Restriktive Foren
Das Forum für Keuschheitsgürtel, Fetisch & Bondage

HomeRegistrierenHilfeLogout
Willkommen Gast

Live Diskutieren in unseren KGforum-Chatraum(Rocketchat)
  Restriktive Foren
  SM-Stories (Moderatoren: Billyboy, Roger_Rabbit)
  Ina
Thema löschen Druckversion des Themas
Antwort schreiben Bei Antworten benachrichtigen
 Autor Eintrag
Butterfly Volljährigkeit geprüft
Story-Writer



Dieser Satz ist nicht wahr.

Beiträge: 756

Geschlecht:
User ist offline
  Ina Datum:02.07.04 20:36 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Leute,
nach längerer Zeit melde ich mich mal wieder zurück und habe eine Geschichte im Gepäck.
Wie üblich bin ich mehr als unsicher, wo ich sie einstellen soll, ich denke, sie liegt irgendwo im Bereich zwischen Offtopic und SM-Board *nachdenk*.
Insofern gebe ich dann schamlos zu, ob der Leserzahlen das SM-Board gewählt zu haben.

Spaß beiseite. Die Geschichte ist bzgl. SM relativ nicht-explizit, (in meinen Augen) begrenzt gewalttätig und für mich ein Ausflug in ein neues Genre. Wenn auch nicht so ganz. Aber das müßt ihr selbst lesen .

Kategorisierung
S/M-Typ: D/S, Fixierungen, Handschellen ...
S/M-Rollen: m/f
Genre: Kriminalroman *hüstel* oder eher Groschenheft? Beilage?

Der unvermeidliche Disclaimer, den ich bei Why-Not geklaut und leicht kommentiert habe

Die folgende Geschichte ist eine erotische Phantasie (zumindest teilweise), die auch Beschreibungen sexueller Handlungen enthält. Dominanz und Unterordnung sind wesentliche (Na ja...) Komponenten dieses Textes. Wer sich von solchen Themen abgestoßen fühlt, sollte nicht weiterlesen.

Alle Vorkommnisse und Personen dieser Geschichte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Handlungen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Wer Handlungen dieser Geschichte nachahmt, tut das auf eigene Gefahr. Ich wünsche ihm/ihr viel Spaß dabei. (Wohlgemerkt: Dies bezieht sich auf die sexuellen Aspekte. Von anderen Handlungen der Geschichte möchte ich massiv abraten!)
Das gleiche (den Spaß) wünsche ich allen, die jetzt noch weiterlesen wollen.

Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Butterfly Volljährigkeit geprüft
Story-Writer



Dieser Satz ist nicht wahr.

Beiträge: 756

Geschlecht:
User ist offline
  Re: Ina Datum:02.07.04 20:40 IP: gespeichert Moderator melden


"Na klar. Und ich bin Dirigent bei den Berliner Philharmonikern."
Ein prustendes Geräusch und sein Gesichtsausdruck machte klar, daß er das für einen phantastischen Witz hielt. Genau bis zu diesem Zeitpunkt war der Flirt hervorragend gelaufen. Bis er nach ihrem Job gefragt hatte.
Ina zuckte mit den Schultern und seufzte: "Glaub es, oder laß es von mir aus bleiben", dann schwieg sie. Witzig fand sie diese Reaktionen schon lange nicht mehr. Sie war gewarnt worden. Von ihrer Mutter, auf die sie sowieso nie gehört hatte, von ihrer Schwester, von einer Ausbilderin. Aber sie hätte nie gedacht, daß der Graben so tief sein würde; oder daß sie sich auf ihrer Seite so einsam vorkommen würde.
Sie saß zusammen mit dem schwarzgekleideten Mann an der Bar, der bis vor kurzem einsam in sein Bier geschaut hatte. Trotz der lauten Musik hatte sich tatsächlich eine Art Flirt ergeben, als sie ihn angesprochen hatte.
Der leicht gereizte Unterton in ihrer Reaktion auf seinen Witz schien ihm allerdings klargemacht zu haben, daß es ihr Ernst war. Sein Körper spannte sich ein wenig an und er musterte sie aus den Augenwinkeln, plötzlich leicht nervös wirkend. Seine Hand griff unbewußt in die Jackentasche, kam dann leer wieder heraus, griff haltsuchend nach dem Bierglas.
Noch vor einem Jahr hätte sie gelächelt, weil seine Körpersprache mehr als eindeutig war. Jetzt war sie eher unglücklich. Konnte eigentlich niemand sehen, daß sie eine ganz normale Frau war, die nur einen etwas ungewöhnlichen Beruf hatte?

Er schluckte: "Du bist wirklich..."
Ina nickte und kam so nah an eine Lockerheit heran, wie es ihr möglich war: "Ja. Aber keine Sorgen, ich bin weder bei der Steuerfahndung, bin nicht hinter deinen unbezahlten Strafzetteln her, und bin auch nicht...", sie sah mit einem wissenden Grinsen genau so lang auf seine Jackentasche, bis er wußte, daß sie es bemerkt hatte, "... ich bin auch nicht bei der Drogenfahndung."
Der Mann, den sie auf gute 30 schätzte, sog nervös die Luft ein. "Ich... was meinst du? Ich habe doch keine... also... ich meine es ist doch nur..."
Ina winkte ab. "Wirklich kein Interesse. Jedenfalls kein dienstliches."
Sie sah, daß er aufatmete. Ihr Outfit tat ein Übriges, fügte sie nahtlos in die Umgebung ein, in der sie sich früher zuhause gefühlt hatte, und die jetzt auf der anderen Seite eines Grabens war, über den ein dünner Strohhalm lag.
"Was... was machst du hier?"
Sie deutete auf ihr Glas Batida-Kirsch, das sie bestellt hatte: "Mich amüsieren. Du weißt doch: Polizisten trinken keinen Alkohol im Dienst. Ich trinke Alkohol. Ergo, ich bin nicht im Dienst." Sie sah, wie er sich weiter entspannte.
"Und was machst du da... ich meine, im Dienst?"
Ina seufzte, denn sie wußte genau, daß er weiterbohren würde, wenn sie abblockte. Einen imaginären Punkt leicht oberhalb ihres Glases fixierend antwortete sie: "Ich bin bei der Mordkommission."
Sie nahm einen winzigen Schluck. Jetzt mußte der nächste Schritt von ihm kommen. Es würde nichts nützen, wenn sie jetzt in ihn drängte. Vor drei Wochen, das letzte Mal, als sie ausgegangen war, war sie exakt an dieser Stelle alleine sitzen gelassen worden, nachdem sie auf ein paar Derrick-Witze gereizt reagiert hatte.
Sie spürte seinen Blick von der Seite, wartete ab.
Schließlich wagte er sich vor. "Äh... ich nehme an, du erwartest, daß ich einen dummen Witz mache? Ehrlichgesagt, mir fällt keiner ein. Und du wirkst auch nicht so, als würdest du gegebenenfalls darüber lachen."
Dankbar sah Ina auf. "Ok. Laß uns tanzen."
Und das taten sie.

