetzen, ein Wiehern als Zeichen meines Einverständnisses aus mir heraus zu lassen, ertönte Aika´s Zustimmung und so wieherten wir fast synchron unsere Entscheidung heraus...
23. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von laxibär am 11.06.17 17:01

Toll wie die Grubenpferde immer mehr gefordert werden, und so sicher an ihre Grenzen gebracht werden.
Bin auf die Fortsetzung gespannt, was und wie diese Gummipferde noch erdulden müssen. Ach falsch, natürlich geniessen dürfen.
Sehr schön und spannend geschriebene Geschichte.

lg Laxibär
24. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 24.06.17 18:48

Die Anforderungen an Witnere und seine Mitpferde werden noch einmal ein wenig erhöht...- aber lest selbst!


War es richtig was ich hier für mich entschieden hatte? Würde ich nicht vielleicht doch eine weitere Tour ohne Flüssigkeitsaufnahme durchhalten? Diese Gedanken waren nach meiner Entscheidung obsolet- ich würde meine eigene Pisse saufen! Ich sagte mir, es wäre NUR eine Sache in meinem Kopf, den Geschmack wäre ich mit dem nächsten getränkt werden spätestens wieder los...
Da ich bereits wieder in meiner neuen Position vor dem ersten Wagen wieder neben Orso eingeschirrt kniete, drehte ich meinen Kopf- soweit es mir dank der Maske und meines Felles möglich war- und versuchte Stomper in mein Blickfeld zu bekommen. Leider gab der Gummi nicht so weit nach und ich hatte daher keine Möglichkeit, ihn und seine Körpersprache bei dem Kontakt seiner Lippen mit diesem ´Gesöff´ zu beobachten. In diesem Moment beneidete ich Aika, aber wie ich unsere Coaches Raimund und Susanne einschätzte, würden beide wohl gleichzeitig diesen ´Genuss´ über sich ergehen lassen dürfen. Ein kurzes Wiehern der beiden war das einzige, was ich mitbekam- dann stand Raimund neben mir, strich beruhigend über meinen Rücken und koppelte die Flasche mit dem ´Trank´ an den dafür vorgesehenen Adapter. Ein leichter Druck auf die Plastflasche und ich spürte durch das Mundstück, wie sich die ersten Milliliter in meinen Mund ergossen. Instinktiv saugte ich mehr Flüssigkeit an und hoffte so, wenigstens einige Schlucke herunter zu bekommen, ehe meine Geschmacksnerven mir Rückmeldung über den Charakter meines Getränkes gaben. Ich hoffte nur, mich nicht zu übergeben...

