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Thema:
eröffnet von Matze23 am 07.05.19 12:24
letzter Beitrag von krinlyc am 31.05.19 09:15

1. Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 07.05.19 12:24

Nach langer Zeit hat es mich mal wieder gepackt und ich musste eine neue Geschichte schreiben.

Kommentare sind gern gesehen, aber die Geschichte ist bereits fast zu Ende verfasst und ich werde nur offensichtliche Logikfehler korrigieren.

Ich hoffe, dass die Story gefällt und wünsche viel Spaß beim Lesen.

matze
2. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 07.05.19 12:26

1.
Es war auf dieser merkwürdigen Kostümparty. Ich weiß nicht mehr, welcher Teufel mich geritten hatte, dort hin zu gehen. Vielleicht war es die Langeweile in meiner winzigen Studentenbude mit dem Fernseher mit Zimmerantenne, die ich immer noch bewohnte, obwohl ich längst Assistent war, vielleicht auch die Flucht vor der inneren Leere, da ich mich vor nicht allzu langer Zeit von meiner Freundin getrennt hatte. Aber nun war ich doch dort.
Auf dieser merkwürdigen Party gab es nur zwei Bekleidungsvorschriften: Erstens, es musste jeder kostümiert sein. Nun, das war nichts besonderes für eine, wie der Name schon sagt, Kostümparty. Zweitens, deutlich merkwürdiger, es musste jeder maskiert sein und durfte seine Maske niemals vor anderen ablegen. Wer dagegen verstieß, wurde von zwei freundlichen Herren mit überbreiten Schultern mit Nachdruck zur Türe begleitet. Der tiefere Sinn erschloss sich mir zwar nicht, aber so konnte man ohne Angst vor Youtube-Videos einfach mal die Sau rauslassen und sich daneben benehmen (auch wenn das nicht mein Stil war).
Als Konsequenz aus dem Maskenzwang gab es auf der Party nichts zu essen und alle Getränke wurden auf Wunsch mit Strohhalmen serviert.

Bei den Damen war eine große Bandbreite an Maskierungen zu entdecken. Von der reich verzierten venezianischen Maske mit Feder-Applikationen bis hin zu albernen bis peinlichen Latex-Schaummasken war alles zu finden; die etwas Mutigeren hatten sich das Haupt mit einem Jeannie-Tuch verhüllt, was doch einiges an Gesicht erahnen ließ. Es war erstaunlich, wie es diese zauberhaften Jeannies an der Einlasskontrolle vorbei geschafft hatten…

Bei den Herren herrschten Zombie- und ähnlich schauderhafte bis geschmacklose Vollmasken vor. Ein figürlich etwas prall ausgefallener Zeitgenosse hatte sich in einen neonfarbenen Morphsuit gezwängt, der mehr oder weniger elegant und vorteilhaft Kostüm und Maske miteinander verband und kein einziges seiner überzähligen Pfunde verbarg.
Ich selbst war auch nicht gerade ein Trendsetter an Originalität; ich hatte mich für eine dieser weißen Plastikmasken entschieden, die gerne im Theater oder im Kunstunterricht verwendet werden. Der Rest des Kostüms war irgend etwas undefinierbares zwischen römischer Toga und Gandalf, ein langes Gewand, das ich mehrfach um mich geschlungen hatte. Da das Gewand mit seiner Kapuze auch über den Kopf ging, hatte ich eine Erscheinung, die als Gevatter Tod in Weiß, nur ohne Sense, hätte durchgehen können. Immerhin passten Gewand und Maske farblich zueinander.

Die Party selbst war irgendwie der Reinfall. Reichlich Alkohol, der durch den Strohhalm seine Wirkung noch besser entfalten konnte, sowie die Trauben von Männern um die aufgetakelten Mädels mit den üblichen dümmlichen Anmachsprüchen, ohne Angst vor Konsequenzen. Der Lärmpegel der Musikanlage ließ eh keine Gespräche aufkommen und so war ich kurz davor, den Ort des Grauens vorzeitig zu verlassen.

Dann fiel mein Blick auf eine schwarze Gestalt, die alleine an einem dieser zahlreichen Tischchen auf einem Stehhocker saß. Es war weniger der interessante Kontrast zwischen Ihrem Schwarz und meinem Weiß, als die Art ihrer Verkleidung. Ein bodenlanges, weites schwarzes Gewand, ein Kopftuch oder eine weite Kapuze und vor dem Gesicht ein schwarzes Tuch. In Höhe der Augen war eine etwas hellere Partie erkennbar, sie musste also unter dem Schleier eine Niqab oder ähnliches tragen. Ihre ganze Erscheinung war so, wie man es von Bildern aus Saudi Arabien kennt – eine „perfekte“ Araberin. Aber genau das irritierte mich. Eine „echte“ Araberin würde sich nicht auf eine solche Party verirren, schon gar nicht ohne männlichen Begleiter. Und als Kostüm wirkte die Verkleidung deplatziert. Zu alltäglich (zumindest für einen Großstädter), zu gewöhnlich, ja, wie soll ich es beschreiben, eine Mischung aus provokativ, gefährlich, lächerlich?

Ich konnte meinen Blick dennoch nicht von ihr lassen. Jetzt nahm sie mit ihren schwarz behandschuhten Händen ihr Cocktailglas, hob den Stoff vor ihrem Gesicht an, ohne auch nur ein Fleckchen Haut zu zeigen, und führte den Strohhalm zu ihrem Mund. Was war los mit mir? Ein alltäglicher Vorgang und ein wenig anziehender Anblick eines schwarzen, konturlosen Kleiderbergs hatte eine unglaublich faszinierende Wirkung auf mich.

Sie schien meinen Blick zu spüren und drehte ihren Kopf zu mir. Trotz Schleier und Maske schienen sich unsere Blicke zu treffen, und eine innere Stimme drängte mich, den direkten Kontakt zu ihr zu suchen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Wie soll ich sie ansprechen? Über was kann ich mit ihr reden, da ich ja absolut nichts über sie weiß?
Sie ließ den Blick nicht von mir ab und so stand ich auf, nahm mein Glas und ging zu ihr herüber.
3. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von FE am 07.05.19 15:18

...guter Einstieg...Fortsetzung bitte....
4. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 08.05.19 08:05

2.
„Setz Dich zu mir“ rief sie mir gegen den Lärm zu. Kannte sie mich? Oder zog sie alle Männer in ihren Bann und war nicht sonderlich wählerisch?
Ich versuchte, einen Smalltalk zu starten. Aber die infernalisch laute Musik ließ selbst auf der Distanz von etwas mehr als einer Armlänge keine keine vernünftige Konversation zu.
Plötzlich stand sie auf und schob ihren Stuhl näher zu mir, so dass wir nur noch ein paar Handbreit voneinander entfernt saßen. Sie hob ihren Schleier an und fixierte mich mit kastanienbraunen Augen. Allein der Anblick nur ihrer Augen ließ meinen Hormonspiegel explodieren.

„Du hast wunderschöne Augen.“ Mist! Ich wollte alles sagen, nur nicht so einen blöden Anmachspruch.
Sie kam mit ihrem Gesicht ganz nah an das meine. „Dann präge Dir den Anblick gut ein. Du wirst meine Augen vermutlich nie wieder zu sehen bekommen.“ Dann senkte sie wieder den Schleier und das Gesicht verband sich wieder mit dem konturlosen Kleiderberg.

Da eine vernünftige Kommunikation weiterhin praktisch nicht möglich war, saßen wir weitgehend stumm nebeneinander, fixierten uns durch Maske und Schleier hindurch mit den Augen und nippten hin und wieder verlegen an unseren Getränken.
Ich versuchte, den gordischen Knoten zu durchschlagen. „Können wir nicht woanders hingehen? Ich möchte mich gerne mit Dir unterhalten und Dich kennenlernen. Bei dem Lärm hier macht das keinen Spaß.“ Ich brüllte sie fast gegen den Lärm an.
Sie beugte sich wieder ganz nah zu mir, damit ich sie auch ohne Anschreien verstehen konnte.
„Gerne! Aber bevor wir uns näher kennenlernen, möchte ich Dich noch auf etwas vorbereiten. Ich weiß, das klingt jetzt erst mal sehr merkwürdig, aber ich möchte, dass Äußerlichkeiten ohne Bedeutung bleiben. Daher wirst Du niemals mein Gesicht zu sehen bekommen und ich möchte ebenso, dass Du mir nie Dein Gesicht zeigst. Kannst Du Dir so etwas vorstellen?“
Das musste ich erst mal kurz verdauen. Die Vorstellung, niemals das Gesicht dieser unbekannten, aber irgendwie faszinierenden Frau zu sehen zu bekommen, war doch sehr merkwürdig. Aber das Verlangen, mehr über diese geheimnisvolle Frau zu erfahren, war größer.
„Einverstanden, Aber wie stellst Du Dir das vor? Dass ich immer in dieser dümmlichen Maske herumlaufen muss? Die ist auf Dauer unbequem und Essen kann ich darin auch nicht.“
So eine Antwort hatte sie wohl erwartet. Sie griff in ihr Gewand und zog nach einem kurzen Suchen ein kleines, schwarzes Bündel heraus, das sie mir in die Hand gab. Es fühlte sich gummiartig an. Dann beugte sie sich wieder zu mir.
„Geh auf die Toilette und ziehe Dir diese Maske unter Deine Plastikmaske. Dann kommst Du wieder.“

Ich war irritiert und verwirrt. Langsam wurde es unheimlich. Machte sie das so mit allen Männerbekanntschaften oder hatte sie mich schon länger im Auge und hatte alles von langer Hand vorbereitet? Nur, woher sollte sie mich kennen?
Wie hypnotisiert stand ich auf und ging zur Toilette, suchte mir eine freie Kabine und schloss mich ein. Als erstes untersuchte ich das Gummibündel etwas genauer. Es schien eine Maske aus dünnem, weichem Latex zu sein. An einer Kante war ein langer Reißverschluss zu erkennen, der Schlitten des Zippers sah ungewöhnlich groß aus und hatte ein Loch in der Mitte. Auf der anderen Seite war die Ausbuchtung einer Nase mit zwei Löchern, darunter befand sich ein größeres Loch, wohl für den Mund und darüber, kaum erkennbar, eine runder, dunkler Fleck. Ich stecke meine Hand in die große Öffnung, drehte die Maske auf der Hand und erkannte, dass es zwei Flecken waren, die wohl Augengläser sein mussten. Langsam fing ich an zu verstehen, was sie vorhatte.
Mit leicht zitternden Fingern streifte ich meine Kapuze vom Kopf, nahm die Plastikmaske ab und legte sie auf den Toilettendeckel. Ich öffnete den Reißverschluss; ganz vorsichtig, als ob ich die Maske durch zu grobes Öffnen zerreißen könnte. Dann schlüpfte ich meinen Kopf in die große Öffnung. Zuerst wurde es dunkel und ich bekam leichte Panik, da ich kurzzeitig nicht richtig atmen konnte. Nach etwas hin- und herbewegen saß die Nase in der Ausbuchtung, ich bekam wieder ausreichend Luft und ich konnte auch wieder sehen. Allerdings war alles gedämpft, die dunklen Gläser schluckten einen Großteil des Lichtes.
Ich schloss den Reißverschluss und mit immer noch zitternden Fingern setzte ich wieder meine Plastikmaske auf. Als Letztes folgte die Kapuze, die ich über meinen Kopf zog. Vor der Kabine prüfte ich mein Aussehen im Spiegel über dem Waschbecken. Kein Unterschied zu vorher war zu sehen, ausser, dass statt meiner eigenen blauen Augen nur noch ein schwarzes Nichts zu erkennen war. So ging ich zurück zu ihrem Tisch.
5. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Redeagle am 08.05.19 08:23

Guter Anfang!

Bin mal gespannt , wie es weiter geht.
6. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Latexbrummbär am 08.05.19 22:17

Wow...die Geschichte zieht mich in ihren Bann. Ob die Maske schon abgeschlossen ist?
7. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von FE am 08.05.19 22:20

...schöne Fortsetzung.... und ich liebe Latex....
8. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von latexreisender am 09.05.19 06:06

Sehr schöner interessanter Anfang der Geschichte. Ich bin gespannt wie es weiter geht!
Schreibe schnell weiter. Ich bin extrem gespannt wo die Reise hin geht.
9. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 09.05.19 09:27

Danke für die Kommentare und Ermunterungen! Hier kommt der nächste Teil.


3.
Meine Unbekannte blickte in meine Richtung, als ob sich nichts verändert hätte und es das Selbstverständlichste der Welt wäre, in einer Latexmaske mit dunklen Augengläsern herumzulaufen. Dennoch schien sie meine Augen zu fixieren. Nachdem sie wohl erkannt hatte, dass ich die Maske tatsächlich trug, wurde ihr Blick, soweit ich es überhaupt einschätzen konnte, wieder beiläufig.
„Wenn Du möchtest, können wir gerne zu mir gehen. Ich bekomme auch langsam Hunger und Essen gehen in dieser Verkleidung scheidet wohl wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses aus.“ Ich meinte, dabei ein leichtes Schmunzeln in ihrer Stimme zu hören.

Sie stand von ihrem Stehhocker auf und hatte wohl einige Mühe, diese Massen an schwarzem Stoff so zu bändigen, dass sie überhaupt laufen konnte. Ich stand ebenfalls auf und folgte ihr. Wir bahnten uns den Weg durch flirtende Pärchen und besoffene Zombies, vorbei an der Garderobe und an den beiden Gorillas am Eingang. Endlich wieder Ruhe und frische Luft!

„Bist Du mit dem Auto da?“ - „Nein, mit der Bahn“ antwortete ich.
„Das ist praktisch. Du kannst bei mir mitfahren, mein Wagen steht da drüben.“ Ich wunderte mich, dass sie verschleiert Auto fahren wollte, aber das schien sie nicht zum ersten Mal zu machen und die Wahrscheinlichkeit, nachts gesehen zu werden, war eh gering. So gingen wir zu ihrem Wagen, sie öffnete die Zentralverriegelung und wir stiegen beide ein.
„Du kannst jetzt Deine Plastikmaske und die Kapuze absetzen.“
Nachdem ich die Kapuze wieder abgestreift und die Maske abgenommen hatte, drehte sie sich zu mir, griff mit einer Hand nach meiner Latexmaske und hantierte mit irgendwas hinten an meinem Reißverschluss herum.
„Ich habe Deinen Reißverschluss abgeschlossen, damit Du die Maske nicht mehr absetzen kannst. Wenn Du wieder gehst, werde ich kurz vorher das Schloss wieder öffnen.“
Ich war verblüfft. Sie hatte wohl alles genau durchgeplant.
„Solltest Du die Maske abnehmen oder zerstören, solange Du in meiner Nähe bist, ist es sofort aus und wir werden uns nie mehr wiedersehen. Verstanden?“
So eine harsche und direkte Ansage hatte ich nicht erwartet und so stammelte ich nur ein „Verstanden“ in meine Maske. Sie startete den Motor und wir fuhren los.

Die Fahrt war nur kurz und auch weitgehend wortlos. Sie wollte sich wohl im Auto nicht unterhalten und ich war von der Menge an neuen und teilweise beängstigenden Eindrücken so überwältigt, dass ich nach ein paar erfolglosen Smalltalk-Versuchen dann auch stumm blieb.

Wir hielten vor einem größeren Häuserblock und sie stellte den Motor ab.
„Ich wohne dort drüben, im vierten Stock.“ und zeigte auf ein Haus, ca. 100 Meter entfernt. Langsam bekam ich Angst. Was, wenn mich auf dem Weg dorthin jemand mit meiner Maske sehen würde? Gut, erkennen könnte man mich nicht, aber manche Leute reagieren aggressiv auf alles, was sie nicht kennen und die Gegend sah auch nicht unbedingt nach Nobelviertel aus. So streifte ich mir wieder die Kapuze über und zog sie weit ins Gesicht, damit von meiner Maske möglichst wenig zu sehen war.
Meine Unbekannte bemerkte mein Unbehagen und mit einem Lächeln in ihrer Stimme meinte sie, „nur keine Angst. Die Leute hier beißen nicht.“

Ich hätte sie jetzt gerne an die Hand oder in den Arm genommen, um den Weg gemeinsam und geschützter zu gehen. Aber sie war so damit beschäftigt, die Stoffmassen Ihres Umhangs oder Kleides zu bändigen, um nicht zu stolpern, dass ich nur hinter ihr hertrotten konnte.
Irgendwie zauberte sie aus dem Umhang einen Schlüssel, schloss die Haustüre auf und wir gingen die Treppen hinauf, was angesichts unserer Bekleidung nicht ganz einfach war. Selbst mein Toga-artiges Kostüm erwies sich als wenig treppentauglich. Bis oben ging alles gut; keiner begegnete uns und ich war froh, als endlich die Wohnungstüre hinter uns ins Schloss fiel.
10. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von onkelb am 09.05.19 18:45

kanns die Fortsetzung kaum erwarten. Hoffentlich gehts bald weiter....
11. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von onkelb am 09.05.19 18:45

kanns die Fortsetzung kaum erwarten. Hoffentlich gehts bald weiter....
12. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 10.05.19 08:36

Wegen der Kürze der Kapitel kommt heute eine Doppelfolge.


4.
Sie war voraus gegangen, blieb nun stehen und dreht sich um.
„Bleib hier stehen, ich bin in ein paar Minuten wieder zurück.“
Sie bewegte sich, so schnell es ging, in ein nahegelegenes Zimmer und schloss die Türe hinter sich zu. Als sie nach einiger Zeit zurück kam, war sie wie verwandelt. Statt des schwarzen Kleiderberges hatte sie einen baggy geschnittenen, sehr farbenfrohen Jumpsuit mit Kapuze aus Fleece an, der jedoch erahnen ließ, dass sie wohl von schlanker Statur sein müsste. Das Irritierendste war jedoch das, was oben aus dem Jumpsuit unter der Kapuze heraus schaute. Sie trug eine schwarze Maske, ähnlich der meinen, nur mit verspiegelten Augengläsern, die wohl nur in eine Richtung durchsichtig waren.

Sie schien meine Verblüffung zu bemerken und durch die Mundöffnung in ihrer Maske konnte ich ein Grinsen erkennen. Sie kam direkt auf mich zu, gab mir einen schnellen Kuss auf die Lippen und drückte mir ein Stoffbündel in die Hand.
„Hier, zieh das an, das müsste Dir passen. Und dann essen wir was und machen es uns gemütlich.“
Erst langsam löste sich meine Versteinerung. Sie zeigte mir den Weg zum Bad, ich ging hinein und entledigte mich meiner Toga. Das Stoffbündel entpuppte sich ebenfalls als Jumpsuit, der mir erstaunlich gut passte und sehr bequem wirkte.

Ich hatte schon das eine oder andere Date und auch schon Freundinnen. Aber das hier war bizarr. Ich war in der Wohnung einer Frau, die ich nicht kannte und deren Namen ich noch nicht mal wusste, trug eine abgeschlossene Latexmaske mit verdunkelten Augengläsern, die mich die Umwelt wie im Dämmerlicht wahrnehmen ließ und trug einen fremden Jumpsuit, der zwar irgendwie witzig und bequem war, von dem ich aber nicht wusste, wie viele Männer vor mir schon in diesem Ding steckten. Dazu diese Frau, die eine bizarre Maske trug und mir schon avisierte, dass ich sie niemals ohne diese Maske sehen würde. Wie soll das nur weitergehen, und, wo soll das alles hinführen? Diese Unbekannte faszinierte mich, aber reicht „Faszination“ für mehr als nur ein kurzes Date, gar für eine Freundschaft oder Beziehung? Und kann man überhaupt ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander aufbauen, wenn das wichtigste in der Kommunikation, nämlich Blickkontakt und Mimik, für immer verborgen bleiben sollen? Der Blick in den Spiegel half mir auch nicht weiter. Ich erkannte nicht mich, sondern nur eine gesichtslose, schwarze Gestalt meiner Größe, umhüllt von einem blauen, sackartigen Kleidungsstück.

5.
Ich verließ das Badezimmer und machte mich auf die Suche nach der Küche. Das war einfach, denn von dort drang der leckere Duft von warmen Essen. Wie war das möglich? Habe ich so lange im Bad zum Umziehen gebraucht oder war auch dies Teil dieses abgekarteten Spiels, das minutiös von ihr geplant zu sein schien? Sie bemerkte mich in der Türe und drehte sich zu mir um.
„Komm rein und setz Dich an den Tisch. Ich habe eine Lasagne vorbereitet, die müsste gleich fertig sein. Ich denke, Du magst italienisch?“
Wieder war ich perplex. Sie musste mich von irgendwo her kennen, denn italienisch ist mein Lieblingsessen. Oder war es nur geraten? Fast jeder mag schließlich italienisch.

Sie schien meine Gedanken lesen zu können.
„Setz Dich. Ich hoffe es schmeckt; mit italienisch trifft man fast immer ins Schwarze.“
Ich setzte mich, sie stellte zwei Teller auf dem Tisch, holte die Lasagne aus dem Ofen und servierte jedem ein großes Stück auf den Teller.
„Ich vermute, dass es das erste Mal ist, dass Du mit einer Maske isst? Keine Sorge, am Anfang kleckert man noch ein bisschen, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und bekommt Übung. Ich hoffe doch, Du willst nicht gleich wieder gehen?“
Auf gar keinen Fall wollte ich das! Es war alles so neu, so bizarr, so faszinierend… Ich hatte so viele Fragen, war aber wie gelähmt, als ob alles um mich herum wie in einem Film ablaufen würde, auf den man keinen Einfluss hat und nur beobachten und zuschauen konnte.
Sie stellte die Auflaufform wieder in den Ofen und kam mit zwei Gläsern und einer Flasche Chianti („Du magst doch Wein?“) wieder. Sie schenkte ein, kam auf mich zu, gab mir wieder einen schnellen Kuss auf den Mund, wünschte mir einen guten Appetit und setzte sich mir gegenüber.
Ich war wie gelähmt und traute mich kaum, nach der Gabel zu greifen. Und bevor ich jetzt mit irgendeinem Gestammel anfangen würde, beschloss ich, erst mal zu schweigen und ihr die Initiative zu überlassen, die sie ja eh schon die ganze Zeit hatte.
13. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Rubberpaar am 10.05.19 19:57

Hallo Matze
Vielleicht ein guter Rat, die Intervalle etwas känger dafür die Folgen etwas größer.
Ist keine Kritik nur ein Rat.
LG
14. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von FE am 10.05.19 21:26

...ich wäre eher dafür, die Folgen länger und es bei den Intervallen belassen...

...bisher tolle Story und macht Lust auf mehr...
15. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 12.05.19 08:49

Auf mehrfachen Wunsch sind die Kapitel jetzt länger.


6.
Sie hob ihr Glas und hielt es mir entgegen.
„Auf unser Kennenlernen!“
So langsam überwand ich meine Lähmung, griff langsam nach meinem Glas und stieß mir ihr an.
„Das ist das bizarrste Dinner, das ich jemals hatte“ kam es mir über die Lippen. „Ich sitze hier in Deiner Küche, habe eine Maske auf und Deine Klamotten an, esse mit Dir und kenne noch nicht mal Deinen Namen.“
Unter ihrer Maske konnte ich ein Lächeln erahnen.
„So mag ich Dich. Schüchtern, analytisch, aber doch neugierig. Nenne mich Verena, dafür steht das 'V.' auf meinem Klingelschild, wie Du sicher bemerkt hast.“
„Das freut mich. Ich bin Thomas.“ - „Ich weiß.“
Ich weiß? Das heißt, sie muss mich kennen und hat alles arrangiert. Aber wer ist sie? In Gedanken ging ich alle Frauen durch, mit denen ich jemals zu tun hatte, einschließlich aller Mädels aus der Uni und der früheren Schule. Auch andere Namen, die mit 'V' begannen, ging ich durch. Nichts passte zusammen.
Und noch eine Frage beschäftigte mich. Wenn sie mich kannte, dann kannte sie doch auch sicher mein Gesicht. Warum musste ich also eine Maske tragen? War es nur 'gleiches Recht für alle'? Es schien jedenfalls mehr dahinter zu stecken als nur ein kurzes Date, das mit einem Quickie endete und nach dem man sich nie mehr wiedersah.

Sie schien wieder meine Gedanken zu lesen.
„Mach' Dir keinen Kopf, Du wirst mich noch kennenlernen. Jetzt lassen wir es uns erst mal schmecken.“ und nahmen einen Bissen in den Mund. „Nimm nur kleine Bissen auf die Gabel, dann wird es mit der Mundöffnung in der Maske leichter.“
Es fiel mir schwer zu essen; weniger wegen der ungewohnten Maske, als vielmehr wegen dem ganzen Geheimnis, das sie umgab, und meiner langsam quälend werdenden Ungewissheit. Mein Mund war trotz des Weines wie ausgetrocknet und meine Kehle zugeschnürt.
Ich nahm noch einen Schluck Wein und langsam löste der Alkohol meine Verkrampfung und ich konnte zumindest eine Kleinigkeit essen.

Aber meine Gedanken fuhren weiterhin Achterbahn. Gut, sie kannte mich wohl. Aber ich war auf der Party bis zur Unkenntlichkeit verkleidet und hatte auch vorher nie mit jemandem groß über meine Pläne für den Abend gesprochen. Meine Figur ist durchschnittlich und viel bewegt habe ich mich dort auch nicht, als dass man mich an meinem Gang hätte erkennen können. Wie konnte sie mich aus den Massen an Leuten herausfinden und erkennen?

Das Essen verlief in einer merkwürdigen Atmosphäre. Ich war immer noch in meinen grüblerischen Gedanken versunken, meine Kehle war eng und Verena saß mir gegenüber und beobachtete mich, während sie ihre Lasagne in Ruhe aß. Entweder konnte sie meine Gedanken lesen oder sich zumindest vorstellen, was ich in dieser Situation empfand und was deshalb in meinem Kopf vorging. Jedenfalls aßen wir schweigend und ich glaubte, in ihrem Gesicht ein süffisantes Lächeln entdecken zu können.

Als sie ihren Teller geleert hatte (von meiner Lasagne war noch ziemlich viel übrig), stand sie auf, kam zu mir herüber und nahm meine Hand.
„Komm mit“ sagte sie nur kurz.
Sie führte mich an der Hand in ihr Wohnzimmer, in dessen Mitte ein großes Sofa stand, welches sie ansteuerte. Sie machte eine Geste und ich setzte mich wortlos auf eine Seite des Sofas. Verena setzte sich direkt neben mich, nahm meinen maskierten Kopf in beide Hände und blickte mir direkt in die Augen, wobei ich in den verspiegelten Gläsern ihrer Maske nur mich selbst sehen konnte, durch die Nähe bizarr verzerrt. Sie zog mich kurz zu sich, gab mir wieder einen schnellen Kuss auf den Mund und hielt dann meinen Kopf weiter fest.

„Du fragst Dich sicher, in was Du da hinein geraten bist und was das alles soll. Nun, ich kann Dir noch nicht alles verraten und auch der Grund, warum wir beide Masken tragen, wird weiterhin ein Mysterium für Dich bleiben – akzeptiere es einfach so, wie es ist. Ich kenne Dich von der Uni, dort haben wir an einem Projekt zusammen gearbeitet. Aber nicht so eng, dass Du mich persönlich kennen könntest. Und an der Uni trug ich ebenfalls eine Maske, die allerdings so realistisch gestaltet war, dass es nur derjenige erkannte, der von dem Geheimnis wusste. Mittlerweile arbeite ich dort nicht mehr, also versuche nicht, mich an der Uni ausfindig zu machen. Und hier zuhause finde ich eine schwarze Maske geheimnisvoller und erotischer, als eine Maske, die wie ein normales Gesicht aussieht.“

Ich saß einfach nur sprachlos neben ihr und versuchte in Gedanken, alle Kommilitoninnen und Assistentinnen durchzugehen, mit denen ich, auch entfernt, zu tun hatte. Wieder passte nichts zusammen.

