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Thema:
eröffnet von modex am 08.07.20 22:32
letzter Beitrag von modex am 08.05.21 23:22

1. Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 08.07.20 22:32

Man muss schon ein Glücksritter sein, um in diesen Zeiten einen neuen Laden zu eröffnen - erst recht, wenn es ein Piercingstudio ist. Die Piercerin kannte er, sie hatte seinen PA gestochen, zudem einen guten Ruf und bisher in einem dank Zwangs-Schließung insolventen Laden solide gearbeitet. Flucht nach vorn. Respekt.
Um Kunden anzulocken, stand ein Glücksrad neben ihr vor dem neuen Geschäft. Einsatz 5 Euro, und als Mindestgewinn ein Gutschein über 10 Euro. Dazu noch ein paar Felder mit höheren Gewinnen, 2 Extra-Drehs und ein klitzekleines Feld "Hauptgewinn". Er fand, man sollte alle kleinen Unternehmen nach Möglichkeit unterstützen, selbst wenn man, wie er, knapp über Mindestlohn in der Reinigungsbranche tätig ist. Und er wollte sich schon lange ein zweites Intim-Piercing gönnen. Die Preise waren passabel, die Piercerin freute sich über sein Interesse. 5 Euro hatte er noch dabei. 2x Extra-Dreh. Na, dann nochmal. 10 Euro Gutschein. Und der letzte Versuch...Hauptgewinn! Die Piercerin schien nun etwas weniger glücklich als er.
Was er gewonnen hatte? Tja, das würde er am späten Nachmittag erfahren, wenn er wollte. Oder doch lieber einen weiteren Gutschein?
Nö, jetzt wollte er es wissen. Wie gewünscht geduscht und frisch rasiert war er um 18 Uhr wieder da. Sie versuchte es noch einmal mit einem 100 Euro-Gutschein - der würde für ein ordentliches Piercing reichen, wie er schnell rechnete. Nö, er war zu neugierig - und der Hauptgewinn war dann wohl mindestens den Hunderter wert.
Ok, dann also los. Sie hatte eine Art Gyn-Stuhl für diese Zwecke da, und schnell war er darauf in Position. Ihm wurde etwas mulmig, aber jetzt wollte er nicht den Ihr-wisst-schon einziehen. Zumal das wohl kontraproduktiv gewesen wäre.
Sicht hatte er keine, als sie ein paar Piekser setzte. Na, ob sie zu örtlicher Betäubung befugt war? Wegen der blöden Masken konnte er auch ihren Gesichtsausdruck nicht deuten. Sie sagte auch nicht mehr viel. Nach einiger Zeit legte sie los, aber außer einigem Ziehen und Zerren merkte er wenig. Die Zeit verging recht schnell, bis sie ein "fertig" verkündete.
We durfte aufstehen und an sich hinuntersehen. Das war kein neues Piercing. Das war eine Keuschheitsschelle! Auf Maß gefertigt, metallisch glänzend und ziemlich eng. Sah gut aus, wirkte edel und solide.
Sehr solide. Denn das Teil war mittels eines Schlosses durch das PA-Loch fixiert.
"Den Schlüssel bekommst du jederzeit, sobald du deine Schicht hier beendet hast. Dann kannst du hier mit fixierten Armen duschen, und ich verschließe dich bis zum nächsten Tag. Wenn du unentschuldigt oder gar nicht zum Putzen kommst, bleibst du dauerhaft verschlossen. Der Stahl ist sehr hart. Sehr sehr hart. Ja, du bist wirklich der Hauptgewinn. Glück muss man haben. Und das passende Glücksrad!"
2. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Erin am 09.07.20 17:01

Guter Anfang ist gut ,nun wie geht es denn nun weiter.
3. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 10.07.20 12:25

Er trug sich schon länger mit dem Gedanken, sich die Brustwarzen piercen zu lassen. Er wusste nicht, warum, aber er fand diese Vorstellung schon ... besonders. Alle anderen Piercings fand er doof. Aber mit 20 im dritten Lehrjahr war das auch eibe finanzielle Frage. Obwohl er dank Corona viel gespart hatte - man durfte schließlich nicht mehr zum Trinken mit den Kollegen.
Er hatte noch einen kleinen Auftrag für den Tag, eine Tür einstellen. Das durfte er ohne Meister oder Geselle alleine - ehrlich, das kann eigentlich fast jeder.
Vor Ort stellte er fest, dass es sich um ein neues Piercing-Studio handelte. So ein Zufall. Die Besitzerin war sehr nett, die Arbeit in wenigen Sekunden beendet. Im Laden stand ein Glücksrad. Ob er statt Trinkgeld einmal drehen wollte? Klar, war ein cooler Gag. Und dann gleich Hauptgewinn! Die Piercerin war etwas zerknirscht. Er wollte schon sagen, ist in Ordnung, aber: "Spielschulden sind Ehrenschulden. Falls du auf Piercings stehst. Wenn ja, was stellst du dir so vor?" Er berichtete Idee von seiner Idee. "Und weiter unten? Guck mal, sowas zum Beispiel?", hielt sie ihm Fotos von einem Reverse PA, einer Guiche und einer Ladder hin. Er verneinte, das einzige, was ihm daran gefiel, war das fette Sackgewicht, was auf einem Foto zu sehen war. Das sagte er ihr auch so. "Na, da lässt sich bestimmt was machen. Ich will mich ja nicht lumpen lassen. Wer dreht hier schon den Hauptgewinn? Okay, also 2 mal Brustwarze und während du dixh etwas erholst, gucke ich mal im Lager. Wegen der Neueröffnung ist alles noch irgendwo hingepfeffert. Ok, dann wollen wir mal.
Sie machte ihn und sich bereit und steril. Die Kanülen wirkten schon ganz schön beängstigend, doch dank Spray und ihrer Professionaliät baumelten kurze Zeit später fast unblutig zwei horizontale Stäbe durch seine ohnehin schon dank der guten Muskulatur deutlich sichtbaren Nippel. Während er auf der Liege erleichtert erst mal kurz diexAugen schloss, suchte sie nach Hodengewichten. Er durfte dann Größe und Gewicht ausprobieren. Zum Glück hatte er sich wie jeden Morgen gut rasiert. Ohne hinzusehen, gab sie Anweisungen, wie das Teilmsitzen sollte. Endlich hatte er den perfekten Sitz - schmal, dafür länger und ordentlich schwer. Das Schrauben war nicht einfach, weil es irgendein Spezialschlüssel war, aber am Ende saß alles gut. Nun erbat sie doch einen Kontrollblick - na, warum nicht, sie war da sicherlich Einiges gewohnt. Sie zog hier und wackelte da, drehte noch etwas die Schraube fester und war zufrieden. Genau wie er, als er mit pulsierenden Brustwarzen und einem schön sichtbaren Gehänge den Laden verließ. Er drehte noch einmal um - er hatte gar kein passendes Werkzeug zuhause. "Ach, das ist aber jetzt blöd. Das ist eine Spezialanfertigung, und den Schraubenschlüssel habe ich vorhin wieder ins Lager gebracht. Pass auf, du kommst einfach nach der Arbeit immer mal vorbei und hilfst beim Aufräumen und Sortieren. Kannst bestimmt als Tischler auch ein paar Regale und Ablagen für mich bauen. Da werden wir den Schlüssel schon finden. Und je schneller, desto eher wirst du den Stretcher los." Was sollte er tun, außer einzuwilligen?
Ja, dieses Glücksrad machte sich bezahlt. Das war schon ihr zweiter Hauptgewinn seit Eröffnung. Und im Gegensatz zu dem anderen sogar richtig gut gebaut.
4. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Sklaven_sau am 11.07.20 14:02

Schöne Story
5. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von FE am 11.07.20 18:17

...schön, dass Du die zweite Story noch etwas erweitert hast, denn die war schon sehr kurz
6. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 11.07.20 19:57

Könnte ruhig noch länger werden. Bleiben noch viele Fragen offen.
Der erste Hauptgewinn hat sich als KG-Einschluss herausgestellt. Da bin ich beim zweiten Hauptgewinn nicht sicher, ob er sein Wunschpiercing bekommt. Ich fürchte...
7. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 11.07.20 21:36

Bevor hier der nächste kurze Teil kommt: Es sollen bewusst kurze Teile mit mehr oder weniger offenem Ende werden. Dass ich während des Tippens unterbrechen musste, bitte ich, zu entschuldigen, war so nicht geplant, ist aber nicht zu vermeiden.
8. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 11.07.20 21:55

Sie hatte schon darauf gewartet, dass endlich die Tattoo- und Piercing-Studios wieder öffnen durften. Blöd, dass man eigentlich zwingend diesen Mund-Nasen-Bakteriensammelplatz tragen musste. Jedenfalls bei einem Septum-Piercing, das sie nun endlich wie ihre Freundinnen es schon seit Anfang März hatten, wollte. Damals hatte sie ne fiese Erkältung und konnte nicht mitmachen. Dann das ewige Verbot.
Sie hatte viel telefoniert, und dieses neue Studio gefunden, dass die Regeln nicht nur an den Buchstaben auslegen sollte. Sie hatte einen Termin zum Kennenlernen und eventuell gleich zum Stechen vereinbart. Die Piercerin war sehr sympathisch, und der Handel perfekt. Da in der Ecke stand noch ein Glücksrad. Auf Nachfrage erklärte due Piercerin ihr, dass es ein Werbegag sei, und sie für 5 Euro mindestens 10 gewinnen könnte - oder gleich nen Fünfer weniger zahlen. Sie entschied sich für den Dreh, schließlich gab es noch andere, bessere Preise. Tak, tak, takkk, 10 Euro Gutschein. Naja, war halt so. Aber 5 gewonnen sind 5 weniger ausgegeben.
Das Piercen war dann doch ganz schön unangenehm, aber die Piercerin hatte sie gewarnt und nahm ihre Tränen hin - "wer schön sein will muss leiden, und wer besonders schön sein will..."
Dafür war es perfekt symmetrisch, schnell versorgt und insgesamt besser, als es ihre Freundinnen erzählt hatten. "Komm gerne am Montag nochmal zur Nachsorge, und wenn vorher was ist, ich bin auch morgen hier - viel zu tun im neuen Laden, der ganze Verwaltungskram liegt jetzt schon zu lange. Und Anfang der Woche will sogar einer vom Finanzamt kommen. Alleine, wie ich das hier mit dem Glücksrad abrechne. Naja, mach's gut und vielen Dank für dein Vertrauen."
9. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 13.07.20 12:42

Einerseits war es ganz schön, dass es enlich wieder Außendienst-Termin gab. Immer nur zuhause an einem lahmrn Rechner im Homeoffice, war doch etwas eintönig gewesen. Wobei er Glück gehabt hatte, überhaupt als Prüfer über einen passablen Computer zu verfügen - im Amt hatte er nicht einmal ein eigenes Büro. Seit wenigen Wochen konnte er aber wieder zu den "Kunden" für Prpfungen oder Schätzungen. Heute hatte er zwei Betriebe auf der Liste. Zuerst den Backshop, der immer schon auf Kante genäht war und sich jetzt wegen der Steuersenkung ein paar Hoffnungen aufs wirtschaftliche Überleben machte - die Preise waren unverändert. Dort musste er die Höhe der niedrigeren Vorauszahlung ermitteln. War ne Sache von 10 Minuten - und dazu gab es Kaffee und ein passables Croissant. Natürlich bestand er auf Bezahlung, er war schließlich Beamter. Auch der zweite Termin versprach, erfreulich zu werden: Ein neuer Betrieb, ein Piercing-Studio. Da war auch die Höhe der Vorauszahlung zu schätzen, und das ging am besten, wenn man sich die Betriebe mal anschaute - so kurz nach Eröffnung war schließlich noch wenig in den Büchern.
Er hatte mit der Inhaberin einen Termin vormittags abgemacht, schließlich wollte er nicht die Kunden überprüfen und sie von der Arbeit abhalten. Wobei er mit seinen gut versteckten Tattoos als Kunde durchgegangen wäre - wo andere Schamhaare haben, trug er Tribals, die sich rund um seinen Hintern verzweigten. Eine Short bedeckte alles - und im Außendienst hatte er schon früher eine freie Zeiteinteilung. Seine Ex hatte jedenfalls diesen Teil sehr gemocht - aldo den Teil seines Körpers und die freie Zeiteinteilung.
Vor Ort wurde er schon erwartet. Im Laden war es recht warm, da kam ein Glas Wasser ganz gut, und bald saß er ohne Sakko da. Mit 3 Metern Abstand konnte er auch ohne Spuckschutz mit der Inhaberin die meisten Fragen klären. Er würde anfangs eine eher symbolische Vorauszahlung verlangen, und in der ersten Zeit waren die Umsätze auch übersichtlich. Nur die Häufung von Einnahmen zu je 5 Euro machte ihn stutzig. Die Inhaberin erklärte ihm die Geschichte mit dem Glücksrad. Das war steuerlich etwas heikel, weil die durch die Ausgabe von Gutscheinen gleich wieder Verluste machte, aber aus seiner Sicht für die erste Zeit in Ordnung.
Er wollte aber die Wahrscheinlichkeiten wissen. Vielleicht sollte er einfach mal unverbindlich drehen, während sie nach der Beschreibung suchte. So machten sie es, und er hatte alles Mögliche "erdreht", bis sue wieder kam, nur auf das Feld Hauptgewinn wollte das Rad partout nicht springen. "Soll ich mal für Sie?" fragte sie und legte unter Missachtung des Abstandsgebot ihre Hand auf seine. Das Rad ratterte tatsächlich auf "Hauptgewinn". Ihm war durch die ziemlich eindeutige Berührung noch heißer geworden. So ein Single-Dasein hatte eben Folgen. "Mmh, da haben wir jetzt glaube ich zwei Möglichkeiten. Das war ein weiterer Probedreh oder wir legalisieren das Ganze durch Zahlung von 5 Euro." Nun war er plötzlich doch nicht so sehr Finanzbeamter, sondern Kunde. Was der Preis denn wäre? "Na, das ist ein Piercing-Studio, Süßer, und ich glaube, deine Hose ist ein wenig zu eng, ungefähr hier", und sie griff ihm, die Richtigkeit der Vermutung bestätigend, in den Schritt. Es vergingen gefühlt nur Sekunden, bis er vor ihr auf dem Gyn-Stuhl lag. "Mmh, deinem Tribal fehlt ein wenig der Effekt. Ich glaube, da kann ich was machen. Musst du heute noch viel laufen?" Er verneinte und sie legte los. Zunächst einmal mit - Eisspray. Sehr großzügig. Dann bat sie ihn, die Augen zu schließen. Er spürte jedenfalls drei Einstiche, unterschiedlich schmerzhaft. Einen vorne an der Eichel, einen am Damm und einen unten am Sack. Nach einigem Rumgenestel durfte er wieder hinsehen: Sie hatte ihm ein PA, eine Guiche und einen dicken Ring unten am Sack gestochen. "Lass das erstmal etwas heilen, und dann kommst du für den zweiten Teil wieder. Dann könnten wir vielleicht zusammen etwas Spaß haben, was meinst du? Und ich brauche doch auch unbedingt jemanden für meine Bücher. Vielleicht könnten wir das eine mit dem anderen verbinden? Ich glaube, da hätten wir beide was vom Hauptgewinn!"
10. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 14.07.20 22:16

Eigentlich wollte er nur in dem neuen Piercing-Studio nach passendem Schmuck stöbern. Soweit man mit dank Miniinkubator (vulgo Maske) vor dem Mund und beschlagenden Brillengläsern überhaupt "stöbern" konnte. Doch seine alten Stäbe in seiner Jacob's Ladder an der Unterseite seines Freudenspenders waren zum einen etwas unansehnlich und zum anderen waren die zehn Stäbe inzwischen zu dünn, die Haut hatte sich offenbar geweitet. Die Besitzerin stand hinter der Theke und fragte nach Material, Art, Größe und Stärke. Fragen, die er so spontan gar nicht sicher beantworten konnte. "Dann lass mich mal sehen, wenn du magst, oder du misst zuhause nach und kommst nochmal vorbei." Hej, sie war Piercerin und hatte sicher schon genug nackte Haut gesehen. Außerdem hatte er zumindest was die Länge betraf, nichts zum Schämen. Und sein PA war dank fehlender Vorhaut auch eine schöne optische Verlängerung. Eher war seine verdreckte Malerkluft peinlich - aber die zog er erst zuhause aus, um dann gleich zu duschen. Mit etwas Glück wäre sein Verlobter auch schon zurück, der war wegen der Vernichtung so vieler Arbeitsplätze durch die "Maßnahmen" der Regierung über seine Kurzarbeit froh und hatte seither komische Arbeitszeiten. Und einen sehr verführerischen Hintern. Was für ein Glück, so einen Bottom gefunden zu haben.

