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jedem das Seine, vor allem daß, was ihm Spass macht
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Re: Märchenschloss
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Datum:11.11.02 18:36 IP: gespeichert
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nette geschcihte, nur was gibt es da wohl noch für eine fortsetzung? bin ja mal gespannt....
dogslave, owned by painmaster
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Re: Märchenschloss
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Datum:11.11.02 22:17 IP: gespeichert
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Hallo Graurechts,
in der Fortsetzung werden die Adoptivtochter, anonyme Gäste bzw. Zeitsklaven, zahlende Besucher und ein Gerippe eine Rolle spielen und für einerseits geile, andererseits schaurige Verwicklungen sorgen. Aber bevor es soweit ist, muss in der nächsten Fortsetzung noch ein Vierteljahrhundert übersprungen werden. Bis dahin wird es noch sehr konventionell zugehen.
Herzliche Grüße
Fabian
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Re: Märchenschloss
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Datum:13.11.02 12:58 IP: gespeichert
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Die neue Besitzerin musste nach der Unabhängigkeit Niederländisch-Indiens im Jahre 1949 den Gewürzhandel mit Batavia, dem heutigen Djakarta, aufgeben und zog sich mehr und mehr auf ihr Schloss in Burgund zurück und lebte fortan als Rentnerin von den Dividenden ihres ungeheuren Aktienbesitzes. Ihr einziges Kind, ein aufgeweckter Bub von 15 Jahren, war im September 1944 von SS-Soldaten bei den Kämpfen gegen englische und amerikanische Fallschirmtruppen, die bei Arnheim und Nimwegen gelandet waren, um die Rheinbrücken zu erobern, getötet worden. Für die trauernde Mutter war dieses schlimme Ereignis ein weiterer Mord der Deutschen und fortan hasste sie alles Deutsche noch mehr als vorher. Bei ihren zahlreichen Reisen vermied sie es, wann immer es möglich war, das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zu betreten, obwohl dieser neue Staat sich ausdrücklich zur Europäischen Einigung, zur Freundschaft mit Frankreich und zur Partnerschaft in der NATO, zu der auch die Niederlande gehörten, bekannte. Allein, es war ihr nicht möglich, über ihren persönlichen Schatten zu springen, und sie übertrug ihren Hass gegen die früheren Nazis und SS-Soldaten auf den neuen westdeutschen Staat. Das Chateau de la Roche war Balsam für ihr verwundete Seele. In ihrem neuen Domizil adoptierte sie 1954, auch um in der Einsamkeit ihres Alters noch einmal eine neue Aufgabe zu übernehmen, eine französische Waise namens Michèle, die fortan die große Freude ihres Lebensabends wurde und prächtig heranwuchs.
Die Holländerin hatte einen großen gesellschaftlichen Freundeskreis, wurde oft zum Essen eingeladen, gab häufig selbst Empfänge im Chateau, und so blieb es nicht aus, dass sie immer wieder neue Gesichter kennen lernte. Gegen Ende desselben Jahres, in dem sie Michèle adoptiert hatte, nahm sie an einem Abendessen in Dijon teil, zu dem man sie als einzige Frau, weil sehr vermögend und einflussreich, eingeladen hatte. Als man schon bei Kaffee und Wein angekommen war, wurde sie Ohrenzeugin, wie ein mit deutschem Akzent redender Gast, ein etwa 45-jähriger Mann, auf Ereignisse des Weltkriegs zu sprechen kam. Er sprach von den für die Deutschen erfolgreichen Abwehrkämpfen gegen Engländer und Amerikaner bei Arnheim und bekannte, da der Wein seine Zunge ein wenig gelockert hatte, dass er 1944 Sturmbannführer in einer SS-Panzerdivision gewesen sei. Zwar hörte man aus seinen Worten ein wenig Stolz auf diesen letzten deutschen Erfolg im 2. Weltkrieg heraus, aber als mittlerweile geläuterter Bürger der BRD bekannte und bedauerte er diesen militärischen Abwehrerfolg in politischer Hinsicht, denn bei einem erfolgreichen Durchbruch der Amerikaner und Engländer über den Rhein hinaus wäre der "verdammte Krieg schon im Herbst 1944" zu Ende gewesen und Milllionen von Soldaten und Zivilisten hätten den Zweiten Weltkrieg überleben können. Für die Schlossbesitzerin war die Erfahrung, dass ein ehemaliger SS-Angehöriger mit am Tisch saß, die wichtigste, und die alte Wunde riss in ihrem mütterlichen Herzen wieder auf. Unter einem Vorwand lud sie ihn, als sie die Abendgesellschaft verließen und sie ihn allein unter vier Augen sprechen konnte, zu einem Besuch ihrer Burg ein. Sie lockte ihn vor allem mit dem Hinweis auf die prächtige Waffenkammer, in der sogar noch Waffen aus der Zeit des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich im funktionstüchtigen Zustand zu sehen seien. Man vereinbarte den nächsten Mittwoch, und sie bat ihn, niemandem von der Einladung zu erzählen, weil sie nicht wollte, dass man im Dorf oder sonstwo erfuhr, dass ausgerechnet sie, eine Hasserin aller Deutschen, einen deutschen Gast eingeladen hatte.
Am nächsten Mittwoch klingelte der deutsche Gast verabredungsgemäß am frühen Morgen an der schweren Eichentür der Burg, wo ihm vom Gärtner aufgemacht wurde. Die Holländerin hatte bis auf ihn allen Angestellten für heute frei gegeben. Ihr Adoptivkind hatte sie der Amme für den Rest der Woche mitgegeben. Sie empfing ihn in der Küche, wo er über die komplette Einrichtung ins Staunen kam. Zwar kam die Kücheneinrichtung, soweit noch brauchbar, weitgehend aus dem 19. Jahrhundert, aber für den Gast erhöhte sie den Reiz, in eine andere Welt versetzt worden zu sein. Dann zeigte sie ihm den Wachsaal, in dem die Burgmannschaft und bei Gefahr auch das weibliche Gesinde, ausgeharrt hatten. Die Burg war im Mittelalter nie erobert worden; erst die französischen Revolutionäre hatten sie, obwohl längst nicht mehr bewohnt, als Symbol früherer Unterdrückung in Brand geschossen. Dort, wo die Waffen ausgestellt waren, ging der deutsche Gast aufmerksam die Reihe der Langschwerter ab und befühlte respektvoll die Schärfe des Eisens. Besonders interessierten ihn die Fernwaffen, die bei Belagerungen eingesetzt wurden. Am meisten interessierten ihn aber die Armbrüste, die die englischen Armbrustschützen in der Schlacht von Crécy 1346 erfolgreich gegen das französische Ritterheer eingesetzt hatten. Sie ermunterte ihn, einmal eine Armbrust mit der eingebauten Kurbel zu spannen, und so war es ihm möglich, die ungeheure Spannkraft der eisernen Spitzen zu fühlen, die mühelos die Plattenpanzer der französchen Ritter auf 200 Yards (ca. 183 m) durchschlugen. Als ehemaliger Soldat war er in seinem Element und er freute sich, dass sie seinen fachmännischen Kommentaren so geduldig und aufmerksam zuhörte.
Dann schlug sie ihm vor, andere Gemächer und Gewölbe der Burg zu besichtigen. Vorher schaute sie in der Küche nach, wo eine kräftige Hühnersuppe auf dem Herd dampfte und im Bratofen ein dunkler Rinderbraten schmorte. Die Aussicht auf die interessante Besichtigung und das warme Essen an diesem kalten Novembertag ließ das Herz des Deutschen höher schlagen. Um elf Uhr führte sie ihn nacheinander durch den Ess-Saal, der schon für zwei Personen eingedeckt war, danach durch die verschiedenen Schlafzimmer, die eigenartigerweise mit achteckiger Grundfläche in den verschiedenen oberen Gemächern der Rundtürme untergebracht waren. Die Kapelle mit der Muttergottesfigur lag schon halb unter der Erde und erinnerte mehr an ein Rundgewölbe. Die drei anschließenden unterirdischen Gewölbe waren bis auf eines nicht zugänglich. Dieses eine war die Folterkammer, die der Reichhaltigkeit der anderen Teile der Burg in nichts nachstand. Hier betrachteten sie die trickreichen Instrumente, mit denen die Inquisition Ketzer zum Bekennen ihrer Sünden und die Raubritter ihre Gefangenen zum Ausplaudern ihrer verborgenen Reichtümer gezwungen hatten. Besonders schaurig wirkte die aufrecht stehende eiserne Jungfrau, die wie ein hölzerner Sarkophag zugeklappt werden konnte und den armen Sünder darin mit eisernen Nägeln regelrecht aufspießte und durchlöcherte. Davor stehend, verabscheute er laut die Grausamkeit der Vorfahren, aber die Holländerin dachte dabei an die Grausamkeiten, die die Deutschen in ihrer Heimat begangen hatten. Schließlich brachte sie ihn auch dazu, einen Blick in ein anschließendes leeres Zimmer zu werfen, das als Gefängnis der armen Teufel, die hier gefoltert worden waren, gedient hatte. Sie blieb am Eingang stehen, weil weiter nichts zu sehen sei, wie sie sagte. Als er, in der Mitte stehend, sich umschaute, streckte sie ihre rechte Hand zu einem verborgenen Hebel in der Wand aus und löste damit eine eiserne Falltür aus, die oberhalb des Türstürzes in der dicken Steinwand eingelassen war und laut polternd nach unten rauschte. Er hielt es für eine nette Demonstration mittelalterlicher Technik, wunderte sich aber, dass sie, ohne etwas zu sagen, kehrtmachte und die Folterkammer verließ, wie er durch das Eisengitter beobachten konnte.
Die Holländerin kehrte nie wieder in die Folterkammer zurück. Noch am selben Nachmittag befahl sie ihrem alten Gärtner, der geistig schon sehr debil war, das Zimmer zuzumauern. Er war finanziell und auch sonst in jeder Hinsicht von ihr abhängig und tat, was sie verlangt hatte, ohne darüber nachzudenken oder jemals nachzufragen. Er starb fünf Jahre später. Die Holländerin lebte noch weitere 16 Jahre, nahm ihr Geheimnis mit ins Grab - Gott möge ihrer armen Seele gnädig sein! - und hinterließ die schöne Burg mit ihrem schaurigen Geheimnis ihrer gerade volljährig gewordenen Tochter Michèle.
(Fortsetzung folgt) (Änderung: anderer Schlossname) (Diese Nachricht wurde am 13.11.02 um 12:58 von Fabian geändert.)
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Re: Märchenschloss
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Datum:13.11.02 13:01 IP: gespeichert
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2. Kapitel
Die Tochter studierte politische Ökonomie an der Universität Besancon, als ihre Mutter starb. Diese hatte im Testament verfügt, dass der Aktienbesitz und das Immobilienvermögen - ein Haus in Arnheim und das Chateau de la Roche - bis zum 25. Geburtstag der Tochter von einem Treuhänder verwaltet werden sollten. Die Tochter machte in der vorgeschriebenen Zeit ihren universitären Abschluss und war danach eine begehrte Partie für die jungen Söhne der französischen Oberschicht. Doch Beziehungen zu Männern, die als Heiratskandidaten sehr wohl in Frage kamen, gingen nacheinander wieder auseinander, auch wohl deswegen, weil sie oft meinte, nicht um ihrer selbst willen, sondern ihres Vermögens wegen hofiert zu werden. Im Laufe der nächsten Jahre wurden die Anträge seltener, weil die jungen Männer eine erneute Absage fürchteten. Michèle selbst bekümmerte das nicht im geringsten, denn sie liebte ihre Eigenständigkeit und mit Hilfe ihres Reichtums konnte sie sich fast alles leisten, wovon die meisten Frauen in ihrem Alter nur träumen konnten. Leicht hätte sie eine Karriere in einem internationalen Wirtschaftsunternehmen beginnen können, denn sie hatte ein Uni-Diplom und beherrschte neben Französisch die holländische und englische Sprache. Allein sie zog es vor, sich um ihr Schloss zu kümmern und entwickelte die Instandhaltung, die sehr viel Geld erforderte, im Laufe der Zeit von einem Hobby zu einem eigenen Wirtschaftsunternehmen, indem sie die mittelalterliche Burganlage zu einem Museum für Touristen, die für eine Besichtigung Geld zahlen mussten, umwandelte.