„Während des Projekts bist Du mir aufgefallen. Nicht so ein Macho, ein besserwisserischer Aufschneider wie viele der Typen dort. Du kannst zuhören, auch andere Meinungen akzeptieren, Dich über gelungene Ergebnisse von Kollegen freuen – mit einem Wort, Du bist einfach nett. Und ich habe mich in Dich verliebt, aber wie konnte ich Dir näher kommen, ohne mein Geheimnis zu verraten? Durch Zufall habe ich von Deinen Plänen für heute Abend erfahren, und… jetzt sitzen wir tatsächlich hier! Meine Hoffnung, dass Du Dich nicht so für aufgetakelte Miezen, sondern eher für geheimnisvoll-abgründige Frauen interessierst, ist ja wohl aufgegangen.“

Ich war immer noch sprachlos, aber so langsam wuchs meine Faszination für diese geheimnisvolle Frau. Ich wusste immer noch fast nichts von ihr – kein Gesicht, und der Name war mit Sicherheit auch falsch. Aber was soll's, ich legte meine Hände um ihre Schultern und zog sie an mich heran, bis sich unsere Lippen berührten. Ein interessantes Gefühl, wenn von Latex überzogene Haut sich berührt, irgendwie anders und neu, aber erregend. Und durch das Loch in der Mitte der Maske tauschten wir einen diesmal langen Kuss aus.

Jetzt war mein Eis gebrochen.
„Deine Maske hat nichts mit einer ansteckenden Krankheit oder einem entstellenden Ausschlag zu tun?“ fragte ich sie. Sie lächelte wieder ihr süffisantes Lächeln.
„Nein, überhaupt nicht. Menschen, die mich ohne Maske gesehen haben, behaupten sogar, ich wäre sehr hübsch. Aber davon solltest Du Dich nicht leiten lassen.“
Es ist für mich nicht einfach, mich auf einen Menschen einzulassen, dessen Gesicht ich nicht sehen kann.“ Jetzt platzten alle Sorgen und Bedenken gleichzeitig aus mir heraus.
„Das kann ich verstehen. Aber ich hoffe, Du gibst mir eine Chance, mich auch mit Maske kennen zu lernen. Gib Dir und mir Zeit! Und damit keiner im Vorteil ist, sollst auch Du eine Maske tragen.“
„Aber Du kennst doch mein Gesicht vom Projekt, ich dagegen Deines nicht.“ erwiderte ich.
„Ja, das stimmt, aber ich war Dir nie ganz nahe, und ich kann leider nicht anders. Warum… bitte frage mich nicht danach.“ Ich meinte, ein leichtes Flehen in ihrer Stimme zu vernehmen.

Immer mehr Fragen gingen in meinem Kopf herum.
„Warum hast Du mir vorhin Deine Augen gezeigt?“
„Weil ich Dir vertraue, auch wenn ich Dich noch gar nicht richtig kenne. Und weil ich Dich antörnen wollte.“
Da war es schon wieder, dieses süffisante Lächeln. Und wieder trafen sich unsere Lippen, wieder etwas intensiver.


7.
Mittlerweile war der Wein von der Küche ins Wohnzimmer gewandert und der Pegelstand der Flasche hatte sich fast auf Null abgesenkt. Wir beschlossen, den Abend zu beenden.
„So spät fährt keine Bahn mehr, bitte bleibe heute Nacht hier.“ meinte Verena. „Du kannst bei mir übernachten; entweder hier auf dem Sofa, oder bei mir im Kingsize-Bett, wenn Du Dich traust.“ Ihren Blick konnte ich naturgemäß nicht erkennen, aber er musste etwas Schelmisches an sich gehabt haben. „Allerdings nur, wenn Du an Dich halten kannst; ich möchte nicht gleich am ersten Abend mit Dir schlafen.“
So sehr mich die Frau auch anmachte, mit einer fast noch Unbekannten zu schlafen, war auch nicht meine Natur. Also entschied ich mich mit gutem Gewissen für das gemeinsame Bett.
„Den Strampler kannst Du gleich anbehalten, das ist auch ein bequemer Schlafanzug.“ meinte sie. „Ich behalte meinen auch an.“
Dann gab sie mir noch eine neue Zahnbürste, zeigte mir, wo alles für die Abendtoilette zu finden war und ließ mich im Bad allein. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, sich nicht das Gesicht waschen zu können und die Zähne durch ein Loch vor dem Mund zu putzen. Ich hatte auch nicht daran gedacht, sie um einen „Aufschluss“ für die Abendtoilette zu bitten, also fügte ich mich dem Schicksal. Als ich das Bad verließ, schien die Wohnung leer. Ich suchte das Schlafzimmer und fand Verena bereits unter die Decke gekuschelt, sie musste wohl ein zweites Bad haben. Sie trug tatsächlich noch ihren bunten Fleece-Strampler und, natürlich, die schwarze Maske mit den Spiegelaugen. Ich schlüpfte zu ihr unter die Decke und kuschelte mich an sie. Sie erwiderte kurz meine Annäherung, zog sich dann zurück und schlief, mir den Rücken zugewandt, ein.

Ich dagegen fand keinen Schlaf. Zu viele Gedanken zogen durch meinen Kopf und die Maske drückte unangenehm auf die Ohren, wenn ich meinen Kopf seitlich auf das Kissen legte.

Irgendwann musste mich dann doch der Schlaf übermannt haben, denn ich wurde mit einem Kuss auf den Mund geweckt. Ich schlug die Augen auf und bekam fast eine Panikattacke, da ich nur grauen Nebel sah. Meine Augengläser hatten über Nacht beschlagen und nahmen mir jetzt die Sicht. Verena nahm mich zärtlich in den Arm. „Du musst die Maske von innen entlüften. Hebe die Maske an der Nase leicht an, atme dann tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus.“ Und tatsächlich besserte sich die Sicht langsam. Ich sah Verenas schwarzes Gesicht, nur wenige Zentimeter von meinem entfernt, das sich langsam näherte. Schließlich trafen sich unsere Lippen zu einem intensiven Kuss.
„Jetzt aber aufstehen, Schlafmütze, das Frühstück steht bereit!“
Jetzt roch ich es auch, den Kaffeeduft, der aus der Küche ins Schlafzimmer zog. Also schälte ich mich aus dem Bett und nach einem kurzen Abstecher über das Bad trat ich in die Küche. Verena saß bereits am Tisch.
„Hast Du gut geschlafen? Ich weiß, mit Maske schlafen ist am Anfang unangenehm. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass Du über Nacht bleiben wirst.“
Sie schenkte mir Kaffee ein und ich nahm mir eines der frischen Brötchen. Obwohl sie noch ihren bunten Strampler anhatte, musste sie wohl schon beim Bäcker Brötchen holen gewesen sein.
Nach der eher kleinen Portion beim Abendessen hatte ich ordentlich Hunger. Brötchen essen mit einer Maske erwies sich als echte Herausforderung, was Verena immer mal wieder zum lachen brachte. „Du lernst das noch“ war immer wieder ihr Kommentar. Dann schaute ich mir ab, wie sie es machte: die Brötchen in mundgerechte Stücke schneiden und ohne Abbeißen in den Mund schieben. Ab da blieb die Maske sauber.

Verena räumte bereits den Tisch ab, während ich noch meinen letzten Schluck Kaffee trank. Jetzt fielen mir an ihr Dinge auf, die ich gestern in all der Aufregung gar nicht wahrgenommen hatte. Der Strampler hatte angenähte Füße und sah total niedlich an ihr aus. Und der Reißverschluss ging sogar durch den Schritt, wofür das wohl gut war? Mein Verlangen für diese Frau wurde immer größer. Ich musste aufstehen, stellte mich hinter sie, umarmte sie und streichelte dabei ihre Brüste und Brustwarzen, die sich dabei merklich verfestigten. Dabei rieben unsere Latex-Wangen aneinander, ein ungewohntes, aber erregendes Gefühl. Sie ließ alles geschehen und drückte sich noch enger an mich, so dass meine erogene Zone in ihre Pospalte gedrückt wurde. Die physischen Veränderungen meinerseits blieben ihr auch nicht verborgen. Plötzlich drehte sie sich um und unsere Münder verschmolzen in einem tiefen Zungenkuss. „Ich will Dich… bald...“ hörte ich sie zwischen den tiefen Atemzügen mehr keuchen als sagen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließen wir schließlich voneinander ab.
„Thomas, ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass Du über Nacht bleibst. Ich werde Dir jetzt vertrauen und Dir die Maske aufschließen, damit Du dich waschen und rasieren kannst. Einwegrasierer und Schaum findest Du im Badeschrank. Und bitte vertraue Du mir auch und setze nach dem Waschen Deine Maske wieder auf, damit ich sie wieder abschließen kann.“
Ich trug mich schon mit dem Gedanken, die Situation auszunutzen, aber der Gedanke, sie dann zu verlieren, bekehrte mich zu Besserem. So ging ich ins Bad, nahm meine Maske ab, wusch mir die total verklebten Haare, rasierte mich, reinigte kurz die Maske und setzte sie mir wieder auf.
Jetzt fiel mir ein logistisches Problem auf: Ich hatte natürlich keine Wäsche zum Wechseln dabei und nach Hause konnte ich weder in römischer Toga noch im Strampelanzug gehen. Mangels Alternativen schlüpfte ich also erst mal wieder in meine Boxershorts und streifte mir den Jumpsuit über.

Als ich aus dem Bad trat, hatte sich Verena schon wieder verändert. Gestern noch im Schlabberlook, trug sie jetzt einen hautengen dunkelblauen Gynastik- oder Voltigieranzug mit farblichen Applikationen, der ihre tolle Figur mehr als deutlich zur Geltung brachte. Und auf dem Kopf trug sie wieder eine schwarze Maske, diesmal aber mit einer roten Applikation in Form küssender Lippen um das relativ kleine Mundloch. Ich stand sprachlos vor ihr; am liebsten wäre ich sofort mit ihr ins Schlafzimmer gegangen. In Gedanken ging ich wieder alle Frauen an der Uni durch. Groß, schlank, irgendwas Mitte zwanzig bis dreißig… Wieder kein Ergebnis. Aber ihr roter Mund schrie 'Küss mich!' und dem konnte ich nicht widerstehen. Als sich unsere Lippen lösten, hatte sie schon den kleinen Schlüssel in der Hand und fing an, an meinem Nacken herumzunesteln.

Ich hatte das Glück, mit meinen Arbeitszeiten absolut flexibel zu sein, wenn ich nicht gerade eine Vorlesung hatte. Allerdings sollte ich mich irgendwann am Tag schon mal an der Uni blicken lassen und so musste ich langsam doch los. Ich erzählte Verena von meinem Klamottendilemma.
„Kein Problem. Du bist nur unwesentlich größer als ich; ich gebe Dir ein paar neutrale Klamotten von mir, mit denen fällst Du unterwegs nicht auf. Und die Toga kommt in eine Plastiktüte.“
Ich ging mit ihr ins Schlafzimmer und sie suchte mir eine Unisex-Jogginghose und einen weiter geschnittenen Sweatpulli heraus, beide in unauffälligen Farben, dazu ein normales T-Shirt. So zog ich den Jumpsuit aus (nicht ohne dass Verena mir lasziv über den nackten Rücken streichelte) und die herausgelegten Klamotten an. In der Küche dann stopften wir die Toga in eine Tüte, tauschten noch unsere Telefonnummern aus (oder um genauer zu sein: ich speicherte mir ihre Nummer ab, meine hatte sie schon lange zuvor herausgefunden) und ging schließlich langsam Richtung Tür.
Wir verabschiedeten uns mit einem innigen Kuss und dann schloss sie meine Maske auf.

Und plötzlich ging alles unerwartet schnell. Sie öffnete die Türe, schob mich hinaus und ohne ein weiteres Wort warf sie die Türe hinter mir wieder zu. Ich hörte noch den Sicherheitsriegel einschnappen und ging dann etwas verblüfft eine halbe Treppe abwärts, um mir die Maske vom Kopf zu ziehen. Ich wuschelte mir mit den Fingern durchs Haar, um die leicht angeschwitzen Haare wieder irgendwie in Form zu bekommen und überprüfte im Treppenhausfenster so gut es ging mein Aussehen. Die Bahn brachte mich schließlich nach Hause.

16. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von *Gozar* am 12.05.19 20:50

Hi Matze

Das mit den längeren Kapiteln war eine weise Entscheidung.
Die kurzen Stücke haben den Lesefluss doch sehr zerrissen.
Ansonsten finde ich die Geschichte bisher sehr ansprechend. Es liest sich flüssig und bringt Bilder in den Kopf.
Das du mit den ersten Kapiteln eine gewisse Spannung erzeugt hast liegt wohl,
nicht nur alleine, in der Geschichte selber! Wie schon bei anderen Geschichten, kann ich das Happyend, wenn sich die beiden
ohne Maske in die arme fallen, mal wieder nicht erwarten. Noch weniger, wenn beide dann zum gemeinsamen "Stelldichein",
ihre Masken wieder aufsetzen und die gefundene Gemeinsamkeit genießen!
Lass die Tasten knattern, auf das meine Fingernägel nicht alle, durch die Spannung das zeitliche Segnen!

Gruß Gozar
17. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Rubberpaar am 12.05.19 21:58

Hallo Matze
Danke dir, dass du die Teile länger gemacht hast, wie Gozar schon schrieb, es liest sich besser und ist nicht mehr so zerrissen.

LG
18. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von FE am 12.05.19 23:43

....tolle Fortsetzung.... und Danke, dass Du meine Bitte nach mehr Lesestoff erhört hast....
19. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 14.05.19 07:48

Vielen Dank für die positiven Rückmeldungen!

Zitat

Wie schon bei anderen Geschichten, kann ich das Happyend, wenn sich die beiden
ohne Maske in die arme fallen, mal wieder nicht erwarten. Noch weniger, wenn beide dann zum gemeinsamen \"Stelldichein\",
ihre Masken wieder aufsetzen und die gefundene Gemeinsamkeit genießen!


Das kann noch dauern, und vielleicht passiert es ja auch nie? Wer kann das heute schon sagen?

---

8.
Eine halbe Stunde später stand ich wieder in meiner Bude. 'Bude' war eigentlich die falsche Bezeichnung. Es war eine normale, aber winzige Einzimmerwohnung in einem Mietshaus, aber der Begriff hatte aus Studentenzeiten überlebt. Und wegen der bezahlbaren Miete und der Nähe zur Uni wollte ich mich bislang nicht davon trennen.
Mein erster Weg führte mich zum Schreibtisch vor dem Fenster, wo ich den Rechner anschaltete. Ich fand eine nur wenige Minuten alte Mail von Verena (woher sie wohl meine private Mailadresse kannte?). Ich las:
'Entschuldige den Rauswurf aus meiner Wohnung. Aber ich hasse lange Abschiede und ich wollte weder Dich noch mich in Versuchung führen, etwas zu tun, was wir vielleicht bereuen würden. Bitte komme heute Abend wieder zu mir. Rufe mich vorher an und denke an die Maske.
Ich liebe Dich, V.'

Mit Schmetterlingen im Bauch zog ich mich um und ging zur Uni. Selten hatte ich einen so quälend langen Tag erlebt. Ich konnte nur an sie denken und diese ganzen Arbeitswissenschaftlichen Fragestellungen, mit denen ich mich sonst beschäftigte, gingen mir heute sonst wo vorbei. Irgendwann beschloss ich, dass es im Büro heute keinen Zweck hatte, sagte meinem Kollegen Bescheid, dass ich noch einen privaten Termin wahrnehmen müsse und ging. Schließlich war Freitag und da störte es eh keinen, wenn man früher als üblich das Wochenende einläutete.

Wieder in meiner Bude, überlegte ich, was ich heute Abend anziehen sollte. Ich entschied mich für ganz normale Klamotten, Hemd, Jeans, dazu eine kleine Tasche mit einem Satz Ersatzwäsche für alle Fälle sowie der Maske. Dann rief ich Verena an und kündigte mein Kommen in zirka einer halben Stunde an.

Fast genau eine halbe Stunde später stand ich an ihrer Haustüre und klingelte. Über die Gegensprechanlage gab ich mich zu erkennen und der Türsummer gab die Türe frei. Nach dem Rauswurf heute morgen war ich schon auf das Schlimmste gefasst; also zog ich mir auf halber Treppe vor ihrer Wohnungstüre meine Maske auf und klingelte erneut. Die Tür ging eine Spalt weit auf, gerade so weit, wie es die Sicherungskette zuließ. Verenas Stimme fragte, ob ich meine Maske auf hätte und als ich es bejahte, ging die Türe wieder zu, die Kette rasselte hörbar und dann stand Verena in der weit geöffneten Türe. Sie zog mich hinein, gab der Tür einen Tritt, umarmte mich kurz und suchte dabei bereits das Schlüsseljoch des Zippers. Jetzt war mir endgültig klar, wie ernst es ihr mit der Maske und dem sicheren Einschluss war.

Nachdem alle 'Formalitäten' erledigt waren, bekam ich endlich den ausgiebigen Begrüßungskuss.
„Es tut mir leid, dass ich Dich wieder überfallen habe. Aber ich habe Angst davor, dass Du versuchst, mich auszutricksen. Noch kenne ich Dich zu wenig, um Dir absolut blind zu vertrauen. Bitte verzeih mir.“
Ich gebe ja zu, diesen Gedanken tatsächlich schon gehabt zu haben, daher nahm ich es nicht zu persönlich. Irgendwann würde ich erfahren, woher diese panische Angst vor einer Demaskierung kommt. Also gab ich ihr als Zeichen meines Verständnisses erneut einen Kuss. Sie hatte die Maske mit den roten Lippen von heute morgen an und es war schon eine interessante Erfahrung, einen Zungenkuss durch ein vielleicht anderthalb Zentimeter großes Loch auszutauschen.

Die figurbetonenden Klamotten von heute morgen hatte sie wieder abgelegt und stand stattdessen wieder in einem lockeren Jumpsuit vor mir. Diesmal war er etwas schmaler geschnitten, aber machte dennoch einen bequemen Eindruck. Es sah so aus, als ob sie eine Schwäche für diese Art Kleidungsstücke zu haben schien. Sie musterte mich mit vermutlich kritischem Blick und fragte mich, ob ich nicht auch etwas bequemere Klamotten haben möchte. Also, Hemd und Jeans schienen nicht ihre Favoriten an mir zu sein. Also nahm ich wieder einen Jumpsuit aus ihrer Kollektion. Waren das jetzt eigentlich Herrenmodelle, die sie sich extra für mich (oder frühere Freunde) zugelegt hatte oder nur unauffällige Damenmodelle? Dank meiner für Männer eher kleinen Größe von ein Meter fünfundsiebzig passte mir durchaus auch etwas legerer geschnittene Damenbekleidung. Ich nahm mir vor, in der Werbung mal darauf zu achten, woran man Herren- und Damenmodelle unterscheiden konnte.

Aus der Küche drang wieder ein Duft nach köstlichem Essen.
„Hast Du Hunger? Ich habe uns einen Gemüseauflauf gemacht.“ Natürlich hatte ich einen riesigen Hunger und im Gegensatz zum Abend davor hatte ich auch keinen Kloß im Hals. Ich folge ihr in die Küche und fand einen bereits gedeckten Tisch vor. Sogar an eine Tischdekoration in Form von Blumen hatte sie gedacht!

Während sie den Auflauf aus dem Ofen holte, suchte ich nach dem Korkenzieher, um die Flasche Wein zu öffnen. Während ich den Wein verteilte, fragte ich mich insgeheim, wie sie mit so einer engen Maske überhaupt essen kann. Sie verteilte das Essen, wir setzten uns und wünschten uns einen guten Appetit.
Das Geheimnis war ein Teelöffel, mit dem sie sich immer ein kleines Häppchen durch die enge Öffnung in den Mund schob. So kann Essen zu einem langanhaltenden Erlebnis werden…
„Warum hast Du zum Essen eine Maske mit so einer kleinen Öffnung angezogen?“ fragte ich sie.
„Das ist meine Lieblingsmaske und der rote Mund macht die Maske anziehend. Ich konnte ja heute morgen beobachten, dass auch Du dem Mund nicht widerstehen konntest.“ meinte sie mit einem Lachen in der Stimme. Wie zur Bestätigung stand ich auf und küsste sie erneut. Dieser Mund war wirklich zu anziehend…

Nach dem Essen verzogen wir uns wieder ins Wohnzimmer. Sie fragte mich nach meinem Tag und ich erzählte ihr von meinen Schmetterlingen und dem eigentlich nutzlosen Totschlagen der Zeit im Büro. Und ich sah eine Chance für mich, ihre Version von der 'gemeinsamen Projektarbeit' zu überprüfen.
„Erinnerst Du Dich noch an den einen Schichtarbeiter, dem die Schichtarbeit offenbar nichts auszumachen schien? Bei der Schröder AG scheinen die perfekten Arbeitsbedingungen zu herrschen.“ Das war mein Test, denn der besagte Arbeiter arbeitete bei einer ganz anderen Firma. „Ja, an den erinnere ich mich, aber der war doch bei der Dächle AG.“ - „Oh stimmt, das habe ich verwechselt.“
Test bestanden, aber wer aus dem damaligen Projektteam war sie? Ich kam einfach nicht weiter.
„Und wie war Dein Tag?“ fragte ich sie. Wenn sie nicht mehr an der Uni war, was machte sie und womit verdiente sich ihr Geld? Ihre große Wohnung mitten in der Stadt war sicher keine Sozialwohnung.
„Nachdem Du weg warst, habe ich etwas am Computer gearbeitet.“ antwortete sie ausweichend. „Und dann kamst Du früher als erwartet, da musste ich schnell das Essen vorbereiten.“
Ok, von sich aus wollte sie nicht erzählen, was sie gerade machte. Gebe ich ihr einfach Zeit.


Der Wein zeigte wieder Wirkung und irgendwann fragte sie mich dann, ob ich heute Nacht wieder bei ihr bleiben möchte. Natürlich mochte ich!
„Du hast getrunken und wir kennen uns noch nicht lange. Ich möchte auf keine Fall, dass Du mich im Schlaf überraschst. Du darfst wieder in meinem Bett schlafen, aber wärst Du damit einverstanden, wenn ich Dir Handfesseln anlegen würde?“ fragte sie mich. Ich muss ziemlich verdutzt aus der Wäsche geschaut haben (soweit man dass mit einer blickdichten Maske erkennen kann). „Bitte, mir zuliebe!“ schob sie hinterher. Zur Unterstützung ihrer Argumente drückte sie ihren roten Latexmund auf meinen.
„Ok, einverstanden. Aber nur, weil ich Dich liebe und Dir nicht wehtun möchte.“ Sie drückte mich an sich und dann verließen wir das Wohnzimmer in Richtung Bett.

An einen Schlafanzug hatte ich natürlich nicht gedacht, und so behielt ich, wie gestern, meinen Anzug einfach an. Wir trafen uns nach der Toilette im Schlafzimmer und sie erwartete mich mit einem breiten Gürtel in der Hand. Irgendwo hatte ich so ein Teil schon mal gesehen. Richtig! In so einer Pseudo-Doku 'Der härteste Knast irgendwo' trugen die Häftlinge immer dieses Teil, wenn sie zum Gericht oder ähnliches mussten. Ich ahnte daher schon, was mich erwartete. Ich stellte mich vor sie und hob meine Hände. Mit geübtem Griff legte sie den Gürtel um mich und verschloss ihn von hinten. Das hatte sie nicht zum ersten Mal gemacht! Dann kam sie um mich herum und hielt mir die geöffneten Handschellen hin, die vorne fest am Gürtel befestigt waren. Im Gegensatz zu den Häftlingsteilen waren die Bügel jedoch mit weichem Leder überzogen, so dass sie nicht ins Fleisch schneiden konnten. Also legte ich meine Hände hinein und sie rastete die Bügel ein. Dann umarmte sie mich von vorne.

Meine gezwungenermaßen unten gehaltenen Hände lagen direkt vor ihrer Scham und so ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen, sie dort, so gut es eben gefesselt ging, zu streicheln. Sie drückte mich noch fester an sich und gab ein leichtes Stöhnen von sich. Ich streichelte sie weiter, auch wenn ich wusste, dass es heute keinen nächsten Schritt gab und ihr Jumpsuit auch keinen direkten Zugang zu tieferen Schichten erlaubte. Sie gab mir noch einen intensiven Zungenkuss durch ihr enges Mundloch und riss sich dann von mir los.
„Ich bin noch nicht soweit… aber ich sehne mich schon nach Dir.“ sagte sie, fast wie zur Entschuldigung. Dann schlug sie mir die Decke auf, ich legte mich ins Bett hinein und sie deckte mich zu. Sie kam von der anderen Seite ins Bett und kuschelte sich wieder an mich. Und wieder schlief sie schneller ein als ich. Die Maske drückte immer noch schmerzhaft auf die Ohren, doch jetzt kam ich nicht mal mehr dran, um sie zu richten, und die Handhaltung war zum Schlafen auch eher unbequem.

Nach einer eher wenig erholsamen Nacht wachte ich auf. Wieder sah ich nur Nebel, doch diesmal war sie es, die an meiner Maske zupfte, um den Beschlag zu entlüften.
„Guten Morgen, mein tapferer Gefangener. Ich bin so stolz auf Dich, dass Du das für mich getan hast.“
Sie kuschelte sich wieder so an mich, dass meine Hände erneut an ihrem Schoß lagen. Ich fing wieder an, sie dort zu streicheln, was sie mit einem leichten Stöhnen quittierte. Plötzlich spürte ich ihre Hand an meinem Glied, das sich schon aufgerichtet hatte und eine sichtbare Beule im Anzug erzeugte. Allerdings war durch die Handschellen der Zugang erschwert und genauso plötzlich wie sie anfing, riss sie sich wieder los und mit einem „Das Frühstück ruft!“ war sie aus dem Bett.
Als ich mich mit meinen Fesseln aus dem Bett wälzte, kam sie mir schon mit den Schlüsseln entgegen, um die Schlösser zu öffnen.

Mit dem obligatorischen Umweg über die Toilette trafen wir uns in der Küche. Der Kaffee duftete, frische Brötchen standen auf dem Tisch und sie strahlte mich an. Gut, ich konnte es natürlich wegen ihrer Maske nicht sehen, aber sie strahlte einfach dieses Glück aus, das nur frisch Verliebten zu eigen ist. Und ihre Euphorie steckte mich an. Obwohl ich sicher mehr Zweifel und Fragen hatte als sie, musste ich mit ihr um die Wette strahlen. Welch bizarres Bild: zwei frisch Verliebte himmeln sich gegenseitig an, und es ist eigentlich nichts zu sehen als zwei schwarze, augenlose Masken, die einander zugerichtet sind.

Schließlich wendeten wir uns dann doch dem Frühstück zu. Dank ihres engen Mundlochs hatte sie sich für Müsli entschieden, ich dagegen perfektionierte die Methode zum Essen von Brötchen und war stolz auf mich, nichts auf die Maske gekleckert zu haben. Ihr dagegen lief der eine oder andere Tropfen Milch am Kinn herunter, weshalb ich mir die Bemerkung „Das lernst Du noch“ nicht verkneifen konnte. Wir mussten beide lachen.


