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HeMaDo
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Kassel


Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  Neue Horizonte Datum:31.01.17 22:05 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen,

ich lese hier schon eine ganze Weile mit und bin begeistert von den vielen guten Geschichten. Nun möchte ich selbst eine Geschichte zum Besten geben die mir schon seit einer ganzen Weile im Kopf herum geht. Da dies die erste Geschichte ist, die ich hier einstelle bitte ich um konstruktive Kritik und eventuell auch um Anregungen.

Die Geschichte spielt in einer fiktiven Zukunft hauptsächlich in Europa.

HeMaDo
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HeMaDo
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Immer wenn mir jemand sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin froh darüber.

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  RE: Neue Horizonte Datum:31.01.17 22:11 IP: gespeichert Moderator melden


1 – Das Ende

„Schuldig in allen Punkten der Anklage.“ sagte der Richter. Maras Beine versagten den Dienst und sie wäre zusammen gesunken wenn die beiden Beamtinnen sie nicht an den Armen gehalten hätten.

„Die Angeklagte ist im letzten Monat zwei mal beim Ladendiebstahl auf frischer Tat erwischt worden. Außerdem hat sie Taschendiebstahl begangen und hat auf der Flucht vor den Ordnungskräften einen Passanten verletzt. Sie hat sich der Festnahme widersetzt und eine Beamtin schwer verletzt. Die Beamtin ist mit einem gebrochenen Arm für mindestens sechs Wochen arbeitsunfähig. Bei ihrer Verhaftung befanden sich außerdem Bewusstseinsverändernde Substanzen in ihrem Besitz. Da die Angeklagte zum Zeitpunkt der Taten bereits 18 Jahre alt war und bereits im Vorfeld wegen diverser Eigentumsdelikte aufgefallen ist, kommt das Jugendstrafrecht nicht mehr zur Anwendung.“
Mara spürte wie sich ihr Magen verkrampfte, sie wusste, was daß hieß.
„Das Gericht legt das Strafmaß auf 25 Jahre fest. Alternativ dazu ist es der Angeklagten möglich für die nächsten zwei Jahre eine Schule nach Paragraph drei des Gesetztes über unfreie Bürgerinnen und Bürger zu besuchen und im Anschluss als Serva verkauft zu werden. Wie entscheiden Sie sich?“ Der Richter schaute sie gelangweilt an.
Ein letztes mal flammte Widerstand in ihr auf. „Wie lange habe ich Zeit, mich zu entscheiden?“ fragte sie trotzig.
Der Richter machte ein verärgertes Gesicht. „In 15 Minuten ist Mittagspause und vorher habe ich noch einen weiteren Fall. Also haben sie eine Minute um sich zu entscheiden.“
Mara schaute auf die große Uhr über der Tür. Der Sekundenzeiger bewegte sich viel zu schnell um auch nur in Ruhe nachdenken zu können. Sie wollte nicht ins Gefängnis gehen, schon garnicht für 25 Jahre. Aber sie wollte auch nicht ein Leben lang eine Serva sein, das war doch nur ein anderes Wort für Sklavin.

Der Zeiger war bereits 45 mal vor gerückt. „Also, wie entscheiden Sie sich?“ fragte der Richter ungeduldig.
„Die Schule.“ sagte sie leise und ließ den Kopf hängen.
„Die Angeklagte entscheidet sich für die Schule. Schafft sie weg und bring die nächste rein.“ sagte der Richter. Die beiden Beamtinnen schleiften sie aus dem Gerichtssaal, die Treppen hinunter, durch den Hinterausgang ins Freie auf einen schwarzen Transporter zu auf dem groß das Logo der zentraleuropäischen Polizeibehörde prangte. Die Tür des Transporters wurde geöffnet und sie wurde auf eine Sitzbank gedrückt. Ihre Hände wurden mit Handschellen an eine Stange oberhalb ihres Kopfes gefesselt. Bevor die Tür wieder geschlossen wurde konnte sie noch zwei Frauen ausmachen die auf den Bänken saßen. Dann war es dunkel.
„Hallo.“ sagte sie leise.
„Hi, ich bin Chris.“ sagte eine Stimme vor ihr. Das da ist Larissa.
„Hallo.“ sagte eine leise Stimme neben ihr.
„Ich bin Mara.“
„Du hast dich auch für die Schule entschieden?“ fragte Chris.
„Ja, das ist wahrscheinlich besser als ins Gefängnis zu gehen.“ Mara war sich da zwar nicht so sicher aber vermutlich war es schon so.
„Ich bin nicht mal gefragt worden. Der Richter hat gleich gesagt ich gehe in die Schule.“ kam von Larissa die leise vor sich hin schluchzte.
Jemand klopfte lautstark an das Blech der Tür und rief „Ruhe da drinne sonst komme ich rein.“
Sofort schwiegen die drei Frauen. Nur Larissas Schluchzen war noch zu hören.
Die Mittagssonne brannte unbarmherzig auf den Transporter und in seinem Inneren wurde es langsam aber sicher unerträglich warm. Mara begann zu schwitzen und ihr Shirt klebte an ihrem Rücken. Nach einer Weile, vielleicht waren zehn Minuten vergangen, vielleicht auch eine Stunde, wurde die Tür geöffnet und eine weitere Frau wurde unsanft auf die Sitzbank gesetzt. Auch sie wurde, mit den Händen nach oben, an die Stange gefesselt. Eine der Beamtinnen schnallte die Vier mit den Sicherheitsgurten fest. Als sie Mara an schnallte, fasste sie ihr fest an die Brust. „Ich mag rote Haare. Vielleicht kaufe ich dich ja in zwei Jahren.“ Sie öffnete den Mund und bewegte ihre Zunge zwischen den Lippen hin und her. Dann kam sie mit dem Gesicht ganz nah zu Mara.
„Hey Sandy, lass den Quatsch. Wir wollen los. Ich will heute Abend noch mit meiner Familie ins Kino.“ rief eine Frau von draußen.
„Zu schade.“ sagte die Beamtin und ließ von Mara ab und zwinkerte ihr zu. Sie sprang aus dem Wagen und schloss die Tür. Wieder war es dunkel.

Der Transporter setzte sich lautlos in Bewegung. Sie wurden in den Kurven hin und her geschleudert. Anscheinend nahm es der Fahrer oder die Fahrerin mit vorsichtig fahren nicht so ernst. „Zum Glück sind wir angeschnallt.“ dachte sich Mara. Wie lange die Fahrt ging, konnte sie nachher beim besten Willen nicht sagen, aber die Fahrt ging eine lange Strecke über eine der langen, geraden Schnellstraßen die ganz Europa wie ein Netz durchzogen. Sie bogen dort nur ein oder zwei mal ab auf eine andere Schnellstraße. Dann fuhren sie ab und durch einige sehr enge Kurven. Eine Schwelle schüttelte den Wagen durch. Er blieb stehen und die Tür wurde geöffnet. Die Vier wurden abgeschnallt und die Handschellen geöffnet um gleich danach wieder geschlossen zu werden nachdem ihre Hände von der Stange befreit waren.

Mara stöhnte leise als sie die Arme herunter nahm. Ihre Schultern schmerzten und auch die Handgelenke taten ihr Weh. Dort wo die Handschellen an lagen war ihre Haut an einigen Stellen aufgescheuert.
„Stell dich nicht so an.“ sagte die Beamtin die sie aus dem Transporter schob.
Sie stand nun zusammen mit den Anderen auf einem großen Platz der an drei Seiten von großen Gebäuden umgeben war. An einer Seite begrenzte eine hohe Mauer den Platz. Sie wurden zu sechs anderen Frauen gebracht, die in einer Reihe auf dem Hof standen und mussten sich dazu stellen.
„´Nabend Miss Isabella.“ sagte die Beamtin zu einer Frau die vor den Frauen stand. Sie trug eine graue Tunika die von einem breiten Gürtel zusammen gehalten wurde. „Ich bringe ihnen hier 70 Jahre Knast. Machen Sie das Beste draus.“ Die Frau unterschrieb auf einem Pad und die Beamtinnen wollten gerade gehen. Da drehte sich die Beamtin die Mara vor der Abfahrt angefasst hatte noch einmal um und sagte „Auf die da“ sie zeigte auf Mara „hätte ich gerne das Vorkaufsrecht.“ sie grinste breit als sie zu Mara schaute.
„Sie wissen genau, daß es so etwas hier nicht gibt. Nehmen sie ihnen die Handschellen ab und machen Sie daß Sie weg kommen.“ sagte die Frau schien verärgert
„Macht nichts. Auf jeden Fall werd ich in zwei Jahren hier sein. Vielleicht kaufe ich sie ja tatsächlich.“ die Beamtin ging zu den Frauen und löste ihnen die Handschellen. Als sie Maras Fesseln löste sagte sie „Du gefällst mir wirklich. Wir hätten sicher eine menge Spaß miteinander.“
Mara sah sie nur ängstlich an. Die Frau tätschelte fest ihre Wange und stieg zu ihrer Kollegin in den Transporter der gleich darauf durch ein großes Tor zwischen zwei Gebäuden fuhr welches sich sofort schloss.

Die Frau, die von der Beamtin Miss Isabella genannt wurde schaute dem Wagen hinter her und schüttelte den Kopf. Aus einem Gebäude kam eine andere Frau heraus und trat zu ihr.
„Vorkaufsrecht. Von wegen. Ich kann diese Frau nicht leiden. Bloß weil sie Beamte sind, denken sie, sie können machen was sie wollen.“ sagte Miss Isabella.
„Mach dir nichts draus Isabella, die stehen sowieso schon auf der Sperrliste.“
Die Frau, Mara schätzte sie auf etwa 50 Jahre, trat vor die Reihe der 10 jungen Frauen, stellte sich vor sie und legte die Hände in den Rücken. Sie schritt die Reihe der Frauen ab die sich unsicher um sahen. Dann stellte sie sich wieder vor ihnen auf und begann zu reden.
„Herzlich willkommen an meiner Schule. Nur zu eurer Information, die Stadt da draußen heißt Straßburg. Für die Jenigen von Euch die in der Schule nicht aufgepasst haben, das liegt im ehemaligen Frankreich. Mein Name ist Miss Wilhelmina und ich bin die Schulleiterin hier. Miss Isabella“ sie deutete auf die andere Frau, sie war fast eben so groß wie die Schulleiterin und hatte braune, kurze Locken „wird für die nächsten zwei Jahre eure Lehrerin sein. Wenn es irgend welche Probleme gibt, dann steht euch meine Tür jederzeit offen. Wir werden uns in der nächsten Zeit sicher noch des Öfteren sehen. Aber eines will ich gleich vorweg klar stellen. Sollte jemand von euch versuchen zu fliehen, dann werden wir sie einfach laufen lassen. Wir werden uns nicht die Mühe machen, euch wieder ein zu fangen. Das überlassen wir der Polizei. Und was dann mit euch passiert, könnt ihr euch sicher gut vorstellen.“ sie schaute jede der Frauen eingehend an. „Noch eins: Ich dulde keine Denunziation. Wer hier an kommt und sagt ´Frau Lehrerin, die hat eben essen geklaut´ oder sowas, die ist bei mir persönlich unten durch. Und das möchtet ihr nicht. Glaubt es mir.“ sie machte eine kurze Pause „Und jetzt lass ich euch mit Miss Isabella alleine. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.“
Miss Wilhelmina nickte Miss Isabella zu und ging wieder in das Gebäude aus dem sie gekommen war.
„Einen schönen Tag? Macht die Witze?“ dachte Mara bei sich.

Nun stellte sich Miss Isabella vor ihnen auf.
„Die meisten von Euch sind hier weil sie die Wahl hatten zwischen Gefängnis und einem Leben als Serva.“ sagte sie mit lauter und deutlicher Stimme. „Einige sind freiwillig hier. Es ist mir vollkommen egal, warum ihr hier seid, was ihr angestellt habt oder wo vor ihr weg laufen wollt. Ab sofort gibt es keine Vorstrafen mehr. Die interessieren weder hier noch in eurem späteren Leben irgend jemanden. Genau so wie eure Familiennamen oder sonst irgend etwas aus eurem bisherigen Leben niemanden interessieren. Ihr bekommt alle vollkommen neue Akten die genau von diesem Moment an neu geschrieben werden. Alles was ihr von jetzt an tut, was ihr leistet was ihr erreicht, aber auch was ihr euch zu schulden kommen lasst wird in diesen Akten stehen.
Ihr alle werdet die gleiche Behandlung erfahren. Wenn ihr gute Leistungen erzielt werdet ihr belohnt, wenn ihr etwas anstellt oder euch daneben benehmt, werdet ihr bestraft. Da eine von Euch als freie Schülerin hier ist und diese Schule auch als freie Frau wieder verlassen wird, gibt es dabei eine Ausnahme. Für diese wird es andere, wesentlich mildere Strafen geben und die hier“ sie hielt eine lange Gerte hoch, die sie bisher hinter ihrem Rücken gehalten hatte „wird bei ihr nicht zum Einsatz kommen.“
Ein leises Murmeln ging durch die Reihe der Frauen und alle sahen sich um um zu sehen, wer diese Freie wohl war. Es war allgemein bekannt, daß eine freie Frau in der Schule wesentlich besser behandelt wurde.

Eine der Frauen trat einen Schritt vor und hob die Hand. Sie hatte lange, blonde Haare und ein nordeuropäisches Aussehen.
Miss Isabella sah sie mit zusammen gekniffenen Augen an und ging auf sie zu. „Ja?“ fragte sie.
„Miss, mein Name ist Frida.“ die Frau machte einen eleganten Knicks vor der Lehrerin „Die Freie bin ich. Und ich möchte sie darum bitten, mich ganz genau so zu behandeln wie die Anderen auch. Ich möchte keine Sonderbehandlung.“
Für einen kurzen Augenblick sah man in Miss Isabellas Blick etwas wie Verwirrung. Dann sagte sie „Geh zu Miss Wilhelmina und klär das mit ihr.“
„Ja Miss.“ sagte Frida machte einen Knicks und ging zu der Tür in der die Schulleiterin eben verschwunden war.
„Wo war ich gerade stehen geblieben?“ Miss Isabella schüttelte kurz den Kopf „Ach ja, ihr alle habt die Chance, hier ein neues Leben an zu fangen. Egal aus welchem Grund ihr auch hier seid. Auch wenn sich dieses Leben komplett von eurem bisherigem unterscheiden wird, macht das Beste aus dieser Chance. Die meisten von Euch haben nur noch diese Eine.“

Hinter einem Fenster im Erdgeschoss in dem Gebäude gegenüber konnte Mara zwei Gesichter sehen die heraus schauten. Das eine Gesicht welches von langen, blonden Haaren umrahmt war gehörte eindeutig Frida, also musste das Andere der Schulleiterin gehören.

Plötzlich wurde es unruhig auf dem Hof. Viele Schritte waren zu hören und aus den Gebäuden rund herum kamen einige Dutzend Frauen heraus gelaufen und stellten sich in mehreren Reihen ordentlich ausgerichtet auf den Hof. Hier und da gab es eine Lücke in den Reihen. Alle Frauen trugen die selben langen, beigen Tuniken und Sandalen. Aus dem Gebäude gegenüber wurde eine Frau von einer anderen am Arm heraus geführt auf ein kleines Podest in der Mitte des Hofes. Sie stellte sich mit dem Gesicht zu den Anderen auf die Mitte des Podestes, öffnete ihren Gürtel und legte die Tunika ordentlich neben sich. Nackt wie sie nun war stellte sie sich zwischen zwei senkrechte Stangen die sich auf diesem Podest befanden. Sie fasste die beiden Stangen mit je einer Hand weit oben und hakte die Füße von außen um die Stangen.
Die andere Frau stellte sich neben sie und begann zu sprechen.
„Neela hat zum wiederholten mal bewiesen wie schwer es ihr fällt, klare Anweisungen zu befolgen. Sie hat einer Lehrerin“ sie zeigte mit dem Daumen auf sich selbst. In den Reihen der anderen Schülerinnen kam leises Gelächter auf „mehrmals einige üble Streiche gespielt obwohl sie dazu aufgefordert wurde, dies zu unterlassen. So ein Verhalten kann und wird hier nicht geduldet werden. Deshalb erhält Neela als Strafe jetzt dreißig Schläge mit der Peitsche.“
Die Frau ging zu Neela und hielt ihr einen länglichen Gegenstand in der Größe eines großen Filzstiftes hin. Diese nickte und öffnete den Mund. Die Frau steckte ihr den Gegenstand quer in den Mund und Neela hielt ihn mit den Zähnen fest.

Dann trat sie hinter Neela und schlug sie ohne Umschweife mit der Peitsche. Das Zischen der Peitsche in der Luft und auch das Geräusch mit dem diese auf nackte Haut traf waren deutlich zu hören. Nach dem fünften Schlag klammerte Neela sich fest an die Stangen, gab jedoch keinen Ton von sich. Erst nach dem zwölften Schlag begann sie leicht zu schwanken und stöhnte bei jedem Schlag hörbar auf. Sie hatte Mühe, sich weiter fest zu halten und gerade stehen zu bleiben. Dennoch hielt sie eisern durch und schien kein Zeichen von Schwäche zeigen zu wollen.
Mara sah entsetzt fasziniert dem Schauspiel zu welches sich ihr hier bot. Sie zuckte jedes mal zusammen wenn sie das Geräusch hörte wenn die Peitsche auf die Haut fuhr. Auch den anderen Frauen in ihrer Reihe konnte sie ansehen daß sie das was sie sahen, ziemlich mit nahm.
Nach dem 25sten Schlag zitterte Neela und ihre Knie gaben mehrmals nach. Doch jedes Mal rappelte sie sich wieder selbst auf und stand, den nächsten Schlag ab wartend, gerade zwischen den beiden Stangen. Erst nach dem 30sten Schlag sank sie in die Knie und hielt sich, am ganzen Körper zitternd, an den Stangen fest. Die Frau mit der Peitsche ging zu ihr und sagte irgend etwas. Doch Neela schüttelte mit dem Kopf, stand langsam auf, zog ihre Tunika wieder an und ging leicht schwankend zu den anderen Schülerinnen wo sie sich in die Lücke zwischen zwei Schülerinnen stellte. Diese hielten sie an den Armen fest.
„So, in einer halben Stunde gibt’s Abendessen. Ab mit euch.“ sagte die Frau die noch immer mit der Peitsche in der Hand auf dem Podest stand. Die Schülerinnen gingen gemächlich zu den Gebäuden aus denen sie gekommen waren. Nur Neela wurde von den Beiden Schülerinnen geführt und kam nur langsam voran.

Nun kam auch Frida aus dem Büro der Schulleiterin zurück und stellte sich wieder in die Reihe der Anderen. Die ohnehin schon recht helle Haut in ihrem Gesicht war noch blasser als zuvor.
„Dann gehen wir auch mal was essen und dann geht’s zum Einkleiden. Folgt mir.“ sagte Miss Isabella und ging langsam auf eine Tür zu. Die Frauen folgten ihr in einen großen Speisesaal. Dort mussten sie sich an die Schlange der anderen Schülerinnen anstellen. Jede bekam ein Tablett und einen Löffel. Die Schlange bewegte sich zügig vorwärts und balde war Mara an der Reihe etwas zu Essen zu bekommen. Eine junge Frau, in etwa in ihrem Alter, klatschte lieblos eine Kelle dicken Brei auf einen Teller und reichte ihn über die Ausgabe. Dann bekam sie noch einen Apfel und ein Glas Saft und folgte den Anderen. Miss Isabella ging zu einem Tisch und scheuchte einige andere Schülerinnen fort. Der Tisch war nur etwa einen halben Meter hoch und statt Stühlen lagen flache Kissen davor auf dem Boden, so daß sie sich hin knien mussten. Sie begannen schweigend zu essen. Der Haferbrei war mit geriebenen Äpfeln angerichtet und schmeckte nicht schlecht. Sie aß mit viel Appetit denn das war das Erste, was sie seit heute Morgen zu essen bekommen hatte. Auch von dem Apfel ließ sie nur den Kern übrig. Dennoch hatte sie noch Hunger als sie aufgegessen hatte.

Doch sie wagte nicht, nach einem Nachschlag zu fragen. Und so folgte sie mit den Anderen Miss Isabella und brachte das Geschirr zurück. Dann ging es durch einen langen Flur und Sie kamen zu einer Tür. Dort mussten sich in einer Reihe auf stellen. Einzeln wurden sie aufgerufen und mussten durch diese Tür gehen. Mara war die vorletzte in der Reihe und musste daher eine ganze Weile stehen. Es fiel ihr schwer, ruhig stehen zu bleiben und sie schaue sich nervös nach den Anderen um die bereits durch die Tür gegangen waren. Doch von denen war nichts zu sehen.
„Hier wird nicht rum gezappelt!“ sagte Miss Isabella laut und gab ihr mit der Gerte einen kräftigen Hieb auf den Hintern. Mara sah sie groß an und spürte eine Träne ihre Wange hinab laufen. „Entschuldigung.“ sagte sie leise und schaute gerade aus.
„Daß heißt „Entschuldigung Miss!“ Miss Isabella schlug noch einmal mit der Gerte zu. „Und sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!“ noch ein Schlag traf ihren Hintern. Mit Tränen in den Augen drehte sie sich zu Miss Isabella um, sagte mit zitternder Stimme aber laut und deutlich „Entschuldigung Miss Isabella.“
„Und es ist auch nicht lustig, wenn jemand geschlagen wird!“ rief diese laut, holte mit der Gerte aus und schlug zwei mal auf Fridas Hintern die leise gekichert hatte als die Gerte Mara traf.
Auch Frida drehte sich um und sagte gefasst „Entschuldigung Miss Isabella.“
„Stellt euch wieder in die Reihe und seid ruhig.“
Beide drehten sich wieder um und standen mucksmäuschenstill bis sie an der Reihe waren.

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Friedet Volljährigkeit geprüft
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Tief im Westen


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  RE: Neue Horizonte Datum:01.02.17 10:43 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,
Ein schöner Anfang für diese Story.
Mir gefällt dein flüssiger Stil. Die Story ist dadurch gut lesbar. So früh kann man natürlich erst ein einfaches Urteil abgeben, aber von dem, was ich bisher gelesen habe, dürftest du einer meiner bevorzugten Autoren hier werden.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Du wirst bald merken, wieviel Arbeit hinter einer Story steckt. Lass dich aber bitte nicht entmutigen.
Bislang also DANKE.
Grüsse
Friedet
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HeMaDo
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  RE: Neue Horizonte Datum:02.02.17 21:07 IP: gespeichert Moderator melden


Dann endlich war Mara an der Reihe durch die Tür zu gehen. Sie fand sich in einem kleinen Raum wieder, nicht größer als drei mal drei Meter. An der Wand gegenüber der Tür befand sich in Brusthöhe eine Klappe, sonst war der Raum bis auf eine weitere Tür leer. Sie war alleine in diesem Raum und fragte sich, was sie nun tun sollte.
Die Klappe in der Wand öffnete sich und eine Stimme dahinter sagte „Ausziehen! Und zwar alles.“
Mara gehorchte zögernd und zog ihr Shirt, die Hose, Schuhe und Socken aus. „Hier rein damit.“ sagte die Stimme wieder und eine Kiste wurde durch die Klappe geschoben. Mara legte ihre Kleider in diese Kiste.
„Ich sagte Alles.“ Mara sah an sich herunter, sie trug nur noch einen Schlüpfer und den BH. „Na los, wird’s bald, ich hab auch mal irgend wann Feierabend. Na los jetzt Mädchen.“ Stimme drängend. Sie zog langsam den BH und den Schlüpfer aus und legte beides ebenfalls in die Kiste.
„Was passiert mit meinen Sachen?“ fragte Mara.
„Das geht an irgend eine Hilfsorganisation. Du brauchst das ja nicht mehr.“ Leises Gelächter ertönte hinter der Klappe. Mara schämte sich so nackt da zu stehen und versuchte Scham und Brüste mit den Händen zu bedecken.
„Name?“ wurde sie gefragt.
„Mara Miss.“ sagte sie leise.
„Mara also. Gut, stell dich jetzt auf den Punkt in der Mitte und beide Arme aus strecken.“
Sie tat wie geheißen und stellte sich auf den roten Punkt der in der Mitte des Raumes auf den Boden gemalt war. Es blitzte mehrmals rund um sie herum auf und sie hielt sich geblendet die Hand vor die Augen.
„Deine Nummer lautet 241809 Vergiss die nicht. Die wird dich von nun an dein Leben lang begleiten. Geh jetzt in den nächsten Raum.“

Mara ging durch die nächste Tür und stand in einem Raum in dem ein Stuhl stand wie er auch bei ihrer Frauenärztin zu finden war. Dort war sie seit über fünf Jahren nicht mehr gewesen fiel ihr ein. Sie überlegte, ob es besser wäre, darauf hin zu weisen.
„Setz dich und leg Arme und Beine in die Schalen.“ sagte eine freundliche Stimme. An einem Schreibtisch saß eine Frau in einem weißen Kittel etwas auf einem Pad. Mara setzte sich zögernd auf den Stuhl und legte Beine und Arme in die Schalen. So saß sie nun ziemlich breitbeinig und wartete. Die Frau kam zu ihr, und schaute auf ihr Pad. „241809, Mara. Ein schöner Name, passt zu dir.“
„Danke Miss.“ sagte Mara. Sie war dankbar für das erste freundliche Wort das heute jemand zu ihr sagte.
„Muss ich dich fest schnallen? Geht schneller wenn ich das nicht machen muss. Du entscheidest Mara.“ sagte die Ärztin.
„Wenn Sie mir Blut abnehmen wollen ist das glaube ich besser Miss.“ gestand sie.
„Ach wo, ich mach das öfter. Bisher hat sich noch niemand beschwert.“ die Ärztin lächelte sie an und kam mit einer Spritze zu ihr. Sie legte ihr eine Manschette um den Oberarm, sprühte eine kalte Flüssigkeit in ihre Ellenbeuge und tippte dann mit den Fingern auf dieser Stelle herum. Mara wandte den Kopf ab und wartete. Die Ärztin klebte ihr ein Pflaster auf den Arm und sagte „Schon fertig, war´s so schlimm?“ Mara schüttelte den Kopf. Die Frau strich ihr mit der Hand über die Wange und begann sie zu untersuchen. Sie horchte sie ab, bewegte ihre Arme und Beine und untersuchte sie eingehend. Mit einem langen Wattestäbchen machte sie einen Abstrich. Auch ihre Brüste tastete sie ab und sagte dann „Scheint ja alles in bester Ordnung zu sein bei dir. Du kannst jetzt auf stehen und weiter gehen.“
„Vielen Dank Miss.“ sagte Mara leise und ging durch die nächste Tür.