Die Sonne kitzelte sie in der Nase und jemand war dabei die Schlafzimmereinrichtung zu zersägen. Ina wachte ruckartig auf, und brauchte fünf Sekunden, bis sie verstand, daß alles in Ordnung war. Martin hatte bei ihr geschlafen. Nicht nur bei ihr... sie schloß wieder die Augen und genoß die Wärme, die er ausstrahlte.
Verträumt lächelnd liebkoste Ina ihre Brüste, räkelte sich mit geschlossenen Augen. Als sie die Augen aufschlug, betrachtete den schmalen Stahlreifen, der ihre Linke an das Kopfende des Bettes fesselte. Als Martin ihre Handschellen auf dem Regal neben der Tür gefunden hatte, hatte er halb im Spaß gefragt, ob sie ihr Sexspielzeug immer so offen aufbewahrte. Sie war rot geworden, hatte sich geziehrt, schließlich war so etwas unnormal, waren Handschellen etwas für Verbrecher und vielleicht ab und zu für einen schlechten Scherz unter Kollegen. Oder, das wußte sie sehr wohl, für Perverse.
Während der Ausbildung war sie mehr als einmal Opfer eines solchen Scherzes geworden. Und sie hatte sorgsam die Reaktion vorgetäuscht, die sie bei anderen Kollegen gesehen hatte, auch wenn sie eher verwirrt als panisch, eher fasziniert als abgestoßen war und insgeheim ein warmes Gefühl, das sich in ihren Eingeweiden ausbreitete, hinunterkämpfen mußte.
Martin hatte nur ihre eine Hand gefesselt, ihre anderes Handgelenk vorsichtig in seiner gehalten, während...
Ihre Gedanken schweiften ab und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie sich an das eine Mal erinnerte, als sie es selbst versucht hatte. In der Polizeischule hatte sie beide Hände durch das Gitter am Kopfende des Bettgestells gesteckt und die Handschellen, die sie sich "ausgeliehen" hatte zugedrückt. Sie hatte nicht auf die Richtung geachtet und war mit dem Schlüssel, den sie in ihrer Rechten hielt, trotz aller Verrenkungen nicht an die Schlüssellöcher gekommen.
Schließlich hatte sie um Hilfe gerufen und eine Geschichte erfunden, daß ein anderer Schüler sie überfallen hätte, und, um die Demütigung auf die Spitze zu treiben, ihr lachend den Schlüssel in die Hand gedrückt hätte. Sie hoffte nach wie vor, daß der freundliche Kollege, der sie, inmitten eines mittleren Menschenauflaufes, befreit hatte, ihr Stottern und ihren roten Kopf, während sie diese Geschichte erzählte, nicht richtig interpretiert hatte... und danach hatte sie von derartigen Experimenten abgesehen.

Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
träumerin
Gast



  Re: Ina Datum:02.07.04 21:20 IP: gespeichert Moderator melden


BUTTERFLY IS BACK!!!!!!!!!!!!!

Juhu!!!!!!!!!!!!!!

Und eine neue Story hast du uns auch mitgebracht... *dich heftigst zu Boden knuddel*

Fängt prima an, mein Lieber! Bitte...nicht zu lange warten mit dem Weiterschreiben, okay

Knuddelige Grüsse
die Träumerin


E-Mail Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Why-Not Volljährigkeit geprüft
Story Writer





Beiträge: 1725

Geschlecht:
User ist offline
0  0  
  Re: Ina Datum:02.07.04 22:56 IP: gespeichert Moderator melden


Da möchte ich mal schnell eine Runde mitjubeln. Schön, Dich wieder zu lesen, Butterfly. Und natürlich bin ich gespannt, wie die Story weitergeht.

Why-Not
Wer nichts zu verbergen hat ... ist ein Langweiler!

Best regards to the British intelligence service GCHQ and as well of course to the famous US service NSA. Thank you for your permanent surveillance. It makes me feel much more important. Nice to be read by you.

Buch-Anfang: Dämonen der Leidenschaft (Teaser)

Session:
Wir müssen reden
Aus dem Giftschrank (kurz, beendet)
Gefangene Gefühle (kurz, beendet)

Offtopic-Kurzgeschichten: Gesichter des Todes (beendet)
Das Interview (mit Dr. Wolfram Schraubner) (Vorsicht, politische Satire)
Die Bahnfahrt (beendet)


Mehrere Bücher
Inhaltsangaben und Leseproben hier auf meiner Homepage
Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Penthesilea
Gast


0
User ist offline 0
  Re: Ina Datum:03.07.04 03:03 IP: gespeichert Moderator melden


Gott, wie habe ich diese liebevollen Stories vermisst ... kuschelige Erotik und sanft-fesselnde Formen von BDSM. Unsere *Plüschhandschelle* unter den Forumsautoren ist endlich zurück!
Jetzt bin ich extra in mein neues Mäntelchen geschlüpft, um Dir hallo zu sagen, Du Langvermisster...

begeisterter Gruß

Penthesilea

(Diese Nachricht wurde am 03.07.04 um 03:03 von Penthesilea geändert.)
E-Mail Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
bluevelvet Volljährigkeit geprüft
Staff-Member



Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.

Beiträge: 5697

Geschlecht:
User ist offline
1  1  
  Re: Ina Datum:03.07.04 06:14 IP: gespeichert Moderator melden


Nicht nur ist Butterfly back, sondern auch: Seht doch genau hin!!!

Welcome back on board! Wir haben dich sehr vermisst! Wirklich!

Bluevelvet


Hier könnt ihr Bücher und Filme vorstellen!

Neue Forumsteilnehmer könnt ihr im Board Ich bin neu hier begrüßen!

Infos zum Forum: Einführung - FAQ - Hilfestellung von A bis Z

Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Billyboy Volljährigkeit geprüft
Staff-Member



Wo ist denn das blöde Lichtschwert wieder? Ich verlege das immer und muss dann mit dem Feuerzeug kämpfen!!!

Beiträge: 1892

Geschlecht:
User ist offline
  Re: Ina Datum:03.07.04 14:53 IP: gespeichert Moderator melden


Ja was soll ich noch sagen? Welcome back to live!
Der Schmetterling fliegt wieder!!
cu
Tom
Remember yesterday, think about tomorrow but live today!!!


E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Butterfly Volljährigkeit geprüft
Story-Writer



Dieser Satz ist nicht wahr.

