Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von HeMaDo am 31.01.17 22:05
letzter Beitrag von MartinII am 06.01.23 16:04

1. Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 31.01.17 22:05

Hallo zusammen,

ich lese hier schon eine ganze Weile mit und bin begeistert von den vielen guten Geschichten. Nun möchte ich selbst eine Geschichte zum Besten geben die mir schon seit einer ganzen Weile im Kopf herum geht. Da dies die erste Geschichte ist, die ich hier einstelle bitte ich um konstruktive Kritik und eventuell auch um Anregungen.

Die Geschichte spielt in einer fiktiven Zukunft hauptsächlich in Europa.

HeMaDo
2. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 31.01.17 22:11

1 – Das Ende

„Schuldig in allen Punkten der Anklage.“ sagte der Richter. Maras Beine versagten den Dienst und sie wäre zusammen gesunken wenn die beiden Beamtinnen sie nicht an den Armen gehalten hätten.

„Die Angeklagte ist im letzten Monat zwei mal beim Ladendiebstahl auf frischer Tat erwischt worden. Außerdem hat sie Taschendiebstahl begangen und hat auf der Flucht vor den Ordnungskräften einen Passanten verletzt. Sie hat sich der Festnahme widersetzt und eine Beamtin schwer verletzt. Die Beamtin ist mit einem gebrochenen Arm für mindestens sechs Wochen arbeitsunfähig. Bei ihrer Verhaftung befanden sich außerdem Bewusstseinsverändernde Substanzen in ihrem Besitz. Da die Angeklagte zum Zeitpunkt der Taten bereits 18 Jahre alt war und bereits im Vorfeld wegen diverser Eigentumsdelikte aufgefallen ist, kommt das Jugendstrafrecht nicht mehr zur Anwendung.“
Mara spürte wie sich ihr Magen verkrampfte, sie wusste, was daß hieß.
„Das Gericht legt das Strafmaß auf 25 Jahre fest. Alternativ dazu ist es der Angeklagten möglich für die nächsten zwei Jahre eine Schule nach Paragraph drei des Gesetztes über unfreie Bürgerinnen und Bürger zu besuchen und im Anschluss als Serva verkauft zu werden. Wie entscheiden Sie sich?“ Der Richter schaute sie gelangweilt an.
Ein letztes mal flammte Widerstand in ihr auf. „Wie lange habe ich Zeit, mich zu entscheiden?“ fragte sie trotzig.
Der Richter machte ein verärgertes Gesicht. „In 15 Minuten ist Mittagspause und vorher habe ich noch einen weiteren Fall. Also haben sie eine Minute um sich zu entscheiden.“
Mara schaute auf die große Uhr über der Tür. Der Sekundenzeiger bewegte sich viel zu schnell um auch nur in Ruhe nachdenken zu können. Sie wollte nicht ins Gefängnis gehen, schon garnicht für 25 Jahre. Aber sie wollte auch nicht ein Leben lang eine Serva sein, das war doch nur ein anderes Wort für Sklavin.

Der Zeiger war bereits 45 mal vor gerückt. „Also, wie entscheiden Sie sich?“ fragte der Richter ungeduldig.
„Die Schule.“ sagte sie leise und ließ den Kopf hängen.
„Die Angeklagte entscheidet sich für die Schule. Schafft sie weg und bring die nächste rein.“ sagte der Richter. Die beiden Beamtinnen schleiften sie aus dem Gerichtssaal, die Treppen hinunter, durch den Hinterausgang ins Freie auf einen schwarzen Transporter zu auf dem groß das Logo der zentraleuropäischen Polizeibehörde prangte. Die Tür des Transporters wurde geöffnet und sie wurde auf eine Sitzbank gedrückt. Ihre Hände wurden mit Handschellen an eine Stange oberhalb ihres Kopfes gefesselt. Bevor die Tür wieder geschlossen wurde konnte sie noch zwei Frauen ausmachen die auf den Bänken saßen. Dann war es dunkel.
„Hallo.“ sagte sie leise.
„Hi, ich bin Chris.“ sagte eine Stimme vor ihr. Das da ist Larissa.
„Hallo.“ sagte eine leise Stimme neben ihr.
„Ich bin Mara.“
„Du hast dich auch für die Schule entschieden?“ fragte Chris.
„Ja, das ist wahrscheinlich besser als ins Gefängnis zu gehen.“ Mara war sich da zwar nicht so sicher aber vermutlich war es schon so.
„Ich bin nicht mal gefragt worden. Der Richter hat gleich gesagt ich gehe in die Schule.“ kam von Larissa die leise vor sich hin schluchzte.
Jemand klopfte lautstark an das Blech der Tür und rief „Ruhe da drinne sonst komme ich rein.“
Sofort schwiegen die drei Frauen. Nur Larissas Schluchzen war noch zu hören.
Die Mittagssonne brannte unbarmherzig auf den Transporter und in seinem Inneren wurde es langsam aber sicher unerträglich warm. Mara begann zu schwitzen und ihr Shirt klebte an ihrem Rücken. Nach einer Weile, vielleicht waren zehn Minuten vergangen, vielleicht auch eine Stunde, wurde die Tür geöffnet und eine weitere Frau wurde unsanft auf die Sitzbank gesetzt. Auch sie wurde, mit den Händen nach oben, an die Stange gefesselt. Eine der Beamtinnen schnallte die Vier mit den Sicherheitsgurten fest. Als sie Mara an schnallte, fasste sie ihr fest an die Brust. „Ich mag rote Haare. Vielleicht kaufe ich dich ja in zwei Jahren.“ Sie öffnete den Mund und bewegte ihre Zunge zwischen den Lippen hin und her. Dann kam sie mit dem Gesicht ganz nah zu Mara.
„Hey Sandy, lass den Quatsch. Wir wollen los. Ich will heute Abend noch mit meiner Familie ins Kino.“ rief eine Frau von draußen.
„Zu schade.“ sagte die Beamtin und ließ von Mara ab und zwinkerte ihr zu. Sie sprang aus dem Wagen und schloss die Tür. Wieder war es dunkel.

Der Transporter setzte sich lautlos in Bewegung. Sie wurden in den Kurven hin und her geschleudert. Anscheinend nahm es der Fahrer oder die Fahrerin mit vorsichtig fahren nicht so ernst. „Zum Glück sind wir angeschnallt.“ dachte sich Mara. Wie lange die Fahrt ging, konnte sie nachher beim besten Willen nicht sagen, aber die Fahrt ging eine lange Strecke über eine der langen, geraden Schnellstraßen die ganz Europa wie ein Netz durchzogen. Sie bogen dort nur ein oder zwei mal ab auf eine andere Schnellstraße. Dann fuhren sie ab und durch einige sehr enge Kurven. Eine Schwelle schüttelte den Wagen durch. Er blieb stehen und die Tür wurde geöffnet. Die Vier wurden abgeschnallt und die Handschellen geöffnet um gleich danach wieder geschlossen zu werden nachdem ihre Hände von der Stange befreit waren.

Mara stöhnte leise als sie die Arme herunter nahm. Ihre Schultern schmerzten und auch die Handgelenke taten ihr Weh. Dort wo die Handschellen an lagen war ihre Haut an einigen Stellen aufgescheuert.
„Stell dich nicht so an.“ sagte die Beamtin die sie aus dem Transporter schob.
Sie stand nun zusammen mit den Anderen auf einem großen Platz der an drei Seiten von großen Gebäuden umgeben war. An einer Seite begrenzte eine hohe Mauer den Platz. Sie wurden zu sechs anderen Frauen gebracht, die in einer Reihe auf dem Hof standen und mussten sich dazu stellen.
„´Nabend Miss Isabella.“ sagte die Beamtin zu einer Frau die vor den Frauen stand. Sie trug eine graue Tunika die von einem breiten Gürtel zusammen gehalten wurde. „Ich bringe ihnen hier 70 Jahre Knast. Machen Sie das Beste draus.“ Die Frau unterschrieb auf einem Pad und die Beamtinnen wollten gerade gehen. Da drehte sich die Beamtin die Mara vor der Abfahrt angefasst hatte noch einmal um und sagte „Auf die da“ sie zeigte auf Mara „hätte ich gerne das Vorkaufsrecht.“ sie grinste breit als sie zu Mara schaute.
„Sie wissen genau, daß es so etwas hier nicht gibt. Nehmen sie ihnen die Handschellen ab und machen Sie daß Sie weg kommen.“ sagte die Frau schien verärgert
„Macht nichts. Auf jeden Fall werd ich in zwei Jahren hier sein. Vielleicht kaufe ich sie ja tatsächlich.“ die Beamtin ging zu den Frauen und löste ihnen die Handschellen. Als sie Maras Fesseln löste sagte sie „Du gefällst mir wirklich. Wir hätten sicher eine menge Spaß miteinander.“
Mara sah sie nur ängstlich an. Die Frau tätschelte fest ihre Wange und stieg zu ihrer Kollegin in den Transporter der gleich darauf durch ein großes Tor zwischen zwei Gebäuden fuhr welches sich sofort schloss.

Die Frau, die von der Beamtin Miss Isabella genannt wurde schaute dem Wagen hinter her und schüttelte den Kopf. Aus einem Gebäude kam eine andere Frau heraus und trat zu ihr.
„Vorkaufsrecht. Von wegen. Ich kann diese Frau nicht leiden. Bloß weil sie Beamte sind, denken sie, sie können machen was sie wollen.“ sagte Miss Isabella.
„Mach dir nichts draus Isabella, die stehen sowieso schon auf der Sperrliste.“
Die Frau, Mara schätzte sie auf etwa 50 Jahre, trat vor die Reihe der 10 jungen Frauen, stellte sich vor sie und legte die Hände in den Rücken. Sie schritt die Reihe der Frauen ab die sich unsicher um sahen. Dann stellte sie sich wieder vor ihnen auf und begann zu reden.
„Herzlich willkommen an meiner Schule. Nur zu eurer Information, die Stadt da draußen heißt Straßburg. Für die Jenigen von Euch die in der Schule nicht aufgepasst haben, das liegt im ehemaligen Frankreich. Mein Name ist Miss Wilhelmina und ich bin die Schulleiterin hier. Miss Isabella“ sie deutete auf die andere Frau, sie war fast eben so groß wie die Schulleiterin und hatte braune, kurze Locken „wird für die nächsten zwei Jahre eure Lehrerin sein. Wenn es irgend welche Probleme gibt, dann steht euch meine Tür jederzeit offen. Wir werden uns in der nächsten Zeit sicher noch des Öfteren sehen. Aber eines will ich gleich vorweg klar stellen. Sollte jemand von euch versuchen zu fliehen, dann werden wir sie einfach laufen lassen. Wir werden uns nicht die Mühe machen, euch wieder ein zu fangen. Das überlassen wir der Polizei. Und was dann mit euch passiert, könnt ihr euch sicher gut vorstellen.“ sie schaute jede der Frauen eingehend an. „Noch eins: Ich dulde keine Denunziation. Wer hier an kommt und sagt ´Frau Lehrerin, die hat eben essen geklaut´ oder sowas, die ist bei mir persönlich unten durch. Und das möchtet ihr nicht. Glaubt es mir.“ sie machte eine kurze Pause „Und jetzt lass ich euch mit Miss Isabella alleine. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.“
Miss Wilhelmina nickte Miss Isabella zu und ging wieder in das Gebäude aus dem sie gekommen war.
„Einen schönen Tag? Macht die Witze?“ dachte Mara bei sich.

Nun stellte sich Miss Isabella vor ihnen auf.
„Die meisten von Euch sind hier weil sie die Wahl hatten zwischen Gefängnis und einem Leben als Serva.“ sagte sie mit lauter und deutlicher Stimme. „Einige sind freiwillig hier. Es ist mir vollkommen egal, warum ihr hier seid, was ihr angestellt habt oder wo vor ihr weg laufen wollt. Ab sofort gibt es keine Vorstrafen mehr. Die interessieren weder hier noch in eurem späteren Leben irgend jemanden. Genau so wie eure Familiennamen oder sonst irgend etwas aus eurem bisherigen Leben niemanden interessieren. Ihr bekommt alle vollkommen neue Akten die genau von diesem Moment an neu geschrieben werden. Alles was ihr von jetzt an tut, was ihr leistet was ihr erreicht, aber auch was ihr euch zu schulden kommen lasst wird in diesen Akten stehen.
Ihr alle werdet die gleiche Behandlung erfahren. Wenn ihr gute Leistungen erzielt werdet ihr belohnt, wenn ihr etwas anstellt oder euch daneben benehmt, werdet ihr bestraft. Da eine von Euch als freie Schülerin hier ist und diese Schule auch als freie Frau wieder verlassen wird, gibt es dabei eine Ausnahme. Für diese wird es andere, wesentlich mildere Strafen geben und die hier“ sie hielt eine lange Gerte hoch, die sie bisher hinter ihrem Rücken gehalten hatte „wird bei ihr nicht zum Einsatz kommen.“
Ein leises Murmeln ging durch die Reihe der Frauen und alle sahen sich um um zu sehen, wer diese Freie wohl war. Es war allgemein bekannt, daß eine freie Frau in der Schule wesentlich besser behandelt wurde.

Eine der Frauen trat einen Schritt vor und hob die Hand. Sie hatte lange, blonde Haare und ein nordeuropäisches Aussehen.
Miss Isabella sah sie mit zusammen gekniffenen Augen an und ging auf sie zu. „Ja?“ fragte sie.
„Miss, mein Name ist Frida.“ die Frau machte einen eleganten Knicks vor der Lehrerin „Die Freie bin ich. Und ich möchte sie darum bitten, mich ganz genau so zu behandeln wie die Anderen auch. Ich möchte keine Sonderbehandlung.“
Für einen kurzen Augenblick sah man in Miss Isabellas Blick etwas wie Verwirrung. Dann sagte sie „Geh zu Miss Wilhelmina und klär das mit ihr.“
„Ja Miss.“ sagte Frida machte einen Knicks und ging zu der Tür in der die Schulleiterin eben verschwunden war.
„Wo war ich gerade stehen geblieben?“ Miss Isabella schüttelte kurz den Kopf „Ach ja, ihr alle habt die Chance, hier ein neues Leben an zu fangen. Egal aus welchem Grund ihr auch hier seid. Auch wenn sich dieses Leben komplett von eurem bisherigem unterscheiden wird, macht das Beste aus dieser Chance. Die meisten von Euch haben nur noch diese Eine.“

Hinter einem Fenster im Erdgeschoss in dem Gebäude gegenüber konnte Mara zwei Gesichter sehen die heraus schauten. Das eine Gesicht welches von langen, blonden Haaren umrahmt war gehörte eindeutig Frida, also musste das Andere der Schulleiterin gehören.

Plötzlich wurde es unruhig auf dem Hof. Viele Schritte waren zu hören und aus den Gebäuden rund herum kamen einige Dutzend Frauen heraus gelaufen und stellten sich in mehreren Reihen ordentlich ausgerichtet auf den Hof. Hier und da gab es eine Lücke in den Reihen. Alle Frauen trugen die selben langen, beigen Tuniken und Sandalen. Aus dem Gebäude gegenüber wurde eine Frau von einer anderen am Arm heraus geführt auf ein kleines Podest in der Mitte des Hofes. Sie stellte sich mit dem Gesicht zu den Anderen auf die Mitte des Podestes, öffnete ihren Gürtel und legte die Tunika ordentlich neben sich. Nackt wie sie nun war stellte sie sich zwischen zwei senkrechte Stangen die sich auf diesem Podest befanden. Sie fasste die beiden Stangen mit je einer Hand weit oben und hakte die Füße von außen um die Stangen.
Die andere Frau stellte sich neben sie und begann zu sprechen.
„Neela hat zum wiederholten mal bewiesen wie schwer es ihr fällt, klare Anweisungen zu befolgen. Sie hat einer Lehrerin“ sie zeigte mit dem Daumen auf sich selbst. In den Reihen der anderen Schülerinnen kam leises Gelächter auf „mehrmals einige üble Streiche gespielt obwohl sie dazu aufgefordert wurde, dies zu unterlassen. So ein Verhalten kann und wird hier nicht geduldet werden. Deshalb erhält Neela als Strafe jetzt dreißig Schläge mit der Peitsche.“
Die Frau ging zu Neela und hielt ihr einen länglichen Gegenstand in der Größe eines großen Filzstiftes hin. Diese nickte und öffnete den Mund. Die Frau steckte ihr den Gegenstand quer in den Mund und Neela hielt ihn mit den Zähnen fest.

Dann trat sie hinter Neela und schlug sie ohne Umschweife mit der Peitsche. Das Zischen der Peitsche in der Luft und auch das Geräusch mit dem diese auf nackte Haut traf waren deutlich zu hören. Nach dem fünften Schlag klammerte Neela sich fest an die Stangen, gab jedoch keinen Ton von sich. Erst nach dem zwölften Schlag begann sie leicht zu schwanken und stöhnte bei jedem Schlag hörbar auf. Sie hatte Mühe, sich weiter fest zu halten und gerade stehen zu bleiben. Dennoch hielt sie eisern durch und schien kein Zeichen von Schwäche zeigen zu wollen.
Mara sah entsetzt fasziniert dem Schauspiel zu welches sich ihr hier bot. Sie zuckte jedes mal zusammen wenn sie das Geräusch hörte wenn die Peitsche auf die Haut fuhr. Auch den anderen Frauen in ihrer Reihe konnte sie ansehen daß sie das was sie sahen, ziemlich mit nahm.
Nach dem 25sten Schlag zitterte Neela und ihre Knie gaben mehrmals nach. Doch jedes Mal rappelte sie sich wieder selbst auf und stand, den nächsten Schlag ab wartend, gerade zwischen den beiden Stangen. Erst nach dem 30sten Schlag sank sie in die Knie und hielt sich, am ganzen Körper zitternd, an den Stangen fest. Die Frau mit der Peitsche ging zu ihr und sagte irgend etwas. Doch Neela schüttelte mit dem Kopf, stand langsam auf, zog ihre Tunika wieder an und ging leicht schwankend zu den anderen Schülerinnen wo sie sich in die Lücke zwischen zwei Schülerinnen stellte. Diese hielten sie an den Armen fest.
„So, in einer halben Stunde gibt’s Abendessen. Ab mit euch.“ sagte die Frau die noch immer mit der Peitsche in der Hand auf dem Podest stand. Die Schülerinnen gingen gemächlich zu den Gebäuden aus denen sie gekommen waren. Nur Neela wurde von den Beiden Schülerinnen geführt und kam nur langsam voran.

Nun kam auch Frida aus dem Büro der Schulleiterin zurück und stellte sich wieder in die Reihe der Anderen. Die ohnehin schon recht helle Haut in ihrem Gesicht war noch blasser als zuvor.
„Dann gehen wir auch mal was essen und dann geht’s zum Einkleiden. Folgt mir.“ sagte Miss Isabella und ging langsam auf eine Tür zu. Die Frauen folgten ihr in einen großen Speisesaal. Dort mussten sie sich an die Schlange der anderen Schülerinnen anstellen. Jede bekam ein Tablett und einen Löffel. Die Schlange bewegte sich zügig vorwärts und balde war Mara an der Reihe etwas zu Essen zu bekommen. Eine junge Frau, in etwa in ihrem Alter, klatschte lieblos eine Kelle dicken Brei auf einen Teller und reichte ihn über die Ausgabe. Dann bekam sie noch einen Apfel und ein Glas Saft und folgte den Anderen. Miss Isabella ging zu einem Tisch und scheuchte einige andere Schülerinnen fort. Der Tisch war nur etwa einen halben Meter hoch und statt Stühlen lagen flache Kissen davor auf dem Boden, so daß sie sich hin knien mussten. Sie begannen schweigend zu essen. Der Haferbrei war mit geriebenen Äpfeln angerichtet und schmeckte nicht schlecht. Sie aß mit viel Appetit denn das war das Erste, was sie seit heute Morgen zu essen bekommen hatte. Auch von dem Apfel ließ sie nur den Kern übrig. Dennoch hatte sie noch Hunger als sie aufgegessen hatte.

Doch sie wagte nicht, nach einem Nachschlag zu fragen. Und so folgte sie mit den Anderen Miss Isabella und brachte das Geschirr zurück. Dann ging es durch einen langen Flur und Sie kamen zu einer Tür. Dort mussten sich in einer Reihe auf stellen. Einzeln wurden sie aufgerufen und mussten durch diese Tür gehen. Mara war die vorletzte in der Reihe und musste daher eine ganze Weile stehen. Es fiel ihr schwer, ruhig stehen zu bleiben und sie schaue sich nervös nach den Anderen um die bereits durch die Tür gegangen waren. Doch von denen war nichts zu sehen.
„Hier wird nicht rum gezappelt!“ sagte Miss Isabella laut und gab ihr mit der Gerte einen kräftigen Hieb auf den Hintern. Mara sah sie groß an und spürte eine Träne ihre Wange hinab laufen. „Entschuldigung.“ sagte sie leise und schaute gerade aus.
„Daß heißt „Entschuldigung Miss!“ Miss Isabella schlug noch einmal mit der Gerte zu. „Und sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!“ noch ein Schlag traf ihren Hintern. Mit Tränen in den Augen drehte sie sich zu Miss Isabella um, sagte mit zitternder Stimme aber laut und deutlich „Entschuldigung Miss Isabella.“
„Und es ist auch nicht lustig, wenn jemand geschlagen wird!“ rief diese laut, holte mit der Gerte aus und schlug zwei mal auf Fridas Hintern die leise gekichert hatte als die Gerte Mara traf.
Auch Frida drehte sich um und sagte gefasst „Entschuldigung Miss Isabella.“
„Stellt euch wieder in die Reihe und seid ruhig.“
Beide drehten sich wieder um und standen mucksmäuschenstill bis sie an der Reihe waren.
3. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Friedet am 01.02.17 10:43

Hallo,
Ein schöner Anfang für diese Story.
Mir gefällt dein flüssiger Stil. Die Story ist dadurch gut lesbar. So früh kann man natürlich erst ein einfaches Urteil abgeben, aber von dem, was ich bisher gelesen habe, dürftest du einer meiner bevorzugten Autoren hier werden.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Du wirst bald merken, wieviel Arbeit hinter einer Story steckt. Lass dich aber bitte nicht entmutigen.
Bislang also DANKE.
Grüsse
Friedet
4. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 02.02.17 21:07

Dann endlich war Mara an der Reihe durch die Tür zu gehen. Sie fand sich in einem kleinen Raum wieder, nicht größer als drei mal drei Meter. An der Wand gegenüber der Tür befand sich in Brusthöhe eine Klappe, sonst war der Raum bis auf eine weitere Tür leer. Sie war alleine in diesem Raum und fragte sich, was sie nun tun sollte.
Die Klappe in der Wand öffnete sich und eine Stimme dahinter sagte „Ausziehen! Und zwar alles.“
Mara gehorchte zögernd und zog ihr Shirt, die Hose, Schuhe und Socken aus. „Hier rein damit.“ sagte die Stimme wieder und eine Kiste wurde durch die Klappe geschoben. Mara legte ihre Kleider in diese Kiste.
„Ich sagte Alles.“ Mara sah an sich herunter, sie trug nur noch einen Schlüpfer und den BH. „Na los, wird’s bald, ich hab auch mal irgend wann Feierabend. Na los jetzt Mädchen.“ Stimme drängend. Sie zog langsam den BH und den Schlüpfer aus und legte beides ebenfalls in die Kiste.
„Was passiert mit meinen Sachen?“ fragte Mara.
„Das geht an irgend eine Hilfsorganisation. Du brauchst das ja nicht mehr.“ Leises Gelächter ertönte hinter der Klappe. Mara schämte sich so nackt da zu stehen und versuchte Scham und Brüste mit den Händen zu bedecken.
„Name?“ wurde sie gefragt.
„Mara Miss.“ sagte sie leise.
„Mara also. Gut, stell dich jetzt auf den Punkt in der Mitte und beide Arme aus strecken.“
Sie tat wie geheißen und stellte sich auf den roten Punkt der in der Mitte des Raumes auf den Boden gemalt war. Es blitzte mehrmals rund um sie herum auf und sie hielt sich geblendet die Hand vor die Augen.
„Deine Nummer lautet 241809 Vergiss die nicht. Die wird dich von nun an dein Leben lang begleiten. Geh jetzt in den nächsten Raum.“

Mara ging durch die nächste Tür und stand in einem Raum in dem ein Stuhl stand wie er auch bei ihrer Frauenärztin zu finden war. Dort war sie seit über fünf Jahren nicht mehr gewesen fiel ihr ein. Sie überlegte, ob es besser wäre, darauf hin zu weisen.
„Setz dich und leg Arme und Beine in die Schalen.“ sagte eine freundliche Stimme. An einem Schreibtisch saß eine Frau in einem weißen Kittel etwas auf einem Pad. Mara setzte sich zögernd auf den Stuhl und legte Beine und Arme in die Schalen. So saß sie nun ziemlich breitbeinig und wartete. Die Frau kam zu ihr, und schaute auf ihr Pad. „241809, Mara. Ein schöner Name, passt zu dir.“
„Danke Miss.“ sagte Mara. Sie war dankbar für das erste freundliche Wort das heute jemand zu ihr sagte.
„Muss ich dich fest schnallen? Geht schneller wenn ich das nicht machen muss. Du entscheidest Mara.“ sagte die Ärztin.
„Wenn Sie mir Blut abnehmen wollen ist das glaube ich besser Miss.“ gestand sie.
„Ach wo, ich mach das öfter. Bisher hat sich noch niemand beschwert.“ die Ärztin lächelte sie an und kam mit einer Spritze zu ihr. Sie legte ihr eine Manschette um den Oberarm, sprühte eine kalte Flüssigkeit in ihre Ellenbeuge und tippte dann mit den Fingern auf dieser Stelle herum. Mara wandte den Kopf ab und wartete. Die Ärztin klebte ihr ein Pflaster auf den Arm und sagte „Schon fertig, war´s so schlimm?“ Mara schüttelte den Kopf. Die Frau strich ihr mit der Hand über die Wange und begann sie zu untersuchen. Sie horchte sie ab, bewegte ihre Arme und Beine und untersuchte sie eingehend. Mit einem langen Wattestäbchen machte sie einen Abstrich. Auch ihre Brüste tastete sie ab und sagte dann „Scheint ja alles in bester Ordnung zu sein bei dir. Du kannst jetzt auf stehen und weiter gehen.“
„Vielen Dank Miss.“ sagte Mara leise und ging durch die nächste Tür.

Der Raum war kaum größer als der Erste. Hier lagen mehrere Kleidungsstücke auf einem Tisch.
„Da liegen Tuniken und andere Sachen. Zieh eine Tunika an, ein Paar Sandalen und pack den Rest in die Tasche.“ sagte eine Stimme. Schnell zog sie die Tunika an. Sie reichte ihr bis zu den Knöcheln und war aus einfachem, beigen Stoff gefertigt. Ein Gürtel war fest an genäht. Sie zog sie eng zusammen und verschloss den Gürtel mit einer Schleife. Dann zog sie die Sandalen an und packte die restlichen Tuniken, fünf Nachthemden, zwei kurze Sporthosen, zwei Sportoberteile, zwei Umhänge und das zweite Paar Sandalen und ein paar Sportschuhe in die Tasche. Nun folgten eine Zahnbürste und Zahncreme sowie Rasiergel und eine Packung Einmalrasierer. Sie fragte sich, wozu die wohl da waren, einen Bart hatte sie ganz bestimmt nicht. Außerdem legte sie eine Flasche Duschgel und eine Haarbürste hinein. Jedes der Teile war mit einer langen Nummer beschriftet die auf 241809 endete. Jetzt war sie also nur noch eine Nummer unter vielen, dachte sie.

Sie dachte daran, was Miss Isabella gesagt hatte, „nichts aus ihrem früheren Leben interessierte noch jemanden.“ Sie dachte wehmütig an ihre Familie, ihre Eltern und ihre kleine Schwester, wegen der sie mehrmals von zu Hause weg gelaufen war und seit drei Jahren auf der Straße lebte. So sehr sie sich auch ärgerte daß ihre Eltern sie ihr immer vorgezogen hatten so sehr wünschte sie sich jetzt, sie hätte das alles nicht so schwer genommen und sich mit ihr besser vertragen. Eine Träne lief ihre Wange hinab. Dann noch eine. Ihre Augen begannen zu brennen und sie begann laut zu schluchzen und zu weinen. Warum musste sie auch unbedingt von zu Hause weg laufen? Sie hätte nur noch etwas länger aushalten müssen bis sie ihre Ausbildung fertig hatte und hätte dann ausziehen und eine eigene Wohnung mieten können anstatt auf der Straße zu leben und sich mit Ladendiebstählen über Wasser halten zu müssen.
Ihre Beine versagten und sie ließ sich auf die Knie sinken, legte ihren Kopf in die Hände und weinte hemmungslos. Sie würde weder ihre Mutter noch ihren Vater oder ihre Schwester je wieder sehen. Dies wurde ihr jetzt schmerzlich bewusst. All das brach nun aus ihr heraus.

Sie merkte nicht daß jemand zu ihr trat. Erst als sie unter den Armen gefasst und hoch gezogen wurde bekam sie etwas davon mit. Sie ließ sich ohne jeglichen Widerstand führen und auf einen Stuhl setzen. Noch immer hielt sie die Hände vor die Augen und weinte.

Isabella brachte Mara aus dem Ankleidezimmer heraus, führte sie in einen kleinen Nebenraum und setzte sie auf einen Stuhl. Sie setzte sich zu ihr und nahm sie in die Arme. „Möchtest du reden?“ fragte Sie.
Unter Tränen und Schluchzen und mit viel Schniefen begann sie zu erzählen, von ihrer Familie, ihrer Schwester die von ihren Eltern alles bekam während sie selber nur wegen schlechter Noten getadelt wurde, davon daß sie ein paar mal von zu Hause weg gelaufen war und in Läden Lebensmittel stahl um zu überleben, daß sie an falsche Freunde geraten war die sie dazu überredet hatten mit Drogen zu handeln und wie sie, kurz nach ihrem 18ten Geburtstag zum wiederholten Mal von der Polizei aufgegriffen wurde, weg laufen wollte und eine Beamtin dabei umgerannt und ihr den Arm gebrochen hatte. Das alles erinnerte Isabella an ihre eigene Vergangenheit, die ähnlich verlaufen war bis sie in die Schule gekommen und endlich wieder einen Sinn in ihrem Leben gesehen hatte. Sie war nach der Schule geblieben und Lehrerin geworden um anderen Frauen denen es ähnlich ging ein Stück weit auf ihrem weiteren Weg begleiten und ihnen alles, was sie selbst erfahren hatte mit geben zu können.

Ellen kam in ihrem Arztkittel herein und hatte ein Glas Wasser und eine Beruhigungstablette dabei die sie Mara gab. Sie fühlte ihren Puls und maß den Blutdruck.
Nachdem Ellen wieder gegangen war um die Letzte der Gruppe zu untersuchen stand Isabella auf, fasste Mara am Arm und half ihr auf. Die Tablette begann zu wirken und sie hörte langsam auf zu weinen. Aber alleine gehen lassen konnte sie Sie so nicht. Also führte sie Mara nach draußen. „Ihr bleibt hier und wartet, bis ich wieder komme!“ sagte sie zu den Anderen und brachte Mara direkt in den Schlafsaal. Sie legte sie in ihr Bett, gab ihr noch einen Schluck Wasser und deckte sie zu.
„Danke Miss.“ sagte Mara leise und schlief kurz darauf ein.

Isabella ging langsam zurück zu den anderen Schülerinnen. Bevor sie jedoch in den Warteraum ging wo diese auf sie warteten ging sie noch einmal zu Ellen in des Untersuchungszimmer wo gerade die letzte Schülerin fertig war und das Zimmer verließ.
„Ellen, ich bin zu alt für das alles hier.“ sagte sie und legte sich in den Stuhl.
„Isabella, red doch nicht so einen Blödsinn. Du bist nicht mal 35. Und war es nicht genau das, was du wolltest, anderen zu helfen und ihnen zu zeigen daß es nicht das Ende sondern ein neuer Anfang sein kann, hier zu sein?“ Ellen ging zu Isabella, maß ihren Blutdruck und fühlte ihr den Puls.
„Ich weiß Ellen, aber manchmal fühle ich mich dem einfach nicht mehr gewachsen. Alle zwei Jahre kommen neue Schülerinnen und alle zwei Jahre sehe ich sie gehen und weiß nicht, ob es ihnen wirklich gut gehen wird. Sechs Jahrgänge, fast 60 Schülerinnen habe ich kommen und gehen sehen. Nicht eine davon habe ich wieder gesehen. Erinnerst du dich noch an diese sogenannte Baroness die vor ein paar Monaten hier auf der Versteigerung auf getaucht ist und was man sich über sie sagt?“
„Ich glaube immer noch, daß das alles nur Gerede und Gerüchte sind. Schau dir die Frauen an, die sie dabei hatte. Von denen sah keine so aus als wäre von diesen Gerüchten auch nur ansatzweise etwas wahr. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl daß es ihnen ganz gut ging. Vielleicht solltest du mal darüber nach denken und das Angebot deiner Mitschülerin, wie hieß sie gleich? Ach ja, Emylia. Und das Angebot an nehmen das sie dir gemacht hat. Lehrerin an so einer Schule ist doch auch für dich was ganz anderes.“
„Vielleicht mache ich das wirklich. Aber jetzt muss ich die da draußen erst mal auf Vordermann bringen. Da hab ich zwei Jahre Zeit zum nachdenken.“
„Mach das. Komm heute Abend mal vorbei. Ich hab da eine Flasche 25 Jahre alten Scotch in die Finger bekommen.“
„Ich bin trotz Allem eine Serva. Du weißt doch, daß ich keinen Alkohol anrühren darf.“
„Das ist doch kein Alkohol. Das ist Medizin.“
Isabella lachte „Dann bis heute Abend Frau Doktor. Bin mal gespannt, ob deine Medizin wirkt.“ Sie stand auf und ging nach draußen wo die anderen Schülerinnen in einer Reihe knieten und warteten.

Während sie an der Reihe der Frauen vorbei ging und deren Haltung mal mehr mal weniger sanft mit der Gerte korrigierte sagte sie „Eure Mitschülerin hatte einen Zusammenbruch. Das ist für mich nichts neues und ich bin sicher, daß sie nicht die letzte war. Ich habe sie in ihr Bett gebracht wo sie jetzt erst mal schläft. Und da ich keine große Lust habe, alles zwei mal erklären zu müssen, bringe ich euch jetzt auch in den Schlafsaal wo ihr eure Sachen in die Schränke räumt und leise seid. Nicht, daß ihr euch nicht unterhalten dürft aber bitte, leise. Eure Mitschülerin muss sich etwas ausruhen und morgen geht es für euch alle ziemlich früh aus dem Bett. Wäre übrigens nett, wenn ihr Maras Sachen auch einräumt. Noch Fragen?“
Eine Hand hob sich. „Du bist Abigail, nicht wahr?“
„Ja Miss, aber ich werde immer Abi genannt.“
„Meinetwegen Abigail. Was ist denn?“
„Miss, wenn wir jetzt in den Schlafsaal gehen, anstatt zu lernen, fehlt uns die Zeit dann am Ende nicht?“
Isabella konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Du bist freiwillig hier. Aber auch du wirst dich später noch freuen mal etwas Pause zu haben. Die paar Stunden machen nichts. Du hast zwei Jahre Zeit das alles, was ich dir in diesen zwei Stunden hätte beibringen können wieder auf zu holen. Mach dir da mal keine Sorgen. Und jetzt auf mit Euch.“

Die Frauen standen auf und folgten Miss Isabella die sie in ihren Schlafsaal brachte und ihnen zeigte wie sie ihre Sachen in die Schränke zu räumen hatten, wo sie sich waschen und duschen konnten und so weiter. Sie räumten ihre Sachen in die Schränke und Larissa räumte, als sie fertig war eben so sorgfältig wie ihre eigenen Sachen auch Maras Kleider in deren Schrank. Als alles eingeräumt war setzten sie sich auf die ersten Betten und unterhielten sich leise.
Larissa, die etwas abseits saß hörte auf einmal jemanden weinen. Sie stand auf und ging zu Maras Bett wo diese zusammengekauert lag, den Kopf im Kissen vergraben hatte und weinte. Sie streichelte ihren Kopf und versuchte sie zu beruhigen. Als sie wieder einschlief ging sie zurück zu den Anderen.
„Lass sie doch einfach.“ sagte Abigail. „Wenn sie zu schwach ist, dann ist das doch ihr Problem.“
„Meinst du, mir geht es besser? Bloß weil ich nicht zusammenbreche heißt das noch lange noch lange nicht, daß es mir gefällt, daß ich hier bin. Aber dir kann das ja egal sein. Du bist ja freiwillig hier.“ sagte Mandy lauter als sie es eigentlich wollte.
„Stop.“ rief Frida mit ihrem nordeuropäischen Akzent. „Wir sollten uns nicht streiten, das bringt doch nur Ärger. Ich wäre jedenfalls froh, wenn sich jemand um mich kümmern würde wenn es mir so“ sie zeigte in Richtung Mara „gehen würde. Und ich bin mir sicher, daß du das auch wärst Abigail. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es für uns alle die nächsten zwei Jahre nicht einfach wird. Das ist auch für dich und mich kein Luxusurlaub hier, bloß weil wir beide freiwillig hier sind.“
„Da haste Recht.“ sagte Kim, die zweite Schülerin, die freiwillig an der Schule war. „Bringt doch keiner was, wenn wer uns hier gegenseitig das Leben schwer machen. Des machen andere schon noch.“
„Ach macht doch was ihr wollt, aber lasst mich da raus.“ Abigail hockte sich in ihr Bett, verschränkte die Arme vor den Knien und bedachte die Anderen keines Blickes mehr.
Frida tippte Larissa an und zeigte zu Mara die leicht schwankend versuchte auf zu stehen. Larissa stand auf und ging zu ihr. „Wo willst du denn hin? Bleib lieber im Bett liegen.“
„Ich muss mal.“ sagte Mara und wollte weiter gehen. Larissa fasste sie am Arm und zeigte ihr die Toiletten. Auf dem Rückweg erklärte sie ihr daß ihre Sachen bereits im Schrank waren und zeigte ihr auch den Waschraum und die Duschen.
„Vielen Dank“ sagte Mara. Sie legte sich wieder in ihr Bett wo sie sofort wieder einschlief.
Etwas später, die Uhr über der Tür zeigte zehn Uhr Abends, ertönte ein Gong und alle legten sich, wie Miss Isabella gesagt hatte, in ihre Betten. Larissa ging noch einmal zu Mara und deckte sie bis zum Hals zu. Wenige Minuten später ging das Licht aus und der Saal wurde nur noch von der schwachen Leuchte über der Tür spärlich erhellt.

„Los aufstehen faule Bande“ schrie Isabella am nächsten Morgen pünktlich um halb sechs in den Schlafsaal. Keine der Frauen hatte den Gong zum Wecken gehört. Sie ging an der Reihe der Betten vorbei und hieb kräftig mit ihrer Gerte auf das Fußende jedes einzelnen was einen lauten Knall verursachte als das Leder auf das Holz traf. Die Frauen schreckten bei dem Geräusch auf und waren schnell aus ihren Betten gesprungen. Keine wollte einen richtigen Schlag mit der Gerte riskieren. Alle hatten gestern Abend gesehen wie Fridas Hintern bereits nach zwei kräftigen Hieben aus sah. Als sie bei Mara angekommen war fragte sie diese „Geht´s dir besser?“
Mara nickte „Vielen Dank Miss, es geht wieder.“
„Na, bestens.“ sagte Miss Isabella und ging weiter zum letzten Bett in dem Frida noch immer tief und fest schlief. Als diese auch auf die Gerte nicht regierte, beugte Isabella sich zu der schlafenden und flüsterte leise in ihr Ohr „Frida, aufwachen, es ist zeit zum Aufstehen!“ das letzte Wort brüllte sie ihr laut ins Gesicht. Frida schreckte auf, rollte erschreckt rückwärts aus dem Bett und blieb auf dem Boden liegen. Schnell stand sie auf und stellte sich unter dem Gelächter der Anderen ans Fußende ihres Bettes.
„Hier wird über andere nicht gelacht!“ rief Miss Isabella laut. Sie ging zu Mara und stellte sich vor sie. „Heute Abend im Nachthemd. Verstanden?“
„Ja Miss.“ sagte Mara.
„Und jetzt alle aus ziehen!“ rief Miss Isabella.
Zögernd zogen sie ihre Nachthemden aus und legte sie auf ihre Betten.
„Und jetzt die Hände mit den Handflächen nach unten vor strecken.“ Die Frauen streckten die Hände aus. Georgia hielt die Handflächen nach oben anstatt nach unten und bekam einen Schlag mit Miss Isabellas Gerte. Diese schritt die Reihe der Schülerinnen ab und gab Kommentare wie „Die Fingernägel müssen sauber sein, steh gerade, die Beine etwas mehr auseinander“. Sie stellte sich in die Mitte des Saales vor Kim und deutete mit der Gerte zwischen deren Beine und ihre Achseln. „Ab morgen will ich da keine Haare mehr sehen. Bei keiner von Euch. Und wenn das nicht klappt, dann werde ich das persönlich erledigen.“ Sie hielt auf einmal einen Streifen Wachs in der Hand und hob ihn hoch, so daß alle ihn sehen konnten. „Die Hände runter!“ rief sie. Alle nahmen die Hände nach unten. „Mandy, Mara, die Hände runter heißt sie hinter den Rücken zu nehmen. Ihr habt nichts was ihr verstecken müsst. Und wenn doch, wüsste ich gerne, was das ist, was ihr da“ sie gab Mandy einen leichten Klaps mit der Gerte zwischen die Beine „verstecken wollt.“ Diese zuckte zusammen und schrie laut auf.
Schnell nahm auch Mara die Hände hinter den Rücken und verschränkte sie so wie alle Anderen auch.

„Sportsachen heißt: Sportschuhe, Sporthose und das dazu gehörende Oberteil.“ rief Isabella laut in die aufkommende Unruhe und sofort herrschte wieder Stille. „Ich will euch in fünf Minuten alle so sehen. Auf geht’s!“
Sofort gingen die Frauen zu ihren Schränken und zogen sich die Sportsachen an. Nach nicht einmal drei Minuten standen alle wieder vor ihren Betten.
„Bestens, geht doch.“ rief sie. „Was ich euch jetzt erzähle, merkt euch gut: Es ist mir vollkommen egal, wenn ihr weg lauft. Weder ich noch irgend jemand sonst hier wird euch nach laufen oder versuchen euch ein zu fangen und zurück zu bringen. Das wird die Polizei erledigen und die bringt euch ganz sicher nicht hier her zurück. Wenn die euch einfangen, und glaubt mir das werden sie, kommt ihr ins Gefängnis. Die zwei Jahre hier sind im Gegensatz zum Gefängnis wo jede von Euch mindestens zehn Jahre lang bleiben wird, ein Luxusurlaub. Und niemand wird euch garantieren, daß ihr aus dem Gefängnis auch wieder raus kommt. Hier, und das garantiere ich euch, bleibt ihr zwei Jahre und nicht länger.“ Sie ging vor der Reihe der Frauen entlang. „Möchte vielleicht irgend jemand von Euch sehen, wie es in einem der Gefängnisse zugeht?“ sie holte ein Pad unter ihrer Tunika hervor und hielt es hoch.
Keine der Frauen wollte das sehen. Sie alle kannten die Bilder aus den Nachrichten die gezeigt wurden wenn diese gelegentlich von niedergeschlagenen Revolten der Insassen berichteten.
„Dann ist das ja geklärt.“ fuhr Miss Isabella fort „Wir werden jeden Morgen ein paar Runden um den See laufen und noch etwas Frühsport machen. Später werdet ihr auch alleine kleinere Besorgungen in der Stadt machen. Wenn ihr der Meinung seid, nicht hier her zurück kommen zu müssen, ist das euer Problem. Nach zwölf Stunden werden wir auf jeden Fall die Polizei benachrichtigen. Also überlegt es euch besser zwei mal ob ihr weglaufen wollt.“ Sie wartete einen Augenblick damit sich das gesagte setzten konnte.

„Und jetzt los, alle mir nach.“ Sie lief aus dem Saal heraus und die Frauen folgten ihr durch den Flur und auf den Hof. Dort bog sie nach rechts ab und lief durch das große Tor. Draußen zog sie das Tempo leicht an und verfiel in einen für sie selbst recht lockeren Laufschritt. Sie liefen auf dem Gehweg entlang und bogen nach ein paar hundert Metern in einen Park ab. Dort liefen sie um einen See herum.
„Immer weiter um den See!“ rief Isabella und ließ sich etwas zurück fallen.
„Na, sollen wir vielleicht etwas langsamer machen?“ fragte sie Caro die eindeutig mehr als nur ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hatte und weit hinter den Anderen zurück lag.
„Ja bitte Miss.“ sagte diese außer Atem.
„Kim, komm her.“ rief Isabella. Kim ließ sich zurück fallen bis sie auf gleicher Höhe wie Isabella war. „Ja Miss?“ fragte sie. Sie hatte offenbar keine Probleme beim Laufen.
„Du läufst mit Caro noch zwei Runden um den See und passt auf, daß sie sich nicht übernimmt. Ihr Anderen kommt alle mal her.“
Während Caro und Kim weiter liefen, kamen die Anderen zu der Wiese auf der Isabella nun auf der Stelle lief und ließen sich einfach in das taufeuchte Gras fallen.
„Was wird das denn wenn´s fertig ist?“ brüllte Isabella so laut sie konnte. „Aufstehen und Liegestütze.“
Sie legten sich auf den Bauch und begannen mit Liegestützen.
„Das sollen Liegestütze sein?“ fragte sie und schlug Larissa auf den Hintern. Diese schrie auf und sackte nun gänzlich zusammen. „Los, hoch mit dir. Mach mir den Hampelmann.“ Larissa stand auf und machte keuchend Hampelmänner. Aber auch den meisten Anderen ging es nicht besser, nur Chris brachte ordentliche Liegestütze zu Stande.
„So, gut jetzt. Alle hin stellen. Chris, du löst Kim ab.“
Sie stellten sich in einer Reihe nebeneinander und als Caro und Kim vorbei kamen lief Chris neben ihnen und Kim musste sich zu den Anderen stellen.
„So, das wird wohl noch ´ne Viertelstunde dauern.“ Sagte Isabella. Sie kontrollierte ob alle richtig standen und korrigierte ihre Haltung wo es nötig war mit der Gerte. „Jetzt knien“ rief sie, ging wieder die Reihe entlang und korrigierte die Haltungen.
„Jetzt präsentiert euch.“ Dies löste einige Verwirrung aus denn außer Frida wusste keine der Frauen was gemeint war. Es dauerte einen Moment bis alle gerade und mit im Nacken verschränkten Händen da standen. Wieder musste Isabella mit der Gerte die Haltung korrigieren. Danach ging sie hinter der Reihe vorbei und gab jeder einen festen Hieb mit der Gerte auf den Hintern, was ausnahmslos alle mit einem Schrei oder einem lauten Stöhnen quittierten.
„Und wieder hin stellen!“ das Spiel wiederholte sich und wieder mussten alle Knien. Dann mussten sie sich wieder präsentieren und bekamen erneut einen Schlag auf den Hintern.
„Das halte ich länger durch als ihr. Ich will keinen Ton mehr hören.“ Wieder folgten die drei Stellungen und wieder folgte der Schlag, dieses mal jedoch auf die Rückseite der Oberschenkel. Alle bemühten sich, keinen Laut von sich zu geben doch nur wenigen gelang dies auch.
„Also noch einmal von Vorne.“ rief Isabella und wieder mussten sich alle erst knien, dann stellen und zum Schluss präsentieren. Dieses mal schafften es die Meisten ruhig zu bleiben und keinen Laut von sich zu geben. Aber in vielen Augen konnte Isabella Tränen sehen.
Auf dem Rundweg um den See konnte sie Caro und Chris erkennen die langsam den Rundweg entlang gelaufen kamen.
„Das soll für heute reichen. Morgen geht’s an dieser Stelle weiter. Jetzt alle auf der Stelle laufen bis die Beiden wieder hier sind.“
Sie selbst stellte sich vor die Gruppe und lief ebenfalls auf der Stelle. Als Caro und Chris endlich an der Wiese an kamen lief sie wieder voraus und ließ alle mit laufen. Sie durchquerten den Park und liefen die Straße entlang zurück zur Schule. Isabella klopfte im vorbei Laufen fest an ein Fenster an der Außenseite eines der Gebäude und lief mit den Frauen durch das große Tor, über den Hof und zurück in den Schlafsaal.
„Hallo Ellen, schau dir bitte mal Caro an und sag mir was man mit ihr machen kann.“ sagte Isabella als die Ärztin herein kam und deutete auf Caro die keuchend auf ihrem Bett saß.
„Ihr Anderen geht duschen. Dann reibt ihr euch hier mit gegenseitig den Hintern ein.“ sie verteilte Tuben mit Salbe für die Striemen die sich auf den blanken Hinterteilen abzeichneten.
5. RE: Neue Horizonte

geschrieben von bran am 03.02.17 15:22

Hallo HeMaDo.

Deine Geschichte beginnt sehr gut. Mir gefällt vor allem das du Isabella und auch der Ärztin Ellen ein "freundliches" Wesen gibst trotz ihrer Aufgaben.
Grade das macht sie für mich als Menschen sehr spannend. Einen Art "inneren Selbstzweifel" von Isabella den hattest du ja schon angedeutet. Ich bin gespannt was sich daraus entwickelt.

Dem "DANKE für die Geschichte" von Friedet schliesse ich mich gern an und freue mich auf Fortsetzungen.
6. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 03.02.17 18:28

Hallo Fridet, hallo Bran,

erstmal vielen Dank für das Lob.

Die Fortsetzungen sind schon recht weit gediehen. Stoff gibt es also genug, er muss nur noch aufbereitet werden.

Für Anregungen und konstruktive Kritik bin ich jederzeit offen, auch wenn eine bestimmte Richtung schon fest steht.
Zitat

Ich bin gespannt was sich daraus entwickelt.

Dazu möchte ich allerdings nichts verraten, sonst wäre der ganze Spaß ja weg

HeMaDo
7. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Zwerglein am 04.02.17 00:14


Zitat

Deine Geschichte beginnt sehr gut. Mir gefällt vor allem das du Isabella und auch der Ärztin Ellen ein \"freundliches\" Wesen gibst trotz ihrer Aufgaben.
Grade das macht sie für mich als Menschen sehr spannend.


Obwohl Isabella auch nur eine Serva bzw. Sklavin ist.
Bei der Ärztin bin ich mir noch nicht sicher, ob Sie den guten alten Scotch, für sich, auch nur als Medizin betrachtet.

Als Sklavin hätte sie ja absolutes Alkoholverbot.

Danke HeMaDo

-----
Gruß vom Zwerglein
8. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Roger_Rabbit am 04.02.17 17:29

Hallo Neuling,

du scheinst älteren Semesters zu sein (Ü40), verwendest Word (oder vergleichbare Programme) zum Vorschreiben und stehst wohl etwas auf Kriegsfuß mit dem "das" und "daß". Das zweite "daß" gibt es nicht mehr. Diese Schreibweise setzt du sogar an Stellen ein, wo es nicht hingehört. Stelle mal unter Optionen auf "Neue deutsche Rechtschreibung" um, damit es einheitlicher wird. Auch die Interpunktion ist dir nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden Lesbar bleibt die Geschichte dennoch.

Einen "vorgeschriebenen" Stil, nach welcher hier Geschichten geschrieben werden (sollten), haben wir nicht. Im Ganzen gesehen gehst du auch auf gewisse Details ein, die das Ambiente veranschaulichen. Bleibe dabei und werde nicht oberflächig.

In meinen Augen ist es ein gelungener Start, der noch verbesserungswürdig ist.
9. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 04.02.17 17:56

Hallo Roger Rabbit,

die Einschätzung meines Alters ist vollkommen richtig
Auch die Einschätzung, das ich mit Word schreibe, stimmt fast. Aber das sehe ich recht locker. Ich kann ein Küchenmesser oder einen Sparschäler nehmen um Kartoffeln zu schälen. So lange ich das nicht mit dem Beil versuche, ist das für mich noch in Ordnung, wenn das Ergebnis so ist, daß ich damit zufrieden sein kann.

Zugegeben, beim nochmaligen nachsehen entdecke ich so einige Stellen, an denen das "daß" unangebracht ist.

Zitat

Auch die Interpunktion ist dir nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden

Auch da muss ich zugeben daß aus der Schulzeit nur gewisse Grundregeln hängen geblieben sind.


Zitat

Im Ganzen gesehen gehst du auch auf gewisse Details ein, die das Ambiente veranschaulichen. Bleibe dabei und werde nicht oberflächig.

Sowas ist für mich wie ein Weihnachtsbaum. Ohne Lametta geht zwar, sieht aber etwas langweilig aus.

HeMaDo


10. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 04.02.17 23:14

Für Mara war es ungewohnt, zusammen mit den anderen Frauen zu duschen. Sie standen zusammen im Waschraum und mussten sich fünf offene Duschen teilen. Doch für sie grenzte es bereits an Luxus, sich überhaupt duschen zu können. In den letzten drei Jahren hatte der Großteil ihrer persönlichen Hygiene lediglich darin bestanden, sich mitten in der Nacht, wenn keine Spaziergänger mehr unterwegs waren, im Main zu waschen und gelegentlich in diesem zu baden. Doch dies beschränkte sich auch nur auf die Sommermonate. So genoss sie das warme Wasser welches ihren Körper hinab rann.
„Los, andere wollen auch mal.“ fuhr Abigail sie genervt an.
Schnell wusch sie sich den Schaum vom Körper und ging auf die andere Seite des Raumes wo die Handtücher hingen. Sie trocknete sich ab und ging, nur mit dem Handtuch welches sie um ihre Hüften gelegt hatte zurück in den Schlafsaal.
„Stop!“ rief Miss Isabella als sie aus der Tür heraus kam. „Gleich wieder zurück und das Handtuch weg bringen. Neben der Tür steht der Wäschekorb. Und dann kannst du dir auch gleich die Haare trocknen.“
„Ja Miss Isabella.“ sagte Mara. Sie ging zurück, trocknete sich die Haare so gut es ging ab und legte das Handtuch dann in den Wäschekorb.
„Schon viel besser.“ Miss Isabella schaute sie von oben bis unten an. „Jetzt vor dein Bett stellen und warten.“
Mara ging nackt wie sie war zur ihrem Bett und stellte sich davor. Mit den Händen versuchte sie ihre Scham zu verstecken. Es dauerte eine Weile bis alle vor ihren Betten standen. „Jetzt alle die Hände aus strecken.“ rief Miss Isabella und schritt die Reihe der Schülerinnen ab. Wie schon einen Tag zuvor korrigierte sie wenn nötig die Haltung der Frauen mit der Gerte und kontrollierte eingehend ihre Fingernägel.
„Alle anziehen und dann geht’s zum Frühstücken.“ rief sie. Die Frauen zogen ihre Tuniken und Sandalen an und stellten sich wieder vor die Betten. Miss Isabella ging zur Tür und die Frauen folgten ihr zum Speiseaal. Sie stellten sich an die Schlange der anderen Schülerinnen und nahmen sich Tabletts. Zum Frühstück gab es Brot und Aufschnitt. Dazu frisches Obst, Saft und Joghurt.
„Brot und Aufschnitt könnt ihr euch nehmen, so viel ihr wollt. Aber wehe ich sehe daß jemand was auf dem Teller lässt. Geht euch lieber nach holen wenn ihr noch Hunger habt. Joghurt und Obst gibt’s nur einmal.“ sagte Miss Isabella. Sie führte die Gruppe an einen Tisch an dem nur zwei andere Frauen saßen und scheuchte diese fort.
„Die erste Woche essen wir alle zusammen. Danach gibt’s keine Sitzordnung hier.“ sagte sie. Und setzte sich ans Kopfende des Tisches.
Während die anderen Frauen sich während des Essens unterhielten aßen die zehn Frauen schweigend ihr Frühstück. Als sie fertig waren brachte Miss Isabella sie zurück in den Schlafsaal.

„Ausziehen.“ rief sie. Ihre Stimme klang verärgert und so beeilten sich alle ihre Tuniken aus zu ziehen und stellten sich vor ihren Betten auf.
„Heute werdet ihr zwei Lektionen lernen. Erstens: eigenverantwortliches Handeln. Ich habe gestern gesagt, daß ich hier“ sie schlug Georgia an der sie gerade vorbei ging mit der Gerte zwischen die Beine, was diese laut aufschreien ließ „keine Haare mehr sehen will. Keine von Euch hat sich daran gehalten, wie ich sehen muss. Zweitens: Privatsphäre gibt es hier nicht. Wenn ihr Glück habt, werdet ihr später eigene Räume haben. Aber niemand garantiert euch das. Also können wir diese beiden Lektionen gleich mit einander verbinden.“ Sie ging zu Chris Bett, nahm das Kissen und warf es auf Abigails Bett. Dann schob sie Chris Bett vor die Schränke in denen sich die Bettwäsche befand.
„Chris, komm her.“ sagte sie und deutete auf das Bett. Sie faltete die Bettdecke zu einem dicken Knäuel zusammen und legte sie in die Mitte auf das Bett.
„Hin legen.“ sagte sie als Chris vor dem Bett stand. Aus einem der Schränke holte sie einige Seile heraus und band diese um Chris Hand- und Fußgelenke. Dann zog sie unsanft an diesen Seilen und band Chris Füße weit gespreizt an den Beinen des Bettes an Kopf und Fußende fest, so daß sie quer im Bett lag. Dann fesselte sie auch ihre Hände an den gegenüberliegenden Seiten so daß Chris sich nicht mehr bewegen konnte und nun mit weit gespreizten Armen und Beinen quer in ihrem Bett lag. Die Decke lag unter ihrem Hintern der dadurch weit nach oben gehoben wurde.
„So, alle her kommen. Stellt euch alle im Halbkreis hier her.“ Miss Isabella deutete vor das Bett. „Lektion Nummer eins, eigenverantwortliches Handeln. Ihr habt gestern Abend Zeit genug gehabt, euch zu rasieren. Da ihr das nicht getan habt, erledige ich das wie versprochen nun für euch.“ sie holte eine große Kiste aus einem der Schränke und stellte sie neben das Bett. Sie holte eine Hand voll Wachsstreifen aus der Kiste und warf sie Chris auf den Bauch. Dann nahm sie den einzigen Stuhl im Raum und stellte ihn so vor das Bett, daß sie genau zwischen ihren Beinen saß. „Ich möchte, daß ihr alle zu seht. Wer weg schaut schläft heute Nacht auf dem Boden.“
Sie nahm einen der Wachsstreifen, zog die Schutzfolie ab und pappte ihn unsanft auf das behaarte Dreieck zwischen Chris Beinen. Dies wiederholte sie so lange bis kein Streifen mehr Platz hatte und zog den ersten mit einem Ruck ab. Chris schrie vor Schmerzen und bäumte sich auf. Miss Isabella zog nun auch die anderen Streifen ruckartig ab. In Chris Augen sammelten sich Tränen die ihre Wangen herunter liefen. Als sie alle Streifen abgezogen hatte, klebte sie auf die Stellen an denen sich noch immer Haare befanden neue Streifen auf und zog auch diese ab.
„Sieht doch ganz gut aus. Hier Abigail,“ sie gab dieser einige mit einer Lotion getränkte Tücher „schön einreiben damit. Ich mache derweil mal hier weiter.“ sie ging um das Bett herum und klebte auch in Chris Achseln die Streifen und entfernte ihr dort die Haare während Abigail widerwillig Chris Scham mit den Tüchern einrieb. Nachdem Abigail auch Chris Achseln mit den Tüchern abgerieben hatte, wurde diese von Miss Isabella los gebunden. Frida half ihr auf und nahm sie in die Arme.

Nun musste Abigail sich auf das Bett legen und wurde von Miss Isabella ans Bett gefesselt. Sie musste nun die gleiche Behandlung über sich ergehen lassen und schrie jedes Mal laut auf, wenn einer der streifen ab gezogen wurde. Caro musste sie mit den Tüchern ab reiben und war als Nächste dran. Der Reihe nach mussten sie alle diese Prozedur über sich ergehen lassen. Als Miss Isabella Larissa an das Bett fesseln wollte wand diese sich und wollte auf stehen. Doch alles Zappeln und sich winden half nichts. Miss Isabella fasste fest ihren Fuß und band diesen unsanft an. Auch den anderen Fuß und die Hände band sie unsanft an und enthaarte nun Larissa die den Kopf hin und her wand, weinte und vor Schmerzen schrie.

Nach Lena war Mara an der Reihe. Auch sie musste sich auf des Bett legen und wurde daran fest gebunden. Es war eine sehr schmerzhafte Prozedur und sie fragte sich ob es nicht besser gewesen wäre ins Gefängnis zu gehen. Schlimmer als der Schmerz war jedoch, daß alle sie so liegen und ihr genau zwischen die Beine sehen konnten. Das fühlte sich entwürdigend an und sie schämte sich.
Als Miss Isabella gerade den dritten Streifen Wachs abgezogen hatte sagte Abigail „Miss, Larissa hat sich um gedreht.“ Alle schauten auf Larissa.
Miss Isabella stand auf und ging zu ihr. „Heute Nacht wirst du wohl auf dem Boden vor deinem Bett schlafen. Du wirst deine Decke unterlegen und dich mit dem Bettlaken zudecken.“ sagte sie unerwartet sanft zu ihr.
„Larissa schaute betreten zu Boden und sagte leise „Ja Miss Isabella.“
Mit etwas mehr Schärfe in der Stimme sagte Miss Isabella „Abigail, da du so freundlich warst, mich darauf hin zu weisen, wirst du heute Nacht wache stehen und aufpassen, daß Larissa auch auf dem Boden schläft. Sollte sie sich in ihr Bett legen, wirst du mir das morgen Früh mitteilen. Deshalb möchte ich, daß du sie keine Minute aus den Augen lässt.“
Abigail schaute sie fassungslos an „Aber wie soll ich denn dann schlafen Miss?“
„Das ist nicht mein Problem. Du hast mir das mit geteilt und bist deshalb dafür verantwortlich, daß Larissa nicht in ihr Bett geht.“ gab Miss Isabella scharf zurück und wandte sich wieder Maras Scham zu. Auch ihr standen nach dieser Prozedur die Tränen in den Augen und es war ihr äußerst peinlich, daß Frida ihr die Scham und Achseln mit den Tüchern ab rieb. Doch sie konnte nichts dagegen tun und musste es über sich ergehen lassen.

Zum Schluss war Frida an der Reihe und bemühte sich vergeblich, sich ihre Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Als Miss Isabella gerade fertig war und sich Fridas Achseln zu wandte drehte Caro sich um. Auch Mandy und Lena folgten ihrem Beispiel. Mara schaut sich um und sah, das außer ihr nur noch Abigail und Larissa zu sahen wie Fridas Achseln enthaart wurden. Sie sah zu Larissa, nickte ihr zu und drehte sich ebenfalls um.
Miss Isabella sah auf und verstand sofort, was hier passierte. Sie war lediglich erstaunt darüber, daß es dermaßen schnell geschah.
„Dann werden also heute Abend nur Chris und Frida in ihren Betten schlafen.“ sagte sie laut während sie Frida los band. „Dann dreht euch alle mal wieder um und ihr Beide stellt euch auch dazu.“ Als alle wieder im Kreis um sie herum standen fuhr sie fort. „Jetzt seht ihr, wie es aussehen soll. Wenn die Haare wieder nach wachsen, können wir das, was wir heute gemacht haben jederzeit gerne wiederholen. Aber ich glaube, es ist einfacher wenn ihr euch dann einfach rasiert. Hättet ihr das gestern Abend getan, wäre euch das hier erspart geblieben.“ sie atmete tief durch „Bis zum Mittagessen ist noch eine gute Stunde Zeit. Bis da hin habt ihr Zeit hier auf zu räumen und euch an zu ziehen.“ Sie stand auf und verließ den Schlafsaal.

Sie schloss leise die Tür hinter sich und lehnte sich an die Wand.
Nach einigen Augenblicken stellte sie sich gerade hin und ging langsam aus dem Gebäude, über den Hof und zum Büro der Schulleiterin. Vor dem Spiegel der im Flur vor dem Büro hing ordnete sie ihre Haare, drehte ihr Halsband gerade und richtete die Tunika, dann klopfte sie an.
„Herein!“ rief Miss Wilhelmina und Isabella trat ein.
Sie knickste und sagte „Guten Tag Miss Wilhelmina.“
„Ach, du bist es Isabella, warum denn so förmlich.“
„Ich muss mit Ihnen reden Miss.“
„Geht es um eine deiner Schülerinnen? Dann verstehe ich nicht, warum du so förmlich bist.“
„Nein Miss, es geht um mich.“
Miss Wilhelmina sah sie kurz an und deutete auf den Stuhl ihr gegenüber. „Setz dich Isabella.“
„Danke Miss.“ Isabella setzte sich und atmete tief durch.
Miss Wilhelmina zog die unterste Schublade ihres Schreibtisches auf, öffnete die Flasche Sherry und füllte zwei Gläser. Eines davon stellte sie vor Isabella auf den Tisch, das Andere nahm sie selbst. Dann holte sie eine Kiste Zigarillos hervor und legte einen davon neben jedes der beiden Gläser. Sie kannte ihre Lehrerinnen gut genug um zu sehen, das Isabella etwas auf dem Herzen hatte. „Es ist vielleicht etwas früh um alleine zu trinken, aber in Gesellschaft ist das durchaus angemessen.“ Sie hob ihr Glas und prostete Isabella zu. Diese folgte ihrem Beispiel. Sie tranken einen Schluck und zündeten die Zigarillos an. „Eine Dame raucht keine Zigaretten. Aber Zigarillos sind durchaus angemessen.“
„Ja Miss, das sehe ich genau so.“ sagte Isabella und nahm einen Zug. Sie blies den Rauch in die Luft und sagte „Ich bin jetzt seit 16 Jahren an dieser Schule. Vier Jahre als Schülerin, zwölf als Lehrerin. Ich habe ungefähr sechzig Schülerinnen ausgebildet. Die Meisten davon wie ich meine mit Erfolg. Aber ich fühle mich einfach zu Alt dafür.“
Wilhelmina trank einen Schluck und stellte bedächtig das Glas auf den Tisch. „Du denkst darüber nach das Angebot von dieser privaten Schule an zu nehmen und dort zu unterrichten?“
„Ich habe darüber nach gedacht. Ja.“
„Das ist natürlich ein verlockendes Angebot. Aber ist es nicht im Grunde genommen die selbe Arbeit? Sicher wirst du mehr Freizeit haben, es gibt dort wesentlich bessere Möglichkeiten, sowohl was die Ausbildung der Schülerinnen als auch die Freizeitgestaltung angeht. Aber ich nehme nicht an, daß dies die einzigen Gründe für deine Entscheidung sind.“
„Nein Miss, es geht um die Schülerinnen. Eine der Schülerinnen hatte gestern bereits einen Zusammenbruch, eine andere steht wahrscheinlich kurz davor. Und eine von ihnen ist ein richtiges Herzchen, ganz in ihrem Sinne.“
„Es ist eine der Beiden Freiwilligen nehme ich an.“ Miss Wilhelmina sah sie fragend an.
„Natürlich. Aber um sie geht es nicht. Entweder sie wird uns in den nächsten Wochen verlassen oder sie fügt sich in die Gruppe ein. Es sind die Anderen. Ich fürchte, ich werde schwach und bekomme Mitleid.“
„Isabella, Mitleid ist doch nichts schlechtes. Wo wären wir, wenn wir kein Mitgefühl hätten? Vielleicht verdienen nicht alle unser Mitgefühl, vielleicht wäre es bei manchen besser sie würden ins Gefängnis gehen anstatt hier her zu kommen. Aber sollen wir deshalb unser Mitgefühl aufgeben? Unsere Menschlichkeit?“
„Vielleicht wäre das hier manchmal besser. Wenn ich etwas wie das hier sehen muss“ sie deutete auf eine Zeitung die aufgeschlagen auf dem Schreibtisch lag „Dann frage ich mich ob es nicht manchmal besser wäre, sie einfach ins Gefängnis zu schicken. Da wissen sie wenigstens, was auf sie zu kommt. Aber wenn sie verkauft sind, dann können wir nichts mehr für sie tun. Und genau das ist es, was in dieser Privatschule passiert. Dort wird dafür gesorgt, das sie in gute Hände kommen. Und ich finde es ungerecht, daß sowas nur den sogenannten besseren Schülerinnen zukommen soll.“
Miss Wilhelmina zog an ihrem Zigarillo und nahm die Zeitung. „Ich weiß was du meinst. Wenn das nicht zufällig jemand beobachtet und den Mann krankenhausreif geschlagen hätte, wäre das nie ans Licht gekommen. Aber wir können es uns nun mal nicht leisten, die Käufer genau so aus zu wählen wie es an dieser Schule passiert. Wir müssen uns mit den Sperrlisten begnügen und mit unserer“ sie schaute sich um als erwartete sie jemanden hinter sich stehen zu sehen und redete leise weiter „mit unserer Vorauswahl. Das ist das Einzige, was wir tun können.“
„Ja, ich weiß. Aber sie war eine meiner Schülerinnen. Und was hat ihr das Alles geholfen? Nichts. Da steht, daß sie jetzt angeblich irgend wo ist, wo sowas nicht passiert. Aber wer garantiert das denn? Fahren dort vielleicht keine Autos? Sie war hier weil sie von zu Hause weg gelaufen ist. Sie ist von Geburt an stumm und hatte es auch sonst nicht leicht. Sie hatte Streit mit ihren Eltern und ist dann von zu Hause weg gelaufen und hier her gekommen. Ich war es, die ihr beigebracht hat, nichts zu hinterfragen, die ihr erklärt hat, daß sie sich nicht zu wehren hat. Und was hat sie jetzt davon? Ich bin mit Schuld daran daß sie vor ihrem so genannten Herrn weg gerannt und vor dieses Auto gelaufen ist.“ Isabella leerte das Glas in einem Zug und starrte aus dem Fenster.
„Isabella, was können wir denn dagegen tun?“ Wilhelmina schenkte ihr noch einen Sherry ein. „So lange sich in der Politik nichts tut, so lange können wir nichts anderes tun als ihnen bei zu bringen daß sie sich immer so zu verhalten haben daß so etwas nicht passiert. Daß sie immer gehorsam zu sein haben um nicht den Ärger ihrer Herrschaften auf sich zu ziehen. Isabella, ich kann dich doch verstehen.“ sie atmete tief ein „Vielleicht ist es für dich wirklich ganz gut, wenn du auf diese Schule gehst. Ich schlage vor, du bildest deine Gruppe fertig aus und redest dann mit der Schulleiterin.“
„Danke Miss Wilhelmina.“ sagte Isabella. Sie fühlte sich schwach und angeschlagen.
„Dann geh jetzt zu Ellen und lass dir etwas zur Beruhigung geben. Und heute Abend, wenn es Zeit wird die Frauen ins Bett zu schicken stehst du wieder auf der Matte. Deinen Unterricht heute Nachmittag übernehme ich.“
„Danke.“ sagte Isabella, trank den Rest Sherry und verließ das Büro. Die ging auf den Hof, stellte sich in die Ecke zwischen einem der Gebäude und der Mauer und rauchte den Zigarillo auf. Dann ging sie ins Krankenrevier zu Ellen.

Nachdem Miss Isabella gegangen war räumten die Frauen Chris Bett wieder auf und bezogen es neu. Larissa, die die Prozedur sichtlich mehr mitgenommen hatte als ihre Mitschülerinnen hockte auf ihrem Bett und starrte vor sich hin. Als Mara sie so sah ging sie zu ihr, setzte sich neben sie und nahm sie in die Arme. „Das wird schon wieder. So schlimm ist es doch garnicht.“
Larissa starrte weiter vor sich hin. „Ich schaffe das nicht.“ sagte sie leise und begann zu weinen.
Mara hielt sie im Arm und streichelte ihr über die Haare. Auch ihr tat alles weh. Die Scham und die Achseln vom Haare entfernen und Schultern und Beine von der strengen Fesselung die ihr Miss Isabella verpasst hatte. Doch Larissa hatte das alles anscheinend noch mehr mit genommen. Sie tat ihr leid doch sie wusste nicht, was sie noch mehr tun konnte.

„Alle mit kommen. Es ist Zeit zum Mittag essen.“ die Schulleiterin stand in der Tür und klatschte in die Hände. Alle standen auf und folgten ihr zum Speisesaal. Sie fragten sich wo Miss Isabella war doch niemand traute sich zu fragen. Zum Mittagessen gab es Nudeln mit Sauce und grünen Salat. Es schmeckte allen und die meisten holten sich einen Nachschlag. Langsam besserte sich ihre Laune wieder. Nachdem sie die Tabletts zurück gebracht hatten führte die Schulleiterin sie in einen kleinen Saal dessen Wände komplett mit Spiegeln ausgestattet waren. Sie mussten sich in einer Reihe aufstellen und die Schulleiterin ging vor ihnen entlang. „Miss Isabella ist etwas unpässlich. Deshalb werde ich heute Nachmittag den Unterricht übernehmen „Ihr fünf“ sie deutete auf Frida, Mara, Lena, Larissa und Georgia „kommt bitte hier her und stellt euch hier auf.“ Die Frauen mussten sich vor eine Wand stellen, zwei Armlängen Abstand zueinander halten und gerade stehen bleiben. „Ihr Anderen stellt euch gegenüber auf.“
Die anderen Schülerinnen nahmen an der gegenüber liegenden Wand Aufstellung.
„Fein Fein. Jetzt geht ihr“ sie deutete auf die erste Gruppe „zu euren Gegenüber, knickst und geht wieder zurück. Dann macht ihr“ nun deutete sie auf die zweite Gruppe „das Selbe. Das macht ihr so lange bis ich etwas anderes sage.“ Sie klatschte in die Hände und die Frauen gingen los.

Mara fragte sich, was das werden sollte. Sie ging auf Mandy zu, knickste und ging zurück. Nachdem sie wieder an ihrem Ausgangspunkt stand drehte sie sich um und Mandy kam auf sie zu, knickste ebenfalls und kehrte zurück. Dies wiederholte sich ein paar mal bis die Schulleiterin laut „Stop Stop Stop“ rief, worauf alle stehen blieben wo sie gerade waren.
„Ihr geht wie Gorillas. Das sieht ja schrecklich aus. Und das Knicksen müssen wir wohl auch noch üben.“ Allgemeines Gelächter brach aus.
„Still!“ sagte die Schulleiterin. „Seht mir zu.“ Sie ging einmal quer durch den Raum, knickste anmutig und ging noch einmal zurück. Ihre Haltung war kerzengerade, sie hielt den Kopf gerade und blickte nach vorne. Ihre Arme schwangen nur leicht mit ihren Schritten und sie setzte einen Fuß vor den anderen. „Warum seht ihr auf den Boden? Habt ihr angst, einen Krümel zu übersehen über den ihr stolpern könntet? Wenn ihr Knickst, nehmt den rechten Fuß hinter den linken, geht dann leicht in die Knie und bleibt dabei gerade. Noch mal bitte.“
Alle versuchten so gerade zu gehen wie möglich. Das Knicksen sah bereits viel besser aus aber die Schulleiterin war noch immer nicht zufrieden. „Macht weiter.“ sagte sie und ging zu einem Schrank.
„Nummer eins, bitte her kommen.“ rief sie. Chris kam zu ihr und knickste. Sie holte einen Besenstiel aus dem Schrank an dem mehrere breite Bänder befestigt waren. Mit den Bändern welche mit Klettverschlüssen ausgestattet waren band sie Chris den Besenstiel auf den Rücken. Eines der Bänder wand sie um ihre Brust, eines um ihre Taille und das Letzte legte sie ihr um die Stirn. So war Chris gezwungen kerzengerade zu stehen.
„Nun mach weiter.“ Chris ging nun auf Georgia zu.
„Nun die Nächste.“ Auch Abigail bekam einen Besenstiel auf den Rücken gebunden.
Als alle einen so ausstaffiert waren schaute sie sich den Gang der Frauen erneut an.
„Den Rücken gerade, nicht so nach vorne beugen.“, „Du schwankst als wärst du betrunken.“, „Nicht so große Schritte.“ kommentierte sie den Gang gelegentlich. Doch es wurde immer seltener nötig etwas zu korrigieren. Dennoch ließ sie die Frauen noch weiter gehen.
Während die Frauen ihren Gang übten ging sie zu einem Comm welches an der Wand neben der Tür hing und sprach mit jemandem. Kurze Zeit später kamen zwei Frauen die einen Servierwagen herein brachten. Sie knicksten vor der Schulleiterin und gingen wieder.
Diese klatschte in die Hände und rief „Jetzt macht erst einmal pause. Die Stöcke nehmt bitte ab und bringt sie zurück in den Schrank.“
Nachdem alle Besenstiele wieder im Schrank verstaut waren durfte sich jede eine Tasse Tee nehmen. Doch auch hierbei korrigierte sie die Frauen immer wieder, drückte ihnen die Ellenbogen nah an den Körper, mahnte sie, kleine Schlucke zu trinken und zeigte wie sie die Tassen zu halten hatten. Dann holte einen Zigarillo aus einer Schachtel und steckte ihn sich an. Einige der Frauen schauten verlangend zu ihr. Auch während der Pause kontrollierte und korrigierte sie weiter die Haltung der Frauen.

Sie beendete die Pause und wies die Frauen an weiter zu machen, was mit mehrstimmigem Aufstöhnen quittiert wurde. Allen schmerzten die Füße und Beine vom vielen Gehen und Knicksen. Doch sie ignorierte dies und ließ sie weiter üben. Durch die Übung mit den Besenstielen sah das bereits viel besser aus als am Anfang. Sie musste immer seltener eingreifen und als es Zeit zum Abendessen war war sie zufrieden damit, wie gut das bereits nach einem Nachmittag klappte.
Sie klatschte in die Hände und rief die Frauen zu sich. „Das hat ja schon ganz gut funktioniert. Ihr werdet alle noch weiter üben müssen aber so wie es bis jetzt aus sieht, bin ich schon recht zufrieden.“

Nach dem Abendessen, es gab belegte Brötchen, übernahm Miss Isabella die Gruppe wieder und führte sie in den Schlafsaal. Sie hatten frei bis es Zeit zum Schlafen war und durften sich auch auf dem Gelände aufhalten. Es zu verlassen war ihnen nicht erlaubt aber durch die jetzt geschlossenen Tore auch nicht möglich.
„Sagt mal, wisst Ihr denn, was wie alles lernen müssen in zwei Jahren? Ich meine, zwei Jahre sind ja eine lange Zeit. Und das einzige, was wir wissen müssen ist doch, daß wir zu gehorchen haben. Oder?“ fragte Larissa während sie durch den Garten spazierten der auf der Rückseite des Hauptgebäudes lag.
„Wir müssen alles lernen um jemandem gut dienen zu können. Also Kochen, sauber machen und so. Und wir sollen gut aussehen.“ sie schaute mit einem Seufzen an sich herunter. „Ich glaube, ich muss da noch einiges für tun.“ Sie war zwar recht groß aber hatte einige Pfunde zu viel als das man sie als Schlank hätte bezeichnen können. Schweigend gingen sie weiter den Kiesweg entlang bis sie an einen kleinen Schuppen kamen. Sie wollten sich gerade nach rechts wenden als Larissa stehen blieb. „Hört ihr das auch?“ fragte sie und lauschte.
„Ich höre nichts.“ sagte Caro.
Doch auch Mara war als hätte sie ein Geräusch gehört. Sie schaute sich um und ging näher heran. „Da ist jemand.“ sagte sie und ging zur Tür des Schuppens wo sie ein leises stöhnen gehört hatte. Sie horchte noch einmal, öffnete leise die Tür und ging leise hinein. Es war düster und staubig. Sie konnte einige Gartengeräte erkennen und einige Bretter lagen gestapelt auf dem Boden. Wieder hörte sie ein Geräusch. „Hallo?“ Ist da jemand?“ fragte sie leise und schaute hinter den Bretterstapel. Dort lagen sich zwei Frauen nackt in den Armen, die sich wild küssten und gegenseitig streichelten. Fasziniert schaute sie den Beiden zu. Sie selbst hatte für sich nie die Möglichkeit ins Auge gefasst mit einer Frau zu schlafen. Aber was sie hier sah faszinierte sie und sie konnte den Blick nicht von den beiden Frauen lösen die sich im Staub wälzten und gegenseitig immer weiter trieben bis sie sich zuckend und stöhnend in den Armen lagen. Auch als die Beiden sich wieder beruhigt hatten und still auf dem Boden lagen konnte Mara ihren Blick nicht abwenden.
„Wie krank bis du denn?“ rief eine der Beiden als sie Mara sah. „Du spinnst doch wohl hier einfach zu spannen. Du bist doch pervers. Mach daß du raus kommst.“
Mara stammelte eine Entschuldigung und ging rückwärts zur Tür. Dabei stolperte sie über irgend etwas und fiel gegen die Tür die sich beim Aufprall öffnete. Sie schlug der Länge nach auf den Boden vor der Hütte und die Tür fiel wieder ins Schloss. Sie rappelte sich auf und stand mit hoch rotem Kopf vor Caro und Larissa.
„Was ist denn da drinne? Ich hab jemanden schreien gehört. Ist alles in Ordnung mit dir? Was hast du denn so lange da drinne gemacht?“ fragte Larissa besorgt.
„Lasst uns schnell hier verschwinden.“ sagte Mara leise und zog die Beiden mit sich bis sie vor einem Rosenbeet stehen blieb und versuchte unauffällig zu dem Schuppen zu sehen.
„Was ist denn los“ wollte Caro wissen und starrte zu dem Schuppen.
„Nicht so hin sehen.“ sagte Mara leise. Plötzlich wurde die Tür mit einem Ruck geöffnet und schlug lautstark gegen die Wand. Alle Drei sahen nun zu dem Schuppen. Zwei Frauen kamen heraus. Eine der Beiden, der Gürtel ihrer Tunika hing noch lose herab, sagte lautstark „So eine perverse kleine Spannerin. Die hat sie doch nicht mehr alle.“ Sie sah die drei Frauen und kam wütend zu ihnen. „Wo ist sie hin?“ fragte sie wütend, fasste Caro an den Schultern und schüttelte sie. Mara deutete geistesgegenwärtig auf eine der Türen des Hauptgebäudes und war froh, daß die Frau sie nicht erkannt hatte. Diese ließ Caro los und ging mit wehenden Haaren zu der Tür auf die Mara gezeigt hatte. Als sie verschwunden war kam die andere Frau gemächlich auf sie zu und musterte Mara von Kopf bis Fuß. „Na, scheint dir ja gefallen zu haben was du gesehen hast.“ sie tippte auf Maras Brüste, genau auf die Stellen wo ihre steif aufgerichteten Knospen unter der Tunika zu sehen waren. „Ich mag rote Haare. Wenn du nicht nur zuschauen willst, dann komm mal zu mir.“ sie zwinkerte Mara zu und ging dann in aller Ruhe ins Hauptgebäude.

Caro und Larissa schauten Mara mit offenen Mündern an. Es war Caro die zuerst in lautes Gelächter ausbrach. Larissa schaute einen Moment lang zu Mara und lachte ebenfalls los. Mara schaute der Frau hinter her.
„Hee, wo willst du denn hin?“ rief Larissa ihr nach als sie selbst ebenfalls zum Hauptgebäude ging.
„Ich muss mal.“ sagte Mara. Caro lachte noch lauter. Langsam ging Mara Richtung Schlafsaal. Dort legte sie sich auf ihr Bett und schloss die Augen. Irgend wann kamen auch die Anderen zurück und der Saal füllte sich langsam. Es wurde viel geredet und gelacht. Doch Mara blieb auf ihrem Bett liegen, ihre Gedanken kreisten immer wieder um die beiden Frauen im Schuppen und das was sie gesehen hatte.

Als der Gong ertönte war sie bereits fertig gewaschen und hatte ihr Nachthemd an. Wie die Anderen auch faltete sie ihre Bettdecke einmal zusammen und legte sie auf den Boden ans Fußende ihres Bettes. Sie legte sich zusammengekauert auf die Decke und deckte sich mit dem Bettlaken zu. Da es mitten im Sommer war, wurde es ihr zum Glück nicht kalt. Auch Chris und Frida hatten sich vor ihre Betten gelegt obwohl die Beiden eigentlich in ihren Betten schlafen durften. Nur Abigail stand missmutig vor ihrem Bett und schaute den anderen zu wie sie sich hin legten. Alle erwarteten, das Miss Isabella noch mal herein kam. Doch irgend wann waren alle eingeschlafen, ohne daß sie sich noch einmal blicken ließ.

11. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 05.02.17 08:12

Interesannte GEschichte.

MAl schaun was die Ausbildung noch so bringt und wie ihr späteress weiteres Leben aussieht.

Freu mich schon wie es weiter geht.Und was aus ihnen alles wird.

mfg Wölchen
12. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 06.02.17 18:36

2 – Geduld und Vernunft


Am nächsten Morgen wachten alle von Miss Isabellas Weckruf auf. Allen taten von Schlafen auf dem harten Fußboden die Glieder weh und keine hatte wirklich gut geschlafen. Abigail, die offenbar die ganze Nacht vor den Betten hin und her gelaufen war, schaute müde aus der Wäsche. Fünf Minuten später hatten alle ihre Decken zurück gelegt und standen in Sportsachen vor ihren Betten. Sie folgten Miss Isabella im Laufschritt über den Hof in den Park, wo sie wieder um den See liefen. Nach vier Runden liefen sie wieder zur Wiese wo sie Liegestütze machten. Nur Caro, die beim Laufen um den See weit zurück gefallen war, musste die vier Runden alleine beenden. Wieder mussten sie Stehen, knien und sich zu präsentieren üben und wieder bekamen sie beim Präsentieren jedes mal einen Hieb mit der Gerte, dieses Mal beschränkte sich Miss Isabella nicht auf Oberschenkel und Hintern sondern zielte gelegentlich auch noch auf ihre Rücken.

So hatten alle außer Caro beim Duschen rote Striemen auf ihrer gesamten Rückseite und cremten sich gegenseitig ein. Nach dem Frühstück führte Sie Miss Isabella in ein großes Schlafzimmer mit Himmelbett, reich verzierten Schränken, vielen Bildern und geschwungenen Rahmen und dicken Teppichen.
„Wer wohnt denn hier?“ fragte Frida leise. Darauf hin begann ein leises Tuscheln, alle stellten irgend welche Vermutungen an, die sich aber alle als falsch erwiesen.
„Ruhe jetzt! Hier wohnt niemand.“ sagte Miss Isabella die Fridas Frage mitbekommen hatte „Aber lasst euch gesagt sein, es wird auch das Geburtstagszimmer genannt.“ sie zwinkerte kurz und erklärte dann, was nun zu tun war. Sie mussten Reih um das Bett machen, Kleidung aus dem Schrank zurecht legen, diese wieder einräumen und im Badezimmer nebenan ein Bad vorbereiten. Miss Isabella überprüfte alles akribisch und erklärte ihnen wie sie das Bett ordentlich beziehen mussten, worauf sie achten mussten wenn sie einen Kleiderschrank einräumten und wie sie die Vorhänge zu richten hatten.

Nach dem Mittagessen ging es wieder in den kleinen Saal mit den Spiegeln. Alle mussten sich in einer Reihe hin knien uns still halten. Miss Isabella ging an ihnen vorbei und korrigierte ihre Haltung.
„Kein vernünftiger Mensch lässt eine Serva all zu lange auf dem Boden knien.“ sagte sie während dessen. Dann ging sie zu dem Comm und sprach kurz mit jemandem. Sie wandte sich den Frauen wieder zu und sagte „Aber wenn es auf dieser Welt nur vernünftige Menschen gäbe, wärt ihr alle nicht hier und ich arbeitslos.“

Sie nahm einen Stuhl, stellte ihn gegenüber den Frauen auf und setzte sich. Mara sah zu ihr und fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Sie wartete, wie alle Anderen auch darauf daß Miss Isabella irgend etwas tat oder ihnen sagte, was sie zu tun hatten. Doch nichts dergleichen geschah. Eine ganze Weile später, Mara wusste nicht, wie viel Zeit mittlerweile vergangen war, brachte eine Frau einen Servierwagen herein und stellte ihn neben Miss Isabella ab, knickste und verschwand wieder.

Auf dem Servierwagen stand ein großer Teller mit belegten Brötchen. Miss Isabella nahm sich eine Hälfte und begann genüsslich zu essen. Dann nahm sie ein Pad und begann zu lesen. Irgend wann, viel Später sah sie kurz auf und sagte „Kim, in den Schlafsaal und ab ins Bett mit dir.“ Aus den Augenwinkeln konnte Mara sehen wie Kim aufstand. Sie ging zu Miss Isabella, knickste und ging, dabei schaute sie kurz zu dem Teller mit den Brötchen. Maras Knie begannen zu schmerzen und sie spürte ihre Füße kaum noch. Doch sie versuchte so ruhig und still es ging sitzen zu bleiben wie es nur ging. Sie versuchte am Ticken der Uhr welche hinter ihr an der Wand hing die Zeit ab zu schätzen indem sie die Sekunden zählte, dann die Minuten. Doch sie kam immer wieder durcheinander und verlor bald jegliches Zeitgefühl.
„Chris, ab ins Bett.“ sagte Miss Isabella ohne von ihrem Pad auf zu sehen. Auch Chris stand auf. Sie stöhnte leise, ging unbeholfen zu Miss Isabella, knickste und verließ den Saal. Dies wiederholte sich in immer kürzeren Abständen bis nur noch Caro, Georgia, Larissa und Mara im Raum waren. Larissa, die neben Mara kniete flüsterte leise „Ich kann nicht mehr.“ und begann leise zu weinen.
„Larissa, ab ins Bett.“ sagte Miss Isabella. Auch Larissa stand auf, ging leicht schwankend zu Miss Isabella, knickste und verließ unter Tränen den Saal.

„Aufstehen und präsentiert euch.“ sagte Miss Isabella wenige Minuten nachdem Larissa gegangen war, stand selbst ebenfalls auf und stellte sich vor die drei Frauen die noch hier waren. Als Caro und Georgia auf standen, versuchte auch Mara sich zu bewegen. Es fiel ihr schwer denn sie konnte ihre Beine kaum noch spüren. Die Schmerzen trieben ihr Tränen in die Augen doch sie schaffte es nach einer gefühlten Ewigkeit endlich gerade zu stehen und die Hände hinter dem Kopf zu verschränken. Leicht schwankend stand sie nun im Raum und wartete. Doch wieder tat sich eine ganze Weile nichts bis Miss Isabella den Servierwagen zu ihnen schob. „Guten Appetit. Aber die hier“ sie zählte sieben Brötchenhälften ab und legte sie bei Seite „bleiben liegen.“ Mara spürte wie hungrig sie mittlerweile war. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, daß sie mehr als fünf Stunden so gekniet hatte. Das Abendessen war längst vorüber. Mit Genuss aß sie ein paar Brötchenhälften. Auch Caro und Georgia begannen zu essen.
„Ihr Drei habt Geduld und Ausdauer bewiesen. In ein paar Wochen werden wir sehen, ob ihr auch Vernunft habt.“ sagte Miss Isabella und nahm sich selbst noch ein halbes Brötchen. Sie holte einige Flaschen unter dem Servierwagen hervor und gab jeder der Drei eine davon nachdem sie fertig gegessen hatten. „Hier, reibt die Beine damit ein. Das wird euch gut tun.“
Mara öffnete die Flasche und ein scharfer Geruch ließ ihre Augen brennen. Sie nahm etwas von der klaren Flüssigkeit auf die Hand und rieb sich ihre Beine damit ein. Die kühle Flüssigkeit fühlte sich angenehm auf der Haut an und auch die Schmerzen in den Muskeln ließen ein wenig nach.

„Ihr geht jetzt in euren Schlafsaal und gebt den Anderen auch was zum Einreiben und die restlichen Brötchen. Dann geht in eure Betten. Ihr könnt euch unterhalten aber bleibt alle liegen bis es Zeit zum Schlafen ist.“
„Ja Miss Isabella.“ sagten die Drei, knicksten und gingen. Mara und Caro nahmen die Flaschen und Georgia trug den Teller in den Schlafsaal. Sie verteilten die Brötchen und die Flaschen. Dankbar rieben sich auch die Anderen die Beine mit der Flüssigkeit ein und aßen. „Miss Isabella will, das wir alle in den Betten bleiben.“ sagte Caro zu den Anderen. Mara ging zu Larissa die weder ihr Brötchen noch die Flasche angerührt hatte und leise vor sich hin weinte. Sie hob Larissas Bettdecke und ihr Nachthemd hoch, träufelte etwas von der Flüssigkeit auf ihre Beine und rieb sie damit ein. Dann drehte Sie Sie sanft um und setzte sich zu ihr ins Bett. Sie streichelte Larissa über den Kopf worauf hin diese wieder anfing zu weinen und nahm sie in den Arm. „Komm, du musst was essen.“ sagte sie und hielt ihr das Brötchen hin. Doch Larissa schüttelte nur den Kopf.

„Wir sollen in den Betten bleiben.“ sagte Abigail laut. Alle drehten sich erst zu Abigail dann zu Mara und Larissa. Doch Mara zuckte nur mit den Schultern. „Ich bin doch im Bett.“ sagte sie und hielt Larissa noch einmal das Brötchen hin. Endlich biss diese ein Stück ab und kaute langsam.Es dauerte eine ganze Weile bis sie das halbe Brötchen gegessen hatte. Auch als der Gong ertönte bleib Mara bei Larissa die sich noch immer nicht beruhigt hatte. Es dauerte noch eine ganze Weile bis diese endlich eingeschlafen war. Dann lehnte sich Mara an das Kopfende des Bettes und schloss die Augen. Am nächsten Morgen wurden sie wieder durch Miss Isabellas lauten Ruf geweckt. Diese sah Mara in Larissas Bett, sagte jedoch kein Wort.

In den nächsten Wochen setzte sich die morgendliche Routine fort. Sie übten nach den Runden um den See stehen, knien und präsentieren, machten Liegestütze, was allen immer besser gelang und auch Caro blieb beim Lauf um den See nicht mehr so weit zurück. Auch sie kam dadurch in den zweifelhaften Genuss die Haltungen zu üben. Während die Anderen es mittlerweile gewohnt waren und es schafften sich zusammen zu nehmen ohne einen Laut von sich zu geben schrie sie bei den Hieben mit der Gerte jedes mal laut auf, was dafür sorgte, das auch die Anderen wieder öfter die Gerte zu spüren bekamen, da Miss Isabella jedes mal so lange bei allen weiter machte bis niemand mehr einen Ton von sich gab.

Nach einer Weile gab es noch eine Veränderung. Sie mussten immer öfter die Sportschuhe im Schrank lassen und barfuß laufen. Dadurch dauerten die Runden um den See anfangs länger da das Laufen ohne Schuhe ungewohnt war und der Kies der Wege sich schmerzhaft in die Fußsohlen bohrte. Doch nach einigen Wochen hatten sie sich daran gewöhnt und es machte ihnen nichts mehr aus
Nach dem Morgenlauf und dem Frühstück lernten sie in diesen Wochen wie Wäsche gewaschen und gebügelt wurde, welche Flecken man mit welchen Mitteln am Besten aus der Kleidung heraus bekam, sie lernten worauf sie beim Staub wischen und Putzen zu achten hatten und wiederholten das bisher geübte und gelernte bis es ihnen in Fleisch und Blut über gegangen war. Nachmittags mussten sie weiter üben wie sie sich zu bewegen hatten. Dazu kam noch das Verhalten gegenüber einem Herren oder einer Herrin. Sie lernten wie sie sich zu verhalten hatten wenn sie einen Raum betraten oder verließen, wie man andere anzusprechen hatte und sie lernten wie man jemandem beim Ankleiden zu helfen hatte, was für alle besonders ungewohnt war da immer eine Hälfte der Frauen übten während sich die Anderen einkleiden lassen mussten. Die Kleidung die sie dabei an ziehen mussten reichte von einem einfachen Anzug über Abendkleider bis zu festlichen Ballkleidern mit Korsett die eng geschnürt werden mussten. Da sie alle seit Wochen nur die Tuniken und die Meisten vorher nie mehr als normale Straßenkleidung getragen hatten waren diese Kleider für alle sehr ungewohnt.

Caro wurde nach dem Abendessen mehrmals die Woche in ein Fitnesscenter in der Nähe der Schule gebracht und nahm langsam aber stetig ab, was auch daran lag das sie von der Ärztin eine Diät verschrieben bekam, die sie streng einzuhalten hatte.

Der Sommer wich langsam dem Herbst und es wurde merklich kühler. Doch noch immer mussten sie morgens barfuß um den See laufen und trugen auch sonst nur die Tuniken. An einem Nachmittag mussten sie wieder in den Saal gehen und in einer Reihe knien. Miss Isabella ließ sich auf einem Stuhl nieder und beobachtete die Frauen die Still und bewegungslos knieten.
Doch im Gegensatz zum ersten Mal gab es eine Veränderung. Eine weitere Frau kniete in ihrer Reihe. Sie erkannten diese als eine Mitschülerin aus einer anderen Gruppe die im nächsten Monat versteigert werden sollten.
„Einige von euch kennen Judy sicher.“ sagte Miss Isabella nach einer ganzen Weile. „Sie ist heute hier um euch etwas zu demonstrieren. Würdest du bitte auf stehen Judy?“
Judy stand auf, legte ihre Tunika ab und stellte sich mit im Nacken verschränkten Händen vor Miss Isabella. Diese trat neben Sie, legte ihr die Haare nach vorne und stellte sich dann mit einer Peitsche in der Hand hinter sie und begann Sie damit zu schlagen. Nach zehn Schlägen ließ Miss Isabella von ihr ab und nickte ihr zu. Sie drehte sich um so daß alle die Striemen auf ihrem Rücken sehen konnten die an manchen Stellen aufgeplatzt waren.
„Danke Judy.“ sagte Miss Isabella.
„Gerne Miss Isabella.“ sagte diese ohne eine Mine zu verziehen, zog ihre Tunika an, knickste und verließ den Raum. In der Tür drehte sie sich noch einmal um und sagte „Viel Spaß noch.“
„Ach verzieh dich bloß.“ Miss Isabella schaute sie an und musste lachen. Auch Judy lachte, wenn auch ein wenig gequält, und schloss dann die Tür hinter sich. Alle hatten dieser Vorführung entsetzt fasziniert zu gesehen. Keine von ihnen wollte so etwas selbst mit erleben müssen.

„Das letzte Mal habe ich Euch gesagt, wir werden diese Übung noch einmal wiederholen. Und ich habe gesagt, daß ihr dann nicht nur Durchhaltevermögen sondern auch Vernunft beweisen sollt. Manchmal ist es vernünftiger, ein Übel gegen ein Anderes zu tauschen. Heute werde ich euch nicht ins Bett schicken wenn ihr euch bewegt sondern hiermit“ sie hielt die Peitsche hoch „zur Ordnung rufen. Wenn ihr in eure Betten wollt, müsst ihr nur auf stehen und es Judy gleich tun. Ansonsten kann ich das wenn es sein muss, die ganze Nacht über fortsetzen. Denn ich kann einfach eine andere Lehrerin her bitten, die weiter macht wenn ich müde werde. Ihr könnt das nicht.“

Diese Ansage hatte gesessen. Alle schauten sie entsetzt an und eine Raunen ging durch die Reihe. Miss Isabella schlug die Peitsche mit einem lauten Knall auf den Boden. Sofort war Ruhe und alle schauten stur gerade aus. Nach einer Weile, dem Stand der Sonne die durch das Fenster herein schien, mussten bereits ein oder zwei Stunden vergangen sein, begannen Maras Knie zu schmerzen und auch der Nacken tat ihr bereits seit einer Weile weh. Sie wollte sich auf keinen Fall auspeitschen lassen doch ihr wurde bewusst, daß sie dies auf keinen Fall würde vermeiden können. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sie das über sich ergehen lassen musste. Noch haderte sie mit sich selbst aber ihr war klar, daß die Schmerzen nur schlimmer würden, je länger sie wartete.

Langsam spürte sie ein Kribbeln und Brennen in ihren Füßen. Sie hatte sich damit abgefunden, das unvermeidliche über sich ergehen zu lassen und wollte gerade aufstehen. Doch dann nahm sie neben sich eine Bewegung wahr. Es war Larissa die als Erste auf stand und zu Miss Isabella ging. Sie drehte sich mit dem Rücken zu ihr, legte die Tunika ab und nahm die Hände in den Nacken. In ihren Augen konnte Mara Tränen sehen und ihr Blick verriet ihre Angst. Miss Isabella erhob sich langsam von ihrem Stuhl und ging um sie herum. „Dreh dich um Larissa.“ sagte sie. Larissa drehte sich um so daß sie nun mit dem Rücken zu den Anderen stand. Miss Isabella hob die Peitsche und schlug zu. Die Peitsche wand sich um Larissas Rücken und hinterließ einen Striemen auf ihrer Haut. Larissa schrie vor Schmerzen auf und schwankte. Doch sie stellte sich sofort wieder gerade hin. Sofort ließ Miss Isabella die Peitsche ein zweites Mal auf ihren Rücken fahren. Wieder schrie Larissa auf und schwankte. Dies wiederholte sich noch weitere acht mal. Bei jedem Schlag konnte man sehen daß es ihr schwerer fiel sich wieder gerade hin zu stellen. Ihre Schreie wurden bei jedem Schlag leiser bis sie bei den letzten nur noch leise schluchzte. Nach dem letzten Schlag sank sie in die Knie und musste sich auf dem Boden abstützen um nicht gänzlich zu fallen. Miss Isabella legte die Peitsche bei Seite, fasste sie unter dem Arm, half ihr auf und führte sie nach draußen. Sie kam eine Minute später wieder in den Saal und setzte sich zurück auf den Stuhl.

Maras Beine schmerzten immer mehr. Sie wollte auf keinen Fall noch einmal so lange aushalten wie beim letzten Mal. Sie schaute zu Miss Isabella die auf ihrem Stuhl saß und las. Langsam stand sie auf, schüttelte ihre Beine, ging mit weichen Knien zu Miss Isabella und knickste unbeholfen. Diese sah sie an, nickte und stand auf. Mara öffnete den Gürtel ihrer Tunika und ließ diese einfach fallen. Mit dem Fuß schob sie sie zur Seite und legte die Hände in den Nacken.
„Dreh dich um.“ hörte sie Miss Isabellas Stimme wie durch Watte.
Langsam drehte sie sich um so daß sie mit dem Gesicht zu den Anderen stand. Sie spürte wie ihre Beine zitterten und machte sich darauf gefasst den ersten Schlag zu spüren und spannte sich an. Obwohl sie ihn erwartet hatte traf der erste Schlag ihren Rücken vollkommen unerwartet. Das Ende der Peitsche wand sich um ihren Rücken und schlug hart unterhalb ihrer Brust auf die Haut. Sie hatte sich fest vorgenommen nicht zu schreien. Aber als der Schmerz sie durchfuhr schrie sie spitz auf. Sie atmete tief durch und erwartete den nächsten Schlag. Dieser ließ nicht lange auf sich warten. Wieder schrie sie auf. Sie biss sich auf die Lippen um nicht laut los zu schreien. Nach dem siebten Schlag hatte sie einen metallischen Geschmack im Mund. Sie spürte daß ihre Beine sie nicht mehr lange tragen würden und hoffte, daß es balde vorbei war. Die letzten Schläge spürte sie wie in einer Art Trance. Sie spürte die Schläge und den Schmerz. Ihre Gedanken versiegten und sie fühlte nichts mehr. Nur noch die Schläge und den Schmerz. Sie fühlte nichts mehr und sie dachte nichts mehr. Miss Isabella fasste sie am Arm. Diese Berührung riss sie zurück in die Realität. Sie legte ihr die Tunika über den anderen Arm und führte sie aus dem Saal.
„Kannst du laufen?“ fragte sie. Mara nickte nur. Sie war unfähig auch nur ein Wort zu sagen. Sie hatte das Gefühl, irgend etwas war gerade passiert, konnte sich jedoch nicht erklären was das war.
„Hier, nimm das.“ Miss Isabella steckte ihr etwas in den Mund und setzte ihr ein Glas Wasser an die Lippen. Sie trank das Wasser und schluckte die Tablette herunter.
„Das ist ein leichtes Schmerzmittel. Geh jetzt in den Schlafsaal, helf Larissa den Rücken mit der Salbe ein zu reiben und sag ihr sie soll dir auch dabei helfen. Dann legt euch hin und schlaft.“

Langsam ging Mara zum Schlafsaal wo Larissa nackt auf ihrem Bett hockte, den Kopf in die Hände gelegt hatte und weinte. Obwohl sie selbst große Schmerzen hatte, holte sie die Salbe, setzte sich neben Larissa und rieb ihr den Rücken ein wobei sie die wenigen aufgeplatzten Stellen vorsichtig aus ließ. „Kannst du mir bitte helfen?“ fragte sie und hielt Larissa die Tube mit der Salbe hin.
Weinend drehte Larissa sich zu ihr und rieb ihr den Rücken ein. Es schmerzte bei jeder Berührung doch sie spürte wie die Salbe ihre Haut kühlte und wie gut ihr diese tat. Sie bedankte sich bei Larissa und nahm sie in den Arm.