Der Raum war kaum größer als der Erste. Hier lagen mehrere Kleidungsstücke auf einem Tisch.
„Da liegen Tuniken und andere Sachen. Zieh eine Tunika an, ein Paar Sandalen und pack den Rest in die Tasche.“ sagte eine Stimme. Schnell zog sie die Tunika an. Sie reichte ihr bis zu den Knöcheln und war aus einfachem, beigen Stoff gefertigt. Ein Gürtel war fest an genäht. Sie zog sie eng zusammen und verschloss den Gürtel mit einer Schleife. Dann zog sie die Sandalen an und packte die restlichen Tuniken, fünf Nachthemden, zwei kurze Sporthosen, zwei Sportoberteile, zwei Umhänge und das zweite Paar Sandalen und ein paar Sportschuhe in die Tasche. Nun folgten eine Zahnbürste und Zahncreme sowie Rasiergel und eine Packung Einmalrasierer. Sie fragte sich, wozu die wohl da waren, einen Bart hatte sie ganz bestimmt nicht. Außerdem legte sie eine Flasche Duschgel und eine Haarbürste hinein. Jedes der Teile war mit einer langen Nummer beschriftet die auf 241809 endete. Jetzt war sie also nur noch eine Nummer unter vielen, dachte sie.

Sie dachte daran, was Miss Isabella gesagt hatte, „nichts aus ihrem früheren Leben interessierte noch jemanden.“ Sie dachte wehmütig an ihre Familie, ihre Eltern und ihre kleine Schwester, wegen der sie mehrmals von zu Hause weg gelaufen war und seit drei Jahren auf der Straße lebte. So sehr sie sich auch ärgerte daß ihre Eltern sie ihr immer vorgezogen hatten so sehr wünschte sie sich jetzt, sie hätte das alles nicht so schwer genommen und sich mit ihr besser vertragen. Eine Träne lief ihre Wange hinab. Dann noch eine. Ihre Augen begannen zu brennen und sie begann laut zu schluchzen und zu weinen. Warum musste sie auch unbedingt von zu Hause weg laufen? Sie hätte nur noch etwas länger aushalten müssen bis sie ihre Ausbildung fertig hatte und hätte dann ausziehen und eine eigene Wohnung mieten können anstatt auf der Straße zu leben und sich mit Ladendiebstählen über Wasser halten zu müssen.
Ihre Beine versagten und sie ließ sich auf die Knie sinken, legte ihren Kopf in die Hände und weinte hemmungslos. Sie würde weder ihre Mutter noch ihren Vater oder ihre Schwester je wieder sehen. Dies wurde ihr jetzt schmerzlich bewusst. All das brach nun aus ihr heraus.

Sie merkte nicht daß jemand zu ihr trat. Erst als sie unter den Armen gefasst und hoch gezogen wurde bekam sie etwas davon mit. Sie ließ sich ohne jeglichen Widerstand führen und auf einen Stuhl setzen. Noch immer hielt sie die Hände vor die Augen und weinte.

Isabella brachte Mara aus dem Ankleidezimmer heraus, führte sie in einen kleinen Nebenraum und setzte sie auf einen Stuhl. Sie setzte sich zu ihr und nahm sie in die Arme. „Möchtest du reden?“ fragte Sie.
Unter Tränen und Schluchzen und mit viel Schniefen begann sie zu erzählen, von ihrer Familie, ihrer Schwester die von ihren Eltern alles bekam während sie selber nur wegen schlechter Noten getadelt wurde, davon daß sie ein paar mal von zu Hause weg gelaufen war und in Läden Lebensmittel stahl um zu überleben, daß sie an falsche Freunde geraten war die sie dazu überredet hatten mit Drogen zu handeln und wie sie, kurz nach ihrem 18ten Geburtstag zum wiederholten Mal von der Polizei aufgegriffen wurde, weg laufen wollte und eine Beamtin dabei umgerannt und ihr den Arm gebrochen hatte. Das alles erinnerte Isabella an ihre eigene Vergangenheit, die ähnlich verlaufen war bis sie in die Schule gekommen und endlich wieder einen Sinn in ihrem Leben gesehen hatte. Sie war nach der Schule geblieben und Lehrerin geworden um anderen Frauen denen es ähnlich ging ein Stück weit auf ihrem weiteren Weg begleiten und ihnen alles, was sie selbst erfahren hatte mit geben zu können.

Ellen kam in ihrem Arztkittel herein und hatte ein Glas Wasser und eine Beruhigungstablette dabei die sie Mara gab. Sie fühlte ihren Puls und maß den Blutdruck.
Nachdem Ellen wieder gegangen war um die Letzte der Gruppe zu untersuchen stand Isabella auf, fasste Mara am Arm und half ihr auf. Die Tablette begann zu wirken und sie hörte langsam auf zu weinen. Aber alleine gehen lassen konnte sie Sie so nicht. Also führte sie Mara nach draußen. „Ihr bleibt hier und wartet, bis ich wieder komme!“ sagte sie zu den Anderen und brachte Mara direkt in den Schlafsaal. Sie legte sie in ihr Bett, gab ihr noch einen Schluck Wasser und deckte sie zu.
„Danke Miss.“ sagte Mara leise und schlief kurz darauf ein.

Isabella ging langsam zurück zu den anderen Schülerinnen. Bevor sie jedoch in den Warteraum ging wo diese auf sie warteten ging sie noch einmal zu Ellen in des Untersuchungszimmer wo gerade die letzte Schülerin fertig war und das Zimmer verließ.
„Ellen, ich bin zu alt für das alles hier.“ sagte sie und legte sich in den Stuhl.
„Isabella, red doch nicht so einen Blödsinn. Du bist nicht mal 35. Und war es nicht genau das, was du wolltest, anderen zu helfen und ihnen zu zeigen daß es nicht das Ende sondern ein neuer Anfang sein kann, hier zu sein?“ Ellen ging zu Isabella, maß ihren Blutdruck und fühlte ihr den Puls.
„Ich weiß Ellen, aber manchmal fühle ich mich dem einfach nicht mehr gewachsen. Alle zwei Jahre kommen neue Schülerinnen und alle zwei Jahre sehe ich sie gehen und weiß nicht, ob es ihnen wirklich gut gehen wird. Sechs Jahrgänge, fast 60 Schülerinnen habe ich kommen und gehen sehen. Nicht eine davon habe ich wieder gesehen. Erinnerst du dich noch an diese sogenannte Baroness die vor ein paar Monaten hier auf der Versteigerung auf getaucht ist und was man sich über sie sagt?“
„Ich glaube immer noch, daß das alles nur Gerede und Gerüchte sind. Schau dir die Frauen an, die sie dabei hatte. Von denen sah keine so aus als wäre von diesen Gerüchten auch nur ansatzweise etwas wahr. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl daß es ihnen ganz gut ging. Vielleicht solltest du mal darüber nach denken und das Angebot deiner Mitschülerin, wie hieß sie gleich? Ach ja, Emylia. Und das Angebot an nehmen das sie dir gemacht hat. Lehrerin an so einer Schule ist doch auch für dich was ganz anderes.“
„Vielleicht mache ich das wirklich. Aber jetzt muss ich die da draußen erst mal auf Vordermann bringen. Da hab ich zwei Jahre Zeit zum nachdenken.“
„Mach das. Komm heute Abend mal vorbei. Ich hab da eine Flasche 25 Jahre alten Scotch in die Finger bekommen.“
„Ich bin trotz Allem eine Serva. Du weißt doch, daß ich keinen Alkohol anrühren darf.“
„Das ist doch kein Alkohol. Das ist Medizin.“
Isabella lachte „Dann bis heute Abend Frau Doktor. Bin mal gespannt, ob deine Medizin wirkt.“ Sie stand auf und ging nach draußen wo die anderen Schülerinnen in einer Reihe knieten und warteten.

Während sie an der Reihe der Frauen vorbei ging und deren Haltung mal mehr mal weniger sanft mit der Gerte korrigierte sagte sie „Eure Mitschülerin hatte einen Zusammenbruch. Das ist für mich nichts neues und ich bin sicher, daß sie nicht die letzte war. Ich habe sie in ihr Bett gebracht wo sie jetzt erst mal schläft. Und da ich keine große Lust habe, alles zwei mal erklären zu müssen, bringe ich euch jetzt auch in den Schlafsaal wo ihr eure Sachen in die Schränke räumt und leise seid. Nicht, daß ihr euch nicht unterhalten dürft aber bitte, leise. Eure Mitschülerin muss sich etwas ausruhen und morgen geht es für euch alle ziemlich früh aus dem Bett. Wäre übrigens nett, wenn ihr Maras Sachen auch einräumt. Noch Fragen?“
Eine Hand hob sich. „Du bist Abigail, nicht wahr?“
„Ja Miss, aber ich werde immer Abi genannt.“
„Meinetwegen Abigail. Was ist denn?“
„Miss, wenn wir jetzt in den Schlafsaal gehen, anstatt zu lernen, fehlt uns die Zeit dann am Ende nicht?“
Isabella konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Du bist freiwillig hier. Aber auch du wirst dich später noch freuen mal etwas Pause zu haben. Die paar Stunden machen nichts. Du hast zwei Jahre Zeit das alles, was ich dir in diesen zwei Stunden hätte beibringen können wieder auf zu holen. Mach dir da mal keine Sorgen. Und jetzt auf mit Euch.“

Die Frauen standen auf und folgten Miss Isabella die sie in ihren Schlafsaal brachte und ihnen zeigte wie sie ihre Sachen in die Schränke zu räumen hatten, wo sie sich waschen und duschen konnten und so weiter. Sie räumten ihre Sachen in die Schränke und Larissa räumte, als sie fertig war eben so sorgfältig wie ihre eigenen Sachen auch Maras Kleider in deren Schrank. Als alles eingeräumt war setzten sie sich auf die ersten Betten und unterhielten sich leise.
Larissa, die etwas abseits saß hörte auf einmal jemanden weinen. Sie stand auf und ging zu Maras Bett wo diese zusammengekauert lag, den Kopf im Kissen vergraben hatte und weinte. Sie streichelte ihren Kopf und versuchte sie zu beruhigen. Als sie wieder einschlief ging sie zurück zu den Anderen.
„Lass sie doch einfach.“ sagte Abigail. „Wenn sie zu schwach ist, dann ist das doch ihr Problem.“
„Meinst du, mir geht es besser? Bloß weil ich nicht zusammenbreche heißt das noch lange noch lange nicht, daß es mir gefällt, daß ich hier bin. Aber dir kann das ja egal sein. Du bist ja freiwillig hier.“ sagte Mandy lauter als sie es eigentlich wollte.
„Stop.“ rief Frida mit ihrem nordeuropäischen Akzent. „Wir sollten uns nicht streiten, das bringt doch nur Ärger. Ich wäre jedenfalls froh, wenn sich jemand um mich kümmern würde wenn es mir so“ sie zeigte in Richtung Mara „gehen würde. Und ich bin mir sicher, daß du das auch wärst Abigail. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es für uns alle die nächsten zwei Jahre nicht einfach wird. Das ist auch für dich und mich kein Luxusurlaub hier, bloß weil wir beide freiwillig hier sind.“
„Da haste Recht.“ sagte Kim, die zweite Schülerin, die freiwillig an der Schule war. „Bringt doch keiner was, wenn wer uns hier gegenseitig das Leben schwer machen. Des machen andere schon noch.“
„Ach macht doch was ihr wollt, aber lasst mich da raus.“ Abigail hockte sich in ihr Bett, verschränkte die Arme vor den Knien und bedachte die Anderen keines Blickes mehr.
Frida tippte Larissa an und zeigte zu Mara die leicht schwankend versuchte auf zu stehen. Larissa stand auf und ging zu ihr. „Wo willst du denn hin? Bleib lieber im Bett liegen.“
„Ich muss mal.“ sagte Mara und wollte weiter gehen. Larissa fasste sie am Arm und zeigte ihr die Toiletten. Auf dem Rückweg erklärte sie ihr daß ihre Sachen bereits im Schrank waren und zeigte ihr auch den Waschraum und die Duschen.
„Vielen Dank“ sagte Mara. Sie legte sich wieder in ihr Bett wo sie sofort wieder einschlief.
Etwas später, die Uhr über der Tür zeigte zehn Uhr Abends, ertönte ein Gong und alle legten sich, wie Miss Isabella gesagt hatte, in ihre Betten. Larissa ging noch einmal zu Mara und deckte sie bis zum Hals zu. Wenige Minuten später ging das Licht aus und der Saal wurde nur noch von der schwachen Leuchte über der Tür spärlich erhellt.

„Los aufstehen faule Bande“ schrie Isabella am nächsten Morgen pünktlich um halb sechs in den Schlafsaal. Keine der Frauen hatte den Gong zum Wecken gehört. Sie ging an der Reihe der Betten vorbei und hieb kräftig mit ihrer Gerte auf das Fußende jedes einzelnen was einen lauten Knall verursachte als das Leder auf das Holz traf. Die Frauen schreckten bei dem Geräusch auf und waren schnell aus ihren Betten gesprungen. Keine wollte einen richtigen Schlag mit der Gerte riskieren. Alle hatten gestern Abend gesehen wie Fridas Hintern bereits nach zwei kräftigen Hieben aus sah. Als sie bei Mara angekommen war fragte sie diese „Geht´s dir besser?“
Mara nickte „Vielen Dank Miss, es geht wieder.“
„Na, bestens.“ sagte Miss Isabella und ging weiter zum letzten Bett in dem Frida noch immer tief und fest schlief. Als diese auch auf die Gerte nicht regierte, beugte Isabella sich zu der schlafenden und flüsterte leise in ihr Ohr „Frida, aufwachen, es ist zeit zum Aufstehen!“ das letzte Wort brüllte sie ihr laut ins Gesicht. Frida schreckte auf, rollte erschreckt rückwärts aus dem Bett und blieb auf dem Boden liegen. Schnell stand sie auf und stellte sich unter dem Gelächter der Anderen ans Fußende ihres Bettes.
„Hier wird über andere nicht gelacht!“ rief Miss Isabella laut. Sie ging zu Mara und stellte sich vor sie. „Heute Abend im Nachthemd. Verstanden?“
„Ja Miss.“ sagte Mara.
„Und jetzt alle aus ziehen!“ rief Miss Isabella.
Zögernd zogen sie ihre Nachthemden aus und legte sie auf ihre Betten.
„Und jetzt die Hände mit den Handflächen nach unten vor strecken.“ Die Frauen streckten die Hände aus. Georgia hielt die Handflächen nach oben anstatt nach unten und bekam einen Schlag mit Miss Isabellas Gerte. Diese schritt die Reihe der Schülerinnen ab und gab Kommentare wie „Die Fingernägel müssen sauber sein, steh gerade, die Beine etwas mehr auseinander“. Sie stellte sich in die Mitte des Saales vor Kim und deutete mit der Gerte zwischen deren Beine und ihre Achseln. „Ab morgen will ich da keine Haare mehr sehen. Bei keiner von Euch. Und wenn das nicht klappt, dann werde ich das persönlich erledigen.“ Sie hielt auf einmal einen Streifen Wachs in der Hand und hob ihn hoch, so daß alle ihn sehen konnten. „Die Hände runter!“ rief sie. Alle nahmen die Hände nach unten. „Mandy, Mara, die Hände runter heißt sie hinter den Rücken zu nehmen. Ihr habt nichts was ihr verstecken müsst. Und wenn doch, wüsste ich gerne, was das ist, was ihr da“ sie gab Mandy einen leichten Klaps mit der Gerte zwischen die Beine „verstecken wollt.“ Diese zuckte zusammen und schrie laut auf.
Schnell nahm auch Mara die Hände hinter den Rücken und verschränkte sie so wie alle Anderen auch.

„Sportsachen heißt: Sportschuhe, Sporthose und das dazu gehörende Oberteil.“ rief Isabella laut in die aufkommende Unruhe und sofort herrschte wieder Stille. „Ich will euch in fünf Minuten alle so sehen. Auf geht’s!“
Sofort gingen die Frauen zu ihren Schränken und zogen sich die Sportsachen an. Nach nicht einmal drei Minuten standen alle wieder vor ihren Betten.
„Bestens, geht doch.“ rief sie. „Was ich euch jetzt erzähle, merkt euch gut: Es ist mir vollkommen egal, wenn ihr weg lauft. Weder ich noch irgend jemand sonst hier wird euch nach laufen oder versuchen euch ein zu fangen und zurück zu bringen. Das wird die Polizei erledigen und die bringt euch ganz sicher nicht hier her zurück. Wenn die euch einfangen, und glaubt mir das werden sie, kommt ihr ins Gefängnis. Die zwei Jahre hier sind im Gegensatz zum Gefängnis wo jede von Euch mindestens zehn Jahre lang bleiben wird, ein Luxusurlaub. Und niemand wird euch garantieren, daß ihr aus dem Gefängnis auch wieder raus kommt. Hier, und das garantiere ich euch, bleibt ihr zwei Jahre und nicht länger.“ Sie ging vor der Reihe der Frauen entlang. „Möchte vielleicht irgend jemand von Euch sehen, wie es in einem der Gefängnisse zugeht?“ sie holte ein Pad unter ihrer Tunika hervor und hielt es hoch.
Keine der Frauen wollte das sehen. Sie alle kannten die Bilder aus den Nachrichten die gezeigt wurden wenn diese gelegentlich von niedergeschlagenen Revolten der Insassen berichteten.
„Dann ist das ja geklärt.“ fuhr Miss Isabella fort „Wir werden jeden Morgen ein paar Runden um den See laufen und noch etwas Frühsport machen. Später werdet ihr auch alleine kleinere Besorgungen in der Stadt machen. Wenn ihr der Meinung seid, nicht hier her zurück kommen zu müssen, ist das euer Problem. Nach zwölf Stunden werden wir auf jeden Fall die Polizei benachrichtigen. Also überlegt es euch besser zwei mal ob ihr weglaufen wollt.“ Sie wartete einen Augenblick damit sich das gesagte setzten konnte.

„Und jetzt los, alle mir nach.“ Sie lief aus dem Saal heraus und die Frauen folgten ihr durch den Flur und auf den Hof. Dort bog sie nach rechts ab und lief durch das große Tor. Draußen zog sie das Tempo leicht an und verfiel in einen für sie selbst recht lockeren Laufschritt. Sie liefen auf dem Gehweg entlang und bogen nach ein paar hundert Metern in einen Park ab. Dort liefen sie um einen See herum.
„Immer weiter um den See!“ rief Isabella und ließ sich etwas zurück fallen.
„Na, sollen wir vielleicht etwas langsamer machen?“ fragte sie Caro die eindeutig mehr als nur ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hatte und weit hinter den Anderen zurück lag.
„Ja bitte Miss.“ sagte diese außer Atem.
„Kim, komm her.“ rief Isabella. Kim ließ sich zurück fallen bis sie auf gleicher Höhe wie Isabella war. „Ja Miss?“ fragte sie. Sie hatte offenbar keine Probleme beim Laufen.
„Du läufst mit Caro noch zwei Runden um den See und passt auf, daß sie sich nicht übernimmt. Ihr Anderen kommt alle mal her.“
Während Caro und Kim weiter liefen, kamen die Anderen zu der Wiese auf der Isabella nun auf der Stelle lief und ließen sich einfach in das taufeuchte Gras fallen.
„Was wird das denn wenn´s fertig ist?“ brüllte Isabella so laut sie konnte. „Aufstehen und Liegestütze.“
Sie legten sich auf den Bauch und begannen mit Liegestützen.
„Das sollen Liegestütze sein?“ fragte sie und schlug Larissa auf den Hintern. Diese schrie auf und sackte nun gänzlich zusammen. „Los, hoch mit dir. Mach mir den Hampelmann.“ Larissa stand auf und machte keuchend Hampelmänner. Aber auch den meisten Anderen ging es nicht besser, nur Chris brachte ordentliche Liegestütze zu Stande.
„So, gut jetzt. Alle hin stellen. Chris, du löst Kim ab.“
Sie stellten sich in einer Reihe nebeneinander und als Caro und Kim vorbei kamen lief Chris neben ihnen und Kim musste sich zu den Anderen stellen.
„So, das wird wohl noch ´ne Viertelstunde dauern.“ Sagte Isabella. Sie kontrollierte ob alle richtig standen und korrigierte ihre Haltung wo es nötig war mit der Gerte. „Jetzt knien“ rief sie, ging wieder die Reihe entlang und korrigierte die Haltungen.
„Jetzt präsentiert euch.“ Dies löste einige Verwirrung aus denn außer Frida wusste keine der Frauen was gemeint war. Es dauerte einen Moment bis alle gerade und mit im Nacken verschränkten Händen da standen. Wieder musste Isabella mit der Gerte die Haltung korrigieren. Danach ging sie hinter der Reihe vorbei und gab jeder einen festen Hieb mit der Gerte auf den Hintern, was ausnahmslos alle mit einem Schrei oder einem lauten Stöhnen quittierten.
„Und wieder hin stellen!“ das Spiel wiederholte sich und wieder mussten alle Knien. Dann mussten sie sich wieder präsentieren und bekamen erneut einen Schlag auf den Hintern.
„Das halte ich länger durch als ihr. Ich will keinen Ton mehr hören.“ Wieder folgten die drei Stellungen und wieder folgte der Schlag, dieses mal jedoch auf die Rückseite der Oberschenkel. Alle bemühten sich, keinen Laut von sich zu geben doch nur wenigen gelang dies auch.
„Also noch einmal von Vorne.“ rief Isabella und wieder mussten sich alle erst knien, dann stellen und zum Schluss präsentieren. Dieses mal schafften es die Meisten ruhig zu bleiben und keinen Laut von sich zu geben. Aber in vielen Augen konnte Isabella Tränen sehen.
Auf dem Rundweg um den See konnte sie Caro und Chris erkennen die langsam den Rundweg entlang gelaufen kamen.
„Das soll für heute reichen. Morgen geht’s an dieser Stelle weiter. Jetzt alle auf der Stelle laufen bis die Beiden wieder hier sind.“
Sie selbst stellte sich vor die Gruppe und lief ebenfalls auf der Stelle. Als Caro und Chris endlich an der Wiese an kamen lief sie wieder voraus und ließ alle mit laufen. Sie durchquerten den Park und liefen die Straße entlang zurück zur Schule. Isabella klopfte im vorbei Laufen fest an ein Fenster an der Außenseite eines der Gebäude und lief mit den Frauen durch das große Tor, über den Hof und zurück in den Schlafsaal.
„Hallo Ellen, schau dir bitte mal Caro an und sag mir was man mit ihr machen kann.“ sagte Isabella als die Ärztin herein kam und deutete auf Caro die keuchend auf ihrem Bett saß.
„Ihr Anderen geht duschen. Dann reibt ihr euch hier mit gegenseitig den Hintern ein.“ sie verteilte Tuben mit Salbe für die Striemen die sich auf den blanken Hinterteilen abzeichneten.
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bran
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  RE: Neue Horizonte Datum:03.02.17 15:22 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo HeMaDo.

Deine Geschichte beginnt sehr gut. Mir gefällt vor allem das du Isabella und auch der Ärztin Ellen ein "freundliches" Wesen gibst trotz ihrer Aufgaben.
Grade das macht sie für mich als Menschen sehr spannend. Einen Art "inneren Selbstzweifel" von Isabella den hattest du ja schon angedeutet. Ich bin gespannt was sich daraus entwickelt.

Dem "DANKE für die Geschichte" von Friedet schliesse ich mich gern an und freue mich auf Fortsetzungen.
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  RE: Neue Horizonte Datum:03.02.17 18:28 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Fridet, hallo Bran,

erstmal vielen Dank für das Lob.

Die Fortsetzungen sind schon recht weit gediehen. Stoff gibt es also genug, er muss nur noch aufbereitet werden.

Für Anregungen und konstruktive Kritik bin ich jederzeit offen, auch wenn eine bestimmte Richtung schon fest steht.
Zitat

Ich bin gespannt was sich daraus entwickelt.

Dazu möchte ich allerdings nichts verraten, sonst wäre der ganze Spaß ja weg

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  RE: Neue Horizonte Datum:04.02.17 00:14 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat

Deine Geschichte beginnt sehr gut. Mir gefällt vor allem das du Isabella und auch der Ärztin Ellen ein \"freundliches\" Wesen gibst trotz ihrer Aufgaben.
Grade das macht sie für mich als Menschen sehr spannend.


Obwohl Isabella auch nur eine Serva bzw. Sklavin ist.
Bei der Ärztin bin ich mir noch nicht sicher, ob Sie den guten alten Scotch, für sich, auch nur als Medizin betrachtet.

Als Sklavin hätte sie ja absolutes Alkoholverbot.

Danke HeMaDo

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Gruß vom Zwerglein
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Roger_Rabbit
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  RE: Neue Horizonte Datum:04.02.17 17:29 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Neuling,

du scheinst älteren Semesters zu sein (Ü40), verwendest Word (oder vergleichbare Programme) zum Vorschreiben und stehst wohl etwas auf Kriegsfuß mit dem "das" und "daß". Das zweite "daß" gibt es nicht mehr. Diese Schreibweise setzt du sogar an Stellen ein, wo es nicht hingehört. Stelle mal unter Optionen auf "Neue deutsche Rechtschreibung" um, damit es einheitlicher wird. Auch die Interpunktion ist dir nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden Lesbar bleibt die Geschichte dennoch.