Nach dem zweiten Schluck war es soweit und ich fluchte still in mich hinein, nachdem ich den Geschmack identifiziert hatte. Apfelsaft- die ganze Aktion war ein Mindfuck der Extraklasse!
Raimund suchte den Blick mit mir und strich weiter mit seiner freien Hand über meine Schultern und den Rücken, während er die Flasche so hielt, daß ich deren Inhalt leicht in meinen Mund saugen konnte. Mit einem Grinsen im Gesicht lobte er mich für meine Entscheidung und fragte sogar, ob ich Interesse an einer zweiten Flasche hätte. Ich entschied mich dagegen, da ich mir nicht sicher war, nach der obligaten Sporteinheit im Anschluss an diese Schicht auch aus dem Fell hier geholt zu werden. Die Windel zwischen meinen Schenkeln hatte mich misstrauisch gemacht- aber nach der eben erfolgten Aktion könnte dies ja auch ´nur´ ein weiterer Versuch sein, uns Pferde etwas zu suggerieren, was dann nicht eintreten müsste. Wider Willen anerkannte ich, die Veranstalter beherrschten das Spiel auf dieser Klaviatur wirklich perfekt...
Susanne drängte nach einiger Zeit gegenüber Raimund, wir hätten nicht ewig Pause- es stünden noch zwei weitere Touren an, die es zu erledigen gälte. Das "Auf ihr Pferde..." war ihr Startsignal für die noch anstehende Arbeit- die aber keine zusätzlichen negativen Überraschungen für uns beinhaltete. Positive Überraschung war aber das Isostar nach dem dritten Durchgang, was wir statt des Wassers gereicht bekamen. Raimund vergaß auch nicht, mich nach jeder Tour nach meinem Eindruck zu Orso zu fragen- aber mein Nachbar im Gespann bot meines Erachtens keinen Anlass zur Sorge während der gesamten Zeit. Leider wurden wir mit dem Ende des Durchgangs wieder getrennt- er durfte aber gemeinsam mit uns noch in den Trainingsraum kommen...
Mit dem Ende dieser Schicht erwartete uns alle dort die erste Überraschung in Form der Rückkehr von Duster- er hielt sich bereits zusammen mit seinem Coach und unserer Veterinärin im Sportraum auf. Im Unterschied zu uns hatte er ´nur´ sein normales Fell angelegt bekommen- sein Wiehern zeigte uns seine Freude, wieder hier im Kreis seiner Mitpferde zu sein und unser spontanes Einfallen in seine Geräuschkulisse war für ihn Bestätigung, Teil einer besonderen Herde zu sein...
Norbert sorgte für kurzzeitige Ruhe, indem er- zwar direkt an Raimund und Susanne gerichtet, aber so laut, daß wir alles verstehen konnten- schilderte, was während ihrer Abwesenheit vorgefallen war. Der zahnärztliche Notdienst war gezwungen gewesen, den schmerzenden Backenzahn zu entfernen, da ein Nerv in der Zahnwurzel angegriffen war. Zum Glück von Duster war ihm von dem Dentisten gestattet worden, weiter an dem Event hier teilnehmen zu können. Norbert hatte ihm reinen Wein über die Art der Veranstaltung eingeschenkt- was zwar, wie er lachend schilderte, zu ungläubigem Kopfschütteln geführt hatte- aber die angesetzte Nachkontrolle war so auf den Sonntag gelegt, daß Duster mit leichtem Schmerzmittel sogar weiter komplett seine Maske bis zum Ende der Veranstaltung würde tragen können. Er würde jetzt als Pferd wieder gemeinsam mit uns die Sporteinheit hinter sich bringen und danach noch zwei Durchgänge in Stollen Eins absolvieren...
Während Orso von Raimund aus dem Raum und sicher auch aus dem Berg geführt wurde, stand für Aika und mich die erwartete Verschärfung unserer Belastung an. Susanne hatte, während wir gebannt dem Bericht von Norbert gelauscht hatten, ein ´wenig´ zusätzliche Ausrüstung für uns beide bereitgelegt. Tamara war mittlerweile auch aufgetaucht- von ihr bekamen wir beide mit der dringenden Aufforderung, alles zu trinken, einen dreiviertel Liter Elektrolytgetränk verabreicht. Ihr Kommentar, dies wäre unsere einzige Chance bis zum Ende des Trainings noch etwas zu trinken machte mich hellhörig- was war für Aika und mich geplant, was für alle anderen nicht zutreffen würde? Der einzige ´Unterschied´ war unser Wunsch, hier unter diesen Bedingungen mit einem Kreislaufgerät zu arbeiten.
Wie richtig ich mit meiner Vermutung lag- was Aika in diesem Moment gedacht hatte war über ihre Körpersprache leider nicht erkennbar- zeigte die Maske, die Susanne jetzt uns vor unsere Augengläser hielt. Maske war eher ein falsches Wort dafür- eher eine Art Übermaske aus gummiertem Material mit Sichtfenstern aus transparentem Kunststoff und Öffnungen zum Anschluss von Atemschläuchen. Entfernt erinnerte mich dieses Teil an Pferdegasmasken, die ich aber bisher nur auf Bildern gesehen hatte.
Die beiden für uns vorgesehenen Geräte kannte ich von der Bauart her von meiner Mitarbeit bei der freiwilligen Feuerwehr- es war die ´alte´, mechanische Version der Firma Draeger mit maximal vier Stunden Nutzungsdauer bei leichter Belastung, aber mit Elektronik zur Überwachung der Sauerstoffdrucks in System nachgerüstet. Susanne und Tamara ´lockten´ uns zu sich und wir durften die Geräte schultern- danach zog man uns die Übermasken über und die beiden Coaches verbanden die Atemschläuche mit den dafür vorgesehenen Anschlüssen. Damit waren wir von unserer Umgebungsluft unabhängig- der Überzug sorgte dafür, unser ´Pferdefell´ zusammen mit dem zweiten Anzug komplett von von der Außenwelt abzuschirmen. So gesehen steckten wir jetzt in einem Schutzanzug für Pferde und Tamara fertigte von uns ein paar Aufnahmen an. Wir erinnerten in diesem Zustand nur noch entfernt an die von uns verkörperten Tiere, da unsere Mähne unter dieser Maske und zusätzlich auch unser Schweif mittlerweile in einem Überzug verschwunden war. So hätte man aber wahrscheinlich ein Pferd tatsächlich ausgerüstet, wenn man es in eine verseuchte/vergiftete Umgebung schicken würde...
Wie in Durchgang 1 sollten wir erneut an den vier Stationen unsere Leistungsfähigkeit demonstrieren- nur würden Aika und ich dies komplett von der Umwelt abgeschlossen unseren Coaches zeigen dürfen. Im Unterschied zu Aika war mir auch bewusst, die Temperatur der aufbereiteten Luft würde dank der chemischen Reaktion in der Kalkpatrone mit der Zeit immer mehr ansteigen- ich hoffte darauf, Tamara hätte dies bei ihrer Planung mit berücksichtigt.
Crosstepper, Laufband, Endlosleiter und zum Schluss die ´Führanlage´- nicht optimal, aber es hätte auch schlimmer kommen können. Noch war die Luft, die ich einatmete, normal temperiert- aber spätestens mit dem Ende der ersten Übung würde sie sich wie an einem sehr warmen Sommertag anfühlen und als zusätzliche Restriktion hätte ich keine Chance in meiner Verpackung getränkt zu werden.
Schon während ich die erste Übung absolvierte, wurde mir trotz der bisher als angenehm empfundenen Temperatur im Berg warm und zum ersten Mal wünschte ich mir ernsthaft, meine Maske abzusetzen- nur um die Schweißbahnen aus meinem Gesicht wischen zu können. Dank meiner ´Vorderhufe´ wäre dies ohnehin illusorisch, selbst wenn ich meinen Pferdekopf los wäre...
Die Luft hatte sich mittlerweile auf das von mir erwartete Niveau erwärmt und der Schweiß trat mir aus allen Poren- mein Rücken, wo das Kreislaufgerät direkt an meinem Körper, nur getrennt durch die drei Lagen Gummi, war klatschnass und sowohl Aika als auch ich wurden von unserer Veterinärin wiederholt angemahnt, unsere gezeigte Leistung zu drosseln, damit wir auch die noch anstehenden Übungen schaffen würden... Wie sinnvoll diese Mahnungen waren erkannte ich bei meinem ersten Gerätewechsel- gewohnt, zwischen den Übungen von unseren Coaches getränkt zu werden, empfand ich das Ausbleiben desselben und mein Durstgefühl als belastend. Das Laufband war ´erholsam´; dafür war die Endlosleiter eine brutale Totour- wenn Tamara wie bei den vergangenen beiden Durchgängen von uns verlangt hätte, daß wir ihr zwischen den Übungen noch unsere ´Gymnastik´ zeigen sollten, hätte ich aufgegeben. Aber dank der ihr angezeigten Daten durften wir die Pausen zu unserer Regeneration nutzen und die letzte Übung für mich war einfach ein dahinschlürfen an der Führleine...
Ein Eindruck, der sich mir aufdrängte und auch durch das diesmalige Fehlen der Musik untermauert wurde, war- die Zeit an den einzelnen Stationen schien auch kürzer als gewöhnlich zu sein. Keine Ahnung, wie ich zu dieser Einschätzung kam, mein ´Bauchgefühl´ flüsterte diese Vermutung mir zu. Überprüfen war natürlich nicht möglich- Pferde können bekanntlich keine Uhr lesen, wenn denn eine da gewesen wäre. Ich war auch einfach nur froh, nach dem Ende der letzten Übung von Daniel das Kreislaufgerät abgenommen zu bekommen und wieder ´normale Umgebungsluft´ durch meinen Filter atmen zu dürfen. Mir stand der Schweiß in allen vier Hufen, ich war ausgelaugt und freute mich auf den Moment, wo ich aus meinem Fell dürfte. Aber hier wartete die nächste Enttäuschung auf mich- einzig die Übermaske wurde mir von meinem Coach entfernt und sofort durch ihn mir erst einmal etwas zu saufen verabreicht. Ein Blick hinüber zu Aika zeigte mir ein gleichartiges Vorgehen von Susanne- auch die Stute wurde vorrangig getränkt ohne weiter entkleidet zu werden. Duster und Stomper wurden gleichfalls von ihren Coaches versorgt, aber ihre Flaschen sahen deutlich kleiner aus als jene, an denen wir beide im Moment nuckeln durften.
Mit Isostar ausreichend versorgt, führten die Coaches uns hinüber in den Sanitärbereich, wo unsere Fütterung stattfand. Pürierte Kürbiscremesuppe mit Karotten und Schinkenwürfeln- dazu wieder Trinkjogurt (Waldfrucht) und Wasser zum Freispülen des Fütterungsschlauches. Hier bestätigte sich wieder- frisch abgefüttert fühlt sich die Welt nur halb so gemein an wie mit leeren Magen...
Die aufgekeimte Hoffnung, nun aus dem ´Arbeitsfell´ herausgeholt zu werden, zerschlug sich mit Fütterungsende- statt dessen bekamen Aika und ich erneut die Übermaske aufgesetzt. Die uns vor Beginn des Durchgangs angelegten Windeln waren daher kein Fake um uns zu verunsichern; dieses Mal sollten sie bei uns beiden bestimmungsgemäß eine weitere Verschmutzung unserer selbst unterbinden. Wirklich deprimierend war für mich die Tatsache, Stomper wurde aus seinen Fell herausgeholt- ich beneidete ihn in diesem Augenblick... Duster aber wurde, zu unserer Verwunderung, zurück in Richtung der Haupthalle geführt. Daniel reagierte auf unser Wiehern und die Blicke, welche wir dem Hengst hinterher sandten- seine Erklärung versetzte uns zudem in Erstaunen. Duster würde in Stollen Eins zwei Stunden arbeiten müssen und so einen Teil seiner ausgefallenen ´Arbeitszeit´ nachholen...- damit hatten wir wirklich nicht gerechnet!
Unsere Coaches spülten uns beiden nur kurz den anhaftenden Dreck und Staub von unserem Gummifell ab, während Stomper die übliche Behandlung erhielt wurden Aika und ich nur kurz außen trocken gerieben, Daniel entfernte bei mir an Vorder- und Hinterhand den zusätzlichen Huf- und Knieschutz und führte mich danach in den Ruhebereich mit unseren Boxen. Susanne war bei Aika nach dem gleichen Muster vorgegangen und stellte die Stute- zu meiner Überraschung- neben mich an der bisher nur für meine Ruhezeit vorgesehene Box.
Mein Coach befahl mir, mich auf allen vieren rückwärts in selbige zu begeben- so kroch ich wie von ihm gefordert hinein und verharrte nach dem Kontakt meiner Hinterhufe mit der Rückwand. Daniel kroch mir nach und schob einen Schaumstoffkeil in den Bereich meiner Unterschenkel, die so darauf zu liegen kamen. Danach erfolgte die schon erwartete Fixierung meiner Hinterhand mit dem S-Fix- Gurt und während Susanne von außen die Stangen zur weiteren Einschränkung meiner Bewegungsfreiheit durch die Öffnungen schob, sorgte mein Coach für deren sichere Ablage in den Aussparungen der gegenüberliegenden Wand. Mein Verstand begriff allmählich, diese Ruhezeit würde ich nach dem Willen der Veranstalter wie ein richtiges Pferd auf allen vieren ´stehend´ hinter mich bringen dürfen und die Stangen dienten nicht allein der Bewegungseinschränkung sondern auch als Möglichkeit, mich darauf abzulegen. Unangenehm war nur die Tatsache, mehrere Stangen befanden sich über mir und verhinderten sehr effektiv ein Durchdrücken meines Rückens- ein ´Buckeln´ zur Muskelentlastung war damit ausgeschlossen. Daniel achtete aber sehr genau darauf, mir mit den Stangen aber noch so viel Spielraum einzuräumen, daß mir keine am Körper auflag und Druckstellen verursachen könnte. Nachdem auch noch meine Vorderhand von ihm im S-Fix eingebunden war, befestigte er meine Atemschläuche an dafür freigelegten Deckenanschlüssen- mittlerweile ´bewunderte´ ich diese Konstruktion und in meiner Phantasie malte ich mir aus, was ein richtiger Sadist damit seinem Opfer alles antun könnte. Zum Abschluss flüsterte er mir noch leise zu, ich solle mich nachher nicht erschrecken...
Mit Interesse verfolgte ich, wie nach meiner endgültigen Immobilisation Aika so in ´meiner´ Box durch Ihre Coach platziert wurde, daß unsere Köpfe sich auf gleicher Höhe befanden- danach erfolgte bei ihr die gleiche Prozedur wie bei mir, nur in entgegengesetzter Reihenfolge. Nachdem Susanne mit ihrer Stute fertig war und dies an Daniel gemeldet hatte, hörten wir kurz ein leises Surren und die Luft , die ich einatmete, erwärmte sich wie bei einem der vorher benutzten Kreislaufgeräte- nur schneller. Sollten wir jetzt die gesamte Ruhephase derart angewärmte Luft atmen dürfen? Dank des sich unter meinem Fell angesammelten Schweiß war ich ein wenig ausgekühlt und begrüßte daher die Möglichkeit, so wieder aufgewärmt zu werden- aber nach drei Stunden wäre mein Kreislauf sicher derart ausgelaugt und die dann anstehende vierte Schicht würde kein Kampf sondern eine fulminante Schlacht werden gegen den Wunsch aufzugeben. Einziger Trost war, mit Aika jemanden zu haben, der mindestens genau so verrückt war wie ich selbst...
Noch war die Seitenwand hochgeklappt und das Licht von ´draußen´ leuchtete in unsere Box, als die Tür zu dieser bis auf einen Spalt geschlossen und mit einem Zischen Nebel in unseren Ruhebereich geblasen wurde. Da Aika mit ihrem Rücken zur Türöffnung fest gemacht kniete, war es ihr unmöglich zu sehen was sich abspielte und ich vernahm ein durchaus als ängstlich zu beschreibendes Wiehern, was sie unter ihren Masken ertönen ließ. Unsere Köpfe waren vermutlich nicht ohne Grund derart nah beisammen positioniert worden- so neigte ich meinen vorsichtig zur Seite, bis ich die Berührung mit ihrer Maske spürte und schnaubte mehrfach beruhigend. Das stoßweise Einbringen des Nebels und das dabei hervorgerufene Zischen kannte ich von den bei der freiwilligen Feuerwehr benutzten Nebelmaschinen und vermutete daher, unsere Box wurde einfach mit einem Nebelfluid gefüllt.
Jeglicher Sicht beraubt und mit meinen Hufen fixiert bot allein die Berührung mit Aika´s Kopf mir -und sicher auch ihr- die nötige Sicherheit für die kommenden Stunden. Mit dem Herunterklappen der Seitenwand wandelte sich das alle Sicht nehmende Weiß in ein undurchdringliches Schwarz, was uns sicher auch verunsichern sollte. Mir war noch nicht klar, was unsere Coaches damit bezweckten, aber bisher war hier nichts ohne Absicht geschehen...

Das übertragene Bild aus der Box war Dank der Wärmebildkamera doch recht scharf und die beiden Mikrofone übertrugen die Geräusche des Ein- und Ausatmens von Witnere und Aika ohne Probleme. Sollte bei einem der beiden Pferde eine Unregelmäßigkeit auftreten- ihre Coaches überwachten die beiden permanent und würden binnen einer halben Minute sie aus ihren Fixierungen gelöst haben. Zusätzlich schlief Tamara heute mit im Kontrollraum- sie hatte diese und die noch zu absolvierende Phase der Belastung für die beiden erarbeitet und auch an sich selbst vorher ausprobiert. Sie hoffte nur, den damit verbundenen nervlichen Stress nachher ebenfalls durchzustehen- war sich aber nach dem bisher gezeigten Verhalten von Aika und Witnere sicher, die beiden wären tough genug, nicht in Panik zu verfallen. Endgültig würde sie ihr Einverständnis aber erst nach dieser Ruhephase und dem Bericht ihrer Coaches, wie die beiden in dieser Isolation zurecht gekommen wären, geben...
25. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von laxibär am 26.06.17 16:34

Oh wie beneide ich Witnere und Aika. Muss das ein Erlebnis sein so eingeschlossen, total ausgeliefert in dickem Gummi verpackt als Grubenpferd leiden zu dürfen.
Ganz stark geschriebene Geschichte. Bin auf die Fortsetzung gespannt was die Beiden noch alles erdulden dürfen.

LG laxibär
26. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 08.07.17 07:08

Vielen Dank Laxibär- aber von erdulden kann wohl keine Rede sein. Jedes Grubenpferd ist ja schließlich freiwillig dort und erfüllt sich seine Phantasien...
Hier aber nun eine weitere Fortsetzung.