Beiträge: 756

Geschlecht:
User ist offline
  Re: Ina Datum:03.07.04 19:00 IP: gespeichert Moderator melden


... Meine Güte... da freut man sich ja richtig bei den Jubelschreien. *glücklich rumhops*.
Aber jetzt geht s weiter mit...


Teil 2
Der Druck auf ihre Blase wurde unangenehm und rief sie in die Gegenwart zurück. Vorsichtig versuchte sie sich aus der Handschelle zu winden, die nicht zu fest zugedrückt war, blieb aber erfolglos. Sie wollte schon Martin wecken, dann sah sie ihre Jacke neben dem Bett liegen. Trotz daß sie sich nicht besonders umsichtig entkleidet hatte, müßte doch eigentlich der Schlüssel....
Sie wälzte sich herum, angelte mit dem Fuß nach der Jacke, bis sie sie mit der Hand erreichen konnte und tatsächlich ihren Schlüsselbund aus der Tasche fischte. Zufrieden schloß sie die Handschelle auf.

Sie genossen gemeinsam den Rest des Sonntages. Sie redeten nicht viel, aber das erschien auch nicht notwendig. An den folgenden Tagen hielten sie es ähnlich. Morgens verließen sie die Wohnung, jeder ging seines Weges und abends gingen sie essen, kochten etwas, gingen ins Kino, was auch immer. Aber meistens endete der Abend eher früher als später im Bett.
Und Martin schien Freude daran zu haben, dabei die bestimmende Rolle zu spielen, was Ina keineswegs störte. Er schien Übung darin zu haben, ihre geheimsten Wünsche zu erraten.

Inas Kollegen und Kolleginnen reagierten leicht verwundert, weil sie regelrecht auftaute und viel freundlicher reagierte, als sie gewohnt waren. Ab und zu war sogar der Ansatz eines Lächelns zu erkennen. Es gab einiges Getuschel und Herumspekulieren, aber die einfachste Vermutung traf zu, die bereits am Montagmorgen ein Kollege geäußert hatte, der kaum jemals mit Ina zu tun hatte: "Bei dem Gesichtsausdruck... die hat bestimmt nen neuen Lover."

Einige Tage waren herumgegangen, und Ina saß im Büro. Die Arbeit war langweilig. Sie mußte sich zur Ordnung rufen. Ihr Vorgesetzter, Klaus, hatte bereits einige Male zu ihr hinübergesehen und den Kopf geschüttelt. Sie konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. Und bereits wenige Minuten später erwischte sie sich dabei, wie sie wieder leise summend in die Leere blickte.
Schließlich hielt sie es nicht mehr aus und stand auf: "Ich mache jetzt Feierabend."
"Hast du dir denn einen halben Tag Urlaub genommen?", foppte Klaus sie.
Der Witz war nicht neu, und schließlich hatten sie keine festen Bürozeiten. Sie säuselte: "Na klar."
Dann schlenderte mit übertriebenem Hüftschwung zu seinem Schreibtisch, stützte ihre Ellenbogen auf und legte ihr Kinn in die Hände. Mit treuherzigem Augenaufschlag und Schmollmund fragte sie: "Würdest du es wirklich über dich bringen, eine arme, junge Frau bei diesem schönen Wetter zu stumpfer Büroarbeit zu verurteilen?"
Es regnete in Strömen und war zu kalt für die Jahreszeit. Es verschlug Klaus die Sprache. Rein akademisch hatte er natürlich immer gewußt, daß sie eine Frau war, und auch zweimal andere Kollegen mit einem mehr als deutlichen Wort beiseite genommen, wenn sie zu anzügliche Bemerkungen gemacht hatten.
Aber in den letzten Tagen war Ina von "einem Kollegen (weibliches Geschlecht)" zu einer Frau geworden. Einer attraktiven Frau. Und jetzt wünschte er sich, 15 Jahre, 30 Kilo, zwei halbwüchsige Kinder und eine Frau weniger zu haben. Und eine zweite Chance zu haben. Er brauchte ein wenig zu lange, bis er sich räusperte und mit einem verlegenen Lachen nachschob: "Nun geh schon. Ist ja gerade kaum was zu tun, und du hast sowieso jede Menge Überstunden."
Ina langte über den Tisch, nahm ihn in den Arm und drückte ihm einen Kuß auf dieWange. "Danke Klaus. Du bist ein Schatz."
Er fand keine Worte. Und um das Maß der Verlegenheit vollzumachen, fand er auch später keine Antwort, als seine Frau ihn nach der unüblich innigen Umarmung und dem Begrüßungskuß fragte: "Was ist denn mit dir los? Schlechtes Gewissen? Hast du mir etwas zu sagen?"
Er hatte nicht.

Ina wußte, daß sie noch Zeit hatte, bevor Martin kommen würde. Die letzten zwei Wochen waren ein fiebriger Traum gewesen; eine Aneinanderreihung von unfasslichen Momenten, mit der einzigen Angst, aus diesem Traum aufzuwachen.
Als sie sich heute Morgen verabschiedet hatten, hatte Martin gesagt, daß er abends zu ihr kommen würde. Beladen mit einigen Tüten, deren Inhalt sie in verschiedenen Läden gekauft - und bar bezahlt - hatte, schloß sie ihre Wohnungstür auf.

Als Martin ankam und sie ihn in die Wohnung zog, musterte er scheinbar desinteressiert ihre Korsage und die breit gepolsterten schwarzen Ledergurte, die um Hals, Hand- und Fußgelenke lagen. Er gab ihr einen flüchtigen Kuß: "Hallo Ina, ich sterbe vor Hunger. Komm, ich koch uns schnell eine Kleinigkeit..."
Im Gegesatz zu seinen Worten ließ er sich alle Zeit, kochte aufwendig, grunzte schließlich zufrieden, als er probierte. Dann tat er so, als bemerke er erst jetzt ihre Schweigsamkeit. "Ina... was ist denn los?"
Sie riß die Augen auf und wollte tief Luft holen, um ihn einen grausigen Ignoranten zu schimpfen, da nahm er sie in den Arm, drückte ihre Arme an den Körper und hob sie spielerisch hoch. "Ich dachte, so ist es für dich spannender..."
Während er sie ins Schlafzimmer trug, beschimpfte sie ihn leise und setzte sich zärtlich zur Wehr. Und obwohl sie als Trägerin eines schwarzen Gürtels jederzeit seinen Griff hätte sprengen können, hätte sie es um nichts in der Welt getan.
Das Essen wurde kalt, während Martin Ina und ihre Einkäufe würdigte.