Nach einer Weile hörte sie, wie die Tür sich öffnete und schaute auf. Die Ärztin trat in den Schlafsaal und kam auf sie zu. Mara wollte gerade auf stehen doch die Ärztin sagte „Bleibt sitzen.“ Sie schaute sich zuerst Maras, dann Larissas Rücken an. „Du gehst jetzt in dein Bett und legst dich auf den Bauch. Zu Dir komme ich gleich.“ Als Mara aufgestanden war wies sie auch Larissa an, sich hin zu legen. Mara legte sich in ihr Bett und schaute zu den Beiden. Die Ärztin redete mit Larissa, untersuchte ihren Rücken, und klebte ihr einige Pflaster auf die Haut. Dann stand sie auf und kam zu Mara. Während dessen öffnete sich erneut die Tür und Kim kam herein.
„Leg dich auf dein Bett. Ich komme gleich zu Dir.“ sagte sie zu dieser gewandt, beugte sich wieder über Mara und schaute sich die Wunden an. „Das sieht nicht so schlimm aus Mara. Aber einige Stellen werde ich kleben müssen. Das wird vielleicht etwas weh tun aber dafür bleiben keine Narben zurück.“
Mara spürte wie sie etwas auf die Wunden auf trug, ein heftiges Brennen ließ sie aufstöhnen. Dann klebte sie Pflaster auf die Stellen und drückte die Haut dabei zusammen.
„So, fertig. In ein paar Tagen sieht man nichts mehr davon. Jetzt schlaf. Und morgen früh beim Duschen etwas vorsichtig sein. Ich wünsch dir eine gute Nacht.“ Sie stand auf und ging zu Kim die bereits in ihrem Bett lag. Mara legte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange bis sie eingeschlafen war.

Isabella saß auf ihrem Stuhl und fragte sich, wann Chris endlich auf stehen wollte. Die Anderen hatten sich, nachdem Larissa und Mara aufgestanden waren, kurz hintereinander dazu entschlossen das Ganze nicht in die Länge zu ziehen und waren aufgestanden. Sie musste sich jedes Mal aufs neue dazu überwinden nicht zu locker zu zu schlagen. Nachdem sie damals selbst die Schule abgeschlossen hatte, war sie weitere zwei Jahre lang hier geblieben um Lehrerin zu werden. Dabei gehörte es zu ihrer Ausbildung dazu, sich zu überwinden andere auszupeitschen und zu schlagen. Obwohl sie gelernt hatte, den Schmerz ihrer Schülerinnen nicht an sich heran zu lassen fiel es ihr von Jahr zu Jahr schwerer ausreichend Distanz zu halten.

„Chris, wie lange willst du das noch machen?“ sagte sie. „Es bringt dir nichts. Glaub es mir. Es wird nur schlimmer, je länger du wartest.“ Sie kniete sich vor Chris und sah in ihr verheultes Gesicht. Sie schloss kurz die Augen und tat etwas, was sie noch ein Jahr zuvor nie getan hätte. Sie hob die Hand, legte sie auf Chris Wange und streichelte sie.
„Ich habe Angst Miss Isabella.“ sagte Chris leise.
Isabella erinnerte sich an die erste Schülerin, die dies in einer ähnlichen Situation zu ihr gesagt hatte. Sie hatte diese damals an geschrien, sie am Arm hoch gezogen und bei jedem Schlag laut geschrien „Los, das schaffst du, du bist doch kein Weichei!“ und „Ich weiß daß du das durchhältst.“ Doch das war vor langer Zeit gewesen. Sie spürte, daß sie das selbst nicht mehr all zu lange durchhalten würde.
„Komm, steh auf.“ sie fasste Chris am Arm und zog sie hoch. Weinend stand sie vor ihr und vermied es, ihr in die Augen zu schauen. „Zieh dich aus. Es wird weh tun. Aber die Anderen haben es auch ausgehalten. Ich weiß daß du das schaffst.“ Chris sah sie an, öffnete dann ihren Gürtel und zog die Tunika aus. Noch immer weinend stellte sie sich auf, legte die Hände in den Nacken und stand zitternd vor ihr. Es kostete Isabella einiges an Überwindung ihr die zehn Hiebe mit der Peitsche zu geben. Sie sah Chris an die die ganze Zeit über nicht einen Ton von sich gegeben hatte. Dann führte sie sie nach draußen, gab ihr eine Schmerztablette und ließ sie etwas trinken. „Geht‘s? Kannst du laufen?“ fragte sie.
„Ja Miss Isabella, ich dachte, es wäre schlimmer.“
Isabella starrte sie fassungslos an und sagte: „Geh in den Schlafsaal.“

Sie schaute sich in dem kleinen Saal um. Dabei sah sie sich selbst in den Spiegeln. Sie erschrak über die Frau die sie sah. Die braunen Locken hingen etwas wirr herab und unter ihren Augen hatten sich Ringe gebildet. Die Wangen waren eingefallen und ihre Haut sah matt aus. Sie nahm sich zusammen, straffte sich und stellte sich gerade hin. Nur noch eineinhalb Jahre dachte sie. Sie wusste, daß sie Miss Wilhelmina jederzeit bitten konnte sie gehen zu lassen. Doch was würde denn passieren? Vitória, eine neue Lehrerin die vor einem Monat aus Sao Paulo her gekommen war und noch keine eigene Gruppe hatte, würde die Schülerinnen übernehmen. Das würde es für diese nicht besser machen. Sie musste noch durch halten. Nur noch diese Gruppe und sie würde dieser Schule den Rücken kehren. Sie verließ den Raum und ging langsam zu ihrem Zimmer. Als sie an Ellens Zimmer vorbei kam, sah sie dort Licht brennen. Kurzentschlossen klopfte sie an.

„Hallo Isabella. Komm rein und setz dich.“ sagte Ellen und deutete auf einen Stuhl. Sie schaute Isabella lange an. „Du hast auch schon mal besser aus gesehen.“
„Ich weiß Ellen. Lange halte ich das nicht mehr durch. Wenn diese Gruppe hier fertig ist, werde ich auch gehen. Aber so lange muss ich noch durch halten.“
Ellen nickte, holte ein Glas und schenkte etwas aus einer braunen Flache ein. „Hier, trink das.“
„Ich glaube, ich muss mir das nächste mal besser überlegen ob ich zu dir komme. Sonst werd ich noch zur Alkoholikerin.“ Isabella nahm das Glas und roch daran. „Das riecht ja scheußlich.“
Ellen lachte. „Da ist kein einziger Tropfen Alkohol drinne. Das ist ein altes Rezept meines Urgroßvaters. Und der ist immerhin mehr als hundert Jahre alt geworden.“
„Dann auf deinen Urgroßvater.“ sagte Isabella und leerte das Glas in einem Zug. Sie schaute Ellen mit großen Augen an, röchelte und kniff die Augen zusammen. Nach fünf Minuten schaffte sie es endlich nicht mehr zu husten, rieb sich die Augen, atmete tief durch und sagte heißer „Also was immer da drinne war, wenn du mir das noch mal gibst, werde ich keine 35 Jahre mehr alt.“
„Ach stell dich nicht so an. Das sind alles natürliche Zutaten.“
„Soweit ich weiß, sind Tollkirschen auch natürlich.“ sagte Isabella „Dein Urgroßvater muss wirklich kerngesund gewesen sein, wenn er trotz diesem Zeug so alt geworden ist.“ Sie hustete und hatte Tränen in den Augen.
Wieder lachte Ellen. „Am Besten du gehst mal ins Bett und schläfst dich richtig aus. Morgen sieht alles wieder ganz anders aus. Und morgen Abend kommst du noch mal vorbei, dann geb ich dir noch was da von.“
„Danke. Ich schau mal ob ich mir das morgen noch mal antun will. Schlaf gut Ellen.“ Dann ging sie in ihr Zimmer, legte sich ins Bett und schlief schnell ein.
13. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 07.02.17 12:31

Servus noch mal.

Hab etwas über deine Geschichte NAchgedacht.Da sie ja woll in der Europa spielt.MAn da ging ja eine menge schief,das es da Sklaverei gibt.Und Menschen so schnell wegen solcher Kleinigkeiten ihre Freiheit verlieren.Hoffe es ist eine Alternative Welt.

Naja wie auch immer.Gibt es gar keine Orginasationen die sich für Sklaven einsetzen bzw. versuchen mißhandlungen auf zu zeigen.Und gibt es keine Regeln für Besitzer von Sklaven,was sie machen dürfen und was nicht?

Was passiert,wenn Sklavinnen schwanger werden.Entweder von männlichen Sklaven oder von Freien Bürgern,wie zum Bsp. ihren Herren.Was für einen Status haben die Kinder?Sind sie Sklaven von Geburt oder sind sie frei?Wer kümmert sich um sie und sorgt das sie erzogen und ausgebildet werden.

Ist der Besizer/in berechtigt ihre Sklaven zur Sexuellen Ausbeute frei zu geben?

Tja da gibt es noch so einige Fragen.Viel Spaß weiter hin und alles gute.

mfg Wölchen

14. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 07.02.17 15:45

Hallo Wölchen,


Zitat

MAn da ging ja eine menge schief,das es da Sklaverei gibt.Und Menschen so schnell wegen solcher Kleinigkeiten ihre Freiheit verlieren.Hoffe es ist eine Alternative Welt.

Ob es eine fiktive Zukunft ist oder nicht, das wird die (reale) Zukunft zeigen, wer weiß, was alles noch passieren wird in den nächsten paar hundert Jahren.
Aber hoffen wir mal daß es nicht so weit kommt.

Die Sache mit den Menschenrechtsorganisationen, wie man diese wohl am Besten bezeichnen würde, lasse ich einfach im Moment erst mal offen. Aber Regeln/Gesetze gibt es definitiv. Die von dir angesprochenen Dinge sind da alle geregelt.

Zitat

Ist der Besizer/in berechtigt ihre Sklaven zur Sexuellen Ausbeute frei zu geben?

In der jetzigen Fassung gilt dazu ein klares Jein. Aber auch dazu kommt wahrscheinlich später noch was.

Anmerkung zu der fiktiven Welt: Diese ist vor gut 15 Jahren für ein P&P Projekt entstanden. Einzelheiten dazu langweilen hier aber vermutlich eher. Jedenfalls ist sie ziemlich gut ausgearbeitet. Ich musste für die Geschichte nur ein paar Kleinigkeiten der Historie anpassen.


Zitat

Tja da gibt es noch so einige Fragen.

Einfach stellen die Fragen. Solange ich nicht spoilern muss, antworte ich gerne.

einen schönen Abend noch.

HeMaDo
15. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 08.02.17 16:52

3 – Auktion


Die Wunden waren nach ein paar Tagen soweit verheilt, daß man kaum noch etwas davon sah. Bei einem Blick in den Spiegel stellte Mara fest, das tatsächlich keine Narben zurück geblieben waren.

Auch die nächsten Wochen waren durch Lernen und stumpfes wiederholen geprägt. In der freien Zeit nach dem Abendessen ging sie mit Caro und Larissa, mit denen sie sich mittlerweile sehr gut verstand und angefreundet hatte in die Bibliothek der Schule in der es viele echte Bücher gab die noch auf Papier gedruckt waren. Eines dieser Bücher las sie besonders gerne und aufmerksam. Es war recht umfangreich und fasste die Geschichte der Serva vom der Sklaverei im römischen Reich über die Leibeigenschaft im Mittelalter, die amerikanische Sklaverei bis zum Unabhängigkeitskrieg, die ersten modernen Gesetze für Serva nach der großen Seuche Mitte des 21. Jahrhunderts bis zu den umfangreichen Gesetzen und Regeln die jetzt, gut 300 Jahre nach der Seuche galten, zusammen.

Doch dann wurde die Routine durch ein besonderes Ereignis unterbrochen.
„Drei mal im Jahr findet eine Auktion statt auf der die Schülerinnen die in den vier Monaten zuvor ihre Ausbildung abgeschlossen haben versteigert werden. Am kommenden Samstag ist es wieder so weit. Bis da hin wird eure Ausbildung unterbrochen. Statt dessen wird hier alles auf Vordermann gebracht. Ihr seid dazu eingeteilt, das Verwaltungsgebäude zu putzen. Und zwar von oben bis unten, bis alles blitzblank ist.“ erklärte Miss Isabella als sie nach dem Frühstück im Schlafsaal vor ihren Betten standen. „Bei einer Auktion geht es nämlich nicht nur darum daß die Schülerinnen versteigert werden die ihre Ausbildung abgeschlossen haben sondern es ist auch ein Tag an dem viele Leute kommen und sich die Schule ansehen können und dies auch tun. Jetzt packt euch das Putzzeug und kommt mit.“
Aus dem Schrank neben der Tür holten sich die Frauen Eimer, Schrubber, Besen und Schaufeln, Staubtücher und Reinigungsmittel. Sie folgten Miss Isabella in das Verwaltungsgebäude neben dem Haupttor. Im Flur stellten sie sich in einer Reihe auf. Miss Isabella tippte Kim, Mara und Abigail an.
„Ihr Drei kommt mit.“ Sie führte die Drei in ein Büro und deutete auf die Wände an denen einige dutzend größere und kleinere Bilder hingen von denen jedes eine Katze zeigte. Gemalte, fotografierte und gezeichnete. Auf schmalen Regalen standen eine Unmenge Katzenfiguren aus Porzellan. Auch auf dem geschwungenen Schreibtisch aus dunklem Holz standen mehrere gerahmte Bilder. Auch diese zeigten Katzen verschiedenster Rassen in den unterschiedlichsten Posen. Das kurioseste in diesem Büro war jedoch eine überlebensgroße, fast einen Meter hohe Katze aus Terrakotta die in einer sitzenden Pose neben der Tür stand. Sie trug einen übergroßen Strohhut und ein Schleifchen.
„So hat wohl jede ihren kleinen Spleen.“ sagte Miss Isabella leise und schaute sich in dem Büro um. Es war auch für sie das erste Mal daß sie in Vitórias Büro war. Laut sagte sie „Ihr werdet hier Staub putzen“ sie deutete auf die Wände und den Schreibtisch „und den Teppich saugen.“ Bis zum Mittag will ich, daß ihr fertig seid.“ sie schaute sich noch einmal kurz um, schüttelte den Kopf und ging nach draußen zu den Anderen. Die Tür ließ sie offen und schaute ab und an hinein.

Die Arbeit war zwar nicht einfach bei all den vielen kleinen Figuren und Bildern, ging aber gut voran. So hatten sie nach gut zwei Stunden bereits die ganzen Bilder und Figuren mit Staubwedeln und Tüchern gesäubert. Abigail holte den Staubsauger herein und begann zu saugen während Kim den Schreibtisch feucht abwischte und Mara mit einem Staubwedel der an einem langen Stiel befestigt war, die Ecken zwischen Wand und Decke entstaubte. Mara stand gerade mitten vor der Wand und hatte den Staubwedel hoch gehoben als Abigail rückwärts mit dem Staubsauger auf sie zu kam und sie an stieß. Mara strauchelte und stieß mit dem Stiel des Staubwedels einige Bilder von der Wand. Wie in Zeitlupe sah sie diese fallen und auf dem Boden auf schlagen. Zwei der Rahmen zerbrachen in mehrere Stücke.
„Du dumme Kuh. Pass doch auf.“ rief Abigail, die den Staubsauger aus geschaltete hatte und drehte sich zu Mara.
„Was ist denn hier los?“ fragte Miss Isabella die gerade zur Tür herein gekommen war.
„Mara hat die Bilder runter geworfen.“ sagte Abigail und zeigte auf die zerbrochenen Rahmen die am Boden lagen.“
„Es tut mir leid Miss, das wollte ich doch nicht.“ sagte Mara, kniete sich hin und sammelte die Überreste auf.
„Erst hat sie mich angerempelt und dann die Bilder runter geworfen.“ sagte Abigail und warf einen verärgerten Blick zu Mara.
„Des stimmt doch garnich.“ mischte sich Kim ein. „Du hast nich aufgepasst und sie angerempelt. Dann sin die Bilder runter gefallen.“ sie deutete mit dem Finger auf Abigail.
„Sag mal hast Du sie nicht mehr alle?“ schrie diese. „Willst du sagen ich bin schuld da dran?“ Sie ließ den Schlauch des Staubsaugers fallen und lief zu Kim. Sie schlug ihr mit der flachen Hand auf die Brust so daß diese taumelte und im Fallen ein Bild vom Schreibtisch wischte welches ebenfalls auf dem Boden zerbrach. Kim rappelte sich auf und rammte ihr die Schulter in den Bauch so das auch sie lang auf den Boden fiel.
„Aufhören!“ schrie Miss Isabella laut und verpasste beiden einen Schlag mit der Gerte. Die Beiden gingen auseinander, standen auf und warfen sich wütende Blicke zu. Mara stand noch immer mit den zerbrochenen Bildern in der Hand vor der Wand und sagte „Das wollte ich nicht. Das ist alles meine Schuld.“
„Nein, des ist Abigail Schuld dran. Die hat dich angerempelt.“ sagte Kim und handelte sich damit einen weiteren Stoß von dieser ein.
„Schluss jetzt. Ich will keinen Ton mehr hören!“ schrie Miss Isabella. „Und zwar von keiner von Euch.“ ihr Blick verriet wie wütend sie war. „Ihr kommt jetzt mit. Alle Drei!“ Sie wies mit dem Arm zur Tür und die Drei gingen in den Flur. Abigail, die hinter Kim lief schob diese unsanft an und Mara hielt noch immer die zerbrochenen Bilderrahmen vor sich in den Händen. Miss Isabella führte sie zum Büro der Schulleiterin und ließ sie dort auf dem Flur knien.
„Einen einzigen Ton und ihr verbringt alle drei die nächste Woche im Keller!“ sagte sie laut bevor sie klopfte und auf ein „Herein!“ das Büro betrat und die Drei alleine auf dem Flur zurück ließ. Von drinnen waren Miss Isabellas Stimme und die der Schulleiterin zu hören, aber durch die Tür zu gedämpft als das man etwas hätte verstehen können. Alle Drei knieten mit nach vorne gerichtetem Blick schweigend auf dem Flur als Miss Isabella endlich wieder aus dem Büro heraus kam.
„Abigail, steh auf und geh zur Schulleiterin.“ sagte Miss Isabella.
Abigail stand ohne eine Regung zu zeigen auf, klopfte an die Tür und ging nach einem „Herein.“ in das Büro. Miss Isabella stellte sich neben die Tür und schaute zu Kim und Mara die ihr einen ängstlichen Blick zu warf.
Von drinne konnte sie die Stimme der Schulleiterin hören die anscheinend sehr wütend war. Mit ausdruckslosem Gesicht kam Abigail nach einer scheinbaren Ewigkeit aus dem Büro, sagte „Kim, du sollst jetzt rein.“ und kniete sich mit etwas Abstand neben Mara. Sie sah Abigails Gesicht als diese aus dem Büro kam. Anscheinend hatte sie geweint. Sie schaute nach unten zu den Bildern die in ihren Händen lagen und ihr Magen krampfte sich zusammen. Ihr war klar, daß sie eine Strafe dafür erwartete daß sie die Bilder zerbrochen hatte und sie wusste, daß diese Strafe sicher sehr hart werden würde. Sie musste an Neela denken, die Frau, die am ihrem ersten Tag hier vor allen Anderen ausgepeitscht wurde. Wieder war aus dem Büro die ärgerliche Stimme der Schulleiterin zu hören. Nach einer Weile schien sie sich zu beruhigen und ihre Stimme wurde leiser. Nach einer ganzen Weile öffnete sich die Tür und sie hörte die Schulleiterin sagen „Ja Ja, schon gut.“ Dann kam Kim heraus. Sie schien bei weitem nicht so mitgenommen wie Abigail. Sie trat zu Miss Isabella, knickste und sagte „Die Schulleiterin möchte Sie noch einmal sprechen Miss.“ Dann kniete sie sich wieder vor die Wand. Miss Isabella klopfte und ging in das Büro. Sie kam recht schnell wieder heraus, schaute zu Mara und sagte ihr sie solle jetzt hinein gehen.

Mara stand mit zitternden Knien auf, ging zur Tür und klopfte. Nach dem „Herein!“ öffnete sie die Tür, trat ein, schloss die Tür so leise es ging hinter sich und knickste. „Es tut mir leid, ich wollte die Bilder nicht kaputt machen Miss.“ sagte sie mit gesenktem Blick.
Die Schulleiterin schaute sie mit ernstem Blick an. „Ja, es ist schade um die Bilder und Miss Vitória wird darüber auch nicht sehr erfreut sein, da bin ich mir sicher. Aber du hast ja gleich zugegeben, daß du sie herunter geworfen hast.“
Mara schaute sie mit großen Augen an. Sie hatte ein gewaltiges Donnerwetter erwartete. Statt dessen schien die Schulleiterin recht gelassen zu wirken.
„Schau mich nicht so an. Natürlich bist du mit verantwortlich da für.“ sie zeigte auf die Bilder die Mara noch immer in der Hand hielt. „Aber wenigstens hast du dich nicht wie eine Halbstarke herum geprügelt. Aber dazu kommen wir gleich. Ich möchte jetzt erst einmal von dir wissen, was passiert ist. Und bitte, versuch nicht irgend jemanden in Schutz zu nehmen sondern erzähl mir was passiert ist.“ Sie schaute Mara an und nickte auffordernd.
„Ja Miss.“ sagte Mara leise. „Ich habe die Decke abgestaubt und dann bin ich an die Bilder gekommen und hab gemerkt daß irgend was in meinem Rücken war. Dann sind die Bilder runter gefallen und Miss Isabella ist ins Zimmer gekommen. Und dann haben Abigail und Kim sich angeschrien und sich geprügelt.“
Die Schulleiterin sah sie eindringlich an. „Und du bist sicher daß du erst an die Bilder gekommen bist und dann von Abigail gestoßen worden bist?“
Mara schaute unsicher. „Nein Miss, ich weiß es nicht genau. Das ging alles so schnell.“
Die Schulleiterin holte einen Zigarillo aus dem Schreibtisch, zündete diesen an und blies den Rauch in die Luft. Der schwere Geruch von Tabak und Vanille breitete sich im Raum aus.

Sie schaute Mara an und sagte „Egal wie vorsichtig man ist, man muss immer auch ein Auge auf andere haben damit so etwas nicht passiert. Du kannst laut den Schilderungen deiner Mitschülerinnen wohl nichts dafür daß die Bilder herunter gefallen sind. Aber dennoch hast du dich nicht so verhalten daß es ausgeschlossen war etwas zu zerbrechen. Du hättest, als du bemerkt hast, daß deine Mitschülerin mit dem Staubsauger hinter dir war zur Seite gehen können. Denn es ist nie auszuschließen, daß auch eine Andere unachtsam ist. Und wenn man in der Nähe von solch empfindlichen Dingen arbeitetet muss man eben auch auf andere achten. Daher trägst du auf jeden Fall eine Mitschuld an dem, was passiert ist. Sobald Miss Vitória wieder in der Schule ist, wirst du Bescheid bekommen und dich bei ihr melden. Da es ihre Bilder sind, die zerbrochen sind, wird sie es sein, die die Strafe fest legt und sie gegebenenfalls auch ausführen. Hast du noch etwas zu sagen?“
Mara sah auf. Sie hatte sich ein wenig beruhigt und nicht damit gerechnet, so glimpflich davon gekommen zu sein. „Es tut mir leid Miss. Ich wollte nicht, daß das passiert.“ sagte sie.
„Glaub mir, wenn ich das denken würde, wärst du jetzt auch im Keller. Jetzt geh zurück zu den Anderen und hilf ihnen weiter zu putzen.“
Mara schaute sie fragend an. Aber die Frage nach dem Keller die unausgesprochen im Raum stand wollte sie nicht stellen. Also knickste sie und wollte das Büro verlassen.
„Die Bilder lässt du hier.“ sagte die Schulleiterin als sie sich gerade um drehen wollte. Sie legte alle Teile vorsichtig auf den Schreibtisch und verließ dann endlich das Büro.

Weder Kim oder Abigail noch Miss Isabella waren noch auf dem Flur. So ging sie zu den anderen Schülerinnen die noch dabei waren, die Büros zu säubern und half ihnen dabei. Sie war von nun an noch vorsichtiger und achtete auch auf die Anderen.

Kurz vor dem Mittagessen kam auch Miss Isabella wieder zu ihnen. Sie schaute sich die Räume an, die bereits geputzt waren und war recht zufrieden mit der Arbeit die die Frauen bisher geleistet hatten. Kim und Abigail tauchten jedoch auch nicht auf, als sie beim Mittagessen saßen. Da jedoch einige Schülerinnen aus anderen Gruppen mit am Tisch saßen wollte Mara lieber nicht fragen, was mit den Beiden war. Zudem versuchte sie sich gerade mit Gedanken über das Essen, es gab Gulasch mit Klößen und Rotkohl, den sogar mit geriebenem Apfel, von ihrer bevorstehenden Strafe für die zerbrochenen Bilder ab zu lenken. „Ich dachte immer, das Essen in der Schule ist so schlecht.“ sagte sie, mehr zu sich selbst.
„Was denkst du denn, wer hier kocht?“ fragte eine Schülerin, die sie als Anita in Erinnerung hatte. „Irgend wie müssen wir ja lernen, zu kochen. Und der Satz den die Schule für das Essen jeder Schülerin bekommt ist genau so hoch wie der, den auch Kasernen für Soldaten bekommen.“
„Eben. Aber niemand sagt, daß man nachher auch so gutes Essen bekommt.“ sagte eine ihr bisher unbekannte Schülerin. „Also immer schön auf essen.“

Nach dem Mittagessen mussten sie weiter die Büros putzen. Dies lief ohne weiteren Zwischenfall ab. Aber nach dem Abendessen waren alle noch mehr geschafft als sie es sonst ohnehin waren. Die Meisten legten sich sofort in ihre Betten und schliefen schnell ein. Nur Larissa und Lena knieten zwischen ihren Betten und spielten eine Partie Schach.

Am nächsten Morgen erschien Miss Isabella wie gewohnt um halb sechs zum Wecken. Mara war, wie auch gut die Hälfte der Gruppe, bereits wach und fertig zum Sport angezogen. Die Anderen sprangen auf Miss Isabellas Weckruf aus ihren Betten und zogen sich schnell die Sportsachen an. Nur Abigail und Kim, die auch beim gestrigen Abendessen fehlten, waren auch bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht. Während sie nach dem Duschen fertig angezogen vor ihren Betten standen trat Frida vor und hob die Hand, als Miss Isabella an ihr vorbei ging.
„Was ist denn Frida?“ fragte diese.
„Miss, ich wollte fragen wo Kim und Abigail sind?“
„Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Jetzt reicht es, wenn ihr wisst, daß die Beiden morgen wieder hier sein werden.“ Miss Isabella machte eine wegwischende Handbewegung „Es reicht, wenn ihr wisst, daß ihr da, wo die Beiden jetzt sind, sicherlich nicht sein wollt. Und jetzt auf ins Verwaltungsgebäude weiter putzen.

Wieder mussten sie den ganzen Tag Büros im Verwaltungsgebäude putzen. Nach dem Mittagessen rief Miss Isabella sie zusammen. Im Flur erklärte sie ihnen „Also wenn ihr in dem Tempo weiter macht, dauert es noch eine Woche bis hier alles sauber ist. Darum habe ich beschlossen, daß wir nach dem Abendessen weiter machen. Dann habt ihr drei Stunden länger Zeit. Und wenn das nicht reicht, dann werdet ihr die nächsten drei Nächte eben durch arbeiten. Ich will auf jeden Fall, daß hier alles blitzblank ist.“
Ein allgemeines Stöhnen ging durch die Reihe der Schülerinnen.
„Ruhe!“ rief Miss Isabella sie zur Ordnung. „Wenn ihr euch endlich mal beeilt, dann müssen wir das nicht machen. Also etwas mehr Bewegung, das hier ist schließlich kein Feriencamp. Und jetzt alle wieder an Eure Arbeit.“ Sie schickte die Frauen wieder zurück in die Büros und schaute der Reihe nach in jedes Zimmer in welchem sich die Frauen gerade befanden um nach dem Rechten zu sehen. Am Abend, eine Stunde bevor es Zeit war, zu Bett zu gehen, rief sie die Gruppe zusammen und brachte sie in den Schlafsaal. Auf dem Hof stand ein großer, schwarzer Transporter auf dessen Seiten prangte großes Logo prangte. Ein Kreis dessen obere Hälfte von einem großen H eingenommen wurde. In der unteren Hälfte befanden sich drei aufwärts gebogene Linien. Eine Frau kam mit einer großen Tasche aus dem Hauptgebäude, öffnete die Hecktür und warf diese in den Transporter. Sie nickte Miss Isabella zu, setzte sich ans Steuer und fuhr durch das Tor, welches sich hinter dem Wagen schloss.

Als sie in den Schlafsaal kamen sahen sie sofort, daß Kim, bis zum Hals zu gedeckt in ihrem Bett lag und schlief. Abigails Bett jedoch war leer. Es fehlten sogar Kissen, Decke und Laken. Miss Isabella ließ die Frauen vor den Betten Aufstellung nehmen.
„Wie ihr alle seht, hat Abigail sich dazu entschlossen, die Schule zu verlassen.“ sie deutete auf das leere Bett. „Kim wird noch ein paar Tage Bettruhe brauchen, deshalb werdet ihr hier etwas ruhiger sein und sie nicht stören. Jetzt wünsche ich euch eine gute Nacht.“ Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Schlafsaal. Die Frauen bemühten sich möglichst leise zu sein und zogen sich um. Die meisten fielen sofort in ihre Betten und schliefen ein. Kim musste auch am nächsten Tag im Bett bleiben, während die Anderen weiter putzten. Erst als sie am Abend vollkommen fertig zurück kamen saß Kim in ihrem Bett und las. Ihre Handgelenke waren dick in Verbände gewickelt. Alle gingen zu ihr und wollten wissen, wo sie gewesen, was passiert und wo Abigail abgeblieben war. Doch Kim sagte nur, sie sei mit Abigail im Keller gewesen und diese wollte nicht mehr in die Gruppe zurück. Mehr konnte oder wollte sie nicht preis geben.

Auch am nächsten Tag putzen die Anderen weiter. Die Büros waren mittlerweile auf Vordermann gebracht und so folgten heute die wenigen anderen Räume und die Flure. Kurz vor dem Abendessen waren dann auch der letzte Flur und die Treppenhäuser geputzt und gebohnert.
„Ich bin zufrieden mit euch.“ sagte Miss Isabella als sie zusammen vor dem Gebäude standen. „Obwohl zwei Mitschülerinnen fehlen habt ihr es geschafft, rechtzeitig fertig zu werden, ohne die Nächte durcharbeiten zu müssen. Deshalb hab ich eine kleine Überraschung für euch. Nach dem Abendessen will ich euch alle in Sportsachen hier sehen.“ Ein leises Stöhnen ging durch die Gruppe. Keine der Frauen wollte jetzt noch Sport machen oder laufen. „Ruhe jetzt sonst laufen wir alle zusammen zehn Runden um den See.“ sagte sie. Sofort war wieder Ruhe. „Und jetzt ab mit euch zum Essen.“ Sie drehte sich um und ging zurück ins Verwaltungsgebäude.

„Was soll das denn werden?“ fragte Mandy in die Runde. Doch niemand wusste, warum sie ausgerechnet jetzt noch einmal laufen sollten. So gingen sie über den Hof in dem mittlerweile eine Art Bühne errichtet worden war und mehrere Tische U-förmig neben dem Eingang der Küche standen die mit Planen abgedeckt waren. Auch einige Stehtische standen bereits im Hof verteilt. Der Bereich vor der Mauer war mit Stangen und rot-weißem Band vom Rest des Hofs abgeteilt.

Nach dem Abendessen gingen Alle schnell in den Schlafsaal und zogen sich um. Keine zehn Minuten später standen sie wieder vor dem Verwaltungsgebäude und warteten auf Miss Isabella. Diese kam kurz darauf aus dem Hauptgebäude zu ihnen. Sie trug ebenfalls Sportsachen. „Wenn ihr euch daneben benehmt, werdet ihr Alle die nächste Woche im Keller verbringen.“ sagte sie ruhig zu den Frauen und lief auf das Tor zu. Dieses öffnete sich und sie folgten ihr nach draußen. Anstatt jedoch zum Park zu laufen, führte sie Miss Isabella in die andere Richtung. Nachdem sie etwa 200 Meter von der Schule entfernt waren verlangsamte Miss Isabella ihren Schritt und sie spazierten gemütlich die Straße entlang bis in einen Bereich der Stadt in dem die Straße für den Verkehr gesperrt war. Auch um diese Uhrzeit schlenderten noch hunderte Menschen zwischen den Geschäften, Cafés und Restaurants umher. Miss Isabella führte sie in eine schmale Nebenstraße und ging auf einen Hauseingang zu. Sie ging die zwei Stufen nach oben und klopfte an die Tür. Ihr wurde geöffnet und sie trat hinein. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss und die Frauen standen etwas ratlos auf der Straße.

„Wollt ihr da stehen bleiben?“ fragte Miss Isabella die die Tür wieder geöffnet hatte und heraus schaute. Die Frauen sahen sich verwundert an und folgten ihr dann. Direkt hinter der Tür führte eine schmale Treppe nach oben. Eine ältere Serva mit schneeweißen Haaren hielt ihnen die Tür auf und begrüßte sie freundlich lächelnd mit einem „Herzlich willkommen.“ Ihr Halsband besaß nicht den obligatorischen Ring. Nur eine Nummer war darauf eingraviert. Die Frauen gingen die Treppe hinauf und befanden sich in einem großen Raum wie er in jedem beliebigen Café als Gastraum hätte dienen können. Alles war sehr hell und gemütlich eingerichtet. Auf den Tischen standen Kerzen in kleinen Gläsern und an den Wänden hingen viele Bilder, Poster und Zeichnungen. An einer Wand hingen mit Nadeln befestigt, einige Hundert Postkarten aus allen Teilen der Welt. Daß dies kein normales Café war konnte man nur daran sehen, daß die Tische nur etwa einen halben Meter hoch waren und anstatt Stühlen weiche Kissen rund herum lagen. Miss Isabella ging zu einem runden Tisch und kniete sich davor und deutete den Schülerinnen es ihr gleich zu tun. Die Schülerinnen knieten sich nun ebenfalls an den Tisch. Sie fragten sich, was das zu bedeuten hatte. Mara, die direkt am Fenster kniete, schaute heraus und konnte direkt auf die Straße sehen. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befanden sich ein ziemlich teuer aussehendes Restaurant und daneben eine Boutique einer exklusiven Modemarke.

Die Frau, welche sie unten herein gelassen und begrüßt hatte, kam an den Tisch und fragte „Was darf‘s denn sein?“
Miss Isabella sagte „Wer Cappuccino will hebt die Hand, wer Kakao will lässt sie unten.“ Sie zählte kurz durch und sagte dann „Sieben Cappuccino und drei Kakao bitte Klara. Und das Übliche.“
Die Frau nickte und verschwand dann wieder.

Die Schülerinnen saßen schweigend am Tisch, keine traute sich in Anwesenheit von Miss Isabella ein Wort zu sagen. „Ihr könnt ruhig reden, wir sind hier unter uns.“ sagte diese und deutete auf die anderen Gäste. Es waren ausnahmslos Frauen und alle trugen ein Halsband. Die Meisten eines mit Ring, einige jedoch auch eines ohne. Was den Frauen noch auffiel war, daß nur wenige der anderen Gäste eine Tunika trugen sondern überwiegend ganz normale Alltagskleidung.
Chris schaute sich um und fragte etwas eingeschüchtert „Was hat das eigentlich mit dem Ring auf sich? Ich meine, keine Schülerin hat ein Halsband. Und die Serva die ich gesehen habe hatten alle eins um und alle haben vorne den Ring vorne dran.“
Miss Isabella sah sie an und schüttelte leicht den Kopf, grinste aber. „Ich wollte jetzt eigentlich keinen Unterricht mehr halten. Aber was soll‘s? Wenn ihr die Schule verlasst, bekommt ihr alle ein Halsband auf dem eure Nummer eingraviert ist. Das Halsband ist so verschlossen, daß ihr es nicht mehr abnehmen könnt. Außer natürlich bei Frida. Das heißt nicht mehr und nicht weniger als daß die Trägerin eine Serva ist. Der Ring bedeutet, daß die Trägerin nicht frei ist und jemandem gehört. Ein Halsband ohne Ring heißt also daß die Trägerin frei ist.“ sie tippte auf ihr eigenes Halsband bei dem dieser fehlte. Bevor sie weiter erklären konnte, kam die Frau zurück und stellte ein großes Tablett mit dampfenden Tassen vor ihnen auf dem Tisch ab. Sie ging wieder und kam mit einem weiteren Tablett, das sie ebenfalls auf den Tisch stellte. Auf diesem befanden sich Schalen mit Eiscreme.
„Greift zu.“ sagte sie Miss Isabella. Zögernd nahmen sich die Frauen die Tassen und Eisschalen und begannen zu Essen und trinken. Langsam wurden sie lockerer und es entspann sich eine Unterhaltung an der sich auch Miss Isabella beteiligte. Doch richtig locker wurde diese durch deren Anwesenheit nicht.

Mara und auch die anderen die am Fenster saßen schauten immer wieder hinaus und beobachteten das Treiben auf der Straße. Viele Leute gingen hektisch umher, andere schlenderten langsam und sahen sich die Schaufenster der Geschäfte an. Maras Blick fiel auf ein Paar welches in das Restaurant ging. Er trug einen Anzug, sie ein schickes Kleid mit glitzernden Pailletten und Schuhe mit hohen Absätzen. Der Mann hielt ihr die Tür auf und bevor sie das Restaurant betrat knickste sie vor ihm.
„Guck nicht so Mara.“ holte Miss Isabellas Stimme sie aus ihren Gedanken zurück. Sie hatte gesehen, was Mara so erstaunte. „Serva zu sein muss nicht unbedingt nur heißen zu dienen. Viele leben ein ganz normales Leben, haben Familie und bekommen Kinder.“ Nun sahen alle etwas erstaunt zu ihr. Sie drehte sich um und rief „Klara, hast du mal ein paar Minuten Zeit?“
Die Bedienung kam zu ihnen an den Tisch. „Sag mal, kannst du meinen Schülerinnen mal die Bilder von deinem Sohn zeigen?“ fragte Miss Isabella.
Die Frau lachte „Gerne doch. Mal wieder Anschauungsunterricht Isa?“
Miss Isabella nickte „Alle zwei Jahre wieder das Selbe.“ auch sie lachte.

Die Frau verschwand kurz und kam einen Augenblick später mit einem Pad zurück, kniete sich an den Tisch und legte es darauf. Sie tippte kurz etwas ein und es erschien ein Bild auf dem ein Mann in Freizeitkleidung und eine etwas schüchtern drein blickende Frau zu sehen waren. Sie trug eine einfache Tunika und ein Halsband. Das nächste Bild zeigte wieder die Beiden, dieses Mal im Hintergrund das Meer oder ein See. Auch die nächsten Bilder zeigten die Beiden vor wechselnden Hintergründen. Mal in den Bergen, mal in einem Garten vor einem Pool herumalbernd. Ein Schnappschuss zeigte Ihn wie er gerade in den Pool fiel, offenbar hatte sie ihn hinein geschubst. Alles waren ganz normale Familienbilder wie sie jedes Paar den Eltern schickte. Die Beiden wurden auf den Bildern sichtbar älter. Dann kamen einige Bilder einer Hochzeit. Eines davon zeigte die Beiden vor dem Tor eines alten Gebäudes stehend, sie im weißen Brautkleid mit Schleier und langer Schleppe, er im Anzug. ein typisches Hochzeitsbild. Die nächsten Bilder zeigten die Frau die im Gegensatz zu den vorherigen Bildern wieder eine Tunika trug. Vor immer dem gleichen Hintergrund stand die Frau in immer der selben Pose und der Mann deutete grinsend, auf jedem Bild mit einer anderen Grimasse, auf ihren immer dicker werdenden Bauch. Auf dem letzten Bild dieser Reihe hockte er vor ihr mit einem ganz in Rosa gekleideten Säugling im Arm während ihr Bauch wieder einen normalen Umfang hatte.
Die Bilder zeigten die Beiden nun immer öfter mit dem Kind, das langsam heran wuchs. Da waren Bilder einer Einschulung auf dem die Tochter mit braunen Locken zusammen mit ihren Eltern in einer steifen Pose vor einer Schultafel stand und Urlaubsbilder von den unterschiedlichsten Orten.
Eines der Bilder zeigte die Drei wie sie vor der Freiheitsstatue posierten. Das Mädchen, es war auf diesem Bild ungefähr zehn Jahre alt, hatte die selbe Pose eingenommen wie das berühmte Wahrzeichen. Frida schaute erstaunt zu Miss Isabella, dann wieder auf das Bild. Einige Bilder später fuhr die Frau auf einem Skateboard von ihrer Tochter gestützt eine Straße entlang. Das nächste Bild zeigte das Mädchen mit einem Gipsbein und einem zerbrochenen Skateboard unter dem Arm. Nun schaute auch Mara erstaunt zu Miss Isabella. Mittlerweile war allen klar geworden wer dieses Mädchen war.

„Aber das sind ja Sie.“ sagte Larissa. Die Anderen schauten zu ihrer Lehrerin.
„Ja, das sind meine Eltern und ich. Eine ganz normale Familie wie jede Andere auch.“ sagte Miss Isabella lächelnd. „Ich wollte daß ihr das seht um euch zu zeigen daß eine Serva nicht immer nur eine Dienerin sein muss. Überlegt doch mal, bei jeder Auktion werden etwa 40 Serva versteigert, das sind im Jahr 120 nur an unserer Schule. Und allein in Mitteleuropa gibt es sieben Schulen, drei weitere in der Mittelmeerunion, zwei im Nordeuropäischen Staatenbund und eine auf den britischen Inseln. Denkt ihr denn, es gibt so viele Leute, die eine Dienerin brauchen oder etwas in der Art?“ Keine der Frauen hatte sich bisher darüber Gedanken gemacht. Alle hingen nun ihren eigenen Gedanken nach und es wurde still am Tisch. „Aber bevor ihr euch irgend welche falschen Hoffnungen macht, es gibt auch genug Leute die eine Serva kaufen, die dann wirklich nur eine Dienerin ist. Es gibt jede Menge Möglichkeiten, was passieren kann, außer natürlich bezahlter Arbeit. Niemand kann euch irgend etwas garantieren.“ sie schaute die Frauen an die noch immer stumm da saßen. „So, und jetzt lasst uns mal langsam wieder zurück in die Schule gehen.“ Sie erhob sich, umarmte die Frau die nun ebenfalls aufgestanden war und ging zur Treppe. Die Schülerinnen standen auf, knicksten vor der Frau und folgten Miss Isabella nach draußen. Im Laufschritt ging es zurück zur Schule wo sie sofort in ihre Betten geschickt wurden.
16. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 08.02.17 17:21

Weil dieses Kapitel nicht mehr all zu lang ist, hier gleich dessen Ende hinten dran:

Am nächsten Morgen lief auch Kim wieder mit den Anderen um den See und beteiligte sich an den morgendlichen Übungen. Nach dem Lauf mussten sich alle duschen und wurden von Miss Isabella sehr gründlich inspiziert. Erst als Alle ordentlich gekämmt, mit blitzblanken Fingern und glatt rasiert waren durften sie zum Frühstück gehen. Danach ging es zurück in den Schlafsaal wo Miss Isabella sich vor ihnen aufstellte. „Wer von euch hat denn schon einmal eine Auktion gesehen?“ Sie schaute die Schülerinnen an. Keine hob die Hand. „Dann ist es also für euch alle die erste Auktion. Seht es euch gut an.“

Nach dem Frühstück mussten sie helfen vor der Bühne die Stühle auf zu stellen und rund herum Stehtische zu verteilen. Sie halfen bei den Vorbereitungen wo gerade jemand gebraucht wurde. Georgia, Lena und Chris wurden abgestellt mit einigen anderen Schülerinnen Getränke zu servieren. Sie wurden angewiesen nicht lange irgend wo herum zu stehen. Wer nichts zu tun hatte musste sich im Schlafsaal aufhalten.
„Ihr beide kommt mit.“ Miss Isabella deutete auf Larissa und Mara. Sie folgten ihr und mussten sich neben einen Eingang des Hauptgebäudes stellen. Von ihrem Standpunkt aus hatten die Beiden eine gute Sicht auf die Bühne und den Platz davor. „Ihr bleibt hier stehen und rührt euch nicht. Wenn jemand Fragen hat, beantwortet ihr die und wen jemand irgend wo hin will, dann führt ihr in oder sie dort hin. Seid höflich, knickst ordentlich und steht ansonsten still. Ihr werdet später abgelöst und könnt dann in den Schlafsaal zurück.“

Miss Isabella ließ die Beiden so stehen und ging.
Mara und Larissa unterhielten sich leise und schauten aufmerksam herum. Noch war kein Gast zu sehen. Erst kurz vor Mittag wurde es langsam unruhig. Die ersten Gäste kamen herein und auch die ersten Autos der Gäste mit persönlicher Einladung kamen durch das Tor und wurden auf der abgesperrten Fläche eingewiesen zu parken. Nun mussten auch Larissa und Mara ihre Aufgabe erfüllen, denn die ersten Gäste kamen zu ihnen und fragten nach dem kleinen Saal. Dort fand die Besichtigung der Schülerinnen statt die heute versteigert werden sollten. Abwechselnd führten die Beiden die Gäste dort hin und stellten sich wieder an ihren Platz.

Irgendwann begannen sich die Stuhlreihen vor der Bühne zu füllen und es kam kaum noch jemand zu den Beiden um nach dem Weg zu fragen. Als die meisten Stühle bereits belegt waren kam ein Mann auf die Beiden zu. Die Beiden knicksten und stellten sich gerade hin. Der Mann war etwa einachzig groß. Den schwarzen Hut mit breiter Krempe und schneeweißem Band hatte er so tief ins Gesicht gezogen, daß er seine Augen fast komplett verdeckte. Sein brauner Mantel mit pelzbesetztem Kragen hing ihm locker über die Schultern so daß man den schwarzen Anzug mit Nadelstreifen, sein ebenfalls schwarzes Seidenhemd und die weiße Krawatte sehen konnte. Selbst seine sehr teuer aussehenden Schuhe waren aus schwarzem und weißem Leder und an seinem Handgelenk glitzerte eine goldene Uhr. Er musterte sie eingehend und ging dann wieder.

Mara schaute Miss Isabella hinterher die mit diesem Mann im Verwaltungsgebäude verschwand.
„Was sollte das denn? Und was will Al Capone denn hier?“ fragte Larissa sie erstaunt.
„Wenn das Al Capone ist, dann soll er uns gefälligst auch was zu trinken geben.“ Mara grinste breit und wies auf eine Mitschülerin die mit einem Tablett voller Sektkelche durch die Reihen der Gäste ging. Ein anderer Mann kam auf sie zu. Auch dieser trug den Mantel in der selben weise offen. Er trug auch den gleichen Hut wie der Erste. Der Mann war in einen dunkelblauen Anzug gekleidet und hatte den Kragen seines Paislyhemdes weit nach oben geschlagen. Dazu trug er schwarze Handschuhe mit schneeweißen Nähten. Er musterte Mara und Larissa die nebeneinander standen und ihn unverhohlen an starrten.
„Ich nehme nicht an, daß unhöfliches Starren hier gelehrt wird.“ sagte er mit leiser Stimme. Die Beiden senkten den Blick und schauten zu Boden. So fielen ihre Blicke auf die Schuhe des Mannes. Auf dem schwarzen Leder der Slipper prangten weiße Totenköpfe unter denen je zwei Krummschwerter gekreuzt waren.
„Du bist 241809“ er deutete auf Mara. „Und du 241807. Trinkt ihr Alkohol?“
Mara war ziemlich erstaunt über diese Frage. Doch sie antwortete wahrheitsgemäß und sagte „Nein Herr.“
„Raucht ihr?“
Wieder antwortete Mara „Nein Herr.“
„Nehmt ihr Drogen?“
Dieses mal antwortete Larissa mit einem höflichen aber bestimmten „Nein Herr.“, warf ihm aber einen erstaunten Blick zu.
„Was denn dann?“ er musterte sie eingehend. „Schlaft ihr miteinander?“ fragte er trocken.
Beide sahen ihn erstaunt an. Mara spürte wie ihr die Schamesröte ins Gesicht schoss. Sie schaute kurz zu Larissa, der es nicht besser ging. Der Mann lachte auf. „Anscheinend wohl nicht. Was für ein langweiliges Leben muss das sein.“ mit diesen Worten wandte er sich ab, zog eine Zigarre aus der Tasche die er umständlich anzündete und nahm ein Glas Sekt vom Tablett einer gerade vorbei kommenden Schülerin.
Die Beiden schauten ihm eine Weile nach. "Woher wusste der denn unsere Nummern?" wollte Larissa wissen. Mara schaute dem Mann hinterher der nun mit einer anderen Schülerin sprach. Sie zuckte mit den Schultern da sie sich auch keinen Reim darauf machen konnte.

Nach einer ganzen Weile kam der erste Mann, gefolgt von Miss Isabella und der Schulleiterin wieder aus dem Verwaltungsgebäude. Sie gingen zu einer gertenschlanken, hoch gewachsenen Frau die schon die ganze Zeit über durch den Hof geschlendert war und mit einigen Schülerinnen geredet hatte. Sie trug ein schlichtes, braunes Reisekleid mit dezentem Karomuster, einen dazu passenden Faltenrock und einen breiten Strohhut mit schwarzer Schleife an der eine weiße Rosenblüte befestigt war. Unter dem Hut umrahmte braunes, schulterlanges Haar das ziemlich helle Gesicht. Mara konnte deutlich erkennen, daß diese Frau über dem streng geknöpften Kragen ein breites, glänzendes Halsband trug. ’Sie ist also auch eine Serva’, dachte sie bei sich.
Die Frau sah Miss Isabella und die Schulleiterin, ging zu ihnen und knickste tief. Dann umarmte sie die Beiden herzlich. Sie schlenderten zusammen durch den Hof und unterhielten sich dabei angeregt. Die beiden Männer gingen mit einigen Schritten Abstand hinter der Gruppe her. Ihre Hände hielten sie dabei vor sich und schauten sich immer wieder um.

Nach einer ganzen Weile umarmte die Frau noch einmal Miss Isabella und knickste erneut vor der Schulleiterin. Dann ging sie, gefolgt von den beiden Männern die der Schulleiterin zu nickten, zu den abgestellten Autos. Die Frau unterhielt sich mit einem der Männer der darauf hin zum Buffet ging und eine andere Frau ansprach. Diese trug die selbe Kleidung wie die andere Frau nur fehlte ihr das Halsband. Die Frau steckte sich noch ein Stück gebratenes Fleisch in den Mund und folgte ihm dann zu den Autos. Dort öffnete der jüngere der beiden Männer die hintere Tür eines riesigen, roten Autos das aus einer längst vergangenen Zeit zu stammen schien. Es hatte chromglänzende Zierleisten und Stoßstangen und Weißwandreifen. Auf dem ebenfalls chromglänzenden Kühlergrill vor der lang gestreckten Motorhaube prangte ein geflügeltes „B“ als Kühlerfigur.
Darauf hin nahm die erste Frau, es war die welche das Halsband trug, erst der Anderen den Hut ab, dann ihren eigenen. Sie gab die Hüte dem Mann, umarmte die andere Frau, zog sie zu sich heran und küsste sie lange. Dann stiegen die Beiden in den Fond, der Mann reichte die Hüte hinein und schloss die Tür des Wagens. Er selbst ging um den Wagen herum und stieg auf der Fahrerseite ein. Der andere Mann stieg auf der Beifahrerseite ein und schloss die Tür. Dann fuhr der große Wagen leise aus dem Tor.

„Wow, ein Bentley S1.“ sagte Larissa die dem Wagen mit offenem Mund hinterher starrte. „Ich wusste garnicht, daß es so Autos überhaupt noch gibt.“ Mara schaute sie groß an. Sie hatte keine Ahnung daß Larissa sich mit sowas überhaupt auskannte. „Also wen muss ich töten um als Serva mit so einem Auto Chauffiert zu werden?“ fragte diese.
„Hast du gesehen, wie die Beiden sich geküsst haben?“ fragte Mara leise. Sie interessierte sich nicht all zu sehr für Autos und schon garnicht für solch alte Fahrzeuge.

„Hier wird niemand getötet!“ Die Beiden fuhren zusammen als Miss Isabellas Gerte locker auf ihre Hintern fuhr. Lachend sah sie die Beiden an. Mara sah erstaunt daß auch sie eine weiße Rosenblüte im Haar trug. „Und warum sollten sie sich nicht küssen? Immerhin sind sie verheiratet.“ Mit diesen Worten ließ sie die Beiden stehen und ging zurück zur Schulleiterin.

„Was wollten die eigentlich hier?“ fragte Mara. „So kurz vor der Auktion weg zu fahren macht doch gar keinen Sinn.“
Larissa sah sie mit einem Stirnrunzeln an „Keine Ahnung. Aber etwas seltsam ist das schon.“
Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen als erneut Unruhe aufkam. Acht Schülerinnen wurden nackt aus dem Hauptgebäude geführt und stellten sich in einer Reihe vor der Bühne auf. Die Schulleiterin betrat die Bühne und sprach in ein Mikrofon. „Meine Damen und Herren, ich möchte Sie alle herzlich zu der zweiten Auktion des Jahres 2418 begrüßen. Es ist meine gesetzliche Pflicht darauf hin zu weisen, daß alle Frauen die heute hier versteigert werden freiwillig hier sind und dem zugestimmt haben.“ ein leises Raunen ging durch die Reihen der Zuschauer und Bieter. Einige lachten. Die Schulleiterin überhörte dies und fuhr fort „Die meisten von ihnen hatten die Wahl zwischen Gefängnis und der Schule, andere haben sich selbst und ohne Zwang gemeldet. Auch Sie als Bieter und potentielle Käufer haben sich an bestimmte gesetzliche Bestimmungen zu halten. Diesen Bestimmungen haben Sie mit ihrer Unterschrift zugestimmt als Sie ihre Bieternummer beantragt haben. Ich möchte nicht im einzelnen auf diese Regeln und Bestimmungen eingehen, Sie alle haben eine Ausführung davon in schriftlicher Form bekommen.“ sie machte eine kurze Pause „Heute kommen insgesamt 35 Serva zur Versteigerung. Sie alle haben bereits Gelegenheit gehabt, sich die Serva an zu sehen und Fragen zu stellen. In der nächsten halben Stunde können Sie sie sich noch einmal ansehen.“ sie legte das Mikrofon bei Seite und verließ die Bühne. Einige Gäste standen auf und gingen zu den Frauen die vor der Bühne standen. Eine Lehrerin stand dabei und beantwortete Fragen der Gäste.

Larissa deutete zu den Schülerinnen und sagte grinsend „Also das sieht ziemlich nach Gymnastik aus.“ Einige der Gäste ließen die Schülerinnen mehrmals knien und sich wieder hin stellen.
Mara, die das ebenfalls beobachtete sagte nachdenklich „In nicht mal zwei Jahren stehen wir auch so da. Ich weiß nicht, ob du das dann immer noch so lustig finden wirst.“
Sofort hörte Larissa auf zu lachen. Sie wusste, wie recht Mara hatte. Nachdenklich schaute sie weiter dem Treiben zu bis die Schulleiterin nach ungefähr einer halben Stunde wieder die Bühne betrat und sich hinter ein Pult stellte. Sie hatte nun einen Hammer in der Hand und klopfte damit drei mal auf das Pult. Die Gäste setzten sich wieder und die Schulleiterin sagte „Die Auktion der ersten Gruppe des heutigen Tages beginnt nun. Ich rufe die Nummer 251601 auf.“ eine Schülerin betrat nun die Bühne und stellte sich neben die Schulleiterin. Man konnte ihr deutlich ihre Aufregung und ihr Unbehagen ansehen als sie sich auf Geheiß der Schulleiterin einmal drehte und sich dann hin kniete. „Das Mindestgebot beträgt 2000 Dollar.“ sagte die Schulleiterin. In der Reihe der Gäste hob sich eine Hand. „2100 Dollar für den Herrn in der dritten Reihe. Weitere Gebote?“ fragte die Schulleiterin. Eine weitere Hand hob sich. Kurz darauf noch eine. Das Gebot stieg langsam auf 5500 Dollar an. Am Ende wurde die Schülerin dann für 5800 Dollar an einen Mann verkauft der in Freizeitkleidung auf die Bühne kam, den Betrag bezahlte und der Schülerin winkte ihm zu folgen. Er redete kurz mit ihr worauf hin sie ins ins Hauptgebäude ging. Nach einer Weile, als bereits die nächste Schülerin auf der Bühne stand, kam sie angezogen und mit einer Tasche zurück. Der Mann redete kurz mit ihr und ging dann zum Buffet wo er sich bediente.

Die zweite Schülerin wurde für 6500 Dollar an eine Frau verkauft. Auch die Gebote für die anderen sieben Frauen der Gruppe bewegten sich im selben Bereich. Nachdem die letzte Frau aus der ersten Gruppe versteigert war und die Meisten von ihnen mit ihren Taschen neben der Bühne standen und sich voneinander verabschiedeten kamen die ersten Käufer und nahmen ihre neuen Serva mit. Die meisten gingen mit gesenktem Kopf hinter ihnen her zum Tor oder zu einem der im Hof stehenden Wagen.

„So, ihr könnt jetzt rein gehen.“ Miss Isabella war zu Mara und Larissa gekommen und deutete auf den Eingang. „Jetzt übernehmen Caro und Kim für euch.“
Mara und Larissa knicksten vor Miss Isabella und gingen in ihren Schlafsaal von dem aus sie durch die Fenster weiter zu sehen konnten. Mara hatte jedoch genug gesehen. Sie setzte sich mit angezogenen Beinen auf ihr Bett und dachte nach während Larissa vor dem Fenster stand und weiter zu sah.

Frida setzte sich zu Mara aufs Bett und schaute sie an. „Du siehst aus als müsstest du mit dem Bären tanzen. Was ist denn mit dir los?“
Mara schaute sie groß an. „Wieso denn mit dem Bären?“
„Das ist ein Sprichwort aus meiner Heimat. Ist aber egal. Also, was hast du nun?“
„Das passt doch alles nicht. Da kommt man sich ja vor wie beim Ausverkauf.“ sagte Mara missmutig.
„Ich weiß immer noch nicht, was du meinst.“ Frida schaute sie fragend an.
„Na hast du die Gebote da draußen gehört? Das ist doch ein schlechter Witz. 6000 Dollar im Schnitt. Und eine Schülerin müsste im Jahr so ungefähr 8000 kosten. Also müsste das Mindestgebot doch etwa bei 16000 liegen. Aber 6000 ist doch wie im Schlussverkauf. So nach dem Motto ‚Alles muss weg‘.“
Frida lachte. „Meine Eltern bezahlen 1000 Dollar im Monat dafür daß ich hier bin.“
„Das mach es jetzt auch nicht besser.“ Mara ließ den Kopf hängen.
„Du weißt aber schon, daß die Schulen genau so viel Geld bekommen wie die Gefängnisse? Hast du dich denn nicht mal über die Schule informiert bevor du her gekommen bist?“ Frida sah sie groß an. „Ich hab alles gelesen über die Schulen bevor ich mich entschieden hab hier her zu kommen.“
„Na du hast gut Reden. Vor einem halben Jahr hab ich mich mitten in der Nacht im Main gewaschen und Essen in Supermärkten geklaut oder aus Müllcontainern geholt. Da hab ich über sowas doch nicht nachgedacht.“ Mara machte ein trauriges Gesicht.
Frida sah sie an und strich ihr über die Wange. Sie wollte von diesem Thema ablenken und sagte „Wenn du zehn Jahre ins Gefängnis kommst, kostet das den Staat gute 100000 Dollar. Da sind die 20000 für zwei Jahre doch wirklich ein Schnäppchen. Und das was für eine Schülerin bezahlt wird, kommt noch oben drauf. Also ist es für den Staat ein gutes Geschäft die Schulen zu bezahlen.“
„Also tatsächlich wie im Ausverkauf.“ Mara drehte sich um, legte sich hin und vergrub den Kopf in den Armen. Sie schlief ein und wurde zum Abendessen von Miss Isabella unsanft geweckt.
Nach dem Abendessen mussten sie Alle wieder helfen die Stühle zurück zu bringen. Der Hof war bis auf die Schülerinnen wieder menschenleer. Dann endlich durften sie in ihre Betten gehen.
17. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 08.02.17 21:23

Hm.

Ich bin jetz verwirrt.Hoffe ich bringe nichts durcheinander.Miss Isabella ist eine Serva.
Oder.
Ihre Mutter und ihre Großmutter war ebenfalls eine Serva.Wurde sie deswegen auch automatisch eine Serva,die zwar in Grunde frei war aber trotzdem unfrei?
Und was bedeuted es wenn eine Serva frei ist.Was für rechte haben solche Servas.
18. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 08.02.17 21:43

Hallo Wölchen,

Miss Isabella ist, wie ihre Großmutter (väterlicherseits) eine freie Serva. (So wie Frida auch.) Ihre Eltern bezahlten Schulgeld damit sie auf die Schule gehen konnten. Unfrei wird eine Frau nur wenn sie das selbst will (so wie Abigail und Kim, deren Eltern das Schulgeld nicht bezahlen konnten oder wollten) oder dadurch daß sie länger als fünf Jahre ins Gefängnis muss und selbst gewählt hat, statt dessen auf die Schule zu gehen.

Das Isabella sich (zumindest halbherzig) an gewisse Regeln hält, liegt darin begründet, daß sie als Lehrerin eine Vorbildfunktion zu erfüllen hat.

Die Hintergründe, warum eine freie Frau Serva werden will, was im großen und Ganzen vielleicht einer ganz normalen Ausbildung recht ähnlich ist, hier zu erklären würde zu weit vorgreifen fürchte ich. Das kann ich bei Bedarf gerne per PN erklären.

HeMaDo
19. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 08.02.17 21:57

Ich kann leider meine Beiträge nicht ändern deshalb und weil ich die letzte Frage übersehen habe:

Zitat

Und was bedeuted es wenn eine Serva frei ist.Was für rechte haben solche Servas.

Die Rechte der freien Serva sind (im Vergleich zu denen anderer Frauen) nicht eingeschränkt.
Die unfreien Serva müssen dagegen einige Einschränkungen hinnehmen (wäre ja auch als Ersatz für eine Gefängnisstrafe sonst etwas witzlos ) Sie dürfen nicht selbst bestimmen, wo sie sich aufhalten, haben kein Anrecht auf Eigentum und müssen ihren Eigentümern weitreichend gehorchen um nur einige zu erwähnen.

HeMaDo
20. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 10.02.17 19:35

4 – Strafe muss sein


Die nächsten Tage besserte sich Maras Laune nicht wesentlich. Erst als Miss Isabella sie eine Woche später nach dem Frühstück in eine große Küche brachte besserte sich ihre Laune etwas. Miss Lorena, eine Mittvierzigerin mit blonder Dauerwelle übernahm den Unterricht.
„Ihr werdet in den nächsten Wochen lernen zu kochen. Einige von Euch besser als Andere. Aber wenn ihr hier fertig seid kann jede von Euch zumindest so gut kochen daß eure Herrschaft nicht verhungern muss. Wer von euch kann denn schon kochen?“ sie sah in die Runde und einige Hände hoben sich. Mara hob darauf hin ebenfalls zögernd die Hand.
„So, was könnt ihr denn kochen?“ Sie zeigte mit ihrer kurzen Reitgerte auf Chris.
Diese sagte „Ich kann Eier kochen und Nudeln bekomme ich auch hin.“
„Ausgezeichnet. Eine richtige Gourmetköchin also.“ leises Kichern erklang im Raum. „Und du?“ ihre Gerte zielte nun auf Caro die , genau wie Mandy, behauptete vieles kochen zu können. Lena verstand unter Kochen das Zubereiten von Fertigmahlzeiten.
„Na dann ist ja für alle gesorgt und die Lebensmittelindustrie freut sich über viele verkaufte Fertiggerichte.“ wieder kicherten alle, bis auf Lena natürlich.
„Und was kannst du kochen? Nudeln mit Ei oder Fertiglasagne?“ die Gerte deutete auf Maras Nase.
„Ich kann Pfannkuchen und Nudeln, Waffeln hab ich auch schon gemacht und Fleisch kann ich auch braten.“ sagte Mara. „Sauce kann ich auch kochen und Kuchen backen.“
Ihre Mutter hatte ihr das alles beigebracht. Die Erinnerungen an die Zeit bevor sie von zu Hause weg gelaufen war, stiegen in ihr auf. So schlimm wie sie noch vor ein paar Monaten gedacht hatte, war es zu Hause doch nicht gewesen. Das Kochen und Backen mit ihrer Mutter zusammen hatte ihr immer viel Spaß gemacht. Eine Träne lief über ihre Wange als sie daran zurück dachte. Mit dem Ärmel wischte sie die Träne weg.

„Ausgezeichnet. Ich würde sagen, dann fangen wir mal alle gleich an. Pfannkuchen sind doch mal ein guter Anfang. Nehmt euch, was ihr braucht und fangt an.“ sie zeigte auf die Schränke vor denen sie stand. „Die, die nicht wissen, wie das geht, kommen hier her. Die Anderen fangen einfach mal an.“ sie ging in die hintere Hälfte der großen Küche „Und lasst das Knicksen hier sein. Das könnt ihr wo anders machen. Sowas gehört weder ins Schlafzimmer noch in die Küche.“

Caro, Mandy und Mara öffneten einen Schrank nach dem Anderen um festzustellen, wo sich alles befand. Mara war ganz in ihrem Element und holte sich eine Rührschüssel, Schneebesen, Löffel, Pfanne und Pfannenwender. Dann suchte sie Zutaten zusammen und überlegte ob sie herzhafte oder süße Pfannkuchen machen wollte. Da sie im Kühlschrank Schinken und geriebenen Käse fand, entschied sie sich dafür diese zu verarbeiten. Sie holte alle Zutaten und stellte sich an einen der Arbeitsplätze neben den Herd. Dort schlug sie ein Ei in die Schüssel, gab drei Löffel Mehl und etwas Salz und Backpulver hinzu. Sie verrührte alles und gab einen Schluck Wasser in die Schüssel. Dann würfelte sie eine Scheibe Schinken und gab diesen zusammen mit einer Hand voll Käse in die Schüssel und verrührte alles sorgfältig. Sie würzte mit etwas Pfeffer und Oregano, gab einen Schluck Öl in die Pfanne und wartete bis dieses heiß war. Zuletzt schüttete sie den Teig in die Pfanne und brachte die Schüssel zur Spüle. Auch die anderen Zutaten räumte sie sorgfältig zurück in die Schränke. Sie wendete den Pfannkuchen und als dieser fertig war legte sie ihn vorsichtig auf einen Teller. Zufrieden stellte sie fest, daß der Pfannkuchen genau richtig war und sie offenbar nichts verlernt hatte.

Miss Lorena kam zu ihr, schaute sich den Pfannkuchen an und dann Mara. „Sieht ja etwas seltsam aus.“ sie holte Messer und Gabel und probierte den Pfannkuchen. Zuerst verzog sie etwas das Gesicht, dann schnitt sie noch ein Stück ab und aß es. „Mit Schinken, sehr interessant. Aber nicht schlecht. Ich dachte eigentlich an einen süßen Pfannkuchen, aber der gefällt mir. Kannst du auch andere?“
„Ja Miss, man kann eigentlich alles rein machen glaube ich. Apfelstückchen, Banane, Salami, Paprika, Ananas, was man gerade da hat.“ sagte Mara etwas verlegen.
„Dann räum mal ein wenig auf und wasch das Geschirr ab.“
Mara tat was Miss Lorena sagte und hatte schnell alles wieder in den Schränken verstaut. Auch Caros Pfannkuchen fand Miss Lorenas Zustimmung. Der von Mandy war ohne Salz etwas fade. Die Anderen brauchten eine gute Stunde bis sie die Pfannkuchen von den Pfannen holen konnten. Die Drei wurden abgestellt, ihnen etwas unter die Arme zu greifen.


Nachdem sie die Schülerinnen zu Miss Lorena gebracht hatte, ging Isabella zur Schulleiterin.
„Setz dich. Was hast du auf dem Herzen.“ sie bot ihr einen Zigarillo an. Isabella steckte sich diesen an und schaute mit besorgtem Blick aus dem Fenster. „Es ist soweit nehme ich an.“
Isabella nickte. „Ich weiß nicht, ob ich es ihnen zumuten kann.“
„Isabella, deine Schülerinnen sind gesund und fit, selbst deine Nummer drei kann sich mittlerweile sehen lassen, auch wenn sie noch einiges an sich zu arbeiten hat. Und du weißt, daß dieser Teil der Ausbildung hart ist aber notwendig. Gehorsam lernen sie nicht anders. Oder hast du vielleicht andere Ideen?“
„Nein, keine die nicht mindestens potentiell gefährlich wären.“
„Siehst du? Also, was willst du machen? Sie nach Schule ins Kalte Wasser stoßen? Das halte ich für viel schlimmer als sie das eine paar Tage durch machen zu lassen. So wissen sie wenigstens, was auf sie zu kommen kann.“ Miss Wilhelmina schaute sie eindringlich an. „Isabella, wenn du das nicht durchziehen kannst, dann muss das jemand anderes machen. Und wenn ich sehe, daß du es nicht genau so durchziehst wie du es sollst, dann werde ich Vitória dazu abstellen müssen.“
„Ich schaffe das schon Miss.“
„Ich hoffe es. Du weißt, daß ich da durchgreifen muss. Aber mal was anderes. Du weißt ja, das Peter letzte Woche hier war.“ Sie öffnete eine Schublade ihres Schreibtisches und holte ein paar zusammengeheftete Blätter heraus die sie Isabella gab. Diese blätterte die erste, leere Seite um und schaute sich das nächste Blatt an. Sie betrachtete das angehängte Foto welches eine Endvierzigerin mit blonden, schulterlangen Haaren und einem freundlichen Lächeln zeigte wie es auch in einer Werbung für Zahncreme gut ausgesehen hätte. Sie schaute noch einmal auf die zweite Seite. „Sie hat eine Freundin? Wie passt das denn zusammen?“
„Sie sucht jemanden mit kaufmännischen Kenntnissen. Soweit ich weiß hat Nummer neun doch eine Lehre angefangen in dem Bereich.“
Isabella schaute sich die Papiere noch einmal genauer an. „Der Führerschein fehlt.“
„Ja, ich weiß. Und das ist auch etwas schwach.“ Miss Wilhelmina zeigte auf eine Zahl die mit rotem Stift auf dem Blatt stand. „Da wird der gute Peter wohl etwas in die Bresche springen müssen.“
Isabella lachte „Ich frage mich, wie er das machen will. Das dürften zusammen etwa vier bis fünftausend sein.“
„Das lass mal meine und Peters Sorge sein. Genau für sowas ist seine Schwester ja da.“ sagte Miss Wilhelmina und zog an ihrem Zigarillo.
„Also ich denke, das passt. Dann wird neun wohl in den nächsten Jahren ein wenig enthaltsam leben müssen.“ Miss Isabella grinste breit. „Ich werd wohl morgen Vormittag mal einkaufen müssen. Wahrscheinlich brauche ich was aus der Drogerie.“
„Nicht nötig.“ Auch Miss Wilhelmina grinste nun „Ich hab schon eine besorgt.“ sie gab Isabella ein Kleines Päckchen.“
Diese lachte „Na dann hat sie wenigstens einen Ausgleich für die nächste Woche.“
„Ja, sehe ich ebenfalls so. Und um den Führerschein kümmere ich mich morgen.“ Miss Wilhelmina stand auf, nahm die Papiere und steckte sie in den Aktenvernichter neben ihrem Schreibtisch. Mit einem lauten Surren schredderte dieser das Papier in winzige Stückchen.
Als Isabella aufstehen wollte, klopfte es an die Tür. Miss Wilhelmina verabschiedete sie und rief dann laut „Herein!“ Isabella wartete bis sich die Tür öffnete. Zwei junge Frauen die sie noch nie hier gesehen hatte standen vor dem Büro und knicksten als sie sie sahen. Eine der Beiden kam ihr irgend wie bekannt vor. Sie hatte schulterlange, blonde Haare, ein schmales Gesicht mit einem spitzen Kinn und ziemlich volle Lippen. Die Andere hatte wild abstehendes, dunkelblondes Haar und lächelte sie an, wodurch man deutlich die Lücke zwischen ihren Schneidezähnen sehen konnte. „Guten Tag Miss, wir wollten um etwas bitten.“ sagte die erste.
Isabella lachte, deutete dann zur Schulleiterin. „Ich bin hier nur zu Gast.“ sagte sie und ging hinaus.
„Aha, Maxine und Nicky.“ hörte sie Miss Wilhelmina noch sagen bevor sie hinter sich die Tür schloss.

Auf dem Hof standen acht junge Frauen in einer Reihe, alle trugen normale Alltagskleidung und schauten sichtlich nervös aus der Wäsche. Dann mussten die Beiden wohl auch zu der Gruppe gehören dachte sie sich. Sie stellte sich in eine Ecke und rauchte den Zigarillo fertig. Dabei beobachtete sie, wie Miss Vitória vor den Frauen hin und her ging, mit einer Gerte wedelte und auf sie einredete. Also war sie wieder hier. Sie ging zu ihr und wartete bis sie sie bemerkte.
„Hallo Isabella.“ sagte die junge Frau mit dem dunklen Teint und den dunkelbraunen Haaren. Sie trug ein viel zu breites Halsband mit einem schweren Ring an der Vorderseite. Das Wort „Staatseigentum“ fuhr ihr in den Sinn als sie dieses Halsband sah. Die Nummer auf diesem Halsband begann nicht wie üblich mit einer 01 sondern mit einer 16.
„Hallo Vitória. Hast du ein paar Minuten Zeit?“ Isabella deutete in die Ecke in der sie eben noch gestanden hatte.
„Sicher doch. Zwei meiner Schülerinnen sind gerade bei Miss Wilhelmina.“ sie drehte sich um zu den Frauen „Ihr bleibt hier stehen. Und wehe ihr rührt euch.“ sie drohte ihnen mit der Gerte.
In der Ecke angekommen fragte sie „Was kann ich für dich tun?“
„Es geht um die Schülerin, die deine Bilder kaputt gemacht hat.“
„Die Bilder?“ sie winkte ab „Foda-se. Die sind mir ziemlich egal. Ich hab noch hunderte die ich an die Wand hängen kann. Ist doch langweilig immer die selben Bilder zu sehen. Es ist nur schade um die Rahmen“ sie lachte schelmisch. Ernst fügte sie hinzu: „Aber es kann nicht sein, daß eine Schülerin fremdes Eigentum beschädigt.“ Isabella nickte. „Soweit ich gehört habe, waren es drei Schülerinnen.“ sie sah Isabella fragend an.
„Ja, aber eine davon hat uns bereits verlassen.“
„Dann sind es nur zwei. Ich habe da eine Idee. Kannst du sie heute Nachmittag entbehren?“ sie deutete auf die beiden Stangen die nach der Auktion wieder in der Mitte des Hofes aufgestellt worden waren. „Wie viel denkst du?“
Isabella schaute Vitória kurz an. ’Eine Idee? Auspeitschen war ja mal was ganz neues’ dachte sie bei sich. Sie konnte diese junge Frau einfach noch nicht einschätzen. „Mara ist eigentlich unschuldig, sie hat nur nicht auf ihre Mitschülerin geachtet. Und Kim, na ja, sie war sauer weil die dritte Schülerin Mara beschuldigen wollte. Ich denke zehn sind angebracht.“
„In Ordnung. Ich rede gleich mit Miss Wilhelmina.“
„Geht klar.“ sagte Isabella, nickte Vitória zu und ging in ihr Zimmer. Dort ließ sie sich auf ihr Bett fallen und starrte zur Decke. „Vielleicht waren zehn doch zu viel.“ überlegte sie. Aber nun konnte sie es nicht mehr ändern und die Beiden mussten da durch.


Mara freute sich über den Kochunterricht. Es war etwas vertrautes, auch wenn sie dadurch wieder an ihre Vergangenheit erinnert wurde. Doch die vertrauten Abläufe beim Kochen gaben ihr ein wenig Halt der ihr die letzte Zeit über gefehlt hatte. Nach dem Unterricht schickte Miss Lorena sie zum Mittagessen. Sie aß nur wenig, denn alle mussten während des Kochens die Ergebnisse der Anderen kosten, was nicht unbedingt nur eine Freude war. Dennoch hatte sie dadurch nur wenig Hunger.
Nach dem Essen ging die Gruppe in den Schlafsaal wo Miss Isabella bereits auf sie wartete. Gerade als diese etwas sagen wollte, erklang der Gong der sonst nur morgens zum Wecken und abends zum schlafen Gehen ertönte. Dann erklang die Stimme der Schulleiterin. „Alle Schülerinnen haben sich in zehn Minuten auf dem Hof ein zu finden.“

„Da wird sicher jemand bestraft werden.“ sagte Larissa leise. Mara hatte bei diesen Worten ein seltsames Gefühl in der Magengegend und schaute zu Miss Isabella die regungslos vor der Reihe Schülerinnen stand. Diese deutete auf Kim und Mara „Ihr Beide kommt mit. Ihr Anderen geht auf den Hof und stellt euch ordentlich zu den Anderen.
Mara rutschte das Herz in die Hose als Miss Isabella auf sie zeigte. Zusammen mit Kim folgte sie Miss Isabella über den Flur in eine Abstellkammer. „Ich nehme an, ihr beiden wisst, was jetzt passieren wird.“ Beide nickten. Ihre Gesichter waren kreidebleich „Tut mir leid Kim, eigentlich hast du deine Strafe ja schon bekommen. Aber Miss Vitória wollte es so. Schließlich waren es ihre Bilder und du hast ja auch welche vom Schreibtisch geworfen.“ Sie gab beiden ein zusammengerolltes Stück Stoff das die Größe eines großen Filzstiftes hatte. „In den Mund damit und drauf beißen. Und nicht reden.“
Die Beiden steckten sich die Stoffrollen in den Mund so daß diese nicht mehr zu sehen waren. Sie saugten sich schnell mit Speichel voll und es war ein sehr unangenehmes Gefühl. Doch sie waren Miss Isabella dankbar dafür und folgten ihr aus der Abstellkammer hinaus auf den Flur und in den Hof wo bereits alle Schülerinnen der Schule in Reih und Glied standen und warteten. Dort brachte Miss Isabella sie zu dem Podest mit den beiden Stangen wo eine andere Lehrerin sie bereits erwartete.
„Schönen guten Tag, ich bin Miss Vitória“ sagte sie freundlich. Mara schaute sie groß an. Hatte sie ihnen tatsächlich gerade einen schönen Tag gewünscht? „Ihr kennt das ja sicher schon. Wer will denn zuerst?“ Mara starrte sie groß an, schluckte und stellte sich dann zwischen die beiden Stangen wo sie die Tunika ablegte, zusammenfaltete und neben eine der Stangen legte. Sie hob beide Hände, hielt sich an der Stange fest und wartete. Sie wollte nur, daß es schnell vorbei war. Ihre Beine zitterten und sie hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen und obwohl die Sonne auf ihren Rücken schien war ihr kalt.
„Gut, dann wirst du sie jetzt fesseln.“ sagte sie zu Kim und gab dieser einige Seile. Kim kam wortlos zu ihr und band ihr die Hände und Füße an die Stangen. In ihren Augen konnte Mara Tränen sehen. „Tut mir leid.“ sagte sie leise zu Kim. Diese nickte nur wortlos und stellte sich neben die Stangen.

„Diese beiden Schülerinnen haben fremdes Eigentum beschädigt. Wie es dazu gekommen ist, spielt keine Rolle.“ Miss Vitórias Stimme hallte laut und deutlich über den Hof. „Dafür erhalten sie jetzt ihre Strafe. Da es mein Eigentum war werde ich die Strafe ausführen. Danach ist die ganze Sache für mich erledigt.“ sie sprach mit einem deutlichen Akzent war aber gut zu verstehen.
„Bereit?“ fragte sie leise. Mara konnte nur nicken, was hätte ihr auch alles Andere gebracht?

Der erste Schlag traf Maras Rücken vollkommen unerwartet. Kein Zischen der Peitsche durch die Luft, keine Bewegung in ihrem Augenwinkel. Sie schrie laut auf. Auch der zweite Schlag traf sie wieder ohne Ankündigung. Das Lederband der Peitsche wand sich um ihren Rücken. Wieder schrie sie laut auf und biss auf die Stoffrolle. Sie schloss die Augen und erwartete den nächsten Schlag. Auch dieser ließ nicht lange auf sich warten. Der Schmerz überrannte ihr Bewusstsein und beim nächsten Schlag spürte sie wie sie langsam abdriftete. Ihre Gedanken begannen zu versiegen und etwas anderes nahm deren Platz ein und kam langsam aus ihrem Inneren auf sie zu. Sie entspannte sich und wartete auf das was da kam. Die nächsten Schläge bekam sie mit, fühlte sich aber wie eine vollkommen unbeteiligte Zuschauerin in ihrem eigenen Kopf. Sie spürte daß das, was sich in ihr breit machte, ihre Gedanken zum Schweigen brachte und ihre Sinne benebelte. Es fühlte sich groß an, größer als der Schmerz und größer als die Angst vor dem nächsten Schlag.

Nachdem Miss Vitória beim zehnten Schlag angelangt war hing Mara in ihren Fesseln, Speichel lief ihr Kinn hinab und sie hatte die Augen geschlossen. Schon nach dem dritten Schlag hatte sie nicht mehr geschrien oder gestöhnt. Kim schaute sie nur ängstlich an und Miss Isabella, die neben dem Podest gestanden und alles beobachtet hatte ging schnell zu Mara. Sie hatte Angst, daß es zu viel für sie gewesen war und wollte sie los machen. Sie sah in ihr Gesicht und konnte, nein sie wollte nicht glauben, was sie sah. Mara hatte ein entrücktes Lächeln im Gesicht. Langsam öffnete sie die Augen und schaute sie an. Miss Isabella gab ihr einige leichte Schläge ins Gesicht. „Aufwachen Mädchen.“ sagte sie.

Mara fühlte sich leicht und frei. Sie wollte daß dieses Gefühl nicht wieder aufhörte. Plötzlich hörten die Schläge auf und sie spürte eine Berührung am Arm. Jemand schlug ihr ins Gesicht und plötzlich war alles vorbei. Sie fühlte ihre Hände die von den Fesseln fest nach oben gezogen wurden, spürte ihren Rücken und ihre Gedanken kehrten langsam zurück. Was war passiert? Jemand löste die Fesseln und fasste sie unter den Armen, brachte sie irgend wo hin. Sie wurde hin gelegt, auf den Bauch. Es war nicht ihr Bett aber es war weich und warm. Sie fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr. Mit geschlossenen Augen blieb sie liegen und rührte sich nicht. Sie wollte nicht aufwachen, wollte dieses Gefühl nicht gehen lassen.

Miss Isabella legte Mara auf das Bett im Sanitätsraum und sah sie fassungslos an. Langsam öffnete sie die Augen und lächelte sie an.
„Na, wieder da?“ fragte sie Mara. Diese nickte nur. „Meine Fresse, hast du sie nicht mehr alle mir so einen Schrecken ein zu jagen?“ ärgerlich schaute Isabella sie an. „Wenn du auf Schmerzen stehst, dann tu wenigstens so als würde es dir nicht gefallen!“
„Komm, lass sie erst mal. Ich glaube nicht, daß sie grad weiß wo von du redest.“ Ellen faste sie am Arm und zog sie von der Liege weg. „Geh wieder raus und bring dann die Andere in den Schlafsaal.“

„Fantastisch!“ dachte Isabella als sie den Flur entlang zum Ausgang ging. „Das kann ja noch spaßig werden.“ Sie ging zurück auf den Hof wo Vitória neben den Stangen stand und sie fragend an sah. Kim war bereits an die Stangen gefesselt und wartete zitternd auf das, was nun kam.
„Mach weiter.“ sagte Isabella leise zu Vitória. „Es geht ihr gut, alles in Ordnung.“
„Was ist denn mit ihr?“
„Das erkläre ich dir nachher. Jetzt mach weiter. Ich bringe Kim dann gleich zu unserer Ärztin.“
Vitória nickte nur und gab Kim den ersten Schlag. Diese schrie leise und bäumte sich in den Fesseln auf.

Mara spürte, daß sie nicht alleine im Raum war, jemand kam zu ihr. „Ich werde dir jetzt den Rücken eincremen. Das tut vielleicht etwas weh aber die Salbe tut dir gut. Du hast Glück, es ist nichts aufgeplatzt.“ Sie ließ alles über sich ergehen ohne sich zu rühren. Doch der Schmerz der Berührungen löste erneut etwas in ihr aus. Wieder war es als sei sie nur eine Unbeteiligte die zufällig in diesem Körper steckte. Sie hörte ein leises Stöhnen als der Schmerz ihre Gedanken verdrängte und sie die Augen schloss.
„Ich lass dich jetzt mal eine Weile alleine und schließe die Tür ab. In einer halben Stunde bin ich wieder hier.“ Mara hörte wie aus unendlich weiter Ferne eine Tür geschlossen wurde Sie war alleine, seit langer Zeit war niemand um sie herum. Sie war alleine mit sich selbst. Wie von selbst wanderte ihre Hand unter ihren Bauch, sie legte sie sich auf die Seite und winkelte das Bein ab und ohne ihr Zutun wanderte ihre Hand langsam zwischen ihre Beine und sie begann sich dort zu berühren und zu streicheln.

Isabella brachte die zitternde Kim in den Schlafsaal und legte sie auf ihr Bett. Sie betrachtete ihren Rücken. Außer einigen Striemen war dort nichts zu sehen. Zum Glück war nichts aufgeplatzt. Sie beschloss Vitória zu fragen, was für eine Peitsche das war und sich selbst so eine zu besorgen. Ellen kam herein und betrachtete sich Kim eingehend. Sie gab ihr eine Tablette und etwas zu Trinken. Dann cremte sie ihr den Rücken vorsichtig ein. „Lass sie am Besten bis morgen früh in Ruhe, dann geht es wieder.“ sagte sie zu Isabella.
„Was ist mit Mara?“ wollte Isabella wissen.
„Ich hab sie mal alleine gelassen. Ich glaube, der geht es im Moment besser als ihr.“ Ellen deutete auf Kim.
„Wie meinst du das denn?“ Isabella sah sie verständnislos an.
Ellen schaute sie mit hoch gezogener Augenbraue an. „Komm mit raus, ich erkläre es dir. Wo soll ich denn anfangen? Bei den Bienchen und den Blümchen?“
„Komm, verarsch mich nicht Ellen. Du hast sie doch nicht etwa deswegen alleine gelassen?“
„Ach?“ Ellen lachte lauthals „Das sagt die Lehrerin die alle zwei Jahre einen Lebensvorrat an elektrischen Zahnbürsten kauft?“
Isabella sah sie mit offenem Mund an.
„Woher zum Geier weißt du das denn?“
„Wenn man in der Drogerie einkauft und dann eine Lehrerin sieht, die gleich zehn Stück davon im Korb hat, dann kann man doch eins und eins zusammen zählen. Und wenn die Verkäuferin einen dann fragt, ob du eine Zwangsstörung hast, dann fragt man als gute Ärztin doch mal nach, wie oft du das machst.“ wieder lachte Ellen.
„Was hast du ihr gesagt.“
„Keine Angst, ich hab gesagt daß ich von deiner zyklisch repetetiven Zwangsneurose nichts erzählen darf weil das unter die ärztliche Schweigepflicht fällt.“
„Na, danke, jetzt weiß ich auch, warum die mich immer so mitleidig ansieht.“
Ellen grinste breit. „Andere gehen ja nicht alle zwei Jahre im selben laden einkaufen. Komm, geh du mal zu deinen anderen Schülerinnen und sag ihnen daß mit den Beiden alles in Ordnung ist. Am Besten, du schickst eine von ihnen mal hier her und eine Andere zu Mara.“
„Ja, ist sicher das Beste. Den Nachmittagsunterricht kann ich heute wohl vergessen.“ Isabella zuckte resigniert mit den Schultern.
„Du, daß kann ich nur begrüßen.“ sagte Ellen ernst „Wilhelmina hat mir schon gesagt, was ab heute auf dem Programm steht. Und ich hab heute noch eine Gruppe neuer Schülerinnen zu untersuchen und überall gleichzeitig zu sein schaffe auch ich nicht.“
Die Beiden verließen den Schlafsaal und gingen auf den Hof wo nur noch die Schülerinnen aus Isabellas Gruppe standen und sich aufgeregt unterhielten.
„Glaub mal nicht, daß ich ein gesteigertes Bedürfnis habe das was jetzt kommt durch zu ziehen.“ Isabella sah Ellen ernst an.
„Wenn ich das Gefühl hätte, daß es so wäre, dann würde ich dich auch sofort außer Gefecht setzen, glaub mir.“

Isabella stellte sich vor die Schülerinnen und schaute über die Reihe. „Kim und Mara geht es gut, es ist nichts schlimmes passiert. Morgen oder übermorgen werden sie wieder auf dem Damm sein. Aber heute wird der Unterricht ausfallen. Wenn ihr in den Schlafsaal geht, seid leise und lasst Kim in Ruhe. Mara liegt im Krankenzimmer. Du“ sie deutete auf Larissa „meldest dich gleich mal dort.“

Nachdem die Schülerinnen den Hof verlassen hatten ging Ellen zurück zum Krankenzimmer wo sie auf Larissa traf die bereits vor der Tür stand. „Miss, bitte, machen Sie auf, ich habe gehört daß sie Stöhnt. Sie hat sicher starke Schmerzen.“ sagte Larissa drängend.
„Was? Immer noch? Nun ist aber mal langsam gut.“ sagte die Ärztin, klopfte kräftig an die Tür, steckte umständlich den Schlüssel ins Schloss und öffnete diese. Larissa konnte gerade noch sehen wie Mara sich auf den Bauch drehte. Den Kopf hatte sie zur Seite gelegt. Ihre Augen waren geschlossen und ein breites lächeln lag auf ihren Lippen als sie eintraten.
Die Ärztin ging zu Mara, beugte sich zu ihr und leuchtete ihr mit einer Lampe in die Augen. „Brauchst du was? Zigaretten, Alkohol, Drogen?“ fragte sie grinsend.
Mara öffnete die Augen und sah sie erschöpft an „In der Reihenfolge Miss. Und ein Handtuch bitte.“
Die Ärztin lachte. „Das Handtuch kann dir deine Mitschülerin bringen. Jetzt setz dich mal hin.“ Sie deutete auf einen Stapel Handtücher die auf einem Schrank lagen.
Larissa holte schnell eines der Handtücher und brachte es Mara. Als diese Larissa sah fuhr ihr die Schamesröte ins Gesicht und sie zog schnell die Decke über ihre Beine. Larissa gab ihr das Handtuch. Sie nahm es schnell unter die Decke und setzte sie sich dann auf. Die Decke hielt sie dabei fest über ihre Beine.
„War daß das erste Mal?“ fragte die Ärztin und maß ihr Puls und Blutdruck.
Verschämt nickte Mara. „Ich weiß auch nicht was das war.“
Die Ärztin lächelte sie freundlich an, holte eine braune Glasflasche und schüttete etwas daraus in ein Glas. „Hier, trink das. Am Besten möglichst schnell. Das ist zur Stärkung, ich glaube, das kannst du grad brauchen.“ sie zwinkerte ihr zu worauf hin Mara noch mehr errötete. Sie nahm das Glas und trank es in einem Zug leer. Ihre Augen wurden groß und sie begann zu röcheln und zu husten. Sie stützte sich mit beiden Händen auf der Liege ab. Dabei rutschte die Bettdecke zu Boden. Auf dem Betttuch der Liege zeichnete sich deutlich ein feuchter Fleck ab.
Nachdem Mara sich wieder beruhigt hatte sagte die Ärztin „Du gehst jetzt nach Nebenan und legst dich ins Bett. Du“ sie deutete zu Larissa „passt auf sie auf. Ich lass euch jetzt mal alleine, dann könnt ihr meinetwegen reden. Und schön anständig bleiben.“ sie sah zu Mara „obwohl… Ich nehme an, du hast erst mal genug.“ sie zwinkerte noch einmal und ließ die Beiden alleine.

Larissa schaute Mara fragend an. Diese stand auf, hielt sich mit der Decke bedeckt und ging ins Nebenzimmer in dem drei Krankenbetten standen. Sie ging zu dem mittleren Bett, legte sich auf den Bauch und deckte sich vorsichtig zu. Larissa kam zu ihr und setzte sich auf einem Stuhl zu ihr.
„Was meinte sie damit, ob das das erste mal war? Und wo von hast du erst mal genug? Und wieso war die Liege so nass? Hast du ins Bett gemacht? Und wie geht‘s dir? Tut es noch weh?“ fragte Larissa. Sie machte sich sichtlich große Sorgen.
Diese schaute sie an und sagte leise „Nein, ich hab nicht ins Bett gemacht“ sie spürte wie sie erneut rot wurde „Das war was anderes. Und ja, mir geht’s gut.“ sie lächelte leicht. Eigentlich wollte sie gerade nicht reden sondern viel lieber über das was passiert war nachdenken, doch sie wusste, daß Larissa nicht locker lassen würde bevor sie sich sicher war, daß es ihr auch wirklich gut ging.
„Du warst auf einmal ganz leise und hast nicht mal mehr gezuckt. Und dann hast du da nur noch da gehangen. Was war denn los mit dir?“ bohrte Larissa weiter.
„Ich weiß doch auch nicht, was das war. Aber es war auf einmal als ob…“ sie wusste selbst nicht, wie sie es erklären sollte. „Es war ganz komisch. Und das auf der Liege das war…“ sie druckste herum „Das war was anderes. Und ja, es tut noch weh. Aber es fühlt sich immer noch gut an.“
Larissa sah sie an und begann zu grinsen. Mit einem wissenden Blick sagte sie „Also bist du doch pervers.“
Mara schaute sie groß an, sah ihr Grinsen und vergrub den Kopf im Kissen. Sie schämte sich und stöhnte leise ins Kissen. Larissa fasste ihr an die Schulter „Sei doch froh, dann ist es nicht so schlimm wenn du mal wieder bestraft wirst. Aber erzähl das bloß niemandem, nicht daß das noch in deine Akte kommt.“
„Na, du hast gut reden. Das ist doch nicht normal.“ sagte Mara aus dem Kissen heraus.
Sie hätte am liebsten über das was passiert war in ruhe nachgedacht. Doch Larissa ließ nicht locker, und wollte unbedingt mit ihr reden. So unterhielten sie sich den Rest des Nachmittags. Mara war sich immer noch nicht sicher, was passiert war doch Larissa schien es zumindest ansatzweise zu verstehen.

Als es Zeit zum Abendessen war brachte eine Schülerin ihnen zwei Teller mit belegten Broten und Obst. „Ich glaube, wir können froh sein, hier zu sein. An anderen Schulen soll es ja nur Essen aus der Dose geben und Haferbrei geben.“ sagte Larissa kauend.
„Ja ja, ich weiß.“ sagte sie mit ironischem Unterton „Und irgend jemand soll gesehen haben daß die die Etiketten vorher ab machen. Angeblich will jemand einen ganzen Haufen Etiketten von Hundefutterdosen gesehen haben.“ Mara winkte ab. Sie hatte von diesen Gerüchten ebenfalls gehört, glaubte allerdings nicht, daß das stimmte.
„Gut, daß hier selbst gekocht wird.“ sagte Larissa und biss ein großes Stück von ihrem Schinkenbrot ab.

Gut eine Stunde nach dem Abendessen, Mara war ausgeruht und fühlte sich ausgezeichnet, kam die Ärztin herein und schaute nach ihr. Sie besah sich ihren Rücken, maß ihren Blutdruck und fühlte ihr den Puls. „Scheint ja alles in Ordnung zu sein.“ sagte sie. Sie sah Mara ernst an. „Zwei Dinge noch, bevor ihr Beiden in euren Schlafsaal geht. Erstens will ich nicht, daß ihr mit irgend jemandem darüber redet. Wenn das in deine Akten kommt, hast du nämlich ein Problem. Zweitens will ich nicht mit bekommen, daß du dir absichtlich irgend welche Strafen einfängst. Denn dann sorge ich dafür, daß du nicht mehr ausgepeitscht wirst. Und das wird dann richtig unangenehm für dich. Verstanden?“
„Ja Miss.“ sagte Mara Sie hatte nicht vor, sowas absichtlich zu provozieren.
„Gut. Haltet euch daran. Auch du.“ sie zeigte auf Larissa. „Und jetzt macht daß ihr in euren Schlafsaal kommt. Morgen geht‘s nämlich weiter wie immer.“
Die Beiden standen auf, knicksten und verließen das Krankenzimmer. Mara war es ziemlich unangenehm nackt durch die Flure zu laufen. Ihre Tunika hatte Miss Isabella vorhin einfach im Hof liegen lassen. Doch als sie über den Hof gingen war diese bereits verschwunden. Einige Schülerinnen sahen sie an und lachten leise als sie, die Hände vor ihre Scham haltend, über den Hof ging. Sie gingen ins Hauptgebäude und dort gleich in den Schlafsaal. Mara ging sofort unter die Dusche. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte holte sie ein Nachthemd aus ihren Schrank und wollte es an ziehen. Da fiel etwas aus dem Schrank vor ihre Füße. Sie hob die kleine, in Zeitungspapier verpackte Schachtel auf und schaute sie verwundert an. ’Viel Spaß’ stand in einer sauberen Handschrift auf dem Zeitungspapier. Sie riss das Papier auf und war überrascht als eine elektrische Zahnbürste zum Vorschein kam. Was sollte sie denn nun wieder damit anfangen. Wollte ihr irgend jemand sagen daß sie ihre Zähne besser putzen sollte? Als sie vorhin in den Spiegel gesehen hatte, waren diese strahlend weiß gewesen. Sie öffnete die Pappschachtel und stellte fest, daß die Folie mit der die Lasche versiegelt war bereits geöffnet worden war. Sie holte den Inhalt heraus und eine ganz normale elektrische Zahnbürste kam zum Vorschein die sauber in Folie verpackt war, so wie man es von einem neuen Gerät erwartete. Die Blätter mit der Anleitung rutschen dabei ebenfalls heraus und eine ziemlich eindeutige Zeichnung über die Benutzung der Zahnbürste fiel ihr in die Hände. Mit rotem Kopf verpackte sie alles wieder und legte die Schachtel hinter ihre Tuniken.
Schnell zog sie ein Nachthemd an und schloss den Schrank.

Dann ging sie zu Kim. Diese lag auf dem Bauch in ihrem Bett und las. Sie setzte sich zu ihr. „Wie geht‘s dir?“ fragte sie.
Kim drehte sich zu ihr und hob die Bettdecke. Ihr Rücken wies einige Striemen auf. „Es geht so.“ sagte sie. „Und dir?“
„Ich hab auch einige Striemen. Aber die Ärztin sagt, es ist alles in Ordnung.“ sagte Mara. Sie fühlte sich schuldig als sie Kim so liegen sah während sie sich trotz allem so gut fühlte. „Tut mir leid, daß du bestraft worden bist. Das ist alles meine Schuld.“ sagte sie leise.
„Schon gut. Du kannst ja nichts dafür. Hätte Abigail besser aufgepasst, wäre doch garnichts passiert.“
„Ich weiß, aber ich hätte auch aufpassen müssen.“ sagte Mara entschuldigend. Dann ging sie in ihr Bett und schloss die Augen. Sie fragte sich, wer ihr diese Zahnbürste wohl in den Schrank gelegt haben könnte. Eigentlich kam jede hier dafür in Frage denn die Schränke waren nicht abgeschlossen. Selbst Miss Isabella oder eine der anderen Lehrerinnen hätte das getan haben können. Ja sogar die Ärztin und die Schulleiterin. Sie fragte sich, ob es vielleicht die Ärztin gewesen war. Sie hatte sie ja sogar alleine im Krankenzimmer gelassen.
21. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 12.02.17 16:20

5 – blinder Gehorsam


Am nächsten Vormittag ging es wieder in die Küche wo die Schülerinnen grundlegende Kochtechniken lernten. Sie lernten Eier zu trennen, den Unterschied zwischen Kochen, Dämpfen, Blanchieren und so fort. Miss Lorena versuchte ihnen den richtigen Gebrauch von Gewürzen bei zu bringen und was zu welchen Speisen passte.

Nach dem Mittagessen gingen zu einem Nebengebäude welches Mara bisher noch nie betreten hatte. Es befand sich hinter dem Hauptgebäude am Ende des Gartens. An einem großen Schlüsselbund suchte Miss Isabella den passenden Schlüssel, öffnete die Eingangstür und ging hinein. Die Schülerinnen mussten draußen warten bis sie mit einigen großen Bündeln wieder kam. Sie warf die Bündel auf den Boden vor die Schülerinnen und sagte „Das, was jetzt kommt, wird euch ganz bestimmt keinen Spaß machen, das versichere ich euch. Aber ich werde es durchziehen, ob es euch passt oder nicht. Und jetzt alle ausziehen!“
Die Schülerinnen sahen sich gegenseitig ratlos an und begannen zögernd sich aus zu ziehen.
„Die Sandalen auch.“ rief Miss Isabella. Ordentlich legten die Frauen ihre Tuniken und Sandalen vor sich und standen nun nackt vor ihrer Lehrerin. Diese hob eines der Bündel auf das neben ihr lag und warf es Chris zu. „Anziehen. Und zwar etwas plötzlich!“ rief sie. Ihr Tonfall hatte sich schlagartig verändert. Von der relativen Freundlichkeit in den letzten Wochen war nichts mehr zu hören. Schnell öffnete Chris das Bündel und entwirrte die Sachen. Auch den anderen Schülerinnen warf Miss Isabella unsanft ihre Bündel zu. „In fünf Minuten seid ihr alle angezogen!“

Mara öffnete das Bündel und fand eine verwaschene Latzhose, ein löchriges Holzfällerhemd, ein paar Wollsocken deren Gummizug bereits ausgeleiert war, Boxershorts und ein Unterhemd aus Feinripp sowie grobe Arbeitsschuhe. Alles sah aus als wäre es das letzte mal vor einer Ewigkeit gewaschen worden und roch als hätte es bereits seit langer Zeit in einem muffigen Schrank gelegen. Schnell zog sie erst das Unterhemd und die Unterhose an. Beides war ihr mindestens zwei Nummern zu groß. Als sie sich um sah, bemerkte sie daß auch die Sachen die die anderen trugen ihnen zu groß waren. Sie zog das Hemd über und knöpfte es zu. Da sich die Knopfreihe auf der für sie falschen Seite befand brauchte sie zwei Versuche dazu. „Du sollst dich gefälligst beeilen.“ sagte Miss Isabella die ihr zugesehen hatte und nun vor ihr stand. Mit der Gerte bekam sie einen Schlag auf den Hintern. „Los jetzt! Weiter machen!“ Mara sah sie fassungslos an, beeilte sich aber Socken, Hose und Schuhe an zu ziehen.
„Na, gerade so geschafft.“ rief Miss Isabella. „Ihr Beide“ sie zeigte auf Chris und Caro die als erste in der Reihe standen „her kommen.“
Die Beiden folgten ihr in das Gebäude und kamen beladen mit einem Liegestuhl, einem Campingtisch und einer Wolldecke. Sie mussten Tisch und Liegestuhl neben dem Eingang aufbauen, und die Decke auf diesen legen. Dann traten sie zurück an ihre Plätze. Miss Isabella hatte eine Sprühdose in der Hand und ging zu einer nicht bepflanzten Fläche neben dem Schuppen. Sie maß mit Schritten etwas ab und sprühte eine grellgrüne Linie auf den Boden. Dann folgte im rechten Winkel eine weitere Linie und danach noch zwei. So hatte sie ein großes Rechteck auf den Boden gesprüht das etwa zehn mal sieben Meter maß. Dann ging sie in die Ecke zwischen Haupt- und Verwaltungsgebäude und sprühte ein eben so großes Rechteck in diese Ecke.
„Ob sie ein Haus bauen will?“ fragte Kim und alle begannen zu lachen.
„Ruhe!“ schrie Miss Isabella. „Ich will hier keinen Ton von euch hören. Verstanden?“ Sofort verstummte das Gelächter und alle sahen sie nur groß an.