Einatmen... Ausatmen...- mehr war mir nicht möglich. Neben mir hörte ich das Klicken der Ventile, wenn Aika atmete und ich spürte die Berührung ihrer Maske an meiner. Komisch, es bestände noch die Möglichkeit mit ihr zu reden- wie es jeder vernünftige Mensch getan hätte- aber wir wollten ja Pferde sein und unser verdammter Stolz hielt jeden der Teilnehmer in dieser Situation zurück, nicht anders als wie das Tier zu agieren, daß er jetzt war.
Die ersten Minuten der Ruhephase waren wohl für die Stute an meiner Seite der pure Stress gewesen- so hatte sie ihren Kopf an meinen gepresst und die einzige verbliebene Möglichkeit genutzt, um Kontakt zu einem Wesen zu haben, welches sich in der gleichen Situation befand wie sie selbst. Wir haben uns mit Wiehern und Schnauben gegenseitig Mut gemacht und so es damit irgendwie geschafft, ihre sicher vorhandene Panik abzuwenden...
Der Rythmus ihrer Atemzüge ließ darauf schließen, sie hatte gerade eine der von mir herbeigesehnten Schlafphasen- ich war auch sicher schon mehrfach weggeduselt, fühlte mich mit jedem Aufwachen aber mehr zerschlagen. Es machte einen gewaltigen Unterschied aus, ob man fixiert liegen durfte oder auf allen vieren gezwungen war zu knien. Mit diesem Gedanken beschäftigt merkte ich nicht, wie auch mein Körper erneut etwas Ruhe fand...

Daniel und Susanne beneideten in diesem Moment Tamara um die Möglichkeit jetzt schlafen zu dürfen- wollten aber garantiert nicht mit ihr tauschen, da die Veterinärin nachher ihre beiden Schützlinge in Stollen vier betreuen dürfte. Dein Blick auf die drei Monitore zeigte an, Stomper und auch Duster- der vor einer Stunde nach seiner Schicht endlich in seine Box durfte- lagen ruhig schlafend, ihre Vitalwerte bestätigten dies und zeigten keinerlei Auffälligkeiten. Aika schien derzeit munter zu sein, aber Witnere lag mit seinem Rumpf auf den ihn fixierenden Stangen auf und schien für ein paar Minuten ebenfalls etwas Schlaf zu finden.
Was alle vier Pferde hier und auch Orso draußen in seiner Box nicht wussten- ihre Ruhephase war von vier Stunden auf sieben fast verdoppelt worden, da es keinen Sinn machte, nach der noch anstehenden vierten Schicht ihnen eine Ruhephase in ihrem Outfit zuzumuten ehe sie aus den Berg geführt würden und sich als Menschen wieder in vernünftigen Betten ausschlafen könnten bevor es zur abschließenden Besprechung ginge...