9.
Nach dem Frühstück schloss Verena mir wieder die Maske auf, damit ich mich waschen und rasieren konnte. Diesmal war es für mich keine Frage, die Maske sofort wieder aufzusetzen und ich war sogar ein wenig stolz auf mich. Nachdem ich aus dem Bad war, schloss sie den Reißverschluss natürlich sofort wieder ab.

„Samstag ist mein Einkaufstag. Möchtest Du wissen, wie ich mich 'draußen' bewege und möchtest Du mich begleiten?“
Ich schaute sie fragend an, denn mit einer schwarzen Latexmaske wollte ich mich nicht in der Öffentlichkeit bewegen und ohne Maske zu gehen war ja auch keine Option.
„Eigentlich gerne, aber so“, ich zeigte mit dem Finger auf meine Maske, „möchte ich nicht raus gehen.“ - „Keine Sorge, so gehe ich natürlich auch nicht raus. Komm mal mit, ich möchte Dir etwas zeigen.“

Sie nahm mich an der Hand und zog mich zu einer Türe, an der ich bislang immer achtlos vorbeigegangen war. Unter einem versteckten Panel kam eine Tastatur zum Vorschein und sie tippte einen Code. Dann öffnete sich die Türe.

In dem Raum herrschte ein warmes Dämmerlicht, da das Fenster mit einer gelblichen Folie abgeklebt war. Rings um die Wände war der Raum angefüllt mit Schränken.
Ein gesicherter Raum in einer Wohnung, die von einer alleinstehenden Person bewohnt wurde? Und dann mit Sichtschutz von außen? Die Frau gab mir immer mehr Rätsel auf.
Verena ging zu einem Schrank und öffnete ihn. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. In den Fächern standen künstliche Köpfe, einer hübscher und realistischer als der andere. Sie nahm einen aus dem Fach heraus.
„Das sind realistische Silikon-Masken. Manche sind so gearbeitet, dass sie sogar die Mimik des Trägers übertragen und nur für Experten von natürlichen Gesichtern zu unterscheiden sind.“
Sie zog die Perücke vom Kopf und machte sich an die Schnürung am Hinterkopf.
„Die Maske wird über den Kopf gezogen und hier verschlossen. Die Perücke verdeckt dann die Schnürung.“ Jetzt zog sie die Maske von dem Schaumstoffkopf und stülpte sie über ihren Kopf und die schwarze Maske. Dann schloss sie die Schnürung und setzte die Perücke auf.

„Wow!“ entfuhr es mir. Vor mir stand eine ultimative Schönheit, mit makelloser Haut, prallen Lippen und leuchtend blauen Augen, eingerahmt von einer hübschen Pony-Frisur. Der wohlgeformte Körper, den ich ja schon kannte, unterstützte die Erscheinung. Nur am Hals war noch der Ansatz der Maske zu sehen.
„Da ich noch die Latexmaske trage, kann ich keine Mimik übertragen. Dadurch wirke ich etwas puppenhaft und sollte mich besser nicht in der Öffentlichkeit unterhalten.“ Ihre Stimme klang durch die zusätzliche Schicht auch etwas gedämpft.

Ich ging auf sie zu und küsste ihren neuen Mund. „Noch ein Nachteil: leider spüre ich unter der Maske nicht allzu viel. Daher trage ich die Maske lieber direkt auf der Haut. Aber heute muss ich da wohl eine Ausnahme wegen Dir machen.“

Ich ließ von ihr ab und schaute fasziniert über die Fächer. „Hier sind nur Frauenmasken, was für eine Maske soll ich anziehen?“
„Das ist der spannende Punkt. Du musst Dich auch als Frau verkleiden, damit Du nicht auffällst. Vertrau mir, Du wirst großartig aussehen. Und unter der Maske solltest Du eh nichts sprechen, so fällt auch keinem Deine tiefere Stimme auf.“
Innerlich war ich zwiegespalten. Als Frau in die Öffentlichkeit? Aber irgendwie hatte mich das schon immer mal interessiert, nur fehlte mir dazu der Mut. Und jetzt an der Seite und mit Unterstützung dieser großartigen Frau… Ich griff in ein Regal und holte einen Kopf heraus. Dunkle Augen, lange Haare…
„Nein, dieser Kopf geht nicht, der kann nur ohne Maske darunter getragen werden. Nimm diesen hier!“ Sie reichte mir einen Kopf, der dem anderen recht ähnlich war.

Ich nahm vorsichtig die Perücke ab und löste die Verschnürung am Hinterkopf. Verena nahm mir die Maske aus der Hand, faltete sie mit kundigem Griff auseinander und stülpte sie über meine Latexmaske. Dann trat sie hinter mich und fädelte die Verschnürung ein und setze mir zum Schluss die Perücke auf. Dann zog sie mich zu einem bodentiefen Spiegel, der an einer Schranktüre befestigt war.
Hätte ich keine enge Maske aufgehabt, wäre mir der Mund offen stehen geblieben. Aus dem Spiegel blickten uns zwei Schönheiten mit ebenmäßigem Gesicht an, fast schon Geschwister. Nur die Jumpsuits unten herum und meine unweibliche Figur zerstörten die Illusion.

Sie drehte sich zu mir und gab mir einen Kuss. Und tatsächlich, ich spürte zwar einen Druck um die Mundpartie, aber das elektrisierende Gefühl eines Kusses blieb aus.
„So, wir müssen diese Masken jetzt wieder ausziehen. Mit diesen Köpfen wären wir draußen die Sehnsucht aller Männerträume und alle würden sich nach uns umdrehen. Aber wir können uns in der Öffentlichkeit nicht unterhalten und Du bist als Frau unerfahren, also brauchen wir etwas unauffälligeres.“
Sie nahm erst mir und dann sich die Maske ab, setzte sie wieder auf die Schaumstoffköpfe und verstaute sie im Schrank.

Dann ging sie zu einem anderen Schrank und öffnete ihn. Wieder standen in den Fächern diverse Köpfe, diesmal nicht ganz so schön, sondern eher 'normal'. Etwas älter, mit leichten Fältchen, Hautunreinheiten… eben Durchschnittsgesichter, aber wieder nur Frauenköpfe. Und wieder dieser Gedanke. Woher kommen all diese Masken? Und warum? Und wie kann sich eine junge Frau mit vermutlich durchschnittlichem Einkommen so eine Sammlung leisten?

Sie suchte zwei Köpfe aus. „Damit werden wir nicht auffallen. Nimm diesen hier.“ und gab mir einen Kopf. Ich nahm wieder die Perücke ab, löste die Verschnürung und entfernte den Schaumstoffblock darunter.
„So, jetzt werden wir Dich verwandeln. Hab' Vertrauen!“
Sie nahm mir die Maske aus der Hand und öffnete sie. Plötzlich sagte sie „Mund auf“ und schob mir einen weichen Gummiball in den Mund. Bevor ich reagieren oder gar protestieren konnte, hatte ich schon die Maske auf.
„Das schützt Dich davor, versehentlich zu sprechen. Alle Kommunikation werde ich übernehmen, ich habe da mehr Erfahrung.“ Ich quittierte die Ansage mit einem deutlichen 'mmpf', und sie antwortete wieder nur „Vertrau mir!“

„So, jetzt werden wir Dich vollständig verwandeln. Zieh Dich aus!“
Ich zog meinen Jumpsuit und das Shirt darunter aus und stand nur noch in den Boxershorts vor ihr. „Alles!“ meinte sie. Ich zögerte kurz, und streifte dann meine Shorts herunter. Sie blickte an mir herunter und meinte nur kurz „Du siehst gut aus“ und wie mit einer zufälligen Bewegung streifte Sie mein bestes Stück, das gerade wachsen wollte. „Aber jetzt müssen wir verhindern, dass Dich eine Beule verrät. Zieh das hier an. Das müsste Dir passen.“ Wie aus dem Nichts hatte sie eine hoch geschnittene Miederhose in der Hand. Ich stieg in die Hose und zwängte das Teil über meinen Po und versuchte, mein bestes Stück irgendwie in der Hose unterzubringen. Irgendwie schaffte ich es, aber es war verdammt eng, insbesondere, da mit einer Erektion zu kämpfen hatte. Aber das Ergebnis war überzeugend. Nur eine leichte Beule zeichnete sich ab, die sich leicht kaschieren ließ.

Verena ging zu einem anderen Schrank und holte dort einige Kleidungsstücke heraus.
„Das schwierigste an einer solchen Verwandlung ist das Makeup und die Körperhaltung. Das erste erübrigt sich ja und das zweite müssen wir gleich noch etwas trainieren. Aber jetzt verschaffen wir Dir erst mal einen Ausschnitt.“

Sie reichte mit ein Teil, das wie ein Pullunder aussah, allerdings aus Silikon und mit der Form eines weiblichen Torso. Hinten hatte der Torso, ähnlich den Masken, einen Schnürverschluss. Ich öffnete ihn und streifte mir das Teil über. Verena trat hinter mich und schloss die Verschnürung. Ein eigenartiger Anblick bot sich mir, als ich so an mir herunterblickte. An die Stelle meiner flachen, leicht behaarten Brust saßen zwei wohlgeformte, nicht zu große, aber feste Brüste. Ich griff danach und sie fühlten sich, abgesehen von der silikonartigen Oberfläche, tatsächlich wie echte Brüste an.

Dann reichte Sie mit ein Kleidungsstück nach dem anderen. Ein modischer BH mit Spitze, Spaghettitop, Feinkniestrümpfe, eine locker geschnittene, dunkelblaue langärmelige Bluse, ein weiter, köchellanger Faltenrock und ein Paar flache Pumps, farblich zu den anderen Sachen passend. Woher kannte sie nur meine Kleidungs- und Schuhgröße? Und warum hatte sie Frauenschuhe in Männergröße im Haus? Die Frau wurde mir immer rätselhafter. Aber fragen konnte ich auch nicht, meine Kommunikationsmöglichkeiten waren aktuell auf 'mmph' und Kopfschütteln beschränkt.

Nachdem ich alles angezogen hatte, legte sie noch einen Schmuckreif um meinen Arm und drapierte ein Tuch um meinen Hals, um die Übergang vom Torso zur Maske zu kaschieren.
Ich durfte mich noch kurz vor dem Spiegel drehend bewundern, bis sie mich zur Türe hinausschob und diese hinter mir verschloss.


Jetzt fiel es mir auf einmal auf. Im Gegensatz zu ihr hatte ich sie noch niemals nackt gesehen. Die für mich sichtbare Haut beschränkte sich auf ihre Hände und die Lippen. Selbst am Maskenansatz war kein Stückchen Haut sichtbar. Sie hatte zwar immer diese hochgeschlossenen Jumpsuits, meist mit Kapuze an, aber selbst an meiner Maske blitzte unterhalb des Randes immer ein Stückchen Haut hervor. Nicht bei ihr… Hatten ihre Masken einen verlängerten Hals? Oder trug sie drunter einen Latexcatsuit mit angearbeiteter Maske? Als ich sie an diversen Stellen streichelte, hatte ich nicht den Eindruck, dass sich noch eine weitere Gummischicht zwischen Stoff und Haut befand. Nun, ich würde weiter forschen. Vielleicht könnte ich ja beim Streicheln und Umarmen einen verborgenen Reißverschluss ertasten. Oder, wenn wir dann irgendwann miteinander schlafen würden, müsste sie sich ja ausziehen.

Die sich öffnende Türe riss mich aus meinen Gedanken. Aus dem geheimnisvollen Zimmer trat eine Frau, die meine Schwester hätte sein können. Ebenfalls etwas älter, ähnliche Kleider (wenn auch eher Grünton statt meinem Blau) und auf etwas höheren Schuhen, sodass wir praktisch gleich groß waren. Ich konnte nur ein anerkennendes 'mmmmm' artikulieren, wofür sie sich mit einem leichten Knicks bedankte.

Sie gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund, den ich kaum spürte, nahm meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer.
„So, jetzt üben wir, wie eine Frau geht und steht. In den flachen Schuhen dürftest Du damit keine Probleme haben.“ Ihre Stimme klang durch die zusätzliche Silikonschicht über meinen Ohren gedämpft.
„Beine zusammen, und mit kleineren Schritten laufen.“ So schickte sie mich über den Catwalk, immer von Wand zu Wand. Nach einiger Übung und kleinen Korrekturen ihrerseits klappte es mit der Zeit ganz gut, und da ich ja kein junges Mädel sondern eine reifere Frau darstellte, musste ich auch keinen übertriebenen sexy Gang an den Tag legen.

Nach der letzten Bahn legte sie mir ihre Hände auf die Schulter, küsste mich kurz und strahlte mich an.
„Das hast Du super gemacht! Wagen wir uns in die Höhle des Löwen.“

Moment mal – zum erstem Mal konnte ich sogar deutliche Mimik in ihrem Gesicht erkennen. Sie musste also die Latexmaske aus und eine dieser hyperrealistischen Silikonmasken angezogen haben.
Und ihre grün-grauen Augen bewegten sich. Waren das ihre echten Augen? Was war mit den kastanienbraunen Augen auf der Party? Was war echt und was Fake? Sogar das Schlagen der Lider konnte ich erkennen. Wie machte diese Frau das nur? Sie war wie ein Chamäleon auf zwei Beinen. Und was machte das mit mir? Je mehr Rätsel sie mir aufgab, desto tiefer fühlte ich mich von ihr hingezogen. Wer war sie wirklich? Ich wollte es ergründen. Aber statt meiner Fragen konnte ich sie nur mit meinen unbeweglichen Puppenaugen anstarren und ein stoßweises „Mmmhh. Mmmmhh.“ brummen.

Ich legte meine Hände an ihre Wangen und zog sie an mich heran. Der folgende Kuss war nur ein Alibi; in Wahrheit wollte ich nur herausfinden, ob dieses Gesicht ein natürliches oder eines aus Silikon war.

Es war eindeutig Silikon.
20. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 16.05.19 06:41

10.
Sie reichte mir einen lockeren Sommermantel, den ich überwarf. Dann verließen wir ihre Wohnung und gingen die Treppe nach unten. Auf dem Weg zum Supermarkt schärfte sie mir ein, Menschenansammlungen zu meiden, ebenso direkten Blickkontakt. Sprechen konnte ich ja eh nicht, und so war ich für alles zuständig, was in Regalen stand. Trotz meiner bescheidenen Kochkenntnisse (wozu gab es schließlich eine Mensa?) versuchte ich im Supermarkt, die Liste an Obst und Gemüse abzuarbeiten. Währenddessen kaufte Verena an der Fleisch- und Käsetheke ein und übernahm auch den Bezahlvorgang. Einige Leute schauten mich etwas seltsam an, mein starrer Blick schien sie wohl zu irritieren. Aber in der Großstadt ist man manches gewöhnt, und so gingen sie kommentarlos weiter.

Der anschließende Besuch beim Bäcker verlief ähnlich ereignislos. Sie stand an der Theke und bestellte, ich stand im hinteren Bereich des Raumes und hielt mich zurück. Keiner schien Notiz von mir zu nehmen.

Auf dem Heimweg kuschelte sie sich an meinen Arm und strahlte. „Das hat ja super geklappt, wie geplant! Hat es Dir auch Spaß gemacht?“ Ich konnte nur nicken und ein 'mmm mmm' absondern. Für mich war es seltsam, aber auch aufregend und sogar erregend. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach werden würde.

Wieder in der Wohnung räumten wir die gekauften Sachen weg. Ich wollte mich gerade an meiner Perücke zu schaffen machen, als sie einschritt und mich daran hinderte. „Ich liebe Dich so, wie Du gerade bist. Du siehst unglaublich gut aus! Röcke stehen Dir ausgesprochen gut und Dein Gesicht ist sehr attraktiv. Bitte bleib noch so, bis wir zu Mittag essen.“

Der Knebel war lästig, die Maske drückte, ich hatte nur ein eingeschränktes Sichtfeld und ich wollte über so vieles mit ihr reden. Also, mit anderen Worten, ich wollte raus aus der Verkleidung. Stattdessen gab ich ihrem Wunsch nach und nickte nur kurz zu einem 'mmm'. Sie zog mich ins Wohnzimmer und wir setzten uns nebeneinander auf das Sofa.

Sie blickte mich an und ich genoss es, wieder das Strahlen in ihrem Gesicht zu sehen. Während sie mir einen kaum spürbaren Silikonlippenkuss gab, spürte ich, wie ihre Hand unter meinen Rock kroch und langsam innen meine Schenkel hoch wanderte. Oben angekommen, war mein bestes Stück fast am Platzen, konnte sich wegen der engen Hose aber nicht entfalten. Ich wurde jetzt ebenfalls mutig und griff auch unter ihren Rock. Ich spürte allerdings keine Haut, sondern einen glatten Stoff wie bei Leggings.

Sie ließ mich auch gewähren, als ich ihren Schritt erreichte. Ich spürte die Wärme und Feuchtigkeit dort, aber es war kein Durchkommen, um weiter zu ihrem Schätzkästchen vorzudringen. Sie fing leise an zu stöhnen und auch ich gab ein vernehmbares 'mmmmm' von mir.
Mit ihrer anderen Hand griff sie nach meinen Silikonbrüsten, und als sie meine künstlichen Warzen massierte, spürte ich erstaunlicherweise ein Kribbeln in meinen eigenen Brustwarzen. War dort irgend ein Übertragungsmechanismus eingebaut?

Mit der Hand unter meinem Rock nestelte sie an meiner Miederhose herum und plötzlich sprang mein Glied frei. Sie ließ mit der einen Hand von meinen Brüsten ab und griff stattdessen mit der anderen nach meinem Glied, rutschte auf den Boden, ohne mein Glied dabei loszulassen und kroch dann unter meinen Rock.

Ich konnte jetzt nur noch spüren, was sie da unten machte. Etwas wurde über mein Glied gestülpt und es wurde warm und feucht. Ich musste in ihrem Silikonmund sein! Während ihre Hand meinen Schaft bearbeitete, spürte ich ihre Zunge um meine Eichel streicheln. Sie erhöhte die Frequenz und irgendwann konnte ich es nicht mehr halten und ergoss mich mit einem vernehmbaren Stöhnen in ihren Mund. Sie schien alles aufzunehmen und blieb um meine Eichel, bis die Erektion nachließ und auch der letzte Tropfen aufgeleckt war. Dann löste sie ihren Mund, stopfte mein Glied wieder in die Miederhose und tauchte unter meinem Rock hervor. Ich wollte ihr sagen, wie schön es für mich war, wie sehr ich sie lieben und das ich mich gerne revanchieren würde, aber außer einem 'mmmhhhh' bekam ich nichts heraus. Sie kuschelte sich stattdessen ganz dicht an mich heran und verweilte so. Dann kam Sie mit ihrem Kopf ganz nah an meinen und flüsterte nur ein „Ich liebe Dich“ in mein Ohr.

Nach einer gefühlten Ewigkeit loste sie sich von mir und begann, mir die Silikonmaske abzunehmen. Als ich den mittlerweile tropfnassen Gummiball aus dem Mund genommen bekam, wollte ich gleich mit einem Redeschwall loslegen. Sie legte stattdessen nur ihren Finger auf meinen Mund und machte „Schhh“. Ich wusste, heute war ich zum Schweigen verurteilt. Ich würde meine bohrenden Fragen auf später verschieben müssen.


Sie stand auf und verschwand, vermutlich in ihr geheimnisvolles Ankleidezimmer. Als sie wiederkam, war sie wieder ganz die 'Alte'. Sie trug wieder eine schwarze Maske mit verspiegelten Augen und einer großen Mundöffnung. Und Rock und Bluse waren wieder einem Jumpsuit gewichen, diesmal in Rosa mit einem großen 'Love'-Aufdruck auf der Brust. Sie sah etwas kitschig, aber auch recht niedlich darin aus.

Ich wollte auch Anstalten machen, mich umzuziehen, doch sie meinte „Bitte bleibe noch so. Du siehst in dem Rock und den weiblichen Rundungen fantastisch aus und ich mag Dich in dem Outfit. Jetzt kannst Du ja wieder reden und essen, also lass uns kochen gehen.“

Da die Klamotten, bis auf die zu enge Miederhose, ganz bequem waren, behielt ich mein weibliches Outfit an. Ein kurzer Blick in den Spiegel zeigte zwar, dass der schwarze Kopf und der weibliche Körper darunter irgendwie nicht zusammen passten, aber solange es ihr gefiel, hatte ich auch kein Problem damit. Ich musste mich ja nicht dauernd ansehen.


Das Kochen wurde für mich zur Qual. Ich wollte nicht nur die Karotten, sondern auch sie aus ihrem Anzug schälen. Ich wusste, dass sich unter dem lockeren Anzug eine wunderschöne Frau verbarg, die außerdem auch noch scharf auf mich war. Aber ich traute mich nicht, um sie nicht zu verletzten oder gar unsere Beziehung aufs Spiel zu setzten.

Diese innere Spannung machte mich wahnsinnig. Verena schien wieder meine Gedanken zu lesen, legte ihr Messer beiseite und umarmte mich so, dass mein Glied an ihrer Scham rieb. Das machte für mich alles nur noch schlimmer, und so musste ich mich diesmal losreißen. Ich wollte sie nicht vor den Kopf stoßen, also ging ich wieder auf sie zu und umarmte sie locker.

Ich musste es ihr sagen. „Das vorhin auf dem Sofa war wunderschön, aber ich fühle mich irgendwie schmutzig, weil ich einen Höhepunkt hatte und Du keinen. Ich möchte Dich auch glücklich machen.“ Dabei streichelte ich sanft ihren Rücken. Nebenbei konnte ich unter ihrem Anzug keine Unterkleidung mit Reißverschlüssen feststellen.
„Du machst mich bereits glücklich. Ich möchte auch mit Dir schlafen, aber ich bin noch nicht so weit. Bitte gib mir Zeit.“ Ich meinte, einen traurigen Unterton in ihrer Stimme heraus zu hören.

„Darf ich Dich noch etwas fragen?“ - „Natürlich.“ antwortete sie.
„Warum bedeckst Du Deine Haut, selbst unter dem langen Rock, wo es eh keiner sieht? Hat das religiöse Gründe?“
„Nein, ich bin keine Muslima, oder was immer Du vielleicht denkst. Meine Verhüllung und Tarnung ist für mich so selbstverständlich geworden, dass ich es praktisch immer mache.“
„Ist das im Sommer nicht etwas warm?“ - „Naja, manchmal schon, aber Nonnen zum Beispiel können sich ihre Klamotten im Sommer auch nicht aussuchen. Dann muss man halt ein bisschen leiden.“
„Darf ich Dich ohne Körperverhüllung sehen?“ Ich wusste, die Frage war brisant.
„Vielleicht einmal, wenn ich Dir vollständig vertraue. Im Moment leider noch nicht. Deshalb können wir auch noch nicht miteinander schlafen, so sehr ich es mir auch wünsche.“
„Und jetzt, bist Du auch unter dem Jumpsuit verhüllt?“ Die nächste brisante Frage.
„Ich überlasse es jetzt Deiner Fantasie, Dir das vorzustellen. Und es gilt das Gleiche wie mit der Maske: dränge mich bitte nicht, Dinge zu tun, die wir vielleicht einmal bereuen würden.“ Ihre Antwort kam mit einem so entschiedenen Unterton, dass klar war, dass diese Diskussion hiermit beendet war.

Meine Erregung war nach dem letzten Satz deutlich abgekühlt und so konnten wir uns wieder unserer Essensvorbereitung zuwenden.

Die Diskussion schwang noch nach und so aßen wir weitgehend in Stille. Nach dem Essen stand ich auf, ging zu ihrem Stuhl, beugte mich über sie und umarmte sie von hinten, dass sich unsere Latexwangen wieder berührten.

„Es tut mir leid, dass ich Dich mit vielleicht unangenehmen Fragen bedrängt habe. Aber ich liebe Dich und ich weiß doch so wenig von Dir. Und jeden Tag kommen neue Rätsel und Fragen dazu. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen und mein Interesse an Dir kanalisieren soll.“
„Ich kann verstehen, dass es für Dich schwierig ist. Ich liebe Dich auch und Du wirst jeden Tag ein bisschen mehr von mir kennenlernen. Und vielleicht kann ich Dich eines Tages auch in die großen Geheimnisse einweihen. Also genieße jetzt den Augenblick, vertraue mir und gib uns Zeit, dass sich die Dinge entwickeln können.“

Ich war jetzt genauso schlau wie vorher. Die einzige neue Information war, dass es wohl ein großes Geheimnis geben muss, aber das hatte ich mir auch schon so gedacht.
„Und bitte, erzähle wenn möglich, noch niemandem von mir.“
Auch das war keine neue Information. Wem sollte ich sie auch vorstellen? 'Darf ich vorstellen, die Frau mit der schwarzen Maske ist meine Freundin, und nein, ich weiß wirklich nicht, wie sie aussieht.' Das ganze sah gerade eher wie ein verrücktes Abenteuer als wie der Beginn eines neuen, gemeinsamen Lebensabschnitts aus.

Sie schien wieder meine Gedanken zu lesen.
„Du denkst jetzt sicher, dass wir unter diesen Umständen eigentlich keine gemeinsame Zukunft haben können. Aber ich sehne mich nach so einer Zukunft und ich denke, dass wir beide dafür geschaffen und berufen sind. Nur ist mein Leben im Moment sehr kompliziert – die Maskierungen und Tarnungen, abgeklebte Fenster, Versteckspiele… Ich versuche, die Dinge, die passiert sind, wieder in den Griff zu bekommen und zu richten. Und es wäre toll, wenn Du mich im Rahmen Deiner Möglichkeiten dabei unterstützen könntest. Im Augenblick ist es besonders wichtig für mich, dass Du da bist und zu mir stehst. So können wir einen Schritt nach dem anderen gehen.“

Ich war immer noch verwirrt und kein bisschen schlauer. Aber ich spürte den Schmerz, die Verzweiflung und die Sehnsucht, die in ihr tobten. Und ich wollte SIE, und ihr bizarres Leben gehörte eben zu ihr dazu.
„Ich bin immer noch nicht schlauer, aber ich liebe Dich und ich werde Dir helfen und zu Dir stehen.“

Sie stand langsam auf und schaute mich mit ihren Spiegelaugen an. Ich war mir sicher, dass jetzt gerade eine Träne innen an der Maske herunter lief. Ich hätte sie gerne getrocknet.

„Ich bin so froh, dass ich Dich gefunden habe.“ war alles, was sie im Augenblick sagen konnte.


11.
Den Nachmittag verbrachten wir weitgehend auf dem Sofa. Wir sahen uns ihren Lieblingsfilm auf DVD an, sie legte ihre Lieblingsmusik auf, die ich sogar richtig gut fand oder wir kuschelten einfach nur miteinander. Wäre da nicht unsere bizarre Erscheinung mit den beiden schwarz maskierten Köpfen gewesen, hätte man das als einen ganz normalen Pärchen-Nachmittag bezeichnen können.

Doch eines fehlte. Normalerweise würden sich Pärchen ein paar Tage nach dem Kennenlernen ihre Kinderfotos zeigen und in Familienalben blättern. Ob sie so etwas überhaupt besaß? In der Wohnung hingen durchaus geschmackvolle Bilder, aber absolut nichts persönliches, als gäbe es keine Vergangenheit oder gar eine Familie. Ich wollte mehr wissen.