Hinter einer Abtrennung zog er blank, und tatsächlich genügten ihr ein paar Blicke, um die nötigen Daten zu haben. "Kannst dich wieder anziehen. Ich könnte dir zwei Varianten anbieten, je nach Geldbeutel und Mut. Klassisch würde ich alle ersetzen, gerade Barbells mit 5/8 Länge und, da du aus den 8ern raus bist, 6er. Slernativ könnte ich dir was ganz Neues anbieten, mit ähnlichen Maßen, aber tatsächlich wie eine Leiter geformt. Das heißt, die einzelnen Stäbe würden auf beiden Seiten mit kleinen Stäben verbunden. Dann käme jeweils die Kugel drauf, die dann dafür sorgt, dass nichts einklemmt. Das ganze würde ich dann vorne am PA wie ein Dreieck einhängen. Kostet nen Hunni extra. Willst du mal sehen?" Ja, wollte er, das klang sehr erotisch, wenn auch ziemlich kompliziert. Sie holte ein "Demoteil" raus - ein mit allen möglichen und unmöglichen Piercings verzierten Dildo und zeigte ihm, wie man es anbrachte. Sah sehr geil aus. Aber 100 Öcken extra? "Falls du wegen der Kosten noch was machen willst, da hinten steht noch mein Glücksrad von der Eröffnung. 5 Euro Einsatz, 10 Euro Gutschein Mindestgewinn. Ich bekomme zwar Ärger mit der Steuer, aber mit 5 Drehs halbierst du die Mehrkosten. Oder du hast Glück und holst gleich den Hsuptgewinn oder nen höheren Gutschein. Na, was soll's sein?" Er wollte ja so oder so kaufen, also würde er auch so nen Gutschein benutzen. Er enrschied sich für drei Drehs. 10 Euro, 25 Euro - das lohnte sich schon und, und, knapp vorbei am Hauptgewinn, aber 100 Euro Gutschein. Klar, dass er sich für die Luxusvariante entschied. "Gute Wahl. Und für mich wohl ein schlechtes Geschäft. Wird Zeit, dieses Rad neu zu justieren - ich hatte jetzt schon zwei oder drei Hauptgewinner. Egal, ich schlage vor, ich packe die Teile gleich einmal für dich in den Sterilisator, und dann zeige ich dir, wie es am besten geht. Okay?" Okay. Sie hatte ja schon alles gesehen, und so konnte er gleich gucken, ob alles passte. Kurze Zeit später saß er auf ihrem Gyn-Stuhl und sie wechselte mit gekonnten Griffen die alten Stäbe aus und packte die Verbinder drauf. "Mmh, Mist, das geht mit deinem PA-Ring nicht so, da fehlen ein paar Millimeter. Ich habe gerade nur ein Schloss in der Größe da, keinen Ring, der Durchmesser stimmt sonst nicht. Kann ich aber besorgen. Willst du die zwei Tage warten oder sollen wir erstmal das Schloss nehmen?" Sollte sie. Sah auch ganz schick aus, die Symbolik hatte was, auch wenn er alles andere als keusch lebte. Sie schraubte die Kugeln auf, es knackte und knirschte etwas, aber schnell saß alles. Zuletzt klickte sie das Schloss zu. "Oksy, fertig. Probier mal ob alles fest sitzt!" Tat es. Sehr fest - sein Lümmel wurde von den Stäben nach unten und etwas nach hinten gebogen - und blieb es auch. Sein Gesicht verriet ihr alles. "Oh, hatte ich vergessen zu sagen, dass es sich um feste Verbindungen handelt? Ohje, und dann hat das Schloss auch gar keinen passenden Schlüssel dabei. Den müsste ich leider nachbestellen. Es ist übrigens aus einer ziemlich harten Legierung, wie alle anderen Teile auch. Würde ich ungern mit irgendwelchen Werkzeugen dran gehen. Ich habe eine bessere Idee: Du kümmerst dich hier um die nötigen Malerarbeiten draußen und drinnen und wenn du fertig bist, ist der Schlüssel bestimmt schon bald da."
Er brüllte sie an, was das sollte, und wie er jetzt seinem Verlobten das erklären sollte? "Och, du erzeugst gerade bei mir so eine Bestell-Unlust. Wenn du mich anbrüllst, wird die immer schlimmer. Ist doch nicht für ewig. Und solange bist du mal, wenn ich mir deine winzige Rosette so ansehe, endlich mal Bottom."
Nachdem er fluchend den Laden verlassen hatte, nahm sie den Schlüssel aus der Lade und legte ihn sicher zum Ersatzschlüssel in den Safe. Das Glücksrad musste echt mal überprüft werden - jetzt gab es schon Hauptgewinne aus, ohne, dass der Zeiger dort anhielt. Sie überlegte, Maler, Tischler, Steuern und Bücher, Reinigung. Was brauchte sie noch, um die Kosten zu senken? Es waren schließlich unabsehbar lange seltsame Zeiten.
11. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 15.07.20 12:41

Kaffee. Sie brauchte Kaffee. Klar, in ihrem Studio hatte sie eine Maschine. Wenn in 100 Jahren mal die Maskenpflicht und das Bewirtungsverbot fallen sollten - falls uns dann nicht von der 27. oder 98. Welle Angst gemacht wird - auch gut für die Kunden. Aber eigentlich wollte sie einen schönen Latte. Ihr erster "Hauptgewinn" hatte gestern alles schön gereinigt, und war mit wieder verschlossenem KG abgezogen, und der Maler war gerade fleißig am Schaufenster. Da könnte sie mal kurz abschließen und über die Straße zum italienischen Eiscafé gehen. Am Außerhausverkauf war gerade nichts los, und sie hatte doppelt Glück: Statt der matronenhaften Signora stand der sportliche Neffe hinter der Theke. An sich hätte der Uni - Vorlesungen, was für ein albernes Konzept. So konnte er doch wenigstens etwas Geld verdienen, und wer wird in zwei Jahren noch Ingenieure brauchen? Na, alles super. Bis auf den fehlenden Milchschaum. Er musste erst die Maschine richten. Ob er den Latte dann vielleicht einfach gleich rüberbringen könnte? Sie deutete auf ihr Studio. Certo, sagte der schnuckelige Südländer. Sie bezahlte und wartete nicht lange, bis er mitsamt Latte erschien. Und ihren Kaffee hatte er auch dabei. Der Gag ist zu flach, Entschuldigung. (Edit: Weiter nach kurzer Unterbrechung)
Ziemlich schüchtern betrat er ihren Laden. Er war nicht nur sichtlich aufgeregt, sondern auch unsicher. "Mille Grazie. Bist wohl das erste Mal in so einem Studio?" Er nickte. "Mmh, das geht vielen Kundrn so. Plötzlich denkt man, man macht was Verbotenes. Sei so lieb, stell den Kaffe dort auf dem Tisch mit den Bilderbüchern, wie ich sie nenne, ab. Wenn du einen Moment Zeit hast, führe ich dich kurz rum. Deine Tante wird den Laden schon allein schmeißen. Hier vorne ist im Wesentlichen der Verkauf von Schmuck und dort am Tisch können die Kunden nach Inspiration in den Katalogen suchen. Weiter hinten, komm ruhig mit, ist dann ein Raum mit Liege und normalem Stuhl. Hier steche ich zum Beispiel Brustwarzen oder Septum, oder, die wollen das immer noch, Bauchnabel. Und vieles, was den Kopf betrifft, hier auf dem Stuhl. Ist alles leicht zu reinigen, und ich habe da einen Profi, der immer wieder grundreinigt. Hier im anderen Raum wird es etwas aufregender. Das ist ein gebrauchter Behandlungsstuhl von einem Frauenarzt, top in Schuss. Hier kümmere ich mich um intimere Bereiche. Ich verrate dir nichts, wenn ich sage, dass mir das oft den meisten Spaß bringt, vor allem bei euch jungen Kerlen. Da gibt es so viele Möglichkeiten. Süß, wie du schon wieder rot wirst. Na, dann komm schnell mit ins Lager. Mein Tischler hat schon angefangen, aber du siehst das Chaos. Guck mal, hier liegen zum Beispiel schon jede Menge Nadeln, alle neu und steril, gut sortiert. Da hinten habe ich noch Zubehör, das ist so mehr aus dem Spielzeug-Bereich. Oh, ich merke, da hast du wenig Erfahrung. Dann gibt es noch zwei Toiletten mit Dusche, dazu einen kleinen Aufenthaltsraum für mich und den winzigen Innenhof hier. Ich brauche noch einen Platz für den Papierkram, den lagere ich noch überall. So, ich lass dich mal wieder zur Arbeit. Würdest du mir heute Nachmittag einen Espresso bringen? So gegen Drei?" Würde er, na klar. Und Grüße von seiner Tante, sie erhielte natürlich den Nachbarschaftspreis. "Na, das ist fair. Dann würde ich sagen, du kannst heute Nachmittag mal umsonst an dem Glücksrad da vorne drehen, wenn du willst. Oder warum nicht gleich jetzt? Falls du Interesse hast. Und wenn du magst, guck mal auf meine Homepage, falls du Interesse hast. Er hatte, wenn er auch nicht wirklich wusste, warum und woran. Das Glücksrad blieb erst auf Extra-Dreh und dann auf Hauptgewinn stehen. Ohje, was würde das bedeuten? "Du, ich bin da recht flexibel. Wann hast du drüben Schluss? Um Neun erst? Und ich dachte schon, ich arbeite viel. Pass auf, ich denke mir was aus und schlage dir was vor. Hast du mal früher Schluss und am besten den Tag danach frei?" Konnte er einrichten, er müsste nur "offziell" mal zur Uni. Sein WG-Zimmer dort müsste er auch mal wieder überprüfen, stand ja alles seit Monaten leer. Er würde wohl auch kündigen, echte Vorlesungen oder Studentenleben waren ja nicht viel mehr als blasse Erinnerungen. Falls er nicht ganz das Studium schmeißen sollte. Obwohl - in der WG hatte er mit der einen Mitbewohnerin immer viel Spaß gehabt. Na, waren seltsame Zeiten.
12. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 15.07.20 19:29

Schöne Fortsetzungen.

Dank der Hauptgewinne arbeitet nun schon eine gewisse Anzahl von Personen für die Piercerin. So kann Frau die Lohnkosten auf Null senken. Mal sehen, ob der Italiener außer Kaffee bringen noch mehr kann/soll. Die Latte hört sich vielversprechend an...
13. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 17.07.20 12:34

So langsam lief der Laden. Die Einnahmen waren passabel - am Schmuckverkauf berdient man zwar nicht viel, aber die Handelsspanne ist recht groß, wenn man wie die Piercerin in anständigen Mengen einkaufen konnte. Die Ausgaben waren übersichtlich, an die großen Posten Miete und Strom kam sie selbst mit Glücksrad nicht ran. Inzwischen war der Laden von außen gut fertig gestrichen. Der Maler beschwerte sich zwar, weil er Ärger mit seinem Verlobten hatte. Allerdings hatte sie von dem was ganz anderes gehört: Während der Maler draußen fleißig war, erschien heute ein dünner, fast schon zu dünner, Fremder und küsste im Vorbeigehen den Maler. Sie hörte durch die offene Tür, wie er zum Maler sinngemäß sagte, er kümmere sich jetzt mal darum. Innen erwies sich der Fremde als sehr höflich. Er stellte sich vor und bat um ein Gespräch, wenn es ginge, so sagte er sehr leise, besser hinten im Laden. Sie willigte ein und im Innenhof - wo noch das Latte-Glas auf seine Abholung wartete, bedankte sich der Kerl bei ihr. Sein Verlobter sei viel zärtlicher geworden, und bemühe sich sehr. Zudem sei er offenbar so scharf, dass es endlich mal zum Rollentausch gekommen sei. Es bestehe also keine Eile, den Schlüssel zu bestellen. Sie verriet natürlich nicht, dass sie das gar nicht tun müsste, sondern fragte gleich "Und was hätte ich davon? Dein Zukünftiger ist, wenn er so weiter macht, nächste Woche fertig, und ich will nicht, dass er rumposaunt, ich hielte mich nicht an meine Absprachen." Tja, also, da hätte er sich auch schon was überlegt. Den Schlüssel könnte er ja "dann" abholen, das käme dann sicher gut an, und dann könne er den Schlüssel verwalten. Damit hätte sie dann keinen Druck mehr. Um den Deal finanziell attraktiv zu machen, würde er sich dann gerne von ihr eine Guiche stechen lassen. Wie lange er danach anale Karenz üben müsse? "Na, an sich mindestens 8 oder 10 Wochen, wenn es gut einheilen soll. Und kein Radtouren und Saunagänge und so. Aber ich verstehe immer noch nicht, was du genau bezweckst. Und wenn du sowieso was machen lassen willst, würde ich das Geld doch eh bekommen." Tja, musste er einräumen, das stimmte. Er wollte die Zeit des Wechsels Top/Bottom gerne verlängern. Was sie sich denn so vorstelle? "Was machst du denn beruflich?" Na, er sei frisch gebackener Elektromeister, auf einer Baustelle hätten sie sich kennen gelernt. "Siehst du, damit kann man doch was anfangen. Ich brauche hier noch den E-Check und ne ordentliche Verkabelung hinten im Lager. Ne Lampe im Innenhof würde auch nicht schaden, oder vielleicht sogar so ein Wärmestrahler für den Herbst. Wenn das mit all den Behördenvirgaben so bleibt, wovon ich mal fest ausgehe, kommt Freiluft immer gut." Der Deal war perfekt. "So, und jetzt drehst du auch mal schnell am Glücksrad, damit du das deinem Kerl verkaufen kannst." Der Elektriker mutmaßte, er werde wohl den Hauptgewinn erdrehen. "Wieso, das ist doch total unwahrscheinlich" parierte sie. Da hätte sie wohl recht, aber dann müsse sie auch die Hände vom Knopf hinter der Theke nehmen. Mist, er hatte es natürlich durchschaut. Aber Hauptgewinn wäre doch ganz gut, sein Gewinn wäre dann eben die sofortige Schlüsselbestellung.
So machten sie es und der Maler sah von draußen zu, und bekam dann den Teil der freudigen Nachricht verkündet. "Und dazu gehört noch ein Piercing nach Wahl", fügte sie noch an. Mmh, wenn die wüssten.
14. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 17.07.20 20:01

Oha, da hat die Piercerin den nächsten Fisch an der Angel. Mal sehen, was sie mit dem Pärchen vorhat.
15. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 18.07.20 06:43

Je länger der Abend, desto schöner die Gäste. Oder so ähnlich. Erst war gestern ihr motziger Putzmann erschienen. Er hatte inzwischen gelernt, worauf er beim Reinigen des Studios zu achten hatte - ihre Pseudo-Kontrollen konnte sich die Piercerin eigentlich sparen und sich Dusche und Reinigungsaufschluss verdient. Es lief so, dass er nackt - bis auf die Keuschheitsschelle natürlich - gar nicht mehr bei ihr duschte. Dann wäre die saubere Dusche ja gleich wieder dreckig geworden. Er bekam einen nassen Einmallappen und reinigte sich vor, stieg dann auf den Gyn-Stuhl und wurde dort fixiert und mit einem Sichschutz, meistens einem Putzlappen, bekam er die Augen abgedeckt. Sie öffnete dann den Verschluss, reinigte alles mit behandschuhter Hand und packte alles wieder sicher zurück. Gestern konnte er nicht mehr, zerrte an den Fesseln und forderte und bettelte abwechselnd, freigelassen zu werden. Er halte den Druck nicht mehr aus, außerdem spritze sein Urin überall hin, und sowieso.
Sie hatte ein Einsehen: "Gut, das verstehe ich, das ist blöd. Obwohl du das mit einen PA kennen müsstest. Ich schließe dich gleich auf." Er wunderte sich - so einfach wurde er diese Keuschheitsschelle los? Obwohl sie ihm schon gefiel, aber dieser Zwang und der Druck...Er fühlte sich plötzlich etwas schutzlos, als er ohne das Ding auf dem Stuhl hing und sie verschwand. Wo blieb sie nur? "So, da bin ich wieder. Der Bursche im Lager hat ein neues System begonnen. So, ich will mal schauen, ob das hilft. Oh, ich sehe, ich brauche etwas Eisspray. Moment." Und wieder war sie verschwunden. Wozu Eisspray? "So, das ging schneller. Sie sprühte sein Teil ein und die frisch entfaltete Freiheit fiel in sich zusammen. Dann führte sie etwas Metallisches in seine Harnröhre ein. Das Gefühl war eine unbeschreibliche Mischung aus Erregung und Verwirrung. Sie zog das Teil wieder raus und begann erneut. Alles schien gut eingegelt zu sein. Diesmal kam ein leichter Dehnungsschmerz dazu. Außerdem schien sie tiefer zu kommen. "Passt viel besser. Sehr schön." Zu seinem Entsetzen steckte sie ihn wieder in die Keuschheitsschelle und fädelte irgendwie einen Verschluss durch. "Ich mache dich gleich los. Vorher noch die Erklärung: Ich habe dir eine passende Röhre eingesetzt. Die sitzt jetzt in deiner Harnröhre und endet etwas außerhalb. Durch dein PA-Loch habe ich von außen jetzt einen kleinen Stab in eine Bohrung an dem Plug eingesetzt, eigentlich so in Form eines 'J'. Hinten an deiner neuen Pinkelröhre ist eine Öse, und durch diese habe ich mit einem stabilen Schloss beides verbunden. So bleibst du verschlossen, aber sauberer. Und wegen des anderen Problems, sei mal innovativ. Man bekommt doch als Mann sein Zeug auch los, ohne es gleich in eine Frau zu schießen. Soll ich den Burschen im Lager mal auf die Suche schicken?" Er war zu verwirrt, enttäuscht, erregt und traurig zugleich, um Nein zu sagen oder noch irgendwie Widerstand zu leisten. "Na, dann bis morgen" schickte sie ihn, fester verschlossen als zuvor, in die Nacht.
"Und jetzt zu dir, Bursche!" ging sie ins Lager, wo der Tischler fleißig schuftete. "Der Idiot gerade ist leider gerade ein Ausfall als Mann. Oh, schönes Regal. Was meinst du, haben wir uns eine Pause verdient? Die Tür ist zu und die Behandlungsliege wäre frei". Klar, das war doch mal eine angenehme Wendung. Dachte er.
16. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 18.07.20 19:03