Einen "vorgeschriebenen" Stil, nach welcher hier Geschichten geschrieben werden (sollten), haben wir nicht. Im Ganzen gesehen gehst du auch auf gewisse Details ein, die das Ambiente veranschaulichen. Bleibe dabei und werde nicht oberflächig.

In meinen Augen ist es ein gelungener Start, der noch verbesserungswürdig ist.
Auf Wiederlesen

Detlev
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  RE: Neue Horizonte Datum:04.02.17 17:56 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Roger Rabbit,

die Einschätzung meines Alters ist vollkommen richtig
Auch die Einschätzung, das ich mit Word schreibe, stimmt fast. Aber das sehe ich recht locker. Ich kann ein Küchenmesser oder einen Sparschäler nehmen um Kartoffeln zu schälen. So lange ich das nicht mit dem Beil versuche, ist das für mich noch in Ordnung, wenn das Ergebnis so ist, daß ich damit zufrieden sein kann.

Zugegeben, beim nochmaligen nachsehen entdecke ich so einige Stellen, an denen das "daß" unangebracht ist.

Zitat

Auch die Interpunktion ist dir nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden

Auch da muss ich zugeben daß aus der Schulzeit nur gewisse Grundregeln hängen geblieben sind.


Zitat

Im Ganzen gesehen gehst du auch auf gewisse Details ein, die das Ambiente veranschaulichen. Bleibe dabei und werde nicht oberflächig.

Sowas ist für mich wie ein Weihnachtsbaum. Ohne Lametta geht zwar, sieht aber etwas langweilig aus.

HeMaDo



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HeMaDo
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  RE: Neue Horizonte Datum:04.02.17 23:14 IP: gespeichert Moderator melden


Für Mara war es ungewohnt, zusammen mit den anderen Frauen zu duschen. Sie standen zusammen im Waschraum und mussten sich fünf offene Duschen teilen. Doch für sie grenzte es bereits an Luxus, sich überhaupt duschen zu können. In den letzten drei Jahren hatte der Großteil ihrer persönlichen Hygiene lediglich darin bestanden, sich mitten in der Nacht, wenn keine Spaziergänger mehr unterwegs waren, im Main zu waschen und gelegentlich in diesem zu baden. Doch dies beschränkte sich auch nur auf die Sommermonate. So genoss sie das warme Wasser welches ihren Körper hinab rann.
„Los, andere wollen auch mal.“ fuhr Abigail sie genervt an.
Schnell wusch sie sich den Schaum vom Körper und ging auf die andere Seite des Raumes wo die Handtücher hingen. Sie trocknete sich ab und ging, nur mit dem Handtuch welches sie um ihre Hüften gelegt hatte zurück in den Schlafsaal.
„Stop!“ rief Miss Isabella als sie aus der Tür heraus kam. „Gleich wieder zurück und das Handtuch weg bringen. Neben der Tür steht der Wäschekorb. Und dann kannst du dir auch gleich die Haare trocknen.“
„Ja Miss Isabella.“ sagte Mara. Sie ging zurück, trocknete sich die Haare so gut es ging ab und legte das Handtuch dann in den Wäschekorb.
„Schon viel besser.“ Miss Isabella schaute sie von oben bis unten an. „Jetzt vor dein Bett stellen und warten.“
Mara ging nackt wie sie war zur ihrem Bett und stellte sich davor. Mit den Händen versuchte sie ihre Scham zu verstecken. Es dauerte eine Weile bis alle vor ihren Betten standen. „Jetzt alle die Hände aus strecken.“ rief Miss Isabella und schritt die Reihe der Schülerinnen ab. Wie schon einen Tag zuvor korrigierte sie wenn nötig die Haltung der Frauen mit der Gerte und kontrollierte eingehend ihre Fingernägel.
„Alle anziehen und dann geht’s zum Frühstücken.“ rief sie. Die Frauen zogen ihre Tuniken und Sandalen an und stellten sich wieder vor die Betten. Miss Isabella ging zur Tür und die Frauen folgten ihr zum Speiseaal. Sie stellten sich an die Schlange der anderen Schülerinnen und nahmen sich Tabletts. Zum Frühstück gab es Brot und Aufschnitt. Dazu frisches Obst, Saft und Joghurt.
„Brot und Aufschnitt könnt ihr euch nehmen, so viel ihr wollt. Aber wehe ich sehe daß jemand was auf dem Teller lässt. Geht euch lieber nach holen wenn ihr noch Hunger habt. Joghurt und Obst gibt’s nur einmal.“ sagte Miss Isabella. Sie führte die Gruppe an einen Tisch an dem nur zwei andere Frauen saßen und scheuchte diese fort.
„Die erste Woche essen wir alle zusammen. Danach gibt’s keine Sitzordnung hier.“ sagte sie. Und setzte sich ans Kopfende des Tisches.
Während die anderen Frauen sich während des Essens unterhielten aßen die zehn Frauen schweigend ihr Frühstück. Als sie fertig waren brachte Miss Isabella sie zurück in den Schlafsaal.

„Ausziehen.“ rief sie. Ihre Stimme klang verärgert und so beeilten sich alle ihre Tuniken aus zu ziehen und stellten sich vor ihren Betten auf.
„Heute werdet ihr zwei Lektionen lernen. Erstens: eigenverantwortliches Handeln. Ich habe gestern gesagt, daß ich hier“ sie schlug Georgia an der sie gerade vorbei ging mit der Gerte zwischen die Beine, was diese laut aufschreien ließ „keine Haare mehr sehen will. Keine von Euch hat sich daran gehalten, wie ich sehen muss. Zweitens: Privatsphäre gibt es hier nicht. Wenn ihr Glück habt, werdet ihr später eigene Räume haben. Aber niemand garantiert euch das. Also können wir diese beiden Lektionen gleich mit einander verbinden.“ Sie ging zu Chris Bett, nahm das Kissen und warf es auf Abigails Bett. Dann schob sie Chris Bett vor die Schränke in denen sich die Bettwäsche befand.
„Chris, komm her.“ sagte sie und deutete auf das Bett. Sie faltete die Bettdecke zu einem dicken Knäuel zusammen und legte sie in die Mitte auf das Bett.
„Hin legen.“ sagte sie als Chris vor dem Bett stand. Aus einem der Schränke holte sie einige Seile heraus und band diese um Chris Hand- und Fußgelenke. Dann zog sie unsanft an diesen Seilen und band Chris Füße weit gespreizt an den Beinen des Bettes an Kopf und Fußende fest, so daß sie quer im Bett lag. Dann fesselte sie auch ihre Hände an den gegenüberliegenden Seiten so daß Chris sich nicht mehr bewegen konnte und nun mit weit gespreizten Armen und Beinen quer in ihrem Bett lag. Die Decke lag unter ihrem Hintern der dadurch weit nach oben gehoben wurde.
„So, alle her kommen. Stellt euch alle im Halbkreis hier her.“ Miss Isabella deutete vor das Bett. „Lektion Nummer eins, eigenverantwortliches Handeln. Ihr habt gestern Abend Zeit genug gehabt, euch zu rasieren. Da ihr das nicht getan habt, erledige ich das wie versprochen nun für euch.“ sie holte eine große Kiste aus einem der Schränke und stellte sie neben das Bett. Sie holte eine Hand voll Wachsstreifen aus der Kiste und warf sie Chris auf den Bauch. Dann nahm sie den einzigen Stuhl im Raum und stellte ihn so vor das Bett, daß sie genau zwischen ihren Beinen saß. „Ich möchte, daß ihr alle zu seht. Wer weg schaut schläft heute Nacht auf dem Boden.“
Sie nahm einen der Wachsstreifen, zog die Schutzfolie ab und pappte ihn unsanft auf das behaarte Dreieck zwischen Chris Beinen. Dies wiederholte sie so lange bis kein Streifen mehr Platz hatte und zog den ersten mit einem Ruck ab. Chris schrie vor Schmerzen und bäumte sich auf. Miss Isabella zog nun auch die anderen Streifen ruckartig ab. In Chris Augen sammelten sich Tränen die ihre Wangen herunter liefen. Als sie alle Streifen abgezogen hatte, klebte sie auf die Stellen an denen sich noch immer Haare befanden neue Streifen auf und zog auch diese ab.
„Sieht doch ganz gut aus. Hier Abigail,“ sie gab dieser einige mit einer Lotion getränkte Tücher „schön einreiben damit. Ich mache derweil mal hier weiter.“ sie ging um das Bett herum und klebte auch in Chris Achseln die Streifen und entfernte ihr dort die Haare während Abigail widerwillig Chris Scham mit den Tüchern einrieb. Nachdem Abigail auch Chris Achseln mit den Tüchern abgerieben hatte, wurde diese von Miss Isabella los gebunden. Frida half ihr auf und nahm sie in die Arme.

Nun musste Abigail sich auf das Bett legen und wurde von Miss Isabella ans Bett gefesselt. Sie musste nun die gleiche Behandlung über sich ergehen lassen und schrie jedes Mal laut auf, wenn einer der streifen ab gezogen wurde. Caro musste sie mit den Tüchern ab reiben und war als Nächste dran. Der Reihe nach mussten sie alle diese Prozedur über sich ergehen lassen. Als Miss Isabella Larissa an das Bett fesseln wollte wand diese sich und wollte auf stehen. Doch alles Zappeln und sich winden half nichts. Miss Isabella fasste fest ihren Fuß und band diesen unsanft an. Auch den anderen Fuß und die Hände band sie unsanft an und enthaarte nun Larissa die den Kopf hin und her wand, weinte und vor Schmerzen schrie.

Nach Lena war Mara an der Reihe. Auch sie musste sich auf des Bett legen und wurde daran fest gebunden. Es war eine sehr schmerzhafte Prozedur und sie fragte sich ob es nicht besser gewesen wäre ins Gefängnis zu gehen. Schlimmer als der Schmerz war jedoch, daß alle sie so liegen und ihr genau zwischen die Beine sehen konnten. Das fühlte sich entwürdigend an und sie schämte sich.
Als Miss Isabella gerade den dritten Streifen Wachs abgezogen hatte sagte Abigail „Miss, Larissa hat sich um gedreht.“ Alle schauten auf Larissa.
Miss Isabella stand auf und ging zu ihr. „Heute Nacht wirst du wohl auf dem Boden vor deinem Bett schlafen. Du wirst deine Decke unterlegen und dich mit dem Bettlaken zudecken.“ sagte sie unerwartet sanft zu ihr.
„Larissa schaute betreten zu Boden und sagte leise „Ja Miss Isabella.“
Mit etwas mehr Schärfe in der Stimme sagte Miss Isabella „Abigail, da du so freundlich warst, mich darauf hin zu weisen, wirst du heute Nacht wache stehen und aufpassen, daß Larissa auch auf dem Boden schläft. Sollte sie sich in ihr Bett legen, wirst du mir das morgen Früh mitteilen. Deshalb möchte ich, daß du sie keine Minute aus den Augen lässt.“
Abigail schaute sie fassungslos an „Aber wie soll ich denn dann schlafen Miss?“
„Das ist nicht mein Problem. Du hast mir das mit geteilt und bist deshalb dafür verantwortlich, daß Larissa nicht in ihr Bett geht.“ gab Miss Isabella scharf zurück und wandte sich wieder Maras Scham zu. Auch ihr standen nach dieser Prozedur die Tränen in den Augen und es war ihr äußerst peinlich, daß Frida ihr die Scham und Achseln mit den Tüchern ab rieb. Doch sie konnte nichts dagegen tun und musste es über sich ergehen lassen.

Zum Schluss war Frida an der Reihe und bemühte sich vergeblich, sich ihre Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Als Miss Isabella gerade fertig war und sich Fridas Achseln zu wandte drehte Caro sich um. Auch Mandy und Lena folgten ihrem Beispiel. Mara schaut sich um und sah, das außer ihr nur noch Abigail und Larissa zu sahen wie Fridas Achseln enthaart wurden. Sie sah zu Larissa, nickte ihr zu und drehte sich ebenfalls um.
Miss Isabella sah auf und verstand sofort, was hier passierte. Sie war lediglich erstaunt darüber, daß es dermaßen schnell geschah.
„Dann werden also heute Abend nur Chris und Frida in ihren Betten schlafen.“ sagte sie laut während sie Frida los band. „Dann dreht euch alle mal wieder um und ihr Beide stellt euch auch dazu.“ Als alle wieder im Kreis um sie herum standen fuhr sie fort. „Jetzt seht ihr, wie es aussehen soll. Wenn die Haare wieder nach wachsen, können wir das, was wir heute gemacht haben jederzeit gerne wiederholen. Aber ich glaube, es ist einfacher wenn ihr euch dann einfach rasiert. Hättet ihr das gestern Abend getan, wäre euch das hier erspart geblieben.“ sie atmete tief durch „Bis zum Mittagessen ist noch eine gute Stunde Zeit. Bis da hin habt ihr Zeit hier auf zu räumen und euch an zu ziehen.“ Sie stand auf und verließ den Schlafsaal.

Sie schloss leise die Tür hinter sich und lehnte sich an die Wand.
Nach einigen Augenblicken stellte sie sich gerade hin und ging langsam aus dem Gebäude, über den Hof und zum Büro der Schulleiterin. Vor dem Spiegel der im Flur vor dem Büro hing ordnete sie ihre Haare, drehte ihr Halsband gerade und richtete die Tunika, dann klopfte sie an.
„Herein!“ rief Miss Wilhelmina und Isabella trat ein.
Sie knickste und sagte „Guten Tag Miss Wilhelmina.“
„Ach, du bist es Isabella, warum denn so förmlich.“
„Ich muss mit Ihnen reden Miss.“
„Geht es um eine deiner Schülerinnen? Dann verstehe ich nicht, warum du so förmlich bist.“
„Nein Miss, es geht um mich.“
Miss Wilhelmina sah sie kurz an und deutete auf den Stuhl ihr gegenüber. „Setz dich Isabella.“
„Danke Miss.“ Isabella setzte sich und atmete tief durch.
Miss Wilhelmina zog die unterste Schublade ihres Schreibtisches auf, öffnete die Flasche Sherry und füllte zwei Gläser. Eines davon stellte sie vor Isabella auf den Tisch, das Andere nahm sie selbst. Dann holte sie eine Kiste Zigarillos hervor und legte einen davon neben jedes der beiden Gläser. Sie kannte ihre Lehrerinnen gut genug um zu sehen, das Isabella etwas auf dem Herzen hatte. „Es ist vielleicht etwas früh um alleine zu trinken, aber in Gesellschaft ist das durchaus angemessen.“ Sie hob ihr Glas und prostete Isabella zu. Diese folgte ihrem Beispiel. Sie tranken einen Schluck und zündeten die Zigarillos an. „Eine Dame raucht keine Zigaretten. Aber Zigarillos sind durchaus angemessen.“
„Ja Miss, das sehe ich genau so.“ sagte Isabella und nahm einen Zug. Sie blies den Rauch in die Luft und sagte „Ich bin jetzt seit 16 Jahren an dieser Schule. Vier Jahre als Schülerin, zwölf als Lehrerin. Ich habe ungefähr sechzig Schülerinnen ausgebildet. Die Meisten davon wie ich meine mit Erfolg. Aber ich fühle mich einfach zu Alt dafür.“
Wilhelmina trank einen Schluck und stellte bedächtig das Glas auf den Tisch. „Du denkst darüber nach das Angebot von dieser privaten Schule an zu nehmen und dort zu unterrichten?“
„Ich habe darüber nach gedacht. Ja.“
„Das ist natürlich ein verlockendes Angebot. Aber ist es nicht im Grunde genommen die selbe Arbeit? Sicher wirst du mehr Freizeit haben, es gibt dort wesentlich bessere Möglichkeiten, sowohl was die Ausbildung der Schülerinnen als auch die Freizeitgestaltung angeht. Aber ich nehme nicht an, daß dies die einzigen Gründe für deine Entscheidung sind.“
„Nein Miss, es geht um die Schülerinnen. Eine der Schülerinnen hatte gestern bereits einen Zusammenbruch, eine andere steht wahrscheinlich kurz davor. Und eine von ihnen ist ein richtiges Herzchen, ganz in ihrem Sinne.“
„Es ist eine der Beiden Freiwilligen nehme ich an.“ Miss Wilhelmina sah sie fragend an.
„Natürlich. Aber um sie geht es nicht. Entweder sie wird uns in den nächsten Wochen verlassen oder sie fügt sich in die Gruppe ein. Es sind die Anderen. Ich fürchte, ich werde schwach und bekomme Mitleid.“
„Isabella, Mitleid ist doch nichts schlechtes. Wo wären wir, wenn wir kein Mitgefühl hätten? Vielleicht verdienen nicht alle unser Mitgefühl, vielleicht wäre es bei manchen besser sie würden ins Gefängnis gehen anstatt hier her zu kommen. Aber sollen wir deshalb unser Mitgefühl aufgeben? Unsere Menschlichkeit?“
„Vielleicht wäre das hier manchmal besser. Wenn ich etwas wie das hier sehen muss“ sie deutete auf eine Zeitung die aufgeschlagen auf dem Schreibtisch lag „Dann frage ich mich ob es nicht manchmal besser wäre, sie einfach ins Gefängnis zu schicken. Da wissen sie wenigstens, was auf sie zu kommt. Aber wenn sie verkauft sind, dann können wir nichts mehr für sie tun. Und genau das ist es, was in dieser Privatschule passiert. Dort wird dafür gesorgt, das sie in gute Hände kommen. Und ich finde es ungerecht, daß sowas nur den sogenannten besseren Schülerinnen zukommen soll.“
Miss Wilhelmina zog an ihrem Zigarillo und nahm die Zeitung. „Ich weiß was du meinst. Wenn das nicht zufällig jemand beobachtet und den Mann krankenhausreif geschlagen hätte, wäre das nie ans Licht gekommen. Aber wir können es uns nun mal nicht leisten, die Käufer genau so aus zu wählen wie es an dieser Schule passiert. Wir müssen uns mit den Sperrlisten begnügen und mit unserer“ sie schaute sich um als erwartete sie jemanden hinter sich stehen zu sehen und redete leise weiter „mit unserer Vorauswahl. Das ist das Einzige, was wir tun können.“
„Ja, ich weiß. Aber sie war eine meiner Schülerinnen. Und was hat ihr das Alles geholfen? Nichts. Da steht, daß sie jetzt angeblich irgend wo ist, wo sowas nicht passiert. Aber wer garantiert das denn? Fahren dort vielleicht keine Autos? Sie war hier weil sie von zu Hause weg gelaufen ist. Sie ist von Geburt an stumm und hatte es auch sonst nicht leicht. Sie hatte Streit mit ihren Eltern und ist dann von zu Hause weg gelaufen und hier her gekommen. Ich war es, die ihr beigebracht hat, nichts zu hinterfragen, die ihr erklärt hat, daß sie sich nicht zu wehren hat. Und was hat sie jetzt davon? Ich bin mit Schuld daran daß sie vor ihrem so genannten Herrn weg gerannt und vor dieses Auto gelaufen ist.“ Isabella leerte das Glas in einem Zug und starrte aus dem Fenster.
„Isabella, was können wir denn dagegen tun?“ Wilhelmina schenkte ihr noch einen Sherry ein. „So lange sich in der Politik nichts tut, so lange können wir nichts anderes tun als ihnen bei zu bringen daß sie sich immer so zu verhalten haben daß so etwas nicht passiert. Daß sie immer gehorsam zu sein haben um nicht den Ärger ihrer Herrschaften auf sich zu ziehen. Isabella, ich kann dich doch verstehen.“ sie atmete tief ein „Vielleicht ist es für dich wirklich ganz gut, wenn du auf diese Schule gehst. Ich schlage vor, du bildest deine Gruppe fertig aus und redest dann mit der Schulleiterin.“
„Danke Miss Wilhelmina.“ sagte Isabella. Sie fühlte sich schwach und angeschlagen.
„Dann geh jetzt zu Ellen und lass dir etwas zur Beruhigung geben. Und heute Abend, wenn es Zeit wird die Frauen ins Bett zu schicken stehst du wieder auf der Matte. Deinen Unterricht heute Nachmittag übernehme ich.“
„Danke.“ sagte Isabella, trank den Rest Sherry und verließ das Büro. Die ging auf den Hof, stellte sich in die Ecke zwischen einem der Gebäude und der Mauer und rauchte den Zigarillo auf. Dann ging sie ins Krankenrevier zu Ellen.

Nachdem Miss Isabella gegangen war räumten die Frauen Chris Bett wieder auf und bezogen es neu. Larissa, die die Prozedur sichtlich mehr mitgenommen hatte als ihre Mitschülerinnen hockte auf ihrem Bett und starrte vor sich hin. Als Mara sie so sah ging sie zu ihr, setzte sich neben sie und nahm sie in die Arme. „Das wird schon wieder. So schlimm ist es doch garnicht.“
Larissa starrte weiter vor sich hin. „Ich schaffe das nicht.“ sagte sie leise und begann zu weinen.
Mara hielt sie im Arm und streichelte ihr über die Haare. Auch ihr tat alles weh. Die Scham und die Achseln vom Haare entfernen und Schultern und Beine von der strengen Fesselung die ihr Miss Isabella verpasst hatte. Doch Larissa hatte das alles anscheinend noch mehr mit genommen. Sie tat ihr leid doch sie wusste nicht, was sie noch mehr tun konnte.

„Alle mit kommen. Es ist Zeit zum Mittag essen.“ die Schulleiterin stand in der Tür und klatschte in die Hände. Alle standen auf und folgten ihr zum Speisesaal. Sie fragten sich wo Miss Isabella war doch niemand traute sich zu fragen. Zum Mittagessen gab es Nudeln mit Sauce und grünen Salat. Es schmeckte allen und die meisten holten sich einen Nachschlag. Langsam besserte sich ihre Laune wieder. Nachdem sie die Tabletts zurück gebracht hatten führte die Schulleiterin sie in einen kleinen Saal dessen Wände komplett mit Spiegeln ausgestattet waren. Sie mussten sich in einer Reihe aufstellen und die Schulleiterin ging vor ihnen entlang. „Miss Isabella ist etwas unpässlich. Deshalb werde ich heute Nachmittag den Unterricht übernehmen „Ihr fünf“ sie deutete auf Frida, Mara, Lena, Larissa und Georgia „kommt bitte hier her und stellt euch hier auf.“ Die Frauen mussten sich vor eine Wand stellen, zwei Armlängen Abstand zueinander halten und gerade stehen bleiben. „Ihr Anderen stellt euch gegenüber auf.“
Die anderen Schülerinnen nahmen an der gegenüber liegenden Wand Aufstellung.
„Fein Fein. Jetzt geht ihr“ sie deutete auf die erste Gruppe „zu euren Gegenüber, knickst und geht wieder zurück. Dann macht ihr“ nun deutete sie auf die zweite Gruppe „das Selbe. Das macht ihr so lange bis ich etwas anderes sage.“ Sie klatschte in die Hände und die Frauen gingen los.

Mara fragte sich, was das werden sollte. Sie ging auf Mandy zu, knickste und ging zurück. Nachdem sie wieder an ihrem Ausgangspunkt stand drehte sie sich um und Mandy kam auf sie zu, knickste ebenfalls und kehrte zurück. Dies wiederholte sich ein paar mal bis die Schulleiterin laut „Stop Stop Stop“ rief, worauf alle stehen blieben wo sie gerade waren.
„Ihr geht wie Gorillas. Das sieht ja schrecklich aus. Und das Knicksen müssen wir wohl auch noch üben.“ Allgemeines Gelächter brach aus.
„Still!“ sagte die Schulleiterin. „Seht mir zu.“ Sie ging einmal quer durch den Raum, knickste anmutig und ging noch einmal zurück. Ihre Haltung war kerzengerade, sie hielt den Kopf gerade und blickte nach vorne. Ihre Arme schwangen nur leicht mit ihren Schritten und sie setzte einen Fuß vor den anderen. „Warum seht ihr auf den Boden? Habt ihr angst, einen Krümel zu übersehen über den ihr stolpern könntet? Wenn ihr Knickst, nehmt den rechten Fuß hinter den linken, geht dann leicht in die Knie und bleibt dabei gerade. Noch mal bitte.“
Alle versuchten so gerade zu gehen wie möglich. Das Knicksen sah bereits viel besser aus aber die Schulleiterin war noch immer nicht zufrieden. „Macht weiter.“ sagte sie und ging zu einem Schrank.
„Nummer eins, bitte her kommen.“ rief sie. Chris kam zu ihr und knickste. Sie holte einen Besenstiel aus dem Schrank an dem mehrere breite Bänder befestigt waren. Mit den Bändern welche mit Klettverschlüssen ausgestattet waren band sie Chris den Besenstiel auf den Rücken. Eines der Bänder wand sie um ihre Brust, eines um ihre Taille und das Letzte legte sie ihr um die Stirn. So war Chris gezwungen kerzengerade zu stehen.
„Nun mach weiter.“ Chris ging nun auf Georgia zu.
„Nun die Nächste.“ Auch Abigail bekam einen Besenstiel auf den Rücken gebunden.
Als alle einen so ausstaffiert waren schaute sie sich den Gang der Frauen erneut an.
„Den Rücken gerade, nicht so nach vorne beugen.“, „Du schwankst als wärst du betrunken.“, „Nicht so große Schritte.“ kommentierte sie den Gang gelegentlich. Doch es wurde immer seltener nötig etwas zu korrigieren. Dennoch ließ sie die Frauen noch weiter gehen.
Während die Frauen ihren Gang übten ging sie zu einem Comm welches an der Wand neben der Tür hing und sprach mit jemandem. Kurze Zeit später kamen zwei Frauen die einen Servierwagen herein brachten. Sie knicksten vor der Schulleiterin und gingen wieder.
Diese klatschte in die Hände und rief „Jetzt macht erst einmal pause. Die Stöcke nehmt bitte ab und bringt sie zurück in den Schrank.“
Nachdem alle Besenstiele wieder im Schrank verstaut waren durfte sich jede eine Tasse Tee nehmen. Doch auch hierbei korrigierte sie die Frauen immer wieder, drückte ihnen die Ellenbogen nah an den Körper, mahnte sie, kleine Schlucke zu trinken und zeigte wie sie die Tassen zu halten hatten. Dann holte einen Zigarillo aus einer Schachtel und steckte ihn sich an. Einige der Frauen schauten verlangend zu ihr. Auch während der Pause kontrollierte und korrigierte sie weiter die Haltung der Frauen.