Tags darauf sog Ina mit einem leise zischenden Geräusch die Luft ein, als sie sich vorsichtig auf ihren Bürostuhl setzte. Sie brauchte einige Versuche, bevor sie eine Position fand, in der das Brennen der Striemen, die sie heute morgen leicht erschreckt im Spiegel gesehen hatte, erträglich war. Aber dadurch war Martin immer bei ihr...
Klaus sah auf. "Alles in Ordnung?"
"Na klar... ich bin ok."
Und das war nicht einmal gelogen. Sie hatte jeden einzelnen Schlag genossen, hatte ihre Lust herausgeschrien. Dafür nahm sie die Unannehmlichkeit gerne in Kauf.

"Was machst du eigentlich den Tag über, Martin?"
"So dies und das, Frau Kommissarin... man hält sich halt über Wasser..."
Sie spürte sein Ausweichen, auch wenn er sich Mühe gab, es zu überspielen. Ina rief sich zur Ordnung. Sie war nicht an der Arbeit.

Klaus war gereizt. Das merkte Ina schon, als sie in das Büro kam.
"Was ist los?"
"Ich habe nur noch auf dich gewartet. Wir müssen gleich los. Einen Tatort ansehen. Und was die Kollegen gesagt haben, klingt wirklich widerlich."
Während der Fahrt erzählte er ihr, was er wußte. "Junge Frau....in ihrer eigenen Wohnung... die Kollegen sagen, daß es sicher kein Selbstmord wäre."
Die Autofahrt dauerte nicht lange und führte sie in eines der Stadtviertel, wo der zweite Weltkrieg noch ein paar Häuserblocks stehengelassen hatte, einst stolze Stadthäuser, jetzt baufällig, mit Müll im Innenhof. Statt eines Lichtschalters ragten ein paar nackte Drähte aus der Wand, wo man die Treppenhausbeleuchtung eingeschaltet hätte. Auch die Lampe fehlte.
Auf dem Türschild stand Claudia Schmitt.

Die Kollegen hatten recht gehabt. Keine Selbstmörderin fesselte sich mit weit gespreizten Armen an das Bett, und öffnete dann ihre Pulsadern, bevor sie sich mit weißen Rosen bestreute.
Später bestätigte der Gerichtsmediziner diesen ersten Eindruck anhand einer oberflächlichen Inspektion. Er erklärte, daß die junge Frau offenbar erfolglos versucht hatte, sich aus ihren Fesseln zu winden, während sie verblutet war. Und erst anschließend hatte ihr Mörder die weißen Rosen über ihren leblosen Körper verteilt. Einige Kratzspuren, die die Dornen hinterlassen hatten, hatten nicht mehr geblutet.
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah der Pathologe Klaus an, als Ina mit vor den Mund gepreßter Hand in Richtung Toilette rannte.
"Schwanger?"
Klaus schüttelte den Kopf, nickte in Richtung des leblosen Körpers. "Glaube ich nicht. Das gleiche Alter, Typus, lange schwarze Haare... da kann man schonmal empfindlich reagieren."
Sein Gegenüber zuckte die Schultern: "Also, ich werde nicht bei jedem ermordeten Pathologen, den ich hier liegen habe empfindlich..." Er lachte abgehackt.
Klaus schüttelte wieder den Kopf. Diesmal in Verwunderung.

Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Butterfly Volljährigkeit geprüft
Story-Writer



Dieser Satz ist nicht wahr.

Beiträge: 756

Geschlecht:
User ist offline
  Re: Ina Datum:03.07.04 20:12 IP: gespeichert Moderator melden


dieses Posting ist kein Storybestandteil, sondern kleiner Kommentar von mir...

Nochmal, diesmal mit ein wenig mehr Zeit:
Vielen vielen Dank für den furiosen Empfang. Ich hätte mit allem gerechnet, nur nicht damit, nach so langer Abwesenheit so freudig wieder aufgenommen zu werden.

Vor allem, da ich (aus der Ferne, wenn ich ab und zu mal reingeschaut habe) den Eindruck hatte, daß sich hier einige Dinge geändert haben.
Und nicht nur hier, sondern auch bei mir. Zum einen ist es seit geraumer Zeit die erste Story, die ich geschrieben habe. Tatsächlich habe ich sie vor fast 4 Monaten angefangen, und erst jetzt fertig bekommen, was für mich ziemlich ungewöhnlich ist. Zum anderen (und das mag der Grund für das erste sein) bin ich derartig eingespannt, daß ich selten mal dazu komme, einen Gedanken bzgl. forumsrelevanter Themen zu fassen.
Hatte ich mich nicht letztes Jahr beschwert, daß ich zu wenig zu tun hatte? Ich komme mir ein wenig zauberlehrlingshaft vor.

Wegen dieser leichten Entfremdung hatte ich eine gewisse Hemmschwelle, die Story überhaupt zu posten. Allerdings (Schamlose Eigenwerbung (TM)) denke ich, daß sie gut gelungen ist, trotz daß (oder vielleicht gerade deshalb?) ich zwischenzeitlich dachte, daß ich sie nie fertig bekomme.

Und was wäre eine Geschichte, wenn sie niemand (außer mir) liest? Reine Selbstbefriedigung (was ja auch nicht das schlechteste ist, aber literarische Selbstbefriedigung ist irgendwie seltsam...)

Und so, wie ihr die Geschichte aufnehmt, muß ich sagen, es hat sich gelohnt, sie zu posten.

Danke
Butterfly
Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
träumerin
Gast



  Re: Ina Datum:03.07.04 20:42 IP: gespeichert Moderator melden


Auf jeden Fall hat es sich gelohnt, diese Story zu posten. Sie fängt sehr spannend an. Und ich weiss von deinen anderen Geschichten, dass du in der Lage bist, dein Niveau zu halten...

Und unser Forum...tja....war sehr schwierig. Ich hoffe, die Probleme werden nicht wiederkommen. Und auch, wenn ich jetzt wieder mehr schreibe, so ist es doch so, dass ich von mir nicht mehr viel verraten werden. Zur Zeit jedenfalls nicht.

Aber jetzt ist wieder eine warme Herzlichkeit in vielen Postings zu lesen. Das gibt mir die Hoffnung, dass dieses Forum wieder lesenswert wird. Und endlich gibt es auch wieder schöne, spannende, erotische Geschichten..

Noch einmal eine liebevollen Begrüssungs-Umarmung..

Deine Träumerin


E-Mail Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Why-Not Volljährigkeit geprüft
Story Writer





Beiträge: 1725

Geschlecht:
User ist offline
0  0  
  Re: Ina Datum:03.07.04 22:11 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Butterfly,

ich finde auch, daß es sich lohnt, wenn Du die Story hier postest - für uns nämlich. Mir gefällt, was ich bisher gelesen habe. Und das ist mir hier im Forum bei Stories schon länger nicht mehr passiert. (Außer natürlich bei meinen eigenen. ) Also, laß Dich nicht vom Einstellen weiterer Teile abhalten.