Im Laufe der Zeit - sie war mittlerweile 35 Jahre alt - hatte sie den Gedanken an eine Ehe und an eigene Kinder längst aufgegeben, vermisste diese aber in ihrer Lebensplanung fast gar nicht, denn sie war in der Gemeinde, zu der das Schloss gehörte, als großzügige Wohltäterin der Primarschule, des Altenheims und der katholischen Pfarrgemeinde hoch angesehen. Sie war sozusagen die gute Seele ihrer Dorfgemeinde geworden, alle Kinder nannten sie nur "chère Michèle" und verehrten sie wie eine Übermutter. Selbst der Bürgermeister hörte auf sie. Kurzum: Sie war in ihren Dorf die Erste. Außerdem hatte sie die Schirmherrschaft einer nationalen mildtätigen Organisation übernommen, die dafür sorgte, dass Findelkinder eine finanziell gesicherte ordentliche Schul- und Berufsausbildung erhielten. Daneben war sie äußerst geschäftstüchtig und sehr erfindungsreich, wenn es darum ging, die Attraktivität des Schlosses und damit auch die Einnahmen aus den Besichtigungen zu steigern, obwohl sie leichterdings in der Lage gewesen wäre, die anfallenden Unterhaltungskosten für das Gemäuer und dessen Einrichtung aus ihrem Geld- und Aktienvermögen zu bestreiten. Sie stellte z.B. junge Frauen und Männer ein, die für die Kasse und für Führungen in französischer, holländischer, englischer, deutscher, spanischer und italienischer Sprache zuständig waren. Da das Schloss unweit der neuen Autobahn lag, die vom Norden an die Cote d Azur führte, machten sehr viele Niederländer auf nahe gelegenen Campingplätzen Station und wurden auf dieses wunderschöne Schloss aufmerksam. Auch viele Schweizer und Italiener waren oft unter den Besuchern zu finden, weil die Anreise nicht allzuweit war. Insgesamt - so weisen die Besuchernamen im Gästebuch aus - waren Reisende aus fast allen westeuropäischen Staaten in den Sommermonaten im Schloss zu Besuch, und auch die Gastronomie im gleichnamigen Dorf profitierte von diesem beständigen Touristenstrom. In den ruhigen Wintermonaten entließ sie das Saisonpersonal, schloss die Burg und machte ausgedehnte Reisen. Im Frühjahr reiste sie auch nach Paris, um wichtige Kontakte zu pflegen und am reichhaltigen kulturellen Leben der französischen Hauptstadt teilzuhaben.
Gegen Ende der 90er Jahre ging sie dazu über, nicht nur Führungen durch das Schloss anzubieten, sondern es sozusagen auch zum Leben zu erwecken, indem sie - gegen Bezahlung - lebendes Inventar engagierte, das in entsprechender mittelalterlicher Kleidung die Waffenkammer, den Wachsaal, die Schlafzimmer, den Ess-Saal, die Küche, den Bann-Ofen usw. bevölkerte und die Illusion einer längst vergangenen Epoche täuschend echt hervorrief. Der Eintrittspreis wurde erhöht, so dass die zusätzlichen Personalkosten wieder hereingeholt wurden. Mit der Einführung der gemeinsamen europäischen Währung im zweiten Jahr des neuen Jahrtausends stieg der Eintrittspreis auf 10 Euro und lag somit im oberen Drittel vergleichbarer Touristenattraktionen. Michèle war jetzt 48 Jahre alt, sah äußerst gepflegt aus und leistete sich den persönlichen Luxus, die täglichen Geschäfte durch einen Sekretär erledigen zu erlassen, der äußerst zuverlässig und ihr gegenüber absolut loyal war. Er war zehn Jahre jünger als sie und kümmerte sich als ihre rechte Hand darum, dass alle Angestellten sowohl bei den Führungen als auch als "Mittelalter-Personal" eine gute Figur machten bzw. adäquat gekleidet waren. Er war es auch, der seiner Chefin den Vorschlag machte, auch für den Folterkeller "Gefangene" zu engagieren, die - entsprechend gekleidet und angekettet - den Besuchern die düstere Seite des Mittelalters nahebringen sollten. Obwohl sie die Gerätschaften in der Folterkammer schon schlimm genug fand, ließ sie sich überzeugen, dass der Eindruck von der mittelalterlichen Burg unvollkommen sei, wenn ausgerechnet die eindrucksvolle Folterkammer menschenleer bleiben würde. Manchmal gab es Tage, wo die meisten Besucher bei den Führungen sich sofort nach der Folterkammer erkundigten. Daher willigte sie nach einiger Zeit auf den Vorschlag ein, in zwei Pariser Tageszeitungen und in der Provinzzeitung je eine Annonce aufzugeben, in der nach zwei ledigen Männern gesucht wurde, die bereit seien, in einer vollständig erhaltenen mittelalterlichen Burg als "Gefangene" im Burgverlies stundenweise - gegen ordentliche Entlohnung - auszuharren. Es meldeten sich bereits nach den ersten Tagen mehr als genug, so dass der Sekretär in Ruhe die beiden auswählen konnte, die ihm am meisten geeignet für den Job erschienen. Sie mussten über genug Servilität verfügen, um diese langweilige Tätigkeit - wenn überhaupt davon die Rede sein konnte! - zu übernehmen und ausreichend körperliche Fitness, denn sie sollten, damit auch alles sehr authentisch wirkte, von morgens bis abends in der Folterkammer angekettet werden.
(Fortsetzung folgt) (Änderung: anderer Schlossname) (Diese Nachricht wurde am 13.11.02 um 13:01 von Fabian geändert.)
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Re: Märchenschloss
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Datum:13.11.02 19:05 IP: gespeichert
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3. Kapitel
Am vereinbarten Wochenbeginn traten die beiden Männer, die aus der Bretagne stammten, ihren Dienst an und meldeten sich an der Kasse, wo sie vom Sekretär eingewiesen wurden. In dem Gewölbe direkt neben der Folterkammer, das bisher, weil leer, abgeschlossen gewesen war, konnten sie sich umziehen, um ihre mittelalterliche Gefängniskleidung, die der Sekretär auf dem Arm trug, anzuziehen. Sie bestand aus einem grauen, groben Sackleinenstoff, der wie ein ärmelloser Kittel geschnitten war, von einem Strick anstelle eines Gürtels in der Taille geschnürt wurde und bis zu den Knien reichte. Dazu bekamen sie Ledersandalen für die nackten Füße. Dann führte er die beiden in die benachbarte Folterkammer, wo er sie hieß, dass sie sich auf den Fußboden setzen und mit dem Rücken gegen eine Wand lehnen sollten. Ihre Beine wurden oberhalb der Fußknöchel auf einen niedrigen Pranger mit zwei Aussparungen gelegt, dessen obere Hälfte, der genau gleiche Aussparungen hatte, umgeklappt und an einer Seite zugeschraubt wurde. Die dicke Schraube hatte am entgegengesetzten Ende ein Loch, durch das ein kleines Vorhängeschloss gesteckt und abgeschlossen wurde. So waren die beiden Bretonen in stilechter Weise bewegungsunfähig gemacht worden. Die längliche Folterkammer selbst war durch eine hölzerne Barriere zweigeteilt. Das linke Drittel war leer und für die Besucher reserviert, der doppelt so große rechte Teil enthielt die verschiedenen Folterinstrumente und -vorrichtungen sowie die beiden "Gefangenen". Mächtige Rundbögen stützten das Tonnengewölbe aus Sandsteinquadern.
Am Ende einer Führung stand als letzter Besichtigungspunkt, bevor die Besucher in den lieblichen Burginnenhof entlassen wurden, die Folterkammer auf dem Programm, das - örtlich betrachtet - von ganz oben, dem Ausguck auf dem höchsten Turm mit Ausblick über Dorf und Täler, nach ganz unten zum Verlies im Keller führte.
Eine typische Führung durch eine der sprachgewandten Führerinnen endete also in der Folterkammer, nachdem alle Zuschauer hinter der Barriere Aufstellung genommen hatten, in der Regel auf Französisch: "Et alors, mesdames et messieurs, ici, vous voyez les instruments de torture les plus fréquents. Voici, à gauche, le toca, voilà le potro et là- haut la garrucha. ..." Nach den französischen Erläuterungen kam in der Regel die deutsche Beschreibung der Einrichtung in der Folterkammer, da häufig deutsche Touristen die zweitgrößte Gruppe stellten: "Und hier, meine Damen und Herren, sehen sie die Folterwerkzeuge, die am häufigsten zum Einsatz kamen. Das sind hier links die Toca, dann dort drüben die Potro und da oben die Garrucha. Ich beschreibe Ihnen jetzt in aller Kürze die Wirkungsweise dieser Vorrichtungen. ..." Nachdem sie mit der Schilderung dieser aus der spanischen Inqusition stammenden "Erfindungen", wie der geneigte Leser am Klang der drei Fachbegriffe unschwer erkennen kann, zu Ende war, wies sie auf einige andere Instrumente hin, die "nur" einzelnen Körperteilen Schmerz zuzufügen in der Lage waren: Daumenschrauben, von denen es mehrere in der Kammer gab, die Schandgeige, die um Hals und Handgelenke geschlossen wurde, als auch Spanische Stiefel und den Gespickten Hasen, welch letztere zum Quetschen der Füße und Beine gedacht waren. Die schon erwähnte eiserne Jungfrau war eigentlich kein Folter-, sondern ein Tötungsinstrument. Ganz überwiegend hätten diese schrecklichen Dinge, so erklärte die Führerin abschließend, Anwendung gefunden, wenn Ketzer oder Hexenmeister oder Hexen zu Geständnissen gebracht werden sollten. Man brauchte nur genügend lange und ausreichend häufig zu foltern, um jeden, wirklich fast jeden zu Aussagen zu veranlassen, die ihn schwerstens belasteten und ihm in fast allen Fällen dem Tod auf dem Scheiterhaufen brachten. Vor dem eigentlichen Ketzer- oder Hexenprozess wurden die Delinquenten für die peinliche Befragung immer nackt ausgezogen und an das jeweilige Folterinstrument gebunden und anfänglich ermahnt, freiwillig die Wahrheit zu sagen, damit sie sich die schrecklichen Schmerzen ersparten und durch tätige Reue die eigene Seele retteten. Bei dieser Prozedur waren mindestens immer drei Männer anwesend: ein Gerichtsschreiber, ein Pfaffe und ein Folterknecht. Oft sei es vorgekommen, dass der Folterknecht oder auch alle drei Männer bei der peinlichen Untersuchung der nackten Frau nach sogenannten Teufelszeichen - Muttermalen, Warzen oder Haarwuchs dort, wo Frauen normalerweise keine Haare haben - ihren abseitigen Neigungen hätten frönen können. Warzen zum Beispiel wurden mit spitzen Nadeln eingestochen. Wenn kein Blut floss oder nur sehr wenig, wurde das als Beweis ihrer Teufelsbuhlschaft vom Schreiber im Protokoll notiert. Man schätze, dass etwa 1 Million Frauen im 15. bis 18. Jahrhundert als sogenannte Hexen in katholischen und protestantischen Ländern verbrannt worden seien. Torquemada, der berüchtigte Großinquisitor, habe in seiner vierzehnjährigen Amtszeit in Spanien 16 000 Menschen, zumeist Mauren und Juden, als Ketzer verbrennen lassen, weitere 100 000 seien auf die Galeeren gekommen oder lebenslang eingekerkert worden. Von ihm sei überliefert, dass er sich mit Bußübungen penibel auf jeden Ketzerprozess eingestimmt habe: Er geißelte sich selbst, bis das Blut spritzte, aß nie Fleisch, fastete und lebte völlig enthaltsam. Offensichtlich sei er Masochist und Sadist zugleich gewesen.
Die beiden Bretonen lauschten bei den ersten Malen ganz aufmerksam, denn was sie da zu hören kriegten, jagte ihnen eine Gänsehaut über den Rücken, zumal ihnen die beschriebenen Geräte aus ihrer sitzenden Position, dicht vor ihren Augen, größer und gefährlicher erschienen als den übrigen Zuhörern, von denen einige schon umhergingen und sich nur das ansahen, was sie gerade - unabhängig vom Redefluss der Führerin - interessierte. Einige derjenigen, deren Erklärung in ihrer Landessprache schon vorüber war, waren schon wieder nach draußen gegangen, um im Sonnenschein des Innenhofs oder auf einer schattigen Bank ein Getränk zu sich zu nehmen oder ein kleines belegtes Baguette zu essen.
Am Abend des ersten Tages ging Michèle, die den Nachmittag in ihrem Büro rechts vom Burgeingang verbracht und Handwerkerrechnungen kontrolliert hatte, in die Folterkammer, um sich ihre beiden neuen Angestellten in ihrer "Arbeitsumgebung" anzusehen. Was sie sah, stellte sie sehr zufrieden, denn nun wirkte die Kammer mit den beiden, die da bewegungsunfähig an die Wand gelehnt saßen, noch viel echter als vorher. Als die letzten Besucher draußen waren, unterhielt sie sich mit ihnen und fragte nach deren Wohlbefinden. "Danke, Madame, könnte schlimmer sein", scherzte der eine. Sie fragte höflich nach der Art ihrer Anreise, erfuhr, dass sie mit der "Ente" von Rennes gekommen waren, gab ihnen eine Empfehlung für eine preiswerte Herberge unten im Dorf und erinnerte sie daran, morgen früh um 10 Uhr wieder an der Burg zu sein. Sie werde gleich ihrem Sekretär Bescheid sagen, damit er sie losschließen solle. Damit verabschiedete sie sich und ging hinaus.