"Guten Morgen Witnere- ich bin froh darüber, dich wecken zu müssen denn so sehe ich, du hast etwas Schlaf gefunden..." Helles Grubenlicht weckte mich und auch wenn ich das Gefühl hatte, ich wäre erst vor wenigen Minuten hier eingesperrt worden, so war ich regelrecht froh, die Stimme meines Coaches zu hören. Dieser hatte bereits sämtliche mich beeinträchtigende Stangen aus der Box entfernt- ohne daß ich dies mitbekommen hätte- von Aika sah ich nur die Hinterhand vor der Box und Daniel entfernte gerade die S-Fix Halterungen an meiner Vorder- und Hinterhand.
Ganz langsam streckte ich diese, da ich eine leichte Taubheit in meinen Gliedmaßen nicht ignorieren konnte und horchte auch sonst in meinen Körper hinein, während die Anschlüsse der Atemschläuche an der Decke der Box gelöst wurden. Ich stand in meinem Schweiß, die Windel fühlte sich nass in meinem Schritt an und ich hatte richtig Hunger und Durst. Mein größter Wunsch würde aber sicher gleich in Erfüllung gehen- ich wollte unbedingt aus diesem nassen ´Fell´ heraus! Dafür hätte ich sogar auf einen Teil meines Futters verzichtet...
Endlich aus der Box heraus und wieder auf meiner Hinterhand stehend spürte ich, wie alle Flüssigkeit auf meiner Haut herunter rann und sich in den Stiefeln sammelte. Dies ignorierend überbrückte ich die Distanz zu Aika mit einem Schritt und strich ihr mit dem rechten Huf meiner freien Vorderhand über ihr Fell- auch wenn ich auf eine negative Reaktion sowohl von ihr als auch der Betreuer gefasst war. Da diese nicht erfolgte, fühlte sich auch meine Boxenpartnerin ermutigt und wir betrieben Sozialkontakt auf Pferdeart, bis Susanne fragte, ob wir ewig so weitermachen oder ob wir nicht uns reinigen lassen wollten... Sofort stellten wir uns neben unsere Coaches und wurden von diesen- nach dem Wechsel in den Duschraum- aus unseren Fellen befreit.
Was war ich froh, aus diesem Fell- wenn auch nur für eine kurze Zeit- heraus zu sein und das warme Wasser auf meiner Haut zu spüren! Da gleiche galt natürlich auch für die Windel, die ihrem Zweck irgendwann in der Ruhezeit gemäß von mir ohne dies bewusst zu merken genutzt worden war. Daniel kontrollierte dieses Mal penibel meine Haut auf Einrisse und Druckstellen- besonders die Finger- und Zehenzwischenräume hatten es ihm angetan, die von ihm zusätzlich noch mit Desinfektionsmittel behandelt wurden. Wenn irgendwo eine offene Stelle sich gebildet hätte, nach einem Kontakt mit dem Sterillium wäre dies nicht unbemerkt geblieben; aber für mich zum Glück war dahingehend alles in Ordnung.
Nach dem Abtrocknen cremte mein Coach mich zusätzlich noch mit einer Hautschutzcreme ein und legte mir erneut eine Windel an, ehe ich in einem neuen ´Arbeitsfell´ verschwand. Die Fütterung vor Schichtbeginn fiel üppiger als die letzten beiden Male aus- handwarmer, süßer Kaffee und Grießbrei mit Fruchtmark sorgten für einen vollen Magen...
Derart umsorgt und vorbereitet war es mir egal, erneut mit dem zweiten ´Überfell´ inklusive aller Extras ausgestattet zu werden- zumal auch Stomper und Duster so ausgestattet wurden. Allerdings bekamen nur Aika und ich wieder auch die Übermaske verpasst- alles deutete darauf hin, daß wir diese Schicht komplett mit Kreislaufgeräten ausgestattet würden arbeiten müssen.
Die Antwort darauf bekamen wir, nachdem uns die Betreuer wortlos in die Halle zum Anspannen geführt hatten. Orso stand bereits vor einem Förderwagen eingespannt und unterschied sich in nichts von der ihm angelegten Ausrüstung von unseren beiden Hengsten, mit denen er gemeinsam in Stollen Drei arbeiten würde. Aika und ich wurden von meinem Coach zu einem separat stehenden, uns etwas länger erscheinenden, Förderwagen geführt- ein Blick in sein Inneres zeigte eine Box, aus der vier Schläuche heraus kamen, die an der Deichselstange nach vorn geführt wurden und ganz sicher mit den Schlauchenden unserer Übermasken verbunden würden.
Tamara, die sich als unsere Betreuerin in diesem Durchgang herausstellte, war so wie wir mit einem dicken Gummianzug und entsprechenden Knie- und Handschonern ausgerüstet. Dazu kam noch eine Tasche, in der wir eine Maske für sie vermuteten- aber sollte unsere Veterinärin so wie wir auf allen vieren gemeinsam mit uns durch den Stollen kriechen wollen?
Die Antwort darauf ergründen zu wollen war müßig- sie forderte uns auf, vor dem Wagen auf alle viere zu gehen, damit unsere Coaches alle notwendigen Befestigungen an unseren Zuggeschirren vornehmen und auch die Schläuche mit unseren Masken verbinden können. Sollten wir wirklich die gesamte Schicht, ohne wie bisher zwischendurch getränkt zu werden, den Förderwagen ziehen müssen?
Susanne und auch Daniel hielten uns, nachdem sie das Anspannen beendet hatten, je eine Flasche vor unsere Maske- dazu gab es von Tamara die uns beruhigende Ansage, wir würden nach jedem Durchgang einen dreiviertel Liter isotonisches Gesöff saufen dürfen, während die Kreislaufgeräte gewechselt würden. Damit nahm sie mir eine Last von der Seele, denn ich hatte wirklich Angst gehabt, die komplette Zeit der Schicht mit warmer Atemluft und einem penetranten Durstgefühl arbeiten zu müssen. Damit erklärte sich auch die Windel- wir würden garantiert auch noch während der Sporteinheit etwas zu trinken bekommen und ganz sicher nicht alles ausschwitzen...
Unsere Veterinärin gab das Startsignal, lief bis zum Eingang von Stollen vier und kroch unmittelbar vor uns in die Dunkelheit. Neben ihrer Grubenlampe, die den Stollen mit der gleichen Lichtstärke wie unsere an der Deichsel des Förderwagens befestigte Funzel illuminierte, blinkte eine kleine grüne LED gedimmt regelmäßig an einem um ihr Handgelenk befestigtem Gerät. Der Stollen selbst unterschied sich von der Nummer drei durch den steinigeren Untergrund zwischen den Gleisen, was unser Vorankommen stärker als erwartet behinderte, die erneut verminderte Höhe und den stellenweise doch arg engen Querschnitt, der Aika und mich zwangen regelrecht miteinander an mehreren Stellen zu ´kuscheln´, damit wir dort hindurch passten. Dies alles sorgte für eine nochmalige Steigerung des klaustrophobischen Erlebens und ich war richtig froh, einen Coach als Schichtführerin dabei zu haben. Die Vorstellung, derart eingepackt und dadurch hilflos nur mit Aika zusammen hier durch zu müssen, verursachte selbst mir Gänsehaut...
Irgendwann zeichnete sich der Umriss von Tamara vor mir schärfer ab- ich wusste nach all den bisher zurückgelegten Durchgängen, dies war ein sicheres Anzeichen für das Erreichen der Füllstation. Nach weiteren 15 Metern waren wir aus dem Stollen heraus und unsere Betreuerin bedeutete uns, von vierbeinig auf zweibeiniges Ziehen zu wechseln. An der Führleine leicht gezogen schritten wir die restlichen Meter bis ein ´Brrr´ uns eine Pause verschaffte. Das Umspannen erfolgte zügig, aber ohne Hektik und um Unterschied zum vorherigen Durchgang wurden uns keine Kniebeuge abverlangt. Das lösen und wieder befestigen der Deichsel mit den Versorgungsschläuchen war aus meiner Perspektive aufwendig und hätte vielleicht mit einem Helfer schneller erledigt werden können. Einzig eine Kontrolle unserer Vitalwerte wurde mittels Scanner durch unsere Coach vorgenommen und mit einem Lächeln und Schulterklopfen quittiert. Die Werte von Aika und mir waren wohl trotz der zusätzlichen Belastung mit dem Kreislaufgerät im ´Normalbereich´...
Derart umsorgt legten wir uns nach dem Beladen unseres Förderkorbes auf das Kommando von Tamara in das Zuggeschirr und absolvierten den Rückweg dank des im Kriechgang befindlichen, mit Stollen Drei vergleichbarem Gefälle in ´Rekordzeit´, wie unsere Gespannführerin es ausdrückte. Wir sahen sogar noch bei unserem Eintreffen in der Haupthalle den letzten Förderwagen unserer in Stollen Drei eingesetzten Freunde in demselbigen verschwinden...
Mit unserem Richtungswechsel erfolgte gleichzeitig der Tausch der Kreislaufgeräte und, von Raimund unterstützt, die Versorgung von uns mit dem versprochenen Getränk. Es war zwar ´nur´ Wasser mit darin gelösten Brausetabletten- was hatte ich denn sonst erwartet- ersetzte aber jene ausgeschwitzte Menge, die sich deutlich spürbar im Inneren meiner Vorderhufe und an den Unterschenkeln sammelte. Was aber die am deutlichsten zu spürende Veränderung war- mit dem Gerätetausch war dank der neuen Kalkpatronen die Temperatur unserer Atemluft wieder auf normales Umgebungsniveau gesenkt worden. Mit jedem Atemzug war dieser Zustand für mich spürbar- bis nach ungefähr der Hälfte des Hinweges im zweiten Durchgang die entstehende Wärme bei der Aufbereitung meiner Ausatemluft durch mich nicht mehr ignoriert werden konnte. Beruhigend war aber der Gedanke daran, Aika neben mir ging es genau so- und sie hatte sicher nicht die Option gehabt, sich gezielt vorher auf derartige Belastungen hin vorbereiten zu können. Oder doch? Sie war zwar Polizistin, aber warum sollte sie nicht ebenfalls in einer freiwilligen Feuerwehr Mitglied sein? Ich würde sie danach fragen wenn wir wieder ´Menschen´ wären...
Irgendwie hatte ich auch mit dem eintreten eines Zwischenfalles gerechnet- aber wir erreichten ohne Vorkommnisse die Maschinenhalle, wo wie beim ersten Mal das Umspannen und Beladen ablief. Wir mussten sogar warten, da bei unserem Eintreffen der Füllvorgang der Förderwagen der anderen Gruppe gerade erst begonnen hatte. So mit ein paar zusätzlichen Minuten Pause bedacht, versenkte ich mich in einen Dämmerzustand und verpasste das verbale Kommando zum Vorrücken bis zur Füllanlage. Mit einem leichten Klaps auf meine Kruppe und der Bemerkung "Auf geht´s du Träumerle..." holte Tamara mich in die Realität zurück und hatte meine volle Aufmerksamkeit für den Rest der zweiten Fahrt.
Zurück in der Haupthalle gab es dieses Mal keinen ´Rückstau´ und unser Förderwagen wurde zügig entleert. Tamara schien ein wenig nervös zu sein, aber dies war vermutlich nur Einbildung von mir. Ich hatte versucht, auf meiner Tour durch den Stollen irgendwelche Auffälligkeiten für Spielchen wie in Stollen Zwei zu entdecken, doch mit den zwei Masken vor meinem Gesicht und der mehr als dürftigen Beleuchtung war dies ein aussichtsloses Unterfangen gewesen. Daher war es müßig darüber nachzudenken was passieren könnte- ich freute mich im Moment nur über die absolvierte Zeit, den Umstand von Raimund mit einem Malzbier getränkt zu werden und der wahrscheinlichen Option, nach dem nächsten Durchgang, zwei Stunden im Trainingsraum und einer letzten Ruhepause mein Fell und (dies mit einem gewissen Bedauern) meine Maske ablegen zu dürfen.
Versehen mit einem neuen Gerät krochen wir erneut in den Stollen und das Licht der Haupthalle blieb hinter uns zurück. Einzig unsere Grubenlampe an der Deichselstange und jene von unserer Veterinärin erhellten den unmittelbaren Bereich vor uns. Das periodisch aufleuchtende LED-Licht an ihrem Handgelenk zählte ich nicht wirklich dazu...
Ich benötigte eine Zeit, bis ich erkannte, was mit dem Blinken an dem Gerät mir falsch erschien- die Farbe hatte von grün nach rot gewechselt... Das konnte nichts Gutes bedeuten! So, wie sich unsere Betreuerin bewegte, hatte sie diese Veränderung noch nicht bemerkt- daher blieb ich einfach stehen und wieherte um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Aika schnaubte und drehte ihren Kopf ob meines Scheuens zu mir herüber; da hatte Tamara sich auch schon gedreht und war bei mir mit der Frage, ob ich ein Problem hätte. Ich wieherte erneut, schüttelte den Kopf und deutete mit meinem rechten Huf auf ihr Handgelenk. Hektisch begann unsere Coach die Gürteltasche zu öffnen, richtete sich auf und zog sich die darin mitgeführte Schutzmaske über ihr Gesicht. Dabei verursachte sie bei mir mit nur einem Wort eine Gänsehaut- "Schlagwetter..."
Ich hatte mich zum ´Glück´ vor dem Wochenende auch ein wenig über die möglichen Gefahren in Bergwerken bei Wikipedia belesen und wusste daher, was dieses eine Wort beinhaltet. Durch die vorherigen ´Spielchen´ der Veranstalter verunsichert, hoffte ich nur auf eine weitere Einlage um uns eine Abwechslung im Schichtbetrieb zu bieten- allein die Hektik mit der Tamara reagierte, sprachen meiner Auffassung dem entgegen. Noch während unsere Schichtführerin vermutlich etwas zu uns sagen wollte, leuchtete in Richtung Maschinenhalle etwas hell auf- Tamara riss unsere Führleinen nach unten und zwang uns damit zum hinlegen, während sie selbst sich über unsere Köpfe warf- dann leckten auch schon einige orangerote Flammenzungen über uns hinweg und durch unsere beiden Anzüge merkten wir die damit einhergehende Wärme...
Das Donnern herabstürzenden Gesteins des Stollens hatten zur Folge, dass selbst ich tierisch schrie- wie Aika und Tamara auch. Eine Staubwolke schien uns drei einzuhüllen, der schwache Schein unserer Grubenlampen reflektierte die aufgewirbelten Partikel und irgendwie war ich froh, von diesem ganzen Chaos durch meine Anzüge und das Kreislaufgerät abgeschirmt zu sein. Vorsichtig streckte ich mich- keine Schmerzen! Ich bekam auch genügend Luft, daher war auch meine Ausrüstung in Ordnung. Noch bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich eine Hand, die mich abtastete und Tamara´s Stimme drang dumpf bis zu mir durch.
"Aika, Witnere- nicht sprechen! Atmet ruhig! Ich vermute, wir sind eingeschlossen- das werde ich im Anschluss erkunden. Wenn ihr in Ordnung seid, wiehert kurz. Aika, alles klar bei dir?"
Ihr Wiehern zeigte an, Aika ging es den Umständen entsprechend gut- gleich danach sprach Tamara mich an und auch ich wieherte ohne groß darüber nachzudenken. So tief waren wir beide in unsere Rollen eingetaucht, für mich war es in dem Moment völlig natürlich so zu antworten. Ich vertraute unserer Veterinärin- auch wenn ich noch verwirrt durch die Entwicklung der Dinge war. Sie steckte in der gleichen Lage wie Aika und ich und ich konnte mir nicht vorstellen, Raimund als Betreiber der Anlage würde uns absichtlich in eine derart gefährliche Lage bringen. Daher konzentrierte ich mich darauf, mich an Aika zu schmiegen und ihr Nähe und Wärme zu geben. Tamara hielt unsere Köpfe mit ihren Armen, drückte diese regelrecht an sich heran und schaffte es, unser gemeinsames Zittern Stück für Stück verschwinden zu lassen. Sie beschied uns, unsere Position zu halten- sie würde versuchen zu erkunden, wie unsere Situation wirklich aussah. Dabei sei es aber notwendig, unsere Grubenlampe abzuschalten- sie wüsste nicht, wie lange wir hier ausharren müssten. Daher sollten wir mit dem vorhandenen Material haushalten; wir beiden wären dank unserer Anzüge und des Atemschutzes ohnehin die nächsten Stunden im Vorteil ihr gegenüber. Sie würde nach ihrer Rückkehr unseren Sauerstoffvorrat kontrollieren und uns notfalls rechtzeitig die Versorgungsschläuche abkoppeln. Mit diesen Worten ließ sie uns los, schaltete die Lampe an der Spitze der Deichsel ab und dann sah ich, wie sich ihr Lichtkegel entfernte und wir in der Dunkelheit zurückblieben...
27. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 23.07.17 10:56

Hier kommt schon der vorletzte Teil- allen Lesern viel Vergnügen damit...