Why-Not

PS: Das Problem mit dem Zauberlehrling kommt mir irgendwie bekannt vor.
Wer nichts zu verbergen hat ... ist ein Langweiler!

Best regards to the British intelligence service GCHQ and as well of course to the famous US service NSA. Thank you for your permanent surveillance. It makes me feel much more important. Nice to be read by you.

Buch-Anfang: Dämonen der Leidenschaft (Teaser)

Session:
Wir müssen reden
Aus dem Giftschrank (kurz, beendet)
Gefangene Gefühle (kurz, beendet)

Offtopic-Kurzgeschichten: Gesichter des Todes (beendet)
Das Interview (mit Dr. Wolfram Schraubner) (Vorsicht, politische Satire)
Die Bahnfahrt (beendet)


Mehrere Bücher
Inhaltsangaben und Leseproben hier auf meiner Homepage
Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Penthesilea
Gast


0
User ist offline 0
  Re: Ina Datum:04.07.04 01:28 IP: gespeichert Moderator melden


Och Butterfly
Bei der nächsten Story überlegst Du bitte gar nicht erst lange, okay?
Es gibt so wenige Geschichten hier, in denen der Fetisch nicht wie eine Tüte über alles gezogen wird und Inhalt und äußere Form vom Autor als völlig unwichtig eingestuft werden.
Deine Storys haben stets etwas sehr Liebevolles und Sorgfältiges ausgestrahlt, etwas, das sie absolut lesenswert macht.
Und definitiv: nicht nur Deine Geschichten fehlen!

Gruß
Penthe


(Diese Nachricht wurde am 04.07.04 um 01:28 von Penthesilea geändert.)
E-Mail Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
AUOP
Gast



  Re: Ina Datum:04.07.04 08:09 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Butterfley!!!

Auch mich har die Art und Weise deiner Geschichten angesprochen, sie haben etwas Sinnliches und zärtliches an sich was mir im Zusammenhang mit BDSM sehr gefällt.
Bin schon sehr gespannt wies weitergeht.

Viele Grüße

Thomas
E-Mail Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Butterfly Volljährigkeit geprüft
Story-Writer



Dieser Satz ist nicht wahr.

Beiträge: 756

Geschlecht:
User ist offline
  Re: Ina Datum:04.07.04 09:00 IP: gespeichert Moderator melden


... na, dann gehts jetzt weiter mit...

Teil 3
Martin reagierte erstaunt, als Ina seine Annäherungsversuche abblitzen ließ.
"Nein... wirklich, ich bin heute nicht in Stimmung."
Das stimmte, aber da war noch mehr. Sie hatte einfach Angst, konnte sich, nach dem, was sie heute morgen gesehen hatte, nicht einfach fallen lassen, wußte nicht, wo es enden würde, war in ihrer heilen Welt der letzten Wochen gestört, konnte ihm nicht vertrauen....
"Willst du erzählen, was los ist?"
Ina blockte ab: "Es war ein Scheisstag an der Arbeit. Ich will einfach nur in Ruhe ins Bett gehen."
"Hmmm... dann ist es vielleicht besser, wenn ich dich in Ruhe lasse und nach Hause gehe."
Das wollte sie nicht. Ehrlich gesagt gar nicht. Eigentlich fühlte sie sich wirklich anlehnungsbedürftig, brauchte seine Nähe. Aber wie sollte sie es ihm sagen, ohne es noch schlimmer zu machen? Wie hätte sie ihm überhaupt ihr Problem erklären können?
So blieb sie stumm, während er seine Jacke anzog und ihre Wohnung verließ, dann setzte sie sich in eine Ecke vom Sofa, zog ihre Beine an sich und umfaßte sie mit den Armen. Immerhin hatte Martin ihr jetzt etwas anderes zu denken gegeben. Entweder er hatte einfach ihren Wunsch viel wörtlicher genommen, als sie es beabsichtigt hätte, oder er war beleidigt.
Nach einigem Überlegen kam sie zu dem Schluß, daß sie letzteres nicht glaubte. Aber es gelang ihr nicht, sich dazu durch zu ringen, ihn anzurufen.

Danach erlaubte sie sich, das zu tun, wogegen sie den ganzen Tag gekämpft hatte. Sie ließ die Tränen laufen. Denn es hatte andere Dinge gegeben. Neben den offensichtlichen Tatsachen, daß Frau Schmitt ihre Schwester hätte sein können, hatte Klaus ein paar Dinge nicht gesehen oder mit ihr in Verbindung gebracht, die Ina wie mit einem Tunnelblick wahrgenommen hatte. Die Wohnungsdekoration mit vielen Kerzen, einem Ankh, das über dem Bett hing, diverse keltische Symbole, die sorgsam auf Wände gemalt worden waren, die getrockneten Rosen in der Vase. All dies hatte den Blick in den Kleiderschrank und auf die Titel der CDs beinah überflüssig gemacht.
Vieles, zu vieles davon fand sich auch in ihrer eigenen Wohnung. Genau wie die Fesseln am Bett. Nicht die gleichen, aber hinreichend ähnlich. Elegant, aber gleichzeitig stabil genug, daß keine Möglichkeit blieb, sich daraus zu befreien, wie sie selbst sehr wohl wußte.

Trotzdem wußte Ina nicht, warum sie weinte. Sie versuchte zu rationalisieren. Ein Gefühl von Verwandschaft? Trauer um die - ihr nicht bekannte - Tote? Angst? Eine übergebliebene Reflektion ihres eigenen Todeswunsch, den zu erfüllen sie sich nie zugestanden hatte, und den sie in ihrer Kleidung, ihrer Art zu leben ausgedrückt hatte, und der sie morbiderweise in die Mordkommission getrieben hatte? Sie bemerkte auf einer anderen, rationaleren Verstandesebene, daß sie ungerechtfertigterweise begann, sich selbst zu zerfleischen, aber sie konnte nicht aufhören.
Schließlich ging sie ins Bett. Argwöhnisch beäugte sie die Fesseln, die vom Bettrahmen herunterhingen, kämpfte mit der abergläubischen Versuchung, sie abzunehmen und weit weg zu legen, ließ sie dann erst recht am Bettrahmen, fesselte trotzig ihre linke Hand, steckte die rechte durch die zu weit eingestellte Manschette.
Sie schlief mehr als unruhig und wachte am nächsten Morgen in einem völlig zerwühlten Bett auf.