Sie beendete die Pause und wies die Frauen an weiter zu machen, was mit mehrstimmigem Aufstöhnen quittiert wurde. Allen schmerzten die Füße und Beine vom vielen Gehen und Knicksen. Doch sie ignorierte dies und ließ sie weiter üben. Durch die Übung mit den Besenstielen sah das bereits viel besser aus als am Anfang. Sie musste immer seltener eingreifen und als es Zeit zum Abendessen war war sie zufrieden damit, wie gut das bereits nach einem Nachmittag klappte.
Sie klatschte in die Hände und rief die Frauen zu sich. „Das hat ja schon ganz gut funktioniert. Ihr werdet alle noch weiter üben müssen aber so wie es bis jetzt aus sieht, bin ich schon recht zufrieden.“

Nach dem Abendessen, es gab belegte Brötchen, übernahm Miss Isabella die Gruppe wieder und führte sie in den Schlafsaal. Sie hatten frei bis es Zeit zum Schlafen war und durften sich auch auf dem Gelände aufhalten. Es zu verlassen war ihnen nicht erlaubt aber durch die jetzt geschlossenen Tore auch nicht möglich.
„Sagt mal, wisst Ihr denn, was wie alles lernen müssen in zwei Jahren? Ich meine, zwei Jahre sind ja eine lange Zeit. Und das einzige, was wir wissen müssen ist doch, daß wir zu gehorchen haben. Oder?“ fragte Larissa während sie durch den Garten spazierten der auf der Rückseite des Hauptgebäudes lag.
„Wir müssen alles lernen um jemandem gut dienen zu können. Also Kochen, sauber machen und so. Und wir sollen gut aussehen.“ sie schaute mit einem Seufzen an sich herunter. „Ich glaube, ich muss da noch einiges für tun.“ Sie war zwar recht groß aber hatte einige Pfunde zu viel als das man sie als Schlank hätte bezeichnen können. Schweigend gingen sie weiter den Kiesweg entlang bis sie an einen kleinen Schuppen kamen. Sie wollten sich gerade nach rechts wenden als Larissa stehen blieb. „Hört ihr das auch?“ fragte sie und lauschte.
„Ich höre nichts.“ sagte Caro.
Doch auch Mara war als hätte sie ein Geräusch gehört. Sie schaute sich um und ging näher heran. „Da ist jemand.“ sagte sie und ging zur Tür des Schuppens wo sie ein leises stöhnen gehört hatte. Sie horchte noch einmal, öffnete leise die Tür und ging leise hinein. Es war düster und staubig. Sie konnte einige Gartengeräte erkennen und einige Bretter lagen gestapelt auf dem Boden. Wieder hörte sie ein Geräusch. „Hallo?“ Ist da jemand?“ fragte sie leise und schaute hinter den Bretterstapel. Dort lagen sich zwei Frauen nackt in den Armen, die sich wild küssten und gegenseitig streichelten. Fasziniert schaute sie den Beiden zu. Sie selbst hatte für sich nie die Möglichkeit ins Auge gefasst mit einer Frau zu schlafen. Aber was sie hier sah faszinierte sie und sie konnte den Blick nicht von den beiden Frauen lösen die sich im Staub wälzten und gegenseitig immer weiter trieben bis sie sich zuckend und stöhnend in den Armen lagen. Auch als die Beiden sich wieder beruhigt hatten und still auf dem Boden lagen konnte Mara ihren Blick nicht abwenden.
„Wie krank bis du denn?“ rief eine der Beiden als sie Mara sah. „Du spinnst doch wohl hier einfach zu spannen. Du bist doch pervers. Mach daß du raus kommst.“
Mara stammelte eine Entschuldigung und ging rückwärts zur Tür. Dabei stolperte sie über irgend etwas und fiel gegen die Tür die sich beim Aufprall öffnete. Sie schlug der Länge nach auf den Boden vor der Hütte und die Tür fiel wieder ins Schloss. Sie rappelte sich auf und stand mit hoch rotem Kopf vor Caro und Larissa.
„Was ist denn da drinne? Ich hab jemanden schreien gehört. Ist alles in Ordnung mit dir? Was hast du denn so lange da drinne gemacht?“ fragte Larissa besorgt.
„Lasst uns schnell hier verschwinden.“ sagte Mara leise und zog die Beiden mit sich bis sie vor einem Rosenbeet stehen blieb und versuchte unauffällig zu dem Schuppen zu sehen.
„Was ist denn los“ wollte Caro wissen und starrte zu dem Schuppen.
„Nicht so hin sehen.“ sagte Mara leise. Plötzlich wurde die Tür mit einem Ruck geöffnet und schlug lautstark gegen die Wand. Alle Drei sahen nun zu dem Schuppen. Zwei Frauen kamen heraus. Eine der Beiden, der Gürtel ihrer Tunika hing noch lose herab, sagte lautstark „So eine perverse kleine Spannerin. Die hat sie doch nicht mehr alle.“ Sie sah die drei Frauen und kam wütend zu ihnen. „Wo ist sie hin?“ fragte sie wütend, fasste Caro an den Schultern und schüttelte sie. Mara deutete geistesgegenwärtig auf eine der Türen des Hauptgebäudes und war froh, daß die Frau sie nicht erkannt hatte. Diese ließ Caro los und ging mit wehenden Haaren zu der Tür auf die Mara gezeigt hatte. Als sie verschwunden war kam die andere Frau gemächlich auf sie zu und musterte Mara von Kopf bis Fuß. „Na, scheint dir ja gefallen zu haben was du gesehen hast.“ sie tippte auf Maras Brüste, genau auf die Stellen wo ihre steif aufgerichteten Knospen unter der Tunika zu sehen waren. „Ich mag rote Haare. Wenn du nicht nur zuschauen willst, dann komm mal zu mir.“ sie zwinkerte Mara zu und ging dann in aller Ruhe ins Hauptgebäude.

Caro und Larissa schauten Mara mit offenen Mündern an. Es war Caro die zuerst in lautes Gelächter ausbrach. Larissa schaute einen Moment lang zu Mara und lachte ebenfalls los. Mara schaute der Frau hinter her.
„Hee, wo willst du denn hin?“ rief Larissa ihr nach als sie selbst ebenfalls zum Hauptgebäude ging.
„Ich muss mal.“ sagte Mara. Caro lachte noch lauter. Langsam ging Mara Richtung Schlafsaal. Dort legte sie sich auf ihr Bett und schloss die Augen. Irgend wann kamen auch die Anderen zurück und der Saal füllte sich langsam. Es wurde viel geredet und gelacht. Doch Mara blieb auf ihrem Bett liegen, ihre Gedanken kreisten immer wieder um die beiden Frauen im Schuppen und das was sie gesehen hatte.

Als der Gong ertönte war sie bereits fertig gewaschen und hatte ihr Nachthemd an. Wie die Anderen auch faltete sie ihre Bettdecke einmal zusammen und legte sie auf den Boden ans Fußende ihres Bettes. Sie legte sich zusammengekauert auf die Decke und deckte sich mit dem Bettlaken zu. Da es mitten im Sommer war, wurde es ihr zum Glück nicht kalt. Auch Chris und Frida hatten sich vor ihre Betten gelegt obwohl die Beiden eigentlich in ihren Betten schlafen durften. Nur Abigail stand missmutig vor ihrem Bett und schaute den anderen zu wie sie sich hin legten. Alle erwarteten, das Miss Isabella noch mal herein kam. Doch irgend wann waren alle eingeschlafen, ohne daß sie sich noch einmal blicken ließ.


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  RE: Neue Horizonte Datum:05.02.17 08:12 IP: gespeichert Moderator melden


Interesannte GEschichte.

MAl schaun was die Ausbildung noch so bringt und wie ihr späteress weiteres Leben aussieht.

Freu mich schon wie es weiter geht.Und was aus ihnen alles wird.

mfg Wölchen
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  RE: Neue Horizonte Datum:06.02.17 18:36 IP: gespeichert Moderator melden


2 – Geduld und Vernunft


Am nächsten Morgen wachten alle von Miss Isabellas Weckruf auf. Allen taten von Schlafen auf dem harten Fußboden die Glieder weh und keine hatte wirklich gut geschlafen. Abigail, die offenbar die ganze Nacht vor den Betten hin und her gelaufen war, schaute müde aus der Wäsche. Fünf Minuten später hatten alle ihre Decken zurück gelegt und standen in Sportsachen vor ihren Betten. Sie folgten Miss Isabella im Laufschritt über den Hof in den Park, wo sie wieder um den See liefen. Nach vier Runden liefen sie wieder zur Wiese wo sie Liegestütze machten. Nur Caro, die beim Laufen um den See weit zurück gefallen war, musste die vier Runden alleine beenden. Wieder mussten sie Stehen, knien und sich zu präsentieren üben und wieder bekamen sie beim Präsentieren jedes mal einen Hieb mit der Gerte, dieses Mal beschränkte sich Miss Isabella nicht auf Oberschenkel und Hintern sondern zielte gelegentlich auch noch auf ihre Rücken.

So hatten alle außer Caro beim Duschen rote Striemen auf ihrer gesamten Rückseite und cremten sich gegenseitig ein. Nach dem Frühstück führte Sie Miss Isabella in ein großes Schlafzimmer mit Himmelbett, reich verzierten Schränken, vielen Bildern und geschwungenen Rahmen und dicken Teppichen.
„Wer wohnt denn hier?“ fragte Frida leise. Darauf hin begann ein leises Tuscheln, alle stellten irgend welche Vermutungen an, die sich aber alle als falsch erwiesen.
„Ruhe jetzt! Hier wohnt niemand.“ sagte Miss Isabella die Fridas Frage mitbekommen hatte „Aber lasst euch gesagt sein, es wird auch das Geburtstagszimmer genannt.“ sie zwinkerte kurz und erklärte dann, was nun zu tun war. Sie mussten Reih um das Bett machen, Kleidung aus dem Schrank zurecht legen, diese wieder einräumen und im Badezimmer nebenan ein Bad vorbereiten. Miss Isabella überprüfte alles akribisch und erklärte ihnen wie sie das Bett ordentlich beziehen mussten, worauf sie achten mussten wenn sie einen Kleiderschrank einräumten und wie sie die Vorhänge zu richten hatten.

Nach dem Mittagessen ging es wieder in den kleinen Saal mit den Spiegeln. Alle mussten sich in einer Reihe hin knien uns still halten. Miss Isabella ging an ihnen vorbei und korrigierte ihre Haltung.
„Kein vernünftiger Mensch lässt eine Serva all zu lange auf dem Boden knien.“ sagte sie während dessen. Dann ging sie zu dem Comm und sprach kurz mit jemandem. Sie wandte sich den Frauen wieder zu und sagte „Aber wenn es auf dieser Welt nur vernünftige Menschen gäbe, wärt ihr alle nicht hier und ich arbeitslos.“

Sie nahm einen Stuhl, stellte ihn gegenüber den Frauen auf und setzte sich. Mara sah zu ihr und fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Sie wartete, wie alle Anderen auch darauf daß Miss Isabella irgend etwas tat oder ihnen sagte, was sie zu tun hatten. Doch nichts dergleichen geschah. Eine ganze Weile später, Mara wusste nicht, wie viel Zeit mittlerweile vergangen war, brachte eine Frau einen Servierwagen herein und stellte ihn neben Miss Isabella ab, knickste und verschwand wieder.

Auf dem Servierwagen stand ein großer Teller mit belegten Brötchen. Miss Isabella nahm sich eine Hälfte und begann genüsslich zu essen. Dann nahm sie ein Pad und begann zu lesen. Irgend wann, viel Später sah sie kurz auf und sagte „Kim, in den Schlafsaal und ab ins Bett mit dir.“ Aus den Augenwinkeln konnte Mara sehen wie Kim aufstand. Sie ging zu Miss Isabella, knickste und ging, dabei schaute sie kurz zu dem Teller mit den Brötchen. Maras Knie begannen zu schmerzen und sie spürte ihre Füße kaum noch. Doch sie versuchte so ruhig und still es ging sitzen zu bleiben wie es nur ging. Sie versuchte am Ticken der Uhr welche hinter ihr an der Wand hing die Zeit ab zu schätzen indem sie die Sekunden zählte, dann die Minuten. Doch sie kam immer wieder durcheinander und verlor bald jegliches Zeitgefühl.
„Chris, ab ins Bett.“ sagte Miss Isabella ohne von ihrem Pad auf zu sehen. Auch Chris stand auf. Sie stöhnte leise, ging unbeholfen zu Miss Isabella, knickste und verließ den Saal. Dies wiederholte sich in immer kürzeren Abständen bis nur noch Caro, Georgia, Larissa und Mara im Raum waren. Larissa, die neben Mara kniete flüsterte leise „Ich kann nicht mehr.“ und begann leise zu weinen.
„Larissa, ab ins Bett.“ sagte Miss Isabella. Auch Larissa stand auf, ging leicht schwankend zu Miss Isabella, knickste und verließ unter Tränen den Saal.

„Aufstehen und präsentiert euch.“ sagte Miss Isabella wenige Minuten nachdem Larissa gegangen war, stand selbst ebenfalls auf und stellte sich vor die drei Frauen die noch hier waren. Als Caro und Georgia auf standen, versuchte auch Mara sich zu bewegen. Es fiel ihr schwer denn sie konnte ihre Beine kaum noch spüren. Die Schmerzen trieben ihr Tränen in die Augen doch sie schaffte es nach einer gefühlten Ewigkeit endlich gerade zu stehen und die Hände hinter dem Kopf zu verschränken. Leicht schwankend stand sie nun im Raum und wartete. Doch wieder tat sich eine ganze Weile nichts bis Miss Isabella den Servierwagen zu ihnen schob. „Guten Appetit. Aber die hier“ sie zählte sieben Brötchenhälften ab und legte sie bei Seite „bleiben liegen.“ Mara spürte wie hungrig sie mittlerweile war. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, daß sie mehr als fünf Stunden so gekniet hatte. Das Abendessen war längst vorüber. Mit Genuss aß sie ein paar Brötchenhälften. Auch Caro und Georgia begannen zu essen.
„Ihr Drei habt Geduld und Ausdauer bewiesen. In ein paar Wochen werden wir sehen, ob ihr auch Vernunft habt.“ sagte Miss Isabella und nahm sich selbst noch ein halbes Brötchen. Sie holte einige Flaschen unter dem Servierwagen hervor und gab jeder der Drei eine davon nachdem sie fertig gegessen hatten. „Hier, reibt die Beine damit ein. Das wird euch gut tun.“
Mara öffnete die Flasche und ein scharfer Geruch ließ ihre Augen brennen. Sie nahm etwas von der klaren Flüssigkeit auf die Hand und rieb sich ihre Beine damit ein. Die kühle Flüssigkeit fühlte sich angenehm auf der Haut an und auch die Schmerzen in den Muskeln ließen ein wenig nach.

„Ihr geht jetzt in euren Schlafsaal und gebt den Anderen auch was zum Einreiben und die restlichen Brötchen. Dann geht in eure Betten. Ihr könnt euch unterhalten aber bleibt alle liegen bis es Zeit zum Schlafen ist.“
„Ja Miss Isabella.“ sagten die Drei, knicksten und gingen. Mara und Caro nahmen die Flaschen und Georgia trug den Teller in den Schlafsaal. Sie verteilten die Brötchen und die Flaschen. Dankbar rieben sich auch die Anderen die Beine mit der Flüssigkeit ein und aßen. „Miss Isabella will, das wir alle in den Betten bleiben.“ sagte Caro zu den Anderen. Mara ging zu Larissa die weder ihr Brötchen noch die Flasche angerührt hatte und leise vor sich hin weinte. Sie hob Larissas Bettdecke und ihr Nachthemd hoch, träufelte etwas von der Flüssigkeit auf ihre Beine und rieb sie damit ein. Dann drehte Sie Sie sanft um und setzte sich zu ihr ins Bett. Sie streichelte Larissa über den Kopf worauf hin diese wieder anfing zu weinen und nahm sie in den Arm. „Komm, du musst was essen.“ sagte sie und hielt ihr das Brötchen hin. Doch Larissa schüttelte nur den Kopf.

„Wir sollen in den Betten bleiben.“ sagte Abigail laut. Alle drehten sich erst zu Abigail dann zu Mara und Larissa. Doch Mara zuckte nur mit den Schultern. „Ich bin doch im Bett.“ sagte sie und hielt Larissa noch einmal das Brötchen hin. Endlich biss diese ein Stück ab und kaute langsam.Es dauerte eine ganze Weile bis sie das halbe Brötchen gegessen hatte. Auch als der Gong ertönte bleib Mara bei Larissa die sich noch immer nicht beruhigt hatte. Es dauerte noch eine ganze Weile bis diese endlich eingeschlafen war. Dann lehnte sich Mara an das Kopfende des Bettes und schloss die Augen. Am nächsten Morgen wurden sie wieder durch Miss Isabellas lauten Ruf geweckt. Diese sah Mara in Larissas Bett, sagte jedoch kein Wort.

In den nächsten Wochen setzte sich die morgendliche Routine fort. Sie übten nach den Runden um den See stehen, knien und präsentieren, machten Liegestütze, was allen immer besser gelang und auch Caro blieb beim Lauf um den See nicht mehr so weit zurück. Auch sie kam dadurch in den zweifelhaften Genuss die Haltungen zu üben. Während die Anderen es mittlerweile gewohnt waren und es schafften sich zusammen zu nehmen ohne einen Laut von sich zu geben schrie sie bei den Hieben mit der Gerte jedes mal laut auf, was dafür sorgte, das auch die Anderen wieder öfter die Gerte zu spüren bekamen, da Miss Isabella jedes mal so lange bei allen weiter machte bis niemand mehr einen Ton von sich gab.

Nach einer Weile gab es noch eine Veränderung. Sie mussten immer öfter die Sportschuhe im Schrank lassen und barfuß laufen. Dadurch dauerten die Runden um den See anfangs länger da das Laufen ohne Schuhe ungewohnt war und der Kies der Wege sich schmerzhaft in die Fußsohlen bohrte. Doch nach einigen Wochen hatten sie sich daran gewöhnt und es machte ihnen nichts mehr aus
Nach dem Morgenlauf und dem Frühstück lernten sie in diesen Wochen wie Wäsche gewaschen und gebügelt wurde, welche Flecken man mit welchen Mitteln am Besten aus der Kleidung heraus bekam, sie lernten worauf sie beim Staub wischen und Putzen zu achten hatten und wiederholten das bisher geübte und gelernte bis es ihnen in Fleisch und Blut über gegangen war. Nachmittags mussten sie weiter üben wie sie sich zu bewegen hatten. Dazu kam noch das Verhalten gegenüber einem Herren oder einer Herrin. Sie lernten wie sie sich zu verhalten hatten wenn sie einen Raum betraten oder verließen, wie man andere anzusprechen hatte und sie lernten wie man jemandem beim Ankleiden zu helfen hatte, was für alle besonders ungewohnt war da immer eine Hälfte der Frauen übten während sich die Anderen einkleiden lassen mussten. Die Kleidung die sie dabei an ziehen mussten reichte von einem einfachen Anzug über Abendkleider bis zu festlichen Ballkleidern mit Korsett die eng geschnürt werden mussten. Da sie alle seit Wochen nur die Tuniken und die Meisten vorher nie mehr als normale Straßenkleidung getragen hatten waren diese Kleider für alle sehr ungewohnt.

Caro wurde nach dem Abendessen mehrmals die Woche in ein Fitnesscenter in der Nähe der Schule gebracht und nahm langsam aber stetig ab, was auch daran lag das sie von der Ärztin eine Diät verschrieben bekam, die sie streng einzuhalten hatte.

Der Sommer wich langsam dem Herbst und es wurde merklich kühler. Doch noch immer mussten sie morgens barfuß um den See laufen und trugen auch sonst nur die Tuniken. An einem Nachmittag mussten sie wieder in den Saal gehen und in einer Reihe knien. Miss Isabella ließ sich auf einem Stuhl nieder und beobachtete die Frauen die Still und bewegungslos knieten.
Doch im Gegensatz zum ersten Mal gab es eine Veränderung. Eine weitere Frau kniete in ihrer Reihe. Sie erkannten diese als eine Mitschülerin aus einer anderen Gruppe die im nächsten Monat versteigert werden sollten.
„Einige von euch kennen Judy sicher.“ sagte Miss Isabella nach einer ganzen Weile. „Sie ist heute hier um euch etwas zu demonstrieren. Würdest du bitte auf stehen Judy?“
Judy stand auf, legte ihre Tunika ab und stellte sich mit im Nacken verschränkten Händen vor Miss Isabella. Diese trat neben Sie, legte ihr die Haare nach vorne und stellte sich dann mit einer Peitsche in der Hand hinter sie und begann Sie damit zu schlagen. Nach zehn Schlägen ließ Miss Isabella von ihr ab und nickte ihr zu. Sie drehte sich um so daß alle die Striemen auf ihrem Rücken sehen konnten die an manchen Stellen aufgeplatzt waren.
„Danke Judy.“ sagte Miss Isabella.
„Gerne Miss Isabella.“ sagte diese ohne eine Mine zu verziehen, zog ihre Tunika an, knickste und verließ den Raum. In der Tür drehte sie sich noch einmal um und sagte „Viel Spaß noch.“
„Ach verzieh dich bloß.“ Miss Isabella schaute sie an und musste lachen. Auch Judy lachte, wenn auch ein wenig gequält, und schloss dann die Tür hinter sich. Alle hatten dieser Vorführung entsetzt fasziniert zu gesehen. Keine von ihnen wollte so etwas selbst mit erleben müssen.

„Das letzte Mal habe ich Euch gesagt, wir werden diese Übung noch einmal wiederholen. Und ich habe gesagt, daß ihr dann nicht nur Durchhaltevermögen sondern auch Vernunft beweisen sollt. Manchmal ist es vernünftiger, ein Übel gegen ein Anderes zu tauschen. Heute werde ich euch nicht ins Bett schicken wenn ihr euch bewegt sondern hiermit“ sie hielt die Peitsche hoch „zur Ordnung rufen. Wenn ihr in eure Betten wollt, müsst ihr nur auf stehen und es Judy gleich tun. Ansonsten kann ich das wenn es sein muss, die ganze Nacht über fortsetzen. Denn ich kann einfach eine andere Lehrerin her bitten, die weiter macht wenn ich müde werde. Ihr könnt das nicht.“

Diese Ansage hatte gesessen. Alle schauten sie entsetzt an und eine Raunen ging durch die Reihe. Miss Isabella schlug die Peitsche mit einem lauten Knall auf den Boden. Sofort war Ruhe und alle schauten stur gerade aus. Nach einer Weile, dem Stand der Sonne die durch das Fenster herein schien, mussten bereits ein oder zwei Stunden vergangen sein, begannen Maras Knie zu schmerzen und auch der Nacken tat ihr bereits seit einer Weile weh. Sie wollte sich auf keinen Fall auspeitschen lassen doch ihr wurde bewusst, daß sie dies auf keinen Fall würde vermeiden können. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sie das über sich ergehen lassen musste. Noch haderte sie mit sich selbst aber ihr war klar, daß die Schmerzen nur schlimmer würden, je länger sie wartete.

Langsam spürte sie ein Kribbeln und Brennen in ihren Füßen. Sie hatte sich damit abgefunden, das unvermeidliche über sich ergehen zu lassen und wollte gerade aufstehen. Doch dann nahm sie neben sich eine Bewegung wahr. Es war Larissa die als Erste auf stand und zu Miss Isabella ging. Sie drehte sich mit dem Rücken zu ihr, legte die Tunika ab und nahm die Hände in den Nacken. In ihren Augen konnte Mara Tränen sehen und ihr Blick verriet ihre Angst. Miss Isabella erhob sich langsam von ihrem Stuhl und ging um sie herum. „Dreh dich um Larissa.“ sagte sie. Larissa drehte sich um so daß sie nun mit dem Rücken zu den Anderen stand. Miss Isabella hob die Peitsche und schlug zu. Die Peitsche wand sich um Larissas Rücken und hinterließ einen Striemen auf ihrer Haut. Larissa schrie vor Schmerzen auf und schwankte. Doch sie stellte sich sofort wieder gerade hin. Sofort ließ Miss Isabella die Peitsche ein zweites Mal auf ihren Rücken fahren. Wieder schrie Larissa auf und schwankte. Dies wiederholte sich noch weitere acht mal. Bei jedem Schlag konnte man sehen daß es ihr schwerer fiel sich wieder gerade hin zu stellen. Ihre Schreie wurden bei jedem Schlag leiser bis sie bei den letzten nur noch leise schluchzte. Nach dem letzten Schlag sank sie in die Knie und musste sich auf dem Boden abstützen um nicht gänzlich zu fallen. Miss Isabella legte die Peitsche bei Seite, fasste sie unter dem Arm, half ihr auf und führte sie nach draußen. Sie kam eine Minute später wieder in den Saal und setzte sich zurück auf den Stuhl.