„Hast Du eigentlich Geschwister?“ fragte ich sie. Die Frage war ihr sichtlich unangenehm, aber sie wollte höflich bleiben. „Ja habe ich. Aber um sie zu schützen, habe ich jeden Kontakt abgebrochen und darf jetzt auch nichts näheres dazu sagen. Und bevor Du fragst: dasselbe gilt auch für meine Eltern und meine weitere Verwandtschaft.“ Auch wenn die Antwort nicht ganz unerwartet kam, war ich über ihre Direktheit doch verblüfft.
„Du gibst mir ein Rätsel nach dem anderen auf. Ich fühle mich irgendwie hilflos, weil ich keines davon lösen kann.“ - „Ich arbeite daran, das zu ändern, nur das braucht Zeit. Und bitte dränge mich nicht. Aber hast Du denn Geschwister?“ - „Interessiert es Dich wirklich?“ fragte ich etwas provokativ.
„Natürlich interessiert es mich! Deine Geschwister sind ein Teil von Dir, und nur weil ich Dir im Moment nichts von meiner Familie erzählen kann, heißt das nicht, dass mich Deine Familie nicht interessiert.“
„Ok, ich habe einen 'kleinen' Bruder, der sechs Jahre jünger ist. Aber er überragt mich mit einer Kopflänge. Warte mal, ich hole kurz mein Smartphone.“ - „Sieht er Dir ähnlich?“ - „Nein, eher nicht. Ich komme sehr nach meiner Mutter, und mein Bruder ist ganz der Vater.“
„Nein, lass es lieber. Ich habe Angst, dass auch Du auf einigen Bildern drauf sein könntest. Aber wir werden es nachholen, versprochen!“

Ich hatte schon fast mit so einer Reaktion gerechnet. Ich musste unbedingt hinter das Geheimnis ihrer Angst vor Entdeckung kommen. Aber im Augenblick konnte ich wirklich nur den Dingen ihren Lauf lassen und alle Signale und Erkenntnisfetzen aufsaugen und für mich sortieren.


Der Nachmittag verlief, von den letzten Minuten vielleicht abgesehen, in solcher Harmonie und Zufriedenheit, dass mir erst jetzt bewusst wurde, dass ich noch meinen Torso und die Frauenkleider trug. Mir fiel es eigentlich nur auf, weil die Blase auf einmal drückte und sich dabei meine enge Miederhose unangenehm bemerkbar machte.

„Oh, ich habe ja noch meine süßen Titten und meinen Rock an. Ich muss mal wohin, und danach würde ich gerne wieder zum Mann werden.“
„Ich hatte es schon die ganze Zeit bemerkt, aber Du gefällst mir so gut als Frau und Dir selbst scheint es auch zu gefallen. Da wollte ich nichts sagen.“ Ich konnte das breite Grinsen hinter ihrer Maske förmlich hören.

Als Frau auf die Toilette war auch eine interessante Erfahrung. Im Stehen ging nicht (und wollte ich auch nicht), also unter den Rock gegriffen, die Miederhose mühsam herunter gezogen, dann den Rock hochgerafft und gehalten und auf die Brille gesetzt. Wenn Frauen das immer so machen müssen, dann bleibe ich doch lieber ein Mann. Mit Eingriff und 'Verlängerung' war das kleine Geschäft doch deutlich einfacher.

Verena erwartete mich bereits. Wir gingen aber nicht ins geheime Ankleidezimmer, sondern ins Schlafzimmer.
„Ich gehe mal davon aus, dass Du wieder über Nacht bleibst und auch morgen noch den Tag mit mir verbringst. Da lassen wir die Sachen mal draußen, vielleicht möchtest Du sie ja wieder anziehen.“

Ich konnte wieder ihr breites Grinsen hören. „Schau'n wir mal!“ konnte ich nur antworten.
Ich zog alle Sachen aus, sie befreite mich von dem Torso und ich schlüpfte wieder in meine frischen Boxer und einem Jumpsuit, den sie mir gab. Der Jumpsuit war diesmal anders. Der Reißverschluss war nicht vorne, sondern hinten. „Das ist praktischer, wenn Du aufs Klo musst. Dann musst Du Dich nicht komplett ausziehen, sondern nur den Reißverschluss öffnen und die Unterhose herunter ziehen.“ Na gut, ich werde es bei nächster Gelegenheit ausprobieren.

Nach dem Abendessen und einer Runde kuscheln auf dem Sofa war wieder Bettzeit. Wir trafen und nach dem Toilettengang in Schlafzimmer, ich war Erster. Als sie dann auch kam, stand ich vor dem Bett und breitete meine Arme aus. Sie verstand erst nicht, was das sollte, und dann erinnerte sie sich an gestern.
„Du möchtest wieder die Handfesseln für mich tragen? Oh mein Gott, ich liebe Dich!“ und statt des Gurtes schlang sie erst mal die Arme um mich.

Nachdem sie sich endlich wieder gelöst hatte, holte sie schließlich den Gurt, legte ihn mir wieder an und ich legte die Hände in die gepolsterten Handschellen. Diesmal führte sie mich direkt ins Bett, deckte mich zu und verließ dann das Schlafzimmer. Als sie nach einiger Zeit zurück kam, hatte sie einen anderen Jumpsuit an. Sie schlüpfte schnell zu mir unter die Decke und kuschelte sich an mich, so dass meine Hände wieder, wie gestern, vor ihrer Pforte lagen. Und dann spürte ich es.
Der Reißverschluss hatte mehrere Schieber, die sich genau auf Höhe meiner Hände befanden. Ich schob sie vorsichtig auseinander, schlüpfte meine Hände, so gut es ging in die Öffnung und tastete mich weiter. Dann stieß ich auf ein festeres, gummiartiges Gewebe. Aha, sie schien wirklich einen Anzug unter dem Anzug zu tragen! Auch hier fand ich einen Schieber auf Griffhöhe und schob ihn vorsichtig nach unten.
Meine Hände spürten sofort die Wärme und die Feuchtigkeit, die aus der Öffnung strömten. Vorsichtig untersuchte ich mit den Fingern die Lücke und tastete mich in Richtung ihrer Grotte, was sie mit einem lauten Stöhnen quittierte. Als ich ihre Kitzler fand und mit den Fingern leicht massierte, merkte ich, wie sie sich verkrampfte, ihre Fingernägel in meinem Rücken versenkte und sich mit lauten Stöhnen in einem Orgasmus entlud. Sie musste ziemlich ausgehungert gewesen sein, wenn bereits eine so minimale Stimulation ihr einen Höhepunkt verschaffen konnte!

Ich hatte aber auch den Eindruck, dass sie nicht so recht wusste, was sie mit der Situation anfangen sollte. Ich lag gefesselt und gut eingepackt halb unter ihr, sie hatte sich fest um meinen Oberkörper geschlungen, aber meine Armhaltung verhinderte, dass sie sich wirklich eng an mich schmiegen konnte. Und so blieben nur zwei Finger von mir, die mit einiger Verrenkung in ihrer Spalte für Stimulation sorgten.

Mein Glied drückte eine Beule in meinen Anzug, aber der Reißverschluss im Rücken sorgte dafür, dass es wirklich keinen Zugang gab, ohne mich komplett auszuziehen. So zog ich mich langsam aus ihrer Spalte zurück und verschloss den inneren Reißverschluss wieder. Den äußeren ließ ich offen, da er jetzt nicht mehr wichtig war und zog meine Hände so gut es ging zurück. Ich ging zwar diesmal leer aus, aber ich war froh, dass ich sie zum einen befriedigen und zum anderen nach bereits so kurzer Zeit eine weitere Mauer zumindest anknacksen konnte. Aber ich bedauerte, dass ihr Gesicht für mich unsichtbar blieb. Die Ekstase und das Glück in ihren Augen hätten auch mein Glück voll gemacht.

Wir wollten beide jetzt nicht reden. Sie gab mir noch einen langen Kuss, kuschelte sich an mich und schlief ein. Ich folgte ihr kurz darauf.

21. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 17.05.19 07:46

12.
Am nächsten Morgen wurde ich durch ein ungewohntes Gefühl geweckt. Etwas drückte auf mein Glied, und als ich die Augen öffnete, konnte ich durch den Nebel zwei silberne Augen erahnen, die mich wohl beobachteten. Der Druck auf mein Glied wurde stärker und ging in eine Bewegung über, als sie merkte, dass ich wohl aufgewacht war. Sie gab mir erst wortlos eine Kuss und half mir dann wieder, meine Gläser zu entlüften.

„Ich weiß immer noch nicht, was ich sagen soll.“ fing sie an. „Es war so wunderschön gestern Abend! Ich hatte erst große Bedenken, ob ich Dich jetzt schon an mich heran lassen sollte, aber ich bin froh, dass ich es getan habe.“ - „Und ich bin froh, dass ich endlich auch Dich glücklich machen konnte.“ erwiderte ich. „Und ich liebe Dich und werde Dein Vertrauen nicht missbrauchen.“ ergänzte ich noch.

Und dann erkannte ich es. Die Gestalt über mir war nicht, wie gestern Abend bunt, sondern komplett schwarz. Sie hatte ihren Jumpsuit ausgezogen und kniete jetzt in einem enganliegenden, schwarzen Anzug halb über mir. Ich hob meine Hände an, um sie zu berühren, aber konnte sie durch die enge Fesselung nicht erreichen.

Sie bemerkte, dass ich ihre Veränderung wahrgenommen hatte.
„Ja, mein Schatz, ich trage meistens einen weiteren Anzug darunter. Das ist ein speziell gummiertes Gewebe, sehr elastisch, reißfest, das mich fest umschließt, aber die Feuchtigkeit der Haut entweichen lässt. Und das mich sogar vor leichten Verletzungen schützen kann. Aber am Wichtigsten ist für mich dieses Gefühl von Geborgenheit, wenn meine zweite Haut mich umschließt.“
Sie senkte ihre Hüfte, dass ich sie mit meinen Händen zumindest knapp erreichen konnte. Das Streicheln ihrer zweiten Haut elektrisierte und erregte mich, was ihr nicht unbemerkt blieb.
Sie musste lachen. „Ich glaube, ich darf Dich jetzt noch nicht aufschließen, sonst ist es um mich geschehen.“ Dann stand sie auf, um die Schlüssel zu holen.

Als sie wiederkam, hatte sie wieder den rosa 'Love'-Anzug an. Sie schien meine Enttäuschung zu erraten. „Der schwarze Anzug ist meine zweite Haut, und genau wie Du möchte ich nicht ständig nackt herumlaufen. Du wirst noch Gelegenheit bekommen, mich wieder 'nackt' zu sehen.“
Sie schloss mich mit einem Lächeln auf und verschwand dann schnell in Richtung Küche.

Ich blieb noch kurz auf dem Bett sitzen, um meine Erregung abklingen zu lassen und meine rasenden Gedanken zu sortieren. Wir kannten uns jetzt gerade mal drei Tage. Und schon steckte ich tief in ihrer geheimnisvollen Welt drin, ohne sie zu verstehen oder einen Sinn zu erkennen. Warum trug sie ständig so einen Anzug? Nur wegen der Geborgenheit, die ihr sonst wohl niemand zu geben schien? Und warum musste sie vor physischen Verletzungen geschützt werden? Von den ganzen Versteckspielen ganz zu schweigen. Aber sie schien mir so zu vertrauen, dass sie mir schon nach so kurzer Zeit einige ihrer bestgehüteten Geheimnisse zumindest andeute...
Meine übervolle Blase erinnerte mich daran, doch langsam mal aufzustehen und so ging ich Richtung Bad.

Nach dem Wasserlassen (der Reißverschluss hinten machte es tatsächlich leichter) schaute ich noch in den Spiegel und in mein schwarzes, konturloses Gesicht. War das wirklich ich? Und warum fühlte ich mich mittlerweile sogar selbst in der Maske wohl und geborgen? Hatte sie etwas in mir geweckt, das ich noch gar nicht kannte? Machte die Maske es mir leichter, mich ganz auf sie einzulassen und nicht wie sonst bei neuen Dates, eine Rolle oder gar den 'starken Mann' spielen zu müssen (oder es sich zumindest einzureden, das man es müsste)?


Und dann sah ich es. Unten am Rand der Maske war das Material ausgefranst und es hatte sich eine kleine Kerbe gebildet. Ich ahnte, dass diese Kerbe der Beginn eines Risses sein könnte. Eine gerissene Maske wäre die Katastrophe!

Ich ging zu Verena in die Küche und zeigte ihr den Riss.
„Oh je, das war rechtzeitig. Unverstärktes Latex kann bei Belastung schlagartig reißen. Das wäre doch sehr schade, wenn ich Dich jetzt rausschmeißen müsste.“ Ich konnte den neckischen Unterton deutlich hören. „Leider habe ich keine Ersatzmaske für Dich hier. Ich schau mal, ob ich Dir eine von meinen geben kann. Die sind vermutlich etwas eng für Dich, aber als Provisorium müsste es für eine Weile gehen.“

Sie verließ die Küche und kam kurze Zeit später mit der mir schon bekannten Maske mit den roten Lippen wieder.
„Ich schließe Dich jetzt auf, dann kannst Du ins Bad und die Maske wechseln. Wenn Du fertig bist, kommst Du wieder.“

Ich nahm die neue Maske und ging ins Bad.
Zuerst untersuchte ich die Maske. Das Material fühlte sich wesentlich fester als meine eigene Maske an, trotzdem war es weich und elastisch. Der Hals war länger und weitete sich unten. Und ich vermisste einen Reißverschluss. Jetzt fiel es mir auf, dass ich auch an ihr bislang keinen Reißverschluss gesehen hatte. Ich nahm meine Maske ab, legte sie beiseite und schlüpfte in ihre Maske hinein. Die Maske war recht weit und hing schlabberig um meinen Kopf. Ich richtete die Augen aus und stellte fest, dass sie Tönung der Gläser sehr schwach war und die Sicht deutlich weniger beeinträchtige als bisher. Der lange Hals lag wie ein Kragen auf meinen Schultern und so stopfte ich den Rand unter den Saum meines Anzuges. Der Blick in den Spiegel irritierte mich. Ich sah jetzt Verena vor mir, nur dass die Maske lockere Falten warf. Nein, nicht verwirren lassen, das war wirklich ich. So ging ich zurück zu Verena in die Küche.

Sie erwartete mich bereits mit einem Gerät in der Hand, das ich vom Flughafen her kannte – eine Art mobiler Metalldetektor. Sie kam auf mich zu und führte das Gerät wortlos von meinem Scheitel am Hinterkopf entlang herunter bis zu meiner Wirbelsäule. Die Maske begann sich zusammen zu ziehen und sich eng um meinen Kopf zu schmiegen. Der Hals verengte sich ebenfalls, dass ich kurz Panik bekam, aber als ich weiterhin atmen konnte, entspannte ich mich wieder. Die Maske saß jetzt deutlich strammer als die alte, aber es war erträglich.
Zuerst bekam ich von Verena einen innigen Kuss. „Der rote Mund verführt wirklich zum Küssen.“ meinte sie lachend. „Du siehst zum Anbeißen aus.“

Dann erklärte sie mir die neue Maske. „In der Maske sind Memory-Drähte eingewoben, die durch ein elektrisches Feld mit einer bestimmten Frequenz aktiviert werden. So sitzt die Maske unlösbar um Deinen Kopf. Und stabiler als die alte ist sie auch.“ Sie machte eine kurze Pause. „Ich wollte Dich nicht gleich total abschrecken, daher hatte ich für den Anfang eine eher gewöhnliche Maske aus einfachem Latex für Dich ausgesucht. Aber die war dem ständigen Tragen dann doch wohl nicht gewachsen.“ Wieder machte sie eine kurze Pause. „Und jetzt hast Du wieder ein kleines Geheimnis von mir gelüftet.“ sagte sie mit einer leicht nachdenklichen Stimme. „Du siehst, gib uns Zeit und vertraue mir, dann wirst Du immer mehr von mir erfahren.“

Meine Gedanken fuhren wieder Achterbahn. „Und Dein Anzug, funktioniert der genauso? Ich habe noch keinen Reißverschluss gespürt.“ - „ Ja, im Prinzip schon. Nur im Schritt ist ein gewöhnlicher Zipper für die Toilette und andere wichtige Dinge im Leben.“ antwortete sie mit einem geheimnisvollen Unterton.

Jetzt wurde mir manches klarer. „Aber gestern habe ich unter Deinem Rock nur gewöhnlichen Stoff gespürt.“ - „Ja, das war eine gewöhnliche Sporttight. Ich konnte das Risiko nicht eingehen, dass ein Windstoß meine Beine freilegt und mein Geheimnis in der Öffentlichkeit offenbart.“ - „Aber von weitem sieht es doch wie eine ganz normale Glanzleggings aus?“ fragte ich.
„In diesem Fall war meine Angst größer als die Vernunft. Du wirst es noch verstehen, später mal.“

Beim Frühstück wurde mir die Problematik dieser Maske wieder bewusst. Das kleine Mundloch verhinderte wirkungsvoll, dass ich mein Brötchen essen konnte. Selbst die Methode der kleingeschnittenen Stückchen führte nur zu einem Butter-Marmelade-Belag rund um meinen Mund. Und durch die kleine Öffnung kam ich nicht mal mit der Zunge heran, um ihn abzulecken. Verena musste lachen, neckte mich mit „Das lernst Du noch“ und kam dann zu mir, um mir meinen Latexmund mit ihrer Zunge zu säubern. Das war für mich genauso erregend wie erniedrigend; das letzte Mal, das mir jemand den Mund abwischte, war zu Kindergartenzeiten von meiner Mutter.


Nach dem Frühstück meinte Verena: „Wir haben das ganze Wochenende nur herumgesessen und gefuttert. Jetzt müssen wir mal etwas für unsere Fitness tun.“ Sie nahm mich an der Hand und führte mich in Richtung ihres geheimnisvollen Zimmers. Sie gab den Code ein und wir betraten den im Dämmerlicht liegenden Raum. Alle Schränke waren verschlossen und es lag nichts in der Gegend herum. Sie ging zu einem Schrank, den ich noch nicht kannte und öffnete beide Türen. Ein Lichtstrahl drang aus der Öffnung. „Komm!“ sagte sie und betrat den Schrank.

Ich war baff. Der Schrank verbarg den Zugang zu einem weiteren Raum, der als Fitnessstudio eingerichtet war. Sport ist für mich eher notwendiges Übel als Leidenschaft und Fitness-Studios kannte ich praktisch nur von Werbeflyern. Der Raum war angefüllt mit den unterschiedlichsten Maschinen, deren Zweck ich nicht sofort erkannte. Ein Laufband, eine Gewichtsbank, Sprossenwände an der Wand (wie in der Schule), ein Fahrradtrainer und weiteres. Jetzt wurde mir klar, dass Verena nicht einfach nur schlank, sondern durchtrainiert war.

„Du siehst aus, als ob Du auch etwas Training gebrauchen könntest. Kennst Du Zirkeltraining?“ Ich erinnerte mich eher mit Grausen an solche Übungen im Sportunterricht; ich hatte es lieber, im Wald zu joggen und dabei auch die Natur zu genießen. „Ja, aber ich jogge lieber.“ Ich konnte meine Abneigung in der Stimme nicht verbergen.
„Nun, dann werde ich Dich langsam heranführen. Ich würde auch lieber joggen, aber das ist mir leider nicht möglich.“ Richtig, sie mied ja wenn möglich die Öffentlichkeit. Und jetzt fiel mir auch auf, dass auch hier alle Fenster abgeklebt und mit Jalousien versehen waren.

Sie ging zu einem Schrank und holte zwei Stoffbündel hervor. „Hier, Trainingsklamotten!“ und warf mir ein Bündel zu.
Ich fing das Bündel auf und erkannte es als einteiligen langen Gymnastikanzug. Bei ihr war wirklich alles einteilig!

Zum ersten Mal entkleidete sie sich vor mir und ich konnte ihren makellosen Körper, umhüllt von einer leicht glänzenden schwarzen Schicht, sehen. Dann stieg sie in den Hals des Anzugs ein und zog ihn hoch. „Los, umziehen, bevor Du feuchte Gedanken bekommst.“ lachte sie mich an. Sie schloss den Reißverschluss am Rücken und stand genauso wie am ersten Morgen nach dem Frühstück vor mir, nur, dass ich es diesmal war, der die Maske mit dem Kussmund trug.
Schweren Herzens riss ich meinen Blick von ihr los, zog meinen Jumpsuit aus und schlüpfte ebenfalls in meinen Anzug. Ich fand, dass ich darin ein wenig lächerlich aussah, aber das konnte ich jetzt nicht ändern.

Sie erklärte mir die Funktion aller Geräte, zeigte mir einen Plan, wie lange ich mit welchem Gerät trainieren sollte und stelle die Widerstandsparameter ein, sofern das möglich war. „Na, dann los!“ meinte sie und gab mir einen leichten Klaps auf meinen stramm umhüllten Hintern, unter dem sich leicht die Falten meiner Boxershorts abzeichneten.

Nach einer halben Stunde war ich fix und fertig und in Schweiß gebadet. Sie dagegen schien immer noch fit und kraftvoll zu sein, und da sie sich wesentlich längere Trainingseinheiten auferlegt hatte, war sie noch lange nicht fertig. Ich lehnte mich an die Sprossenwand, um wieder zu Atem zu kommen und beobachtete sie. Auch ihr Anzug wurde langsam nass. Also schien das wirklich mit dem Feuchtigkeitstransport zu funktionieren. Faszinierend! Sie bewegte sich mit einer Leichtigkeit und Eleganz, wie ich es nicht für möglich gehalten hatte. Der schwarze Anzug darunter schien sie in keinster Weise zu behindern, obwohl er knapp und eng aussah.
Dann endlich war auch sie fertig und kam doch leicht schnaufen auf mich zu. „So, jetzt können wir uns frisch machen.“

13.
Sie nahm mich wieder an der Hand und führte mich durch das geheimnisvolle Zimmer hindurch in ein Bad, das ich noch nicht kannte. Es war deutlich größer als dasjenige, in dem ich mich wusch und hatte auch eine Badewanne zusätzlich zur Dusche. Sie meinte nur „Zieh Deine Sachen aus und komm mit“ und begann, sich selbst den Gymnastikanzug abzustreifen. Dann ging sie, nur in ihrer zweiten Haut, zu Dusche und drehte sie an.

„Komm!“ rief sie erneut. Ich stand mittlerweile nackt im Bad, starrte sie an und mein bestes Stück konnte meine Erregung beim besten Willen nicht verbergen. Was für ein Anblick. Eine von der Scheitelspitze bis zu den Knöcheln schwarze Gestalt, nur die Hände und Füße hoben sich als helle Flecken ab. Ihre konturlose Maske mit den silbernen Augen gaben ihr jetzt etwas Alienhaftes und meine Hormone schrien unentwegt 'ICH! WILL! SIE!' Ich folgte ihr unter die Dusche, sie zog mich unter den Wasserstrahl und umarmte mich innig, während ihre Zunge versuchte, mein Mundloch zu durchdringen.

Mein 'Kleiner' wurde seinem Namen nicht mehr gerecht und drückte kraftvoll gegen ihre vom Anzug umhüllten Scham. Ich traute mich aber nicht, nach ihrem Reißverschluss zu greifen und ihn zu öffnen und auch sie machte keine entsprechenden Anstalten. Vielleicht wollte sie mich testen, ob ich ihre Bedürfnisse akzeptieren könne.

Sie griff schließlich hinter sich, pumpte etwas Seife aus dem Spender in ihre Hand und griff mit dieser Hand nach meinem Glied. Die Seife funktionierte wie ein Gleitmittel und so sie rieb an meinem Glied auf und ab, bis ich es nicht mehr halten konnte und mich in ihre Hand entlud. Ihre Zunge tanzte währenddessen immer noch in meinem Mund und auch sie stöhnte leise.

Als wir uns etwas beruhigt hatten, kam sie mit ihrem Mund ganz nahe an mein Ohr und flüsterte „Das war jetzt total schön. Und danke, dass Du nicht versucht hast, mich zu bedrängen.“ Obwohl ich verloren hatte, hatte ich dennoch gewonnen…

Dann nahmen wir uns beide Seife aus dem Spender und seiften uns von Kopf bis Fuß gegenseitig ein. Unter meiner engen Maske hatte ich das Gefühl, trotzdem vom Wasser gereinigt zu werden, das Material schien auch wasserdurchlässig zu sein. Das erklärte auch, warum sie überhaupt in dem Anzug in die Dusche ging und sich einseifen ließ.



Nach dem Abtrocknen wollte ich wieder in meine Boxer schlüpfen, doch sie meinte „die brauchst Du jetzt nicht“ und zog mich nackt ins Schlafzimmer. Dort lagen noch die Klamotten von gestern, von denen sie mir die enge Miederhose reichte. Ich quälte mich in die enge Hose und schon stand sie mit dem geöffneten Torso vor mir und wartete darauf, dass ich hineinschlüpfte. Kaum war der Torso zu, nahm sie erneut meine Hand und führte mich wieder in das geheimnisvolle Zimmer.
Sie holte aus dem Schrank zwei Silikonmasken, von denen sie eine mir gab und die andere sich selbst aufsetzte.

Es war ein komischer Anblick. Sie 'nackt' mit einer Maske einer jungen Frau oberhalb ihres schwarzen Körpers, ich ebenfalls 'nackt' mit meinem Torso, der Miederhose und der identischen Maske auf dem Kopf. Dann ging sie an einen anderen Schrank und holte weitere Kleidung hervor, und wie es aussah, identisch in zwei Ausführungen. BH (ich hatte an ihr noch nie einen BH gesehen), Top, blickdichte Strumpfhose und ein knielanges, langärmeliges und hochgeschlossenes Sommerkleid mit leichter Betonung der Taille. Sie zog noch ein hautfarbenes, langärmeliges Shirt darunter, vermutlich, um den schwarzen Anzug vollständig zu verbergen. Als wir fertig waren, standen Zwillinge vor dem Spiegel. Selbst meine breiteren Schultern und meine etwas höhere Körpergröße waren kaum zu erkennen. Aber im Gegensatz zu gestern konnte ich in ihrem Gesicht keine Mimik erkennen, sie hatte dasselbe starre Puppengesicht wie ich.

Und sie hatte mich nicht geknebelt!
„Lass uns in den Park eine Runde spazieren gehen!“ rief sie mir freudig zu. Mittlerweile kannte ich ihre eigenartigen Ideen und so ließ ich mich mitreißen. „Solange wir alleine sind, können wir uns unterhalten. Wenn andere Leute kommen, halte den Mund und ignoriere sie. Unsere starre Maske würde uns sonst verraten. Und keine Angst, ich habe das schon oft gemacht. Immer wenn es mal schnell gehen muss, setze ich die starre Maske auf.“

Kurz darauf waren wir aus der Wohnung und aus dem Haus. Der Park war nicht fern und so schlenderten wir untergehakt durch die Straße, dem Park entgegen. Die gelegentlichen Fußgänger oder Gassigeher nahmen von uns keine Notiz und so erreichten wir ungestört den Park.
Im Park setzten wir uns auf eine Bank und unterhielten uns über Gott und die Welt, aber über nichts, was uns persönlich betraf. Ein paar Jogger, die vorbeikamen, blickten etwas verwirrt (igendwas stimmte wohl nicht mit uns, oder war es die Tatsache, dass zwei womöglich lesbische Frauen dort eng an eng saßen?). Ich hatte ein leichtes Grummeln im Bauch, aber ihre Selbstsicherheit strahlte auf mich ab und langsam konnte ich mich fallen lassen. Sie war einfach wunderbar! Dinge, die ich mir zwar insgeheim wünschte, aber mich niemals traute, wurden mit ihr so einfach und fast das Selbstverständlichste auf der Welt. Ich liebte sie immer mehr… Schließlich gab ich ihr sogar einen Kuss, auch wenn er bei weitem nicht so erregend war wie nur mit den Latexmasken. Aber es war unser erster Kuss in der Öffentlichkeit. Und sollte uns jemand dabei beobachtet haben, war es mir auch egal.
Sie war bei mir und ich im siebten Himmel.