Der Tag verlief mir reiner Routine. Sie befragte die anderen Bewohner des Hauses nach Auffälligkeiten. Wie meistens hatte niemand etwas gehört oder gesehen, einzig eine Nachbarin hatte sich gewundert, daß vorgestern Abend die Musik bereits um kurz nach 18 Uhr ausgegangen war, bevor die Wohnungstür zugeschlagen war. "Wissen sie, normalerweise hat die arme Frau Schmitt ja immer so lange so grausige Musik gehört. Ich weiß nicht, wie oft ich mich bei der Hausverwaltung beschwert habe. Ich dachte, sie wäre noch ausgegangen... und jetzt ist sie tot..."
Ina murmelte ein paar Worte, daß das eine mit dem anderen sicher nichts zu tun hatte und trat dann den Rückzug an. Sie klärte mit den Kollegen von der Spurensicherung ab, daß die Stereoanlage nicht eingeschaltet gewesen war. Das schien den vom Pathologen geschätzten Todeszeitpunkt am späten Nachmittag zu bestätigen.
Klaus war betroffen. "Du meinst, er hat bei ihr gesessen, Musik gehört, ihr beim Verbluten zugesehen, dann Rosen über sie gestreut und ist dann gegangen? Wie krank muß jemand sein...?"

Am Nachmittag hatte Ina Martin angerufen und sich für den Abend mit ihm verabredet.
Als er schließlich zu ihr kam, zog er einen Strauß Blumen hinter dem Rücken hervor, als sie die Tür öffnete. Ina wurde kreidebleich und mußte einen Moment um Fassung ringen. Während sie die Rosen in einer Vase arrangierte, schwankte sie zwischen panischer Flucht, Tränen, Freude über das Geschenk.
Aber wenn sie schon gestern abend unsicher gewesen war, wie er ihre Ängste aufnehmen würde, dann würde die Assoziation, die sie jetzt hatte, ihm ja quasi direkt ihren - völlig abwegigen, ja paranoider - Verdacht unterstellen.
Was hieß hier Verdacht? Sie schalt sich ein blödes Huhn und ging zurück in das Wohnzimmer.
Ina litt Höllenqualen bei dem Versuch, sich nichts anmerken zu lassen. Sie war erleichtert, daß Martin abließ, als er merkte, daß es ihr heute nicht wohl war, gefesselt zu werden und sie einfach in den Arm nahm.

Am nächsten Tag kam sie erst spät in das Büro. Klaus war bester Laune und erklärte: "Ich war heute morgen Musik kaufen... da um die Ecke von Frau Schmitt ist ein kleiner Secondhand-Plattenladen. Nicht wirklich mein Geschmack, aber scheinbar ihrer. Und sie scheint dort recht häufig mit einem Typen aufgekreuzt zu sein. Langer schwarzer Mantel, auch jetzt im Sommer, groß, schwarze Haare, an den Seiten rasiert, Dreitagebart. Und an dem Tag, an dem sie getötet wurde, waren sie am frühen Nachmittag da. Sie scheinen sich über irgendwas gestritten zu haben."
Ina wollte gerade etwas in der Art sagen, daß die Beschreibung auf den größten Teil aller Gothicfans zutraf, als ihr Verstand einzufrieren begann. Die Beschreibung traf auch auf Martin zu.

Mitten in ihre Konfusion hinein kam der Bericht des Pathologen. Sie klammerte sich daran, um sich abzulenken, als einen letzten Anker in die Realität.
Es gab Spuren von einem Beruhigungsmittel im Blut des Opfers. Ohne weitere Recherche rief sie den Pathologen an und erhielt die Information, daß es sich um ein Mittel handelte, das schnell wirkte, vor allem in Verbindung mit Alkohol, das Opfer müde, völlig orientierungslos und extrem beeinflußbar machte und das Erinnerungsvermögen massiv störte. "Das wird gerne bei kleinen chirurgischen Eingriffen verwendet. Irgendwann kommt man zu sich und fragt sich, wann es denn endlich anfängt. Und natürlich ist es geschmacksneutral und löst sich hervorragend in alkoholischen Getränken."
"Das klingt ja wie die prädestinierte Vergewaltigungsdroge."
"Hmmmm... Im Prinzip ja. Aber zum einen ist es nicht ganz leicht zu bekommen, zum anderen besteht schon bei einer leichten Überdosierung sehr schnell die Gefahr einer Atemlähmung. Aber wenn man jemanden sowieso umbringen will..."
"Sie meinen also, daß das kein Drogenspielchen war, das eskaliert ist, sondern ganz klarer geplanter Mord?"
"Sieht für mich ganz so aus."
Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Butterfly Volljährigkeit geprüft
Story-Writer



Dieser Satz ist nicht wahr.

Beiträge: 756

Geschlecht:
User ist offline
  Re: Ina Datum:04.07.04 09:04 IP: gespeichert Moderator melden


... und weil der so kurz war, gleich
Teil 4 hintendrauf.

Nichts hielt Ina mehr in dem Büro. Sie mußte hinaus, an die frische Luft. Sie murmelte etwas von "Nachbarn befragen...", als sie das Büro verließ, dann begann sie, ziellos durch die Gegend zu wandern. Plötzlich merkte sie, daß sie beinah in der Straße war, in der Martin wohnte.
Fast gegen ihren Willen ging sie hin, blieb vor dem Haus stehen, musterte es.
Dann, diesmal mit echtem Widerwillen und dem Gefühl, etwas völlig verkehrtes zu tun, klingelte sie an der Nachbartür. Und kam leicht an Informationen: "Ach, der junge Herr Harms. Ja sicher, der ist immer so hilfsbereit. Ein gutes Herz hat er.... Wo er arbeitet? Er sagt immer, mal dies, mal das. Aber ich glaube, daß er im Liborikrankenhaus arbeitet, da habe ich ihn mehrmals gesehen. Wissen sie, meine Hüfte..."

Die Auskunft der Personalstelle des Krankenhauses war ebenso knapp wie beunruhigend: "Herr Harms hilft hier aus und macht Bringedienste, meistens für die Apotheke."

Ina setzte sich auf eine Bank im Park und überlegte. Sie müßte ihn verhaften und verhören. Zuviel wies auf Martin. Andererseits wußte sie, daß sie das in eine mehr als peinliche Situation bringen würde, wenn er nicht diskret war. Es schien keinen Ausweg aus dem Dilemma zu geben. Schließlich störte sie ihr Handy in ihrer Grübelei.
Martin machte einen ziemlich aufgeregten Eindruck: "Ina, ich muß dich sprechen. Am besten gleich. Können wir uns treffen?"
Zögernd stimmte sie zu.
"Ok, geht es um fünf? Ich komme dann zu dir."
Sie nickte, fand erst dann ihre Stimme und bejahte. Es war gerade 16 Uhr 30, aber sie hatte eine gute Strecke zu gehen.