Maras Beine schmerzten immer mehr. Sie wollte auf keinen Fall noch einmal so lange aushalten wie beim letzten Mal. Sie schaute zu Miss Isabella die auf ihrem Stuhl saß und las. Langsam stand sie auf, schüttelte ihre Beine, ging mit weichen Knien zu Miss Isabella und knickste unbeholfen. Diese sah sie an, nickte und stand auf. Mara öffnete den Gürtel ihrer Tunika und ließ diese einfach fallen. Mit dem Fuß schob sie sie zur Seite und legte die Hände in den Nacken.
„Dreh dich um.“ hörte sie Miss Isabellas Stimme wie durch Watte.
Langsam drehte sie sich um so daß sie mit dem Gesicht zu den Anderen stand. Sie spürte wie ihre Beine zitterten und machte sich darauf gefasst den ersten Schlag zu spüren und spannte sich an. Obwohl sie ihn erwartet hatte traf der erste Schlag ihren Rücken vollkommen unerwartet. Das Ende der Peitsche wand sich um ihren Rücken und schlug hart unterhalb ihrer Brust auf die Haut. Sie hatte sich fest vorgenommen nicht zu schreien. Aber als der Schmerz sie durchfuhr schrie sie spitz auf. Sie atmete tief durch und erwartete den nächsten Schlag. Dieser ließ nicht lange auf sich warten. Wieder schrie sie auf. Sie biss sich auf die Lippen um nicht laut los zu schreien. Nach dem siebten Schlag hatte sie einen metallischen Geschmack im Mund. Sie spürte daß ihre Beine sie nicht mehr lange tragen würden und hoffte, daß es balde vorbei war. Die letzten Schläge spürte sie wie in einer Art Trance. Sie spürte die Schläge und den Schmerz. Ihre Gedanken versiegten und sie fühlte nichts mehr. Nur noch die Schläge und den Schmerz. Sie fühlte nichts mehr und sie dachte nichts mehr. Miss Isabella fasste sie am Arm. Diese Berührung riss sie zurück in die Realität. Sie legte ihr die Tunika über den anderen Arm und führte sie aus dem Saal.
„Kannst du laufen?“ fragte sie. Mara nickte nur. Sie war unfähig auch nur ein Wort zu sagen. Sie hatte das Gefühl, irgend etwas war gerade passiert, konnte sich jedoch nicht erklären was das war.
„Hier, nimm das.“ Miss Isabella steckte ihr etwas in den Mund und setzte ihr ein Glas Wasser an die Lippen. Sie trank das Wasser und schluckte die Tablette herunter.
„Das ist ein leichtes Schmerzmittel. Geh jetzt in den Schlafsaal, helf Larissa den Rücken mit der Salbe ein zu reiben und sag ihr sie soll dir auch dabei helfen. Dann legt euch hin und schlaft.“

Langsam ging Mara zum Schlafsaal wo Larissa nackt auf ihrem Bett hockte, den Kopf in die Hände gelegt hatte und weinte. Obwohl sie selbst große Schmerzen hatte, holte sie die Salbe, setzte sich neben Larissa und rieb ihr den Rücken ein wobei sie die wenigen aufgeplatzten Stellen vorsichtig aus ließ. „Kannst du mir bitte helfen?“ fragte sie und hielt Larissa die Tube mit der Salbe hin.
Weinend drehte Larissa sich zu ihr und rieb ihr den Rücken ein. Es schmerzte bei jeder Berührung doch sie spürte wie die Salbe ihre Haut kühlte und wie gut ihr diese tat. Sie bedankte sich bei Larissa und nahm sie in den Arm.

Nach einer Weile hörte sie, wie die Tür sich öffnete und schaute auf. Die Ärztin trat in den Schlafsaal und kam auf sie zu. Mara wollte gerade auf stehen doch die Ärztin sagte „Bleibt sitzen.“ Sie schaute sich zuerst Maras, dann Larissas Rücken an. „Du gehst jetzt in dein Bett und legst dich auf den Bauch. Zu Dir komme ich gleich.“ Als Mara aufgestanden war wies sie auch Larissa an, sich hin zu legen. Mara legte sich in ihr Bett und schaute zu den Beiden. Die Ärztin redete mit Larissa, untersuchte ihren Rücken, und klebte ihr einige Pflaster auf die Haut. Dann stand sie auf und kam zu Mara. Während dessen öffnete sich erneut die Tür und Kim kam herein.
„Leg dich auf dein Bett. Ich komme gleich zu Dir.“ sagte sie zu dieser gewandt, beugte sich wieder über Mara und schaute sich die Wunden an. „Das sieht nicht so schlimm aus Mara. Aber einige Stellen werde ich kleben müssen. Das wird vielleicht etwas weh tun aber dafür bleiben keine Narben zurück.“
Mara spürte wie sie etwas auf die Wunden auf trug, ein heftiges Brennen ließ sie aufstöhnen. Dann klebte sie Pflaster auf die Stellen und drückte die Haut dabei zusammen.
„So, fertig. In ein paar Tagen sieht man nichts mehr davon. Jetzt schlaf. Und morgen früh beim Duschen etwas vorsichtig sein. Ich wünsch dir eine gute Nacht.“ Sie stand auf und ging zu Kim die bereits in ihrem Bett lag. Mara legte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange bis sie eingeschlafen war.

Isabella saß auf ihrem Stuhl und fragte sich, wann Chris endlich auf stehen wollte. Die Anderen hatten sich, nachdem Larissa und Mara aufgestanden waren, kurz hintereinander dazu entschlossen das Ganze nicht in die Länge zu ziehen und waren aufgestanden. Sie musste sich jedes Mal aufs neue dazu überwinden nicht zu locker zu zu schlagen. Nachdem sie damals selbst die Schule abgeschlossen hatte, war sie weitere zwei Jahre lang hier geblieben um Lehrerin zu werden. Dabei gehörte es zu ihrer Ausbildung dazu, sich zu überwinden andere auszupeitschen und zu schlagen. Obwohl sie gelernt hatte, den Schmerz ihrer Schülerinnen nicht an sich heran zu lassen fiel es ihr von Jahr zu Jahr schwerer ausreichend Distanz zu halten.

„Chris, wie lange willst du das noch machen?“ sagte sie. „Es bringt dir nichts. Glaub es mir. Es wird nur schlimmer, je länger du wartest.“ Sie kniete sich vor Chris und sah in ihr verheultes Gesicht. Sie schloss kurz die Augen und tat etwas, was sie noch ein Jahr zuvor nie getan hätte. Sie hob die Hand, legte sie auf Chris Wange und streichelte sie.
„Ich habe Angst Miss Isabella.“ sagte Chris leise.
Isabella erinnerte sich an die erste Schülerin, die dies in einer ähnlichen Situation zu ihr gesagt hatte. Sie hatte diese damals an geschrien, sie am Arm hoch gezogen und bei jedem Schlag laut geschrien „Los, das schaffst du, du bist doch kein Weichei!“ und „Ich weiß daß du das durchhältst.“ Doch das war vor langer Zeit gewesen. Sie spürte, daß sie das selbst nicht mehr all zu lange durchhalten würde.
„Komm, steh auf.“ sie fasste Chris am Arm und zog sie hoch. Weinend stand sie vor ihr und vermied es, ihr in die Augen zu schauen. „Zieh dich aus. Es wird weh tun. Aber die Anderen haben es auch ausgehalten. Ich weiß daß du das schaffst.“ Chris sah sie an, öffnete dann ihren Gürtel und zog die Tunika aus. Noch immer weinend stellte sie sich auf, legte die Hände in den Nacken und stand zitternd vor ihr. Es kostete Isabella einiges an Überwindung ihr die zehn Hiebe mit der Peitsche zu geben. Sie sah Chris an die die ganze Zeit über nicht einen Ton von sich gegeben hatte. Dann führte sie sie nach draußen, gab ihr eine Schmerztablette und ließ sie etwas trinken. „Geht‘s? Kannst du laufen?“ fragte sie.
„Ja Miss Isabella, ich dachte, es wäre schlimmer.“
Isabella starrte sie fassungslos an und sagte: „Geh in den Schlafsaal.“

Sie schaute sich in dem kleinen Saal um. Dabei sah sie sich selbst in den Spiegeln. Sie erschrak über die Frau die sie sah. Die braunen Locken hingen etwas wirr herab und unter ihren Augen hatten sich Ringe gebildet. Die Wangen waren eingefallen und ihre Haut sah matt aus. Sie nahm sich zusammen, straffte sich und stellte sich gerade hin. Nur noch eineinhalb Jahre dachte sie. Sie wusste, daß sie Miss Wilhelmina jederzeit bitten konnte sie gehen zu lassen. Doch was würde denn passieren? Vitória, eine neue Lehrerin die vor einem Monat aus Sao Paulo her gekommen war und noch keine eigene Gruppe hatte, würde die Schülerinnen übernehmen. Das würde es für diese nicht besser machen. Sie musste noch durch halten. Nur noch diese Gruppe und sie würde dieser Schule den Rücken kehren. Sie verließ den Raum und ging langsam zu ihrem Zimmer. Als sie an Ellens Zimmer vorbei kam, sah sie dort Licht brennen. Kurzentschlossen klopfte sie an.

„Hallo Isabella. Komm rein und setz dich.“ sagte Ellen und deutete auf einen Stuhl. Sie schaute Isabella lange an. „Du hast auch schon mal besser aus gesehen.“
„Ich weiß Ellen. Lange halte ich das nicht mehr durch. Wenn diese Gruppe hier fertig ist, werde ich auch gehen. Aber so lange muss ich noch durch halten.“
Ellen nickte, holte ein Glas und schenkte etwas aus einer braunen Flache ein. „Hier, trink das.“
„Ich glaube, ich muss mir das nächste mal besser überlegen ob ich zu dir komme. Sonst werd ich noch zur Alkoholikerin.“ Isabella nahm das Glas und roch daran. „Das riecht ja scheußlich.“
Ellen lachte. „Da ist kein einziger Tropfen Alkohol drinne. Das ist ein altes Rezept meines Urgroßvaters. Und der ist immerhin mehr als hundert Jahre alt geworden.“
„Dann auf deinen Urgroßvater.“ sagte Isabella und leerte das Glas in einem Zug. Sie schaute Ellen mit großen Augen an, röchelte und kniff die Augen zusammen. Nach fünf Minuten schaffte sie es endlich nicht mehr zu husten, rieb sich die Augen, atmete tief durch und sagte heißer „Also was immer da drinne war, wenn du mir das noch mal gibst, werde ich keine 35 Jahre mehr alt.“
„Ach stell dich nicht so an. Das sind alles natürliche Zutaten.“
„Soweit ich weiß, sind Tollkirschen auch natürlich.“ sagte Isabella „Dein Urgroßvater muss wirklich kerngesund gewesen sein, wenn er trotz diesem Zeug so alt geworden ist.“ Sie hustete und hatte Tränen in den Augen.
Wieder lachte Ellen. „Am Besten du gehst mal ins Bett und schläfst dich richtig aus. Morgen sieht alles wieder ganz anders aus. Und morgen Abend kommst du noch mal vorbei, dann geb ich dir noch was da von.“
„Danke. Ich schau mal ob ich mir das morgen noch mal antun will. Schlaf gut Ellen.“ Dann ging sie in ihr Zimmer, legte sich ins Bett und schlief schnell ein.
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  RE: Neue Horizonte Datum:07.02.17 12:31 IP: gespeichert Moderator melden


Servus noch mal.

Hab etwas über deine Geschichte NAchgedacht.Da sie ja woll in der Europa spielt.MAn da ging ja eine menge schief,das es da Sklaverei gibt.Und Menschen so schnell wegen solcher Kleinigkeiten ihre Freiheit verlieren.Hoffe es ist eine Alternative Welt.

Naja wie auch immer.Gibt es gar keine Orginasationen die sich für Sklaven einsetzen bzw. versuchen mißhandlungen auf zu zeigen.Und gibt es keine Regeln für Besitzer von Sklaven,was sie machen dürfen und was nicht?

Was passiert,wenn Sklavinnen schwanger werden.Entweder von männlichen Sklaven oder von Freien Bürgern,wie zum Bsp. ihren Herren.Was für einen Status haben die Kinder?Sind sie Sklaven von Geburt oder sind sie frei?Wer kümmert sich um sie und sorgt das sie erzogen und ausgebildet werden.

Ist der Besizer/in berechtigt ihre Sklaven zur Sexuellen Ausbeute frei zu geben?

Tja da gibt es noch so einige Fragen.Viel Spaß weiter hin und alles gute.

mfg Wölchen


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  RE: Neue Horizonte Datum:07.02.17 15:45 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Wölchen,


Zitat

MAn da ging ja eine menge schief,das es da Sklaverei gibt.Und Menschen so schnell wegen solcher Kleinigkeiten ihre Freiheit verlieren.Hoffe es ist eine Alternative Welt.

Ob es eine fiktive Zukunft ist oder nicht, das wird die (reale) Zukunft zeigen, wer weiß, was alles noch passieren wird in den nächsten paar hundert Jahren.
Aber hoffen wir mal daß es nicht so weit kommt.

Die Sache mit den Menschenrechtsorganisationen, wie man diese wohl am Besten bezeichnen würde, lasse ich einfach im Moment erst mal offen. Aber Regeln/Gesetze gibt es definitiv. Die von dir angesprochenen Dinge sind da alle geregelt.

Zitat

Ist der Besizer/in berechtigt ihre Sklaven zur Sexuellen Ausbeute frei zu geben?

In der jetzigen Fassung gilt dazu ein klares Jein. Aber auch dazu kommt wahrscheinlich später noch was.

Anmerkung zu der fiktiven Welt: Diese ist vor gut 15 Jahren für ein P&P Projekt entstanden. Einzelheiten dazu langweilen hier aber vermutlich eher. Jedenfalls ist sie ziemlich gut ausgearbeitet. Ich musste für die Geschichte nur ein paar Kleinigkeiten der Historie anpassen.


Zitat

Tja da gibt es noch so einige Fragen.

Einfach stellen die Fragen. Solange ich nicht spoilern muss, antworte ich gerne.

einen schönen Abend noch.

HeMaDo
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  RE: Neue Horizonte Datum:08.02.17 16:52 IP: gespeichert Moderator melden


3 – Auktion


Die Wunden waren nach ein paar Tagen soweit verheilt, daß man kaum noch etwas davon sah. Bei einem Blick in den Spiegel stellte Mara fest, das tatsächlich keine Narben zurück geblieben waren.

Auch die nächsten Wochen waren durch Lernen und stumpfes wiederholen geprägt. In der freien Zeit nach dem Abendessen ging sie mit Caro und Larissa, mit denen sie sich mittlerweile sehr gut verstand und angefreundet hatte in die Bibliothek der Schule in der es viele echte Bücher gab die noch auf Papier gedruckt waren. Eines dieser Bücher las sie besonders gerne und aufmerksam. Es war recht umfangreich und fasste die Geschichte der Serva vom der Sklaverei im römischen Reich über die Leibeigenschaft im Mittelalter, die amerikanische Sklaverei bis zum Unabhängigkeitskrieg, die ersten modernen Gesetze für Serva nach der großen Seuche Mitte des 21. Jahrhunderts bis zu den umfangreichen Gesetzen und Regeln die jetzt, gut 300 Jahre nach der Seuche galten, zusammen.

Doch dann wurde die Routine durch ein besonderes Ereignis unterbrochen.
„Drei mal im Jahr findet eine Auktion statt auf der die Schülerinnen die in den vier Monaten zuvor ihre Ausbildung abgeschlossen haben versteigert werden. Am kommenden Samstag ist es wieder so weit. Bis da hin wird eure Ausbildung unterbrochen. Statt dessen wird hier alles auf Vordermann gebracht. Ihr seid dazu eingeteilt, das Verwaltungsgebäude zu putzen. Und zwar von oben bis unten, bis alles blitzblank ist.“ erklärte Miss Isabella als sie nach dem Frühstück im Schlafsaal vor ihren Betten standen. „Bei einer Auktion geht es nämlich nicht nur darum daß die Schülerinnen versteigert werden die ihre Ausbildung abgeschlossen haben sondern es ist auch ein Tag an dem viele Leute kommen und sich die Schule ansehen können und dies auch tun. Jetzt packt euch das Putzzeug und kommt mit.“
Aus dem Schrank neben der Tür holten sich die Frauen Eimer, Schrubber, Besen und Schaufeln, Staubtücher und Reinigungsmittel. Sie folgten Miss Isabella in das Verwaltungsgebäude neben dem Haupttor. Im Flur stellten sie sich in einer Reihe auf. Miss Isabella tippte Kim, Mara und Abigail an.
„Ihr Drei kommt mit.“ Sie führte die Drei in ein Büro und deutete auf die Wände an denen einige dutzend größere und kleinere Bilder hingen von denen jedes eine Katze zeigte. Gemalte, fotografierte und gezeichnete. Auf schmalen Regalen standen eine Unmenge Katzenfiguren aus Porzellan. Auch auf dem geschwungenen Schreibtisch aus dunklem Holz standen mehrere gerahmte Bilder. Auch diese zeigten Katzen verschiedenster Rassen in den unterschiedlichsten Posen. Das kurioseste in diesem Büro war jedoch eine überlebensgroße, fast einen Meter hohe Katze aus Terrakotta die in einer sitzenden Pose neben der Tür stand. Sie trug einen übergroßen Strohhut und ein Schleifchen.
„So hat wohl jede ihren kleinen Spleen.“ sagte Miss Isabella leise und schaute sich in dem Büro um. Es war auch für sie das erste Mal daß sie in Vitórias Büro war. Laut sagte sie „Ihr werdet hier Staub putzen“ sie deutete auf die Wände und den Schreibtisch „und den Teppich saugen.“ Bis zum Mittag will ich, daß ihr fertig seid.“ sie schaute sich noch einmal kurz um, schüttelte den Kopf und ging nach draußen zu den Anderen. Die Tür ließ sie offen und schaute ab und an hinein.

Die Arbeit war zwar nicht einfach bei all den vielen kleinen Figuren und Bildern, ging aber gut voran. So hatten sie nach gut zwei Stunden bereits die ganzen Bilder und Figuren mit Staubwedeln und Tüchern gesäubert. Abigail holte den Staubsauger herein und begann zu saugen während Kim den Schreibtisch feucht abwischte und Mara mit einem Staubwedel der an einem langen Stiel befestigt war, die Ecken zwischen Wand und Decke entstaubte. Mara stand gerade mitten vor der Wand und hatte den Staubwedel hoch gehoben als Abigail rückwärts mit dem Staubsauger auf sie zu kam und sie an stieß. Mara strauchelte und stieß mit dem Stiel des Staubwedels einige Bilder von der Wand. Wie in Zeitlupe sah sie diese fallen und auf dem Boden auf schlagen. Zwei der Rahmen zerbrachen in mehrere Stücke.
„Du dumme Kuh. Pass doch auf.“ rief Abigail, die den Staubsauger aus geschaltete hatte und drehte sich zu Mara.
„Was ist denn hier los?“ fragte Miss Isabella die gerade zur Tür herein gekommen war.
„Mara hat die Bilder runter geworfen.“ sagte Abigail und zeigte auf die zerbrochenen Rahmen die am Boden lagen.“
„Es tut mir leid Miss, das wollte ich doch nicht.“ sagte Mara, kniete sich hin und sammelte die Überreste auf.
„Erst hat sie mich angerempelt und dann die Bilder runter geworfen.“ sagte Abigail und warf einen verärgerten Blick zu Mara.
„Des stimmt doch garnich.“ mischte sich Kim ein. „Du hast nich aufgepasst und sie angerempelt. Dann sin die Bilder runter gefallen.“ sie deutete mit dem Finger auf Abigail.
„Sag mal hast Du sie nicht mehr alle?“ schrie diese. „Willst du sagen ich bin schuld da dran?“ Sie ließ den Schlauch des Staubsaugers fallen und lief zu Kim. Sie schlug ihr mit der flachen Hand auf die Brust so daß diese taumelte und im Fallen ein Bild vom Schreibtisch wischte welches ebenfalls auf dem Boden zerbrach. Kim rappelte sich auf und rammte ihr die Schulter in den Bauch so das auch sie lang auf den Boden fiel.
„Aufhören!“ schrie Miss Isabella laut und verpasste beiden einen Schlag mit der Gerte. Die Beiden gingen auseinander, standen auf und warfen sich wütende Blicke zu. Mara stand noch immer mit den zerbrochenen Bildern in der Hand vor der Wand und sagte „Das wollte ich nicht. Das ist alles meine Schuld.“
„Nein, des ist Abigail Schuld dran. Die hat dich angerempelt.“ sagte Kim und handelte sich damit einen weiteren Stoß von dieser ein.
„Schluss jetzt. Ich will keinen Ton mehr hören!“ schrie Miss Isabella. „Und zwar von keiner von Euch.“ ihr Blick verriet wie wütend sie war. „Ihr kommt jetzt mit. Alle Drei!“ Sie wies mit dem Arm zur Tür und die Drei gingen in den Flur. Abigail, die hinter Kim lief schob diese unsanft an und Mara hielt noch immer die zerbrochenen Bilderrahmen vor sich in den Händen. Miss Isabella führte sie zum Büro der Schulleiterin und ließ sie dort auf dem Flur knien.
„Einen einzigen Ton und ihr verbringt alle drei die nächste Woche im Keller!“ sagte sie laut bevor sie klopfte und auf ein „Herein!“ das Büro betrat und die Drei alleine auf dem Flur zurück ließ. Von drinnen waren Miss Isabellas Stimme und die der Schulleiterin zu hören, aber durch die Tür zu gedämpft als das man etwas hätte verstehen können. Alle Drei knieten mit nach vorne gerichtetem Blick schweigend auf dem Flur als Miss Isabella endlich wieder aus dem Büro heraus kam.
„Abigail, steh auf und geh zur Schulleiterin.“ sagte Miss Isabella.
Abigail stand ohne eine Regung zu zeigen auf, klopfte an die Tür und ging nach einem „Herein.“ in das Büro. Miss Isabella stellte sich neben die Tür und schaute zu Kim und Mara die ihr einen ängstlichen Blick zu warf.
Von drinne konnte sie die Stimme der Schulleiterin hören die anscheinend sehr wütend war. Mit ausdruckslosem Gesicht kam Abigail nach einer scheinbaren Ewigkeit aus dem Büro, sagte „Kim, du sollst jetzt rein.“ und kniete sich mit etwas Abstand neben Mara. Sie sah Abigails Gesicht als diese aus dem Büro kam. Anscheinend hatte sie geweint. Sie schaute nach unten zu den Bildern die in ihren Händen lagen und ihr Magen krampfte sich zusammen. Ihr war klar, daß sie eine Strafe dafür erwartete daß sie die Bilder zerbrochen hatte und sie wusste, daß diese Strafe sicher sehr hart werden würde. Sie musste an Neela denken, die Frau, die am ihrem ersten Tag hier vor allen Anderen ausgepeitscht wurde. Wieder war aus dem Büro die ärgerliche Stimme der Schulleiterin zu hören. Nach einer Weile schien sie sich zu beruhigen und ihre Stimme wurde leiser. Nach einer ganzen Weile öffnete sich die Tür und sie hörte die Schulleiterin sagen „Ja Ja, schon gut.“ Dann kam Kim heraus. Sie schien bei weitem nicht so mitgenommen wie Abigail. Sie trat zu Miss Isabella, knickste und sagte „Die Schulleiterin möchte Sie noch einmal sprechen Miss.“ Dann kniete sie sich wieder vor die Wand. Miss Isabella klopfte und ging in das Büro. Sie kam recht schnell wieder heraus, schaute zu Mara und sagte ihr sie solle jetzt hinein gehen.

Mara stand mit zitternden Knien auf, ging zur Tür und klopfte. Nach dem „Herein!“ öffnete sie die Tür, trat ein, schloss die Tür so leise es ging hinter sich und knickste. „Es tut mir leid, ich wollte die Bilder nicht kaputt machen Miss.“ sagte sie mit gesenktem Blick.
Die Schulleiterin schaute sie mit ernstem Blick an. „Ja, es ist schade um die Bilder und Miss Vitória wird darüber auch nicht sehr erfreut sein, da bin ich mir sicher. Aber du hast ja gleich zugegeben, daß du sie herunter geworfen hast.“
Mara schaute sie mit großen Augen an. Sie hatte ein gewaltiges Donnerwetter erwartete. Statt dessen schien die Schulleiterin recht gelassen zu wirken.
„Schau mich nicht so an. Natürlich bist du mit verantwortlich da für.“ sie zeigte auf die Bilder die Mara noch immer in der Hand hielt. „Aber wenigstens hast du dich nicht wie eine Halbstarke herum geprügelt. Aber dazu kommen wir gleich. Ich möchte jetzt erst einmal von dir wissen, was passiert ist. Und bitte, versuch nicht irgend jemanden in Schutz zu nehmen sondern erzähl mir was passiert ist.“ Sie schaute Mara an und nickte auffordernd.
„Ja Miss.“ sagte Mara leise. „Ich habe die Decke abgestaubt und dann bin ich an die Bilder gekommen und hab gemerkt daß irgend was in meinem Rücken war. Dann sind die Bilder runter gefallen und Miss Isabella ist ins Zimmer gekommen. Und dann haben Abigail und Kim sich angeschrien und sich geprügelt.“
Die Schulleiterin sah sie eindringlich an. „Und du bist sicher daß du erst an die Bilder gekommen bist und dann von Abigail gestoßen worden bist?“
Mara schaute unsicher. „Nein Miss, ich weiß es nicht genau. Das ging alles so schnell.“
Die Schulleiterin holte einen Zigarillo aus dem Schreibtisch, zündete diesen an und blies den Rauch in die Luft. Der schwere Geruch von Tabak und Vanille breitete sich im Raum aus.

Sie schaute Mara an und sagte „Egal wie vorsichtig man ist, man muss immer auch ein Auge auf andere haben damit so etwas nicht passiert. Du kannst laut den Schilderungen deiner Mitschülerinnen wohl nichts dafür daß die Bilder herunter gefallen sind. Aber dennoch hast du dich nicht so verhalten daß es ausgeschlossen war etwas zu zerbrechen. Du hättest, als du bemerkt hast, daß deine Mitschülerin mit dem Staubsauger hinter dir war zur Seite gehen können. Denn es ist nie auszuschließen, daß auch eine Andere unachtsam ist. Und wenn man in der Nähe von solch empfindlichen Dingen arbeitetet muss man eben auch auf andere achten. Daher trägst du auf jeden Fall eine Mitschuld an dem, was passiert ist. Sobald Miss Vitória wieder in der Schule ist, wirst du Bescheid bekommen und dich bei ihr melden. Da es ihre Bilder sind, die zerbrochen sind, wird sie es sein, die die Strafe fest legt und sie gegebenenfalls auch ausführen. Hast du noch etwas zu sagen?“
Mara sah auf. Sie hatte sich ein wenig beruhigt und nicht damit gerechnet, so glimpflich davon gekommen zu sein. „Es tut mir leid Miss. Ich wollte nicht, daß das passiert.“ sagte sie.
„Glaub mir, wenn ich das denken würde, wärst du jetzt auch im Keller. Jetzt geh zurück zu den Anderen und hilf ihnen weiter zu putzen.“
Mara schaute sie fragend an. Aber die Frage nach dem Keller die unausgesprochen im Raum stand wollte sie nicht stellen. Also knickste sie und wollte das Büro verlassen.
„Die Bilder lässt du hier.“ sagte die Schulleiterin als sie sich gerade um drehen wollte. Sie legte alle Teile vorsichtig auf den Schreibtisch und verließ dann endlich das Büro.