Die Piercerin nimmt sich einen Kerl nach dem anderen vor. Erst wird der Putzmann versorgt, nun ist der Tischler an der Reihe. Er wird sich die Sache wohl etwas falsch vorstellen. Ich glaube nicht, dass die Piercerin sich von ihm auf der Liege knallen lässt.
17. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 18.07.20 22:33

Der Tischler hatte in der Tat wohl etwas zu voreilig gedacht. Schnell war er entkleidet auf der Liege bereit. Sehr bereit. Der Stretcher würde kaum stören, im Gegenteil, die Kundin, der er vorgestern einen Küchenunterschrank gerichtet hatte, und die ihn ganz zufällig mit dem Fuß zwischen die Beine geriet, während er auf dem Bodrn kniete, hatte die sich schnell entwickelnde nähere Bekanntschaft mit seinem baumelnden und klatschenden Säcklein sehr anregend gefunden.
Die Piercerin hatte sich offenbar auch ein wenig legerer gekleidet. "Hast du was dagegen, wenn ich dich ein wenig festbinde? Ich sehe, aha, wohl im Gegenteil." Sie zauberte unter der Liege schnell ein paar Schlaufen hervor, und der Tischler war mit einer Ausnahme Wachs in ihren Händen. "Guck mal, vielleicht passt der Spezialschrauber hier", hielt sie ihm ein Bit und einen Akkuschrauber vors Gesicht. Er glaubte, eher nicht, aber sollte sie es doch versuchen. Das entstehende Geräusch war nicht besonders verheißungsvoll. Im Gegenteil: "Oh, ich glaube, das war ne dumme Idee. Jetzt sieht der Schraubenkopf irgendwie noch anders aus. Ich glaube, das mit der Suche nach dem passenden Gegenstück können wir uns jetzt sparen. Da brauchen wir jemanden, der sich mit Metallbearbeitung auskennt. Und ein paar Metallsplitter sehe ich auch. Aber die bekomme ich mit einem Magneten eingesammelt. Beweg dich nicht. Achja, geht ja gar nicht.
Oh, habe ich dir die Lust verdorben? Na, ich fühle mich jetzt auch nicht mehr so. Tut mir echt leid. Aber lauf nicht weg, ich mache das wieder gut. Ich hole schnell den Magneten." Super gelaufen. Jetzt steckte er noch länger in diesem Teil und die ersehnte Entspannung war nun auch im wahrsten Sinne des Wortes flachgefallen. Ob sie das geplant hatte? Andererseits, aufbohren könnte er die Schraube auch zuhause. Würde nicht einfach, aber als Tischlergeselle (naja, so gut, wie) hatte er Zugriff auf ordentliches Werkzeug und Schutzausrüstung. "Hier, guck mal", und sie zog tatsächlich ein paar kleine Metallspäne mit einem Magneten weg, "das ist schon mal geschafft. Wobei die Schraube jetzt sehr scharfkantig ist. Ich mache mal besser solange einen Schutz drüber." Und mit einem Klick erhöhte sich plötzlich der Zug suf seine Bällchen. "So, perfekt. Das decktvdie gefährliche Schraube ab. Ich hoffe, das zusätzliche Gewicht der Abdeckung stört dich nicht zu sehr. Ach guck mal, hier unten gucken die ja noch raus. So, noch schnell dieses Teil hier rum - oh wie süß, eins links, eins rechts, und hier eingehakt und alles sitzt. Oh, ich mache dich mal schnell los, damit du das Prinzip verstehst. Apropos Prinzip: Das ist ein Einmal-Verschluss. Den bekomme nur ich auf. Und wir sollten dann sobald es geht auch mal deine Brustwarzen-Piercings stetchen. Wenn ich damit und mit deiner Arbeit zufrieden bin, kommt das Teil ab, versprochen." Er hatte es geahnt. Er wollte schon aufbegehren, als er sich aufrichtete und plötzlich gefühlt ein hslbes Kilo mehr an ihm zog. Er schrie, aber vor Schmerz und Überraschung. Aus dem schonbrecht heftigen Stretcher war ein Hodenzylinder samt -teiler geworden. Das Teil war kaum zu tragen - weder vom Gewicht, noch vom Volumen her. Jedenfalls nicht unsichtbar. Erstaunlicherweise staute sich aber das Blut wieder dort, wo es das vorhin sollte. "Hatte ich es mir doch gedacht. Bist wohl doch nicht sauer. Aber sorry, bei mir ist die Stimmung doch verflogen. Lass uns das verschieben, ja?" Wie sollte er da widerstehen und noch sauer sein. Und klar, auch hier käme er mit dem richtigen Werkzeug weiter. Heute nach Hause, das Wochenende überstehen und dann Montag das passende Werkzeug besorgen. Grußlis packte er alles ein - er war froh, eine Unterhose mit Platz angezogen zu haben, und wackrlte dann breitbeinig nach Hause. Die würde schon sehen, was sie von dieser Aktion hatte.
18. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 19.07.20 16:00

Wenn sich da der Tischler mal nicht irrt.
Schöne Story. Freue mich immer über eine Fortsetzung.
Eines ist sicher: Die Piercerin hat ihren Traumberuf gefunden.
19. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 19.07.20 22:15

Sonntag war langsam wieder ein Tag zum Entspannen für die Piercerin geworden. Der Laden wurde aufgeräumt und aufgehübscht, gesäubert und um die Abrechnung musste sie sich auch nicht sorgen. Und nichtmal den Kaffee musste sie mehr kochen, jedenfalls nicht immer. Ihr Italiener brachte zuverlässig vormittags einen Latte Macchiato und nachmittags einen Espresso. So auch heute - er wusste, dass sie im Laden war. Er hatte zwar immer noch diese Scheu, in die verruchte Welt einzutreten - mit seiner Mitbewohnerin in der WG hatte er zwar (aus guter italienisch-katholischer Sicht) gesündigt, aber dann doch sehr konservativ. Lag wohl daran, dass auch seine Mitbewohnerin eher konservativ erzogen war. Aber er hatte auch nie den Mut gehabt, mal etwas Abwechslung vorzuschlagen. Inzwischen ahnte er, dass jenseits von Blümchen es noch andere Spielarten gab. Ihre Homepage war über die Links ein Tor in eine neue Welt. So ganz anders als ein dröges Ingenieurstudium. Das ihm bisher auch nur so mittelmäßig Spaß gemacht hatte. Aber als Kellner könnte er auch nicht ewig aushelfen - zumal er sicher davon ausging, dass es eher eine Frage von Wochen als von Monaten war, bis die Regierungen hier wie da das wenige Leben wieder abwürgen wollten. Und die Winterpause kam so oder so - falls man dann noch nach Italien dürfte. Also, dachte er sich, diese Chance auf einen Blick in die verbotene Welt wollte er nutzen. Montags war wenig los im Café, immer schon, weil sich die Leute am Wochenende die Bäuche füllten. Er konnte heute früher Schluss machen und morgen "zur Uni". Diese Nachricht hatte er heute mit dem Latte zitternd serviert. "Ok, dann mache ich heute mal ne Sonderschicht für dich. Ich habe da auch schon ein paar Ideen, wie wir zwei Süßen unsere Geschäftsbeziehung, mmh, intensivieren könnten."
Tatsächlich stand er noch zitternder mit dem Espresso am Nachmittag bei ihr. Schnell schickte sie ihn zum Entkleiden und Duschen. "Dort liegt auch ein Rasierer. Ich bräuchte dich blitzeblank, dann geht es besser und sicherer." Er hatte schon Bedenken, er wollte nicht wie ein Bambino aussehen. Aber swine Neugier war stärker und sein Körper reagierte auch sichtbar. Notdürftig mit dem Handtuch kaschiert begab er sich auf den Gyn-Stuhl. "Ist schon ok, das passiert hier den meisten. Ich bräuchte aber wenigstens im Moment etwas weniger, äh, Präsenz. Ich nehme mal dieses Spray. Hast du Angst vor Scherzen oder Spritzen?" Schmerzen mochte er weniger. "Gut, dann betäube ich dich ein wenig lokal. An sich braucht man einen Anästhesisten dazu, aber bei den Männern ist das so einfach, drückt nur kurz. Wir warten etwas und schon kann es losgehen. Willst du zusehen?" Wollte er. Sie spürte, dass bei ihm langsam die Glückshormone kamen und nutzte dies und die gelungene Betäubung für ihre Künste. Sie hatte schon mehrere Tage keinen Ampallang gestochen, erst recht nicht als Erstpiercing. Aber bei diesem Prachtexemplar war das ästhetisch geradezu geboten. Dazu kam dann ein Lorum - das sollte für den Anfang mehr als reichen. Die Blutung war ok, aber wie so oft es sah mehr aus, als es war und am Ende waren beide zufrieden. "Das war Teil 1, wenn du magst, machen wir weiter, sobald es geht." Sie beriet ihn zu Nachsorge und Pflege und bot ihm an, da er schließlich offiziell Richtung WG unterwegs war, die Nacht auf der Liege im Studio zu verbringen. Dann könnte sie morgen noch mal nachsehen. Er nahm an, und so hat sie im Studio den ersten Übernachtungsgast.
20. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von folssom am 19.07.20 22:17

Interessante Kurzgeschichte mit einer überaus cleveren Piercerin als Hauptperson. Danke.
21. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 25.07.20 21:57

Es hatte schon was, wenn man morgens in seinen Laden kam, einen schlafenden knackigen Italiener vorzufinden. Aber leider war der ja nicht zuletzt aufgrund ihrer Aktionen vom Vortag für die erträumte Funktion derzeit nicht einsatzfähig. Sie hoffte nur, auch wegen der mal wieder panischeren Rufe der Bevölkerung dieses seltsamen Landes nach mehr Gesundheitsdiktatur, Laden und Kontakt noch lange genug aufrechterhalten zu können. Sie hatte ja die Kosten im Griff, aber es war klar, beim nächsten Lockdown wäre es das. Obwohl - in Italien ist ja alles ruhig geblieben, und da hatte sie ja nun Eisen im Feuer...
Daneben ging die Woche ihren eher normalen Gang. Ihre Helferlein kamen und verruchteten fleißig ihre Arbeiten. Der Maler war bald fertig - der schien erstaunlicherweise den meisten Druck zu verspüren. Und der Elektriker kam ganz freiwillig zu ersten Arbeiten - offenbar wollte er seinem Verlobten beweisen, wie sehr er sich kümmerte. Was zwar stimmte, aber nur irgendwie anders.
Nur mit dem Tischler gab es weiterhin Probleme. Das Extragewicht hatte ihn nicht ruhiger gemacht. Er weigerte sich sogar mehrfach, vollkommen nackt zu arbeiten und wollte immer noch darüber diskutieren. Das konnte sie weder dulden noch gebrauchen. Heute war er zwar nackt, aber mit dem Diskutieren hatte er es so übertrieben, dass sie sich gezwungen sah, ihn noch etwas zu disziplinieren. Ein gezielter Griff an die gut zugänglichen und sicherlich auch schon sowieso etwas schmerzhaften Samenbehälter machte ihn schnell kleinlaut und ließ ihn danach heftig nach Luft schnappen. Diese Gelgenheit nutzte sie, um ihm schnell ein klitzekleines Extrateil an den Stetcher zu klicken - naja, klitzeklein nicht, aber nicht so schwer wie beim letzen Versuch. Natürlich wollte er es gleich wiede abreißen - noch einmal wollte er sich nicht von ihr reinlegen lassen. "Was machst du denn jetzt auf dem Boden? Hat der Elektroschock dich etwa umgehauen? Tja, dann solltest du das Bauteil besser an Ort und Stelle lassen. Und wenn du weiter hier rumtrödelst, diskutien willst und deine Arbeit nicht machst, dann wirst du das Teil so schnell nicht los. Und als kleine Erinnerung, dass hier nicht gequatscht wird, wenn ich das nicht will, hast du jetzt noch einen kleinen Termin auf Kosten des Hauses. Komm auf die Liege, oder soll ich dir Beine machen?" Sie hatte noch nie jemanden so schnell auf den Behandlungstisch klettern sehen.
Und als er dann mit seinem frischen Zungen-Piercing wütend nach Hause stapfte, war er noch angefressener als beim letzten Mal. Wie würde er je aus den Fängen dieser Frau kommen? Und warum besorgte er es sich trotz aller Schmerzen gleich selbst und dachte dabei an sie?
22. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 26.07.20 16:49

Beim Tischler musste sie ein wenig nachhelfen, aber jetzt scheint es ihm insgeheim doch zu gefallen. Mal schauen, was der Piercerin als Nächstes einfällt.
23. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 26.07.20 23:17

Die Unterlagen der letzten Woche waren so gut sortiert und geordnet, dass der Piercerin niemand glauben würde, es selbst gemacht zu haben. Und durch die gute und schnelle Arbeit und die persönliche Bearbeitung war das Finanzamt so schnell mit der Festsetzung mit der Vorauszahlung gewesen - alles legal, in einer angemessenen Höhe, und fällig erstmals zum 3. Quartal. Alles nach Vorschrift.
Manchmal war sie froh, dass sie keine Kinder hatte. Seit März ganz besonders. 2 Wochen extra vor Ostern, hatte es damals geheißen. Und die Läden könnten natürlich ab April, nein Mai, nein Juni, nein Juli, nein, August regulär wieder arbeiten. Sie auch. Sonst hätte sie den Laden nie eröffnet. Nur durch ihre speziellen Arrangements und ihren - jenseits ihrer Spezialtruppe - guten Ruf rechnete es sich halbwegs. Zum Ende des Monats lief die Miete für das Glücksrad aus, da sollte sie sicherheitshalber noch einmal verlängern. Wer weiß, wie lange die alten Rohre noch dicht blieben und immer nur Kaffee und Eis...
Naja, heute war erstmal das Studium der sehr hilfreichen Zahlen vom Finanzamt angesagt. Ihr persönlicher Berater hatte es sich nicht nehmrn lassen, den Brief selbst vorbeizubringen. Porto sparen, das kam gut an. Und natürlich hoffte er, nachdem die Piercings schon recht gut eingeheilt waren, auf den versprochenen zweiten Teil seines Hauptgewinns. "Na gut, versprochen ist versprochen. Aber für das Endresultat ist vor allem die Guiche noch zu gerötet. Dauert halt mit am längsten. Ich könnte dir aber eine Abkürzung anbieten, das ginge heute schon. Wäre aber recht heftig, und auch nicht so einfach. Gut, bei deiner Anatomie geht das, aber ich zweifele etwas" schien sie die Entscheidung ihm zu überlassen. Was hatte sie vor? "Ich müsste eine kleine Betäubung machen, und du musst echt gut mit der Nachsorge sein. Und erstmal kein Fahrrad oder anderen Verkehr." Geil, wie er war, willigte er ein. Der Gyn-Stuhl war bekannt, sie setzte wenige kleine Stiche und überraschte und verunsicherte ihn dann doch durch die Menge an sterilen Tüchern. Die saugten aber das Blut gut auf. Wunschgemäß schaute er nicht zu und spürte, wie sie an seinem Beutel arbeitete. Dass sie am Ende sogar nähte, machte die Sache zwar interessanter, aber nicht viel besser. Bis er dann das Resultat sah. Eine Abkürzung, konnte man sagen - sie hatte ihm ein Transscrotal per Skalpell verpasst. Alles gut vernäht, aber es sah doch sowohl an seinem blutigen, langsam trotz Kühlpack blau werdenden Beutel als auch im Raum nach Kampf aus. Das Adrenalin flutete aber an, sie versorgte ihn mit Schmerzmittelvorschlägen und fuhr ihn im eigen Wagen bis vor die Haustür. Das war doch ein Service, und er kam lange nicht ins Bett - zumal er noch die saugenden Bett-Unterlagen, due sie ihm mitgeben hatte, und die bindenartugen Einlagen und eine Art Gummihose verarbeiten musste. Zwei Tage würde er wohl für den Außendienst ausfallen. Blöd, dass er gestern nicht ordentlich eingekauft hatte. Zumal Alkohol, Kaffee und Treppensteigen zu den vorläufigen Tabus gehörten. Dennoch schlief er dank Schmerzmitteln doch bald ein, während sie sich über den unbemerkten Bonus freute, der ihr hoffentlich auch diesen Gewinner länger treu halten würde. Und morgen? Na, sie bräuchte mal wieder Nachschub. Ob der Paketbote schon am Vormittag mit der Lieferung käme oder die Kollegin vom Nachmittag? Man braucht doch Kraft, um so viele Pakete zu liefern, und sie hatte nich übel Lust, das bei ihm mal zu kontrollieren.
24. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 27.07.20 07:56