Sie ging zurück in das Gebäude und rief „alle her kommen.“ Der Reihe nach kamen die Frauen zu der Tür. Jede bekam einen Blecheimer und einen Spaten in die Hand gedrückt. Nur Chris bekam statt dessen eine Gerte in die Hand gedrückt. Miss Isabella stellte sich in die Mitte des ersten Rechteckes auf und rief „Genau hier“ sie deutete auf den Boden „will ich ein schönes, großes Loch haben!“ Wieder sahen sich die Frauen nur ratlos an und begannen zu tuscheln. „Ruhe verdammt noch mal!“ schrie Miss Isabella. „Jede von euch macht einen Eimer voll. Und wenn ich voll sage, dann meine ich voll bis zum Rand. Dann bringt ihr die Erde mit dem Eimer da hin,“ sie deutete auf das zweite Rechteck „kommt wieder zurück und macht den nächsten Eimer voll. Du“ nun deutete sie auf Chris „bist dafür verantwortlich, daß keine eine Pause macht. Wer länger als zehn Sekunden stehen bleibt bekommt von dir mit der Gerte eine auf den Hintern. Wer den Eimer nicht voll macht, eben so. Und wer redet ebenso. Und wehe ich bin der Meinung, du schlägst zu locker.“

Chris sah sie fassungslos an, ließ die Gerte fallen und schüttelte den Kopf. Miss Isabella ging zu ihr und stellte sich so vor sie, daß ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Aufheben! Sofort!“ schrie sie Chris an. Diese kniff die Lippen zusammen und schüttelte erneut den Kopf. Miss Isabella fasste sie am Kragen und zog sie unsanft weg bis zur Mauer die den Garten zur Straße hin abgrenzte. Dort fasste sie sie an der Schulter und drückte sie rücklings gegen die Mauer. Sie nahm Chris Hand, hob sie hoch und legte ihr einen Eisernen Ring um, der an der Mauer befestigt war. Genau so verfuhr sie mit Chris anderer Hand und ihren Füßen. Breitbeinig und mit weit gespreizten Armen stand Chris nun an der Wand.

Miss Isabella kam zurück, hob die Gerte auf und gab sie Caro. Diese schüttelte ebenfalls den Kopf.
„Nummer 5 weiß wie das so ist.“ sie deutete auf Chris. „Vielleicht möchtest du den Anderen ja erzählen wie sich das nach ein paar Stunden so anfühlt. Und wie ihr seht, sind noch genug Plätze an der Mauer frei daß ihr alle so die nächsten Tage verbringen könnt. Also kommt nicht auf die Idee hier zu rebellieren. Ich sitze immer noch am längeren Hebel.“

Kim, die bisher mitleidig zu Chris gesehen hatte schaute zu Caro und sagte leise „Mach was sie sagt. Du willst nicht lange so da stehen. Bitte Caro, tu es einfach.“ Caro schaute verwirrt zu Kim. Diese kniff die Lippen zusammen und nickte. Darauf hin nahm Caro zögernd die Gerte entgegen.
„Gut, wo das nun geklärt ist fangt endlich an.“ rieft Miss Isabella. Zögernd machten sich die Schülerinnen ans Werk. Eine nach der Anderen ging zu dem Rechteck und begann zu graben. Sie füllten die Eimer und brachten die Erde zu dem zweiten Rechteck wo sich eine halbe Stunde später bereits ein kleiner Haufen angesammelt hatte. Caro schaute dem ganzen nur zu. Die Erste die sich auf ihrem Spaten lehnend ausruhte war Larissa. Caro sah das, drehte sich schnell um und sah weg. „Nummer Drei! Nummer sieben ruht sich aus!“ rief Miss Isabella die das ebenfalls gesehen hatte. Zögernd ging Caro zu Larissa und schlug dieser halbherzig mit der Gerte. „Wenn du auch an die Wand willst, mach weiter so. Nochmal! Und dieses Mal so, das sie es auch merkt!“ Caro hob erneut die Gerte, setzte zum Schlag an und schloss die Augen. „Halt!“ schrie Miss Isabella „Sieh gefälligst hin was du machst!“ Caro öffnete die Augen, warf Larissa einen entschuldigenden Blick zu und schlug zu so fest sie konnte. Larissa, die bisher regungslos stehen geblieben war, schrie auf und begann weiter zu graben. Caro lief eine Träne die Wange hinab. Ihr war nun klar, daß weg sehen nichts brachte und sie fügte sich in das unvermeidliche. Jedes mal, wenn sie sah, daß sich jemand ausruhte oder den Eimer nur halb voll hatte, ging sie zu ihr und gab ihr einen Schlag mit der Gerte. „Tut mir leid.“ sagte sie jedes mal leise. Man konnte sehen, schwer ihr diese Aufgabe fiel.

Nach einer ganzen Weile, es mussten mittlerweile Stunden vergangen sein, ging Miss Isabella zu Chris und fragte „Möchtest du jetzt Nummer drei ablösen?“ Chris sah sie an und schüttelte energisch den Kopf. „Meinetwegen.“ sagte Miss Isabella und rief „Nummer drei, Nummer vier, her kommen!“ Caro und Mandy kamen zu ihr. Mandy musste Caro Spaten und Eimer geben und bekam dafür von dieser die Gerte. Auch Mandy versuchte zuerst weg zu sehen als Lena mit einem nur halb vollen Eimer die bereits recht große Grube verlassen wollte. Doch auch sie wurde von Miss Isabella dazu angetrieben zu zu schlagen. Die Schülerinnen arbeiteten wortlos weiter und fühlten sich schon balde schwach und geschafft. Keine konnte mehr schnell gehen und allen taten Beine, Arme und Rücken weh. Doch Miss Isabella hielt Mandy energisch an, sie weiter an zu treiben.

Frida, die gerade mit einem leeren Eimer zurück kam, ging zu Miss Isabella. „Entschuldigung Miss.“ sagte sie kleinlaut „Ich muss mal.“ Miss Isabella stand von dem Liegestuhl auf, auf dem sie es sich bequem gemacht hatte und auf einem Pad las. Sie ging in das Gebäude und kam mit einem Eimer und einer Rolle Papier zurück. Beides stellte sie neben die Tür so daß jede es sehen konnte. Sie deutete auf den Eimer und sagte zu Frida „Bitte. Da kannst du machen.“ Frida sah sie entsetzt an. Sollte sie hier vor allen Anderen in einen Eimer machen? „Wenn du nicht musst, warum bist du dann her gekommen? Mach weiter!“ schrie Miss Isabella sie an und deutete auf die Grube. Mit hängendem Kopf ging Frida zurück und arbeitete weiter. „Nur mal zur allgemeinen Information: Die Klamotten behaltet ihr die nächsten Tage an.“ reif sie laut so das alle es hören konnten. Alle sahen sie groß an. Frida ließ darauf hin den Spaten fallen und rannte zu dem Eimer. Mit hoch rotem Kopf zog sie die Latzhose und die Unterhose herunter und setzte sich darauf.

Als es dunkel wurde wurden helle Scheinwerfer die an der Wand des Hauptgebäudes hingen eingeschaltet. Kurz darauf kamen zwei Schülerinnen und brachten einen großen Topf und einige Dosen in das Gebäude. Miss Isabella ging hinein und kam nach kurzer Zeit wieder heraus. Fünf! Her kommen!“ rief sie. Kim ging zu ihr und wurde in das Gebäude gebracht. Miss Isabella kam kurze Zeit später wieder heraus. Kim kam eine weile danach wieder nach draußen und ging zu Miss Isabella. Diese nickte ihr zu und ging zu Chris, die noch immer an der Mauer hing. Sie machte einen gequälten Eindruck und weinte leise vor sich hin. Miss Isabella sagte zu ihr „Nach dem Essen löst du Nummer drei ab. Verstanden?“ Chris nickte leicht und wurde dann endlich von den Fesseln befreit. Sie fiel ins Gras und rieb sich Hand- und Fußgelenke. Nach einigen Minuten stand sie auf und ging mit zitternden Beinen zu Miss Isabella die wieder in ihrem Liegestuhl lag. Diese stand auf und rief laut „Abendessen. Alle her kommen!“

Die Schülerinnen ließen die Spaten fallen und gingen müde zu ihr. Sie führte sie in das Gebäude. In dem großen, gekachelten Raum stand der Topf auf einem uralten Holzherd und der Inhalt köchelte vor sich hin. Alle mussten sich einen Teller und einen Löffel nehmen. Miss Isabella schaufelte jeder eine große Kelle Eintopf auf die Teller. „Alle hin knien und essen. Wer nicht auf isst, bekommt Ärger.“ Kaum eine der Frauen hatte im Moment Lust darauf etwas zu essen. Aber der Hunger war stärker und so aßen alle den Eintopf auf und mussten auch noch einen zweiten Teller voll essen. Der Eintopf schmeckte zwar sehr fade aber es waren viele kleine Fleischstücke darin und er machte sie satt. Zu trinken gab es nur Wasser aus Flaschen. Diese wurden Reih um gereicht, erst wenn eine Flasche leer war, gab es eine neue. Auch das Wasser schmeckte irgend wie seltsam und fade. Doch durstig wie sie alle waren tranken sie in großen Zügen.

Nach dem Essen durften sie noch zehn Minuten im Gebäude bleiben. Dann rief Miss Isabella „So, weiter geht’s.“ Sie gab Chris die Gerte die nun die Anderen antreiben musste. Die schwere Arbeit steckte allen tief in den Gliedern doch sie wussten, das es nichts helfen würde um eine Pause zu bitten. Während der nächsten Stunden, die ihnen wie eine Ewigkeit vor kamen mussten sie ohne Pause weiter graben während Chris sie antrieb. Balde hatten alle mehr als nur einmal die Gerte zu spüren bekommen und zu den Gliederschmerzen gesellten sich auch noch die Schmerzen der Striemen hinzu.

„Feierabend!“ rief Miss Isabella nach einer ganzen Weile. Alle ließen die Spaten und Eimer fallen und wollten in ihren Schlafsaal gehen. „Halt! Wo wollt ihr denn alle hin? Die Eimer noch leer machen und alles hier hin gestellt. Dann kommt ihr hier rein.“ sie deutete auf die Tür des Nebengebäudes. Schnell waren die Eimer geleert und mitsamt den Spaten neben der Tür abgestellt. Sie mussten in den Raum mit dem Herd gehen und aus einem Nebenraum Matratzen und raue Wolldecken holen und auf dem Boden verteilen. „Du legst Holz nach damit es hier warm bleibt.“ sagte sie und deutete auf Mara.

Mara ging zum Herd und holte zwei Holzscheite aus dem Korb der daneben stand. Sie öffnete die Feuerklappe und ein Blatt Papier welches offenbar direkt an der Tür gehangen hatte und nur an den Rändern leicht verkohlt war fiel ihr entgegen. Sie wollte es aufheben damit nichts anfangen konnte zu brennen. Als sie es in der Hand hatte und an sah, traute sie ihren Augen nicht. Auf dem gelben Papier war das Bild eines Hundes zu sehen. Sie schluckte und ihr wurde plötzlich übel. Ohne zu überlegen warf sie das Papierstück in den Ofen zurück und legte die Holzscheite ins Feuer. Sie beschloss den Anderen besser nichts davon zu sagen was sie gerade gesehen hatte. Statt dessen legte sie sich zu den Anderen auf eine Matratze und deckte sich zu. Sie dachte über das Gespräch mit Larissa nach welches sie vor einer Weile über das Essen an anderen Schulen geführt hatte. Nun war sie sich nicht mehr so sicher, daß die Gerüchte nicht doch stimmten. Während sie darüber nach grübelte schlief sie erschöpft ein.

Isabella stand neben der Tür und hatte sich einen Zigarillo angesteckt. Sie schaute zu der Grube die die Schülerinnen heute ausgehoben hatten.
„Wie machen sie sich?“ fragte Ellen, die aus dem Schatten zu ihr getreten war.
„Schau es dir an. Ich bin erstaunt wie viel sie geschafft haben. Aber morgen wird es nicht mehr so schnell weiter gehen.“ Isabella zog an dem Zigarillo und blies den Rauch in die Luft der in einem schwachen Luftzug langsam zerfaserte und sich auflöste. „Ich glaube, morgen Vormittag wirst du gebraucht. Einige sehen schon ziemlich mitgenommen aus.“
„Wenn das hier durch ist, will ich dich auch in meinem Büro sehen. Verstanden?“ sagte Ellen und schaute sie streng an.
„In Ordnung. Aber kümmer dich lieber erst mal um die Schülerinnen.“
„Keine Sorge. Das mach ich schon. Übrigens, ich war gestern Abend Bei meinem Cousin zum Essen. Er hat mir was für dich mit gegeben.“ Ellen gab Isabella einen Umschlag. „Er ist ziemlich dankbar dafür, das Peter ihm diesen Job besorgt hat. Ist wohl bedeutend besser als der im Kraftwerk.“
Isabella öffnete den dicken Umschlag und schaute sich den Inhalt an. „Tageskarten? Ich hatte an Zeitkarten gedacht, so drei oder vier Stunden.“
„Komm schon, das tut dir auch gut. Mal einen ganzen Tag richtig entspannen. Danach geht‘s dir auch besser.“
„Ja, da hast du wahrscheinlich recht.“
„Als deine Ärztin weiß ich das. Jetzt leg du dich auch hin. In sechs Stunden musst auch du wieder raus.“
„Ja Frau Doktor.“ sagte Isabella. Sie warf den Zigarillo in die Grube und ging in die Waschküche zurück. Sie legte noch ein Stück Holz aufs Feuer und klemmte ein Stück Papier in sie Klappe so daß das Bild zwischen Tür und Rahmen hing und nicht verbrennen konnte. Dann legte sie sich auf ihren Liegestuhl, stellte den Wecker und schlief schnell ein.

„Aufstehen faule Bande!“ hallte Miss Isabellas Stimme laut durch den Raum. Ihr Geschrei hatte durch das Megaphon welches sie sich besorgt hatte hatte eine ganz neue Qualität. Die Schülerinnen schreckten auf und stellten sich schnell hin. Sie mussten die Decken und Matratzen weg räumen. Während dessen füllte Miss Isabella den Topf mit Wasser und schüttete aus einer durchsichtigen Plastiktüte Stücke aus gepresstem Getreide hinein. Sie griff in die Tüte, steckte sich eine Hand voll von den noch trockenen Stücken in den Mund und kaute genüsslich darauf herum. Sie rührte langsam um bis die Stücke weich waren und nur noch ein Brei übrig blieb. Sie ließ die Schülerinnen mit ihren Tellern antreten und kippte jeder eine große Kelle davon auf den Teller. Diese aßen den recht geschmacklosen, grauen Brei langsam auf. Einige stöhnten weil ihnen die Glieder schmerzten. Auf dem alten Matratzen hatte keinen von ihnen gut geschlafen. Nach dem Frühstück ließ sie Lena Holz auf das Feuer legen. Diese öffnete die Feuerklappe des Ofens und ein Stück Papier fiel ihr entgegen. Sie wollte es gerade ins Feuer werfen als sie die Augen weit auf riss und es entsetzt an sah. Sie schaute auf die Plastiktüte aus der Miss Isabella ihr Frühstück geholt hatte. Es waren kleine Stückchen in dunklen Grün- und Brauntönen in Form von Sternchen, Herzchen, Halbmonden und, sie sah zwei mal hin, Knochen. Sie schluckte und wollte gerade etwas sagen. „Ein Wort und du spielst heute den ganzen Tag lang Mauerblümchen.“ sagte Miss Isabella die direkt neben ihr stand. Lena schluckte und sah Miss Isabella mit großen Augen an.

Miss Isabella schickte alle wieder nach draußen und sie mussten sich Eimer und Spaten nehmen. Nun bekam Kim die Gerte und musste aufpassen während Miss Isabella es sich in ihrem Liegestuhl bequem machte. Den halben Vormittag über hatten sie nun schon gegraben. Zusätzlich zu ihrer Erschöpfung und ihren schmerzenden Gliedern hatten die Meisten Blasen an den Händen. Miss Isabella rief die Ärztin und ließ diese sich die Hände an sehen. Sie versorgte die Blasen mit einer Salbe und Pflastern, dann mussten die Schülerinnen weiter graben.

Larissa ging gerade den Weg entlang um ihren Eimer zu leeren als sie stolperte. Die Erde aus dem Eimer landete dabei auf einem Rosenstock der in einer runden Einfassung neben dem Weg stand. Miss Isabella, die das gesehen hatte ließ das Pad achtlos auf den Boden fallen, sprang auf so daß der Liegestuhl um fiel und rannte auf sie zu. Larissa war gerade dabei auf zu stehen, da stieß Miss Isabella sie unsanft zur Seite so daß sie in einem unbepflantzen Beet lang hin fiel.
„Sieh dir an, was du angerichtet hast!“ schrie Miss Isabella zornig mit hoch rotem Kopf. Sie kniete sich neben den Rosenstock und entfernte die Erde von den Zweigen. Mit bloßen Händen lockerte sie die Erde um den Stock herum auf. Larissa sah, daß sie tränen in den Augen hatte.
„Entschuldigung Miss, das tut mir leid.“ sagte sie leise. „Das wollte ich nicht.“
„Hau ab und komm der Rose nicht mehr zu nahe.“ schrie Miss Isabella unter Tränen und häufte die Erde um den Stock herum sorgfältig auf. Dann kniete sie vor dem Stock, hatte die Hände gefaltet und in den Schoß gelegt. Sie weinte und zitterte. Alle hatten aufgehört zu graben und sahen sie verwundert an. Nach einer ganzen Weile stand sie langsam auf. Ihr Gesicht war bleich und ihre Augen von den Tränen feuerrot. „Wenn eine von euch dieser Blume auch nur einen einzigen Zweig ab bricht, breche ich ihr eigenhändig beide Arme.“ schrie sie. Ihre Stimme überschlug sich dabei „Jetzt macht endlich weiter!“
„Isabella.“ die Schulleiterin war aus dem Verwaltungsgebäude heraus gekommen und lief auf die Lehrerin zu. Sie sah diese weinend vor dem um diese Jahreszeit blütenlosen Stock stehen, ging zu ihr, nahm sie in die Arme und führte sie ins Verwaltungsgebäude. „Ihr macht Pause.“ rief sie den Schülerinnen zu bevor die Tür hinter den Beiden zu fiel.

Die Frauen setzten sich auf den Rand der Grube und begannen leise sich zu unterhalten. „Was sollte das denn?“ fragte Lena. Doch niemand wusste eine Antwort darauf. Sie waren alle überrascht, über Miss Isabellas Reaktion. Frida hatte Larissa in den Arm genommen die noch immer erschrocken am ganzen Körper zitterte.

Nach ungefähr einer halben Stunde kam die Schulleiterin zusammen mit Miss Isabella wieder zu ihnen. Diese hatte sich offenbar wieder beruhigt, hatte aber noch immer rote Augen und zitterte leicht.
„Kommt alle hier her.“ rief sie die Schulleiterin. Sie kniete sich vor den Rosenstock. „Setzt euch.“ sie deutete neben sich. Die Schülerinnen und Miss Isabella knieten sich neben sie. Nur Larissa wollte nicht näher kommen. „Du auch Larissa.“ sagte Miss Isabella ruhig und winkte sie heran. Zögernd kam sie und kniete sich so weit wie möglich von dem Stock entfernt hin.

Die Schulleiterin begann mit belegter Stimme zu reden: „Ich glaube, wir sind euch eine Erklärung schuldig.“ sagte sie und machte eine kurze Pause, bevor sie weiter sprach. „Vor ungefähr 16 Jahren hatten wir eine Schülerin hier, sie hieß Sarah. Miss Isabella war damals ihre Mitschülerin und ich ihre Lehrerin. Im Sommer, ungefähr ein Jahr nachdem sie hier her gekommen war, hatte Sarah etwas angestellt, was das war spielt keine Rolle, jedenfalls musste sie dafür in den Keller. Sie hatte solche Angst davor das sie weg gelaufen ist. Mir blieb nichts Anderes übrig als zu der damaligen Schulleiterin zu gehen und zu melden, daß Sarah weg gelaufen war. Wir haben weit mehr als zwölf Stunden gewartet aber als sie am nächsten Morgen noch immer nicht zurück gekommen war musste die Schulleiterin das natürlich der Polizei melden. Zwei Tage später stand in der Zeitung daß sie auf der Flucht vor der Polizei in den Rhein gefallen und ertrunken ist.“ sie schwieg eine ganze weile. Dann fuhr sie fort „Einige vermuteten, daß sie selbst von der Brücke gesprungen ist um nicht ins Gefängnis zu kommen, Andere behaupten sie hätte sich im Wasser versteckt und ist, als sich die Aufregung gelegt hatte weg geschwommen und geflohen. Seit dem ist keine Schülerin mehr von hier weg gelaufen, aber es kann natürlich niemand dafür garantieren daß es nicht wieder vor kommt.“ sie machte eine kurze Pause und sah in die Gesichter der Schülerinnen. „Warum ich euch das erzähle fragt ihr euch sicher. Sarah hatte Blumen sehr geliebt und diesen Rosenstock gepflanzt. Das war ungefähr ein halbes Jahr bevor sie weg gelaufen ist. In diesem und dem folgenden Jahr haben alle Schülerinnen diesen Stock gepflegt. Natürlich wurden es immer weniger, die wussten was es damit auf sich hat, bis nur noch wir beide übrig geblieben sind.“ Wieder machte sie eine Pause bevor sie fort fuhr. „Achtet bitte darauf, diesen Rosenstock nicht zu beschädigen.“ Sie stand auf, knickste vor der Rose und ging zurück ins Verwaltungsgebäude.

„Miss, es tut mir leid.“ sagte Larissa noch einmal leise.
Miss Isabella erwiderte ihren Blick. „Pass bitte einfach auf. Ich wollte dich nicht so erschrecken. Aber jetzt weißt du, warum diese Blume nicht nur mir so viel bedeutet.“
„Ja Miss Isabella, ich verspreche besser auf zu passen.“
Miss Isabella stand auf und knickste vor der Rose. Alle Anderen taten es ihr gleich. Sie sah daß die Blicke mit denen die Frauen sie an sahen sich geändert hatten. Sie sah etwas wie ein Verstehen und Mitgefühl, etwas das sie nie von einer Schülerin erwartet hätte. Es fiel ihr schwer jetzt einfach weiter zu machen wo sie vorhin aufgehört hatte. Doch sie musste sich zusammen nehmen, musste weiter machen. Sie konnte jetzt nicht weich werden.
Es fiel ihr schwer, dennoch sagte sie „Was steht ihr alle hier noch herum? Macht weiter.“ Langsam gingen die Frauen wieder daran die Grube aus zu heben. Sie ging zurück und setzte sich wieder in ihren Liegestuhl.
„Kim!“ rief sie nach einer Weile. Sie schloss die Augen und atmete tief durch bevor sie nochmal rief „Nummer fünf! Wenn du nicht an die Mauer willst, dann treib sie mehr an!“

Eine Stunde später löste Georgia Kim ab und musste die Gerte übernehmen. Trotz der Pause fiel es ihnen immer schwerer die Eimer zu füllen und zu dem mittlerweile beachtlich großen Haufen zu tragen. Immer langsamer wuchs die Grube in die Tiefe. Miss Isabella fragte sich, ob sie noch auf die eingebauten Überraschungen stoßen würden oder ob diese bei dieser Gruppe verborgen blieben. Zum Mittagessen musste dieses Mal Mara den Inhalt von sechs Dosen in den Topf geben und mit Wasser zu einem Eintopf aufkochen. Sie tat dies sichtlich widerwillig. Miss Isabella ging zu ihr und schaute in den Topf. Sie nahm einen Löffel und probierte etwas davon. Dann schaute sie Mara grinsend an und machte ein Geräusch das sich wie ein leises Bellen an hörte. Mara schaute sie entsetzt an doch sie lachte nur und aß noch einen Löffel voll. ’Eigentlich nicht schlecht. Müsste nur etwas Salz dran.’ dachte sie bei sich.

Es war Mandy, die etwa zwei Stunden nach dem Mittagessen die erste Überraschung entdeckte. Sie schrie laut auf, kam zu Miss Isabella gerannt und hielt ein Stück Stoff in der Hand. „Miss, da liegt was drinne.“ schrie sie hysterisch. Miss Isabella folgte ihr. Sie sah die Frauen in der Grube stehen und entsetzt nach unten sehen. „Los, weiter graben!“ rief Miss Isabella „Grabt das aus und legt es bei Seite. Ich hab mich schon gewundert wo Katharina abgeblieben ist. Hab sie schon seit zwei Jahren nicht mehr gesehen.“
In diesem Moment kam die Ärztin aus dem Hauptgebäude gelaufen. Sie hatte Mandys Schrei gehört und sah zu, was die Frauen aus gruben. „Was ist denn los?“ fragte sie. Obwohl sie diesen makaberen Scherz schon oft mit gemacht hatte, konnte sie sich nicht so recht damit anfreunden. Als die Frauen das mit einer Tunika bekleidete Skelett ausgegraben und neben die Grube gelegt hatten ging sie zu diesem und horchte es mit dem Stethoskop ab. „Tja, kann man nichts machen. Plastik bleibt nun mal Plastik.“ sagte sie trocken und klopfte mit den Knöcheln auf den Schädel. Isabella schaute sie an und musste lachen. Die Frauen, denen der Schreck über ihren Fund noch in den Gliedern steckte sahen sich die Knochen genauer an. Alle konnten sehen, daß die blütenweißen Knochen mit Drähten zusammen gebunden waren.
„Das ist gemein.“ sagte Mandy deren Gesicht genau so weiß war wie die künstlichen Knochen.
„Stell dich nicht so an. Und jetzt weiter machen.“ sagte Miss Isabella.

Am späten Abend entdeckten sie die zweite Überraschung. Mit dem Spaten legte Mara einen dicken Schlauch frei der in der Grube endete. Sofort schoss Wasser heraus und die Grube war im Nu knöcheltief mit Schlamm und Wasser gefüllt als der große Tank neben dem Hauptgebäude leer lief. „Na, auf eine Wasserader gestoßen?“ fragte Miss Isabella lapidarisch und hielt sie an weiter zu machen. Neben der Erde mussten sie nun erst einmal das ganze Wasser mit den Eimern aus der Grube schöpfen. Doch mittlerweile waren alle so geschafft und erschöpft daß sie einfach weiter machten und sich nicht um den Schlamm kümmerten der in ihre Schuhe lief. Kein Laut kam über ihre Lippen als sie in den Schlamm sprangen und dieser nach kurzer Zeit an ihrer gesamten Kleidung, im Gesicht und den Haaren klebte. Selbst daß sie den Eimer für ihre Notdurft benutzen mussten kommentierte keine der Frauen mehr auch mit nur einem Wort. Miss Isabella wusste, daß die Frauen jetzt an dem Punkt waren an dem sie sie haben wollte. Und in den nächsten beiden Tagen, da war sie sich sicher, würden sie jede Anweisung wortlos und ohne Widerrede ausführen. Zwar würde dieser Zustand nicht all zu lange anhalten aber sie würden die Lektion gelernt haben wenn die Grube wieder zu geschüttet war. Sie hatte dafür gesorgt daß alle die Etiketten auf den Dosen und den Inhalt der Plastikbeutel in denen sich das Frühstück befand gesehen hatte. Am nächsten Morgen ließ sie zwei der Frauen an einer bestimmten Stelle etwas tiefer graben bis sie den Abfluss freigelegt hatten der in der Kanalisation endete. Schnell lief das noch vorhandene Wasser ab doch es blieb einiges an Schlamm zurück. Mittlerweile, so war sie sich sicher, hatten die Frauen gemerkt, daß diese ganze Aktion nichts weiter als eine weitere Übung war die sie auf ihren Weg bringen sollte. Sie stellte sich deren Gesichter vor wenn sie in einer Woche wieder in den Kochunterricht gingen. Sie beschloss, dieses mal mit dabei zu sein um nicht nur die entsetzten Blicke mit zu bekommen wenn sie fest stellten, welche Etiketten sich auf den Dosen befanden sondern auch den Rest dieses Schauspiels.

Zum Mittagessen ließ sie die Etiketten auf den Dosen. Doch Caro die dieses Mal den Eintopf zubereitete leerte ohne ein Wort oder einen Anflug von Ekel die Dosen in den Topf und bereitete den Eintopf zu. Auch als die Frauen zum Essen kamen und die leeren Dosen neben dem Herd liegen sahen, aßen sie ohne ein Wort alles auf.
22. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Trucker am 14.02.17 13:43

Super weiter geschrieben und wieder echt spannend.
23. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 14.02.17 18:51

Nach dem Mittagessen stellte Miss Isabella sich neben die Grube und ließ die Frauen hinein springen. Sie sagte „So, jetzt haben wir ein schönes, großes Loch mitten in unserem Garten. Einen Wasseranschluss gibt es auch schon, da könnten wir einen wunderbaren Pool bauen.“ Sie ging einmal um die Grube herum. „Aber ich glaube, an dieser Stelle gefällt es mir nicht sonderlich. Also könnt ihr hier alles wieder zu schütten.“ Die Frauen sahen sie mit großen Augen an. „Was denkt ihr denn? Eure Nachfolgerinnen sollen doch auch sehen, wie viel Spaß Gartenarbeit macht. Sollen die etwa immer tiefer graben bis sie irgend wann in Neuseeland raus kommen? Nur zu eurer Information, Neuseeland liegt in der Nähe von Australien und damit fast genau auf der anderen Seite der Erde.“ sie war sich sicher daß die Meisten diese absolut nebensächliche Information nicht so schnell vergessen würden. „So, und jetzt los. An die Eimer und alles wieder zu schütten.“ rief sie. Die Frauen stöhnten leise, stiegen aus dem Loch und holten mit ihren Eimern die Erde wieder zurück. Bis zum Abend hatten sie einen kleinen Teil der Grube bereits wieder zu geschüttet.

Am nächsten Vormittag rief sie „Nummer eins, einmal bis zum Tor und wieder zurück laufen, dann mach weiter.“ Chris ließ den Eimer fallen, ging bis zu dem großen Tor am Ende des Gartens, kam wieder zurück und machte weiter womit sie aufgehört hatte.
„Nummer drei, zehn Kniebeugen.“ rief sie als diese mit einem vollen Eimer von dem Erdhaufen kam. Caro machte ohne ein Wort zu sagen zehn Kniebeugen und schüttete dann die Erde aus ihrem Eimer in das Loch. Solche und ähnliche Anweisungen gab sie nach und nach allen Frauen. Nun war sie sich sicher, daß sie die Lektion gelernt hatten. Alle führten ihre Anweisungen widerspruchslos aus. Als ein Teil der Grube bereits zu geschüttet war ließ sie das Skelett wieder hinein legen und zu schütten damit die nächste Gruppe es ebenso finden konnte.

Kurz vor dem Abendessen, Mara ging mit ihrem Eimer gerade an dem Tor vorbei rief sie „Nummer neun, mach das Tor auf. Wortlos öffnete Mara den Riegel und zog beide Flügel des schweren Tores nach innen. Da hörte sie von draußen einen großen Motor der laut aufheulte und ein orangener Bagger kam herein gerollt. Es dauerte keine halbe Stunde und dieser hatte den Erdhaufen abgetragen und das Loch wieder vollständig aufgefüllt. Nach dem Abendessen mit dem obligatorischen Eintopf mussten sie die Wege wieder säubern, die Erde auf dem Loch mit Harken begradigen und die Spuren des Baggers im Rasen beseitigen. Bis zum zu Bett Gehen waren alle Spuren der letzten Tage vollständig beseitigt. Die Frauen fielen wie die Steine auf die Matratzen und schliefen sofort ein.

Am nächsten Morgen ließ Miss Isabella die Frauen länger schlafen. Sie ließ Mandy, die zuerst aufwachte, die Getreidebrocken mit Wasser aufkochen. Nach dem Frühstück ließ sie die Frauen auch die Waschküche aufräumen und dann draußen antreten. „So, genug gespielt. Zieht euch aus und packt die Klamotten in das Fass da drüben.“ die Frauen zogen sich aus und waren froh die schmutzigen Kleider endlich los zu werden. Sie packten alles in das Fass und füllten es dann mit Wasser auf. So mussten sie die Sachen ausspülen und dann zum Trocknen auf den Boden legen. Während sie die Kleider ausspülten wuschen sie sich den gröbsten Schmutz vom Körper. Zum Schluss mussten sie die halbtrockenen Kleider in Wäschekörbe legen. „So, den Rest erledigt die Wäscherei. Also in ein paar Wochen nach der nächsten Gruppe ihr. Jetzt macht, das ihr in euren Schlafsaal kommt. Geht euch duschen und sauber machen. Rasieren und Kämmen nicht vergessen. Dann habt ihr frei bis morgen Früh. Aber wer beim Mittagessen oder beim Abendbrot fehlt, bekommt eine Freikarte für nächsten Monat. Die nächste Gruppe wird sich dann sicher über die Unterstützung freuen. Und jetzt ab Marsch in den Schlafsaal.“ rief sie.
Als die letzten der Gruppe gerade gerade ins Hauptgebäude gehen wollten rief sie „Stop. Ihr habt was vergessen.“ Lena und Frida hielten an und schauten matt zu ihr. Sie gab ihnen zwei Beutel mit Getreidebrocken. „Hier, mit nehmen, dann hab ihr Abends was zu knabbern. Wir achten hier doch gut auf eine Ausgewogene und gesunde Ernährung unserer Gäste.“ sagte sie mit einem breiten Grinsen. Die Beiden nahmen die Tüten und legten sie im Schlafsaal auf den Tisch. Frida zuckte mit den Schultern, öffnete eine davon und steckte sich unter den erstaunten Blicken der Anderen eine Hand voll davon in den Mund.

Eine gute Stunde später waren alle frisch geduscht und sauber. Doch die Anstrengung steckte allen noch in den Gliedern. Miss Isabella und die Ärztin kamen herein. Die Frauen wollten aufstehen und sich vor die Betten stellen. „Bleibt liegen.“ sagte die Ärztin. Beide gingen zu jeder der Frauen, die Ärztin schaute sie sich an und maß ihnen den Blutdruck. „Du trinkst heute Mittag mal einen Kaffee oder zwei und danach will ich dich im Krankenzimmer sehen.“ sagte sie zu Larissa die müde in ihrem Bett lag. Dann ging sie weiter zu Frida die im Schneidersitz auf ihrem Bett hockte und ein Buch las. Nachdem die Ärztin auch sie untersucht hatte und ihr bescheinigt hatte daß sie erstaunlich fit war stand sie auf und sagte „Miss, wenn wir heute frei haben,“
Miss Isabella unterbrach sie. „Komm mit in mein Büro.“ Frida knickste und folgte ihr nach draußen. Die Anderen schauten den beiden müde hinterher. Die Ärztin gab allen noch eine große Brausetablette die sie in einem Glas Wasser auflösen und trinken sollten bevor auch sie die Frauen alleine ließ. Die Meisten legten sich hin und schliefen bis zum Mittagessen.

In der Kantine standen sie wie gewohnt mit ihren Tellern an der Ausgabe. „Was darf’s denn sein? Eintopf oder Gemüseauflauf?“ fragte sie die Schülerin die heute hinter der Ausgabe stand mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Eine jüngere Schülerin die vor ihnen an der Reihe war schaute sich beides an. „Nimm bloß nicht den Eintopf.“ sagte Lena die hinter ihr stand.
„Was soll das denn?“ fragte die Schülerin hinter der Ausgabe. „Der Eintopf muss auch alle werden. Außerdem ist da Fleisch drinne und alles für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Lass sie doch selbst entscheiden.“ Die Schülerin entschied sich tatsächlich für den Eintopf während die Schülerinnen aus Miss Isabellas Gruppe den Auflauf nahmen. Sie setzten sich an einen Tisch und als sie sich um sahen bemerkten sie, daß gerade von den älteren Schülerinnen viele Eintopf aßen. Lena schüttelte sich und sah auf den Teller ihrer Tischnachbarin die diesen ebenfalls aß. „Was hast du denn? Ich mag einfach keinen Brokkoli.“ Lena schaute sie groß an, wandte sich dann aber ab und aß ihren Auflauf.

Nach dem Mittagessen gingen alle wieder in den Schlafsaal. Von Frida, die schon beim Mittagessen nicht anwesend war fehlte jede Spur. Auch zum Abendbrot war sie noch nicht wieder da. Alle fragten sich wo sie war. Doch auch von Miss Isabella, die nach dem Essen nach ihnen sah, bekamen sie keine Antwort auf diese Frage.
Eine Stunde bevor es Zeit war zu Bett zu gehen kam eine Frau in Jeans, Turnschuhen und weiter Bluse in den Schlafsaal gestürmt. Sie lief zu Chris und warf ihr drei große Stoffbeutel aufs Bett. „Hier, versteck das schnell.“ rief sie und rannte bereits wieder zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um. Erst jetzt erkannte Chris unter der aufwändigen Hochsteckfrisur Frida. „Los, mach schon.“ rief sie ihr zu und verschwand wieder. Wenige Augenblicke später, Chris sah noch immer zur Tür, kam sie wieder herein gelaufen, rannte zu Chris Bett und wühlte in einer der Taschen herum. „Mach endlich. Versteck das schnell.“
Chris fand ihre Sprache wieder „Wo denn?“ fragte sie.
Frida ließ die Schultern hängen, fasste in ihre Frisur und zog eine Haarnadel heraus. „In Abigails Schrank.“ sie gab Chris die Haarnadel, fand was sie suchte und rannte mit einem Schlüsselbund in der Hand wieder aus dem Saal.
Chris schaute erstaunt zu den Beuteln. Sie nahm die Haarnadel und versuchte damit das Vorhängeschloss vor dem leeren Schrank zu öffnen. Nach zwei Minuten ging Mara zu ihr, nahm ihr die Haarnadel aus der Hand und öffnete geschickt das Schloss. „Bitte sehr.“ sagte sie und steckte sich die Haarnadel hinterm Ohr in die Haare.
„Machst du sowas öfter?“ fragte Chris erstaunt als die Beiden die schweren Beutel im Schrank verstauten.
„Schon seit ein paar Monaten nicht mehr.“ Mara schaute sie grinsend an. „Aber sowas verlernt man nicht so schnell.“ Sie drückte das Schloss wieder zu und legte sich zurück in ihr Bett. Die Anderen standen mittlerweile um sie herum. „Was war denn in den Beuteln drinne?“ wollte Georgia wissen. Die Beiden zuckten mit den Schultern. „Ich hab nicht rein gesehen. Und ich glaube, es ist auch besser, wenn wir das nicht wissen.“ gab Chris zur Antwort.
„Mich interessiert eher wo sie das her hat und wieso sie keine Tunika an hatte.“ Mara sah grübelnd zu den Anderen.
Die Tür öffnete sich und Frida kam gemütlich in den Saal. Sie trug nun wieder ihre Haare offen und war mit der Tunika bekleidet.
„Was war das denn eben?“ fragte Caro sie.
„Wir hatten doch frei. Warum soll ich da nicht mal die Kreditkarte von meinem Vater belasten?“ sagte sie und ging zu Abigails Schrank. Sie versuchte ihn zu öffnen. „Warum hast du zu gemacht?“ fragte sie Chris. „Mach wieder auf. Wir müssen bald ins Bett.“
Mara ging zu dem Schrank und hielt ihr die Haarnadel hin. „Was ist denn da drinne, daß du so dringend da dran musst.?“ fragte sie provozierend.
„Das wirst du gleich sehen. Also mach einfach auf.“
Mara öffnete schnell das Schloss. Chris holte eine der Tüten heraus und stellte sie vor den Schrank. „Bedient euch. Aber jede nur eine und nachher gut verstecken.“ Sie schauten in die Tüte die voll war mit Schokoladentafeln.
„Hast du einen Laden überfallen? Wie viel ist das denn?“ wollte Caro wissen. Frida, die inzwischen etwas aus einer der anderen Tüten holte drehte sich um. „Das sind hundert Stück. Mehr passt nicht in so eine Tüte. Hab ich ausprobiert, bevor ich hier her gekommen bin.“ Caro schaute sie erstaunt an. „Guck nicht so. Oft kann ich das nicht machen. Also musste ich genug mit bringen daß es für uns alle für die nächsten paar Monate reicht.“ sagte Frida.
Nachdem sich jede eine Tafel genommen hatte, nahm sie den Beutel und verstaute ihn wieder im Schrank. Sie verriegelte das Schloss und ging zum Tisch auf dem noch immer die Tüten mit den Getreidebrocken lagen. Es klapperte kurz als sie diese irgend wo hinein füllte. Dann drehte sie sich um und ging zu ihrem Bett. In der Hand hielt sie einen Plastiknapf für Hunde. Diesen stellte sie auf ihren Nachttisch, griff hinein und kaute auf den Getreidebrocken herum. Auf dem Tisch standen zwei weitere Näpfe die mit diesen gefüllt waren.
„Sag mal, spinnst du eigentlich? Wie kannst du das Zeug denn nur essen? Vor allem wenn du Schokolade hast?“ fragte Mara die ebenfalls wieder in ihrem Bett lag und genüsslich ein Stück Nussschokolade kaute. Es war lange her daß sie so etwas gegessen hatte und sie genoss jedes einzelne Stück.
„Ich weiß garnicht, was du hast. Ich finde das schmeckt garnicht mal schlecht. Ich hab mir gleich noch zwei Tüten mit gebracht.“
Mara schaute sie groß an und wusste nicht, ob sie darüber lachen oder ihre Mitschülerin für Verrückt halten sollte.

Zwei Tage später war Frida bereits nach dem Aufstehen ziemlich blass um die Nase. Sie klagte über Kopfweh und Übelkeit. Miss Isabella schickte sie noch vor dem Morgenlauf zur Ärztin.
Die Anderen fanden sich nach dem Frühstück zusammen mit Miss Isabella in der Küche ein die sich in eine Ecke stellte und sie beobachtete. Heute erwartete sie ein etwas ungewöhnlicher Kochunterricht. Jede von ihnen bekam unterschiedliche Sorten Fleisch und musste diese in Scheiben schneiden und anbraten. Dann sollten sie gebratenen Scheiben in kleine Stücke schneiden. Aus Gemüse, den Fleischresten die keine ganzen Würfel mehr her gaben und anderen Zutaten kochten sie eine dicke Suppe die sie fein pürierten. Mara wollte diese Suppe gerade würzen und ging zum Regal in dem die Gewürze standen. Miss Lorena rief laut „Stopp!“, worauf hin Mara stehen blieb und sie fragend an sah. „War das, was ihr gegessen hattet etwa gewürzt?“ fragte sie Mara. Diese wusste zuerst nicht, was sie meinte und schaute sie verwirrt an. Sie ging zurück an ihren Platz und schaute sich um. Einige ihrer Mitschülerinnen lachten und sahen sie an. Dann betrachtete sie den Haufen kleiner Fleischwürfel vor sich. Langsam wurde ihr klar was sie hier taten.

Nachdem alles vorbereitet war, mussten sie große Konservendosen in heißes Wasser legen und danach das Fleisch hinein füllen. Jede von ihnen hatte genug Fleisch für zehn Dosen. Zuletzt mussten sie die Suppe noch einmal auf kochen und einige Löffel eines weißen Pulvers hinein geben. „Das ist Agar Agar, ein Geliermittel. Wenn das kalt wird, bekommt man eine schöne, feste Masse. Ihr kennt das ja schon, nehme ich an.“ erklärte Miss Lorena grinsend. Dann füllten sie die Dosen mit der Suppe auf bis diese Randvoll waren. Die Dosen wurden verschlossen und kamen dann noch einmal in ein kochendes Wasserbad. Als diese etwas abgekühlt waren gab Miss Lorena ihnen Etiketten die sie auf die Dosen kleben mussten. Als Mara diese sah lachte sie lauthals los. Es waren die selben Etiketten die sie in der letzten Woche auf den Dosen gesehen hatte, aus denen der Inhalt des Eintopfes kam den sie letzte Woche essen mussten. Kurz vor dem Mittagessen waren alle Dosen fertig und standen zum Abkühlen in großen Drahtkörben in der Küche. Hätte Mara nicht gewusst, was sich darin befand, hätte sie es tatsächlich für Hundefutter gehalten.

Nach dem Mittagessen ging es in der Küche weiter. Aus Hafer, Ei, Milch, Quark und Öl wurde eine große Menge Teig zubereitet und aufgeteilt. Sie gaben verschiedene getrocknete Früchte, und Lebensmittelfarbe hinein. Der fertige Teig kam dann in eine Maschine die daraus kleine Bröckchen formte. Die Scheibe durch die der Teig gepresst wurde, wurde mehrmals ausgetauscht so daß Teilchen in Form kleiner Herzchen, Halbmonde, Sternchen und Knochen dabei heraus kamen. Diese wurden in den Backöfen getrocknet und nach dem Abkühlen in Tüten verpackt.
Als die großen, durchsichtigen Tüten neben den Dosen auf einem Tisch lagen, stand Mara davor und sah sich an was sie an diesem Tag alles geschafft hatten. Nachdenklich schaute sie zu den Tüten und kratzte sich im Nacken.
„Worüber denkst du denn nach?“ fragte Larissa die zu ihr getreten war.
„Ich weiß nicht, aber hatte Frida nicht gesagt, sie hatte sich noch welches gekauft?“ Mara deutete auf die Tüten. „Wo hat sie das denn bekommen?“
„Ich vermute mal sie hat es irgend wo in der Stadt gekauft. Aber ich bin mir nicht sicher, daß es das genau so zu kaufen gibt. Wer weiß, was da alles drinne ist.“
Die Beiden sahen sich an und begannen zu lachen. „Ich glaube, wir sollten es ihr lieber sagen wenn sie wieder gesund ist.“ meinte Larissa als sie sich wieder beruhigt hatten.

Im Laufe der nächsten beiden Wochen tauchte Frida nicht wieder auf. Sie hatte sich eine schwere Grippe eingefangen und musste im Krankenzimmer bleiben. Der Unterricht in diesen beiden Wochen war durch langweiliges Wiederholen des bisher gelernten und viel Sport geprägt. Die Schülerinnen waren nach dem Abendessen meist so geschafft, daß sie sofort in ihre Betten gingen. Frida tauchte plötzlich abends breit grinsend auf. Alle umringten sie und fragten wie es ihr ginge.
Sie war nach zwei Wochen dauernd im Bett liegen etwas schwach aber sie war wieder gesund und es ging ihr ansonsten gut. Da die Anderen ziemlich müde waren setzte sie sich auf ihr Bett und las. Sie holte einen der Näpfe und wollte die Getreideteilchen knabbern. Doch diese waren mittlerweile alle, die Anderen hatten, nachdem sie wussten, was sich darin befand auch angefangen sie zu essen.
„Na toll, ich dachte, ihr wolltet die nicht haben.“ sagte Frida enttäuscht. „Macht nix, ich hab ja noch welche.“ sie ging zu Abigails Schrank und öffnete diesen ungeschickt mit der Haarnadel die gut versteckt zwischen zwei Schränken steckte. Mit einem klappernden Geräusch füllte sie einen der Näpfe und nahm ihn mit zu ihrem Bett wo sie weiter las und gelegentlich nach dem Napf griff.

Einige Zeit später betrat Miss Isabella den Schlafsaal. „Liegen bleiben, ich muss mit Frida reden.“ sagte sie und ging zielstrebig zu ihr. Sie setzte sich auf die Bettkante und erklärte ihr, daß sie sie in den nächsten Wochen beim Sport etwas schonen würde bis sie wieder fit war. Dabei griff auch sie gelegentlich nach den Getreideteilchen.

Nachdem sie Frida den Plan der Ärztin erklärt hatte und wie weit sie beim Sport gehen konnte, stand sie auf und wollte gehen. „Sag mal, wo hast du die eigentlich noch her?“ sie zeigte auf den Napf den die Beiden fast leer gegessen hatten. „Die müssten doch schon längst alle sein.“
„Ich hab da noch ein paar Tüten von. An dem Tag als ich frei hatte hab ich noch Nachschub gekauft Miss“ winkte Frida ab. Sie schaute Miss Isabella an und schlug sich die Hand vor den Mund.
„Wenn du denkst, ich weiß nicht, das ihr was in Abigails Schrank versteckt habt, dann täuschst du dich aber gewaltig. Aber so lange ihr es nicht übertreibt, sag ich nichts.“ ein kurzes Grinsen huschte über Miss Isabellas Wundwinkel. Doch dann entgleisten plötzlich ihre Gesichtszüge. Mit starrem Blick schaute sie Frida an. „WO hast du die gekauft?“ wollte sie wissen.
„Na in einem Geschäft für Tierbedarf. Musste ganz schön lange suchen bis ich genau die gefunden hab Miss. Die Verkäuferin hat ganz schön blöd geguckt als ich alle Sorten probiert hab.“
„Sag mal, willst du mir damit sagen, das ich gerade Hundefutter gegessen habe?“ Miss Isabellas Gesicht wurde etwas blass um die Nase und sah Frida an.
„Das haben sie doch schon gegessen als wir im Garten waren Miss. Da haben wir das doch alle gegessen.“
Miss Isabella schaute zu den anderen Schülerinnen die in ihren Betten lagen und sich ausruhten. Einige schliefen bereits. „Und die Anderen haben dir nichts gesagt?“
„Was sollen sie denn gesagt haben Miss?“ Frida schaute sie verständnislos an.
„Ihr habt nie Hundefutter bekommen. Das war alles selbst gemacht. Deine Mitschülerinnen können dir ja mal verraten, wie das gemacht wird.“ Sie drehte sich um und schüttelte Mara wach. Diese sah sie, sprang sofort auf, knickste und stellte sich vor Miss Isabella.
„Mara, würdest du Frida bitte mal erzählen, was ihr in der Küche gemacht habt? So vor zwei Wochen am Montag?“ sagte sie leise mit drohender Stimme.
Mara, die nicht wusste, was überhaupt los war überlegte kurz und erklärte Frida dann wie sie das Essen gemacht und in Dosen und Tüten gefüllt hatten.
„Dann war das also kein richtiges Hundefutter?“ Frida sah sie erstaunt an. „Schmeckt aber ganz genau so.“ sie hielt Mara den Napf hin.
Mara schüttelte nur den Kopf. Darauf hin nahm Frida eine Hand voll aus diesem heraus, steckte es sich in den Mund und begann zu kauen.
Beide, Mara und Miss Isabella schauten sie mit offenem Mund an.
„Was?“ fragte Frida mit vollem Mund? „Mir schmeckt es trotzdem.“
Miss Isabella stand auf und verließ wortlos den Schlafsaal.
24. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 15.02.17 06:53

Zwei Sehr interesante Teile.

Da kann man nur hoffen das es Sarah geschaft had und irgendwo ein freies glückliches Leben führt.Zumindestens ist sie auf die ein oder andere Art frei.

Trotz allen die Lektion die sie ihren Schülern verpaßt haben waren sehr vielschichtig.
Da währen zum einen die Kleidung.Ihre Besitzer können ihnen die schlechteste Kleidung anziehen und sie damit immer rumlaufen lasen ohne das sie was machen können.Sie haben noch nicht mal das Recht auf ein richtiges Klo,ein Eimer irgendwo und sie müssen zu frieden sein.
Das gleiche mit der Arbeit.Wenn ihre BEsitzer ihnen stupide und anstrengende Arbeit auftragen müssen sie es machen.Genauso wenn sie den BEfehl erhalten andere Servas zu bestrafen bzw. wenn sie von anderen bestraft werden,das sie es nicht persöhnlich nehmen.Sie hatten keine Wahl.
Und dan das Essen.Ich denke an den Gerüchten wegen den Essen bei anderen Schulen ist was dran.Zu mindestens müssen sie damit rechnen bei ihren neuen Besitzern nur von irgendwelchen Resten zu leben,welche sie normaler weise nie anrühren würden.Nur haben sie dan keine Wahl.Denn ohne Grund macht diese Schule kein solches Training.

Tja mal schaun wie es weiter geht.Alles gute und viel Spaß weiterhin.

mfg Wölchen
25. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 15.02.17 16:12

Tja, ob Sarah es tatsächlich geschafft haben sollte, irgend wo dem Rhein zu entkommen, wer weiß das schon.

Und niemand kann sagen, wo hin sie verkauft wird und was dort auf sie zu kommt. Einigen wird es sicher nicht so gut gehen, wie anderen.
Das wird wohl die Zukunft zeigen.

HeMaDo
26. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 16.02.17 16:54

6 – Rechtskunde


„Alle aufstehen!“ hallte Miss Isabellas Stimme durch ihr Megaphon verstärkt durch den Schlafsaal. Seit sie es sich für die Gartenarbeit besorgt hatte benutzte sie ihr neues Spielzeug in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder. Die Schülerinnen sprangen aus ihren Betten, zogen sich Sportsachen an und standen keine zwei Minuten später vor ihren Betten.
„Kleine Planänderung. Das Frühstück fällt heute aus. Ab ins Bad mit euch und waschen und Zähne putzen. Dann kommt ihr alle mit zwei großen und zwei kleinen Handtüchern wieder hier her.“ rief sie. Ihre Stimme hallte laut durch den Schlafsaal. Verwirrt schauten die Frauen sie an, gingen aber so schnell es ging ins Bad und machten sich fertig. Kurze Zeit später standen alle mit den verlangten Handtüchern vor ihren Betten.
„Schön. Die packt ihr jetzt in eure Taschen. Dazu Alles was ihr zum Duschen braucht. Dann packt ihr die hier auch noch mit ein.“ Sie heilt einen der Stoffbeutel hoch, die auf dem Tisch lagen.
Die Frauen fragten garnicht erst, holten die Taschen aus ihren Schränken und packten alles ein. Dann holte sich jede einen der Beutel die mit ihren jeweiligen Nummern beschriftet waren.
„Jetzt alle die Tuniken an ziehen und die Umhänge drüber.“ hallte Miss Isabellas Stimme wieder durch den Saal. Sie zogen die Tuniken und die Umhänge über die Sportsachen.
„Jetzt nehmt eure Taschen und macht das ihr in den Hof kommt.“ rief sie. Als Frida gerade den Saal verlassen wollte, hielt sie diese auf und wartete bis alle Anderen hinaus gegangen waren.

Die Beiden kamen fünf Minuten später ebenfalls in den Hof. Dort stand ein schwarzer Kleinbus mit getönten Scheiben. Die Taschen mussten sie im Kofferraum verstauen und sich dann hinein setzen. Sie schnallten sich an und Miss Isabella setzte sich hinters Steuer. Frida saß neben ihr und so konnten die Anderen sie nicht fragen was sie noch im Schlafsaal gemacht hatten. Die Fahrt ging durch die halbe Stadt. Auf einer Brücke über den Rhein hielt Miss Isabella den Wagen an. „Sitzen bleiben.“ sagte sie und stieg aus. Sie stellte sich ans Geländer der Brücke und stand eine Weile mit gefalteten Händen dort und schaute aufs Wasser.
„Das muss die Brücke sein wo ihre Mitschülerin runter gesprungen ist.“ sagte Larissa leise. Die Anderen nickten nur wortlos und schauten ebenfalls auf den Fluss.
Miss Isabella knickste und stieg dann wieder in den Wagen. Lautlos setzte dieser sich wieder in Bewegung bis sie auf einen großen Parkplatz fuhren der um diese Zeit noch fast leer war.
„Alle aussteigen und aufstellen.“ sagte Miss Isabella und stieg selbst aus. Die Schülerinnen stiegen aus und stellten sich in einer Reihe neben den Wagen.
„Also, heute ist Sonntag und es ist schönes Wetter.“ sie deutete in den Wolkenverhangenen Himmel. „Also werden wir heute mal ein wenig Sport machen. Hatten wir ja schon lange nicht mehr.“ die Frauen stöhnten leise auf. „Ruhe und stellt euch nicht so an. Eines noch: wer sich heute daneben benimmt, spielt morgen Mauerblümchen. Also benehmt euch. Und zwar alle. Jetzt holt eure Taschen raus und nehmt meine auch gleich mit.“
Die Frauen knicksten, holten die Taschen aus dem Kofferraum und folgten ihr über den Parkplatz.
„Haaaalt.“ rief sie. Geht mal ordentlich hintereinander. Ihr lauft rum wie eine Horde Halbstarker.“
Sie ging weiter und die Frauen gingen hintereinander und beinah im Gleichschritt über den Parkplatz. Sie erreichten ein großes Gebäude und gingen zum Eingang.
„Wir gehen Baden?“ fragte Caro erstaunt als sie sahen daß es sich um ein Hallenbad handelte.
„Hatte ich euch das nicht gesagt?“ fragte Miss Isabella und lachte. „Ruhe jetzt.“
Nacheinander gingen sie in den Vorraum des Hallenbades. Dort gab Miss Isabella jeder eine Karte und sagte „Nicht verlieren. Sonst habt ihr nachher ein Problem.“ Vor einem Drehkreuz hielt sie die Karte an ein Lesegerät und ging hindurch. Die Frauen taten es ihr gleich und folgten ihr zu den Umkleiden. „Wir haben doch gar keine Badesachen dabei.“ sagte Mandy und schaute sich ratlos um.
„Macht eure Taschen auf. Ich denke, die sollten euch passen.“ sagte Miss Isabella. Die Frauen öffneten ihre Taschen und fanden neben Badeanzügen je eine Flasche Wasser und eine Klarsichttüte mit belegten Brötchen sowie eine halbe Tafel Schokolade in den Stoffbeuteln die sie vorhin eingepackt hatten. In einer Sammelumkleide zogen sie sich um und verstauten ihre Kleidung in den Spinden. Die Eintrittskarten steckten sie in die Schlösser der Spinde und konnten dafür deren Schlüssel ab ziehen die sie sich um die Handgelenke banden. Nachdem sie sich abgeduscht hatten gingen sie zusammen in das eigentliche Schwimmbad. Miss Isabella ließ sie in einer Reihe antreten. „Wenn ich hier mit pfeife, kommen alle zu mir.“ Sie nahm eine Pfeife die sie um ihren Hals hängen hatte und pfiff einmal laut. „Und ich will hier keinen Ärger haben, also benehmt euch gefälligst. So, jetzt alle auf die Böcke stellen und fünf Bahnen schwimmen. Wenn eine von euch schneller ist als ich, dann gebe ich euch nachher das Mittagessen aus.“ sagte sie und stellte sich selbst auf einen der Bücke an dem großen Schwimmerbecken. Die zehn Bahnen waren durch schwarze Fliesen auf dem Boden des Beckens abgeteilt. Die Frauen stellten sich ebenfalls auf die Startböcke und warteten. Miss Isabella pfiff auf ihrer Pfeife und sprang ins Wasser. Die Schülerinnen taten es ihr gleich und schwammen los.

Nachdem sie selbst wieder aus dem Wasser aufgetaucht war drehte sie sich um und sah zwei Schülerinnen noch auf den Böcken stehen. Sie drehte um, schwamm zurück zum Beckenrand und kletterte hinaus. Dann pfiff sie noch einmal und fragte Lena und Larissa „Warum seid ihr nicht im Wasser?“
„Entschuldigung Miss, aber ich kann doch nicht schwimmen.“ sagte Larissa und senkte den Kopf.
„Ich auch nicht. Und Mara anscheinend auch nicht.“ Lena zeigte zu Mara die im Wasser herum paddelte und versuchte nicht unter zu gehen. Dabei wedelte sie wie wild mit den Armen. Miss Isabella sprang, als sie das sah, ins Wasser, schwamm zu Mara die gerade wieder den Kopf unter Wasser hatte, fasste sie von hinten und zog sie zurück zum Beckenrand. „Raus mit dir.“ sagte sie, kletterte aus dem Wasser und half Mara ebenfalls aus dem Wasser heraus. Diese hustete und schaute betreten zu Boden. „Alles in Ordnung?“ fragte Miss Isabella. Mara nickte nur hustend.
„Geh dich da hin setzen. Und ihr beide setzt euch auch.“ sagte sie zu Lena und Larissa. Die anderen Schülerinnen standen mittlerweile ebenfalls wieder neben ihr. „Ihr wartet hier.“ sagte sie und ging zu Mara die sich mittlerweile beruhigt hatte. „Geht’s wieder?“ fragte sie.
„Ja Miss Isabella.“ sagte Mara „Alles wieder in Ordnung.“
„Sag mal warum bist du eigentlich ins Wasser gesprungen wenn du nicht schwimmen kannst?“ fragte Miss Isabella verärgert.
„Entschuldigung Miss, aber Sie haben doch gesagt, das wir fünf Bahnen schwimmen sollen.“
Miss Isabella fasste sich an den Kopf. „Na gut, damit hast du gerade dafür gesorgt, das der Unterricht in Rechtskunde auf nächste Woche vorverlegt wird.“ Sie winkte die Schülerinnen heran. „Also gut, nur mal für alle zum mit denken: Wenn ihr eine Anweisung bekommt, die euch in Gefahr bringen könnte, dann sagt das gefälligst, bevor ihr etwas macht. Verstanden?“ Die Schülerinnen nickten. „Kann ich euch drei hier sitzen lassen, ohne das etwas passiert?“ fragte sie.
Mara, Larissa und Lena nickten und sagten „Ja Miss Isabella.“
„Gut, dann die Anderen wieder aufstellen. Oder kann noch jemand nicht schwimmen?“ Sie und die restlichen Schülerinnen stellten sich wieder auf die Böcke. Sie pfiff noch einmal und alle sprangen wieder ins Wasser. Nach drei Bahnen hatten Chris und Frida bereits einen beachtlichen Vorsprung vor ihr. Nach den fünf Bahnen lag Miss Isabella eine halbe Bahn hinter den Beiden.

„Gratuliere.“ sagte Miss Isabella nachdem alle auf dem Beckenrand saßen, zu Frida und Chris. „Ihr dürft nachher das Essen aussuchen. „So. Und jetzt, macht, was ihr wollt. Aber immer zu zweit und alle halbe Stunde will ich euch sehen.“ sagte sie, deutete auf die große Uhr die über den Eingängen zu den Duschen hing und sprang ins Wasser. Auf der anderen Seite des Beckens kletterte sie heraus und ging zu den drei Nichtschwimmerinnen. „So, jetzt mal zu euch Dreien. Schwimmen werde ich euch heute nicht beibringen können. Also bleibt ihr drei heute zusammen und bleibt vom Schwimmerbecken und vom Sprungturm fern. Ich will euch jede halbe Stunde sehen. Mindestens. Ansonsten könnt ihr euch hier frei bewegen und machen was ihr wollt. Obwohl, dich“ sie deutete auf Mara „sollte ich vielleicht besser ins Babybecken setzen, das dürfte am sichersten sein.“
Mara schaute sie beschämt an. Sie stellte sich vor wie sie als 18 Jährige im Babybecken saß. Das wollte sie auf keinen Fall. Lieber würde sie den ganzen Tag hier sitzen bleiben.
„Mach nicht so ein Gesicht. Das war ein Scherz. Ich werde mal in die Sauna gehen. Viel Spaß ihr Drei.“ Miss Isabella stand auf, holte sich aus ihrer Tasche ein großes Handtuch und ging Richtung Sauna.

Die Drei gingen zum Nichtschwimmerbecken und stiegen in das warme Wasser. Langsam wurden sie locker und begannen herum zu tollen. Lena besorgte beim Bademeister einen Ball und sie begannen sich diesen zu zu werfen. Chris und Frida kamen später zu ihnen und es entspann sich ein Ballspiel bei dem alle ihren Spaß hatten. Langsam kamen immer mehr Badegäste und das Schwimmbad begann sich mit Menschen zu füllen. Miss Isabella schaute gelegentlich nach ihren Schülerinnen und legte sich auf einen der Liegestühle.

Nachdem sie eine ganze Weile Ball gespielt hatten kam eine Frau zu ihnen. Sie trug ein Kleinkind auf dem Arm das sichtlich Spaß im Wasser hatte. An ihrem Halsband konnten sie sehen, das es sich um eine Serva handelte. „Na, Schulausflug?“ fragte sie die Fünf.
„Woher wissen Sie?“ fragte Chris.
Die Frau lachte. „Ich kenne diese Badeanzüge. Ich hab selbst noch so einen zu Hause.“ sagte sie. Statt eines Badeanzuges trug sie jetzt einen recht knappen, schwarzen Bikini. „Wenn ihr wollt, können wir uns nachher ja mal unterhalten. Ich lade euch auf ein Eis ein.“ Die Fünf nickten „Wenn Miss Isabella das erlaubt gerne.“ sagte Chris.
„Fein.“ sagte die Frau. „Aber dürfte ich euch jetzt bitten, etwas Platz zu machen und vorsichtig zu sein? Wir sind zum Babyschwimmen hier.“ sie deutete auf eine Gruppe Frauen die mit ihren Kindern gerade ins Becken stiegen. Eine von ihnen zog eine schwimmende Absperrung durch das Becken und teilte dieses dadurch in zwei Teile. In dem kleineren Teil des Beckens begannen die Frauen mit ihren Kindern zu planschen. „Gerne doch. Dann gehen wir auf die Rutsche.“ sagte Frida. Sie und Chris stiegen aus dem Wasser und verschwanden hinter einer Ecke. „Vielen Dank.“ sagte die Frau. „Machen wir doch gerne.“ erwiderte Lena freundlich.

Die drei Nichtschwimmerinnen schauten sich etwas um und sahen daß der Whirlpool gerade frei wurde. Sie verließen das Becken und legten sich in den Pool. Das Wasser war noch wärmer als das des Nichtschwimmerbeckens und die Luftblasen die das Wasser zum Schäumen brachten kribbelten angenehm auf der Haut. Sie lagen eine ganze Weile entspannt im Wasser bis Lena auf einmal anfing zu lachen. Die andern Beiden sahen sie verständnislos an. „Was hast du denn? Wollte Larissa wissen.
„Ich hab mir gerade überlegt, daß es sich genau so im Kochtopf eines Kannibalen anfühlen muss.“ sagte diese noch immer lachend.
Auch Larissa und Mara fielen nun in das Gelächter mit ein.

Alle hatten an diesem Tag ihren Spaß. Gegen Mittag pfiff Miss Isabella auf ihrer Pfeife und die Schülerinnen versammelten sich am Nichtschwimmerbecken. Von dort gingen sie gemeinsam zum Restaurant des Hallenbades und Frida und Chris durften aussuchen was es zu essen gab. Sie einigten sich auf Schnitzel mit Pommes Frites und einen gemischten Salat, dazu Limo für alle. Sie aßen in aller Ruhe und eine lockere Unterhaltung kam in Gang. Nachdem sie gegessen hatten kam auf einmal eine Frau mit einem Säugling auf dem Arm an den Tisch. „Entschuldigung, darf ich mich zu Ihnen setzen Miss?“ fragte sie Miss Isabella. „Mein Name ist Jolanda. Ihre Schülerinnen und ich sind vorhin bereits aufeinander getroffen.“ stellte sie sich vor.
Miss Isabella deutete auf einen freien Platz und sie setzte sich. „Ich hoffe, sie waren nicht unhöflich zu Ihnen.“ sagte Miss Isabella.
„Oh nein, im Gegenteil.“ sagte Jolanda. Sie lächelte und nickte Lena zu. „Sie waren ausgesprochen freundlich. Wir hatten Babyschwimmen und mussten sie leider bitten etwas Platz zu machen. Ich hatte ihnen versprochen, sie auf ein Eis einzuladen, wenn Sie als ihre Lehrerin nichts dagegen einzuwenden haben. Das Versprechen wollte ich jetzt einlösen.“
Miss Isabella stimmte zu und so bekamen alle Schülerinnen auch noch ein großes Eis wofür sie sich ordentlich bei Jolanda bedankten.

Auch den restlichen Tag über hatten alle viel Spaß. Sie spielten Wasserball, schwammen, rutschten die Wasserrutsche um die Wette und gingen in die Sauna. Am späten Nachmittag sammelte Miss Isabella sie ein und sie duschten und zogen sich in der Sammelumkleide wieder an. Dann fuhren sie zurück in die Schule Als sie zurück im Schlafsaal waren, fielen alle zwar ziemlich müde in ihre betten doch alle fanden den Tag sehr gelungen. Als Miss Isabella nach dem Abendessen noch einmal herein kam um nach ihnen zu sehen, bedankten sich alle bei Ihr für diesen Tag.

Nachdem sie noch einmal bei den Schülerinnen war, ging Isabella noch einmal zur Schulleiterin um ihr von dem Vorfall zu erzählen. Diese öffnete ihr die Tür und bat sie in ihr Büro. „Was ist denn passiert, daß du um diese Zeit noch mal her kommst?“ fragte Miss Wilhelmina sie.
„Es gab einen Vorfall im Schwimmbad.“ sagte Isabella. Während sie von Maras beinahe Ertrinken erzählte, schenkte Miss Wilhelmina zwei Gläser Sherry ein und reichte ihr eines davon.
„War sie denn schon bei Ellen?“ wollte Miss Wilhelmina wissen.
„Nein, ich denke auch nicht, daß es nötig ist. Aber ich werde sie mal zu ihr schicken.“
„Tu das. Nicht, daß doch was zurück bleibt.“ sagte Miss Wilhelmina.

Dann machte sie ein ernstes Gesicht. „Wo du gerade hier bist, hast du das schon gelesen?“ Sie schob ihr einen ausgeschnittenen Zeitungsartikel hin.
„Ja, ich habe es auch gelesen. Sie wurde auf offener Straße von ihrem Eigentümer verprügelt. Anscheinend wegen einer Kleinigkeit. Aber ich frage mich, wer diese Frau war, die den Mann Krankenhausreif geschlagen hat. War die Serva Schülerin an unserer Schule?“ wollte Isabella wissen.
„Nein, anscheinend nicht. Das letzte mal war es ja eine deiner ehemaligen Schülerinnen. Aber diese hier konnte ich in unseren Akten nicht finden. Aber was mir aufgefallen ist ist das hier.“ sie hielt Isabella die Zeitung hin und deutete auf das Bild welches dort abgebildet war. Diese nahm die Zeitung und hielt sie sich dicht vors Gesicht.
„Das ist eine Blume. Und?“ fragte diese.
Miss Wilhelmina gab ihr eine andere Zeitung und zeigte auf eine Stelle auf einem Bild.
„Wieder eine Blume.“ Isabella sah sie fragend an.
„Ich habe eine Bekannte die bei der Polizei arbeitet. Als ich sie danach gefragt habe, hat sie mir das hier geschickt.“ Sie reichte Isabella ein Pad. Das Bild welches dort zu sehen war zeigte eine weiße Rosenblüte. Auch das nächste Bild zeigte eine solche. „Das sind Aufnahmen von den beiden Stellen an denen es passiert ist.“
Isabella stand auf und wollte zur Tür gehen.
„Du brauchst nicht nach zu sehen. Das habe ich vorhin schon getan. Es sind die gleichen.“ sagte Miss Wilhelmina.
Isabella setzte sich wieder und schaute sich die Bilder mit nachdenklichem Gesicht noch einmal an „Mich ärgert, daß solche Vorfälle nur deshalb irgend jemanden interessieren weil jemand die Eigentümer verprügelt hat.“ sagte sie.
„Ja, das ist leider wahr. Aber wenn so etwas öfter passiert könnte es Probleme geben. Auch für uns. Egal wer das war, ich hoffe, man findet diejenige schnell.“
„Ich hoffe, das man sie nicht findet und sie möglichst schnell weiter macht. Es ist gut, wenn möglichst viele dieser Vorfälle ans Licht kommen. Die, die sowas tun, sind doch meistens Leute mit so viel Geld, das sie denken sie können sich alles erlauben.“ sagte Isabella wütend.
„Isabella. Du weißt selbst, daß so etwas nicht die Lösung sein kann. Gewalt ist nie eine Lösung für ein Problem.“
„Aber wenn so etwas nicht passiert, dann wird sich nie etwas ändern. Gerade Leute mit viel Geld haben auch genug Möglichkeiten etwas zu vertuschen. Sieh dir nur mal diese selbsternannte Baroness an die immer mal wieder auf den Auktionen erscheint. Du kennst die Gerüchte über sie. Und ich gehe jede Wette ein, daß diese Gerüchte nicht einfach so entstanden sind. An jedem Gerücht ist auch immer ein Funke Wahrheit, sagt man. Und so wie sie sich aufführt, kann ich mir das durchaus gut vorstellen.“ Isabella redete sich gerade in Rage. „Und was macht das Amt dagegen? Nichts. Wie denn auch? Selbst hier, in einer Großstadt mit fast 100000 Einwohnern sind das gerade mal zwei Leute die da arbeiten. Und einer von denen ist mindestens hundert Jahre alt, fast taub und debil. Da kommen doch nur Beamte hin, die man sonst nicht mehr einsetzen kann damit sie die Zeit bis zum Ruhestand überbrücken können.“
„Nun übertreib mal nicht Isabella. Der Mann ist gerade mal 59 und seine Sekretärin eine durchaus fähige Frau. Und was diese Baroness angeht, glaubst du ernsthaft, wenn an diesen Gerüchten etwas dran wäre, würde sie noch auf freiem Fuß herum laufen?“
Isabella schaute Miss Wilhelmina resigniert an. Sie holte mehrmals tief Luft und versuchte sich zu beruhigen. Sie merkte, daß sie den Bogen überspannt hatte. Nachdem sie sich etwas gefasst hatte sagte sie „Ich würde gerne den Unterricht in Rechtskunde auf diese Woche vor ziehen. Nicht nur deswegen. Auch wegen Mara. Nicht, daß so etwas noch mal passiert. Ich hab sie zwar rechtzeitig raus geholt. Aber alleine daß sie das ohne nach zu denken gemacht hat, ist schon schlimm genug. Und auf jeden Fall muss das in ihre Akte. Bei zwei Anderen auch. Die können auch nicht schwimmen.“ sagte Isabella.
„Du hast recht. Sag mir die Nummern, das erledige ich gleich.“
Isabella sagte „Larissa, die sieben; Lena die acht und Mara, Nummer neun.“ Die Schulleiterin nahm ein Pad und trug die entsprechenden Bemerkungen in den Akten der Drei ein.

„Wo wir gerade dabei sind. Ich habe eine Lösung für unser Problem mit deiner Neun. Balde sollen deine Schülerinnen ja ihren Probemonat absolvieren. Danach ist für die Gruppe der Unterricht in Etikette und benehmen dran und dann nur noch Wiederholungen bis zu ihrer Prüfung.“ Miss Wilhelmina reichte Isabella ein Blatt Papier.
Diese las es sich durch. „Sieht gut aus. Wenn das so klappt, merkt sie nicht einmal was davon. Das wird sicher klappen, wenn Peter sich da mit rein hängt. Aber was ist mit den Anderen?“
„Für deine Eins haben wir auch was arrangiert. Aber mehr geht einfach nicht. Und selbst wenn, niemand garantiert daß es auf Dauer gut geht. Außerdem müssen wir vorsichtig sein. Wenn wir das bei zu vielen machen, dann fällt es auf.“ Miss Wilhelmina sah sie ernst an.
„Sie haben ja recht Miss.“ Isabella zuckte mit den Schultern.
„Ich bedauere ja auch, daß im Moment nicht mehr geht. Aber vielleicht wird sich das ja irgend wann ändern.“
„Vielleicht, ja. Irgend wann, hoffentlich.“ Mit diesen Worten stand Isabella auf und verabschiedete sich. Sie wünschte der Schulleiterin eine gute Nacht und ging in ihr Zimmer.
27. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 16.02.17 20:18

Hey.

Ein klasse Teil,der echt schön war,aber auch eine menge Fragen auf geworfen had.Tja ob die Angreiferin etwa Sarah war?Immerhin had sie eine Rosenblüte als Zeichen hinterlassen,naja das Bild davon.

Jede Sklavenbekämpfung had oft immer im Untergrund und Hintergrund begonnen.Mal schaun wie es auf alle Fälle weiter geht.Besonders der Rechtsunterricht dürfte Interessant werden.

Freu mich schon.

mfg Wölchen

mfg Wölchen
28. RE: Neue Horizonte

geschrieben von domtraeumer am 17.02.17 00:56

Herrliche Geschichte, in sich schlüssig und gefühlvoll. Bitte die Story zu Ende schreiben.
29. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 18.02.17 12:47

Einige Tage später führte Miss Isabella die Schülerinnen in einen kleinen Raum in dem lediglich einige Sitzkissen lagen und eine große Tafel an der Wand hing. Die Frauen mussten sich im Halbkreis hin knien so das alle die Tafel sehen konnten. Miss Isabella kniete sich vor diese. „Ich nehme an, ihr alle erinnert euch noch an den Vorfall im Schwimmbad?“ sie schaute erst Mara eindringlich an und sah dann in die Runde. Die Schülerinnen nickten. „Gut, dann fangen wir einfach mal an. Wenn ihr einen Befehl bekommt, von dem ihr wisst, daß ihr ihn nicht ausführen könnt oder daß seine Ausführung euch gefährlich werden kann, wie sinnvoll ist es dann, diesen trotzdem aus zu führen?“ sie sah noch immer zu Mara die rot angelaufen war. „Was ist denn das schlimmste, was ein vernünftiger Mensch machen kann, wenn ihr etwas nicht könnt?“
„Wir werden bestraft.“ sagte Mara leise.
„Ich denke nicht.“ sagte Miss Isabella. „Wenn ihr etwas nicht könnt, ist das schlimmste, was euch passieren kann, daß ihr es lernen müsst. Aber einen Befehl auszuführen obwohl ihr genau wisst, das ihr es nicht könnt, halte ich schon für blöd genug um euch zu bestrafen.“ sie schaute zu Mara, die sie mit offenem Mund an starrte. „Nein, ich werde dich nicht dafür bestrafen, auch wenn du es vielleicht verdient hättest. Aber mal ganz ehrlich, so hart es jetzt klingen mag. Eine Serva kostet viel Geld. Und niemand wirft einfach so sein Geld zum Fenster raus indem er eine Serva etwas tun lässt, was sie in Gefahr bringen könnte.“
„Also liegt es nur daran, für wie viel wir verkauft werden, wie gut oder schlecht es uns nachher gehen wird?“ fragte Mandy.
„Nicht nur. Für jemanden mit genug Geld sind 6000 Dollar recht egal. Aber für jemanden der hart für sein Geld arbeiten muss, ist das eine Menge Geld. Nun ratet mal, wer euch besser behandeln wird.“ allen war klar, worauf sie hinaus wollte. „Aber zum Glück gibt es Regeln, an die sich auch eure späteren Eigentümer und Eigentümerinnen halten müssen. Allerdings gilt das auch für euch. Ihr habt euren Eigentümern bedingungslos zu gehorchen. Es sei denn, und jetzt kommt der wichtige Punkt, eure Gesundheit oder euer Leben sind dadurch in Gefahr. Und das gilt nicht nur für eure körperliche sondern auch für eure geistige Gesundheit.“
„Also darf ich sagen, das ich nicht ins Wasser springe, weil ich nicht schwimmen kann?“ wollte Larissa wissen.
„Du darfst es nicht nur sagen, du musst das sogar tun. Aber es gibt noch ein paar andere Gesetze. Ich habe aber keine Lust, jetzt stur einen Haufen Paragrafen vor zu lesen, das werdet ihr nachher selber tun. Ich fasse die aber einfach mal zusammen. Also, das ihr alle Befehle ausführen müsst, ist euch ja sowieso schon klar, daß ihr das nicht dürft, wenn ihr euch oder Andere dadurch in Gefahr bringt, habe ich euch gerade erklärt. Wie geht es weiter? Ihr dürft nicht selbst bestimmen, wo ihr euch aufhaltet, ihr dürft kein Eigentum besitzen, ihr dürft nicht für Geld arbeiten, außer wenn es darum geht, eurem Eigentümer bei dessen Arbeit zu helfen, ihr dürft weder wählen, noch gewählt werden, ihr dürft natürlich nicht gegen irgend welche Gesetze verstoßen, selbst wenn euch das befohlen wird und ihr habt euch immer anständig und angemessen zu verhalten, das heißt, so daß weder euer eigenes Ansehen noch das eures Eigentümers geschädigt wird. Das heißt, alles was ihr tut, fällt auch immer auf euren Eigentümer zurück. Fragen dazu?“
„Was ist denn damit gemeint, das wir nicht bestimmen dürfen wo wir uns aufhalten? Müssen wir jedes mal fragen wenn wir von einem Raum in einen Anderen gehen wollen?“ es war Chris die diese Frage gestellt hatte.
„Ja, genau das heißt es im Grunde genommen. Wenn du gesagt bekommst, bleib da sitzen, dann hast du genau da sitzen zu bleiben. Aber normalerweise sollt ihr ja im Haushalt oder wo auch immer etwas tun, also wird euch euer Eigentümer schon sagen, wo ihr euch frei bewegen könnt. Und wenn nicht, gibt es immer noch eine ganz einfache und seit Jahrhunderten erfolgreich Methode das heraus zu finden.“ Die Schülerinnen sahen sie fragend an. „Ihr könnt fragen.“
Die Schülerinnen lachten.

„So , das was jetzt kommt, lese ich einfach mal ab. Das ist glaube ich einfacher: Zur Kennzeichnung hat jede Serva einen Halsreif aus Stahl oder einem anderen Metall zu tragen. Dieser wird ihr von ihrem Besitzer oder in dessen Auftrag angelegt. Dieser Halsreif darf nicht geöffnet werden können, ohne ihn zu zerstören. Der Halsreif hat eine Breite von 25 bis 40 Millimetern zu haben. An der Vorderseite des Halsreifs muss sich ein frei beweglicher Ring mit einem Durchmesser von 20 bis 40 Millimetern befinden. An der linken Seite des Halsreifs muss die Registriernummer der Serva deutlich sichtbar eingraviert sein.
Der sichtbare Edelmetallanteil des Halsreifs darf 30 Prozent nicht überschreiten. Der Halsreif darf nicht durch Kleidung verdeckt sein.“
„Gilt das auch für mich?“ Frida sah Miss Isabella fragend an.
„Nein, für dich gilt das mit dem Halsband nicht. Aber die meisten Dinge die hier gesagt werden gelten nicht für dich. Trotzdem solltest du gut aufpassen. Erstens kommt das in einem Jahr bei eurer Prüfung dran und zweitens kann es unter bestimmten Umständen trotzdem für dich gelten. Was dich betrifft, dazu komme ich aber später noch.“ sie machte eine kurze Pause. „Es gibt eine Ausnahme für das Halsband. Es gibt Serva, die sind sozusagen Staatseigentum. Die arbeiten zum Beispiel an Schulen als Lehrerin oder in Behörden. Die Meisten von denen sind eigentlich ziemlich arm dran. Während ihr einen Eigentümer habt, der euch nicht nur Befehle gibt sondern in den meisten Fällen auch auf euch aufpasst und der natürlich für euch zu sorgen hat, haben diese meistens nicht mal eine Bezugsperson. Viele haben nicht mal ein eigenes Zimmer. Ich habe gesehen, daß einige von ihnen sogar in irgend einem Behördengebäude leben. Sie haben irgend wo im Keller oder auf dem Dach eine Ecke wo sie schlafen können und kommen nur raus, wenn sie frei haben. Nicht, daß es für andere Serva anders sein müsste, aber die meisten Serva haben zumindest ein richtiges Bett und ein Zimmer in dem sie alleine oder zusammen mit anderen Serva wohnen. Jedenfalls, Serva die unter Staatseigentum stehen haben immer Halsbänder die viel breiter sind, nämlich fünf bis sechs Zentimeter. Und glaubt mir, sowas kann richtig schwer sein.“ Die Schülerinnen schauten sie ungläubig an. „Was denkt ihr denn, was mit einer Serva passiert, die nicht verkauft wird? Man kann sie in den meisten Fällen ja nicht einfach frei lassen.“
Miss Isabelle tippte auf ihrem Pad und schaute die Schülerinnen an. Sie sah keine erhobene Hand also sprach sie weiter: „Natürlich haben eure späteren Eigentümer ebenfalls Rechte. Das sind zwar nicht viele, insgesamt nur 4 Absätze im Gesetzestext aber die sind ziemlich umfassend. Abgesehen davon, das er euch alles befehlen kann was ihm in den Sinn kommt, wenn es nicht gerade gegen eure Gesundheit geht oder gegen geltende Gesetze oder die sogenannten guten Sitten, dürft ihr verkauft, verschenkt oder vererbt werden. Dazu gehört auch, das ihr zur Tilgung von Schulden eingesetzt werden könnt. Aber die meisten Banken oder Gläubiger wollen das nicht. Das ist nämlich immer auch mit Aufwand verbunden. Dann dürft ihr verliehen werden. Aber nicht gegen irgend eine Gegenleistung wie Geld oder Waren oder sonst was. Eure Eigentümer dürfen euch mit und hier steht es im Gesetz ziemlich schwammig, angemessener körperlicher Gewalt dazu bringen ihre Anweisungen zu befolgen. Was das heißt, kennt ihr ja schon.“ sie hob ihre Gerte und wedelte damit herum. „Das heißt auch, das ihr bestraft werden dürft, wenn ihr euch etwas zu schulden kommen lasst. Aber verlasst euch bloß nicht auf das Wort ’Angemessen’, das legt nämlich jeder anders aus. Für den einen sind fünf Schläge angemessen dafür, das ihr versucht, weg zu laufen, für den Anderen hundert wenn ihr die Falte im Kopfkissen auf der falschen Seite macht. Versucht also am Besten, daß es garnicht erst dazu kommt.“ Die Schülerinnen schauten nun ziemlich betreten aus der Wäsche. „Das ist etwas, auf das weder ihr noch ich Einfluss nehmen könnt. Obwohl, ihr dann eher als ich. Betteln soll manchmal helfen habe ich mir sagen lassen.“ Sie schaute in die Gesichter der Schülerinnen. „Versucht es bei mir garnicht erst. Obwohl, wer weiß, vielleicht hilft es ja trotzdem.“ Einige der Frauen lachten leise.

„Ich würde sagen, wir machen kurz Pause. Draußen steht Kaffee.“ Miss Isabella stand auf, schüttelte kurz die Beine aus und ging nach draußen, wo sie sich auf einem Servierwagen eine Tasse Kaffee einschenkte, Milch dazu gab und sich mit der Tasse in der Hand an die Wand lehnte. Die Schülerinnen holten sich ebenfalls Kaffee. Im Flur unterhielten sie sich leise.
„So, weiter geht’s. Aber ihr nehmt den Servierwagen mal mit rein. Ihr könnt euch drinne noch einen Kaffee nehmen solange ihr nichts verschüttet.“ Miss Isabella ging mit ihrer Tasse zurück ins Zimmer und kniete sich wieder vor die Tafel. Die Frauen füllten ihre Tassen auf und knieten sich ebenfalls wieder hin.

„So, jetzt mal zu euren Rechten, die habt ihr nämlich auch. Und die könnt ihr auch durchsetzen, zumindest in der Theorie. Die Leute die sich an diese Gesetze halten brauchen sich nicht drum zu kümmern weil es für euch garnicht nötig ist und die die sich nicht daran halten, denen sind sie sowieso egal. Aber die Meisten halten sich zum Glück daran. Und dafür daß ihr zu solchen Leuten kommt, dafür sorgen die Sperrlisten. Auf denen stehen Leute wie diese Polizistin die euch damals her gebracht hat, Mara weiß sicher noch, wen ich meine. Die dürfen keine Serva kaufen, also braucht ihr euch darum kaum Sorgen zu machen.“ Ihr war bewusst, wie wenig diese Sperrlisten im Grunde genommen halfen. Aber sie wollte den Frauen nicht unnötig Angst machen, sie wusste ganz genau, daß es keinen Sinn machte, darüber nach zu denken. Denn niemand unternahm etwas gegen diese schwarzen Schafe. Und auch wenn es nicht viele waren die sich nicht an diese Gesetze hielten, so war doch jeder Einzelne schon einer zu viel. „So, eure Rechte: Ihr habt, abgesehen von Strafen, das Recht darauf körperlich und geistig nicht verletzt zu werden. Außerdem habt ihr das Recht auf eine angemessene Ernährung die ausreicht um eure Gesundheit zu erhalten und wenn es nötig ist, zu verbessern. Was es heißt, sie zu verbessern, das weiß Caro sicher am Besten. Das muss nämlich nicht immer so viel sein, daß ihr nicht ab nehmt. Dazu gehört aber auch, das ihr nicht nur immer irgend einen Getreidebrei essen müsst sondern eine ausgewogene Ernährung bekommen müsst. Nicht wahr Frida?“ sie schaute grinsend zu dieser herüber.
„Dann habt ihr des Recht auf medizinische Versorgung. Diese Versorgung übernimmt der Staat. Euer Eigentümer muss lediglich dafür sorgen, daß ihr diese auch wahrnehmen könnt. Dann habt ihr das Recht auf Kleidung. Niemand darf euch nackt in der Gegend herum laufen lassen. Obwohl, auch das gibt es ab und zu mal. Es gibt einfach Leute denen gefällt es euch nackt in der Wohnung rum laufen zu lassen. Und wenn es warm genug ist, spricht nicht einmal etwas dagegen. Denn im Gesetzt steht wörtlich: ’Eine Serva hat das Recht auf mindestens zwei Garnituren Kleidung die den jeweiligen Wetterbedingungen, ihren jeweiligen Aufgaben und ihrem körperlichen Zustand angemessen sind.’. Das heißt, wenn es drinne warm genug ist, dann ist nackt auch angemessen. Und mal ganz ehrlich, keine von euch braucht sich zu verstecken. Nein Caro, du auch nicht.“ sie schaute diese an.
„Ich weiß nicht.“ sagte Caro. „Ich bin doch viel zu dick. Da würde mich doch jeder verstecken wollen."
„Ach? Hast du dich in der letzten Zeit mal im Spiegel angesehen? Klar den perfekten Modellkörper hast du nicht, aber schlecht siehst du auch nicht aus. Die Diät und das Fittnesscenter haben schon einiges gebracht. Und du hast immer noch mehr als ein ganzes Jahr Zeit um an dir weiter zu arbeiten.“ Caro wurde vor Verlegenheit rot. Diese Worte gingen ihr herunter wie Öl.
„So, weiter im Text: Ihr habt das Recht auf mindestens zehn Stunden Ruhezeit am Tag, also Zeit in der ihr nicht arbeiten müsst. Dann habt ihr das Recht auf mindestens einen freien Tag im Monat an dem ihr auch aus gehen dürft. Aber nur, in einem Bereich von urbaner Größe, so steht es zumindest im Gesetz. Wer kann sich denn denken, was das heißt?“
Keine der Schülerinnen antwortete auf diese Frage.
„Das heißt, ihr dürft euch in dem Ort bewegen in dem ihr wohnt. Aber das kann natürlich auch von eurem Eigentümer ausgeweitet werden. Auf diese freien Tage darf die tägliche Ruhezeit natürlich nicht angerechnet werden. Und ihr dürft diese freien Tage sammeln. Und zwar maximal ein Jahr lang. Das heißt also fast zwei Wochen am Stück. Was ihr während dieser freien Tage anstellt, darf euch auch niemand vorschreiben. Außer natürlich dadurch würde euer Ruf oder der eures Eigentümers geschädigt werden. Zum Schluss habt ihr auch noch das Recht auf eine freie Meinung. Selbst wenn die mit der eures Eigentümers nicht zusammen passt. Das gibt euch aber nicht das Recht, seine Meinung und seine Ansichten schlecht zu machen.“
Miss Isabella gab Chris ihre Tasse und bat sie diese noch mal voll zu machen. Chris reichte ihr die volle Tasse zurück und sie trank einen großen Schluck.
„Keine Angst, es kommen nur noch drei Gesetze.“ ein leises Stöhnen ging durch den Raum. „Ich weiß, das dieses Thema ziemlich trocken ist. Aber es ist wirklich wichtig, daß ihr das alles versteht. Wenn ihr euch die Gesetze selber durchgelesen habt, dann kommen sicher noch einige Fragen auf. Und wenn ihr dazu Fragen habt, dann sagt mir das. Ich werde sie euch dann so gut ich kann beantworten. Aber bitte, glaubt mir, es ist mir wirklich wichtig, daß ihr das alles versteht.“
Die Frauen nickten, ihnen war klar, daß auch Miss Isabella keinen großen Spaß daran hatte das alles zu erklären. Sie hätte ihnen auch einfach die entsprechenden Texte kommentarlos zum Lesen geben können. Statt dessen bemühte sie sich ihnen alles verständlich zu erklären.
„Dann kommen wir jetzt zu den Pflichten eurer Eigentümer und den Dingen die dieser nicht tun darf. Euer Eigentümer hat für eure körperliche und geistige Gesundheit zu sorgen. Dazu gehört, das er euch einmal im Jahr und bei Bedarf zu einem Arzt gehen lässt oder wenn der zu weit weg ist um hin zu gehen, das er euch hin bringt. Die Zeit die dafür nötig ist, darf nicht von eurer freien Zeit abgezogen werden. Er hat dafür zu sorgen das ihr ordentlich zu Essen und zu trinken bekommt und er muss dafür sorgen das ihr ausreichend Kleidung, eine ordentliche Unterkunft und alles was ihr für eine ordentliche Hygiene benötigt habt.

Was jetzt kommt, ist vielleicht etwas unverständlich, steht aber so ähnlich im Gesetz. Euer Eigentümer darf euch keinen körperlichen oder geistigen Schaden zufügen. Außer natürlich wenn es um Strafen geht oder er dafür sorgt, daß ihr seinen Anweisungen folge leistet. Dann steht hier noch, und jetzt wird es schwammig, das Verletzungen denen ihr zustimmt, erlaubt sind wenn diese weder eurer Lebensqualität noch eurem Ansehen schaden..“
Nun kam ein leises Raunen unter den Schülerinnen auf.
„Ruhe bitte! Ich sage ja, es wird schwammig. Was ist damit gemeint fragt ihr euch jetzt sicher. Damit sind Sachen wie Piercings und Tattoos gemeint. Eigentlich sogar Spritzen beim Arzt. Das sind alles Körperverletzungen. Und denen müsst ihr ausdrücklich und nachweisbar zustimmen. Aber ich würde euch raten, euch das dreimal zu überlegen. Ein Piercing kann man ja noch entfernen aber ein Tattoo, geht einfach nicht mal von selbst wieder weg. Deshalb rate ich euch eindringlich, wenn ihr nicht ganz sicher seid, nicht mehr weiter verkauft zu werden, lasst es bleiben. Und wenn ihr selber ein Tattoo oder ein Piercing wollt, dann wird euch niemand ohne ausdrückliche Erlaubnis eures Eigentümers sowas machen. Und selbst wenn beide, also ihr und euer Eigentümer einem Tattoo zustimmen, auch ein Tattoo kann eurem Ansehen schaden. Es ist nämlich ein Unterschied ob man ein Tattoo an irgend einer Stelle hat die sonst niemand zu Gesicht bekommt oder ob mitten auf eurer Stirn groß ’Depp’ steht.“ ein leises Murmeln ging durch die Reihe der Schülerinnen, einige lachten leise.
„Was ist denn, wenn wir schon ein Tattoo haben?“ fragte Mandy und rollte den Ärmel ihrer Tunika hoch so das der kleine Vogel auf ihrem rechten Oberarm zum Vorschein kam.
„Was soll damit sein? Vielleicht drückt er deinen Preis, vielleicht auch nicht. Es gibt durchaus Leute die sowas absolut nicht wollen. In deiner Akte steht das ja sowieso schon drinne. Also mach dir darüber mal keine großen Sorgen. Das ist halt etwas, das kann man nicht ändern. Aber niemand wird dir da einen Strick draus drehen.“
Mandys Gesichtsausdruck spiegelte Erleichterung wieder.

„Nächster Punkt: Ihr habt das recht auf ein ’angemessenes’ Taschengeld. Was angemessen bedeutet kann euch niemand sagen. Aber es kommt drauf an, wie viel Geld euer Eigentümer hat und wie ihr euch verhaltet. Das Geld und das, was ihr damit kauft, bleibt aber Eigentum eures Eigentümers. Es sei denn, ihr kauft euch Essen oder sowas. Da kann euch niemand verbieten es zu essen. Außer euch sind bestimmte Sachen verboten worden. Wenn dir Caro, dein Eigentümer also grundsätzlich Schokolade oder Chips verbietet, dann darfst du dir sowas auch nicht kaufen. Ihr dürft auch kein Vermögen mit dem Geld anhäufen. Das würde nämlich voraussetzen das ihr Eigentum besitzen dürft, was ihr aber nun mal nicht dürft. Im Grunde genommen gehören selbst die Sachen die ihr tragt ja eurem Eigentümer. Dann hat euer Eigentümer dafür zu sorgen daß ihr jederzeit zur Polizei oder zum Amt für Serva gehen könnt um euch zu beschweren. Wie das aussehen kann wenn ihr sagt, „’Ich will mich über sie beschweren’, könnt ihr euch allerdings selber ausmalen. Zum Schluss noch ein Thema das auch nicht unwichtig ist. Spätestens an eurem 40sten Geburtstag muss euer Eigentümer euch fragen ob ihr freigelassen werden wollt. Außer wenn ihr anstelle einer Gefängnisstrafe Serva geworden seid. Dann muss er euch an dem Datum fragen wenn ihr aus dem Gefängnis herausgekommen wärt. Plus die zwei Jahre die die Schule dauert. Danach muss er euch mindestens einmal im Jahr fragen. Und wenn ihr sagt, das ihr freigelassen werden wollt, muss er das auch machen. Wie es dann weiter geht, das ist dann eine Sache zwischen euch und eurem Eigentümer. Aber der Staat lässt euch dabei auch nicht im Regen stehen. Ihr habt Anspruch auf die selben Sozialleistungen wie jeder andere Mensch. Wann würdest du denn frei kommen Chris?“
Chris schaute sie an und rechnete. „Mit 41 Jahren Miss.“ sagte sie.
„Und du Caro?“ Auch Caro rechnete kurz „Mit 32 Miss.“ Sie fragte Reih um die anderen Schülerinnen. Georgia würde mit 37 Jahren, Larissa mit 30, Lena mit 36 und Mara mit 45 Jahren die Möglichkeit haben frei gelassen zu werden. Alle schauten zu Mara. Niemand hatte damit gerechnet, das sie eine so lange Strafe bekommen hatte. Dieses Thema war an der Schule nie angesprochen worden.
„Schaut sie nicht so an. Ich kenne die Akte aber euch sollte das nicht interessieren. Damit das ihr hier seid ist das alles nicht mehr wichtig. Auch nicht für euch. Und ihr braucht auch nicht zu fragen. Soweit solltet ihr eure Neugier schon zu zügeln wissen. Anders gesagt, es geht euch einfach nichts an. Verstanden?“ Sie sah die Schülerinnen eindringlich an. „Chris, wie wäre es denn ,wenn ich allen sagen würde, was du angestellt hast? Was ist mit dir Georgia? Vielleicht interessiert es deine Mitschülerinnen ja auch warum du hier bist.“ Die Beiden schüttelten vehement die Köpfe.
„Also, dann gleiches Recht für alle.“ Die Frauen nickten. Ihnen war klar, daß Miss Isabella recht hatte und es sie einfach nichts anging.
„So, bleibt nur noch Kim. Wann würdest du denn frühestens freigelassen werden?“
Kim sah sie erstaunt an. Sie hatte sich noch keine Gedanken darüber gemacht. Und da sie ja freiwillig in der Schule war, rechnete sie nicht damit, überhaupt freigelassen zu werden. Sie zuckte ratlos mit den Schultern.
„Du bist mit 19 in die Schule gekommen. Also beendest du sie mit 21 Jahren. Im Grunde genommen kannst du deinen Eigentümer jederzeit darum bitten. Aber frühestens nach 5 Jahren muss er deiner Bitte entsprechen. Und spätestens nach zehn Jahren musst du gefragt werden.“ Miss Isabella machte eine kurze Pause und holte sich noch einen Kaffee.

„So, und jetzt wird es interessant. Ich habe diesen Punkt absichtlich bis zum Schluss aufgehoben. Danach ist für heute Vormittag der Unterricht erst mal beendet.“ sie suchte die Blicke der Schülerinnen „Eurem Eigentümer ist es verboten, euch zu sexuellen Handlungen, egal welcher Art, zu zwingen.“ ein leises Raunen ging durch die Reihe der Schülerinnen. „Dazu ist immer eure Zustimmung nötig. Aber mal ganz ehrlich, ich nehme an, ihr seid euch im Klaren darüber, daß es in den meisten Fällen genau darum geht.“ unter den Schülerinnen machte sich betretenes Schweigen breit. „Jemand der euch kauft, egal ob Mann oder Frau, kauft euch nicht um euch einfach nur anzusehen. Aber das ist euch sicher selbst schon klar.“
Die meisten Schülerinnen nickten wortlos. Ihnen war an zu sehen, daß dieses Thema ein mindestens leichtes Unwohlsein in ihnen hervor brachte. „Wenn ihr einmal eingewilligt habt“ fuhr Miss Isabella fort „egal ob schriftlich, mündlich oder durch Handlung, wie es hier im Gesetz so schön steht, heißt das nicht, das dieses Einverständnis für alle Zeit gilt. Ihr könnt es jederzeit genau so widerrufen.“
Noch immer schwiegen die Frauen betreten. Alle hatten dieses Thema verdrängt welches nun plötzlich im Raum stand. Keine fühlte sich besonders wohl dabei darüber nachzudenken.
„Guckt nicht so aus der Wäsche als würdet ihr zum Schafott geführt. Natürlich ist das ein unangenehmes Thema für euch, das kann ich mir gut vorstellen. Ihr erinnert euch doch sicher noch an Jolanda aus dem Schwimmbad? Sah sie besonders unglücklich aus? Oder sah meine Mutter auf den Bildern besonders traurig aus?“ Alle sahen sie nur groß an und schüttelten die Köpfe.

„Also, natürlich ist Sex ein Thema. Aber ich denke nicht, das ihr euch groß Sorgen machen müsst. Ihr habt genau so die Wahl wie eure Eigentümer. Wenn es passt, dann ist es in Ordnung und wenn nicht, dann passiert in den allermeisten Fällen auch nichts. Denkt immer daran, das ihr als Serva in der Gesellschaft nicht nur akzeptiert seid sondern man euch in vielen Fällen auch respektiert. Bei einigen Menschen sind Serva gesellschaftlich sogar höher angesehen als andere Frauen. Und das liegt ganz bestimmt nicht daran das ihr straffällig geworden seid sondern eher daran, das ihr die Schule durch gemacht habt und daher in vielen Fällen sogar eine gute Partie seid. Denkt mal darüber nach bis es Zeit zum Essen ist. Und jetzt raus mit euch. Wir treffen uns nach dem Mittagessen wieder hier.“ Miss Isabella stand auf und ließ die Schülerinnen mit ihren Gedanken alleine.

„Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?“ Mara sah von dem Pad auf, auf dem sie die Gesetze nach lasen die ihnen Miss Isabella genannt hatte. Es war noch eine gute Stunde Zeit bis zum Mittagessen und so hatten die Beiden sich im Garten auf eine Bank gesetzt um die letzten Sonnentage zu genießen.
„Über Sex?“ Larissa schaute sie an. „Daß es irgend wann dazu kommen wird ist doch nichts neues, oder?“
„Ja, auch.“ Mara sah nachdenklich aus. „Aber das ist einfach, man legt sich hin und muss nichts machen.“
Larissa schaute sie groß an. „Sag mal, so wirklich Erfahrung hast du da noch nicht, oder?“
„Wie kommst du da drauf?“ Mara wurde leicht rot im Gesicht und druckste herum. Sie schaute geradeaus und schüttelte den Kopf. Larissa kicherte leise doch Mara schaute weiter gerade aus und sagte „Ich meine, viele Serva werden doch von Frauen gekauft, weißt du, was du da machen musst?“
Nun lachte Larissa laut. „Also ich werd dir das bestimmt nicht erklären. Warum fragst du da nicht Miss Isabella?“
„Was hat sie denn damit zu tun?“ Mara wollte ganz sicher, nicht gerade ihre Lehrerin zu diesem Thema fragen.
„Sie ist immerhin verheiratet.“ Sagte Larissa. „Und ihre Frau ist, ähm, nun ja, eine Frau eben.“
Mara starrte Larissa unverwandt an. „Miss Isabella? Mit einer Frau? Und woher willst du das denn wissen?“
Larissa lachte noch einmal. „Ich habe sie gefragt.“
Mara schaute wieder geradeaus und hing ihren Gedanken nach.

Sie saßen eine ganze Weile schweigend auf der Bank als eine Frau den Garten betrat. Sie trug einen weiten Rock und ein kurzärmeliges Shirt. Ihr Bein steckte in einem dicken Gipsverband und sie stützte sich beim Gehen auf eine Krücke. Ihr Arm steckte abgewinkelt in einem Gips und auch um ihren Hals konnte man einen dicken Verband sehen. Zielstrebig ging diese Frau auf den Rosenstock in der Mitte des Gartens zu, stellte sich davor und blieb eine ganze Weile so stehen.
„Was haben Sie denn hier zu suchen?“ Miss Isabellas Stimme schallte verärgert durch den Garten. Sie war gerade aus dem Verwaltungsgebäude heraus gekommen.
Die Frau drehte sich um und sagte, als Miss Isabella fast neben ihr war „Hallo Isa. Lange nicht mehr gesehen.“
Miss Isabella blieb wie angewurzelt stehen und schaute zu der Frau. Sie ging auf sie zu und wollte sie umarmen. „Bitte vorsichtig Isa.“ die Frau hob die Hand vor sich.
Miss Isabella hielt inne „Becky? Was ist denn mit dir passiert?“
„Wenn du Zeit hast, erzähle ich dir das nachher, ist eine längere Geschichte. Ich hab mich gefragt, ob ich mir einen Ableger mit nehmen kann.“ sagte die Frau und deutete auf den Rosenstock.
Miss Isabella schaute diesen an. „Ich glaube, das würde sie sehr freuen.“ sagte sie leise.
Wortlos holte die Frau eine kleine Schere aus ihrer Handtasche und schnitt einen langen Zweig von der Rose ab, entfernte sorgfältig einige Blätter bevor sie den Zweig vorsichtig in ein Tuch wickelte und ihn in die Handtasche steckte. „Danke Sarah.“ sagte sie leise und deutete einen Knicks an.
Auch Miss Isabella knickste und die beiden Frauen gingen an Mara und Larissa vorbei zum Hauptgebäude. Als sie neben der Bank waren schaute die Frau die Beiden an und lächelte ihnen zu. Dann waren sie auch schon im Eingang verschwunden. Mara sah ihnen hinterher. Irgend etwas an dem Blick dieser Frau war seltsam gewesen. Es war als hätte sie mit ihren dunklen Augen direkt in Maras innerstes gesehen. Ein leiser Schauer fuhr ihren Rücken hinunter.
„Hey, alles in Ordnung mit dir?“ Larissa tippte ihre Schulter an.
Mara atmete tief ein und schüttelte dieses seltsame Gefühl ab. „Was war das denn?“ fragte sie.
„Was meinst du?“ Larissa sah sie fragend an.
Mara schüttelte den Kopf „Schon gut.“ sagte sie und schaute wieder auf ihr Pad.

Als die Beiden zum Mittagessen mit ihren Tellern an einen fast leeren Tisch knieten sah Mara an einem Nebentisch Miss Isabella, diese fremde Frau und die Schulleiterin. Die drei unterhielten sich angeregt. Die Frau sah mehrmals zu Mara die jedes Mal den Kopf zur Seite drehte. Sie fühlte sich ertappt weil sie die Frau so anstarrte.
„Mara, was ist denn los mit dir? Nimmt dich das Thema so mit?“ fragte Larissa und lachte. Sie schien das alles ziemlich leicht zu nehmen.
30. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 18.02.17 19:43

Ich hasse dich!!!
Mußtest du meinen Rat so wörtlich nehmen.Du kannst doch nicht einfach wenn es spanned wird aufhören.Bist du gemein.

Aber was solls.Vielen Dank für den nästen tollen Teil.Freu mich schon auf die Fortsetzung.Mal schaun was die Dame zu erzählen had.

mfg Wölchen

P.S. Den ersten Satz nicht persöhnlich nehmen.Ist nicht ernst gemeint.
31. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 18.02.17 20:11

Hallo Wölchen,


Zitat

Ich hasse dich!!!

ich nehme das mal als Kompliment

Zitat

Du kannst doch nicht einfach wenn es spanned wird aufhören

Das musste leider sein, sonst hätte die Aufteilung nicht so geklappt, wie ich sie haben wollte. Aber da der nächste Teil nur noch zum Korrekturlesen ist (Hilft leider auch nicht bei allen Fehlern die mir so unterrutschen) besteht Hoffnung, daß ich ihn Morgen bereits online stellen kann, aber garantieren möchte ich dafür nicht.


Zitat

Mal schaun was die Dame zu erzählen had.

Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber diese Frau wird erst mal nicht so schnell wieder auftauchen. Zumindest nicht in den nächsten beiden Teilen, die sind nämlich schon soweit fertig gestellt. Aber auch ihre Geschichte wird noch zum Tragen kommen.

HeMaDo
32. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 19.02.17 14:36

Nach dem Mittagessen trafen die Schülerinnen sich wieder in dem kleinen Zimmer wo Miss Isabella geduldig alle ihre Fragen beantwortete.
„Was ist den wenn wir Kinder bekommen?“ wollte Caro wissen.
Miss Isabella schaute sie kurz an. „Was soll dann sein? Ich hoffe ja mal, ihr geht alle regelmäßig zum Arzt und bekommt einmal im Jahr eine Kapsel gespritzt. Die hat ja auch noch andere Vorteile. Also was die Hygiene angeht.“ man konnte sehen, daß Miss Isabella dieses Thema etwas unangenehm war.
„Ja, aber wenn wir trotzdem Kinder bekommen, was ist dann mit denen?“ fragte Caro weiter nach.
„Ich weiß, worauf du hinaus willst. Kinder sind grundsätzlich frei. Die Zeiten als Kinder von Sklaven auch automatisch Sklaven wurden sind ja zum Glück seit mehr als 500 Jahren vorbei.“

Eine weitere Hand hob sich. „Ja Frida?“ sagte Miss Isabella und deutete zu dieser.
„Was ist denn bei mir nun alles anders?“ wollte Frida wissen.
„Bei dir ist einiges anders. Zuerst mal das Halsband. Du musst es nicht tragen, hast aber das Recht dazu. Dein Halsband kannst du auch jederzeit selbst ab nehmen. Allerdings darfst du kein Halsband mit Ring tragen. Alles Andere daran ist gleich. Dann bist du natürlich frei und hast somit auch alle anderen Rechte freier Bürger. Du darfst Eigentum besitzen, darfst wählen und, wenn du alt genug dazu bist auch gewählt werden und so weiter. Aber du darfst dich Serva nennen und auch dein Geld als solche verdienen.“
„Wie soll das denn gehen?“ warf Frida ein.
„Du kannst als freie Serva auch eine Stelle annehmen in der du als Serva arbeitest. Zum Beispiel bei jemandem der für eine begrenzte Zeit eine Serva benötigt. Alles weitere musst du dann natürlich mit dem oder derjenigen ausmachen, wie viel Geld du bekommst, welche Regeln gelten und so weiter. Da gibt es irgend wo sogar Musterverträge in denen alles wichtige geregelt ist. Ich kann dir nachher mal einen raus suchen wenn du möchtest.“

Als nach einer ganzen Weile endlich alle Fragen beantwortet waren sagte Miss Isabella, die gerade ihre Kaffeetasse aufgefüllt hatte „So, wenn jetzt keine Fragen mehr auftauchen dann mal ein wenig Geschichte.“ Ein leises Stöhnen ging durch die Reihe der Schülerinnen. „Stellt euch nicht so an. Das gehört auch dazu.“ Sie tippte etwas auf ihrem Pad und einige Jahreszahlen erschienen an der Tafel. „Wenn ihr alle mit macht, haben wir das schnell durch und wir können für heute Feierabend machen, also packt euer Schulwissen aus, dann geht das auch schnell.“

Sie zeigte auf die erste Jahreszahl. „Das Jahr 2051, wer kann mir sagen, was da passiert ist?“ Sie schaute in die Runde und mehrere Arme hoben sich. Mit ihrer Gerte deutete sie auf Lena.
„Da ist die große Seuche ausgebrochen.“ sagte diese.
„Und was weißt du über die große Seuche Lena?“
„Da ist ein Virus ausgebrochen der mehr als die Hälfte aller Menschen getötet hat. Und sie wurde 75 Jahre später ausgerottet.“ sagte Lena.
„Na ja, fast. Richtig ist, das von 10 Milliarden Menschen nach dem Ende der Seuche 2130 nur noch weniger als fünf Milliarden übrig waren. Und davon waren durch die Seuche nur noch ein Drittel Männer und zwei Drittel Frauen über geblieben. Aber der Virus hat nicht einen einzigen Menschen getötet. Er hat dafür gesorgt, daß ein Teil der Menschen unfruchtbar wurde. Und er ist schuld daran, das auch jetzt noch doppelt so viele Mädchen geboren werden wie Jungen.“ dozierte Miss Isabella. Sie deutete auf die nächste Jahreszahl. „Was passierte 2149? Mandy?“
„Also da ist der Krieg ausgebrochen. Da sind fast eine Milliarde Menschen bei gestorben.“
„Richtig. Und wie wurde der Krieg beendet?“ Miss Isabella deutete nun auf Frida.
„Der Krieg wurde 2162 beendet durch den Aufstand der Arbeiter.“ sagte diese.
„Richtig. Durch die Wirtschaftskrise die durch die Arbeiteraufstände ausgelöst wurde, verloren viele einflussreiche Menschen ihr Vermögen, Regierungen wurden gestürzt und ganze Staaten gingen Bankrott. Die Bürgerkriege die dadurch überall auf der Welt ausgebrochen waren wurden erst beendet als sich 2166 die ersten Staatenbünde gebildet haben. Im Jahr 2199 wurde die erste übergeordnete Regierung gewählt und die Grenzen zwischen den einzelnen Staaten sind gefallen. Seit dem gibt es nur noch ein paar wenige unabhängige Staaten wie Japan, Kanada und die Pazifikunion.“
Miss Isabella trank einen Schluck Kaffee und deutete auf Mara „Was war 2181?“
„Márvin Donant wurde Präsident?“ sagte diese abwesend.
Die anderen Schülerinnen lachten und auch Miss Isabella musste sich zusammen reißen um nicht ebenfalls los zu lachen. „Na ja.“ sagte sie. „Zumindest nicht ganz falsch. Ein Jahr zuvoer, also im Jahr 2180 hat man festgestellt, daß es zu viele Arbeiter gab, oder zu wenig Arbeit für die verbliebenen Menschen, wie auch immer. Ich finde es jedenfalls erstaunlich, daß man das ganz plötzlich herausgefunden hat. Aber vermutlich arbeiten Politiker langsamer als andere Menschen. Also wurden jedenfalls einige Vorschläge ausgearbeitet um diese Menschen nicht aus dem Sozialen System auszuschließen. Wer war denn dieser Márvin Donant?“ sie deutete auf Larissa die als einzige die Hand gehoben hatte.
„Der Mann war ein verrückter Schriftsteller, Verleger und Filmproduzent.“ sagte Larissa und erntete einiges an Gelächter.
„Verrückt oder nicht, wer kann das so genau sagen?“ sagte Miss Isabella. „Aber es stimmt, er war Autor und Verleger. Die meisten seiner Ideen hat er von einem Autor aus der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts übernommen, um nicht zu sagen, er hat einfach abgeschrieben. In dessen Werken spielten Sklavinnen eine Hauptrolle. Außerdem war er politisch sehr engagiert. Er hat den Vorschlag gemacht, einen Teil aller Frauen zu Sklavinnen zu machen und ihnen das Arbeiten zu verbieten. Er war der Meinung, das sei die natürliche Ordnung und daher nur konsequent, das nur Frauen zu Sklavinnen werden sollten. Als es zu einer Abstimmung über die Vorschläge kam waren am Ende alle ziemlich überrascht, daß ausgerechnet der Vorschlag von Márvin Donant von ungefähr der Hälfte aller Wählerinnen und Wähler befürwortet wurde. Wer kennt die Worte die Präsident Plissken damals an ihn richtete?“
Sie deutete auf Caro die sich gemeldet hatte. „Herzlichen Glückwunsch Mister Donant, Sie haben die Welt 300 Jahre in die Vergangenheit katapultiert, machen Sie das Beste für deren Zukunft daraus.“ Diesen Satz kannten die Meisten noch aus dem Schulunterricht.
„Genau das waren seine Worte. Ein Jahr später wurde das erste Gesetz über unfreie Bürgerinnen verabschiedet. Da das aber zu sperrig klingt und man das Wort Sklavin unbedingt vermeiden wollte, wurde das lateinische Wort Serva gewählt, was so viel wie Dienerin bedeutet, aber genau so gut auch mit Sklavin übersetzt werden kann. 2183, also zwei Jahre nachdem dieses Gesetz verabschiedet wurde, vor jetzt 235 Jahren, entstand in Montreux in einem ehemaligen Spielcasino direkt am Genfer See die erste Schule für Serva. Die ersten Schülerinnen waren ausnahmslos freiwillige die unter großem Jubel in die Schule einzogen.“ Miss Isabella holte kurz Luft, trank ihren Kaffee aus und sagte dann „Ich glaube, das war genug für heute.“ Sie beendete den Unterricht für diesen Tag und schickte die Schülerinnen nach draußen. Bis zum Abendessen waren noch einige Stunden Zeit, die die Meisten nutzen um weiter zu lesen. Frida, die wie so oft im Schneidersitz auf ihrem Bett hockte hatte einen Napf neben sich stehen aus dem sie Hundetrockenfutter knabberte von dem sie mehrere Türen, für alle gut zu sehen, auf ihrem Schrank stehen hatte.

Der Unterricht bestand von nun an hauptsächlich aus wiederholen des gelernten, Kochen, Haushaltsführung und dem Üben von den unterschiedlichsten Verhaltensweisen, zum Beispiel wie sich eine Serva gegenüber anderen zu verhalten hatte, wie sie Speisen und Getränke in den unterschiedlichsten Situationen zu servieren hatte, wie man Gäste Empfängt und so fort. Der Frühsport wurde ausgedehnt und nach dem Morgenlauf und dem stetigen Wiederholen der Haltungen mussten die Schülerinnen jeden Morgen eine Stunde in der sogenannten Folterkammer verbringen. Diese war eigentlich nichts anderes als ein gut mit Sportgeräten ausgestatteter Raum in dem sie zusammen mit drei anderen Gruppen verschiedene Fitnessübungen absolvieren mussten. Für jede Schülerin gab es einen eigenen Trainingsplan der unter Aufsicht der vier Lehrerinnen genau eingehalten wurde. So verging die Zeit bis zum nächsten Frühjahr in einer immer besser eingespielten Routine die nur durch den gelegentlichen Küchendienst und die Arbeit in der Wäscherei unterbrochen wurde. Die Unterrichtszeiten wurden stetig verlängert bis diese oft erst zwei Stunden vor dem zu Bett gehen endeten.
33. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 19.02.17 14:50

7 – Das erste Mal


„Lena, gleich kommt eine wichtige Besucherin. Bring sie bitte sofort in den Salon sobald sie ankommt.“
„Ja Miss.“ sagte Lena und schrie gleich darauf laut auf als Miss Isabellas Gerte auf ihren Hintern klatschte von der sie in der letzten Zeit immer häufiger Gebrauch machte wenn eine der Schülerinnen im Unterricht Fehler machte.
„Es heißt Herrin und nicht Miss. Verstanden?“ sagte Miss Isabella ruhig.
„Ja Mi.. Herrin.“ Lena stand mit gesenktem Kopf im kleinen Saal und versuchte Miss Isabellas Blick auszuweichen. Auf dem Boden war mit buntem Klebeband der Grundriss eines Hauses abgebildet. Es gab eine Eingangshalle und mehrere Räume in denen einige Möbel standen. Während Lena in der Küche Tee zubereitete klopfte es an die Tür des Saales welche die Haustür darstellte. Sie ging zur Tür und öffnete diese. Miss Noell, eine Lehrerin die an diesem Tag Miss Isabella assistierte trat steif und mit hoch erhobenem Kopf ein. Noch während Lena die Tür schloss verschluckte sie gerade noch ein Lachen. Sie nahm Miss Noell den Mantel ab und hing diesen an die Garderobe. Dann hielt sie es nicht mehr aus und brach in lautes Gelächter aus. Obwohl sie das heute schon sechs mal mitgemacht hatte, fiel es selbst Miss Isabella schwer, ernst zu bleiben. Noell hatte sich Heute selbst übertroffen, dachte sie. Doch sie ging schnell zu Lena und zog ihr die Gerte mehrmals über den Allerwertesten bis sie endlich aufhörte zu lachen. Statt dessen hielt sie sich nun den Hintern, was ihr noch einen Schlag einbrachte, der dieses mal auch die Hände traf. Miss Noell, die sich das Ganze nur angesehen hatte, hob pikiert den Kopf und sah Lena, in deren Augen sich Tränen sammelten, mit missbilligendem Blick an.

„Und wenn der Präsident hier rein kommt, einen Minirock und Boxhandschuhe trägt und einen pinken Irokesenschnitt hat, über Gäste wird! nicht! gelacht! Hast du das verstanden?“ brüllte Miss Isabella. Sie deutete auf Miss Noell die in einem knallbunten, weiten Rock und einem pinken Oberteil da stand. An den Füßen trug sie unterschiedlich geringelte Socken und Holzschuhe. Ihre Haare hatte sie an den Seiten zu zwei abstehenden Zöpfen gebunden und sich beinahe wie ein Clown geschminkt. Zu alledem hatte sie sich auch noch falsche Hasenzähne in den Mund gesteckt. „Selbst wenn ein Gast so aussieht, hast du nicht über ihn zu lachen!“

Lena, die sich am liebsten in einer Ecke verkrochen hätte nickte und sagte schniefend „Ja Herrin.“
„Gut, dann nochmal das Ganze! Und wehe ich höre auch nur ein leises Kichern von dir.“ sagte Miss Isabella nun wieder in einem ruhigen Ton. Miss Noell ging wieder nach draußen und Lena musste zurück in die Küche. Wieder ging sie auf ein Klopfen hin zur Tür, öffnete diese und ließ Miss Noell hinein. Sie nahm ihr den Mantel ab, hängte ihn an die Garderobe und sagte missmutig „Einen schönen guten Tag Miss, darf ich Sie gleich in den Salon führen?“
„Stop!“ rief Miss Isabella. „Wer will denn eine Serva sehen die mit so einem Gesicht herum läuft? Du sollst lächeln Lena!“ wieder bekam diese einen kräftigen Schlag mit der Gerte. Es brauchte noch zwei weitere Versuche bis Miss Isabella zufrieden war. Lenas Hintern war nach dieser Übung feuerrot und wies einige ziemlich heftige Striemen auf als sie von Miss Isabella zur Ärztin geschickt wurde.

Auch Mara und Frieda, die als Letzte an der Reihe waren erging es nicht besser. An diesem Tag lagen alle Schülerinnen Bäuchlings auf ihren Betten und sahen Miss Isabella missmutig an als diese nach dem Abendessen in den Schlafsaal kam um ihnen mit zu teilen, daß sie für den Rest des Tages und das gesamte Wochenende frei hatten. Keine von ihnen machte Anstalten auf zu stehen. Sie beschloss, das zu übersehen und verließ den Schlafsaal.

Im Flur traf sie auf Ellen die auf sie gewartet hatte. „Ich weiß nicht, wer schlimmer aussieht, du oder deine Schülerinnen.“ sagte diese. Und musterte sie eingehend. „Aber heute hast du es mal wieder hart an die Grenze gebracht. Und auf die Hände hättest du sie wirklich nicht schlagen müssen.“
„Ich weiß Ellen, aber sie müssen einfach merken daß es nicht immer leicht ist.“
„Da hast du vermutlich recht. Aber das kannst du besser beurteilen als ich. Kommst du nachher noch in mein Büro?“
„Danke Ellen, aber ich muss noch mit der Schulleiterin reden. Wir müssen noch einiges für Montag vorbereiten. Danach fahre ich nach Hause.“
„Dann wünsch ich dir ein schönes Wochenende.“
„Danke Ellen, das wünsch ich dir auch. Wir sehen uns am Montag.“ Isabella ging langsam über den Hof zum Verwaltungsgebäude. Sie klopfte an die Tür der Schulleiterin und wartete. Nach einem „Herein!“ trat sie ein und knickste.
„Setz dich Isabella.“ Miss Wilhelmina deutete auf den runden Tisch in der Ecke. Isabella setzte sich auf einen der Stühle und nahm einige der Papiere die säuberlich geordnet auf dem Tisch lagen. Während dessen schenkte Miss Wilhelmina zwei Gläser Sherry ein, brachte sie an den Tisch und setzte sich zu ihr.

„Bist du bereit Isabella? Das kann etwas länger dauern.“
Isabella sah von den Papieren auf und nickte. „Wenn ich mir das hier so ansehe, dann kann ich ihnen nur zustimmen.“
„Ich hoffe, es wird nicht all zu kompliziert. Fangen wir einfach mal an. Am Besten hinten.“ Miss Wilhelmina tippte auf die Blätter die Isabella bereits in den Händen hielt. „Nummer zehn, ich dachte an Peter.“
Isabella schaute die Schulleiterin groß an. „Ich hätte nie gedacht, daß sie so sadistisch sein können.“
Miss Wilhelmina lachte. „Übertreib es mal nicht. Aber Peter ist dagegen. Immerhin stehen seine Familie und die deiner Zehn in direkter Konkurrenz. Es wäre für alle Beteiligten sicher nicht sehr sinnvoll. Da muss ich ihm zustimmen. Also was machen wir mit ihr?“
„Ich würde sagen, wir legen sie mal beiseite und sehen nachher, wer noch bleibt.“
„Gut, dann deine Neun. Da gibt es die wenigsten Probleme. Sie kommt zu Julian.“ sagte Miss Wilhelmina.
„Julian? Ist der neu?“
„Ja, Peter hat ihn mir neulich vorgestellt.“ sie gab Isabella eine Akte.
Diese schaute kurz darauf. „Ich verstehe. Damit wäre das andere Problem mit Mara auch gleich gelöst.“
„Richtig. Deshalb gibt es da auch nichts zu entscheiden.“ Miss Wilhelmina nahm zwei Akten, klammerte sie zusammen und legte sie bei Seite. Dann die Acht.“
Isabella suchte eine Akte heraus, hielt sie hoch und sagte „Ich denke, Lena ist recht einfach. Das ist das Richtige für Charlotte. Sie macht das zum ersten Mal, da wollen wir sie nicht gleich verschrecken. So viele, die das mit machen haben wir ja leider nicht.“
„Vor Allem Leute bei denen wir sicher sein können.“ Miss Wilhelmina klammerte auch diese beiden Akten zusammen und legte sie bei Seite. „Dann deine Sieben. Ich nehme an, bei ihr wird es am schwersten.“
„Ja, leider. Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen um sie. Larissa ist einfach nicht so stark wie die Anderen. Jetzt können wir noch beeinflussen was passiert, aber was ist in einem Jahr?“
„Sehen wir erst mal, wie sie sich macht, vielleicht fällt uns bis dahin noch etwas ein. Aber jetzt würde ich Peter vorschlagen. Er ist zwar sehr konservativ aber auch recht locker.“
„Ich glaube auch, daß es das Beste wäre.“ sagte Isabella, nahm die beiden Akten, klammerte sie zusammen und legte sie auf dem Stapel ab. „Ich wundere mich ja, das sich Peter überhaupt dazu bereit erklärt hat.“
„Sagen wir mal so, er war nicht besonders glücklich darüber daß ich diese Kelly eingeladen habe, wenn auch nur um den Schülerinnen zu zeigen, daß es auch ziemlich unangenehme Überraschungen geben kann. Als ich ihm gesagt habe, daß ich mir gut vorstellen kann, sie mit in das Programm auf zu nehmen hat er zähneknirschend zugesagt. Er kann sie genau so wenig leiden wie du.“
Isabella lachte auf Miss Wilhelminas Erklärung laut auf. „Ich kann mir sein Gesicht gut vorstellen.“

Drei Gläser Sherry später lagen nur noch drei Akten auf dem Tisch. Isabella nahm zwei davon. „Dann ist Chris, also Nummer eins, bei Felix sicher am Besten aufgehoben.“ Sie heftete die beiden Akten zusammen, legte sie bei Seite und schaute auf die letzte Akte. „So, wo ist der Rest?“
„Tja Isabella, das war der Rest. Damit sind alle Schülerinnen dieses Quartals untergebracht. Bis auf deine Zehn. Aber wir können Kelly immer noch mit rein nehmen.“
„Auf keinen Fall. Aber was sollen wir mit ihr machen? Wir können sie ja schließlich nicht allein hier lassen. Oder soll ich sie vielleicht so lange zu mir nehmen?“ Isabella lachte als sie das sagte.
„Vielleicht wäre das garnicht einmal so eine schlechte Idee. Soweit ich weiß, fahrt ihr dieses Jahr nicht in Urlaub. Da wäre das doch eine ziemlich brauchbare Lösung.“
Isabellas Lachen verstummte schlagartig. „Auf keinen Fall, was ist denn mit Peters Schwester? Oder einer der anderen Lehrerinnen?“
„Bei Peters Schwester ergibt sich das selbe Problem wie bei Peter, außerdem hat sie schon ein paar mal gesagt, daß sie das nicht machen will. Und du bist die einzige Lehrerin die dieses Jahr zu Hause bleibt. Und die Lehrerinnen aus den anderen Quartalen sind die meiste Zeit hier und damit nicht verfügbar.“ sagte Miss Wilhelmina.
Isabella versuchte noch einige Gegenargumente ein zu bringen aber leider musste sie einsehen, daß diese recht ungewöhnliche Lösung die einzig annehmbare war. Sie leerte ihr Glas in einem Zug und hielt es Miss Wilhelmina hin. Diese schenkte ihr schmunzelnd nach. Sie kannte Isabella gut genug um zu sehen, daß sie sich damit abgefunden hatte. Sie holte ihre Akte aus einem Schrank, kopierte diese und heftete die Kopie und Fridas Akte zusammen. „Damit wäre das also auch geklärt. Ich rufe dir ein Taxi, dann kannst du ins Wochenende fahren und es mit Maja besprechen.“
Isabella sah sie fragend an. „Ein Taxi?“
„Glaubst du denn, nach fünf Sherry lasse ich dich noch fahren?“ Miss Wilhelmina stand auf, ging zu ihrem Schreibtisch und rief das Taxi. „In zehn Minuten ist es hier.“

Isabella verabschiedete sich, holte ihre Tasche aus ihrem Zimmer und ging dann vors Tor. Während sie auf das Taxi wartete bemerkte sie eine Bewegung auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie sah eine helles Gesicht im Schein der Laterne welches direkt in ihre Richtung sah. Seltsam war, daß die Person nicht auf dem Gehweg sondern hinter einem Busch zu stehen schien. In diesem Moment fuhr das Taxi vor. Sie schaute kurz zu dem Wagen der direkt vor ihr hielt. Als sie wieder auf sah, war das Gesicht verschwunden. Sie schüttelte kurz den Kopf und schob das, was sie gesehen hatte auf den Sherry. Dann stieg sie in das Taxi welches sie nach Hause brachte.



Nach dem Abendessen hatten die Schülerinnen jeweils zwei Betten zusammen geschoben und lagen jeweils zu dritt quer auf zwei Betten. Auf dem Boden zwischen den Betten hatten sie ein Brettspiel aufgebaut und spielten dieses im Liegen um ihre Hinterteile zu schonen die nach Miss Isabellas heutigem Unterricht allen weh taten. Mara lag neben Kim und Georgia, die dicht nebeneinander lagen und die Arme über den Rücken der jeweils anderen gelegt hatten. Ihre Köpfe hatten die Beiden aneinander gelehnt. Auf der anderen Seite lagen Chris, Frida und Lena.
„Sagt mal, könnt ihr beiden nicht mal damit aufhören?“ fragte Chris als Kim an der Reihe war zu würfeln, aber dadurch, daß Georgia gerade an ihrem Ohr knabberte etwas abgelenkt war.
Kim sah sie grinsend an. „Warum denn?“ fragte sie und würfelte. Sie schob ihre Spielfigur auf dem Brett nach vorne und zog eine Karte.
„Sagt mal, hier steht für die nächsten vier Wochen ’Übung’ auf dem Lehrplan.“ Larissa war gerade zu ihnen gekommen und hielt ein Pad vor Fridas Gesicht. „Kann mir mal jemand sagen, was das heißt?“
Frida schob das Pad bei Seite und würfelte. „Ich könnte es dir sagen, aber Miss Isabella hat mir angedroht, daß ich diese vier Wochen im Keller verbringe, wenn ich es jemandem verrate. Und dazu habe ich nicht die geringste Lust.“ Sie schob ihre Spielfigur vor, zog eine Karte vom Stapel und grinste Mara an deren Figur vorne lag. Sie nahm die Figur und setzte sie einige Felder weiter nach hinten.
„Kim, du hast dich doch auch über die Schule informiert, weißt du, was das heißt?“ drängte Larissa.
„Ja, weiß ich, aber ich werd’s dir auch nich verraten. Ich hab nämlich keine Lust noch ma in den Keller zu gehen, erst recht keine vier Wochen.“ sagte Kim.
Larissa stellte sich schmollend ans Fenster und sah in den Hof, der nur schwach von den Lichtern der angrenzenden Zimmer erhellt wurde. „Wo geht Miss Isabella denn um diese Zeit noch hin?“ fragte sie.
„Na wo soll sie wohl hin gehen? Nach Hause wahrscheinlich. Sie hat ja auch noch sowas wie ein Privatleben.“ sagte Frida und schob Chris an, die neben ihr lag. Diese nickte und tippte Mara an die ihr gegenüber lag.
Mara schaute die Beiden an. „Auf keinen Fall. Das macht ihr alleine. Da will ich nicht mit rein gezogen werden. Ich habe keine Lust noch mal zwanzig Peitschenhiebe zu bekommen.“
Larissa schaute zu ihr. „Sicher nicht? Und das was ihr vor habt, ist mindestens das Doppelte wert.“ sagte sie grinsend.
„Nein, auf keinen Fall.“ sagte Mara energisch. Obwohl es mehr als ein halbes Jahr zurück lag daß sie wegen Miss Vitórias heruntergefallenen Bildern ausgepeitscht worden war, konnte sie sich noch zu gut daran erinnern. Sie wollte auf keinen Fall noch einmal so etwas erleben.
„Mensch Mara, komm, du bist die einzige, die das richtig kann.“ sagte Chris.
„Nein. Es reicht schon, daß ich euch das gezeigt habe. Wenn Miss Isabella das mit bekommt fragt sie mich sowieso zu aller erst. Das steht ganz groß und fett in meiner alten Akte. Und Miss Isabella wird die sicher kennen.“ erklärte Mara.
„Zu spät, sie kommt schon wieder zurück.“ sagte Larissa. „Sie hat nur ihre Tasche weg… Nein, das ist sie garnicht. Die Frau kenne ich garnicht.“ Sie beobachtete die Frau die sich ständig um sah und ins Hauptgebäude ging.
„Dann machen wir das eben alleine. Montag neun Uhr nehme ich an?“ sagte Frida. Kim nickte. „Das sind ungefähr 60 Stunden.“ Frida ging an Abigails Schrank, öffnete mit der Haarnadel das Schloss und holte einige kleine Päckchen heraus. „Hier, 60 Stunden.“ sie öffnete die Päckchen mit Chirurgischem Faden der sich durch den Sauerstoff in der Luft in ungefähr 60 Stunden auflösen würde.
„Es lebe die moderne Medizin.“ sagte Kim, gab Georgia einen Kuss und stand ebenfalls auf. Auch Chris stand auf, holte die kleine Tasche mit Nähzeug aus ihrem Schrank und die Drei gingen aus dem Schlafsaal.
„Das gibt doch nur Ärger.“ sagte Mara. Lena stimmte ihr zu, stand auf und schaute ebenfalls aus dem Fenster.

Eine gute Stunde später kamen Frida, Chris und Kim zurück. „So, lasst uns weiter spielen. Wir müssen morgen früh ja nich laufen und können bis zum Frühstück aus schlafen.“ sagte Kim, die sich wieder neben Georgia legte, ihr einen Kuss gab und den Arm um sie legte. Auch Frida, Chris und Lena legten sich wieder auf die Betten. Sie spielten weiter und beendeten das Spiel erst kurz vor Mitternacht. Sie schoben die Betten wieder ordentlich an ihre Plätze und legten sich schlafen.
„Wenn ihr wieder so einen Lärm veranstaltet wie letztes Wochenende dann hol ich einen Eimer kaltes Wasser.“ sagte Mandy drohend zu Kim und Georgia, die zusammen in Kims Bett lagen.
„Lass sie doch.“ sagte Larissa die die Beiden insgeheim bewunderte. Nicht nur dafür, daß die Beiden, obwohl sie wussten daß es in ungefähr einem Jahr vorbei sein würde, überhaupt eine so enge Beziehung eingingen sondern vielmehr dafür daß sie es noch nicht einmal vor Miss Isabella verheimlichten. Nach und nach schliefen die Schülerinnen ein und nur noch leises Atmen war im Schlafsaal zu hören.

Nach einem sehr ruhigen und entspannten Wochenende wurden die meisten der Schülerinnen von Miss Isabella geweckt die in den Schlafsaal kam und fröhlich „Einen schönen guten Morgen zusammen“ rief. Nur Kim und Frida waren bereits wach und standen in Sportsachen vor ihren Betten. Die anderen standen schnell auf und zogen sich um. Nach dem Morgenlauf hatten sich alle geduscht und wurden mal wieder sehr sorgfältig von Miss Isabella inspiziert. Dieses mal schickte sie einige der Frauen ins Bad um sich noch einmal die Finger zu waschen oder sich gründlich zu rasieren. So kamen sie alle recht spät zum Frühstück. Doch Miss Isabella ließ ihnen Zeit in Ruhe zu essen. Dann folgten sie ihr ins Verwaltungsgebäude wo sie in den zweiten Stock gingen. Dort befand sich der große Saal, den sie bisher nur während den Putzaktionen vor den Versteigerungen betreten hatten. Vor einer Bühne waren einige Stühle aufgereiht. An einer Wand stand ein Tisch auf dem ein Buffet angerichtet war und drei Schülerinnen aus einer anderen Gruppe hielten Tabletts mit Getränken bereit.
„Sieht aus wie bei einer Versteigerung.“ flüsterte Lena. „Was sollen wir denn hier machen? Essen servieren?“
„Ich wusste garnicht, daß jetzt eine Versteigerung statt findet.“ sagte Chris und schaute sich im Saal um.
„Ruhe auf den billigen Plätzen.“ rief Miss Isabella. „Alle ausziehen und dann stellt ihr euch da hin“ sie deutete auf eine Reihe mit mehreren Markierungen die mit Klebeband auf dem Boden vor den Tischen mit dem Buffet angebracht waren. „und präsentiert euch. Ihr werdet jetzt versteigert.“
34. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 21.02.17 19:20

Außer Kim und Frida sahen alle entsetzt ihre Lehrerin an. „Los, heute noch wenn´s geht.“ sagte Miss Isabella nur und wedelte mit ihrer Gerte. Verwirrt taten die Schülerinnen, was sie verlangte. Sie legten die Tuniken ab und hängten sie auf einen bereit stehenden Garderobenständer. Dann stellten sie sich auf die Markierungen. Sie legten die Hände in den Nacken und verschränkten diese. „Mittlerweile wisst ihr ja, wie das abläuft.“ sagte Miss Isabella. Sie trat zu jeder einzelnen Schülerin und korrigierte mit der Gerte ihre Haltung. Die Frauen sahen sie entsetzt an.
„Aber das ist doch erst in einem Jahr.“ stotterte Larissa, was ihr einen Schlag mit der Gerte einbrachte. Miss Isabella musste nicht einmal sehr fest zu schlagen, die noch immer sichtbaren Striemen auf ihrem Hintern sorgten dafür, daß bereits dieser leichte Schlag seine Wirkung erzielte.
„Was denkt ihr denn, was passiert, wenn euch euer Eigentümer nicht mehr haben will? Meint ihr denn, ihr würdet gefragt werden? Und jetzt still. Ich will keinen Ton mehr hören. Ihr redet nur, wenn ihr gefragt werdet!“ sagte Miss Isabella laut. Als sie bei Frida, welche als letzte in der Reihe stand angekommen war, stellte sie sich hinter sie und kam mit ihrem Gesicht ganz nah neben Fridas.
„Mund auf!“ befahl sie ihr leise. Als Frida den Mund öffnete steckte sie ihr etwas hinein. „Fest halten bis das hier vorbei ist.“ Frida schloss den Mund um das flache Heftchen aus verschweißtem Plastik. „Ich nehme an, du weißt, was das ist. Außer dir kann das ja keine von euch gekauft haben.“ Frida nickte nur. „Schön. Vielleicht sollte ich dir damit ja den Mund zu nähen. In 60 Stunden bekommst du ihn dann ja wieder auf.“ Frida wurde blass im Gesicht. „Leider darf ich das ja nicht. Aber ich nehme an, dir ist klar, daß ich die erste Tunika nicht an habe.“ wieder nickte Frida. Sie musste sich sehr zusammen reißen um nicht laut los zu lachen. Sie hatte aus genau diesem Grund dieses Heft mit dem Chirurgischen Faden in Miss Isabellas Zimmer liegen lassen, eben so wie sie nicht die Tunika die ganz oben auf dem Stapel lag präpariert hatte sondern die zweite. „Darüber werden wir beide heute Abend mal ganz intensiv bei einem Gespräch unter vier Augen reden.“ Miss Isabella stand wieder vor ihr und schaute sie eisig an. Wieder nickte Frida. Da sie wusste, was balde auf sie alle zu kam, wusste sie auch, daß sie die nächsten vier Wochen nicht in Miss Isabellas Reichweite sein würde. Frida schaute unauffällig zu den Schulternähten von Miss Isabellas Tunika und sah, daß sich bereits die ersten Fäden lösten.

Miss Isabella trat zwei Schritte zurück und sprach laut alle Schülerinnen an. „Ich nehme nicht an, daß Frida alleine war als sie meine Tunika präpariert hatte. Damit ihr etwas habt, auf das ihr euch in den nächsten vier Wochen freuen könnt, verspreche ich euch jetzt schon, daß die Jenigen von euch die daran beteiligt waren, sowie ihr wieder hier seid viel Spaß haben werden. So, und jetzt mal für euch alle zum mit denken: Ihr werdet jetzt versteigert. In vier Wochen sehen wir uns dann wieder. Und wehe, ihr benehmt euch nicht, denn alles, was ihr in den nächsten vier Wochen anstellen werdet, werde ich brühwarm zu hören bekommen. Das Ganze ist zwar eine Übung für euch. Aber ihr werdet genau so behandelt wie in einem Jahr, wenn ihr dann an eure endgültigen Eigentümer versteigert werdet. Also tut es nicht leichtfertig ab sondern verhaltet euch genau so wie man es von einer Serva erwartet.“ Die Schülerinnen waren sichtlich erleichtert, daß es noch nicht ganz so ernst wurde, wie sie zuerst befürchtet hatten. Nur Kim und Frida, die ja bereits wussten, was auf sie zu kommen würde, waren die ganze Zeit über recht gelassen geblieben. Dennoch waren alle, auch die Beiden, ziemlich aufgeregt.

Nachdem Miss Isabella geendet hatte öffnete sich die Tür des Saals und einige Leute kamen herein. Die fünf Männer und fünf Frauen die zusammen mit der Schulleiterin den Raum betraten gingen auf Miss Isabella zu und begrüßten sie. Die Meisten schüttelten ihre Hand, nur eine der Frauen, eine Serva, knickste vor ihr. Diese hatte rote Haare die zu einem Bubikopf geschnitten waren und lächelte freundlich.
„Bitte meine Damen und Herren, Sie kennen das ja bereits. Bedienen Sie sich und schauen sie sich die Frauen in aller Ruhe an. Sie dürfen selbstverständlich auch Fragen stellen.“ sagte die Schulleiterin. Die meisten der Käuferinnen und Käufer gingen zuerst zum Buffet und bedienten sich. Dann traten sie nach und nach zu den Schülerinnen und betrachteten diese. Sie ließen sie sich hin knien und wieder auf stehen, schauten sie sich eingehend an und stellten ihnen Fragen.

„Na, kennst du mich denn noch?“ die Frau, die vor Mara stand schaute diese grinsend an.
Mara war der Meinung dieses Gesicht bereits schon einmal gesehen zu haben, wusste aber nicht mehr wo. „Es tut mir leid Miss.“ sagte sie und bemühte sich, deutlich zu sprechen.
„Jetzt bin ich aber etwas beleidigt. Ich dachte eigentlich, daß wir uns erst in einem Jahr wieder sehen würden. Aber Miss Wilhelmina war so freundlich, mich ein zu laden, wenn ich dich schon nicht bei einer richtigen Auktion kaufen kann, dann will ich doch wenigstens einen Monat meinen Spaß mit dir haben.“ Die Frau leckte sich über die Lippen. „Schade, daß ich kein Vorkaufsrecht für dich bekommen habe.“ nun erinnerte sich Mara wieder an die Beamtin die sie vor einem Jahr hier her gebracht hatte. Sie kniff die Lippen zusammen und schüttelte ängstlich den Kopf.
„Mal sehen wie es läuft.“ die Frau grinste sie breit an, trank einen Schluck aus ihrem Sektglas und ging dann weiter zu Lena.

Miss Isabella, die sich gerade mit einem Mann unterhielt, hatte gesehen wie Kelly, die als Beamtin beim Gericht arbeitete mit Mara geredet hatte. Innerlich musste sie breit grinsen. Sie fand die Idee von Miss Wilhelmina zwar nicht sehr freundlich aber sie musste sich eingestehen, daß es sicher sehr lehrreich sein müsste, die Schülerinnen mit so etwas zu konfrontieren. Peter redete gerade mit Frida, die genau wusste, wen sie vor sich hatte. Auch sie machte kein all zu glückliches Gesicht als dieser ihr sagte, das er auf sie bieten wolle. Leider hatte Miss Wilhelmina niemanden gefunden an den Caro, Mandy, Kim und Georgia sich in einer ähnlichen Weise erinnern würden. Miss Isabella spürte wie es an ihrer rechten Schulter leicht zu ziehen begann. Sie hob den Arm zur Schulter und merkte, wie der linke Ärmel ihrer Tunika herunter rutschte. Sie sah wie der Ärmel zu Boden fiel und bückte sich um ihn auf zu heben als die Nähte an den Schultern nach gaben und die drei Stoffteile aus denen die Tunika bestand herunter fielen. Nur mit dem rechten Ärmel bekleidet stand sie nun nackt vor Julian der sie ungläubig an sah. Zum Glück hatte dieser genug Anstand, ihr weiterhin ins Gesicht zu sehen. „Bitte entschuldigen sie mich einen Moment.“ sagte sie mit rotem Kopf. Sie ging zu dem Garderobenständer an dem die Tuniken der Schülerinnen hingen und suchte Fridas heraus. Sie zog diese an und band eine Schleife in den Gürtel. Alle Anwesenden hatten gesehen, was passiert war und schauten zu ihr. „Ich glaube, ich werde heute Abend mal ein ernstes Wort mit meiner Schneiderin reden müssen. Wie es aussieht, kann ich sie ihnen auf keinen Fall weiter empfehlen.“ sagte sie und ging zu Frida. Peter stand noch immer bei ihr und redete mit süffisantem Grinsen auf sie ein. „Entschuldigst du uns bitte einen Moment Peter?“ fragte sie.
„Aber gerne doch Isabella, Wir werden ja die nächsten vier Wochen noch genug Zeit haben uns zu unterhalten.“ sagte Peter, verbeugte sich höflich vor Miss Isabella und ging zum Buffet.
„Ich nehme an, du hast nichts dagegen, mir deine Tunika zu leihen.“ sagte sie zu Frida. Diese hatte noch immer das Päckchen Garn im Mund und schaute sie groß an. Zwar wollte sie nicht unbedingt nachher nackt durch die ganze Schule laufen aber ihr blieb anscheinend keine andere Wahl, also fügte sie sich in ihr Schicksal und nickte nur leicht. „Vielen Dank Frida.“ sagte Miss Isabella mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Meine Damen und Herren, darf ich Sie bitten, Platz zu nehmen. Wir wollen nun beginnen.“ sagte die Schulleiterin die sich auf der Bühne hinter ein Pult gestellt hatte und drei mal mit einem kleinen Holzhammer auf dieses klopfte. „Heute kommen die Schülerinnen mit den Nummern 241801 bis 241810 zur Versteigerung für ihren Probemonat. Die Gebote sollen sich im üblichen Rahmen bewegen. Der letztendliche Kaufpreis wird allerdings nur ein Hundertstel des letzten gültigen Gebotes betragen. Dennoch bitte ich Sie, davon ab zu sehen, höher zu bieten als der übliche Preis betragen würde. Ich rufe nun die Nummer 241801 auf die Bühne.“
Chris nahm die Arme herunter und ging auf die Bühne wo sie sich präsentierte. Sie drehte sich einmal um und kniete sich dann neben das Pult.
„Hiermit ist die Auktion eröffnet.“ sagte die Schulleiterin und die ersten Gebote wurden abgegeben. Es entspann sich ein Duell zwischen einem Mann und einer Frau welches der Mann gewann. „Die Nummer 241801 ist für 5850 Dollar an Herrn Lenz verkauft.“ Dieser ging zu Miss Wilhelmina und zählte ihr den Kaufpreis auf das Pult. Chris folgte ihm auf ein Zeichen hin von der Bühne. „Zieh dir bitte was an und hol deine Sachen. Wenn du fertig bist, komm wieder hier her.“ sagte er zu Chris. „Ja Herr.“ sagte diese und knickste bevor sie ihre Tunika an zog und den Saal verließ.

Miss Wilhelmina rief die Schülerinnen nacheinander auf und diese wurden für ähnliche Preise versteigert. Caro, Kim und Lena wurden an Frauen versteigert, Mandy und Georgia an Männer. Larissa wurde für einen recht hohen Betrag von 7900 Dollar an Peter versteigert. Dieser wartete interessiert das Ende der Auktion ab.
Dann war Mara an der Reihe. Sie stellte sich, nachdem sie aufgerufen wurde, auf die Bühne und verschränkte die Hände hinter dem Nacken. Auf ein Zeichen von Miss Wilhelmina hin startete Frau Maite, die Beamtin welche Mara und die anderen in die Schule gebracht hatte mit 1000 Dollar. Sie und ein Mann namens König überboten sich gegenseitig bis dieser den Zuschlag für 7200 Dollar bekam. Erleichtert sah Mara daß dieser das Geld auf Miss Wilhelminas Pult zählte. Wie bereits die Anderen musste sie sich an ziehen und ihre Sachen aus dem Schlafsaal holen. Sie stellte sich zu den anderen Schülerinnen neben die Eingangstür und wartete. Alle waren nervös und brachten kein Wort hervor.

Als letzte war Frida an der Reihe. Als freie Schülerin war dies das einzige Mal das sie versteigert werden würde. Dennoch nahm sie sich vor, alles zu tun den besten Eindruck zu hinterlassen. Sie nahm das Ganze mindestens genau so ernst wie alle Anderen auch. Als sie aufgerufen wurde, ging sie auf die Bühne, präsentierte sich und drehte sich einmal um ihre Achse. Dann kniete sie sich hin und wartete. Als Miss Wilhelmina das Zeichen gab, begann Peter mit einem Gebot von 2000 Dollar. Dann bot die Frau die bereits auf Chris, Larissa, Lena und Mara erfolglos geboten hatte 2500 Dollar. Peter überbot sie mit 2800 Dollar, wurde selbst aber von der Serva mit 3500 Dollar überboten. Er erhöhte auf 4000 Dollar worauf hin die Frau 200 Dollar mehr bot. Als Peter 5000 Dollar bot, zuckte diese mit den Schultern und legte das Schild mit ihrer Bieternummer neben sich auf den Boden. Nun boten nur noch Peter und die Serva, die für 8500 Dollar den Zuschlag bekam. Frida war erleichtert daß Peter nicht gewonnen hatte, war sich jedoch nicht sicher, ob das für sie das bessere Ergebnis war. Nachdem die Serva der Schulleiterin das Geld hin gezählt hatte sagte sie freundlich lächelnd „Dann geh dich mal an ziehen und verabschiede dich von deinen Freundinnen. Ich muss balde nach Hause.“
Frida nahm das Päckchen mit dem Faden aus dem Mund. „Verzeihung Herrin, aber Miss Isabella hat meine Tunika. Darf ich nach unten gehen und mir eine neue holen?“
„Das wird nicht nötig sein. Wir gehen gleich an deinem Schlafsaal vorbei und nehmen deine Sachen mit.“ sagte Fridas neue Herrin und deutete auf die anderen Schülerinnen. Frida ging zu ihnen und verabschiedete sich von allen. Kim und Georgia standen Hand in Hand nebeneinander. Sie konnte sehen daß beide recht unglücklich aussahen. Sie umarmte beide zusammen und wünschte ihnen viel Glück in den nächsten Wochen.

„Bevor ihr gleich geht, stellt euch bitte alle noch einmal auf.“ sagte Miss Isabella. Die Frauen taten was sie sagte und sie stellte sich vor sie. „Während der nächsten vier Wochen seid ihr keine Schülerinnen sondern Serva. Bitte benehmt euch auch dementsprechend und macht mir keine Schande.“
Die Schulleiterin kam dazu und sagte „Ihr bekommt nun eure Halsbänder. Tragt sie mit Stolz und benehmt euch ordentlich.“ sagte diese. Sie ging zu jeder der Frauen, und legte ihnen Halsbänder an. Diese waren aus schwarzem Metall und hatten allesamt einen Ring an der Vorderseite. „Ab sofort werdet ihr diese Halsbänder tragen bis zu dem Tag an dem ihr die Schule verlasst. Ich wünsche euch allen viel Glück in den nächsten Wochen.“

Frida überkam ein seltsames Gefühl als das Band sich um ihren Hals schloss. Sie fühlte mit der Hand darüber, fühlte den Ring an seiner Vorderseite und schloss kurz die Augen.
Die Schulleiterin und Miss Isabella ließen sie so stehen und gingen zu den Gästen wo sie sich noch eine Weile unterhielten. Als erstes kam die Serva, die sich von Miss Isabella und Miss Wilhelmina mit einem Knicks verabschiedete. Sie kam zu Frida und deutete ihr mit einem Wink an, mit ihr zu gehen. Frida knickste und folgte ihr schweigend. Zielsicher ging diese Frau aus dem Verwaltungsgebäude hinaus über den Hof und zum Schlafsaal wo Frida sich endlich eine neue Tunika anzog und ihre Sachen packte. „Nimm alles, was du brauchst mit. Es ist zwar im Moment schönes Wetter aber man weiß ja nie wie es sich entwickelt.“ sagte sie.
„Ja Herrin.“ sagte Frida und knickste.
„Und bitte, nenn mich nicht Herrin. Ich habe selbst eine Herrin, du wirst sie nachher noch kennen lernen. Sie wirst du als Herrin ansprechen und ihr wirst du gehorchen. Mein Name ist Maja. Wie heißt du denn?“
Frida sah sie überrascht an. Nun wurde ihr klar, daß Maja nicht für sich gehandelt hatte. Eine Serva durfte ja kein Eigentum besitzen. „Mein Name ist Frida.“ sagte sie und packte fertig.
„Dann komm Frida, wir fahren gleich los.“ sagte Maja. Frida folgte ihr aus der Schule, erst jetzt wurde ihr bewusst, daß Maja sich in der Schule ziemlich sicher bewegte und sich gut auszukennen schien.
„Entschuldigung, wie soll ich sie denn ansprechen?“ fragte Frida.
„Du kannst du sagen und mich Maja nennen.“ sagte diese mit ihrem freundlichen Lächeln.
„Danke Maja. Darf ich fragen ob du auch hier zur Schule gegangen bist?“
„Nein, ich war in Hamburg auf der Schule.“ sagte Maja.
Nachdem die Beiden die Schule verlassen hatten ging Maja zu einem kleinen Sportwagen. Sie öffnete die winzige Kofferraumklappe und Frida legte ihre Tasche hinein. „Setz dich.“ sagte sie und deutete auf die Beifahrertür.
Nachdem sie selbst auf der Fahrerseite Platz genommen hatte sagte sie „Gut anschnallen.“ Sie selbst legte den Sportgurt geschickt an und wartete bis auch Frida angeschnallt war. Sie trat auf das Gaspedal und mit quietschenden Reifen fuhr der Wagen aus der engen Parklücke. Bis zur nächsten Kreuzung schaffte es Frida nicht, sich nach vorne zu beugen, so sehr beschleunigte der Motor das Auto. Dann jedoch hing sie in den Gurten als Maja bremste und in die Kurve rutschend links ab bog, gerade als die Ampel von Grün auf Gelb umsprang. Erst als der Wagen die Höchstgeschwindigkeit erreichte fuhr Maja ruhiger. Sie bog ein paar Kreuzungen später auf eine Landstraße ab die aus der Stadt führte. Dort beschleunigte sie den Wagen, und lenkte ihn sicher über die kurvige Straße bis in den nächsten Ort. Dort bog sie von der Hauptstraße ab. In einem Wohngebiet bremste sie kurz ab und parkte vor einer Garage die vor einer Reihenhaussiedlung an der Straße stand.
„So, da wären wir.“ sagte Maja. Frida war ein wenig blass um die Nase. Majas Fahrstil war sehr sportlich und sie hatte mehrmals das Gefühl sich übergeben zu müssen. Maja sah sie lächelnd an. „Ist alles in Ordnung mit dir? Entschuldige, aber wenn die Herrin mit fährt, kann ich leider nicht so fahren. Aber es macht einfach zu viel Spaß den kleinen hier“ sie streichelte über das Armaturenbrett „mal richtig aus zu fahren.“ sie stieg aus und nachdem sie es geschafft hatte, den Gurt zu öffnen stieg auch Frida aus. Maja gab ihr ihre Tasche und sie folgte dieser zu dem letzten Haus der Reihe. Der kleine Vorgarten war hübsch und äußerst ordentlich. Ein blau gestrichener Lattenzaun grenzte diesen von dem Weg ab der vor den Häusern her führte. Der Weg die drei Meter vom Tor bis zur Haustür war mit kleinen Steinen gepflastert und von zwei sorgfältig gemähten Rasenflächen gesäumt. Links des Weges stand auf einem Baumstumpf eine Schale mit bunten Blumen, zur Rechten gab es einen Rosenstock dessen Blüten weiß leuchteten. Dieser war mit Steinen eingefasst.
„Ist das der gleiche Rosenstock wie in der Schule?“ fragte Frida und betrachtete diesen.
„Ja, das ist er, es ist ein Ableger davon.“ sagte Maja. Frida knickste vor dem Rosenstock und folgte Maja dann zur Eingangstür. Irgend etwas kam ihr seltsam vor, sie kam jedoch nicht darauf, was es war.
„I. und M. Becker“ las sie auf dem Klingelschild.

„Komm, ich zeige dir erst mal dein Zimmer, dann mache ich uns einen Tee.“ sagte Maja nachdem sie den kleinen Flur betreten hatten. Sie führte sie eine Treppe hinauf. Im ersten Stock gab es vier Türen. Im zweiten Stock, einem Dachgeschoss führte nur eine Tür von dem Flur weg. Ansonsten war das ganze Stockwerk ein einziger, offener Raum in dem nur eine Couchgarnitur mit einem kleinen Tisch stand.
„Hier wirst du die nächsten vier Wochen wohnen.“ Maja öffnete die Tür. Sie gingen in ein gemütlich eingerichtetes, kleines Zimmer. Neben dem Bett stand ein kleiner Nachttisch, gegenüber gab es einen kleinen Tisch an dem zwei Stühle standen und ein Schrank stand neben der Tür. Eine weitere Tür führte zu einem kleinen Badezimmer mit Dusche. „Ich hoffe, es gefällt dir.“ sagte Maja.
„Ja, es ist schön.“ sagte Frida etwas schüchtern. Ihr eigenes Zimmer zu Hause war mindestens doppelt so groß wie die Grundfläche des ganzen Hauses aber bei weitem nicht so gemütlich wie dieses hier. Über dem Bett gab es ein Dachfenster durch daß man den blauen Himmel sehen konnte. „sehr gemütlich.“ sagte sie leise.
Maja lachte „Das war früher mal mein Zimmer, nachdem die Herrin mich in der Schule gekauft hatte, habe ich hier drei Jahre lang gewohnt. Jetzt ist es nur noch ein Gästezimmer.“ Frida warf ihr einen erstaunten Blick zu.
„Schau nicht so. Ich war damals mindestens genau so schüchtern wie du jetzt. Es hat mehr als einen ganzen Tag gedauert bis ich mich das erste mal aus diesem Zimmer getraut habe und noch ein Jahr bis ich mich das erste mal getraut habe in ihr Schlafzimmer zu gehen während sie noch im Bett gelegen hat.“ Maja schaute verträumt aus dem Fenster.
„Was ist denn so lange passiert?“ fragte Frida ohne nach zu denken.
„Was soll passiert sein? Nichts.“ Maja lachte. „Und auch danach ist noch lange zeit nichts passiert. Ich habe den Haushalt gemacht und den Garten. Sonst nichts. Sie ist die Geduld in Person. Wahrscheinlich ist sie die beste Herrin die man sich nur wünschen kann.“
Frida nickte nur wortlos, diese Aussage kam ihr etwas übertrieben vor aber sie war sich sicher, daß auch etwas Wahrheit in diesem Satz steckte.
„Komm, wir gehen nach unten, lass die Tasche einfach stehen. Auspacken kannst du nachher. Wir machen uns einen Tee und setzen uns in den Garten.“
Frida folgte Maja ins Erdgeschoss in die kleine Küche. Dort setzte Maja Wasser auf und zeigte Frida wo sie die Tassen finden konnte. Sie gab Tee in ein Teesieb und hängte dieses in eine Kanne. Dann goss sie das Wasser auf nachdem es nicht mehr kochte. Nach drei Minuten nahm sie das Sieb aus der Kanne, stellte die Kanne, drei Tassen, Zucker, ein paar Scheiben Zitrone und Milch auf ein Tablett. Frida nahm dieses und folgte ihr in ein kleines aber gemütliches und helles Wohnzimmer. Auf einem halb hohen Schrank standen einige Vasen mit frischen Blumen, ein paar Figuren und viele gerahmte Bilder. Frida betrachtete im vorbei Gehen die Bilder. Einige dieser Bilder glaubte sie bereits gesehen zu haben. Es waren Bilder von einem Mann und einer Frau, einer Serva, die in die Kamera lächelten. Ein Hochzeitsbild zeigte Maja mit ihrer Frau und Herrin.
„Ach du Scheiße, ich bin sowas von tot.“ entfuhr es Frida. Sie blieb vor diesem Bild stehen und starrte es ungläubig an.
„Bitte, sowas sagt eine Serva nicht.“ sagte Maja ernst. „Was schaust du denn so?“
„Das… Das ist… Sie wird mich umbringen.“ stammelte Frida und starrte weiter das Hochzeitsfoto an welches Maja und Miss Isabella zeigte.



„Dann warst du das mit der Tunika?“ Maja brach in lautes Gelächter aus. Es dauerte etwas bis sie sich wieder gefasst hatte. Dann nahm sie Frida, die bleich und mit offenem Mund noch immer das Bild an starrte das Tablett ab und brachte es auf die Terrasse. „Komm, beruhig dich erst mal. Sie wird dir nicht gleich den Kopf ab reißen. Ich finde ja, das war ein sehr gelungener Scherz. Wenn er nicht gerade vor den Gästen passiert wäre, wäre das nicht mal besonders schlimm gewesen. Aber das konntest du ja nicht wissen.“
Frida folgte ihr auf die Terrasse. Sie sagte lieber nicht, daß sie und Kim die einzigen waren, die wussten was an diesem Montag Morgen passieren würde und daß sie fest damit gerechnet hatten daß es vor den Gästen passierte. Maja setzte sich und deutete auf einen Stuhl. Frida setzte sich und vergrub das Gesicht in den Händen.
„Trink erst mal einen Tee, dann geht es dir wieder besser.“ Maja reichte ihr eine Tasse und trank einen Schluck. Sie grinste noch immer breit.
Schweigend tranken die Beiden ihren Tee als ein Wagen auf der Straße hielt und kurze Zeit später jemand die Haustür öffnete. Maja stand auf und stellte sich neben die Tür. Frida sah zu ihr auf und beeilte sich, es ihr gleich zu tun. Nach einigen Geräuschen im Flur kam Miss Isabella auf die Terrasse und die beiden Knicksten. Frida hielt den Kopf gesenkt und wagte es nicht, sie an zu sehen.
„Guten Tag meine Herrin.“ sagte Maja.
Miss Isabella ging zu ihr und gab ihr einen Kuss. „Irgend jemand hat sein Auto auf meinen Parkplatz gestellt. So ein kleiner roter Sportwagen. Ich glaube, wenn der in zehn Minuten noch da steht, dann behalte ich ihn.“ sagte sie lächelnd.
„Verzeihung Herrin.“ sagte Maja grinsend. Miss Isabella gab ihr ihren eigenen Schlüssel und sie ging nach draußen.

„So, nun mal zu dir Frau Schneiderin.“ sage Miss Isabella. Frida betrachtete eingehend die Fließen der Terrasse.
„Sieh mich an, wenn ich mit dir rede.“ sagte Miss Isabella leise und ohne einen Anflug von Ärger in der Stimme.
„Verzeihung Miss.“ sagte Frida leise und hob den Blick. Sie war überrascht Miss Isabella lächeln zu sehen nachdem was sie angestellt hatte.
Noch immer lächelnd sagte Miss Isabella „So lange du hier bist, heißt das Herrin. Und nun mal zu der Sache mit meiner Tunika, eigentlich eine ziemlich gute Idee nicht gleich die erste um zu schneidern und dann noch den Faden wie zufällig liegen zu lassen. Ich nehme mal nicht an, daß du mir verraten wirst, wer noch alles daran beteiligt war. Aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, Kim und Chris haben Schmiere gestanden und Mara hat derweil die Tür geöffnet.“
„Ich bin dafür verantwortlich Mi… Herrin.“ Frida berichtigte sich im letzten Moment. „Es war meine Idee und ich habe ihre Tunika umgenäht.“
„Das glaube ich dir aufs Wort, aber ich glaube nicht, daß du das alleine warst. Aber egal, darüber reden wir in vier Wochen. Jetzt setz dich wieder.“ Miss Isabella setzte sich an den Tisch und schenkte sich Tee ein. Während Frida sich setzte, gab sie einen Löffel Kandis und einen Spritzer Zitrone in ihre Tasse und rührte bedächtig den Tee um.

„Zu aller Erst mal herzlich willkommen.“ sagte sie überaus freundlich. „Du bist nicht wegen der Sache mit meiner Tunika hier. Es gibt leider nicht viele Leute, die bereit sind, eine Serva für nur vier Wochen zu sich zu nehmen. Daher haben Miss Wilhelmina und ich beschlossen, daß du so lange zu mir kommst. Auch wenn ich der Meinung bin, daß es egal ist, ob du nach der Schule etwas ganz anderes machst als dein Leben als Serva zu verbringen ist es für die anderen Schülerinnen noch viel wichtiger als für dich, diese vier Wochen bei fremden zu verbringen und zu lernen wie es ist, als Serva zu leben. Nichts desto trotz werden wir dich behandeln wie eine Serva und du wirst dich genau so verhalten wie du es gelernt hast.“ Miss Isabella sprach ruhig und ohne die sonst übliche Strenge „So lange du hier bist, gelten einige Regeln. Einige werde ich dir jetzt erklären, andere, wenn es an der Zeit ist. Zuerst einmal, du darfst dich hier im Haus und im Garten frei bewegen. Nur das Schlafzimmer ist für dich verboten. Wenn es etwas wichtiges gibt, das keinen Aufschub duldet während Maja oder ich im Schlafzimmer sind, klopfst du und wartest bis wir heraus kommen. Wenn Gäste da sind, egal ob Majas oder meine, hast du dich im Hintergrund zu halten und gegebenenfalls zu bedienen. Ansonsten verrichtest du deine Arbeit und wirst nicht aus irgend etwas ausgenommen. Du wirst dich nur dann setzen, wenn wir dich dazu auffordern. Ansonsten hast du zu knien, egal ob beim Essen, im Garten oder sonst wo. Das gilt natürlich nicht für dein Zimmer. Zum Schluss noch eines, du wirst Majas Anweisungen genau so befolgen wie meine. Wie du sie ansprichst, das überlasse ich ihr, aber in den kommenden vier Wochen hast du mich, auch wenn es dir sicher schwer fallen wird, mit Herrin an zu reden. Das selbe gilt natürlich auch für Gäste. Und da ich die nächste Zeit Urlaub habe, wird es sicher auch mal vorkommen, daß Gäste hier sind, genau so wie es sicher gelegentlich vorkommen wird, das wir irgend wo eingeladen sind. Eventuell wirst du uns dann auch begleiten. Hast du dazu noch fragen?“

Frida war immer noch ein wenig verschreckt und sah sie an. Sie schüttelte stumm den Kopf.
„Gut, du wirst sicher ein paar Tage brauchen bis du dich eingewöhnt hast, aber ich denke, gerade dir sollte das recht schnell gelingen. Wenn du dich entsprechend benimmst, wird es dir hier hoffentlich auch ein wenig gefallen. Aber solltest du das nicht tun, wirst du mit den Konsequenzen leben müssen. Es gibt zwar in diesem Haus weder eine Gerte noch eine Peitsche,“ Frida warf ihr einen ungläubigen Blick zu. „Was denn? Meinst du, mir macht es übermäßig Spaß andere zu schlagen? Im Gegenteil. Aber es gehört nun mal zu meinem Beruf dazu. Aber das heißt nicht, daß ich nicht andere wirksame Möglichkeiten habe, eine Serva die frech, ungehorsam oder faul ist zu disziplinieren. Da kannst du gerne Maja fragen, was sie dazu sagt. Und jetzt gehst du am Besten nach oben und räumst deine Sachen ein. In ungefähr einer Stunde wird Maja dich rufen, dann hilfst du ihr, das Mittagessen zuzubereiten.“
Frida stand zögernd auf. „Ja Herrin.“ sagte sie, knickste und wollte gerade ins Haus gehen da sagte Miss Isabella „Warte einen Moment. Auf der Treppe liegt ein Beutel. Nimm ihn mit nach oben. Du hast jetzt vier Wochen Zeit, meine Tunika wieder zu nähen. Aber sollte ich nicht zufrieden damit sein, wirst du alles wieder auftrennen und noch einmal nähen. Und zwar so lange, bis ich damit zufrieden bin.“ Miss Isabella grinste sie breit an, nicht unfreundlich aber dennoch war Frida sich darüber klar, wie ernst sie es meinte. „Ja Herrin.“ sagte sie leise. „Es tut mir leid.“ fügte sie aus einem Gefühl heraus noch hinzu. Dann wandte sie sich ab und ging nach oben. Auf der Treppe nahm sie den Stoffbeutel in dem sich die Tunika befand mit und ging in ihr Zimmer. Dort räumte sie ihre wenige Kleidung in den Schrank.

- - - -

„Was willst du denn noch verdammt noch mal?“ hörte sie ihren Vater aus dem Wohnzimmer. Er war wie so oft in letzter Zeit ziemlich laut wenn er mit ihrer Mutter sprach. „Die Scheidung ist rechtskräftig, genau wie du es wolltest, also beschwer dich nicht.“ sagte er laut in sein Comm. „Sie ist 17 Jahre alt. Und ich werde sie ganz bestimmt nicht zwingen dich zu besuchen.“
Er sah auf als sie aus er Küche ins Wohnzimmer kam. „Deine Mutter ist dran, sie möchte mit dir sprechen.“
„Ich will aber nicht mit ihr sprechen.“ rief sie so laut, das ihre Mutter es auch sicher mit bekam. „Wenn sie mit mir reden will, hätte sie nicht auch noch abhauen sollen.“ sie warf ihrem Vater einen wütenden Blick zu, ging aus dem Wohnzimmer in den Flur und schlug die Tür so laut sie konnte hinter sich zu.
Bernd schaute seiner Tochter hinter her und schüttelte den Kopf. Er war sich sicher, daß die relativ vernünftige Art und Weise wie sie in den letzten Wochen miteinander umgegangen war wieder vorbei war. Saskia sagte etwas und er nahm sich zusammen während sie redete. „Du kannst deinen Anwalt gerne anrufen. Aber der wird dir das Selbe sagen. Du kannst sie nicht dazu zwingen.“ er drückte wütend auf den Knopf der das Gespräch beendete und warf das Comm auf den Tisch.

Es dauerte eine Weile und einen starken Kaffee bis er sich wieder beruhigt hatte. Er ging die Trappe hinauf und klopfte an ihre Zimmertür.
„Was ist denn?“ rief sie von drinne. Er öffnete die Tür ein Stück weit und sah sie weinend auf ihrem Bett liegen wie so oft in letzter Zeit. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Wie so oft kam er sich einfach nur hilflos vor. Er ging zu ihrem Bett und setzte sich auf die Kante. „Es tut mir leid. Aber was soll ich denn machen? Ich muss dich doch wenigstens fragen. „Er legte die Hand auf ihren Arm. Sie zog ihn wenigstens nicht weg, was er als gutes Zeichen auffasste. „Ich habe hier was für dich.“ Er holte den Umschlag aus seinem Jackett und hielt ihn ihr hin. „Hab ich heute morgen abgeholt.“
„Was ist das?“ fragte sie und wischte sich die Tränen mit dem Ärmel aus dem Gesicht. Ein paar ihrer langen, blonden Strähnen hingen ihr vor den Augen.
„Mach doch einfach auf. Sieht ziemlich offiziell aus. Ich hoffe nur, du hast nichts angestellt.“
Sie nahm den Umschlag und riss ihn auf. Eine kleine Karte aus Plastik fiel heraus. Sie nahm diese und schaute sie sich an. Er sah wie sich ihre Laune schlagartig besserte. „Super.“ sagte sie strahlen. „Kann ich heute Abend dein Auto haben?“
„Ich glaube, das lassen wir besser mal. Immerhin sind es noch drei Wochen bis zu deinem Geburtstag.“ sagte er lachend.
Schmollend sah sie ihn an. Trotzdem setzte sie sich auf und umarmte ihn. „Danke Paps.“
35. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 25.02.17 14:21

Weil’s dieses Mal etwas länger gedauert hat gibt’s nen Schokoriegel, ach nee, das war was Anderes. Dann gibt’s eben noch einen etwas ruhigeren Teil.

- - -

„Dann komm mal mit.“ sagte der Mann der sie ersteigert hatte zu Mara.
„Ja Herr.“ sagte diese, knickste und folgte ihm nach draußen. Während sie die Treppen nach unten gingen sagte er „Ich nehme an, das ist für dich das erste Mal?“
„Ja Herr.“ sagte Mara unsicher.
„Dann willkommen im Club, für mich ist es das auch. Ich habe nur die Regeln gelesen und die Einweisung von Wilhelmina bekommen, mehr als das, weiß ich auch nicht. Also ich heiße Julian König. Aber ich nehme an, du musst mich mit Herr oder so anreden. Er schaute zu Mara die schweigend links neben ihm her ging.
„Wie Sie es wünschen Herr.“ Mara war sich nicht sicher was sie dazu sagen sollte, dies schien ihr die beste Wahl zu sein.
„Dann sag einfach Julian zu mir. Das Herr und so gefällt mir nicht besonders. Ich bekomme das immer bei meinen Bekannten mit. Ich meine, die leben zusammen, hocken die meiste Zeit im selben Raum, sitzen zusammen am Tisch und schlafen im selben Bett. Das ist doch albern.“ er schaute zu Mara die wortlos nickte, sie wollte nicht widersprechen, hielt aber das höfliche Herr dennoch für die bessere Anrede. „Und wie heißt du? Ich kenne bisher ja nur deine Nummer. Und mit 241809 will ich dich nicht die nächsten vier Wochen lang anreden müssen.“
„Mein Name ist Mara Herr Julian.“ sagte sie schüchtern.
Julian lachte. „Also bitte, entweder Julian oder Herr, beides zusammen ist ja noch schlimmer als der Herr.“
„Ja Herr.“ sagte Mara. Sie erreichten das Tor und gingen auf die Straße. Julian wies auf einen großen Wagen der am Straßenrand stand. „Deine Sachen werf in den Kofferraum. Dann geht’s auch gleich los, ich muss noch arbeiten. Wir werden wohl erst am Nachmittag zu Hause sein. Wenn du Hunger hast, einfach Bescheid sagen, wir halten dann irgend wo.“
Während Mara ihre Tasche im Kofferraum verstaute stieg Julian auf der Beifahrerseite des Wagens ein. Mara schaute ihn verdutzt an. „Na, du fährst.“ sagte er und deutete auf die Fahrerseite des Wagens.
„Ich habe doch keinen Führerschein Herr.“ sagte Mara verunsichert und blieb neben der Beifahrertür stehen.
„Na fantastisch. Aber fahren kannst du doch, oder?“
„Etwas Herr.“
„Gut, dann steig ein, ich hab ja noch ein wenig Zeit.“ wieder deutete er auf die Fahrerseite, nahm drei runde Schilder mit einem großen, grünen F vom Rücksitz, stieg aus und befestigte diese an den Seiten und der Kofferraumklappe. Dann stieg er wieder ein und setzte sich. „Jetzt darfst du fahren.“ sagte er.
Zögernd stieg Mara auf der Fahrerseite ein und schnallte sich an. Sie legte den Wahlschalter auf ’vorwärts’ und wollte los fahren.
„Stop. Erst stellst du dir den Sitz ein. Du kommst doch so kaum an die Pedale.“ sagte er.
Er hatte Recht, sie musste sich ziemlich strecken um überhaupt an die Pedale zu kommen. Aber so etwas hatte sie früher auch nie großartig gestört. Mara stellte den Wahlschalter wieder zurück in die Mittelstellung und stellte den Sitz so ein, daß sie gut an die Pedale kam. Sie wollte nicht gerade einem Fahrlehrer verraten, das sowas nebensächlich war, wenn man gerade dabei war ein Auto zu klauen. Dabei kam es nur darauf an, möglichst schnell zu verschwinden. Für solche Nebensächlichkeiten hatte sie meist erst denn Zeit wenn sie die Stadt bereits verlassen hatte.
„Wenn du gut an die Pedale kommst und auch gut sehen kannst, dann blinkst du und wenn von hinten kein Auto kommt, fährst du langsam los.“ Mara schaute auf die Monitore und wartete bis hinten frei war, dann stellte sie den Wahlhebel wieder auf vorwärtsfahrt, schlug das Lenkrad ein und trat beherzt aufs Gaspedal. Der Wagen schnellte mit einem Satz vor und sie lenkte in die andere Richtung so daß der Wagen gerade auf der Straße fuhr. Julian, der bisher eher lässig auf dem Sitz gesessen hatte, setzte sich nun gerade hin und hielt sich am Handgriff über der Tür fest. „Da vorne rechts.“ sagte er. An der Abzweigung bremste Mara kurz, schlug das Lenkrad ein und beschleunigte noch in der Kurve so stark, daß die Reifen quietschten. „So so, fahren kannst du ja anscheinend, obwohl du keinen Führerschein hast. Aber jetzt kannst du langsam fahren. Die Polizei ist nicht hinter uns her und geklaut ist dieses Auto auch nicht.“ sagte Julian.
Mara nahm den Fuß vom Gaspedal und ließ den Wagen ausrollen. Sie starrte ihn an und fragte „Woher wissen Sie…?“
„Ich wusste es bis jetzt nicht, aber ich kann eins und eins zusammen zählen. Jetzt hältst du dich aber an die Geschwindigkeit. Fahr weiter und da vorne dann links.“ Als Mara nun langsamer weiter fuhr entspannte er sich sichtlich und setzte sich wieder bequem in den Sitz. Er musste nur selten eingreifen wenn Mara die Beschilderung nicht beachtete oder etwas zu schnell fuhr. Er war erstaunt wie sicher und routiniert sie fuhr. Nachdem sie eine gute halbe Stunde durch die Stadt gefahren waren sagte er „So, da Vorne hältst du an und setzt dich nach hinten. Da steht mein erster Fahrschüler.“ Mara lenkte den Wagen an den Straßenrand, stieg aus und setzte sich in den Fond.
„Hier, damit dir nicht langweilig wird.“ sagte er und gab ihr ein Pad. Sie tippte darauf und ein Test erschien darauf.
Der Fahrschüler stieg in den Wagen, stellte den Sitz ein und fuhr los. Bei ihm musste Julian wesentlich öfter eingreifen als bei Mara. Diese löste verschiedene Prüfungen und bekam immer recht ernüchternde Ergebnisse angezeigt. So ging es bis zum frühen Nachmittag, ein Fahrschüler wurde abgesetzt, Mara fuhr den Wagen bis zu dem Ort wo der nächste bereits wartete und stieg dann nach hinten wo sie weitere Prüfungen versuchte zu lösen. Während sie zuerst einfach versuchte, Fragen die bereits vorgekommen waren so zu beantworten wie sie vorher richtig gewesen wären, ging sie langsam dazu über, sich diese durch zu lesen und versuchte zu verstehen worum es eigentlich ging.

Nachdem sie eine Fahrschülerin, die Letzte an diesem Tag, abgesetzt hatten, fuhren sie in eine Hochhaussiedlung am Stadtrand. Dort musste Mara den großen Wagen in die enge Tiefgarage eines Hochhauses lenken. Die Schranke an der Einfahrt öffnete sich automatisch und sie lenkte den Wagen sicher zu einem gekennzeichneten Parkplatz. Sie stiegen aus und als Julian ihre Tasche aus dem Kofferraum geholt hatte, gingen sie zu einem Aufzug und fuhren in den 25sten Stock. Dort betraten sie eines der Appartements.
„Willkommen in meinem Wohnklo, wie meine Eltern es nennen.“ sagte Julian lachend. „Ich zeig dir mal alles, viel gibt’s ja nicht zu sehen. Das hier ist die Wohnessküche.“ er deutete vage in den großen Raum in dem sie gerade standen. Neben dem Eingang befand sich eine Küchenzeile. Mitten im Raum stand eine großzügige Kochinsel mit Herd. Weiter vorne im Raum stand ein Esstisch mit sechs Stühlen auf dem ein großer Haufen Kleidungsstücke lagen. Links davon befand sich eine große Sitzlandschaft mit Couchecke, Diwan und Tisch. An der Wand hing ein riesiger Fernseher über einem breiten Sideboard. „Hier ist der sogenannte Wäscheraum.“ er öffnete eine Tür neben dem Eingang, gegenüber der Küche. In dem kleinen Raum standen eine Waschmaschine und ein Trockner. Quer auf diesen stand ein Wäschekorb mit Wäsche. Auf dem Boden standen in einer Reihe mehrere Paar Schuhe. Er schloss schnell die Tür und ging durch die Essecke zu einem Durchgang in einem schmalen Flur. „Da ist mein Schlafzimmer und hier das Bad.“ er öffnete zwei Türen und schloss diese schnell wieder. In beiden Zimmern sah Mara eine gewisse Unordnung. Sie fragte sich, wo sie schlafen sollte und sah sich bereits die nächsten vier Wochen auf der Couch liegen. Doch dann öffnete er eine weitere Tür. „Hier kannst du dich breit machen.“ Mara folgte ihm in das kleine Zimmer. Hier gab es ein Bett, einen Kleiderschrank und einen Schreibtisch mit einem bequem aussehenden Bürostuhl aus Leder. Auf dem Schreibtisch stand ein kleiner Fernseher. Dieses Zimmer war im Gegensatz zum Rest der Wohnung ordentlich aufgeräumt. Mara stellte ihre Tasche vor das Bett und sah sich um. „Da ist die Dusche, die hast du für dich alleine.“ er öffnete eine weitere Tür. „Sonst gibt es hier nur noch einen Balkon und das war’s auch schon. Ich nehme an, du kannst kochen?“ er deutete zur Küche.
„Ja Herr.“ sagte Mara.
„Klasse. Ich bekomme nämlich gerade mal Rühreier hin. Am Besten du machst uns mal was. Ich hab einen Bärenhunger.“
„Ja Herr, was soll ich denn machen?“
Er schaute sie etwas ratlos an. „Am Besten, du schaust einfach, was du aus dem was da ist hin bekommst. Vielleicht solltest du dabei gleich auf schreiben, was wir morgen noch einkaufen müssen. Viel ist nämlich nicht im Kühlschrank.“
Mara knickste und ging in die Küche. Dort schaute sie in den Kühlschrank. Sie fand eine Packung Eier, deren Ablaufdatum mehrere Monate in der Vergangenheit lag. Die wollte sie am Besten garnicht erst versuchen zu benutzen. Außer diesen gab es mehrere Becher fertigen Pudding und ein Bund Bananen. Im Gefrierfach fand sie einige Fertigpizzen und andere Fertiggerichte. Die würde sie wohl machen müssen, wenn sie nichts anderes fand. Doch dann fand sie wenigstens zwei Beutel Mehl und eine Tüte Milch, zudem weitere Backzutaten die jedoch auch zusammen nicht all zu viel her gaben. Sie ging zu Julian der es sich mittlerweile auf der Couch bequem gemacht hatte und sich im Fernsehen die Nachrichten an sah.
„Herr?“ fragte sie und knickste.
„Ja?“ Julian sah auf.
„Das einzige, was ich machen könnte sind wohl Pfannkuchen mit Banane. Die Eier sind leider nicht mehr gut. Oder Fertigpizza.“
„Dann mach einfach mal die Pfannkuchen.“ sagte er.
„Darf ich fragen was Sie sonst gerne essen, damit ich weiß, was ich alles auf die Einkaufsliste schreiben muss.“
„Ich esse eigentlich alles außer Meeresfrüchten, Fisch und Spinat. Am liebsten natürlich ein schönes Steak, aber da habe ich eine Adresse. Der Koch macht die besten Steaks der Stadt.“ Mara knickste und ging wieder in die Küche. Dort musste sie erst einmal Geschirr spülen. Sie nahm sich eines der Haargummis vom Handgelenk und band sich die Haare nach hinten, ein Trick den ihr Miss Isabella gezeigt hatte. Sie ließ Wasser in das Spülbecken laufen und spülte schnell alles was sie benötigte, einen Teil des Geschirrs stellte sie in die Spülmaschine. Dennoch blieb einiges liegen was dort nicht mehr hinein passte. Sie stellte diese noch an und bereitete dann aus zerdrückten Bananen, Mehl, Backpulver und etwas Zucker einen Teig zu den sie in der Pfanne briet. Die Pfannkuchen stellte sie in den Ofen bis der ganze Teig verarbeitet war. Dann nahm sie ein Glas, füllte es mit Fruchtsaft, legte einen der Pfannkuchen auf einen Teller und stellte beides zusammen mit Besteck auf ein Tablett. Dies trug sie an den Couchtisch und knickste.
„Sieht lecker aus.“ sagte Julian. „Isst du nichts?“
„Wenn ich darf Herr?“
„Na, sicher, du sollst ja schließlich nicht verhungern, hol dir auch was und nimm Platz.“ er deutete auf einen der Sessel gegenüber der Couch.
„Vielen Dank Herr.“ sagte Mara, knickste und ging in die Küche wo sie ein weiteres Tablett füllte. Sie ging zurück zum Esstisch und stellte das Tablett darauf. Dann stellte sie sich vor den Tisch und wartete.
„Du kannst dich ruhig setzen. Aber ich nehme an, du wartest das ich es dir erlaube.“
„Ja Herr.“
„Na, dann nimm endlich platz und iss.“
„Vielen Dank Herr.“ Mara kniete sich auf den weichen Teppich vor den Tisch und begann zu essen. Julian aß und schaute gelegentlich zu Mara. Nachdem er den Pfannkuchen gegessen hatte sagte er „Das schmeckt gut, gibt es noch welche davon?“
„Ja Herr.“ sagte Mara, stand auf, nahm seinen Teller und holte ihm noch einen der Pfannkuchen.“
„Danke Dir.“ sagte er und aß diese auf. Mara brachte, nachdem er auch den letzten gegessen hatte, das Geschirr in die Küche. „Was soll ich denn nun machen Herr?“ fragte sie.
„Ich weiß nicht, es ist das erste Mal, daß ich eine Serva habe.“ er schaute sie verlegen an.
„Ich könnte die Küche aufräumen und die Wäsche waschen.“ sie deutete auf Wäschehaufen auf dem Esstisch.“
„Das klingt nach einer guten Idee. Am Besten fängst du mal mit der Küche an, aber übertreib es nicht. Das sieht schon so lange so aus, da muss nicht alles sofort gemacht werden.“
Mara konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie knickste und ging in die Küche wo sie begann das restliche Geschirr zu spülen und auf zu räumen. Als sie gerade dabei war, ab zu trocknen klingelte es. Sie schaute zu Julian der sofort hektisch auf stand.
„Maike.“ sagte er. „Die hatte ich ganz vergessen. Machst du bitte auf, ich ziehe mich nur schnell um.“ er verschwand hektisch im Schlafzimmer.
Mara trocknete die Hände und nahm das Gummi aus den Haaren. Dann ging sie zur Tür und öffnete. Vor der Tür stand eine Frau in Jeans, Turnschuhen und gelber Sommerbluse. Mara knickste und begrüßte die Besucherin mit einem „Guten Tag Herrin.“
„Oh, Entschuldigung, ich glaube, ich bin zu früh aus dem Aufzug ausgestiegen. Ich wollte eigentlich zu Herrn König.“ sagte die Frau und sah etwas verwirrt aus.
„Der Herr zieht sich gerade um.“ sagte Mara und deutete auf den Durchgang zum Schlafzimmer. In diesem Moment kam Julian schon heraus. Er hatte sich in aller Eile umgezogen.
„Hallo Maike.“ sagte er, ging zu der Frau und gab ihr einen flüchtigen Kuss. Zu Mara sagte er „Pass auf, wir gehen ins Kino und dann essen. Ich weiß nicht, wann ich zurück komme. Du kannst von mir aus fernsehen.“ Dann schob er die Frau aus der Tür. Mara sah gerade noch daß ein Stück seines Hemdes hinten aus der Hose heraus schaute. Sie wollte noch etwas sagen, da war die Tür aber schon ins Schloss gefallen.

Mara stand etwas ratlos vor der geschlossenen Tür. Sie zuckte mit den Schultern. Dann ging sie zurück in die Küche und spülte das Geschirr fertig und begann diese auf zu räumen. Als sie auf die Uhr sah, war es gerade einmal acht Uhr abends. Sie sah sich um und ging ins Wäschezimmer wo sie begann die Wäsche zu sortieren und stellte die Waschmaschine an. Dann ging sie in ihr Zimmer und begann ihre Sachen in den Schrank zu räumen. Als sie damit fertig war schaute sie nach der Wäsche. Es dauerte sicher noch eine Stunde bis diese fertig war. Also ging sie zurück in ihr Zimmer und stellte den Fernseher an. Dort lief gerade eine Nachrichtensendung. Mit all den Ereignissen konnte sie nicht viel anfangen. Dort wurde eine ganz andere Welt gezeigt als sie sie im letzten Jahr erlebt hatte. Sie schaltete um und fand einen Film den sie ganz interessant fand. Als dieser fertig war schaute sie nach der Wäsche und steckte die Sachen in den Trockner. Dann beschloss sie ins Bett zu gehen. Auf dem Nachttisch stand ein Wecker den sie für morgen früh stellte. Sie lag noch einige Zeit wach im Bett und schlief irgend wann ein.


8 – Probemonat


Seit einer Woche war Frida nun schon bei Herrin Isabella und Maja. Sie hatte sich gut eingelebt und es hatte sich eine gewisse Routine entwickelt. Nach dem Aufstehen ging es in Sportsachen nach draußen um zu Laufen, allerdings ohne das in der Schule noch immer obligatorische exerzieren der Haltungen und den damit verbundenen Schlägen mit der Gerte. Dann wurde geduscht und sich angezogen. Frida war für dafür zuständig den Tisch zu decken, eigentlich waren es zwei Tische denn sie musste an einem niedrigen, kleinen Tisch knien während Isabella und Maja am Esstisch saßen. Sie musste das Frühstück zubereiten und Maja bei den anderen Mahlzeiten zur Hand gehen. Zwischen den Mahlzeiten putzte sie das Haus während Maja meistens im Garten arbeitete.

Als sie an diesem Morgen fertig angezogen die Treppe herunter ging hörte sie im Bad im ersten Stock eindeutige Geräusche die ihr sagten, daß sie heute wohl etwas länger auf die Beiden warten würde. Sie deckte die beiden Tische, stellte Aufschnitt, Butter, Honig und Marmelade auf den Servierwagen neben dem Esstisch und schnitt die Brötchen an von denen sie jeweils zwei Stück auf jeden Teller legte.

„Ich verstehe nicht, wie ihr das in der Schule jeden Morgen machen könnt.“ Maja war gerade herunter gekommen und stellte die Kaffeemaschine aus. „Da ist man doch schon vollkommen geschafft bevor der Tag richtig angefangen hat.“
„Also ich finde das überhaupt nicht so schlimm.“ sagte Frida. „Ich glaube, das würde mir sogar fehlen.“
Maja lachte. „Mir ganz sicher nicht. Ich bin froh, das ich das nur am Wochenende machen muss oder wenn die Herrin Urlaub hat.“
„In der Schule hast du das auch jeden Tag gemacht. Das es dir jetzt so schwer fällt ist einfach die Strafe dafür, daß du es nicht auch machst, wenn ich nicht zu Hause bin meine liebste Maja.“ Herrin Isabella stand in der Küchentür und beobachtete die Beiden. Sie drehten sich um und knicksten.
„Ja Herrin.“ sagte Maja ein wenig missmutig.

Sie gingen ins Esszimmer wo Isabella bereits am Tisch saß und wie jeden Morgen die Zeitung las. Maja schenkte allen Kaffee ein und setzte sich auf ein Zeichen Isabellas an den Tisch. Auch Frida kniete sich nun vor den kleinen Tisch und sie begannen zu essen.

„Ich hoffe, es gefällt dir hier zumindest ein wenig.“ sagte Herrin Isabella nachdem sie gegessen hatten und Frida gerade dabei war den Tisch ab zu decken. Sie las noch in der Zeitung und trank ihren Kaffee.
„Ja Herrin, sehr sogar. Ich glaube, ich könnte mich glatt daran gewöhnen.“ sagte Frida ohne groß nach zu denken.
„Das freut mich. Ich glaube, ich muss deiner Lehrerin sagen, daß es bisher nichts an deinem Verhalten auszusetzen gibt. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dir.“ sagte Herrin Isabella.
„Vielen Dank Herrin.“ antwortete Frida mit rotem Kopf. Ein solches Kompliment hatte sie nicht erwartet.
„Ich gehe nach oben, mich um ziehen, wenn du den Tisch abgeräumt hast, läufst du bitte noch mal in die Bäckerei und holst sechs Brötchen.“ Isabella holte einen Geldschein aus der Hosentasche und legte ihn auf den Tisch.
„Ja Herrin.“ sagte Frida und knickste.

Maja hatte bereits das Geschirr in die Spülmaschine geräumt und auch alles Andere ordentlich verstaut als Frida mit den Brötchen zurück kam. „Das ging aber schnell.“ sagte sie „Dann können wir sie gleich belegen.“ Sie holte Butter, Schinken, Käse und einige hartgekochte Eier. Die Beiden belegten die Brötchen und packten sie in Frischhaltebeutel. Zusammen mit einigen Flaschen Saft und Wasser packten sie diese in eine große Kühlbox mit Rollen und einem ausfaltbaren Griff an dem man die Box wie einen Koffer hinter sich her ziehen konnte. Maja holte einige mit einem blauen Gel gefüllten Beutel aus dem Eisfach und packte diese mit in die Kühlbox.
„Hast du auch eine andere Tunika als diese?“ fragte Maja.
„Nein, nur die hier. in der Schule gibt es keine anderen.“ antwortete Frida.
„Dann komm mal mit, ich geb dir eine von mir.“ Maja ging nach oben und Frida folgte ihr. Vor dem Schlafzimmer blieb sie stehen und wartete auf Maja die nach kurzer Zeit mit einer blauen Tunika heraus kam. „Zieh die hier mal an, ich glaube, die steht dir ganz gut.“
„Und zieh am Besten deine Sportsachen darunter an. Und nimm deine Sandalen mit.“ rief Herrin Isabella ihr aus dem Schlafzimmer zu.
„Ja Herrin.“ sagte Frida und knickste obwohl Isabella sie sicher nicht sehen konnte, was ihr ein breites Grinsen von Maja einbrachte. Sie ging nach oben und zog sich um so wie die Herrin es ihr gesagt hatte. Die Tunika stand ihr tatsächlich sehr gut, fand sie als sie sich im Spiegel betrachtete. Sie war aus einem einfachen hellblauen Stoff und besaß an Stelle eines Gürtels eine breite Knopfleiste die vom Hals bis knapp über die Knie reichte. Die Tunika selbst reichte ihr bis an die Knöchel und war am Saum mit gelben Band abgesetzt. Auch an den weiten Ärmeln waren die Säume ebenfalls mit diesem Band abgesetzt. An der Taille war diese Tunika etwas enger geschnitten so daß diese noch betont wurde. Nachdem sie auch noch ihre Sandalen angezogen hatte ging sie nach unten und wartete.

„Dann sind wir ja fertig. Frida nimm bitte die Kühlbox mit.“ sagte Herrin Isabella. Sie und Maja gingen voraus zum Auto, einem geräumigen Kombi, und Frida folgte den Beiden. Die Kühlbox räumte sie in den Kofferraum, zusammen mit einer großen Reisetasche die Maja trug. Sie hatte eine ähnliche Tunika an wie Frida, nur war ihre in einem hellen Grün gehalten das gut zu ihren roten Haaren passte. Isabella trug eine weite, blaue Sommerhose und ein weißes Top, Darüber trug sie eine lange Sommerjacke. Sie setzte sich ans Steuer und fuhr, nachdem Maja und Frida sich gesetzt und angeschnallt hatten los.
„Wo geht es denn hin Herrin?“ fragte Frida.
„Das wirst du schon sehen, wenn wir da sind.“ gab Herrin Isabella lachend zurück.

Nach wenigen Minuten lenkte sie den Wagen auf die Schnellstraße. Auf der Zufahrt beschleunigte sie den Wagen und ließ dann das Steuer gehen. Der Wagen fädelte sich von selbst in den fließenden Verkehr ein hielt immer den selben Abstand zum voraus fahrenden Fahrzeug.
Nach einer knappen halben Stunde lenkte Isabella den Wagen von der Schnellstraße herunter und fuhr über eine Landstraße. Nach weiteren 20 Minuten, wurde der Verkehr immer dichter, die Autos schienen aus allen Richtungen zu kommen und auf das selbe Ziel zu zu steuern. Sie lenkte den Wagen auf einen riesigen Parkplatz. Hinter einigen hohen Bäumen konnte Frida ein Riesenrad sehen und eine große Achterbahn.

Sie stiegen aus dem Wagen und holten Tasche und Kühlbox aus dem Kofferraum. Von weitem konnte man Schreie hören als die Achterbahn in einen Looping fuhr. Frida musste nun die Reisetasche tragen während Maja die Kühlbox den langen Weg vom Parkplatz bis zum Eingang des Parks zog. Frida fragte sich, wozu die Tasche sein sollte, folgte den Beiden aber schweigend. Ihre Eltern hatten nie Zeit um mir ihr etwas anders zu unternehmen. Ihr Vater musste sich ständig um die Firmen kümmern und ihre Mutter war dauernd mit irgend welchen Empfängen oder offiziellen Veranstaltungen beschäftigt. Sie selbst war bis vor einem Jahr in einem ziemlich teuren Internat in Stockholm gewesen und so war es das erste Mal für Frida daß sie in so einem Park war.

Am Eingang holte Isabella drei an Bändern befestigte, eingeschweißte Karten aus der Handtasche und gab Maja und Frida je eine davon. Sie selbst hängte sich das Band mit der Karte um den Hals. Die Beiden taten es ihr gleich und folgten ihr zum Eingang. Eine Frau, nicht älter als Frida, in einer bunten Uniform scannte die Karten, sie öffnete ihnen eine kleine Tür in dem Durchgang und hieß sie herzlich willkommen.
„Warten Sie bitte einen Moment.“ sagte sie freundlich. „Ein Shuttle bringt Sie gleich zum Hotel.“
„Ein Hotel?“ fragte Frida, „Das geht doch nicht, das kostet doch sicher ein Vermögen.“
„Erstens, mach du dir mal keine Gedanken darum und zweitens heißt daß ’das kostet doch sicher ein Vermögen Herrin.’.“ gab Isabella zurück.
Frida wurde rot und sagte leise „Entschuldigung Herrin.“

Isabella sah sie an und konnte ehrliches Bedauern in Fridas Blick erkennen. Sie fragte sich, was hinter ihrer Stirn wohl vorgehen mochte. In der Schule war sie immer eine der Ersten die sich an irgend welchem Unsinn beteiligte und meistens ziemlich vorlaut. Aber seit Anfang der Woche hatte sie sich verändert, nicht langsam sondern urplötzlich. Sie war still und ernst und befolgte jede Anweisung schnell und genau ohne irgend welchen Unsinn zu veranstalten den sie von ihr erwartet hätte. Gleich am ersten Morgen nach dem sie zu ihnen gekommen war hatte sie ihr sogar die säuberlich genähte Tunika gegeben. Die Nähte waren von Hand genäht und wiesen selbst nach sorgfältiger Kontrolle keinen Fehler auf. Sie hatte sich gefragt, wie lange sie wohl daran gearbeitet hatte um das so sauber und ordentlich hin zu bekommen. Jedenfalls sah sie an diesem Morgen recht müde aus als hätte sie die ganze Nacht daran gearbeitet. Isabella hatte den Eindruck, daß alleine die Tatsache daß sie Frida eben korrigiert hatte, mehr gesessen hatte als es ein Hieb mit der Gerte getan hätte. Sie beschloss Frida bei Gelegenheit danach zu fragen woher diese Veränderung kam.

Es dauerte keine zwei Minuten bis ein Golfwagen angefahren kam. Der Fahrer begrüßte sie freundlich und lud Tasche und Kühlbox auf eine kleine Ladefläche. Die drei setzten sich in den Wagen und wurden zu einem Hotel auf dem Gelände gebracht. Dort nahm Frida wieder die Reisetasche und folgte den Beiden zum Eingang. Zwei Männer in altertümlichen, aufwändigen Pagenuniformen hielten ihnen die Türen auf und verbeugen sich.

Am Empfang wurden sie ebenfalls freundlich begrüßt und Isabella checkte sie ein. Sie wurden von einem anderen Pagen der Frida die Tasche ab nahm auf ihr Zimmer geführt. Das Zimmer war eine Suite mit Schlafzimmer, einem kleinen Aufenthaltsraum und einem geräumigen Badezimmer. In dem Schlafzimmer stand neben einem großen Doppelbett ein einfaches Bett. Sollte sie hier schlafen, im selben Zimmer wie Herrin Isabella und Maja? fragte Frida sich im Stillen. Doch da es hier schon zwei Betten gab, war dies wohl das naheliegendste. Der Page stellte die Tasche vor das Bett.
„Das Frühstücksbuffet im Speisesaal ist von sieben bis zehn Uhr geöffnet. Den Park können sie als Hotelgast bis 23 Uhr besuchen, danach wird dieser geschlossen. In den Gaststätten bekommen Sie das Essen mit ihren Karten. Es wird dann später mit der Hotelrechnung beglichen.“ erklärte der Page. „Jeden Abend um 20 Uhr findet auf der Hauptstraße die große Parade statt. Wenn Sie den Wellnessbereich buchen möchten oder sonst etwas wünschen, dann rufen Sie einfach den Service an.“ er deutete auf ein Comm neben der Eingangstür. „Der Pool steht Ihnen bis zwei Uhr morgens zur Verfügung.“ Isabella bedankte sich bei ihm und gab ihm einen Schein als Trinkgeld.

„Ich glaube, die Kühlbox hätten wir auch zu Hause lassen können.“ sagte sie während Maja zusammen mit Frida die Sachen in den Kleiderschrank räumten. Frida war überrascht, daß auch ihre zweite Garnitur Sportsachen und einige ihrer Tuniken in der Reisetasche waren.

„So, dann kommt mal ihr Beiden, wir wollen jetzt mal Spaß haben.“ sagte Herrin Isabella nachdem alles im Schrank verstaut war. Sie ging aus dem Zimmer, gefolgt von Maja und Frida. Sie gingen einen gepflasterten Weg entlang durch eine Sperre mit Drehkreuzen die sie mit ihren Karten aktivieren konnten und befanden sich direkt im Park. „Wo wollen wir denn zu erst hin?“ fragte sie.
„Wir fahren Achterbahn.“ sagte Maja begeistert.
„Na, wenn das so ist.“ Isabella grinste breit „Dann auf ins Vergnügen.“ sie ging schnurstracks zu der nächsten Achterbahn. Anstatt sich an der langen Schlange an zu stellen ging sie an dieser vorbei auf eine kleine Tür in der Absperrung zu und zeigte einem Mann in Uniform ihre Karte. Dieser bat sie einen Moment zu warten und öffnete ihnen die Tür nachdem die Bahn angehalten hatte und die anderen Fahrgäste ausgestiegen waren. Frida sah sie fragend an.
„Schau mal auf deine Karte, das sind VIP Tickets. Da brauchen wir nicht überall lange an zu stehen sondern können fast überall direkt mit fahren. Wenn nachher mehr Betrieb ist müssen wir hier zwar auch warten aber bei Weitem nicht so lange wie die Anderen.“

Den ganzen Vormittag über gingen sie zusammen von einem Fahrgeschäft zum Anderen. Maja ging neben Herrin Isabella die den arm um ihre Taille gelegt hatte während Frida mit etwas Abstand hinter den Beiden her ging. Bei der dritten Achterbahn an diesem Vormittag, eine mit mehreren Loopings und anderen Schikanen war Frida froh außer dem Frühstück noch nichts gegessen zu haben. Obwohl sie etwas blass um die Nase war, hatte sie, genau wie die beiden Anderen großen Spaß an diesem Vormittag.