(Fortsetzung folgt)
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Märchenschloss
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Datum:13.11.02 19:09 IP: gespeichert
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Das Märchenschloss Eine phantastische Geschichte aus der französischen Provinz
Es gibt in Frankreich eine Burg, die wie der Prototyp eines mittelalterlichen Märchenschlosses aussieht. Sie wurde in der Zeit des Herzogs Karl der Kühne erbaut, aber in der Französischen Revolution fast vollständig zerstört. Am Ende des 19. Jahrhunderts ließ die Gattin des französischen Staatspräsidenten, in dessen Besitz die Burgruine gelangt war, sie mit Spendengeldern großzügiger und schöner denn je restaurieren. Allein die Freilegung des 60 Meter tiefen Brunnens im Burghof, der mit dem Schutt der alten Burg verfüllt worden war, dauerte fast zwei Jahre. Am Ende der Restaurierung war eine Burganlage mit Wachsaal, Ess-Saal, Küche, Schlafzimmern, Kapelle, unterirdischen Gewölben, Folterkammer und Bergfried entstanden, die wie ein Gesamtkunstwerk mit bunten Glasziegeln und zehn spitzen Türmen und Türmchen über einem bewaldeten Berg weit über das gleichnamige Dorf und die dunklen Waldtäler ins Land grüßt. Es ist das Chateau de la Roche.
In diesem Chateau nun beginnt unsere schaurig-schöne Geschichte von Liebe, Einsamkeit und Unterwerfung.
Der Sohn des Staatspräsidenten führte im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts das lobenswerte Unternehmen seiner Mutter nach deren Tode fort und vollendete die Restauration etwas stilwidrig mit der Einrichtung des sogenannten Chambre chinoise aus den Geschenken, die die chinesische Kaiserinwitwe bei ihrem Staatsbesuch in Paris aus dem Fernen Osten mitgebracht hatte. Allein, er hatte finanziell keine so glückliche Hand, der Fluss der Spendengelder ging vor dem 1. Weltkrieg zurück, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als die Burg an einen reichen Privatmann aus dem burgundischen Weingroßhandel zu veräußern, da der französische Staat nach den millionenfachen Opfern und Schäden des 1. Weltkrieges nicht in der Lage war, die Treuhänderschaft für dieses mittelalterliche Juwel zu übernehmen.
Im Zweiten Weltkrieg diente das Schloss de la Roche als Unterschlupf für abgesprungene englische und amerikanische Fallschirmagenten, da es nur einen einzigen, leicht zu verteidigenden Brückenzugang und einen unterirdischen Fluchtweg unter dem Felsen hindurch besaß, der den Flüchtenden erst nach gut zwei Kilometern in einem benachbarten Tal wieder an die Erdoberfläche führte. Als im August 1944 Dorf und Schloss und ganz Südfrankreich von den Amerikanern, die an der Cote d Azur gelandet waren, befreit waren, feierten Besitzer, Dörfler und Befreier im Schlosshof tage- und nächtelang und ließen sich den Wein des freigebigen Weinhändlers sehr wohl munden. Da machten Geschichten die Runde, wie man die dummen Boches gefoppt hatte und wie man so manchen Agenten, dessen Überleben kriegsentscheidend gewesen wäre, versteckt und gerettet hatte, und alle Augen glänzten, wenn wieder und wieder "Allons enfants de la patrie" geschmettert und der "Yankiedoodle" gepfiffen wurden.
Das folgende Jahr, das erste Friedensjahr, war viel weniger interessant; die Geschäfte gingen schlecht und der Besitzer musste Konkurs anmelden. Das Schloss wurde versteigert, aber erbrachte längst nicht so viel, dass alle Gläubiger des Weingroßhändlers zufriedengestellt werden konnten. Den Zuschlag erhielt eine Holländerin, die mit Gewürzhandel aus dem damals noch niederländischen Indien, dem heutigen Indonesien, ein Vermögen gemacht hatte.
(Fortsetzung folgt) (Änderung: anderer Name für das Schloss und neue Formatierung /fett/ für den Titel)
(Diese Nachricht wurde am 13.11.02 um 12:52 von Fabian geändert.) (Diese Nachricht wurde am 13.11.02 um 19:09 von Fabian geändert.)
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Freak
jedem das Seine, vor allem daß, was ihm Spass macht
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Re: Märchenschloss
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Datum:14.11.02 18:47 IP: gespeichert
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wow, wird ja richtig interessant... bin mal gespannt ob die beiden wirklich losgemacht werden oder ob der sekretär seine sadistische ader an denen ausleben wird dogslave, owned by painmaster
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Re: Märchenschloss
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Datum:15.11.02 01:00 IP: gespeichert
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Hallo Graurechts,
natürlich wird der Sekretär irgendwann noch seine sadistische Ader ausleben können und dürfen, weil er sich sechs Jahre lang zurückgenommen hat, in denen er mittelalterliche Sexualpraktiken genussreich und ausgiebig in der Schlossbibliothek in einsamen Nachtstunden studiert hat. Michèle weiß, was sie an ihm hat und wird daher über seine Obsessionen huldvoll hinwegsehen.
Mit herzlichen Grüßen
Fabian
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Re: Märchenschloss
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Datum:16.11.02 20:14 IP: gespeichert
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4. Kapitel
In den nächsten Tagen spielte sich das neue Zweierteam recht leidlich auf seine Abeitsbedingungen ein, und alle vom Burgpersonal fanden, dass die beiden bretonischen "Gefangenen" eine nützliche Bereicherung der Burg waren. Sie klagten nicht, sie jammerten nicht und ertrugen mit stoischem Gleichmut, obwohl noch jung an Jahren, das Gekicher und Geläster der Jugendlichen unter den Besuchern, während die älteren sich eher Gedanken machten, ob die beiden nicht Hämorrhoiden beim Sitzen auf dem kalten Steinfußboden bekommen würden. Am vierten Tag baten sie von sich aus erfolgreich darum, ob sie je eine kleine, quadratische Bastmatte, die nicht weiter auffiel, unter ihren Hintern schieben dürften, damit es etwas bequemer werde.
In der zweiten Woche machten sie den vorsichtigen Vorschlag, sie könnten doch nebenan in dem leeren Gewölbe, wo sie sich immer umzogen, über Nacht schlafen, sofern man nur zwei Betten, zwei Stühle, einen Tisch und eine Campingtoilette hineinstellen würde. Waschen könnten sie sich, wenn die Besucher noch nicht da oder schon wieder weg waren, in der sanitären Anlage, die, darauf hatte Michèle Wert gelegt, großzügig mit WCs und Waschbecken für Personal und Gäste ausgestattet war und von einer eigens angestellten Toilettenfrau sauber gehalten wurde. Natürlich verfolgten sie dabei durchaus eigennützige, aber verständliche Interessen, denn sie wollten, da sie arme Studenten waren, das Geld für die Übernachtungen im Dorfgasthof einsparen. Michèle, die stets langfristig die Dinge bis zu ihrem Ende überdachte, beauftragte, nachdem sie den beiden Studenten aufmerksam zugehört hatte, eine Bau- und Installationsfirma aus Beaune, die den Auftrag bekam, in dem leeren Gewölbe je drei Zellen links und rechts von einem Mittelgang einzumauern und die erforderlichen modernen sanitären Anlagen ebenfalls zu installieren. Jede Zelle sollte eine Dusche, ein Waschbecken und ein WC bekommen, die aber im hinteren Teil jeder Zelle für das Publikum nicht sichtbar hinter einer Sichtwand liegen sollten. Außerdem sollten dort Wandöffungen für das diskrete Warmluftsystem, das seit zehn Jahren in der Burg installiert worden war, um die Feuchtigkeitsschäden zu minimieren, angelegt werden und mit diesem zentralen Warmluftsystem verbunden werden. Es kam ihr nämlich darauf an, die Illusion eines mittelalterlichen Kerkers mit notwendiger moderner Hygiene für ihre Angestellten zu verbinden. Auch hinsichtlich der Zahl der sechs Zellen dachte sie jetzt schon an eine mögliche Erweiterung des Personals in diesem Teil ihrer Burg. Sie schien sich zu dieser Abweichung von der Originalität einer mittelalterlichen Burg um so mehr berechtigt zu sein, als sie natürlich wusste, dass schon die Wiederherstellung des Chateau de la Roche im 19. Jahrhundert nicht 100%-ig dem originalen Zustand gefolgt war, sondern dass die Restauration mehr die Vorstellung widerspiegelte, wie man sich im 19. Jahrhundert in romantischer Verklärung das Mittelalter vorgestellt hatte. Vergleichbare Absichten und Wunschvorstellungen, eine verklärte Epoche wieder zum Leben zu erwecken, kennt man, wie der kunsthistorisch etwas bewanderte Leser weiß, auch aus Deutschland und aus Italien. Man möge an die Vollendung des Kölner Doms im 19, Jahrhundert, an die Fresken in der Wartburg aus den Jahren 1853 bis 1855 oder an die Erneuerung des Castel del Monte in Apulien in den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts denken.
Sie beauftragte also, nachdem sie sich entschieden hatte, Bau- und Handwerksfirmen und drängte zur Eile, so dass schon im nächsten Monat die letzten Putzarbeiten erledigt waren. In der Zwischenzeit hatte sie ihren Sekretär beauftragt, per Annonce nach einer Frau zu suchen, die bereit war, als weibliche Gefangene für angemessenes Honorar in einer mittelalterlichen Burg "mitzuspielen". So kam es, dass am Tag, wo die Umbauten abgeschlossen waren und die Putzkolonne das Schloss verlassen hatte, auch die angeworbene Frau sich in ihrem Büro meldete. Die Frau stammte aus der Provence, genauer gesagt aus Grasse, der Hauptstadt der Düfte, und war alleinerziehende Mutter zweier Kinder, die sie des Jobs wegen, der gut bezahlt werden sollte, bei deren Großmutter zurückgelassen hatte, die auch bereit war, den Schulbesuch der beiden im gerade begonnenen neuen Schuljahr zu beaufsichtigen. Michèle persönlich zeigte la "sorcière", der "Hexe", ihre für sie reservierte Zelle im umgebauten Gewölbe, wo es noch nach Mörtel und Farbe roch. Sie bekam die gleiche Kleidung wie ihre zwei "Leidensgefährten", die sich schon in der Folterkammer befanden. Dann führte Michèle sie dorthin und stellte die beiden Männer und die Frau aus Grasse gegenseitig vor. Zur Einweisung erläuterte sie ihr einige der wichtigsten Dinge, die man über das mittelalterliche Rechtsfindungssystem wissen musste, um darin eine Rolle überzeugend echt zu spielen. So erklärte sie der "Neuen" z. B. die Potro, die eine Folterbank auf zwei schweren Holzblöcken war und am Fußende eine fast mannshohe hölzerne Drehspindel hatte, mit der eine Holzrolle gedreht werden konnte, um die ein Seil gewickelt war. Am Kopfende war eine aufrecht stehende hölzerne Halskrause angeschraubt, die zweigeteilt war und geöffnet werden konnte, um den Hals einzuklemmen, so dass der Kopf fixiert wurde, während die mit dem Seilende zusammengebundenen Füße dergestalt in die entgegengesetzte Richtung gezogen werden konnten, dass der Körper des oder der Beschuldigten so weit gestreckt werden konnte, bis die Gliedmaßen knackten und er/sie Himmel und Hölle anflehten, man möge aufhören und er/sie würde alles zugeben, wie sie mit dem Beelzebub schamlose Unzucht in vielerlei schlimmer und sündhafter Weise getrieben hätten. Der Teufel habe einen Schwanz, der hart wie ein Knochen sei, wimmerten einige, andere jammerten und plapperten alles nach: Ja, ja, des Teufels Schwanz sei vorne anstelle der Vorhaut mit Fischschuppen bedeckt und so weiter und so fort. Der aufmerksame Leser wird erkennen, wie hier die abartigen Phantasien der Kleriker den armen unschuldigen Opfern in jener längst vergangenen Zeit in den Mund gelegt worden sind. Mit diesen und jenen Hinweisen zum mittelalterlichen Hexenwahn bat Michèle die "Neue", sich auf die Potro zu legen. Sie klemmte vorsichtig ihren Hals in der Halskrause ein, fesselte ihre Fußgelenke mit dem Seilende und verknotete es. Dann drehte sie die große Holzspindel vorsichtig so weit, bis das Seil gespannt war, wobei sie beständig fragte, ob sie noch ein kleines bisschen weiter drehen dürfe, bis die junge Frau, die dergleichen noch nie erlebt hatte, sagte, es sei jetzt genug und Madame solle nicht weiter anziehen. Michèle trat hinter die Barrière, sah sich um und fand, dass das gesamte Arrangement täuschend echt aussah: zwei an den Füßen gefesselte Männer, die auf ihr peinliches Verhör zu warten hatten, und eine junge Frau, die als angebliche Hexe oder Ketzerin bewegungsunfähig auf der Potro lag. Fehlten nur noch der bigotte Pfaffe, der lüsterne Gerichtsschreiber und der brutale Folterknecht oder deren zwei! Zufrieden schloss sie die Folterkammer und kehrte in ihr Büro zurück, um dort einen Bettelbrief an den französischen Automobilclub zu schreiben, in dem sie eine nicht geringe und längst überfällige Spende zugunsten des gemeinnützigen Vereins für die Findelkinder anmahnen wollte.