Das mit den Eil-Lieferungen sollte sie sich besser noch einmal überlegen. Es war noch keine acht Uhr. Eigentlich war sie nur im Studio, weil zuhause das Wasser ausgefallen war. Kam im Radio, irgendwo war ne Leitung kaputt. Daher wollte sie im Studio duschen und sich bereit machen. Sie hatte gerade ihren wohl verzierten Körper und seine Reize ausgepackt, als es an der Tür klopfte. Ein Badehandtuch musste reichen und schon durchs Fenster sah sie den, wenn auch um diese Zeit zu frühen, aber die Nacht über irgendwie ersehnte Paketzusteller.
Er hatte heute zujause kein Wasser - irgendwas an der Hauptleitung - und daher etwas eher mit dem Ausfahren begonnen - er hoffte nur, dass die Empfänger hier in der eher gewerblich oder besser früher vor all den Schließungen mal gewerblich geprägten Straße schon da waren. Kein Problem bei Bäcker, Apotheke, Kiosk und so, und bei vielen Läden hatte er eh eine Abstellgenehmigung oder nahm den Hintereingang. Bei diesem neuen Laden kannte er sich nicht so aus, aber der Versuch wurde in ungeahnter Freundlichkeit beantwortet. Nur in einem Handtuch kam jemand nach vorne. Er hatte in seinem Job schon viele solcher Begegnungen, aber das hier war optisch so ziemlich die beste davon. "Sie sind aber früh. Ich wollte gerade duschen, wissen sie, zuhause ist das Wasser abgestellt und ich brauche morgens eine Dusche und einen Kaffee, ..." Sie plapperte wie ein aufgeregtes Kind. Dabei fiel ihr auch noch das Handtuch runter, und ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf. Wo man überall Metall in den Körper einer Frau einbauen konnte. Da kam er sich mit seinem Reverse PA sehr übersichtlich ausgerüstet vor. "Oh, entschuldigung, ich, äh, also,..." Jetzt hatte er zwei Möglichkeiten. Paket hinstellen und schnell gehen oder die Chance nutzen. Sein Kumpel war für die zweite Möglichkeit. Der Zusteller bückte sich gekonnt langsam nach dem Handtuch und reichte legte es ihr um die Schultern. Er hätte zuhause heute auch kein Wasser, und noch gar nicht geduscht.
Die weiteren Details der gemeinsamen Reinigung könnt Ihr Euch selbst ausmalen, wobei Metall und Lümmeltüten sich nicht vertragen. Aber beide waren handwerklich sehr begabt, und auch ganz schön zungenfertig. Und so ein PA kam für den Moment ohnehin raus. Hinterher jedenfalls brauchten sie erstmal ne Dusche und einen spärlich bekleideten Kaffee. Dabei packte sie gleich das Paket aus - kein Wunder, dachte er erschöpft und erleichtert, dass das kleine Teil so schwer war. Jede Menge Stahl. "Hier, die neuen Wands. Alle neu und steril Kennst du sowas? Kennen schon, aber trauen, sich aufzuspießen? "An sich würde ich dir jetzt anbieten, am Glücksrad zu drehen. Aber ich schenke dir auch so einen. Probieren wir mal" - und sie suchte - den hier. Ist für Reverse PA und in XL. Sollte dir gut passen. Darf ich mal?" Sie durfte. Sein Speer war nun tatsächlich schön gefüllt. Er solle morgen noch mal vorbeikommen, und berichten. Dann zeige sie ihm auch, wie man das Teil wieder lösen könne. "Ich habe in all der Eile jetzt zu einem mit festem Gewinde gegriffen, da braucht man einen Trick, und das zu lösen." Erschöpft, befriedigt, verwirrte und in mehrfacher Hinsicht gestärkt machte er sich auf die weitere Runde. Das Wasser sollte öfter ausfallen.
25. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 28.07.20 21:59

Irgendwie war ihr jetzt doch langweilig. Der Paketbote war allerdings nochmal da, und sie hatte seinen Prince's Wand wie versprochen aufgesperrt. Wobei es eigentlich eher eine Frage des Geschicks war - der Haltestift durch die Eichel war in den Wand in einem etwas schrägen Winkel eingedreht, und das Gewinde so gefräst, dass man wie bei einer Kindersicherung drücken und drehen musste. Aber das hatte sie ihm natürlich nicht verraten. Nach erneut jedenfalls für sie sehr angenehmem Zeitvertreib fand sie aber, nun müssten beide arbeiten: "Ich glaube, du kannst auch mal nen Tag warten, oder? Außerdem hält dich dieser Wand so schön stabil und sicher, dass mir nicht eine andere Paketempfängerin zuvorkommen kann - was meinst du, soll ich mal ne andere Größe ausprobieren?" Dabei spielte sie mit seinem Teil, so dass er natürlich zustimmte. Etwas Gel und ein paar Streicheleinheiten später blickte er auf sein deutlich nach hinten gebogenes Anhängsel. Was sollte das denn jetzt, so würde er sich doch selbst anpullern. "Ey, jetzt halt mal dein sonst sehr gut arbeitendes Mundwerk im Zaum. Wenn du mal genauer hinschaust, bevor du mich hier beschuldigst, hättest du gesehen, dass die Bohrung nicht durchgeht, dafür der Stift eine hat. Ich glaube, du wirst kein Problem haben damit - im Gegrnteil, durch den Wand siehst du noch besser bestückt aus. Und darauf steht ihr Männer doch. Wer hat den längsten und die dicksten. Wobei ich da mal nach einem Teiler suchen würde. Was meinst du, Großer, haltet ihr da etwas durch?" Jetzt hatte sie ihn bei der Ehre, natürlich. Er wäre ja spätestens morgen wieder da.
Tja, und seither war eigentlich nicht viel passiert. Diverse Kerle mit verschiedensten Verbesseungen verrichteten ihre Arbeit, sogar der Tischler war vorläufig gezähmt. Eine Kundin ließ sich ein Septum stechen, ein häßlicher Kerl suchte erfolgreich nach Gold-Schmuck für sein Ohrloch - die 10 Euro Gewinn vom Glücksrad hatte sie vorher auf den Preis draufgeschlagen, und daneben viel Kleinkram. Na, auch solche Tage musste es geben. Am Ende stimmte die Kasse und sie überlegte, dass moegen der Paketbote wohl leider keine Erleichterung bekommen sollte. Sie hatte noch so viel vor, und er würde sich vermutlich mehr Mühe geben, wenn er etwas schmorte. Ja, das war ein schöner Gedanke, während ihre Hand gen Süden wanderte.
26. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 29.07.20 19:27

Die Piercerin gefällt mir immer besser. Die weiß, wie sie sich ihre Helferlein warm hält. Mal sehen, wann bzw. ob der Paketbote zu seinem Glück kommt. Wenn er den Trick mit dem Gewinde nicht schnallt, ist er selbst schuld.
27. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 29.07.20 22:19

Die Malerarbeiten waren fertig. Er hatte so gut, so oft und so schnell gearbeitet, wie es eben ging. Und ein wenig war er auch stolz auf sich. Gerne hätte er seine Arbeiten seinem Ausbilder präsentiert, aber das ging aus verschiedenen Gründen nicht. Dass sein Verlobter sich bei dieser Taschenspielertrickserin ebenfalls ins Zeug legte, damit endlich das Schloss an seiner Ladder wieder eine ordnungsgemäße Funktion freigab, machte ihn auch etwas stolz. Es fühle sich gut an, wenn jemand so für einen kämpfte. Und den Rücktausch der Rollre von Bottom zu Top sehnte er auch herbei. Zugegeben, sein Kerl war als Top besser geworden, und insgesamt war trotz seines Frusts die Beziehung ausgeglichener geworden. Aber swin Sexleben hatte nunmal nicht irgendeine Piercing-Lady zu bestimmen.
"Schön. Sehr schön. Tolle Arbeit." Sie lobte ihn auch. Trotz allem Groll - das war fair. Und das blieb sie jetzt doch sicher auch: "Also, damit hast du den Schlüssel verdient. Ich kümmere mich noch eben um deinen elektrisierenden Schatz, er hat schließlich auch noch was gewonnen. Magst du zusehen oder lieber noch deine Eimer und so wegräumen - ihr wollt sicher schnell nach Hause?" Zusehen bei ner Schlüsselübergabe? Nee, da räumte er noch besser seinen Kram weg.
Sein Schatz lag da fast schon auf dem Stuhl. "Okay, du willst deine Guiche immer noch? Dann soll es so sein." Ein brennender gleißender Schmerz, kurz und heftig, danach das fast unangenehmere Durchfädeln des vorläufigen Schmucks - workte gsnz schön schwer und dick, aber sie war die Expertin. "Die Blutung steht schon fast, aber eine dicke saugfähige Einlage klebe ich mal drüber. Und du bekommst noch Ersatz mit, ist draußen in der bunten Tüte auf dem Tresen. Dort ist auch ein bestimmter Schlüssel drin. Bin ja mal gespannt, wie ihr mit der neuen Situation so klar kommt. Hoffentlich bekommen wirvwegen deines neuen Schmucks nicht zu viel Ärger mit deinem Allersüßesten", scherzte sie. "Na los, für heute habt ihr genug geschuftet." Und schon waren sie auf dem Weg nach Hause. Der etwas unrunde Gang des Elektrikers fiel kaum auf, und zuhause lüftete er das Geheimnis. Blöd nur, dass nach der Entfernung des Klebepads darunter nicht nur die Überraschung eines neuen Piercings wartete, sondern - statt Ring - ein weiteres Schloss! Das war nun nicht abgesprochen. Und es sah eigentlich genauso aus wie das, welches zumindest nach der Idee des Malers gleich abgemacht werden sollte. In der Züte lag tatsächlich ein Kästchen mit einem Schlüssel - nur, für welches Schloss war der jetzt? Oder für beide? Ein gemeinsamer wütender Anruf in Studio endete an einer Bandansage. Vielleicht passte er ja für beide Schlösser? Sie versuchten es zunächst bei dem frischen Piercing, um möglichst schnell Klarheit zu haben - passen ja, öffnen nein. Der Umnut wuchs. Aber man konnte ihn noch steigern. Der Schlüssel musste also für des Malers Jacob's Ladder-Verschluss passen. Tat er auch, und er ließ sich auch gut drehen. Zu gut. Voller Entsetzen hielt der Malergeselle den abgebrochenen Stiel des Schlüssels in der Hand - der Bart steckte im Schloss und es bewegte sich gar nichts. Da war ohne Schlosser nichts zu machen. Oder Seitenschneider. Oder Flex. Nur - an dieser empfindlichen Stelle? Noch ein vergeblicher Anruf. Diese (...böses Schimpfwort einsetzen...)!
Genau diese saß in ihrem Laden und sah die Rufnummer auf dem Display. Zweimal. Sie liebte es, wenn ihre Pläne funktionierten. Die beiden würden wohl noch etwas in ihren Rollen gefangen bleiben. Und der Elektriker kam garantiert wieder. Hätte er mal besser die Show mit dem Glücksrad gelassen.
Sie hatte heute den Mietvertrag bis Mitte des Monats verlängert. Funktionierte zu gut, um es jetzt schon zurückzugeben.
Zufrieden schloss die Piercerin das Studio ab. Ihr Schlüsselbund hatte seit heute zwei Schlüssel mehr. Zwei Hauptpreise.
28. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 01.08.20 22:29

Heute kam zur üblichen Routine doch mal eine Besonderheit für unsere Glücksrad-Heldin. Sie hatte gerade den Morgenlatte serviert bekommen, als - der großen Hitze geschuldet - ein Pärchen sehr zeitig erschien. Man habe, so erklärte sie, über "einen entfernten Bekannten" erfahren, dass sie auch speziellere Piercings anbiete. "Ja, klar, steht doch auf meiner Homepage, das ist mein Job. Worum geht's denn?" Die Kundin übernahm das Wort: Es gehe um die Ausbruchssicherheit eines Keuschheitskäfigs. "Und wie kann ich da helfen?" Ein Blick und der Mann ließ seine ohnehin etwas deplatziert wirkende Radlerhose fallen. Darunter kam ein metallischer Käfig samt strammem A-Ring zum Vorschein - gehalten noch von einem dünnen pinken Spitzenstring. Ihr "Lecksklave" ziehe gelegentlich sein nutzloses Anhängsel heraus. Das könne sie nicht länger dulden, und sie halte eine Fixierung durch einen PA oder so für geboten. Den Käfig mit entsprechender Vorrichtung sei eigentlich baugleich, sie habe ihn dabei. Sie überreichte das Teil. Die Piercerin kannte das Modell. "Für eine wirkliche Ausbruchssicherung brauchst du eigentlich was Stabileres. Aber mit nem PA mit Schloss bekommt er auch das hier nicht ab. Müsste allerdings schon ein recht großer Durchmesser sein, damit alles passt und nicht scheuert. Also 6 oder so. Ist das ok?" Natürlich war das ok - für die Kundin.
Nachdem die Entscheidung damit klar war, war die Arbeit schnell getan. Klar, dass an das neue Piercing noch kein Käfig gehängt werden konnte. Erstmal kam Gauze drum und ein Kondom - "und die Radlerhose ist nichts für lange Strecken. Ach, habe ich ganz vergessen: Mein Glücksrad steht noch. Wollt ihr nochmal drehen, bevor ich um die Bezahlung bitte? Sie wollte und (na, was ratet Ihr?) 10 Euro Rabatt. "Darf der, ähm, Sklave auch?". Er durfte, aber nur aus Höflichkeit ihr gegenüber, aber die Piercerin selbst solle für den Sklaven drehen. Und, zweite Ratechance - richtig, Hauptgewinn! Doch dann überraschte die Kundin die Piercerin erneut: Hauptgewinn bedeute in diesem Fall Hauptgewinn für sie, die Inhaberin. Ihr Sklave würde sicher gerne auch ihr zu Diensten sein. Der nickte heftig. Naja, wozu hatte sie ihren Stuhl? Die Lundin zauberte aus ihrer Tasche eine Augenbinde - der Sklave habe schon lange keine Frau mehr nackt gesehen, und das neue Piercing müsse geschont werden. Der Sklave erwies sich als gut ausgebildet und das Pärchen ließ sie sehr entspannt im Studio zurück. "Du, ihr könnt gerne öfter kommen!" rief sie noch hinterher. Wozu so ein Glücksrad doch alles gut war.
29. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 02.08.20 12:51

Was frau so als Piercerin für ein interessantes Leben hat!
Freue mich schon auf die nächsten Streiche dieser Femme fatale.
30. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 04.08.20 22:27