Allein aneinander gepresst gab Aika und mir unser Körperkontakt die nötige Sicherheit, nachdem Tamara uns für ihren Erkundungsgang verlassen hatte. Für mich beruhigend war die Tatsache, wir waren von absoluter Dunkelheit eingehüllt- daher konnte kein Feuer in dem Stollenabschnitt sein wo wir uns derzeit aufhielten... Unsere Anzüge und die Atemgeräte würden uns sicher noch an die drei Stunden von allen sich möglicherweise bildenden schädlichen Gasen abschirmen; wir müssten nur versuchen ruhig zu bleiben und gleichmäßig zu atmen. Nachdem ich diesen Gedanken gefasst hatte, fühlte ich nach meiner Partnerin neben mir und drückte ihr mit meiner Vorderhand leicht mehrfach auf den Rücken, nachdem ich diesen ertastet hatte. Mit einem Wiehern bestätigte mir Aika, sie hatte verstanden was ich ihr vermitteln wollte und blieb flach auf dem Boden liegen. Nur durch die Deichselstange zwischen uns getrennt spürten wir unsere Wärme und warteten auf die Rückkehr unserer Coach.
Mehr als zweihundert Atemzüge später sahen wir ein Licht sich auf uns zubewegen- Tamara war mit schlechten Nachrichten zurück. Der Weg zur Maschinenhalle war für uns definitiv versperrt- die Druckwelle hatte einiges an Gestein gelöst und diese Brocken blockierten den Weg. Es würde sicher mehr als eine Stunde dauern, diese zu beseitigen, aber die gute Nachricht wäre, sie hätte ganz sicher das Licht der Maschinenhalle erkennen können. Sie wolle aber noch versuchen, sich über den Förderwagen zu zwängen und erkunden, wie die Situation hinter uns aussähe. Wir befänden uns zum Glück an einer Stelle, wo der Stollen dies zuließe- daher wäre die Flammenzunge auch über uns hinweg gegangen und hätte uns nicht erwischt. Mit dieser Aussage kletterte sie über uns hinweg und schaffte es auch, über die erste Wand des Förderkorbes zu klettern. Was zumindest mich unheimlich beruhigte war die Tatsache der Kontrolle des Füllstandes unseres Sauerstoffvorrates. Wir hätten bis jetzt gerade etwas mehr als ein Viertel verbraucht... Mit dieser Ansage ließ unsere Coach uns aber auch erneut in der Dunkelheit zurück.
Erst jetzt begriff ich ihre Aussage mit dem von ihr gesehenen Licht in der Maschinenhalle- und den Widerspruch darin. Wenn noch Licht in der Halle brannte, war es eher eine Verpuffung als eine Explosion, dann aber dürften die Schäden nicht derartig groß und ein Teileinsturz eigentlich unwahrscheinlich sein. Ein Einsturz hinter uns war damit noch unwahrscheinlicher- wenn Tamara mit dieser Nachricht zurück kommen würde, so war ich mir sicher, musste dies ein Fake sein...
Mit dieser Überlegung entspannte ich spürbar- das ganze MUSSTE der finale Einspieler der Veranstalter für dieses Wochenende sein! Aika und ich hatten uns für alle ´Level´ entschieden, daher war es natürlich, von Raimund und seinem Team mit einer derartigen Situation konfrontiert zu werden und dabei weiter als Pferde agieren zu müssen. Mit Tamara als ´Veterinärin´ war für uns sichergestellt, wenn einer von uns durchgedreht wäre, hätte sie sofort eingreifen und Hilfe leisten können...
In diese Überlegungen hinein war zuerst der Lichtschein der Lampe unserer Coach zu erkennen und zwei Minuten später war sie mit der Nachricht bei uns, auch der Stollen hinter uns wäre blockiert. Bei dieser Aussage lächelte ich- es entsprach meinen Schlussfolgerungen. Wir müssten jetzt aushalten und warten... Eine gute Nachricht hätte sie aber- die Schadstoffkonzentration müsste wieder auf ein ´normales´ Maß gefallen sein, ihr Messgerät pendelte zwischen gelb und grün. Wir wären tapfere Pferde und mit dieser finalen Aussage von ihr bestätigte sie indirekt meine Überlegungen. In einem richtigen Notfall hätte sie uns aus der Pferderolle herausgeholt- so aber war mir klar, dies war definitiv eine für uns maßgeschneiderte Actionsequenz. Wenn jemand mit der Materie weniger vertraut wäre, hätte diese Illusion als Realität durchgehen können, daher beschäftigte ich mein Gehirn mit der Möglichkeit von Verbesserungen die sicher ohne großen Aufwand möglich wären. Was blieb mir auch anderes übrig während wir hier auf unsere Rettung warteten...
Irgendwann war auch dieses Thema abgearbeitet und ich wünschte mir in diesem Moment ein ´richtiges´ Pferd zu sein- dieses hätte in einer solchen Situation den Vorteil nicht denken zu müssen. Instinktgeleitet rutschte ich wieder ein wenig näher zu Aika hinüber, ertastete ihren Kopf und strich mit meinem Huf über diesen. Sie reagierte zum Glück nicht unwillig auf meine Annäherung und so gaben wir uns mit der Berührung gegenseitig Schutz und Vertrauen, während Tamara erneut damit begonnen hatte, uns zu streicheln. Die Berührungen unserer Schichtführerin hatten zumindest eine entspannende Wirkung auf mich- ich genoss ihre Berührungen und erinnerte mich dabei an mein erstes öffentliches Auftreten als Witnere...

Ich hatte in meiner Pubertät festgestellt, auf Gummikleidung und Atemkontrollspiele positiv erotisch zu reagieren- da es aber zu der Zeit kein Internet gegeben hatte, dauerte es fast zwei Jahrzehnte, bis ich zu Gleichgesinnten Kontakt auf einem sich etablierenden Stammtisch in O. fand. Als dieser ein dreiviertel Jahr später eine erste ´Latexparty´ organisierte, wollte ich als ´immer noch Single´ nicht mit meinem Heavy Rubber Anzug auflaufen- in einem Catsuit mit Maske und Filter wäre dies sicher, so meine damalige Auffassung, nicht so gut angekommen. Einige Jahre vorher hatte ich einmal einen Beitrag über Petplay in einer Illustrierten gelesen- dieser Artikel kam mir damals wieder in den Sinn und so entwickelte sich die Idee zu ´Witnere´. Da ich zu diesem Zeitpunkt auch noch eine Reitbeteiligung hatte, gab dies auch noch einen gehörigen Schub in diese Richtung und ich war stolz wie der Besitzer eines echten Pferdes, als ich das erste Mal mich mit meinem Outfit in einem Spiegel sah. Trotzdem hatte ich eine Heidenangst davor, wie die anderen Leute auf dieser Party auf Witnere reagieren würden- zum Schluss habe ich mich selbst fast zwingen müssen, mit meinem neuen Charakter dort zu erscheinen...
Oh, wie unbegründet doch meine Besorgnisse gewesen waren- ich wurde von fast allen gestreichelt, fand für den Abend eine Spielpartnerin und wurde für mein Erscheinungsbild ausgiebig gelobt. Dies gab mir die notwendige Sicherheit, mit meinem damals neuen AlterEgo weiterzumachen- ein Jahr und einige Partybesuche später hatte ich Kontakte zu einigen anderen Pferden gefunden und für mich auch die Zeitschrift ´Horses & Owners´ entdeckt. Ich war erstaunt darüber, wie vielfältig und breit gegliedert diese ´Szene´ doch eigentlich war, wieviele Events organisiert wurden und was mich am meisten faszinierte, war die Tatsache, es gab Leute wie mich, die sich dafür entschieden hatten, ihre Leidenschaft 24/7 auszuleben. Ich bewunderte diese- mir war aber klar, dies würde niemals mein Way of Life werden. Dazu war ich zu sehr kopfgesteuert und es war mir auch nicht geheuer, meine komplette Lebensplanung einer anderen Person zu überlassen. Ich hatte mittlerweile für mich eine gesunde Balance gefunden, in der Witnere seinen Anteil hatte- er durfte, wenn ich dies erlaubte, aus seiner Box heraus und sich zeigen; er wusste aber auch genau, wann er wieder in dieser zu verschwinden hatte...
Seine Entwicklung war auch nicht gradlinig verlaufen, aber er hatte mir gezeigt, was für ein Charakter in ihm steckte- kein Voll- oder Warmblüter, ein ruhiger Kaltbluthengst, dem es Freude bereitete, wenn er als Arbeitspferd eine Kutsche oder als Holzrückepferd Stämme ziehen durfte. Er hatte für letzteres sogar ein wenig Ehrgeiz darin entwickelt und empfand Freude dabei, sich mit anderen Pferden bei Wettkämpfen darin messen zu können. Seine Rasse war bei seiner Geburt noch unbestimmt gewesen, aber er offenbarte diese mir bei der Betrachtung eines Photos, auf dem sich zwei seiner Bio-Artgenossen mit einem Stamm hinter sich durch tiefen Schnee kämpften. Da ließ er mich spüren, er war einer von ihnen- kein Dressur- oder Sprungpferdes, er war ein Arbeiter. Schwarzes Fell, Mähne, Schweif und Behang in weiß, dazu rotes Halfter und Satteldecke- er war ein stolzer Hengst, der manchmal seine Eigenheiten hatte, aber gutmütig und bisher niemals ernsthaft böse gegenüber seinen Jockeys...