(Fortsetzung folgt)
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Re: Märchenschloss
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Datum:18.11.02 19:04 IP: gespeichert
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Hi Fabian,
du bist grausam! ich, der verschlossene muss mir solche reizende Geschichten lesen! Damit folterst Du auch mich!
Die Szene gefällt mir sehr; würde die Sache echt sein, würde ich mich auch dafür melden...
dogslave, owned by painmaster
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Re: Märchenschloss
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Datum:18.11.02 23:47 IP: gespeichert
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Hallo Graurechts,
schön, wie du dich in die Geschichte einklinkst.
Übrigens: Das erste Kapitel bis zum Sohn des frz. Staatspräsidenten entspricht völlig der (historischen) Wahrheit. Das Chateau de la Roche ... existiert wirklich mit Ausnahme des Folterkellers.
Im nächsten Kapitel kommen zwei weitere gefangene Frauen und ein Mann sowie drei Folterer (Pfaffe, Gerichtsschreiber und Folterknecht) ins Spiel. Möglich, dass du dich in einer der Figuren wiedererkennst. (Dieses 5. Kapitel habe ich aber schon vor deiner Anwort fertiggestellt.)
Mit herzlichen Grüßen
Fabian
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Re: Märchenschloss
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Datum:19.11.02 21:44 IP: gespeichert
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5. Kapitel
Am Abend kam der Sekretär vorbei und machte die beiden Gefangenen und die "Hexe" los. Sie hatten zwei Stunden Zeit, sich im Dorf etwas zu essen zu besorgen. Danach sollten sie sich im neuen Gefängnis einfinden, damit er sie für die Nacht einschließen könne. Um neun Uhr waren alle am Eingang des Gefängnisses, wo der Sekretär aufschloss und sie auf die Zellen verteilte. Die Frau kam in die erste Zelle links, die beiden Studenten schloss er rechts in die letzte und mittlere Zelle ein. Die Zellentüren waren stilecht aus dicken Eichenbohlen mit einer rechteckigen Gucköffnung in Augenhöhe. Elektrische Lampen gab es nicht, so dass es völlig finster wurde, als der Sekretär die Eingangstür zum Gefängnis verschlossen hatte. Am anderen Morgen sollten sie 1½ Stunden vor Öffnung der Burg geweckt werden. Die beiden Studenten hätten gern eine Unterhaltung mit der jungen Frau, die sie den ganzen Tag vor sich auf der Potro vor sich hatten liegen sehen, angefangen, aber die wuchtigen Steinwände und die dicken Holztüren ließen keine Konversation zu. Also gaben sie es auf, zumal die Frau ziemlich früh einschlief, da der erste Tag sehr anstrengend für sie gewesen war und ihre Knochen doch ein wenig schmerzten.
Am nächsten Tag wurde bei den großen der geführten Gruppen das Arrangement im Folterkeller erweitert. Das notwendige Personal hatten Michèle und ihr Sekretär schnell und ohne Probleme unter den Angestellten im Schloss angeworben. Neben der Potro, auf der die Frau ausgestreckt lag, stand jetzt ein Mönch mit heller Kutte und schwarzer Kappe, die seine Tonsur bedeckte; auf einem Stuhl saß ein schwarz gekleideter Gerichtsschreiber mit Feder, Tintenfass und aufgeschlagenem Buch und am Fußende drehte ein Folterknecht mit aufgekrempelten Ärmeln, braunem Lederwams, enger Hose und Stulpenstiefeln an der großen Spindel oder tat zumindest so. Der Pfaffe redete auf die Frau ein, dass sie zugeben sollte, mit dem Teufel mindestens zehnmal Unzucht wie die Tiere getrieben zu haben. Der Gerichtsschreiber kritzelte, was das Zeug bzw. die Feder hielt, in sein Protokollbuch, und der Folterknecht drehte, da die verdächtige Hexe nur jammerte und nicht bekannte, an der Spindel. Es war nur gut, dass diese Demonstration nur so lange währte, bis die Führererin, die zu diesem Schauspiel fachlich versierte Kommentare gab, die Gruppe wieder nach draußen bat. Die beiden Studenten hatten jetzt ordentlich was zu staunen und bemitleideten die Frau und freuten sich über ihre Lage, denn bisher hatten sie ihr Geld im wahrsten Sinne des Wortes nur ersessen. Aber es war noch nicht aller Tage Abend und sie sollten noch erfahren, wie schwer es sein kann, eigenes Geld wirklich mit körperlichem Einsatz zu verdienen!
In den nächsten Tagen wurde das Folterdemonstrationsprogramm noch mehr erweitert, so dass die Führerinnen je nach Zusammensetzung, Größe und Interessen der Gruppe diverse Foltermethoden vorführen lassen konnten. Dazu wurden jetzt auch die beiden Studenten, ob sie wollten oder nicht, herangezogen. Der eine wurde an die Garrucha gehängt. Diese war ein Flaschenzug, der ihn an seinen Handgelenken nach oben zog, bis er hoch über den Anwesenden vom Kellergewölbe hing. Einzige Erleichterung gegenüber früheren Jahrhunderten war die gefütterte Lederschlaufe um seine Handgelenke, damit böse Einschnitte in die Haut und Blutabschnürungen vermieden wurden. Michèle war geschäftstüchtig genug, um zu wissen, dass jede extreme Übertreibung außer viel Ärger auch Kosten verursachte - an Ärzte, Rechtsanwälte und Gerichte. An seinen Füßen wurden je nach Grad des Verhörs wegen Ketzerei oder Hexerei leichte oder schwere Gewichte aus Stein gehängt, so dass er bald seines eigenen Gewichts und desjenigen der Steine wegen heftige Schmerzen in den Handgelenken, in den Armen und den Schultern zu ertragen hatte und dies durch Wehgeschrei laut zu erkennen gab. Der andere machte bei der nächsten Führung die Bekanntschaft mit der Toca. Seine Hände wurden auf dem Rücken zusammengebunden. Dann wurde er auf die Folterbank, von der die Frau losgebunden wurde, gelegt und gestreckt. Die folgende Wassertortur spielte sich so ab: Man drückte durch seinen Mund ein Tuch in die Kehle, so dass durch diesen Stofftrichter ein Krug Wasser in seinen Magen eingeflözt werden konnte. Das Gefühl, erbrechen zu müssen, war schon bei den ersten Wassergaben ganz erschrecklich, und gnädigerweise wurden nur geringe Wassermengen verabreicht. Derart konnten den staunenden Gruppen die wichtigsten Instrumente und Methoden nicht nur gezeigt, sondern auch ihre unmittelbare Wirkung an lebenden Objekten visuell und akustisch vorgeführt werden. Nur berühren durften die Besucher die Opfer nicht, aber das war ihnen ja sowieso schon von den vielen kleinen Schildern bekannt, die vor kostbaren Möbeln oder gefährlichen Waffen aufgestellt waren: "NE PAS TOUCHER, S.V.P." Eine weitere kleinere, aber äußerst wirkungsvolle Methode war das Anlegen von Daumenschrauben. Sie sahen wie ein m aus, bei dem auf dem Mittelsteg eine Schraube saß, die einen Quersteg nach oben schob, so dass die zwei eingeklemmten Finger millimetergenau gequetscht werden konnten, was fürchterlich weh tat. Nur Gruppen ohne Kinder und solchen, die vorsorglich vorgewarnt wurden, kamen in den zweifelhaften Genuss, die Daumenschrauben in Aktion zu sehen. Die armen Gefangenen konnten froh sein, dass die Spanischen Stiefel zum Quetschen der Beine eingerostet und nicht mehr zu gebrauchen waren.
In den Pausen zwischen den Führungen hatten die beiden männlichen Gefangenen und die weibliche Muße, sich von den Qualen zu erholen; außerdem wurde darauf geachtet, nicht den schärfsten Grad anzuwenden und die Folterzeit zu begrenzen. Die Gefangenen mussten in ihren Rollen reihum wechseln, jeder kam mal auf die Potro oder wurde an die Garrucha gehängt oder nur an den Füßen gefesselt und konnte zusehen. Abends erlöste sie meistens der Sekretär von ihren Fesseln und schloss sie in ihren Zellen ein. Dort bekamen sie jetzt auch ihr Abendessen, das heiß von einer Schnellküche geliefert wurde, so dass sie jetzt 24 Stunden und 7 Tage die Woche im Dienst waren und mehr und mehr zu wirklichen Gefangenen wurden, die keine freie Zeit mehr hatten. Der Sekretär ließ sie seine Macht spüren und zeigte Interesse sowohl an den beiden Männern als auch der Frau. Eines Abends konnten sie beobachten, wie er die Frau aus der Zelle holte und hinausführte. Nach zwei Stunden kam sie wieder, und weil es schon dunkel war, konnten sie nur hören, wie er zur ihr beim Einschließen sagte: "Morgen brauchst du nicht in die Folterkammer. Du hast dir einen Tag Erholung wirklich verdient. Schlaf gut und träume süß!" Am nächsten Tag waren sie allein in der Folterkammer und mussten daher häufiger bei den Vorführungen mitmachen, so dass dieser Tag viel anstrengender wurde und das Geld dafür sauer verdient war. Bisher hatten sie alles noch ziemlich locker ausgehalten, da die Aussicht auf den Verdienst und eine leicht devote Ader die mit ihrem Gefangenendasein verbundenen Unbequemlichkeiten in den Hintergrund gedrängt hatten.
In den nächsten zwei Wochen wurden weitere Personen im Gefängnis eingekerkert: zwei Frauen, die sich auf Annoncen meldeten, und ein Mann, der auf Befehl seiner Eheherrin mitmachen musste und der auch von ihr persönlich bei der Schlossherrin Michèle abgeliefert wurde. So wurden rechts alle Zellen mit Männern belegt und alle drei Frauenzellen. Tagsüber waren je drei in der Folterkammer, wo sie für die Vorführungen gebraucht wurden; drei blieben in den Gefängniszellen eingesperrt, wo sie von den Besuchern durch die Gucklöcher angestarrt werden konnten. Um die Mittelalter-Illusion zu steigern, mussten sie in den Zellen tagsüber während der Besuchszeiten eine schwere eiserne Kette zwischen den Handgelenken, die in der Mitte an einem massiven Halsring befestigt war, tragen. Die Kette war so kurz, dass sie mit ihren Händen nur ihr Gesicht oder ihre Brust berühren konnten. Am linken Fuß war ein Eisenring mit einer etwas längeren Eisenkette angebracht, an deren Ende sie eine schwere eiserne Kugel hinter sich herschleppen mussten, wenn sie hin- und hergingen.
Bei den Engagements der verpflichteten Personen hatte Michèle mit Ausnahme des Mannes, der ein gehorsamer Ehemann seiner Herrin zu sein schien, darauf geachtet, dass nur unabhängige Personen - Singles und Geschiedene - eingestellt wurden, um möglichen Komplikationen mit Ehepartnern aus dem Wege zu gehen. Diese Sorgfalt sollte dazu beitragen, dass, als aufgrund merkwürdiger Ereignisse im Schloss eine Verlängerung des Gefängnisaufenthalts einiger Gefangener sich aus der Sicht von Madame Michèle als unbedingt notwendig auch gegen deren Willen erweisen sollte, niemand nach dem Verbleib fragte.
(Fortsetzung folgt) (Änderung: nur Formatierung) (Diese Nachricht wurde am 19.11.02 um 21:44 von Fabian geändert.)
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Re: Märchenschloss
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Datum:21.11.02 23:41 IP: gespeichert
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6. Kapitel
Als das Wintersemester begann, drängte Michèle die beiden Studenten, die sie mittlerweile in ihr Herz geschlossen hatte, ihr Studium in Rennes wieder aufzunehmen. Allein sie zeigten keine große Lust, und so machte sie ihnen den Vorschlag, ihr Studium im nur 60 km entfernten Dijon fortzusetzen und im übrigen an vorlesungsfreien Tagen und an allen Wochenenden ihr Dasein als ihre Gefangene im Schloss fortzusetzen. Sie besorgte ihnen in Dijon auch eine Studentenbude und befahl ihnen per téléphone mobile, wann sie am Wochenende oder sonst im Schloss erscheinen mussten. Sie ließ sich über ihre Studienfortschritte genauestens berichten, denn sie fühlte sich, nachdem sie die geistige und körperliche Kontrolle über die beiden jungen Männer übernommen hatte, wie selbstverständlich auch für deren beruflichen Fortschritt und für ihr Wohlergehen verantwortlich. Sie bestellte über eine Importfirma in Paris für die beiden Studenten zwei Keuschheitsgürtel der Marke CB2K, auf die sie, die dergleichen noch nicht kannte, von dem eingekerkerten Ehemann aufmerksam gemacht wurde. Die beiden jungen Männer, sowieso leicht devot, waren ohne weiteres bereit, die Keuschheitsgürtel der Madame zuliebe, die sie sehr verehrten, anzulegen und ihr die Schlüssel auszuhändigen. Michèle hatte bisher als dominante Person in sexuellen Beziehungen keinerlei Erfahrung, aber aufgrund ihrer bisherigen sozialen Machtposition gegenüber ihren Mitarbeitern und Bekannten fiel es ihr überhaupt nicht schwer, auch sexuelle Dominanz auszuüben. Dabei kam es ihr überhaupt nicht darauf an, sich von den beiden sexuell befriedigen zu lassen. Sie legte nur Wert darauf, dass die beiden jungen Männer alles taten, was sie wollte, denn das wäre, davon war sie sowieso überzeugt, nur zu deren Besten. So ergab es sich wie von selbst und ohne Diskussion, dass sie überhaupt nicht daran dachte, dass die beiden jungen Männer auch mal eine Erleichterung ihres Sexualtriebs nötig hätten. Sie nahm an, dass es reichte, wenn die beiden ihre Geschlechtsteile ordentlich unter der Dusche in ihrer Gefängniszelle sauber hielten. Die beiden jungen Männer wiederum wagten nicht, die ältere Frau, die fast wie eine Mutter zu ihnen war, zu bitten, ob sie ihnen wohl einen runterholen würde.