Die Post war da. Diesmal keine Eilsendung, nur dem Boten war es wohl eilig. Weil er vorübergehend in einem anderen Bezirk aushelfen musste und auch, weil er tatsächlich an dem Wand Gefallen gefunden hatte, erschien er erst heute wieder im Studio. Sie hatte schon auf ihn und seine Fähigkeiten gewartet - naja, der Lecksklave hatte auch etwas geholfen. Und der Bote war tatsächlich nicht ganz blöd und hatte den Mechanismus erkannt - nur hätte er ihr das vielleicht nicht sagen sollen. Denn so hatten zwar beide ihren Spaß, aber sie wollte ihn ungern teilen. Unter dem Vorwand, seinen Wand gründlich im Ultraschall reinigen zu wollen und ihn mal probehalber mit dem versprochenrn Teiler ausrüsten zu wollen, ließ er sich schön müde und entspannt von ihr bedienen. Sie ksm mit einem sehr dezenten Ballstetcher, der gleichzeitig durch einrn Metallbogen seine beiden Kugeln auseinanderdrückte und so neben einen leuchten Zug einen leichten Druck setzte. Dass der dann eingesetzte Wand etwas länger und dicker war, bemerkte er deshalb kaum. Auch der Stift mit Bohrung war eigentlich wie vorher, und alles saß super und machte vor allem in seiner ohnehin knapp geschnittenen Retro-Short einen sehr hübschen und verführerischen Eindruck. Er verabschiedete sich dankend und machte sich auf den Weg nach Hause. Dort forderte die Dose Bier, die er gerade vor Sperrzeit noch bei einem hinter Scheiben, Gesichtsschutz und Maske versteckten behandschuhten Büdchen-Betreiber erstanden und hektisch heruntergestürzt hatte, ihren Tribut. Als er die Schweinerei bemerkte, war er zum Einen froh, dass sein Stammtisch wegen des Verbots der allgemeinen Handlungsfreiheit schon seit 5 Monaten nicht mehr existierte (und ihm somit die Schweinerei nicht vor Publikum passiert war. Zum Anderen war er sauer, nein, wütend, weil doch tatsächlich nicht nur der Stift eine Bohrung hatte, sondern die reguläre Kugel am Wandende auch - und das gebrauchte Bier aus beiden Öffnungen gleichzeitig strömte - die eine Hälfte ergoss sich daher nun doch über seine schön durch den Stretcher/Teiler fixierten Eier. Fluchend versuchte er, den Mechanismus zu lösen, um dss Teil loszuwerden. Aber alles Ziehen, Drücken, Biehen und Drehen führte nicht weiter. Diese Bi...!
Die Bandansage im Studio hätte sich wieder einmal einiges anhören müssen. So genoss die Piercerin nur den Triumph der Rufnummernanzeige auf dem Display, während sie an die Spezialzange dachte, mit der man den Stift wieder rausdrehen könnte, wenn man wollte. "Entschuldige, diese späten Anrufe stören. Ich habe jetzt das Telefon ausgestöpselt, damit wir wieder unseren Spaß haben können. Du hast doch auch Spaß, oder?" kehrte sie in den Behandlungsraum zurück. Warum nuschelte der Tischler bloß so?
Naja, vielleicht war die Kombination aus dem jüngst gestochenen Zungenpiercing und dem Knebel nicht so gut, um deutlich zu sprechen. Aber was hätte sie denn machen sollen, er hatte ihr zu laut seine Lust herausgebrüllt. Dabei hatte sie ganz vorschriftsgemäß das tatsächlich schon gut heilende Piercing kontrollieren wollen und natürlich seinen Ballstretcher. Er hatte vorher beim Aufräumen und Sortieren gute Arbeit geleistet und sogar ihren lange vermissten Spielzeugkarton gefunden - wobei sie es ziemlich unmöglich fand, dass er das zwar weisungs- und temperaturangemessen bis auf Maske nackt machte, aber zum einen häßliche Badelatschen trug und zum anderen ständig sein Teil Fäden absonderte. "Ich glaube, jemand braucht da mal Entspannung, um dieses Geglibber zu reduzieren", hatte sie ihm doch nichts Falsches versprochen, bevor er auf dem Stuhl von ihr fixiert wurde. Er hatte es - natürlich - über sich ergehen lassen, wobei er sich schon fragte, wie sie den Akt technisch in dieser Position gestalten wollte. "Guck mal, hier, das hast du beim Aufräumen gefunden", und sie präsentierte einen Umschnalldildo mit Innenteil für die Dame. Was meinst du, wenn ich das mal ausprobiere, hättest du was dagegen?". Sie hatte ihn nicht ganz falsch eingeschätzt - er hatte zuhause auch schon seine Erfahrungen mit Plugs gemacht, was in seinem Job natürlich niemand wissen sollte. Er hatte sogar selbst heimlich die Teile aus Holz gefertigt, die sich aber als etwas unflexibel erwiesen hatten. Sie hätte ohne seine Zustimmung nicht weiter gemacht - natürlich hatte sie aber auch erkannt, dass er keine Jungfrau mehr war. Mit Kondomen bezogen machte sie sich fast zärtlich an die Arbeit. Der Erfolg zeigte sich sehr schnell, trotz des Gewichts am Sack stand er sehr schnell. Noch ein Kondom drüber, und sie konnte eine etwas härtere Gangart einlegen, bis er dann einfach zu laut wurde und sie ihn auch oben verstöpseln musste. Das war ein anständiges Haus, und sie wollte weder Ärger mit dem Vermieter, noch die Corona-Polizei auf sich aufmerksam machen. So nannte man unter Geschäftsleuten inzwischen das örtluche Ordnungsamt, das im Wesentlichen auf Denunziationen tätig wurde, so schien es.
Am Ende hatte er offenbar seinen ersten analen O., sie hatte auch nochmal Freude, und mit dem Versprechen, das zu wiederholen, ließ sie ihn nach einer Dusche und oben vollkommen unverstöpselt ziehen. Klar, das verbesserte Gewicht an seinem Beutel blieb dran. Er bettelte noch etwas, aber eigentlich, das musste er sich selbst nach diesem Erlebnis eingestehen, eigentlich nur in der Hoffnung auf eine Verschärfung. Was passierte da mit ihm? "Hör auf zu flennen. Ich glaube, wir hatten doch Spaß. Weißt du was?" Und sie nestelte an seinem Ballstretcher rum und schob ihm wieder irgendwas hinten rein. "Das ist eine kleine Erinnerung. Ein Stab, eine Biegung, eine Kugel. Zur Anwendung bei Bedarf. Also bei dir, mein kleiner Bi-Tischler, für annähernd ständig. Wohin auch sonst mit der Kugel?" Ein Anbau, der sich lohnte, dachte er, als er mit der lustig auf- und ab- und auch mal raus- und reingleitenden Kugel den Heimweg antrat.
31. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 07.08.20 18:28

Deine Story ist ja das reinste Piercingstudium. Was es alles so gibt, wusste ich gar nicht. Ich kenne nur die Klassiker.

Der Tischler hat nun seinen Spaß auf ganz neue Art kennengelernt. Aber er ist nun abhängig von der Piercerin. Ob das gut geht?
32. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 08.08.20 22:23

Hitzebedingt nur ein Cliffhanger. Sorry!

Das ist eine Hitze. Da kommt wirklich niemand freiwillig ins Studio. Und selbst die Unfreiwilligen durften heute und morgen ohne ihre Pflichtaufgaben bei der Piercerin freinehmen. Natürlich ließ es sich der Kaffeebote aber nicht nehmen, vorbeizukommen - aus Latte wurde bei der Hitze ein kalter Eiscafé, und auch Espresse geht als Caffè Freddo. Und die Piercings wollten auch kontrolliert werden. Bei der Hitze und der tapfer getragenen schwarzen Kellner-Hose war es sicherlich gsnz gut, dass mal kurz Luft dran kam. Und auch der Putzmann bedurfte intensiverer Reinigung und kam deshalb auch vorbei. Die Räume nach hinten waren etwas kühler, aber es war insgesamt ein zäher Tag. Sie entschied sich, mittags zu schließen und nutzte die freie Zeit, um noch ein paar Bestellungen aufzugeben. Ist schin hilfreich, wenn man alles zum Einkaufspreis bekommen kann. Sie fand eine Belohnung für den fleißigen Putzmann und hoffte auf schnelle Lieferung. Was Kühles hilft bei der Hitze, dachte sie.

33. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von landser079 am 16.08.20 13:23

Sehr interessante Story. Das meiste musste ich erstmal nachschlagen. 😁 ich hoffe es geht bald weiter.
34. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von FE am 16.08.20 15:35

...ab morgen soll es etwas kühler werden. Ob dann die Story weitergeht...?
35. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 16.08.20 22:27

Es ist wirklich so eine Sache mit der Hitze. Jeden Tag heißt es, spätestens übermorgen wird es kühler. Wer's glaubt.
Auch die Piercerin verstand, dass bei 33 Grad ein PA oder für die Frauen ein Hood jetzt nicht so die erste Idee war, wie man den Tag verbringen konnte. Vormittags kam mal etwas Kundschaft zum Kaufen, nicht zum Stechen. Das Glücksrad jedenfalls blieb auch bis Ende des Monats - ohne Feste, Feiern und bei dem Wetter war der Verleihbetrieb sehr zufrieden, niemanden zum Abholen schicken zu müssen.
Ihr erster Hauptgewinn hatte weniger Wahl, gerade bei dem Wetter bedurfte er der häufigen Reinigung und daher des Aufschlusses. Und der Paketbote hatte geliefert. Unter Erfüllung seiner weiteren Pflichten ihr gegenüber, für die er als Belohnung neben einer intensiven Reinigung, fixiert auf dem Stuhl auch ein paar deutliche Schläge mit einem nassen Handtuch auf seine gut präsentierten Bällchen bekommen - als belohnende Abkühlung bei dem Wetter. Eher unerwartet entlud sich dabei aufgestaute Eiweißpampe. Da würde sie sicherlich über Konsequenzen nachzudenken haben. Aber so hatte der Putzmann mal ordentlich zu tun - nein, ganz regulär, mit Lappen und Reiniger. Und die neuen Gummihandschuhe, die eben für ihn gebracht worden waren, durfte er auch gleich ausprobieren. Klar, heiß waren die schon. Fand er auch. Sichtbar, wenn man die Bewegungen seines Käfigs beobachtete. Na, und die warwn supersicher gegen allerlei Viren und Bakterien. Weil sie so schön dick waren. Und dadurch, dass das Material so stark war, blieben sie auch bei Hitze schön fest. Wobei da auch half, dass sie mit Metallstreben verstärkt waren umd bis knapp unter die Achseln reichten. Okay, das Reinigen kostete ihn dadurch mehr Zeit. Viel mehr. Aber so war es einfach sicherer, oder? In diesen Zeiten gibt doch das eine Gebot, Virusschutz um JEDEN Preis die Richtung vor. Außerdem durfte er sie nach den knapp zwei Stunden auch wieder ausziehen. Danach musste er sie reinigen - wozu war er schließlich da?
Ausgesprochen glücklich und geradezu erleichtert verließ er ihren Laden. Wäre nur nicht dieser blöde KG gewesen, der irgendwie wieder mehr zwickte. Er musste sein Teil besser in den Griff bekommen, das war ja viel zu eng. War es auch, klar, da sie mal wieder den Durchmesser des Dilators ganz wenig erhöht hatte. Puh, diese Hitze. Eine Dusche wäre schön. Aber mit wem?
36. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 23.08.20 22:48

Endlich wurde es kühler. Der morgendliche Kaffee schmeckte endlich wieder, und er wurde wie immer perfekt serviert. Ihr knackiger Kellner hatte sich nun entschieden, das Studium erst einmal für ein Semester zu unterbrechen - wenn er ein Fernstudium wollte, würde er sich bei der Fernuni einschreiben und könnte sich dann nebenher um das Café kümmern. Seine Tante konnte so günstige Hilfe gebrauchen und er sparte sich das Zimmer. Wenn es wirtschaftlich überall derart steil bergab geht, sollte man rechtzeitig etwas Geld beiseite legen. Und dann gab es noch einen, eigentlich zwei, wichtige Gründe: Seine neuen Piercings. Seine Kommilitonin war angesichts seiner "Ausrede" entsetzt und sprach von Verstümmelung zu ihren Lasten - naja, schade eigentlich, sie hatten doch bislang viel Spaß, und ein Ampallang würde, sobald die Heilung es zuließ, beiden Beteiligten mehr Spaß bringen. Aber dafür war ja eine neue, erfahrenere Frau in sein Leben getreten - die Piercerin. Es war zu ahnen, dass er von ihr auch in dieser Hinsicht etwas lernen könnte - sie hatte ihm auch von den Vorteilen erzählt. Sie hatte ihm allgemein eine Tür zu einer geheimen Welt geöffnet. Und trotz der Hitze waren beide Piercings gut eingeheilt. Er hatte sich mit viel Selbstdisziplin auch aller Erleichterung enthalten. Da der Ampallang durch die Harnröhre gestochen worden war und die Stichkanäle somit kürzer waren, war die schnellere Heilung auch die Hoffnung der Piercerin gewesen. Außerdem konnte man damit dann auch noch etwas mehr Zusätzliches anfangen. Und so ein Lorum (kommt übrigens von Low Frenum) heilt ohnehin recht gut. Die Piercerin war heute jedenfalls der Auffassung, dass sie zu Teil 2 übergehen könnte. Sie bat den Kellner, beim nachmittäglichen "Caffè" etwas mehr Zeit mitzubringen. Das tat er, dank eines Regenschauers war im Café fast nichts los - die Leute wollten nach Möglichkeit draußen sitzen. Wenn dieser Corona-Mist für etwas gut ist, dann für mehr Freiluft in der Gastronomie. Deutschland rückt damit nicht nur klimatisch nach Süden. Der Kellner jedenfalls wurde zum Duschen geschickt - blitzblank rasiert war er seit der letzten Session ohnehin. Sichtlich erfreut und befehlsgemäß nackt und inzwischen auch viel weniger verschämt, zeigte er sich. "Du hast offenbar ganz brav durchgehalten. Damit hast du dir eine Belohnung verdient. Setz dich schon mal auf den Stuhl, während ich nur eben " - und mal eben waren Arme und Beine fixiert" - etwas Spray nehme. Zu seiner Überraschung war das Eisspray - nicht gerade hilfreich bei seiner Vorstellung von dem, was jetzt kommen sollte. Aber da war seine Phantasie noch zu vanillig. Sie nestelte etwas herum und überraschte ihn dann, indem sie ihm von vorne mit Gleitmittel versehen einen Metallstab einführte. Erst war er entsetzt, doch dann merkte er, wie intensiv die Reizung war, wenn er fast nur innen etwas spürte. Ganz vosichtig schob sie das Teil voran, zog es wieder hinaus, setzte kurz darauf neu an, und jedesmal wurde das Gegühlt intensiver. Immer tiefer drang sie in unbekannte Gebiete vor, aber hörte immer so rechtzeitig auf, dass er nicht kam. Er spürte einen ungeheuren Druck, und dann, in einem letzten schnellen Herausziehen des Dilators schaffte sie Platz für die Welle der aufgestauten Säfte. Pumpend und keuchend lag er vor ihr. Das hatte er noch nie erlebt, das wollte er wieder. Das war besser als Blümchens. Er bettelte um eine Wiederholung. "Das lässt sich bestimmt einrichten. Aber entleere erstmal auch deine Blase", band sie ihn los. Wieder zurück, präsentierte sie ihm das Teil, das die Freude bringen sollte: "Schau mal, das ist ein auf dein Piercing modifizierter Prince's Wand. Wobei die Bezeichnung bei dir nicht ganz passt. Jedenfalls kommt das Teil so" - und sie ließ es seinen reizvollen Weg finden - "in deine Harnröhre und wird dann jeweils von rechts und links mit einem einschraubbaren Stab gehalten. An sich haben die Teile eine abschraubbare Kugel vorne, bei dem hier" - und sie schnippte mit dem Finger dagegen, was einen weiteren Schauer der Erregung auslöste- " ist die Kugel fest mit durchgehender Bohrung. Und für dein Lorum habe ich auch noch was Hübsches." Sie bastelte etwas, und schon hing am Lorum eine kleine Kette, vorne mit einem massiven Ende. "Das ist magnetisch und passt wunderbar" - klick - "an die Kugel. Wenn dich also - wie offenbar jetzt - die Lust überkommt, zieht das etwas am Lorum. Wenn es zu viel wird, klickst du es einfach ab. Und wenn du alles etwas sicherer und massiver haben willst, hätte ich noch ne Idee für Teil 3!" Teil 3 - war das heute überhaupt zu toppen? Sehr glücklich zog er sich an. Etwas sperrig, dieses Teil, aber durch den Magneten gab es immer etwas Bewegung - was für ein Gefühl. Dieses Glücksrad war echt ne super Sache für ihn geworden.
Die Piercerin fand das auch. Bei dem hier musste sie gar nicht viel tricksen, der war auch so Wachs in ihren Händen.
37. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von dragonia am 25.08.20 18:50

hi, ich lese deine geschichten echt gerne.
schön wäre es, wenn du ein paar absätze im text einbauen könntest. so ist es wirklich schwer am bildschirm im lesefluß zu bleiben.
freu mich schon auf weutere kurzunterhaltung
38. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 27.08.20 22:00