Mit diesen Gedanken an meine und damit auch Witnere´s Entwicklung schlug ich die Zeit tod während ich auf meine Rettung wartete. Aika und ich lagen immer noch eng aneinander geschmiegt im Gleisbett, ich spürte ihre Körperwärme durch all die Gummischichten und unsere gegenseitigen Berührungen halfen uns, die Situation zu ertragen. Sie hatte sich beruhigt- ihre Atemzüge waren gleichmäßig (wie ich spüren konnte), ab und zu ein unwilliges Schnauben unter ihrer Maske wenn meine Vorderhufe sich ihrem Schritt zu sehr näherten, aber keine Anstalten sich aus der Umarmung zu lösen. Tamara half uns mit ihren Berührungen auch in dem Dämmerlicht unserer Grubenlampe doch einigermaßen zu entspannen- in regelmäßigen Abständen kontrollierte sie unseren verbliebenen Vorrat an Sauerstoff, sprach uns Mut zu und wenn diese Situation real gewesen wäre, sie hätte eine wirklich gute Anführerin abgegeben...
Vor einiger Zeit hatte sie uns mitgeteilt, wir hätten ein Viertel unseres Druckvorrates unterschritten und daher rechnete ich, unsere ´Rettung´ dürfte in nächster Zeit erfolgen. Tatsächlich forderte uns Tamara nach einiger Zeit auf still zu sein- dank unserer drei Schichten Gummi über unseren Ohren vernahmen wir aber noch nichts. Sie schien sich aber sicher zu sein und forderte uns auf, wir sollten uns auf unsere Hufe stellen und nach einem Zug an unseren Führzügeln bewegten wir uns langsam in Richtung der ´Explosionsstelle´...
Unsere Veterinärin hatte recht gehabt- wir hörten nach etwa fünfzig Metern Arbeitsgeräusche und sahen das flackern von Lichtkegeln. Immer noch unter ihrer Maske rief Tamara wiederholt mit Pausen, wir wären unverletzt und bekam nach dem vierten Versuch eine Antwort von Raimund. Wir sollten unsere Position halten- es würde noch etwa 10 Minuten dauern, bis das Gleis wieder frei sei und wir den Stollen verlassen könnten! Auf diese Information wurden wir von unserer Coach zum Halten gebracht und- soweit es die beengten Verhältnisse zuließen- noch einmal ausgiebig von ihr gestreichelt und gelobt. Besonders Aika wurde damit von ihr bedacht- ahnte Tamara, daß ich die Einlage als solche durchschaut hatte oder war dies einfach nur ´weibliche Solidarität´?
Selbst wenn, dann war mir dies egal, denn die wichtigste Ansage von ihr betraf unsere zusätzlichen Anzüge- wir würden aus diesen in der Maschinenhalle herausgeholt werden und erst mal was zu saufen bekommen. Ich konnte natürlich nicht abschätzen, wie stark das Durstgefühl bei Aika war, bei mir war es erstaunlicherweise trotz der jetzt seit über drei Stunden eingeatmeten warmen Luft nicht besonders ausgeprägt...
Von einem auf uns sich zubewegenden Lichtkegel etwas geblendet, kniff ich meine Augen zusammen und hörte daher nur die Stimme von Raimund, der sich persönlich als erster überzeugte, ob mit uns wirklich alles in Ordnung sei. Wie es sich für einen guten Owner gehörte, vertraute er der Aussage unserer Veterinärin, daß mit ihr alles Ok wäre und widmete sich sofort uns Pferden. Voller Lob darüber, wie ruhig wir in dieser Notsituation geblieben wären, tastete er uns ab und nachdem er sich von unserer Unversehrtheit überzeugt hatte, bat er Tamara uns als dem Stollen zu führen.
Es dauerte nicht lange und wir waren aus dem Stollen heraus und durften uns endlich aufrichten. Alle anderen Pferde und Coaches waren anwesend- letztere applaudierten bei unserem Erscheinen und halfen uns auf unsere Hinterhand. Daniel übernahm mich von Tamara, spannte mich aus, trennte die Schlauchleitungen von der Übermaske und zog diese mir von meinem Pferdekopf. Derart befreit wieherte ich leise- nur für ihn bestimmt- und dankbar, während ich nun auch von ihm am Kopf gestreichelt wurde. Dies ging eine Minute so- dann bekam er von Raimund die Trinkflasche für mich gereicht und ich begann brav diese leerzunuckeln. Es war, wie Daniel mir verriet, alkoholfreies Radler und wenn ich möchte, dass wäre auch noch eine zweite Flasche vorhanden. Ich bräuchte nur zu wiehern wenn ich diese auch noch bekommen wollte...
Natürlich ging ich auf dieses Angebot ein- jetzt nach der ersten Flasche merkte ich, wie mein Körper nach Flüssigkeit gierte. Was ich unter den beiden Anzügen ausgeschwitzt hatte stand mir bis zur Hälfte der Unterschenkel- das musste ersetzt werden wenn ich nicht irgendwann dehydriert zusammenbrechen wollte. Es war auch sicher der Stress der vergangenen Stunden- auch wenn ich diesen als Übung durchschaut hatte- der jetzt von mir abfiel und mich ein leichtes Magenknurren spüren ließ. Während ich von Daniel aus meinem schweren Anzug und all den zusätzlichen Extras befreit wurde, schaute ich mich ein wenig um und was ich sah, zwang mir ein doch anerkennendes Nicken ab. In der Nähe des Stolleneingangs, aus dem wir ´gerettet´ wurden, lag einiges umgeworfen, verbeult oder wie aus Verankerungen gerissen herum und erweckte auf den ersten Blick den Eindruck, hier habe tatsächlich ein Schadensereignis stattgefunden. Aber mit ein wenig Pyrotechnik waren all diese Schäden ohne großen Aufwand darstellbar und sicher auch wieder zu beseitigen. Herunterhängende Kabelstränge, zwei umgeworfene Förderwagen und der Abraum aus dem Stollen- sicher noch beim ´Eintreffen der Retter´ mit ein wenig Feuer und Rauch garniert sahen im ersten Moment garantiert beeindruckend aus...
Inzwischen war mein Coach mit dem entfernen des Fells bei mir fertig und ich stand wieder wie zu Beginn dieses Wochenendes als Pferd neben meinem Betreuer. Auch Susanne hielt Aika neben sich- wie jeder andere Coach sein Pferd an den Führleinen hielt. Raimund als Veranstalter bat seine Betreuer mit uns zusammen einen Kreis zu bilden denn er wolle etwas sagen.
"Wir sind jetzt fast am Ende des letzten Durchganges angekommen und ich möchte mich hier und jetzt bei allen schon einmal bedanken- bei meinen Coaches UND vor allen bei unseren Pferden, ohne deren Bereitschaft dies alles so niemals hätte stattfinden können. Besonders was euer Agieren in dieser Notfallsituation angeht...- Tamara... Danke, daß du die Nerven behalten hast und auch Dank an deine beiden Pferde für die gezeigte Ruhe.
Susanne, dein schnelles Reagieren hat es ermöglicht, unmittelbar nach der Verpuffung mit den Rettungsmaßnahmen zu beginnen- an alle, besonders aber an unsere Pferde- ohne eure Leistungsbereitschaft wäre der herabgestürzte Abraum nicht so schnell aus dem Stollen herausbefördert worden. Ihr seid an eure Leistungsgrenze und darüber hinaus gegangen... Ich denke, ihr habt es verdient, ohne weitere Sporteinheit in eure Futter- und Ruhepause entlassen zu werden. Eure Coaches werden euch in den Sanitärbereich führen, wo ihr aus euren Fellen heraus dürft und geduscht werdet. Tamara wird euch danach einer letzten tierärztlichen Untersuchung unterziehen, ehe wir das Bergwerk verlassen..."
Aha- dachte ich mir- noch wurde von Raimund allen gegenüber die Illusion des Unfalls aufrecht erhalten. Wieviele von uns hatten noch erkannt, daß es eine gut dargestellte Simulation war- bei Duster konnte ich es mir vorstellen, bei Aika war ich mir nicht sicher...
Während die anderen Teams begannen, durch Stollen eins abzurücken, machten Raimund, Daniel und Susanne keine Anstalten Ihnen zu folgen; unser Veranstalter bat hingegen meinen Coach, ob er Orso übernehmen könne. Auch würde er gern die Führzügel von Aika haben- danach könnten auch unsere beiden Betreuer mit Orso zur Haupthalle abrücken. Während so mein Coach mit seinen beiden Begleitern uns zurück ließen, wandte sich Raimund Aika und mir zu.
"Alles in Ordnung bei euch beiden?" Mit einem Schnauben und Nicken des Kopfes bestätigten wir seine allgemein gehaltene Frage an uns. "Die anderen haben, während ihr eingeschlossen wart, wirklich hart gearbeitet und haben sich damit ihre Pause redlich verdient... Mir ist bewusst, für euch war der psychische Stress wesentlich höher, daher ist es keine Schande, wenn ihr meine Bitte ablehnt- es ist ein Angebot an euch... Wärt ihr in der Verfassung, in den noch verbliebenen zwei Stunden bis Schichtende noch drei Gesteinsladungen wie im ersten Durchgang hier zu transportieren? Wie gesagt, es ist freiwillig und ich schätze euch als körperlich als auch mental fit genug ein, dies leisten zu können. Seid ihr mit dabei?"
Clever- mit dem Hinweis auf die erbrachte Leistung der anderen Pferde uns noch einmal bei der Ehre zu packen und eine letzte Anstrengung abzuverlangen... Was sagte mein Körper? Ich fühlte mich noch fit genug und schaute zu Aika hinüber- als ich Blickkontakt aufgebaut hatte nickten wir uns leicht zu. Ja- wir würden diese Herausforderung annehmen und zeigen, wir sind wirklich Grubenpferde!
Wiehernd und nickend gaben wir Raimund überdeutlich zu verstehen, was wir von seinem Angebot hielten- und er konnte seinen Stolz über unsere Entscheidung kaum unterdrücken. Von ihm wurden wir zu zwei der von den anderen zurückgelassenen Förderwagen geführt, eingespannt und zur Füllanlage dirigiert.
Dank des entledigten Anzuges und auch wieder auf zwei ´Hufen´ unterwegs stemmte ich mich nach der Beladung in mein Zuggeschirr und merkte trotz der knapp 100kg Abraum überdeutlich, wie ´leicht´ sich der Wagen zog. Ich musste nicht darauf achten irgendwo anzuecken; Raimund hatte seine Grubenlampe auf einem Niveau eingestellt, das heller war als alles der letzten beiden Tage und leuchtete damit den Stollen vor uns optimal aus- so kam mir der Marsch zur Haupthalle wie aktive Erholung vor. Dieser Zustand hielt auch noch die beiden folgenden Durchgänge an und daher war ich richtiggehend überrascht, wie schnell die beiden Stunden vergangen waren und wir die finale Schicht absolviert hatten.
Das Verlassen des Stollens und die letzte Einfahrt hielt für uns noch eine weitere nette Überraschung bereit- alle anderen Coaches und Pferde standen neben dem Gleis Spalier und klatschten bzw. wieherten bei unserem Erscheinen. Eine Kamera war aufgebaut und hielt offensichtlich diese Sequenz fest; dank meiner Maske war zum Glück nicht sichtbar, wie mir ein paar Tränen der Rührung über mein verschwitztes Gesicht liefen...
Nach dem Entladen und Ausspannen- bei dem wir von allen Coaches Unterstützung fanden- übernahm Daniel wieder meine Führzügel und führte mich wie alle anderen Pferde zwischen die beiden Fördekörbe. Offenbar war es Zeit für ein Gruppenbild, denn Raimund stellte die Kamera um und hantierte eine Weile an ihr- dann begab er sich zu Orso in unsere Mitte und forderte uns auf still zu stehen. Er hätte sie so programmiert, sie wurde mehrere Bilder von uns aufnehmen- daher sollten wir nach dem ersten Blitz ruhig bleiben...
Nach dieser kleinen aber wichtigen Einlage führten uns die Coaches zu einem Förderkorb, dessen Stirnwand offen war und forderten uns auf, in diesen zu klettern. Nachdem wir Pferde verladen waren und der Einstieg mit einer Kette gesichert wurde, schauten wir interessiert zu, wie Raimund die Lokomotive mit einem weiteren Förderkorb, die wir die gesamte Zeit in der Halle hatten stehen sehen, an unseren Waggon dirigierte und wir angekoppelt wurden. Als die Coaches ebenfalls alle an Bord waren, ließ Raimund noch einen langen Pfiff ertönen und dann setzten wir uns in Bewegung.
Mit voller Beleuchtung führen wir den Stollen entlang, der uns wieder an die Oberfläche brachte und den wir bei unserem Marsch in den Berg nur schemenhaft wahrgenommen hatten. Auch wenn wir uns vergleichsweise langsam bewegten- mir kam es rasant vor und viel zu schnell lag dieser Abschnitt hinter uns.
Mondlicht empfing uns beim Verlassen des Berges- war es erst 48 Stunden her, wie wir in den Stollen eingerückt sind? Mir kam es wie aus einem anderen Leben vor... In einer Ecke meines Bewußtseins freute ich mich darauf, endlich die Maske abgenommen zu bekommen, aber ich war in einem derartigen High- von mir aus wären noch weitere Tage möglich gewesen. Von einem weiteren Pfiff begleitet brachte unser Veranstalter den Zug in dem Lokschuppen zum stehen und wir legten die letzten Meter bis in den Sanitärbereich des Hauptgebäudes zu Fuß zurück. Dort stand für jeden von uns ein namentlich gekennzeichneter Tisch mit einem Wäschekorb bereit, vor dem wir mit unseren Coaches Aufstellung nahmen. Auf ein letztes Kommando begannen alle gleichzeitig mit unserer Entkleidung, bis wir wieder nackt und mit unseren Pferdemasken vor ihnen standen. Uns Hengsten waren die BH´s abgenommen worden und Aika durfte ihren Slip mit den Dildo´s ablegen.
Ohne vorherige Absprache wieherten wir gemeinsam ein letztes Mal als Pferde, ehe wir unsere Köpfe nach vorn beugten und jeder von uns seine Maske und die Kopfhaube abgenommen bekam.
28. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 05.08.17 19:45

Tja- auch hier statt des finalen Teils nur ein "Error 520"...
29. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Blackrubberhorse am 19.08.17 17:38

Erst einmal Danke an alle, die bei der Beseitigung von >>Fehler 520<< mitgewirkt haben- ohne euch könnte ich jetzt den letzten Teil meiner Gesichte um Witnere hier nicht einstellen...