So war Michèle sehr empört, als ihr hinterbracht wurde, dass die beiden Studenten eines Abends ganz vernehmlich laut in ihren Zellen geschnauft hätten. Eine der beiden neuen Frauen hatte gelauscht und gepetzt. Am nächsten Sonntag hielt Michèle die beiden Studenten, nachdem die Besucher gegangen waren, im Folterkeller zurück und befahl einem, den sie losgemacht hatte, sich auf einem Holzschemel zu setzen und die rechte Hand auszustrecken. Dann legte sie ihm die Daumenschraube an Zeige- und Mittelfinger und drehte, bis die Daumenschraube festsaß, aber noch nicht weh tat. "Ich weiß, dass du dich selbst befriedigt hast. Ich möchte das nicht und hatte gedacht, dass du das auch weißt. Also, ich frage dich ein erstes und letztes Mal: Stimmt das?" - "Aber Madame, wo denken Sie hin, so was machen wir doch nicht, nachdem Sie extra den Keuschheitskäfig für uns bestellt haben, Seitdem wissen wir doch, dass Sie uns von dieser schlimmen Sache fernhalten wollen." - "Spar dir deine Worte, ja oder nein?" Sie drehte an der Daumenschraube, der Student wimmerte nur etwas, war aber nicht bereit, sein Vergehen zuzugeben. "Na, wird`s bald?" Wieder drehte sie ein Stück weiter, und die beiden Finger des Delinquenten quollen dick an und wurden rot und blau. Der konstante Druck war nicht mehr zum Aushalten. "Ja, ja, ich ...." - "Was ja, ja? Ich will alles hören." - "Ich... wir haben uns verabredet, unsere Schwänze aus dem Käfig zu ziehen, das geht, und dann hat Pierre in der Nachbarzelle gesagt: Weißt du, wie schön es wäre, wenn wir nacheinander die Madame fi**en dürften? Danach wollten wir Sie liebevoll lecken, überall, wo Sie es gern hätten. Da habe ich mir Sie ganz nackt vorgestellt und gewichst. Als es mir kam, hab ich geschnauft und geschrien und eine Gänsehaut gekriegt von oben bis unten." - "So, so, du kleiner Wichser, das wolltest du also? Das ist ja sehr aufschlussreich! Stimmt das, Pierre?" Pierre, der noch mit gefesselten Füßen auf dem Steinfußboden saß, beeilte sich zu antworten, denn er wollte die Daumenschraube nicht auch noch zu spüren bekommen. "Ja, Madame, genauso war s, nur, ich bin nicht angefangen, das war Philippe, der hat zuerst gesagt, das es geil wäre, wenn er sich die Madame ganz nackt vorstellt, und weiter, wie er Sie fi**en dürfte." - "Das reicht jetzt, das ist ja direkt widerlich, dass ihr euch so etwas nur vorstellt und nur in eurer Phantasie meint, ich hätte daran Spaß. Ich möchte jetzt wissen, was ihr dann gemacht habt." - "Dann, Madame", antwortete Philippe, "haben wir unsere Penisse wieder in den Käfig zurückgeschoben. Weil wir auf der Toilette saßen, brauchten wir nur noch abzuziehen." Michèle hatte genug erfahren und machte sich so ihre Gedanken über den CB2K. Vorher aber machte sie Pierre los und befahl ihm, nachdem sie sich auf den Stuhl des Gerichtsschreibers gesetzt hatte, sich rechts von ihr aufzustellen. Dann musste er seine Unterhose herunterziehen und den kurzen Kittel nach oben über seinen Hintern hochziehen. "Leg dich über meine Knie!" Pierre tat, was sie befohlen hatte, und stützte sich mit seinen Händen und Füßen ab. Dann verabreichte sie ihm mit der flachen Hand mehrere unregelmäßige Schläge auf den nackten Hintern, mal schneller, mal langsamer, mal schwächer, mal härter. Zwischendurch streichelte sie seinen Arsch mit der flachen Hand in kreisenden Bewegungen, aber sobald es für Pierre geil wurde, bekam er die nächste Folge an sehr schmerzhaften Schlägen. Philippe, der immer noch die Daumenschraube, die sie nach seinem Geständnis etwas zurückgedreht hatte, anhatte, durfte nur zusehen und zuhören, wie Pierre, der dergleichen noch nie erlebt hatte, zu jammern anfing. Michèle hatte noch nie einen Mann geschlagen, aber in ihrer angeborenen Dominanz tat sie in dieser Situation instinktiv das Richtige. Sie meinte, dass die beiden, denen sie wirklich wohlgesonnen war, spüren mussten, dass ihr Verhalten respektlos gewesen war.
Sie brachte die beiden Studenten in ihre Zellen zurück und legte ihnen jetzt auch für die Nacht den Halsring um und befestigte die kurze Kette zu den Armgelenken daran, damit sie sich unten nicht befummeln konnten. In der nächsten Woche wollte sie über eine bessere Lösung für die beiden nachdenken.
(Fortsetzung folgt)
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Re: Märchenschloss
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Datum:23.11.02 22:17 IP: gespeichert
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7. Kapitel
In der nächsten Woche waren die beiden Studenten bis Mittwoch in Dijon. Weil am Donnerstag ein staatlicher Feiertag war, konnten sie schon am Mittwochabend zum Schloss zurückkehren und über das lange Wochenende bleiben. Am Freitag würden sie nur eine Vorlesung, allerdings mit der in Frankreich üblichen Länge von 3 Stunden, versäumen, was sie sich aber leisten konnten, da z. Zt. keine Klausuren anberaumt waren. Madame Michèle hatte in der Zwischenzeit bei der Pariser Importfirma angerufen und ihr von der Lücke im System des CB2K berichtet. Sie sei nicht bereit, mehrere 100 Euro für zwei ihrer Meinung nach wirkungslose Keuschheitssysteme auszugeben. Man kannte natürlich die Madame und versuchte sofort, den einen oder anderen Tipp zur Vervollkommnung des Keuschheitskäfigs freundlichst zu erklären. Am besten, so meinte der Kundenbetreuer der Firma, sei es, wenn sie die ROI bestelle und sie an ihren beiden "losen" Schützlingen ausprobiere. Madame werde sicherlich sehr zufrieden sein. Sie werde sehen, die beiden bösen Buben würden sie noch einmal auf Knien anbetteln, endlich einmal wieder ihre Lustkolben freilassen zu dürfen und ihnen die Welt ohne Gitter zu zeigen. Madame meinte: "Na schön, ich bestelle sie und werde ja sehen, was sie bewirken."
Als sich Pierre und Philippe am Mittwochabend bei Madame zurückmeldeten, hatte sie schon die ROIs und die Schlüssel bereitgelegt. Dann mussten die beiden unter ihrer Aufsicht den mittleren Halbring mit den Zacken einsetzen und wieder abschließen. Anschließend befahl sie ihrem Sekretär, die beiden für die Nacht in ihren Zellen einzuschließen.
Der Sekretär kam dieser Bitte gerne nach, denn so hatte er einen Vorwand, auch in die Zellen der eingeschlossenen Frauen zu sehen und die eine oder andere Bemerkung zu machen. Madame hatte inzwischen alle Zellenschlüssel in einem Safe in ihre Verwahrung genommen und gab sie nur aus der Hand, wenn die Gefangenen morgens heraus- und abends hereingeführt werden mussten. Zumeist erledigte das ihr Sekretär oder der "Gerichtsschreiber". Einmal, als Madame abends einer Einladung nach Autun gefolgt war, bevor alle Schlüssel wieder zurück waren, hatte der Sekretär abends eine der drei Frauen namens Rosalie, die tagsüber in der Zelle verblieben war, die Handfessel nicht abgenommen, so dass sie wehrlos war, als er sie auf das harte Holzbett drückte und ihren Slip auszog. Ihr linkes Bein wurde durch die schwere Kugel nach unten gezogen, ihr rechtes Bein hob er mit der linken Hand an, so dass er in aller Ausführlichkeit und in größter Ruhe ihre Scham betrachten konnte. Dann bückte er sich und liebkoste mit der rechten Hand ihr dunkles Dreieck und drückte mit den Fingern ihre fleischige Vulva zärtlich auseinander, ohne in sie einzudringen. Rosalie empfand ihre Lage als Gipfel totaler Unterwerfung, nachdem sie schon den ganzen Tag den geilen Blicken der durch das kleine Sichtfenster schielenden Touristen ausgeliefert gewesen war, und ließ sich die Handlungen des Sekretärs seufzend gefallen, ohne ihn mit lautem Geschrei oder sonstwie zu hindern. Sie wurde feucht, und die Finger des Sekretärs fuhren noch sanfter und gefühlvoller auf und ab und hin und her. Dann richtete er sich auf, machte seinen Hosenlatz auf, holte seinen Steifen ans Dämmerlicht der Zelle und brachte ihn mit kurzen, schnellen Bewegungen zum Abspritzen. Das Sperma klatschte auf das Bett zwischen ihre Beine. Nachdem der Sekretär sich wieder beruhigt hatte und sein Schnaufen leiser und seine Atmung wieder flacher geworden war, holte er aus dem hinten liegenden Badezimmer Papiertrockentücher, um die weißliche Lache, die aus seinen Lenden gequollen war, vom Bett aufzuwischen. Dann zog er Rosalie das Höschen wieder an, löste die Hand- und Halskette, befreite ihren linken Fuß auch von der schweren Eisenkugel und verabschiedete sich für die Nacht. Rosalie sagte zu all dem gar nichts, nahm sich aber vor, mit ihren beiden Geschlechtsgenossinnen darüber zu reden. Dann wollte sie entscheiden, was zu tun sei. Die beiden anderen Frauen links und rechts hatten in ihren Zellen das heftige Schnaufen des Sekretärs mitgehört und kamen beide unabhängig voneinander zur der Überlegung, dass sie bei Gelegenheit dieses Wissen gegen ihn ausspielen konnten. Vielleicht konnten sie ihren Preis steigern, dachten beide.
Und so kam es auch. An dem Donnerstagmorgen, nachdem Pierre und Philippe zum ersten Mal mit den ROI aufgewacht waren und als Monique darauf wartete, dass der Sekretär aufschloss, damit sie in der Folterkammer ihren Dienst antrat, sagte Monique, die sich als erste auf die Annonce gemeldet hatte und - wie schon berichet - aus Grasse stammte: "Monsieur, das war neulich aber nicht sehr ritterlich, haben Sie das denn nötig?" - "Wovon sprechen Sie?" fragte der Sekretär. "Ja, wissen Sie denn nicht, vom Donnerstag, letzte Woche, natürlich! Tut das denn ein ehrenwerter Mann? Über einer gefesselten Frau stehend sich einen runterholen! Wenn Madame dieses peinliche Bild ausführlich geschildert bekommen würde, tss, tss, tss!" - "Wer sagt das, chère Monique? Sie phantasieren doch nur!" - " Mais non, c est la vèrité. Rosalie hat es mir und Brigitte am anderen Morgen mit allen pikanten Details erzählt. Möchten Sie welche hören?" - "Nun gut, jetzt nicht. Was möchten Sie, damit Sie die einmalige Sache vergessen?" - "Zuerst einmal für uns drei Frauen ein Aufschlag auf die Vergütung, sagen wir: 50 Euro!" - "Im Monat? Hm, lässt sich machen." - "Aber nicht doch - pro Woche! Und dann gewisse Vorteile und Aufmerksamkeiten für uns drei, die wir von Fall zu Fall anmelden werden." - Ich weiß nicht, ob das machbar ist", jammerte er, "der Preis ist mir doch zu hoch." - "Schade, dass Sie so wenig nachdenken, denken Sie doch einmal an Ihre Stellung! Ich bin sicher, wir finden eine einvernehmliche Lösung, ansonsten ..." Der ausklingende Ton, der in ihrer Drohung lag, war so eindeutig, dass der Sekretär hinausging, zuschloss und durch das Guckfenster sagte: "Heute abend reden wir noch mal. Ich werde jetzt dem Gerichtsschreiber sagen, dass er euch zum Dienst holt."