So langdam kam nach der Hitzeschlacht der Ladem wieder in Gang.
Eine behördliche Kontrolle auf Einhaltung von Maskenpflicht, Hygieneregeln, Vorhandensein eines Hygienekonzepts, Kundennachverfolgung, Desinfektion, Lüftung, und allerlei Regeln, die sich die beiden Kontrolleurinnen offenbar ausdachten, war allerdings schon ein bemerkenswerter Höhepunkt der Woche. Während sie ohne irgendeinen Grund zu nennen alles durchsuchten, kam nur "Wir dürfen das. Die Coronaverordnung und das Infektionsschutzgesetz erlauben zum Schutz der Gesundheit umfassende und unangekündigte Kontrollen aller Bereiche auch ohne Verdacht, und wenn Ihnen das nicht passt, kommen wir gerne jeden Tag wieder, und das Verweigern des Zutritts führt schnell zu Zwangsgeld oder Zwangshaft."
Der Zusatz: "wenn Sie nichts zu verbergen haben, haben sie auch nichts zu befürchten" führte einmal mehr vor, was aus dem Rechtsstaat binnen Monaten werden kann.
Früher brauchte der Staat mal Gründe, um bei den Bürgern zu schnüffeln. Aber das war damals.
Tatsächlich, so hatte die Piercerin dann aber angesichts der etwas seltsamen Schwerpunkte der Kontrolle - zum Beispiel das eingehende Studium der Musterbilder und des - dank des Putzmannes einwandfrei geführten - Lagers der Piercings und Materialien - schien die Neugier doch schnell über den Jagdinstinkt zu siegen.
Auch das Glücksrad wurde kontrolliert. Worauf? Ist doch egal. Sicherheit, Gesundheit, Hygiene, Gründe findet man für alles. Vor allem die kleinere der beiden ließ sich sehr genau die Funktion erklären und bestand, natürlich nur nach Aushändigung eines frischen Paars Einmalhandschuhen, die danach gleich in den Müll mussten, auf einem Probedreh.
Blöderweise konnte die Piercerin den Steuerungsmechanismus nicht aktivieren, und so erdrehte sich die Kontrolleurin 50 Euro. Die Kontrolle endete dann recht freundlich und ohne Bußgeld "da sind Sie einige der wenigen Gewerbetreibenden, die nicht zahlen müssen. Ich komme wieder!" klang die kleinere Kontrolleurin halb drohend, halb augenzwinkernd. Eine neue Kundin oder eine Falle? Die Piercerin war froh, dass gerade keiner ihrer "Männer" seine Frondienste bei ihr verrichtete. Das würde noch spannend.
39. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 28.08.20 18:55

Ob die kleine Kontrolleurin sich als Piercingfan entpuppt?
40. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 28.08.20 21:39

Nach der somit recht glimpflich überstandenen Kontrolle war die Piercerin froh, natürlich mit Hilfe ihrer diversen Helferlein, dem Tagesgeschäft nachgehen zu können. Tatsächlich hatte sie ganz ordentlich zu tun, denn nach den heißen Sommertagen waren viele Kunden jetzt bereit, die Nadeln anzusetzen - noch beeindruckt oder neidisch betreffend Leute aus Freibad und Badestrand, und sie wollten pünktlich, bevor der Herbst warme Klamotten und die Regierung weitere Freiheitsbeschränkungen diktierten, ihre überwiegend profanen Piercings gestochen haben.
Da kam das Wiedererscheinen der Kontrolleurin doch etwas überraschend und wirkte beängstigend. Zum Glück hatte die Piercerin ihre Maßnahmen im Griff. Und anders als am Vortag wedelte sie nicht mit irgendeinem hastig laminierten Dienstausweis. Sie wollte gerne ihren Gewinn einlösen. Na, da sie den eigentlich im Dienst gar nicht hätte machen, geschweige denn annehmen und erst recht nicht einfordern durfte - Stichwort Vorteilsnahme im Amt - entstand jetzt ein wechselseitiges Schweigegelübde. Die Piercerin hoffte, weiteren willkürlichen Maßnahmen und Überprüfungen ein Stück weit entgehen zu können. "Na, was hatten Sie sich denn vorgestellt?", fragte sie vorsichtig. Die Kontrolleurin stellte sich mit Vornamen vor und gab zu, dass sie an einer Prinzessin Albertina interessiert sei, und nur wenige dazu in der Lage und bereit seien. Die Puercerin war es, Intimpiercings waren schließlich ihre Spezialität. Der Behandlungsstuhl war gerade frei - natürlich auch frisch desinfiziert, und die Kontrolleurin schneller entkleidet, als die Piercerin sie bitten konnte. Tatsächlich waren die anatomischen Voraussetzingen gegeben. Und es war nicht das erste Piercing - die kleine Kontrolleurin hatte tatsächlich schon eine ganze Reihe - ein Isabella, zwei in den inneren und jeweils zwei in den äußeren Lippen. Diese sechs Piercings waren alle schon ziemlich gut geweitet, saßen tief und sicher. Gut zu wissen, und die Piercerin konnte nach den Vorbereitungen loslegen. Sie setzte gleich auf einen dickeren Stichkanal, und setzte einen BCR als vorläufigen Schmuck ein. Die Kundin war begeistert, und versprach, "zur Konrtolle, hihi" vorbeizukommen.
Die Piercerin war einverstanden. Hier bot sicj, obwohl das eigentlich nicht in ihr Schema passte, für die Zukunft eine hübsche Idee für eine Stärkung ihrer Position.
41. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 06.09.20 08:14

Tatsächlich kam die Kontrolleurin jetzt täglich zur Kontrolle vorbei. Zunehmend entspannt, so dachte die Piercerin, die schon auf ihre Gelegenheit wartete. Inzwischen waren sie so weit, dass auch die Piercerin selbst bei der von ihr jetzt übernommenen Pflege der neuen Piercings selbst auf Unterbekleidung verzichtete.
Was allerdings auch daran lag, dass ihr kurz zuvor noch mal der Lecksklave einen angenehmen Besuch abgestattet hatte und ihre eigenen Piercings noch einen prickelnden Restreiz ausstrahlten, wo sie noch keinen Stoff drüber vertrug. Der arme Lecksklave hatte sich noch einen Termin für weitere Piercings geben lassen müssen und sich standesgemäß dafür bedankt.
Na, jedenfalls hatte unsere Piercerin unter dem Rock nichts an, und aus Gründen, die sie selbst nicht so ganz verstand, ließ sie das auch vor der Kontrolleurin durchblicken. Die ließ sich wie eine potentielle Kundin alles zeigen, und unsere Piercerin ließ es geschehen. Die Kontrolleurin prüfte den festen Sitz all der Labienringe, innen wie außen, des Hoods und all der anderen Teile und war hinreichend beeindruckt. Was unserer Piercerin so noch nie passiert war - während die Kontrolleurin prüfte, zog und drückte, überkam sie, schöner Begriff in diesen Tagen, eine zweite Welle. Dabei fand sie sich plötzlich nicht als die dominante Schlüsselherrin, wie gegenüber allen ihren Kerlen, sondern als schnurrendes devotes Wesen wieder und blieb sehr verwirrt, aber sehr befriedigt zurück. Naja, da sie immer noch kein Höschen anziehen konnte, dachte sie, könnte sie den Tag auch noch weiter auf einer höheren Ebene verbringen. Ein Vibro-Ei war schnell am Platz, und gegen Rausfallen fädelte sie einfach ein Schloss durch ihre Ringe. Das machte sie zuhause häufiger, aber warum nicht hier? Der Italiener wirkte etwas überrascht, als er sie stöhnend und mit leicht verzerrtem Gesicht an das Glücksrad klammernd vorfand, als er den Nachmittagskaffee brachte, und verschwand lieber schnell mit hochrotem Kopf. Dem würde sie wohl Einiges erklären müssen, was Frauen anging, dachte sie noch, als die dritte Welle abebbte und sie das Schloss wieder öffnete.

Gegen Abend hatte sie sich soweit beruhigt. Es passte ganz gut, dass ihr Putzsklave mit seinen schicken neuen Handschuhen und dem KG bekleidet - sonst nichts, sicherheitshalber - mehr Zeit für eine gründliche Reinigung mitgebracht hatte. So wurde erst er, dann der Laden gut poliert. Er beschwerte sich, der kühne Putzburschi, über die vielen Spuren von 'Erregung' auf dem Boden. Unrecht hatte er nicht, aber wozu hielt sie sich den Kerl? Der hatte zu reinigen, nicht zu motzen. An sich ein Fall für ein Zungenpiercing, aber das hätte wahrscheinlich nicht viel gebracht, und da hatte sie den Tischler schließlich auch nur halbwegs eingefangen. Nein, hier musste sie andere Saiten aufziehen. Sie befahl ihn auf den Stuhl. Er wollte erst nicht, sie musste erst vorgeben, den Schlüssel für seinen KG in die Toilette werfen zu wollen. Er wollte dann doch recht schnell. Es bot sich gerade an - schließlich sickerte dem Kerl auch der klare Schleim aus dem Dilator - dort eine Kleinigkeit zu verändern. Noch mal weiten, das war dann zu früh. Außerdem war das hier ein Piercing-Studio und ķein Spielzeugladen. Aber war er nicht auch ursprünglich wegen eines zusätzlichen Piercings gekommen? Sie gönnte ihm zwei, der Symmetrie wegen. Durch den KG waren leider viele spannende Stellen gerade nicht verfügbar. Aber rechts und links gab es genug Haut, um mit einem Hafada seine Samenspeicher zu verzieren. Nicht zu oberflächlich gestochen - sollte schließlich was auf Dauer sein - könnte man auch später noch ein paar mehr stechen - "alternativ könntest du einfach mal ohne Murren deine Arbeit tun". Ach, das tat gut. Also ihr, vor allem.
42. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 09.09.20 14:31

Gut 6 Wochen waren vergangen, seit der Finanzbeamte zur zweiten Runde dagewesen war. Klar, bei einem Transscrotal war er natürluch immer mal wieder, am Anfang häufiger, zur Sicherheit dagewesen. Heilte gut. Inzwischen konnte - und sollte - er auch schon länger Schmuck tragen. Erst mal eine Art Niete, also ein Metallstück mit einer Auskragung, damit es nicht so leicht herausfallen konnte. Für heute hatten sie eine "Sonderprüfung" vereinbart. So konnte er problemlos vorbeikommen, und da er die Bücher weiterhin sehr brav führte, war das Protokoll der Sonderprüfung nicht nur beanstandungsfrei, sondern eine Sache von 2 Sekunden - statt offiziell angesetzter 2 Stunden.
"Das sieht inzwischen alles sehr gut aus. Ich glaube, ab jetzt könntest du alle Aktivitäten, wenn auch vorsichtig, wieder durchführen. Und die Guiche ist echt gut verheilt, das ist manchmal leider nicht so. Was ich jetzt gerne machen würde, ist, für dein Transskotal einen Tunnelplug einzusetzen. Der wiegt weniger, leider, aber dafür habe ich Modelle da, die an beiden Enden etwas breiter werden, wodurch dann auch in die andere Richtung nicht so leicht das Teil rausfällt. Die werden ineinander geschraubt, damit man sie rein- und rausbekommt. Nickelfrei, selbstverständlich, und echt ein Hingucker. Soll ich loslegen?" Na klar sollte sie, warum war er sonst hier. "Gut, dann nehme ich die anderen Piercings auch kurz raus, und, oh, ich glaube, da muss ich dir neue geben, die sind doch etwas angelaufen. Moment." Und sie kramte und suchte und legte dann los. Der Tunnel war sehr schön, total witzig, sozusagen durch sich selbst durchgucken zu können. Er bemerkte vor all dem Metallgeklimper, als er wieder auf dem Rücken lag, gar nicht, was sie ihm in die anderen Piercinglöcher einsetzte. Erst, als es zu spät war und sie ein "Fertig, Schnucki!" verkündete. Ja, sie hatte seine Guiche ersetzt. Nur, dass der Ring dort an beiden Seiten in Ketten seine Fortsetzin fand. Die eine lief durch den soliden neuen Ring unten am Sack, die andere durch den Tunnel. Beide Ketten endeten vorne am PA. Nur war dort statt eines Rings ein sehr dickes Schloss angebracht. Und die Ketten waren zwar nicht kurz, sein Kleiner wurde aber trotzdem nach hinten gezogen. Er wollte schon laut werden, doch: "Probier es erst gar nicht, Schnucki. Die Ringe haben eine Einmal-Quetsch-Verbindung. Die bekommst Du nur mit nem richtigen Bolzenschneider auf. Gefährliche Stellen. Und das Schloss auch - oder natürlich mit dem passenden Schlüssel. Blöd nur, dass den nur ich habe, was? Also, von mir aus darfst du nun gerne wieder Verkehr haben. Oh, entschuldige, geht ja grad nicht. Mmh, außer vielleicht mit jemandem, der den Schlüssel hat. Und weißt du, solange du dich brav um meinen Papierkram kümmerst, könnte ich den Schlüssel mal benutzen. Ach, das Transscrotal kannst du natürlich trotzdem zur Reinigung aufschrauben. Es geht bloß dank der Kette durch die Abkürzung nicht ab. Und nochwas: Bei jedem Aufschluss hier könnte es sein, dass ich das Schloss ein Ketten'glied' weiter hinten anbringe, also sei vorsuchtig und sittsam. Und jetzt zieh dich an, gleich kommt mein Espresso-Diener. Da will ich mich vorher noch ein wenig zurecht machen."
Sprachlos und wütend fand er sich vor dem Laden wieder. Der würde er es zeigen. Und so eine dünne Kette, die bekäme er bestimmt geknackt.
43. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Erin am 09.09.20 15:41

Na schön schreib weiter so ,mal sehen was da noch kommt vieleicht auch noch feminiesirung oder so.
44. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von prallbeutel am 09.09.20 19:04

Die Piercerin ist eine gemeine und hinterhältige und egoistische Person. Sie nutzt Männer für ihr Vergnügen und ihre Vorteile aus.