Weder Kim oder Abigail noch Miss Isabella waren noch auf dem Flur. So ging sie zu den anderen Schülerinnen die noch dabei waren, die Büros zu säubern und half ihnen dabei. Sie war von nun an noch vorsichtiger und achtete auch auf die Anderen.

Kurz vor dem Mittagessen kam auch Miss Isabella wieder zu ihnen. Sie schaute sich die Räume an, die bereits geputzt waren und war recht zufrieden mit der Arbeit die die Frauen bisher geleistet hatten. Kim und Abigail tauchten jedoch auch nicht auf, als sie beim Mittagessen saßen. Da jedoch einige Schülerinnen aus anderen Gruppen mit am Tisch saßen wollte Mara lieber nicht fragen, was mit den Beiden war. Zudem versuchte sie sich gerade mit Gedanken über das Essen, es gab Gulasch mit Klößen und Rotkohl, den sogar mit geriebenem Apfel, von ihrer bevorstehenden Strafe für die zerbrochenen Bilder ab zu lenken. „Ich dachte immer, das Essen in der Schule ist so schlecht.“ sagte sie, mehr zu sich selbst.
„Was denkst du denn, wer hier kocht?“ fragte eine Schülerin, die sie als Anita in Erinnerung hatte. „Irgend wie müssen wir ja lernen, zu kochen. Und der Satz den die Schule für das Essen jeder Schülerin bekommt ist genau so hoch wie der, den auch Kasernen für Soldaten bekommen.“
„Eben. Aber niemand sagt, daß man nachher auch so gutes Essen bekommt.“ sagte eine ihr bisher unbekannte Schülerin. „Also immer schön auf essen.“

Nach dem Mittagessen mussten sie weiter die Büros putzen. Dies lief ohne weiteren Zwischenfall ab. Aber nach dem Abendessen waren alle noch mehr geschafft als sie es sonst ohnehin waren. Die Meisten legten sich sofort in ihre Betten und schliefen schnell ein. Nur Larissa und Lena knieten zwischen ihren Betten und spielten eine Partie Schach.

Am nächsten Morgen erschien Miss Isabella wie gewohnt um halb sechs zum Wecken. Mara war, wie auch gut die Hälfte der Gruppe, bereits wach und fertig zum Sport angezogen. Die Anderen sprangen auf Miss Isabellas Weckruf aus ihren Betten und zogen sich schnell die Sportsachen an. Nur Abigail und Kim, die auch beim gestrigen Abendessen fehlten, waren auch bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht. Während sie nach dem Duschen fertig angezogen vor ihren Betten standen trat Frida vor und hob die Hand, als Miss Isabella an ihr vorbei ging.
„Was ist denn Frida?“ fragte diese.
„Miss, ich wollte fragen wo Kim und Abigail sind?“
„Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Jetzt reicht es, wenn ihr wisst, daß die Beiden morgen wieder hier sein werden.“ Miss Isabella machte eine wegwischende Handbewegung „Es reicht, wenn ihr wisst, daß ihr da, wo die Beiden jetzt sind, sicherlich nicht sein wollt. Und jetzt auf ins Verwaltungsgebäude weiter putzen.

Wieder mussten sie den ganzen Tag Büros im Verwaltungsgebäude putzen. Nach dem Mittagessen rief Miss Isabella sie zusammen. Im Flur erklärte sie ihnen „Also wenn ihr in dem Tempo weiter macht, dauert es noch eine Woche bis hier alles sauber ist. Darum habe ich beschlossen, daß wir nach dem Abendessen weiter machen. Dann habt ihr drei Stunden länger Zeit. Und wenn das nicht reicht, dann werdet ihr die nächsten drei Nächte eben durch arbeiten. Ich will auf jeden Fall, daß hier alles blitzblank ist.“
Ein allgemeines Stöhnen ging durch die Reihe der Schülerinnen.
„Ruhe!“ rief Miss Isabella sie zur Ordnung. „Wenn ihr euch endlich mal beeilt, dann müssen wir das nicht machen. Also etwas mehr Bewegung, das hier ist schließlich kein Feriencamp. Und jetzt alle wieder an Eure Arbeit.“ Sie schickte die Frauen wieder zurück in die Büros und schaute der Reihe nach in jedes Zimmer in welchem sich die Frauen gerade befanden um nach dem Rechten zu sehen. Am Abend, eine Stunde bevor es Zeit war, zu Bett zu gehen, rief sie die Gruppe zusammen und brachte sie in den Schlafsaal. Auf dem Hof stand ein großer, schwarzer Transporter auf dessen Seiten prangte großes Logo prangte. Ein Kreis dessen obere Hälfte von einem großen H eingenommen wurde. In der unteren Hälfte befanden sich drei aufwärts gebogene Linien. Eine Frau kam mit einer großen Tasche aus dem Hauptgebäude, öffnete die Hecktür und warf diese in den Transporter. Sie nickte Miss Isabella zu, setzte sich ans Steuer und fuhr durch das Tor, welches sich hinter dem Wagen schloss.

Als sie in den Schlafsaal kamen sahen sie sofort, daß Kim, bis zum Hals zu gedeckt in ihrem Bett lag und schlief. Abigails Bett jedoch war leer. Es fehlten sogar Kissen, Decke und Laken. Miss Isabella ließ die Frauen vor den Betten Aufstellung nehmen.
„Wie ihr alle seht, hat Abigail sich dazu entschlossen, die Schule zu verlassen.“ sie deutete auf das leere Bett. „Kim wird noch ein paar Tage Bettruhe brauchen, deshalb werdet ihr hier etwas ruhiger sein und sie nicht stören. Jetzt wünsche ich euch eine gute Nacht.“ Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Schlafsaal. Die Frauen bemühten sich möglichst leise zu sein und zogen sich um. Die meisten fielen sofort in ihre Betten und schliefen ein. Kim musste auch am nächsten Tag im Bett bleiben, während die Anderen weiter putzten. Erst als sie am Abend vollkommen fertig zurück kamen saß Kim in ihrem Bett und las. Ihre Handgelenke waren dick in Verbände gewickelt. Alle gingen zu ihr und wollten wissen, wo sie gewesen, was passiert und wo Abigail abgeblieben war. Doch Kim sagte nur, sie sei mit Abigail im Keller gewesen und diese wollte nicht mehr in die Gruppe zurück. Mehr konnte oder wollte sie nicht preis geben.

Auch am nächsten Tag putzen die Anderen weiter. Die Büros waren mittlerweile auf Vordermann gebracht und so folgten heute die wenigen anderen Räume und die Flure. Kurz vor dem Abendessen waren dann auch der letzte Flur und die Treppenhäuser geputzt und gebohnert.
„Ich bin zufrieden mit euch.“ sagte Miss Isabella als sie zusammen vor dem Gebäude standen. „Obwohl zwei Mitschülerinnen fehlen habt ihr es geschafft, rechtzeitig fertig zu werden, ohne die Nächte durcharbeiten zu müssen. Deshalb hab ich eine kleine Überraschung für euch. Nach dem Abendessen will ich euch alle in Sportsachen hier sehen.“ Ein leises Stöhnen ging durch die Gruppe. Keine der Frauen wollte jetzt noch Sport machen oder laufen. „Ruhe jetzt sonst laufen wir alle zusammen zehn Runden um den See.“ sagte sie. Sofort war wieder Ruhe. „Und jetzt ab mit euch zum Essen.“ Sie drehte sich um und ging zurück ins Verwaltungsgebäude.

„Was soll das denn werden?“ fragte Mandy in die Runde. Doch niemand wusste, warum sie ausgerechnet jetzt noch einmal laufen sollten. So gingen sie über den Hof in dem mittlerweile eine Art Bühne errichtet worden war und mehrere Tische U-förmig neben dem Eingang der Küche standen die mit Planen abgedeckt waren. Auch einige Stehtische standen bereits im Hof verteilt. Der Bereich vor der Mauer war mit Stangen und rot-weißem Band vom Rest des Hofs abgeteilt.

Nach dem Abendessen gingen Alle schnell in den Schlafsaal und zogen sich um. Keine zehn Minuten später standen sie wieder vor dem Verwaltungsgebäude und warteten auf Miss Isabella. Diese kam kurz darauf aus dem Hauptgebäude zu ihnen. Sie trug ebenfalls Sportsachen. „Wenn ihr euch daneben benehmt, werdet ihr Alle die nächste Woche im Keller verbringen.“ sagte sie ruhig zu den Frauen und lief auf das Tor zu. Dieses öffnete sich und sie folgten ihr nach draußen. Anstatt jedoch zum Park zu laufen, führte sie Miss Isabella in die andere Richtung. Nachdem sie etwa 200 Meter von der Schule entfernt waren verlangsamte Miss Isabella ihren Schritt und sie spazierten gemütlich die Straße entlang bis in einen Bereich der Stadt in dem die Straße für den Verkehr gesperrt war. Auch um diese Uhrzeit schlenderten noch hunderte Menschen zwischen den Geschäften, Cafés und Restaurants umher. Miss Isabella führte sie in eine schmale Nebenstraße und ging auf einen Hauseingang zu. Sie ging die zwei Stufen nach oben und klopfte an die Tür. Ihr wurde geöffnet und sie trat hinein. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss und die Frauen standen etwas ratlos auf der Straße.

„Wollt ihr da stehen bleiben?“ fragte Miss Isabella die die Tür wieder geöffnet hatte und heraus schaute. Die Frauen sahen sich verwundert an und folgten ihr dann. Direkt hinter der Tür führte eine schmale Treppe nach oben. Eine ältere Serva mit schneeweißen Haaren hielt ihnen die Tür auf und begrüßte sie freundlich lächelnd mit einem „Herzlich willkommen.“ Ihr Halsband besaß nicht den obligatorischen Ring. Nur eine Nummer war darauf eingraviert. Die Frauen gingen die Treppe hinauf und befanden sich in einem großen Raum wie er in jedem beliebigen Café als Gastraum hätte dienen können. Alles war sehr hell und gemütlich eingerichtet. Auf den Tischen standen Kerzen in kleinen Gläsern und an den Wänden hingen viele Bilder, Poster und Zeichnungen. An einer Wand hingen mit Nadeln befestigt, einige Hundert Postkarten aus allen Teilen der Welt. Daß dies kein normales Café war konnte man nur daran sehen, daß die Tische nur etwa einen halben Meter hoch waren und anstatt Stühlen weiche Kissen rund herum lagen. Miss Isabella ging zu einem runden Tisch und kniete sich davor und deutete den Schülerinnen es ihr gleich zu tun. Die Schülerinnen knieten sich nun ebenfalls an den Tisch. Sie fragten sich, was das zu bedeuten hatte. Mara, die direkt am Fenster kniete, schaute heraus und konnte direkt auf die Straße sehen. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befanden sich ein ziemlich teuer aussehendes Restaurant und daneben eine Boutique einer exklusiven Modemarke.

Die Frau, welche sie unten herein gelassen und begrüßt hatte, kam an den Tisch und fragte „Was darf‘s denn sein?“
Miss Isabella sagte „Wer Cappuccino will hebt die Hand, wer Kakao will lässt sie unten.“ Sie zählte kurz durch und sagte dann „Sieben Cappuccino und drei Kakao bitte Klara. Und das Übliche.“
Die Frau nickte und verschwand dann wieder.

Die Schülerinnen saßen schweigend am Tisch, keine traute sich in Anwesenheit von Miss Isabella ein Wort zu sagen. „Ihr könnt ruhig reden, wir sind hier unter uns.“ sagte diese und deutete auf die anderen Gäste. Es waren ausnahmslos Frauen und alle trugen ein Halsband. Die Meisten eines mit Ring, einige jedoch auch eines ohne. Was den Frauen noch auffiel war, daß nur wenige der anderen Gäste eine Tunika trugen sondern überwiegend ganz normale Alltagskleidung.
Chris schaute sich um und fragte etwas eingeschüchtert „Was hat das eigentlich mit dem Ring auf sich? Ich meine, keine Schülerin hat ein Halsband. Und die Serva die ich gesehen habe hatten alle eins um und alle haben vorne den Ring vorne dran.“
Miss Isabella sah sie an und schüttelte leicht den Kopf, grinste aber. „Ich wollte jetzt eigentlich keinen Unterricht mehr halten. Aber was soll‘s? Wenn ihr die Schule verlasst, bekommt ihr alle ein Halsband auf dem eure Nummer eingraviert ist. Das Halsband ist so verschlossen, daß ihr es nicht mehr abnehmen könnt. Außer natürlich bei Frida. Das heißt nicht mehr und nicht weniger als daß die Trägerin eine Serva ist. Der Ring bedeutet, daß die Trägerin nicht frei ist und jemandem gehört. Ein Halsband ohne Ring heißt also daß die Trägerin frei ist.“ sie tippte auf ihr eigenes Halsband bei dem dieser fehlte. Bevor sie weiter erklären konnte, kam die Frau zurück und stellte ein großes Tablett mit dampfenden Tassen vor ihnen auf dem Tisch ab. Sie ging wieder und kam mit einem weiteren Tablett, das sie ebenfalls auf den Tisch stellte. Auf diesem befanden sich Schalen mit Eiscreme.
„Greift zu.“ sagte sie Miss Isabella. Zögernd nahmen sich die Frauen die Tassen und Eisschalen und begannen zu Essen und trinken. Langsam wurden sie lockerer und es entspann sich eine Unterhaltung an der sich auch Miss Isabella beteiligte. Doch richtig locker wurde diese durch deren Anwesenheit nicht.

Mara und auch die anderen die am Fenster saßen schauten immer wieder hinaus und beobachteten das Treiben auf der Straße. Viele Leute gingen hektisch umher, andere schlenderten langsam und sahen sich die Schaufenster der Geschäfte an. Maras Blick fiel auf ein Paar welches in das Restaurant ging. Er trug einen Anzug, sie ein schickes Kleid mit glitzernden Pailletten und Schuhe mit hohen Absätzen. Der Mann hielt ihr die Tür auf und bevor sie das Restaurant betrat knickste sie vor ihm.
„Guck nicht so Mara.“ holte Miss Isabellas Stimme sie aus ihren Gedanken zurück. Sie hatte gesehen, was Mara so erstaunte. „Serva zu sein muss nicht unbedingt nur heißen zu dienen. Viele leben ein ganz normales Leben, haben Familie und bekommen Kinder.“ Nun sahen alle etwas erstaunt zu ihr. Sie drehte sich um und rief „Klara, hast du mal ein paar Minuten Zeit?“
Die Bedienung kam zu ihnen an den Tisch. „Sag mal, kannst du meinen Schülerinnen mal die Bilder von deinem Sohn zeigen?“ fragte Miss Isabella.
Die Frau lachte „Gerne doch. Mal wieder Anschauungsunterricht Isa?“
Miss Isabella nickte „Alle zwei Jahre wieder das Selbe.“ auch sie lachte.

Die Frau verschwand kurz und kam einen Augenblick später mit einem Pad zurück, kniete sich an den Tisch und legte es darauf. Sie tippte kurz etwas ein und es erschien ein Bild auf dem ein Mann in Freizeitkleidung und eine etwas schüchtern drein blickende Frau zu sehen waren. Sie trug eine einfache Tunika und ein Halsband. Das nächste Bild zeigte wieder die Beiden, dieses Mal im Hintergrund das Meer oder ein See. Auch die nächsten Bilder zeigten die Beiden vor wechselnden Hintergründen. Mal in den Bergen, mal in einem Garten vor einem Pool herumalbernd. Ein Schnappschuss zeigte Ihn wie er gerade in den Pool fiel, offenbar hatte sie ihn hinein geschubst. Alles waren ganz normale Familienbilder wie sie jedes Paar den Eltern schickte. Die Beiden wurden auf den Bildern sichtbar älter. Dann kamen einige Bilder einer Hochzeit. Eines davon zeigte die Beiden vor dem Tor eines alten Gebäudes stehend, sie im weißen Brautkleid mit Schleier und langer Schleppe, er im Anzug. ein typisches Hochzeitsbild. Die nächsten Bilder zeigten die Frau die im Gegensatz zu den vorherigen Bildern wieder eine Tunika trug. Vor immer dem gleichen Hintergrund stand die Frau in immer der selben Pose und der Mann deutete grinsend, auf jedem Bild mit einer anderen Grimasse, auf ihren immer dicker werdenden Bauch. Auf dem letzten Bild dieser Reihe hockte er vor ihr mit einem ganz in Rosa gekleideten Säugling im Arm während ihr Bauch wieder einen normalen Umfang hatte.
Die Bilder zeigten die Beiden nun immer öfter mit dem Kind, das langsam heran wuchs. Da waren Bilder einer Einschulung auf dem die Tochter mit braunen Locken zusammen mit ihren Eltern in einer steifen Pose vor einer Schultafel stand und Urlaubsbilder von den unterschiedlichsten Orten.
Eines der Bilder zeigte die Drei wie sie vor der Freiheitsstatue posierten. Das Mädchen, es war auf diesem Bild ungefähr zehn Jahre alt, hatte die selbe Pose eingenommen wie das berühmte Wahrzeichen. Frida schaute erstaunt zu Miss Isabella, dann wieder auf das Bild. Einige Bilder später fuhr die Frau auf einem Skateboard von ihrer Tochter gestützt eine Straße entlang. Das nächste Bild zeigte das Mädchen mit einem Gipsbein und einem zerbrochenen Skateboard unter dem Arm. Nun schaute auch Mara erstaunt zu Miss Isabella. Mittlerweile war allen klar geworden wer dieses Mädchen war.

„Aber das sind ja Sie.“ sagte Larissa. Die Anderen schauten zu ihrer Lehrerin.
„Ja, das sind meine Eltern und ich. Eine ganz normale Familie wie jede Andere auch.“ sagte Miss Isabella lächelnd. „Ich wollte daß ihr das seht um euch zu zeigen daß eine Serva nicht immer nur eine Dienerin sein muss. Überlegt doch mal, bei jeder Auktion werden etwa 40 Serva versteigert, das sind im Jahr 120 nur an unserer Schule. Und allein in Mitteleuropa gibt es sieben Schulen, drei weitere in der Mittelmeerunion, zwei im Nordeuropäischen Staatenbund und eine auf den britischen Inseln. Denkt ihr denn, es gibt so viele Leute, die eine Dienerin brauchen oder etwas in der Art?“ Keine der Frauen hatte sich bisher darüber Gedanken gemacht. Alle hingen nun ihren eigenen Gedanken nach und es wurde still am Tisch. „Aber bevor ihr euch irgend welche falschen Hoffnungen macht, es gibt auch genug Leute die eine Serva kaufen, die dann wirklich nur eine Dienerin ist. Es gibt jede Menge Möglichkeiten, was passieren kann, außer natürlich bezahlter Arbeit. Niemand kann euch irgend etwas garantieren.“ sie schaute die Frauen an die noch immer stumm da saßen. „So, und jetzt lasst uns mal langsam wieder zurück in die Schule gehen.“ Sie erhob sich, umarmte die Frau die nun ebenfalls aufgestanden war und ging zur Treppe. Die Schülerinnen standen auf, knicksten vor der Frau und folgten Miss Isabella nach draußen. Im Laufschritt ging es zurück zur Schule wo sie sofort in ihre Betten geschickt wurden.

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Weil dieses Kapitel nicht mehr all zu lang ist, hier gleich dessen Ende hinten dran:

Am nächsten Morgen lief auch Kim wieder mit den Anderen um den See und beteiligte sich an den morgendlichen Übungen. Nach dem Lauf mussten sich alle duschen und wurden von Miss Isabella sehr gründlich inspiziert. Erst als Alle ordentlich gekämmt, mit blitzblanken Fingern und glatt rasiert waren durften sie zum Frühstück gehen. Danach ging es zurück in den Schlafsaal wo Miss Isabella sich vor ihnen aufstellte. „Wer von euch hat denn schon einmal eine Auktion gesehen?“ Sie schaute die Schülerinnen an. Keine hob die Hand. „Dann ist es also für euch alle die erste Auktion. Seht es euch gut an.“

Nach dem Frühstück mussten sie helfen vor der Bühne die Stühle auf zu stellen und rund herum Stehtische zu verteilen. Sie halfen bei den Vorbereitungen wo gerade jemand gebraucht wurde. Georgia, Lena und Chris wurden abgestellt mit einigen anderen Schülerinnen Getränke zu servieren. Sie wurden angewiesen nicht lange irgend wo herum zu stehen. Wer nichts zu tun hatte musste sich im Schlafsaal aufhalten.
„Ihr beide kommt mit.“ Miss Isabella deutete auf Larissa und Mara. Sie folgten ihr und mussten sich neben einen Eingang des Hauptgebäudes stellen. Von ihrem Standpunkt aus hatten die Beiden eine gute Sicht auf die Bühne und den Platz davor. „Ihr bleibt hier stehen und rührt euch nicht. Wenn jemand Fragen hat, beantwortet ihr die und wen jemand irgend wo hin will, dann führt ihr in oder sie dort hin. Seid höflich, knickst ordentlich und steht ansonsten still. Ihr werdet später abgelöst und könnt dann in den Schlafsaal zurück.“

Miss Isabella ließ die Beiden so stehen und ging.
Mara und Larissa unterhielten sich leise und schauten aufmerksam herum. Noch war kein Gast zu sehen. Erst kurz vor Mittag wurde es langsam unruhig. Die ersten Gäste kamen herein und auch die ersten Autos der Gäste mit persönlicher Einladung kamen durch das Tor und wurden auf der abgesperrten Fläche eingewiesen zu parken. Nun mussten auch Larissa und Mara ihre Aufgabe erfüllen, denn die ersten Gäste kamen zu ihnen und fragten nach dem kleinen Saal. Dort fand die Besichtigung der Schülerinnen statt die heute versteigert werden sollten. Abwechselnd führten die Beiden die Gäste dort hin und stellten sich wieder an ihren Platz.

Irgendwann begannen sich die Stuhlreihen vor der Bühne zu füllen und es kam kaum noch jemand zu den Beiden um nach dem Weg zu fragen. Als die meisten Stühle bereits belegt waren kam ein Mann auf die Beiden zu. Die Beiden knicksten und stellten sich gerade hin. Der Mann war etwa einachzig groß. Den schwarzen Hut mit breiter Krempe und schneeweißem Band hatte er so tief ins Gesicht gezogen, daß er seine Augen fast komplett verdeckte. Sein brauner Mantel mit pelzbesetztem Kragen hing ihm locker über die Schultern so daß man den schwarzen Anzug mit Nadelstreifen, sein ebenfalls schwarzes Seidenhemd und die weiße Krawatte sehen konnte. Selbst seine sehr teuer aussehenden Schuhe waren aus schwarzem und weißem Leder und an seinem Handgelenk glitzerte eine goldene Uhr. Er musterte sie eingehend und ging dann wieder.

Mara schaute Miss Isabella hinterher die mit diesem Mann im Verwaltungsgebäude verschwand.
„Was sollte das denn? Und was will Al Capone denn hier?“ fragte Larissa sie erstaunt.
„Wenn das Al Capone ist, dann soll er uns gefälligst auch was zu trinken geben.“ Mara grinste breit und wies auf eine Mitschülerin die mit einem Tablett voller Sektkelche durch die Reihen der Gäste ging. Ein anderer Mann kam auf sie zu. Auch dieser trug den Mantel in der selben weise offen. Er trug auch den gleichen Hut wie der Erste. Der Mann war in einen dunkelblauen Anzug gekleidet und hatte den Kragen seines Paislyhemdes weit nach oben geschlagen. Dazu trug er schwarze Handschuhe mit schneeweißen Nähten. Er musterte Mara und Larissa die nebeneinander standen und ihn unverhohlen an starrten.
„Ich nehme nicht an, daß unhöfliches Starren hier gelehrt wird.“ sagte er mit leiser Stimme. Die Beiden senkten den Blick und schauten zu Boden. So fielen ihre Blicke auf die Schuhe des Mannes. Auf dem schwarzen Leder der Slipper prangten weiße Totenköpfe unter denen je zwei Krummschwerter gekreuzt waren.
„Du bist 241809“ er deutete auf Mara. „Und du 241807. Trinkt ihr Alkohol?“
Mara war ziemlich erstaunt über diese Frage. Doch sie antwortete wahrheitsgemäß und sagte „Nein Herr.“
„Raucht ihr?“
Wieder antwortete Mara „Nein Herr.“
„Nehmt ihr Drogen?“
Dieses mal antwortete Larissa mit einem höflichen aber bestimmten „Nein Herr.“, warf ihm aber einen erstaunten Blick zu.
„Was denn dann?“ er musterte sie eingehend. „Schlaft ihr miteinander?“ fragte er trocken.
Beide sahen ihn erstaunt an. Mara spürte wie ihr die Schamesröte ins Gesicht schoss. Sie schaute kurz zu Larissa, der es nicht besser ging. Der Mann lachte auf. „Anscheinend wohl nicht. Was für ein langweiliges Leben muss das sein.“ mit diesen Worten wandte er sich ab, zog eine Zigarre aus der Tasche die er umständlich anzündete und nahm ein Glas Sekt vom Tablett einer gerade vorbei kommenden Schülerin.
Die Beiden schauten ihm eine Weile nach. "Woher wusste der denn unsere Nummern?" wollte Larissa wissen. Mara schaute dem Mann hinterher der nun mit einer anderen Schülerin sprach. Sie zuckte mit den Schultern da sie sich auch keinen Reim darauf machen konnte.