****

Als wir wieder in der Wohnung waren, zogen wir als erstes unsere Silikonmasken aus und verstauten sie. Ich sagte ihr, wie toll und weiblich sie in dem Kleid aussähe, sie erwiderte mein Kompliment und so beschlossen wir, beide unsere Kleider bis auf weiteres anzubehalten. Vielleicht lag es auch daran, dass ich jetzt ihre Maske trug – ich fühlte mich wesentlich wohler und weiblicher als gestern und empfand, dass die Maske zu diesem Kleid einfach dazu gehörte.

Wir gingen in die Küche und als gute Hausfrauen zogen wir uns Schürzen über, um die schönen Sonntagskleider beim Kochen und Essen nicht zu beschmutzen. Leider hatte Verena keine zwei identische Schürzen, so dass die perfekte Illusion der gemeinsam kochenden Zwillinge etwas gestört wurde.

Diesmal pürierten wir das Essen, damit ich es durch meine kleine Mundöffnung aufnehmen konnte. Das erinnerte mich stark an meine Zivi-Zeit im Altersheim, wo leckere Steaks bis zur Unkenntlichkeit zermatscht, Entschuldigung, 'passiert' wurden, um auch den Zahnlosen den Fleischgenuss zu ermöglichen. Und es klappte. Diesmal blieb mir die Erniedrigung einer Mundreinigung durch ihre Zunge erspart.

Nach dem Essen bedrängte ich sie, den Spaziergang im Park zu wiederholen. Es war eine so unbeschreibliche Erfahrung für mich, dass ich sie unbedingt nochmals erleben wollte. Sie war etwas skeptisch, da sich nachmittags doch deutlich mehr Leute dort tummeln würden als am Vormittag. Zudem war die Sonne heraus gekommen und es würde wohl doch recht warm für uns werden, und natürlich insbesondere für Sie mit Anzug und Extra-Shirt. Sie stimmte letztendlich zu unter der Bedingung, dass sie eine 'realistische' Maske anziehen durfte und ich mit einen Schal mein Gesicht etwas tarnen sollte. So gingen wir wieder in das Zimmer mit den Masken, ich zog meine auf und dann wurde ich wieder, wie gestern, hinausgeworfen.

Nach einiger Zeit kam sie heraus und strahlte mich wieder an. Ihre Mimik war zurück! Mein Gesicht war puppenhaft reglos, aber sie ahnte wohl meinen fragenden Blick.
„Du möchtest sicher wissen, wie ich das gemacht habe? Maske und Anzug sind nicht fest miteinander verbunden, sondern überlappen sich nur. Wenn ich den Halsausschnitt weite und die Maske lockere, kann ich die Maske unter dem Anzug heraus- und dann abziehen. Da ich dazu mein Gesicht frei machen muss, kann ich Dich leider nicht dabei haben.“
Das hatte ich mir schon so gedacht. „Aber wie bekommst Du die Mimik hin?“
„Die Maske ist auch hochelastischen Silikon, das mit meiner Haut verklebt wird und so jede Bewegung auf die Maske überträgt.“ erläuterte sie mir. „Keine Sorge, der Kleber lässt sich leicht wieder lösen. Nur das Anbringen der Maske braucht einiges an Zeit.“

Jetzt, wo ich wieder ihre Mimik sah, erfasste mich doch das Verlangen, ihr natürliches Gesicht zu sehen. Aber ich wusste: je mehr ich sie drängen würde, umso geringer würden meine Chancen, es tatsächlich zu erreichen. Also hielt ich den Gedanken für mich und schluckte meine Sehnsüchte herunter. Ich versuchte, den Faden wieder aufzunehmen, ohne direkt zu werden.
„Welche Maske trägt sich angenehmer, die schwarze oder diese?“
„Eigentlich mag ich die schwarze lieber. Sie gibt mir mehr Halt und Geborgenheit. Aber leider muss ich auch mal aus dem Haus 'raus, und da ist diese (sie zeigte auf ihren Kopf) natürlich wesentlich sinnvoller und praktischer. Dieser Maske hier fehlt einfach dieser leichte, angenehme und erregende Druck, den Du ja auch jetzt von Deiner Maske kennst.“

Dann konnten wir endlich los. Im Vergleich zum Vormittag waren regelrecht Menschenmassen unterwegs. Ich hatte mir einen dünnen Schal vor das Gesicht gezogen und angesichts der Menschenmengen gab es für uns kaum Gelegenheit für ein Gespräch. Sie liefen wir die meiste Zeit Arm in Arm schweigend durch den Park. Immerhin schien uns niemand komisch anzusehen. Einige grüßten kurz und Verena antwortete ebenso kurz. Das Glücksgefühl von heute Vormittag wollte sich bei mir einfach nicht einstellen und so schlug ich vor, wieder in die Wohnung zu gehen.
Verena fühlte sich diesmal sichtlich unwohl in der Maske und so war ihr direkter Weg in das Maskenzimmer, um sich wieder umzuziehen. Ich musste wieder warten und nutzte die Zeit, um meine Maske vor der Türe ebenfalls abzusetzen. Etwas später durfte ich reinkommen und eine wieder schwarz maskierte Verena nahm mir meine Maske aus der Hand.

Mir war nicht so ganz klar, warum sie so schnell die Maske mit der Mimik ablegen wollte. Wir waren uns die letzten Tage schon sehr nahe gekommen; hatte sie Angst, dass ich über ihre Mimik zu viel über sie erfahren könnte? Oder war die Maske einfach wirklich nur unangenehm? Wieder eine Frage, die ich ihr im Moment noch nicht stellen konnte.

Wir machten uns einen Tee und verbrachten den restlichen Nachmittag wieder wie ein gewöhnliches Pärchen auf dem Sofa. Neben ein paar Streicheleinheiten verlief der Nachmittag eher ohne engen Körperkontakt, nur konnte ich es mir nicht nehmen lassen, ihre bestrumpften Beine zu streicheln. Sie schien jede Berührung durch den Anzug durch zu spüren und schien es auch zu genießen. Wieder ein vollkommen neuer Eindruck, den ich gewinnen konnte...


Als wir abends vor dem Bett im Schlafzimmer standen, wiederholten wir das Ritual vom Vorabend. Ich breitete meine Arme aus, sie legte mir den Gürtel an und ich ließ mich mit den Handschellen fesseln. Ich legte mich ins Bett und erwartete, dass sie mich zudeckte und dann zum Kuscheln kam.

Doch es passierte etwas Unerwartetes. Sie ging zu ihrem Nachtschränkchen, holte ein kleines Kästchen heraus und drückte irgendwo drauf. Ab dem Moment wurde es dunkel um mich. Sie konnte offensichtlich per Funk meine Augengläser schwärzen - das war wohl der Grund, warum sie mir genau diese Maske aus ihrer sicher umfangreichen Sammlung gab… Dann hörte ich es nur irgendwo rascheln und auf einmal bewegte sich meine Matratze und etwas schweres drückte auf meinen Brustkorb. Da ich meine Hände nicht heben konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als still auf dem Rücken liegen zu bleiben. Plötzlich verlagerte sich das Gewicht nach oben auf meinen Hals und schließlich auf mein Gesicht. Vor meinem Mundloch konnte ich etwas Warmes und Feuchtes spüren. Sie setzte sich mit ihrer Spalte auf meinen Mund!

Das Signal war eindeutig. Ich schob meine Zunge so weit ich konnte durch das enge Mundloch und erforschte ihre Spalte. Schließlich fand ich ihren Kitzler, der sich mir bereits entgegenstreckte, worauf sie sich noch fester auf meinen Mund drückte und zu Stöhnen anfing. Nach einer eher kurzen Massage floss mir ihr Saft in meinen Mund und sie entlud sich mit einem lauten Schrei. Kurz darauf ließ der Druck auf meinem Gesicht nach, Latex berührte meine Lippen und ihre Zunge drang in meinen Mund ein.

So schnell es begann, so schnell hörte es auch wieder auf. Sie löste wortlos den Kuss, ich spürte wie die Decke über mich geworfen wurde, sie sich an mich ankuschelte und einschlief, ohne mir vorher wieder die Sicht zurückgegeben zu haben.

Als ich aufwachte, war es immer noch dunkel, aber ich spürte, wie sich etwas an meinem Glied zu schaffen machte. Ich spürte keinen Widerstand, sie schien also meinen Jumpsuit geöffnet und meinen Freund aus der Unterhose befreit zu haben. Mit meinen gefesselten Händen erreichte ich mein Freund, aber zwei andere Hände schoben meine zur Seite und ich spürte wieder, wie sich etwas Warmes über mich stülpte.
Meine Hände gingen wieder nach oben und ich konnte ihre Maske spüren. Mit einiger Verrenkung schaffte ich es, meine Hände um ihre Wangen zu legen. Ihre Zunge fing an, um meine Eichel zu spielen und ihr Kopf bewegte sich leicht auf und ab. Irgendwann konnte ich es nicht mehr halten und ergoss mich in ihren Mund. Sie wartete wieder, bis die Schwellung nachließ, dreht sich offensichtlich um und legte ihren Mund auf meinen. Da sie wohl fast nichts geschluckt hatte, kam ich in den Genuss meines eigenen Saftes; ein eher eigenartiger bis unangenehmer Geschmack, den ich in der Abklingphase nach dem Orgasmus nicht sonderlich gut ertragen konnte, aber keine andere Wahl hatte. Dann kam ihre Zunge in meinen Mund und wir tauschten noch einen Zungenkuss aus, bevor sie von mir abließ.

„Guten Morgen mein Schatz! Da wir uns jetzt eine längere Zeit nicht sehen können, wollte ich Dir noch ein besonderes Abschiedsgeschenk machen.“ - „Danke, so schön bin ich noch nie geweckt worden.“ Ich wollte meine Hände heben, um sie zu Umarmen, aber die Fesseln stoppten mich abrupt. Und um mich herum war es immer noch schwarz. „Ich würde Dich gerne ansehen, könntest Du mich wieder sehend machen?“
„Oh je, das hatte ich ganz vergessen, entschuldige, mein Schatz.“ worauf sie sich wegdrehte und nach etwas suchte. Plötzlich war die Sicht wieder da und ich von der Helligkeit geblendet, aber im Gegensatz zu der Latexmaske waren die Augengläser diesmal nicht beschlagen. Oh Wunderwerk der Technik…

Erwartungsgemäß lag sie quasi 'nackt', also nur in ihrer zweiten Haut im Bett. Ich wollte noch nicht aufstehen, sondern mich noch ein wenig revanchieren für die morgendliche Erlösung. Ich drehte mich zu ihr, drückte sie mit dem Kopf sanft in ihr Kissen und robbte mich, ohne die Hände gebrauchen zu können, zu ihrer Brust. Ich legte mein Mundloch auf die Stelle des Anzugs, an der ich ihre Warze vermutete und begann sie durch den Anzug hindurch leicht mit der Zunge zu massieren. Sie fing leicht an zu stöhnen und dirigierte meinen Kopf mit ihren Händen zu einer etwas tieferen Stelle. Und dort konnte ich ihren Nippel spüren, und auch, wie er sich aufstellte, hart wurde und regelrecht durch den Anzug hindurch in mein Mundloch drang. Ich biss leicht zu, was ihr ein erneutes, noch deutlicheres Stöhnen entlockte. Ich machte noch etwas weiter, bis ich mich verkrampfte und mich auf mein Kissen zurücksinken ließ. Zu einem Orgasmus hatte es diesmal nicht gereicht, aber es schien ihr gefallen zu haben. Sie drehte sich wieder zu mir und wir beendeten das Bettgeflüster mit einem intensiven Zungenkuss.


22. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von folssom am 17.05.19 20:52

Eine bislang sehr schöne Geschichte.


Vielen Dank Matze23
23. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 20.05.19 06:49

Vielen Dank, Folssom, für die anerkennenden Worte!

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14.
Die kommende Woche musste ich auf ein mehrtägiges Symposium ins Ausland fliegen. Wir verabredeten, nicht zu telefonieren, sondern nur zum SMSen (oder sagt man 'simsen' dazu?). Wir wollten uns die größtmögliche Freiheit bei der Tagesgestaltung ermöglichen – ich mit Diskussionen, Podiumsgesprächen, Vorträgen sowie den unvermeidlichen Abendveranstaltungen, sie bei dem, was immer sie tat oder tun musste.

So verabschiedeten wir uns ausgiebig, sie holte ihren 'Zauberstab', löste meine Maske und ich verließ ohne ein weiteres Wort ihre Wohnung. Auf halber Treppe zog ich mir wieder die Maske vom Kopf und war überrascht, dass meine Haare diesmal kaum verklebt waren. Das Material ihrer Maske war faszinierend! Nur die fehlende Rasur fiel an mir auf, aber Dreitagebärte sind schließlich im Trend.

Kaum in meiner Bude angekommen, fühlte ich mich schon wieder seltsam. Ich war gezwungen, fast drei Tage am Stück eine enge Maske zu tragen, und jetzt, als ich sie endlich los war, fühlte ich mich ungeschützt und exponiert. Da die Maske nur mit ihrem Stab geschlossen werden konnte, gab es für mich auch keine Möglichkeit, durch das Aufsetzen der Maske mir das angenehme Gefühl in meinen eigenen Wänden zu verschaffen. Kaum von ihr weg, sehnte ich mich schon wieder nach ihr. Ich war verliebt wie ein fünfzehnjähriger Teenager!

Ich setzte mich an den Rechner und startete den Browser. Meine Suche galt einer hochwertigen Latexmaske, die ich auch für mich zuhause tragen konnte, wenn ich alleine war. Den ganzen billigen Schrott auf Amazon, Ebay und Co. ließ ich links liegen. Ich fand schließlich einige Hersteller, die ausgefallene, aber auch nicht ganz billige Masken anboten. Die angegebenen Lieferzeiten von einem viertel Jahr schreckten mich jedoch ab.

Dann entdeckte ich, dass es in einer nicht zu weit entfernten Nachbarstadt einen solchen Hersteller gab, der auch ein Ladenlokal betrieb. Ich beschloss, nach der Rückkehr von meinem Symposium dort mal vorbei zu fahren.


Das Symposium verlief so, wie ich es erwartet hatte. Mehr oder weniger interessante Vorträge, wenig sagende Gespräche, viel Kaffee und die unvermeidlichen, pseudo-lustigen Abendveranstaltungen. Ich war jedes mal froh, wieder im Hotel zu sein und Verena zumindest per SMS eine gute Nacht zu wünschen.

Am zweiten Tag traf ich einen Kollegen, den ich von unserem großen Projekt kannte. Wir kamen wieder ins Gespräch und erzählten 'von den alten Zeiten'. Unauffällig lenkte ich das Thema auf den damaligen Kollegenkreis und dass ich mit einigen Kollegen kaum etwas zu tun hatte. Irgendwie ergab es sich, dass mein Kollege von einem jungen, eher zierlichen Wissenschaftler namens Dr. Bremer erzählte, der das Team kurzfristig verstärkte. Auffällig wäre an ihm seine recht hohe Stimme gewesen. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen – Verena war als Mann am Projekt beteiligt! Bei ihrer Wandlungsfähigkeit und Selbstsicherheit wunderte es mich nicht wirklich. Und dass sie mich als Mann nicht auf ein Date ansprechen konnte, lag ebenso auf der Hand.

Am Abend schrieb ich ihr wieder eine SMS. 'Gute Nacht, Dr. Bremer. Ich liebe Dich, T.'

****

Als ich am Freitag Vormittag endlich wieder auf meiner Bude war, schrieb ich ihr gleich eine SMS. 'Bin zurück und habe heute frei. Darf ich kommen? Liebe T.'
Kurz darauf kam schon die Antwort. 'Kann noch nicht. Komme abends um 9. V'
Diese Antwort irritierte mich. Ja, sie mochte keine SMS-Dialoge, aber so kurz wurde ich noch nie abgefertigt.

So verbrachte ich den Tag wieder mit meiner eigenen Masken-Recherche, ging was essen und etwas spazieren und schlug die Zeit tot, bis Abend war. Dann packte ich meine kleine Tasche, vergaß die Maske natürlich nicht und stand Punkt Neun vor ihrer Türe.

Nach dem bekannten Öffnungsritual stand sie schon mit dem 'Zauberstab' in der Türe und fuhr mir damit über den Kopf. Es fühlte sich direkt wieder gut an, so verschlossen zu sein. Dann gab sie mir einen knappen Begrüßungskuss und trat einen Schritt zurück.

„Was ist los? Ist etwas passiert?“ fragte ich.
„Ich hatte heute einen beschissenen Tag.“
„Hat das was mit diesem großen Geheimnis zu tun?“
„Ja.“
„Soll ich besser wieder gehen?“
„Nein.“ Diesmal hörte ich so etwas wie ein Flehen heraus.
Ich beschloss, sie nicht weiter zu löchern sondern ihr etwas Geborgenheit zu geben.
„Komm her.“ sagte ich und nahm sie fest in den Arm. Eine Zeitlang sprachen wir nichts und dann sagte ich nur mit ruhiger, gedämpfter Stimme: „Ich bin für Dich da.“ Ich spürte, wie sie den Umarmungsgriff verstärkte.

Später tranken wir noch unter weitgehendem Schweigen ein Glas Wein, dann legte sie mir einen Jumpsuit für die Nacht heraus und wir machten uns bettfertig.

Ich ließ mich wieder fesseln und legte mich ins Bett, sie deckte mich zu und legte sich auf ihre Seite. Sie gab mir einen kurzen Gute-Nacht-Kuss und drehte sich um. An Schlaf war nicht zu denken. Zuerst rasten meine Gedanken und ich malte mir alle möglichen (aber sicher unwahrscheinlichen) Szenarien aus. Währenddessen wälzte sie sich ruhelos von einer Seite auf die andere. Und ich lag gefesselt daneben und konnte nichts machen, nicht mal sie tröstend in den Arm nehmen.

Irgendwann erlöste der Schlaf dann doch uns beide.


Am nächsten Morgen wachten wir fast zeitgleich auf. Sie drehte sich zu mir und ihre Stimmung schien zwar nicht euphorisch, aber doch besser zu sein.

„Danke, dass Du mich gestern nicht weiter ausgefragt hast. Es tat gut, Dich einfach nur in meiner Nähe zu spüren.“ - „Aber das ist doch selbstverständlich. Ich habe Dir versprochen, für Dich da zu sein und Dich zu unterstützen.“
„Nein, selbstverständlich ist das nicht. Aber Du bist einfach ein besonderer Mensch. Ich liebe Dich und bin froh, Dich zu haben.“

Jetzt rutschte sie näher, schlang ihre Arme um mich und kuschelte sich so nah es ging an mich heran.

Nach einer Weile machte ich sie auf meine volle Blase aufmerksam und sie befreite mich von meinen Fesseln. Nachdem ich auf der Toilette fertig war, stand sie schon vor der Türe und hielt in der einen Hand den 'Zauberstab' und in der anderen ein schwarzes Bündel.

„Ich habe hier eine Maske, die Dir besser passen wird und mit der Du wieder richtig essen kannst. Die Maske hat die gleiche Memory-Technik wie die jetzige.“
„Auch mit Verdunkelung?“ fragte ich.
Jetzt war sie wieder die alte. „Du wirst es herausfinden“ antwortete sie mit einem schelmischen Unterton.

Sie öffnete meine Kussmundmaske, ich nahm das Bündel aus ihrer Hand und ging ins Bad. Dort zog ich die eine Maske vom Kopf, nutzte die Gelegenheit gleich für eine schnelle Rasur und streifte die neue Maske über. Sie sah fast genauso aus wie ihre Maske – ganz in schwarz, verspiegelte Augen und eine deutlich größere Mundöffnung.

Als ich vor die Tür trat, machte sie eine Geste, als ob sie genervt wäre. „Du hast ja eine Ewigkeit gebraucht für das bisschen Umziehen“ schimpfte sie mit einem ironischen Unterton in der Stimme. Dabei fuhr sie mir wieder mit dem Gerät über den Kopf. Die Maske schien auf eine andere Frequenz zu reagieren, denn während sich die Maske um meinen Kopf zusammenzog, veränderte sich an der Maske in meiner Hand nichts.

Beim Frühstück freute ich mich, endlich wieder Brötchen an Stücken essen zu können. Woher sie die frischen Brötchen gezaubert hatte, blieb mir allerdings ein Rätsel, denn heute war sie definitiv nicht beim Bäcker.
Und dann kam das Unvermeidliche. Sie musste ja bereits vor Neugier platzen, als sie endlich damit herausrückte. „Woher wusstest Du, dass ich damals Dr. Bremer war?“.
Jetzt konnte ich endlich meinen Trumpf ausspielen. Mit breitem Grinsen meinte ich nur:
„Ich bin Wissenschaftler. Da ist es meine Aufgabe, neugierig zu sein und Dinge herauszufinden.“

Mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet, aber sie merkte wohl, dass sie heute nicht mehr aus mir herausbekam. Und so, wie ich sie nicht ausfragen durfte, schluckte sie jetzt ebenfalls ihre Neugier herunter.


15.
Vom vorherigen Wochenende wusste ich, dass samstags ihr Einkaufstag war. Durch den Flug und nach der anstrengenden Symposium-Woche war mir heute nicht nach Verkleiden und Einkaufen gehen. So bat ich sie, ob ich heute hier in der Wohnung bleiben könnte.

Erst zögerte sie. „Es ist mir nicht so recht, wenn Du hier alleine bleibst und in Versuchung gerätst, herumzuschnüffeln.“ Mit so einer Antwort hatte ich gerechnet.
„Ich gehe mal davon aus, dass alles kompromittierende Material sicher verschlossen ist. Und ich werde sicher keine Türen aufbrechen. Ich vertraue Dir, und Du kannst mir auch vertrauen.“
„Ok, ich werde Dir ein Stück weit vertrauen. Ich möchte Dich daher nicht anketten, aber wärst Du damit einverstanden, wenn ich Dir zumindest die Handfesseln anlegen würde?“

Sie verletzte mich damit schon, aber die Tatsache, dass sie wohl einen üblen Tag hinter sich hatte und ich keinen Streit wollte, akzeptierte ich. Sie holte den Gürtel, legte ihn mir um und verschloss meine Handschellen. Diesmal kam ich mir wirklich wie ein Gefangener vor und das schien sie mir auch anzumerken.

„Es tut mir leid, Dich hiermit zu quälen. Aber die Wohnung ist voller Geheimnisse, mit denen Du besser nicht konfrontiert werden solltest. Und so kannst Du Dich zwar frei bewegen, kommst aber nicht überall dran und ich bewahre Dich vor der Versuchung.“ Sie schien sich fast zu entschuldigen. „Und bitte glaube mir, ich liebe Dich wirklich.“ schob sie noch mit einem sehnsuchtsvollen Ton nach und gab mir einen Kuss.

Ich verzog mich ins Wohnzimmer und suchte mir eine Lektüre, die ich mit meinem eingeschränkten Greifradius erreichen konnte. Währenddessen verschwand sie in das geheime Zimmer, um sich für den Einkauf zurecht zu machen. Als sie wieder kam, hatte sie wieder eine dieser Supermasken auf und trug normale Jeans, einen normalen blauen Sweater und gewöhnliche Sneakers – eine ganz gewöhnliche, unauffällige junge Frau. Ich musste staunen. Ich konnte mir bis dahin nicht vorstellen, in ihrem Haushalt überhaupt 'normale' Klamotten zu finden. Sie blies mir einen Kuss zu und war verschwunden. Für mich war das die Bestätigung, dass sie inzwischen versuchte, meine Nähe zu meiden, wenn sie die Mimik-Masken trug.

Das Zufallen der Türe hörte sich dann für mich wie das Zuschlagen einer Zellentüre an und ich fühlte mich mehr denn je als Gefangener. Ich dachte mir, dass nur noch ein oranger oder gestreifter Overall fehlen würden, um die Sache rund zu machen. Zum Herumschnüffeln in ihrer Wohnung war mir jedenfalls jegliche Lust vergangen, so denn überhaupt je eine dagewesen war.

Es gab eh wenig Anlass zum Schnüffeln. Alle Geheimnisse waren sicher verschlossen, wie das Codeschloss an ihrem Ankleidezimmer ja bewies. Und ich wusste zwar von einem Zimmer am Ende des Gangs, das wir noch nie betreten hatten, aber ich vermutete dort ihr ebenfalls sicher verschlossenes Büro, da ich noch nichts Computer-ähnliches in der Wohnung gesehen hatte und sie definitiv so ein Gerät besaß.

Ich blätterte gelangweilt in einer Zeitschrift, als die Türe aufging, Verena in die Küche lief, dort einige Taschen abstellte, mir zurief, ich könne schon mal mit Einräumen anfangen und sie wieder in ihrem Raum verschwand. Sie schien wohl schon vergessen zu haben, in welche Lage sie mich selbst gebracht hatte und dass Einräumen eher eine schwierige bis unlösbare Aufgabe für mich darstellte. Selbst der Griff des Kühlschranks war außerhalb meiner Reichweite. Also machte ich keine Anstalten, mich in die Küche zu begeben. Wenig später kam sie wieder in die Küche, und da sie mich dort nicht fand, fiel es ihr wohl wieder ein.

Mit „Oh entschuldige mein Schatz, ich hatte Deine Fesseln schon wieder vergessen.“ kam sie mir, wieder komplett umgezogen, im Wohnzimmer entgegen. Sie fiel mir um den Hals und küsste mich ausgiebig; ihr schlechtes Gewissen war ihr deutlich anzumerken.

Ich war immer noch ziemlich angefressen und konnte es auch nicht verbergen. Wir räumten zwar gemeinsam die Sachen weg, aber in weitgehender Stille, die sich in der Nähe von eisigem Schweigen bewegte.

Mit dem Essen besserte sich meine Laune etwas, aber so richtig gut ging es mir noch nicht. Ich war zwar nicht direkt nachtragend, aber auf Knopfdruck 'alles vergessen', klappte bei mir auch nicht. So blieb unsere Konversation eher sachlich und auf Alltagsthemen beschränkt.


Nach dem Essen saßen wir auf dem Sofa, doch jetzt war sie es, die einen geistig abwesenden Eindruck machte. Die Sache mit der Fesselung während ihres Einkaufs und meine Reaktion darauf schien sie weiter zu beschäftigen; ihr wurde wohl klar, dass sie mir damit deutlich gemacht hatte, dass sie mir nicht vertrauen wollte. Jetzt versuchte sie zumindest, den entstandenen Schaden zu begrenzen.

„Schatz, es tut mir unsagbar leid, dass ich Dich grundlos gefesselt habe. Du glaubst jetzt sicher, dass ich Dir nicht vertraue, aber ich tue es. Ich weiß nicht, was mit geritten hat, vielleicht war es noch der Nachklang und der negative Stress der letzten Tage. Du hast mir schon so oft bewiesen, dass Du es mit mir ernst meinst, und dann ich…“ Sie machte eine lange, betretene Pause.