Geile Frau!
45. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 16.09.20 22:02

Die Piercerin war zufrieden. Die paar warmen Tage hatten ihr, da die Hitze ertäglich war, noch etwas Extra-Kundschaft gebracht. Und dank ihrer speziellen neuen Freundin musste sie Corona-Kontrollen nicht so sehr fürchten. Am meisten aber freute sie, dass der Elektriker alle Arbeiten fertig hatte. Mit mauligem Gesicht, gelegentlichrn Flüchen, abwechselnd zu Betteln und Bitten. Ob er bitte die Schlüssel bekommen könnte. "Wenn alles fertig ist, denke ich darüber nach, versprochen", hatte sie ihm eigentlich nichts versprochen. Aber es reichte ihm. Und jetzt war er fertig. Ob er dann bitte die Schlüssel bekommen könnte? "Hast du mir nicht zugehört? Wenn alles fertig ist, habe ich gesagt." Aber es sei doch alles wunschgemäß. "Klar, diw ganzen Elektroarbeiten sind fertig. Aber du und dein Allerliebster sind noch nicht fertig. Vor allem mit dir habe ich noch was vor. Anale Piercings lehne ich ja ab, obwohl du ein super Kandidat wärst. Aber was hältst du denn von ein paar Beads? So als neugefundener Top hättet ihr beide was davon. Weißt du was? Ich mache dir erstmal zwei zur Probe. Dann guckt ihr, wie das so ist. Und wenn es funktioniert, wirst du mich um mehr anbetteln. So wie um den Schlüssel. Machst du dich schon mal bereit?" Was war das denn jetzt wieder? Er gab sich hier Mühe, und jetzt kam sie mit neuen komischen Ideen. Er wollte schon aufbegehren, als sie mit einem Schlüsselbund vor seinen Augen klimperte. Und er schaute noch mal schnell nach, denn er hatte kaum Ahnung, wovon sie sprach. Als er das Telefon weglegte, fragte er sie, ob sie ihm heute gleich 4 einsetzen könnte. Tja, dachte die Piercerin, da hatte wohl jemand seine Meinung schnell geändert. "Zwei reichen erstmal." Bevor er das wieder tun konnte, desinfizierte sie gründlich und setzte schnell die zwei kleinen Schnitte. Sie platzierte die zwei kleinen Freudenspender unter der Haut aud der Oberseite seines Freudenspenders. Das dauerte länger, da sie die leicht ovalen Teile noch in Position dtehen musste. Sie kontrollierte den Sitz, verschloss die winzigen Wunden mit dem passenden Material und fixierte dann den Sitz durch Pflaster. Die Pflegehinweise bekam er mit, und natürlich eine gute saugfähige Einlage. Und das Beste kam zum Schluss: "Und für die nächsten Wochen absolutes Spiel- und Nutzungsverbot." Sie liebte ihre gemeinen Pläne!
46. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von jung-sklave am 27.09.20 13:10

Die Kurzgeschichten sind der Hammer! Da bekommt man direkt selber Lust auf diverse Piercings 😄
47. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 30.09.20 23:19

Früher wäre es schon sehr nervig gewesen, jetzt war es ein Problem: Unsere Piercerin hatte sich eine ordentliche Erkältung geholt. Die Abende waren doch kälter, als es die Sonne am Nachmittag vorgaukelte. Wie immer bei ihr fing es mit Halsweh an, das nach ein paar Stunden durch eine laufende Nase ersetzt wurde. So konnte, durfte sie den Laden nicht betreiben. Sie verschob die wenigen festen Termine von Kundinnen und Kunden unter einem Vorwand - und ins Fenster kam ein Schild "Urlaub". Sie wollte ja nicht gleich die CoPo im Nacken haben. Und auch, wenn es nur 'banale' Rhino-Viren waren, die da in ihren Zellen fröhlich Reproduktionsfeiern jenseits aller erlaubten Teilnehmerzahlen hier in NRW feierten - das war immer schon ein Fall für eine Azszeit gewesen. Blöd nur, dass es jetzt ihr eigener Laden war und sie somit keine Einnahmen hatte. Und noch blöder war, dass sie auch ihre Glücksrad-Gewinner jetzt nicht kommen lassen konnte. Im doppelten Wortsinn. Okay, die platte andere Bedeutung war jetzt primär deren Problem. Ihr ging es ganz gut, kein Fieber, kein Husten, nur die Triefnase. Die übrigens ganz super mit Maskenpflicht passte. Und die Experten wundern sich, warum es trotz Maskerade stark steigende Rhino-Infektionen gibt. Hmm, dachte sich unsere einsame Piercerin, wenn der Rotz aus der Nase läuft in den Schnutenpulli, und man dann das ganze Zeugs wieder einatmet, dann wieder durch die feuchte Maske auspustet, warum fragen sich due Experten dann sowas? Egal, sie hatte jetzt Zeit und Muße. Und so schöne neue Ideen. Der Paketbote und ihr Caffè-Lieferant, da mussten mal die nächsten Schritte geplant werden. Gut, dass sie in ihrem Laden auch auf Männer-Knappheit vorbereitet war. Und ein ordentlich vibrierendes Kunstteil übertraf ohnehin anatomisch und vom Ergebnis die Originale.
48. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 18.10.20 08:09

Die Piercerin war wieder auf dem Damm. Sie hatte tatsächlich eine gemeine Nasennebenhöhlenentzündung als Zusatzpreis zu der Erkältung bekommen und erst, nachdem sie von einer Ärztin (per Viedeosprechstunde untersucht - manche Vorteile bringt Corona dann doch) ein Antibiotikum bekommen hatte, ging es ihr langsam besser.
So konnte sie auch wieder anständig Kunden bedienen - wobei dank der allgemein wieder ansteigenden Kurven, vor allem der eskalierenden Drohungen der Politik eigentlich kaum noch normale Kunden kamen. Wenn das so weiter geht, wird der Laden das Jahresende nicht erleben - sogar ganz ohne Zwangsschließungen. Ihre "regulären" Kunden und Kundinnen kamen naturgemäß sehr schnell - da war ja viel Zeit verstrichen, obwohl sie natürlich dafür gesorgt hatte, dass alle hygenisch gut versorgt waren.
Gestern war der Plan, mal wieder ordentlich Spaß mit der Kontrolleurin zu haben, an deren beruflichen Verpflichtungen bei der Kontrolle des Alkoholverkaufsverbots (hier neuerdings ab 20 Uhr) vorläufig gescheitert. Aber das war nicht so schlimm, nachdem vorgestern der Lecksklave ganze Arbeit geleistet hatte - und dafür, so wie es ihm seine Herrin versprochen hatte, gleich im Laden eine Belohnung bekam. Mit freundlicher Genehmigung der Piercerin. Der PA war inzwischen nämlich so gut verheilt, dass er ordentlich Belastung aushielt. Obwohl er jetzt im Herbst sehr enge Spray-On-Jeans trug - damit der Käfig schön gehalten werden konnte (und sichtbar blieb...).
Auf dem Gyn-Stuhl mit verbundenen Augen und gut fixiert liegend kam sein Käfig ab. Ohne Piercring und A-Ring wirkten seine Teile noch kleiner - "eigentlich ist kaum noch was das Einsperren wert, aber es kann halt immer seine schmutzigen Finger sobst nicht von den Kleinteilen lassen", erklärte seine Herrin. Es regte sich bei dieser Beleidigung, die aber mehr einer Tatsachenfeststellung entsprach, ein wenig an dem Wenig. "Oh, ich ahne das Problem", entgegnete die Piercerin. "Und wie willst du da irgendwie belohnen? So kleine Hände wie man da brauchen würde". "Nein", erklärte ihr die Kundin, "doch nicht so eine Art von Belohnung. Das hier ist die Belohnung." Und legte den Finger an die Lippen, während sie eine Schachtel hervorholte. Darin war neben einem Anfänger-Dildo ein, wie die Piercerin gleich erkannte, deutlich stabileres Modell eines Keuschheitskäfigs, das, kurz gesagt, kurz war - vielleicht sogar etwas zu kurz für das Bisschen Männchen, was sich mühsam aufrichtete, aber kaum durchhielt. "Oh, du bist wirklich großzügig. Brauchen wir Eisspray oder geht das da von alleine weg?" "Von alleine. Es hatte so lange keine Chance, und ehrlich gesagt, Versager bleibt Versager". Tatsächlich war trotz der offenbar die Erregung etwas stärkenden Gespräche davon bald nichts mehr zu sehen und der neue Käfig, eher Nub als Käfig, fand seinen Platz. Mit PA-Schloss war das Kleinteil auch gut gegen Herausfallen gesichert. Es sabberte auch gleich, als die Piercerin - "wenn du so lieb wärst, ich glaube, sowas kennt es noch gar nicht" den gut geschmierten Dildo einsetzte. Dank des engen und wohl üblichen rosa Strings war der gleich ganz gut gegen Herausfallen gesichert, aber der Sklave weinte trotz Verbots - er sei doch nicht schwul. "Erstens: Schwul ist voll okay. Zweitens: Ein Teil hinten drin ist ja wohl eher eine Belohnung. Drittens: Du ahnst gar nicht, wie viele Männer, sogar echte und nicht so eine Sissy wie du, die Vorteile zu schätzen wissen. Viertens: Wenn deine Herrin mir mitteilt, dass du ihn nicht zu schätzen weißt und unerlaubt entfernst, dann werde ich das Problem mit meinen Mitteln lösen. Ist das klar?" herrschte ihn die Piercerin an. Ach, das tat gut, aber was dachte sich dieses Zerrbild von einem Sklaven. Als er auch noch weiter heulte und sogar das Teil wieder rauszudrücken versuchte, kam das noch besser. "Gut, ich habe dich gewarnt. Hättet ihr etwas Zeit und Geld mitgebracht?" Schnell besprach sie die Idee mit seiner Herrin, die begeistert zustimmte, während "es" im Stuhl weiter jammerte. So wurde der Prozess kurz und schmerzvoll. String runter, Dildo raus (es dachte wohl schon, 'gewonnen' zu haben). Alles gründlich gereinigt und desinfiziert, rasiert war es sowieso sehr gründlich. Und nur wenige Sekunden, Schmerzensschrei und ein paar Tropfen Blut später war ein schönes Guiche-Piercing gestochen und erstversorgt. "So, kleiner Sklave, wer nicht hören will. Du hast jetzt hinter deinem, ich nenne es mal übertrieben, Gehänge, denn die winzigen Eierchen und der Stumel können kaum hängen, einen schönen Ring. Wenn der hübsch eingeheilt ist, wird deine Herrin deinen neuen Freund oder vermutlich seine immer größeren Brüder daran so befestigen, dass du ihn entweder freiwillig da trägst, wo er hingehört, oder er baumelt dir an einer Kette zwischen den Beinen rum. Was sicherlich im Sommer besonders amüsant aussehen wird, und natürlich auchv jetzt im Winter bei deinen engen Hosen schön sichtbar sein wird. Und zuhause trägst du bestimmt eh maximal ein Röckchen, oder, Sissy?"
Zwei von drei Beteiligten waren vorgestern sehr zufrieden ins Bett gekommen. Das dritte Beteiligte hatte nun nicht nur mit dem knappen Käfig, sondern auch mit dem Dildo und dem neuen Piercing eine unruhige Nacht.

Die Piercerin freute sich über etwas mehr Geld in der Kasse und erzählte die Geschichte gleich mal am Folgetag ihrem Burschen, als der den Cappuccino brachte. Hinter dem Mundschutz bekam er den Mund gar nicht mehr zu. Die Piercerin überlegte, was sie mit ihm noch machen könnte. Hach, so ganz ohne Schnoddernase und mit einem hübschen Kerl im Raum kamen ihr einige Ideen. Blöderweise musste er gleich weiter - trotz der Temperaturen war das Café dank Heizstrahlern gut besucht(draußen) und er hatte zu tun. Jetzt auch zu denken.
49. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von johelm am 18.10.20 11:19

Kurzgeschichte geht übrigens anders !!!
50. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Latexbrummbär am 18.10.20 11:23

Einfach mal glücklich und dankbar sein für das was man bekommt und nicht rummaulen!
51. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Klett-max am 18.10.20 11:56

Wiso...
Es ist doch eine Geschichte über "Kurzes" und die Hinderung Dessen, länger zu werden.

Insgesamt ist es interessant geschrieben und läßt immer wieder Platz zu Ausflügen ins "Innere Kino". Die einzelnen Kapitel sind, verglichen mit vielen anderen Geschichten ... kurz. Aber das ist hier auch ein Stilmittel, das man beherrschen muß. Die Lesefreude kommt auf keinen Fall zu ....!



Nurdiemanchmalrechtlangenununterbrochenentextpassagenerfordernsehrvielkonze ntration,umsichimtextnichtzuverirren.
Einige Absätze mehr machen das Lesen deutlich angenehmer, auch wenn sie vom der Story-Logik nicht unbedingt hinein gehören.
52. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 18.10.20 23:06

Bevor Ihr Euch zu viele Gedanken macht: Die Idee war ursprünglich tatsächlich, ein paar (sehr bis ziemlich) kurze Geschichten zu schreiben. Insofern wäre Kurzgeschichten im Plural genauer.
Dann aber habe ich viele tolle Reaktionen und Kommentare bekommen, daher noch ein paar "Darsteller" nachgeschoben und versuche nun, unter Beibehaltung des halbwegs tagesaktuellen Geschehens, langsam Richtung Finale einzubiegen. Wegen der (Pseudo-)Aktualität kann ich auch nicht wirklich auf Vorrat schreiben, nur die Ideen - meine und Eure - "abarbeiten". Der Titel Glücksrad ist inzwischen auch nur noch so mittelmäßig passend.

Vielleicht kennt Ihr es auch noch aus der Schule: "Schreib die Überschrift am besten am Ende des Aufsatzes!" - so sagte jedenfalls mein Deutschlehrer. Lehrer wissen bekanntlich nicht nur Vieles bis Alles besser, sondern haben oft auch noch Recht damit
53. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 23.10.20 14:21

Der Italiener hatte jetzt mehr Zeit. Weil überall um 23 Uhr spätestens Schluss ist. Weil es zu kalt für Cafés wird. Weil draußen heftig kontrolliert wird (was auch immer - Hauptsache, niemand kommt mit zu vielen Leuten zusammen - also: Einbrecher dürfen jetzt auch nur noch maskiert arbeiten und höchstens aus 2 Haushalten kommen), die Piercerin aber aus den bekannten Gründen in gewissem Rahmen Narrenfreiheit hatte.
So kam er die letzten Tage öfter bei ihr vorbei - oft schon gegen 19 oder 20 Uhr, sobald Ruhe im Café war. An sich wäre jetzt wohl auch Winterpause angesagt, aber er traute sich nicht nach Italien - dort galt er als fieser deutscher Infektionsbringer und zurück - wer weiß, wie lange es noch Flüge und Bahnverbindungen gibt. Die Grenzen will der bayerische König eh so bald es opportun ist, abdichten. Fragt sich nur, in welche Richtung, nicht wahr, Berchtesgaden?

Und so entwickelte sich ihr Studio ganz vorsichtig zu einer Zuflucht für ihn. Seine Anregungen aus ihren Bildern und den Webseiten, die sie ihm nach und nach vorschlug, beschleunigten den Trend.

Er kam nun abends zu ihr auch nicht mehr immer in seiner Kellneruniform - was etwas schade war, denn sie stand ihm gut. Aber die Alternative entschädigte sie ein wenig. Eigentlich sogar ganz anständig. Zwar ließ die italienische Küche keinen komplett fettfreien Körperbau zu, aber seine recht schlanken Beine und die fehlende Unterhose wurden durch eine Lauftight doch schön deutlich. Seine Tante glaubte, er gehe abends noch eine Stunde laufen - mit etwas Wasser ließ sich gut ein Schwitzen vortäuschen.
Dazu passende enge Oberteile - auch hübsch anzusehen für unsere Piercerin. Und Reaktionen auf ihre Galerie von Bildern und Websites waren schön sichtbar.
Auch, wie oft sich dadurch die Kette zwischen Lorum und der Kugel vom dank Ampallang sicher gehaltenen Wand spannte, konnte man erahnen - nicht selten gab der Magnet der stärkeren Kraft der Männlichkeit nach.
Es wurde wirklich langsam Zeit für Teil 3. Wobei vor Teil 3 die Piercerin gestern endlich mal zu Plan A kommen konnte - der Laden war sonst leer, kein Kunde in Sicht und ihr Besuch sichtbar "angespannt".
Die Piercerin sorgte bei einer gemeinsamen Dusche für allseitige Entspannung - und ihn in dem Glauben, die Initiative übernommen zu haben. Das mit den heißen Südländern war vielleicht nicht nur ein blödes Cliché.

Heute aber wollte sie andere Bedürfnisse erfüllen, zumal da was allmonatliches im Anmarsch war. Teil 3 also. Als der Kellner ihr ihren Cappuccino brachte, fragte sie mal wegen der Mittagspause. So zwischen 11 und 12 hatte er Zeit. Das reichte ihr, so viel hatte sie nicht vor.
Und so saß er, ohne Uniform oder Laufklamotten, seiner "Bitte" entsprechend schön fixiert, in ihrem Gyn-Stuhl. Es war ein Leichtes, ihn zu einem Pubic Piercing zu überreden. Glatt rasiert war er wie immer, desinfiziert auch schnell, und nachdem sie sichergestellt hatte, keine größere Ader zu treffen, war die Klemme schon dran.