Nach einer ganzen Weile kam der erste Mann, gefolgt von Miss Isabella und der Schulleiterin wieder aus dem Verwaltungsgebäude. Sie gingen zu einer gertenschlanken, hoch gewachsenen Frau die schon die ganze Zeit über durch den Hof geschlendert war und mit einigen Schülerinnen geredet hatte. Sie trug ein schlichtes, braunes Reisekleid mit dezentem Karomuster, einen dazu passenden Faltenrock und einen breiten Strohhut mit schwarzer Schleife an der eine weiße Rosenblüte befestigt war. Unter dem Hut umrahmte braunes, schulterlanges Haar das ziemlich helle Gesicht. Mara konnte deutlich erkennen, daß diese Frau über dem streng geknöpften Kragen ein breites, glänzendes Halsband trug. ’Sie ist also auch eine Serva’, dachte sie bei sich.
Die Frau sah Miss Isabella und die Schulleiterin, ging zu ihnen und knickste tief. Dann umarmte sie die Beiden herzlich. Sie schlenderten zusammen durch den Hof und unterhielten sich dabei angeregt. Die beiden Männer gingen mit einigen Schritten Abstand hinter der Gruppe her. Ihre Hände hielten sie dabei vor sich und schauten sich immer wieder um.

Nach einer ganzen Weile umarmte die Frau noch einmal Miss Isabella und knickste erneut vor der Schulleiterin. Dann ging sie, gefolgt von den beiden Männern die der Schulleiterin zu nickten, zu den abgestellten Autos. Die Frau unterhielt sich mit einem der Männer der darauf hin zum Buffet ging und eine andere Frau ansprach. Diese trug die selbe Kleidung wie die andere Frau nur fehlte ihr das Halsband. Die Frau steckte sich noch ein Stück gebratenes Fleisch in den Mund und folgte ihm dann zu den Autos. Dort öffnete der jüngere der beiden Männer die hintere Tür eines riesigen, roten Autos das aus einer längst vergangenen Zeit zu stammen schien. Es hatte chromglänzende Zierleisten und Stoßstangen und Weißwandreifen. Auf dem ebenfalls chromglänzenden Kühlergrill vor der lang gestreckten Motorhaube prangte ein geflügeltes „B“ als Kühlerfigur.
Darauf hin nahm die erste Frau, es war die welche das Halsband trug, erst der Anderen den Hut ab, dann ihren eigenen. Sie gab die Hüte dem Mann, umarmte die andere Frau, zog sie zu sich heran und küsste sie lange. Dann stiegen die Beiden in den Fond, der Mann reichte die Hüte hinein und schloss die Tür des Wagens. Er selbst ging um den Wagen herum und stieg auf der Fahrerseite ein. Der andere Mann stieg auf der Beifahrerseite ein und schloss die Tür. Dann fuhr der große Wagen leise aus dem Tor.

„Wow, ein Bentley S1.“ sagte Larissa die dem Wagen mit offenem Mund hinterher starrte. „Ich wusste garnicht, daß es so Autos überhaupt noch gibt.“ Mara schaute sie groß an. Sie hatte keine Ahnung daß Larissa sich mit sowas überhaupt auskannte. „Also wen muss ich töten um als Serva mit so einem Auto Chauffiert zu werden?“ fragte diese.
„Hast du gesehen, wie die Beiden sich geküsst haben?“ fragte Mara leise. Sie interessierte sich nicht all zu sehr für Autos und schon garnicht für solch alte Fahrzeuge.

„Hier wird niemand getötet!“ Die Beiden fuhren zusammen als Miss Isabellas Gerte locker auf ihre Hintern fuhr. Lachend sah sie die Beiden an. Mara sah erstaunt daß auch sie eine weiße Rosenblüte im Haar trug. „Und warum sollten sie sich nicht küssen? Immerhin sind sie verheiratet.“ Mit diesen Worten ließ sie die Beiden stehen und ging zurück zur Schulleiterin.

„Was wollten die eigentlich hier?“ fragte Mara. „So kurz vor der Auktion weg zu fahren macht doch gar keinen Sinn.“
Larissa sah sie mit einem Stirnrunzeln an „Keine Ahnung. Aber etwas seltsam ist das schon.“
Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen als erneut Unruhe aufkam. Acht Schülerinnen wurden nackt aus dem Hauptgebäude geführt und stellten sich in einer Reihe vor der Bühne auf. Die Schulleiterin betrat die Bühne und sprach in ein Mikrofon. „Meine Damen und Herren, ich möchte Sie alle herzlich zu der zweiten Auktion des Jahres 2418 begrüßen. Es ist meine gesetzliche Pflicht darauf hin zu weisen, daß alle Frauen die heute hier versteigert werden freiwillig hier sind und dem zugestimmt haben.“ ein leises Raunen ging durch die Reihen der Zuschauer und Bieter. Einige lachten. Die Schulleiterin überhörte dies und fuhr fort „Die meisten von ihnen hatten die Wahl zwischen Gefängnis und der Schule, andere haben sich selbst und ohne Zwang gemeldet. Auch Sie als Bieter und potentielle Käufer haben sich an bestimmte gesetzliche Bestimmungen zu halten. Diesen Bestimmungen haben Sie mit ihrer Unterschrift zugestimmt als Sie ihre Bieternummer beantragt haben. Ich möchte nicht im einzelnen auf diese Regeln und Bestimmungen eingehen, Sie alle haben eine Ausführung davon in schriftlicher Form bekommen.“ sie machte eine kurze Pause „Heute kommen insgesamt 35 Serva zur Versteigerung. Sie alle haben bereits Gelegenheit gehabt, sich die Serva an zu sehen und Fragen zu stellen. In der nächsten halben Stunde können Sie sie sich noch einmal ansehen.“ sie legte das Mikrofon bei Seite und verließ die Bühne. Einige Gäste standen auf und gingen zu den Frauen die vor der Bühne standen. Eine Lehrerin stand dabei und beantwortete Fragen der Gäste.

Larissa deutete zu den Schülerinnen und sagte grinsend „Also das sieht ziemlich nach Gymnastik aus.“ Einige der Gäste ließen die Schülerinnen mehrmals knien und sich wieder hin stellen.
Mara, die das ebenfalls beobachtete sagte nachdenklich „In nicht mal zwei Jahren stehen wir auch so da. Ich weiß nicht, ob du das dann immer noch so lustig finden wirst.“
Sofort hörte Larissa auf zu lachen. Sie wusste, wie recht Mara hatte. Nachdenklich schaute sie weiter dem Treiben zu bis die Schulleiterin nach ungefähr einer halben Stunde wieder die Bühne betrat und sich hinter ein Pult stellte. Sie hatte nun einen Hammer in der Hand und klopfte damit drei mal auf das Pult. Die Gäste setzten sich wieder und die Schulleiterin sagte „Die Auktion der ersten Gruppe des heutigen Tages beginnt nun. Ich rufe die Nummer 251601 auf.“ eine Schülerin betrat nun die Bühne und stellte sich neben die Schulleiterin. Man konnte ihr deutlich ihre Aufregung und ihr Unbehagen ansehen als sie sich auf Geheiß der Schulleiterin einmal drehte und sich dann hin kniete. „Das Mindestgebot beträgt 2000 Dollar.“ sagte die Schulleiterin. In der Reihe der Gäste hob sich eine Hand. „2100 Dollar für den Herrn in der dritten Reihe. Weitere Gebote?“ fragte die Schulleiterin. Eine weitere Hand hob sich. Kurz darauf noch eine. Das Gebot stieg langsam auf 5500 Dollar an. Am Ende wurde die Schülerin dann für 5800 Dollar an einen Mann verkauft der in Freizeitkleidung auf die Bühne kam, den Betrag bezahlte und der Schülerin winkte ihm zu folgen. Er redete kurz mit ihr worauf hin sie ins ins Hauptgebäude ging. Nach einer Weile, als bereits die nächste Schülerin auf der Bühne stand, kam sie angezogen und mit einer Tasche zurück. Der Mann redete kurz mit ihr und ging dann zum Buffet wo er sich bediente.

Die zweite Schülerin wurde für 6500 Dollar an eine Frau verkauft. Auch die Gebote für die anderen sieben Frauen der Gruppe bewegten sich im selben Bereich. Nachdem die letzte Frau aus der ersten Gruppe versteigert war und die Meisten von ihnen mit ihren Taschen neben der Bühne standen und sich voneinander verabschiedeten kamen die ersten Käufer und nahmen ihre neuen Serva mit. Die meisten gingen mit gesenktem Kopf hinter ihnen her zum Tor oder zu einem der im Hof stehenden Wagen.

„So, ihr könnt jetzt rein gehen.“ Miss Isabella war zu Mara und Larissa gekommen und deutete auf den Eingang. „Jetzt übernehmen Caro und Kim für euch.“
Mara und Larissa knicksten vor Miss Isabella und gingen in ihren Schlafsaal von dem aus sie durch die Fenster weiter zu sehen konnten. Mara hatte jedoch genug gesehen. Sie setzte sich mit angezogenen Beinen auf ihr Bett und dachte nach während Larissa vor dem Fenster stand und weiter zu sah.

Frida setzte sich zu Mara aufs Bett und schaute sie an. „Du siehst aus als müsstest du mit dem Bären tanzen. Was ist denn mit dir los?“
Mara schaute sie groß an. „Wieso denn mit dem Bären?“
„Das ist ein Sprichwort aus meiner Heimat. Ist aber egal. Also, was hast du nun?“
„Das passt doch alles nicht. Da kommt man sich ja vor wie beim Ausverkauf.“ sagte Mara missmutig.
„Ich weiß immer noch nicht, was du meinst.“ Frida schaute sie fragend an.
„Na hast du die Gebote da draußen gehört? Das ist doch ein schlechter Witz. 6000 Dollar im Schnitt. Und eine Schülerin müsste im Jahr so ungefähr 8000 kosten. Also müsste das Mindestgebot doch etwa bei 16000 liegen. Aber 6000 ist doch wie im Schlussverkauf. So nach dem Motto ‚Alles muss weg‘.“
Frida lachte. „Meine Eltern bezahlen 1000 Dollar im Monat dafür daß ich hier bin.“
„Das mach es jetzt auch nicht besser.“ Mara ließ den Kopf hängen.
„Du weißt aber schon, daß die Schulen genau so viel Geld bekommen wie die Gefängnisse? Hast du dich denn nicht mal über die Schule informiert bevor du her gekommen bist?“ Frida sah sie groß an. „Ich hab alles gelesen über die Schulen bevor ich mich entschieden hab hier her zu kommen.“
„Na du hast gut Reden. Vor einem halben Jahr hab ich mich mitten in der Nacht im Main gewaschen und Essen in Supermärkten geklaut oder aus Müllcontainern geholt. Da hab ich über sowas doch nicht nachgedacht.“ Mara machte ein trauriges Gesicht.
Frida sah sie an und strich ihr über die Wange. Sie wollte von diesem Thema ablenken und sagte „Wenn du zehn Jahre ins Gefängnis kommst, kostet das den Staat gute 100000 Dollar. Da sind die 20000 für zwei Jahre doch wirklich ein Schnäppchen. Und das was für eine Schülerin bezahlt wird, kommt noch oben drauf. Also ist es für den Staat ein gutes Geschäft die Schulen zu bezahlen.“
„Also tatsächlich wie im Ausverkauf.“ Mara drehte sich um, legte sich hin und vergrub den Kopf in den Armen. Sie schlief ein und wurde zum Abendessen von Miss Isabella unsanft geweckt.
Nach dem Abendessen mussten sie Alle wieder helfen die Stühle zurück zu bringen. Der Hof war bis auf die Schülerinnen wieder menschenleer. Dann endlich durften sie in ihre Betten gehen.

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  RE: Neue Horizonte Datum:08.02.17 21:23 IP: gespeichert Moderator melden


Hm.

Ich bin jetz verwirrt.Hoffe ich bringe nichts durcheinander.Miss Isabella ist eine Serva.
Oder.
Ihre Mutter und ihre Großmutter war ebenfalls eine Serva.Wurde sie deswegen auch automatisch eine Serva,die zwar in Grunde frei war aber trotzdem unfrei?
Und was bedeuted es wenn eine Serva frei ist.Was für rechte haben solche Servas.


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Wölchen am 08.02.17 um 21:25 geändert
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  RE: Neue Horizonte Datum:08.02.17 21:43 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Wölchen,

Miss Isabella ist, wie ihre Großmutter (väterlicherseits) eine freie Serva. (So wie Frida auch.) Ihre Eltern bezahlten Schulgeld damit sie auf die Schule gehen konnten. Unfrei wird eine Frau nur wenn sie das selbst will (so wie Abigail und Kim, deren Eltern das Schulgeld nicht bezahlen konnten oder wollten) oder dadurch daß sie länger als fünf Jahre ins Gefängnis muss und selbst gewählt hat, statt dessen auf die Schule zu gehen.

Das Isabella sich (zumindest halbherzig) an gewisse Regeln hält, liegt darin begründet, daß sie als Lehrerin eine Vorbildfunktion zu erfüllen hat.

Die Hintergründe, warum eine freie Frau Serva werden will, was im großen und Ganzen vielleicht einer ganz normalen Ausbildung recht ähnlich ist, hier zu erklären würde zu weit vorgreifen fürchte ich. Das kann ich bei Bedarf gerne per PN erklären.

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  RE: Neue Horizonte Datum:08.02.17 21:57 IP: gespeichert Moderator melden


Ich kann leider meine Beiträge nicht ändern deshalb und weil ich die letzte Frage übersehen habe:

Zitat

Und was bedeuted es wenn eine Serva frei ist.Was für rechte haben solche Servas.

Die Rechte der freien Serva sind (im Vergleich zu denen anderer Frauen) nicht eingeschränkt.
Die unfreien Serva müssen dagegen einige Einschränkungen hinnehmen (wäre ja auch als Ersatz für eine Gefängnisstrafe sonst etwas witzlos ) Sie dürfen nicht selbst bestimmen, wo sie sich aufhalten, haben kein Anrecht auf Eigentum und müssen ihren Eigentümern weitreichend gehorchen um nur einige zu erwähnen.

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  RE: Neue Horizonte Datum:10.02.17 19:35 IP: gespeichert Moderator melden


4 – Strafe muss sein


Die nächsten Tage besserte sich Maras Laune nicht wesentlich. Erst als Miss Isabella sie eine Woche später nach dem Frühstück in eine große Küche brachte besserte sich ihre Laune etwas. Miss Lorena, eine Mittvierzigerin mit blonder Dauerwelle übernahm den Unterricht.
„Ihr werdet in den nächsten Wochen lernen zu kochen. Einige von Euch besser als Andere. Aber wenn ihr hier fertig seid kann jede von Euch zumindest so gut kochen daß eure Herrschaft nicht verhungern muss. Wer von euch kann denn schon kochen?“ sie sah in die Runde und einige Hände hoben sich. Mara hob darauf hin ebenfalls zögernd die Hand.
„So, was könnt ihr denn kochen?“ Sie zeigte mit ihrer kurzen Reitgerte auf Chris.
Diese sagte „Ich kann Eier kochen und Nudeln bekomme ich auch hin.“
„Ausgezeichnet. Eine richtige Gourmetköchin also.“ leises Kichern erklang im Raum. „Und du?“ ihre Gerte zielte nun auf Caro die , genau wie Mandy, behauptete vieles kochen zu können. Lena verstand unter Kochen das Zubereiten von Fertigmahlzeiten.
„Na dann ist ja für alle gesorgt und die Lebensmittelindustrie freut sich über viele verkaufte Fertiggerichte.“ wieder kicherten alle, bis auf Lena natürlich.
„Und was kannst du kochen? Nudeln mit Ei oder Fertiglasagne?“ die Gerte deutete auf Maras Nase.
„Ich kann Pfannkuchen und Nudeln, Waffeln hab ich auch schon gemacht und Fleisch kann ich auch braten.“ sagte Mara. „Sauce kann ich auch kochen und Kuchen backen.“
Ihre Mutter hatte ihr das alles beigebracht. Die Erinnerungen an die Zeit bevor sie von zu Hause weg gelaufen war, stiegen in ihr auf. So schlimm wie sie noch vor ein paar Monaten gedacht hatte, war es zu Hause doch nicht gewesen. Das Kochen und Backen mit ihrer Mutter zusammen hatte ihr immer viel Spaß gemacht. Eine Träne lief über ihre Wange als sie daran zurück dachte. Mit dem Ärmel wischte sie die Träne weg.

„Ausgezeichnet. Ich würde sagen, dann fangen wir mal alle gleich an. Pfannkuchen sind doch mal ein guter Anfang. Nehmt euch, was ihr braucht und fangt an.“ sie zeigte auf die Schränke vor denen sie stand. „Die, die nicht wissen, wie das geht, kommen hier her. Die Anderen fangen einfach mal an.“ sie ging in die hintere Hälfte der großen Küche „Und lasst das Knicksen hier sein. Das könnt ihr wo anders machen. Sowas gehört weder ins Schlafzimmer noch in die Küche.“

Caro, Mandy und Mara öffneten einen Schrank nach dem Anderen um festzustellen, wo sich alles befand. Mara war ganz in ihrem Element und holte sich eine Rührschüssel, Schneebesen, Löffel, Pfanne und Pfannenwender. Dann suchte sie Zutaten zusammen und überlegte ob sie herzhafte oder süße Pfannkuchen machen wollte. Da sie im Kühlschrank Schinken und geriebenen Käse fand, entschied sie sich dafür diese zu verarbeiten. Sie holte alle Zutaten und stellte sich an einen der Arbeitsplätze neben den Herd. Dort schlug sie ein Ei in die Schüssel, gab drei Löffel Mehl und etwas Salz und Backpulver hinzu. Sie verrührte alles und gab einen Schluck Wasser in die Schüssel. Dann würfelte sie eine Scheibe Schinken und gab diesen zusammen mit einer Hand voll Käse in die Schüssel und verrührte alles sorgfältig. Sie würzte mit etwas Pfeffer und Oregano, gab einen Schluck Öl in die Pfanne und wartete bis dieses heiß war. Zuletzt schüttete sie den Teig in die Pfanne und brachte die Schüssel zur Spüle. Auch die anderen Zutaten räumte sie sorgfältig zurück in die Schränke. Sie wendete den Pfannkuchen und als dieser fertig war legte sie ihn vorsichtig auf einen Teller. Zufrieden stellte sie fest, daß der Pfannkuchen genau richtig war und sie offenbar nichts verlernt hatte.

Miss Lorena kam zu ihr, schaute sich den Pfannkuchen an und dann Mara. „Sieht ja etwas seltsam aus.“ sie holte Messer und Gabel und probierte den Pfannkuchen. Zuerst verzog sie etwas das Gesicht, dann schnitt sie noch ein Stück ab und aß es. „Mit Schinken, sehr interessant. Aber nicht schlecht. Ich dachte eigentlich an einen süßen Pfannkuchen, aber der gefällt mir. Kannst du auch andere?“
„Ja Miss, man kann eigentlich alles rein machen glaube ich. Apfelstückchen, Banane, Salami, Paprika, Ananas, was man gerade da hat.“ sagte Mara etwas verlegen.
„Dann räum mal ein wenig auf und wasch das Geschirr ab.“
Mara tat was Miss Lorena sagte und hatte schnell alles wieder in den Schränken verstaut. Auch Caros Pfannkuchen fand Miss Lorenas Zustimmung. Der von Mandy war ohne Salz etwas fade. Die Anderen brauchten eine gute Stunde bis sie die Pfannkuchen von den Pfannen holen konnten. Die Drei wurden abgestellt, ihnen etwas unter die Arme zu greifen.


Nachdem sie die Schülerinnen zu Miss Lorena gebracht hatte, ging Isabella zur Schulleiterin.
„Setz dich. Was hast du auf dem Herzen.“ sie bot ihr einen Zigarillo an. Isabella steckte sich diesen an und schaute mit besorgtem Blick aus dem Fenster. „Es ist soweit nehme ich an.“
Isabella nickte. „Ich weiß nicht, ob ich es ihnen zumuten kann.“
„Isabella, deine Schülerinnen sind gesund und fit, selbst deine Nummer drei kann sich mittlerweile sehen lassen, auch wenn sie noch einiges an sich zu arbeiten hat. Und du weißt, daß dieser Teil der Ausbildung hart ist aber notwendig. Gehorsam lernen sie nicht anders. Oder hast du vielleicht andere Ideen?“
„Nein, keine die nicht mindestens potentiell gefährlich wären.“
„Siehst du? Also, was willst du machen? Sie nach Schule ins Kalte Wasser stoßen? Das halte ich für viel schlimmer als sie das eine paar Tage durch machen zu lassen. So wissen sie wenigstens, was auf sie zu kommen kann.“ Miss Wilhelmina schaute sie eindringlich an. „Isabella, wenn du das nicht durchziehen kannst, dann muss das jemand anderes machen. Und wenn ich sehe, daß du es nicht genau so durchziehst wie du es sollst, dann werde ich Vitória dazu abstellen müssen.“
„Ich schaffe das schon Miss.“
„Ich hoffe es. Du weißt, daß ich da durchgreifen muss. Aber mal was anderes. Du weißt ja, das Peter letzte Woche hier war.“ Sie öffnete eine Schublade ihres Schreibtisches und holte ein paar zusammengeheftete Blätter heraus die sie Isabella gab. Diese blätterte die erste, leere Seite um und schaute sich das nächste Blatt an. Sie betrachtete das angehängte Foto welches eine Endvierzigerin mit blonden, schulterlangen Haaren und einem freundlichen Lächeln zeigte wie es auch in einer Werbung für Zahncreme gut ausgesehen hätte. Sie schaute noch einmal auf die zweite Seite. „Sie hat eine Freundin? Wie passt das denn zusammen?“
„Sie sucht jemanden mit kaufmännischen Kenntnissen. Soweit ich weiß hat Nummer neun doch eine Lehre angefangen in dem Bereich.“
Isabella schaute sich die Papiere noch einmal genauer an. „Der Führerschein fehlt.“
„Ja, ich weiß. Und das ist auch etwas schwach.“ Miss Wilhelmina zeigte auf eine Zahl die mit rotem Stift auf dem Blatt stand. „Da wird der gute Peter wohl etwas in die Bresche springen müssen.“
Isabella lachte „Ich frage mich, wie er das machen will. Das dürften zusammen etwa vier bis fünftausend sein.“
„Das lass mal meine und Peters Sorge sein. Genau für sowas ist seine Schwester ja da.“ sagte Miss Wilhelmina und zog an ihrem Zigarillo.
„Also ich denke, das passt. Dann wird neun wohl in den nächsten Jahren ein wenig enthaltsam leben müssen.“ Miss Isabella grinste breit. „Ich werd wohl morgen Vormittag mal einkaufen müssen. Wahrscheinlich brauche ich was aus der Drogerie.“
„Nicht nötig.“ Auch Miss Wilhelmina grinste nun „Ich hab schon eine besorgt.“ sie gab Isabella ein Kleines Päckchen.“
Diese lachte „Na dann hat sie wenigstens einen Ausgleich für die nächste Woche.“
„Ja, sehe ich ebenfalls so. Und um den Führerschein kümmere ich mich morgen.“ Miss Wilhelmina stand auf, nahm die Papiere und steckte sie in den Aktenvernichter neben ihrem Schreibtisch. Mit einem lauten Surren schredderte dieser das Papier in winzige Stückchen.
Als Isabella aufstehen wollte, klopfte es an die Tür. Miss Wilhelmina verabschiedete sie und rief dann laut „Herein!“ Isabella wartete bis sich die Tür öffnete. Zwei junge Frauen die sie noch nie hier gesehen hatte standen vor dem Büro und knicksten als sie sie sahen. Eine der Beiden kam ihr irgend wie bekannt vor. Sie hatte schulterlange, blonde Haare, ein schmales Gesicht mit einem spitzen Kinn und ziemlich volle Lippen. Die Andere hatte wild abstehendes, dunkelblondes Haar und lächelte sie an, wodurch man deutlich die Lücke zwischen ihren Schneidezähnen sehen konnte. „Guten Tag Miss, wir wollten um etwas bitten.“ sagte die erste.
Isabella lachte, deutete dann zur Schulleiterin. „Ich bin hier nur zu Gast.“ sagte sie und ging hinaus.
„Aha, Maxine und Nicky.“ hörte sie Miss Wilhelmina noch sagen bevor sie hinter sich die Tür schloss.