„Ich muss Dir etwas mehr über mich erzählen.“ Ich merkte, dass es ihr sichtlich schwer fiel, sich zu öffnen.
„Ich… ich arbeite, ähh, sagen wir mal 'undercover'. Daher die ganzen Masken, die Verkleidungen, und sogar die Mitarbeit an dem Uni-Projekt war für mich nur ein Türöffner, um in eine bestimmte Firma zu kommen. Dann lief etwas schief. Seit dem bewege ich mich draußen nur noch mit unterschiedlichen Maskierungen.“
„Das verstehe ich nicht. Du hast eine feste Wohnung, ein Auto, Handy, Internet… Es ist doch eine Sache von Minuten, Dich ausfindig zu machen.“
„Mein Arbeitgeber ist sehr mächtig. Daher bin ich hier einigermaßen geschützt. Aber draußen bin ich verwundbar.“

„Das gibt alles immer noch keinen Sinn für mich. Wenn Du hier geschützt bist, warum die Maskierung hier drinnen? Warum meine Maske? Warum die panische Angst, ich könnte Dein wahres Gesicht erkennen? Schließlich sind wir, dachte ich zumindest bis jetzt, ein Liebespaar.“
Das ist kompliziert, und schwer für mich, das zu erklären, ohne Dir zu viel über meine Arbeit zu verraten. Es ist eine Mischung aus Fetisch, Paranoia, Sehnsucht nach wahrer Liebe und äußeren Einflüssen.“
„Fetisch? Paranoia? Wahre Liebe?“ fragte ich ungläubig.
Dann sprudelte es aus ihr heraus, als ob ein Schalter umgelegt worden wäre.

„Wie gesagt, es ist kompliziert. Also, ich liebe Latex und die Erotik, die es umgibt, und ich liebe, wie Du weißt, das enge Gefühl einer Maske und eines Anzugs um mich herum. Es stillt ein wenig meine Sehnsucht nach Geborgenheit und Nähe, die mir bislang kaum ein Mensch geben konnte. Das bildliche 'ich kann nicht aus meiner Haut' trifft bei mir fast wörtlich zu, es gibt mir Sicherheit, dass der Anzug mich umgibt und schützt, und dass ich ihn nicht überall und sofort ablegen kann.“ Sie machte eine kurze Pause zum Nachdenken.

„Ich habe auch Angst vor Zurückweisung, ich möchte nicht, dass mich jemand nur wegen meines hübschen Gesichts oder meiner Pfirsichhaut liebt. Auch daher die Maske. Und ich habe Angst, von einem Menschen, den ich liebe, verletzt zu werden. Mimik kann unglaublich verletzten, sie ist schnell, direkt und kann nur wenig gesteuert werden. Daher auch Deine Maske. Man kann natürlich auch mit Worten verletzen, aber die müssen erst mal ausgesprochen werden.“ Sie holte kurz Luft.

„Und ich habe Angst vor Kontrollverlust, ich möchte möglichst alles im Griff haben und selbst steuern. Auch daher Deine Maske und die nächtlichen Fesselungen. Und als, ich nenne es mal 'Berufsspion', habe ich natürlich ständige Angst vor Entdeckung. Das alles ist eine brisante Mischung.“ Ihre Stimme fing leicht an zu zittern.

„Und jetzt habe ich Dich, das Liebste was ich habe, verletzt und ich kann meinen inneren Schmerz kaum aushalten. Dabei bin ich so unglaublich froh, endlich einen Menschen gefunden zu haben, der mich nimmt, wie ich bin, der meine Spleens teilt und mitträgt, der mir vertraut und meine Ängste Ernst nimmt, und bei dem ich mich zumindest ein wenig fallen lassen kann.“ Sie war den Tränen nahe.

Oh Mann, was soll ich darauf antworten? Nach einer solchen Selbstanalyse müsste ich ihr eigentlich einen Besuch auf der Couch empfehlen, aber das würde sie nur in ihrer Paranoia bestärken. Ich konnte ihr eigentlich nur so helfen, dass ich ihr zeigte, dass es Menschen gibt, vor denen sie nicht weglaufen und sich verstecken muss und dass ich einer von denen bin. Also tat ich das einzig Sinnvolle und nahm sie fest in den Arm.

Nach einer Weile drehte sie sich zu mir und sah mich an. „Würde es Dir etwas ausmachen, wenn wir unsere Gesichter weiter voreinander verborgen halten?“ Sie spürte wohl meine Sehnsucht, endlich ihr wahres Gesicht kennen zu lernen.

Ich zögerte einen Moment. „Ich bin hin- und hergerissen. Ich liebe Dich und möchte auch Dein wahres Ich kennen lernen, und dazu gehört nun mal auch Dein echtes Gesicht. Aber ich verstehe auch Deine Ängste und diese Masken haben auch etwas unglaublich erotisches. Ich schlage Dir daher einen Kompromiss vor: wir bleiben maskiert, bis Du innerlich so weit bist und mir Dein Gesicht aus freien Stücken zeigen möchtest. Sehe es dann als Geschenk an mich, nicht als selbstverständliche Pflicht.“

Ich konnte den Stein hören, der ihr vom Herzen fiel; laut und deutlich.

24. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Chriss099 am 20.05.19 08:51

Hallo Matze,

Das ist eine tolle Geschichte und ich hoffe das Ende der Geschichte kommt nicht so schnell, ich bin echt gespannt was für Abenteuer die zwei noch erleben werde.

Gruß Chris
25. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Chriss099 am 20.05.19 08:51

Hallo Matze,

Das ist eine tolle Geschichte und ich hoffe das Ende der Geschichte kommt nicht so schnell, ich bin echt gespannt was für Abenteuer die zwei noch erleben werde.

Gruß Chris
26. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 22.05.19 07:40

Danke, Chriss, für das Lob. Ein paar Kapitel kommen noch, lass' Dich überraschen!

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16.
„Komm mit, ich möchte dir etwas zeigen.“ Sie schien wieder ihre Mitte gefunden zu haben und auch den Mut und das Vertrauen, mich tiefer in ihr Leben eindringen zu lassen.

Sie ging mit mir in dieses letzte, verschlossene Zimmer, das ich in ihrer Wohnung noch nicht kannte. Auch dort bediente sie wieder ein verborgenes Panel und die Türe öffnete sich.
Licht drang durch verschlossene Lamellenvorhänge ein, aber es waren keine Fenster, sondern nur die helle Rechtecke hinter den Lamellen zu erkennen.

In der Mitte des Raumes stand ein Schreibtisch mit Computer, an den Wänden reihten sich Regale und Schränke sowie eine kleine Werkbank, die von allerlei vermutliche elektronischem Kram überhäuft war. Elektronik war nicht so meine Stärke, aber zumindest eine elektronische Lötstation konnte ich identifizieren.

Der Schreibtisch war aufgeräumt, nichts lag offen herum. Ein paar Aktendeckel waren fein säuberlich gestapelt, aber die Beschriftung konnte ich nicht erkennen. Und auf dem Tisch stand ein kleines Bild, auf dem ich drei lachende Kinder erkennen konnte. Das erste Zeichen ihrer Vergangenheit, die ihr wohl doch mehr bedeutete, als sie zugeben wollte.

„Das der letzte geheime Raum, mein Büro, von dem aus ich arbeite. Bitte fasse nichts an, ich möchte Dich in keine Schwierigkeiten bringen.“ Ich merkte, dass es sie doch Überwindung kostete, sich mir zu öffnen. „Und ich möchte Dir zeigen, dass ich Dir mehr vertraue, als Du vielleicht von mir denkst.“
Ihre ungeahnte Offenheit verblüffte mich und steigerte auch gleich meine Neugier. Ich griff nach dem Kinderbild. „Bist Du das?“ - „Nichts anfassen, habe ich gesagt!“ herrschte sie mich an, aber mit hörbar humorvollem Unterton.
Ja, das bin ich mit meinen beiden Schwestern. Aber ich sage Dir heute nicht, wer wer ist.“ - „Ihr seid alle drei süß.“ - „Danke! Damals war ich noch in der Grundschule, das muss irgendwann in den Sommerferien gewesen sein.“

Ich hätte sie gerne gefragt, wo das Bild aufgenommen wurde, wie ihre Schwestern hießen und was sie heute machen, aber ich wusste, dass ich darauf, wenn überhaupt, nur ausweichende Antworten bekommen würde. Also stellte ich das Bild wortlos wieder zurück.

Da ich nicht in den Regalen stöbern durfte und sonst nichts erkennbar Interessantes herum stand, drehte ich mich zu ihr, umarmte sie und gab ihr einen Kuss. „Danke, dass Du mir den Raum gezeigt hast. Das bedeutet mir sehr viel!“ Sie schien auch erleichtert, dass ich sie nicht mit weiteren Fragen quälte.


Beim Abendessen erzählte ich ihr, wie es mir am Montag erging, als ich wieder in meine Bude kam. Sie hörte interessiert zu und fand es spannend, dass mir die Maske ebenso wie ihr mittlerweile ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermittelte.

„Ich muss mal darüber nachdenken. Irgendwo habe ich noch einen Frequenzsender in Reserve, den ich ewig nicht mehr benutzt habe. Vielleicht kann ich ihn so programmieren, dass Du ihn auch in Deiner Bude benutzen kannst. Vielleicht kann ich ihn sogar an GPS koppeln, dass er nicht hier in meiner Wohnung die Maske öffnen kann.“ Sie schien von Technik mehr zu verstehen, als ich bisher zutraute.


Als wir uns wieder im Schlafzimmer trafen, um ins Bett zu gehen, hob ich fast schon routiniert meine Arme, um gefesselt zu werden. Doch statt des Gürtels kam sie mit einem Stoffbündel in der Hand zu mir.

„Zieh' heute Nacht bitte einen anderen Anzug an,“ und reichte mir das Bündel. Ich zog meinen lockeren Jumpsuit aus, und breitete das Bündel aus, um wie gewohnt den Reißverschluss zu öffnen, fand aber keinen. Dann fiel mir auf: anders als alle Anzüge, die ich bislang trug, hatte dieser einen Reißverschluss an den Beinen entlang, von Köchel zu Knöchel, und schien recht eng geschnitten zu sein.

Sie schien meinen fragenden Blick zu erahnen. „Das ist ein Pflegeoverall, wie er in Krankenhäusern verwendet wird. Los, zieh ihn an.“ Ich hörte eine gewisse Ungeduld in ihrer Stimme. Ich schlüpfte in den Overall wie in ein T-Shirt und dann half sie mir, den Reißverschluss an den Beinen zu schließen. Ein seltsames Gefühl, eine zweite Haut aus Baumwolle…

Doch statt meine Hände jetzt zu fesseln, meinte sie:
„Leg Dich ins Bett und leg die Hände über Deinen Kopf!“

Sie kam ganz nahe zu mir und ehe ich reagieren konnte, griff sie meine Hände und legte sie mit geübtem Griff in Handschellen, die wohl unter dem Kopfkissen versteckt waren. Wie im Reflex wollte ich meine Hände wieder runter nehmen, kam aber nicht weit, da die Schellen offenbar mit einer kurzen Kette am Kopfende befestigt waren. Das hatte sie auch nicht zum ersten Mal gemacht! An was für eine Frau bin ich da nur 'ran geraten?

Sie ließ mir keine lange Zeit zum Nachdenken. Sie stand auf, ging zu ihrem Nachtschränkchen und meine Welt wurde dunkel. Ah, wieder mit Verdunkelung, dachte ich. Und weiter ging es. Plötzlich wurden meine Beine auseinandergezogen und Schellen schlangen sich um meine Knöchel. Ich versuchte, meine Beine anzuziehen, aber der verbliebene Spielraum war eher gering. Jetzt lag ich exponiert auf dem Bett, absolut hilflos gefesselt, nur mit einem dünnen Overall bekleidet. Was kam wohl als nächstes? War ich an eine Sadistin geraten und hatte es bislang noch nicht bemerkt?

Sie verließ das Zimmer und eine Weile passierte nichts. Ich lag hilflos gefesselt, wusste nicht, was jetzt kommen würde und starrte in ein dunkles Nichts.

Plötzlich spürte ich, wie sich Hände an meinem Beinreißverschluss zu schaffen machten. Ich hatte ihr Kommen nicht gehört! Sie öffnete den Reißverschluss komplett und schob den Stoff über meinen Bauch und unter meinem Rücken hoch. Meine untere Körperhälfte lag jetzt, bis auf die Boxer, komplett nackt da.

Dann spürte ich, wie sich meine Matratze bewegte und sie sich auf meinen Brustkorb setzte. Ihre Hände hantierten erst an meiner Boxer und dann am meinen Glied, was für einen deutlichen Wachstumsschub sorgte. Sie massierte mich und plötzlich wurde es eng und feucht; sie schien meinen nicht mehr ganz so 'Kleinen' wieder in ihren Mund zu nehmen. Ihre Zunge umspielte meine Eichel und meine Erregung stieg, aber sie passte auf, dass ich nicht bis an die Schwelle kam. Dann hörte sie plötzlich auf, das Gewicht auf meinen Brustkorb ließ nach und sie schien sich irgendwie über mir zu bewegen.

Dann spürte ich wieder, dass etwas Enges über mein Glied gestülpt wurde und mein Unterleib wurde in die Matratze gedrückt. Sie saß auf mir, und ich war in ihr drin! Aber es fühlte sich anders an, als ich es von früherem Sex mit Freundinnen kannte. Warm, ja, aber nicht richtig feucht und irgendwie künstlich, kein Fleisch auf Fleisch, eher wie in einer elastischen Röhre, aber ich konnte trotzdem die Kontraktion ihrer Muskeln spüren.

Jetzt fing sie an, sich zu bewegen und ich vernahm ein deutliches Stöhnen. Auch ich kam in Fahrt und stand kurz vor meiner Schwelle. Was hätte ich gegeben, sie jetzt im Arm zu haben! Stattdessen lag ich streng gefesselt unter ihr… Sie bemerkte wohl dass ich kurz vor dem Kommen war und verlangsamte das Tempo. Dann spürte ich ihre Lippen an meinen. Mann, war die Frau gelenkig… Sie drang mit ihrer Zunge in meinen Mund, gleichzeitig erhöhte sie wieder den Rhythmus. Fast gleichzeitig schrie sie ihren Höhepunkt in meinem Mund und ich ergoss mich in sie. Dann sackte sie auf meiner Brust zusammen, mein Glied immer noch halb in ihr drin.
Sie keuchte „oh mein Schatz, ich liebe Dich“ in mein Ohr und blieb schwer atmend auf meiner Brust liegen.

Wie gerne hätte ich jetzt meine Arme um sie geschlungen, ihre Haut auf meiner gespürt, die Feuchtigkeit unserer Körper zwischen uns… Aber nicht ich machte die Regeln, sondern sie. Und ich war trotzdem über das Tempo erstaunt, dass sie bei ihrer Öffnung mir gegenüber an den Tag legte.

Und plötzlich erhob sie sich und schob meinen Overall komplett über meinen Kopf, bis der ganze Stoff nur noch an meinen Armen hing. Sie legte sich wieder auf mich, und ich konnte ihre Haut auf meiner spüren. Das war nicht diese Hightech-Latexhaut, sondern echtes, warmes, feuchtes Fleisch. Sie hatte ihren Anzug für mich abgelegt, oder, um es in ihren Worten zu sagen, sie 'konnte aus ihrer Haut'. Ich war so glücklich! Wenn ich sie doch nur sehen und berühren könnte…

„Verena, ich liebe Dich! Ich würde Dich jetzt so gerne streicheln.“ flüsterte ich ihr, noch leicht stoßweise, ins Ohr. „Ich weiß, mein Schatz, aber heute noch nicht. Wir sind noch nicht so weit. Aber bald!“ Wir sind noch nicht so weit? Ich verstand diese Frau immer noch nicht. Aber ich wusste, Drängeln bewirkte das Gegenteil, also ließ ich es geschehen und genoss das, was ich bekommen konnte.

Irgendwann rollte sie sich von mir herunter, zog meinen Overall wieder herunter und verschloss ihn. Dann deckte sie mich zu, gab mir einen Gute-Nacht-Kuss und verschwand.


Die Nacht war wenig erholsam. Mit den Händen vor den Bauch gefesselt zu schlafen, war schon unangenehm, aber über dem Kopf und ohne Möglichkeit, sich zur Seite zu drehen, unerträglich. Immer wieder wachte ich auf, weil sich meine Arme verkrampften. Ich versuchte, die Muskeln zu lockern, während ich in das dunkle Nichts starrte.

Am Morgen wurde ich von einem Kuss geweckt. „Guten Morgen, Langschläfer! Hast Du gut geschlafen?“ Direkt nach dem Aufwachen war ich für Ironie nicht zugänglich, also antwortete ich wahrheitsgemäß „Nee, beschissen.“

„Das tut mir leid, aber ich konnte Dir gestern keine anderen Fesseln mehr anlegen. Du hast es ja sicher gemerkt, dass ich in einer für mich eher ungewohnten und freizügigen Situation war.“
Sie ließ kurz von mir ab. „Augen zu, ich mache das Licht an“.

Ich blinzelte kurz, bis ich mich wieder an die Helligkeit gewöhnt hatte. Soweit ich erkennen konnte, hatte sie wieder eine Jumpsuit und sicher auch ihren Anzug drunter wieder an.

„Das war wunderschön, gestern Abend, auch wenn ich Dich gerne berührt und gestreichelt hätte.“ Ich machte eine kurze Pause. „Aber als ich in Dich eindringen durfte, fühlte sich alles so seltsam an. Was ist passiert?“
„Wie Du sicher bemerkt hast, hatte ich meinen Anzug ausgezogen. Aber ich bin noch nicht so weit, dass ich mit Dir uneingeschränkten Körperkontakt haben möchte und geschwängert werden wollte ich auch nicht. So habe ich eine Art Silikonhose mit so speziellen Aus-, oder besser Einbuchtungen an den entscheidenden Stellen getragen.“

Ich war ziemlich beeindruckt von ihrem Arsenal an merkwürdigen Kleidungsstücken für alle Gelegenheiten. Gehörte so etwas etwa zur Grundausstattung eines 'Undercover-Agenten'? Ich würde sie mal fragen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.


Sie wollte mir wohl noch etwas Gutes tun, solange ich noch auf dem Präsentierteller vor ihr gefesselt lag. Sie kroch daher unter meine Decke und öffnete den Beinreißverschluss. Doch nach einer sehr kurzen Zeit kam sie wieder hervor. „Uuh, das riecht aber nicht sehr gut. Da ist jetzt erst mal eine Dusche fällig. Und wenn wir gerade dabei sind: Deine Boxershorts finde ich übrigens auch nicht sonderlich erotisch. Aber da kann ich was machen.“

Jetzt stand sie auf, um die Schlüssel für meine Fesseln zu holen. Nachdem ich frei war, konnte ich mich von der Bescherung selbst überzeugen. Im meinem Schritt war alles von verkrustetem Sperma überzogen und strömte wirklich einen unangenehmen Geruch aus.

„Probiere das nach dem Duschen mal an.“ Sie hielt mir einen Slip hin. Ich wunderte mich, dass sie überhaupt Slips besaß, denn ihr Anzug war ja zweite Haut und Unterwäsche zugleich. Etwas misstrauisch nahm ich ihn in die Hand. Es war gleich elektrisierend. Das Material fühlte sich weich und seidig an, viel zarter als das grobe Baumwollgewebe meiner Boxer, fast schon erotisch.

Nach der Dusche schlüpfte ich in den neuen Slip, der mir als Mann erstaunlich gut passte. Das Material spannte sich eng, aber nicht unbequem um meine Genitalien und der Stoff fühlte sich fantastisch an, und da weibliche Attribute wie Spitze oder Schleifchen fehlten, war er auf den ersten Blick noch nicht mal als Damenslip erkennbar.

Jetzt fiel mir auf, das ich keine weitere Kleidung ins Bad mitgenommen hatte und den Overall der Nacht wollte ich nicht mehr anziehen. Also musste ich praktisch nackt, nur mit dem Slip bekleidet, in die Küche.

Als Verena mich sah, sagte sie nur „Wow!“, kam zu mir und strich mit ihrer Hand über meine Beule im Slip. „So gefällst Du mir besser. Wie fühlt es sich für Dich an?“
„Wirklich toll! Ich wusste gar nicht, dass Damenslips auch Männern so gut passen. Und das Material ist absolut Klasse.“
„Dieser hier hat einen etwas breiteren Steg zwischen den Beinen, dass auch Platz für Dein Gehänge vorhanden ist. Und ich habe noch mehr von der Sorte. Die solltest Du ab sofort immer tragen.“

Ein wenig mulmig wurde mir dann doch. Was, wenn Kollegen mein kleines Geheimnis entdecken würden? Aber andererseits, wann zeige ich mich schon in der Öffentlichkeit in Unterwäsche?
Sie sah mir meine Zweifel an. „Trau Dich, es steckt mehr in Dir, als Du denkst.“

Wieder so ein geheimnisvoller Satz, aber wenn ich mir nur ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ansah, konnte ich wirklich noch einiges von ihr lernen.


17.
Nach dem Frühstück stand wieder Sport auf dem Programm. Ich konnte den Fitness-Geräten nach wie vor nichts abgewinnen, aber die Aussicht auf eine anschließende gemeinsame Dusche motivierte mich, das Unvermeidliche durchzustehen.

Wir betraten den Fitnessraum durch den Schrank und sie gab mir wieder so einen Gymnastikanzug. Und wie schon letzte Woche konnte ich meine Augen nicht von ihr lassen, als sie sich erst auszog und dann den engen Gymnastikanzug über ihre zweite Haut streifte. Erst als ihr Reißverschluss endlich geschlossen war, konnte ich mich auf den eigenen Anzug konzentrieren. Wie war das damals auf der Kostümparty mit der 'Bedeutungslosigkeit von Äußerlichkeiten'? Allein ihr Körper machte mich scharf, und ich kannte noch nicht mal ihr Gesicht.

Dann kam das Unvermeidliche; sie fand, dass ich auf dem Symposium letzte Woche wohl etwas zugelegt hätte und erhöhte mein Trainingspensum daher heute auf fünfundvierzig Minuten. Fünfundvierzig Minuten lustloses Abquälen auf toten Geräten… Welcher Folterknecht dachte sich solche Maschinen aus?

Es war tatsächlich eine Tortur und nach der dreiviertel Stunde war ich vollkommen platt. Ich versuchte nur noch, irgendwie wieder zu Atem zu kommen und konnte nicht mal das Schauspiel genießen, das Verena mir bot. Mit einer Eleganz und Leichtigkeit jagte sie wieder durch die Stationen, und ich fragte mich, wie viele Jahre Training notwendig waren, um so eine Kondition und Fitness zu erlangen.

Endlich kam die erlösende Aufforderung, für die ich mich letztendlich gequält hatte.
„Komm, wir gehen duschen!“ Plötzlich war ich wieder fit (oder meinte es zumindest).
Im ihrem großen Bad zogen wir uns dann aus. Ich konnte wieder meinen Blick nicht von ihr lassen und sie musste mich immer wieder ermahnen. Schließlich betraten wir die Dusche.

Wir kuschelten unter dem rieselnden Nass aneinander und mein 'Kleiner' drückte wieder an ihrer Scham. Aber die Pforte blieb verschlossen und auch heute traute ich mich nicht, sie selbst zu öffnen. Und leider machte sie heute auch keine Anstalten, mir Erleichterung zu verschaffen. Sie flüsterte mir nur ein geheimnisvolles „Heute nicht!“ ins Ohr und konzentrierte sich dann komplett auf die Hygiene.

*****

Diesmal verließ ich sie schon am Sonntag Abend, da durch das Symposium mein Schreibtisch überquoll und ich unter der Woche in der Uni fit sein musste. So beschlossen wir auch, dass ich nur zum Abendessen zu ihr kam und nicht bei ihr übernachten sollte. Bevor ich ging, drückte sie mir mit einem süffisanten Unterton einen Stapel ihrer seidigen Slips in die Hand, mit dem Hinweis, meine Boxer doch dem Roten Kreuz zu überlassen.

So beschränkten sich meine Besuche bei ihr auf das Abendessen und ein bisschen Kuscheln auf dem Sofa, bis ich wieder den Heimweg antrat. Mittlerweile war ihr auch klar geworden, dass ich meine Maske nicht mehr tragen MUSSTE sondern WOLLTE, und so reduzierte sich unser Türöffnungsritual darauf, dass ich oben nur noch kurz an ihre Türe klopfte und sie mir sofort öffnete und die Maske verschloss. So stellte sich fast schon eine Art Routine in unserer Beziehung ein, die ja eigentlich erst ein paar Tage alt war.

Eines abends überreichte sie mir beim Abendessen ein kleines Päckchen mit einer roten Schleife. Ich öffnete es und fand einen 'Zauberstab' darin. Ich musste lächeln, sie hatte es tatsächlich geschafft. Sofort probierte ich ihn aus und führte ihn nach dem Einschalten über meinen Kopf. Aber nichts geschah.

„Der Sender funktioniert nur in der Nähe Deiner Wohnung. Ich habe den Controller um einem GPS-Empfänger erweitert und die Koordinaten von Deiner Wohnung einprogrammiert. So klappt es nur im Umkreis von vielleicht 50 Metern um Dein Zuhause.“ erläuterte sie mir.

Ich fiel ihr freudig und dankbar um den Hals und konnte es zum ersten Mal nicht erwarten, wieder nach Hause zu kommen.

Später zuhause angekommen, riss ich mir die Jacke vom Leib, holte die Maske und Sender aus der Tasche und probierte es aus. Und tatsächlich, es klappte. Zu – auf – zu… Ich beschloss, die Maske heute gleich über Nacht aufzubehalten. Ich musste nur aufpassen, dass ich nicht aus Versehen mit Maske in die Uni ging. Und der Kauf einer eigenen Latexmaske hatte sich damit auch erledigt, da es wohl keine Maske auch aus dem besten Sexshop mit diesem Hightech-Produkt aufnehmen konnte.

*****

Am Freitag nahm ich mir den Nachmittag frei und Verena war einverstanden, dass ich schon etwas früher kam. Die Woche war für sie besser verlaufen und ihre Laune war nicht mit der der Vorwoche vergleichbar.

So stand ich schon kurz nach dem Mittagessen vor ihrer Türe. Sie öffnete mir wie gewohnt und verschloss gleich meine Maske. Doch etwas war anders heute. Sie hatte mir noch nie nur in ihrer zweiten Haut geöffnet und auch das schwarze Wesen, dass mir gegenüberstand stand, war anders. Jetzt entdeckte ich es – es war nicht ihre zweite Haut, sondern ein glänzender Latexanzug, diesmal sogar mit Füßlingen und Handschuhen. Außer ihren Lippen war kein Stückchen Haut zu erkennen. Sie umarmte mich innig und küsste mich. Ich umarmte sie ebenso und streichelte ihr über den Rücken. Ich spürte einen ungewohnten Reißverschluss, aber nicht die bekannten Nähte ihrer zweiten Haut. Sie musste komplett nackt unter dem Anzug sein!
Und ich hatte den Eindruck, dass sie irgendwie aufgedreht war, noch quirliger als sonst, und sie strahlte eine gewisse freudige Ungeduld aus.

„Schön, dass Du endlich da bist. Ich habe eine Überraschung für Dich!“ überfiel sie mich gleich. „Komm mit!“ rief sie und zog mich gleich ins Schlafzimmer. Auf dem Bett lag ausgebreitet ein Latex-Overall, der auf den erstem Blick wie der ihre aussah. Maske, Hände, Füße… alles angearbeitet.