Als es Zeit wurde zu Mittag zu essen gingen sie zusammen in eines der Restaurants und bestellten sich am Tresen ihr Essen. Herrin Isabella ging geradewegs auf einen niedrigen Tisch zu der für Serva reserviert war. Sie setzte sich im Schneidersitz davor und nickte Maja und Frida zu, Platz zu nehmen. Nachdem ihre Nummer aufgerufen wurde, schickte sie Frida los, das Essen zu holen. Diese nahm die beiden Tabletts und brachte sie an den Tisch. Sie stellte diese ab und knickste. Herrin Isabella nickte und sie kniete sich wieder an ihren Platz.

Nach dem Essen sagte Herrin Isabella. „So Frida, du brauchst nicht den ganzen Tag hier mit uns herum zu laufen. Wenn du willst, kannst du gerne auch alleine los ziehen. Wir treffen uns um 19 Uhr dann wieder hier. Wenn irgend etwas sein sollte, dann gehst du zu einem der Infoschalter. Essen und Trinken bekommst du mit deiner Karte, wenn du irgend was anderes kaufen willst, hier ist dein Taschengeld.“ sie gab Frida einen Schein. „Aber wenn du willst, kannst du auch mit uns mit kommen, aber anscheinend sind die großen Achterbahnen ja nichts für dich.“ sagte sie grinsend.
„Vielen Dank Herrin.“ sagte Frida und hielt ihr den Schein hin. „Aber das kann ich doch nicht an nehmen.“
„Doch, kannst du, das ist das Taschengeld welches du von der Schule für diesen Monat bekommst. Also zier dich nicht so und nimm es einfach.“
„Danke Herrin.“ sagte Frida und steckte den Schein in ihren Sport BH.
„Kluges Mädchen.“ sagte Maja und lachte. „Jetzt weiß ich, warum ich sowas nie tragen soll.“
„Na, du hast ja auch Taschen in deiner Tunika, damit du sowas nicht tragen musst.“ auch Isabella lachte nun.

Nach dem Essen verließen die Drei das Restaurant und Frida blieb alleine stehen während die anderen Beiden wieder auf eine Achterbahn zu gingen. Sie schaute sich um und beschloss erst einmal auf der Wildwasserbahn zu fahren.

Sie fuhr an diesem Nachmittag mit vielen der Fahrgeschäfte und hatte viel Spaß. Aber am Liebsten wäre sie bei Herrin Isabella und Maja geblieben, so fühlte sie sich etwas verlassen in dem riesigen Park. Nachdem sie einige Zeit verbracht hatte fragte sie sich, wie spät es wohl sein mochte. Sie ging zu einem Infoschalter. Eine junge Frau stand dort ein wenig gelangweilt herum. Frida knickste und fragte „Entschuldigung, können Sie mir sagen, wie spät es ist?“
„Sieh mal da.“ die Frau deutete den Weg entlang auf einen hohen Turm. Auf diesem befand sich eine große Uhr. Sie zeigte kurz nach 18 Uhr an.
„Vielen Dank.“ sagte Frida und knickste noch einmal.
Sie beschloss sich in der verbleibenden Stunde die Andenkengeschäfte einmal an zu sehen und bereute es, ihre Kreditkarte in der Schule gelassen zu haben. Hier hätte sie eine Verwendung dafür gehabt. Sie kaufte zwei Schneekugeln, in einem befand sich eine winzige Nachbildung der großen Achterbahn und in der Anderen eine kleine Figur, das Maskottchen des Parks. Sie ließ sich beides in Geschenkpapier einpacken und kaufte sich noch eine Tüte rot weiß gestreifte Sahnebonbons.
Auf dem Weg zu dem Restaurant vor dem sie sich mit Herrin Isabella und Maja treffen sollte naschte sie diese genüsslich. Obwohl die Bonbons gut schmeckten vermisste sie ein Wenig das Trockenfutter von dem sie noch immer einige Beutel auf ihrem Schrank in der Schule stehen hatte. Ihr kam der Gedanke, was wohl passieren würde, wenn andere Schülerinnen diese sehen würden.

Als sie vor dem Restaurant an kam, standen Herrin Isabella und Maja bereits dort und warteten. Maja hatte eine Tüte Hähnchenteile in der Hand die sie genüsslich knabberte. Isabella griff gelegentlich in die Tüte und erntete dafür missbilligende Blicke von Maja.
„Stell dich nicht so an.“ sagte Herrin Isabella mit vollem Mund „Sei froh daß du überhaupt welche bekommst.“
Als Frida zu den beiden kam hielt Maja ihr die Tüte hin. Frida nahm sich eines der Teile, bedankte sich und aß es. Sie bot den Beiden, nachdem Maja die Tüte mit Hilfe von Herrin Isabella leer gegessen hatte die Bonbons an.
„Das sind ja richtige Plombenzieher.“ sagte Maja lachend.
Gemeinsam schlenderten sie durch den Park Richtung Hauptstraße an der sich bereits eine Menge Leute angesammelt hatten. Während sie warteten das die Parade begann unterhielten sich die Drei und beschlossen morgen zusammen erst einmal das Wellnessangebot im Hotel zu genießen bevor sie wieder den Park unsicher machen würden.

Genau um 20 Uhr begann die Parade mit einem Trommelwirbel. Von einer Kapelle begleitet zog die Parade an ihnen vorbei. Auf bunten, hell erleuchteten Motivwagen zogen Figuren aus diversen Kinderfilmen an ihnen vorbei, andere Figuren aus anderen Filmen liefen herum und unterhielten die Zuschauer. Die Parade endete mit einem großen Feuerwerk mit dem der Park für die Meisten Besucher geschlossen wurde. Nur die Besucher die in den Hotels wohnten konnten noch zwei Stunden länger die Fahrgeschäfte nutzen doch die Drei waren zu müde und wollten zurück ins Hotel gehen. Dort aßen sie in einem der Restaurants zu Abend. Wie schon zum Mittagessen nahmen sie an einem der für Serva reservierten, niedrigen Tische Platz. Nach dem Essen gingen sie auf ihr Zimmer. Sie zogen sich ihre Nachthemden an und Isabella und Maja kuschelten sich unter einer Decke auf der Couch zusammen und wollten noch einen Film ansehen. Frida wollte die Beiden alleine lassen doch Maja sagte, sie solle sich ruhig zu ihnen setzen. Also kniete Frida sich neben die Couch und lehnte sich an diese an.
„Was wird das denn?“ fragte Herrin Isabella. „Du kannst dich auch in den Sessel setzen. Wenn du willst, kannst du auch zu uns auf die Couch kommen, wir beißen nicht.“
Frida schüttelte den Kopf und setzte sich statt dessen auf den Sessel, zog die Beine an und deckte sich mit einer Wolldecke zu. Verstohlen schaute sie gelegentlich zu den Beiden hinüber und bemerkte wie diese sich ungeniert unter ihrer Decke zu streicheln begannen und sich küssten.

Nachdem der Film zu Ende war stand Herrin Isabella auf. „So, jetzt ab in die Betten.“ sagte sie. Sie legte sich mit Maja in das große Doppelbett während Frida sich in das schmale Bett an der Wand legte. Sie lag eine Weile wach im Bett und schaute zur Decke während sie ihren Gedanken nach hing als sie aus dem anderen Bett eine Bewegung wahr nahm. Sie drehte den Kopf und sah die Beiden sich küssen und streicheln. Nach einer Weile hörte sie eindeutige Geräusche. Sie drehte sich um und schloss die Augen. An Schlaf war jedoch kaum zu denken. Insgeheim beneidete sie Maja für ihre Herrin. Sie hatte in der vergangenen Woche ein vollkommen anderes Bild von Herrin Isabella bekommen, das sich mit dem von Miss Isabella ganz und garnicht deckte. Zu Hause war sie ein vollkommen anderer Mensch. Während die Lehrerin streng und meist unnachgiebig war schaffte sie es hier nur mit leisen Worten mehr zu strafen als sie es mit ihrer Gerte in der Schule je geschafft hätte. Sie war bisher nicht ein einziges mal laut geworden. Selbst als Frida versehentlich eine offene Saftflasche auf dem Teppich im Wohnzimmer umgestoßen hatte, hatte sie nicht einmal geschimpft. Sie hatte sie nur angesehen und leise „Frida“ gesagt. Dieses einzige, leise gesprochene Wort hatte eine dermaßen große Wirkung auf sie gehabt daß sie sich unter Tränen entschuldigte und den Saft wortlos weg wischte. Maja hatte sie danach in den Arm genommen bis sie sich wieder beruhigt hatte. Jetzt verstand Frida was Maja damit meinte als sie sagte, „wahrscheinlich ist sie die beste Herrin die man sich nur wünschen kann.“ Frida war sich sicher, wäre sie nicht frei, hätte sie sich genau eine solche Herrin gewünscht.
Nachdem im Bett der Beiden endlich Ruhe eingekehrt war, schlief auch Frida langsam ein.

- - -

„Wie siehst du denn aus?“
Sie hatte mit dieser Reaktion gerechnet, aber nicht damit, daß er dermaßen schreien würde wenn er ihre feuerroten Haare sehen würde.
„Geh das sofort wieder weg machen.“ er deutete in Richtung Badezimmer „Und dann mach die Sauerei gefälligst gleich mit weg. Oder denkst du ich soll hier alles alleine machen? Ich habe einfach auch andere Dinge zu tun als nur hinter die her zu räumen.“
Langsam ging ihr das Geschrei auf die Nerven. „Ich kann doch nichts dafür das sie weg sind.“ schrie sie ihn an. „Wenn dir deine Arbeit nicht wichtiger gewesen wäre als wir, dann wäre das doch alles nie passiert.“ Tränen der Wut stiegen in ihr auf. Sie rannte in ihr Zimmer und zog die dunkle Lederjacke an. Sie roch den Duft das Leders, klappte den gefütterten Kragen hoch und schmiegte die Wange in das weiche Futter.
Sie wischte die Tränen weg und ging nach unten. Er saß regungslos an dem runden Tisch an dem sie um diese Uhrzeit alle zusammen gefrühstückt hätten.
Er sah auf und warf ihr einen Blick zu. „Zieh die sofort aus. Die gehört dir nicht.“ schrie er sie an.
Sie schrie zurück „Du hast doch selber gesagt sie kommt nicht mehr wieder. Wen stört es dann wenn ich sie an ziehe?“ Wütend nahm sie ihren Rucksack und stapfte in den Flur.
„Wo willst du denn jetzt wieder hin?“ fragte er. Sie konnte deutlich sehen wie schwer es ihm fiel, sich zusammen zu reißen.
„Ich gehe in die Schule. Wohin soll ich denn sonst gehen? Und nur damit du es weißt, danach gehe ich einkaufen. Sie hat morgen Geburtstag und ich will ihr ein Geschenk kaufen.“ Mit diesen Worten schlug sie die Tür hinter sich zu. Sie atmete tief ein und spürte die Sonne die warm auf ihre Haut und auf das Leder schien. Trotz der Sonne und trotz der warmen Luft fröstelte sie.

Er schaute hinter ihr her. Sie sah von hinten genau so aus wie ihre Schwester. Mit den rot gefärbten Haaren war diese Ähnlichkeit sogar noch größer als zuvor.

Als sie am nächsten Tag aus der Schule kam stand sein Auto noch in der Einfahrt. Wenn er vor hatte, ihr ihre schlechten Noten vorzuwerfen dann würde er eine ganz schöne Überraschung erleben. Sie würde ihm das Zeugnis auf den Tisch werfen und sie würde sich über sein blödes Gesicht freuen. Sie ging die Einfahrt hinauf, öffnete die Haustür und ging ins Haus. Als sie in die Küche kam, traute sie ihren Augen nicht. Auf dem Tisch stand eine Torte mit brennenden Kerzen. Zwanzig Stück zählte sie. Es war zwar eine fertige Torte aber darauf stand in ungelenker Schrift mit Zuckerfarbe der Name ihrer Schwester. Daneben stand ein kleines Päckchen in Geschenkpapier verpackt und mit einer Schleife darum. Auf dem Anhänger stand ebenfalls Ihr Name. Sie griff in die Jackentasche und legte ihr Geschenk daneben. Sie spürte wie eine Träne über ihre Wange lief, einen Augenblick an ihrem Kinn hing und sich dann löste. Sie setzte sich an den Tisch, holte ihr Zeugnis aus dem Rucksack und legte es auf den Tisch. Weinend starrte sie auf die Kerzenflammen.
Er kam aus dem Wohnzimmer, setzte sich zu ihr und nahm sie in den Arm. Sie ließ es geschehen, lehnte sich an seine Schulter und weinte.
„Danke Paps.“ sagte sie nach einer ganzen Weile leise.
„Du hast mir immer vorgeworfen, ich wäre Schuld daran, das sie weg gelaufen ist und das ich nicht versuchen würde sie zu finden. Kiki, du wirst nächste Woche 18. Und ich finde, es ist an der Zeit, dir das hier zu zeigen.“ er gab ihr einen Stapel Briefe.
„Was ist das?“ fragte sie.
„Lies es am besten selbst, vielleicht hilft es dir, zu verstehen. Glaub mir, ich vermisse sie genau so wie du. Und eure Mutter vermisse ich eben so. Vielleicht bin ich Schuld daran, daß sie weg gelaufen ist, vielleicht bin ich auch Schuld daran, daß eure Mutter uns verlassen hat als sie das gelesen hat,“ er deutete auf die Briefe in ihrer Hand „aber ich kann es nicht mehr ändern. Was ich tun kann ist, dafür zu sorgen daß du alles hast, was du brauchst. Ich arbeite nicht aus Spaß so viel sondern dafür um wenigstens dir alles geben zu können was du brauchst. Ich weiß, es war ein Fehler zu glauben, es reicht, daß du dir alles kaufen kannst. Ich hätte viel mehr für dich da sein sollen, ich weiß. Aber im Reden und zu hören war ich noch nie sehr gut. Aber glaub mir Kiki, ich will dich nicht auch noch verlieren.“
Sie sah seine Tränen die auf sein weißes Hemd fielen und wusste nicht wie sie sich verhalten sollte. Es war das erste Mal daß sie ihn so sah, daß sie ihren Vater weinen sah, der sonst immer so distanziert und gefasst schien.

Sie nahm den ersten Umschlag und holte den Brief heraus. Es war die Kopie eines Gerichtsurteils. Sie las die Anklage, das Urteil und dessen Begründung. Sie musste die Behördensprache zwei mal lesen um zu verstehen was dort geschrieben stand. Aber den Schlusssatz verstand sie sofort.
„…die Angeklagte hat eingewilligt statt der Gefängnisstrafe die Schule für Serva zu besuchen.“
„Heißt das, sie ist jetzt eine Sklavin?“ ihr Vater nickte nur. „Wo ist sie jetzt?“
„Ich weiß es nicht.“ er entfaltete einige Briefe.
„Aus rechtlichen Gründen können wir ihr Auskunftsersuchen nicht beantworten.“ stand in jedem dieser Briefe.

- - -

Mara setzte sich hinters Steuer während es Julian sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hatte. Seit nun einer Woche immer die selbe Routine. Morgens fuhr sie zu den Stellen wo sie die Fahrschüler abholten und während diese fuhren löste sie im Fond die Prüfungsfragen. Nachmittags ftand meistens der Theoretische Teil statt. Während er den Fahrschülern im Hinterzimmer eines Geschäftes die Theorie erklärte, kniete sie in der Ecke neben der Tür und verfolgte den Unterricht. Dabei gewann sie den Eindruck, zwar vielleicht nicht die beste Schülerin zu sein aber die meisten Fragen die die Schüler stellten konnte sie sich selbst recht einfach beantworten.
Abends kochte sie und räumte dann weiter die Wohnung auf. Mittlerweile sah sie so aus das man ohne schlechtes Gewissen Gäste hätte einladen können. Auch die Schränke in der Küche waren nun so gut gefüllt, daß sie mit wenig Aufwand ein kleines Menü hätte zubereiten können. Insgeheim dankte sie Miss Lorena dafür daß diese ihr einiges an Haushaltsplanung eingebläut hatte.

„Wo soll es denn hin gehen Herr?“ fragte sie.
Julian sah von seinem Pad auf „Erst mal gerade aus. Und dann auf die Schnellstraße Richtung Frankfurt.“ sagte er, stellte den Fuß auf die Ablage vor sich und las weiter auf seinem Pad.
„Jetzt hier abbiegen?“ fragte sie als sie an eine große Kreuzung kamen. Die grünen Schilder wiesen auf die Schnellstraße Richtung Norden.
Julian setzte sich wieder gerade in den Sitz. „Ja, genau, da vorne rechts.“
Sie blinkte ordnungsgemäß und wartete an der Ampel. An der Kreuzung bog sie ab. Diese Straße führte direkt auf die Schnellstraße. Die Schilder wiesen nach Frankfurt, Köln, Hannover, Hamburg und Berlin. Ihr wurde etwas mulmig zu mute. Auf einer der Schnellstraßen war sie noch nie zuvor gefahren. Ein Auto mit fast 300 Kilometern in der Stunde über eine Straße zu fahren auf der die Autos dicht an dicht fuhren machte ihr trotz der automatischen Steuerung etwas Angst.
Julian bemerkte ihre Unsicherheit „Keine Angst, gib einfach Gas. Bei 200 schaltet sich die Automatik von selbst ein.“ sagte er.
Mit einem beherzten Tritt aufs Gas beschleunigte Mara den Wagen. Die Elektromotoren gaben ein Brummen und piepsen von sich das selbst im Inneren noch zu hören war. Die Tachonadel kletterte stetig weiter. Bei 180 vibrierte der Wagen leicht und Mara wollte vom Gas gehen.
„Weiter drauf treten.“ sagte Julian ruhig. Mara trat das Pedal weiter nach unten und als der Tacho auf 200 stand blinkte eine Anzeige im Armaturenbrett auf und signalisierte daß sich die Automatik eingeschaltet hatte. Das Gaspedal gab weit nach und der Wagen beschleunigte zügig auf 300 Kilometer in der Stunde. Vollautomatisch fuhr der Wagen die nächsten zwei Kilometer weiter und fädelte sich dann in den Verkehr ein.

Mit nicht einmal 200 Metern Abstand zum vorausfahrenden Wagen bei 300 zu fahren machte Mara angst und sie wollte auf die Bremse treten.
„Stop. Mach das ja nicht.“ sagte Julian ruhig. „Und nimm die Hände vom Lenkrad. Wenn du die Spur wechseln willst, einfach blinken, den Rest macht das Auto selber. Wenn du anhalten willst, dann blinkst du einfach nach rechts. Das Auto fährt dann von selber auf den nächsten Parkplatz. Genau so wenn du abbiegen willst. Einfach blinken. Auf der Ausfahrt musst du dann selber wieder übernehmen. Jetzt lehn dich einfach nach hinten und sieh auf die Straße.“ Julian lehnte sich wieder in seinen Sitz und las auf seinem Pad weiter.
Mara schaute auf das Armaturenbrett wo die Anzeigen ihr zeigten, was gerade passierte. Zwei der vier Motoren waren ausgeschaltet und die Automatik zeigte die Abstände zu den Fahrbahnrändern, zum Vordermann und zum Hintermann an. Langsam entspannte Mara sich.

Nach gut 40 Minuten tauchte vor ihr ein grünes Schild auf. Auf dem Armaturenbrett erschien das selbe Schild welches die Ausfahrt nach Frankfurt ankündigte.
„Herr, ich glaube, wir sind da.“ sagte sie.
Julian öffnete die Augen, schaute aufs Armaturenbrett und sagte „Stimmt. Jetzt einfach blinken.“ Mara blinkte nach rechts und der Wagen wurde ein klein wenig langsamer. Er fädelte sich automatisch auf die rechte Spur ein und bog nach wenigen Kilometern von selbst von der Schnellstraße ab auf die Ausfahrt und wurde langsamer.
„Einfach machen lassen.“ sagte Julian. „Erst bei hundert nimmst du die Hände ans Lenkrad und musst dann wieder selber fahren.“
Mara tat was er gesagt hatte. Als der Tacho nur noch 100 anzeigte nahm sie das Lenkrad in die Hand und fuhr weiter auf eine Kreuzung zu. „Da fahren wir links.“ sagte er.
Als der Wagen vor der Ampel stand beruhigte Mara sich langsam wieder. „Was passiert eigentlich wenn die Automatik kaputt geht?“ fragte sie.
„Dann rollt der Wagen einfach aus und fährt hoffentlich gerade aus weiter. Aber ich hab von keinem Fall gehört wo das passiert wäre, jedenfalls nicht in den letzten 50 Jahren. Also glauben wir einfach mal, daß das nicht passieren kann.“ er zwinkerte ihr zu und wies ihr den Weg mitten in die Großstadt. Vor einem großen Behördenkomplex musste Mara einen Parkplatz suchen und den Wagen ab stellen.
Julian stieg aus und Mara tat es ihm gleich. „So, ich muss da rein, kann ’ne Weile dauern. Hier, kauf dir was zu essen oder geh shoppen.“ er gab ihr einige Scheine in die Hand und ging dann zum dem Gebäude.
Mara kam sich gerade etwas verlassen vor und wusste nicht, was sie tun sollte. Also schaute sie sich um und ging langsam die Straße entlang auf ein großes Kaufhaus zu. Vor diesem stand eine Imbissbude. Da sie seit heute Morgen nichts mehr gegessen hatte und es fast Mittag war beschloss sie sich dort etwas zu Essen zu holen. Sie kaufte sich eine Bratwurst im Brötchen und eine Flasche Limo. Damit setzte sie sich auf eine Bank und begann zu essen.

„Nicht schon wieder.“ eine Serva setzte sich neben sie und deutete auf die Straße. Mehrere Hundert Menschen kamen umsäumt von Polizisten auf sie zu.
„Was machen die da?“ fragte Mara.
„Die demonstrieren für unsere Rechte.“ die Frau lachte. „Aber niemand hat uns dazu gefragt. Ich bin stolz darauf was ich bin und ich will es auch garnicht anders. Und ich kenne keine Serva die das anders sieht. Und wenn die endlich mal anfangen würden die Gesetzte die es schon gibt auch richtig durchzusetzen dann würde das vollkommen ausreichen. Aber die da“ sie deutete auf die Menschenmenge die immer näher kam „würden die Schulen am liebsten sofort schließen und alle Serva frei lassen. Übrigens, ich heiße Bianca.“
„Hallo, ich bin Mara.“
„Ein schöner Name. Nicht aufstehen, einfach sitzen bleiben und warten bis sie vorbei sind. Ist das Beste.“ sagte Bianca. Mara hatte nicht das geringste Bedürfnis in diese Menschenmenge hinein zu geraten und befolgte ihren Rat. Vor ihnen hielt ein großer, blauer Kastenwagen mit der Aufschrift eines Fernsehsenders. Eine Frau mit langen blonden Haaren stieg aus und stellte sich mit einem Mikrofon bewaffnet mitten vor der Bank auf die Straße. Ein Mann mit Kamera kam hinten aus dem Wagen, stellte diese vor der Frau auf und hielt auf die Frau. Allerdings war die Kamera damit auch genau auf die Bank gerichtet. Zwanzig Minuten später war alles schon vorbei. Der Wagen mit samt Kameramann und Reporterin war verschwunden nachdem die Menschenmenge vorbei gezogen war.

Mara stand auf und verabschiedete sich von Bianca. Sie ging in das große Kaufhaus das sie vorhin gesehen hatte. Das erste Mal seit langem war sie in einem Laden und hatte sogar Geld um sich etwas zu kaufen dabei. Sie war erstaunt wie freundlich sie von den Verkäuferinnen und Verkäufern begrüßt wurde. Sie schaute sich in um und ging zielstrebig auf die Abteilung mit der Damenbekleidung zu. Doch dann fiel ihr ein, daß sie sich keine Kleidung zu kaufen brauchte. Zumindest für das nächste Jahr war sie ausreichend ausgestattet und was danach war wusste sie sowieso nicht. Außerdem fühlte sie sich in ihrer Tunika mittlerweile so wohl, daß sie sich nicht mehr vorstellen konnte, andere Kleidung zu tragen. Ihr Blick fiel auf einen Kalender der hinter einer der Kassen hing. In genau zwei Wochen würde sie ein Jahr an der Schule sein. Doch noch etwas Anders fiel ihr ein als sie das heutige Datum sah. Langsam ging sie zu den Rolltreppen und fuhr in das Untergeschoss. Dort kaufe sie sich einen kleinen Kuchen, etwa so groß wie ihre Hand und eine kleine Kerze die man auf den Kuchen stecken konnte. Sie ging wieder zu der Bank und setzte sich. „Na, wieder hier?“ fragte Bianca, die noch immer hier saß.
Mara nickte. „Entschuldige bitte, aber hast du zufällig Feuer?“ fragte sie diese.
„Zufällig ja, und lass mich raten, gleich fragst du mich auch nach einer Zigarette?“ Bianca lachte.
„Nein.“ sagte Mara, packte den Kuchen aus und steckte die Kerze darauf.
„Oh.“ sagte Bianca etwas betreten. „Du hast Geburtstag?“ fragte sie und steckte ihr die Kerze an.
Mara nickte während ihr eine Träne die Wange hinab lief.
Bianca nahm ihr den Kuchen aus der Hand und hielt ihn ihr vor. „Dann wünsch dir was.“ sagte sie. Mara blies die Kerze aus, nahm sie von dem Kuchen herunter und legte sie auf die Bank neben sich. „Alles gute wünsche ich dir. Und das dein Wunsch in Erfüllung geht.“ sagte Bianca.
Mara teilte den Kuchen in zwei Hälften und gab Bianca eine davon. „Du, das kann ich doch nicht annehmen.“
„Meine Mutter hat immer gesagt, wenn man teilt, schmeckt es gleich viel besser.“ sagte Mara leise.
„Dann herzlichen Dank Mara.“ sagte Bianca. Gemeinsam aßen sie den Kuchen. Als dieser aufgegessen war fragte Bianca „Hat dein Herr nicht daran gedacht?“
„Ich weiß nicht. Aber woher soll er das auch wissen? Ich bin ja noch in der Schule und nur für vier Wochen bei ihm.“
„Verstehe.“ sagte Bianca.
Sie saßen noch eine Weile schweigend da dann sah sie Julian auf der anderen Straßenseite entlang gehen. „Ich muss los.“ sagte Mara. Sie stand auf und verabschiedete sich von Bianca die sie zum Abschied umarmte und ihr noch einen schönen Geburtstag wünschte. Sie ging zum Auto und wartete auf Julian. Sie stiegen ins Auto und als dieser gerade die Tür schloss, glaubte Mara zu hören wie jemand ihren Namen rief. Sie drehte sich um und schaute aus dem Seitenfenster. Aber sie sah nur eine junge Frau mit feuerroten Haaren die scheinbar ziellos auf der Straße herum lief. Sie kannte außer sich selbst niemanden mit roten Haaren. Und daß ausgerechnet hier jemand nach ihr rief wäre wohl auch ein ziemlich großer Zufall gewesen. Sie schaute auf den Monitor, blinkte und fuhr langsam los. Dabei wäre ihr diese rothaarige Frau beinahe vor den Wagen gelaufen so daß sie scharf bremsen musste. Sie hupte und zeigte ihr im Vorbeifahren einen Vogel. Die Frau schrie sie durch das Seitenfenster an, doch von Draußen drangen kaum Geräusche nach innen so das sie nicht hören konnte, was diese Frau ihr zu rief.
„Entschuldigung Herr.“ sagte sie.
„Schon in Ordnung.“ Julian grinste breit. „Als Autofahrer musst du halt einfach immer aufpassen ob nicht jemand einfach auf die Straße rennt. Jetzt fahr uns wieder nach Hause. Heute hab ich keine Schüler mehr.“
„Ja Herr.“ sagte Mara erleichtert. Sie fuhr aus der Stadt heraus und wieder auf die Schnellstraße. Dieses Mal wusste sie was sie tun musste. Auf der Auffahrt trat sie das Gaspedal durch und als der Tacho 200 anzeigte und die Automatik mit einem Blinken signalisierte daß sie nun übernommen hatte ließ sie das Lenkrad gehen und nahm den Fuß vom Pedal.

Als sie bereits eine halbe Stunde auf der Schnellstraße waren, Mara hatte sich mittlerweile etwas an die hohe Geschwindigkeit und daran, einfach nichts zu tun gewöhnt, klingelte Julians Comm. „Fahrschule König.“ meldete er sich „Hallo Maike. Ja, prima, 18 Uhr? Prima. Was? Oh je. Aber dafür hab ich was gut bei dir. Bis nachher Schatz.“

Es dauerte nicht lange, dann kamen sie zu Hause an. Mara lenkte den Wagen in die Tiefgarage. Sie stiegen aus und fuhren mit dem Aufzug in die Wohnung.
„Du brauchst heute nichts zu Essen zu machen. Maike kommt nachher noch vorbei.“ sagte Julian.
Mara lachte. „Um 18 Uhr Herr?“
„Ja, genau. Bis da hin geh in dein Zimmer und sieh fern oder so. Ich muss noch ein paar Papiere fertig machen.

„Mara, kommst du bitte mal her?“ Mara lag auf ihrem Bett als Julians Stimme sie aus ihren Gedanken riss. Sie stand auf, richtete ihre Tunika und ging ins Wohnzimmer wo er zusammen mit Maike am Esstisch stand. Auf dem gedeckten Tisch stand eine Torte mit einer Kerze darauf.
„Alles gute zum Geburtstag.“ sagten beide.
Mara starrte auf die Torte. Sie hatte einen Kloß im Hals und musste schlucken.
„Vielen Dank.“ sagte sie leise. Es war das erste Mal seit drei oder vier Jahren daß jemand an ihren Geburtstag gedacht hatte.
„Naanaa, wer wird denn gleich weinen?“ fragte Maike. Sie kam zu ihr und nahm sie in die Arme.
Nachdem sie sich beruhigt hatte, bedankte sich Mara noch mal bei beiden. „Dann komm, setz dich und schneid deine Torte an.“ sagte Maike. Sie und Julian setzten sich. Auch Mara nahm nun Platz.
„Jetzt die Kerze aus pusten.“ sagte Julian. Mara pustete die Kerze aus, die zweite an diesem Tag. Über diese hier konnte sie sich im Gegensatz zu der ersten richtig freuen.
Julian gab ihr ein Messer und sie schnitt die Torte an. Sie gab zuerst Julian ein Stück. „Nee du, so geht das aber nicht. Du bist das Geburtstagskind, das erste Stück ist deins.“ sagte dieser und reichte ihr den Teller mit dem ersten Stück. Nachdem auch er und Maike ein Stück auf ihren Tellern hatten, aßen sie genüsslich, tranken Kaffee und unterhielten sich.

„So, jetzt ziehst du dir was anderes an und dann fahren wir ins Kino.“ Sagte Julian.
Mara schaute ihn groß an. „Aber ich habe nichts anderes als die Tuniken.“
„Wie? Nur so was?“ fragte Maike.
„Ich habe noch Sportsachen und einen Umhang aber mehr gibt es an der Schule nicht.“ sagte Mara.
„Das ist ja nicht gerade viel. Aber praktisch stelle ich mir das schon vor. Du musst wenigstens nicht lange überlegen, was du an ziehst.“ meinte Maike lachend.
„Das wäre also genau das Richtige für dich.“ Julian schaute sie grinsend an. „Dann lasst uns mal fahren.“ Er öffnete die Tür und die beiden Frauen folgten ihm nach unten. Mara wollte sich ans Steuer setzen aber Julian meinte „Lass mal, ich hab jetzt auch frei. Also fahre ich selbst.“ Er setzte sich hinters Steuer. Mara nahm im Fond platz und Maike wollte vorne einsteigen. „Nee, du bitte auch nach hinten.“ sagte er grinsend und deutete auf die Pedale im Fußraum auf der Beifahrerseite. Mit einem Schmollmund stieg Maike zu Mara in den Fond.

Sie fuhren in die Stadt und Julian parkte in der Nähe eines großen Kinos. Er holte die bereits vorbestellten Karten ab. Dann kaufte er für alle Popcorn und Getränke. Da die Vorstellung gleich beginnen würde gingen sie in den Saal und setzten sich auf ihre Plätze. Bei dem Film, einer Komödie, hatten alle drei ihren Spaß und nach dem der Film zu Ende war gingen sie noch in eine Pizzeria wo sie zu Abend aßen und sich während dessen unterhielten. Maike wollte alles über die Schule wissen. Mara erzählte ihr gerne was sie wissen wollte.
„Wieso stand eigentlich Isabella letzte Woche auf einmal nackt vor mir?“ fragte Julian. Er bereute diese Frage sofort als Maike sah ihn herablassend an sah.
„So so, der liebe Herr König redet mit nackten Frauen.“ sagte sie.
Mara lachte als sie an Miss Isabellas Gesicht dachte das sie gemacht hatte als plötzlich ihre Tunika auseinander gefallen war. „Ein paar meiner Mitschülerinnen haben ihre Tunika mit Chirurgischem Faden präpariert. Der löst sich nach einer Zeit auf. Wir konnten ja nicht wissen, das so viele Leute dabei sein würden.“
„Ahh jaa.“ sagte Julian. „Und wegen einem Scherz musste ich mich dermaßen zusammen reißen um nicht nach unten zu sehen.“ Julian lachte.
Auch Maike lachte nun. „Na so schlimm wird es ja nicht gewesen sein, sie hatte ja wohl noch ihre Unterwäsche an.“
„Es gibt keine Unterwäsche unter der Tunika. Es gibt nur lange Hemden für den Winter. Aber sonst nicht.“ erklärte Mara.
„Willst du damit sagen, das du unter der Tunika auch nichts an hast?“ Maike sah sie groß an.
„Nein. Ich hab nur die Tunika an und die Sandalen. Sonst nichts.“
„Also das wäre nichts für mich.“ räumte Maike ein.
„Man gewöhnt sich daran. Ich glaube in anderen Sachen würde ich mich schon garnicht mehr wohl fühlen.“ sagte Mara.
„Trotzdem, Respekt. Ich hätte viel zu viel Angst, daß die Tunika auf geht. Die ist doch nur mit dem Gürtel zusammen, oder?“
„Ja, man muss nur aufpassen, daß man sie gut zu macht. Dann passiert auch nichts. Also mir ist sie noch nie auf gegangen. Und ich finde mit den Sportsachen hat man doch auch viel weniger an.“
„Sportsachen?“ hakte Maike nach.
„Ja, wir laufen jeden Morgen um den See und machen Sport. Da haben wir nur eine kurze Sporthose und ein Oberteil an. Egal ob im Sommer oder im Winter.“
„Und Socken nehme ich an.“ lachte Maike.
„Auch keine Socken. Am Anfang hatten wir noch Schuhe getragen aber das auch schon lange nicht mehr.“ erklärte Mara.
„Und das ist bei allen Serva so?“ fragte Julian.
„Dich interessiert doch bloß ob die Frauen die du siehst was drunter tragen. Das seh ich ganz deutlich an deinem Grinsen.“ Maike lachte als Julian verlegen drein schaute.
Mara schaute sie an. „Das weiß ich nicht. Das kommt darauf an, was ihr Herr oder ihre Herrin wollen.“

Sie unterhielten sich noch eine Weile weiter bis Julian bezahlte und sie wieder zurück fuhren.
An diesem Abend fiel Mara müde aber glücklich in ihr Bett und schlief schnell ein.
36. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 27.02.17 20:23

Bernd saß in der Küche und schaute zum wiederholten male Kikis Zeugnis an, er war überrascht über die guten Noten. Wenn sie das nächste Jahr genau so weiter machte, dann hatte sie ihre Abschluss so gut wie in der Tasche. Er war stolz darauf das sie trotz allem, was in den letzten Jahren passiert war so gut in der Schule war. Plötzlich hörte er sie aufgeregt schreien.
„Papa, komm schnell. Da ist sie. Im Fernsehen“ Kiki kam in die Küche gestürmt, fasste ihn am Ärmel und zog ihn mit sich ins Wohnzimmer. Im Fernsehen lief eine Nachrichtensendung in der gerade von irgend einer Demonstration in Frankfurt berichtet wurde. Eine strohblonde Reporterin, er hatte sie schon des öfteren gesehen und war der Meinung daß sie nicht nur außen blond war, berichtete gerade daß sich mehrere Hundert Menschen versammelt hatten. Hinter ihr, auf einer Bank saßen zwei Frauen, eine davon hielt den Kopf zur Seite und trank Limo aus einer Flasche.
„Papa, das ist sie. Ich weiß wo das ist, komm schnell.“ schrie Kiki beinah hysterisch. Sie zerrte ihn nach draußen zum Auto. Er war sich nicht sicher aber Kiki hatte Recht, es hätte ihre Schwester sein können.

Er folgte ihr zum Auto und setzte sich ans Steuer. Er Setzte den Wagen zurück, fuhr die Einfahrt hinunter und lenkte den Wagen dann Richtung Frankfurt. Das Navi zeigte etwa eine halbe Stunde bis zum Ziel an welches Kiki eingegeben hatte.
„Papa, fahr doch schneller.“ sagte Kiki ungeduldig.
„Ich mach doch schon so schnell es geht. Aber eine Stadt ist nun mal keine Schnellstraße. Ich kann ja schlecht über den Gehweg fahren.“ sagte er als ein Schild die Stadtgrenze anzeigte. Es dauerte nicht ganz eine halbe Stunde bis er den Wagen mitten in der Frankfurter Innenstadt vor einem großen Verwaltungsgebäude am Straßenrand ab stellte. Noch ehe der Wagen richtig zum Stehen gekommen war sprang Kiki heraus und lief an einer Imbissbude vorbei auf die Bank zu die sie im Fernsehen gesehen hatte. Eine der beiden Frauen saß noch auf der Bank. Sie hielt eine kleine Kerze in der Hand.
„Wo ist sie hin?“ rief Kiki. „Die Frau die hier bei ihnen war? Wo ist sie?“

Bianca sah erstaunt auf, eine junge Frau mit knallrot gefärbten Haaren stand vor ihr und schrie sie an. Verdutzt zeigte sie in die Richtung aus der diese gerade gekommen war.

Kiki rannte zurück und sah eine Frau mit roten Haaren in einen großen Wagen steigen. Ein Mann stieg auf der Beifahrerseite ein. „Mara!“ schrie sie ein paar mal so laut sie konnte aber diese hörte sie anscheinend nicht mehr. Sie rannte auf der Straße auf den Wagen zu als dieser gerade los fuhr und wäre beinahe angefahren worden. Die Fahrerin bremste mit quietschenden Reifen, hupte und fuhr weiter. Sie sah durch die Seitenscheibe wie diese ihr einen Vogel zeigte. Sie war sich ganz sicher das sie es war und rief noch einmal ihren Namen. Sie rannte hinter dem Wagen her und rief immer wieder so laut sie konnte ihren Namen. Aber der Wagen fuhr einfach weiter. Als der Wagen sich immer weiter entfernte sah sie auf das Nummernschild und prägte sich die Nummer ein. Sie blieb atemlos mitten auf der Straße stehen, die Hände auf die Knie gestützt und schaute dem Wagen hinterher.
„Scheiße! Scheiße! Scheiße!“ schrie sie dem Wagen hinter her. Mit Tränen in den Augen ging sie von der Straße und stand wieder vor der Bank. Sie setzte sich hin und weinte, das Gesicht in die Hände gestützt.
„Entschuldigung.“ sagte die Frau die noch immer auf der Bank saß. „Kannten sie die Frau?“
Kiki sah auf „Das war meine Schwester.“ sagte sie mit tränenerstickter Stimme. „Sie hat doch heute Geburtstag.“
Die Frau nahm sie in die Arme „Ihre Schwester? Sie heißt Mara?“
Kiki nickte „Ja.“ sagte sie leise. Die Frau gab ihr die kleine Kerze die sie in der Hand hielt. „Ich glaube dann sollten Sie die hier nehmen.“ Kiki sah die Frau fragend an. Sie brachte keinen Ton mehr heraus. „Wir haben eben ihren Geburtstag gefeiert.“ sagte Bianca.

„Entschuldigung, ich hoffe, meine Tochter hat sie nicht belästigt.“ Bernd sah zu der Frau die den Arm um Kikis Schulter gelegt hatte.“
„Papa, das war sie.“ Kiki sah in mit verheultem Gesicht an. „Ich bin ganz sicher das sie es war. Wir waren zu spät. Schreib dir das Nummernschild auf, bitte, schnell.“
Bernd holte ein sein Comm aus der Tasche. Kiki diktierte ihm die Nummer und er schrieb sie auf.
„Es war ein Fahrschulwagen.“ sagte die Frau. „Es hatte ein grünes F auf der Seite. Und nein, ihre Tochter hat mich nicht belästigt.“ die Frau stand auf und knickste „Mein Name ist Bianca.“ stellte sie sich vor.
Bernd setzte sich neben Kiki. „Ich bin Bernd, das ist Kiki. Eigentlich heißt sie ja Kira aber ihre Schwester hatte sie als sie klein war immer Kiki genannt.“
„Ihre Schwester, Mara, haben sie denn ein Bild von ihr?“ fragte Bianca.
Bernd holte seine Brieftasche aus dem Jackett und zeigte Bianca Maras Bild. „Ja, das war sie. Ganz sicher.“
Bernd sah sie an. Es dauerte einen Moment bis er seine Sprache wieder gefunden hatte. „Hat sie irgend was gesagt wo sie ist?“
„Nein, leider nicht. Sie hat nur gesagt daß sie noch in der Schule ist und gerade ihren Übungsmonat macht. Aber an welcher Schule sie ist, kann ich leider auch nicht sagen.“
„Das kann ja nur hier in der Nähe sein.“ sagte Bernd.
„Nein, wahrscheinlich nicht. Hier gibt es keine Schule. Die nächsten sind in Hamburg, Montreux, und Straßburg.“
„Hat sie denn sonst noch irgend was gesagt?“ wollte Bernd wissen.
„Nein, leider nicht. Tut mir leid.“ Bianca stand auf und knickste. „Es tut mir leid, aber da kommt mein Herr, ich muss mich leider verabschieden.“
„Ich danke Ihnen vielmals.“ sagte Bernd. Er stand auf und verbeugte sich.

Kiki hielt die Kerze fest umklammert in der Hand. „Wir waren zu spät Papa.“ sagte sie leise. „Ich habe sie in dem Auto gesehen. Sie hat mich nicht mal erkannt.“
„Hätte ich nicht das Chaos im Bad gesehen, hätte ich im ersten Moment auch nicht gewusst, daß du es bist die da mit feuerroten Haaren vor mir stand.“
„Was machen wir denn jetzt?“ fragte Kiki die noch immer weinte.
Bernd nahm sie in die Arme und streichelte ihr über die Haare. „Wir fahren wieder nach Hause und da telefoniere ich etwas. Und wenn ich nicht weiter komme, dann muss ich mal mit meinen Chef sprechen. Er kennt glaube ich jemanden bei der Polizei der uns weiter helfen könnte.“
„Danke Papa.“ Kiki vergrub ihren Kopf in seinem Jackett und weinte.

Während der gesamten Fahrt über hielt Kiki die kleine Kerze in den Händen wie einen Schatz.
Zu Hause angekommen nahm sie eine kleine Schale, schüttete etwas Sand hinein und steckte die Kerze in diesen. Die Schale stellte sie auf das Regal neben ihrem Bett, so daß sie sie abends sehen konnte wenn sie wieder einmal nicht einschlafen konnte.

- - -

Am nächsten Morgen gingen sie gemeinsam zum Frühstück und setzten sich an den Tisch der ihnen zugewiesen war. Hier durfte Frida sich setzen, da der Tisch zum Knien zu hoch war. „Darf ich ihnen etwas vom Buffet holen?“ fragte sie und wollte aufstehen.
„Lass mal gut sein, ich will mal selber sehen, was es alles so gibt.“ sagte Herrin Isabella. So gingen die Drei gemeinsam zum Buffet und holten sich ihr Frühstück. Nachdem sie fertig gegessen hatten, holte Herrin Isabella sich eine Zeitung und las diese bei einer Tasse Kaffee. Sie blätterte eine Seite um und ihr Blick veränderte sich. „Frida, schau dir das bitte einmal an und sag mir, ob du das selbe siehst wie ich.“ Sie reichte Frida die Zeitung und deutete auf ein Bild das unter einem Bericht von irgend einer Demonstration zu sehen war. Frida musste zwei mal hin sehen. Es zeigte zwei Frauen auf einer Bank, eine von ihnen hielt ein Stück Kuchen oder etwas ähnliches in der Hand auf dem eine Kerze steckte die die Andere gerade aus pustete.
„Mist, sie hatte gestern Geburtstag, das hab ich vollkommen vergessen.“ sagte Frida und erntete dafür missbilligende Blicke von Herrin Isabella und Maja. „Verzeihung Herrin.“ sagte sie.
„Also denkst du auch, das sie es ist?“
„Ganz bestimmt Herrin.“ sagte Frida.
„Was zum Geier macht sie in Frankfurt? Entschuldigt mich bitte, ich muss mal jemanden anrufen.“ sagte Herrin Isabella und stand auf.

„Wer ist das denn?“ wollte Maja wissen.
„Das ist Mara, eine meiner Mitschülerinnen. Die andere Frau kenne ich nicht.“ erklärte Mara.
„Ja, ich erinnere mich, ich habe sie bei der Versteigerung gesehen.“ sagte Maja.

Herrin Isabella kam nach wenigen Minuten zurück. Ihre Mine hatte sich wieder entspannt. „Glück gehabt. Sie war mit Julian in Frankfurt. Er hatte da geschäftlich zu tun. Also alles in Ordnung. Aber ich glaube ich muss mal bei der Zeitung fragen wie sie es mit den Rechten anderer so nehmen.“ sagte sie.

Nach dem Frühstück gingen die Drei in den Wellnessbereich des Hotels wo sie sich mit Gesichtsmasken, Massagen, heißen Umschlägen und Maniküre verwöhnen ließen. So gingen sie danach entspannt zum Mittagsbuffet im Speisesaal und danach wieder in den Park wo sie viele der Fahrgeschäfte und einige Shows besuchten. Herrin Isabella blieb auf einmal stehen und drückte Frida ihre Handtasche in die Hand. „Halt das mal.“ sagte sie und ging zu einer Bude in der man mit Bällen Dosen werfen konnte. Sie bezahlte und räumte geschickt fünf Dosentürme mit ihren fünf Bällen ab. Als Preis nahm sie sich einen riesigen Teddybären den sie grinsend Maja in den Arm drückte. Diese umarmte sie und gab ihr einen Kuss. Sie nahm ihre Handtasche zurück und so schlenderten sie noch etwas durch den Park.

Als im Park die Straßenlaternen an gingen beendeten sie den Tag und gingen zurück ins Hotel wo sie sich noch gemeinsam einen Film an sahen. Frida hockte sich wieder in den Sessel während Isabella und Maja es sich auf der Couch bequem machten.
Der Film endete und wie am Abend zuvor sagte Herrin Isabella „Jetzt ab in die Betten.“ Maja stand auf, knickste und ging ins Badezimmer.
„Was ist mit dir? Willst du hier sitzen bleiben?“ fragte Herrin Isabella als Frida keine Anstalten machte, auf zu stehen.
Frida schaute zu ihr auf und druckste herum. „Ich würde lieber hier schlafen heute Nacht.“ Sie wollte nicht noch einmal dabei zuhören müssen wie die Beiden sich vergnügten und lieber auf der Couch schlafen.
„Ich verstehe.“ sagte Isabella. „Es war dir unangenehm nehme ich an.“ Frida senkte den Blick und nickte. „Frida,“ sagte sie ruhig „an dem ersten Tag in der Schule bist du selbst zu Miss Wilhelmina gegangen und hast darum gebeten, genau so behandelt zu werden wie die anderen Schülerinnen auch.“ Frida nickte wortlos. „Und ich habe dir als du vor einer Woche zu uns gekommen bist gesagt, das du genau so behandelt wirst, wie jede andere Serva.“ wieder nickte Frida. „So etwas gehört nun mal dazu. Es gehört dazu, das du sowas mit bekommst und es gehört dazu, daß du darüber was du mit bekommst jedem gegenüber absolutes Stillschweigen zu halten hast. Du bekommst schon genug Sonderbehandlung, darüber solltest du mal nachdenken.“
„Wie meinen sie das Herrin?“ fragte Frida leise und sah sie fragend an.
„Komm mit.“ sagte Herrin Isabella und ging auf den Balkon.
„Es ist absolut nicht üblich, das eine Schülerin, egal ob frei oder nicht, ihren Probemonat bei einer Lehrerin absolviert. Meinst du nicht, das ist nicht schon Sonderbehandlung genug? Also solltest du dich einfach damit abfinden das, was gestern passiert ist mit zu bekommen.“
„Das ist es auch nicht nur Herrin.“ sagte Frida zögernd.
„Was ist es denn?“ Isabella schaute kurz zu ihr.
„Ich will doch auch nicht stören.“ sagte Frida leise. Sie schaute zu wie nach und nach die Lichter im Park erloschen. Maja kam, bereits im Nachthemd nach draußen, lehnte sich von hinten an Herrin Isabella, legte den Kopf auf ihre Schulter und die Arme um ihre Taille. „Hättest du gestört, hättest du sicher nichts mit bekommen.“ Maja kicherte leise und lehnte ihre Wange an Isabellas.

„Sag mal, warum wirst du nicht Lehrerin? Das Zeug dazu hättest du auf jeden Fall.“ Sagte Herrin Isabella. Sie versuchte das Thema zu wechseln um Frida nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen.
„Ich soll Lehrerin werden Herrin? Sie haben doch selbst gesagt ich mache viel zu viel Unsinn und habe ein loses Mundwerk.“
„Warum denn nicht? Wenn ihr die Schule verlasst, werde ich auch gehen. Ich habe eine Stelle als Schulleiterin an einer anderen Schule angenommen, also fehlt eine Lehrerin. Und glaubst du allen ernstes, das du die Einzige bist, die in der Schule ihrer Lehrerin Streiche gespielt hatte? Wir waren zu dritt, alle Drei freie Schülerinnen. Und zu dritt haben wir eine Menge mehr angestellt als eure ganze Gruppe. Aber ich werde jetzt ganz bestimmt nicht sagen was das alles war, das würde vermutlich nur mich selbst treffen. Aber wir haben unsere Lehrerin nicht dazu gebracht, Hundefutter zu essen.“ sie lachte. „Jedenfalls, von uns hatte keine das Zeug dazu, gleich am ersten Tag zur Direktorin zu gehen und zu sagen wir wollen genau so behandelt werden wie die Anderen. Das ist erst passiert, als zwei andere Schülerinnen wegen etwas bestraft werden sollten, das wir angestellt hatten. Eine von Uns, Emylia, ist dann dazwischen gegangen. Da erst haben wir uns gesagt, daß es ungerecht ist wenn die Anderen bestraft werden und wir für das was wir angestellt hatten ungestraft davon kommen sollten.“
„Ich glaube, ich könnte das nicht Herrin. Andere zu schlagen meine ich.“ sagte Frida nachdenklich.
„Ich weiß, wäre es anders, hätte ich dir das auch nicht vorgeschlagen. Nichts ist schlimmer als eine Lehrerin die Spaß daran hat, andere zu schlagen. Aber auch solche Lehrerinnen gibt es genug.“ sagte Isabella.
Maja nickte zustimmend. „Ich hatte eine solche Lehrerin. Und als ich erfahren habe, das die Frau die mich gekauft hat selber Lehrerin ist, hatte ich eine Heidenangst bis sie mir erklärt hat, das sie nicht mal eine Gerte zu Hause hat. Aber das heißt nicht, das ich machen kann, was ich will. Sie hat genug andere Mittel und Wege jemanden zu bestrafen. Ein Schlechtes Gewissen kann viel schlimmer sein als geschlagen zu werden.“
„Ja. Ich weiß.“ sagte Frida leise. „Sowas wie an dem Tag als ich den Saft im Wohnzimmer verschüttet habe möchte nich nicht noch einmal erleben müssen.“
Isabella und Maja sahen sich kurz an, sie gingen zu Frida, zogen sie zu sich und nahmen sie in die Arme. „Manchmal frage ich mich, was so in dir vor geht.“ sagte Isabella. „Seit du bei uns bist, hast du dich komplett gedreht so als ob du ein ganz anderer Mensch bist.“
Frida zuckte mit den Schultern.
„Komm schon, ich hab das Gefühl irgend was ist mit dir.“ sagte Maja.
„Ich weiß es doch auch nicht. Das hat weh getan. Und so wie ihr Beiden, also Sie und du, so hat mich noch nie jemand behandelt. Meine Eltern interessieren sich doch kaum für mich, denen ist doch nur wichtig, das ich studiere und irgend wann mal die Firma übernehmen kann. Was ich will ist denen doch egal. Und die Lehrer im Internat, die waren Schlimmer als Sie in der Schule, die haben nur keine Gerte gehabt. Und die anderen Schüler die haben mich auch immer gemieden weil ich ja ach so tolle, reiche Eltern habe. Seit ich in der Schule bin hab ich das erste Mal richtige Freunde. Und bei ihnen hab ich das Gefühl das Sie sich jemand wirklich für mich interessiert und dem nicht egal ist wie es mir geht. Und als ich dann gesehen hab, wo ich hin gekommen bin da hatte ich einfach nur Angst gehabt wegen diesem blöden Streich. Und dann haben Sie noch nicht mal geschimpft.“
„Also darüber reden wir in drei Wochen noch mal, da mach dir mal keine falschen Hoffnungen.“ sagte Isabella.
„Und wenn schon? Wie schlimm kann das denn werden?“ sie löste sich aus der Umarmung der Beiden, stellte sich ans Geländer des Balkons und starrte auf die wenigen Lichter die noch im Park leuchteten.

„Kommt jetzt endlich in die Betten.“ sagte Herrin Isabella. Frida knickste, ging ins Bad und legte sich dann in ihr Bett. Maja und Herrin Isabella kamen kurze Zeit später ebenfalls ins Schlafzimmer und legten sich in ihr Bett.


37. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 27.02.17 23:20

Und wieder eine schöne Fortsetzung.Mal schaun wie es mit allen weiter geht.Mal schaun wie es mit Mara und Kiki weiter geht.Ob sie es schaffen sichzu treffen und ob ihr Vater eine Möglichkeit findet ihr zu helfen.Oder Später sogar Kiki ihr helfen kann.

Was mir jedoch etwas Sorgen bereited.Den meisten geht es beim Probemonat recht gut.Was ist aber,wenn später verkauft sind und es solche kleinen wie große Freiheiten und Gaben nicht mehr gibt.Sondern nur noch der harte und brutale Alltag?Unter der knute eines weniger barmherzigen Herr/in?

Naja lassen wir uns überraschen.

mfg Wölchen
38. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 01.03.17 20:07


Seit einer guten Stunde war Kim dabei das Mittagessen zuzubereiten. Sie schälte Kartoffeln, kochte diese und zerstampfte sie zu einem feinen Brei. Für das Huhn hatte sie eine Panade aus Ei, Mehl und jeder Menge Gewürzen zubereitet. Sie trennte zwei Eier und rührte die Eigelb unter den Kartoffelbrei und würzte diesen. Während das Gemüse im Topf kochte spritze sie die Kartoffelmasse auf ein Backblech und gab diese in den Ofen. Sie nahm das Fleisch aus der Marinade und frittierte es. Dann gab sie etwas Zucker und einen Löffel Rosenwasser in das restliche Eiweiß und rührte es mit einem Schneebesen schaumig. Auch diese Masse spritze sie auf ein Backblech uns stellte es erst einmal bei Seite.

Nachdem alles vorbereitet war deckte sie den Tisch in der Essecke. Sie legte eine frische Decke und Besteck, Glas und Serviette auf den Platz ihrer Herrin. Dann ging sie ins Wohnzimmer wo diese an ihrem Schreibtisch saß und etwas an ihrem Computer arbeitete. Kim verstand diese Zeichnungen nicht wirklich aber es sah nach irgend einem komplizierten Gerät aus. Sie ging zum Schreibtisch, stellte sich neben die Herrin und knickste. „Des Essen is fertig Herrin.“ sagte sie.
„Danke Kim.“ sagte Konstanze und stand auf. Sie ging gefolgt von Kim in die Küche und setzte sich an den ordentlich gedeckten Tisch. Kim brachte ihr sofort einen Teller mit dampfender Suppe. Sie aß schweigend. Es würde ihr sicher schwer fallen, auf den Komfort den sie während der letzten Wochen genießen konnte wieder zu verzichten. Vor allem das gute Essen hatte es ihr angetan, was sich allerdings auch in ihrer Figur widerspiegelte. In den letzten drei Wochen hatte sie gute zwei Kilo zugenommen. Nachdem sie die Suppe gegessen hatte räumte Kim den Teller ab und brachte ihr das Hauptgericht. Auf dem Teller befand sich links ein großes Stück paniertes Huhn, rechts daneben eine ordentliche Portion Gemüse und oben etwa zehn Herzoginnenkartoffeln. Alleine die Pfeffersauce war es Wert jede Sorge um die Figur fahren zu lassen. Das Fleisch war zart und das Gemüse genau auf den Punkt gegart. Obwohl sie bereits nach der Suppe der Meinung gewesen war, satt zu sein aß sie genüsslich auf. Nach dem Hauptgang stellte ihr Kim noch einen Teller mit zwei länglichen Baisers vor die mit Honig verziert waren. Sie konnte deutlich Kims Enttäuschung sehen als sie nur einen davon aß. Und die Dessertgabel dann auf den Teller legte.
„Es tut mir wirklich leid Kim, aber ich bin wirklich satt. Das war einfach zu viel. Am Besten du machst demnächst einfach kleinere Portionen.“ sagte sie als Kim den Teller ab räumte.
„Ja Herrin.“ sagte Kim und knickste. Sie brachte ihr einen Ascher, die Schachtel mit den Zigaretten und ein Feuerzeug.

„Sag mal Kim, gefällt es dir nicht bei mir?“ fragte Konstanze als sie rauchend am Tisch saß.
„Doch Herrin, wieso denn auch nicht?“ Kim wirkte etwas verwundert auf diese Frage.
„Du bist jetzt seit drei Wochen hier und hast nicht ein einziges Mal gelacht oder auch nur gelächelt. Selbst wenn ein lustiger Film im Fernsehen läuft hockst du nur im Sessel, hast den Kopf auf den Knien liegen und starrst stur gerade aus. Und morgens kommst du oft aus deinem Zimmer und hast rote Augen. Wenn du so weiter machst, hast du irgend wann richtige Tränensäcke. Und die stehen die ganz sicher nicht.“ Konstanze schaute sie eingehend an. So wie Isabella sie beschrieben hatte, als fröhlich und immer zu einem Scherz aufgelegt war Kim wohl doch nicht.
„Verzeihung Herrin.“ sagte Kim. Irgend etwas schien sie zu bedrücken.
„Ich hoffe sehr daß nicht ich es bin wegen der du traurig bist?“
„Nein Herrin,“ sagte Kim. „es is wegen Georgia, ich frag mich immer wie’s ihr jetz geht.“
„Georgia? Eine deiner Mitschülerinnen?“
Kim nickte nur und schluckte.
„Also gut, ich bin zwar keine Psychologin aber jetzt möchte ich schon wissen, worum es denn geht.“ sagte Konstanze und deutete auf den Stuhl ihr gegenüber.
Kim setzte sich zögernd und begann zu erzählen. Sie erzählte ihr von Georgia und was sie für diese empfand, von ihrer Angst, diese nach der Schule nie wieder zu sehen.
Konstanze hörte geduldig zu. Dann schaute sie Kim ernst an und sagte „Ich verstehe.“ sie stand auf und bevor sie die Küche verließ sagte sie „Ich muss mal mit jemandem sprechen. Ess du derweil und mach denn die Küche fertig.“
Kim knickste und sagte „Ja Herrin.“ sie fragte sich, was das sollte, erst fragte sie sie aus und verschwand dann einfach so. Doch sie stellte keine Fragen und tat was die Herrin gesagt hatte. Sie aß ein Stück Fleisch mit Gemüse und den übrig gebliebenen Baiser. Dann machte sie sich daran die Küche auf zu räumen und den Abwasch zu machen. Während dessen hörte sie durch die offene Tür zum Wohnzimmer wie die Herrin mit jemandem sprach. Dabei meinte sie einmal zu hören wie ihr Name fiel.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück sagte die Herrin „Kim, ich möchte, das du dir mal was anderes an ziehst. Ich habe dir im Schlafzimmer Sachen auf den Stuhl gelegt, die sollten dir passen. Wir fahren heute mal weg. Also beeil dich bitte.“
Kim knickste artig und ging in das Schlafzimmer der Herrin. Auf dem Stuhl lagen Kleider. Sie nahm diese und ging damit in ihr kleines Zimmer. Dort zog sie die Tunika aus und zog sich um. Erstaunt stellte sie fest, das die Herrin ihr sogar Unterwäsche heraus gelegt hatte. Sie zog den schwarzen, knappen Tanga und den dazu passenden BH an und fühlte sich dabei nicht gerade besonders wohl. Wie alle anderen Schülerinnen auch hatte sie jetzt ein Jahr lang keine Unterwäsche mehr getragen, wenn man von der knappen Sporthose und dem Sport-BH einmal ab sah. Außerdem hob der BH ihre Brüste weit nach oben. Sie zog die schwarzen, halterlosen Strümpfe an, das Material schmiegte sich an ihre Haut und glitt sanft über ihre Beine. Dann zog sie die dunkelblaue, weit ausladende Faltenhose an und das weißte, ärmellose Top durch das der schwarze BH durch schien. Darüber zog sie eine weite, leichte Sommerjacke in dem selben Blau wie die Hose. Sie betrachtete sich im Spiegel und sah einen komplett anderen Menschen. Sie überlegte, ob sie die Haare zusammen binden sollte, entschied sich aber dann dagegen, eine Serva hatte schließlich immer die Haare offen zu tragen wenn sie nicht gerade Hausarbeit verrichtete wo diese im Weg gewesen wären.

„Ich bin so weit Herrin.“ sagte sie als sie ins Wohnzimmer kam und knickste.
„Sehr schön. Du siehst aus wie eine richtige Dame.“ Die Herrin trug einen schwarzen Hosenanzug und eine weiße Bluse, so sah sie aus wie eine Geschäftsfrau. Sie ging zur Garderobe und gab Kim ein Paar schwarze Schuhe mit etwa zehn Zentimeter hohen Absätzen. „Ich hoffe ja, du kannst damit laufen, andere habe ich nicht, die dazu passen. Und deine Sandalen passen ja erst recht nicht dazu.“
Kim nahm die Schuhe und schlüpfte hinein. Sie schloss die schmalen Bänder mit den Schnallen und versuchte ein paar Schritte zu laufen. Es war zwar ungewohnt aber sie hatte solche Schuhe früher öfter getragen. So dauerte es nicht lange und sie bewegte sich sicher ohne zu stolpern oder um zu knicken.
„Geht ja.“ Konstanze lächelte und nahm ihre Tasche vom Garderobenhaken. Sie verließ die Wohnung und Kim folgte ihr ohne zu fragen wo es hin gehen sollte. Sie fuhren mit dem Aufzug nach unten. Anstatt in die Tiefgarage fuhren sie ins Erdgeschoss und verließen das Haus durch die Lobby. Vor dem Haus wartete bereits ein Taxi das sie zum Bahnhof brachte. Dort stiegen sie in einen Zug.

„Wenn wir bei der Baroness sind, bitte erschreck dich nicht und sieh dir alles gut an.“ sagte Konstanze, nahm ein Pad und begann zu lesen. Kim schaute aus dem Fenster. Die Landschaft zog rasend schnell an ihnen vorüber während der Zug beinahe lautlos und ohne jegliche Erschütterung auf seinen Schienen dem unbekannten Ziel entgegen schwebte.

Als der Zug nach einer guten Stunde gerade das dritte mal hielt stand Konstanze auf und deutete Kim ihr zu folgen. Sie verließen den Zug und standen in einem riesigen Bahnhof. Das Dach des Gebäudes bestand aus riesigen Glassegmenten die von filigranen, halbkreisförmigen Stahlträgern gehalten wurden. Von den Bahnsteigen führte eine Treppe nach unten. Sie verließen den Bahnhof und Konstanze ging zu einem Taxistand direkt vor dem Gebäude. Sie stiegen in den Fond eines Taxis und Konstanze nannte dem Fahrer die Adresse.

Es herrschte um diese Uhrzeit nicht all zu viel Verkehr und so dauerte die Fahrt gerade mal eine viertel Stunde. Als der Wagen anhielt und sie aus stiegen staunte Kim als sie das Haus sah. Es war ein richtiges Schloss. Das Zweistöckige Haus mit den hohen Fenstern war weiß verputzt und auf dem roten Dach befanden sich neben einem großen mehrere kleinere Erker. Über dem Eingang befand sich ein großes Vordach welches von vier weißen Säulen getragen wurde.
Konstanze ging direkt auf die doppelflügelige Eingangstür zu. Neben der Tür stand auf jeder Seite eine etwa einen Meter hohe Säule mit einer Figur darauf. Kim betrachtete sich die Figuren erstaunt. Es handelte sich um lebensechte Nachbildungen zweier nackter Frauen die mit geschlossenen Augen in der Pose einer Katze oder eines Löwen auf den Säulen saßen. An den Hälsen der Figuren befanden sich silberne Halsbänder von deren Ring eine Kette zu einer Öse in der Säule führte. Selbst die Haare waren von echten kaum zu unterscheiden, Kim vermutete das hier jemand einfach Perücken auf die Häupter der Figuren gesetzt hatte. Auch die Bemalung der Figuren war mehr als lebensecht, fast konnte man meinen, zwei echte Frauen saßen auf diesen Säulen. Kim ging zu der linken Säule und fuhr mit der Hand über die darauf sitzende Figur.
„Hey, lass das gefälligst. Das kitzelt doch.“ Die Figur öffnete die Augen. Sie sah Kim verärgert an und wich ihrer Hand aus. Diese erschrak und stieß einen leisen Schrei aus. Sie trat einen Schritt zurück und starrte auf die Figur. Sie wunderte sich darüber, daß tatsächlich eine lebende Frau auf der Säule saß.
„Entschuldigung.“ murmelte Kim, trat noch einen Schritt zurück und stellte sich hinter Herrin Konstanze. Diese lachte und sagte „Ich hab ja gesagt, nicht erschrecken. Es ist sicher ziemlich ungewöhnlich hier aber meine Schwester ist auch ein ziemlich ungewöhnlicher Mensch. Aber sie ist anders als ihr Ruf einen glauben lässt eine ganz nette.“
„Aber nur so lange man nicht gerade frech wird.“ sagte die Frau auf der rechten Säule. „Dann darf man hier Statue spielen.“
Wieder lachte Konstanze. „Was habt ihr denn angestellt?“
Die erste Frau antwortete „Wir wollten nicht Statue spielen, also dürfen wir erst heute Abend wieder hier runter.“ sagte sie und grinste breit. Die andere Frau sagte „Aber was macht man nicht alles für nette Gäste.“ sagte sie lachend. „Herzlich Willkommen Herrin Konstanze.“
Während Kim die Beiden noch immer erstaunt an starrte ging Herrin Konstanze nun zur Tür und betätigte den großen, schweren Türklopfer. Darauf hin öffneten sich beide Flügel der Tür. Die Beiden traten in eine große Eingangshalle und die Tür schloss sich leise wieder hinter ihnen.

Mitten in der Halle, auf einem Sockel stand mit leicht gespreizten Beinen eine weitere Serva. An ihren Fußgelenken trug sie zwei stählerne Ringe von denen sehr kurze Ketten zu Ringen in dem Sockel führten so das sie die Beine nicht weit bewegen konnte. Ihre Arme hielt sie hinter dem Rücken.
„Schönen guten Morgen Paula.“ sagte Herrin Konstanze.
Die Serva öffnete die Augen die sie bisher geschlossen gehalten hatte. „Auch ihnen einen schönen guten Morgen Herrin Konstanze und herzlich Willkommen auf Schloss Fähenberg. Ihre Schwester erwartet Sie im Wintergarten.“ sagte sie lächelnd und deutete nach links.

Kim schaute sich verstohlen in der Halle um. An den Wänden über den beiden großen Treppen die zu beiden Seiten der Halle nach oben führten hingen lebensgroße Gemälde von überwiegend nackten Frauen in verschiedenen Posen. Einige waren in Ketten gefesselt, Andere wieder trugen Kleidung aus einem glänzenden Material welches sich eng an ihren Körper schmiegte. Allen war aber gemein daß die Bilder sehr lebensecht gemalt waren und einen die Augen, so sie denn zu sehen waren, zu verfolgen schienen.
Herrin Konstanze ging von Kim gefolgt in die gezeigte Richtung. Sie ging durch eine Tür in einen großen Raum, fast ein Saal.. An den Wänden dieses Raumes befanden sich große Spiegel zwischen denen mehrere leere Podeste standen. Am Ende des Raumes befand sich eine breite Glastür hinter der in einem großen Sofa eine Frau saß und Tee trank. Als sie die Beiden bemerkte, stand sie auf und kam auf sie zu. Sie trug ein weit ausladendes barockes Kleid aus roter Seide. Darunter ein weißes Unterkleid welches durch das vorne offene Kleid zu sehen war. Vor ihrem Oberkörper wurde das rote Kleid durch drei breite Schleifen gehalten. Überall an diesem Kleid befanden sich breite Rüschen und Schleifen. Die kastanienbraunen Haare der Frau waren zu einer aufwändigen Hochsteckfrisur aufgetürmt. Als sie näher kam, stellte Kim fest, das ihr tief aufgeschlossenes Dekolletee, ihr Hals und ihr Gesicht gepudert waren.
„Konstanze.“ rief die Frau erfreut aus als sie ihr gegenüber stand. Sie begrüßte sie mit einer herzlichen Umarmung. Auch Kim wurde von ihr genau so herzlich begrüßt. „Du bist sicher Kim.“ sagte die Frau.
„Ja Herrin.“ sagte diese und knickste.
„Es freut mich, dich kennen zu lernen, ich bin Konstazes Schwester. Du kannst mich Herrin Valeria nennen.“ sagte sie lächelnd.
Noch einmal knickste Kim und sagte „Vielen Dank Herrin Valeria.“
„Kommt, setzen wir uns. Ihr seid sicher durstig von der Fahrt.“ sagte die Frau und klatschte in die Hände. Zwei Frauen die bisher in Nischen hinter dem Sofa gestanden hatten traten vor. Die Beiden waren nur mit kleinen, weißen Schürzen aus Spitze bekleidet die weniger verdeckten als sie zeigten. Sie hielten den Rock der Frau während diese sich setzte. Sie halfen auch Herrin Konstanze und Kim sich zu auf das Sofa zu setzen welches dem ersten gegenüber stand. Dann verließen sie den Wintergarten. „Also du hast mir ja schon ungefähr gesagt, worum es geht Konstanze. Ich würde sagen, wir trinken erst einmal einen Tee und dann zeigt Merle Kim das Haus. Dann können wir uns in aller Ruhe unterhalten.“ sagte Herrin Valeria.
„Eine gute Idee.“ sagte Herrin Konstanze.
„Was schaust du denn so erstaunt Kim?“ fragte die Frau und sah sie fragend an.
„Entschuldigung Herrin Valeria aber ich wusste garnicht, daß es überhaupt noch Adel gibt.“
„Ach das? Ganz unter uns, der verstorbene Baron hat diesen Titel gekauft, zusammen mit diesem Schloss und dem Anwesen rund herum. Der Titel sagt im Grunde genommen garnichts. Aber in gewissen Kreisen macht er natürlich einiges her.“ sagte die sie und lachte.
„Ich verstehe Herrin.“ sagte Kim.
Die beiden Frauen kamen zurück und brachten auf einem Tablett drei Tassen Tee, Zucker und Zitrone. Sie stellten die Tassen vor den Drei Frauen auf dem Tisch ab und stellten sich wieder in ihre Nischen. Kim sah zu den Beiden. Sie standen regungslos in den Nischen und schauten gerade aus. Eine der Beiden bemerkte Kims Blick, lächelte und zwinkerte ihr zu.
Nachdem die drei Frauen ihren Tee getrunken hatten sagte Herrin Valeria „Antonia, bring bitte Kim zu Merle, sie möchte ihr bitte das Haus und das Anwesen zeigen. Aber sag ihr bitte, wir essen pünktlich.“

Eine der beiden Frauen trat aus ihrer Nische heraus, stellte sich vor den Tisch und knickste. „Ja Herrin.“ sagte sie und hielt Kim die Hand hin. Diese stand auf und folgte ihr aus dem Wintergarten heraus in die Eingangshalle und die Treppe hinauf. Sie gingen noch eine weitere Treppe hinauf ins Dachgeschoss und kamen in einen langen Flur von dem mehrere Türen ab gingen. Antonia klopfte an eine der Türen und öffnete diese nachdem von drinne ein „Herein.“ ertönte.
Vor einem großen Schreibtisch saß eine nackte Serva mit langen, dunkelblonden Haaren und kaute auf einem Bleistift herum. Von dem Ring an ihrem Halsband führte eine schmale Kette zum Schreibtisch wo sie an einem Ring mit einem Schloss befestigt war.
„Hallo Merle, das ist Kim.“ sagte Antonia. „Die Herrin sagt, du sollst ihr bitte das Haus und das Anwesen zeigen.“
„Danke Antonia.“ sagte Merle. Antonia knickste und verließ das Zimmer. Dann wandte sie sich zu Kim. „Hallo Kim, ich weiß schon Bescheid.“ sagte sie und lächelte. Sie nahm einen Schlüssel aus einer Schublade und öffnete das Schloss welches die Kette mit ihrem Halsband verband.Kim schaute ihr staunend zu.
Merle bemerkte Kims Blick und lachte. „Die Baroness möchte das wir, wann immer es geht, angekettet sind. Es gibt natürlich Aufgaben bei denen das nicht so gut geht, aber hier am Schreibtisch ist das ja kein Problem.“ Kim nickte nur.
„Komm, ich zeige dir erst mal das Haus und stelle dir alle vor.“ sagte Merle und verließ das Büro. Kim folgte ihr durch den Flur.
Sie öffnete eine Tür und die Beiden traten in ein geräumiges Schlafzimmer mit großem Bett. An einer der Wände stand ein Kleiderschrank und daneben ein kleiner Schreibtisch. Es gab eine gemütliche Couch mit Tisch und an der Wand dieser gegenüber hing ein Fernseher. Eine weitere Tür führte in ein helles Badezimmer mit Vollbad und Dusche. „Das Zimmer hier ist Paulas und meines. Das Bad teilen wir uns mit Lotta und Mia. Aber das passt alles ganz gut.“ Sie ging in das Badezimmer und klopfte an die zweite Tür. „Jemand rief „Herein.“ und Merle öffnete die Tür. Sie befanden sich in einem Zimmer das ähnlich eingerichtet war wie der Erste. Auf dem Bett lag eine Frau und las. Von ihrem Halsband ging eine Kette zu einem Ring an der Wand über dem Kopfende des Bettes. „Halle Merle.“ sagte die Frau.
„Hallo Lotta.“ sagte Merle. „Das ist Kim, ich zeige ihr das Haus.“
„Hi Kim.“ sagte Lotta und winkte ihr zu. „Tut mir leid, aber ich kann gerade nicht auf stehen, Mia hat den Schlüssel mit genommen.“
„Was hast du denn angestellt?“ fragte Merle lachend.
„Ich war ihr heute Morgen zu lange im Bad.“ sagte Lotta schulterzuckend.
„Was is denn, wenn du mal musst?“ wollte Kim wissen.
Merle ging zu Lotta und hob die Bettdecke an. Bis auf eine dicke Windelhose war sie nackt. „Nicht mein Fall wenn du mich fragst, aber jede wie sie mag.“ Merle zwinkerte ihr zu. Sie ging aus dem Zimmer und Kim folgte ihr in den Flur.
Sie zählte die Türen und fragte „Wie viele Serva wohnen denn hier?“
„Im Moment sind wir zwölf Serva und natürlich die Baroness. Aber Alina und Clara werden uns in einem halben Jahr verlassen.“ sagte sie mit einem Anflug von Bedauern. „Clara wird dann frei sein und Alina wird sie begleiten.“
„Sie darf einfach so mit gehen?“ Kim sah sie erstaunt an.
„Natürlich, die Beiden sind ein Paar. Was denkst du denn warum es hier so viele Doppelzimmer gibt? Selbst als Serva ist es schwer bei einem hundertprozentigen Frauenüberschuss auf der Erde einen Mann zu finden, da muss man sich eben arrangieren. Und ich glaube, niemand wird behaupten wollen, das man dabei etwas verpassen muss.“ sagte Merle lachend.
„Ich weiß was du meinst.“ sagte Kim und dachte an Georgia.
Während Merle ihr einige der anderen Zimmer zeigte sagte sie „Aber es wird schwer sein, Nachfolgerinnen für die Beiden zu finden. Nur wird es nicht leicht werden das Haus in Ordnung zu halten, wenn zwei fehlen. Am liebsten wäre uns ja, wenn noch mehr hier wären, bereits zwei Serva zu finden die hier her passen ist ja nicht leicht. Aber wir suchen halt immer weiter.“ Sie öffnete eine Tür in der Mitte des Flures und zeigte Kim ein großes, helles Zimmer in dem einige Tische standen. Vor einem Fenster stand eine große Staffelei und auf einem Tisch daneben Farben, Pinsel und mehrere Paletten. Ein Tisch mit einer Nähmaschine stand in einer Ecke des Raumes und eine riesige Couchecke in einer anderen Ecke. „Das hier ist sowas wie unser Wohnzimmer, hier können wir uns aufhalten wenn gerade nichts zu tun ist. Lotta malt gerne.“ sie deutete auf das mit einem Tuch verdeckte Bild auf der Staffelei.
„Ihr macht auch Musik?“ fragte Kim und deutete auf ein Schlagzeug und eine Gitarre die in einer Ecke standen. Die gehören Franziska und Lotta, du hast sie sicher schon kennen gelernt. Sie spielen heute Statue vor der Haustür.“
„Ja, ich hab sie schon gesehen. Ich dachte erst es sin wirklich Statuen.“
„Ja, still sitzen können die Beiden gut.“ sagte Merle. „Die Baroness mag solche Details. Aber im Grunde genommen passiert das Meiste freiwillig.“
„Das Meiste?“ hakte Kim nach.
„Naja, wir sind immer noch Serva, auch wenn wir hier ziemlich viele Freiheiten genießen.“
„Dann hat die Baroness den Beiden befohlen sich dort hin zu setzen?“
„Das war ich. Ich bin hier sowas wie die Geschäftsführerin. Ich kümmere mich zusammen mit Eva um solche Sachen. Außerdem bin ich für das Weingut zuständig. Eva hat die Kellerei unter sich. Die Baroness sagt, was zu tun ist und wir teilen dann ein wer was zu tun hat. Putzen, Kochen, wer fährt und so weiter.“
„Hat die Baroness auch eine Freundin?“ fragte Kim.
„Die Baroness hat hier freie Auswahl.“ wieder lachte Merle.
„In der Schule haben wir gelernt, eine Serva kann zu sowas nich gezwungen werden.“ Kim sah sie erstaunt an.
„Nein, natürlich nicht, aber überleg doch mal, kaum jemand kauft eine Serva ohne auch Sex zu wollen. Ich habe gehört, du bist in deinem Probemonat, da ist das natürlich etwas Anders. Aber es gibt immer noch genug Möglichkeiten Zwang an zu wenden auch ohne es zu befehlen. Ich zum Beispiel würde dich vermutlich einfach wegen jeder Kleinigkeit extrem hart bestrafen. Und wenn ich nichts finde, dann lasse ich mir einfach einen Grund dazu einfallen. Und ganz nebenbei würde ich dir erklären, das du die Strafen ja durch gewisse freiwillige Leistungen abmildern kannst.“ Kim sah sie groß an, darüber hatte sie noch nie nach gedacht. „Schau nicht so. Sowas sollte dir doch eigentlich klar sein. Hier ist das anders. Wir machen das alle freiwillig. So etwas wie Eifersucht gibt es hier nicht. Auch oder erst Recht nicht der Herrin gegenüber. Im Gegenteil, wir mögen uns hier alle sehr.“ Merle führte sie weiter durch das Haus. Sie gingen in den ersten Stock wo sie Kim die Gästezimmer zeigte. „Ihr bleibt ja drei Tage hier, da kannst du dir das alles noch an sehen.“
„Des wusst ich garnich.“ sagte Kim. „Wie haben doch auch gar kein Gepäck dabei.“
„Na, für dich ist das ja auch nicht nötig. Im Notfall kannst du dir sicher bei jemandem eine Tunika aus leihen und eine Zahnbürste wird sich ganz bestimmt auch finden. Die Schwester der Herrin ist öfter mal hier und hat hier einen gut gefüllten Kleiderschrank.“
Sie gingen nun ins Erdgeschoss wo Paula noch immer auf dem Sockel in der Halle stand. Merle trat zu ihr, fasste den Ring an ihrem Halsband und zog sie zu sich herunter. Die Beiden küssten sich und Merle schloss die beiden Schlösser auf die Paulas Fußfesseln mit dem Sockel verbanden. „Nach dem Essen will ich dich wieder hier sehen.“
„Ja eure Hochwohlgeboren.“ sagte Paula grinsend.
Merle schaute sie nur an und gab ihr einen Klaps mit der Hand auf den nackten Hintern. Paula wackelte frech mit dem Po und bekam dafür noch einen Klaps. Sie wackelte weiter doch dieses Mal sagte Merle „Heute Abend im Keller. Ich muss Kim noch alles zeigen.“
„Wie du meinst Herrin.“ sagte Paula und grinste frech.
Sie gingen weiter und während Merle Kim den grünen Salon zeigte fragte diese „Wieso denn Herrin?“
„Weil sie versucht frech zu sein.“ sagte Merle lachend. Sie zeigte Kim die Küche wo zwei Frauen, Alina und Alessia, das Essen zubereiteten. Sie rührten in einem großen Topf Suppe und brieten Fleisch auf einer großen Pfanne. Beide waren an langen Ketten angeschlossen die in der Mitte der Küche von der Decke hingen. „Komm, hier stören wir nur. Ich zeig dir noch den Keller, dann ist es auch Zeit zum Essen.“ sie gingen eine weitere Treppe nach unten und befanden sich in einem großen Keller, offenbar war das gesamte Schloss unterkellert.
„Hier sind Waschküche, Vorratsräume und so weiter, alles was eben in einen Keller gehört. Hier ist das Schwimmbad“ sie öffnete eine Tür die zu einem großen Pool führte. „aber des interessanteste ist hier.“ sie öffnete eine Tür und betrat, gefolgt von Kim, einen großen Raum der nur schwach beleuchtet war. „Das Licht etwas heller.“ sagte sie und sofort wurde es heller im Raum.
Was Kim sah verschlug ihr die Sprache. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie diesen Raum als Folterkammer bezeichnet. Es gab eine richtige Streckbank und viele Vorrichtungen an, auf oder in denen man Menschen sicher gut foltern konnte, sogar eine eiserne Jungfrau stand mitten im Raum. In einer Ecke gab es einen Käfig aus Eisenstäben in dem eine Frau kniete und durch Ketten und Fesseln bewegungsunfähig war. Eine andere Frau stand hinter ihr und bearbeitete sie mit diversen Spielzeugen. Kim konnte deutlich sehen wie die Frau schwitzte und bemüht war, ihre Lust nicht laut heraus zu schreien. Doch das wäre ihr vermutlich sowieso nicht gelungen denn in ihrem Mund steckte ein großer Knebel in Form eines Balles auf den sie gerade fest zu beißen schien. Mit fasziniertem Entsetzen schaute Kim sich das Schauspiel an, unfähig sich ab zu wenden als sie hinter den Beiden eine Bewegung wahr nahm. An der Wand an einem großen X-förmigen Kreuz hing eine weitere Frau in Fesseln. An den Brustwarzen und den Schamlippen konnte Kim Klammern erkennen an denen an Ketten Gewichte hingen die hin und her schwangen.
„Das ist Mia.“ sagte Merle und deutete auf die Frau hinter den Käfig. Diese ließ kurz von der Frau im Käfig ab und winkte, hielt dann aber einen Finger vor die Lippen und deutete ihnen leise zu sein. Merle zog Kim wieder aus dem Raum heraus und schloss leise die Tür. „Das am Kreuz war Eva und im Käfig war Clara. Ich glaube, die Drei werden heute nicht zum Mittagessen da sein.“
„Was haben die Beiden denn angestellt das sie so bestraft werden?“ fragte Kim entsetzt.
Merle lachte laut. Als sie sich wieder beruhigt hatte sagte sie „Ich glaube, du verstehst da was falsch. Die Beiden haben nichts angestellt. Ist doch blöd, wenn man erst was anstellen muss um sich das zu verdienen. Darunter leiden doch allen Anderen auch. Denn wenn eine etwas anstellt, leidet ihre Arbeit darunter und das ist für alle schlecht. Also bittet man jemanden darum mit in den Keller zu gehen. Oder jemand nimmt einen einfach mit. Und Mia macht das besonders gerne wie du sicher gesehen hast.“ sie grinste breit.
„Sie wollen so behandelt werden?“ fragte Kim erstaunt.
„Zugegeben, wenn hier eine was wirklich schlimmes angestellt hat, kommt sie mitunter auch in den Keller. Aber mal ganz ehrlich,“ sagte Merle als sie wieder nach oben gingen „jede hat doch irgend einen Fetisch oder eine besondere Vorliebe. Bei Lotta sind es Windeln, bei Eva und Clara eben andere Sachen, wie du eben gesehen hast. Nur kennen viele sich selbst nicht mal so weit um das zu erkennen oder sie geben es nicht einmal vor sich selbst zu.“
„Und du?“ wollte Kim wissen.
„Seile.“ sagte Merle. Sie waren mittlerweile wieder in der Eingangshalle angekommen und sie führte Kim in ein Zimmer in dem sie bisher noch nicht waren. Merle nannte es den roten Salon. Tatsächlich war der größte Teil der Einrichtung und auch Wände, Decke und die Teppiche in rot gehalten. An den Wänden hingen auch hier einige Gemälde. Sie zeigte auf eines davon welches sie selbst zeigte wie sie in einem dichten Kokon aus Seilen von der Decke herab hing. Kim betrachtete das Bild und fand, das die Pose garnicht mal so schlecht aus sah. „Komm, lass uns mal rüber gehen, bevor du hier noch aus läufst.“ sagte Merle lachend. Kim spürte wie sie plötzlich rot wurde und wandte sich zögernd von dem Bild ab.
„Und die Herrin?“ fragte sie.
„Welche? Deine oder meine?“ Merle grinste breit.
„Meine? Was meinst du?“
„Sie steht, genau wie die ihre Schwester eher auf der aktiven Seite, aber wenn du es genauer wissen willst, fragst du sie besser selbst ob sie dich mal mit in den Keller nimmt.“ sagte Merle. Leise fügte sie hinzu „Sie ist in manchen Dingen ziemlich geschickt.“ Sie lachte als sie Kims entsetztes Gesicht sah.
„Ich hab ’nen ganzen Tag in der Schule im Keller gesteckt. Und des fand ich überhaupt nich toll.“ sagte Kim.
„Ich kenne den Keller in der Schule selbst. Da hab ich sicher öfter gestanden als viele Andere. Das ist aber auch etwas ganz anderes. Da stehst du nur rum, hast die schweren Eisen an Armen und Beinen und nach drei Stunden tun dir alle Knochen weh, weil du dich nicht bewegen kannst. Und wenn du dich einfach hängen lässt, scheuern dir nach einer Zeit die Eisen die Gelenke wund. Du bist alleine und dauernd geht das Licht an und aus. Sowas soll eine Strafe sein. Und das ist es auch ganz sicher. Das, was hier im Keller passiert ist etwas ganz anderes. Sicher tut es manchmal auch weh, aber Schmerzen können auch sehr befreiend sein.“ Kim sah sie verwundert an. Sie konnte sich nicht vorstellen, irgend etwas positives an Schmerzen zu sehen.

Merle führte sie in den grünen Salon in dem der große Esstisch bereits gedeckt war. Einige der Frauen standen bereits hinter den Stühlen und warteten. Merle führte Kim zu dem Stuhl links neben dem Kopfende und stellte sich hinter den Stuhl direkt daneben.
„Warte mal, so geht das aber garnicht.“ sagte sie und zog Kim mit sich. „Als Serva solltest du bei Tisch passend gekleidet sein.“
„Was meinst du mit passend gekleidet? Ihr habt doch alle garnichts an.“ sagte Kim als sie den Salon verließen und in ein Nebenzimmer gingen.
„Ja eben. Hier kannst du deine Sachen ab legen. Ich nehme mal an, die nächsten zwei oder drei Tage brauchst du die Sachen ja sowieso nur wenn wir raus gehen. Obwohl, da kannst du von mir eine Tunika haben, ist doch viel bequemer.“
Kim schaute Merle groß an.
„Schämen brauchst du dich doch nun wirklich nicht, wir haben doch alle nichts an.“ Merle lachte wieder einmal. Dieses Lachen hörte sich wie schon die Male zuvor sehr freundlich an. Kim zog ihre Kleider aus und legte sie ordentlich über einen Stuhl der in dem Raum stand.
„Nö, schämen brauchst du dich wirklich nicht.“ Merle musterte Kim von oben bis unten. Dann gingen sie zurück in den Salon und stellten sich wieder hinter die Stühle. Kurze Zeit später kamen die beiden Herrinnen hinein und stellten sich ebenfalls hinter ihre Stühle, Konstanze gegenüber von Kim und ihre Schwester am Kopfende des Tisches.
Merle beuge sich zu Kim „Der Stuhl, das ist deine Aufgabe.“ sie nickte in Richtung der Herrin. Kim sah sie fragend an. „Du musst ihr den Stuhl halten.“
Nun verstand Kim, ging zu Herrin Valeria, knickste und hielt ihr den Stuhl. Sie schob ihn etwas nach vorne so das sie bequem am Tisch saß. Dann stellte sie sich wieder hinter ihren Stuhl. Paula tat das Selbe bei Herrin Konstanze und als diese saß nickte Herrin Valeria kurz worauf hin sich die Serva ebenfalls setzten. Kim tat es ihnen gleich.
„Ich wünsche euch allen einen guten Appetit.“ sagte sie und begann sich das Essen auf den Teller zu legen. Auch Herrin Konstanze, die mittlerweile ebenfalls ein ähnliches Kleid wie sie trug fasste nun Essen auf ihren Teller. Als die Beiden fertig waren begannen auch die anderen Frauen damit und alle begannen zu essen.

Kim genoss trotz der Tatsache das sie nackt war das Essen. Alles war sehr lecker und sie aß mit viel Appetit.
„Wie findest du, was du bisher gesehen hast Kim?“ fragte Herrin Valeria während des Essens.
Kim schluckte einen Bissen herunter und sagte „Ich finde es alles ziemlich, ähm, interessant Herrin.“ sagte sie. Einige der Frauen lachten und auch die beiden Herrinnen fielen mit ein.
„Ja, ich glaube, das dürfte es für Außenstehende ziemlich treffend formulieren.“ sagte diese. „Könntest du dir vorstellen hier zu leben?“
Nun wurde Kim rot. „Ich weiß nich, des is alles sehr, ich weiß nich ob das alles was für mich wär Herrin.“ sagte sie verlegen.
„Ich nehme an, Merle hat dir viel zu viel gezeigt.“ die Herrin lachte. „Hier gilt, alles kann, nichts muss. Außer natürlich für einige bestimmte Dinge, wie die Kleiderordnung oder bestimmte Aufgaben wie das Begrüßen von Gästen und natürlich den üblichen Aufgaben einer Serva wie kochen, putzen und so weiter. Meine Schwester hat mir erzählt, du hast in der Schule eine Freundin?“ Kim nickte. „Ich nehme an, euch ist bewusst, daß das spätestens wenn ihr versteigert werdet, vorbei sein wird?“ Wieder nickte Kim. Das war ihr nur zu schmerzlich bewusst. „Nun, vermutlich wird niemand daran etwas ändern können. Aber ich gebe dir einen Rat: Genieße es, solange es dauert. Ein Jahr ist eine lange Zeit und es kann viel passieren.
Kim sah sie mit großen Augen an. Was wollte ihr die Baroness damit denn sagen, fragte sie sich.
„Nun iss weiter, sonst wird das schöne Essen noch kalt.“ sagte Herrin Valeria.

Nachdem alle auf gegessen hatten, klatschte Herrin Valeria in die Hände. Die Beiden Frauen die in der Küche das Essen zubereitet hatten räumten den Tisch ab und brachten dann große Schüsseln mit gezuckerten Erdbeeren, Milch und Schlagsahne herein. Sie setzten sich wieder und alle nahmen sich vom Nachtisch. Bevor sie anfingen diesen zu essen sagte Herrin Valeria: „Franziska? Luisa?“ und deutete auf Konstanze und Kim. Diese fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
Die Beiden nickten grinsend und rutschten elegant von ihren Stühlen unter den Tisch. Die anderen Frauen begannen zu essen und auch Kim ließ sich die Erdbeeren schmecken über die sie Sahne gegeben hatte. Herrin Konstanze lächelte sie kurz an und schloss dann die Augen. Plötzlich spürte Kim eine Berührung zwischen ihren Beinen. Erschrocken nahm sie diese zusammen doch zwei Hände drückten sie sanft auseinander und begannen sie zu streicheln. Sie sah zu Herrin Konstanze die ihr grinsend zu nickte. Kim wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte, aber sie konnte ja jederzeit sagen, daß sie das nicht wollte. Die Hände wanderten langsam ihre Beine hinauf bis zu ihrer Scham und begannen sie nun dort sanft zu streicheln. Die Berührung erregte sie über alle maßen und als sie spürte wie nun ein Kopf zwischen ihre Beine wanderte legte sie die Hände still auf den Tisch und blieb bewegungslos sitzen. Sie sah wie ihre Herrin ungerührt weiter aß während ihr Blick leicht abwesend war. Kim wusste, sie konnte jederzeit sagen das es aufhören sollte und war sich sicher das auch gleich tun zu wollen, doch das hatte auch noch einen Augenblick Zeit. Ihre Hand verkrampfte sich um den Löffel den sie noch immer hielt. Gleich würde sie sagen es soll aufhören, einen Augenblick noch. Auch ihre Herrin hatte nun die Hände still auf den Tisch gelegt und stöhnte leise. Sie hörte noch jemanden leise stöhnen. Sie bemerkte daß sie selbst das war. Jetzt musste es aufhören, sagte sie sich und öffnete den Mund, doch sie brachte nur ein weiteres Stöhnen heraus, lauter als zuvor. Schnell schloss sie den Mund wieder und spürte wie sie dieser Welt entrückte. Es brach über ihr zusammen und riss sie mit sich in eine andere Welt in der nichts um sie herum noch von Bedeutung war.

Als sie die Augen wieder öffnete saß ihre Herrin ihr noch immer gegenüber und war dabei genüsslich ihr Dessert zu essen. Franziska und Luisa saßen wieder an ihren Plätzen und aßen ebenfalls. Sie hob ihren Löffel auf der auf dem Tisch lag, schaute sich verstohlen um und aß weiter. Niemand schien sich übermäßig dafür zu interessieren was eben geschehen war. Nur Paula, die ihr gegenüber saß lächelte sie gelegentlich an.

„Was war des denn eben?“ fragte sie Merle nachdem Herrin Valeria die Tafel aufgehoben hatte und alle den Tisch verlassen hatten. Sie war ihr nach oben in ihr Zimmer gefolgt und zog sich gerade eine Tunika an die Merle ihr geliehen hatte.
„Was meinst du?“ fragte diese sie mit einer Unschuldsmiene die jedem Taschendieb zum Freispruch verholfen hätte.
„Des am Tisch mein ich, als Franziska oder Luisa bei mir unterm Tisch war.“ sagte Kim noch immer ein wenig entrückt.
„Sieh es als kleines Willkommensgeschenk der Gastgeberin an die Gäste an.“ sagte Merle.
„Haben die Beiden des auch freiwillig gemacht?“ fragte Kim als sie recht ungeschickt versuchte das Thema zu wechseln.
„Sicher, sie hätten auch nein sagen können.“
„Was wäre dann passiert?“
„Dann hätte die Herrin die nächsten Beiden gefragt.“ ein leichtes Grinsen machte sich auf Merles Gesicht breit.
„Und wer wäre des gewesen?“ wollte Kim wissen.
„Ich sag mal so, so einfach wärst du bei mir nicht davon gekommen.“ Nun grinste Merle so breit es nur ging. Kim spürte wie sie rot anlief und wäre am liebsten im Boden versunken.

„Komm, wir gehen nach unten.“ Merle ging bereits aus dem Zimmer. „Wenn du willst, kannst du dich ja revanchieren.“ sagte sie lachend.
„Revanchieren? Wie denn und bei wem denn? Ich weiß ja nich mal, wer von den Beiden des war.“ Kim sah sie ratlos an.
„Das Wie ist ganz einfach. Die Beiden dürfen sich ja nicht bewegen so lange sie auf ihren Säulen sitzen. Und hinter ihnen ist ja mehr als genug Platz daß du dich hinter sie stellen kannst. Bei wem kann ich dir auch nicht sagen. Da müsstest du sie schon selbst fragen.“
„Ich glaub, des lass ich lieber.“ sagte Kim.
„Tja, dann werden die Beiden wohl oder Übel noch eine ganze Weile warten müssen.“ Noch immer grinste Merle breit.
„Wieso denn des?“
„Ganz einfach, die Beiden werden heute Abend nachdem sie von ihren Säulen herunter kommen, eingeschlossen werden. Sie sitzen noch die nächsten beiden Tage da. Und abends werden sie eben verschlossen.“ sagte Merle in aller Seelenruhe.
„Was meinst du denn mit eingeschlossen? In ihrem Zimmer?“
„Nein. Warte, ich zeig es dir.“ anstatt die Treppe herunter zu gehen ging Merle in eines der Zimmer. Dieses war ziemlich seltsam eingerichtet fand Kim. Alles war in grell bunten Farben gehalten und auch die Möbel waren alles Andere als gewöhnlich. Ein Bett gab es nicht, nur einige dicke Decken lagen auf einer großen Matratze an der Wand direkt neben der Tür. Auch eine Couch fehlte, statt dessen gab es auf dicken Balken stehend zwei große Kisten aus Holz, eine in etwa einem Meter Höhe, die Andere fast unter der Decke groß genug daß darin jemand darin liegen konnte. Die Kisten wiesen an ihren Vorderseiten große, runde Öffnungen auf. Kim schaute hinein und sah daß diese Kisten innen weich gepolstert waren. Auch einige dicke Bretter die in unterschiedlichen Höhen an dieser Konstruktion befestigt waren gab es, auch diese waren dick gepolstert. Ein Fernseher hing an der Wand neben der Tür zum Badezimmer. Der Schrank teilte den Raum in zwei Teile. In der zweiten Hälfte befanden sich auf dem Fußboden zwei Näpfe mit Wasser. Außerdem gab es etwas was Kim an ein Katzenklo erinnerte, nur war dieses wesentlich größer als gewöhnlich.
„Was ist des denn?“ fragte sie erstaunt.
„Ich sag ja, jeder hat so seinen Fetisch.“ sagte Merle. „Und die Beiden spielen halt gerne Katze, mit allem Drum und dran.“ sie deutete auf die Kisten. „Meistens schlafen sie zusammen da drinne.“ Sie ging zum Schrank und öffnete diesen. In diesem Teil des Schrankes befanden sich keine Kleider. Statt dessen gab es mehrere Holzkisten in denen Merle nun etwas suchte. In einigen befanden sich gepolsterte Ringe aus Stahl die gerade dick genug waren um als Hand oder Fußreifen durchgehen zu können. Es gab einige Ketten und Schlösser. „Das hat übrigens jede von uns. Bei Paula hast du die Fußeisen ja schon gesehen. Als ich gesagt habe, sie werden eingeschlossen, meinte ich die hier.“ sie hielt Kim ein seltsames Gestell aus flachen Stahlteilen hin. Es erinnerte entfernt an einen Tanga, nur war dieses Teil komplett aus Stahl gefertigt und auf der Innenseite mit einem schwarzen, weichen Material gepolstert.
„Was is des denn?“ wollte Kim wissen. Zwar hatte sie eine leise Ahnung aber wirklich glauben, was sie sah konnte oder vielmehr wollte sie jedoch nicht so recht.
„Das ist ein Keuschheitsgürtel. Den hat hier auch jede. Den ziehen die Beiden nachher an, sowie sie von ihren Säulen herunter dürfen.“
Kim starrte weiterhin dieses Teil an. Merle legte diesen und einen weiteren Keuschheitsgürtel auf eines der Bretter vor dem Fenster. „Jetzt wissen sie, was sie zu tun haben. Aber ich sag es ihnen unten gleich noch mal.“
„Aber wieso denn?“ fragte Kim.
„Ganz einfach,“ sagte Merle „um dich ein wenig zu erpressen.“ sie grinste breit. „nun liegt es an dir, ob sie drei Wochen lang enthaltsam leben müssen oder ob du ihnen eine kleine Revanche gönnst.“
„Drei Wochen?“ rief Kim aus.
„Naja, hast ja recht, drei Wochen sind ziemlich wenig. Sagen wir vier Wochen.“
Kim klappte die Kinnlade herunter.
„Die Beiden haben während der nächsten fünf Mahlzeiten ja noch genug Zeit, dich zu überreden.“
Kim schaute sie groß an. Während jeder Mahlzeit die sie hier einnehmen sollte, sollte das Selbe wie vorhin noch einmal passieren? „Und… Und es gibt keine Chance, daß sie die vorher ausziehen dürfen?“
„Doch, für jedes Mal das du dich bei ihnen revanchierst bekommen sie eine Woche abgezogen.“
„Aber des is ja gemein.“ sagte Kim entsetzt. „Was wäre denn, wenn wir einfach sagen würden, daß ich es getan hab?“
„Das würden die Beiden nie machen. Genau so wenig wie sie sich selbst Erleichterung verschaffen würden wenn sie auf ihren Säulen sitzen oder sie sich duschen. Eine Serva darf nicht lügen, das weißt du ja. Und hier kommt noch dazu, daß hier nur dann alles funktioniert wenn wir ehrlich zueinander sind und Anweisungen wirklich befolgen. Sonst würde es hier drunter und drüber gehen. Ich gebe dir mal ein Beispiel. Du hast vorhin gesehen daß ich am Schreibtisch angekettet war. Wenn das dauernd jemand kontrollieren oder sogar mit dem Schlüssel hinter mir her rennen müsste, was denkst du denn, wie diejenige noch andere Arbeiten erledigen sollte? Deshalb haben wir alle den Schlüssel für unsere Schlösser meistens bei uns. Außerdem, überleg mal, was wäre wenn es zum Beispiel brennen würde. Niemand könnte rechtzeitig alle Schlösser öffnen wenn alle schlafen. Deshalb funktioniert das hier nur wenn alle mit machen.“ Merle sah Kim ernst an. „Ansonsten würde hier alles nur mit Strafen funktionieren. Und auch dafür hat niemand hier Zeit. Vielleicht wenn noch zwei oder drei Serva mehr hier wären, aber schön wäre das dann nicht mehr hier. Richtig ernste Strafen gibt es hier sowieso kaum. Nur für Lügen gibt es ziemlich harte Strafen. Aber das hat nicht die Baroness beschlossen sondern wir selbst.“
„Aber warum?“
„Warum? Weil alle hier sie sehr gerne haben. Sie müsste das alles hier nicht machen. Für sie würde es doch vollkommen ausreichen wenn sie zwei oder drei Serva hätte. Den ganzen Rest könnte sie genau so gut von einem Reinigungsdienst machen lassen und von einem Landschaftsgärtner und so fort. Das Geld dazu hat sie nämlich. Sie verdient alleine mit dem Weingut genug um sich das leisten zu können. Sie tut das alles nicht für sich. Ihr ging es einmal ganz genau so wie es dir im Moment geht. Auch sie hatte eine Freundin an der Schule bis sie versteigert wurde. Sie hat sie nie wieder gesehen. Deshalb hat sie einigen von uns eben diese Chance gegeben. Und deshalb will keine von uns es ihr unnötig schwer machen.“
„Ich verstehe.“ sagte Kim. „Aber wie passt des mit den Keuschheitsgürteln denn dazu?“
Merles Gesichtsausdruck wurde wieder etwas weicher als er war während sie Kim das alles erklärt hatte. „Ganz einfach, das macht einfach jemandem Spaß. In diesem Fall mir und ein bisschen auch Franziska und Luisa. Aber manchmal ist das auch einfach zur Strafe. Ich sag ja, wirklich schlimme Strafen gibt es hier kaum. Und mal ein paar Tage oder Wochen keusch zu sein hat noch niemandem geschadet.“ sie sah Kims Gesichtsausdruck und lachte. „Aber die Baroness denkt sich schon mal kleine Gemeinheiten aus, ganz abseits von irgend welchen manchmal einfach notwendigen Strafen.“
„Und was hat sie von alle dem?“
„Zum Beispiel das jede Nacht eine, zwei oder auch mal mehr von uns bei ihr im Bett liegen. Oder auch unter den Tisch kommen wenn keine Gäste da sind.“ Merle zwinkerte ihr zu.
„Sie befiehlt des einfach?“
„Anders herum würde es nicht klappen. Würde sie fragen bräuchte sie ein viel größeres Bett.“
Nun war es an Kim los zu lachen. „Ich verstehe. Würde sie des einfach fragen würdet ihr wahrscheinlich alle zu ihr kommen. Ich glaub, des kann ich sogar verstehen.“
„So in etwa.“ Merle fiel in Kims Lachen mit ein.
„Warum denn nich einfach ein großes Zimmer mit einem riesigen Bett in dem alle Platz haben?“
„So ein bisschen Anstand wollen wir auch noch halten.“ Merle versuchte zwar ernst zu bleiben, was ihr aber nur schwerlich gelang. „Komm, wir wollen langsam mal nach unten gehen.“

Die Beiden gingen nach unten und verließen das Haus. Neben der Tür saßen Franziska und Luisa wieder auf ihren Säulen angekettet. Merle stellte sich zwischen die Beiden. „Ich habe eben eure Gürtel raus gelegt. Die dürft ihr die nächsten vier Wochen tragen.“ sagte sie.
„Uff, gleich vier Wochen? Das ist ganz schön heftig.“ sagte Luisa während Franziska grinsend zu Merle schaute. „Ist in Ordnung. Aber mach dich auf was gefasst.“

„Was meinte sie damit, du sollst dich auf was gefasst machen?“ fragte Kim als Merle sie durch den Park führte.
Merle musste lachen. „Ich habe keine Ahnung, was sie vor hat. Aber ich fürchte, ich werde es noch merken. Vier Wochen können ganz schön lang werden.“
Sie gingen auf ein kleines, achteckiges Gebäude zu das in den Hang gebaut war. Zwei Auffahrten führten rechts und links davon in einem Bogen zur oberen Etage.
„Das hier war früher mal eine Kapelle. Die ist im 19ten Jahrhundert abgebrannt und dann wurde das sogenannte Belvedere gebaut. Das heißt so viel wie schöne Aussicht. Von hier hat man einen schönen Ausblick auf das Schloss und die Terrassen.“ dozierte Merle und schloss die Eingangstür auf. Sie gingen hinein und sie verschloss die Tür wieder hinter sich. Kim machte große Augen als sie sich um sah. An der hinteren Wand stand ein großes X aus Holz. Wo für das war, konnte sie sich nach dem sie das Kreuz im Keller gesehen hatte gut vorstellen.
„Was passiert jetzt? Willst du mich hier dran binden?“ fragte sie etwas verängstigt.
Merle sah sie an und lachte. „Wenn du willst gerne. Aber eigentlich wollte ich dir den Weinberg zeigen. Dazu müssen wir hier nach oben.“ sie deutete auf eine schmale Treppe im hinteren Bereich des Gebäudes. „Was meinst du? Möchtest du es mal ausprobieren?“
„Lieber nich.“ sagte Kim und ging an dem Kreuz vorbei zu der Treppe.
„Du weißt ja nicht, was du verpasst. Der Ausblick ist wirklich toll. Man kann das ganze Schloss von da aus sehen.“ sie deutete auf das Kreuz. „Aber das musst du wissen.“
Kim schüttelte nur den Kopf, die Aussicht daraus so wie Eva an diesem Kreuz zu hängen begeisterte sie nicht gerade.
„Na, dann nicht.“ Merle lachte. „Bis zum Herbst muss das alles noch weg. Beim Weinfest können die Besucher hier nämlich alles besichtigen. Sogar das Schloss und den Park.“ Sie ging gefolgt von Kim die Treppe nach oben in eine große Garage in der mehrere Elektrowagen standen. Die Meisten davon waren offensichtlich für die Bewirtschaftung der Weinberge bestimmt. Merle ging an den Wagen vorbei und öffnete die Tür im hinteren Bereich der Garage. Dort trat sie ins Freie. Kim folgte ihr und war froh, das Gebäude wieder zu verlassen.