An seiner Reaktion merkte sie, dass er etwas Schmerz zu vertragen schien. Sie wählte daher noch schnell eine Nummer größer, eh sie die Kanüle durchstach. Wie immer war eher das Einfädeln des Schmucks das größere Problem. Vor allem, wenn da so ein Teil Mann im Weg ist.
Sie musste sich mal wieder selbst loben. Kaum Blut, und perfekt so tief platziert, dass es ihn nicht unter Gürtel oder Hosenknopf stören würde, er aber sicherlich öfter mal den Reißverschluss seiner Hosen offen lassen würde. Jedenfalls die ersten Tage.
Er fand das "tauchende" Piercing auch hübsch - noch wollte sie keinen Ring einsetzen - und bedankte sich artig. Beim Wiederanbringen der Kette vom Lorum zur Kugel am frisch gereinigten Prince's Wand kam ihm gar nicht die Idee, dass das Klacken des Magnets eher ein Klicken war. Ihm fiel nur auf, dass die Kette länger und schwerer war.
Sie wollte ausnahmsweise mal nicht so sein und ließ ihm die Wahl, zum alten Modell zurückzukehren. Erwartungsgemäß lehnte der Kellner ab - der leichte Zug am Wand und damit am Ampallang und am Lorum gefielen ihm. "Na, gut. Das freut mich, zu hören. Denn die Verbindung zur Kugel ist jetzt erstmal fest. Ich habe da ein wenig Spezialkleber angewendet. Klar, der hält nicht ewig, aber wenn er sich doch löst, kannst du ja gerne für etwas Spaß vorbeikommen. Ach, und versuche bitte, nicht daran mit Werkzeug zu arbeiten. Ich sehe das an den Kratzern, die du ohne das passende Lösungsmittel unweigerlich hinterlassen würdest. Und dann wäre ich sauer, und das wollen wir doch beide nicht, oder?"
Nein, auf keinen Fall. Alles, was sie wollte. Sie hatte bestimmt noch mehr so geile Ideen. Und alles besser, als er selber wusste.
54. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 30.10.20 06:16

Die Realität schreibt mal wieder die Geschichte um und beendet sie. Ich werde nicht über den Sinn oder Unsinn von der Reduzierung der Grundrechte auf das bloße Dasein, Arbeiten und Einkaufen (bitte alles möglichst online) anfangen, denn die Weisheit unseres Höchsten und seiner Gehilfen übersteigt die meine.
Aber diese Geschichte endet hier, wie jetzt Vieles enden wird: Schnell und unerbittlich. Ich schreibe dafür dann wieder mehr an anderen Sachen, Zeit habe ich dann noch ein paar Tage, bis sie uns in 2 Wochen auch die Schulen und Kindergärten 'für 2 Wochen', also bis schätzungsweise Ende Februar, schließen werden.

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Das war es dann für sie. Ein Monat Zwangsschließung. Für den Anfang. Sie glaubte nicht dran, zu oft hatten sie schon leere Versprechen gemacht. Sie erinnerte sich daran, dass die Kitas für 2 Wochen im März schließen sollten und dann wurde daraus August.
Was blieb zu tun? Sie schickte allen ihren speziellen Kunden Schlüssel, Spezialwerkzeuge, Zubehör und alles, was sie brauchten, um ihre Konstruktionen loszuwerden. Sicherheitshalber gleich doppelt. Auch Folgemodelle und Ergänzungen und jeweils eine Anleitung, wenn nötig.
Sie kündigte den Mietvertrag fristlos und packte mit Tränen in den Augen alles ein, was noch Wert haben könnte.
Vielleicht könnte sie in Schweden neu anfangen, sie hatte da im Norden 2019 ein Stück Land mit einer spartanischen Hütte gekauft, als sie der Klimaerwärmung ausweichen wollte.

Sie blickte auf die Stelle, wo das Glücksrad gestanden hatte, als sie den Laden zum letzten Mal abschloss und die Schlüssel in den Umschlag für den Vermieter packte.
Vor ihr tauchte ein Bild auf, mit dem Feld

"Game Over".
55. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Latexbrummbär am 30.10.20 20:08

Wirklich schade...ich habe immer wieder gefiebert wann ein neuer Teil kommen mag :'(
56. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Klett-max am 30.10.20 21:29

-->"Game Over"...<--

Das ist aber schade! Die Geschichte hatte richtig Potential, was die Chraktere betrifft. Unsere "Heldin", die Piercerin, hat vermutlich exakt zur richtigen Zeit die Notbremse gezogen, was das Finanzielle angeht. Sie wird Vieles abschreiben müssen, hat aber nicht mehr die Ungewissheit, ob, wann, oder doch nicht irgendwelche Beihilfen kommen, die sie im Permanenthalloweeen-Zombizustand fesseln. Ihr Laden würde zwar noch existieren, sie dürfte aber kaum noch genug Umsatz haben, um die Miete zu bezahlen, ganz zu schweigen vom Essen und dem sonstigen Bedarf.

Das ist halt das Risiko von Geschichten, die nahezu in "Echtzeit" erzählt werden. Dann lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

Aber es bleiben sicher noch genügend Ideen übrig, die irgendwann mal in einer anderen Geschichte Verwendung finden könn(t)en.


Ich wünsche allen Beteiligten alles Gute und freue mich, daß die Spannung nie abgerissen ist.
57. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 09.12.20 21:25

Nein, keine Fortsetzung der Geschichte. Noch nicht. Aber ich wollte Euch kurz auf dem Laufenden über unsere Heldin halten. Sie sollte Recht behalten, aus den 4 Wochen im November waren schon 10 geworden, und wer diesen Politikern irgendwas glaubte, die 750 Millionen in die Impfstoffforschung aber 100 Milliarden in die Lockdown2-Folgen stecken konnten, würde auch den Kini von Bayern wählen.
Sie jedenfalls hatte angefangen, ihre Wohnung "auszumisten" und hatte für den 1. März ein Oneway-Ticket nach Luleå gebucht und dazu begonnen, intensiv Schwedisch zu lernen. Dank ihres Grundbesitzes hätte sie auch jetzt schon hingedurft, aber sie musste noch bis Ende Februar für ihre Wohnung Miete zahlen. Sie hoffte, für ihre letzte Nacht in Deutschland in ein Hotel zu dürfen - falls es dann noch Hotels gibt. Gleich nach der Buchung war die schlechte Stimmung fast weg, und wenn sie jetzt noch mal nicht den Fernseher anstellte, in dem sich Journalusten und Politiker gegenseitig den Panik-Ball zuspielten, freute sie sich sogar.
58. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Klett-max am 09.12.20 23:13

Du hast Recht, das ist immer etwas seltsam mit den "Light-Produkten". Man glaubt, daß man davon abnimmt, aber im Endeffekt ist die Gefahr des Zunehmens bei unsachgemäßer Anwendung sehr groß. Von der "Light-Schokolade" isst man dann gerne zwei (über den Bedarf) und verkürzt dann die Laufrunde, um das Schoko-Wohlgefühl nicht zu gefährden.

Ähnlich geht es beim "Glühwein-Spaziergang": Man bleibt dann doch lieber stehen, um das gute Getränk nicht zu verschütten. Außerdem redet es sich besser "stante pede" als im Gehen, sobald die Gruppe größer als ein Paar ist. Und "Schwupps" hat jede/r in der Runde zum Glühweinbauch und dem Schwwipps das "Koröhnchänn" (hicks) gefangen und wundert sich beim Abstrich.


Dann hoffe ich mal für unsere Heldin, daß die Wertstoffhöfe offen bleiben und sie noch so Manches gewinnbringend verkaufen kann. Dann lohnt sich das "Ausmisten" erst richtig. Vermutlich hört sie gerne ein bestimmtes Lied von Silbermond, während sie dessen Text Realität werden läßt.
59. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 10.12.20 06:53

Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Weder unsere Heldin noch der Verfasser haben und werden gegen irgendwelche Regeln verstoßen. Der Verfasser hat seit September die Stadtgrenzen nicht überquert, 4 Urlaube sicherheitshalber mit teils hohen Kosten storniert, trifft am Tag maximal 2 Leute bei der Arbeit in dank Dauerlüftung eiskalten Büros auf 3 Meter Abstand und mehr. Er war weder beim Shopping noch beim Glühweinbummel, sondern verzichtet seit Monaten auf Alkohol (ob das ne gute Idee ist...?). Er geht nicht zum Frisör und raspelt die Haare selbst, hat Arzttermine per Telemedizin, geht max 1/Woche Lebensmittel und ja, schuldig, gelegentlich auch Klopapier kaufen. Er trägt sogar da Masken, nämlich draußen, wo selbst Virologen den Sinn bezweifeln und hat weder seine Familie noch Freunde seit Sommer getroffen.
Aber, das stimmt, er hat was gegen Politiker, die sagen "Wir müssen der Welt beweisen, dass auch eine Demokratie zu drakonischen Maßnahmen in der Lage ist", die statt Risikogruppen endlich zuverlässig und sicher zu schützen lieber Schulen und Kindergärten schließen.
Was also den Autor vielleicht von der Heldin unterscheidet - die hat weder Kinder noch wären sie ihre potentiellen Kunden. Sie spricht aber das aus, was manche mehr, manche weniger stört, und versucht, "ihren" Ausweg zu finden. Zufälligerweise ein Swexit.

Ach, eins noch vom Autor: Wenn die Krebs-OP eines entfernterern Verwandten zum zweiten Mal nach April kurzfristig wegen Corona abgesagt wird, weil die Betten für Corona-Patienten gebraucht werden und dann in beiden Fällen schlicht leer stehen (DIVI ist ne tolle Sache) und der Tumor nun vermutlich inoperabel ist, dann spielt man Leben gegen Leben aus, und das ist schlicht unwürdig.
60. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 01.03.21 14:06

Nun, der Tag ist gekommen. Hotels nazürluch Fehlanzeige, alles dicht, pleite oder nur für Spitzensportler offen. Am Flughafen stand der Mannschaftsbus vor dem geschlossenen Hotel. Also hatte sie eine sehr kalte kurze Nacht im verwaisten Terminal verbracht. Alles, was vorausgeschickt werden konnte, war schon angekommen, so hatte sie nur wenig Gepäck. Ins Flughafengebäude durfte sie immerhin recht problemlos durch den einzigen geöffneten Eingang. Nur Passagiere kamen da durch, und dank ihres negativen Tests stand sie sogar heute früh in der "rapid-lane". Was auch immer der Sinn war. Am Check-In war sie zuvor ihren Koffer losgeworden und ihr Test war kontrolliert worden.
Das Flugzeug nach Arlanda war nur gut halb voll, obwohl es eine recht kleine Maschine war. Alle trugen brav ihre Superhelden-Masken. Ansonsten ein ereignisarmer Flug. Pünktlich, das gab es vor Corona selten.
Die Überraschung erfolgte nach dem Andocken am "Finger" in Arlanda. 1/4 der Leute zogen sich die durchgesuppten Masken ab, sobald sie "schwedischen Boden" erreicht hatten.
Es gab eine Art Passkontrolle für Nicht-Schweden wie sie. Dort kontrollierte ein freundlicher Mitarbeiter grob ihr Testergebnis und ihren Paß und bat sie, die Maske abzusetzen "Välkommer til Sverige" sagte er, und "we do not have to wear masks in Sweden. But please do in the airport if you wish.".
Und dann war sie in einer anderen Welt. Fast so wie früher, wobei schon weniger los war. Die Cafés und Läden hatten geöffnet, jeder zweite Platz war zwar markiert, und überall standen Schilder "Abstand halten" und Desinfektionmittel herum, aber was machte das? Nachdem sie noch über eine Stunde bis zum Anschlussflug hatte, traute sie sich. Sie bestellte einen Kaffee auf Schwedisch. Sie erfuhr, dass fast alle Flüge jetzt von demselben Terminal abflögen. Und am Tisch mit Kaffee und Gebäck - an die Preise würde man sich schwer gewöhnen können - empfand sie fast Schuld. In einem Café sitzen. Trinjen, essen, einfach so. Sie hörte eine Durchsage, dass es für alle Ankommenden mit Ziel Stockholms län einen freiwilligen Gratis-Test nach der Gepäckausgabe gebe.
Und dann wurde auch schon ihr Flug ausgerufen. Auf nach Norden!
61. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 06.05.21 06:45

Die Entscheidung war richtig. Die Piercerin war wieder eine Piercerin. Was in dem Land der Inzidenzkönigin so gut wie umnöglich war und blieb, war hier alles kein Problem, jedenfalls kein größeres.
Nach dem Weiterflug und der Ankunft hatte sie sich in die empfohlene Quarantäne begeben - die dauerte hier 10 Tage, und war nicht Pflicht, sondern Empfehlung. Was in Schweden keinen großen Unterdchied macht - nur wird man nicht mit Zehntausenden Euro Strafe oder Haft bedroht. Man macht das hier, weil alle es machen und verstehen. Anders als in ihrer Großstadtbude hatte sie ihr ihre Hütte samt Land, auf dem sie tags und nachts und wie sie wollte herumlaufen durfte. Ihre Nachbarn, mehrere 100 Meter entfernt, hatten ihr schon vorher alles für due Zeit besorgt - dabei kannte sie die kaum, nur vom Sehen beim Kauf und aus einem Telefonat. Eine schwedische Fahne steckte über der Tür bei Ankunft, selbst geackene Gifflar dufteten und, ja, es ist ein Klischee, aber so war es nun mal, viel zu starker Kaffee war in einer Thermoskanne. Das Bett war bezogen, Blümchen in einem als Vase umgenutzten Longdrinkglas.

Jeden Tag kam ein Anruf, ob es ihr gut ging und sie etwas brauchte, und nach 5 Tagen kam eine leidlich maskierte Krankenschwester und machte einen Test. Sie ließ noch einen Selbsttest da - für den letzten Tag und am nächsten Morgen kam der Link zum negativen Ergebnis per Mail.

Die Piercerin nutzte die Zeit zum Ein- und Umräumen, Waschen, Putzen, Sortieren und Zeitung lesen. Zum.Glück war alles schon aus Deutschland angekommen. Die ausgelesene Zeitung legte ihr jemand abends vor die Tür. Ihr Schwedisch reichte zum Verstehen. Sie suchte vergeblich nach Horror-Zahlen, und fand statt dessen einen ziemlich herablassenden Leitartikel über Deutschland und andere Lockdown-Vorbilder, gefolgt von einer heftigen Leserbrief-Duskussion über das Für und Wider.
Überraschend war, wie kritisch man mit der eigenen Reguerung von zu lasch bis zu streng umging, ohne die Gegenmeinung als wahlweise rechts- oder linksextrem wegzudrücken.
Die diskutieren hier noch miteinander, dachte sie, statt sich mit Dreck zu bewerfen.

Nach dem Ende der 10 Tage und noch einem negativen Test ging es dann los. Alles war offen, vom Café über das Hotel zu Schulen und Kindergarten. Beim großen Supermarkt beim Einkaufszentrum gab es eine Art Ampel, damit nicht zu viele Leute gleichzeitig da waren. Wobei man sich da in dieser Gegend schon sehr anstrengen müsste, den eigentlich viel zu großen Markt zu füllen. Und nein, hübsch war das hier auch nicht, so ein Klotz mit Mega-Parkplatz. Aber immerhin trug nur Maske, wer wollte. Und die Leute lebten! Also nicht nur auf dem Papier, sondern echt. So mit Gesprächen, Treffen, kleinen Feiern, und dem, was es in Deutschland nicht mehr geben konnte, weil man es nicht sah: Lächeln. Gut, der Schwede ist da zurückhaltender, aber immerhin sah man auch, wer nicht lächelte. Da halfen aber dann ein paar Wörter in unbeholfenem Schwedisch...

Sie kümmerte sich um Bürokratie, die hier zwar entspannter, aber mindestens genau so umfangreich war, Bankkonto und kaufte sich ein kleines gebrauchtes Auto. Schweden war vor allem eines: Teuer! Die Preise waren irgendwo zwischen hoch und astronomisch.

Aber sie konnte nach wenigen Wochen ihren Laden öffnen und anfangen, zu verdienen. Und Preise verlangen, die in Deutschland niemand gezahlt hätte.

Der Andrang der Kunden war am Anfang recht groß, was sicherlich auch daran lag, dass auf 100 km in alle Richtungen keine Konkurrenz existierte, erst recht keine auf ihrem Niveau. Obwohl viele auch aus Neugier wegen der "Tyska" kamen und vor allem hören wollten, ob in Deutschland wirklich so viele Leute Corona hätten. Das half weniger dem Umsatz, als dem Schwedisch-Lernen. Und alle wollten Kaffee, aber gut, die "Fika" war hier heilig. Mehr als gedacht konnten auch Deutsch und wollten das mal wieder sprechen, weil schon so lange keine deutschen Touristen mehr kämen.

Sie überlegte, wie sie die vielen Neugierigen zu Kunden machen könnte. Eigentlich, ja eigentlich die beste Idee wäre...ein Glücksrad.

62. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Erin am 06.05.21 16:38

Da steht ein Neuanfang ins Haus.Dann wollen wir mal hören bzw lesen wie es weiter geht.
63. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von Klett-max am 08.05.21 16:58

Jaa, das gute alte Glücksrad. Bekommt sie das Alte, ein "Aufpoliertes" oder etwas ganz Neues? Mit dem Teil dürfte es einfacher werden, das "Eis" im Geldbeutel zu brechen. Da wird sich doch bestimmt wieder ein hilfreiches Trüppchen finden lassen.

Außerdem hat sie ja noch ihre deutsche Kundenkartei... Mal sehen, ob sich da nicht eine Ferienreise mit... vermitteln läßt.

Auf jeden Fall kann es wieder erotisch und spannend werden!
64. RE: Glücksrad (Kurzgeschichte)

geschrieben von modex am 08.05.21 23:22

Men nästa uppföljare är alla på svenska!
Darum dauern die länger.


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