„Der ist für Dich! Zieh' ihn gleich an!“ Sie konnte es wohl kaum erwarten. Sie nahm den Anzug, öffnete den Rückenreißverschluss und reichte mir das Teil. „Warte, Du brauchst noch etwas Gleitmittel, damit Du überhaupt hineinkommst.“ Sie holte eine kleine Pumpflasche.

„Zieh Dich aus, dann schmierst Du Dich damit ein und dann kannst Du den Anzug anziehen.“
Ich stand erst mal ziemlich perplex da mit dem Anzug über dem Arm. Was war jetzt mit ihr los? Sie war ja dominant, gab meistens (oder fast immer) die Richtung vor, und ein bisschen verrückt war sie auch, aber das wusste ich ja alles schon. Aber eine solche Euphorie kannte ich dann doch noch nicht an ihr. Sie ließ mir keine Zeit zum Nachdenken oder auch nur zum Erfassen der Situation; es schien ihr alles nicht schnell genug zu gehen. „Los mach schon, ausziehen!“

Ich zog Hose, Hemd und Socken aus und stand nur noch in einem ihrer Seidenslips da. „Alles!“ drängelte sie.

Schließlich war ich, bis auf meine Maske, wirklich so, wie Mutter Natur mich schuf und sie nahm die Flasche, pumpte und verstrich ein glibberiges Zeugs auf meinem Körper. Es fühlte sich kalt und glitschig an und erinnerte mich an dieses Zeugs bei Ultraschall-Untersuchungen.

Langsam kam ich zu mir und beteiligte mich an der schmierigen Aktion. Nachdem meine Beine von dem Gel glänzten, hob sie mir den Anzug zum Einsteigen hin. Ich stieg in die Beinröhren und sie zog sie hoch. Tatsächlich, durch das Glibberzeugs rutschte der Anzug über die Haut, ohne zu ziepen oder kleben zu bleiben.
Dann kam sie zu meinem Schritt. Ohne lange zu fragen, nahm sie meine Hoden, stopfte sie in eine innen am Anzug angebrachte Tasche (was durchaus ein wenig weh tat) und führte meinen schlaffen Kleinen durch ein Loch, so dass er außen heraus schaute. Als nächstes hielt sie mir die Ärmel des Anzugs hin und ich schob meine Arme in die Ärmel, bis meine Finger in den Handschuhen Platz gefunden hatten. Mit einem knappen „Kopf runter!“ stülpte sie mir die Maske über und richtete Augen und Mund aus. Als ich mich aufrichtete, rutsche der Anzug schon über meine Schultern und sie begann, den Reißverschluss zu schließen.

Und was dann kam, überraschte mich erneut. Sie schloss den Reißverschluss ab! Ich war in dem Anzug gefangen wie zu Anfang in meiner Latexmaske!

Es war ein total neues, merkwürdiges Gefühl in dem Anzug. Es war kalt und spannte überall, aber langsam erwärmte sich das Latex. Und bei jeder Bewegung rutschte das Latex über meine Haut und erzeugte ein irgendwie elektrisierendes Gefühl.

Ich konnte ihr Gesicht wie üblich nicht sehen, aber ich spürte, dass sie unglaublich erregt sein musste. Sie umarmte, küsste und streichelte mich und das Gefühl unter meiner Latexhaut war unbeschreiblich. Mein 'Kleiner' zeigte meine ansteigende Erregung überdeutlich. Ohne von meinem Mund abzulassen, schaffte sie es, ein Kondom über meinen deutlich abstehenden Kleinen zu streifen. Und dann warf sie mich aufs Bett.

Wir umklammerten uns auf dem Bett und sie drückte sich immer enger an mich.
„Ich will Dich! Jetzt!“ keuchte sie mir ins Ohr.

Ich versuchte in eine Stellung zu kommen, in der ich in sie eindringen konnte. Und als ich es geschafft hatte, spürte ich ihre Muskeln um mein Glied tanzen, während wir uns ekstatisch an einander krallten und im Bett wälzten.
Es dauerte nicht lange und wir kamen fast gleichzeitig, und während ich meine Erlösung stöhnte, schrie sie ihren Orgasmus regelrecht heraus. Das war der vermutlich kürzeste, bizarrste, aber auch beste Sex, den ich jemals hatte!


Wir lagen noch eine Weile eng umschlungen aneinander und genossen das Abklingen der Erregung. Mein Glied steckte noch so halb in ihr drin und auf einmal fing sie wieder an, sich leicht rhythmisch zu bewegen und mich zu streicheln. Mein 'Kleiner' ließ sich erstaunlicherweise nicht lange bitten und kurz darauf war sie wieder gut gefüllt.

Diesmal ließ sie es langsamer angehen und genoss einfach die Situation. Ich war ebenfalls im siebenten Himmel. Sie lag eng umschlungen in meinen Armen, wir hatten bzw. hatten immer noch richtigen gemeinsamen Sex und bis auf die beiden Latexschichten, die aber eher verstärkend als dämpfend wirkten, lagen wir Haut an Haut, ganz ohne irgendwelche Fesseln (wenn man, wie gesagt, von Masken und Anzügen absah).
Jetzt konnte ich auch ihre Leidenschaft für Latex endgültig nachvollziehen. Ich hätte nie geglaubt, dass mich dieses Material so anmachen würde.
Nach und nach steigerten wir unser Tempo und nach einer gefühlten Ewigkeit ergoss ich mich ein zweites Mal in sie. Mein Kondom musste jetzt bis zum Platzen gefüllt sein!

„Ich liebe Dich! Das war der schönste Sex in meinem Leben!“ flüsterte sie mir ins Ohr. „Ich liebe Dich auch!“ flüsterte ich zurück. „Du hast es geschafft, dass ich sogar zweimal konnte.“
Wir kuschelten noch eine Weile. Dabei erkundete ich mit der Hand ihre Intimregion, was ihr spürbar gefiel, und stellte fest, dass ihr Reißverschluss durch den Schritt ging und an der entscheidenden Stelle geöffnet war. Und darunter lag wirklich ihre Haut, ohne weitere trennende Schichten. Ich spielte mit meinen Fingern noch ein wenig mit ihrem Kitzler.

Dann meinte sie: „Lass uns heute den ganzen restlichen Tag so bleiben.“
Ich verstand nicht sofort, was sie meinte. Den ganzen Tag im Bett? Nein, sie meinte wohl in den Anzügen. Die Entscheidung lag eh bei ihr, sie hatte die Schlüssel.

Schließlich standen wir auf, ich ging ins Bad, um das Kondom zu entsorgen und mich an der einzig erreichbaren Stelle zu waschen und kam dann in die Küche. Wir waren uns einig, dass dieses vorne an mir heraushängende fleischige Würstchen an dem schwarzen Körper doch etwas lächerlich aussah und so gab sie mir einen schwarzen Latexslip zum überziehen. Gab es irgendetwas, das sie nicht besaß?

Die neuen Anzüge wirkten elektrisierend auf uns beide. Den ganzen Abend konnte wir nicht voneinander lassen und mein Latexslip beulte sich mehr als einmal deutlich sichtbar aus. Wir hatten gerade den letzten Bissen des Abendbrots verspeist und waren am Wegräumen der Reste, als wir es nicht mehr halten konnten und stehend vor der Spüle übereinander herfielen. Ich öffnete mit zitternden Fingern ihren Reißverschluss und sie zauberte, woher auch immer, einen Kondom herbei, zog meine Slip herunter und streifte mir den Kondom über. Wir standen direkt vor dem Küchenfenster; zum Glück waren wie praktisch immer die Jalousien zugezogen, sonst hätten wir den Nachbarn ein bemerkenswertes, aber nicht jugendfreies Schauspiel geboten.

Nachdem wir wieder zur Ruhe gekommen waren und ich meinen Kondom entsorgt hatte, wollte ich endlich aus dem Anzug raus. Ich war verschwitzt, hatte den Eindruck, unangenehm zu riechen und am ganzen Körper zu kleben. Aber, wie gesagt, sie machte die Regeln und sie entschied, dass wir so ins Bett gehen sollten. Mir blieb nicht viel anderes übrig, als mich dem zu fügen. Immerhin, noch nie zuvor seit Kindertagen war es so einfach, sein kleines Geschäft zu machen. Einfach laufen lassen…

Im Bett hatten wir dann kein Bedürfnis mehr nach erneutem Sex. So kuschelten wir vor dem Einschlafen nur noch ein wenig. Ich durfte zum ersten Mal ungefesselt neben ihr liegen, und so probierte ich, sie im Schritt zu streicheln. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass ihr Reißverschluss dort jetzt mit einem kleinen Schloss gesichert war. Kein Durchkommen für mich, und kein Raum für Dummheiten. Sie dachte wirklich an alles!

27. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 24.05.19 07:50


18.
Am nächsten Morgen wachte ich vor Verena auf. Es war fast schon ungewohnt, ohne Fesseln im Bett zu liegen und sich ohne Einschränkungen bewegen zu können. Ich wollte meine neuen Freiheiten nutzen und Verena sanft-erotisch wecken, aber sie reagierte etwas unwirsch und so ließ ich sie schlafen und stand schon mal auf, um Frühstück zu machen.

Ich fand nichts in der Küche, dass nach Brötchen aussah, auch nicht im Gefrierschrank. Da hatte ich eine Idee, und tatsächlich, an der Wohnungstüre außen hing eine Tüte. Sie hatte frische Brötchen zum Frühstück abonniert!

Nachdem der Kaffee durchgelaufen war und einen intensiven Duft verströmte, kam Verena in die Küche. Das Blubbern und Rauschen der Maschine hatte sie wohl endgültig geweckt. Wir begrüßten und mit einem Guten-Morgen-Kuss und setzten uns zum Frühstücken.

Ich lobte ihre Idee von gestern mit den Latexanzügen und wie viel Spaß mir der gestrige Tag gemacht hatte. Aber eines beschäftigte mich und ich musste es ansprechen.
„Aber so ganz vertrauen kannst Du mir immer noch nicht. Sonst hättest Du Dich nicht eingeschlossen.“ - „Alle Männer, die ich bislang kannte, hätten die Gelegenheit ausgenutzt. Ich muss mich auch erst daran gewöhnen, dass ich Dir mehr vertrauen kann.“ Ihre Stimme enthielt einen irgendwie reservierten Unterton.

„So langsam möchte ich aus dem Anzug raus. Ich habe das Gefühl, überall zu kleben.“ versuchte ich, das Thema in eine andere Richtung zu lenken.

„Gut lass uns erst noch zu Ende Frühstücken, und dann können wir uns duschen und umziehen.“
Ich war gespannt, ob damit ein gemeinsames oder getrenntes Duschen gemeint war. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich mich mit freien Händen und sehend komplett nackt vor mir ausziehen würde.


Nach dem Frühstück war es endlich so weit hatte sie ein Einsehen, mich aus dem Anzug heraus zu lassen.

„Schatz, Du weißt, ich bin noch nicht so weit, das ich mich Dir nackt zeigen möchte. Daher können wir entweder getrennt in unseren Bädern duschen und uns anschließend wieder in der Küche treffen, oder wir duschen zusammen bei mir, aber dann müsste ich Dich beim Duschen leider fesseln. Was wäre Dir lieber?“

Na bitte, irgendwie war sie in ihrer Unberechenbarkeit doch berechenbar. Und lieber gefesselt in ihrer Nähe sein als alleine in meinem Bad zu duschen, dachte ich mir, und so entschied ich mich für das gemeinsame Bad. Vielleicht könnte es ja doch noch ganz nett werden.

Wir gingen zusammen in ihr Bad und ich sollte mich schon mal in die Dusche stellen, auch wenn sie noch nicht lief. Dann kam sie mit einem Schlüssel auf mich zu und schloss meinen Anzug auf. In ihren Händen trug sie bereits ein Paar Handschellen und ich ahnte schon, was kommen würde.
„Ich ziehe Dir jetzt die Ärmel aus und dann werde ich Deine Hände fesseln. Also nicht erschrecken!“
Nachdem meine Hände aus der schwarzen Hülle gepellt waren (durch das Gleitgel und den Schweiß hatte sich ein interessantes Muster auf der Haut abgelagert), nahm sie meine Hände, hob sie über meinen Kopf und ließ die Handschellen so einrasten, dass ich an der oberen Befestigung der Duschstange gefesselt war. Ich stand jetzt gestreckt mir gereckten Armen vor ihr, und schaffte es noch nicht mal, meinen Kopf mit den Händen zu erreichen. Dann ging sie kurz raus aus dem Bad und meine Welt wurde dunkel. Als ob ich es geahnt hätte…

„So, dann werden wir dich mal ausziehen.“ war ihr kurzer Kommentar und schon begann sie, erst meine äußere Maske abzuziehen und dann den Anzug an den Beinen herab zu streifen. Auch das Herausziehen meiner Genitalien aus ihren Hüllen war wenig erotisch. Schließlich kam noch ein „Fuß hoch!“ und der Anzug war weg.

Dann drehte sie das Wasser auf und ich bekam erst mal einen Schwall eiskalten Wassers ab, bis das warme Wasser den Duschkopf erreicht hatte. Ich hatte nicht mitbekommen, wie sie ihren Anzug ausgezogen hatte und plötzlich stand sie bei mir unter dem rieselnden Wasser.

Ihre Hände begannen mich gründlich einzuseifen, und dabei ging sie recht gründlich vor. Aber alles lief sehr mechanisch, bei einer Pflegekraft hätte man das vielleicht als 'professionell' bezeichnet. Kein Streicheln, kein erotisches Spiel und erst recht keinen Hautkontakt, der über ihre Hände hinaus ging.

Was war nur los mit ihr? Wir hatten am Tag zuvor mehrmals Sex, hatten geile Orgasmen, waren uns nah wie nie, und jetzt hielt sie strikt Abstand. Warum hatte sie auf einmal wieder panische Angst vor Berührung? Bekam sie auf einmal wieder Angst vor sich selbst? Oder hatte sie früher Schlimmes erlebt, das gerade wieder in ihr hoch kam? Mein Frust über die lieblose Dusche wandelte sich in Mitleid, und ich hätte sie gerne jetzt einfach in den Arm genommen, nur um ihr wieder Halt und Wärme zu geben.

Dann stellte sie das Wasser ab und rubbelte mich von Kopf bis Fuß trocken, ohne meine Fesseln zu öffnen. Sie verließ die Dusche und ich hörte, wie sie sich selbst abtrocknete und kurz darauf das Bad verließ.


Zuerst kam meine Sicht zurück und dann betrat sie wieder das Bad, komplett angezogen im Jumpsuit und sicher auch ihrer zweiten Haut. Sie trat in die Dusche und löste meine Schellen und ich konnte nicht erkennen, in welcher seelischen Verfassung sie gerade war, ihre Maske war für mich undurchdringlich.

Nachdem meine Hände wieder frei waren, legte ich sie auf ihre Schultern und fragte „was ist los mit Dir? Habe ich Dich verletzt?“
„Nein, ich…, ich...“ Irgendwie wollte sie nicht darüber reden. Ich nahm sie in den Arm, was ihr diesmal eher unangenehm war, aber sie nahm es hin.
„Der Tag gestern war wunderschön und ich habe es wirklich genossen, aber… aber...“ Sie rang nach Worten. „Ich kann es nicht. Irgendetwas in mir drin macht mir unendliche Angst. Ich liebe Dich, aber ich habe das Gefühl, dass gerade alles zu schnell für mich geht.“
Ich nahm sie fester in den Arm.
„Nein, bitte nicht.“ wehrte sie mich ab.
„Verena, ich liebe Dich und ich habe Dir versprochen für Dich da zu sein und Dir zu helfen. Aber was soll ich tun, wenn Du mich abblockst? Wie soll und kann ich Dir helfen, wenn Du noch nicht mal meine Nähe verträgst?“ Ich musste kurz nachdenken. „Ich glaube, es ist für heute besser, wenn ich gehe.“
Sie blickte in meine Richtung, sagte aber kein Wort.

Ich ging ins Schlafzimmer, suchte meine Straßenklamotten zusammen und zog mich an. Im Flur traf ich sie wieder. „Bitte schließe mich auf.“
Sie holte wortlos den Sender und fuhr über meinen Kopf. Nach einem kurzen Kuss und einem „Tschüss“ drehte ich mich zur Türe und ging.


19.
Mit einem ziemlichen Zorn im Bauch fuhr ich zurück in meine Bude. Was war los mit ihr? Der Sex im Latexanzug war schließlich ihre Idee, sie bestimmte das Tempo unserer Annäherung, ich drängte sie zu nichts, fragte sie nicht aus, erduldete alle ihre Marotten, ließ mich fesseln wie ein Verbrecher, stellte nichts in Frage und musste darüber hinaus noch ihre Ängste aushalten. War das wirklich eine Partnerschaft oder doch nur ein bizarres Abenteuer, welches sich halt über ein paar Wochen hinzog? Ich hatte das Gefühl, immer nur zu geben, und das geht irgendwann mal nicht mehr gut.

Zuhause angekommen, warf ich als Erstes die Maske in eine Ecke und schnappte mir ein Bier. Eigentlich trinke ich Alkohol frühestens zum Abendessen, aber heute brauchte ich es bereits am Vormittag. So langsam entspannte ich mich etwas und ließ irgendeine Soap im Fernsehen auf mich einrieseln. Um den Frust abzubauen, schnappte ich mir dann meine Jogging-Sachen und lief eine große Runde um den Block.

Am Abend betäubte ich mich gerade mit irgendeiner grausigen Familienshow im Öffentlich-Rechtlichen, als es an der Türe läutete. Ich ging an die Sprechanlage.
„Hier… hier ist Verena. Darf ich 'raufkommen?“ Ich war baff. Verena war noch nie bei mir.
„Äh, ja...“ - „Und kannst Du die Maske aufsetzen?“ schob sie noch schnell nach, bevor ich den Summer drückte.

Ich suchte die Maske in der Ecke, in der ich sie vermutete, fand sie und setzte sie auf. Mit meinem eigenen Sender verschloss ich sie und ging zur Wohnungstüre, als es auch schon klopfte.

Da stand sie vor der Türe, mit ihrer schwarzen Maske und im Jumpsuit, und mit einem übergeworfenen langen Cape mit großer Kapuze, die sie tief über den Kopf gezogen hatte.
Obwohl ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, war mir klar, dass sie verheult sein musste.
Ich ließ sie herein und sie stand wie ein Häuflein Elend vor mir, den Kopf gesenkt und die Hände im Cape vergraben. Sie machte auch keine Anstalten, sich mir zu nähern.

„Komm her.“ sagte ich und öffnete meine Arme. Sie kam, ließ sich in den Arm nehmen und gab dann ihren Tränen freien Lauf. Ich hielt sie einfach nur fest, ohne etwas zu sagen.

„Es… tut mir… so leid...“ stammelte sie mit verheulter Stimme. Ich nahm ein frisches Taschentuch, um die Feuchtigkeit, die sich um ihre Augen auf der Maske bildete, abzusaugen. Richtig die Tränen abzuwischen, war ja leider nicht möglich.
Ich führte sie zu meinem kleinen Sofa und wir setzten uns eng nebeneinander.

„Es tut mir auch leid, Verena.“ sagte ich. „Aber so funktioniert eine Partnerschaft nicht. Ich dachte, wir wären ein Paar. Als Paar respektiert man sich, entscheidet gemeinsam, löst gemeinsam die Probleme und ist füreinander da.“ Ich machte eine kurze Pause.

„Ich weiß um Deinen geheimnisvollen, gefährlichen Job und dass Du mich da nicht hineinziehen willst. Und ich weiß, dass Du dort Probleme hast, über die Du mit mir nicht sprechen kannst oder willst. Und ich respektiere auch Deine Ängste und lasse vieles mit mir machen, wo andere wohl schon längst davon gerannt wären. Aber ich bin nicht Dein Punshingball, auf den Du einschlagen und Deinen Frust abbauen kannst. So kann und will ich nicht weitermachen.“

Ich hörte, wie sie wieder leise zu weinen anfing.
„Es… tut mir wirklich leid!“ sagte sie mit erstickter Stimme. „Ich war unfair zu Dir. Ich weiß nicht, wie ich es wieder gut machen soll. Ich liebe Dich! Du bist der erste Mann, den ich wirklich liebe!“
„Ich liebe Dich auch, Verena. Ich trage in meinen eigenen vier Wänden Deine Maske, und das nur Dir zuliebe. Weil ich Dich mag und weil ich Dich schätze. Aber meine Kräfte sind auch nur begrenzt.“

Ihre Stimme wurde langsam klarer. „Ich werde versuchen, nicht mehr so egoistisch zu sein und mich mehr zu öffnen. Es ist schwer für mich, aber ich will es ehrlich versuchen.“
Sie sah mich an und ich erahnte einen flehenden Blick unter der ausdruckslosen Maske.
„Können wir weiter zusammen sein?“ fragte sie dann mit einem Zittern in der Stimme.
„Ja, ich möchte gerne weiter mit Dir zusammen sein.“ Ihre Lippen suchten meine und fanden sich in einem innigen Kuss.

So langsam wurde ich müde und wollte ins Bett.
„Ich muss jetzt dringend schlafen. Möchtest Du heute Nacht hier bleiben?“
„Ja, aber ich habe gar keine Fesseln...“ Ich wurde sofort sauer und fiel ihr ins Wort.

„Ich lasse mich hier nicht fesseln. Meine Wohnung – meine Regeln. Du hast Drei Möglichkeiten: Du kannst halbwegs bequem bei mir im Bett schlafen, Du kannst es Dir auf dem Sofa unbequem machen oder Du musst nach Hause in Dein eigenes Bett. Was möchtest Du?“
Sie schien ihren Fehler bemerkt zu haben und meinte mit verhaltener Stimme „Ich nehme das Bett hier.“

So stand ich auf und ging schon mal ins Bad, putzte mir die Zähne und legte ihr auch eine neue Zahnbürste heraus. Danach ging sie sich nachtfertig machen; ich zog mir währenddessen meinen Pyjama an und schlüpfte schon mal unter die Decke.

Sie kam aus dem Bad und dann überraschte sie mich. Sie zog sich ihre Söckchen und den Jumpsuit aus und kroch, nach ihrer Definition 'nackt', zu mir unter die Decke. Meine Stimmung besserte sich schlagartig. So kuschelten wir noch ein wenig und schliefen dann eng umschlungen ein.

****

Der folgende Sonntag erwies sich als logistisch sehr schwierig. Sie hatte keine 'Outdoor-Maske' dabei und konnte somit meine Wohnung bei Tageslicht nicht verlassen. Ich hatte kaum etwas zum Essen im Kühlschrank und wollte verständlicherweise ebenfalls nicht mit Maske aus dem Haus. Also mussten wir improvisieren.

Wir kuschelten noch etwas im Bett, sie ließ sich ohne Widerwillen am ganzen Körper berühren und knöpfte sogar meinen Pyjama auf, um mich an meiner nackten Brust zu streicheln. Weiter gingen wir heute morgen jedoch nicht.

Dann stieg ich aus dem Bett, um mich anzuziehen und Brötchen zu holen. Jetzt stand die erste Herausforderung an. Sie wollte mich nicht ohne Maske sehen, und ich nicht mit Maske aus dem Haus. Also entschieden wir, dass sie ins Bad ginge, ich die Maske in Türnähe deponiere und nach dem Brötchen holen klopfe, dass sie wieder schnell ins Bad könnte. So konnte ich dann nach dem Hereinkommen gleich die Maske wieder aufziehen.

Alles klappte wie geplant und wir genossen ein bescheidenes, aber leckeres Frühstück.

Der Tag verlief eher langweilig. Wir waren an die Wohnung gefesselt und waren gezwungen, in dem kleinen Raum miteinander auszukommen. Wir kuschelten auf dem Sofa, schauten fern, griffen aber das Streitthema von gestern Abend nicht wieder auf. Sie versuchte wirklich, offener zu sein, zeigte keine Scheu, auch nur in ihrer zweiten Haut Körperkontakt zu suchen und zuzulassen und ich freute mich über die Entwicklung, bedrängte sie aber auch nicht und versuchte auch nicht, die neu gewonnene Nähe auszunutzen. Sie sollte ihre Entwicklung in ihrem Tempo machen.

Das Mittagessen stellte die nächste Herausforderung dar. Wir bestellten Pizza, und als der Bote kam, gingen wir ähnlich wie beim Brötchen holen vor. Vielleicht mag sich der Bote über meine verschwitzten Haare gewundert haben, aber erstens war mir das egal und zweites dürfte so was sonntags häufiger mal vorkommen.

Nach dem Mittagessen unterhielten wir uns dann doch noch über den gestrigen Tag.
„Ich fand es sehr mutig von Dir, in Deiner schwarzen Maske hier her zu kommen.“ meinte ich.
„Ich wollte nur zu Dir, alles andere war mir egal. Eigentlich sollte ich mit der Maske nicht Auto fahren, aber auch das wir mir egal. Ich habe mich so beschissen und schuldig gefühlt.“
„Es war schön und auch gut, dass Du gekommen bist. Ich glaube, ich hätte sonst Schluss gemacht.“ Und mit einem Grinsen gemerkte ich noch: „Und jetzt hast Du endlich mal meine bescheidene Bude kennen gelernt.“ - „Ja, groß ist sie nicht, aber man kann es hier aushalten.“


Als es dann endlich dunkel wurde, beschlossen wir, gemeinsam zu ihr zu fahren. Die Herausforderung war natürlich, unbemerkt zum Auto zu kommen, ohne dass mich jemand sah, insbesondere kein Nachbar… Das Gerede wäre nicht gut für meine Karriere gewesen.
Sie hüllte sich wieder in ihr Cape (was ihr sehr gut stand, wie ich fand) und ich zog einen weiten Regenmantel an, dessen Kapuze ich mir weit ins Gesicht zog. So kamen wir wirklich unbemerkt zum Auto und fuhren zu ihr.

Als die Türe hinter uns ins Schloss fiel, war ich ziemlich erleichtert. Diesen Teil unserer bizarren Beziehung war für mich immer noch am schwersten; daran, mich draußen mit Maske zu bewegen, konnte und wollte ich mich nicht gewöhnen.

Plötzlich meinte sie: „Oh je, wir haben ein Problem, da habe ich gar nicht daran gedacht.“ Sie sah mich an. „Ich kann Deine Maske nicht öffnen. Wie sollst Du wieder nach Hause kommen?“
Ich schaute sie fragend an, ihr Transmitter lag doch sicher in irgend einer Schublade.
„Die Maske hat eine eingebaute Sicherung. Sie kann zwar von verschiedenen Sendern geschlossen werden, aber nur genau von dem Sender, der sie verschlossen hat, auch wieder geöffnet werden.“ Sie machte eine kurze Pause. „Deshalb hat Dein Versuch damals, die Maske hier mit Deinem Sender zu öffnen, nicht funktioniert.“
„Und was ist mit dem GPS-Signal?“ - „Es gibt keinen GPS-Empfänger. Das hatte ich nur gesagt, damit Du die Maske wirklich nur in Deiner Wohnung selbst abschließt.“ Sie sah mich erneut an; ich konnte nicht sagen, ob jetzt Panik oder vielleicht sogar Freude über den erzwungenen Abend in ihrem Blick lag.
„Jetzt lass' uns erst mal zu Abend essen und dann finden wir eine Lösung.“


Obwohl ich mich nicht gerade als den 'typischen, vergeistigten Wissenschaftler' sehen würde, erfüllte ich doch wieder mal alle Klischees. Auf die naheliegendste Lösung, nämlich mich von ihr nach Hause fahren zu lassen, kamen wir natürlich nicht. Aber so sind wir Wissenschaftler halt: wie lösen die komplexesten Fragestellungen und scheitern an den einfachsten Dingen des Lebens. So beschlossen wir, dass ich über Nacht bleiben solle.