Draußen befanden sich mehrere Leute die gerade einem Fremdenführer zu hörten. „Prima, Justus macht gerade eine Führung, da hängen wir uns einfach dran.“ sagte Merle „Dann brauch ich nicht alles erzählen, er kann das viel besser als ich.“
Nachdem Justus der Gruppe etwas zum Belvedere gesagt und einige Fragen beantwortet hatte führte er die Gruppe einen schmalen Weg entlang der den Weinberg hinauf führte. Er erklärte den Unterschied zwischen verschiedenen Rebsorten und welche Weine wie gewonnen wurden. Sie kamen nach einer viertel Stunde an einem kleinen, runden Türmchen an. Dieses, so erklärte Justus war früher einmal eine Unterkunft für Erntehelfer gewesen und wurde nun als Ferienhaus vermietet.
„Von hier haben sie einen herrlichen Blick über das gesamte Anwesen.“ sagte Justus und deutete mit dem Arm einmal im Halbkreis herum. „Links können sie die moderne Kellerei sehen. Diese können Sie eben so besichtigen wie die alte Kellerei rechts. Nur das Schloss mit den Terrassen davor und dem Park dahinter sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.“
„Das kann ich mir denken.“ sagte eine ältere Frau aus der Gruppe. „Wenn auch nur die Hälfte der Gerüchte stimmt die man sich über die Baroness erzählt, dann will die natürlich nicht, das irgend jemand davon etwas mit bekommt.“
Merle kicherte leise vor sich hin. „Was für Gerüchte erzählt man sich denn über mich? Verzeihung, ich meine natürlich über die Baroness“ fragte sie lachend.
Die Frau sah sie bedeutungsvoll an. „Sie soll junge Serva kaufen, die man nie wieder sieht. Angeblich trinkt sie deren Blut und badet darin um sich ihre Jugend zu erhalten.“
Nun lachte Merle. „Also das kann ich nicht so bestätigen, ich wohne schon seit fast hundertzehn Jahren, ähm, natürlich seit zehn Jahren im Schloss und habe so etwas noch nie zu Gesicht bekommen.“ Die Besucher schauten nun alle zu ihr, einige hatten ihre Anspielung verstanden und lachten.
Die Frau sah sie leicht verärgert an. „Sie sollten keine Witze darüber machen junge Frau. An den Meisten Gerüchten ist doch immer auch etwas Wahrheit dran.“
„Das, was sie da gerade erzählt haben, stammt aus den Geschichten über Elisabeth Báthory, die sogenannte Blutgräfin die im 16ten und 17ten Jahrhundert im damaligen Ungarn lebte. Aber hier findet so etwas ganz sicher nicht statt. Natürlich gibt es Dinge die auch hier besser hinter verschlossenen Türen gehalten werden, wie in jedem anderen Haus auch. Aber wenn Sie möchten, zweimal im Jahr, nämlich im Oktober zum Weinfest und im Sommer zum Sommerfest können Sie auch das Schloss und den Park besichtigen.“
„Sie scheinen sich mit dieser Geschichte ja gut auszukennen junge Frau. Ich nehme an, an den Tagen an denen man auch das Schloss besichtigen kann, wird es natürlich keine Hinweise darauf geben was dort tatsächlich passiert. Sonst würde es wohl viel öfter auch Führungen durch das Schloss geben.“ erwiderte die Frau.
Merle sah sie ernst an. „Natürlich habe ich mich über diese Geschichte informiert. Wenn Sie möchten und Unterhaltung der etwas düsteren Art bevorzugen, es gibt genügend Filme in denen das Leben der Gräfin Báthory beschrieben wird. Wenn man andauernd solche Gerüchte über sich hört, fragt man sich natürlich wie diese entstanden sind und wo sie her kommen. Und ganz unter uns, Selbstverständlich wird das Schloss an den Tagen an denen die Führungen statt finden ganz besonders ordentlich und gründlich aufgeräumt und geputzt. Immerhin ist das kein Museum das nur für Besucher da ist sondern es leben Menschen dort die auch gerne mal nicht alles perfekt aufgeräumt hinterlassen. So etwas möchte man doch niemandem zeigen. Und ganz ehrlich, möchten Sie denn daß jeden Tag 60 bis 100 Leute durch ihr Wohnzimmer laufen und sich ansehen, wie Sie leben und wohnen? Möchten Sie das diese Leute dann andauernd irgend welche sinnigen Kommentare abgeben wie ’Ach das ist ja ein besonders reizvoller Teppich’ oder ’Sieh dir doch mal diese furchtbaren Gardinen an’ oder vielleicht ’Schau dir mal diese Bilder an, das muss ja eine wirklich seltsame Familie sein die hier lebt.’? Ich möchte das jedenfalls nicht.“
Die Frau wollte noch etwas sagen, schloss aber schnell den Mund und hob empört den Kopf. Doch Merle war noch lange nicht fertig mit ihrer Erklärung. „Wissen Sie was? Es geschehen tatsächlich sehr sehr schreckliche Dinge dort.“ sie schaute sich um und sagte leise und in verschwörerischem Tonfall „Wir sind mehrere Serva dort und wir müssen tatsächlich alle arbeiten. Wir werden dazu gezwungen zu Putzen und auf zu räumen. Und wir müssen Gartenarbeit verrichten, stellen sie sich das einmal vor, einfach nur entsetzlich so etwas, finden Sie nicht auch? Und das Schlimmste ist, einige von uns müssen sogar Kochen und Essen zu bereiten, ganze drei mal am Tag, das ist doch einfach nur schrecklich, oder etwa nicht?“ sie schaute die Besucher an die alle, bis auf diese Frau lachten. „Und ich muss sogar Freunden der Baroness das Anwesen zeigen. Das ist so eine schlimme Aufgabe, das ich mich hier mit ihr zusammen einfach an die Führung halte damit mir diese schwere und aufreibende Aufgabe etwas erleichtert wird.“
Die Frau sah sie verärgert an. Merle ließ sich durch diesen Blick noch weiter anstacheln. „Wissen Sie was? Wir bekommen richtiges Essen, stellen Sie sich das einmal vor. Richtiges Essen mit Fleisch, Gemüse und frischem Obst. Wasser und Brot bekommen wir überhaupt nicht. Und wir haben nicht mal Strohsäcke sondern müssen in richtigen Betten mit weichen Matratzen und warmen Decken schlafen, wie soll das nur eine Serva aushalten? Und keine von uns ist geknebelt. Wir werden gezwungen miteinander zu reden und die Baroness zwingt uns dazu zu duschen oder sogar zu baden. Jeden Tag.“ sagte sie mit weinerlichem Tonfall und schüttelte sich demonstrativ „Ich bin ja so froh darüber das ich mich, wenn ich am Schreibtisch sitze, anketten darf. Denn sonst müsste ich doch den ganzen Tag frei herum laufen. Und nicht mal ausgepeitscht werden wir regelmäßig.“ sie drehte sich um und zog die Arme aus der Tunika so das alle ihren Rücken sehen konnten. „Sehen Sie das? Nicht ein einziger Striemen. Sehen Sie?“ sagte sie gespielt weinerlich und schloss die Tunika bevor sie sich wieder um drehte.

„Wenn ich dann mal weiter machen darf?“ fragte Justus, der sie amüsiert an sah.
Merle knickste vor ihm und sagte „Aber gerne doch.“
Justus verbeugte sich tief, viel zu tief vor einer Serva wie Kim fand. Er setzte seine Erklärungen zu dem Anwesen, zur Kelterei und den Weinbergen fort. Dabei führte er die Gruppe langsam durch den Weinberg zurück nach unten.
„Da hast du aber gleich mit so ziemlich allen Klischees aufgeräumt.“ sagte Kim leise zu Merle.
„Sowas macht mich wirklich wütend. Ich weiß nicht, woher diese Gerüchte kommen, sowas hört man bei fast jeder Führung mindestens einmal. Selbst in den Schulen bekommen wir das zu hören wenn wir zu einer Versteigerung kommen. Aber zu versuchen sie aus der Welt zu schaffen wird wohl nie gelingen. Denn jedes Mal wenn man ein Gegenargument dazu bringt ist das natürlich an den Haaren herbei gezogen. Ich fürchte, selbst wenn man jemanden einladen würde, mal selbst ein paar Tage oder sogar Wochen hier zu leben würde das nichts helfen, denn dann hätten wir natürlich vorher alle Beweise dafür gut versteckt.“ sagte Merle und klang ein wenig traurig.
„Machen Sie sich nichts draus.“ einer der Gäste war zu den Beiden getreten Er hatte offenbar mit gehört was Merle gesagt hatte. „Ich lebe seit fünf Jahren mit einer Serva zusammen. Und die Nachbarn sind alle der Überzeugung ich hätte nichts besseres zu tun als sie den ganzen Tag lang zu schlagen und zu quälen. Ich kenne solche Gerüchte nur zu gut. Und sie zu entkräften wird nie funktionieren. Wir haben uns einfach damit abgefunden und machen uns einen Spaß daraus diese Gerüchte selbst zu nähren. Mittlerweile leben wir nach dem Motto: wenn es dir nicht gelingt, so etwas zu entkräften, dann sorge wenigstens dafür, das du selbst deinen Spaß daran hast, was die Leute so sagen. Und Sie“ er deutete auf Merle „haben das ja scheinbar ganz gut im Griff.“

Mittlerweile war die Gruppe und mit ihr auch Merle und Kim auf dem Besucherparkplatz vor der Kellerei angekommen wo Justus die Besucher verabschiedete.
„Eine Führung durch die Kellerei machen wir aber jetzt nicht noch mit.“ sagte Merle zu Kim. „Ich kenne die schon fast auswendig und für dich dürfe das im Moment auch eher uninteressant sein.“
Kim nickte nur und sie gingen zurück zum Schloss. Am Eingang saßen Franziska und Luisa noch immer auf ihren Säulen.
„Na, wie sieht’s aus Kim?“ Merle deutete zu den Beiden.
„Tut mir leid, aber ich kann des nich. Ich hab jetzt schon ein schlechtes Gewissen. Wegen der Sache beim Essen mein ich.“ sagte Kim bedauernd.
„Du meinst wegen deiner Freundin?“
Kim nickte.
„Ist schon in Ordnung Kim.“ sagte Merle verständnisvoll. Sie wandte sich an die Beiden auf ihren Säulen: „Ihr könnt jetzt auch mal Feierabend machen.“ sagte sie.
„Danke Merle.“ sagten die Beiden, schlossen die Ketten auf und stiegen von den Säulen herunter. Beide knicksten vor Merle und gingen ins Haus.
Auch Merle ging, gefolgt von Kim ins Haus. Sie gingen nach oben in das Wohnzimmer wo die Meisten der Frauen bereits saßen und es sich, jede auf ihre Art und Weise bequem gemacht hatten. Nur Antonia und Jana fehlten. Die Beiden, so erklärte Merle waren bei den Herrinnen, die sich noch immer im Wintergarten aufhielten. Merle setzte sich einfach auf Paulas Schoß die in einem Sessel saß und lehnte sich bei ihr an. Kim nahm auf einem freien Sessel Platz und schaute Lotta zu die vor der Staffelei stand und malte. Sie trug noch immer eine Windel die von einer Gummihose gehalten wurde und den Eindruck machte, bereits ziemlich voll zu sein.
„Is das nich ziemlich unbequem?“ Kim sah Merle an und deutete zu Lotta.
„Das fragst du sie am Besten selber.“ sagte Merle. „Lotta, Kim wollte grad wissen ob deine Windel nicht unbequem ist.“ sagte sie etwas lauter.
Lotta drehte sich um und schaute zu Kim. „Ich finde es nicht all zu unbequem.“ sagte sie „Außerdem, man gewöhnt sich schnell dran. Dann fehlt einem was, wenn man sie nicht trägt.“ sie grinste breit. „Außerdem muss man dann höllisch aufpassen. Wenn man sich einmal dran gewöhnt hat und sie dann mal nicht tragen darf, dann kann schnell mal was passieren.“ meinte sie lachend.
Kurze Zeit später kamen Franziska und Luisa ins Zimmer. Beide trugen den Keuschheitsgürtel den Merle ihnen vorhin heraus gelegt hatte. Die Beiden gingen auf alle Vieren und stolzierten wie Katzen im Zimmer herum. Luisa rieb ihren Kopf an Kims Beinen und legte sich dann auf ihre Füße. Franziska, die das mit bekommen hatte, sprang vom Sofa herunter auf dem sie es sich bequem gemacht hatte und ging ebenfalls zu Kim. Mit einem leichten Hieb versuchte sie Luisa weg zu scheuchen. Diese wollte sich das nicht gefallen lassen und verpasste Franziska ebenfalls einen leichten Hieb mit der Hand ins Gesicht. Schnell entspann sich eine richtige Kabbelei wie man sie auch unter echten Katzen sehen konnte.
„Schluss jetzt ihr Beiden!“ rief Merle laut. Die Beiden standen auf, gingen zu ihr, sagten „Entschuldigung Merle.“ und knicksten.
„Ja ja, schon gut. Hört einfach auf damit. Sonst gibt’s Ärger.“ sagte Merle. Sie stand auf, ging zu Kim und legte ihr eine Hand auf die Schulter. So laut, das alle im Raum es hören konnten sagte sie „Passt mal bitte auf, Kim möchte nicht spielen. Es ist ihr unangenehm, also werden wir sie in Ruhe lassen, so lange sie hier ist. Das gilt für alle.“ sie warf Mia einen strengen Blick zu. „Verstanden?“
Alle schauten zu Kim und nickten. „In Ordnung Herrin.“ sagte Mia mit einem leicht bedauernden Ausdruck im Gesicht.
„Werd mal nicht frech Mia.“ Merle lachte und wandte sich dann zu Franziska und Luisa die es sich auf der Rückenlehne der Couch gemütlich gemacht hatten. „Für euch Beide heißt das leider das ihr die nächsten vier Wochen die Gürtel an behalten werdet. Denn eigentlich hatte ich geplant, das Kim euch die Zeit verkürzen kann. Aber ich kann sie verstehen, es ist alles neu für sie. Also benehmt euch ihr gegenüber.“
„Heißt das, wir dürfen so lange sie hier ist, garnicht spielen?“ fragte Luisa.
„Damit hast du die nächsten Wochen ja sowieso keine Probleme, oder?“ Einige der Frauen lachten. „Nein, das heißt es nicht. Nur lasst sie einfach raus.“ Sie schaute auf die Uhr neben der Tür „Alina, Alessia, ich glaube, es wird Zeit, das Abendessen zuzubereiten.“
Die Beiden standen auf, knicksten tief vor Merle und gingen hinaus.
„Tut mir leid, ich will euch keine Umstände machen.“ sagte Kim.
Lotta kam zu ihr, kniete sich vor ihr auf den Boden und nahm ihre Hände. „Ist doch in Ordnung, Mach dir keine Gedanken deswegen. Die Einzigen die damit Probleme haben werden sind Franziska und Luisa. Und die können es vertragen.“

Kim hatte die ganze Zugfahrt über nicht ein Wort gesagt, selbst jetzt wo sie wieder zu Hause waren redete sie nur das nötigste. Konstanze beobachtete sie wie sie ihre Arbeit erledigte. Sie tat dies gewissenhaft und still, doch hin und wieder konnte Konstanze ein Lächeln in ihrem Gesicht sehen. Nun saßen sie zusammen am Küchentisch und aßen gemeinsam zu Abend.
„Was denkst du Kim?“ fragte Konstanze.
„Ich weiß nich so recht. Des is alles ziemlich seltsam gewesen. Aber irgend wie fand ich des schon toll wie sich alle verstanden haben und des die Baroness des alles so mit macht.“ Kim dachte über die letzten drei Tage nach.

- - -

„Da vorne links.“ sagte der Mann im Fond. Herr Julian und er schienen sich bereits länger zu kennen.
„Entschuldigung Herr aber da darf ich nicht rein.“ sagte Mara.
„Dann einfach grade aus und die nächste links. Irgend wie kommen wir schon da hin.“
Mara fragte sich, ob der Mann sie auf die Probe stellen wollte. Aber so doof konnte doch kein Mensch sein um verkehrt herum in eine Einbahnstraße zu fahren. Seit über einer halben Stunde kutschierten sie diesen Mann bereits durch diese Gegend in der sie sich überhaupt nicht auskannte. Endlich fand sie eine Straße in die sie einbiegen konnte. Sie hielt an der Ampel und wartete auf grün. Als diese um sprang fuhr sie weiter. „Da vorne wieder links? Dann kommen wir sicher irgend wo da raus wo sie hin wollten.“ fragte sie.
„Danke, nicht nötig. Halten Sie bitte mal da rechts.“ er zeigte auf die einzige freie Lücke in einer Reihe parkender Autos. Mara parkte in der engen Lücke ein in die das Auto gerade so herein passte. Sie tippte Julian an und deutete auf das Parkverbotsschild.
„Das passt schon, Sie steigen ja nicht aus. Unterschreiben Sie das hier bitte.“ er reichte ihr ein Papier und einen Stift nach vorne.
„Was ist das Herr?“ fragte Mara.
„Einfach unterschreiben.“ sagte Julian.
Mara unterschrieb das Papier und der Mann reichte ihr eine Karte nach vorne. „Da hinten bitte auch unterschreiben.“ sagte er. Wieder unterschrieb sie ohne wirklich zu wissen, was sie da gerade unterschrieb. Sie wollte ihm die Karte zurück geben.
„Das ist ihrer. Ich muss hier jetzt aussteigen. Gleich kommt der nächste. Herzlichen Glückwunsch Mara. Einen schönen Tag noch. Ihnen auch Herr König.“ er stieg aus, schloss die Tür und beugte sich zu Julian ins offene Fenster. „Also mit null Fehlern besteht selten jemand. Glückwunsch Herr König.“ sagte er und ging den Gehweg entlang um eine Ecke.
„Was war das denn gerade?“ wollte Mara wissen.
„Hast du schon mal angesehen, was du da unterschrieben hast?“ fragte Julian und tippte auf die Karte die Mara noch immer in der Hand hielt.
Sie drehte die Karte um. Auf der Vorderseite befand sich ein Bild von ihr selbst. ’Führerschein’ stand ganz oben auf der Karte. Mit offenem Mund schaute sie zu Julian und dann wieder auf die Karte, ihren Führerschein.
„Aber, wie denn? Ich hab sie doch immer nur gefahren Herr. Und eine Prüfung hab ich doch auch nicht gemacht.“ sagte sie verwirrt.
Julian sah sie an und lachte. „Na, was denkst du denn, was das eben war? Eine Stadtrundfahrt sicher nicht. Und die Theorie hast du gestern abgelegt. Als ich dich gebeten habe den Prüfungsbogen für einen anderen Schüler zu lösen der nicht da war. Du erinnerst dich?“
„Aber… Aber… Ich weiß garnicht, was ich sagen soll.“ Sie schaute sich die Karte an und konnte nicht glauben was Julian gerade gesagt hatte. Sie hätte nie im Leben gedacht, als Serva noch einen Führerschein zu bekommen.
„Wie wäre es mit ’danke’?“ sagte Julian schmunzelnd.
Mara drehte sich auf dem Sitz um, umarmte Julian und sagte „Vielen Dank Herr.“
Dieser lachte und sagte „Jetzt bring uns mal nach Hause. Immerhin gibt’s was zu feiern.“
„Ja Herr.“ sagte Mara strahlend. Sie lenkte den Wagen aus der engen Parklücke heraus und fuhr los.

39. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 04.03.17 22:18

Bisher habe ich es meistens tatsächlich geschafft, alle zwei Tage einen Teil der Geschichte hier ein zu stellen. Aber das werde ich ab jetzt wohl nicht mehr schaffen. Denn der Vorsprung zwischen bereits geschriebenen und hier eingestelltem ist mittlerweile auf null geschrumpft.
Aber ich werde weiter schreiben und die Geschichte hier einstellen. Allerdings werde ich diese Geschichte beenden nachdem die Schülerinnen mit der Schule fertig sind.
Das heißt aber nicht, daß es nicht weiter geht. Denn eigentlich sollte dieser Teil nur ungefähr 10 bis 20 Seiten lang werden und einige Charaktere in die eigentliche Geschichte einführen. Das Ganze hat sich allerdings ein wenig verselbstständigt und ist größer geworden als geplant.
Die eigentliche Geschichte wird, nach dem diese hier balde zu einem Ende kommen wird, einen eigenen Platz hier bekommen. Außerdem wird wohl irgend wann die Baroness auf ihrem Schloss eine eigene Geschichte bekommen.

Ich möchte mich hier erst einmal bei allen bedanken, die hier und per PN Kommentare geschrieben haben und mir viele Anregungen gegeben und mir gezeigt haben, was ich ich verbessern kann.
Ich möchte hiermit alle Leser dazu aufmuntern, die Geschichte zu kommentieren wenn sie es für nötig halten oder wenn Fragen aufkommen. Entweder direkt hier oder per PN.

HeMaDo





9 – Wieder in der Schule


„Du warst bei einem König, ich bei einem Kaiser.“ sagte Mandy lachend zu Mara. Die Beiden hatten es sich auf Fridas Bett bequem gemacht die noch immer nich wieder zurück war. „Da war ich glaube ich besser dran.“
Mara schaute sie mit einem breiten Grinsen an. Sie holte eine Karte aus ihrer Tasche und zeigte sie Mandy. „Herr König ist Fahrlehrer. Schau mal was ich bekommen habe.“
„Du hast den Führerschein gemacht?“ Mandy starrte sie unverhohlen an.
Mara hüpfte begeistert auf dem Bett herum. „Jaa, ich hätte nie gedacht, daß das so einfach geht.“
„Na toll, du bist den ganzen Tag Auto gefahren und hast nen Führerschein. Ich musste dauernd irgend welche Kisten schleppen und hab einen Jahresvorrat an Fischkonserven“ sie zog das Wort überbetont in die Länge „bekommen, wer braucht denn sowas?“ sagte Lena. „Was ist denn mit dir Larissa? Du hast bisher noch garnichts gesagt.“
Larissa schaute sie mit einem Schulterzucken an. „Ich hab garnichts bekommen. Ich musste die meiste Zeit über Sekretärin spielen. Dabei kann ich nicht mal gut schreiben.“
„Sekretärin ist immer noch besser als dauernd nur Wäsche waschen.“ sagte Chris. „Ich hab immer noch ganz aufgeweichte Hände. Und du hast den ganzen Tag wahrscheinlich in einem Büro gesessen und getippt und telefoniert.“
„Von wegen in einem Büro. Im Flugzeug und in Hotels.“ Larissa sah sie etwas entnervt an „Der Herr hat mich fast die ganzen vier Wochen rund um die Welt gezerrt. Das war ganz schön anstrengend. Raus aus dem Flieger, rein in ein anderes Hotel. Zum Glück brauchte ich fast nie mit zu seinen Terminen und konnte wenigstens ausschlafen wenn nichts anderes zu tun war.“
„Na, dann hast du wenigstens etwas von der Welt gesehen. Wahrscheinlich mehr als wir alle zusammen in unserem ganzen Leben sehen werden.“ sagte Mandy.
„Oh ja, ganz toll. Ich hab Flughäfen in ungefähr 20 verschiedenen Ländern gesehen und noch mehr Hotels. Und das einzige, was ich bekommen habe war das hier.“ sie zog eine hellblaue Abaya aus ihrer Tasche die mit goldenen Stickereien verziert war. Und aussuchen durfte ich sie mir auch nicht.“
„Wow, die sieht ja hübsch aus.“ sagte Georgia bewundernd.
„Der Herr hat auch gesagt, ich sehe darin toll aus. Und dieser komische Scheich in Abu Dhabi fand das leider auch so.“ Larissa verzog das Gesicht als sie das sagte.
„Du warst in Abu Dhabi? Da muss es doch toll sein.“ fiel Mandy ein.
„Naja, es ist nicht so toll wie in Dubai. Aber das hab ich auch nur aus dem Hotelfenster gesehen.“
„Was war denn mit dem Scheich?“ Mara sah sie interessiert an.
„Der Herr hat mich zu einem Empfang mit genommen. Und dieser Scheich wollte mich dem Herrn abkaufen. Für 40 Kamele. Er wollte mich als seine elfte Frau haben. Und als der Herr gesagt hat, das ich noch auf der Schule bin hat er gesagt, daß er wenn ich versteigert werde ganz sicher her kommen und mich kaufen will.“
„Larissa als Haremsdame, das ist doch ganz bestimmt ein tolles Leben.“ Mara lachte.
„Bist du denn verrückt?“ rief Larissa laut aus. „Der Typ ist mindestens 60 Jahre alt. Zum Glück hat der Herr ihm nicht gesagt, in welcher Schule ich bin und wann ich versteigert werde.“
„Das kann man sicher heraus finden. Ich weiß das die Schulen vor jeder Versteigerungen die Akten der Serva öffentlich ins Netz stellen so daß jeder sie sehen kann.“ sagte Lena nachdenklich. „Am Besten du redest mal mit Miss Isabella darüber.“
„Wo ist sie eigentlich? Sollte sie nicht hier sein und zusehen das wir alle wieder hier auftauchen?“ Larissa sah Lena nachdenklich an.
„Ich weiß auch nicht. Aber Kim und Frida sind auch noch nicht hier.“ gab Lena zurück.
In diesem Moment öffnete sich leise die Tür zum Schlafsaal und Kim kam herein. Georgia sprang auf, rannte zu ihr und fiel ihr um den Hals. Die Beiden umarmten und küssten sich lange.

Während sie ihre Schränke wieder ein räumten und die schmutzige Wäsche in die Körbe neben der Tür brachten unterhielten sich die Frauen und berichteten was sie alles erlebt hatten. Nur Kim war sehr schweigsam. Sie war bei einer Frau die irgend welche Geräte für eine große Firma entwarf gewesen und hatte ihr im Haushalt geholfen. Sie sagte zwar, das sie auch eine ganze Woche bei deren Schwester gewesen waren, aber wo das war und was sie erlebt hatte, darüber schwieg sie sich aus.

„Ach du Schande, die küssen sich.“ rief Chris lauthals und zeigte aus dem Fenster.
„Blödsinn, die umarmen sich doch nur.“ sagte Mandy die wie alle nun aus den Fenstern schauten. Frida stand im Hof neben dem Tor und umarmte eine Frau. Als diese durch das Tor verschwand winkte Frida ihr hinter her. Langsam drehte sie sich um und kam auf den Eingang des Hauptgebäudes zu.
„Sag mal, weint die?“ Larissa drückte die Nase dicht ans Fenster um besser sehen zu können.
Frida kam mit gesenktem Kopf auf den Eingang zu. Als sie näher kam konnten alle ihre geröteten Augen erkennen.

Es dauerte eine ganze Weile bis Frida in den Schlafsaal kam. Wortlos ging sie zu ihrem Bett, warf die Tasche darauf und begann diese aus zu räumen ohne den Anderen Beachtung zu schenken.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte Chris. Sie war zu ihr gegangen und schaute ihr beim Ausräumen zu.
Frida nickte und machte „Mhm.“
„Verstehe. Wie war’s denn bei dir?“
„Gut.“ sagte Frida ohne auf zu sehen.
Nun wurde es Chris zu bunt. „Weißt du eigentlich, das wir morgen große Probleme bekommen werden? Ich glaube nicht, das Miss Isabella die Sache mit der Tunika vergessen hat.“
Frida sah auf und drehte sich um. „Nein, hat sie nicht. Sag einfach nichts, wenn sie fragt. Ich sage einfach daß ich dafür verantwortlich bin. Wenn ihr euch nicht meldet, dann passiert euch nichts. Dann gehe ich eben alleine in den Keller oder so.“ sie zuckte mit den Schultern als sei ihr das vollkommen egal. Chris sah sie verständnislos an. Frida räumte weiter ihre Sachen ein, zog ihr Nachthemd an und legte sich in ihr Bett.

„Was ist denn mit der los?“ Auch Kim die gerade dazu gekommen war, sah sie verständnislos an. „Könnt ihr euch eigentlich vorstellen was das für ein Theater wird wenn sich niemand meldet? Dann gehen am Ende noch wir alle in den Keller. Die ist doch bestimmt stinksauer. Immerhin hat sie auf einmal nackt vor den ganzen Gästen gestanden.“
„Das sag mal Frida, sie scheint das alles ja überhaupt nicht zu interessieren.“ Chris schaute verärgert zu Frida die die Decke an starrte.

„Schön, das ihr alle wieder hier seid.“ Miss Isabella war in den Schlafsaal gekommen ohne daß jemand sie bemerkt hatte. So schnell es ging stellten die Frauen sich vor ihre Betten.
Chris glaubte ein Lächeln auf Fridas Gesicht gesehen zu haben als Miss Isabella sich bemerkbar gemacht hatte. Sie versuchte verstohlen einen Blick auf Frida zu erhaschen, konnte diese aber nicht sehen.
„Bleib gefälligst still stehen Kim.“ sagte Miss Isabella und ließ ihre Gerte auf Kims Oberschenkel klatschen. Sofort stellte diese sich wieder gerade hin.
„Ich weiß, das ihr euch sicher alle viel zu erzählen habt. Dazu habt ihr nachher auch noch bis zum zu Bett gehen Zeit. Aber zuerst mal, ich habe die Bewertungen von euren Herrschaften bekommen. Keine von Euch hat sich einen Ausrutscher erlaubt. Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit euch. Aber darüber werden wir morgen noch mal eingehend reden. Es gibt da nur eine Kleinigkeit die ich mit euch heute noch zu bereden habe.“ sie ging vor der Reihe der Frauen auf und ab. „Irgend ein Scherzkeks meinte, meine Tunika zu präparieren so daß sie vor einigen Gästen auseinander gefallen ist und ich nackt vor allen da stand. Ich möchte nicht die ganze Gruppe wegen etwas bestrafen müssen, was vermutlich drei oder vier von euch angestellt haben. Also wäre es schön, wenn die Jenigen einfach vortreten würden, die dafür verantwortlich sind.“
Nach einem kurzen Moment trat Frida vor. Kim schaute kurz zu Chris und sah, daß diese ebenfalls vor getreten war. Sie zögerte einen kurzen Moment und trat ebenfalls einen Schritt vor.
„Und du bist ganz sicher, daß du nicht rein zufällig mit dabei gewesen bist und meine Zimmertür geöffnet hast?“ Miss Isabella war vor Mara stehen geblieben und schaute sie eindringlich an.
„Ja Miss Isabella, da bin ich mir ganz sicher.“ sagte Mara. Sie war davon überzeugt, daß sie ihr nicht glauben würde.
„Ja Frida?“ Miss Isabella hatte sich zu ihr gewandt als diese die Hand gehoben hatte.
„Herrin Isa… Miss Isabella, Mara hatte nichts damit zu tun, die Tür habe ich selbst geöffnet. Und das mit ihrer Tunika war ich auch ganz alleine. Kim und Chris haben nur im Flur gestanden und haben aufgepasst. Sie hatten nichts damit zu tun.“ Alle schauten nun zu Frida. Sie hatten damit gerechnet, daß sie die Anderen in Schutz nehmen würde aber nicht damit, das sie die Schuld ganz alleine auf sich nehmen wollte.
„Ich verstehe.“ sagte Miss Isabella. „Ich bin nicht besonders nachtragend, vor Allem da ich diesen Scherz eigentlich auch noch recht witzig finde.“ Alle starrten sie staunend an „Das soll aber nicht heißen, das ich so etwas noch einmal erleben möchte, zumal eine Wiederholung nichts weiter als ein einfallsloser Abklatsch wäre.“ sie hob ihre Stimme „Aber eine Strafe habt ihr Drei euch ganz sicher verdient. Frida, es ehrt dich, daß du versuchst, deine Mitschülerinnen in Schutz zu nehmen. Aber ich werde ganz sicher keinen Unterschied machen wer nun was genau getan hat. Das ist mir im Grunde genommen auch ziemlich egal. Ihr wart alle Drei daran beteiligt, also werdet ihr auch alle Drei bestraft werden.“ sie trat einen Schritt zurück und schaute die Schülerinnen eine nach der Anderen an. „Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag, wir sehen uns morgen früh wieder.“ Sie drehte sich um, ging zur Tür und verließ den Saal.

Als Miss Isabella gegangen war redeten die Schülerinnen alle durcheinander „Ich glaube ich gehe gleich zur Ärztin und hole mir eine Tube von der Salbe für den Rücken.“ sagte Chris. „Ich kann mir schon denken, was auf uns zu kommen wird. Muss ja für sie ein riesiger Spaß sein wenn sie uns drei morgen vor der ganzen Schule auspeitschen wird.“
„Meinst du etwa das macht ihr Spaß“ fragte Frida die neben ihr stand.
„Ganz sicher sogar.“ sagte Lena.
„Wie kannst du sowas einfach so behaupten? Woher willst du das denn wissen?“ Frida biss die Zähne zusammen um Lena nicht an zu schreien. Sie drehte sich statt dessen wortlos um und legte sich wieder in ihr Bett. Die Anderen schauten sie erstaunt an, ließen sie aber in Ruhe.
Sie setzten sich zusammen auf Kims und Georgias Betten und unterhielten sich bis es endlich Zeit war zum Abendessen.

„Hallo Isabella, schon wieder zurück?“ Miss Wilhelmina deutete auf den Stuhl ihr gegenüber.
„Hallo Miss Wilhelmina. Ja, ich musste Frida ja wieder zurück bringen. Außerdem müssen die Schülerinnen ja sehen, das ich auch hier bin und sie nicht machen können was sie wollen. Nicht, das noch mal jemand in mein Zimmer einbricht und irgend welche Streiche ausheckt.“
„So wie einen Lockstoff für Mücken in deine Tuniken zu sprühen zum Beispiel?“ Miss Wilhelmina lachte als sie Isabella an sah.
Diese schaute sie mit offenem Mund an.
„Schau nicht so Isabella. Du hast damals immer diese Bonbons gegessen und eines der Papiere in meinem Zimmer verloren. Ich habe mich schon an dem Abend gefragt, was du wohl angestellt hast. Aber so wirklich gemerkt habe ich das erst am Vormittag als wir im Garten waren.“
„Ich hatte immer gehofft, sie wüssten nicht, das ich das gewesen war.“ sagte Isabella. „Aber warum haben sie nie etwas gesagt?“
„Was hätte ich denn sagen sollen? Außer dem Bonbonpapier hatte ich ja keinen Beweis. Und da du damals noch als freie Schülerin behandelt werden musstest, was hätte ich denn da groß tun sollen ohne mich selbst lächerlich zu machen? Aber vielleicht werde ich einer deiner Schülerinnen bei Gelegenheit ja mal einen Tipp geben, wo man so einen Lockstoff her bekommt.“ Miss Wilhelmina grinste nun breit.
„Und ich hatte die ganzen Jahre gedacht, Sie wüssten nicht, daß ich das war.“ Isabella ließ die Schultern hängen.
„Jemanden so im Ungewissen zu lassen, kann auch eine Strafe sein Isabella.“
„Auf jeden Fall. Ich habe ein paar Wochen lang kaum geschlafen weil ich dachte, sie kommen irgend wann einfach nachts in den Saal und machen das Selbe mit meinen Tuniken.Ich wünschte, mir würde eine eben solche Strafe für die Drei einfallen die meine Tunika bearbeitet haben.“
„Dabei kann ich dir leider nicht helfen. Aber du hast ja noch die ganze Nacht Zeit, dir etwas anderes einfallen zu lassen als sie auszupeitschen oder in den Keller zu stecken. Obwohl ich deinen Einfallsreichtum den du bisher an den Tag gelegt hast um das zu vermeiden sehr bewundere, wird dir wohl dieses Mal nichts anderes übrig bleiben. Und du weißt selbst, daß du es nicht so einfach auf sich beruhen lassen kannst.“ Miss Wilhelmina sah sie nun ernst an.
„Ich weiß. Aber mit etwas Glück fällt mir noch etwas angemessenes ein. Es würde mir nicht nur bei Frida äußerst schwer fallen.“
Miss Wilhelmina sah Isabella ernst an „Es tut mir wirklich leid, daß es soweit gekommen ist. Vielleicht ist es auch zum Teil meine Schuld. Ich hätte mir für sie etwas anderes einfallen lassen sollen als sie für die vier Wochen zu dir zu stecken. Aber hinterher ist man immer schlauer. Aber eines halte dir immer vor Augen, ich kann einfach nicht zulassen, daß du sie jetzt anders behandelst als vorher. Ich kann mir gut vorstellen wie schwer das für dich sein muss. Aber sollte ich sehen, daß du dein Verhalten ihr gegenüber änderst, egal ob du es ihr leichter oder schwerer machen solltest, wird mir nichts anderes übrig bleiben, sie aus deiner Gruppe heraus zu nehmen.“ Isabella beugte sich vor, legte die Arme auf Miss Wilhelminas Schreibtisch, legte den Kopf auf diese und schaute zur Seite. „Hast du schon eine Idee, wie es weiter gehen soll Isabella?“
„Ich habe nicht die geringste Ahnung Miss Wilhelmina.“ sagte Isabella.
„Ich kann dir da leider nicht weiter helfen Isabella. Aber ich habe eine Verpflichtung denen gegenüber die sich an dieser Schule befinden. Und das betrifft nicht nur die Schülerinnen sondern auch die Lehrerinnen. Wenn du also einen Rat brauchst, meine Tür steht dir immer offen.“
„Danke Miss Wilhelmina.“ Isabella richtete sich auf und setzte sich wieder gerade in den Stuhl.
„Du weißt genau daß ich niemanden einfach so hängen lasse. Weder Deine Schülerinnen noch dich. Und jetzt lass uns mal geschäftlich werden.“ Miss Wilhelmina öffnete eine Schublade ihres Schreibtisches, holte eine Flasche Sherry und zwei Gläser heraus.
„Danke, aber für mich bitte nicht.“ sagte Isabella.
Miss Wilhelmina stellte die Flasche wieder zurück. „Gut, dann nicht“ sie schmunzelte als sie die Schublade wieder schloss. „Ich habe hier den Lehrplan. Vermutlich machst du es genau so wie das letzte mal?“
„Sicher, ich denke, es hat sich bewährt. Aber bevor ich damit anfange, mir auf die Füße treten zu lassen, möchte ich morgen noch einen Tag dazu nehmen mit den Schülerinnen über ihren Probemonat zu reden.“
„Dir auf die Füße treten zu lassen? Also mir ist beim Tanzunterricht niemand auf die Füße getreten. Ich habe sie immer zusammen üben lassen.“ Miss Wilhelmina lachte laut auf.
„Wenigstens muss ich mich nicht damit herum schlagen, ihnen beizubringen Musik zu machen. Wenn ich mich da an meine eigenen Versuche erinnere läuft es mir kalt den Rücken herunter.“
„Ich weiß nicht, was du willst. Soweit ich weiß wird in der Grundschule noch immer Blockflötenunterricht gegeben. Vielleicht ist bei einigen ja etwas davon hängen geblieben. Aber einige sind vermutlich auch einfach vollkommen unmusikalisch.“ sie schaute schmunzelnd zu Isabella. „Nicht wahr?“
„So schlimm kann ich doch garnicht gewesen sein. Ich hatte mir sogar schon überlegt, Ihnen zum Geburtstag ein Ständchen auf der Flöte zu geben. Am Besten ich nehme mir noch Lena und Chris dazu.“ nun war es Isabella die breit grinste.
„Da bin ich aber froh, daß es noch lange genug dauert bis ich Geburtstag habe und du das bis dahin sicherlich schon vergessen hast. Aber unterschätz die Beiden mal nicht. Sie haben zwar angegeben, kein Instrument spielen zu können aber was nicht ist, kann ja noch werden. Denk mal an deine Mitschülerin, Rebecca. Sie konnte nicht nur Gitarre spielen sondern hatte auch noch klassischen Gesangsunterricht bevor sie hier her kam. Und in ihrer Akte stand von beidem kein Wort.“
„Dann besteht ja noch Hoffnung. Und wenn alles nichts hilft, Bongos oder Cajón gehen immer. Irgend wie jedenfalls. Und das zu spielen hat ja auch gewisse optische Reize.“
Nun musste Miss Wilhelmina laut lachen. „Da muss ich dir recht geben. Vor allem in einer Tunika.“
„Das sehe ich genau so. Maja kann ja auch nur Cajón spielen. Und wenn sie da drauf sitzt, das hat wirklich was. Ziemlich Sexy wenn ich das so sagen darf.“ Isabella lächelte breit.
„Wir werden sehen was sie können. Ich glaube zwar nicht, daß wir dieses Jahr ein Wunderkind dabei haben aber wer weiß. Auf jeden Fall werden sie in ein paar Wochen zumindest soweit sein, daß sie sich nirgend wo zu schämen brauchen.“ Mit diesen Worten verabschiedete Isabella sich und ging nachdenklich über den Hof. Als sie gerade ins Hauptgebäude gehen wolle, begann sie breit zu grinsen. Sie drehte sich um und verließ den Hof durch das große Tor.

- - -

„Einen wunderschönen guten Morgen Miss Winter.“ die Vorhänge wurden zurück gezogen und die Morgensonne schien durch das große Fenster direkt auf das Bett.
„Ob der Morgen gut wird oder nicht, das kann ich dir sagen wenn du mich noch drei Stunden schlafen lässt.“
„Nun kommen Sie schon, der Doktor kommt gleich vorbei. Und ich glaube, er hat gute Nachrichten für Sie.“
„Nicole, ich habe dir schon bestimmt hundert mal gesagt, du sollst mich Rebecca nennen. Und ob das gute Nachrichten sind, wer weiß. Wenn er mir sagen würde, das ich wieder irgend was machen kann ohne das mir der Rücken nach zehn Minuten weh tut, das wären mal gute Nachrichten.“
„Das fragen Sie ihn am Besten selbst Miss Winter, Verzeihung, Rebecca natürlich.“ sagte die Schwester lachend. Sie stellte ihr das Frühstück auf den Tisch vor dem Fenster.
Rebecca stand auf und griff nach ihren Krücken. Langsam ging sie zum Tisch und setzte sich. „Na, das nenne ich mal eine gute Nachricht.“ sie deutete auf den Kaffee. „Wenn ich den trinken darf, kann es ja nur besser werden.“ Sie schenkte sich Kaffee aus der kleinen Kanne in die Tasse, gab Milch und Zucker dazu und rührte bedächtig in der Tasse herum. Vorsichtig nahm sie einen Schluck, schloss die Augen und genoss den Kaffee. „Also ich habe sicher schon besseren Kaffee getrunken aber über diesen hier freue ich mich ganz besonders. Ich hoffe ja, das es nicht nur ein Fehler der Küche war daß ich den bekomme.“
Wieder lachte Nicole. „Ich kann ihnen… entschuldige, ich kann dir ganz offiziell sagen, daß du wieder alles essen und trinken darfst was du willst.“ Sie hob die Haube vom Teller auf dem zwei Brötchen lagen, zusammen mit Wurst und Käse, kleinen Schälchen mit Marmelade und Butter. „So steht es jedenfalls in deiner Krankenakte.“
„Na, wenn das mal kein Lichtblick ist. Dauernd nur Haferbrei und matschiges Weißbrot ist ja schlimmer als das Essen damals in der Schule. Da haben wir besseres Essen bekommen als ich in den letzten acht Monaten hier.“
Nicole setzte sich zu ihr und schnitt ihr ein Brötchen auf. „Also in der Schule muss es ja sehr interessant gewesen sein. Jedenfalls nach dem, was du mir so alles erzählt hast.“
Rebecca sah sie an und lachte. Sofort hielt sie inne und hielt sich die Rippen die wieder schmerzten. „Auf jeden Fall hatte ich keine Krankenschwester die sich den ganzen Tag nur um mich gekümmert hat.“
„Das ist eben der Vorteil wenn man Privatpatientin ist. Ein eigenes Zimmer und eine Schwester nur für dich alleine. Naja, fast. Ich habe ja auch noch andere Patienten um die ich mich kümmern muss. Aber die hat es nicht so schlimm erwischt wie dich.“
„Trotzdem, im Moment wäre ich lieber wieder in der Schule. Oder bei meinem Ex-Mann, obwohl, mit Männern brauchst du mir erst mal nicht mehr zu kommen.“
„Das kann ich verstehen.“ sagte Nicole. „Aber was willst du denn machen? Die Seite wechseln?“
Rebecca musste lachen. Sie verschluckte sich an dem Kaffee den sie gerade trank und hustete, dabei hielt sie sich wieder die Rippen. „Wer weiß, vielleicht. Oder ich lasse den Quatsch gleich ganz sein. Obwohl,“ sie musterte Nicole demonstrativ von oben bis unten „Hat vielleicht auch was.“
Nun konnte sich Nicole nicht mehr halten und lachte lauthals los. Rebecca bewunderte ihre fröhliche Art die ihr auch zu einem guten Teil geholfen hatte, all das hier zu überstehen.
„Na, wenn das mal kein netter Empfang ist.“ Die Beiden drehten sich um und sahen zur Tür. Der Arzt kam herein und stellte sich vor den Tisch. „Schönen guten Morgen Miss Winter. Ich freue mich, das sie schon aufstehen können und es vor Allem auch wollen.“ er reichte ihr die Hand.
„Auf jeden Fall, ich will schließlich nicht ewig hier bleiben. Wenn ich hier raus bin, will ich endlich wieder arbeiten.“ sagte Rebecca und deutete auf den freien Stuhl.
„Danke.“ Der Arzt setzte sich und legte die mittlerweile daumendicke Akte auf den Tisch „Raus kommen Sie auf jeden Fall, wenn auch nicht sofort. Heute kommt erst mal der Gips ab und dann bekommen Sie einige Rehamaßnahmen. Aber ob Sie jemals wieder fliegen können, bezweifele ich doch sehr.“
Rebecca sah ihn gleichgültig an. „Das habe ich mir schon gedacht. Aber ich habe ja auch noch studiert. Als Designerin bekommt man immer eine Stelle.“
„Wieso arbeiten Sie denn nicht als Serva? Es gibt genug Leute, die jemanden suchen der ihnen im Haus hilft. Von meinem Standpunkt aus gesehen wäre das sicher eine gute Wahl. Sie müssten nicht nur sitzen oder stehen sondern würden sich bewegen. Das ist für ihren Rücken auf jeden Fall das Beste. Zumindest besser als den ganzen Tag lang hinter einem Schreibtisch zu sitzen.“ sagte der Arzt.
„Das halte ich jetzt für einen schlechten Witz. Wer will denn eine Serva die so“ sie deutete an sich herunter „aussieht? Das hätte ich vorher tun sollen, dann wäre das alles hier vermutlich garnicht erst passiert.“
„Nun machen Sie es nicht schlimmer als es ist. Die meisten der Narben werden wieder verheilen. Und andere werden wir noch behandeln so das sie nicht mehr zu sehen sein werden. Das wird zwar nicht leicht für Sie werden aber es wird nicht all zu viel zurück bleiben. In einem Jahr wird man fast nichts mehr sehen.“
„Mal sehen, vielleicht bleibe ich auch einfach zu Hause und mache garnichts.“
„Also leisten könnten Sie sich das bestimmt. Sie bekommen ja jetzt schon jetzt eine ordentliche Rente. Und soweit ich es mit bekommen habe hat man diesen Mann vor ein paar Tagen ja auch verurteilt.“ der Arzt schaute sie nun ernst an. „Aber sich einfach aus zu ruhen, dafür sind sie mit nicht mal 35 Jahren einfach zu jung. Und gesund ist das für Sie auch nicht.“
„Ich weiß. Und ich werde auf jeden Fall wieder arbeiten. Aber eins sage ich ihnen, das Andreas verurteilt wurde, befriedigt mich nicht im geringsten. Er hat nur eine Bewährungsstrafe bekommen. Mir wäre es lieb, wenn man ihn lebenslang ins Gefängnis gesteckt hätte.“
„Immerhin kannst du von dem Schmerzensgeld und der Entschädigung sicher ein ziemlich gutes Leben führen.“ sagte Nicole.
„Ja, das kann ich sicher. Aber wirklich befriedigend ist das auch nicht. Mir wäre es lieber wenn ich wieder ganz gesund würde. Dafür würde ich auch gerne auf das ganze Geld verzichten.“ sagte Rebecca ernst.

Rebecca hatte mittlerweile aufgegessen und legte sich auf ihr Bett. „So Herr Doktor, Sie sind ja sicher nicht hier um Smalltalk zu halten. Tun Sie, was sie nicht lassen können.“
„Das ist richtig. Sie kennen das ja schon.“ er schaute sich zuerst ihre Arme und Beine an und bewegte diese wo es ging. Dann betrachtete er sich die Narben an ihrem Hals und am Brustkorb. Zum Schluss musste sie sich auf den Bauch drehen und er schaute sich ihren Rücken an.
„So, dann man Butter bei die Fische.“ sagte er „Arme und Beine sind gut verheilt und da bleibt nichts zurück. Auch ihre Inneren Verletzungen sind vollständig geheilt, da bleibt nichts zurück. Nur mit ihrem Rücken werden sie vermutlich noch sehr lange zu kämpfen haben. Aber da kann auch ich nichts machen, leider.“ nachdem er sie untersucht hatte, setzte sie sich auf die Bettkante. „Nachher werden wir ihnen den Gips ab nehmen und ab morgen beginnen Sie dann mit den Übungen zum Muskelaufbau und dem Ausdauertraining. Das wird zwar sicher nicht immer ganz leicht werden aber in ein paar Monaten können Sie nach Hause gehen. Sie müssen dann zwar noch eine Weile jede Woche hier her kommen zur Untersuchung und für ihr Rückentraining aber danach sind sie uns endgültig los.“ Der Arzt verabschiedete sich und ließ Rebecca und Schwester Nicole alleine.

„Was machst du denn, wenn du hier raus bist?“ wollte Nicole wissen. Sie half Rebecca gerade beim Anziehen.
„Ich weiß noch nicht. Aber zuerst werde ich wohl oder übel zu meiner Mutter gehen müssen bis ich eine eigene Wohnung hab. Aber das wird so schnell passieren wie es nur irgend wie geht. Aber jetzt will ich erst mal so schnell es geht zum Doktor und diesen lästigen Gips los werden.“
„Wenn du eine Arbeit suchst, ich habe eine Adresse, da solltest du dich auf jeden Fall mal bewerben. Eine alte Schulfreundin von mir arbeitet da. Sie sagt, es ist zwar etwas ungewöhnlich aber von den Bedingungen her muss es erstklassig sein. Sie wohnt die meiste Zeit auf dem Gelände und bekommt dort auch alles was man zum Leben braucht ziemlich günstig. Und das obwohl sie dafür auch noch außergewöhnlich gut bezahlt wird.“ sie holte eine Karte aus ihrer Hosentasche heraus und gab sie Rebecca.
Diese nahm sie und las:

Aderra Nin
Personalabteilung
Horizons

Darunter stand eine Nummer und auf der Rückseite befand sich ein Logo, in einem Kreis befanden sich in der unteren Hälfte drei geschwungene Linien. Irgend wo hatte sie dieses Logo bereits gesehen. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wo das gewesen war.
„Ich habe sie letztes Jahr mal besucht. Es ist wirklich etwas außergewöhnlich dort aber ich glaube, wenn mein Vertrag hier ausläuft, werde ich mich dort auf jeden Fall mal bewerben.“ meinte Nicole.
„Danke Nicole, aber darüber mache ich mir im Moment erst mal keine Gedanken. Jetzt will ich erst mal diesen Gips los werden.“ sagte Rebecca, nahm ihre Krücken und humpelte zur Tür.
40. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 07.03.17 20:59

„Aufstehen ihr faule Bande, die Tage an denen ihr machen konntet, was ihr wollt, sind erst mal wieder vorbei.“ rief Miss Isabella lachend. Sie schaute zu den Schülerinnen die alle etwas orientierungslos aus den Betten sprangen. Kim und Georgia sprangen zu beiden Seiten aus Kims Bett. Beide versuchten, sich mit der Decke zu bedecken, was dazu führte daß Kim der Länge nach ins Bett zurück fiel.

Tatsächlich dauerte es länger als gewöhnlich bis endlich alle in ihren Sportsachen vor den Betten standen. Nur Frida stand bereits dort, noch bevor Miss Isabella den Schlafsaal betreten hatte. Sie hatte sich die ganze Zeit über nicht gerührt und schaute stur gerade aus. Während die Anderen sich noch umzogen ging sie zu Frida, stellte sich vor sie und bedachte sie mit einem fragenden Blick. Kaum merklich zuckte Frida mit den Schultern und kniff die Lippen zusammen.

Endlich standen Alle vor ihren Betten und waren bereit zum Frühsport. Miss Isabella öffnete die Tür und alle folgten ihr nach draußen. Sie liefen als ob nichts gewesen war die Runden um den See und übten danach ihre Haltungen. Die Schläge mit der Gerte hatte keine der Frauen vermisst und es dauerte zu Anfang eine Weile bis alle diese ohne einen Laut hin nahmen. Als sie zurück kamen rief Miss Isabella „Nach dem Waschen ist Inspektion. Also denkt daran.“ sie hielt eine Hand voll Wachsstreifen hoch. Die Meisten sahen erschrocken zu ihr, keine hatte während der vergangenen vier Wochen daran gedacht sich regelmäßig zu rasieren. Im Bad wollte Lena damit anfangen, sich zu rasieren. Doch Mandy sagte „Lass das besser sein. Wenn du jetzt noch versuchst, dich zu rasieren, schneidest du dich nur. Lass sie das lieber machen, das tut zwar etwas weh aber ist besser als dir noch eine Entzündung einzufangen weil du dich geschnitten hast.“
Lena schaute sie groß an. Die anderen stimmten Mandy zu und so gingen sie frisch geduscht nach draußen und stellten sich nackt vor ihre Betten. Die Arme streckten sie weit vor.

Nachdem Miss Isabella sie inspiziert hatte meinte sie „Hatte ich mir ja fast gedacht. Aber ich mache euch einen Vorschlag, ihr legt euch freiwillig hin und jeweils zwei von euch wechseln sich ab die Andere zu enthaaren. Das geht schneller als wenn ich wieder jede von euch ans Bett fesseln und euch einzeln dran nehmen muss.“
Die Schülerinnen stimmten ihr zögernd zu und so verteilte Miss Isabella die Wachsstreifen an die Schülerinnen und sie sagte „Frida und Mara, die sind für euch, Lena und Larissa, hier, bitte sehr. Georgia und Kim, viel Spaß dabei. Mandy, Caro und Chris, ihr müsst euch eben zu dritt abwechseln.“
Während die Schülerinnen sich gegenseitig enthaarten, ging sie durch die Reihe und gab Kommentare ab wie „Mach das nicht so langsam, das tut nur unnötig weh.“, „Da hast du noch was vergessen.“, „Reiß dich zusammen, bist doch selbst schuld.“ oder „“Dankt daran, nachher gut mit dem Tuch abreiben.“
Es dauerte so nur etwas mehr als eine halbe Stunde bis alle wieder sauber enthaart vor ihren Betten standen.
„Sehr schön, so sieht das doch viel besser aus.“ sagte sie. „Und jetzt zu euch Dreien.“ sie schaute zu Chris, Kim und Frida. „Eigentlich sollte ich euch ja auspeitschen oder noch besser, in den Keller stecken, so für eine Woche oder so.“ sie hob die Stimme „Wisst ihr eigentlich, wie peinlich das war, vor Julian auf einmal nackt da zu stehen? Ihr drei kommt jetzt hier her. Und zwar flott!“
Die Drei kamen zu ihr und stellten sich nebeneinander auf. Dabei verschränkten sie die Arme hinter dem Rücken und schauten gerade aus.
„Wehe ihr dreht euch um.“ sagte sie und trat hinter die Drei. Die anderen Schülerinnen konnten sehen, das sie unter ihrer Tunika Armbänder aus Metall hervor holte die Paarweise mit einer kurzen Kette verbunden waren. Sie legte den Dreien diese Armbänder an.
„So, jetzt umdrehen.“ sagte sie.
Die Drei drehten sich um und sahen sie fragend an.
„Ihr habt dafür gesorgt, das ich nackt vor den Gästen gestanden habe. Und dafür möchte ich mich jetzt bei euch revanchieren indem ich euch zeige, wie toll es ist nackt herum laufen zu dürfen. Diese Handfesseln habe ich gestern Nachmittag in einem Sexshop gekauft, die schenke ich euch. Und weil man ein Geschenk ja auch angemessen würdigt, macht es euch sicher nichts aus, sie bis Freitag an zu behalten.“ sie sah die Drei mit einem breiten Grinsen an.
„Aber wie sollen wir denn so essen oder uns waschen oder was anziehen Miss?“
„Tja, das ist ja nicht mein Problem. Da es draußen schön warm ist, macht es euch ja sicher nichts aus, ohne die Tunika herum zu laufen. Und die anderen Sachen, da müsst ihr eben eure Mitschülerinnen bitten, euch zu helfen. Aber ich glaube, ihr seid ganz schön unhöflich. Für ein Geschenk sollte man sich doch auch bedanken, oder etwa nicht?“ sagte Miss Isabella mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht und stellte sich vor Frida. Diese schaute sie an, knickste und sagte „Vielen Dank Herrin Isabella.“
Dann stellte sie sich vor Kim und auch diese knickste und sagte „Vielen Dank Miss Isabella.“ Auch bei Chris wiederholte sich das selbe.
„Gerne geschehen. Ich muss doch meine Schneiderin und ihre Gehilfinnen angemessen dafür belohnen daß sie eine so tolle Arbeit an meiner Tunika geleistet haben. Und jetzt alle ab zum Frühstücken.“ sagte sie. „Euch drei will ich auch bei jeder Mahlzeit sehen. Da gibt es keine Ausnahme.“ Sie drehte sich um und verließ den Schlafsaal.

„Die is ja heute mal so richtig fies. Anscheinend is ihr der Urlaub nich bekommen.“ sagte Kim und verließ zusammen mit den Anderen den Schlafsaal. Als Frida als Letzte aus dem Saal kam, stellte Miss Isabella sich vor sie. „Komm bitte noch mal kurz mit.“ sie schob sie zurück in den Saal.

Die Anderen knieten bereits an einem der Tische und frühstückten als Frida in den Speisesaal kam. Sie stellte sich hinter eine andere Schülerin und sprach mit ihr. Darauf hin nahm diese Schülerin noch ein zweites Tablett und legte ihr das Essen darauf. Sie brachte es ihr noch zum Tisch, stellte es ab und Frida knickste als sie sich bei ihr bedankte. Mit einem breiten Lächeln setzte sie sich an den Tisch und bat Larissa, die neben ihr kniete, ihr zu helfen.
„Sag mal, findest du das so toll gefüttert zu werden das du so grinst?“ wollte diese wissen.
Frida sah sie an „Nein, überhaupt nicht, aber es gibt schlimmeres als das hier.“
„Sag mal, warum hast du Miss Isabella eigentlich vorhin Herrin genannt und was wollte sie denn noch von dir?“ fragte Mandy.
„Sie hatte mir noch was ge...“ als sie den Mund öffnete steckte ihr Larissa ein mit Salami belegtes Brötchen in den Mund. Sie biss ab und kaute bevor sie weiter sprach. „Sie hat mir noch was gesagt.“ beendete sie den Satz und öffnete den Mund, worauf hin Larissa ihr wieder das Brötchen in den Mund steckte und sie wieder davon ab biss.

Nach dem alle fertig waren mit Essen sagte Chris „Also, nackt rum rennen ist echt blöd, aber daran gefüttert zu werden könnte ich mich glatt gewöhnen.“ sie grinste Mara breit an die sie gefüttert hatte.
„Vergiss es, such dir morgen jemand anderen zum Füttern.“ sagte diese und streckte ihr die Zunge heraus.
Nur Georgia und Kim schien es überhaupt nichts aus zu machen. Georgia hatte Kim damit geneckt indem sie ihr das Brötchen hin gehalten und es ihr immer wieder weg gezogen hatte als sie gerade zu beißen wollte. Anscheinend hatten Beide ihren Spaß an der Sache.
Sie gingen zurück in den Schlafsaal und warteten auf Miss Isabella.
Larissa stellte sich neben Frida und fragte noch einmal „Warum hast du Miss Isabella denn nun Herrin genannt?“
„Gewohnheitssache.“ sagte Frida und tat etwas geheimnisvoll.
„Wie meinst du das denn?“ Larissa sah sie eindringlich an.
Frida schaute zu ihr und seufzte. „Was soll’s? Irgend wann erfahrt ihr es ja sowieso.“ sagte sie. „Ich war die vier Wochen bei ihr gewesen.“
Larissa starrte sie mit großen Augen an. „Du ärmste.“ sagte sie nach einem Augenblick leise.
Mara, die das mit bekommen hatte ging zu ihr. „Das kann doch garnicht sein, du bist doch von dieser Serva ersteigert worden.“
„Eine Serva kann doch keine andere Serva ersteigern.“ sagte Frida. „Das war Maja, Herrin Isabellas Frau.“
„War es denn sehr schlimm?“ fragte Mara.
Frida warf ihr einen seltsamen Blick zu „Nein, es war überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil.“ sagte sie zum großen Erstaunen der Anderen.
„Du warst doch nicht etwa bei ihr im Schlafzimmer?“ Larissa sah sie eindringlich an.
„Nein.“ sagte Frida und schaute Larissa groß an. „Wie kommst du denn darauf?“
„Na, wenn es dir doch so gut gefallen hat?“ meinte Larissa.
„Also ich war nicht bei ihr im Schlafzimmer. Aber vielleicht warst du das ja bei deinem Herren?“ nun sah Frida breit grinsend zu Larissa.
„Das war nur unser Probemonat.“ sagte Georgia „Ich bezweifele, das überhaupt eine von uns im Schlafzimmer ihrer Herrschaften war.“
Die Meisten schüttelten die Köpfe. Nur Kim sah sich in der Runde um während Mara Georgia an sah. „Also ich war im Schlafzimmer von Herrn Julian.“ sagte sie. Und alle Köpfe drehten sich zu ihr.
„Du?“ fragte Larissa ungläubig.
„Ja, was ist denn daran so schlimm?“ Mara schaute sie fragend an.
„Du hast mir deinem Herren geschlafen?“ wollte Larissa es nun genau wissen.
„Was?“ Mara schaute sie entsetzt an „Nein, natürlich nicht. Ich habe es aufgeräumt.“
Wieder schauten sie Alle an. Es war Chris die zuerst begann, zu kichern. Es dauerte nur wenige Augenblicke bis alle laut lachten. Mara wusste nicht, was das sollte und schaute hilfesuchend zu Larissa. „Schön, daß ihr offenbar alle euren Spaß habt.“ Miss Isabella war unbemerkt in den Schlafsaal gekommen und stand nun in Mitten der Schülerinnen. „Scheint ja ein lustiges Thema zu sein, lasst mich doch mal mit lachen.“
„Bleibt sitzen.“ sagte sie als die ersten Schülerinnen auf stehen wollten. „Also, ich höre?“
„Ich weiß es auch nicht Miss.“ sagte Mara und schaute sie fragend an. „Ich habe gesagt, das ich bei Herr Julian im Schlafzimmer war, ich verstehe nicht warum alle denken ich hätte mit ihm geschlafen. Ich habe doch nur aufgeräumt.“
Miss Isabella atmete tief durch und warf Mara einen kurzen Blick zu den diese nicht deuten konnte. „Ich finde es ja sehr nett von euch, über Mara zu lachen. Ihr solltet euch schämen.“ sagte sie zu den Anderen. „Setzt euch.“ sie deutete auf die Betten. Kurz darauf saßen alle auf den drei Betten von Frida, Mara und Lena um sie herum.

„Also gut.“ sagte Miss Isabella. „Eigentlich hatte ich nicht vor, das Thema jetzt an zu sprechen, aber anscheinend ist es ja doch nötig.“ sie holte kurz Luft. „Sexualkunde ist eigentlich ein Thema, das nur dann angesprochen wird, wenn es nötig ist. Bei dir Mara ist es das offenbar. Aber anscheinend bei euch Anderen auch, so unreif wie ihr euch gerade verhalten habt.“ Alle sahen sie etwas betreten an. „Es ist so, wie ihr wisst, bedarf es der Zustimmung einer Serva wenn die Herrschaften mit euch schlafen wollen oder irgend etwas anderes in der Richtung machen wollen.“ Sie sah sich kurz um und bemerkte daß alle mehr oder weniger nickten. „Alles was mit Sex zu tun hat darf nicht ohne eure Zustimmung geschehen. Und wenn eine Serva ins Schlafzimmer ihres Herren oder ihrer Herrin kommt, wird das im Allgemeinen als Zustimmung gesehen.“ Sie sah, daß Mara ziemlich rot wurde. „Anscheinend war das außer Mara ja jeder von euch bereits bekannt. Mal so gefragt, wer von euch hat denn überhaupt schon Erfahrungen damit gemacht?“
Sie schaute sich um und war einigermaßen erstaunt, daß sich außer Georgia, Kim und Chris auch Larissa meldete. „Sonst niemand?“ fragte sie in die Runde. „Um so schlimmer, daß ihr alle lacht wenn Mara eine Frage stellt, die ihr Anderen doch nur deshalb beantworten könnt weil ihr die Antwort auch nur von anderen gehört habt. Aber egal, das macht unter euch aus.“ sie sah in die Runde. „Na schön, ändern wir den heutigen Unterricht mal etwas. Wir treffen uns in zehn Minuten im Unterrichtsraum. Ihr Beide“ sie deutete auf Larissa und Georgia „kommt mal mit, ihr Anderen geht schon mal vor und bestellt was zu trinken in der Küche. Also Kaffee, Saft und Wasser.“ Sie stand auf und ging, gefolgt von Larissa und Georgia aus dem Schlafsaal. Die Anderen sahen sich fragend an. Sie standen langsam auf und folgten den Dreien aus dem Schlafsaal. Sie gingen in den Unterrichtsraum in dem sie vor mehr als einem Monat Rechtskunde gelernt hatten. Dort legten sie die Kissen bereit und Caro ging zum Comm und rief in der Küche an wo sie Getränke bestellte. Es dauerte einige Minuten bis Miss Larissa herein kam, gefolgt von Georgia und Larissa, die jede einen schweren Koffer schleppten hinein.
Im selben Moment brachte eine andere Schülerin einen Servierwagen mit den Getränken herein. Sie deutete auf die beiden Koffer und grinste breit. „Na, dann viel Spaß“ sagte sie und ging wieder.

Die Schülerinnen knieten sich auf die Kissen und Miss Isabella nahm vor der Tafel Platz. „Warum kauft jemand eine Serva?“ fragte sie in die Runde. Sie sprach weiter ohne eine Antwort ab zu warten „Vergesst eure Antworten. Jemand kauft eine Serva nicht nur als Hilfe im Haushalt oder bei der Arbeit sondern auch weil er oder sie Sex will. Auch wenn es hundert mal freiwillig ist ob ihr da mit macht, das ist eine Tatsache die nicht von der Hand zu weisen ist. Welche Möglichkeit hat jemand denn wenn er nicht bekommt, was er will? Die einen warten einfach ab und sind dann frustriert, was ihr auf jeden Fall zu spüren bekommt. Andere verkaufen euch einfach wieder, was auch nicht die beste Lösung ist. Denn was passiert denn, wenn ihr wieder verkauft werdet? Ihr werdet wieder gekauft, aus dem selben Grund. Und wieder Andere versuchen euch auf die eine oder andere Art dazu zu überreden. Im Extremfall geht das so weit, das ihr für jede noch so winzige Kleinigkeit sehr hart bestraft werdet und ganz nebenbei erfahrt, daß ihr die Strafen abmildern könnt, indem ihr ins Schlafzimmer kommt.“
Die Schülerinnen sahen sie betreten an.

„Seht mich nicht so an, was habt ihr denn erwartet? Daß ihr den ganzen Tag den Haushalt macht und abends dann gemütlich fernsehen könnt? Sicher, sowas gibt es auch. Es gibt Leute, die wollen wirklich nur jemand, der im Haushalt hilft oder sich um die Kinder kümmert oder einfach nur jemanden um Gesellschaft zu haben. Aber das ist nur ungefähr ein Viertel aller Leute die eine Serva kaufen. Die anderen drei Viertel wollen früher oder später auch daß ihr zu ihnen ins Bett kommt, und dabei ist es egal, ob es sich um Männer oder Frauen handelt. Und es sind ungefähr doppelt so viele Frauen, die eine Serva kaufen wie Männer. Es gibt einige Leute, die sind so fair, euch vor der Versteigerung zu fragen ob ihr bereit wärt, mit ihnen zu schlafen. Aber viele sind das leider nicht. Also könnt ihr euch darauf auf keinen Fall verlassen.“ Sie schaute erneut in die Runde. „Ich kann mir vorstellen, daß das ein ziemlich unangenehmes Thema für euch ist. Aber wäre es euch lieber, ich würde euch anlügen oder euch diese Tatsachen verschweigen? Damit wäre euch nicht geholfen.“
„Eigentlich kann ihnen das doch ziemlich egal sein Miss.“ sagte Mandy missmutig.
Miss Isabella schaute sie ernst an. „Wenn du denkst, es ist mir egal, was mit euch nach der Schule passiert, dann hast du dich aber getäuscht. Auch wenn ich nachher nicht mehr viel machen kann um euch zu helfen, aber ich kann es jetzt tun. Ich kann euch auf das, was euch erwartet so gut ich es kann vorbereiten. Und glaub mir Mandy, ich weiß ganz genau, wie es ist, wenn eine Serva absolut unvorbereitet ist. Es gibt nämlich genug Lehrerinnen die dieses Thema einfach unter den Teppich kehren. Euch hiermit zu konfrontieren ist nicht sehr angenehm, weder für euch noch für mich. Aber ich mache es trotzdem, ganz bestimmt nicht für mich sondern weil es für euch wichtig ist.“ Sie ging zu dem Servierwagen und holte sich eine Tasse Kaffee. „Bedient euch.“ sagte sie. Die Schülerinnen holten sich ebenfalls etwas zu trinken. Etwas belustigt sah sie zu, wie Frida vor Mara knickste und sie fragte ob sie ihr ein Glas Saft geben könne.
„So, wie es hier die nächsten Tage und vielleicht Wochen weiter geht, das bestimmt ihr mal selbst. Aber eines gleich vorweg: ich werde weder praktischen Unterricht geben noch euch irgend welche Schmuddelfilme zeigen. Das könnt ihr beides ohne mich besser.“ sie deutete auf die beiden großen Koffer die neben der Tür in einer Ecke standen. „Und was garnicht geht, ist euch irgend welche Hemmungen zu nehmen. Und noch was, der normale Lehrplan geht trotzdem weiter. Heute Nachmittag ist der Tanzunterricht dran. Und die üblichen Wiederholungen müssen wir auch noch irgend wie machen, also stellt euch schon mal darauf ein, nach dem Abendessen noch ein oder zwei Stunden dran zu hängen.“
Ein leises Murmeln stellte sie ein. Miss Isabella schaute in die Runde. „Was wollt ihr denn? Ich kann das auch einfach sein lassen und euch mit dem was ich euch gerade erzähl habe stehen lassen. Wenn ihr glaubt, das reicht euch, dann bitte. Also? Was wollt ihr nun?“
„Also ich würde gerne mehr wissen Miss.“ sagte Mara und errötete.
„Gut, was ist mit euch?“ sie schaute die Anderen an. Chris zuckte nur mit den Schultern, die Anderen außer Larissa nickten nur. „Gut, dann fangen wir einfach mal irgend wie an.“ sagte sie.

Den Vormittag über erklärte Miss Isabella den Frauen das es beim Sex nicht nur darauf hinaus läuft, sich einfach hin zu legen, wie Mara sich das vorgestellt hatte sondern daß und wie sie selbst aktiv werden sollten. Kurz vor dem Mittagessen sagte sie dann „Also gut, dann beenden wir das heute mal. War ja für uns alle peinlich genug.“ die Schülerinnen lachten leise. „Ich sehe mal zu, daß morgen unsere Ärztin dazu kommt und euch ein wenig über Hygiene und so erzählt.“ Sie stand auf und wuchtete die beiden Koffer auf je einen Tisch der Tische die an der rückwärtigen Wand das Unterrichtsraumes standen.
„Das hier sind Paul und Paula. Wenn jemand heimlich üben will, tut euch keinen Zwang an. Der Raum hier und die beiden Nachbarräume sind die nächsten Wochen reserviert, da könnt ihr euch abends austoben.“ sie öffnete einen der Koffer. Vom Halsansatz bis zu den Knien aus einem ziemlich echt aussehenden Material nachgebildet lag der Oberkörper einer Frau auf dem Tisch. Aus dem zweiten Koffer kam ein eben solcher Torso zum Vorschein, nur daß es sie hierbei um einen männlichen Körper handelte, dessen Glied schlaff herunter hing.
„Der is ja niedlich.“ sagte Larissa und alle fielen in ihr Lachen mit ein.
„Täusch dich da mal nicht.“ sagte Miss Isabella und winkte sie zu sich. „Paul ist ziemlich variabel um es mal so auszudrücken.“ Sie holte eine Fernbedienung aus dem Koffer und tippte auf dieser herum was zur Folge hatte das sich das Glied der Puppe steil aufrichtete und auf einen Tastendruck seine Größe änderte.
„Na, immer noch so niedlich?“ fragte Miss Isabella grinsend. Larissa schaute mit großen Augen auf das nun riesige Teil und schüttelte nur den Kopf.
„Komm, helf mit mal, die Beiden auf den Boden zu legen. Nicht, das noch jemandem was passiert.“ Larissa fasste den Torso am oberen Ende und Miss Isabella unten, so legten sie ihn auf eine Matratze vor dem Tisch, das Selbe taten sie mit dem anderen Torso. „Ist besser so, eine eurer Vorgängerinnen meinte, auf dem Tisch etwas zu“ sie machte eine kurze Pause „zu üben. Dabei ist der Tisch zusammen gebrochen. Dabei ist nicht nur das Tischbein gebrochen sondern auch das Bein der Schülerin.“ nachdem beide auf dem Boden lagen sagte sie „Wenn ihr Fragen habt, hier sind die Anleitungen. Und wenn dann immer noch was unklar ist, ihr könnt gerne zu mir kommen und fragen. Wenn es jetzt keine Fragen mehr gibt, machen wir hier morgen Abend weiter. Dann muss ich den Unterrichtsplan nicht groß umstellen und wir können die Zeit besser nutzen.“
Sie sah sich im Raum um, keine der Frauen hob die Hand.
„Miss Isabella?“ fragte Kim, die durch die Fesseln die Hand nicht heben konnte und knickste.
„Ja Kim?“
„Also, ich war ja bei Herrin Konstanze und da haben wir auch ihre Schwester besucht.“ sagte Kim, man konnte ihr ansehen daß ihr das Thema recht unangenehm war. „Also ich frag mich, was denn mit so Sachen wie mit Seilen und Ketten und so und mit so anderen Sachen is.“
Miss Isabella sah sie fragend an „Was meinst du denn für andere Sachen?“
„Naja,“ Kim errötete leicht „So Sachen wie mit Kreuzen und Streckbank und Käfigen und so.“
Nun wurde auch Miss Isabella etwas rot um die Nase. „Und sowas hast du bei Konstanze gesehen? Ich glaube, ich muss mal bei Gelegenheit mit ihr reden.“
„Naja, nicht bei Herrin Konstanze sondern bei ihrer Schwester.“
„Da hab ich keine Ahnung von.“ gab Miss Isabella zu. Sie schien kurz nach zu denken. „Aber ich glaube, ich kenne da jemanden. Mal sehen ob sie uns mal besuchen möchte.“

Die Schülerinnen gingen gemeinsam zum Mittagessen. Da sie etwas spät dran waren, fanden sie keinen Tisch mehr an den sie zusammen sitzen konnten. Das hatte zur Folge daß Frida, Chris und Kim andere Schülerinnen bitten mussten ihnen zu helfen. Miss Isabella, die am Lehrertisch kniete beobachtete Frida dabei wie sie sich von einer Schülerin aus der jüngsten Gruppe füttern ließ.
„Warum um alles in der Welt sind deine Schülerinnen nackt und wieso müssen sie sich füttern lassen?“ Miss Wilhelminas Frage riss sie aus ihren Gedanken.
Isabella sah auf und stellte fest, das die Schulleiterin sich neben sie gekniet hatte. „Ich habe ihnen zum Dank für die gute Schneiderarbeit an meiner Tunika diese Handfesseln geschenkt. Und da sie wissen, wie man ein Geschenk würdigt, tragen sie sie die ganze Woche lang.“
Miss Wilhelmina sah sie schmunzelnd an. „Findest du das nicht etwas hart? So eine ganze Woche lang meine ich.“
„Ich glaube, das macht ihnen nichts aus.“ sagte Isabella mit Unschuldsmiene.
„Vermutlich ändert sich das spätestens in zwei Tagen. Dann wünschen sie sich sicherlich, daß du sie einmal ausgepeitscht hättest. Aber jetzt müssen sie da einfach durch. Las sie nur so nicht nach draußen und schon garnicht laufen, nicht daß noch etwas passiert.“
„Keine Angst Miss Wilhelmina, zum Morgenlauf nehme ich ihnen die Fesseln ab.“ erklärte Isabella.
„Dann bin ich beruhigt.“ sagte Miss Wilhelmina.
Während sie aßen sagte Isabella „Miss, ich habe ein Bitte. Eine meiner Schülerinnen, Kim hat nach etwas ungewöhnlichen Dingen gefragt. Sie war wohl bei Konstanzes Schwester, wer auch immer das sein mag und hat da Dinge gesehen die zu erklären ich ganz sicher nicht die Richtige bin. Aber ich habe eine Bekannte die so etwas professionell macht. Die würde ich gerne mal am Vormittag einladen um den Frauen ein wenig zu erzählen.“
„Ich kenne Konstanzes Schwester. Ich war schon mal bei ihr und weiß, was du meinst. Eigentlich finde ich dein Idee ganz gut. Allerdings denke ich, daß es besser wäre, wenn du mit deinen Schülerinnen zu deiner Bekannten fährst. Alles zu erklären dürfte wohl hier etwas schwierig werden wenn sie nicht gerade mit einem voll ausgestatteten Laster hier anrückt.“ sagte Miss Wilhelmina.
„Ich hatte nicht an einen umfangreichen Anschauungsunterricht gedacht.“ entgegnete Isabella.
„Das überlasse ich dir, aber du weißt doch, Fragen kommen immer auf.“ gab Miss Wilhelmina zurück. „Also frag deine Bekannte und mach einen Termin aus. Über die Modalitäten werden wir uns schon einig.“

- - -

Am nächsten Tag nach dem Morgenlauf, Chris, Kim und Frida durften dafür die Fesseln abnehmen und die Sportsachen an ziehen, wurden aber sofort wieder gefesselt nachdem sie zurück gekommen waren, ging es in den kleinen Saal. Dort trafen sie auf Miss Noell. keine der Schülerinnen hatte die besten Erinnerungen an sie. Das letzte Mal hatten sie sie in einer albernen Verkleidung gesehen und wurden hart dafür bestraft, über diese gelacht zu haben.
„Schönen guten Morgen.“ sagte sie und lächelte die Frauen freundlich an. Diese knicksten und erwiderten ihren Gruß zaghaft.
„Nun mal nicht so schüchtern, hier bleibt die Gerte ganz sicher stecken und ich glaube, das wir alle die nächsten paar Wochen unseren Spaß haben werden.“ sagte sie während Miss Isabella sich neben der Tür an die Wand gelehnt hatte.
Die Schülerinnen wussten nicht, was auf sie zu kam und sahen Miss Noell ungläubig an.
„Wer von euch kann denn tanzen?“ fragte diese. Frida, Lena, Georgia und Mandy traten vor.
„Na, prima.“ sagte Miss Noell lächelnd. „Dann zeigt mal, was ihr könnt.“ Sie ging zum Comm, tippte darauf herum und ein langsamer Walzer erklang. „Nee nee, so geht das aber nicht. Isabella, kannst du die drei mal bitte los machen?“
Miss Isabella winkte Chris, Kim und Frida zu sich und löste ihnen die Fesseln. „Die kommen nachher wieder dran.“ sagte sie. Die Drei rieben sich die Handgelenke und gingen zurück zu den Anderen in die Reihe.
„So, dann noch mal, zeigt mal, was ihr könnt.“ Frida ging zu Georgia, knickste vor ihr und hielt ihr die Hand hin. Lena tat das Selbe bei Mandy und die vier begannen zu dem Walzer zu tanzen, allerdings gab es etwas Verwirrung weil nicht klar war, wer führen sollte. Miss Noell half ihnen lachend und so dauerte es nicht lange und die beiden Paare tanzten einen etwas ungeschickten Walzer.
Miss Noell schaltete die Musik aus und sagte „Also, ich glaube, auch bei euch geht das noch besser. Aber das bekommen wir schon noch hin.“

So vergingen die nächsten drei Tage recht entspannt damit daß die Schülerinnen vormittags tanzen lernten, was balde recht gut klappte und allen viel Spaß machte. Am Nachmittag wurde alles was sie bereits gelernt hatten in unterschiedlichen Situationen wiederholt. Dies brachte den Schülerinnen wieder einige Striemen vom Miss Isabellas Gerte ein so daß es ihnen Abends schwer fiel sich im Unterrichtsraum richtig zu konzentrieren. Doch keine der Frauen wollte den Unterricht der sich eher als eine recht lockeren Gesprächsrunde entpuppte, verpassen.
„Ich hab zwar gesagt, ich gebe hier keinen praktischen Unterricht aber etwas Übung kann nicht schaden.“ Sie deutete auf einige Zeichnungen an der Tafel die ziemlich eindeutig Oralverkehr in verschiedenen Variationen zeigten. Die Frauen sahen sie groß an.
„Wie ihr seht, haben sich Paul und Paula dazu entschlossen es sich in den Nachbarräumen bequem zu machen. Dort nebenan befindet sich Paula“ sie zeigte nach rechts. „und dort Paul.“ nun wies sie auf die andere Seite. „Denkt dran, das ist wirklich freiwillig, aber schaden kann es auch bestimmt nicht.“ sagte sie. „Also wer will zu erst?“
Es war Larissa die als Erste auf stand und nach links zeigte. Miss Isabella nickte und Larissa verließ den Raum. Nun stand auch Frida auf, zeigte mit dem Kopf nach rechts und verließ ebenfalls den Raum. Es dauerte eine Weile bis zuerst Frida und etwas später Larissa wieder zurück kamen. Larissa ging sofort zu dem Servierwagen und nahm sich ein Glas Saft das sie sofort in einem Zug aus trank.
„Da ist nichts schlimmes drinne, hauptsächlich Wasser, Agar, Salz, Konservierungsstoffe und garantiert künstliche Aromastoffe. Also nichts anderes als in jeder Fertigmahlzeit.“ Miss Isabella grinste breit. „Da gehen so ungefähr fünf Liter rein. Und am Anfang hatte Paul irgend wie Schluckauf und die ganzen fünf Liter kamen auf einmal raus, die Schülerin sah danach ein wenig mitgenommen aus.“
Die Schülerinnen mussten bei der Vorstellung lachen, selbst Larissa konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nach und nach war jede Schülerin an der Reihe gewesen. Larissa meinte „Ich glaube, die Beiden dürften ziemlich fertig sein.“
„Vermutlich.“ meinte Miss Isabella trocken. „Dann lasst uns auch mal Feierabend machen. Ich wünsch euch noch einen schönen Abend.“ Sie stand auf und verließ den Unterrichtsraum. Die Schülerinnen gingen zurück in den Schlafsaal und unterhielten sich, wenn auch ein wenig verhalten über die letzten Stunden.

„Wie läuft der Unterricht Isabella?“ Miss Wilhelmina saß im Bademantel in einem der Sessel in ihrem Büro. Sie hatte gerade zwei Gläser Sherry auf den Tisch gestellt und prostete Isabella zu.
„Sie haben offenbar verstanden daß es notwendig ist. Aber wenn ich mir das hier“ sie deutete auf ein Pad welches sie mit gebracht hatte „so ansehe, dürften die Meisten wohl noch etwas Übung brauchen. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, mir gefällt das nicht. Schlimm genug, daß sowas überhaupt nötig ist.“
„Nun komm schon, Überleg mal, wie es Maja ging als sie zu dir gekommen ist. So ganz ohne Hintergedanken hast du sie ja sicher auch nicht gekauft, oder?“
„Natürlich nicht. Aber ich habe sie ganz sicher zu nichts gezwungen.“
„Ach nein? Dann wärst du also auch zufrieden gewesen wenn sie nie in den Bett gekommen wäre? Machen wir uns nichts vor, jede Serva weiß, daß es im Grunde genommen unvermeidlich ist.“ Sie trank einen Schluck und schaute Isabella eindringlich an.
„Ich nehme an, dein Schweigen soll nein bedeuten.“ sagte sie nach einer Weile. „Ich finde da ja auch nichts verwerfliches bei. Die Schülerinnen sind alt genug. Und wenn sie wissen, was auf sie zu kommt, können sie sich darauf einstellen.“ sie machte eine kurze Pause „Weißt du, manchmal denke ich, daß es besser wäre wenn es diese sogenannte Freiwilligkeit nicht gäbe“
„Vielleicht haben Sie da sogar recht. Aber es gefällt mir trotzdem nicht.“
Miss Wilhelmina sah sie ernst an. „Gerade von dir ist das ziemlich scheinheilig. Ich weiß, das du dir Gedanken um deine Schülerinnen machst, aber von Maja hast du genau das erwartet was du jetzt und hier so vehement ablehnst. Ich finde es viel schlimmer, sie vollkommen unvorbereitet da raus zu lassen. Auch wenn eine Serva von der Gesellschaft respektiert wird, Jeder weiß, was von ihr erwartet wird. Da halte ich es nur für Fair, daß sie selbst das auch wissen.“
„Da habe Sie vermutlich recht Miss.“ Isabella ließ die Schultern hängen.
Miss Wilhelmina schenkte ihr noch mal ein, prostete ihr zu und Isabella prostete zurück. Miss Wilhelmina brach das Schweigen nach einer Weile „Hast du denn schon was von deiner neuen Schule gehört?“
Isabella sah auf. „Ich war letzte Woche dort und habe den endgültigen Vertrag unterschrieben. Nach der Versteigerung werde ich meinen restlichen Urlaub nehmen und dann dort anfangen. Die jetzige Schulleiterin bleibt noch ein Jahr länger damit die Stelle nicht so lange unbesetzt bleibt.“
„Ich verstehe.“ sagte Miss Wilhelmina. „Dann ist es also jetzt amtlich, daß du uns verlassen wirst.“
Isabella nickte.
„Dann herzlichen Glückwunsch. Auch wenn ich es ehrlich bedauere, dich zu verlieren, ich freue mich für dich. Du bist eine meiner besten Lehrerinnen und ehrlich gesagt, denke ich, daß du eine Stelle als Schulleiterin verdient hast.“
„Danke Miss Wilhelmina.“ Isabella hob das Glas und die beiden prosteten sich zu. Sie leerten die Gläser und Isabella verabschiedete sich.
41. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Fehlermeldung am 08.03.17 04:21

Einfach toll deine Geschichte

Und dann lässt sie auch immer wieder das Kopfkino anspringen
Welche Lebensstile gibt es in der Zeit für eine Frau ?

1.) Freie Frau ( Für dieses Forum ohne Interesse )

2.) Gefängnis ( Es wird immer Leute geben die weggeschlossen werden müssen )

3.) Die Schule ( Eine Erziehung zum Betthäschen ? Sorgt für diese tolle Geschichte )

4.) Staatseigentum ( Möglichkeit für ein Spin-off )
Warum sollte der Staat sein Eigentum nicht schützen ?
Krankenschwestern , Pflegerinnen in Altenheimen , privat Pflegerinnen , Tipsen
alle zusammen in Schlafsäalen bei Kost und Logie und 1,-€ Job senkt den
Staatshaushalt oder bringt sogar Geld ) doch auch das würde die Geschicht stören

Wie gesagt ( geschrieben ) eine tolle Geschichte mache bitte weiter

.
42. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 10.03.17 21:41

Hallo Fehlermeldung,

es freut mich, das dir die Geschichte gefällt.
Auch wenn diese nach dem Ende der Schulzeit hier aufhören wird, wird es weiter gehen, wäre ja auch eine Schande die Frauen einfach so in der Luft hängen zu lassen.

An einem Spin-off arbeite ich bereits, aber das hat erst mal eine weniger hohe Priorität als die Fortsetzung und damit die eigentliche Geschichte. Auch wird sich dieses nicht um die Frauen drehen die im Staatseigentum sind, da es davon einfach zu wenige gibt.
Außerdem denke ich, daß die anderen Möglichkeiten interessanter sind und mehr Stoff zu bieten haben.

Auch wenn es im Moment etwas länger dauert die Fortsetzungen zu schreiben hoffe ich daß ich den nächsten Teil dieses Wochenende von meinem Korrektorat zurück bekommen werde.

Gruß,

HeMaDo
43. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 11.03.17 10:10

Guten Morgen.

So HeMaDo.

Wird mal wieder Zeit das ich mich melde.Zu erst mal,du hast es geschaft,das deine Geschichte weiterhin spannend bleibt und es immer wieder tolle Überraschungen gibt.

Aber bei den letzten Teilen,had man eher das Gefühl,das die Servas eigendlich Sexsklavinnen werden.Ich glaube das war am Anfang nicht der Gedanke,oder eventuell der versteckte als man die Servas schuff.

Klaro du läßt sie ja jetz schon darauf vorbereiten,aber du solltest sie auch darauf vorbereiten,nie ihr Herz zu verschenken.
Da sie ja an alle möglichen perversen verkauft werden können.Der kann sie ja zum Sex zwingen und sie dan auf Händen tragen,nur sobalt sie ihm zu alt oder er die Lust an sie verliehrt sind verkauft er sie dan weiter.

Aber davon mal abgesehen.Was ist zum Beispiel mit der Sache von den Scheich.Der die eine Heiraten will.Kan sie da geschützt werden,bzw. was ist wenn er sie sie zwingt und es schaft,kan sie sich dan wieder scheiden lassen sobalt sie frei ist?

Außerdem eine Frage die mich auch umtreibt ist.Servas sind ja besitzlos.Aber nehmen wir mal an eine Frau hatte vorher Besitz bevor sie zur unfreiwilligen Serva wurde.Geht der dan verlohren an den Staat oder wird er verwalted ohne das sie zugriff darauf had und wenn sie wieder frei ist bekommt sie ihn wieder.Genauso die Frage.Nehmen wir mal an eine Verwante stirbt und hinterläßt ihr ein Erbe.Bevor sie wieder frei ist.Verfällt es oder wird es für sie verwalted bis sie frei ist?.
Oder auch eine Serva und ihr Besitzer Heiraten weil sie sich lieben.Nun stirbt der Besitzer bevor ihre Zeit abgelaufen ist und hinterläßt ihr sein ganzes Vermögen.Was passiert dan mit ihr und das Vermögen?

Da gibt es eine menge Fragen.

Aber was mich noch ärgert ist die Rechtsprechung.Wenn man sieht wie hoch Mara bestraft wurde und dan das der Typ der die eine richtig stark mißhandelt had so das sie lange im Krankenhaus bleibt und noch mehere OPs braucht nur mit eine Bewährungsstrafe davon kommt,ist das doch echt gemein.

Aber so ist das leben.

Vielen Dank für deine Geschichte und alles gute weiter hin.

mfg Wölchen
44. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 11.03.17 15:10

Hallo Wölchen,

schön, daß dir die Geschichte immer noch gefällt, ich hoffe, daß es auch weiterhin dabei bleibt. Jedenfalls bemühe ich mich weiter so zu schreiben wie bisher.

Daß die Serva als Sexsklavinnen betrachtet werden lag weder bei deren Erschaffung noch jetzt in Sinne des Erfinders und auch nicht in meinem. Aber es ist nun mal eine Tatsache, daß viele eben auch Sex von ihnen erwarten werden. Dabei bleibt es immer im Rahmen der Freiwilligkeit, sie können also jederzeit nein sagen. Die Szenarien die Miss Isabella an die Wand gemalt hat sind Extrembeispiele die den Frauen zeigen sollen, was im schlimmsten Falle auf sie zu kommen kann. In den meisten Fällen wird es nie zu solchen Szenarien kommen werden.

Was die Sache mit dem Herzen an geht, da kann man sich vermutlich sowieso nicht drauf vorbereiten, wenn es passiert, passiert es eben.

Was den Scheich an geht, eine Serva hat ein eingeschränktes Mitspracherecht an wen sie verkauft wird. Sie kann zum Beispiel wenn ihr jemand absolut unsympathisch ist oder sie vor jemandem aus guten Gründen Angst hat, das mitteilen und wenn das gerechtfertigt ist wird darauf auch Rücksicht genommen. Nur kann sie das halt nicht auf alle möglichen Käufer anwenden denn das würde einen Verkauf ja komplett verhindern, was weder im Sinne der Schule noch in ihrem eigenen Interesse läge.



Zitat

Außerdem eine Frage die mich auch umtreibt ist.Servas sind ja besitzlos

Was mit ihrem Besitz passiert ist eine sehr interessante Frage über die an anderer Stelle bereits ausführlich diskutiert wurde und noch wird. Es gibt da die verschiedensten Szenarien in denen eine Zwangsenteignung zu Gunsten des Staates oder anderen viel zu weitreichende Folgen hätte. Im Moment bin ich der Meinung, daß es sicher das Beste wäre, wenn zumindest ein Teil ihres Besitzes von einem Treuhänder verwaltet werden würde. Das Selbe gilt auch für eventuelle Erbschaften von Verwandten. Diese werden aber wohl, zumindest wenn sie verantwortungsbewusst genug sind eine testamentarische Regelung finden damit die Serva das Erbe auch bekommt.
Auch der Eigentümer einer Serva wird so verfahren. Zudem gehört im Grunde genommen eine Serva die noch nicht frei gelassen werden kann ja auch zu seiner Erbmasse (Eigentlich eine ziemlich kranke Vorstellung wenn man da mal etwas drauf rum denkt, wie ich finde, aber in der Geschichte ist es eben so) so daß er auch für sie eine Regelung finden kann.



Zitat

Aber was mich noch ärgert ist die Rechtsprechung.Wenn man sieht wie hoch Mara bestraft wurde und dan das der Typ der die eine richtig stark mißhandelt had so das sie lange im Krankenhaus bleibt und noch mehere OPs braucht nur mit eine Bewährungsstrafe davon kommt,ist das doch echt gemein.

Die beiden Fälle (Mara / Rebecca) sind erst mal sehr unterschiedlich gelagert. Mara ist eine Serientäterin die nur deshalb bisher noch nicht verurteilt wurde weil sie vorher noch nicht Volljährig war. Aber als es dann so weit war und sie erwischt wurde, hat das Gesetz oder eher in diesem Fall der überlastete und wenig motivierte Richter aufgrund der Vielzahl der Straftaten und deren häufiger Wiederholungen voll zugeschlagen. Dazu kam noch, daß Mara nur einen recht jungen Pflichtverteidiger hatte der ebenfalls ein wenig überlastet war.

Bei diesem Andreas liegt der Fall anders. Erstens hat er genug Geld um sich einen guten Anwalt leisten zu können, zweitens, das kann ich denke ich sagen ohne daß ich der Geschichte vor greife, hat er sie im Suff die Treppe herunter gestoßen und war somit nur eingeschränkt, wenn überhaupt schuldfähig. Und da er gut darlegen konnte, daß er das garnicht nicht gewollt hat, wurde aus der vorsätzlichen auch noch eine fahrlässige Körperverletzung.
Durch das Schmerzensgeld und die Rente die Rebecca in einem Zivilprozess gegen ihn erhalten hat ist ihr allerdings ein zumindest finanziell unabhängiges Leben ermöglicht worden. Außerdem (Ich weiß, als Schreiber habe ich meine Verantwortung gegenüber meinen Charakteren sträflich missbraucht) sind so die Voraussetzungen geschaffen worden um Rebecca auf einen bestimmten Weg zu schieben der später noch relevant werden wird.

Schöne Grüße und ein schönes Wochenende,

HeMaDo
45. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 12.03.17 20:03

10 – Die letzten Monate


Die nächsten Wochen vergingen recht ruhig. Vormittags lernten die Frauen Tanzen und nachmittags gab es die üblichen Wiederholungen, die sich laut Miss Isabella bis zu ihrem Abschluss fortsetzen sollten. Entgegen der Aussage der abendliche Unterricht solle nur zwei Wochen dauern, trafen die Frauen sich nun seit fast einem ganzen Monate fast jeden Abend mit Miss Isabella im Unterrichtsraum, wo sie sich allerdings nicht nur über die Themen des Sexualkundeunterrichts unterhielten sondern auch über verschiedenste andere Themen.

Eines Morgens nach dem Frühstück kam Miss Isabella mit einer fremden in den Schlafsaal.
„So also leben Serva.“ sagte diese und schaute sich um. „Habt ihr einen Hund?“ fragte sie erstaunt als sie auf Fridas Schrank die angebrochene Tüte mit Hundefutter sah.
Miss Isabella lachte. „Nicht wirklich. Frida hat Geschmack daran gefunden.“
Die Frau schüttelte sich „Also das würde ja selbst ich niemandem zumuten.“
„Mach dir nichts draus. Ich versteh es auch nicht. Aber ich hab mir sagen lassen, es ist nicht schlimm sowas zu essen, sonst hätte ich es ihr schon längst ab genommen.“ Miss Isabella stellte sich nun vor den Schülerinnen auf und sagte „So, alle mal her hören, das ist Miss Lin, eine Bekannte von mir. Auf vielfachen Wunsch einer Einzelnen“ sie deutete mit der Gerte auf Kim „fahren wir heute mal zu ihr ins Studio. Bevor wir los fahren möchte ich, daß ihr alle schon mal anfangt, das hier auszufüllen.“ sagte sie und gab jeder Schülerin ein Pad in die Hand. „Ich will das ihr die innerhalb einer Woche fertig ausgefüllt habt. Es ist wichtig für Euch da kein Blatt vor den Mund zu nehmen und alles so genau wie möglich und sehr gewissenhaft auszufüllen. Denn das werden eure potentiellen Käufer zu sehen bekommen und als Grundlage für ihre Auswahl nehmen.“ sie sah kurz zu Frida die die Hand gehoben hatte. „Ja auch du Frida. Erstens wolltest du selber genau so behandelt werden wie deine Mitschülerinnen und zweitens, wer weiß, wozu es nötig sein kann. Außerdem,“ sie warf ihr nun einen recht ernsten Blick zu „hängt es auch bei dir davon ab, wie sich deine weitere Zukunft entwickeln wird.“
Frida nickte nur.