Auf dem Weg überlegte sie, was sie tun konnte. Sie war sicher, daß sie Martin körperlich überlegen war. Und davon wußte er nichts. Hausieren ging sie mit ihrem schwarzen Gürtel nicht. Und zur Sicherheit... sie telefonierte im Gehen.
"Du, Klaus, kannst du mir einen Gefallen tun?"
Sie schien sein freundliches Lächeln durch das Telefon zu hören.
"Ich treffe mich mit einem Blind Date. Ich möchte, daß du mich um halb sechs in meiner Wohnung anrufst. Und wenn ich nicht dran gehe, möchte ich, daß du vorbeikommst, ok? Nur zur Sicherheit."
Sie mußte sich eine Menge Vorhaltungen anhören, bis er schließlich knurrig zustimmte.

In ihrer Wohnung angekommen, sah Ina sich schnell um. Sie nahm eine Flasche Mineralwasser aus der Kiste, prüfte kurz, ob das Siegel ganz war, hörte bewußt auf das Zischen beim Öffnen und nahm einen tiefen Schluck. Dann legte sie sich ihren Schlachtplan zurecht.
Sie hatte sich gerade entschieden, als die Türklingel ging.

Martin war mehr als überrascht, als statt eines Willkommensgrußes eine Handschelle um sein Handgelenk zuschnappte, das dann schmerzhaft verdreht wurde. Ein Tritt fegte ihm die Beine weg, so daß er haltlos zu Boden stürzte. Auch um sein anderes Handgelenk schloß sich die Handschelle, die Hände vor dem Bauch. Ein Seil schlang sich um seine Fußgelenke, wurde mit der Handschelle verknotet, die schmerzhaft einschnitt.
Dann zog Ina ihn vollends in den Flur und warf die Tür zu.
"Was...?"
Ina fuhr ihn im Befehlston an: "Wer ist Claudia Schmitt?"
Martin wurde bleich. "Ich kenne keine...", dann überlegte er es sich: "... woher... Claudia ist meine Exfreundin.... aber wir sind nicht mehr zusammen, schon fast eine Woche nicht mehr. Ich habe mich von ihr getrennt. Deinetwegen. Deswegen wollte ich ja mit dir sprechen..."
"Weshalb?"
"Weil ich aus der Zeitung erfahren habe, daß sie tot ist. Und weil ich nicht weiß, was ich machen soll. Du mußt mir helfen."
"Warum hast du sie umgebracht?"
Jetzt verlor er alle Farbe und stammelte: "Ich... ich habe sie nicht umgebracht. Ich..."
Sie schnitt ihm das Wort ab: "Du hast sie unter Drogen gesetzt, sie am Bett festgebunden, ihre Pulsadern aufgeschnitten, dann abgewartet, bis sie tot war,..."
Martin schüttelte hektisch den Kopf. "Nein... nein... das stimmt nicht. Wieso, woher kommst du auf so etwas? Ich könnte nie..." Er verstummte und brach in Tränen aus.
"Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?"
"Donnerstag Mittag. In unserem Plattenladen. Und natürlich hat sie sofort angefangen, mit mir zu streiten. Dann sind wir auf die Straße und ich... ich habe ihr gesagt, sie solle zur Hölle gehen. Ich konnte doch nicht wissen, daß...", würgte er unter Schluchzen hervor, verstummte dann.
"Und das Beruhigungsmittel aus dem Krankenhaus?"
"...was denn für ein..."

(Diese Nachricht wurde am 04.07.04 um 09:04 von Butterfly geändert.)
Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
SteveN Volljährigkeit geprüft
KG-Träger

Köln-Porz


Latex ist cool

Beiträge: 3657

Geschlecht:
User ist offline
latex_steven  
  Re: Ina Datum:04.07.04 10:58 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Butterfly

Schön, daß du wieder hier bist !

Und jetzt diese Story ....
Ist Martin wirklich der ?
Und wenn, wie Verhält sich nun Ina ?
Macht sie das gleiche ?


Fragen über Fragen.

Gruß SteveN




E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
fa445962
KG-Träger



de gustibus non est disputandem

Beiträge: 137

Geschlecht:
User ist offline
  Re: Ina Datum:04.07.04 11:45 IP: gespeichert Moderator melden


Grüß Dich Butterfly,
ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: es ist sehr schön, Dich wieder aktiv im Forum zu haben. Nicht nur ich habe Deine klugen, abwägenden Kommentare vermißt.
Ganz nebenbei: Deine Geschichte ist Klasse. Um nur ein Beispiel zu nennen: "Das Essen wurde kalt, während Martin Ina und ihre Einkäufe würdigte."
Das sagt in seiner indirekten, der eigenen Phantasie noch Raum lassenden Art mehr aus, als andere in einem ganzen Kapitel ausdrücken können.
Danke für s Geschichteneinstellen,
Jean
Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
träumerin
Gast



  Re: Ina Datum:04.07.04 11:52 IP: gespeichert Moderator melden


Aber Butterfly!!!!!

Wie kannst du denn hier aufhören

Bitte....lass den Sonntag so nicht zu ende gehen!!!

Denk dran...ich bin eine alte Frau....das macht mein Herz nicht mehr mit...

Komm...schreib weiter...sonst muss ich vorbei kommen!!!

Hektische Grüsse
die Träumerin


E-Mail Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Penthesilea
Gast


0
User ist offline 0
  Re: Ina Datum:04.07.04 11:58 IP: gespeichert Moderator melden


Butterfly ... und da ich in träumerins Altersklasse bin, hättest Du damit schon den Herztod von zwei Frauen zu verantworten ...
Gruß
Penthe
E-Mail Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Butterfly Volljährigkeit geprüft
Story-Writer



Dieser Satz ist nicht wahr.

Beiträge: 756

Geschlecht:
User ist offline
  Re: Ina Datum:04.07.04 15:04 IP: gespeichert Moderator melden


... ich habe einfach nicht den notwendigen Sadismus, euch länger hängen zu lassen. *sfz*. Ich bin scheinbar echt falsch hier...

Teil 5
Die Tür schlug auf. Sie traf Ina im Rücken und ließ sie benommen gegen die Wand des Flures taumeln. Etwas preßte sich in ihr Genick, ließ einen lähmenden Schmerz in ihrem Kopf explodieren und löschte die Welt aus.