Auf dem Hof standen acht junge Frauen in einer Reihe, alle trugen normale Alltagskleidung und schauten sichtlich nervös aus der Wäsche. Dann mussten die Beiden wohl auch zu der Gruppe gehören dachte sie sich. Sie stellte sich in eine Ecke und rauchte den Zigarillo fertig. Dabei beobachtete sie, wie Miss Vitória vor den Frauen hin und her ging, mit einer Gerte wedelte und auf sie einredete. Also war sie wieder hier. Sie ging zu ihr und wartete bis sie sie bemerkte.
„Hallo Isabella.“ sagte die junge Frau mit dem dunklen Teint und den dunkelbraunen Haaren. Sie trug ein viel zu breites Halsband mit einem schweren Ring an der Vorderseite. Das Wort „Staatseigentum“ fuhr ihr in den Sinn als sie dieses Halsband sah. Die Nummer auf diesem Halsband begann nicht wie üblich mit einer 01 sondern mit einer 16.
„Hallo Vitória. Hast du ein paar Minuten Zeit?“ Isabella deutete in die Ecke in der sie eben noch gestanden hatte.
„Sicher doch. Zwei meiner Schülerinnen sind gerade bei Miss Wilhelmina.“ sie drehte sich um zu den Frauen „Ihr bleibt hier stehen. Und wehe ihr rührt euch.“ sie drohte ihnen mit der Gerte.
In der Ecke angekommen fragte sie „Was kann ich für dich tun?“
„Es geht um die Schülerin, die deine Bilder kaputt gemacht hat.“
„Die Bilder?“ sie winkte ab „Foda-se. Die sind mir ziemlich egal. Ich hab noch hunderte die ich an die Wand hängen kann. Ist doch langweilig immer die selben Bilder zu sehen. Es ist nur schade um die Rahmen“ sie lachte schelmisch. Ernst fügte sie hinzu: „Aber es kann nicht sein, daß eine Schülerin fremdes Eigentum beschädigt.“ Isabella nickte. „Soweit ich gehört habe, waren es drei Schülerinnen.“ sie sah Isabella fragend an.
„Ja, aber eine davon hat uns bereits verlassen.“
„Dann sind es nur zwei. Ich habe da eine Idee. Kannst du sie heute Nachmittag entbehren?“ sie deutete auf die beiden Stangen die nach der Auktion wieder in der Mitte des Hofes aufgestellt worden waren. „Wie viel denkst du?“
Isabella schaute Vitória kurz an. ’Eine Idee? Auspeitschen war ja mal was ganz neues’ dachte sie bei sich. Sie konnte diese junge Frau einfach noch nicht einschätzen. „Mara ist eigentlich unschuldig, sie hat nur nicht auf ihre Mitschülerin geachtet. Und Kim, na ja, sie war sauer weil die dritte Schülerin Mara beschuldigen wollte. Ich denke zehn sind angebracht.“
„In Ordnung. Ich rede gleich mit Miss Wilhelmina.“
„Geht klar.“ sagte Isabella, nickte Vitória zu und ging in ihr Zimmer. Dort ließ sie sich auf ihr Bett fallen und starrte zur Decke. „Vielleicht waren zehn doch zu viel.“ überlegte sie. Aber nun konnte sie es nicht mehr ändern und die Beiden mussten da durch.


Mara freute sich über den Kochunterricht. Es war etwas vertrautes, auch wenn sie dadurch wieder an ihre Vergangenheit erinnert wurde. Doch die vertrauten Abläufe beim Kochen gaben ihr ein wenig Halt der ihr die letzte Zeit über gefehlt hatte. Nach dem Unterricht schickte Miss Lorena sie zum Mittagessen. Sie aß nur wenig, denn alle mussten während des Kochens die Ergebnisse der Anderen kosten, was nicht unbedingt nur eine Freude war. Dennoch hatte sie dadurch nur wenig Hunger.
Nach dem Essen ging die Gruppe in den Schlafsaal wo Miss Isabella bereits auf sie wartete. Gerade als diese etwas sagen wollte, erklang der Gong der sonst nur morgens zum Wecken und abends zum schlafen Gehen ertönte. Dann erklang die Stimme der Schulleiterin. „Alle Schülerinnen haben sich in zehn Minuten auf dem Hof ein zu finden.“

„Da wird sicher jemand bestraft werden.“ sagte Larissa leise. Mara hatte bei diesen Worten ein seltsames Gefühl in der Magengegend und schaute zu Miss Isabella die regungslos vor der Reihe Schülerinnen stand. Diese deutete auf Kim und Mara „Ihr Beide kommt mit. Ihr Anderen geht auf den Hof und stellt euch ordentlich zu den Anderen.
Mara rutschte das Herz in die Hose als Miss Isabella auf sie zeigte. Zusammen mit Kim folgte sie Miss Isabella über den Flur in eine Abstellkammer. „Ich nehme an, ihr beiden wisst, was jetzt passieren wird.“ Beide nickten. Ihre Gesichter waren kreidebleich „Tut mir leid Kim, eigentlich hast du deine Strafe ja schon bekommen. Aber Miss Vitória wollte es so. Schließlich waren es ihre Bilder und du hast ja auch welche vom Schreibtisch geworfen.“ Sie gab beiden ein zusammengerolltes Stück Stoff das die Größe eines großen Filzstiftes hatte. „In den Mund damit und drauf beißen. Und nicht reden.“
Die Beiden steckten sich die Stoffrollen in den Mund so daß diese nicht mehr zu sehen waren. Sie saugten sich schnell mit Speichel voll und es war ein sehr unangenehmes Gefühl. Doch sie waren Miss Isabella dankbar dafür und folgten ihr aus der Abstellkammer hinaus auf den Flur und in den Hof wo bereits alle Schülerinnen der Schule in Reih und Glied standen und warteten. Dort brachte Miss Isabella sie zu dem Podest mit den beiden Stangen wo eine andere Lehrerin sie bereits erwartete.
„Schönen guten Tag, ich bin Miss Vitória“ sagte sie freundlich. Mara schaute sie groß an. Hatte sie ihnen tatsächlich gerade einen schönen Tag gewünscht? „Ihr kennt das ja sicher schon. Wer will denn zuerst?“ Mara starrte sie groß an, schluckte und stellte sich dann zwischen die beiden Stangen wo sie die Tunika ablegte, zusammenfaltete und neben eine der Stangen legte. Sie hob beide Hände, hielt sich an der Stange fest und wartete. Sie wollte nur, daß es schnell vorbei war. Ihre Beine zitterten und sie hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen und obwohl die Sonne auf ihren Rücken schien war ihr kalt.
„Gut, dann wirst du sie jetzt fesseln.“ sagte sie zu Kim und gab dieser einige Seile. Kim kam wortlos zu ihr und band ihr die Hände und Füße an die Stangen. In ihren Augen konnte Mara Tränen sehen. „Tut mir leid.“ sagte sie leise zu Kim. Diese nickte nur wortlos und stellte sich neben die Stangen.

„Diese beiden Schülerinnen haben fremdes Eigentum beschädigt. Wie es dazu gekommen ist, spielt keine Rolle.“ Miss Vitórias Stimme hallte laut und deutlich über den Hof. „Dafür erhalten sie jetzt ihre Strafe. Da es mein Eigentum war werde ich die Strafe ausführen. Danach ist die ganze Sache für mich erledigt.“ sie sprach mit einem deutlichen Akzent war aber gut zu verstehen.
„Bereit?“ fragte sie leise. Mara konnte nur nicken, was hätte ihr auch alles Andere gebracht?

Der erste Schlag traf Maras Rücken vollkommen unerwartet. Kein Zischen der Peitsche durch die Luft, keine Bewegung in ihrem Augenwinkel. Sie schrie laut auf. Auch der zweite Schlag traf sie wieder ohne Ankündigung. Das Lederband der Peitsche wand sich um ihren Rücken. Wieder schrie sie laut auf und biss auf die Stoffrolle. Sie schloss die Augen und erwartete den nächsten Schlag. Auch dieser ließ nicht lange auf sich warten. Der Schmerz überrannte ihr Bewusstsein und beim nächsten Schlag spürte sie wie sie langsam abdriftete. Ihre Gedanken begannen zu versiegen und etwas anderes nahm deren Platz ein und kam langsam aus ihrem Inneren auf sie zu. Sie entspannte sich und wartete auf das was da kam. Die nächsten Schläge bekam sie mit, fühlte sich aber wie eine vollkommen unbeteiligte Zuschauerin in ihrem eigenen Kopf. Sie spürte daß das, was sich in ihr breit machte, ihre Gedanken zum Schweigen brachte und ihre Sinne benebelte. Es fühlte sich groß an, größer als der Schmerz und größer als die Angst vor dem nächsten Schlag.

Nachdem Miss Vitória beim zehnten Schlag angelangt war hing Mara in ihren Fesseln, Speichel lief ihr Kinn hinab und sie hatte die Augen geschlossen. Schon nach dem dritten Schlag hatte sie nicht mehr geschrien oder gestöhnt. Kim schaute sie nur ängstlich an und Miss Isabella, die neben dem Podest gestanden und alles beobachtet hatte ging schnell zu Mara. Sie hatte Angst, daß es zu viel für sie gewesen war und wollte sie los machen. Sie sah in ihr Gesicht und konnte, nein sie wollte nicht glauben, was sie sah. Mara hatte ein entrücktes Lächeln im Gesicht. Langsam öffnete sie die Augen und schaute sie an. Miss Isabella gab ihr einige leichte Schläge ins Gesicht. „Aufwachen Mädchen.“ sagte sie.

Mara fühlte sich leicht und frei. Sie wollte daß dieses Gefühl nicht wieder aufhörte. Plötzlich hörten die Schläge auf und sie spürte eine Berührung am Arm. Jemand schlug ihr ins Gesicht und plötzlich war alles vorbei. Sie fühlte ihre Hände die von den Fesseln fest nach oben gezogen wurden, spürte ihren Rücken und ihre Gedanken kehrten langsam zurück. Was war passiert? Jemand löste die Fesseln und fasste sie unter den Armen, brachte sie irgend wo hin. Sie wurde hin gelegt, auf den Bauch. Es war nicht ihr Bett aber es war weich und warm. Sie fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr. Mit geschlossenen Augen blieb sie liegen und rührte sich nicht. Sie wollte nicht aufwachen, wollte dieses Gefühl nicht gehen lassen.

Miss Isabella legte Mara auf das Bett im Sanitätsraum und sah sie fassungslos an. Langsam öffnete sie die Augen und lächelte sie an.
„Na, wieder da?“ fragte sie Mara. Diese nickte nur. „Meine Fresse, hast du sie nicht mehr alle mir so einen Schrecken ein zu jagen?“ ärgerlich schaute Isabella sie an. „Wenn du auf Schmerzen stehst, dann tu wenigstens so als würde es dir nicht gefallen!“
„Komm, lass sie erst mal. Ich glaube nicht, daß sie grad weiß wo von du redest.“ Ellen faste sie am Arm und zog sie von der Liege weg. „Geh wieder raus und bring dann die Andere in den Schlafsaal.“

„Fantastisch!“ dachte Isabella als sie den Flur entlang zum Ausgang ging. „Das kann ja noch spaßig werden.“ Sie ging zurück auf den Hof wo Vitória neben den Stangen stand und sie fragend an sah. Kim war bereits an die Stangen gefesselt und wartete zitternd auf das, was nun kam.
„Mach weiter.“ sagte Isabella leise zu Vitória. „Es geht ihr gut, alles in Ordnung.“
„Was ist denn mit ihr?“
„Das erkläre ich dir nachher. Jetzt mach weiter. Ich bringe Kim dann gleich zu unserer Ärztin.“
Vitória nickte nur und gab Kim den ersten Schlag. Diese schrie leise und bäumte sich in den Fesseln auf.

Mara spürte, daß sie nicht alleine im Raum war, jemand kam zu ihr. „Ich werde dir jetzt den Rücken eincremen. Das tut vielleicht etwas weh aber die Salbe tut dir gut. Du hast Glück, es ist nichts aufgeplatzt.“ Sie ließ alles über sich ergehen ohne sich zu rühren. Doch der Schmerz der Berührungen löste erneut etwas in ihr aus. Wieder war es als sei sie nur eine Unbeteiligte die zufällig in diesem Körper steckte. Sie hörte ein leises Stöhnen als der Schmerz ihre Gedanken verdrängte und sie die Augen schloss.
„Ich lass dich jetzt mal eine Weile alleine und schließe die Tür ab. In einer halben Stunde bin ich wieder hier.“ Mara hörte wie aus unendlich weiter Ferne eine Tür geschlossen wurde Sie war alleine, seit langer Zeit war niemand um sie herum. Sie war alleine mit sich selbst. Wie von selbst wanderte ihre Hand unter ihren Bauch, sie legte sie sich auf die Seite und winkelte das Bein ab und ohne ihr Zutun wanderte ihre Hand langsam zwischen ihre Beine und sie begann sich dort zu berühren und zu streicheln.

Isabella brachte die zitternde Kim in den Schlafsaal und legte sie auf ihr Bett. Sie betrachtete ihren Rücken. Außer einigen Striemen war dort nichts zu sehen. Zum Glück war nichts aufgeplatzt. Sie beschloss Vitória zu fragen, was für eine Peitsche das war und sich selbst so eine zu besorgen. Ellen kam herein und betrachtete sich Kim eingehend. Sie gab ihr eine Tablette und etwas zu Trinken. Dann cremte sie ihr den Rücken vorsichtig ein. „Lass sie am Besten bis morgen früh in Ruhe, dann geht es wieder.“ sagte sie zu Isabella.
„Was ist mit Mara?“ wollte Isabella wissen.
„Ich hab sie mal alleine gelassen. Ich glaube, der geht es im Moment besser als ihr.“ Ellen deutete auf Kim.
„Wie meinst du das denn?“ Isabella sah sie verständnislos an.
Ellen schaute sie mit hoch gezogener Augenbraue an. „Komm mit raus, ich erkläre es dir. Wo soll ich denn anfangen? Bei den Bienchen und den Blümchen?“
„Komm, verarsch mich nicht Ellen. Du hast sie doch nicht etwa deswegen alleine gelassen?“
„Ach?“ Ellen lachte lauthals „Das sagt die Lehrerin die alle zwei Jahre einen Lebensvorrat an elektrischen Zahnbürsten kauft?“
Isabella sah sie mit offenem Mund an.
„Woher zum Geier weißt du das denn?“
„Wenn man in der Drogerie einkauft und dann eine Lehrerin sieht, die gleich zehn Stück davon im Korb hat, dann kann man doch eins und eins zusammen zählen. Und wenn die Verkäuferin einen dann fragt, ob du eine Zwangsstörung hast, dann fragt man als gute Ärztin doch mal nach, wie oft du das machst.“ wieder lachte Ellen.
„Was hast du ihr gesagt.“
„Keine Angst, ich hab gesagt daß ich von deiner zyklisch repetetiven Zwangsneurose nichts erzählen darf weil das unter die ärztliche Schweigepflicht fällt.“
„Na, danke, jetzt weiß ich auch, warum die mich immer so mitleidig ansieht.“
Ellen grinste breit. „Andere gehen ja nicht alle zwei Jahre im selben laden einkaufen. Komm, geh du mal zu deinen anderen Schülerinnen und sag ihnen daß mit den Beiden alles in Ordnung ist. Am Besten, du schickst eine von ihnen mal hier her und eine Andere zu Mara.“
„Ja, ist sicher das Beste. Den Nachmittagsunterricht kann ich heute wohl vergessen.“ Isabella zuckte resigniert mit den Schultern.
„Du, daß kann ich nur begrüßen.“ sagte Ellen ernst „Wilhelmina hat mir schon gesagt, was ab heute auf dem Programm steht. Und ich hab heute noch eine Gruppe neuer Schülerinnen zu untersuchen und überall gleichzeitig zu sein schaffe auch ich nicht.“
Die Beiden verließen den Schlafsaal und gingen auf den Hof wo nur noch die Schülerinnen aus Isabellas Gruppe standen und sich aufgeregt unterhielten.
„Glaub mal nicht, daß ich ein gesteigertes Bedürfnis habe das was jetzt kommt durch zu ziehen.“ Isabella sah Ellen ernst an.
„Wenn ich das Gefühl hätte, daß es so wäre, dann würde ich dich auch sofort außer Gefecht setzen, glaub mir.“

Isabella stellte sich vor die Schülerinnen und schaute über die Reihe. „Kim und Mara geht es gut, es ist nichts schlimmes passiert. Morgen oder übermorgen werden sie wieder auf dem Damm sein. Aber heute wird der Unterricht ausfallen. Wenn ihr in den Schlafsaal geht, seid leise und lasst Kim in Ruhe. Mara liegt im Krankenzimmer. Du“ sie deutete auf Larissa „meldest dich gleich mal dort.“

Nachdem die Schülerinnen den Hof verlassen hatten ging Ellen zurück zum Krankenzimmer wo sie auf Larissa traf die bereits vor der Tür stand. „Miss, bitte, machen Sie auf, ich habe gehört daß sie Stöhnt. Sie hat sicher starke Schmerzen.“ sagte Larissa drängend.
„Was? Immer noch? Nun ist aber mal langsam gut.“ sagte die Ärztin, klopfte kräftig an die Tür, steckte umständlich den Schlüssel ins Schloss und öffnete diese. Larissa konnte gerade noch sehen wie Mara sich auf den Bauch drehte. Den Kopf hatte sie zur Seite gelegt. Ihre Augen waren geschlossen und ein breites lächeln lag auf ihren Lippen als sie eintraten.
Die Ärztin ging zu Mara, beugte sich zu ihr und leuchtete ihr mit einer Lampe in die Augen. „Brauchst du was? Zigaretten, Alkohol, Drogen?“ fragte sie grinsend.
Mara öffnete die Augen und sah sie erschöpft an „In der Reihenfolge Miss. Und ein Handtuch bitte.“
Die Ärztin lachte. „Das Handtuch kann dir deine Mitschülerin bringen. Jetzt setz dich mal hin.“ Sie deutete auf einen Stapel Handtücher die auf einem Schrank lagen.
Larissa holte schnell eines der Handtücher und brachte es Mara. Als diese Larissa sah fuhr ihr die Schamesröte ins Gesicht und sie zog schnell die Decke über ihre Beine. Larissa gab ihr das Handtuch. Sie nahm es schnell unter die Decke und setzte sie sich dann auf. Die Decke hielt sie dabei fest über ihre Beine.
„War daß das erste Mal?“ fragte die Ärztin und maß ihr Puls und Blutdruck.
Verschämt nickte Mara. „Ich weiß auch nicht was das war.“
Die Ärztin lächelte sie freundlich an, holte eine braune Glasflasche und schüttete etwas daraus in ein Glas. „Hier, trink das. Am Besten möglichst schnell. Das ist zur Stärkung, ich glaube, das kannst du grad brauchen.“ sie zwinkerte ihr zu worauf hin Mara noch mehr errötete. Sie nahm das Glas und trank es in einem Zug leer. Ihre Augen wurden groß und sie begann zu röcheln und zu husten. Sie stützte sich mit beiden Händen auf der Liege ab. Dabei rutschte die Bettdecke zu Boden. Auf dem Betttuch der Liege zeichnete sich deutlich ein feuchter Fleck ab.
Nachdem Mara sich wieder beruhigt hatte sagte die Ärztin „Du gehst jetzt nach Nebenan und legst dich ins Bett. Du“ sie deutete zu Larissa „passt auf sie auf. Ich lass euch jetzt mal alleine, dann könnt ihr meinetwegen reden. Und schön anständig bleiben.“ sie sah zu Mara „obwohl… Ich nehme an, du hast erst mal genug.“ sie zwinkerte noch einmal und ließ die Beiden alleine.

Larissa schaute Mara fragend an. Diese stand auf, hielt sich mit der Decke bedeckt und ging ins Nebenzimmer in dem drei Krankenbetten standen. Sie ging zu dem mittleren Bett, legte sich auf den Bauch und deckte sich vorsichtig zu. Larissa kam zu ihr und setzte sich auf einem Stuhl zu ihr.
„Was meinte sie damit, ob das das erste mal war? Und wo von hast du erst mal genug? Und wieso war die Liege so nass? Hast du ins Bett gemacht? Und wie geht‘s dir? Tut es noch weh?“ fragte Larissa. Sie machte sich sichtlich große Sorgen.
Diese schaute sie an und sagte leise „Nein, ich hab nicht ins Bett gemacht“ sie spürte wie sie erneut rot wurde „Das war was anderes. Und ja, mir geht’s gut.“ sie lächelte leicht. Eigentlich wollte sie gerade nicht reden sondern viel lieber über das was passiert war nachdenken, doch sie wusste, daß Larissa nicht locker lassen würde bevor sie sich sicher war, daß es ihr auch wirklich gut ging.
„Du warst auf einmal ganz leise und hast nicht mal mehr gezuckt. Und dann hast du da nur noch da gehangen. Was war denn los mit dir?“ bohrte Larissa weiter.
„Ich weiß doch auch nicht, was das war. Aber es war auf einmal als ob…“ sie wusste selbst nicht, wie sie es erklären sollte. „Es war ganz komisch. Und das auf der Liege das war…“ sie druckste herum „Das war was anderes. Und ja, es tut noch weh. Aber es fühlt sich immer noch gut an.“
Larissa sah sie an und begann zu grinsen. Mit einem wissenden Blick sagte sie „Also bist du doch pervers.“
Mara schaute sie groß an, sah ihr Grinsen und vergrub den Kopf im Kissen. Sie schämte sich und stöhnte leise ins Kissen. Larissa fasste ihr an die Schulter „Sei doch froh, dann ist es nicht so schlimm wenn du mal wieder bestraft wirst. Aber erzähl das bloß niemandem, nicht daß das noch in deine Akte kommt.“
„Na, du hast gut reden. Das ist doch nicht normal.“ sagte Mara aus dem Kissen heraus.
Sie hätte am liebsten über das was passiert war in ruhe nachgedacht. Doch Larissa ließ nicht locker, und wollte unbedingt mit ihr reden. So unterhielten sie sich den Rest des Nachmittags. Mara war sich immer noch nicht sicher, was passiert war doch Larissa schien es zumindest ansatzweise zu verstehen.

Als es Zeit zum Abendessen war brachte eine Schülerin ihnen zwei Teller mit belegten Broten und Obst. „Ich glaube, wir können froh sein, hier zu sein. An anderen Schulen soll es ja nur Essen aus der Dose geben und Haferbrei geben.“ sagte Larissa kauend.
„Ja ja, ich weiß.“ sagte sie mit ironischem Unterton „Und irgend jemand soll gesehen haben daß die die Etiketten vorher ab machen. Angeblich will jemand einen ganzen Haufen Etiketten von Hundefutterdosen gesehen haben.“ Mara winkte ab. Sie hatte von diesen Gerüchten ebenfalls gehört, glaubte allerdings nicht, daß das stimmte.
„Gut, daß hier selbst gekocht wird.“ sagte Larissa und biss ein großes Stück von ihrem Schinkenbrot ab.

Gut eine Stunde nach dem Abendessen, Mara war ausgeruht und fühlte sich ausgezeichnet, kam die Ärztin herein und schaute nach ihr. Sie besah sich ihren Rücken, maß ihren Blutdruck und fühlte ihr den Puls. „Scheint ja alles in Ordnung zu sein.“ sagte sie. Sie sah Mara ernst an. „Zwei Dinge noch, bevor ihr Beiden in euren Schlafsaal geht. Erstens will ich nicht, daß ihr mit irgend jemandem darüber redet. Wenn das in deine Akten kommt, hast du nämlich ein Problem. Zweitens will ich nicht mit bekommen, daß du dir absichtlich irgend welche Strafen einfängst. Denn dann sorge ich dafür, daß du nicht mehr ausgepeitscht wirst. Und das wird dann richtig unangenehm für dich. Verstanden?“
„Ja Miss.“ sagte Mara Sie hatte nicht vor, sowas absichtlich zu provozieren.
„Gut. Haltet euch daran. Auch du.“ sie zeigte auf Larissa. „Und jetzt macht daß ihr in euren Schlafsaal kommt. Morgen geht‘s nämlich weiter wie immer.“
Die Beiden standen auf, knicksten und verließen das Krankenzimmer. Mara war es ziemlich unangenehm nackt durch die Flure zu laufen. Ihre Tunika hatte Miss Isabella vorhin einfach im Hof liegen lassen. Doch als sie über den Hof gingen war diese bereits verschwunden. Einige Schülerinnen sahen sie an und lachten leise als sie, die Hände vor ihre Scham haltend, über den Hof ging. Sie gingen ins Hauptgebäude und dort gleich in den Schlafsaal. Mara ging sofort unter die Dusche. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte holte sie ein Nachthemd aus ihren Schrank und wollte es an ziehen. Da fiel etwas aus dem Schrank vor ihre Füße. Sie hob die kleine, in Zeitungspapier verpackte Schachtel auf und schaute sie verwundert an. ’Viel Spaß’ stand in einer sauberen Handschrift auf dem Zeitungspapier. Sie riss das Papier auf und war überrascht als eine elektrische Zahnbürste zum Vorschein kam. Was sollte sie denn nun wieder damit anfangen. Wollte ihr irgend jemand sagen daß sie ihre Zähne besser putzen sollte? Als sie vorhin in den Spiegel gesehen hatte, waren diese strahlend weiß gewesen. Sie öffnete die Pappschachtel und stellte fest, daß die Folie mit der die Lasche versiegelt war bereits geöffnet worden war. Sie holte den Inhalt heraus und eine ganz normale elektrische Zahnbürste kam zum Vorschein die sauber in Folie verpackt war, so wie man es von einem neuen Gerät erwartete. Die Blätter mit der Anleitung rutschen dabei ebenfalls heraus und eine ziemlich eindeutige Zeichnung über die Benutzung der Zahnbürste fiel ihr in die Hände. Mit rotem Kopf verpackte sie alles wieder und legte die Schachtel hinter ihre Tuniken.
Schnell zog sie ein Nachthemd an und schloss den Schrank.

Dann ging sie zu Kim. Diese lag auf dem Bauch in ihrem Bett und las. Sie setzte sich zu ihr. „Wie geht‘s dir?“ fragte sie.
Kim drehte sich zu ihr und hob die Bettdecke. Ihr Rücken wies einige Striemen auf. „Es geht so.“ sagte sie. „Und dir?“
„Ich hab auch einige Striemen. Aber die Ärztin sagt, es ist alles in Ordnung.“ sagte Mara. Sie fühlte sich schuldig als sie Kim so liegen sah während sie sich trotz allem so gut fühlte. „Tut mir leid, daß du bestraft worden bist. Das ist alles meine Schuld.“ sagte sie leise.
„Schon gut. Du kannst ja nichts dafür. Hätte Abigail besser aufgepasst, wäre doch garnichts passiert.“
„Ich weiß, aber ich hätte auch aufpassen müssen.“ sagte Mara entschuldigend. Dann ging sie in ihr Bett und schloss die Augen. Sie fragte sich, wer ihr diese Zahnbürste wohl in den Schrank gelegt haben könnte. Eigentlich kam jede hier dafür in Frage denn die Schränke waren nicht abgeschlossen. Selbst Miss Isabella oder eine der anderen Lehrerinnen hätte das getan haben können. Ja sogar die Ärztin und die Schulleiterin. Sie fragte sich, ob es vielleicht die Ärztin gewesen war. Sie hatte sie ja sogar alleine im Krankenzimmer gelassen.
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