„Was hat sie in letzter Zeit eigentlich dauernd mit dir?“ Mara lief neben Frida her als sie nach draußen in den Hof gingen wo der Kleinbus schon bereit stand mit dem sie zu Miss Lin fahren sollten.
„Tut mir leid Mara, aber ich darf darüber nicht reden, außerdem möchte ich das auch garnicht.“ sie warf Mara einen entschuldigenden Blick zu. „Tut mir wirklich leid.“ fügte sie hinzu.
„Ist doch nicht schlimm, du wirst schon deine Gründe haben, das muss ich akzeptieren.“ sagte Mara als sie in den Bus stiegen. Miss Lin setzte sich auf den Beifahrersitz und unterhielt sich mit Miss Isabella.
Während der Fahrt begannen die Schülerinnen die Fragebögen auszufüllen. Laut Anzeige gab es gut 500 Fragen, die Meisten davon musste in einem Feld mit fünf Kästchen beantwortet werden, aber es gab auch Fragen zu denen sie eine eigene Antwort schreiben mussten oder nur ja oder nein ankreuzen konnten. Zusätzlich gab es bei den meisten Fragen noch die Möglichkeit ’keine Antwort’ anzukreuzen.
„Wenn ihr euch bei den Fragen irgend wo unsicher seid dann beantwortet diese Frage einfach nicht. Die werden ich dann später mit euch unter vier Augen durch gehen. Wenn ihr etwas aus den Fragen nicht kennt gilt das Selbe. Also bevor ihr nur weil ihr etwas nicht wisst, ein Kreuz macht, dann lasst es lieber bleiben.“

Nach gut einer viertel Stunde kamen sie an der Uni vorbei wo Miss Isabella den Bus in eine Nebenstraße lenkte und vor einem großen, flachen Gebäude an hielt. Die Schülerinnen stiegen aus und stellten sich in einer Reihe auf. Über der Eingangstür des Gebäudes stand in großen Lettern das Wort „LIN“. Darunter in kleineren Buchstaben „Studio und Club“. In den Schaufenstern standen einige Schaufensterpuppen die mit Latex, Lack oder Leder bekleidet die unterschiedlichsten Positionen ein nahmen.
„Wäre das nichts für dich?“ fragte Mandy grinsend Frida die neben ihr stand. „Fehlt nur noch die Schüssel mit Hundefutter.“ sie deutete auf eine Puppe mit weiblichen Formen die ein Hundekostüm trug und auf allen Vieren im Schaufenster stand. Eine andere Puppe stand da hinter und hielt die erste an einer Leine.
„Wenn du dich so anbinden lässt, mache ich das glatt.“ sagte Frida grinsend und deutete auf eine andere Puppe die ein Geschirr aus zwei Finger breiten Lederbändern trug und mit gespreizten Beinen und weit nach vorne gebeugt über einem kastenförmigen Gebilde angebunden war. Diese Position sah alles Andere als bequem aus.
„Das könnt ihr gerne haben ihr Beiden.“ sagte Miss Lin hinter ihnen lachend. Die Beiden drehten sich um und sahen sie ungläubig an.
„Lieber nicht.“ sagte Mandy.
„Dann eben nicht.“ gab Miss Lin schulterzuckend zurück. „Du weißt ja garnicht, was du verpasst.“
Miss Lin ging zur Tür und öffnete diese. Die Schülerinnen traten ein und fanden sich in einem kleinen Foyer wieder. Die Einrichtung, Boden, Wände und Decke waren in weinrot und schwarz gehalten. Lin führte sie weiter in einen großen Raum der hell erleuchtet war. Eine Putzfrau wischte gerade eine kleine Tanzfläche in der Mitte des Raumes. Aus einer Tür kam eine andere Frau heraus. Sie hatte ein belegtes Brötchen in der Hand und trug einen knallgelben Bademantel. Um die Haare hatte sie ein Handtuch gewickelt und einige dunkle Strähnen schauten feucht unter diesem hervor. „Morgen Lin.“ sagte sie. „Auch schon da?“
„Ja, ich zeige den Mädels hier ein wenig das Studio. Aber was machst du denn schon hier?“ Lin sah die Frau etwas verwirrt an.
„Ich musste heute Nacht hier schlafen. Mein dämlicher Freund ist auf Geschäftsreise und kommt erst in ein paar Tagen wieder. Und ich blöde Kuh habe den Schlüssel für die Wohnung zu Hause vergessen.“
Lin sah sie an und lachte. „Na dann, genug Möglichkeiten zum schlafen hast du hier ja.“
„Na, du glaubst ja nicht, wie bequem so ein Behandlungsstuhl sein kann.“ sagte die Frau lachend.

Die Schülerinnen schauten sich während dessen im Raum um. Rund um die Tanzfläche standen einige ziemlich furchteinflößende Gerätschaften.
„Das sieht aus wie ein Pranger aus dem Mittelalter.“ sagte Lena und deutete auf ein Gestell das einen breiten Querbalken besaß der von zwei Stützen getragen wurde. Dieser war waagerecht geteilt und wies drei Öffnungen auf.
Lin ging auf dieses Gestell zu und winkte Lena zu sich. Diese folgte ihr nur widerwillig und als Lin den Balken öffnete schüttelte sie energisch den Kopf. „Na, dann eben nicht. Wer will es mal ausprobieren?“ fragte Lin.
Keine der Schülerinnen trat vor. „Da Kim nach sowas gefragt hat, darf sie heute mal anfangen.“ sagte Miss Isabella. Nur zögernd ging Kim zu Miss Lin während Lena schnell zu den anderen Schülerinnen zurück ging. Miss Lin führte ihr den Kopf nach unten so das dieser in der mittleren Aussparung zu liegen kam. Ihre Hände legte sie in die kleineren seitlichen Aussparungen und senkte die obere Hälfte des Querbalkens hinab so das dieser Kopf und Hände fest hielt. Kim versuchte sofort den Kopf wieder zu heben aber der Querbalken war fest verriegelt.
„Das klappt nicht.“ sage Miss Lin. „Der ist dazu da daß man nicht so einfach wieder raus kommt.“

Miss Lin ließ Kim einfach in dem Pranger und ging einige Schritte weiter bis sie neben einem seltsamen Möbelstück aus Holz und Leder stand. Etwa in Hüfthöhe gab es einen mit Leder gepolsterten Kasten der ähnlich aussah wie ein Bock aus dem Schulsport. Darunter gab es in Kniehöhe und etwas höher und nach vorne versetzt jeweils zwei Lehnen die ebenfalls weich gepolstert waren. An diesen Lehnen befanden sich Schlaufen aus Leder die mit Schnallen verschlossen werden konnten. „Wer will hier denn mal?“ fragte Miss Lin und deutete grinsend zu Miss Isabella.
„Lass mal, ich weiß schon was das ist.“ sagte diese lachend „Ich gebe meinen Schülerinnen hier garantiert keine Möglichkeit sich mit irgend welchen Schlaginstrumenten über mich her zu machen.“ Sie schaute kurz zu den Schülerinnen. „Das überlasse ich lieber Chris.“
Chris ging widerstrebend zu Miss Lin und diese führte sie auf den Bock so das sie bäuchlings auf dem großen Polster lag. Ihre Beine und Arme kamen auf den schmaleren Lehnen zu liegen und schnell band Miss Lin diese mit den Riemen fest. „So, eine perfekte Höhe und Position um jemandem den Hintern zu verhauen.“ sagte sie. Chris drehte den Kopf und sah daß Miss Isabella ihre Gerte hoch hielt. „Wer möchte denn mal? Du Larissa?“ Diese schüttelte energisch den Kopf. Auch die anderen hatten keine große Lust Chris mit der Gerte zu hauen. Also löste Miss Lin die Riemen wieder worauf hin Chris schnell von dem Bock herunter stieg. Auch Kim befreite sie wieder aus dem Pranger und sie gingen weiter durch den Raum und einen kurzen Flur bis sie an eine Tür kamen.
„Das hier ist unsere Abstellkammer.“ sagte Lin und lächelte geheimnisvoll als sie die Tür öffnete. „Dann kommt mal rein.“
Die Schülerinnen folgten ihr in den fensterlosen Raum der nur von einer Notleuchte über dem Eingang schwach beleuchtet war. Sie konnten vage die Umrisse von verschiedenen Möbeln und anderen Gegenständen erkennen, mehr jedoch nicht. „Licht bitte.“ sagte Miss Lin nachdem alle im Raum waren und Miss Isabella als Letzte die Tür hinter sich geschlossen hatte.
Sofort war der Raum hell erleuchtet und die Schülerinnen fanden sich in einem großen Raum wieder in dem nicht nur rund herum an den Wänden sondern auch mitten im Raum, teilweise in durchsichtige Folie verpackt und sauber gestapelt Gerätschaften standen gegen die der Bock und der Pranger eben wie Spielzeuge wirkten. Es gab neben einfachen Gestellen aus Stahlrohr auch große Gerätschaften die eher an Maschinen in einer industriellen Produktion erinnerten als an Sexspielzeuge. In einer Ecke, in durchsichtige Folie eingewickelt, standen sogar zwei orangene Industrieroboter.
„Das hier gehörte früher mal alles zu unserer Einrichtung. Damals habe ich mit meiner Schwester zusammen diesen Club hier geführt. Einige dieser Geräte sind Sonderanfertigungen für einzelne Kunden. Aber vor ein paar Jahren habe ich mich zusammen mit meinen Mitarbeiterinnen dann entschlossen daß wir uns lieber auf die klassischen Techniken konzentrieren wollen, wieder mehr Persönlichkeit einbringen wollen anstatt einfach nur auf technischen Schnickschnack. Seit dem steht das alles hier ungenutzt herum. Aber deshalb sind wir nicht hier.“ sagte Miss Lin und zog ein Gestell mit einer Tafel aus einer Ecke die auf Rollen befestigt war. „Nehmt erst mal Platz.“ sagte sie während sie die Tafel aktivierte und mit Hilfe eines Pads einstellte.
Die Schülerinnen setzten sich auf verschiedene Geräte rund herum. Larissa nahm auf einer Art Thron aus schwarz lackierten Stahlteilen und bordeauxrot gepolsterten Lehnen und Sitzflächen bestand, platz der am Rand der freien Fläche stand. Sie legte die Arme entspannt auf die Lehne und kreuzte die Beine. Miss Isabella stellte sich vor sie und schaute sie an. Larissa sah sie nur breit grinsend an. Darauf hin schlug Miss Isabella ihr auf das Bein. „Erstens kreuzt eine Serva auf keinen Fall ihre Beine und zweitens sitze ich da.“ sagte sie lachend.
Larissa hielt sich das Bein, warf ihr einen schmollenden Blick zu und stand auf. Während Miss Isabella sich in den Thron setzte tippte sie Larissa mit der Gerte an und deutete vor sich auf den Boden. Larissa kniete sich direkt vor den Thron mit dem Gesicht zu Miss Isabella. Diese tippte sie noch einmal an und deutete ihr sich um zu drehen. So kniete Larissa nun vor dem Thron und Miss Isabella legte ihre Beine auf Larissas Schultern. „So lässt es sich aushalten.“ sagte sie. „Fehlt nur noch das Glas Schampus und der Kaviar.“ Larissa machte ein leicht gequältes Gesicht.
Miss Lin sah zu ihr und lachte. „Normalerweise sollte sie aber auf allen Vieren vor dir hocken. Die Beine auf ihrem Rücken ab zu legen ist bequemer. Außerdem, was willst du mit Fischeiern? Die schmecken doch nur salzig. Und Champagner ist auch nur Kribbelwasser für reiche Leute, es gibt Sachen die schmecken besser.“
„Auch wieder wahr.“ sagte Miss Isabella und nahm die Füße von Larissas Schultern.

„Warum seid ihr hier?“ fragte Miss Lin die Schülerinnen. Nur Kim hob auf diese Frage hin die Hand. Das sich sonst niemand meldete zeigte sie auf Kim.
„Wahrscheinlich weil ich danach gefragt hab.“ sagte diese.
„Gut, wonach hast du denn genau gefragt?“
„Naja, ich war bei Herrin Konstanze und die hat mich mit genommen da hin, also zu ihrer Schwester. Die hatten nen Keller der war auch so eingerichtet und überall standen da so Dinge rum wie draußen. Und eine stand an so nem Kreuz angebunden und die hatte überall Klammern mit so Gewichten dran. Und eine war im Käfig und außerdem waren alle immer wo angekettet und Lotta war im Bett angekettet und musste ne Windel tragen weil sie nich aufstehen konnte. Und zwei hatten nen Zimmer und haben immer Katze gespielt und des Zimmer war auch komisch eingerichtet. Mit riesigem Katzenbaum und mit Katzenklo und mit Näpfen und so. Und Merle hat gesagt das halt jede irgend nen Fetisch hat und hat mir das Bild gezeigt, so ein richtig großes wo sie drauf war mit ganz viel Seilen gefesselt.“ Die Anderen schauten zu ihr. Sie hatte das zwar bereits alles viel ausführlicher erzählt aber einen solchen Redefluss hatte bei ihr noch nie jemand mit bekommen.
„Und du fandest das alles interessant?“ fragte Miss Lin worauf hin Kim nur nickte. „Also das sind ja ganz schön viele Dinge auf einmal.“ meinte Miss Lin. „Da weiß ich ja garnicht wo ich anfangen soll. Aber ich versuch es einfach mal ganz von vorne. Alles was du da beschrieben hast gehört irgend wie zum großen Bereich BDSM. Das setzt sich aus mehreren Bereichen zusammen, nämlich Bondage, also fesseln und gefesselt werden, Mit Seilen, Ketten oder anderen Dingen wie zum Beispiel Folie. Sadismus, also daß jemand daraus seine Lust bezieht daß er oder sie Andere schlägt oder ihnen Schmerzen zufügt oder sie anders quält. Das Gegenstück dazu ist Masochismus, also das jemand dadurch erregt wird wenn man sie schlägt oder quält. Dann kommt noch Dominanz und Submission dazu. Wenn jemand anderen gerne Dinge befiehlt und möchte das Andere sich ihm unter ordnen ist das entweder Dominant oder derjenige hat einen Minderwertigkeitskomplex, da ist die Grenze manchmal nicht so leicht zu erkennen. Das Gegenstück zur Dominanz ist Submission, also das Bedürfnis sich anderen unter zu ordnen. Ich nehme mal an, dieses Bedürfnis besteht bei euch nicht zwingend. Aber hier geht es auch mehr um den Bereich wo es darum geht Erregung und Lust daraus zu beziehen. Das sind wohl eher unterschiedliche Bereiche.“ sie schaute kurz in die Runde. Ihr fiel auf, daß diese Frau mit den langen roten Haaren offenbar recht interessiert zu hörte während die Anderen gelegentlich herum feixten. „Dann gibt es noch den großen Bereich Fetisch. Das kann eigentlich alles sein. Angefangen beim Materialfetisch wobei Gummi, Leder, Lack und sowas sicher am bekanntesten sind, aber es gibt auch Leute die auf Wolle stehen oder auf Pelz oder was auch immer.“
Den Rest des Vormittages über dozierte Miss Lin über die verschiedensten Spielarten die es gab und versuchte die Frauen ein zu beziehen so gut es ging. Doch das richtige Publikum hatte sie hier anscheinend nicht. Die meisten waren einfach viel zu schüchtern wie zum Beispiel die mit den langen roten Haaren oder diese Kim, wie Isabella sie nannte. Andere wieder schienen kein großes Interesse an dem Thema zu haben.
„So, alle Theorie ist grau, pflegte meine Omi immer zu sagen.“ schloss Miss Lin ihren Vortrag den sie mit einigen Bildern die sie auf der Tafel zeigte aufgelockert hatte ab. In zwei Stunden machen wir hier auf. Ich habe mit eurer Lehrerin abgesprochen daß ihr bis heute Abend hier bleibt und euch aus nächster Nähe den Betrieb mal anseht. Ihr werdet mit in die einzelnen Zimmer gehen und euch ansehen, was meine Mädels hier mit den Gästen so anstellen. Dazu werden wir euch was passendes zum anziehen geben und ihr werdet jede einer meiner Mitarbeiterinnen sozusagen als Assistentinnen zugewiesen. Oder ist damit jemand garnicht einverstanden?“ sie schaute sich um doch keine der Schülerinnen meldete sich. „Dann ist ja alles klar. Aber zuerst mal was ganz wichtiges.“ die Schülerinnen sahen sie fragend an. „Pizza oder Huhn?“ Sie hielt zwei Pads hoch. „Hier ist die Karte der Pizzeria nebenan“ sie hielt eines der Pads hoch und reichte es Chris die ihr am nächsten saß. „und hier vom Fastfood mit Huhn gegenüber.“ dieses Pad gab sie Miss Isabella. „Tippt einfach ein, was ihr wollt. Ich bestelle das dann und in einer halben Stunde können wir essen.“
Die Schülerinnen tippten auf den beiden Pads nacheinander ein, was sie gerne essen wollten. Dies dauerte eine Weile da keine in letzter Zeit Gelegenheit hatte Pizza oder Fastfood zu bestellen und sie daher nicht genau wussten was sie nun essen sollten. Doch nach einer guten viertel Stunde hatten endlich alle ihre Bestellungen eingetippt und Miss Lin schickte diese ab.

Nachdem die Bestellungen abgeschickt waren führte Miss Lin sie wieder aus dem Raum heraus in den Raum mit der Tanzfläche. Dieser war mittlerweile schummerig beleuchtet und sah wesentlich gemütlicher aber auch etwas düsterer aus als vorhin im hellen Licht der weißen Lampen. Leise Musik erklang aus versteckten Lautsprechern. Einige Frauen in Leder und Latex liefen im Raum herum und begrüßten Miss Lin freundlich.
„Tatjana, hilfst du mir bitte mal die Mädels hier einzukleiden?“ fragte sie eine Frau in einem pechschwarzen Abendkleid die gerade vorbei kam.
„Gerne doch.“ sagte diese und folgte ihnen in einen Nebenraum an dessen Wände dutzende Kleiderständer auf Rollen standen. Dicht an dicht hingen verschiedene Kleidungsstücke auf diesen. Miss Lin schaute sich die Schülerinnen eine nach der Anderen an und gab ihnen jeweils einen Bügel mit einem Outfit. Sie und Tatjana halfen den Schülerinnen sich an zu ziehen während Miss Isabella sich selbst einen Bügel voll mit glänzenden Teilen vom Haken nahm. Sie zog umgehend die Tunika aus und rieb sich mit einer Flüssigkeit aus einer kleinen Flasche ein. Dann zog sie sich einen bordeauxroten Einteiler an. Darüber ein schwarzes Korsett, schwarze Handschuhe die ihr bis über den Ellenbogen reichten und eben solche Stiefel. „Komm mal her Caro und hilf mir mal.“ sagte sie uns ließ sich von ihr das Korsett schnüren. „Nun zieh doch mal richtig Caro. Da geht doch noch was.“ sagte sie.
Caro schaute sie an „Tut mir leid Miss aber das ist schon ganz zusammen, mehr geht da nicht.“
„Na auch gut, dann bind es mal ordentlich zu.“ Nachdem Caro noch einmal die Schnürung nach gezogen hatte band sie eine ordentliche Schleife und Miss Isabella ging zu Miss Lin. „Sag mal, hab ich abgenommen?“
Miss Lin musterte sie eingehend. „Gut möglich. Vor einem halben Jahr hat dir das noch ganz gut gepasst. Du solltest mal öfter hier her kommen, dann seh ich das rechtzeitig und kann dir was neues bestellen.“
Miss Isabella lachte. „Lass mal gut sein, ich denke viel Enger ist auch nicht besonders gut. So hab ich wenigstens genug Platz zum Atmen.“

Bei den Schülerinnen dauerte es ein wenig länger bis sie ihr jeweiliges Outfit fertig angezogen hatten. Sie betrachteten sich in dem Spiegel der an der Wand hin und erkannten sich kaum wieder. Alle trugen dunkelblaue Bodys aus Latex. Dazu lange, weiße Handschuhe und halterlose Strümpfe aus dem selben Material und High Heels in der Farbe der Bodys.
„Die Handschuhe zieht bitte erst nach dem Essen an.“ sagte Miss Lin.
Dieses kam kurz nachdem sich alle um gezogen hatten. Für die Schülerinnen war das neue Outfit sehr ungewohnt und es bereitete ihnen leichte Probleme sich in dem ungewohnten Material zu bewegen. Aber alle waren sich darüber einig daß es sich ziemlich gut anfühlte.
Die Einzige die offensichtlich keine größeren Probleme hatte war Miss Isabella die sich offenbar sehr sicher in ihrem Latexoutfit bewegte und scheinbar bereits daran gewöhnt war.
Nach dem Essen gingen alle zurück in den Hauptraum wo bereits mehrere Frauen in unterschiedlichsten Outfits standen und sich unterhielten.
Miss Isabella wandte sich an ihre Schülerinnen. „Passt mal auf, ihr müsst nichts mit machen wenn ihr nicht wollt. Und wenn euch irgend was zu viel wird, kommt ihr einfach raus. Ich kann zwar nicht garantieren das ich dauernd hier rum sitze aber ich werd ab und zu sehen ob alles in Ordnung ist.

Jede der Schülerinnen wurde einer der Frauen zu geteilt und sollte in ihrer Nähe bleiben. Miss Lin richtete noch einige Worte an ihre Kolleginnen und öffnete dann die Eingangstür. Sie drehte ein Plastikschild an der Tür um so das auf diesem anstatt „geschlossen“ nun „offen“ stand.

Der Club füllte sich langsam mit Gästen und die ersten Frauen mussten zu ihren Kunden und Kundinnen gehen. Mara war Miriam zugewiesen die eine weiße Schwesterntracht trug, komplett mit Haube und Stethoskop. Mara folgte ihr in einen Nebenraum in dem bereits eine Kundin wartete. Sie musste sich in eine Ecke stellen und nur zu sehen wie Miriam diese zuerst einen Fragebogen ausfüllen ließ und sie dann bat sich aus zu ziehen. Dann musste die Frau sich auf einen Behandlungsstuhl legen und wurde von Miriam mit breiten Gurten auf dem Stuhl fixiert.
Es folgte eine recht eingehende Untersuchung mit den verschiedensten Instrumenten. Mara war sich ganz sicher daß eine richtige Schwester nie eine solche Untersuchung durchführen würde. Aber der Frau schien es zu gefallen so fixiert und ausgeliefert behandelt zu werden. Als Miriam aus einer Schublade ein Instrument hervor holte an dessen Handgriff sich ein kleines Rad mit spitzen stacheln befand und der Frau damit über den ganzen Körper rollte kniff Mara die Augen zusammen, sie konnte sich nicht vorstellen daß so etwas jemandem gefallen konnte. Doch die Frau begann zu stöhnen und Mara öffnete vorsichtig die Augen. Sie sah daß Miriam gerade die Scham der Frau damit behandelte.
„So So, da haben wir ja das Problem,“ meinte Miriam „Sie sind einfach zu laut.“ Sie holte ein Geschirr mit einem Lederstück aus einer Schublade und schnallte es der Frau um den Kopf so das diese Lederplatte genau vor ihren Mund zu liegen kam. An dieser Lederplatte befand sich noch etwas das Mara nicht genau erkennen konnte aber es verschwand im Mund der Frau und nachdem Miriam das Geschirr am Kopf der Frau fest gezogen hatte drückte sie mehrmals auf einen kleinen Ballon der von der Platte herunter hing und die Frau bekam immer dickere Wangen und verstummte schließlich.

Nachdem Miriam die Frau mit unterschiedlichen Instrumenten behandelt hatte bäumte sie sich plötzlich in die Riemen die sie heilten und bekam glasige Augen. Zuerst glaubte Mara daß etwas nicht in Ordnung war doch dann wurde ihr klar, was gerade passierte. Miriam hatte die Frau langsam immer weiter in ihrer eigenen Lust schmoren lassen und erlöste sie nun indem sie ihr gab, was sie sich wohl schon seit Beginn der Behandlung herbei sehnte. Doch anstatt sie einfach los zu machen führte Miriam die Behandlung einfach fort und löste erst im Laufe mehrerer Minuten eine Fessel nach der Anderen. Dann erst konnte die Frau auf stehen. Sie zog sich an und verließ dann das Zimmer.
„Na, was denkst du?“ fragte Miriam als sie mit Mara alleine im Zimmer war.
„Ich weiß nicht so genau. Ich finde das ziemlich seltsam daß sie so auf dieses Rad reagiert hat.“ meinte Mara nach kurzem Nachdenken „Das muss doch weh tun.“
„Dabei war das nicht mal wirklich fest.“ meinte Miriam und winkte sie zu sich. Sie reichte Mara ein ähnliches Rad welches sie aus der Schublade geholt hatte und sagte „Probier es einfach selbst mal aus.“
Mara nahm das Rad und rollte damit über ihre Hand. Wirklich schmerzhaft war das wirklich nicht. Aber sie konnte sich die Wirkung vorstellen wenn man es mit etwas mehr Druck anwendete, vor allem an bestimmten Stellen.
„Komm, lass uns was trinken gehen, ich hab Durst.“ sagte Miriam und ging hinaus. Als Mara ihr durch den Hauptraum folgte sah sie daß Miss Isabella offenbar neue Schülerinnen gefunden hatte. Vor ihr knieten drei Frauen bei denen sie gerade mit der Gerte die Haltung korrigierte wie sie es auch bei ihren Schülerinnen getan hatte. Nur schien Mara daß sie hier wesentlich fester zu schlug als sie es je bei ihr und den anderen Schülerinnen je getan hatte. „Mara, komm doch bitte mal her.“ rief sie als sie sie bemerkte.“
„Mach nur, ich hol uns schon mal was zu trinken. Wasser oder Saft?“ fragte Miriam.
„Wasser bitte Miss.“ sagte Mara und ging zu Miss Isabella. Sie knickste als sie vor ihr stand.
„Mara sei doch bitte mal so gut und zeig den dreien hier, wie man ordentlich kniet.“ sagte Miss Isabella.
„Gerne Miss Isabella.“ sagte Mara und kniete sich neben diese so das die drei Frauen sie sehen konnten.
„Seht ihr, genau so geht das.“ rief Miss Isabella in ihrem besten Befehlston. Dabei deutete sie mit der Gerte auf Maras Beine. „Genau so soll das aussehen. Nicht zu weit auseinander das sieht unanständig aus aber auch nicht zu nah zusammen. Und den Rücken gerade. Den Kopf ebenfalls gerade und den Blick nach unten gerichtet. Und die Hände genau so auf die Beine gelegt.“ Sie wandte sich nun zu Mara. „Sehr schön Mara.“
„Vielen Dank Miss Isabella.“ sagte sie.
Miriam kam mit zwei Gläsern zu ihnen und reichte eines davon Mara. Diese nahm das Glas entgegen und stellte es auf ihre linke Handfläche. Mit der Rechten hielt sie es fest. „Vielen Dank Miss.“ sagte Mara.
Die drei Frauen versuchten recht unbeholfen die selbe Haltung ein zu nehmen wie Mara. Nach ein paar weiteren Korrekturen durch Miss Isabellas Gerte war diese endlich zufrieden. „Nun hin stellen.“ sagte sie. Die Frauen standen unbeholfen auf und stellten sich vor ihr auf. Miss Isabella seufzte kurz und sagte dann „Mara, bitte.“
Mara stand auf, ohne das Glas ab stellen zu müssen. Sie schob ein Bein vor und stellte sich auf den Fuß. Mit diesem Bein drückte sie sich langsam nach oben und zog das andere Bein nach bis sie gerade stand. Sie nahm die Füße zusammen und hielt Kopf und Rücken kerzengerade. Wieder dauerte es bis Miss Isabella mit der Haltung der drei Frauen zufrieden war.
„Und nun präsentieren.“ rief Miss Isabella. Mara nahm die Beine auseinander und zog mit der Linken den Pferdesch***z nach vorne. Da sie das Glas in den Händen hielt verzichtete sie darauf die Arme hinter dem Nacken zu verschränken, streckte statt dessen die Brust weit vor. Sie wusste, was nun kommen würde und war auf den Hieb mit der Gerte gefasst der sie nun traf. Sie zuckte zwar leicht zusammen weil durch das Latex der Schlag eine ganz neue Qualität bekam aber verschüttete keinen Tropfen Wasser. Die drei Frauen denen Miss Isabella nun genau so einen Schlag auf den Hintern verpasste zuckten weitaus mehr und hätten sie ein Glas Wasser in den Händen gehalten hätten sie ganz sicher ziemlich viel davon verschüttet stellte Mara fest.
Miss Isabella wandte sich ihr wieder zu „Danke Mara, das hast du wirklich gut gemacht. Ist bei dir alles in Ordnung?“
„Ja Miss Isabella, es ist alles in Ordnung.“ sagte sie.
„Gut, das freut mich. Dann mach mal weiter.“
„Ja Miss Isabella.“ sagte Mara, knickste und folgte Miriam wieder in das Zimmer.

„Ich bin beeindruckt.“ sagte Miriam als sie wieder in dem Zimmer waren wo sie begannen auf zu räumen und alles auf den nächsten Gast vor zu bereiten. „Ich glaube nicht, das viele das so hin nehmen können. Und ich weiß, das Isabella ziemlich fest zuschlagen kann wenn sie will.“
Mara musste lachen als sie an die drei Frauen dachte. Genau so hätte sie sich vor einem Jahr sicher auch noch verhalten wurde ihr klar. „Ich glaube das ist alles reine Übungssache Miss. Aber so perfekt war das sicher nicht. Das Gummi auf dem Teppich war ziemlich komisch beim Aufstehen. Ich glaube ich bleibe lieber bei der Tunika.“
„Also ich finde, das sah ziemlich gut aus.“ Während sie auf räumten trank Mara endlich das Wasser und Miriam erklärte ihr einige der verschiedenen Instrumente.
Als sie nach der nächsten Kundin wieder aufräumten schlug Miriam Mara vor ihr zu assistieren und ihr die Instrumente an zu geben.
„Ich weiß nicht, was ist denn wenn ich was falsch mache?“ sagte Mara zögernd.
„Keine Angst, dann helf ich dir. Du bist ja hier um das alles kennen zu lernen. Das wird schon.“
„Wenn Sie meinen, das klappt, gerne.“ sagte Mara.
Den ganzen Nachmittag über und bis zum frühen Abend kamen immer neue Kundinnen und auch einige Kunden. Mara assistierte Miriam und fand schnell heraus wo alles lag, wie die Sachen hießen und was Miriam damit machte. Nach einer Weile gingen sie noch mal nach draußen wo sie sich an die Bar setzten um etwas zu trinken. Miss Isabella hatte mittlerweile neue Ersatzschülerinnen gefunden. Dieses Mal war Lena gerade dabei diesen zu zeigen wie man es richtig machte. Mara beobachtete dieses Schauspiel amüsiert als Miriam sagte „Weißt du was, Du hast mir heute gut assistiert und außerdem bin ich echt beeindruckt was du weg stecken kannst. Was hältst du denn davon, in zwei Stunden ist hier Feierabend. Danach zeige ich dir mal, wie sich das anfühlt. So als kleine Belohnung.“
Mara sah sie mit großen Augen an und verschluckte sich beinah an ihrem Wasser. „Ich glaube lieber nicht Miss.“ sagte sie nachdem sie wieder Luft holen konnte. „Das ist sicher nichts für mich. Trotzdem vielen Dank für das Angebot.“
„Macht ja nichts. War doch auch nur ein Vorschlag.“ sagte Miriam lachend als sie wieder zurück in das Zimmer gingen. „Aber irgend wie glaube ich, daß irgend was hier doch für dich was wäre, stimmts?“ fragte sie.
Mara sah sie an und zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich nicht Miss.“
„Na, soweit ich weiß seid ihr ja die ganze Woche über hier. Zumindest Nachmittags. Am Besten du gehst morgen mal zu Tatjana, was sie macht dürfte dir sicher gefallen.“ sagte sie geheimnisvoll.

Nachdem Miss Lin den Club nach dem der letzte Gast diesen verlassen hatte abgeschlossen hatte rief Miss Isabella ihre Schülerinnen zu sich. „Ich habe keine Beschwerden über euch gehört. Das habe ich eigentlich auch nicht anders erwartet. Ich habe mit Miss Wilhelmina gesprochen. Wir können bis zum Ende der Woche die Wiederholungen ausfallen lassen und hier her kommen. Aber wer lieber nicht mehr her kommen möchte, bleibt besser in der Schule. Ich muss glaube ich nicht noch mal betonen daß ich euch hier zu nicht zwingen werde sondern es eine freiwillige Aktion ist. Das müsst ihr auch nicht gleich sagen.“
„Na freut mich aber daß ihr noch mal kommen wollt.“ sagte Miss Lin. „Grade du Isabella warst ja der Star heute.“ sie lachte. „Also wenn du mal eine neue Arbeit suchen solltest, dann bist du hier jederzeit herzlich willkommen, aber das weißt du ja schon.“ Die Schülerinnen lachten entspannt. Jede von ihnen hatte mit bekommen das sie regen Zulauf von Ersatzschülerinnen hatte.
„Danke Lin, aber ich habe schon eine neue Stelle. In ungefähr zwei Monaten bin ich Schulleiterin an einer anderen Schule.“
Sie schaute ihre Schülerinnen an. „Dann geht euch jetzt mal langsam um ziehen. Wir müssen auch noch wieder zurück fahren.“
Die Schülerinnen gingen in die Kleiderkammer und zogen sich um. Alle merkten wie sehr sie unter dem Latex geschwitzt hatten und nahmen Tatjanas Angebot sich schnell zu duschen gerne an. Nur miss Isabella zog lediglich ihre Tunika über ihr Latexoutfit.
Nachdem endlich alle umgezogen waren fuhren sie zurück in die Schule und kamen dort gerade rechtzeitig an um in die Betten zu gehen.


46. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 16.03.17 18:57

Wie von Miss Isabella angekündigt fuhren sie am nächsten Tag nach dem Mittagessen wieder zu Miss Lin. Die Schülerinnen waren nun bei anderen Frauen als gestern. Mara ging mit Tatjana die ihre Kundinnen und Kunden kunstvoll fesselte. Tatsächlich fand Mara gefallen daran da diese Fesselungen nicht nur sehr zweckmäßig sondern waren sondern auch optisch viel her gaben. Dennoch lehnte Mara auch hier dankend ab, selbst einmal Modell zu stehen.

Auch die nächsten beiden Nachmittage verbrachten die Frauen in Miss Lins Club. Daher waren sie jeden Abend recht spät zurück in der Schule und waren froh daß sie bereits am Samstag frei hatten. Diesen verbrachten die meisten damit endlich ihre Fragebögen zu vervollständigen. Alle gingen mit diesen zu Miss Isabella um sich bei den Fragen die sie nicht beantworten konnten helfen zu lassen. So verging der Samstag recht ereignislos. Am Sonntag beschlossen sie nach dem Morgenlauf in die Stadt zu gehen. Sie bekamen von der Schulleiterin ihr Taschengeld ausgehändigt und machten sich auf den Weg.

„Warum fahren wir nicht mit dem Bus?“ fragte Lena.
„Na, weil dann schon einiges von unserem Taschengeld weg ist bevor wir überhaupt in der Stadt sind.“ sagte Mandy und deutete auf den Aushang an der Haltestelle an der sie gerade vorbei gingen.
Lena sah sie nur fragend an. „Wie kommst du denn da drauf? Wir sind doch Serva, oder?“
„Ja und?“ gab Mandy zurück.
Lena deutete auf den Aushang „Wir können kostenlos mit fahren. Wusstest du das nicht?“
Mandy schüttelte den Kopf. „Anscheinend war das dran als ich krank war.“ sagte sie.
„Richtig. Ich glaube, wir sollten dir das damals erklären. Irgend wie haben wir das wohl vergessen. Entschuldige.“ sagte Lena. „Wir können in vielen Städten kostenlos Bus fahren, an öffentlichen Comms können wir kostenlos unsere Herrschaft anrufen und wir können in jedes öffentliche Krankenhaus gehen, wenn wir krank sind.“ erklärte sie.
Als der Bus kam stiegen die Schülerinnen ein und fuhren mit diesem in die Innenstadt.

„Und was machen wir jetzt?“ wollte Larissa wissen während sie durch die Fußgängerzone spazierten und sich die Auslagen der Geschäfte an sahen.
„Also Kleidung brauchen wir uns sicher nicht kaufen.“ sagte Mara während sie sich Kleider ansah. Vor vier Jahren hätte sie sich einige dieser Teile sofort gekauft. Doch nun fand sie nicht nur die neueste Mode etwas befremdlich sondern war sich auch dessen bewusst daß sie sich als Serva um die Wahl ihrer Kleidung keine Gedanken machen musste. Zwar stand nirgend wo geschrieben was eine Serva anziehen durfte doch sie war sich sehr wohl der Tatsache bewusst, daß sie nur wenig Einfluss darauf hatte, was sie wann an zu ziehen hatte.
„Kommt, ein gehen ein Eis essen.“ sagte Chris und deutete auf ein Eiscafé. Die Anderen stimmten dem Vorschlag zu und so setzten sie sich an den größten Tisch der vor diesem auf der Straße stand. Frida musste sich vom Nachbartisch noch einen Stuhl herbei holen damit sie alle Platz hatten.
„Was darf’s denn sein?“ fragte der Kellner der nach einer Weile heraus kam freundlich.
Die Frauen bestellten sich jede einen Eisbecher und bezahlten sofort als der Kellner ihnen diese brachte. Während sie genüsslich ihr Eis aßen meinte Georgia „Wir sind nur noch sieben Wochen an der Schule. Vielleicht sollten wir Miss Isabella ein kleines Geschenk kaufen.“
Die Anderen sahen sie groß an. „Die hat uns dauernd geschlagen, warum sollten wir des denn machen?“ sprach Kim aus was die Anderen dachten.
„Sie macht doch nur ihre Arbeit. Und daß sie uns mit ihrer Gerte haut daran sind wir doch meistens selber Schuld. Und eigentlich ist sie doch ganz nett.“ erwiderte Georgia. So entspann sich eine Diskussion darüber ob sie Miss Isabella ein Abschiedsgeschenk machen sollten oder nicht. An dieser beteiligten sich alle Schülerinnen. Nur Frida war außergewöhnlich still. Schließlich einigten sie sich darauf daß Miss Isabella in letzter Zeit eigentlich gezeigt hatte daß sie ihr nicht egal waren und beratschlagten was sie ihr nun kaufen sollten.
„Wie wäre es wenn wir ihr einen neue Gerte kaufen?“ fragte Lena lachend.
„Spinnst du denn? Die probiert sie doch als aller erstes an uns aus. Als Schulleiterin wird sie die wohl kaum brauchen.“ gab Caro zu bedenken.
„Fällt dir vielleicht was besseres ein?“ fragte Mandy. Doch weder Caro noch die Anderen hatten eine bessere Idee. So einigten sie sich schließlich darauf in einen nahegelegenen Sexshop zu gehen und dort eine neue Gerte für Miss Isabella zu kaufen.

Die Verkäuferin wunderte sich nicht schlecht als neun junge Serva herein kamen und sich im Laden um sahen. Die Frauen kamen auf sie zu und die kleinste, eine schmale Blondine, knickste vor ihr und sagte „Schönen guten Tag, wir suchen eine Gerte für unsere Lehrerin.“
Erstaunt sah die Verkäuferin die Frau an. Wollten diese Frauen wirklich eine Gerte kaufen mit der sie wahrscheinlich selbst als erste Bekanntschaft machen würden? „Was soll es denn sein? Irgend etwas bestimmtes?“
„Ich hab eine.“ sagte eine andere der Frauen und kam mit einer Ledergerte an. Diese Frau ebenfalls eine Blondine mit sehr heller Haut, war einen guten halben Kopf größer als die Erste und hatte einem deutlichen Akzent.
„Au ja, die sieht toll aus. Ich glaube die nehmen wir.“ sagte die kleinere der Beiden und hielt der anderen den Hintern hin. Diese schlug kräftig zu. Die Frau gab keinen Laut von sich und schaute fragend zu der anderen Frau. Diese hieb noch einmal kräftiger zu. „Na danke, jetzt kann ich die nächsten drei Tage nicht mehr sitzen. Ich glaube die ist gut.“ sagte die kleinere. Die größere gab ihr die Gerte und fragte „Können Sie die bitte als Geschenk einpacken?“
Etwas verwirrt schaute die Verkäuferin die Beiden an. Es war normalerweise nicht üblich daß die Kunden darum baten etwas eingepackt zu bekommen. Doch hinter dem Tresen hatte sie eine Rolle Geschenkpapier und irgend wo sollte sich sicher auch Geschenkband finden lassen.
Sie nahm die Gerte und ging damit zum Kassentresen wo sie das Preisschild scannte und der Frau den Preis nannte.
„Dann kommt mal alle her und lasst uns zusammen legen.“ sagte sie zu den anderen Frauen. Diese holten unter ihren Tuniken Geldscheine hervor und legten diese zusammen auf den Tresen. Die Verkäuferin gab das Wechselgeld zurück und packte die Gerte ein. Die Blondine knickste vor ihr, bedankte sich höflich, nahm die eingepackte Gerte und verließ, gefolgt von den Anderen den Laden. Die Verkäuferin schaute den Frauen erstaunt hinterher bis sich die Tür schloss.

„Sag mal, spinnst du eigentlich? Die war verdammt teuer.“ sagte Larissa. „Ich wollte eigentlich noch was zu essen kaufen.“
„Aber dafür ist sie auch ziemlich leicht und sieht auch noch toll aus.“ erwiderte Frida grinsend. „Wir brauchen noch Limo, Knabberkram und Becher. Und das Essen bezahle ich.“ mit einem Grinsen im Gesicht hielt sie ihre Kreditkarte hoch.
„Wofür soll des denn nu gut sein?“ fragte Kim.
„Ganz einfach, Wahrscheinlich werdet ihr sie bei der Versteigerung das letzte Mal sehen. Warum dann nicht eine kleine Abschiedsfeier machen? Später werden wir wohl nicht mehr dazu kommen.“ gab Frida zurück. „Wartet mal kurz, ich bin gleich wieder hier.“ sagte sie und ging zu einem öffentlichen Comm in der Nähe.
„Was meinte sie eigentlich damit, wir würden sie wahrscheinlich nie mehr wieder sehen?“ fragte Mara etwas verwundert.
„Na, das was sie gesagt hat. Wenn wir erst mal verkauft sind, was denkst du denn das wir uns irgend wann mal wieder sehen werden?“ sagte Larissa.
„Nee, sie hat gesagt ’werdet ihr sie das letzte Mal sehen.’ sie hat nicht ’wir’ gesagt sondern ’ihr’.“
„Wahrscheinlich hat sie sich versprochen.“ sagte Larissa und zuckte mit den Schultern.

„Wen hast du denn angerufen?“ wollte Lena wissen als Frida wieder kam.
„Lasst euch überraschen.“ antwortete Frida grinsend. Sie ging die Straße entlang. Nach etwa zehn Metern drehte sie sich um und rief „Was ist denn, wollt ihr da Wurzeln schlagen?“ Larissa zuckte mit den Schultern und folgte ihr. Auch die Anderen trotteten hinter ihr her ohne zu wissen, was sie vor hatte. Nach etwa zweihundert Metern kamen sie an der Kathedrale vorbei. Sie folgten Frida am Museum vorbei zur Uferpromenade. Dort betrat sie wie selbstverständlich ein Restaurant in dem sich keine von ihnen wahrscheinlich auch nur ein Glas Wasser leisten konnte.
„Spinnst du, was machst du denn? Die werfen uns doch hochkant raus.“ sagte Mara. Doch Frida winkte nur ab.

„Guten Abend die Damen, was kann ich für Sie tun.“ sagte der Maitre herablassend als Frida sich vor ihn stellte.
„Schönen guten Tag, für uns ist ein Tisch reserviert.“ gab Frida im gleichen Tonfall zurück.
„Darf ich fragen auf welchen Namen Sie denn wohl reserviert haben?“ fragte der Mann. Mara war sich sicher, gleich würden er sie heraus werfen.
„Neun Personen auf den Namen Nyberg.“ sagte Frida. Ihr Ton war nun noch herablassender als der des Maitre.
Dieser schaute in das Reservierungsbuch welches auf dem Pult lag hinter dem er sich verschanzt hatte. Seine Mine änderte sich schlagartig. Im freundlichsten Tonfall den man sich nur vorstellen konnte sagte er „Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Wenn Sie mir bitte folgen wollen?“ Mit einer einladenden Geste deutete er Frida und den Anderen ihm zu folgen. Er brachte sie an einen großen, runden Tisch in der Mitte des Restaurants und winkte einen Ober heran. Dieser fragte was die Frauen denn trinken wollten.
„Wir nehmen erst mal Traubensaft.“ sagte Frida. Der Ober verneigte sich und verschwand. Auch der Maitre verließ den Gastraum und ging wieder zu seinem Pult. Frida nahm sich ein Stück Weißbrot aus dem Korb der mitten auf dem Tisch stand und brach sich ein Stück ab das sie sich in den Mund schob.
„Sag mal, wie hast du das denn angestellt. Ich hatte gedacht, der wirft uns jeden Moment hochkant auf die Straße.“ wollte Georgia wissen.
„Ich habe unseren Butler angerufen. Der hat den Tisch für mich reserviert.“ sagte Frida breit grinsend und steckte sich noch ein Stück Brot in den Mund. „Greift zu.“ sie deutete auf das Brot „Aber bloß nicht zu viel. Sonst seid ihr satt bevor es was zu Essen gibt.“
Staunend sahen die Frauen Frida an als der Ober kam und Frida einen kleinen Schluck Traubensaft einschenkte. Wie bei einem Wein prüfte sie das Bouquet und trank einen Schluck bevor sie nickte. Darauf hin schenkte der Ober erst ihr und dann den Anderen Reih um ein.
„Darf ich fragen was die Damen zu speisen wünschen?“ fragte er.
„Was können Sie denn empfehlen?“ wollte Frida wissen.
Er machte einen Menüvorschlag mit Salat, Muschelravioli, Paprikaschaumsuppe, Lammschulter oder Schweinefilet mit Pastinakenchreme, und als Nachspeise Käsekuchen mit Heidelbeerragout mit Grießecken und Birnenkompott oder eine italienische Käseauswahl.
„Frida schaute ihn kurz nachdenklich an und sagte dann „Das klingt gut. Ich nehme die Lammschulter und das Heidelbeerragout.“ sagte Frida. „Wer von euch möchte lieber das Schwein statt dem Lamm?“
Die Anderen wählten alle das Filet. „Ihr wisst ja garnicht, was ihr verpasst.“ sagte sie und nickte dem Ober zu.
„Dann das Menü, einmal mit Lammschulter und acht mal mit Schweinefilet. Und neun mal das Heidelbeerragout.“ sagte der Ober. Als Frida nickte verbeugte er sich und ging.
„Sag mal, wie kommt es eigentlich daß du so schnell so einen guten Tisch bekommen hast?“ fragte Larissa.
„Man muss nur mit dem richtigen Namen an kommen.“ sagte Frida grinsend.
„Nyberg is wohl ganz sicher der richtige Name. Kennst du die etwa?“ fragte Kim.
Anstatt zu antworten hielt Frida ihr die Kreditkarte unter die Nase.
Kim klappte den Mund auf, brachte aber keinen Ton heraus. Larissa hielt Fridas Hand fest und schaute sich die Karte an.
„Nicht dein Ernst, oder?“ fragte sie. Auf der schwarzen Karte prangte Fridas Gesicht als Hologramm und in goldenen Buchstaben war der Name ’Frida Nyberg’ auf die Karte geprägt. „Und so jemand lässt sich freiwillig genau so behandeln wie wir und knabbert abends Hundefutter.“ sagte Larissa während Mara sich die Karte an schaute. Diese schüttelte nur den Kopf.
„Doch nich etwa Nyberg so wie es auf jedem zweiten Pad und Comm und so steht?“ fragte Kim die ihre Sprache wieder gefunden hatte.
„Doch genau so.“ sagte Frida und schaute ein wenige entnervt zu Kim.
„Warum?“ war das einzige was Chris hervor brachte.
Frida sah sie ernst an. „Warum? Weil ich Angst hatte daß wenn ihr gewusst hättet wer ich bin, mich genau so behandelt hättet wie die Schüler damals im Internat. Die wollten alle nichts mit mir zu tun haben weil ich ja angeblich was besseres war. Ich wollte einfach nicht daß dieser verdammte Name wieder irgend was kaputt macht, so wie früher immer. Ich bin doch auch nur ein Mensch wie jeder Andere. Und bloß weil meine Eltern die sind die sie nun mal sind muss ich das doch nicht auch noch werden.“ in Fridas Augen glitzerte es feucht. „Ich hatte das erste Mal in meinem Leben Freunde. Wenn ihr mich jetzt verurteilen wollt weil ich euch das nicht gesagt habe oder weil ich vielleicht doch die hochnäsige blöde Kuh bin dann kann ich es halt nicht ändern. Aber ich habe wenigstens versucht mal nicht nach meinem Namen sondern nach dem wer ich bin beurteilt zu werden.“
Lena, die Frida während ihres Geständnisses beobachtete hatte sagte. „Na dann. Auf die Freundschaft.“ sagte sie. Frida warf ihr einen dankbaren Blick zu. Auch die Anderen hoben ihre Gläser und sagten im Chor „Auf die Freundschaft.“
Nun hob auch Frida still ihr Glas. Sie prosteten sich zu und tranken einen Schluck.
Frida wischte sich die Tränen weg und sagte leise „Vielen Dank.“


Isabella ging mit Maja durch die Stadt und wollte mit ihr gerade in die Kathedrale gehen um sich die astronomische Uhr an zu sehen als Maja sie an tippte. „Sind das nicht deine Schülerinnen?“ fragte sie und deutete in Richtung Museum wo eine Gruppe Frauen in Tunika entlang gingen.
Isabella sah zu der Gruppe und erkannte auf jeden Fall Maras rote Haare und die beiden blonden Mähnen von Larissa und Frida die im Sonnenlicht zu leuchten schienen.
„Wo wollen die denn hin?“ fragte sie mehr sich selbst.
„Warum gehen wir nicht hinter her?“ sagte Maja.
Isabellas Neugierde siegte und sie folgte den Schülerinnen am Museum vorbei zur Uferpromenade. Dort sah sie wie die Frauen in einem der teuersten Restaurants verschwanden. „Na ich fress einen Besen wenn die es schaffen länger als eine halbe Minute da drinne zu bleiben.“ sagte sie. Doch als die Frauen nach fünf Minuten immer noch nicht heraus geworfen wurden ging sie gefolgt von Maja an dem Restaurant vorbei. Sie schaute durch eines der Fenster und sah ihre Schülerinnen an einem der besten Tische sitzen und sich mit Weingläsern in den Händen zu prosten. „Na, die können was erleben. Ich frage mich, wie die das geschafft haben.“ Sie wollte sich gerade abwenden und zurück gehen um sich endlich die Kathedrale an zu sehen da kam ein Ober aus dem Restaurant heraus auf sie zu.
„Ich bitte um Verzeihung.“ sagte dieser und verbeugte sich vor ihr. „Miss Nyberg bittet Sie, ihr und ihren Freunden Gesellschaft zu leisten.“
„Miss wer?“ fragte Maja.
„Wenn Sie mir bitte folgen möchten?“ sagte der Ober nur und deutete ihnen freundlich, ihm zu folgen.
Isabella zuckte mit den Schultern und folgte dem Mann. Sie betraten das Restaurant wo er sie an dem runden Tisch begleitete an dem nun zwei weitere Stühle und Gedecke standen. Die Schülerinnen standen auf und knicksten als sie und Maja an den Tisch kamen.
„Bitte Miss Isabella, Maja, Bitte nehmen Sie Platz.“ sagte Frida und deutete auf die beiden freien Stühle. Isabella setzte sich auf einen der Stühle und Maja nahm links neben ihr Platz. Erst als sie saßen nahmen auch die Schülerinnen wieder Platz. Sofort kam ein Ober und schenkte ihnen ein.
„Auch wenn es dazu eigentlich noch zu früh ist, wir machen gerade ein Abschiedsessen.“ sagte Frida. „Aber später werden wir wahrscheinlich nicht mehr dazu kommen. Als wir sie gesehen haben, haben wir beschlossen, Sie einzuladen. Schließlich gehören Sie ja auch irgend wie zu uns.“
Isabella sah in die Runde „Ich weiß nicht, das kann ich doch eigentlich garnicht annehmen.“
„Bitte Miss, Sie sind unsere Lehrerin und ohne Sie fehlt doch irgend wie was.“ sagte Larissa.
„Eigentlich wollten wir Sie ja heute Abend einladen zu Limo und Knabberkram. Aber wenn Sie doch schon mal hier sind Miss.“ sagte Lena.
Miss Isabella sah in die Runde und musste lachen. „Das wäre auf jeden Fall eher mein Fall gewesen als sowas hier.“ sagte sie. „Ich danke euch vielmals.“ sie hob das Glas „Auf euch und darauf das ihr alle so bleibt wie ihr seid.“
Wieder hoben die Schülerinnen und auch Maja ihre Gläser, sie prosteten sich zu und tranken.
„Das ist ja gar kein Wein.“ sagte Miss Isabella.
„Das ist Traubensaft. Mehr nicht. Wir dürfen doch keinen Wein trinken.“ sagte Frida.
Maja sah lächelnd in die Runde. „Wer ist eigentlich diese Miss Nyberg?“
Augenblicklich kehrte stille in der Runde ein.
„Miss Nyberg ist die Erbin der Nyberg Firmengruppe. Die mit den Comms und so.“ sagte Larissa grinsend.
„Dann nehme ich mal schwer an, diese Miss Nyberg weiß nicht daß sie euch eingeladen hat?“ fragte Maja und grinste breit.
Frida sah sie mit einem seltsamen Ausdruck an.
„Ich denke, Miss Nyberg hat auf jeden Fall nichts dagegen.“ sagte Isabella und deutete zu Frida.
In diesem Moment brachten mehrere Kellner die Salatteller und servierten diese formvollendet.
„Dann guten Appetit.“ sagte Mandy doch alle warteten bis Miss Isabella anfing zu essen.
Während des Essens unterhielte sich die Frauen angeregt und auch Maja und Miss Isabella beteiligten sich an den Unterhaltungen. Beinah kam das Gefühl auf sie wäre nicht die Lehrerin sondern eine Mitschülerin. Irgend wann kam das Gespräch auch auf Miss Isabellas umgearbeitete Tunika.
„Jetzt kann ich es euch ja hoffentlich erzählen. Als ich an der Schule war hatte ich meiner Lehrerin einen Lockstoff für Mücken auf ihre Sachen gesprüht.“ erzählte sie unter dem Lachen der Schülerinnen. „Sie hat mich die ganze Zeit über denken lassen sie wüsste von nichts und ich bin wochenlang mit der Angst herum gelaufen das sie es noch heraus findet und mich bestraft. Sie hat mich ganz schön schmoren lassen.“
„Deshalb hat mir Miss Wilhelmina gesagt wo ich sowas her bekomme.“ sagte Chris lachend.

Die Frauen aßen genüsslich das köstliche Menü und prosteten sich noch einige Male zu während es langsam Nachmittag wurde. Nachdem alle die Nachspeise gegessen hatten und wirklich bis zum letzten satt waren nickte Frida zu Larissa. Diese sagte „Miss Isabella, eigentlich wollten wir das ja heute Abend machen. Und eigentlich wollte ich auch noch was sagen. Aber ich hatte noch keine Gelegenheit mir die passenden Worte zu überlegen. Sie sind uns allen in den letzten zwei Jahren eine gute Lehrerin gewesen, auch wenn Sie manchmal ziemlich streng waren. Aber ich glaube das ist auch ganz gut so gewesen. Sie haben uns viel beigebracht und manchmal waren wir vielleicht nicht die besten Schülerinnen aber wir mögen Sie alle und ich glaube wir werden Sie ziemlich vermissen. Deshalb wollen wir ihnen ein kleines Geschenk machen damit sie immer an uns denken.“ in ihren Augen glitzerte es ein wenig als sie Miss Isabella die eingepackte Gerte gab.
Diese bedankte sich herzlich, öffnete das Geschenkpapier und wickelte die Gerte aus. Sie betrachtete die aus schwarzem und rotem Leder geflochtene Gerte. Sie war nicht ganz einen Meter lang, hatte an Anfang und Ende des Griffes jeweils einen kunstvoll geflochtenen Knauf und besaß am Ende eine Trageschlaufe aus geflochtenem Leder.
„Vielen Dank.“ sagte sie gerührt. „Aber das kann ich doch nicht annehmen. Die muss doch ein kleines Vermögen gekostet haben.“
„Wie haben alle zusammen gelegt. Ich glaube, das ist eine viel bessere Verwendung für unser Taschengeld als irgend welcher Süßkram.“ sagte Larissa.
„Ich danke euch.“ sagte Miss Isabella und musste sich sehr zusammen reißen um nicht vor Rührung zu weinen. Dies war das erste Mal daß ihr überhaupt Schülerinnen ein Geschenk machten.

Die Frauen unterhielten sich noch eine Weile und tranken noch einige Flaschen Saft als gegen 15 Uhr der Maitre zu ihnen kam, sich neben Frida tief herunter beugte und ihr etwas zu flüsterte. Diese nickte kurz.
„Wären Sie so gut uns noch eine Kiste von diesem Saft mit zu geben?“ fragte sie.
„Aber selbstverständlich.“ sagte der Maitre und verbeugte sich noch einmal vor ihr bevor er verschwand.
„Wir müssen leider gehen. Die Reservierung war ziemlich kurzfristig und der Tisch ist nachher noch mal vergeben.“ sagte Frida. Die Frauen prosteten sich noch einmal wortlos zu und tranken aus.
Dann verließen sie das Restaurant. Während Frida beim Maitre bezahlte stand Miss Isabella neben ihr und sah den vierstelligen Betrag auf der Rechnung.
„Vielen Dank für ihren Besuch Miss Nyberg.“ sagte der Maitre und deutete auf zwei Holzkisten die neben seinem Pult standen. Larissa nahm eine davon, Mara die Andere.
„Die zweite Kiste ist ein Geschenk des Hauses. Beehren Sie uns bald wieder.“ sagte der Maitre und verbeugte sich als sie den Vorraum verließen und zurück auf die Uferpromenade traten.

„Sag mal, das geht doch nicht Frida.“ sagte Miss Isabella leise.
„Da war das Trinkgeld doch schon mit dabei. Und außerdem bezahlt das mein Vater, den stört das nicht Herrin.“ gab Frida zurück.
Miss Isabella starrte sie groß an. Sie fragte sich, was in dieser Frau vor ging. Eben noch hatte sie eine große Summe nur für ein Essen ausgegeben und nun nannte sie sie wieder Herrin. Anscheinend hatte Frida ganz eigene Prioritäten.
„Sag mal, wieso hat der dich denn eben Miss Nyberg genannt Frida?“ wollte Maja wissen.
„Weil unsere liebe Frida eben so heißt.“ sagte Miss Isabella leise.
Maja schaute sie an. „Dann habt ihr nicht nur einfach unter diesem Namen den Tisch bestellt?“
„Natürlich nicht. Eine Serva soll doch nicht lügen.“ sagte Frida.
Die Drei gingen zu den anderen Frauen die bereits ein Stück voraus gegangen waren. Frida nahm Larissa die Kiste ab und trug sie selbst bis zur Bushaltestelle.
Zurück in der Schule fragte Larissa grinsend „Miss, wollen Sie die Gerte nicht ausprobieren?“ Sie hatte bemerkt wie sie diese auf dem Weg von der Haltestelle bis zur Schule immer wieder geschwungen hatte.
„Das werd ich morgen früh machen.“ sagte Miss Isabella lachend. Sie und Maja gingen in den Garten während die Schülerinnen sich in den Schlafsaal begaben.

- - -

Entnervt beendete er das Gespräch und legte das Comm auf den Esstisch. Er sah zu Kira die ihren Stift beiseite gelegt hatte und ihn fragend an sah. „Es tut mir leid. Die wollen nicht mal sagen das sie nicht bei ihnen ist.“ er sah ihr enttäuschtes Gesicht und hatte ein schlechtes Gewissen.
„Aber das Auto, du hast doch gesagt, dein Chef kennt jemanden der weiß wo es her kommt.“ Sie sah ihn flehend an.
„Auch das bekomme ich nicht raus ohne das es einen Unfall gegeben hat.“
„Dann sag ihnen, das es mich angefahren hat, das stimmt ja sogar fast.“
„Du weißt genau, daß ich das nicht machen kann. Das wäre Vortäuschung einer Straftat. Das wäre für mich als Anwalt tödlich.“ er schloss die Augen und atmete tief durch. „Kira, hätte ich von diesem Prozess früher erfahren, hätte sie wenigstens eine ganze Horde von Anwälten gehabt. Alle meine Kollegen in der Kanzlei haben gesagt sie wären mit Freuden mit gekommen. Aber so hatte sie nur einen jungen Pflichtverteidiger. Ich habe mit dem Kollegen gesprochen. Aber auch der weiß nur daß sie sich für die Schule entschieden hat und keine Ahnung wo sie hin gekommen ist.“ Als er die Augen wieder öffnete hatte Kira ihren Kopf in die Arme gelegt und weinte. Er stand auf, ging um den Tisch herum und nahm sie in die Arme. „Ich werde tun was ich kann Kira. Aber im Moment sind mir die Hände gebunden. Glaub mir, ich vermisse sie doch auch.“
„Ich weiß Papa.“ sagte sie leise und unter Tränen. Sie stand auf und löste sich aus seiner Umarmung. Mit hängendem Kopf ging sie auf ihr Zimmer. Er hoffte, daß sie keinen Unsinn anstellen würde. Aber in den letzten drei Monaten hatte sie sich stark verändert. Sie war vorher oft unberechenbar und launisch gewesen doch seit der Begegnung in Frankfurt war sie stiller geworden, gab kaum noch Widerworte und half sogar im Haushalt mit. Er musste sie nicht einmal mehr daran erinnern, ihre Wäsche in den Wäschekorb im Badezimmer zu bringen. Statt dessen räumte sie selbst die Maschine ein und wusch auch seine Sachen mit. Sogar zu bügeln versuchte sie, wenn auch wenig erfolgreich. Er hoffte inständig daß sich diese Veränderung halten würde, selbst wenn es ihm nicht gelingen sollte, Mara zu finden. Daher ließ er sie auch in Ruhe als sie nach oben ging. Er ließ ihre Schulaufgaben auf dem Esstisch liegen damit sie morgen weiter machen konnte.

Kira hockte auf ihrem Bett und tippte auf einem Pad herum. Sie übertrug die Adressen die sie bekommen hatte auf ihr Comm und fragte sich dabei, ob sie das richtige tat. Doch sie konnte nicht einfach so herum sitzen und nichts tun. Sie sah kurz aus dem Fenster als sie das Auto ihres Vaters hörte wie es die Einfahrt herunter fuhr. Schnell übertrug sie die restlichen Adressen auf ihr Comm, zog die Lederjacke an, suchte ihre Schlüssel und verließ das Haus. Wenn sie Glück hatte, würde ihr Vater sie nicht vor morgen Abend suchen. Sie ging nach unten und hinterließ eine kurze Notiz auf dem Kühlschrank daß sie bei einer Freundin übernachten würde. Dann verließ sie das Haus und setzte sich in ihr Auto. Die Batterien waren voll geladen so daß sie die Strecke mit etwas Glück ohne nach zu laden schaffen würde. Sie klemmte ihr Comm in die Halterung auf dem Armaturenbrett und tippte die erste Adresse an. Das Navigationssystem zeigte etwas mehr als drei Stunden bis zum Ziel. Sie hatte sich für Straßburg entschieden weil das am nächsten lag. Wenn sie hier keinen Erfolg haben würde, würde sie nächstes Wochenende nach Hamburg und das darauf nach Montreux fahren.
Sie fuhr die Einfahrt herunter und lenkte ihren Kleinwagen den sie zum Geburtstag bekommen hatte aus der Stadt heraus auf die nächste Autobahn. Am liebsten hätte sie die Schnellstraße genommen, aber dieses Auto war einfach zu langsam dafür. Also musste sie die normalen Straßen nehmen.

Nach etwa drei Stunden verließ sie die Autobahn und fuhr auf eine Landstraße. 15 Minuten später überquerte sie den Rhein und sah kurz darauf das Ortsschild von Straßburg. Als sie einen weiteren Fluss überquerte, das Navi ließ sie wissen, daß das der Ill war, sah sie zur Linken ein großes, von einer hohen Mauer umgebenes Gelände.
„Ein Gefängnis, wie passend.“ dachte sie. Das Navi zeigte weniger als zwei Kilometer an. Sie bog nach links ab und befand sich nun vor einem weiteren, von einer Mauer umgebenen Gelände. „So sieht also eine Schule für Serva aus, auch nicht viel anders als ein Gefängnis.“ fuhr ihr durch den Kopf. Sie hielt direkt auf der Straße neben einem großen Tor. Nun war sie also hier. Sie hatte sich bisher nicht überlegt, was sie hier eigentlich tun wollte, so einfach durch die Tür spazieren und fragen konnte sie vermutlich nicht. Aber versuchen konnte sie es ja. Also stieg sie aus und drückte die Klingel welche sich neben dem großen Tor befand. Sie hoffte nicht darauf, daß sie um diese Uhrzeit, es war mittlerweile halb sieben Uhr abends, überhaupt noch in die Schule kommen würde. Um so erstaunter war sie als sich die Tür öffnete welche sich in dem Tor befand.
„Schönen guten Abend, kann ich ihnen helfen?“ fragte die Frau welche heraus schaute mit einem deutlichen Akzent. Sie war sicher nicht viel älter als sie selbst, hatte langes, blondes Haar und sehr helle Haut. Sie trug eine Beige Tunika und ein schwarzes Halsband, Kira hatte heraus gefunden daß Schülerinnen in ihrem zweiten Jahr solche Halsbänder trugen.
„Ich hoffe es.“ sagte Kira und hielt der Frau den Zeitungsausschnitt hin den sie aus der Tasche zog. „Ich suche meine Schwester. Sie heißt Mara. Ich weiß nicht, ob sie hier ist aber sie muss an irgend einer Schule sein.“
Die Frau schaute sich das Bild an und schaute dann Kira mit offenem Mund an. Sie schien etwas sagen zu wollen, deutete aber statt dessen wortlos, ihr zu folgen. Kira folgte ihr in das Gebäude rechts neben dem Tor wo die Frau vor einer Tür stehen blieb und klopfte. „Miss Wilhelmina, Schulleiterin“ stand auf dem Schild neben der Tür. Von drinne ertönte ein „Herein!“ und die Frau öffnete die Tür. Sie knickste vor einer älteren Frau die hinter einem großen Schreibtisch saß. „Guten Abend Miss Wilhelmina, diese Frau sucht jemanden.“ sagte sie.
„Danke, dann geh jetzt wieder ans Tor.“ sagte die Frau und die Blondine schloss leise die Tür hinter sich und ließ Kira mit der Schulleiterin alleine.

Frida verließ das Verwaltungsgebäude. Die erste Schülerin auf die sie traf fragte sie „Ich muss ganz dringend zu Herrin Isabella. Kannst du ein paar Minuten den Tordienst übernehmen?“
„Wenn es nicht zu lange dauert gerne.“
„Ich danke dir.“ sagte Frida und rannte aufs Hauptgebäude zu. Sie lief am Eingang zu den Schlafsälen vorbei und rannte so schnell sie konnte den Gang entlang zu Herrin Isabellas Zimmer. Dort klopfte sie wie wild an die Tür.
„Ich hoffe ja es ist wichtig.“ hörte sie eine Stimme von drinne. Dann waren Schritte zu hören und die Tür wurde geöffnet. „Frida, wie siehst du denn aus? Ist was passiert?“
„Bitte Herrin, kann ich kurz rein kommen? Ich muss gleich wieder ans Tor.“
„Mensch, lass das Herrin endlich sein Frida. Was ist denn los?“
„Herr… Miss, da ist grade eine Frau bei der Schulleiterin. Sie sucht nach Mara. Es ist ihre Schwester.“ sagte Frida und merkte erst jetzt wie sie zitterte.
„Bist du dir da sicher?“ fragte Miss Isabella.
„Ja, ganz sicher. Sie hat mir ein Bild gezeigt. Das aus der Zeitung, das was sie mir im Freizeitpark beim Frühstück gezeigt haben.“
Miss Isabella ging zum Schrank und zog sich eine Tunika an. Erst jetzt registrierte Frida, daß sie bisher nackt gewesen war. „Du bleibst hier bei Maja bis du dich wieder beruhigt hast. Und dann sagst du den Anderen daß der Unterricht heute Abend ausfällt. Und kein Wort zu irgend wem. Verstanden?“
„Ja Herr… Ja Miss.“ sagte Frida. Als Miss Isabella die Tür öffnete sagte Frida. „Bitte, ich will nicht, daß Mara irgend welchen Blödsinn macht.“
„Das will ich auch nicht.“ Miss Isabella dreht sich noch einmal um „Und genau deswegen sollte sowas an den Schulen nie passieren. Wie nachher die Herrschaften das handhaben ist deren Sache. Aber an der Schule ist die Gefahr daß eine Schülerin wegen sowas irgend eine Dummheit begeht viel zu groß, deshalb sorgen wir hier auch dafür, daß ihr keinen Kontakt zu euren Verwandten habt.“ Sie ging zu Frida, nahm sie kurz in die Arme und sagte „Mach dir keine sorgen. Ich mache das schon.“ Dann ging sie hinaus und schloss die Tür hinter sich.

„Bitte Kira, nehmen Sie Platz.“ sagte die Frau nachdem sie sich Kira als Miss Wilhelmina vorgestellt hatte. Kira setzte sich und sah die Frau an. „Wen suchen Sie denn?“
Kira hielt ihr den Zeitungsausschnitt hin. „Das ist meine Schwester. Sie heißt Mara und sie muss an irgend einer Schule sein.“
„Und Sie dachten, sie kommen einfach mal hier her und fragen nach?“
„Ja, so ungefähr. Wir, also mein Papa und ich, wohnen in Wiesbaden und Straßburg ist am nächsten.“ sagte Kira. Sie fühlte sich von der Frau reichlich eingeschüchtert.
„Es tut mir leid, selbst wenn ich wollte könnte ich ihnen nicht helfen.“ sagte die Frau. „Ich kann und darf ihnen leider nicht sagen ob ihre Schwester als Schülerin hier ist oder nicht. Am Besten, sie fahren wieder nach Hause, bevor Sie vermisst werden. Glauben Sie mir, das ist das Beste. An den anderen Schulen brauchen Sie es garnicht erst zu versuchen, dort werden Sie die selbe Antwort bekommen. Wenn es an der Zeit ist, wird ihre Schwester sich selbst bei ihnen melden. Ich kenne nur wenige Serva die das nicht tun würden wenn es ihnen ihre Herrschaft erlaubt. Aber im Moment ist es einfach noch zu früh dafür. An den Schulen versuchen wir aus gutem Grund den Kontakt zu Verwandten zu vermeiden. Mehr kann und werde ich ihnen nicht dazu sagen.“
„Ich verstehe das nicht, sie ist doch meine große Schwester.“ Tränen liefen Kiras Wangen hinunter. Sie sah die Frau flehend an als es an der Tür klopfte.
„Herein.“ rief die Schulleiterin und eine Frau trat ein. „Isabella, gut, daß du kommst. Würdest du die junge Frau bitte nach draußen bringen und Frida sagen, sie soll das Tor jetzt abschließen. Danach würde ich gerne noch etwas mit dir besprechen.“
„Gerne Miss Wilhelmina.“ sagte die Frau und knickste. Sie deutete Kira auf zu stehen und führte sie nach draußen.
„Bitte, ich muss es einfach wissen.“ sagte Kira. „Ist Mara hier?“
Die Frau schob sie recht unsanft aus dem Tor auf die Straße. „Um 21 Uhr.“ sagte sie und drückte ihr einen Zettel in die Hand. Dann schloss sie ohne ein weiteres Wort die Tür. Kira konnte hören wie diese verriegelt wurde. Sie lehnte sich mit dem Kopf gegen das Tor und weinte leise. Nach einer Weile drehte sie sich um und ließ sich, ans Tor gelehnt zu Boden sinken.

Isabella schloss die Tür und schickte die Schülerin im Pförtnerraum weg. Dann ging sie zurück zu Miss Wilhelmina. „Daß ausgerechnet Frida am Tor war als sie hier aufgetaucht ist ist äußerst ungünstig.“ sagte sie nachdem sie sich gesetzt hatte.
„Ja, allerdings. Aber es hätte auch schlimmer kommen können wenn sie gestern hier aufgetaucht wäre. Dann hätte Mara nämlich Tordienst gehabt.“ sagte Miss Wilhelmina. „Ich hoffe, du hast Frida gesagt, daß sie kein Wort darüber verlieren soll.“
„Ja, das habe ich ihr eingeschärft. Wahrscheinlich sitzt sie noch in meinem Zimmer bei Maja. Ich werde sie mir gleich noch mal vornehmen.“ sagte Isabella.
„Tu das Isabella. Ich will nicht, daß eine unserer Schülerinnen wegen so einem Vorfall weg läuft. Einmal ist mehr als genug. Ich will so etwas nicht noch einmal erleben müssen. Und dir und den Schülerinnen möchte ich so etwas auch ersparen.“ Miss Wilhelminas Stimme war leise geworden als sie diese Worte sagte.
„Ja Miss.“ sagte Isabella, stand auf, knickste und ging zur Tür.
Als sie die Tür gerade öffnen wollte, sagte Miss Wilhelmina „Ich nehme an, du wirst nachher zu deiner Großmutter gehen. Nimm das hier bitte mit.“ sie steckte etwas in einen Umschlag und klappte diesen zu. Dann stand sie auf und gab ihn Isabella. Aus einer Vase auf dem runden Tisch nahm sie eine Rose und gab ihr diese ebenfalls. Diese sah sie nur an und nickte als sie den Raum verließ. Langsam ging sie in ihr Zimmer wo Frida tatsächlich noch auf ihrem Bett saß. Maja hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt und sie hatte sich bei ihr angelehnt.
„Ich muss noch mal weg. Ihr beiden bleibt hier. Frida, hast du den Anderen schon Bescheid gesagt?“
„Ja Miss.“ sagte Frida „Ich war eben im Unterrichtsraum. Aber ich konnte einfach nicht zurück in den Schlafsaal. Was hätte ich denn sagen sollen?“
Isabella zog den Stuhl heran und setzte sich Frida gegenüber. „Du darfst auf keinen Fall etwas sagen. Ich kann verstehen daß es dir schwer fällt. Aber wenn sie es erfährt, wer weiß, was sie dann anstellt. Und ich will auf keinen Fall daß sie weg läuft. Du weißt, was dann passiert.“ sie hielt die Rose so daß Frida sie sehen konnte.
„Ja Miss.“ sagte Frida leise.
„Bleib noch hier wenn du möchtest und versuch dich zu beruhigen. Bei mir kann es länger dauern.“ Isabella stand auf, gab Maja einen Kuss und umarmte beide kurz bevor sie ging. Sie verließ die Schule und schloss das Tor hinter sich wieder ab. Dann setzte sie sich in ihr Auto und fuhr in die Innenstadt.

„Was mache ich hier eigentlich?“ dachte Isabella als sie durch die Stadt fuhr. Sie schaute auf die Uhr, noch eine Stunde bis 21 Uhr. Sie lenkte den Wagen auf den Parkplatz und stieg aus. Anstatt zum Café zu gehen lenkte sie ihre Schritte die Einkaufsstraße entlang und steckte sich einen Zigarillo an. Sie hätte das Mädchen einfach nach Hause schicken sollen. Doch nun war es dazu zu Spät. Sie wusste daß sie sich nun keinen Fehler erlauben durfte. Doch im Moment schien ihr nichts wirklich richtig zu gelingen. Erst die Sache mit Frida, sie hatte es einfach nicht geschafft sie davon zu überzeugen nach der Schule erst einmal zurück zu ihren Eltern zu gehen. Nein, diese dumme Frau hatte tatsächlich Emylias Nummer heraus gefunden, diese angerufen und es geschafft sie davon zu überzeugen daß ihrer Firma von ihr keine Gefahr drohte. Sie hatte sich sogar dazu bereit erklärt einen Nervenblocker zu tragen damit sie sich dort auf dem Gelände nicht frei bewegen konnte. Andere Leute würden sowas nicht mal mehr ihrem Hund zumuten wollen und Frida wollte sich sowas freiwillig anlegen lassen. Und jetzt diese Geschichte. Wenn Mara auch nur ahnen würde, daß sich ihre Schwester gerade in der Stadt aufhielt würde sie ganz sicher eine gewaltige Dummheit begehen. Und Was machte sie? Sie lud diese Kira sogar noch zu Klara ein um mit ihr zu reden.

Am Museum der schönen Künste setzte sie sich auf eine Bank von der aus sie einen Blick auf die Kathedrale hatte. Sie schlug die Beine übereinander und betrachtete rauchend die hell erleuchtete Kirche. Was sollte sie dem Mädchen denn sagen? Daß ihre große Schwester in einem viertel Jahr versteigert wird? Daß es ihr gut ging? Ob es ihr wirklich gut ging wusste sie ja nicht einmal selbst. Sie wusste nicht, was in Maras Kopf vor sich ging. War ihre relative Gelassenheit in den letzten Wochen echt oder überspielte sie damit nur ihre Angst vor einer ungewissen Zukunft? Wer außer ihr selbst konnte das schon sagen? Sie selbst musste diese Erfahrung ja nie machen. Ihr war klar daß sie nach ihrem Abschluss bleiben und Lehrerin werden wollte. Sie hätte studieren können und jetzt ihr Diplom oder sogar einen Doktortitel an der Wand hängen. Statt dessen hatte sie sich dazu entschlossen anderen Schülerinnen zu helfen nicht so zu enden wie Sarah. In ein paar Monaten würde sie als Schulleiterin an eine Privatschule gehen, eigentlich ein Traumjob und auch noch gut bezahlt. Aber im Moment fiel es ihr sogar schwer morgens in den Spiegel zu sehen. Sicher, der schwere Teil der Ausbildung war nun vorbei aber selbst wenn die Schülerinnen nur noch relativ leichte Dinge lernen mussten war sie sich der Tatsache bewusst, diese in wenigen Monaten in eine ungewisse Zukunft zu entlassen.
Kurz vor 21 Uhr stand sie auf, schnippte den zweiten Zigarillo in einen der Mülleimer und machte sich langsam auf den Weg zu Klara. ’Wieso um alles in der Welt nenne ich sie eigentlich Klara? Sie ist meine Großmutter.’ ging es Isabella durch den Kopf als sie kurz vor dem Café stehen blieb und dann klopfte.

Kira war nach einer Weile auf gestanden und ging zu ihrem Auto. Sie setzte sich hinein und schaute dann erst auf den Zettel welchen ihr die Frau gegeben hatte. Die Adresse die auf diesem Zettel stand kam ihr bekannt vor. Sie tippte sie in ihr Navi ein und sah daß es eine der Adressen war die sie im Netz gefunden hatte. Es war ein Café in welchem sich wohl hauptsächlich Serva trafen. Sie schaute auf die Uhr die kurz vor acht zeigte. Sie startete den Wagen und fuhr zu der angegebenen Adresse. Da diese in einer Fußgängerzone war musste sie das Auto auf einem Parkplatz in der Nähe abstellen. Da sie nicht wusste, was sie so lange in dieser fremden Stadt machen sollte, ging sie langsam zu der Adresse. Diese befand sich in einer Seitenstraße. An der Tür gab ein keine Klingel also klopfte sie einfach. Nach einigen Augenblicken öffnete ihr eine Frau die Tür. Sie trug das Halsband einer Serva und eine hellgraue Tunika. „Was kann ich für Sie tun?“ fragte sie.
„Entschuldigung, aber ich soll mich hier mit jemandem treffen.“
Die Frau musterte sie und fragte „Und mit wem wollen Sie sich hier treffen?“
„Ich weiß nur daß sie Isabella heißt.“ sagte Kira schüchtern.
„Na sag das doch gleich. Komm rein.“ sagte die Frau die auf einmal freundlich lächelte. Sie führte sie eine schmale Treppe hinauf in einen freundlich eingerichteten Gastraum. Dort führte sie sie an einen kleinen Tisch in einer Ecke. Dieser war wie alle Tische hier nur etwa einen halben Meter hoch, es gab keine Stühle sondern nur Kissen die um die Tische herum lagen. „Nimm Platz, was möchtest du denn trinken? Kaffee, Schokolade oder lieber etwas anderes?“
„Eine Schokolade bitte.“ sagte Kira. Sie setzte sich im Schneidersitz an den Tisch und schaute sich um. An den Tischen knieten einige Frauen, die meisten zu mehreren an einem Tisch, einige aber auch zu zweit oder alleine. Alle trugen sie Halsbänder, stellte Kira fest. Und die Meisten waren mit Tuniken bekleidet. Kira kam sich hier in ihrer Jeans und ihrer Lederjacke wie ein Fremdkörper vor. Sie zog die Jacke aus und legte sie neben sich, was die Sache durch die leichte Bluse die sie trug nicht besser machte. Nach kurzer Zeit kam die Frau wieder und brachte ihr eine Tasse heiße Schokolade und einen kleinen Teller mit Keksen. „Hier, bitte Sehr.“ sagte sie freundlich und ging wieder. Kira schaute sich möglichst unauffällig um. Die Frauen an den Tischen unterhielten sich, mal mehr mal weniger laut, einige lachten. Abgesehen davon daß die Tische viel zu niedrig waren und das die meisten Frauen alle ähnliche Kleidung trugen war dies offenbar ein ganz gewöhnliches Café. Sie schaute gelegentlich aus dem Fenster und beobachtete die Menschen auf der Straße. Sie drehte sich gerade um um einen Schluck aus der mittlerweile dritten Tasse Schokolade zu trinken da kam die Frau herein die ihr in der Schule den Zettel gegeben hatte. Die Ältere Frau, offenbar die Wirtin, zeigte zu Kiras Tisch und die Frau kam auf sie zu.
Kira wollte auf stehen. „Bleib sitzen.“ sagte die Frau und kniete sich ihr gegenüber an den Tisch.
„Hallo, ich bin Isabella. Du musst dann wohl Kira sein.“ sagte sie.
Kira sah sie verwundert an, woher kannte die Frau ihren Namen?
„Schau nicht so erstaunt. Deine Schwester hat mir von dir erzählt.“ sagte die Frau.
Kira riss die Augen auf. „Sie kennen sie? Ist sie an der Schule?“
„Ich bin ihre Lehrerin.“ sagte Isabella. „Ich denke, schon daß ich sie relativ gut kennen gelernt habe.“
„Aber warum hat die Schulleiterin dann gesagt, das sie mir nichts sagen kann? Wo ist sie jetzt? Geht es ihr gut? Kann ich zu ihr?“ Kira überschlug sich beinahe mit ihren Fragen.
„Langsam. Ich will dir alles erklären, aber eins nachdem Anderen bitte.“ sagte Isabella.
„Bitte, ich möchte doch nur mit ihr reden.“ sagte Kira drängend.

Isabella legte eine Rose auf den Tisch. „Ich möchte dir zuerst etwas über diese Rose hier erzählen.“ sagte sie ruhig. Kira sah sie verständnislos an. „Wenn du diese Geschichte kennst, wirst du verstehen, warum du deine Schwester nicht sehen kannst. Aber zu erst mal, es geht ihr gut und es fehlt ihr an nichts, sie hat Freunde und sie ist eine gute Schülerin.“
„Es geht ihr wirklich gut?“ fragte Kira nach. Wieder liefen ihr Tränen die Wange hinunter.
„Ja, es geht ihr gut und sie ist gesund. Aber bevor du weiter fragst, lass mich dir bitte etwas erzählen.“ sie deutete auf die Rose. „Den Stock von dem diese Blume stammt, hat vor etwa 16 Jahren eine Schülerin aus einem Zweig wie diesem hier gezogen und im Garten in der Schule eingepflanzt. Diese Schülerin hatte eine Dummheit begangen und aus Angst vor der Strafe ist sie weg gelaufen und nie wieder gekommen. Deine Schwester und einige andere aus meiner Gruppe kümmern sich um diesen Rosenstock. Deshalb habe ich sie dir mit gebracht. Ich möchte auf keinen Fall, daß deine Schwester eine ähnliche Dummheit begeht. Denn Schülerinnen die weg laufen, werden von der Polizei gesucht und kommen wenn diese sie findet ins Gefängnis wo sie ihre ursprüngliche Strafe absitzen müssen. Und das lasse ich auf keinen Fall zu. Denn dort geht es ihr bestimmt nicht so gut wie es ihr hier geht und wie es ihr gehen wird, nachdem sie versteigert wird. Die Gefängnisse sind sicher nicht die Schreckensanstalten die manche Leute sich vorstellen aber leicht hat es dort niemand. Die Arbeit dort ist wesentlich härter als die einer Serva.“
„Aber darf ich sie denn nie wieder sehen?“ fragte Kira weinend.
„Ich will dich nicht anlügen. Deshalb muss ich sagen, daß ich das nicht weiß. Es liegt nicht an mir sondern an ihrer zukünftigen Herrschaft und nicht zuletzt auch an ihr selbst. Ich kann dir nur so viel sagen: es gibt nicht all zu viele Serva die den Kontakt zu ihrer Familie nicht suchen. Und ich bin mir ziemlich sicher daß sie das ebenfalls tun wird. Es gibt keine Regel und kein Gesetz das es verbietet daß eine Serva ihre Familie sehen darf. Die einzige Einschränkung ist die daß eine Serva nicht von ihren Angehörigen gekauft werden darf.“
Kira sah zu ihr auf und schluckte. „Was ist wenn ich an die Schule gehe und selber Serva werde? Dann würde ich sie doch sehen, oder?“
Isabella sah ihren entschlossenen Gesichtsausdruck. „Das könntest du versuchen, ja.“ Kira sah sie noch immer entschlossen an. „Aber abgesehen davon, daß Miss Wilhelmina dem nie zustimmen würde, was denkst du denn wie Mara reagieren würde? Sie würde sich ganz bestimmt nicht freuen, dich unter diesen Umständen wieder zu sehen. Im Gegenteil, sie wäre sicher ziemlich wütend auf dich. Und ganz ehrlich, was würde das bringen? Du würdest sie höchstens ein viertel Jahr lang sehen. Denn dann wird sie versteigert während du noch mehr als ein Jahr an der Schule wärst. Und wenn du nicht gerade als freie Schülerin an die Schule kommen würdest, was deine Eltern eine ganze Stange Geld kosten würde, würdest du nach zwei Jahren an der Schule ebenfalls versteigert werden und deine Chance sie wieder zu sehen wäre noch geringer.“
„Was würde das kosten wenn ich an die Schule kommen will?“ fragte Kira noch immer mit entschlossenem Blick.
„Das weiß ich nicht, das kommt auch darauf an, was deine Eltern verdienen. Aber es würde sowieso nicht gehen. Miss Wilhelmina weiß wer du bist und auch ihr dürfte klar sein, warum du an die Schule wolltest. Und ihre Antwort kann ich dir gleich sagen. Sie wird dich nicht aufnehmen.“
Kiras Blick wurde wieder glasig und neue Tränen rannen ihre Wange hinab.
„Wie bist du eigentlich darauf gekommen sie ausgerechnet hier zu suchen?“ wollte Isabella nun wissen.
„Ich habe sie im Fernsehen gesehen.“ Kira erzählte wie sie mit ihrem Vater nach Frankfurt gefahren war nachdem sie Mara in den Nachrichten gesehen hatte und sie diese dort nur knapp verpasst hatte. Sie erzählte auch davon daß die Suche nach dem Fahrschulwagen erfolglos geblieben war, davon daß sie sich im Netz alle möglichen Informationen über Serva besorgt hatte und heraus gefunden hatte welche drei Schulen am nächsten waren und das sie einfach auf gut Glück hier her gefahren war weil diese Schule am nächsten lag.“
„Ich verstehe.“ sagte Isabella nachdenklich. „Dann warst du die Verrückte, die ihr vors Auto gesprungen ist.“
Kira nickte nur wortlos und sah Isabella an. Noch immer waren ihre Augen feucht und sie zog schniefend die Nase hoch.
„Ich werde jetzt etwas ganz ganz dummes tun und ich hoffe, ich werde es nicht bereuen. Wenn du mir versprichst, daß du kein Wort sagst und dich auch nicht bemerkbar machst, dann sage ich dir, wie du sie sehen kannst. Nur sehen, nicht mehr.“
„Was muss ich dafür tun?“ fragte Kira unsicher.
„Du musst mir versprechen, danach sofort zurück nach Hause zu fahren.“ sagte Isabella ernst. „Aber wehe du machst auch nur den Versuch, dich bemerkbar zu machen.“
Nun sah Kira sie leicht verängstigt an. Isabellas Mine ließ keinen Zweifel daran daß sie soeben eine Drohung ausgesprochen hatte die sie absolut ernst meinte ohne die Konsequenzen zu nennen die für Kira sicher sehr unangenehm werden würden. Kira nickte nur.
„Gut. Gib mir dein Comm.“ sagte Isabella. Kira holte das Comm aus der Tasche und reichte es Isabella zögernd. Diese öffnete eine Karte und markierte mit einem Fingertippen einen Ort darauf. „Morgen Früh, kurz vor halb sechs versteckst du dich in dem großen Gebüsch auf der Seeseite dieses Weges. Gegenüber ist eine große Wiese. Da kannst du sie sehen. Und glaub mir, es wird dir nicht gut bekommen wenn du dich bemerkbar machst.“
Kira sah sie nur an und nickte. „Vielen Dank.“ sagte sie leise. Sie sah in Isabellas Ausdruck daß diese die Drohung auch ohne daß sie eine Konsequenz aus zu sprechen ernst meinte.
Isabella holte den Umschlag den Miss Wilhelmina ihr gegeben hatte aus der Tasche und öffnete ihn, darin fand sie zwei Bilder. Eines war eine Kopie des Bildes welches sich in Maras Akte befand, das Andere zeigte die ganze Gruppe einschließlich ihr selbst. Sie gab Kira die beiden Bilder und schrieb ihre Comm ID auf den Umschlag. „Wenn irgend etwas ist kannst du mich mit dieser ID erreichen.“ Kira sah sich die Bilder an. Sie strich mit den Fingern über Maras Bild und bemühte sich nicht wieder zu weinen.
„Weißt du schon wo du die Nacht über schlafen kannst?“ fragte Isabella sie.
Kira schüttelte nur den Kopf und sah weiterhin das Bild an.
„Ich werde Klara mal fragen ob du im Gästezimmer schlafen kannst.“ sagte sie und winkte die Wirtin heran.
„Was kann ich euch denn noch bringen mein Schatz?“ fragte diese.
„Danke, nichts mehr, ich muss gleich wieder gehen. Aber kannst du Kira bitte im Gästezimmer unterbringen? Sie fährt morgen wieder nach Hause aber sie kann ja heute Nacht schlecht in ihrem Auto schlafen.“
„Das lässt sich einrichten.“ sagte Klara.
„Ich danke dir.“ sagte Isabella und stand auf. Sie reichte Kira die ebenfalls aufgestanden war die Hand und umarmte dann Klara bevor sie die beiden alleine ließ.

„Dann komm mal mit Kira, ich zeige dir das Gästezimmer. Wann möchtest du denn auf stehen?“
Kira überlegte kurz. Der Ort den Isabella ihr gezeigt hatte war mit dem Auto in weniger als zehn Minuten zu erreichen. „Ich muss um fünf auf stehen.“
„Oh, so früh bin ich das letzte Mal aufgestanden als ich noch in der Schule war.“ sagte Klara und lachte. „Aber um die Zeit gibt es noch kein Frühstück.“
„Das macht nichts. Ich kann mir was auf dem Heimweg kaufen.“
Klara führte Kira an dem kleinen Tresen vorbei der den Gastraum von den Wirtschaftsräumen abgrenzte. Sie gingen eine Treppe hinauf und Klara zeigte ihr das Gästezimmer. „Das war früher mal Isabellas Zimmer. Als sie mit der Schule fertig war und Lehrerin wurde hat sie immer hier geschlafen wenn sie frei hatte, aber seit sie sich dieses Haus gekauft hat steht das Zimmer leer und ich nutze es gelegentlich als Gästezimmer.“
Kira sah sich in dem kleinen Zimmer um. Auf einem Regal standen eine Unmenge gerahmter Bilder. Sie ging zu dem Regal und schaute sich diese an.
Klara nahm eines der Bilder. „Sie hat so viel von ihrem Vater. Nur die Augen, die hat sie von ihrer Mutter.“ Klara lächelte als sie Kira das Bild zeigte.
„Ihre Mutter ist eine Serva?“ fragte Kira.
„Mein Sohn hat sie gekauft, da war er 28. Sie war damals gerade 20 geworden. Sie war so ungeheuer schüchtern.“ Klara lächelte. „Ganz anders als Isabella. Aber sie hat dennoch einen ungeheuren Respekt vor ihrer Mutter.“
„Wie ist es eine Serva zu sein?“ wollte Kira wissen.
Klara sah sie nachdenklich an. „Es ist gut, wenn man es nicht anders kennt. Mein Herr hatte mich in Montreux gekauft weil das angeblich die beste Schule ist. Aber ich glaube, bloß weil es die erste Schule war an der Serva ausgebildet wurden braucht man sich dort nichts einzubilden. Natürlich bin ich stolz darauf an der ältesten Schule ausgebildet worden zu sein aber bloß weil etwas anders ist muss es nicht besser oder schlechter sein. Das gilt auch für die Schulen. Wahrscheinlich hat jede ihre Vorzüge und Nachteile. Ich war dann ungefähr fünf Jahre bei ihm gewesen als er mich gefragt hat, ob ich ihn heiraten möchte. Natürlich habe ich sofort ja gesagt.“ sie lächelte abwesend als sie das erzählte.
„Also haben Sie den Mann der sie gekauft hat, vorher nicht einmal gekannt und ihn trotzdem geheiratet.“
„Natürlich. Ich habe ihn geliebt. Warum hätte ich das denn nicht tun sollen?“ Kira sah sie ungläubig an „Weißt du, Liebe ist wie Wasser in einem Topf. In einer normalen Beziehung ist es so als ob man den Topf mit kochendem Wasser auf die kalte Herdplatte stellt. Es kühlt langsam ab bis es schließlich ganz kalt ist. Aber bei einer Serva ist das anders. Es ist so als ob man den Topf mit lauwarmen Wasser auf die heiße Herdplatte stellt. Das Wasser wird immer wärmer bis es schließlich zu kochen beginnt.“
Kira sah sie nachdenklich an. „Ich weiß nicht, ich habe mir das immer anders vorgestellt.“
„Weil du es nicht anders kennst, genau so wie ich es nicht anders kenne. Ich will nicht sagen das deine oder meine Vorstellung besser ist. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen genau so wie du später mal aus deiner Erfahrung sprechen wirst.“ Klara schaute aus dem Fenster und betrachtete den Mond der durch dieses zu sehen war. „Aber eines lässt sich sicher nicht von der Hand weisen, wenn in einer Beziehung, egal ob zwischen Mann und Frau oder zwischen zwei Männern oder zwei Frauen ein Partner das Sagen hat, gibt es viel weniger Konflikte und die Beziehung ist viel harmonischer. So habe ich das immer wieder erlebt. Das habe ich bei mir und meinem Herren so erlebt, ich sehe es bei meinem Sohn und seiner Frau und ich sehe es bei Isabella und ihrer Frau. Ich kann nicht sagen ob gleichberechtigte Beziehungen besser sind oder solche in denen nur einer das Sagen hat. Aber stabiler scheinen sie mir auf jeden Fall zu sein.“
Kira sah sie nachdenklich an „Also ist es das Beste ich werde entweder selbst Serva oder kaufe mir eine?“
Klara sah sie an und musste lachen. „So in etwa, ja. Wenn du wirklich weißt, daß du bereit bist zu dienen, daß es dich erfüllt nur für den anderen da zu sein, warum solltest du dann nicht Serva werden? Es ist ja nicht so, daß man bei der Versteigerung nicht auch ein kleines Bisschen mitreden kann, wenn einem ein Interessent absolut nicht gefällt. Natürlich fällt es einem leichter wenn man sich einfach eine Serva aussuchen kann die einem gefällt. Aber wenn man es richtig machen will als Herrin oder als Herr, dann gehört schon eine Menge Verantwortung dazu. Nicht umsonst heißt es ’Eigentum verpflichtet’. Natürlich gibt es auch einige denen es egal ist, wie es einer Serva geht, aber die Herrschaften wissen in der Regel worauf sie sich einlassen und werden dieser Verantwortung in den allermeisten Fällen auch gerecht. Ich bekomme das ja von den Frauen die hier ins Café kommen jeden Tag mit.“

Klara schaute auf die Uhr „Ich glaube, wenn du morgen so früh raus willst, dann solltest du dich langsam mal ins Bett legen. Im Schrank liegen Nachthemden, du kannst dir gerne eines nehmen. Und wenn du dich, bevor du wieder fährst, noch einmal ausruhen willst, dann kannst du gerne noch mal her kommen. Ich bin spätestens um sieben wach.“
„Vielen Dank.“ sagte Kira und zog sich um nachdem Klara die Tür hinter sich geschlossen hatte. Sie legte sich ins Bett und konnte es kaum erwarten ihre Schwester endlich wieder zu sehen, auch wenn dieses Wiedersehen nur einseitig werden würde. Während sie sich darauf freute und über das was Klara gesagt hatte nach dachte fiel sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf.


Als Isabella in ihr Zimmer kam lagen Maja und Frida in ihrem Bett und hatten sich dort ziemlich breit gemacht. Frida lag zusammen gerollt am Fußende und belegte so die untere Hälfte des Bettes während Maja die obere Hälfte für sich beanspruchte.
„Na toll.“ sagte sie und schüttelte Frida am Arm bis diese verschlafen die Augen öffnete. „Raus aus meinem Bett. Ich will mich hin legen.“ sagte sie leise.
Frida rappelte sich auf und verließ das Bett. „Was soll ich denn jetzt machen?“ fragte sie.
Isabella sah sie einen Moment lang an. Genau das Selbe fragte sie sich selbst gerade, allerdings aus einem ganz anderen Grund. „Du geht’s in dein Bett und schläfst. Es ist nämlich schon lange Zeit dazu. Wir reden morgen weiter.“
„Ja Herrin.“ sagte Frida, knickste und verließ das Zimmer. Leise schloss sie die Tür hinter sich.
Isabella sah noch eine Weile zur Tür dann raffte sie sich auf und zog ihr Nachthemd an. Sie tippte Maja an und sagte leise „Mach mal Platz, ich will mich hin legen.“
Maja öffnete die Augen, sah zu ihr und rutschte ganz an die Wand wo sie unter die Decke schlüpfte. Isabella legte sich zu ihr und nahm sie in die Arme. Maja rutschte etwas nach unten, legte den Kopf an Isabellas Schulter und den Arm um ihre Taille. „Hallo meine Herrin.“ sagte sie leise. Isabella küsste sie auf den Kopf „Hallo meine Liebste.“ sagte sie, strich ihr mit der Hand über den Rücken und schloss die Augen.


47. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Fehlermeldung am 17.03.17 09:20

Hallo HeMaDo
Das deine Geschichte gut ist haben ausser mir schon einige andere geschrieben
Doch diese Fortsetzung hat Extraklasse Dank dafür
.
48. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 17.03.17 21:36

Miss Isabellas Trillerpfeife weckte die Schülerinnen unsanft aus ihrem Schlaf. Sie hatte in die Betten geschaut und festgestellt, daß eines davon leer war. Es war Kims Bett. Diese lag, offenbar mit dem Kopf am Fußende in Georgias Bett denn ihre Füße schauten neben deren Kopf unter der Decke hervor.
Die meisten der Schülerinnen sprangen aus ihren Betten und gingen zu ihren Schränken. Nur Kim und Georgia brauchten etwas länger um aus dem Bett zu kommen denn offenbar trug Kim die Handfesseln die ihre Hände hinter ihrem Rücken hielten und die Georgia erst öffnen musste.
„Hey ihr Beiden, übertreibt es mal nicht. Die Anderen brauchen ihre Nachtruhe genau so wie ihr.“ sagte Miss Isabella zu den Beiden nachdem sie es geschafft hatten auf zu stehen.
„Das ist nicht so schlimm Miss.“ sagte Mandy die bereits vor ihrem Bett stand. „Die Beiden machen kaum Lärm. Mich stört es nicht.“
„Na, wenn du das sagst.“ Miss Isabella schaute selbst etwas verschlafen an der Reihe der Schülerinnen entlang. Sie stutzte weil ihr irgend etwas seltsam vor kam. Dann sah sie genauer hin und bemerkte erst jetzt, daß Frida nicht vor ihrem Bett stand. Sie ging zu dem letzten Bett der Reihe und beugte sich über die schlafende Frida. Sanft tippte sie diese an bis sie die Augen öffnete und sie an lächelte. „Schönen guten Morgen junges Fräulein, möchten sie das Frühstück im Bett zu sich nehmen? Darf ich ihnen Kaffee und Brötchen bringen?“ fragte Isabella sanft.
„Oh ja gerne, das wäre schön.“ sagte Frida noch immer mit einem verschlafenen Lächeln im Gesicht.
Miss Isabella stellte sich nun neben Fridas Bett und schrie so laut sie konnte: „Du hast genau eine Minute Zeit, dich um zu ziehen. Wenn du bis dahin nicht da stehst, wo du stehen sollst, lasse ich dich nackt um den See laufen.“
Frida öffnete die Augen und starrte sie an wie ein Kaninchen die Schlange. Regungslos blieb sie einen Moment liegen bis sie begriff, was Miss Isabella gesagt hatte. Dann sprang sie aus ihrem Bett und schlug lang auf dem Boden auf weil sich die Decke um ihre Füße gewickelt hatte. Sie rappelte sich auf, lief zu ihrem Schrank und zog im Laufen das Nachthemd aus welches sie einfach in den Schrank warf. Dabei fing sie sich einen Schlag von Miss Isabellas Gerte ein. „Beeilung, du hast noch genau 30 Sekunden Zeit.“ schrie diese.
Frida zog die Sporthose und den Sport BH an so schnell sie konnte und stellte sich vors Bett.
„Das hat ja gerade noch so geklappt.“ sagte Miss Isabella und schlug ihr zwei mal fest auf den Hintern. „Die Hose noch mal aus und richtig herum anziehen.“ sagte sie. Frida zog die Hose aus, ordnete sie und zog sie endlich richtig an. „So, und das Selbe machen wir auch mit dem Oberteil.“ sagte Miss Isabella und schlug ihr einmal auf den Rücken, knapp unterhalb der Schulterblätter.
„Na also.“ sagte Miss Isabella langgezogen und grinste breit. „Geht ja doch Frida.“
Diese sah sie an und sagte „Entschuldigung Herrin.“ worauf hin Miss Isabella mit den Augen rollte. Das würde sie wahrscheinlich nie wieder aus ihr heraus bekommen.

Miss Isabella öffnete die Tür und die Frauen liefen hinter ihr her aus dem Gebäude, durch den Hof wo Maja sich ihnen anschloss und aus dem Tor heraus in den Park. Sie liefen drei Runden um den See herum und nahmen dann auf der Wiese Aufstellung. Nach zwanzig Liegestützen, für die mittlerweile selbst Caro nicht länger brauchte als die anderen Schülerinnen mussten sie Hampelmänner machen bis Miss Isabella „Stop!“ rief. Maja machte die Übungen genau so mit wie die Schülerinnen und auch beim Üben der Haltungen nahm Miss Isabella sie nicht aus und verschonte sie beim Präsentieren auch nicht vor der Gerte. Dabei warf Maja ihr allerdings mehrmals einen leicht verärgerten Blick zu. Während dessen schaute Miss Isabella mehrmals unauffällig in das große Gebüsch auf der gegenüberliegenden Seite des Weges und meinte dort ab und zu eine Bewegung zu bemerken.
„So, Ich habe hier gleich noch eine kleine Änderung.“ rief Miss Isabella worauf hin die Schülerinnen sie verwundert an sahen. „Eine von Euch war gestern bei Miss Wilhelmina und hat ihr gesagt, daß sie gerne Lehrerin werden möchte. Ich habe die zweifelhafte Ehre zu beurteilen ob sie für diese Aufgabe überhaupt geeignet ist. Deshalb wird die liebe Chris jetzt mal den Morgenlauf zum Abschluss bringen und danach noch mal eine Runde die Haltungen üben lassen. Und zwar mit allem was dazu gehört. Ich werde mir das von hier aus ansehen.“ sie ging zu Chris die sich vollkommen überrumpelt fühlte, gab ihr die Gerte und sagte „Dann mal los, eine Runde laufen und dann die Haltungen üben lassen.“
Zögernd nahm Chris die Gerte und sah sie fragend an.
„Na los jetzt.“ sagte Miss Isabella. „Wenn du Lehrerin werden willst, gehört das auch dazu.“
„Ja Miss.“ sagte Chris. Zu den anderen Schülerinnen sagte sie „Kommt mit.“ und lief los. Die Anderen sahen sich an und folgten Chris dann. Nur Maja blieb stehen und ging auf Isabella zu.
„Was ist denn mit dir? Du kannst auch noch mal mit laufen.“ sagte diese lachend. „Das schadet dir nichts.“
„Und Sie bleiben hier stehen und ruhen sich aus Herrin.“ sagte Maja und streckte ihr die Zunge heraus bevor sie schnell los lief um ihrer Gerte zu entkommen.
Lachend sah Isabella ihr hinter her bevor sie auf die andere Seite des Weges ging und dort mit dem Rücken zu dem Gebüsch stehen blieb.
„Warum haben Sie sie geschlagen?“ hörte sie hinter sich eine Stimme.
„Weil das nun mal dazu gehört. Es tut mir leid, daß du das mit ansehen musst aber ich werde wegen dir sicher nicht den Ablauf ändern. Außerdem wolltest du es selbst so.“ sagte Isabella. „Bist du nun zufrieden?“
„Ich würde gerne mit ihr reden.“ sagte Kira.
„Du weißt, daß das nicht geht.“
„Ja, ich weiß. Trotzdem, vielen Dank.“
„Gerne geschehen. Wenn wir weg sind, wartest du noch ein paar Minuten und fährst dann sofort nach Hause, bevor deine Eltern sich sorgen machen, die Polizei rufen und eine Vermisstenanzeige aufgeben. Wenn du willst, kannst du mich abends gerne anrufen.“
„Vielen Dank.“ sagte Kira als die Schülerinnen den Weg wieder entlang gelaufen kamen.