Heute hatten Monique, Pierre und Philippe Dienst im Folterkeller. Pierre und Philippe hatten schlecht geschlafen, weil sie wegen der ROIs, die auf ihre Penisse drückten, mehrmals wachgeworden waren. Wenn sie Wasser gelassen hatten, hatten sie wieder etwas Ruhe vor diesen Peinigern gefunden, aber nicht für lange. Auch jetzt, tagsüber, hüteten sie sich, an nackte Weiber oder an scharfe Fesselungen oder Madame, wie sie einen von ihnen übers Knie legte und liebevoll seine Erziehung klatschend und streichelnd vervollkommnete, überhaupt auch nur ansatzweise zu denken. Die Schmerzen, die sie am Schwanz verspürten, wären stärker als der mentale Lustgewinn gewesen. Der ständige Druck von oben auf den Penis und das Ziehen am Sack kam ihnen sehr unangenehm vor und war schon fast Folter, von der sie sowieso mehr als genug umgeben waren. In den Pausen zwischen den Vorführungen, als Monique stramm gefesselt auf der Potra lag und die drei Foltermeister nicht anwesend waren, erzählte Monique ihnen leise von dem, was sie gehört und was Rosalie ihr erzählt hatte. Dass sie heute morgen deswegen den Sekretär zu erpressen versucht hatte, verschwieg sie ihnen, denn sie dachte, dass die beiden blöden Studenten sowieso schon viele Vorteile durch Madame hatten, die offensichtlich Gefallen an ihnen gefunden hatte.
Abends kam der Sekretär noch einmal an Moniques Zelle und winkte sie zum Guckloch heran, um ihr leise flüsternd zu verstehen zu geben: "Einverstanden, aber nur 25 Euro je Woche zusätzlich für jede von euch. Ich muss schließlich sehen, wo ich 300 Euro im Monat zusätzlich herbekomme." - "Einverstanden, aber mit Inflationsausgleich am Beginn des neuen Jahres, sagen wir, 20%, das wären dann 30 Euro für jede von uns!?" - "Meinetwegen", murmelte der Sekretär. - "Und vergessen Sie nicht, dass Sie uns von Fall zu Fall gefällig zu sein haben", flüsterte Monique und drückte dabei ihre Handflächen unter ihren Busen und hob ihn leicht an. Da sie, wie auch die beiden anderen Frauen, keinen BH trug, war sofort das Anheben der Brüste sehr gut zu erkennen, was seine geile Wirkung auf den Sekretär nicht verfehlte. Er bekam augenblicklich einen harten Schwanz und dachte, lüstern, wie er nun mal war, daran, dass es wohl doch besser sei, zu zahlen und gewisse Freuden weiterhin zu genießen. Er entfernte sich schnell, schloss das Gefängnis ab, klopfte an Madames Büro und gab dort die Schlüssel ab. Dann ging er in sein Bürozimmer und holte sich unter der Schreibtischplatte einen runter.
(Fortsetzung folgt)
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Re: Märchenschloss
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Datum:25.11.02 17:07 IP: gespeichert
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8. Kapitel
Am langen Wochenende hatten die beiden Studenten ausreichend lange Gelegenheit, sich in Sehnsucht nach ihrer neuen Herrin Michèle zu verzehren, aber sie ließ sich nicht blicken. Da sie nicht herauskonnten, um sich zu erleichtern, versuchten sie wenigstens, die Unannehmlichkeiten an Penis und Hodensack zu minimieren, indem sie, wenn immer sie in den Zellen waren, gerötete Druck- und Scheuerstellen mit Hautsalbe einrieben, soweit das bei nicht abgenommenen Keuschheitskäfig möglich war. Andererseits spürten sie, je länger sie unerlöst blieben, dass ihre psychische Verfassung trotz Einsperrung nicht schlechter, sondern besser wurde. Sie fanden es gut, einer erfolgreichen und begehrenswerten Frau zu "gehören", d.h., insofern sie auf Zeit über ihre Bewegungsfreiheit bestimmte und auch darüber, ob sie einen Orgasmus haben würden oder nicht. Sie hatte mit ihnen weder darüber, ob überhaupt, noch darüber, wann und wie oft, geredet. Da sie am kürzeren Hebel saßen, finanziell abhängig waren, sich aber nicht ausgebeutet vorkamen, sondern im Gegenteil sich besser fühlten als in jener Zeit, in der sie als freie Wilde Tag für für Tag nur nach sexuellen Gelegenheiten geschielt hatten, ergaben sie sich, sich lustvoll unterwerfend, in das Schicksal, dass Madame für sie ausgesucht hatte. Weniger ihr Egoismus befahl ihnen das, sondern bei beiden in gleicher oder vergleichbarer Weise der innere Wunsch, der Madame mit diesem Verhalten zu gefallen, damit sie nicht über sie erzürnt sein musste. Sie freuten sich, wenn sie sich vorstellten, dass Michèle gute Stimmung hätte; zumindest wollten sie nicht der Anlass dafür sein, dass Michèle missmutig würde. Kurzum, sie wurden aufmerksame und rücksichtsvolle Liebhaber, auch wenn sie das zu zeigen körperlich nicht in der Lage waren und ihr auch nicht sagen konnten, da Michèle, wie schon berichtet, sich nicht sehen ließ.
Der dritte Mann, der von seiner Eheherrin im Schloss abgeliefert worden war, war bereits seit Jahren der devote Partner in der Ehe und fügte sich einvernehmlich den Wünschen seiner Frau. Er war froh, dass er, nachdem er von seinem verstorbenen Onkel eine kleine Erbschaft gemacht und seine Arbeit bei der ungeliebten französischen Einwanderungsbehörde aufgegeben hatte, hier im Schloss etwas hinzuverdienen konnte, obwohl es finanziell nicht nötig war. Er wusste nicht, wieviel es war, und wollte es auch nicht wissen, da in allen finanziellen Dingen sowieso seine Frau alles regelte. So ging die Vergütung für seine Rolle als mittelalterlicher Häftling auch direkt an seine Frau, die in Avallon im mittleren Burgund wohnte und ihn ein- oder zweimal im Monat besuchte. Dann ließ sie sich des Abends die Zelle ihres Mannes aufschließen und leistete ihm bis kurz vor Mitternacht Gesellschaft. Er berichtete ihr von dem, was er in der Zeit seit ihrem letzten Besuch hier im Schloss erlebt hatte und wieviel er darüber zu Papier gebracht hatte. Als einziger der sechs Gefangenen hatte er deswegen auch neben Bett und Stuhl einen kleinen Tisch in seiner Zelle stehen, auf dem er tagsüber, falls er nicht für den Folterkeller eingeteilt war, seine Tagebücher schreiben konnte. Das war mit Madame Michèle einvernehmlich ausgehandelt worden, als seine Ehefrau ihn hier abgeliefert hatte.
Nachdem sie ausgiebig ihre Gedanken über das in den letzten Wochen Vorgefallene ausgetauscht hatten, erlaubte sie ihm, dass er sie mit den Händen streicheln, der Zunge lecken und schließlich mit dem Penis penetrieren durfte. Sie zeigte ihm währenddessen mit ihrem ganzen Körper, der schließlich über dem seinen auf dem harten Holzbett zu liegen kam, wie zufrieden und glücklich sie über sein liebevoll-angepasstes Verhalten war. Bei diesen Begegnungen hatte ihr Ehesklave weiterhin die eiserne Kugel am linken Fuß und die Hals-und Handfesseln an. Letztere hinderten ihn aber nicht, ihre üppigen Brüste, wenn er unter ihr lag, zu streicheln und zu drücken oder ihren Nacken zu kraulen, wenn sie sich genügend weit zu ihm herunterbeugte. Sie brauchte dann nur "cher Marc, oh mon cher Marc" in sein Ohr zu flüstern und ihr Becken, das seinen Lustkolben hineingesaugt hatte, zärtlich-langsam auf- und ab zu bewegen; wenn sie dann erneut feucht wurde und er sein Becken nach oben stieß, spürte er, wie sich alles in ihm für seine liebe Frau verschenken wollte, und wenn sie ihn dann mit leisen seufzenden Lockrufen aufrief, endlich zu kommen, floss er rückhaltlos hinüber und verlor seinen Verstand und spürte nur noch, wie vom Schwanz und vom Hinterkopf gleichzeitig zwei Wonnenwellen sekundenlang seinen Körper durchströmten... Nachher holte sie aus dem Badezimmer ein kleines Handtuch, um sich und ihn fürs erste in den Lenden abzutrocknen. Nachdem sie angezogen war, verabschiedete sie sich meist ziemlich schnell und versprach ihm, in drei bis vier Wochen wiederzukommen. Es gelang Marc ohne weiteres, die Zeit bis dahin keusch zu bleiben, obwohl er keinen Keuschheitsgürtel trug. Er hatte mal einen getragen, aber sie hatten herausgefunden, dass ihre Liebe und Zuneigung so groß waren, dass es dieses Hilfsmittels bei ihnen nicht bedurfte. Außerdem wollte er auf die damit verbundenen Unbequemlichkeiten und auch möglichen Risiken gerne verzichten, weil es auch ohne ging. Dann schloss sie ihn in der Zelle ein und meldete sich bei der Madame, um aus dem Schloss hinausgelassen zu werden. Meist fuhr sie noch am selben Abend über die Autobahn nach Avallon zurück.
Als die Besucher am Sonntagabend das Schloss verlassen hatten und alle Gefangenen wieder in ihren Zellen saßen oder lagen, schaute Michèle im Gefängnis nach dem Rechten. Sie betrat nacheinander alle sechs Zellen; solange die Zellentür offenstand, fiel vom Flur trübes Licht von einer 40-Watt-Lampe in die Zelle, sonst nur etwas Licht durch das viereckige Guckloch. Nacheinander redete sie mit Monique, Rosalie und Brigitte in den Zellen 1 bis 3 auf der linken Seite und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Sie bekam von allen drei allgemein klingende Antworten, die dahingehend lauteten, dass sie zufrieden seien, auch mit der Bezahlung. Dass die drei seit Donnerstag eine finanzielle Verbesserung mit dem erpressten Sekretär ausgehandelt hatten, erfuhr Madame natürlich nicht. Dann wandte sie sich der ersten Zelle auf der rechten Seite zu, in der der Ehemann namens Marc eingekerkert war. Sie unterhielt sich mit ihm über die Fortschritte seines Tagebuchs, deren Fortsetzung er gestern seiner Frau nach deren Besuch mitgegeben hatte. Madames Bedingung dafür war lediglich, dass im Tagebuch Ort, Zeit und Namen verändert werden mussten, damit Ähnlichkeiten mit Zeitgenossen nicht erkannt bzw. herausgelesen werden konnten. Außerdem war vertraglich festgelegt worden, dass sie an den Tantiemen verkaufter Memoirenbücher beteiligt werden musste, denn sie war, wie der geneigte Leser schon mehrfach zur Kenntnis genommen hat, sehr geschäftstüchtig, sowohl für sich, für ihr Schloss als auch für die mildtätige Stiftung zugunsten der Findelkinder.
Als sie Marcs Zellentüre hinter sich abgeschlossen hatte, hatte sie viel Zeit für die Pierre und Philippe, die beiden losen Studenten, die, undiszipliniert, wie junge Studenten nun einmal waren, ihr in der letzten Woche viel Kummer und Sorgen bereitet hatten. Aus Gründen der Vereinfachung holte sie Philippe, der in der mittleren Zelle auf der rechten Seite eingeschlossen war, heraus und betrat mit ihm die letzte Zelle, Nr. 6, wo Pierre auf den Bett saß. Da die beiden ihr jetzt gegenüber saßen, konnte sie beide zugleich befragen, denn sie hatte sich vorgenommen, die Wirkung der ROI genau zu erfahren. Sie war nicht bereit, nur den Versicherungen des Pariser Kundenbetreuers zu vertrauen.
(Fortsetzung folgt)
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Lieber glücklich verschlossen als unverschlossen unglücklich
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Re: Märchenschloss
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Datum:26.11.02 13:43 IP: gespeichert
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Hallo Fabian,
meinen aufrichtigen Glückwunsch zu der bisher super geschriebenen Story, in die man sich richtig gut hineinversetzen kann.
Zwar hast Du zu meinem Leidwesen in deine Geschichte eine Sache eingebaut, die ich in meiner nächsten Story auch schreiben wollte, aber wer zuerst kommt, mahlt zuerst, also werde ich mir etwas anderes einfallen lassen müssen.
Es würde mich sehr freuen, noch viele Teile dieser Story lesen zu können.
Mit besten Grüssen Juergen
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Re: Märchenschloss
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Datum:26.11.02 22:32 IP: gespeichert
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Hallo Jürgen,
Danke für dein Lob! Ich dachte manchmal schon, ich würde die potentiellen Leser/innen mit meiner Frankophonie nerven. Scheint aber nicht zu sein.