Später im Schlafzimmer stand ich dann vor ihr und hob meine Arme, um die Handfesseln angelegt zu bekommen. Doch sie sagte nur „Ich möchte Dich nicht mehr festbinden.“ und legte sich, wieder praktisch 'nackt', ins Bett. Ich war wirklich erstaunt, wie ernst sie es mit ihrer inneren Öffnung meinte und kroch zu ihr unter die Decke. Wir kuschelten und streichelten uns intensiv, aber für Sex fühlten wir uns beide noch nicht wieder bereit. So schliefen wir, in unseren Armen liegend, ein.


28. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von micha005 am 25.05.19 11:59

tolle geschicht bitte mehr
29. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 26.05.19 08:25


20.
Am nächsten Tag meldete ich mich unter einem Vorwand an der Uni krank, und es war ja auch tatsächlich so, dass ich das Haus nicht verlassen konnte. Dafür konnte ich Verenas Alltag ein bisschen 'live' mitbekommen. Sie verschwand stundenlang in ihrem Büro (wo sie sich trotzdem einschloss) und dann musste sie auf einen 'Außentermin'. Ich war erstaunt, als sie vor mir stand: eine reifere Frau in den Fünfzigern, leichte Falten, angegraute Haare und ein bisschen altmodische Kleider. Nur ihre makellose Figur wollte nicht so ganz zu dem Äußeren passen.
Bevor sie verschwand, hatte sie wohl eine Idee.

„Gib mir Deine Wohnungsschlüssel, ich kann dort auf dem Rückweg vorbei fahren und den Transmitter holen. Wenn mich jemand sieht, bin ich halt Deine Tante, die zum Saubermachen kommt.“ grinste sie mich an, was ich dank ihrer Maske diesmal sehr gut erkennen konnte.

Am Abend nach dem Abschied schloss ich mir dann selbst die Maske auf. Das erste Mal, dass ich in ihrer Wohnung die 'Schlüsselgewalt' über meine Maske hatte!

****

Der Schock der Beinahe-Trennung muss tief bei ihr gesessen haben. In den nächsten Wochen wurde sie wirklich immer offener, hatte kaum noch Berührungsängste und erzählte mir von dem einen oder anderen Ereignis am Tag, auch wenn sie immer versuchte, es möglichst allgemein und anonym zu halten. Nur die eiserne Regel des verborgenen Gesichts galt immer und war auch nicht verhandelbar, und es bereitete ihr immer noch Probleme, mit mir Körperkontakt ohne ihre schützende zweite Haut zu haben. Aber damit konnte ich gut leben, ich tauchte tiefer in ihr Leben ein, erfuhr Details ihrer Familie und wir hatten sogar Sex, ohne dass mein Körper verhüllt war; nur mit Kondom und Maske.

Bedauerlich fand ich nur, dass unser Aktionsradius natürlich weiterhin stark eingeschränkt war. MIT Maske ging ICH nicht aus dem Haus, SIE dagegen nicht OHNE, also fand unser gemeinsames Leben überwiegend hinter verschlossenen Türen statt. Ein Kinoabend oder einfach mal ein nettes Essen im Restaurant standen schon länger auf meinem Wunschzettel, lagen aber weit außerhalb des derzeit Möglichen.

Als sich langsam eine gewisse Routine in unser bizarres Leben einschlich, passierte etwas Unerwartetes.

Wir saßen beim Abendessen, als es an der Türe läutete. Das war sehr merkwürdig – die einzigen, die normalerweise bei Verena klingelten, waren ich (ich war ja bereits da) und der Paketbote (dafür war es zu spät). Verena schien nichts Gutes zu ahnen, ging aber dennoch an die Sprechanlage. Sie hob ab, aber niemand schien zu antworten.

Dann klopfte es an der Türe. Eine Stimme rief: „Hier ist Nicole, mach auf, ich weiß, dass Du da bist!“. Ich hörte Verena nur leise 'Scheiße' murmeln und dann öffnete sie die Türe.

„Hallo Schwesterherz, V... – Vanessa?“
„Verena.“
„Ah, Verena. Hast Du immer noch den Maskentick?“
„Ich hab' Dich auch ganz doll lieb. Was willst Du hier? Ich habe Dich doch gebeten, nicht hierher zu kommen.“
„Ich war zufällig in der Gegend und brauche Deine Hilfe. Willst Du mich nicht reinlassen?“
„Passt gerade überhaupt nicht.“
„Hast Du Besuch? Männerbesuch? Hast Du einen gefunden, der bei Deiner verrückten Maskerade und Deinem Verfolgungswahn mitspielt?“

Mir schwante Übles und ich überlegte schon, wie ich mich geschickt verstecken konnte.
Dann hörte ich bereits Schritte im Flur, sie musste sich wohl Zutritt verschafft haben.
Ich wollte schon vor Scham im Boden versinken, dann fiel mir ein, dass ich ja maskiert und damit anonym war und eine Begegnung keinerlei Folgen für mich haben würde.

Dann stand sie schon in der Küchentüre. „Oh, im Partnerlook, wie süß!“ rief sie und kam auf mich zu.
„Ich bin Nicole, die kleine Schwester von… Verena!“
Jetzt schritt Verena ein und baffte sie an: „Das ist Thomas, mein Freund, und lass ihn gefälligst aus dem Spiel.“
„Nicht so empfindlich, Schwesterherz.“ und zu mir gewandt: „V… Verena hatte schon als Jugendliche diesen Maskenspleen. Wenn unsere Mutter es erlaubt hätte, wäre sie schon mit Maske in die Schule gegangen.“
„Jetzt reiß Dich zusammen, oder ich schmeiß' Dich raus. Du weißt, dass ich stärker bin.“

Jetzt, da ich erst mal aus der direkten Schusslinie war, konnte ich mir Nicole genauer ansehen. Sie war etwas kleiner als Verena, ebenfalls schlank, fast hager, aber nicht durchtrainiert, und hatte ein hübsches, aber etwas verbrauchtes Gesicht. Vermutlich hatte sie mal stark geraucht oder Kontakt zu Drogen gehabt.

„Ok, wer wird den gleich grob werden.“ sie blickte auf den Esstisch. „Habt ihr noch was übrig?“ und griff sich, ohne eine Antwort abzuwarten, eine Scheibe Brot und Verenas Messer.
„Nicole war schon immer etwas, äh, 'direkter'.“ versuchte Verena zu erklären.
„Und was ist jetzt Dein dringendes Problem?“ wandte sich Verena an ihre Schwester.
„Ich hab' da einen Typen kennengelernt, und der hat mich abgezockt.“ meinte Nicole, ohne ihr Kauen zu unterbrechen. „Kannst Du mal Deine Wunderapps anwerfen und herausfinden, wohin der Typ verschwunden ist? Ich möchte ihn gerne wiederfinden und ihm die Beine brechen.“
„Und dafür bist Du hergekommen? Du weißt doch, dass ich meine 'Wunderapps' nicht für so einen Mist missbrauche.“
„Locker bleiben, Schwesterherz. Ich weiß doch, dass Du Deiner Lieblingsschwester keine Wunsch abschlagen kannst.“
„Doch, kann ich. Und wenn Du mir sonst nichts zu sagen hast, dann 'raus hier!“ Dabei zeigte sie mit dem Finger zur Türe und ich merkte, wie ihr Puls anstieg.

„Ok ok, ihr seid ja nicht gerade gastfreundlich. Aber hat mich gefreut, Dich kennen zu lernen und Dich mal wieder zu sehen.“ Dabei blickte sie zuerst zu mir und dann zu Verena. Dann kam sie auf mich zu und gab mir einen Kuss auf den Mund. „Du scheinst ein feiner Kerl zu sein, vielleicht lerne ich Dich auch mal ohne den ganzen Mummenschanz kennen.“ wobei sie mit einer abfälligen Handbewegung auf Maske und Jumpsuit deutete. Dann drehte sie sich um und war so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war.

Verena ließ sich erschöpft in den Küchenstuhl sinken.
„Jetzt hast Du meine kleine Schwester kennen gelernt.“


21.
Verenas Versprechen, sich mir zu öffnen, setzte sie langsam, aber konsequent um. Genau genommen gab es nur noch zwei wirkliche Geheimnisse: ihr Gesicht und ihr Job.
Eins Abends rief sie mich an, ob ich am nächsten Tag früher kommen könne und ob ich einen Business-tauglichen Anzug hätte (nicht so einen ausgebeulten Cord-Sakko, wie ihn die meisten Wissenschaftler tragen).

So kam ich gegen Mittag mit meinem Anzug über dem Arm zu ihr.
Nach der Begrüßung sah sie mich an, und ich spürte einen neugierigen Blick.
„Ich habe heute noch einen Außeneinsatz, willst Du mich begleiten?“
Ich war baff. Sie erzählte sonst fast nichts, und wenn, dann nur sehr nebulös. Und jetzt soll ich auf einmal mitkommen? Aber sie schien mit meiner Überraschung gerechnet haben.
„Ich möchte Dir endlich etwas mehr über meinen merkwürdigen Job zeigen. Und heute habe ich einen recht gefahrlosen Auftrag, da würde ich Dich gerne zu mitnehmen.“
Ich war immer noch überrascht. „Ja… ja, gerne!“ meinte ich dann.

„Super!“ lachte sie mich an. „Komm mit!“ und nahm mich in ihr geheimes Ankleidezimmer.
„Ich möchte, dass Du etwas geschützt bist, falls es doch Probleme geben sollte, und Du musst natürlich perfekt verkleidet sein.“
Sie gab mir ein Kleidungsstück, das wie ihre zweite Haut aussah.
„Zieh das an. Das ist ein Anzug von mir. Das Teil ist recht elastisch und anpassungsfähig, es müsste Dir also passen.“
Ich stand verdattert vor ihr.

„Na los, ausziehen!“ Also entkleidete ich mich bis auf den Slip. „Alles! Das weißt Du doch.“
Nachdem auch der Slip gefallen war, hielt sie mir den Halsausschnitt zum Einsteigen hin.
Ich schlüpfte in die Beine und in die Ärmel und Verena half mir, den Anzug hochzuziehen. Da er locker geschnitten war, ging das problemlos. Dann holte sie den Transmitter und fuhr an mir von den Füßen bis zum Hals entlang nach oben. Wie die Maske begann der Anzug, sich zusammen zu ziehen und wurde immer enger. Im Schritt wurde ich optisch geschlechtslos, meine Genitalien wurden eng an den Körper gedrückt. Am Oberkörper war es am unbequemsten. Ich hatte breitere Schultern, dafür aber keinen Vorbau, und so wollte der Anzug nicht so recht passen und die eingearbeiteten Brustabnäher standen etwas ab. Und es zwickte unter den Achseln. Verena meinte nur: „Für eine Weile wird es gehen.“

Ich schaute in den Spiegel und fand, dass der Anzug an mir doch etwas seltsam aussah.
„Ich konnte leider keine Herrenmodell auftreiben. Wie sollte ich meinem Auftraggeber auch erklären, dass ich ein Männermodell brauche? Eine Geschlechtsumwandlung würden sie mir wohl nicht abnehmen.“ Sie musste lachen.

„Hast Du eigentlich mehrere von den Teilen? Ich sehe immer das gleiche an Dir.“
„Natürlich habe ich mehrere davon. Die müssen ja auch mal gereinigt oder repariert werden. Und dann brauche ich Ersatz parat.“ Dann musterte sie mich. „So, jetzt bist Du erst mal etwas geschützt.“
Dann ging sie zum Schrank und holte eine Maske und eine Tube irgendwas.
„Du bekommst heute eine Maske mit Mimik von mir. Anziehen muss Du sie alleine, deshalb erkläre ich Dir jetzt genau, wie die Maske angezogen und verklebt wird.“

Die Tube erwies sich als Hautkleber, der die Maske mit meinem Gesicht verbinden würde.
„Hast Du Erfahrung mit Kontaktlinsen?“ Als ich verneinte, ließ sie von dem Thema weiter ab.
Nach der Einweisung öffnete sie meine Maske und warf mich aus dem Zimmer. Ich verzog mich dann in mein Bad.

Erst inspizierte ich die Maske. Das Silikon war sehr dünn und erschien von außen fast durchscheinend. Ich hielt meine Hand hinter die Haut, konnte aber nichts von meiner Hand erkennen. Absolut undurchsichtig, trotz der dünnen Schicht!

Dann begann ich, den Kleber nach Anweisung aufzutragen, schlüpfte in die Maske, achtete dabei auf die Lippen, die sich über meine stülpten und den korrekten Sitz der Augen. Dann drückte ich den Kleber an meinem Gesicht fest und setzte mir die Perücke auf.

Im Spiegel blickte mich Dr. Bremer an! Sie hatte mir ihre Maske von der Uni damals gegeben!
Ich zog ein paar Grimassen, die die Maske problemlos mitmachte. Ich konnte jede Regung im Gesicht auch im Spiegel verfolgen. Unglaublich, diese Technik…

Ich zog meinen Anzug an und vor mir stand ein gutaussehender, junger Mann, der einen recht seriösen Eindruck machte.

Dann verließ ich das Bad und traf im Flur auf Verena. Sie war jetzt eine Frau in den Vierzigern, im Business-Kostüm mit knielangem Bleistiftrock, etwas strenger Frisur und einem Blick aus blaugrauen stechenden Augen, die keinen Widerspruch zuließen; eine Frau, die gewohnt war, dass man ihr gehorchte.

Als sie mich sah, musste sie lachen. „Hallo Dr. Bremer!“ sagte sie nur und unsere Lippen trafen sich zu einem erstaunlich gefühlsechten Kuss.

„Du siehst toll aus in dem Kostüm, etwas streng, aber trotzdem toll.“ musste ich sie loben.
„Ja, so ein sexy Hintern, verbunden mit einem strengen Domina-Blick, öffnet bei Männern viele Tore.“ musste sie grinsen (was ich ja diesmal durch die Maske erkennen konnte).


„Also, wir haben einen relativ unproblematischen Spionage-Auftrag. Wir gehen in eine Firma, geben uns als unangemeldete Steuerprüfung aus, lassen uns die Bücher zeigen und machen heimlich Fotos. Wenn wir haben, was wir brauchen, verabschieden wir uns wieder und sind verschwunden.“ Erläuterte sie.

„Ich bin die Referatsleiterin Frau Dr. Sachse (die gibt es wirklich) und Du mein junger Assistent Herr Peters. Du sprichst möglichst nichts, und wenn, sprichst Du mich mit 'Frau Doktor' an. Verstanden?“ - „Verstanden.“ musste ich lachen.

„Kein Lachen, kein Körperkontakt, alles kühl, ernst und sachlich, kein Misstrauen erwecken. Schaffst Du das?“ - „Klar, das schaffe ich, Frau Doktor.“ antwortete ich mit ernster Miene.
Dann gab sie mir einen Ausweis mit meinem neuen Gesicht und neuem Namen. Rechts prangte groß das Siegel 'Oberfinanzdirektion'.

Verena war mir ja als selbstsicher und beherrscht bekannt. Aber ihre Rolle spielte sie so überzeugend, dass ich fast Angst vor meiner neuen Chefin bekam, zumindest hatte ich reichlich Respekt vor ihr. Das erleichterte natürlich auch mir das Auftreten, da man kleine Unsicherheiten sicher als Schiss vor der dominanten Chefin interpretieren würde.

Sie setzte sich noch eine etwas strenge Brille auf und dann gingen, oder besser fuhren wir los. Mein zu enger Anzug (der direkt auf der Haut) zwickte etwas, aber ich versuchte, mir das Unwohlsein nicht anmerken zu lassen.

Bei der Firma angekommen, ging sie mit souveränem Schritt zum Empfang, verlangte den Finanzchef und zeigte ein Papier vor, das ich nicht erkennen konnte; ich hielt mich drei Schritte dahinter. Kurz darauf kam ein älterer Herr mit Glatze, sie begrüßte ihn höflich, aber resolut und ohne einen Zweifel daran zu lassen, wer hier das Sagen hatte.
Im Büro, in das wir geleitet wurden, verlangte sie von den dortigen Sachbearbeitern bestimmte Bücher, deren Fachbegriffe mir nichts sagten, aber für Verena das Selbstverständlichste zu sein schienen, so, als ob sie vom Fach wäre. (Ganz nebenbei, was hatte Verena eigentlich für eine Ausbildung? Ich musste sie mal bei Gelegenheit fragen.)

Verena, äh, Dr. Sachse blätterte in diversen Unterlagen, nickte immer wieder mit dem Kopf (löste das die Kamera aus?). Ich blätterte ebenfalls in den Büchern, ohne zu verstehen, was ich da las, tat aber wissend. Nach ein paar Stunden klappte sie die Bücher zu, bedankte sich beim Finanzchef und wir gingen.

Wir stiegen ins Auto und fuhren ein paar Blocks. Dann hielt sie rechts an, drehte sich zu mir und gab mir einen langen Kuss. „Thomas, Du warst fantastisch. Ich hätte Dich schon früher mal mitnehmen sollen.“ strahlte sie mich an. „Durch Dich war ich noch glaubwürdiger und Deine sichtbare Angst vor mir verstärkte den Respekt der Mitarbeiter. Grandios!“

Anschließend fuhren wir in die Wohnung und verwandelten uns in Verena und Thomas zurück.
„Den Anzug behältst Du mal noch an. Dann kannst Du spüren, warum ich ihn so gerne trage. Und wenn Du mal musst, weißt Du ja, wozu da ein Reißverschluss ist.“
Wenn ich jetzt ihre schlanke Gestalt und einen schönen Busen hätte, dann könnte ich es ja vielleicht wirklich genießen...

30. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 27.05.19 08:44


22.
Ich hatte Geburtstag.
Alle Mitarbeiter an der Uni bekamen an ihrem Geburtstag den Nachmittag frei und so wollte ich Verena überraschen. Mit einer fadenscheinigen Begründung erklärte ich ihr, dass ich nachmittags frei hätte und ob ich zu ihr kommen dürfe. Ich hatte sogar in meiner winzigen Kochnische einen Kuchen gebacken. Ein Käsekuchen – kein konditorisches Meisterwerk, aber für meine bescheidenen Erfahrungen ganz gut gelungen, wie ich fand.

Ich stand vor ihrer Türe, klopfte, sie machte auf und verschloss meine Maske. Ich hatte kaum meine Tasche mit dem Kuchen abgestellt, um die Jacke auszuziehen, da fiel sie mir schon um den Hals.

„Alles Gute zum Geburtstag! Happy Birthday, mein Schatz!“ und küsste mich innig. Ich war völlig perplex. Woher wusste sie, dass ich heute Geburtstag hatte? Wir hatten bislang nie über solch persönlichen Termine gesprochen. Und, sie hatte heute nicht die gewohnte Maske auf, sondern eine ganz normale Latexmaske!
„Ich habe ein Geschenk für Dich!“
Sie hing an meinem Hals und hüpfte vor Freude und Aufregung. Das war wie Kindergeburtstag.
„Du musst es sofort auspacken!“ Ich war immer noch sprachlos und dann drehte sie den Kopf zur Seite und ich erkannte eine rote Schleife am Reißverschlusszipper ihrer Maske. Sie wollte mir ihr Gesicht schenken!

Langsam, vorsichtig und mit leicht zitternden Fingern schob ich den Zipper nach oben, Die Maske hatte einen Haarschutz, und so griff ich unter den Rand, um sie nach oben abzustreifen. Beim Abstreifen fühlte ich keine Haare, sie schien am Kopf rasiert zu sein. Dann war die Maske ab und ich ließ sie fallen.

Strahlende, grün-graue Augen blickten mich an und ein hübsches Gesicht mit einer süßen Stupsnase lachte mir entgegen. Sie war wunderschön! Ich legte meine Hände um ihre Wangen und Hals und zog sie für einen langen Kuss zu mir.

Langsam fand ich meine Sprache wieder.
„Du bist wunderschön. Das ist das schönste Geschenk, das ich jemals bekommen habe!“ konnte ich nur sagen. Ich streichelte ihr mit der Hand über den haarlosen Kopf, ein etwas ungewohntes Gefühl. Dann musste ich sie immer und immer wieder ansehen. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass der Tag, nach dem ich mich so gesehnt hatte, tatsächlich gekommen war.
Sie merkte mir an, wie glücklich und ergriffen ich war. Und ich merkte ihr an, dass sie stolz auf sich war, sich mir gegenüber endlich komplett geöffnet zu haben.

So langsam konnte ich wieder klarer denken. Wie war das damals auf der Party? Ein Satz, der sich mir eingebrannt hatte und den ich nie vergessen konnte: 'Dann präge Dir den Anblick gut ein. Du wirst meine Augen vermutlich nie wieder zu sehen bekommen.' Es stimmte. Ihre kastanienbraunen Augen bekam ich tatsächlich nie wieder zu sehen, denn es waren nicht ihre eigenen, sondern vermutlich Kontaktlinsen. Dagegen waren die Augen unter ihrer Silikonmaske echt, das war wohl der Grund, warum sie sie auch bewegen konnte. Und der kahle Schädel? Klar, warum sich mit verklebten Haaren herumschlagen, wenn man praktisch immer mit einer Maske auf dem Kopf herumlief…

Verena stand immer noch strahlend mir gegenüber und genoss mein Streicheln und meine Erforschungen mit der Hand. Ich hatte den Eindruck, dass sie zum ersten Mal wirklich frei war.
„Komm, lass uns feiern!“ sagte sie fröhlich und zog mich in die Küche.
Dort war der Tisch wie für einen Kindergeburtstag gedeckt. In der Mitte stand ein Kuchen mit brennenden Kerzen (die Anzahl konnte ich auf die Schnelle nicht erfassen) und alles war bunt dekoriert.
„Los, auspusten!“ rief sie mir zu und wie auf dem Kindergeburtstag blies ich kräftig und schaffte, dank meiner durch Zirkeltraining mittlerweile deutlich verbesserten Kondition, tatsächlich alle Kerzen in einem Atemzug.

Sie schnitt den Kuchen an und legte mir ein Stück auf den Teller. Beim Essen meinte sie:
„Ich habe noch mehr Geschenke für Dich, aber die kannst Du nicht direkt auspacken, daher muss ich sie Dir erzählen.“ Sie schluckte noch das Stück Kuchen herunter und fing dann an.

„Erstens, ich konnte die Probleme der Vergangenheit lösen und habe mich von meinem Auftraggeber im Guten getrennt. Ich bin jetzt kein 'Spion' mehr, sondern ein freier Mensch, der sich ebenso frei bewegen kann.
Zweitens, ich musste natürlich alle Verwandlungsgimmicks und viel technischen Schnickschnack zurückgeben. Aber wir konnten uns darauf einigen, dass ich die Dinge, die mir bislang am Wichtigsten waren, behalten kann – meine Memory-Masken, meine Anzüge, ein paar Latex- und Fessel-Utensilien… Das hat mich zwar eine Stange Geld gekostet, aber ich denke, das ist es wert.“
Und Drittens...“ Jetzt machte sie eine längere Pause, um die Spannung zu erhöhen.

„Und Drittens würde ich mir wünschen, dass Du bei mir einziehst.“
Ich war sprachlos. Ich stand auf, ging zu ihr herüber und fiel ihr um den Hals.
„Oh, Verena, mein Schatz, ich bin so glücklich! Das ist der schönste Geburtstag meines Lebens!“

Sie stand auf, wir ließen den Tisch mit halb gegessenem Kuchen zurück und sie zog mich ins Schlafzimmer. Wir zogen uns gegenseitig aus, und sie hatte diesmal keine zweite Haut unter ihrem Jumpsuit, den sie ja fast immer im Haus trug. Nachdem wir beide nackt voreinander standen, holte sie aus dem Nachtschränkchen einen 'Zauberstab' und öffnete meine Maske. Und wir legten uns, zum erstem Mal in unserem Leben, wirklich vollkommen nackt zusammen ins Bett.


Epilog
Wir sind jetzt seit fünf Jahren zusammen.

Ich bin tatsächlich ein paar Tage später bei ihr eingezogen. Da ich eh nicht viel an Möbeln besaß, war der Umzug auch schnell erledigt. Das geheime Büro wurde unser gemeinsames und das geheime Ankleidezimmer wurde zwar ausgeräumt, hat aber seitdem noch keine neue Nutzung. Vielleicht wird das ja mal unser Kinderzimmer? Wer weiß…

Verena ließ sich die Haare wieder wachsen und wurde mit ihrer Kurzhaarfrisur noch hübscher. Ein paar alte Gewohnheiten konnten und wollten wir aber nicht ablegen. Sie trägt ihren Anzug praktisch immer noch rund um die Uhr und wann immer es geht, haben wir in der Wohnung unsere Masken auf. Die Transmitter zum Öffnen verwahren wir allerdings gegenseitig; wer sich die Maske aufsetzt, weiß nicht, wann er sie wieder absetzen darf. Und das Spiel ist auch nach all den Jahren immer noch reizvoll.

Beruflich hat Verena ein Fitnessstudio eröffnet, das erstaunlich gut läuft. Macho-Männer fahren halt auf knackige Trainerinnen ab und Verena liebt dieses Spiel. Und ich bin an der Uni geblieben und bin auf dem Weg zu einer Professur.

Und dass sie in Wirklichkeit nicht Verena heißt, weiß ich mittlerweile auch. Aber für mich bleibt sie immer meine Verena.

E N D E

31. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 27.05.19 08:46

So, das Ende der Geschichte ist erreicht.

Ich danke euch für eure Geduld und hoffe, dass die Geschichte vielleicht dem Einen oder Anderen gefallen hat.

Matze
32. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von christoph am 27.05.19 09:47

hallo deine geschichte war echt toll. hatte genau die richtige länge, und die abstände zwischen den abschnitten war genau richtig. viellicht hast du irgendwann wieder eine neue geschichte. danke
gruß christoph
33. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Chriss099 am 27.05.19 09:58

Hallo Matze,

vielen Dank für die tolle Geschichte sie hat mir sehr gut gefallen.

Ich hoffe du findest wieder mal Zeit und schreibst eine neue Geschichte für uns.
34. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von lathol am 27.05.19 19:09

Eine sehr schöne Geschichte. Schade, dass sie schon zu Ende ist. Ich habe sie genossen.
35. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von FE am 27.05.19 19:12

.... mir hat Deine Story gut gefallen. Hast Du noch etwas auf Lager oder im Werden...?
36. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von maximilian24 am 27.05.19 22:37

Auch ich danke Dir für diese wundervolle Geschichte! Ich wünschte, diese Story wäre Deine reale Biografie die so weitergehen könnte!
37. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von Matze23 am 28.05.19 11:10

Vielen Dank euch allen für die lobenden Worte. Das ist der einzige Lohn, den man mit dem Geschichtenschreiben bekommen kann, und das tut gut.

@FE: Zum Geschichtenschreiben muss ich in einer speziellen Stimmung sein, damit es "läuft". Das Fenster ist leider wieder zu; wann oder ob ich überhaupt wieder eine Story schreiben werde, weiß ich nicht. Lassen wir es auf uns zukommen.

@Maximilian: Die Geschichte ist natürlich komplett autobiografisch.
(Autsch! Verena knufft mich gerade in meine Seite.)

38. RE: Die Spionin, die mich liebte

geschrieben von krinlyc am 31.05.19 09:15

Hi,

tolle Geschichte, gut geschrieben.

Verschlungen an einem Tag.

Freue mich schon, wenn es dich mal wieder packt

krinlyc


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