Klaus ohrpfeigte sie wach. Benommen versuchte sie sich zu wehren, konnte sich aber nicht bewegen. Die Ohrpfeigen hörten auf.
"Was...?"
Sie lag auf ihrem Bett und kämpfte gegen einen Würgereflex, der von den zusammengerollten Wollsocken, die er in ihren Mund gestopft hatte, ausgelöst wurde. Ihre Arme waren weit gespreizt, die Gelenke in den stabilen Lederfesseln fixiert.
"Ina... warum mußtest du dich auch mit ihm treffen. Morgen hätte ich ihn verhaftet. In seiner Wohnung hätten wir das Beruhigungsmittel gefunden und ich hätte dafür gesorgt, daß man seine Fingerabdrücke darauf findet. Auch auf dem Skalpell, mit dem er ihre Pulsadern geöffnet hat. Und ich hätte ihn schon genügend eingeschüchtert, daß er deinen Namen nicht erwähnt."
Er hielt einen Moment inne, sah sie dann fragend an: "Als ich merkte, daß du dich verliebt hast, habe ich ihn beobachtet. Wie konntest du dich mit so einem Perversen einlassen? Du bist viel zu gut für ihn. Ina... "
Klaus hielt ihr ein leeres Glas vor das Gesicht. "Jetzt geht es nicht mehr anders. Kein Ausweg für uns. Du wirst nichts spüren, gleich wird das Medikament wirken. Weißt du, er hat dich betrogen. Er war mit diesem Weib zusammen, mit dieser Schmitt. Es war alles so leicht. Sie ging geradewegs in eine Bar. Ich gab ihr ein Bier aus... der Rest war so einfach. Alles mußte so aussehen, als ob Er es gewesen war. Aber jetzt...wußtest du, daß ich dich liebe?"
Er weinte. schwieg einige Sekunden. Dann redete er weiter, streichelte ihre Haare.
"Es wird nicht lange dauern. Das ist sicher eine Überdosis. Du wirst nichts spüren. Ganz sicher nicht. Mach dir keine Sorgen, ich erwische das Schwein und werde dich rächen. Nach dem zweiten Mord ein Selbstmord in der Verhörzelle, wenn er merkt, daß er keinen Ausweg mehr hat. Tragisch. Aber dann können wir diese unglückliche Akte schließen."
Ina rang verzweifelt um Luft. Dann begannen ihre Gesichtszüge sich zu entspannen und ihre Augenlieder flattern hilflos zu.
Klaus sah auf die Uhr. "Ich muß bald gehen. Verzeih mir, wenn ich dir keine Rosen bringe."
Schnell griff er nach ihren Handgelenken und führte oberhalb der Fesseln je einen tiefen Schnitt. Ina stöhnte und machte eine schwache Abwehrbewegung.

Dann verließ Klaus den Raum, schloß die Tür und ging in den Flur. Martin würgte an dem provisorischen Knebel, den Klaus in seinen Mund gestopft hatte, und setzte sich zur Wehr, während Klaus mühsam die Knoten in dem Seil, das seine Beine und Hände zusammenfesselte aufknüpfte. Da Martin sich nach wie vor wehrte und dabei die Knoten immer wieder zuzog, dauerte das eine ganze Weile.
Schließlich war das Seil los. Klaus zog den Knebel aus Martins Mund und kommandierte: "Aufstehen!", und zog Martin mit einem heftigen Ruck an den Armen nach oben.

Kaum das Klaus aus dem Zimmer war, schlug Ina die Augen auf. Sie merkte nichts von der Droge. Aber sollte sie das denn? Wie schnell wirkte sie?
Sie betete, daß ihr Blut die Fesseln glitschig machte, und daß sie noch etwas Zeit hatte.
Mit viel Kraft und einigem Hin- und Herdrehen gelang es ihr schließlich, die Linke freizubekommen.
Schnell war auch die zweite Fessel gelöst. Sie setzte sich auf. Ihr wurde sofort schwindelig und sie erbrach sich. Sie setzte sich auf die Bettkante, betrachtete fasziniert ihre Handgelenke, aus denen leicht pulsierend das Blut strömte. Ihr Kopf war leicht. Sie ließ sich wieder auf das Kissen fallen, das sie zu bereitwillig aufnahm. Einfach loslassen...
Dunkel verstand sie, daß ihr nicht mehr viel Zeit blieb. Etwas befahl ihr, aufzustehen. Verschwommen sah sie ihre Dienstwaffe neben dem Bett auf dem Boden.
Schwankend stand sie auf, torkelte zur Tür, feruerte unsicher ein paar Schüsse ab, während sie um ihr Bewußtsein kämpfte. Dann sackte sie zusammen und ließ sich in die Finsternis gleiten.

Der erste Schuß wäre objektiv gesehen genug gewesen. Klaus brach tödlich getroffen zusammen. Der vierte Schuß durchschlug Martins Schulter.
Als Ina zusammenbrach, stürzte Martin zu ihr hin, merkte, daß er ihr nicht wirklich helfen konnte, hetzte dann zum Telefon. Er hob ab, wählte den Notruf und begann zu schreien, während er sich wieder um Ina kümmerte.
Er sah sich verzweifelt um, versuchte, die Blutung zu stoppen, was mit seinen immer noch gefesselten Händen nicht gelang, rannte dann zum Bett und band mit zitternden Fingern die Handfesseln los. Schnell schnallte er sie um ihre Unterarme, um die Flut einzudämmen.
Er hielt sie im Arm und wiegte sie zärtlich. Als ihre Atmung flacher wurde, atmete er vorsichtig in ihre Lungen, bis der Rettungswagen eintraf.

Ina versuchte sich umzudrehen, bemühte sich, das ekelhafte Ding in ihrem Hals auszuspucken, sich nach dem Kopf zu greifen, aber nichts davon gelang. Sie brach in Panik aus, bevor es ihr gelang die Augen aufzuschlagen.
Martin, der vorsichtig ihren Kopf streichelte, spürte, wie ihr Körper sich anspannte, sah, wie sie versuchte, ihre Hände zu bewegen, die dick verbunden und mit einer Mullbinde an den Bettgittern fixiert waren, damit sie sich den Tubus nicht entfernen konnte.
Er murmelte ein paar beruhigende Worte, erklärte ihr dann, als ihr Blick sich klärte, daß sie nur zur Sicherheit noch beatmet wurde, daß alles in Ordnung wäre.
Und das war es auch.

Ende
... einen artigen Diener machend, entfernt sich euer untergebener Butterfly, in der Hoffnung, euch das Wochenende versüßt zu haben...

@fa445962: An dem Satz habe ich beinah einen ganzen Abend lang gefeilt, bis er auf dem Punkt saß.

@wem es auch immer zuwenig explizit war: Sorry, aber ich hatte keine Lust auf die x-te Sessionbeschreibung, daher dachte ich, schreib ein wenig was drumrum und überlaß diese Punkte artig dem Leser.

Grüßle
Butterfly

Homepage besuchenE-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Seiten(2) «[1] 2 »
Antworten Bei Antworten benachrichtigen
Jumpmenü
Google
Suche auf dieser Seite !!


Wir unterstützen diese Aktion

Impressum v 1.2
© all rights reserved, 2024

Status: Sessionregister
Der Aufruf erzeugte 24 locale und 1 zentrale Queries.
Ladezeit 0.27 sec davon SQL: 0.02 sec.