Leider habe ich deine derzeitige Geschichte "... Tochter" erst ziemlich spät entdeckt, weil das entsprechende Board mich anfangs nicht verlockte. Jetzt kommt es mir aber nach der Lektüre, die ich sehr genossen habe, vor, dass wir in zwei Dingen in gewisser Weise ohne Absprache übereinstimmen: Lokalkolorit plus Reiz eines anderen Landes bzw. einer anderen Gesellschaftsordnung / Zeit können auch (!) Bestandteil einer SM-Geschichte sein.
Was die eine "Sache" angeht, da bin ich neugierig geworden, weil ich mir nicht vorstellen kann, womit ich dir die Butter vom Brot genommen habe. Vielleicht verrätst du mir sie per E-Mail? Muss aber nicht sein.
Herzliche Grüße
Fabian
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Re: Märchenschloss
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Datum:27.11.02 22:40 IP: gespeichert
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9. Kapitel
"Habt ihr beide seit Mittwochabend noch einmal gewixt? Ihr wisst ja, wie ich darüber denke, und wenn ihr jetzt lügt, bekommt ihr die Schlüssel zurück, seid frei, aber könnt sehen, wo ihr bleibt." Madame war nicht bereit, sich mit heimlichen Wixern zu umgeben. Das war unter ihrem Niveau und hatte sie auch überhaupt nicht nötig. Sie verlangte starke Männer oder solche, die sie zu starken Charakteren heranziehen konnte und ihr dann geschäftlich-finanziell nützlich waren. Wenn sie gut waren, durften sie später vielleicht mal ihre Gunst im Bett hautnah erfahren. Ein Anrecht darauf hatten sie aber keinesfalls, und sie durften auch nicht entsprechende Erwartungen aussprechen. Das hätte ihre sichere Entlassung aus den Diensten der Madame bedeutet. Auch ihr Sekretär, obwohl schon seit Jahren in ihren Diensten, hatte dieses Privileg noch nie genossen. Pierre, der letzte Woche Madames Handschrift auf seinem Arsch schmerzlich zu spüren bekommen hatte, beeilte sich als erster, ehrlich zu antworten: "Madame können ganz beruhigt sein, ich habe keine längeren sexuellen Phantasien mehr gehabt, nur mal für ganz kurz, aber dann hat s sofort ganz schön gekniffen, wenn Monsieur le Penis klingelte, und so hab ich s sofort sein lassen. Bei ihm", dabei wies er auf seinen Nachbarn, der neben ihm auf der Bettkante saß, "war s genauso. Stimmt s Philippe? Madame können sich gar nicht vorstellen, wie schlimm das ist! Andererseits: Philippe und ich sind jetzt richtig froh, dass wir wirklich eingeschlossen sind und uns nicht mehr selbst befriedigen können. Ich verehre Madame und möchte nichts tun, was Sie beleidigen würde. Ja, ich schäme mich für das, was wir letzte Woche gemacht haben." - "Sehr schön! Gilt das auch für dich, Philippe?" - "Ganz genauso und vielleicht noch intensiver. Nie würde ich Madame als reines Sexobjekt mehr ansehen. Ich schäme mich auch, dass ich das einmal getan habe, und bitte nachträglich um die Gnade, genau wie Pierre dafür Schläge auf den Hintern zu bekommen." Michèle ging auf diese Bitte nicht ein, sondern wollte Beweise dafür haben, dass das Herausziehen des Penis aus dem Keuschheitskäfig nicht mehr möglich war. Obwohl die Aussagen und der Ton der beiden Studenten ehrlich geklungen hatten, fehlte ihr der letzte Beweis für deren Keuschheit seit dem Mittwochabend. Also befahl sie kurzentschlossen Philippe, der ihr am nächsten saß, aufzustehen, zog seinen Slip herunter und versuchte, den Penis aus dem Käfig zu ziehen, was ihr aber nicht gelang, da sein Schwanz, schon vorher leicht angeschwollen, augenblicklich bei der Berührung durch ihre Hände weiter anwuchs, so dass ein Herausziehen situationsbedingt nicht möglich war. Michèle sah augenblicklich ihre falsche Vorgehensweise ein und ließ die Finger von Philippe. "Zieh deine Hose wieder rauf!" Sie beschloss instinktiv, zusätzlich passiv auf soziale Kontrolle zu setzen, die schon einmal erfolgreich funktioniert und ihr die Onanie der beiden gemeldet hatte.
Mittlerweile war es 23 Uhr geworden, und so wünschte sie ihnen eine gute Nacht und erinnerte sie daran, dass sie morgen früh wieder nach Dijon fahren mussten, um keine weiteren Vorlesungen und Kurse zu versäumen. Sie ließ auch deutlich durchblicken, dass sie Bekannte in der Präfektur der Université hätte, die ihr Erfolg und Misserfolg melden könnten. Das sei zwar nicht ganz legal, aber werde in Frankreich auch gegenüber Eltern mit Beziehungen praktiziert. Die beiden bekamen also noch einmal ausdrücklich zu hören, dass sie auch, wenn sie sich nicht im Schloss de la Roche aufhielten, dennoch unter Madames indirekter Aufsicht standen.
In der kommenden Woche lief die reguläre Besichtigungszeit für Touristen im Schloss ab, da die kalte Jahreszeit nahte. Das Saisonpersonal wurde - wie jedes Jahr - entlassen, um Kosten zu sparen. Auch den drei eingekerkerten Frauen wurde mit dem Versprechen gekündigt, dass sie im April nächsten Jahres wieder eingestellt werden könnten, wenn sie es dann noch wollten. Sie dürften allerdings auch im Schloss überwintern, bekämen dann aber nur Kost und Logis frei und 40% des bisherigen Verdienstes. Brigitte machte von diesem Angebot Gebrauch und dachte daran, dass auch der geile Sekretär seinen Anteil - 100 Euro, ab Neujahr 120 Euro je Monat - drauflegen musste. Monique wollte wieder nach Grasse zu ihren beiden Kindern zurück. Auch Rosalie hatte keine Lust, die langweiligen Wintermonate im Schloss eingeschlossen zu verbringen. Sie sehnte sich nach Sonne, Sand und Meer und hatte sich schon vorgenommen, von dem Verdienst hier im Schloss auf den Malediven, besser noch auf der Insel Réunion im Indischen Ozean, die zu Frankreich gehörte, zu überwintern. Vielleicht würde sie auch den Mann für s Leben unter einen der zahlreichen wohlhabenden Touristen dort finden, dachte sie.
Marc, der Ehemann, sollte weiterhin in seiner Zelle eingesperrt bleiben. So war es mit seiner Eheherrin ausgemacht. Für ihn änderte sich also wenig. Er hatte jetzt mehr Zeit, wie weiland Marquis de Sade in der Bastille, seine Confessiones zu Papier zu bringen. Seine Frau wollte ihn weiterhin in angemessenen Abständen besuchen und ihm die Produkte seiner phantasievollen Begierden und detailreichen Beobachtungen im Schloss abnehmen. Die beiden Studenten blieben das Wintersemester über in Dijon eingeschrieben; in der vorlesungsfreien Zeit und an allen Wochenenden blieben sie in der Burg eingeschlossen. So hatte Madame es für sie beschlossen und so fügten sie sich ergeben, zumal sie feststellten, dass sie, seitdem sie in Dijon studierten, ihre Studien sehr viel ernster als in Rennes nahmen. Sie "bemühten" sich eben viel mehr als früher, so wie der Name "Studium" das ja auch nahelegt.
(Fortsetzung folgt) (Änderung:nur Verbesserung von Schreibfehlern) (Diese Nachricht wurde am 27.11.02 um 22:40 von Fabian geändert.)
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Re: Märchenschloss
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Datum:28.11.02 19:16 IP: gespeichert
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10. Kapitel
Am nächsten Wochenende, es war der 1. Advent, waren also nur noch vier Personen im Gefängnis: Brigitte, Marc und die beiden Studenten Pierre und Philippe, die erst am Freitag aus Dijon wieder zu der kleinen Gruppe dazugestoßen waren. Seit Montag war das Schloss für Besucher geschlossen und auch das sonstige Personal hatte bereits die Koffer gepackt. Es war ruhig im Schloss geworden. Unten aus dem Dorf La Roche hatte Michèle eine resolute, alleinstehende Frau in ihrem Alter engagiert, die bereit war, im Schloss zu wohnen, nach den Eingeschlossenen zu sehen und für sie zu kochen, da die Lieferungen der Schnellküche für nur vier Personen unrentabel waren. Sie erlaubte ihr, das Himmelbett im achteckigen Schlafzimmer im ersten Stock des zweiten Turms zu benutzen. Außerdem durfte sie ihren Schäferhund mitnehmen, der neben ihrem Bett schlief und ein äußerst wachsamer Schlafgenosse war, der schon die Ohren spitzte, wenn das Gebälk nachts, wenn die Warmluftheizung zurückging, zu knarren und zu ächzen begann. Er vermittelte ihr, die ohnehin recht bodenfest und mutig war, ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.
Madame Michèle verabschiedete sich von allen, die in der Burg waren, gab Marie, so hieß die neue Wärterin aus dem Dorf, die beiden Schlüssel für Pierre und Philippe und ermahnte sie, nur in wirklichen Notfällen aufzuschließen, instruierte ihren Sekretär, allwöchentlich einmal die Post durchzugehen und notwendige Rechnungen zu bezahlen. Dann ließ sie ein Taxi kommen, um von Lyon aus den nächsten Linienflug nach Amsterdam zu nehmen, weil sie sich zuerst um die Mietverhältnisse ihres Hauses in Arnheim kümmern wollte. Danach wollte sie über Weihnachten eine Nilkreuzfahrt buchen und anschließend in Jordanien und im Hedschas (Saudi-Arabien) Hotelurlaub machen. Klima und Service waren dort um die Jahreswende absolute First Class. Das radikale Alkoholverbot im Lande der Wahhabiten störte sie nicht im geringsten, ja war ihr sehr angenehm, weil sie so auf Wochen nicht einmal zufällig mit All-Inclusive-Betrunkenen, die sie aus ihrer Welt von Ordnung und Schönheit verbannt hatte, zusammentreffen konnte. Im Februar wollte sie zur Eröffnung der neuen Theatersaison in ihrem geliebten Paris sein. Dort hatte sie vor Jahren eine kleine, aber vornehme Wohnung in der noch vornehmeren Rue du Faubourg St. Honoré erworben. Ende März hatte sie ihre Rückkehr zum Schloss La Roche geplant, weil dann die Eröffnung der neuen Saison für das Sommerhalbjahr bevorstand.
Es war Sonntagmorgen, als Marie, gutgelaunt, den drei Männern und der Frau ihr Frühstück brachte, das, französisch karg, nur aus Café au lait und einem Croissant bestand. Dazu brauchte sie nicht einmal die Zellen aufzuschließen, sondern konnte es ihnen durch die Guckfenster reichen. Danach hatte sie bis zum späten Vormittag Zeit, bevor sie sich daran machte, für sich und die vier Insassen ein ordentliches französisches Menue in der halb mittelalterlichen, halb 19.-Jahrhundert-Küche anzurichten. Sie kochte und aß gern, was man ihrer Figur ansah, ohne dass man sagen konnte, sie sei mit ihren fast 50 Jahren schon vorzeitig aus dem Leim gegangen. Alles an ihr war drall und fest und unübersehbar, aber nicht fett. Sie war nicht verheiratet; ebenso wie bei Madame Michèle war ihr der Richtige bisher nicht begegnet, obwohl einige, vielleicht sogar auch ein paar mehr, sie heiß begehrt hatten oder noch immer begehrten. Da sie keine Kinder bekommen hatte, hatte sie die Wechseljahre kaum oder gar nicht als solche empfunden. Auf jeden Fall nahm sie keine Tabletten, fühlte sich gesund und freute sich über jeden schönen Tag, den der liebe Herrgott ihr schenkte. Dabei war sie großzügig, lachte gern und hatte keine Probleme, mit anderen mal die eine oder andere Flasche vom guten Burgunderwein zu leeren, der in den tiefer gelegenen Weindörfern der Cote d Or, obwohl relativ teuer, bei jedem Winzer zu haben war.