Ja...- es ist schon das letzte Kapitel. Mir hat es unheimlich Spaß gemacht, meine Phantasie mit Hafer zu befeuern und diese Geschichte zu erschaffen.
Daher auch noch einmal vielen Dank an Drachenlord hier im Forum, der mich mit dem Stichwort ´Grubenpferd´ getriggert hat und mir auch erlaubte, die Story in dem von ihm geschaffenen Universum anzusiedeln...

Hier aber jetzt der Lesestoff...



Die ersten Atemzüge ohne den durch den Filter verursachten Widerstand empfand ich ungewohnt- so als wäre man schlagartig von einem Berggipfel zurück in ein Tal versetzt. Es tat gut- aber mir fehlte irgend etwas. Ich kam mir einen Augenblick regelrecht nackt vor...
Eine Inspektion meines Körpers zeigte die üblichen Begleiterscheinungen des längeren Tragens von atmungsinaktiver Kleidung- die Haut war schrumpelig, der Abdruck der Maske überdeutlich im Spiegel zu erkennen... Daniel und auch alle anderen Betreuer hatten sich ebenfalls entkleidet und duschten uns ein letztes Mal ab- dieses Mal ohne Darmspülung. Ich schloss meine Augen und genoss die Berührungen; ich war nicht mehr Pferd, aber auch noch nicht wirklich Mensch. Von mir aus hätte dieser Moment ewig dauern können...
Daniel holte mich sanft aus meiner Trance- indem er mich mehrfach mit meinem menschlichen Vornamen ansprach. Unwillig wieherte ich, bewusst, zurück- ich wollte noch nicht als Mensch agieren müssen. Mein Coach konnte sich offenbar in meinen Zustand hineinversetzen- ein weiteres Mal forderte er mich auf, aber dieses Mal als Witnere, das Duschen zu beenden und mit allen anderen die ´Schlafboxen´ aufzusuchen. Dieses Mal folgte ich seiner Aufforderung, rieb mich selbst- wie ungewohnt- trocken, schlüpfte in die bereitgestellten Badelatschen und bewegte mich als Mensch mit allen anderen kurz über den Gang zu den Gästezimmern, in denen wir uns ausschlafen könnten. Mein Coach machte mich auf die mit meinem Pferdenamen gekennzeichnete Tür aufmerksam und wünschte mir eine gute Nachtruhe. Wir würden uns zur abschließenden Besprechung noch einmal sehen...
Im Zimmer selbst fand ich die Alukiste mit meinen Sachen- ich ließ sie im verschlossenen Zustand und legte mich so wie ich war auf das Bett. Es war ungewohnt weich, ganz anders als die Box, in der ich die letzten drei Ruhephasen verbringen durfte. Ich glaube auch, dies war der Hauptgrund, warum ich entgegen meiner Befürchtung, nach all dem Erlebten nicht einschlafen zu können, doch sehr schnell wegdämmerte...
Gefühlt hatte ich wohl einen ganzen Tag geschlafen- aber dies war ganz sicher unmöglich- als ein Klopfen an meiner Tür mich weckte. Einen Moment war ich völlig desorientiert und fragte mich, warum ich nicht in meinem Fell steckte... Auf ein weiteres Klopfen reagierte ich, nun bewusst, mit einem Wiehern- ich machte mir in dem Augenblick einen Spaß daraus, pferdegemäß zu antworten. Offenbar wurde dies auf der anderen Seite als ein ´Herein´ interpretiert, denn die Tür wurde geöffnet und Tamara schaute neugierig in das Zimmer.
"Und Michael-ausgeschlafen? Oder ist es dir lieber, wenn ich noch bei Witnere bleibe?"
Was sollte ich darauf antworten- letzteres wäre mir lieber, aber Pferde antworten ja eigentlich nicht ihren Veterinären... Ach was soll es...
"Wenn es dich nicht stört, würde ich gern bei Witnere bleiben- auch wenn es nicht üblich ist, daß ein Pferd mit seinem Tierarzt spricht..."
Meine Nacktheit schien sie überhaupt nicht zu stören und die gegebene Antwort entlockte ihr ein Lachen.
"Nein- keinesfalls! Aber ich würde dich bitten, mit mir zu einer letzten medizinischen Untersuchung zu kommen- wir wollen hier nur sicher gehen, daß mit dir körperlich alles in Ordnung ist. Du kannst auch gern so, wie du gerade bist, das Ganze absolvieren..."
Mit einem übertriebenen Schnalzen ihrer Zunge und einer einladenden Geste forderte sie mich auf Ihr zu folgen- und während wir uns zum Untersuchungszimmer bewegten, fragte sie mich bereits ab, wie ich geschlafen und ob ich etwas geträumt hätte. Letzteres konnte ich verneinen und die Stunden der Ruhe hatten meine Akkus wieder aufgeladen- ich hatte aber Hunger und sagte dies ihr auch. Ich solle mich bitte noch bis nach der Untersuchung gedulden war Ihre Antwort darauf- aber die Wartezeit würde sich lohnen...
Im Untersuchungszimmer erfolgten erst die üblichen Prozedere- Größe und Gewicht (ich hatte in den beiden Tagen zweieinhalb Kilo abgenommen), EKG, Ruhepuls und Blutdruck. Tamara fragte mich auch sehr intensiv ab, ob ich- auch vorübergehend- Brustschmerzen oder Schwindel in den vergangenen beiden Tagen aufgrund der Belastung gespürt hätte, was ich verneinen konnte. Daraufhin bat sie mich in das von der Eingangsuntersuchung bereits bekannte Nachbarzimmer, versicherte mir aber, ein Test wie vor gut 60 Stunden würde nicht stattfinden. Sie würde von mir nur einfach fünf Durchgänge von je 10 Kniebeugen, Liegestützen und Hock-Streck-Sprüngen nacheinander ohne Pause abverlangen- und die wären für mich sicher ein Kinderspiel. Die Anforderung wäre für eine Belastungsbewertung durch sie völlig ausreichend und nach weitern fünf Minuten würde sie abschließend schauen, wie weit mein Körper wieder in den Ruhemodus zurück gekehrt wäre...
Fünfzehn Minuten später war dieser Test auch Geschichte- auch wenn mir die Arme und Knie etwas zitterten- und ich wurde von ihr zurück auf mein Zimmer begleitet. Ich solle bitte in spätestens 30 Minuten im zweiten Obergeschoss als Mensch erscheinen- sie müsse nur noch Aika testen und dann würde Raimund mit uns die Abschussbesprechung samt Diner durchführen.
Zur gewünschten Zeit geduscht und dieses Mal endgültig als Mensch aufgedresst steuerte ich, nach einem gewieherten Hallo an meine bereits wartenden Mitpferde, zuerst den Tisch mit den Tellern an, auf dem für uns einige belegte Brötchenhälften vorbereitet standen. Eine Flasche alkoholfreies Radler fand ebenfalls noch den Weg in meinen Magen- damit war mein erstes Hungergefühl gestillt und ich konnte mich auf die in diesem Moment eintreffenden Coaches und Duster konzentrieren. Jeder von ihnen steuerte wie selbstverständlich ´sein´ Pferd an bzw. blieb neben diesem-danach bat Raimund um Gehör...
"Zuerst einmal an alle Teilnehmer und Coaches meinen tief empfundenen Dank- was ihr alle in den vergangenen zwei Tagen geleistet habt, ist bisher einmalig in dieser Form. Vor einem Jahr war dieses Szenario nur eine Phantasie, aber ihr habt sie mit eurem Engagement und Durchhaltevermögen mit Leben gefüllt- ich hatte ehrlich nicht damit gerechnet, daß ihr alle die an euch gestellten Anforderungen durchhaltet.
Ich war mit Düster gerade noch beim Zahnarzt zur Nachkontrolle- da ist soweit wieder alles in Ordnung...
Ein paar Worte zum weiteren Ablauf- jeder Coach wird so wie zum Beginn sich noch einmal mit ´seinem´ Pferd unterhalten; über die Momente, wo ihr gespürt habt, da ist jemand, der mir zur Seite steht... oder auch nicht... Was euch in welchen Situationen bewegt hat, was ihr von eurem Coach erwartet hättet und dieser hätte anders oder besser machen können- euer Feedback zu ihm. Danach werden wir gemeinsam in lockerer Runde bei einem Abschlussessen besprechen, was ihr generell an Vorschlägen habt, die das Gesamtambiente betreffen- wo ihr Verbesserungsbedarf seht und was ihr gern so belassen würdet. Eure Nachfolger werden davon profitieren- denn, soviel sei verraten, es wird weitere Veranstaltungen dieser Art geben, da wir diesen Event bisher als vollen Erfolg bewerten...
Aber jetzt bildet ein letztes Mal eure Teams- wir sind auf eure Einschätzungen gespannt!"
In Unterschied zum Eingangsgespräch waren es dieses Mal keine abgetrennten ´Boxen´ sondern in Zweiergruppen aufgestellte Clubsessel mit einem Beistelltisch, in denen wir Platz nahmen und um es nicht mit einem Moment des Schweigens zu beginnen, übernahm Daniel die Initiative und eröffnete das Gespräch mit einer Einschätzung meiner gezeigten Leistung- die ihn ehrlich beeindruckt hätte. Meinen psychischen Einbruch, so gab er auch zu, hätte er einen Durchgang später erwartet- anhand der von mir abgeforderten Daten vor Beginn des Events- aber auch hier sei er von mir positiv überrascht worden, wie schnell ich mich gefangen und aus dem mentalen Loch wieder heraus gearbeitet hätte. Zudem, jeder der Teilnehmer hätte so eine Phase durchlebt... Duster und Orso vor mir und Aika als sie am Andreaskreuz ihre Ruhephase hatte. Komisch, Daniel erwähnte Stomper nicht- aber ich machte ihn auf diesen Fakt nicht aufmerksam...
Von ihm nun aufgefordert, gab ich ihm mein Feedback- zuerst folgte ein dickes Lob für seine gezeigte Leistung als Coach insgesamt und dann ging ich auf einzelne Momente ein, in denen er mir das Gefühl absoluten Vertrauens in mich gegeben hatte. Die Augenblicke der Fütterungen und der Pflege vor und nach den Ruhephasen gehörten unbedingt dazu, auch seine Arbeit als Schichtführer gehörte unbedingt dazu. Es gab keine einzige Sekunde, in der bei mir das Gefühl aufgekommen wäre, ich wäre hier nur ein Kunde und er würde nur einen Job erledigen... Zum Ende meiner Ausführungen druckste ich ein wenig herum; dann fragte ich ihn- so wie ich es mir vorgenommen hatte- ob er auch neben seiner Tätigkeit hier es sich vorstellen könnte, mich als sein Pferd in einer Spielbeziehung weiterhin zu trainieren...
Seine Antwort darauf war vorhersehbar gewesen- ich wäre nicht der Erste, der ihn dies fragen würde und er hätte sich diese Frage nach dem dritten Durchgang bereits auch selbst gestellt- aber er müsste dies ablehnen... Ich wäre ein verdammt guter Hengst und er könnte sich gut vorstellen, was an Potential in mir steckte- trotzdem wäre es für ihn nicht möglich. Bei einer solchen Konstellation würde er andere Kunden dann stets mit mir vergleichen und dies würde ihn daran hindern, sich vollständig auf diese einzulassen. Aber meine Frage zeige ihm, wie richtig die von ihm angewendete Art des Umgangs mit uns Pferden durch ihn sei- und für diese Bestätigung seiner Arbeit möchte er mir danken. Wir besprachen noch einige Details, ehe Raimund uns alle bat, langsam zu Ende zu kommen und er sich als Veranstalter uns Pferden und unseren Fragen gern stellen würde. 113
Nachdem er unser aller Aufmerksamkeit sicher war, begann er mit einem nochmaligen Dank an seine Coaches und verblüffte mich im folgenden Satz mit einer Aussage- denn er bat uns um Applaus für Tamara und Orso! Die beiden gehörten zwar nicht zu seinem Team- hätten aber auf seine Bitte hin bereits vergangenes Wochenende als Paar-was sie auch im ´richtigen´ Leben wären- diesen Event als eine Art Generalprobe absolviert und so gezeigt, der Ablauf der Veranstaltung und die abverlangten Belastungen wären in seiner geplanten Form möglich... Wir Pferde würden dies sicher verzeihen können wenn Orso in diesem Fall seine Ruhephasen ohne jegliche Einschränkungen und auch ohne permanentes Tragen der Maske absolviert hätte- zumal er dies ein Wochenende zuvor so wie wir durchgezogen hätte. Er-Raimund- hätte Tamara gebeten, als Allgemeinmedizinerin über unsere Gesundheit zu wachen und Florian/Orso wäre als sein ´Joker´ zum Einsatz gekommen, wenn mit uns Pferden irgend etwas- sowohl physisch als auch psychisch- aus dem Ruder gelaufen wäre. Daher wäre er auch in dem dritten Durchgang wieder aufgetaucht, da dieser von den Anforderungen an uns eine Stufe darstellte, die er als Veranstalter nicht ohne jemanden, der notfalls sofort hätte eingreifen können, uns zumuten wollte.
Mein Moment der Enttäuschung über die Tatsache, nicht wirklich zu den ersten zu gehören, die so etwas durchgehalten hätten, wurde sehr schnell überlagert von dem Respekt für Orso, dies innerhalb einer Woche gleich zwei Mal durchgezogen zu haben...- ich war mir nicht sicher, ob ich dies auch in der Form durchgezogen hätte und hatte zudem Stomper eine Zeit lang im ´Verdacht´ gehabt, ein ´Maulwurf´ von Raimund zu sein.
Eine Anmerkung von Joachim/Duster lenkte meine Aufmerksamkeit zurück auf die Auswertung- sein Kommentar drehte sich um die Verpuffung in Durchgang Vier, genauer die Darstellung dessen. Ihm wäre sehr schnell klar gewesen, dies sei nicht real- da dank seiner Tätigkeit beim THW er sich mit der Schadensdarstellung bei Übungen auskenne und wir weiterhin als Pferde hätten agieren sollen. Bei einer echten Notlage wäre dies wohl kaum der Fall gewesen... Hier nickte ich unbewusst und zog damit die Aufmerksamkeit von Raimund auf mich- er fragte mich direkt, wie mein Erleben im Stollen war und ob / wann ich Verdacht geschöpft hätte. Diese Fragestellung würde auch für Simone/Aika gelten. 142
So darauf angesprochen zählte ich die Punkte auf, die bei mir zu der Vermutung geführt hätten- einige würden sich, wie das Verbleiben in unserer Rolle als Pferde, nicht abstellen lassen, andere wären mit etwas technischem Aufwand noch realistischer vermittelbar. Als Beispiel nannte ich eine leichte Verrauchung und das Einspielen von Geräuschen eines Geröllabgangs auf beiden Seiten des Stollens. Auch die Aussage von Tamara, sie würde Licht in der Maschinenhalle nach der Verpuffung erkennen können, hätte die Glaubwürdigkeit geschmälert. Raimund nickte diese Punkte ab und fragte uns, wie wir die Feuerwalze empfunden hätten. Simone gab unumwunden zu, in diesem Moment eine Heidenangst verspürt und in die Windel gemacht zu haben. Auch ich sagte ihm, es sei beeindruckend gewesen- und für jeden ohne Vorkenntnisse sicher beängstigend...
Danach wurden noch andere Themen wie Sporttest und Verpflegung angesprochen- aber es gab nur positive Kritiken! Einzig die Menge der uns gereichten Flüssigkeiten wurde von Stomper angemahnt- diese hätte seiner Meinung nach umfangreicher sein können, da er wiederholt mit einem recht argen Durstgefühl geschafft hätte... Da es sich hierbei um den einzigen ´negativen´ Kritikpunkt handelte, würde dies bei allen folgenden Events dieser Art Berücksichtigung finden. Nachdem auch auf Nachfrage durch Raimund keine weiteren Kommentare erfolgten, bat er uns, mit ihm in das oberste Geschoß zu wechseln, denn dort würde das Abschiedsessen auf uns warten.
Das oberste Geschoss bot eine Überraschung für uns- hinter einer der mittleren Etage vergleichbaren Vorraum, abgetrennt durch eine Wand, erwartete uns ein größerer Saal mit Podesten für Poledance-Stange und der notwendigen Mischpulte etc. Jetzt war auf letzterem aber ein Tisch mit kaltem und warmen Buffet aufgebaut- auf uns warteten Clubsessel als Sitzgelegenheiten und durch einen Beamer wurde ein Standbild mit dem Schriftzug ´Grubenpferde´ an eine dafür ausgelegte Wand projiziert. Ohne weitere Aufforderung nach einer Geste durch Raimund, mit der er uns bedeutete, das Buffet sei eröffnet, begannen wir uns zu bedienen- ich legte mir als Vorspeise erst einmal Käse und Trauben auf den Teller...
Während wir so begannen, unsere Mägen zu füllen, bat Norbert um unsere Aufmerksamkeit. Er entschuldigte sich für die möglicherweise noch etwas abrupten Übergänge in dem nun folgenden Video- auch sei er mit der Musikunterlegung noch nicht wirklich zufrieden, aber wir sollten das Zwischenergebnis trotzdem genießen...
Zwanzig Minuten später war mein Teller noch immer zu einen guten Teil gefüllt- wir saßen alle staunend da und waren einfach begeistert. In komprimierter Form waren die vergangenen beiden Tage noch einmal an uns vorübergezogen- und bis auf die Sequenz, wo Aika und ich mit Raimund aus dem Stollen kamen, war mir nicht bewusst gewesen, daß überhaupt Aufnahmen von uns getätigt worden. Die meisten Einstellungen waren wohl von Überwachungskameras aufgenommen worden, aber eine doch recht ansehnliche Menge schienen auch mit einer Go-Pro erstellt worden zu sein. Ich war mir nicht sicher- aber der einzige, der bei diesen Einstellungen immer fehlte, war Orso. Nur hatte ich niemals etwas an ihm bemerkt, was wie eine Kamera aussah...
Das Video war auf alle Fälle bereits in seiner Rohfassung genial- und Norbert versicherte uns, wir würden es mit dem entsprechenden Feinschliff durch ihn in spätestens vier Wochen in den Händen halten können. Wenn es für uns in Ordnung wäre, würde das Gestüt in einem Werbevideo für sich Szenen daraus verwenden- aber nur solche, wo wir als Pferde agierten. Für diese Sequenzen würde uns vorab aber noch einmal eine separate Einverständniszusage zugesendet- das Gestüt lege schließlich sehr großen Wert auf den Schutz der Privatsphäre seiner Kunden...
Der Rest des Nachmittages verging mit Gesprächen leider viel zu schnell und ich war gegen 17:00 Uhr gezwungen, mich auf den Heimweg zu begeben. Der Abschied fiel nicht leicht- besonders Daniel und meinen Mitpferden "Auf Wiedersehen" zu sagen war nicht einfach. Raimund drückte mir gegenüber aus, er würde sich freuen, wenn ich wieder das Gestüt beehren würde- er wolle sich in den nächsten Tagen noch einmal bei mir melden...
Die Heimfahrt fühlte sich für mich komisch an- als würde ein Teil meiner selbst in der Grube zurückgeblieben sein und darauf warten, daß ich wiederkomme...