Mittags deckte Marie stolz den langen Eichentisch im Ess-Zimmer, der Platz für 28 Personen bot. Ringsum an den Wänden hingen Ahnenbilder der Burgunderherzöge, dazwischen standen spätmittelalterliche Anrichten und Rokoko-Sesselchen. Auch Empire-Möbel hatten sich hierhin verirrt. Wie schon erwähnt, die Restaurateure hatten nicht immer das reinste Mittelalter im Blick gehabt und Stilmischmasch toleriert. Den Besucher erfreute es, denn er wusste in den wenigsten Fällen, wie das wirkliche Leben im Mittelalter ausgesehen hatte. Natürlich war bekannt, dass Kartoffeln auf dem Speiseplan gefehlt hatten. Einigermaßen wusste man, dass kaum gewürzt wurde, weil Salz so teuer war, und dass Fisch und Hülsenfrüchte viel mehr als heute zur täglichen Nahrung gehörten. Weniger oder überhaupt nicht war man darüber unterrichtet, dass reiche Leute sich den Luxus leisteten, möglichst viele Speisen mit dem sündhaft teuren Safran zu würzen. Dabei kam es ihnen gar nicht auf eine Geschmacksverbesserung an, da Safran keinen intensiven Eigengeschmack hat, sondern nur darauf, dass die Speisen durch das Safran gelb gefärbt wurden. Das galt als chic und war Beweis dafür, dass man s dicke hatte. Nachdem Marie also eingedeckt hatte, holte sie Marc, Philippe, Pierre und Brigitte hinzu und bat sie, Platz zu nehmen. Sie setzten sich an die Tischseite, die der Küche am nächsten war. Marie wollte am Kopfende Platz nehmen. Dann tischte sie auf: Zuerst gab es einen leckeren, frischen Salat mit Tomaten, Gurken, Oliven, Lachsstreifen und Käseschnipseln, dann Rinderfilet mit Croquetten, als dritten Gang eine Käseplatte, zum Dessert Kuchen und Crème caramele, zum Abschluss einen ordentlichen Digestif. Wasser und Burgunderwein standen nach der Vorspeise ebenfalls auf dem Tisch. Die drei Männer und Brigitte, die so Gutes lange nicht mehr gewohnt waren, ließen es sich zusammen mit Marie gut schmecken. Ihre Stimmung wurde zunehmend ausgelassen, zumal der Weingenuss nach der bisherigen wochenlangen Abstinenz bei Brigitte und Marc schnell Wirkung zeigte. Aber auch die beiden Studenten kamen schnell in Stimmung, weil sie mehr tranken, als gut war. Marie war tolerant, da keiner Auto fahren musste, und wenn er schon mittags müde würde, könnte er sich ja in aller Ruhe ausschlafen. In dieser abgeschlossenen Welt, in der sie nicht gestört wurden und die Bullen, pardon: die Flics keinen Zutritt hatten, hatten sie alle Zeit der Welt. Das gute Essen und der noch bessere Wein sorgten also für eine sehr gute Stimmung in der ausgelassenen Gruppe, die auch dem sexuellen Empfinden bei den Anwesenden einheizte. Die beiden Frauen ließen sich "zufällige" Berührungen gefallen und lachten ungezwungen mit, wenn die beiden Studenten versaute Witze erzählten und Marc zum besten gab, was er sich schon oft ausgedacht hatte, wenn er die geilen Blicke der männlichen Besucher beim Betrachten der verschiedenen Folterszenen gesehen hatte. Seine Bemerkungen ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.
Der besorgte Leser wird ahnen, dass eine weitere Flasche vom Rotwein und ein scharfer Calvados aus der Normandie die Schranken des Anstands und die Eigenkontrolle bei allen ein wenig weiter einriss. Alle dachten sich nichts dabei, und das Blut, das im Unterleib mit Verdauung beschäftigt war, durchblutete auch ihre Lenden und machte sie bereitwillig. "Liebe geht durch den Magen." Dieses Sprichwort kennt man auch im Französischen, vielleicht kommt es auch aus dieser Sprache. Am Nachmittag nach dem Essen fanden sich alle Akteure in zwei Schlafzimmern wieder, die übereinander in einem der achteckigen Türme untergebracht waren. Marc und Marie saßen auf der Kante eines Himmelbetts aus blauem Brokat mit goldenen Sternen und knutschten miteinander, im Zimmer darüber lagen Pierre und Philippe neben Brigitte in der Mitte in einem breiten Bett, das ebenfalls einen Baldachin hatte und gegen neugierige Blicke an den Seiten mit Vorhängen zugezogen werden konnte. So geschah es auch jetzt, so dass der aufmerksame Leser nur ahnen kann, was dahinter an diesem Nachmittag geschah.
Auf jeden Fall kann der Erzähler aber glaubhaft versichern, dass Marie und Marc sich nicht auszogen und dass Brigitte von den beiden Studenten nichts zu befürchten hatte, weil diese ihren Penis nicht herausbekamen. Die junge Brigitte wurde also zu ihrer vollsten Zufriedenheit heiß begehrt, liebevoll gestreichelt, feucht geleckt und endlich mit sanften Händen so lange gestreichelt, bis sie sanft und entspannt einschlief.
(Fortsetzung folgt) (Änderung: Berichtigung von Schreibfehlern) (Diese Nachricht wurde am 28.11.02 um 19:16 von Fabian geändert.)
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Re: Märchenschloss
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Datum:29.11.02 19:42 IP: gespeichert
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11. Kapitel
Am Abend dieses ausgelassenen Sonntags sperrte Marie die vier wieder in ihren Zellen ein und machte sich dann daran, die Spuren des Ess- und Trinkgelages in der Küche, im Esszimmer und in den beiden Schlafgemächern zu tilgen, so dass alles wieder ordentlich wie in einem Museum aussah. Sie wollte vermeiden, dass der Sekretär, der heute nicht anwesend war, Verdacht schöpfen konnte. Sie nahm sich vor, so etwas wie heute nicht zur Regel werden zu lassen: Womöglich würden die vier so auf den guten Geschmack kommen, dass sie sich weigerten, überhaupt noch in ihre Zellen zurückzukehren. Marc und Brigitte wollte sie in der ganzen nächsten Woche überhaupt nicht mehr herauslassen. Pierre und Philippe mussten morgen früh nach Dijon fahren und kamen erst am späten Freitagabend wieder zurück.
Als alles erledigt war, ging sie gegen 22 Uhr ins Bett und nahm sich aus der Schlossbibliothek ein Buch als Bettlektüre mit, das offen auf dem Tisch lag, so als habe jemand kürzlich darin gelesen. Es handelte von Orgien der Gewalt gegen Frauen in der Antike, im Mittelalter und im Islam und war reichlich von einem lüsternen Zeichner mit bunten Darstellungen von Folterszenen illustriert. Sie war schockiert, als sie sah, mit welchen Abscheulichkeiten Frauen gefügig gemacht worden waren. Aber auch die Protokolle aus jenen grausamen Zeiten spiegelten bestialische Methoden zum Erpressen von Geständnissen wider, die wenig oder gar nichts mit dem zu tun haben, womit heutige Leser, die vielleicht an SM-Phantasien Gefallen finden, sich gerne gedanklich beschäftigen. Mit welcher Brutalität vor allem gegen vermeintliche Hexen vorgegangen wurde, bewies unter anderem ein aus den Niederlanden erhalten gebliebenes Protokoll aus der Zeit um 1560: Die Dienstmagd Stinne Miels kam in Verdacht, ihre Herrschaft behext zu haben, so daß diese einen Knaben mit einem Klumpfuß geboren hatte. Die Hexe wurde daraufhin gefänglich eingezogen und da sie nicht gestehen habe wollen, dem peinlichen Verhör unterzogen, das sich bei der Hartnäckigkeit dieser Weibsperson über mehrere Tage hinzog. Am ersten Tag wurde sie in die Peinkammer geführt und dort auf einen Schemel gesetzt. Der Peinmeister erklärte ihr die Geräte, mit denen sie Bekanntschaft machen würde, so sie nicht gütlich gestehen würde. Als sie bei ihrer Weigerung blieb, wurden ihr zunächst die Fingerschrauben angelegt und erstlich am Daumen, dann aber auch an allen anderen Fingern aufs Äußerste angezogen. Der Profos habe sie nach jeder Schraubumdrehung befragt, ob sie ihre Missetaten und den Umgang mit dem Teufel nicht endlich gestehen wolle, doch die Inkulpantin blieb trotz heftiger Schmerzen standhaft. Darauf habe ihr der Peinmeister spitze Hölzer unter die Nägel getrieben und die Schrauben abermals angezogen, so daß das Blut unter den Nägeln hervorspritzte und sie beinahe den Verstand verlor. Nach einer Weile, als man sah, daß dieser Grad bei der verstock-ten Hexe nichts ausrichtete, habe man ihr die Arme hinter dem Kopf zusammengebunden und mit Schnüren umwickelt, sie so auf die Leiter gezogen, daß die Arme aus den Schultergelenken gerissen wurden. Danach habe der Peinmeister sie mit einer Karbatsche mehrmals um die Lenden geschlagen, bis das Blut durch ihr Hemde troff. Sie dabei immer wieder aufgefordert, doch endlich zu gestehen. Danach aber, als zu sehen war, daß nichts ausgerichtet werden konnte und sie auch mehrmalen in Ohmacht geraten, abgenommen, sie mit Wein gestärkt und in s Gefängnis zurückgebracht worden sei, wo ihr der Wundarzt die Glieder wieder eingesetzt und sie verpflegt habe. Am nächsten Tag, als sie wieder eini-germaßen bei Kräften gewesen, sei sie wieder in die Peinkammer gebracht worden. Dort habe man sie für diesmal nackend ausgezogen und wieder an die Leiter gestellt, ihr auch die Arme wieder hinter den Kopf gezogen, aber gelinder als beim erstenmal. Dann habe der Peinmeister ein Bündel von 8 Talglichtern genommen, diese angezündet und so an ihre Seiten gehalten, daß der Docht der ersten Kerze die Haut berührte, die Flammen der anderen aber frei auf den zu brennenden Teilen spielen konnten. Diese Brennung, bei der auch die Haare der Achselhöhlen abgesengt worden seien, habe mehrere Minuten gedauert, und wiewohl die Inkulpantin jämmerlich geweint und geschrien habe, sei sie doch nicht zu einem Geständnis zu bewegen gewesen. Darauf habe man sie von der Leiter genommen und ihre nach hinten gezogenen Hände an einem dicken von der Decke hängenden Strick befestigt und sie so aufgezogen, ihr auch Gewichte an die Zehen gehängt und sie bis zur Decke aufgezogen, dann aber wieder herunterschnellen lassen und ruckweise den Strick wieder angehalten, so daß sie dabei das Gefühl hatte, in Stücke gerissen zu werden. Als auch dies nichts fruchtete, habe ihr der Peinmeister erst auf die linke, dann auf die rechte Wade eine Skorpionschraube gesetzt und so fest angezogen, daß man meinte, sie müsse auf der Folter bleiben. Dabei ließ man es an diesem Tag bewenden, weil sie nicht mehr imstande war, Mehreres zu ertragen. Man be-ließ sie an einigen Tagen in ihrem Kerker, um sie einigermaßen wieder herzustellen, doch in der Woche darauf wurde sie abermals in die Peinkammer geführt und dort auf den Stachelstuhl gesetzt, ihr die Spanischen Stiefel angelegt und so heftig zusammengeschraubt, daß das Blut unten hervorgespritzt und wiewohl sie mehrmals die Besinnung verloren, sei die Tortur fortgesetzt und ihre Hände an den Innenseiten mit glühenden Eisen gebrannt worden. Auch habe man unter dem Stuhl ein Feuer angemacht und diesen allmählich erhitzet und ihre Brüste in eine Art Schraubholz getan und sie gequetscht. Schließlich habe sie doch nachgegeben und ihre Missetaten gestanden, worauf sie zum Brennen verurteilt worden und auf dem Marktplatz am dritten Tag bei lebendigem Leib den Flammen übergeben worden sei. Entsetzt klappte sie nach dieser wüsten Schilderung das Buch zu und genehmigte sich ein Glas Rotwein, um besser einschlafen zu können.
Am nächsten Tag wurde sie von dem Sekretär, der einmal wöchentlich Büroangelegenheiten erledigte, prompt nach einem Buch gefragt, in welchem er kürzlich gelesen und das er nun vermisse. Sie gab es ihm und wünschte ihm ironisch viel Spaß beim weiteren Lesen. Der Sekretär überhörte die Ironie und war froh, dass er seine perverse Phantasie weiter bedienen konnte. Mittags kochte sie eine einfache Hühnersuppe, zu der es nur Baguette gab. Die Zellentüren schloss sie nicht einmal auf, da sie das Essen durch die Türklappe hindurchreichen konnte. Ebenso versorgte sie auf diese Weise Brigitte und Marc mit Seife, Handtüchern und Toilettenpapier. Im Grunde war sie im restlichen Schloss allein mit ihrem Hund. Marc schrieb viel, versuchte auch, seine Fast-Untreue vom Sonntag gedanklich zu verarbeiten und überlegte sich, wie er sie am besten seiner Frau bei ihrem nächsten Besuch beichten sollte. Brigitte hatte da weniger Schwierigkeiten, da sie niemandem Rechenschaft schuldete und die beiden Studenten sie ja auch "nur" verwöhnt hatten, ohne sie penetrieren zu können. Wenn es nach ihr gegangen wäre, könnte man das Gelage und den anschließenden Spaß jeden Sonntag wiederholen. Zu ihrer Zerstreuung ließ sie sich von Marie mit Büchern aus der Bibliothek versorgen. Meist brachte Marie Romane, die von verführerischen Frauen im 18. Jahrhundert handelten, und Memoiren bekannter Schürzenjäger in jenem frivolen Jahrhundert vor der Französischen Revolution.
(Fortsetzung folgt)
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