Epilog

Erneut erstreckt sich der Blick aus dem Auto über das Band der Autobahn, die mich dieses Mal fünf Tage nach C. führen wird- nur ist die Landschaft dieses Mal mit kaltem Weiß überzogen. Auf mich warten erneut das Gestüt, Raimund, Daniel und all die anderen Coaches- und auch Aika soll wieder dabei sein. Wir beide sollen dieses Mal,so wie Orso bei uns im Durchgang, auf die acht anderen Pferde mit aufpassen und ihnen als Vorbild dienen...
Aber neben mir sitzt dieses Mal meine ´Madame Serval´- so nenne ich meine Partnerin liebevoll, die ich kurz nach meinem ersten Besuch in ´Berggeschrei´ kennengelernt habe und die als meine Coach mich betreuen wird. Was sie nicht weiß; ich habe mit Raimund vereinbart, ihr dort im Stollen die ´eine Frage´ zu stellen...- drückt mir die Hufe daß sie mit "Ja" darauf antwortet!


ENDE



Zum guten Schluss möchte ich mich auch noch einmal bei allen Lesern hier im Forum für Ihr Interesse an meinem Geschreibsel bedanken- vor allen bei jenen, die mir hier Feedback gaben.

Und Witnere? Mal sehen, ob und wo er sich hier noch einmal herumtreiben wird? Vielleicht wird dies seine künftige Ownerin zu verhindern wissen- oder gemeinsam mit ihm neue Erfahrungen auf anderen Gestüten machen...
30. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von SteveN am 24.08.17 12:10

Hallo Blackrubberhorse !

Vielen Dank für deine tolle Geschichte !!!

Viele Grüße SteveN


31. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von supercat am 28.10.17 01:36

Ich finde die Geschichte Gut , hat mir Gefallen
32. RE: "Grubenpferd"

geschrieben von Pup_Fl am 28.10.17 09:04

Wow!
Eine richtig gute Geschichte! Gratulation!
Sehr schön und flüssig zu lesen.
Mach weiter so!


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