„Hört doch auf damit, das ist gemein.“ rief Chris. Dir Anderen stellten sich lachend in einer Reihe auf die Wiese und alberten herum.
„Chris, lass dich nicht veralbern, setz dich durch und wenn sie nicht hören, nimm die Gerte, die hast du nicht um damit in der Luft herum zu wedeln.“ rief Miss Isabella grinsend.
Leiser, so das es nur Kira hinter ihr hören konnte sagte sie „Mir ist das ganz genau so gegangen als ich mich entschlossen hab, Lehrerin zu werden. Da muss sie einfach durch, auch wenn es ihr schwer fällt.“
Chris stellte sich vor ihre Mitschülerinnen und rief „Jetzt mach bitte alle zehn Liegestütze und dann Hampelmänner.“
Miss Isabella legte die Hand vor die Augen und schüttelte den Kopf. Hatte Chris gerade tatsächlich bitte gesagt?
Nur Larissa und Maja gingen auf die Knie, beugten sich vor und begannen mit den Liegestützen, die Anderen standen nur da und schauten, noch immer lachend zu Chris.
„Los Chris, setz dich durch. Wenn du Lehrerin werden willst, dann tu was nötig ist.“ rief Miss Isabella.
Chris ging zögernd zu Mandy die als Erste in der Reihe stand und schlug ihr mit der Gerte auf den Hintern. Doch statt mit den Liegestützen an zu fangen lachte diese nur. Miss Isabella schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ob sie wirklich das Zeug dazu hat, Lehrerin zu werden.“ sagte sie leise. Lauter rief sie: „Also Chris, ich glaube ja nicht, daß du so Lehrerin wirst.“
Nun holte Chris aus und schlug Mandy fest mit der Gerte auf den Hintern. Endlich ging diese auch in die Knie und begann noch immer grinsend mit den Liegestützen. Erst als Chris auch noch Caro mit der Gerte dazu ermuntert hatte, begannen auch die Anderen mit den Liegestützen, während Larissa und Maja bereits Hampelmänner machten. Nachdem alle fertig waren rief Chris „Jetzt hin knien.“ Die Anderen knieten sich hin. Bei keiner machte Chris Anstalten die Haltung zu korrigieren, das war auch nicht nötig denn diese hatten alle oft genug geübt um diese perfekt zu beherrschen. Chris ließ die Frauen sich hin stellen und dann präsentieren. Miss Isabella konnte deutlich sehen, wie schwer es ihr fiel die anderen zu schlagen, entsprechend locker schlug sie auch zu so daß keine einen Laut von sich gab. Erst als sie hinter Maja mit der Gerte aus holte rief Miss Isabella „Halt Chris, das darf nur ich. Maja komm so lange mal lieber hier her.“
Maja trat aus der Reihe und stellte sich neben Isabella. „Vielen Dank meine Herrin“ sagte sie und gab ihr einen Kuss. „Aber das wäre nicht nötig gewesen.“
„So so, wenn dir das gefällt, können wir das gerne später nachholen.“ sagte Isabella und grinste breit.
„Kira, das ist Maja, meine Frau. Maja, das hinter uns im Gebüsch, nicht um drehen, ist Kira, Maras Schwester.“
„Hallo Kira.“ sagte Maja leise während Chris noch ein paar mal die Haltungen mit ihren Mitschülerinnen durch ging.
„Hallo.“ entgegnete Kira zögernd.
„Kira, denk dran, gleich nach Hause zu deinen Eltern. Keinen Stadtbummel machen oder so.“
„Ja, mache ich, vielen Dank noch mal.“
„Gern geschehen.“ sagte Isabella zu Kira. Zu Maja sagte sie „Dann komm, ich will das mal beenden bevor die Anderen noch sauer auf Chris werden.“ Sie ging gefolgt von Maja zu den Schülerinnen und nahm Chris die Gerte ab die sie sichtlich erleichtert zurück gab. Dann liefen sie zusammen zurück in die Schule wo sie sich duschten und dann zum Frühstück gingen.
Zurück im Schlafsaal sagte Miss Isabella „Ich wünsche euch einen schönen Sonntag, wenn etwas ist, ich bin in meinem Zimmer oder irgend wo in der Schule.“ dann verließ sie den Schlafsaal und ging zurück in ihr Zimmer.

Chris setzte sich auf ihr Bett und beobachtet ihre Mitschülerinnen die sich unterhielten und gelegentlich zu ihr zeigten. Plötzlich kamen alle zu ihr und stellten sich um ihr Bett. Chris sah sie ängstlich an. „Das tut mir leid, ich wollte das doch nicht. Hätte ich das gewusst, hätte ich erst am letzten Tag gesagt, daß ich Lehrerin werden will.“
„Steh auf.“ sagte Mandy zu ihr. Chris sah sie an, schluckte, stand auf und schloss die Augen in Erwartung dessen was nun kommen würde. Sie nahm sich vor sich auf keinen Fall zu wehren.
Mandy sah in die Runde und nickte. Larissa trat als erste zu Chris. Sie fasste sie an den Schultern und nahm sie in den Arm. Auch die Anderen gingen nacheinander zu Chris und umarmten sie.
„Warum tut ihr das?“ fragte sie erstaunt.
„Is doch egal ob Miss Isabella uns haut oder du. Aber des musst du noch üben.“ sagte Kim.
Larissa sagte „Ich glaube daß du eine gute Lehrerin wirst Chris. Aber Kim hat recht, die Gerte hat man bei dir kaum gemerkt.“
Die Schülerinnen lachten und Chris fiel befreit in das Gelächter ein. Sie war froh, daß ihre Mitschülerinnen es ihr nicht übel nahmen daß sie sie geschlagen hatte.


Kira hockte im Gebüsch und schaute den Frauen hinter her. Sie hätte zu gerne mit Mara gesprochen. Aber sie sah ein, daß diese Isabella recht hatte. Sie wollte auf keinen Fall, daß Mara wegen ihr weg lief und dann ins Gefängnis kam. Außerdem hatte sie Angst vor der unausgesprochenen Drohung der Lehrerin. Als die Frauen nicht mehr zu sehen waren verließ sie das Gebüsch und ging langsam zu ihrem Auto. Das Angebot von Klara wollte sie nicht an nehmen sondern sondern machte sich sofort auf den Heimweg. Sie dachte darüber nach was sie gesehen hatte. Keine der Frauen, auch nicht Mara schien es groß zu stören daß sie geschlagen worden waren. Als die andere Schülerin sie geschlagen hatte hatten sie sogar gelacht. Kira fand das sehr befremdlich. Sie war sich sicher daß sie sich niemals von jemandem würde schlagen lassen. Auch was Klara ihr gesagt hatte ging ihr während der Fahrt immer wieder durch den Kopf. So schlimm schien diese es nicht zu finden daß sie offenbar einen vollkommen Fremden geheiratet hatte, im Gegenteil, sie schien ihren Mann wirklich gerne zu haben.

Gegen halb Zehn kam sie zu Hause an. Sie ging in die Küche wo sie sich eine Schüssel Müsli machte. Sie holte die Bilder heraus die die Lehrerin ihr gegeben hatte und betrachtete diese während sie aß. Auf dem Gruppenbild sah sie die Frau die ihr in der Schule das Tor geöffnet hatte. Nun wurde ihr klar, warum diese sie so seltsam angesehen hatte, es war eine von Maras Mitschülerinnen gewesen. Sie hoffte, daß sie diese nich in eine unangenehme Situation gebracht hatte.
„Guten Morgen Kiki.“ ihr Vater kam in Jogginghose und T-Shirt in die Küche.
„Hallo Papa.“ sagte Kira. Sie dreht schnell die Bilder um.
„Wie war es bei deiner Freundin.“ fragte er.
„Gut.“ entgegnete Kira. „Und wie war es in der Bar?“ fragte sie und sah ihn nachdenklich an.
„Wie soll es gewesen sein?“
„Naja, hast du eine Frau gefunden die du mir zeigen kannst?“ es war kein Geheimnis zwischen den Beiden daß ihr Vater nach der Scheidung eine Freundin suchte. Die Beiden hatten lange darüber geredet und er hatte ihr klar gemacht, daß das seine Sache ist und er dennoch immer für Kira da sein würde.
„Wie kommst du denn darauf?“ fragte er amüsiert.
„Du hast dich noch nicht geduscht. Du riechst nach Rauch, Alkohol und nach billigem Parfüm.“ sagte sie.
„Da siehst du es mal wieder. Genau so billig wie das Parfüm sind auch die Frauen die man in so einer Bar treffen kann.“ Ihm fiel Kiras nachdenklicher Blick auf.
„Warum kaufst du nicht eine Serva? Aber nicht in drei Monaten in Straßburg.“ sagte sie ohne groß nach zu denken. Erst als sie sein erstauntes Gesicht bemerkte wurde ihr wirklich klar, was sie da gerade gesagt hatte.
Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und sah ihr ins Gesicht. „Wie kommst du denn jetzt da drauf? Hast du mir vielleicht etwas zu sagen?“
Kira hielt seinem Blick stand und nickte. Sie schob ihm wortlos die Bilder hin.
„Wer ist das alles?“ fragte er ohne wirklich genau hin zu sehen und hielt das Gruppenbild hoch.
Kira schluckte, ihr war klar, daß er ziemlich verärgert sein würde wenn sie ihm sagte wo sie gewesen ist. „Die Frau mit den langen braunen Haaren heißt Isabella. Sie ist Maras Lehrerin.“ sagte sie leise. „Ihre Großmutter ist eine ganz nette Frau, ich habe letzte Nacht bei ihr übernachtet.“
Nun sah er genauer hin und erkannte Mara auf dem Bild. Sie stand neben einer Blondine die einen halben Kopf kleiner war und hatte ein freches Grinsen im Gesicht. Dann drehte er das andere Bild um das offenbar eine große Version eines Ausweisbildes war. Trotz ihrer markanten, roten Locken und der Sommersprossen erkannte er Mara auf diesem Bild kaum wieder. Sie war erwachsen geworden und sah viel reifer aus als er sie in Erinnerung hatte.
„Kira?“ fragte er leise. Sie konnte deutlich sehen wie er sich zusammen nehmen musste.
Sie holte ihr Comm aus der Tasche und zeigte ihm die Bilder die sie aufgenommen hatte während sie sich im Gebüsch versteckt hatte. Die Bilder auf denen man sehen konnte wie die Lehrerin oder die andere Schülerin Mara mit der Gerte schlugen ließ sie dabei allerdings aus. „Die Schulleiterin hat mich weg geschickt. Aber die Lehrerin hat sich nachher mit mir getroffen und mir gesagt wo ich sie sehen kann. Aber ich durfte nicht mit ihr reden.“ sagte sie leise und erzählte ihm von dem Treffen mit der Lehrerin, von deren Großmutter und was sie am Morgen gesehen hatte.
Die Beiden unterhielten sich noch eine ganze Weile. Er machte ihr keine Vorwürfe, im Gegenteil er sagte er hätte auch selbst auf diese Idee kommen können. Doch nachdem sie ihm erzählt hatte, was die Lehrerin ihr erzählt hatte meinte er „Ich möchte nicht, das du das noch mal machst. Aber ich werde in den nächsten Tagen selbst mal dort hin fahren. Vorher werde ich mir die Kamera von einem Bekannten ausborgen. Damit bekomme ich sicher bessere Bilder als mit dem Comm.“ Kira sah ihn fragend an, was wollte er denn mit noch mehr Bildern?
„Wenn du mal darauf geachtet hättest, ein gutes Bild von ihrem Halsband zu bekommen wäre das nicht nötig.“
„Papa bitte, ich will nicht daß etwas passiert.“ sie sah ihn flehend an.
„Na gut, es ist ja noch etwas Zeit. Aber irgend wann werde ich das tun müssen.“
„Ich glaube ich bekomme die Nummer jetzt schon.“ sagte Kira verschwörerisch. Sie nahm ihr Comm und tippte die Nummer von dem Umschlag ein.

„Ich hoffe, es ist wichtig genug um mich beim Karten Spielen zu stören.“ sagte die Stimme auf der anderen Seite.
„Hier ist Kira, Sie haben gesagt, ich kann sie anrufen.“
„Ach du bist das. Bist du gut zu Hause angekommen?“
„Ja, das bin ich. Ich wollte mich noch mal bei Ihnen bedanken.“
„Ist schon in Ordnung. Und warum rufst du wirklich an?“
„Ich muss das einfach wissen, was hätten Sie gemacht wenn ich mich nicht versteckt hätte?“
Ihr Vater sah sie fragend an.
„Das kann ich dir ganz genau sagen, ich hätte dir ein Stipendium für die Schule besorgt in der ich ab diesem Jahr Direktorin bin. Und dann hättest du ganz sicher kein leichtes Leben gehabt.“
Kira schluckte. Sie war sich sicher daß das ernst gemeint war. Sie versuchte sich zusammen zu nehmen „Können Sie mir bitte Maras Nummer sagen?“
Am anderen Ende herrschte kurze Stille „Das kann ich. Aber ich werde es nicht tun. Dazu rufst du mich in frühestens einem Jahr noch mal an.“
„Ich verstehe.“ sagte Kira leise. Ohne groß überlegen zu müssen fragte sie „Wenn ich mit der Oberschule fertig bin, gilt das mit dem Stipendium dann auch noch?“
Ihr Vater, der alles mit gehört hatte warf ihr einen ungläubigen Blick zu während die Lehrerin offenbar sprachlos war.
„Hallo?“ fragte Kira.
„Ich bin noch da.“ Die Lehrerin zögerte kurz „Ja, das gilt dann noch.“
„Vielen Dank Miss. Einen schönen Tag noch.“ sagte Kira.
„Bitte. Dir auch einen schönen Tag.“

„Was sollte das denn?“ fragte ihr Vater. „Du willst doch nicht etwa selber an die Schule gehen?“
„Warum denn nicht? Das sind zwei Jahre. Studieren kann ich danach immer noch. Ich bin noch mindestens neun Monate an der Schule. Bis dahin kann ich mir das doch noch überlegen.“ Sie stand auf und umarmte ihren Vater. „Du stinkst immer noch nach billigem Parfüm, Du solltest duschen gehen.“ sagte sie und musste grinsen. Sie nahm die Rose und stellte sie in ein Glas Wasser. Dann ging sie in ihr Zimmer und suchte im Netz danach wie man Rosen aus einem Zweig ziehen konnte.


Isabella setzte sich wieder an den Tisch und schüttelte den Kopf.
„Was war das denn?“ fragte Ellen und teilte die Karten neu aus.
Isabella warf einen Blick zu Miss Wilhelmina. „Das war Kira, die Schwester von Mara.“
„Wie ist es denn gestern gelaufen?“ wollte Miss Wilhelmina wissen während sie ihre Karten auf nahm.
„Sie war ganz vernünftig nachdem ich ihr von Sarah erzählt hatte. Heute Morgen hat sie sich im Gebüsch am See versteckt und ist dann nach hause gefahren.“
„Und nun wollte sie ein Stipendium von dir?“ wollte Maja wissen.
„Ja. Manchmal verstehe ich die jungen Leute einfach nicht mehr. Ich glaube ich werde zu Alt für das alles.“
„Ach mach dir nichts draus, ich verstehe dich auch manchmal nicht.“ sagte Miss Wilhelmina lachend.
„Was ist denn so schlimm daran wenn sie ein Stipendium will?“ wollte Vitória wissen.
Isabella legte eine Karte ab die Vitória sofort auf nahm und eine andere weg legte. „Na sie weiß doch garnichts über die Schule.“
Miss Wilhelmina schaute Isabella kurz an. „Du wusstest genau so wenig.“
Maja nahm eine Karte vom Stapel, sortierte kurz ihre Handkarten und legte eine Karte ab.
„Ich wusste wenigstens das was meine Mutter mir erzählt hat.“ gab Isabella zurück.
Miss Wilhelmina legte die gerade aufgenommene Karte ab die Ellen sofort auf nahm und eine andere weg legte.
„Denkst du etwa sie hat sich nicht eingehend informiert? Mich wundert ja, das sie überhaupt wegen Maras Nummer bei dir angerufen hat. In einer Woche steht die mit samt allen anderen Informationen für jeden frei zugänglich im Netz.“ sagte Miss Wilhelmina.
Isabella nahm eine Karte auf und sortierte ihren Stapel. Sie zögerte kurz und legte dann doch eine Karte ab. „Verdammt, daran habe ich garnicht gedacht.“
„Mach dir nichts draus.“ sagte Miss Wilhelmina während Vitória die Karte auf nahm die Isabella gerade abgelegt hatte. „Das ist nun mal so. Vielleicht denkt sie ja nicht daran. Aber ich werde allen Käufern noch mal einschärfen sich genau zu überlegen ob sie den Kontakt so früh erlauben wollen. Ein Jahr sollten sie ihnen mindesten geben sie zur Ruhe kommen zu lassen.“
Maja nahm eine Karte vom Stapel. „Also ich wollte das erst garnicht. Aber meine Herrin“ sie schaute kurz zu Isabella „hat mich dann regelrecht dazu gedrängt meine Eltern an zu rufen.“ Sie legte eine Reihe Karten von der sieben bis zum König ab. „Ich bin ja froh das sie sich so gut verstehen.“ nun legte sie vier dreien ab. „Ich hatte große Angst davor was meine Eltern sagen würden.“ sie legte wie beiläufig eine Sieben auf den Stapel. „Bitte sehr.“ sagte sie grinsend. „Schon wieder gewonnen.“
„Wie machst du das?“ wollte Vitória wissen und schüttelte Majas Ärmel um zu sehen ob sie nicht irgend welche Karten darin versteckt hatte.
Ellen lachte und nahm sich einen Keks aus der Schale „Ich würde sagen sie hat einfach viel zu viel Glück bei diesem Spiel.“
Isabella nahm sich ebenfalls einen Keks, trank einen Schluck Kaffee und lehnte sich in ihren Stuhl zurück.


49. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 18.03.17 14:08

11 – Prüfungen


„Ihr solltet eigentlich noch Musikunterricht bekommen, aber dafür hat die Zeit nicht gereicht. Und bei dem was ihr angegeben habt an Instrumenten spielen zu können ist das, denke ich nicht einmal all zu schlimm.“ Miss Isabella saß auf dem Stuhl im Schlafsaal während die Schülerinnen auf ihren Betten saßen und ihr schweigend zu hörten. „Ihr wisst, daß dies euer letzter Monat hier sein wird. Deshalb erkläre ich eure Ausbildung hier für beendet.“ Die Schülerinnen sahen sie an und nickten. Es war natürlich allen bekannt. Aber erst jetzt wo Miss Isabella aussprach was allen bereits klar war, wurde ihnen so richtig bewusst, was das bedeutete. „Ich habe versucht euch alles bei zu bringen was ihr wissen müsst. Die Ausbildung war sicher nicht leicht und viele von euch haben sicher eine ganz andere Sicht darauf bekommen, was es bedeutet eine Serva zu sein. Aber ich hoffe, ihr habt auch eine andere Sicht auf das bekommen, was ihr leisten könnt, was ihr in der Lage zu seid zu bewerkstelligen und nicht zuletzt auch eine andere Sicht auf euch selbst. Ich habe mir vorhin Bilder von euch angesehen die gemacht wurden als ihr hier her gekommen seid. Wenn ich mir euch jetzt sehe, stelle ich bei allen von euch eine große Veränderung fest. Ihr seid erwachsener als noch vor zwei Jahren. Aber auch ich kann nicht behaupten daß ihr spurlos an mir vorüber gegangen sein werdet wenn ihr in vier Wochen versteigert werdet.“ sie schaute die Schülerinnen an die still auf ihren Betten saßen und alle ein wenig betreten drein schauten.

„Ihr wollt sicher wissen, wie es nun weiter geht. Seit heute Vormittag sind eure Profile für jeden öffentlich zugänglich und es haben sich schon einige Leute registriert und sind als Bieter zugelassen worden. Ein Scheich aus Abu Dhabi hat sich ebenfalls registriert.“ sie machte eine kurze Pause und sah zu Larissa die sie nun ängstlich und mit großen Augen an sah. „Aber aus irgend einem Grund steht dieser auf einer der Sperrlisten und wurde nicht als Bieter zugelassen.“ Sie sah Larissa deutlich ihre Erleichterung an. „Eure Profile werden in der nächsten Woche noch um die Ergebnisse eurer Prüfungen ergänzt werden die morgen beginnen werden. Ich darf euch nicht erzählen wie diese aussehen werden aber ich bin mir sicher daß jede von euch ihr bestes geben wird. Außerdem werden in den kommenden zwei Wochen viele der potentiellen Käufer her kommen um mit einigen von euch zu reden. Wie das aussehen wird kann ich euch nicht sagen, das ist immer anders. Aber es gibt nicht nur den Käufern Gelegenheit sich ein Bild von euch zu machen sondern auch euch die Chance einen ersten Eindruck zu gewinnen. Aber ihr braucht keine Angst zu haben, denn bei diesen Gesprächen werde ich immer dabei sein. Nach diesen zwei Wochen habt ihr zwar nicht unbedingt frei, aber es wird auch keinen Unterricht mehr für euch geben. Wenn ihr irgend etwas habt und reden wollt, könnt ihr jederzeit zu mir kommen. Auch Maja, die ihr ja alle kennt hat sich bereit erklärt hier zu bleiben und für euch da zu sein, wenn ihr jemanden braucht. Und bei ganz wichtigen Dingen könnt ihr auch jederzeit zu Miss Wilhelmina kommen.“ Sie sah auf einen kleinen Zettel den sie in der Hand hielt. „Noch was, ihr habt das Glück die erste Gruppe zu sein die bei dieser Auktion versteigert werden wird. Da habt ihr nicht so viel Zeit zum Nachdenken und zum nervös werden.“ Damit beendete sie ihren Monolog und schaute die Schülerinnen an denen nun endgültig klar geworden war daß für die Meisten von ihnen in einem Monat die Schule vorbei sein würde und sie von da an für eine lange Zeit als Serva bei ihrer Herrschaft leben würden.

„Wenn ihr keine Fragen mehr habt, dann werde ich euch jetzt alleine lassen. Denkt daran, nachher nicht zu spät in die Betten zu gehen.“ sie sah zu Kim und Georgia die es sich am Kopfende von Georgias Bett bequem gemacht hatten und Arm in Arm dort saßen. „Und seht zu das ihr heute Nacht auch wirklich schlaft.“ Die Prüfungen sind nicht immer leicht. Sowas wie schwere Gartenarbeit wird zwar nicht vorkommen aber ich möchte das ihr alle ausgeschlafen seid. Ich wünsche euch noch einen ruhigen Nachmittag. Bis morgen Früh.“ sagte sie, stand auf und lies die Schülerinnen alleine.

Diese begannen nun leise zu reden. Nur Frida saß auf ihrem Bett und starrte in die Luft. Sie fragte sich ob sie das richtige getan hatte. Als sie ihren Eltern ihren Entschluss mit geteilt hatte hatte ihr Vater ihr angedroht ihr die Kreditkarte zu sperren wenn sie in vier Wochen nicht wieder zu Hause sein würde. Doch sie hatte nur geantwortet, daß ihr das egal wäre. Ihre Mutter war darüber auch nicht sehr begeistert, hatte ihr aber klar gemacht, daß sie ihre Entscheidung respektierte.


Am nächsten Morgen wurden sie von Miss Isabella geweckt und mussten zum üblichen Morgenlauf antreten. Chris hatte seit einigen Wochen die Aufgabe diesen, den anschließenden Sport und das Üben der Haltungen durch zu führen. Dazu hatte Miss Isabella ihr ihre alte Gerte überlassen. Man konnte ihr zwar immer noch an sehen wie wenig ihr dies gefiel doch nachdem ihre Mitschülerinnen ihr mehr als nur einmal versichert hatten nicht böse zu sein deswegen ging ihr dies nun immer leichter von der Hand. Wie immer duschten sie sich danach. Die Inspektion führte mittlerweile ebenfalls Chris durch. Miss Isabella stand nur noch neben ihr und sah nach ob sie auch nichts übersah.

Die Prüfungen begannen gleich nach dem Frühstück. Chris, Caro, Mandy und Kim fehlten allerdings. Sie wurden zusammen mit vier Schülerinnen einer anderen Gruppe zu einer Prüfung außerhalb der Schule gefahren. Die anderen Schülerinnen wurden zusammen mit den Schülerinnen der anderen Gruppen in den kleinen Saal gebracht und mussten sich dort, jede für sich, an kleine Tische knien. Den Schülerinnen gegenüber standen die Lehrerinnen und die Schulleiterin.
Diese begann zu sprechen als alle vor ihren Tischen knieten. „Heute werden für euch die Prüfungen an fangen. Wir fangen an mit dem schriftlichen Teil. In den nächsten fünf Tagen werdet ihr dann zeigen müssen wie ihr kochen, putzen und Wäsche machen könnt. Außerdem werden noch einige Aufgaben auf euch zu kommen die zeigen sollen wie gut ihr in organisatorischen Dingen seid. Was wir hier nicht prüfen können ist, wie es um euren Gehorsam steht. Das würde auch nicht viel Sinn machen. Ihr wisst, was passiert, wenn ihr ungehorsam seid. Zu der Prüfung möchte ich noch sagen daß keine von euch durchfallen kann. Es geht hier nicht darum euch in gut oder schlecht ein zu teilen sondern darum wie aufmerksam ihr wart und was ihr von dem was euch beigebracht wurde behalten habt. Außerdem gibt dieser Test eine grobe Einschätzung darüber wo eure Stärken liegen. Denkt bitte daran wenn ihr die Fragen beantwortet. Das Selbe gilt für alle Prüfungen die ihr diese Woche absolvieren müsst. In den nächsten 90 Minuten seid bitte alle still und gebt keinen Laut von euch.“
Vier Lehrerinnen gingen nun durch die Reihen und verteilten die Prüfungsbögen. Als alle Schülerinnen diese vor sich liegen hatten sagte Miss Wilhelmina „Dreht die Aufgaben nun um und fangt an.“
Sie schaute auf die Uhr und kniete sich vor die Schülerinnen. Die Lehrerinnen gingen während sie die Fragen beantworteten durch die Reihen.
„Präsentier dich.“ sagte Miss Vitória als sie neben Mara stand. Sofort stand sie auf, stellte die Beine auseinander und verschränkte die Hände im Nacken. „Das sieht gut aus.“ sagte Miss Vitória. Sie holte mit ihrer Gerte aus und hieb Mara fest auf den Hintern. Es gelang ihr gerade so nicht laut zu schreien. Miss Vitórias Gerte schien um einiges gemeiner zu sein als die von Miss Isabella.
„Gut. Nun mach weiter.“
Mara kniete sich wieder hin und schrieb weiter. Auch die anderen Schülerinnen mussten aufstehen und sich hin stellen oder präsentieren. So bekam jede der Schülerinnen während der 90 Minuten mehrmals die Gerte einer Lehrerin zu spüren. Den Meisten gelang es dabei still zu bleiben. Doch wenn eine der Schülerinnen einen Laut von sich gab bekam sie gleich noch einen Schlag bis sie es schaffte ruhig zu bleiben. Gerade bei Miss Vitória schien es vielen Schülerinnen nicht zu gelingen still zu bleiben.

Nach etwas mehr als eineinhalb Stunden sammelten die Lehrerinnen die Prüfungsbögen wieder ein. Die Lehrerinnen und die Schulleiterin verließen den Saal.
Nur eine Lehrerin blieb zurück. „Ihr bleibt jetzt alle hier, seid still und bewegt euch nicht.“ sagte sie nur und ging langsam durch die Reihen.
Nach etwa zehn Minuten klopfte es an der Tür. „Mara, komm bitte mit.“ sagte Miss Isabella. Die andere Lehrerin nickte nur knapp. Mara stand auf und verließ zusammen mit Miss Isabella den Saal. Sie führte sie zu einem Raum auf dem selben Flur in dem lediglich ein Sessel und ein kleiner Tisch standen. Vor diesem gab es noch ein Kissen zum Knien.
„Warte bitte kurz hier.“ sagte Miss Isabella und wollte gerade den Raum wieder verlasen.

Sie bemerkte Maras etwas unsicheren Gesichtsausdruck, drehte sich noch mal zu ihr um und schloss die Tür. Sie betrachtete ihre Schülerin eine Weile. Wie oft hatte sie diese Situation schon mit erlebt? Fragte sie sich und gab sich auch gleich die Antwort: fast sechzig mal waren es jetzt gewesen. Sie ging zu ihrer Schülerin, fasste sie an den Schultern und sagte „Keine Angst, ich werde doch dabei sein.“ sagte sie. „Sei einfach du selbst, sei höflich und antworte wenn du gefragt wirst wahrheitsgemäß.“ Mara nickte, sah aber immer noch unsicher aus der Wäsche. Isabella zog sie zu sich heran und nahm sie in die Arme. Sie hielt die Umarmung einen Moment. Dann ließ sie Mara wieder gehen und verließ den Raum um Miss Gibbs zu holen.

Nach einigen Minuten kam Miss Isabella mit einer Frau herein. Sie hatte schulterlanges, blondes Haar und, wie Mara sofort auffiel, stahlblaue Augen. Mara schätzte sie auf ende vierzig und ihr fiel auf, daß sie selbst ein wenig schüchtern schien.
„Julia, das ist Mara, Mara, das ist Miss Gibbs.“ stellte Miss Isabella die beiden einander vor.
„Guten Tag Miss Gibbs.“ sagte sie höflich und knickste.
„Hallo Mara, schön dich kennen zu lernen.“ sagte Miss Gibbs freundlich. Sie umrundete Mara einmal und betrachtete sie von oben bis unten. Dann nahm sie in dem Sessel platz. Sie setzte sich weit nach vorne und faltete die Hände. „Bitte, nimm Platz.“
Mara kniete sich auf das Kissen, nahm den Kopf gerade und blickte vor sich auf den Boden. Sie spürte den Blick der Frau auf sich ruhen und wartete.
„Du bist wie alt?“ fragte sie nach einer Weile.
„Ich bin 19 Miss. In zwei Wochen werde ich 20.“ antwortete Mara leise aber, wie sie hoffte, deutlich.
„Und bevor du hier her gekommen bist hast hast du eine Ausbildung angefangen?“
„Ja Miss, ich wollte Kauffrau werden.“
„Wie lange hast du denn gelernt?“
Mara schluckte. „Ich hätte noch ein Jahr lernen müssen Miss.“
Miss Gibbs sah sie nun ernst an. „Und warum hast du die Ausbildung nicht abgeschlossen?“
Mara warf einen kurzen Blick zu Miss Isabella die hinter miss Gibbs in der Ecke stand. Diese nickte kurz. Wieder musste Mara schlucken. „Ich bin von zu Hause weg gelaufen Miss.“ Sie musste sich sehr zusammen reißen.
„Ich verstehe.“ sagte Miss Gibbs. Sie bemerkte daß diese Fragen Mara unangenehm waren. „Was erwartest du davon Serva zu sein?“ fragte sie statt weiter nach zu haken.
„Ich weiß es nicht genau Miss, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich werde das tun, was meine Herrschaft mir sagt.“
„Egal was das ist?“ sie warf Mara einen neugierigen Blick zu.
„Wenn ich es kann ja Miss.“
Miss Gibbs stellte Mara noch einige Fragen. Das Ganze dauerte etwa eine halbe Stunde dann verabschiedete sie sich. Mara stand auf und knickste als sie zusammen mit Miss Isabella den Raum verließ. „Du wartest hier.“ sagte Miss Isabella noch bevor sie die Tür schloss.

Isabella brachte Julia noch zum Tor. „Was denken Sie?“ wollte Miss Isabella wissen.
„Ich habe ihre Akte gelesen, sie kann fahren und die Zeugnisse ihrer Ausbildung waren auch recht ordentlich. Warum hat sie wirklich abgebrochen?“ hakte Julia nach.
„Es ist schon so wie sie gesagt hat, sie ist von zu Hause weg gelaufen. Sie hatte anscheinend Probleme wegen ihrer Schwester. Soweit ich weiß hat sie zwei Jahre lang in Wiesbaden und Frankfurt auf der Straße gelebt wobei sie anfangs sogar noch ihre Ausbildung fortgesetzt hat.
„Ich verstehe. Sie scheint mir zwar etwas schüchtern aber nach dem was ich bis jetzt gesehen habe scheint sie mir vernünftiger zu sein als diese Tabea.“ meinte Julia nachdenklich.
„Ich gehe davon aus das sie, wenn man ihr etwas Zeit gibt etwas offener wird, jedenfalls war das hier so. Aber im Grunde genommen ist das ja auch nicht weiter verwunderlich.“ gab Isabella zu bedenken.
„Ja, das kann ich mir vorstellen.“ sagte Julia. „Vielen Dank Isabella. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“
„Danke, den wünsche ich Ihnen eben so Julia.“
Julia stieg in ihren Wagen den sie neben dem Tor geparkt hatte und fuhr fort.

Isabella ging zurück in die Schule. Sie hatte eine leise Ahnung, was sie erwarten würde wenn sie zu Mara zurück kam. Sie öffnete die Tür und sah Mara auf dem Boden hocken. Sie hatte die Arme auf die Knie gelegt, das Gesicht zwischen diesen vergraben und weinte. Isabella fasste sie an den Schultern und zog sie hoch. Sie führte sie zu dem Sessel und setzte sie darauf. Dann zog sie den Tisch etwas heran und setzte sich darauf. Sie zog Mara zu sich und nahm sie in die Arme. Mara legte den Kopf an ihre Schulter.
„Du weißt, das solche Fragen sicher noch öfter kommen werden.“ sagte Isabella.
Mara nickte. „Ich weiß Miss.“ sagte sie undeutlich.
Es dauerte einige Minuten bis Mara sich wieder etwas beruhigt hatte, sich aufrichtete und ihre Tränen mit dem Ärmel weg wischte. „Danke Miss Isabella.“ sagte sie leise.
„Schon in Ordnung. Du gehst jetzt in den Schlafsaal und ruhst dich aus. Heute Nachmittag geht es weiter mit den Prüfungen.“ sagte Miss Isabella und stand auf. Sie öffnete die Tür und Mara ging hinaus. Im Schlafsaal legte sie sich auf ihr Bett und schloss die Augen. Sie hoffte, das ihr weiteres Leben besser werden würde als die letzten vier Jahre. Sie kam zu der Erkenntnis das die letzten Beiden Jahre garnicht so schlimm gewesen waren. Immerhin hatte sie ein Dach über dem Kopf, regelmäßig zu Essen, sie konnte sich ordentlich waschen und hatte immer saubere Kleidung. Zumindest fast immer, dachte sie. Und was ihr noch viel wichtiger war, sie hatte Freunde gefunden. Mit diesen Gedanken schlief sie ein.


Am nächsten Morgen wurde sie zusammen mit Frida, Lena, Larissa und Georgia zu einem großen Hotel gebracht in welchem ein Teil der Prüfung stattfinden sollte. Auch drei Schülerinnen aus einer anderen Gruppe waren dabei. Diese waren alle älter wie sie bemerkte. Keine der Vier die gestern hier gewesen waren hatten etwas darüber gesagt, was hier passieren würde. Doch all zu schlimm schien es nicht zu sein. Diese waren gestern erst kurz vor dem Abendessen zurück gekommen nachdem sie selbst nachmittags in der Küche geprüft wurde. Sie selbst musste, wie auch mehrere andere Schülerinnen, mehrere Gerichte zubereiten und anrichten welche von mehreren Lehrerinnen verkostet wurden. Davon blieb noch so viel übrig, daß es die nicht wenigen Reste zum Abendessen im Speisesaal ausgegeben wurden. Nun stand sie in einem kleinen Raum in dem Hotel und wartete bereits seit einer guten halben Stunde darauf was nun passieren würde. Ihre Aufregung wuchs mit jeder Minute an. Sie bemühte sich ruhig zu bleiben und wartete was nun kommen würde.

„Mara, wir werden heute Besuch bekommen. Ich möchte, daß du das Essen vorbereitest und den Tisch deckst.“ sagte die Frau die gerade zu ihr herein gekommen war. „Außerdem mach bitte einen Kuchen für den Kaffee und etwas zum Abendessen.“
Mara war ein wenig verwundert doch schnell wurde ihr klar was von ihr verlangt wurde. Als die Frau gerade den Raum wieder verlassen wollte fragte sie „Darf ich fragen, wie viele Gäste kommen werden und was Sie zum Essen wünschen Herrin?“
Die Frau drehte sich zu ihr. „Es werden vier Gäste kommen. Die Vorlieben der Gäste habe ich dir aufgeschrieben. Der Zettel liegt in der Küche..“
„Wie Sie wünschen Herrin. Wann soll der Tisch fertig sein?“
„Wir werden in drei Stunden zu Mittag essen.“ sagte die Frau und verließ nun endgültig den Raum.
Mara stand etwas hilflos im Raum und fragte sich was sie nun tun sollte. Sie wusste nicht einmal wo die Küche war. Also versuchte sie die Tür zu öffnen aus der die Frau gegangen war. Doch diese war verschlossen. So versuchte sie es an der zweiten Tür und fand sich tatsächlich in einer gut eingerichteten Küche wieder. Eine zweite Tür führte in einen anderen Raum, offensichtlich war dies das Esszimmer. Dort standen ein großer Esstisch und ein kleinerer, runder Tisch, außerdem einige Schränke. Sie suchte nach dem Zettel und fand ihn neben dem Herd. Sie schaute darauf und überlegte, was sie nach dieser Aufstellung nun kochen sollte. Sie durchsuchte die Schränke und fand alle nötigen Zutaten für eine leichte Suppe, Kotelett mit Spargel und Kartoffeln und überlegte als Nachspeise Preiselbeerkompott zu machen. Schnell machte sie sich an die Arbeit und bereitete alles nötige vor. Dann suchte sie Geschirr und deckte den Tisch. Gerade als sie schon anfangen wollte einen Fruchtkuchen zu backen fiel ihr ein daß sie noch keine Idee hatte was für Getränke sie dazu servieren sollte. Doch zum Glück stand auch dazu etwas auf dem Zettel.

Nach nicht ganz zwei Stunden war sie fertig mit dem Mittagessen und musste es nur noch passend zubereiten. Auch der Kuchen stand zum Abkühlen bereits auf der Kuchenplatte. Da hörte sie ein Klingeln und die Frau von vorhin rief aus dem Esszimmer „Mara, machst du bitte auf?“
Mara ging in das Zimmer wo die Frau in einem Sessel saß und ein Buch las. Diese deutete auf eine andere Tür und Mara ging dort hin. Sie fand sich in einem kleinen Eingangsbereich wieder. Sie staunte, was für eine Mühe man sich damit gemacht hatte alles für die Prüfung so vorzubereiten. Sie öffnete die Eingangstür und eine junge Frau, Mara schätzte sie auf höchstens 17 Jahre, mit schwarzen Haaren, hell geschminktem Gesicht, dunkel geschminkten Augen und dunkelroten Lippen stand vor ihr. Sie trug schwarze Strümpfe mit Strumpfhaltern und ein weites T-Shirt mit dem Aufdruck einer Band die Mara nicht kannte. Auf dem Shirt befand sich ein aufgeklebtes Namensschild das die Frau als Sally auswies.
Herzlich Willkommen Miss.“ sagte Mara, knickste und bat die Frau herein. Sie führte sie in das Zimmer und knickste vor der Herrin. „Miss Sally Herrin.“ sagte sie. Diese begrüßte die junge Frau förmlich und bat sie, sich zu setzen. Offenbar kannten sich die Beiden nicht. „Darf ich Ihnen etwas zu Trinken bringen?“ fragte Mara.
„Ein Wasser bitte.“ sagte Miss Sally. Auch die Herrin wollte ein Glas Wasser. Mara ging in die Küche und schenkte zwei Gläser mit Wasser ein die sie auf einem Tablett ins Zimmer brachte. Sie knickste und ging zurück in die Küche wo sie das Essen weiter zubereitete. Kurz darauf klingelte es erneut. Wieder ging sie zur Tür und empfing ein Paar mittleren Alters, er in Jeans, Shirt und Jackett, sie in einem kurzen, rosa Rock und gestreifter Jacke. Auch die Beiden fragte sie ob sie etwas zu trink wollten und brachte das gewünschte. Sie hatte sich schnell umgesehen um fest zu stellen was überhaupt zu Trinken vorhanden war und konnte so eine Auswahl anbieten. Auch den letzten Gast, wieder eine Frau in brauner Schlabberhose und Strickpullover empfing sie auf die gleiche Weise.

Pünktlich nach drei Stunden ging sie nach draußen und meldete, das Essen fertig. Die Herrin und die Gäste begaben sich zum Tisch und nachdem alle saßen brachte Mara das Essen herein und servierte es. Während des Essens bediente sie und schenkte gelegentlich Getränke nach. Ansonsten stand sie neben der Tür zur Küche stehen und wartete daß jemand einen Wunsch äußerte. Die Herrin und die Gäste unterhielten sich nur verhalten doch Mara bekam mit, daß die Gäste vor nicht einmal einer Stunde noch auf der Straße angesprochen wurden ob sie einen Nachmittag lang Zeit hätten um bei der Prüfung als Gäste mit zu machen. Offenbar war die junge Frau, Sally, bereits gestern hier gewesen.

Nachdem die Gäste gegessen hatten räumte Mara den Tisch ab und zog sich in die Küche zurück um den Kuchen fertig zu machen und das Abendessen vorzubereiten. Während dessen kam Miss Sally in die Küche und begann eine Unterhaltung mit ihr. Sie fragte Mara vieles über die Schule und wollte auch immer mehr wissen. Mara antwortete so gut sie konnte. Sie hatte den Eindruck, daß diese junge Frau mehr Interesse an der Schule hatte als sie zugeben wollte. Es stellte sich heraus, daß sie sich für recht devot hielt und es in Betracht zog, selbst Serva zu werden, weshalb sie überhaupt, nachdem sie gestern zufällig auf der Straße angesprochen wurde heute darauf gewartet hatte. Mara schlug ihr vor, einfach mal in die Schule zu gehen und dort zu fragen ob sie diese einmal besichtigen konnte.

Während sie den Kuchen fertig machte und sich mit Sally unterhielt musste sie mehrmals hinaus gehen und Getränke servieren. Pünktlich zum Kaffee war alles vorbereitet und sie deckte den Tisch. Sally wollte ihr zwar helfen doch sie lehnte dankend ab. Während des Kaffeetrinkens stand sie wieder neben der Tür und schenkte wenn nötig Kaffee nach und servierte Kuchen der allen zu ihrer Freude sehr gut schmeckte. Nach dem Kaffee ging sie wieder in die Küche wo sie begann auf zu räumen. Wieder kam Sally herein und fragte sie weiter aus. So ging es bis zum Abendessen welches Mara wie das Mittagessen servierte. Nachdem auch das Abendessen um war verabschiedete Mara die Gäste und die Herrin sagte „Mara, ich bin sehr zufrieden mit dir. Räum jetzt noch auf und dann hast du Frei.“
„Vielen Dank Herrin.“ sagte Mara erfreut und knickste. Sie räumte den Tisch ab und spülte das restliche Geschirr. Als sie damit fertig war kam die Herrin wieder und brachte sie in einen Raum mit mehreren Sesseln wo Larissa, Frida und eine der anderen Schülerinnen bereits warteten. Es dauerte noch ungefähr eine Stunde bis die Anderen alle fertig waren und sie wieder zur Schule zurück gebracht wurden. Dort kamen sie rechtzeitig zum Abendessen an. Sie überlegten wie das sein konnte doch dann wurde ihnen klar, daß sie ja auch gut zwei Stunden früher das Mittagessen serviert hatten als es normalerweise üblich gewesen wäre, vermutlich um den Zeitrahmen nicht zu sprengen, denn die acht Übungswohnungen mussten ja auch wieder auf den selben Stand gebracht werden bevor morgen die nächsten Schülerinnen ihre Prüfung ablegen konnten. Nach dem Abendessen legten sie sich müde in ihre Betten und Mara schlief recht schnell ein.

Die ganze Woche über gab es unterschiedliche Prüfungen. Mal mussten die Frauen Wäsche bereiten, mal kochen oder auch einfach still sitzen. Überhaupt gab es anscheinend viele Aufgaben bei denen es auf Geduld, Geschick oder Durchhaltevermögen an kam. Aber auch sportliche Aufgaben mussten die Frauen bewältigen. Doch alles in Allem gab es keine wirklich schweren oder unfairen Aufgaben.



50. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 21.03.17 15:32

Während der nächsten Woche hatten die Schülerinnen nicht viel zu tun und wurden daher in der Küche und der Wäscherei eingeteilt wo sie aus halfen und jederzeit gehen konnten, wenn ein Potentieller Käufer mit einer von ihnen sprechen wollte, was in dieser Woche bei einigen Schülerinnen recht häufig vor kam.

Das folgende Wochenende über hatten die Schülerinnen frei. Da einige von ihnen, unter anderen auch Mara noch zu Gesprächen mit interessierte Käufern mussten, durften sie die Schule allerdings nicht verlassen. So hielten sie sich die meiste Zeit in ihrem Schlafsaal auf. Nur Georgia und Kim waren den ganzen Sonntag über im Garten. Mara hatte eine ungefähre Ahnung, was sie dort machten. Sie erinnerte sich an ihr Erlebnis im Schuppen vor fast zwei Jahren. Es kam ihr vor als sei seitdem eine Ewigkeit vergangen.
„He, was ist Mara, du bist dran.“ sagte Frida ungeduldig.
Mara nahm den Würfelbecher vom Boden auf und würfelte eine Sieben. Grinsend nahm sie eine Spielfigur und setzte sie auf ein anderes Feld. Sie zog von Frida die ihr darauf hin die Zunge heraus streckte, eine Karte während Lena die Hälfte ihrer Karten ablegen musste. Mara grinste breit, legte einige Karten ab und setzte einen Spielstein auf das Feld. „15 Punkte, ich bin fertig.“ sagte sie und lehnte sich an das Bett vor dem sie kniete.
Sie packten das Spiel zusammen und beschlossen statt dessen Karten zu spielen.
So verging das ganze Wochenende recht ruhig und entspannt.

Am Montag wurden sie von Chris aus dem Bett geworfen die sie zum Morgenlauf führte. Mittlerweile hatte sie es geschafft, ihre Hemmungen zu überwinden und schlug mindestens genau so fest zu wie Miss Isabella. Diese erwartete sie bereits im Schlafsaal und beobachtete Chris dabei wie sie die Inspektion durch führte. „Fertig Miss Isabella.“ sagte Chris nachdem sie alle Schülerinnen inspiziert hatte.
„Einen Moment Chris.“ sagte Miss Isabella breit grinsend. „Da fehlt noch was.“
Chris sah sie ratlos an. „Ich habe mir alles genau angesehen Miss.“
„Ach?“ Miss Isabella ging auf sie zu und schwang ihre Gerte. „Wirklich alles? Und was ist mit dir?“
Die anderen Schülerinnen lachten leise während Chris sich vor ihr Bett stellte und sich aus zog. Sie verstummten aber sofort als Miss Isabella sie mit einen strengen Blick bedachte.
Nun inspizierte Miss Isabella Chris besonders gründlich, fand aber keinen Anlass zur Beanstandung.
„Na, noch mal Glück gehabt.“ sagte sie lachend. „So, jetzt mal aufpassen. Nach dem Frühstück treffen wir uns auf dem Hof.“ sagte sie lauter, so das alle es hören konnten.
Die Frauen gingen nachdem Miss Isabella den Saal verlassen hatte zum Frühstücken und trafen sich dann auf dem Hof wo auch die Schülerinnen der anderen drei Abschlussgruppen nach und nach eintrafen. Miss Isabella erschien mit den anderen Lehrerinnen und die insgesamt 35 Frauen wurden in den großen Saal geführt. Dort standen mehrere Stuhlreihen auf denen bereits einige Gäste saßen vor einem Podest. Andere Gäste standen im freien Bereich hinter den Stuhlreihen und unterhielten sich angeregt.
„Ihr geht nach vorne und kniet euch vor die Stühle.“ sagte Miss Isabella zu den Schülerinnen. Diese gingen in Zweierreihen zwischen den Stuhlreihen hindurch und nahmen auf den Kissen die für sie bereit lagen platz.
„Du Frida, guck mal da rechts, der Typ mit den langen Haaren.“ sagte Mara leise und versuchte unauffällig auf den Mann zu deuten den sie meinte. Er saß auf dem Stuhl und betrachtete die Reihe der Frauen. Er hatte lange, blonde Haare, einen eben so blonden Vollbart und stechend blaue Augen. „Ich glaube der guckt zu dir.“
Frida warf einen kurzen Blick zu Seite. „Natürlich guckt er zu mir. Das ist mein Vater.“ entgegnete Frida. „Ich frage mich, was er hier macht.“
„Dann ist die Blondine neben ihm sicher deine Mutter?“ wollte Mara wissen.
„Was? Nein, die kenne ich nicht. Meine Mutter sitzt links neben ihm.“
„Ruhe ihr Beiden.“ sagte Miss Isabella die hinter ihnen her lief leise.

Die Schülerinnen knieten sich in zwei Reihen auf die Kissen und schauten gerade aus. Die Lehrerinnen traten neben das Podest wo sie sich in einer Reihe hin stellten.
Miss Wilhelmina trat auf das Podest und klatschte in die Hände. „Meine verehrten Damen und Herren, darf ich Sie bitten, Platz zu nehmen?“sagte sie laut. Hinter sich hörte Mara wie sich Leute auf Stühle setzten und die Gespräche allmählich verstummten. Als es still geworden war begann Miss Wilhelmina zu reden: „Meine verehrten Gäste, ich darf Sie heute hier alle herzlich begrüßen um dieser Zeremonie heute bei zu wohnen. Liebe Schülerinnen, Ihr seid jetzt fast zwei Jahre hier und habt alle viel gelernt und viel geleistet. Heute ist es nun so weit, daß ihr eure Halsbänder bekommt. Tragt diese mit Stolz und handelt immer so daß jeder zufrieden mit euch sein kann, die Leute mit denen ihr zu tun haben werdet, eure Herrschaften und am wichtigsten, ihr selbst. Ich werde jetzt keine lange Reden halten sondern einfach zur Tat schreiten. Deshalb rufe ich euch jetzt der Reihe nach auf und ihr kommt nach vorne zu eurer Lehrerin.“
Ein leises Murmeln ging durch die Reihen der Gäste. Miss Wilhelmina klatschte in die Hände und die Gespräche verstummten wieder.
„241801, Christina, würdest du bitte nach vorne kommen?“ sagte sie.
Chris stand auf und ging zu Miss Isabella und kniete sich vor sie. Mit einem kleinen Werkzeug öffnete Miss Isabella ihr Halsband und nahm es ihr ab. Eine Schülerin nahm es entgegen und brachte es hinter einen Vorhang. Nun stand Chris auf, ging zu der Schulleiterin und kniete sich vor sie.
„Christina, möchtest du wirklich Serva werden?“ fragte die Schulleiterin sie.
„Ja Miss Wilhelmina.“ antwortete Chris so das jeder im Raum es hören konnte. Miss Wilhelmina sagte leise etwas zu Chris worauf hin diese die Haare hoch hielt. Sie nahm ein silbern glänzendes Halsband mit einem eben solchen Ring an der Vorderseite von einem kleinen Tisch, kontrollierte offenbar die Nummer und las diese laut vor. Eine Lehrerin die mit einem Pad im Hintergrund stand nickte ihr zu. Nun legte Miss Wilhelmina ihr das Halsband an welches sich mit einem deutlich vernehmbaren Klicken um ihren Hals schloss. Dann durfte Chris auf stehen und sich wieder auf ihren Platz knien. Sie ging die paar Schritte kerzengerade und hatte ein leichtes Grinsen im Gesicht.
Nun rief Miss Wilhelmina Caro auf die eigentlich Carola hieß. Auch sie bekam das schwarze Halsband abgenommen, wurde gefragt ob sie tatsächlich bereit war, Serva zu werden und bekam dann das neue Halsband angelegt.
So ging es die Reihe der Schülerinnen weiter bis Mara aufgerufen wurde. Sie ging zu Miss Isabella und bekam von ihr das Halsband ab genommen. Unwillkürlich fasste sie sich an den Hals. Es war als fehlte ihr etwas, so sehr hatte sie sich an das Halsband gewöhnt. Miss Isabella lachte leise und lächelte ihr zu. Sie stand auf, ging zu Miss Wilhelmina und kniete sich vor sie. Auch sie wurde gefragt ob sie wirklich Serva werden wollte. Sie war sich der Konsequenz bewusst was passieren würde, wenn sie nun nein sagen würde. Sie würde sofort ins Gefängnis gebracht werden. Aber da war noch etwas anderes. Sie wollte es wirklich. Nicht nur weil sie sonst ins Gefängnis käme sondern sie selbst wollte es. „Ja Miss Wilhelmina.“ sagte sie laut und deutlich.“
Sie nahm ihre Haare zusammen und hielt sie nach oben. Miss Wilhelmina las die Nummer von dem Halsband ab und nach einem Nicken der Lehrerin mit dem Pad legte sie es ihr um den Hals. Es fühlte sich kühl an und als der Verschluss mit einem deutlichen Klicken einrastete bekam sie eine Gänsehaut. Dieses Halsband würde sich nicht mehr mit einem Schlüssel öffnen lassen. Wenn man es abnehmen wollte, musste man es zerstören. Sie schloss kurz die Augen. „Mara, du kannst jetzt auf stehen.“ sagte Miss Wilhelmina leise aber lächelnd. Mara ließ ihre Haare fallen, stand auf und knickste vor Miss Wilhelmina. „Vielen Dank Miss“ sagte sie leise und ging dann wieder zu ihrem Platz zwischen Lena und Frida wo sie sich hin kniete.
Nun wurde auch Frida aufgerufen. Mara wusste, das sie als freie Schülerin zwar ein Halsband bekommen würde, aber eines das man aufschließen konnte, eines ohne den Ring an der Vorderseite. Um so erstaunter war sie als sie sah, daß auch Fridas Halsband mit einem Ring bestückt war. Frida schloss die Augen als Miss Wilhelmina ihr das Halsband anlegte und lächelte. Ihr Blick als sie zurück in die Reihe trat kam Mara ein wenig seltsam vor. Sie kniete sich wieder auf ihren Platz befühlte den Ring an und lächelte.
Auch die restlichen Schülerinnen bekamen ihre Halsbänder angelegt. Keine antwortete mit einem Nein auf die Frage ob sie auch wirklich Serva werden wollte. Mara fragte sich ob das überhaupt schon einmal geschehen war. Aber angesichts der Konsequenzen war sie sich nicht sicher ob überhaupt jemand nein sagen würde. Aber faktisch hieß das natürlich, das man selbst entschieden hatte, Serva zu werden, mit allen Konsequenzen. Sie blickte mehrmals zu Frida die mit roten Wangen und einem breiten Grinsen im Gesicht neben ihr kniete. Wieso hatte sie einen Ring am Halsband, fragte sich Mara und was sollte dieses alberne Grinsen?

„Damit erkläre ich den offiziellen Teil für beendet und das Buffet für eröffnet.“ sagte Miss Wilhelmina und trat von dem Podest herunter. Sie deutete den Schülerinnen auf zu stehen und sich um zu drehen. Diese knicksten vor den Gästen die nun begannen zu klatschen. Mara sah Fridas Vater der anscheinend ziemlich begeistert war und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Er machte nicht den Eindruck sie enterben zu wollen.
Die Gäste standen nun ebenfalls auf und alle gingen in den hinteren Teil des Saales. Auch Mara ging nun nach hinten. Am Buffet holte sie sich ein Glas Wasser und stellte sich etwas abseits. Sie beobachtete ihre Mitschülerinnen und sah daß jede irgend jemanden hatte mit dem sie sich unterhielt. Während Frida sich mit ihren Eltern unterhielt kam Miss Isabella zu ihnen und begrüßte diese herzlich. Kim und Georgia standen zusammen mit einer älteren Serva die eine prächtige mitternachtsblaue Tunika mit doppelter Knopfreihe trug. Auch Caro und Lena unterhielten sich mit Gästen und Chris stand zusammen mit einigen Lehrerinnen, darunter auch Miss Vitória, bei der Schulleiterin. Mara kam sich ein wenig fehl am Platze vor und wollte gerade zu Miss Isabella gehen und sie bitten, in den Schlafsaal gehen zu dürfen als Miss Wilhelmina mit einer jungen Frau zu ihr kam.
„Hallo Mara,“ sagte die Schulleiterin. „das hier ist Sally, ich nehme an, ihr Beide kennt euch schon?“
Mara schaute nun genau hin und erkannte die Frau kaum wieder. Es war die selbe Sally die sie während ihrer Prüfung kennen gelernt hatte und die ihr ein Loch in den Bauch gefragt hatte. Doch in dieser Kleidung, sie sah mit ihrem dunklen, langen Rock, der hellen Bluse und ungeschminkt richtig hübsch aus, hatte sie nicht viel Ähnlichkeit mit der Sally vom Dienstag.
„Wie haben uns schon kennen gelernt Miss. Am Dienstag bei der Prüfung.“ sagte Mara.
„Schön. Sally möchte gerne Serva werden. Kannst du ihr bitte ein wenig von der Schule zeigen Mara?“ fragte Miss Wilhelmina. Obwohl sie eine freundliche Frage gestellt hatte, wusste Mara daß dies eine klare Anweisung war.
„Gerne Miss Wilhelmina.“ sagte Mara und knickste.
Mara knickste vor Sally und deutete zur Tür. Diese folgte ihr und sie gingen gemeinsam die Treppe hinab. Sally stellte viele Fragen zur Ausbildung die Mara ihr so gut sie konnte beantwortete. Sie zeigte Sally den Garten und die Unterrichtsräume sowie den kleinen Saal.
„Und ihr müsst jeden Morgen laufen?“ wollte Sally wissen.
„Ja, das machen alle Gruppen aber alle laufen irgend wo anders lang. Wir laufen um den See im Park.“ erklärte Mara.
Zum Schluss wollte Sally noch den Schlafsaal sehen. Mara ging ins Hauptgebäude und zeigte ihr diesen. Sally schaute sich interessiert um und sah sich auch die Duschen an. Als sie die Toiletten sah schaute sie Mara groß an. „Die sind nicht abgetrennt?“
„Nein. Das ist schon am Anfang ziemlich ungewohnt. Aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Wie sehen uns sowieso dauernd nackt und morgens müssen wir alle zur Inspektion nackt vor den Betten stehen.“ sagte Mara ohne einen Anflug von Scham.
„Wieso hängt über dem Bett eine Peitsche?“ Sally deutete auf Chris Bett welches als erstes in der Reihe stand.
„Das ist Chris Bett. Sie will Lehrerin werden. Sie macht mit uns den Morgenlauf und die Inspektion. Die Gerte hat sie von Miss Isabella geschenkt bekommen. Wie haben vor einiger Zeit zusammen gelegt und ihr eine neue Gerte geschenkt. Deshalb brauchte sie die hier nicht mehr.“
„Ihr habt eurer Lehrerin eine Gerte geschenkt?“ Sally sah sie an wie man eine Verrückte an sah.
„Ja. Was hätten wir ihr denn sonst zum Abschied schenken sollen?“
„Wieso tut ihr das überhaupt? Ich meine, sie schlägt euch doch und ich glaube nicht, daß sie es euch all zu leicht macht.“
„Sie ist unsere Lehrerin und wir alle mögen sie sehr. Natürlich macht sie es uns nicht einfach. Das soll sie ja auch garnicht. Aber sie kümmert sich wirklich gut um uns.“ sagte Mara ernst.
„Dann kann ich ja nur hoffen, sie selbst auch zur Lehrerin zu kriegen.“ sagte Sally leicht grinsend.
„Ich glaube nicht, daß das was wird. Soweit ich weiß sind wir die Letzten die sie hier ausbildet. Sie geht an eine andere Schule und wird da Schulleiterin.“
„Oh, schade. So wie du von ihr sprichst muss sie ja ganz in Ordnung sein.“ sagte Sally.
„Du kannst auch noch zwei Jahre warten bis Chris Lehrerin ist.“ sagte Mara lachend. „Aber ich glaube ja nicht, daß man sich aussuchen kann, zu welcher Lehrerin man kommt.“
Sally sah sich weiter im Schlafsaal um und es kam wie es kommen musste. Sie deutete auf Fridas Schrank. „Ist das Hundefutter da auf dem Schrank?“
Mara ging zu Fridas Bett wo auf dem Nachttisch wie immer ein Napf voll mit dem Trockenfutter stand und nahm sich eine Hand voll. Sie steckte sich einige der Brocken in den Mund und begann darauf herum zu kauen, von Miss Isabella wusste sie, daß es nicht schlimm war, das zu essen. „Schmeckt nicht mal schlecht.“ sagte sie grinsend und hielt Sally den Napf hin. „Frida knabbert das Zeug gerne aber sie ist auch die Einzige von uns.“
Sally schüttelte nur leicht angeekelt den Kopf. „Wie kann man sowas denn nur essen?“
Mara zuckte mit den Schultern, sie wollte Sally nicht unbedingt erzählen, wie es dazu gekommen war, daß Frida Geschmack daran gefunden hatte. „Sie mag es eben. Und so schlecht schmeckt es garnicht. Außerdem,“ sie sah Sally an und musste lachen als sie deren Ausdruck bemerkte „es sorgt immer wieder für Gesprächsstoff wenn Fremde hier rein kommen.“
„Das kann ich mir denken. Und was esst ihr sonst so?“
„Wir essen ganz normale Sachen. Wie müssen ja auch lernen zu kochen. Und das was wir kochen gibt es oft genug im Speisesaal. Und wenn du die Wahl zwischen Eintopf und Auflauf hast, Brokkoli ist viel schlimmer als das hier.“
Nun musste Sally lachen. „Das glaube ich dir gerne, ich mag den auch überhaupt nicht.“
Sie wollten gerade zur Tür gehen als Frida mit ihren Eltern den Schlafsaal betrat.
„Du, lass uns mal noch kurz hier bleiben, ich will sehen, was ihre Eltern zu ihrem Knabberkram sagen.“ sagte Mara grinsend und deutete auf die Drei die gerade schnurstracks auf dem Weg zu Fridas Bett waren.
Mara ging mit Sally zu ihrem Schrank und zeigte ihr, was sie so an Kleidung bekommen hatten. Sie knickste als Fridas Eltern an ihr vorbei gingen und öffnete dann den Schrank. Dabei schaute sie verstohlen zu Fridas Bett.

„Das sind mein Bett und mein Schrank.“ sagte Frida gerade zu ihren Eltern.
Ihre Mutter trat an den Nachttisch und hob den Napf hoch. „Vad är det där?“ fragte sie. Mara konnte zwar kein Wort Schwedisch aber sie konnte sich ungefähr denken, was das heißen sollte. Sie unterdrückte ein Lachen als Frida offenbar versuchte das zu erklären. Sie war sich nicht sicher ob sie stotterte oder sich Schwedisch so an hören sollte. Es entspann sich eine Diskussion zwischen ihr und ihren Eltern die Mara zwar nicht verstehen konnte aber sie amüsierte sich dennoch köstlich über Fridas Versuche eine plausible Erklärung ab zu liefern.
Sie holte ihre Sportsachen aus dem Schrank und zeigte sie Sally die sie interessiert an sah und sie sich an hielt. Auch sie warf immer wieder einen Blick zu Frida und ihren Eltern. Inzwischen schien sich die Situation entspannt zu haben denn ihr Vater lachte laut nachdem Frida etwas gesagt hatte und auf die beiden Tüten auf ihrem Schrank zeigte.

Wieder öffnete sich die Tür und Miss Isabella kam mit einer ziemlich jungen Frau hinein und deutete zu Frida, Mara schätzte sie auf höchstens 18. „Frida.“ rief sie langgezogen und kam auf sie zu gerannt. Sie sprang ihr an den Hals und umarmte sie. „Hej Alva.“ sagte Frida und erwiderte die Umarmung. Die Frau löste die Umarmung und sprang nun Fridas Vater um den Hals. „Hej Pappa.“ sagte sie freudig. Dies wiederholte sie bei Fridas Mutter.

„Mara, was ist denn los? Ist alles in Ordnung?“ fragte Sally.
Mara schaute sie kurz an und warf noch einen Blick zu Frida. „Lass uns besser gehen.“ sagte sie. Sie schloss den Schrank und ging, gefolgt von Sally, nach draußen.
„Was ist denn los?“ wollte Sally nun wissen.
Mara lehnte sich im Flur an die Wand und musste mehrmals tief durch atmen.
„Stimmt etwas nicht?“ fragte Sally und sah Mara besorgt an.
„Entschuldige bitte. Das hat weh getan. Ich wusste nicht, daß sie eine Schwester hat.“ sagte Mara leise. „Lass uns bitte wieder zurück gehen.“
„In Ordnung.“ Sally nickte und sie gingen zurück in den großen Saal der sich mittlerweile ein wenig geleert hatte. Es waren nur noch wenige Gäste und einige Schülerinnen anwesend.
„Na, Sally, hat Mara dir alles gezeigt?“ wollte Miss Wilhelmina wissen.
„Ja, das hat sie. Und sie hat mir auch viel erzählt.“
„Na, hoffentlich nicht all zu viel.“ sagte Miss Wilhelmina lachend. Zwischen den Beiden entspann sich eine Unterhaltung. Mara knickste und zog sich unauffällig zurück.

„Halt, hier wird nicht einfach weg gelaufen.“ sagte Miss Isabella der Mara ohne es zu merken in die Arme gelaufen war.
„Verzeihung Miss Isabella.“ sagte Mara sie war noch immer ein wenig abwesend.
„Mara?“ Miss Isabella fasste sie an den Schultern und schaute ihr ins Gesicht. „Was ist denn los?“ Sie fasste Mara am Arm und zog sie vor die Tür wo Mara sich an die Wand lehnte, die Zähne zusammen biss und mehrmals tief durch atmete.
„Mara?“ fragte Miss Isabella noch einmal.
„Entschuldigung Miss, es geht schon wieder. Ich hatte eben Frida und ihre Schwester gesehen, Das hat weh getan.“
„Ich verstehe.“ sagte Miss Isabella und nahm Mara in die Arme. Diese lehnte sich kurz bei ihr an und löste die Umarmung nach einer Weile.
„Danke Miss.“ sagte sie leise.
„Nichts zu danken. Am Besten du gehst jetzt und legst dich hin. Die Anderen werden auch balde nach kommen. Ich komme vor dem Abendessen noch mal zu dir.“
Mara knickste, sagte „Vielen Dank.“ und ging zurück in den Schlafsaal in der Hoffnung, Frida und ihre Familie dort nicht mehr an zu treffen. Tatsächlich waren nur Georgia, Kim und deren Eltern dort.
’Noch eine glückliche Familie’ dachte Mara bei sich und durchquerte den Schlafsaal auf dem Weg zu ihrem Bett.
„Hallo Mara.“ sagte Kim und hielt sie auf. „Des sind meine Eltern.“
Mara ließ die Schultern hängen und knickste. Sie begrüßte Kims Eltern höflich und nahm Kim dann bei Seite. „Entschuldige Kim, mir geht es gerade nicht gut, ich würde mich gerne hin legen.“
Kim sah sie eindringlich an. Sie drehte kurz den Kopf zu ihren Eltern worauf hin Mara knapp nickte.
„Verstehe.“ sagte Kim und ließ sie gehen. Sie ging zurück zu ihren Eltern und verließ mit ihnen den Schlafsaal. Mara legte sich in ihr Bett und zog die Decke bis zum Hals hoch.
„Ich kann dich verstehen.“ sagte Georgia. Sie hatte sich auf die Bettkante gesetzt und ihre Hand auf Maras Rücken gelegt. Diese drehte den Kopf zu ihr und sah daß auch sie nicht sonderlich glücklich aus sah.
„Mir geht es auch so. Ich kann Kim aber auch verstehen. Sie hat ihre Eltern genau so lange nicht mehr gesehen wie ich meine.“ sagte Georgia.
„Fridas Schwester war eben hier.“ sagte Mara leise. Das hat weh getan.
„Ich weiß, die sind gerade raus als wir rein gekommen sind.“
Mara setzte sich neben Georgia auf die Bettkante und die Beiden starrten schweigend in den Raum.
Eine viertel Stunde später kamen zuerst Kim und dann Frida fröhlich plappernd in den Saal. Sie bemerkten die Beiden und gingen zu ihnen. Sie setzten sich den Beiden gegenüber auf Lenas Bett.
„Tut mir leid, ich wusste nicht, daß euch beide das so mit nimmt.“ sagte Frida leise.
„Du hast ja gut Reden.“ sagte Georgia. Du gehst in zwei Wochen ja nach Hause zurück.
Frida sah sie ernst an. „Nein, das werde ich nicht. Und wenn eure Herrschaften das erlauben werdet ihr eure Eltern in den nächsten fünf Jahren sicher öfter sehen als ich meine.“
Mara starrte sie fragend an. „Wieso das denn?“
„Weil meine Herrin schon gesagt hat, das es wahrscheinlich besser so ist.“ sagte Frida. Doch wirklich bedauern schien sie das nicht.
„Mann is des aber fies. Des muss ja eine ziemlich fiese Frau sein.“ sagte Kim.
„Eigentlich nicht. Ich glaube sogar es ist das Beste so. Und fies ist sie ganz sicher nicht.“ sagte Frida energisch. „Im Gegenteil, ich glaube, jemand wie ich kann keine bessere Herrin finden.“
Mara und Georgia sahen sich kurz an und Kim warf den Beiden einen Fragenden Blick zu bevor sie erstaunt fragte: „Wie denn deine Herrin? Du bist doch frei, wie kannst du da denn eine Herrin haben?“
„Ich habe mit meiner Herrin einen Vertrag gemacht. Für mindestens fünf Jahre.“ sagte Frida. „Aber heute haben meine Eltern sie kennen gelernt und mit ihr gesprochen. Nun muss ich in den fünf Jahren wahrscheinlich auch noch studieren.“ sie ließ die Schultern etwas hängen. „Meine Eltern haben sie dazu überredet. Sie war sofort damit einverstanden und hat gesagt wenn ich das nicht machen würde, ist der Vertrag hinfällig.“
Die Drei sahen sie erstaunt an. Es war Kim die als erste die Sprache wieder fand. „Aber du kannst doch den Vertrag kündigen wenn du willst. Du bist doch eine freie Serva.“
„Nein, bin ich nicht.“ sagte Frida und deutete auf ihr Halsband. „Das war Teil des Vertrags. Ich bin seit heute genau so unfrei wie ihr auch. Ich bekomme auch kein Geld dafür oder so. Und in dem Vertrag steht nur drinne das es keine Bedingungen gibt.“
„Mann wie fies. Des kann sie doch nich von dir verlangen.“ sagte Kim verärgert.
„Das hat sie garnicht.“ gab Frida zurück. „Das war ich selber.“
Nun sahen die Drei ihre Mitschülerin an und keine sagte mehr ein Wort.
„Wer...“ Mara sah sie noch immer mit großen Augen an. „Und wer ist deine Herrin?“
„Miss Isabella.“ sagte Frida.

„Was?“ riefen die Drei wie aus einem Mund.
„Doch nich etwa unsere Miss Isabella? Unsere Lehrerin?“ fragte Kim.
„Doch, genau die.“ sagte Frida.
„Du bist doch vollkommen verrückt geworden.“ sagte Georgia.
Frida warf ihr einen bösen Blick zu. „Ich dachte ihr seid meine Freundinnen und ich könnte euch das erzählen. Ich hätte das besser nicht getan. Ich dachte, ihr würdet das verstehen.“
„Tut mir leid Frida.“ sagte Kim. „Ich versteh des wirklich nich. Ich mein, des is deine Sache. Aber wieso denn nur? Sie is unsere Lehrerin und du weißt wie sie zu hauen kann mit der Gerte.“
„Meinst du denn, andere können das nicht? Und Herrin Isabella hat zu hause nicht mal eine Gerte oder so. Sie ist ganz anders als als Lehrerin.“
„Aber sie hat doch Maja, ich mein, sie ist doch mit ihr verheiratet. Wieso will sie denn dann noch eine Serva haben?“ wollte Georgia wissen.
„Darum geht es doch garnicht. Ich werde bestimmt nicht zu ihr ins Schlafzimmer gehen falls du das meinst. Ich war im Probemonat bei ihr und das war ganz anders. Das ich zu ihr gehe war meine Idee. Und Maja, naja, die ist dann auch irgend wie meine Herrin.“ versuchte Frida zu erklären.
„Na, immerhin weißt du ja wer deine Herrin sein wird. Wir werden das erst bei der Versteigerung erfahren.“ meinte Mara. „Ich glaube, das ist trotzdem ganz schon mutig von dir.“
Kim und Georgia nickten zustimmend.
„Jetzt weiß ich auch warum du sie immer Herrin nennst.“ sagte Kim grinsend.

Die Vier unterhielten sich noch eine ganze Weile. Georgia und Mara erzählten Kim und Frida davon wie sie sich gefühlt hatten als sie sie mit ihren Eltern gesehen hatten. Die Beiden entschuldigten sich mehrmals dafür sie in so unangenehme Situation gebracht zu haben.
Nach und nach kamen nun auch die anderen Schülerinnen in den Schlafsaal. Die Meisten waren durch die Anwesenheit der Eltern der freien und der freiwilligen Schülerinnen, in den anderen Gruppen gab es davon einige, ein wenig mitgenommen. Doch niemand zeigte sich sonderlich eifersüchtig.
„So ist das nun mal, da kann keine von uns was dran ändern.“ sagte Larissa. „Ich bin ja ganz froh, das meine Eltern nicht hier gewesen sind. Im Gegensatz zu euren Eltern“ sie schaute Frida und Kim an „sind meine nicht sehr vorzeigbar.“ sagte sie und grinste verlegen. Sie hatte bisher nie von ihrer Familie erzählt.
Bis zum Mittagessen unterhielte sie sich noch weiter und mussten danach wieder in die Küche oder die Wäscherei gehen.


51. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 21.03.17 18:55

Tja so langsam neigt es sich zu Ende.Bald werden auch die Restlichen Versteigert.Hoffe das sie es gut erwieschen.

Aber eine Frage habe ich.Gibt es den keine Möglichkeit der Revision oder ein Urteil an zu fechten.So hätte zu mindestens der Vater von Mara eine Chance sie da vielleicht raus zu holen.Oder zu mindestens das Strafmass zu drücken.

Wie auch immer.Es ist eine schöne Geschichte.Vielen Dank.

mfg Wölchen
52. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 21.03.17 19:15

Hallo Wölchen,

wie es weiter geht, möchte ich noch nicht verraten, die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende, nur dieser Teil hier wird abgeschlossen werden.



Zitat

Aber eine Frage habe ich.Gibt es den keine Möglichkeit der Revision oder ein Urteil an zu fechten


Ich zitiere hier einfach mal ganz frech Wikipedia:

Zitat

Die Frist zur Revisionseinlegung beträgt nach § 341 Abs. 1 StPO eine Woche nach Verkündung des Urteils

Auch wenn die Gesetzte sich in der Zukunft geändert haben werden, so gibt es doch eine Frist für die Revision. Und diese beträgt sicher kein ganzes Jahr. Also hat ihr Vater da keine große Chance noch etwas herum zu reißen.



Zitat

Wie auch immer.Es ist eine schöne Geschichte

vielen Dank für das Lob.

HeMaDo
53. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 21.03.17 21:39

Ich zitiere hier einfach mal ganz frech Wikipedia:



Zitat

Die Frist zur Revisionseinlegung beträgt nach § 341 Abs. 1 StPO eine Woche nach Verkündung des Urteils


Auch wenn die Gesetzte sich in der Zukunft geändert haben werden, so gibt es doch eine Frist für die Revision. Und diese beträgt sicher kein ganzes Jahr. Also hat ihr Vater da keine große Chance noch etwas herum zu reißen.

Naja es sein den er kann Verfahrensfehler nach weisen.Und beweisen das sie nicht richtig über ihre Rechte und Möglichkeiten Aufgeklährt wurde.

Die letzte Möglichkeit währe eine Begnadigung zu erreichen.
54. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 21.03.17 21:53

Zitat

Die letzte Möglichkeit währe eine Begnadigung zu erreichen.

Das mag sein, aber ich habe mir über diese Möglichkeit ganz ehrlich gesagt überhaupt keine Gedanken gemacht. Denn dann wäre die Geschichte hier zumindest für Mara mit einem "Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage" beendet.
Und das ist hier zum Pech für Mara nicht im Sinne aller Leser vermute ich mal.

HeMaDo
55. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 21.03.17 22:51

Möglich.Aber anderseits,kannst du ja auch machen,das der VAter es schaft durch zu setzen und zu gewinnen.Als er damit dan Stolz vor seiner Tochter steht.Kan sie ja in einen Gewissenskonflikt kommen.Zum einen könnte sie ihre Freiheit wieder erlangen.Aber anderseits had sie da ein zu friedenes Leben erreicht.So kann sie ja ihre Freiheit genießen.Kehrt aber dan doch wieder zurück zu ihrer Besitzer/in.Vieleicht weil sie sich lieben gelehrnt haben oder weil es ihr dort halt gibt.Sie kann es ja wie Frida machen.Einen bestimmten Zeitrahmen ausmachen und das sie ein bestimmtes Ziel erreichen muß,damit sie ihre Freiheit wieder erlangen kann.Das Gericht kann das ja auch bestimmen.NAchdem sie sie angehört had.

Schon mal daran gedacht?
56. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 21.03.17 23:01

Zitat

Schon mal daran gedacht?


Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Mal sehen was sich da ergibt.
57. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Fehlermeldung am 21.03.17 23:25

Wo ist das Problem mit Mara ?
Ihr Vater ist doch Rechtsanwalt , also ein Gesetzverdreher
Geld hat er auch scheinbar
Zitat

Es gibt keine Regel und kein Gesetz das es verbietet daß eine Serva ihre Familie sehen darf. Die einzige Einschränkung ist die daß eine Serva nicht von ihren Angehörigen gekauft werden darf.“

Kein Freund oder Strohmann da , der sie kauf und dann an die Familie verleiht ?

Ne mach du mal die Geschichte ist gut so

Und ich freue mich schon auf das was da nach kommt
.
58. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 22.03.17 22:56


Zitat

Kein Freund oder Strohmann da , der sie kauf und dann an die Familie verleiht ?


Das wäre immerhin eine Möglichkeit. Diese kann aber auch nach hinten los gehen. Wer weiß was Maras Vater so alles versuchen wird. Ein wenig Zeit hat er ja noch.


HeMaDo
59. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 24.03.17 19:25

„Hallo Isabella.“ sagte Miss Wilhelmina „Nimm Platz.“
Isabella setzte sich ihr gegenüber an den Schreibtisch. „Zwei Wochen noch.“ sagte sie.
„Ja. Ab dem Wochenende werden die Schülerinnen frei haben. Am Besten du machst es wie sonst auch und fährst mit ihnen noch mal ins Museum oder ins Schwimmbad. Das lenkt sie ein wenig ab.“
„Ich denke das werde ich machen. Einige würden auch gerne noch mal einen Tag bei Lin verbringen. Aber das ist ganz sicher nicht für jede was.“ sagte Isabella nachdenklich.
„Das mag sein. Aber warum nicht?“ gab Miss Wilhelmina zurück. Hauptsache sie sind etwas abgelenkt. Die Anderen bekommen wir hier schon noch beschäftigt. Aber deshalb bist du nicht hier, oder?“
„Nein Miss. Ich frage mich ob ich das richtige getan habe.“ Isabella sah ein wenig ratlos aus.
„Das kann ich dir auch nicht sagen. Aber ich weiß ja nicht mal, was du meinst. Meinst du Maras Schwester? Oder eher Mara selbst? Ja, vielleicht hättest du ihr sagen sollen das ihre Schwester hier war. Aber auch ich kann dir nicht sagen ob es besser ist, wenn sie es weiß oder eben nicht. Oder meinst du deine Entscheidung an Emylias Schule zu gehen? Oder meinst du Frida?“ Miss Wilhelmina sah sie aufmunternd an „Vielleicht solltest du mir sagen, was davon du meinst.“
„Alles Miss.“ Isabella sah wirklich ziemlich ratlos aus.
„Also gleich alles auf einmal.“ Miss Wilhelmina lachte. „Und jemand mit so vielen Selbstzweifeln ist Lehrerin? Ich denke schon das deine Entscheidungen Hand und Fuß haben. Ich wüsste nicht, wann du jemals etwas wirklich unüberlegt getan hast.“ sie schaute kurz aus dem Fenster „Also Isabella, Deine Entscheidung als Schulleiterin zu Emylia zu gehen war denke ich, vollkommen richtig. Ich bedauere es zwar dich als Lehrerin zu verlieren aber für dich ist es sicher das Beste. Du hast keine eigene Gruppe um die du dich kümmern musst kannst aber immer noch als Lehrerin weiter arbeiten wenn es deine anderen Pflichten zulassen. Also wirst du den Anschluss auch nicht verlieren. Und wie du sicher weißt kannst du als Schulleiterin mindestens genau so viel bewirken.“
Isabella nickte.
„Auch als Maras Schwester hier aufgetaucht ist hast du sicher richtig gehandelt. Und offenbar hast du bei ihr ja auch einen gewissen Eindruck hinterlassen wenn sie dich schon um ein Stipendium bittet. Obwohl ich mir nicht so ganz sicher bin ob du ihr es nicht eher angedroht hast.“ Miss Wilhelmina sah sie fragend an.
„Ich habe ihr gesagt, wenn sie sich bemerkbar macht, bekommt sie Probleme mit mir ohne ihr genau zu sagen was das für welche sind. Und als sie gefragt hatte, das war als sie angerufen hatte, habe ich ihr das gesagt. Was hätte ich auch sonst sagen sollen? Wer hätte denn auch wissen können, das sie das gleich als Angebot nimmt?“
„Das hätte ich allerdings auch nicht gedacht. Aber jetzt hast du es ihr angeboten. Wenn sie also zu dir kommt, wirst du dir etwas einfallen lassen müssen.“
Isabella grinste breit. „Nein, das brauche ich nicht mal. Ich habe mit Emylia gesprochen. Sie sagt, ich habe in dieser Hinsicht freie Hand. Die wirtschaftliche Seite ist ihr vollkommen egal. Die Schule alleine ist sowieso finanziell nicht überlebensfähig. Aber ihr ist es vollkommen egal wie viel sie da rein steckt.“
Miss Wilhelmina nickte. „Sie hat so viel Geld da ist es das wirklich. Und besser so als wenn sie es wie andere für irgend welchen Luxusyachten oder so aus gibt.“ sie machte eine kurze Pause und holte ein Blatt Papier aus ihrem Schreibtisch. „Wo wir gerade dabei sind. Peter hat mir das hier gezeigt.“ sie gab Isabella das Blatt. „Er meint, das wäre das Richtige für den Erlös aus den Versteigerungen. Es gibt einige junge Frauen die auf der Straße leben weil sie zu hause weg gelaufen sind. Auch Emylia denkt, das ist eine gute Idee.“
„Was denken Sie darüber Miss?“ wollte Isabella wissen.
„Ich denke, es ist besser sie von der Straße zu holen bevor sie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Für diese Frauen ist es auf jeden Fall eine Alternative. Sie bekommen ein Dach über dem Kopf und eine Perspektive. Und wenn sie dann 18 sind können sie sich entscheiden Serva zu werden oder eben auch nicht. Auf jeden Fall ist die Chance, das sie nicht kriminell werden besser als wenn sie auf der Straße leben. Nicht alle haben das Glück daß jemand wie Emylia kommt und sie adoptiert so wie die Beiden in Vitórias Gruppe.“
„Da haben Sie sicher recht. Aber wie vielen Frauen würde man damit helfen? Viele sind das sicher nicht.“ gab Isabella zu bedenken.
„Das stimmt Isabella. Aber selbst wenn es nur ein paar sind, immer noch besser als garkeine. Außerdem,“ Miss Wilhelmina öffnete die unterste Schreibtischschublade und holte die Flasche mit dem Sherry und zwei Gläser hervor und schenkte langsam ein. „du weißt, das die Nachfrage nach Serva größer ist als das Angebot. Und wenn auch nur wenige sich nachher entscheiden hier her zu kommen, ist nicht nur ihnen damit geholfen.“
„Ich weiß nicht. Sie wissen das viele Leute sich lieber eine Serva kaufen die länger als die fünf Jahre bei ihnen bleiben.“ Sie nahm das ihr angebotene Glas entgegen und trank einen großen Schluck.
„Ich weiß Isabella. Aber so hart das jetzt auch klingt, in diesem Fall können wir die Regeln anpassen. Die meisten dieser Frauen haben keine Perspektive. Und was hindert uns daran ihnen zumindest anzubieten sich für, sagen wir zehn Jahre zu verpflichten anstatt für fünf?“
„Ich finde diese Idee nicht schlecht muss ich sagen, aber so etwas kann ich nicht gut heißen.“
„Isabella, ich kann dich verstehen, aber hättest du Maja gekauft wenn sie nur fünf Jahre hätte bei dir bleiben müssen?“
„Bitte, nicht das schon wieder. Sie wissen genau das ich das getan hätte. Und bitte nicht dieses Gerede über einen Markt und über Angebot und Nachfrage. Diese Frauen sind keine Ware die man verschachert wie, wie, wie Vieh. Sie sind Menschen.“
„Ich weiß das doch Isabella.“ Miss Wilhelmina seufzte leise und trank einen Schluck. „Und glaub mir, ich bin mir dessen immer bewusst. Es geht mir doch genau darum, diesen Frauen eine Chance zu geben. Und du musst doch selbst zugeben das die Chancen besser sind, vernünftige Herrschaften zu bekommen je länger sie bei ihnen bleiben. Dürfte doch auch ganz in deinem Sinne sein.“
„Ja? So wie diese Baroness? Die auch vorzugsweise Schülerinnen kauft, die länger als fünf Jahre bleiben müssen? Wahrscheinlich damit niemand mit bekommt, wenn sie einfach verschwinden?“
„Oh bitte Isabella. Nicht das schon wieder. Die Baroness ist eine ganz vernünftige Frau. Und es geht ihren Serva ganz bestimmt nicht schlecht. Warum nimmst du nicht einfach ihr Angebot an, dich auf ihrem Schloss selbst um zu sehen?“
„Natürlich. Ich bin mir sicher daß ich dann nichts verdächtiges finden werde. Sicher wird dann erst mal gründlich aufgeräumt bevor ich hin kommen würde.“
Miss Wilhelmina sah sie ernst an. „Wenn du wieder Streit mit ihr anfängst, dann verspreche ich dir, verbringst du deinen dir zustehenden Urlaub hier im Keller. Die ganzen zwei Wochen, glaub mir. Halt dich bitte einfach zurück. Sonst können Maja und Frida euren Umzug alleine durch ziehen.“
„Ja Miss Wilhelmina.“ sagte Isabella und kniff die Lippen zusammen. „Ich bin froh, das Emylia genau so denkt wie ich und diese Schule ganz sicher keine Schülerinnen an sie verkaufen würde.“
„In diesem Punkt werden wir uns vermutlich nie einig werden Isabella.“ sagte Miss Wilhelmina resigniert.
„Vermutlich nicht, nein.“
„Lassen wir das besser. Ich habe nicht vor, mich mit dir darüber zu streiten. Du hast deinen Standpunkt und ich habe meinen. Wir müssen nicht immer einer Meinung sein und ich respektiere deine Meinung. Bitte respektiere du meine eben so.“
„Sie haben ja recht Miss.“ Isabella atmete tief durch. „Ich werde mich zurückhalten.“
„Mehr verlange ich in diesem Fall auch nicht von dir. Lass uns lieber wieder von deinen Problemen reden, deshalb bist du doch hier her gekommen, oder?“ Sie schenkte Isabella nach. „Wir waren bei Maras Schwester. Ich denke, du hast richtig gehandelt. Selbst wenn es nur dafür gut ist, das sie nach den zwei Jahren eine andere Sichtweise hat. Sie hat nach den zwei Jahren mit eigenen Augen gesehen, was es heißt Serva zu sein. So wie ich sie einschätze wird sie sicher nicht nach einem Jahr abbrechen. Was Mara angeht, ich weiß nicht ob es gut war ihr zu verschweigen das ihre Schwester nach ihr gesucht hat. Sie wird es auf jeden Fall erfahren, so oder so. Die Frage ist, wie wird sie von uns denken wenn sie erfährt, das wir ihr das verschwiegen haben?“
„Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Aber ich weiß nicht, ob ich es ihr sagen soll oder lieber nicht, ich habe mit bekommen das sie nicht sonderlich begeistert war, Fridas und Kims Eltern zu sehen.“
„Es hat sie ziemlich mitgenommen. Deshalb habe ich sie auch mit dieser Sally raus geschickt um ihr die Schule zu zeigen. Aber ich fürchte, sie wird sie spätestens im Schlafsaal gesehen haben.“
Isabella sah kurz auf. „Ja, hat sie. Es hat sie ziemlich mitgenommen Frida und ihre Schwester zu sehen.“
„Ich verstehe daß es schwer für sie sein muss. Aber sie kann sich nicht vor der Tatsache verstecken daß es auch andere Familien gibt. So oder so wird sie irgend wann damit klar kommen müssen.“
„Ja Miss, ich würde es ihr nur gerne etwas leichter machen. Nur weiß ich nicht wie ich das tun soll.“
„Wie willst du es ihr denn leichter machen? Das wird niemand schaffen. Aber dir ist in solchen Situationen bisher immer etwas eingefallen. Rede mit ihr und erklär ihr das Frida ihre Schwester auch für eine Weile nicht sehen kann.“
„Das werde ich nachher sowieso noch machen. Ich habe ihr versprochen vor dem Abendessen noch einmal zu ihr zu kommen.“
„Gut. Tu das. Und damit zum letzten Punkt der dich zweifeln lässt, Frida.“
„Was soll ich dazu sagen? Ich glaube, es schadet ihr auf jeden Fall nicht. Ich habe mich vorhin mit ihren Eltern unterhalten, eigentlich ganz nette Leute. Aber sie haben selbst zugegeben daß sie nicht die besten Eltern waren. Ein Kind auf irgend welche teuren Privatschulen und Internate zu schicken reicht eben nicht aus. Sie haben mich darum gebeten, sie dazu zu bringen endlich zu studieren. “
„Ich habe lange mit ihr geredet als sie zu mir kam und darum gebeten hat, ihren Status zu ändern.“ Miss Wilhelmina reichte Isabella einen Zigarillo und zündete sich selbst einen an.
„Das ist ganz sicher nicht meine Idee gewesen. Ich war ziemlich überrascht als sie damit an kam.“ erklärte Isabella.
„Das weiß ich. Hätte ich das Gefühl gehabt, daß es nicht ganz allein von ihr selbst kam hätte ich dem nie zugestimmt. Das Einzige, was du dir vorzuwerfen hast ist vielleicht, daß du sie zu gut behandelt hast während ihres Probemonats. Aber das ist auch schon alles.“ Miss Wilhelmina trank einen Schluck und zog an ihrem Zigarillo. Sie blies den Rauch Richtung Decke und beobachtete, wie sich die Wolke langsam auflöste. „Also egal welche deiner Entscheidungen du anzweifelst, ich kann an keiner etwas schlechtes entdecken. Du hast so gehandelt, wie ich dich kennen gelernt habe. Du denkst eher an Andere als an dich. Manchmal gehst du dabei zwar ein wenig unkonventionell vor aber bisher ist dabei am Ende noch nichts schlechtes bei heraus gekommen. Warum machst du dir eigentlich Sorgen?“
Isabella sah sie eine Weile schweigend an. Dann sagte sie: „Ich bin mir einfach nicht sicher ob es eine gute Idee ist, Kira ein Stipendium zu geben. Genau so wenig bin ich mir Sicher ob es eine gute Idee ist, Frida zu uns zu nehmen. Das heißt für beide daß sie lange Zeit nichts vom richtigen Leben mit bekommen.“
„Und? Das sind für Kira zwei Jahre, für Frida fünf. Außerdem ist das doch keine verloren Zeit für die Beiden. Lass Frida doch studieren wenn sie es selbst auch will. Wir leben nicht mehr im 22. Jahrhundert. Man muss für die wenigsten Fächer noch auf eine Hochschule gehen wenn man studieren will. Mein Bruder hat einen Doktortitel der Universität von Cambridge. Und dabei hat er Selawik, das liegt nördlich des Polarkreises in Alaska und hat gerade mal 500 Einwohner, noch nie verlassen.“
„Ich wusste nicht, das Sie einen Bruder haben.“ sagte Isabella erstaunt.
„Das muss ich ja auch nicht jedem auf die Nase binden.“ Miss Isabella zwinkerte ihr zu. „Wenn du sonst nichts mehr auf dem Herzen hast, ich muss noch mit Peter sprechen.“ sie tippte auf das Papier welches noch vor Isabella lag. „Ich glaube, er hat da schon ein Gebäude in Betracht gezogen, ganz hier in der Nähe.“
„Na, das passt ja. Dann können die Frauen gleich hier mit unterrichtet werden.“ sagte Isabella lachend.
„So ungefähr hatte er sich das wohl vorgestellt.“ Auch Miss Wilhelmina lachte nun.
Isabella verabschiedete sich mit einem Knicks und verließ das Büro. Es war gerade mal früher Nachmittag. Sie fragte sich, warum sie bis zum Abend warten sollte und ging in den Schlafsaal.



„Andere dabei zu beobachten gehört sich mal garnich.“ schimpfte Kim und sah Larissa verärgert an.
„Stell dich doch nicht so an. Außerdem, unter der Decke sieht man ja fast garnichts.“ sagte diese grinsend.
Mara schaute kurz von ihrem Pad auf. „Stimmt, was hätte ich da denn lernen sollen, lasst demnächst gefälligst die Decke einfach weg.“
„Wie jetz? Du ooch?“ Kim schaute nun Mara entrüstet an. „Ihr seid doch alle Spanner.“ Sie verschränkte die Arme und lehnte sich demonstrativ in ihr Kissen.“ Georgia beobachtete die Drei dagegen nur amüsiert.
„Du findst des ooch noch lustich Wa?“ sagte Kim „Solln wir es am Besten gleich hier und jetz machen damit alle was von haben?“ Kim sah sehr verärgert aus. Mara hatte ihr Pad bei Seite gelegt und lachte laut. Auch Georgia musste sich sehr zusammen reißen um nicht laut los zu lachen. Sie fasste Kim im Nacken, zog sie zu sich heran und gab ihr einen langen Kuss.
„Ist doch schon mal ein guter Anfang.“ sagte Larissa und prustete nun auch los.
Kim löste sich von Georgia „Ihr seid doch alles perverse hier.“ sagte sie.
„Sagt die, die bei Miss Lin am liebsten alles selber ausprobiert hätte.“ sagte Miss Isabella trocken. Sie stand plötzlich zwischen den Betten, niemand hatte bemerkt wie sie in den Schlafsaal gekommen war. Alle sahen sie an und wollten auf stehen.
„Bleibt ruhig sitzen. Ihr könnt gleich weiter diskutieren, ich muss mal mit Mara reden. Kommst du bitte mal mit?“
Alle sahen nun Mara an. Sie stand auf und zuckte mit den Schultern als sie Miss Isabella aus dem Schlafsaal folgte.

Mara war Miss Isabella in den Garten gefolgt wo sich um diese Zeit nur sehr wenige Schülerinnen befanden. Miss Isabella spazierte langsam über den Weg und zündete sich einen Zigarillo an. „Keine Angst, nichts schlimmes.“ sagte sie als Mara sie nach einer Weile fragend an sah. „Du hast gestern mit bekommen das Fridas Schwester hier war.“
Mara nickte nur. Wenn das Gespräch in diese Richtung gehen sollte, dann fragte sie sich, was dann wohl ein schlimmes Gespräch sein sollte.
„Guck nicht so bedröppelt aus der Wäsche, das steht dir nicht. Ich kann mir denken, daß es für dich schwer sein musste sie zu sehen. Aber denkst du denn, daß du immer von so etwas verschont bleibst? Mit so etwas musst du leider einfach leben. Du kannst nicht jedes Mal wenn du eine glückliche Familie siehst in Tränen aus brechen. Du wirst so etwas noch öfter sehen werden. Das ist einfach so.“
„Ich weiß Miss, aber es tut einfach weh. Ich würde mich so gerne bei ihr entschuldigen dafür das ich sie so angeschrien habe. Das tut mir so leid. Und das alles nur wegen dieser blöden Jacke. Wäre ich damals nicht so wütend geworden wäre ich nicht mal hier.“
„Ob das so ist, kann dir niemand sagen. Fakt ist, das was passiert ist, kannst du nicht rückgängig machen. Aber ich bin mir sicher, das du Gelegenheit dazu bekommen wirst, dich bei ihr zu entschuldigen. Vielleicht nicht balde aber bestimmt auch nicht erst in zehn Jahren.“
„Nein, in 25 Jahren wenn ich Glück habe. Dann bin ich 45 und Kiki ist 43. Dann sind wir alte Frauen und es interessiert keinen mehr weil wir uns schon garnicht mehr kennen.“ sagte Mara resigniert.
„Weißt du, du hast in den letzten beiden Wochen einige Leute kennen gelernt die Interesse haben dich zu ersteigern.“ Isabella musste schlucken als sie das sagte. „Und ich glaube, keiner und keine von denen würde dir den Kontakt zu deiner Familie verbieten. Im Gegenteil, ich habe die Erfahrung gemacht, daß es eher die Serva sind, die den Kontakt nicht mehr wollen. Nicht nur bei Maja. Ich musste sie regelrecht dazu drängen sich endlich bei ihren Eltern zu melden.“
„Und dann? Ich habe nicht vor einen von denen zu heiraten oder so. Dazu muss schon mehr kommen als das mich jemand kauft.“ sagte sie ein wenig trotzig.
Miss Isabella sah sie kurz an und lachte. „Was denn? Das du dich in jemanden verliebst?“
„Ja, zum Beispiel. Was ist denn daran so schlimm an sowas zu glauben?“
„Nichts. Was soll daran schlimm sein? Aber das ist ein Thema über das du am Besten mal mit Klara reden solltest, da bin ich sicher nicht die richtige für. Sie hat da einen viel besseren Blick drauf als ich. Jedenfalls, mit Majas Familie verstehe ich mich prächtig. Warum sollte das bei dir anders sein?“
„Sich mit meiner Mutter zu verstehen das schafft glaube ich nicht jeder.“ gab Mara zu bedenken.
„Niemand kann sich mit jedem gut verstehen, das ist genau so eine Tatsache die du einfach hinnehmen musst.“
„Das ist mir auch vollkommen egal. Mit meinen Eltern habe ich mich sowieso nicht mehr so gut verstanden. Aber ich will nicht, das Kiki denkt, ich bin ihr immer noch böse. Sie kann doch am allerwenigsten dafür was passiert ist.“
Isabella warf ihr einen kurzen Blick zu und zog an ihrem Zigarillo. Sie dachte darüber nach daß sie in den letzten Wochen nicht nur einmal recht dumme Dinge getan hatte und überlegte, ob sie noch einmal das Glück hatte, das dies gut aus gehen würde. Oder lag es letztlich garnicht am Glück? Was sie nun tat war ein Risiko aber vielleicht auch eine Chance. „Was denn für eine Jacke? So eine hellbraune Lederjacke mit Pelzbesatz und gefüttertem Kragen die kein normaler Mensch im Sommer anziehen würde?“ fragte sie.
„Ja, genau so eine. Meine Eltern hatten sie mir zum Geburtstag geschenkt. Und Kiki hatte sie einfach aus meinem Schrank geholt und angezogen. Ich wollte, daß sie sie wieder aus zieht und hab sie deswegen an geschrien. Meine Eltern haben gesagt, ich soll ihr doch die Freude lassen. Sie würde sie ja nicht kaputt machen. Aber das war meine Jacke und ich hatte sie bis da hin noch nicht mal selber an gezogen außer um sie an zu probieren.“ Miss Isabella schaute Mara an, sie schien sich gerade so einiges von der Seele zu reden. „Wissen Sie Miss, jetzt würde ich sie ihr einfach schenken, ich brauch sie ja nicht mehr.“ sagte Mara leise. Sie gingen noch einige Schritte dann blieb Mara abrupt stehen und sah Miss Isabella erstaunt an. „Wo… Woher wissen Sie das?“
„Blitzmerker.“ sagte Miss Isabella trocken. „Weil ich die Jacke vor ein paar Wochen gesehen habe. Ich hab mich noch gefragt, wie man sowas im Sommer nur an ziehen kann.“
„Sie haben was? Wie das denn?“ Mara schien ein wenig verwirrt.
„Setz dich bitte.“ sagte Miss Isabella und deutete auf eine Bank neben dem Weg.
Mara setzte sich und sah Miss Isabella immer noch fragend an. Diese setzte sich neben sie, machte die Beine lang und legte sie über Kreuz. „Ich glaube nicht daß deine Schwester dir deswegen noch böse ist. Sie war vor ein paar Wochen hier und hat nach dir gefragt.“ sie machte sich darauf gefasst, das Mara schreien würde oder anfing zu weinen oder versuchten würde weg zu laufen.
„Und Sie haben sie weg geschickt?“ fragte Mara und schluckte.
„Nein, das war Miss Wilhelmina.“ Miss Isabella beschloss Mara die ganze Wahrheit zu sagen. Ich habe mich an dem Abend noch mit ihr bei Klara getroffen. Sie wollte mit dir sprechen. Aber ich musste ihr das Selbe sagen wie Miss Wilhelmina, nämlich, daß das nicht geht.“ sie beobachtete Mara eingehend doch diese blieb einfach still sitzen und schaute relativ ruhig gerade aus. „Ich habe ihr ein Bild von dir gegeben. Und am Morgen danach hat sie sich im Gebüsch versteckt als ihr euren Morgenlauf gemacht habt.“
Mara sah sie für einen langen Moment schweigend an und brach dann in lautes Gelächter aus. Miss Isabella sah sie verwundert an. Als sie sich wieder beruhigt hatte sagte sie „War das der Morgen wo Chris das erste Mal den Morgenlauf geleitet hat?“
Miss Isabella nickte nur. Sie fragte sich gerade ob das nicht zu viel gewesen war.
„Wir haben alle gedacht, Sie würden sich mit dem Busch unterhalten. Das sah so albern aus.“ sagte Mara breit grinsend.
Auch Miss Isabella musste nun lachen. Teils aus Erleichterung, teils weil sie nie gedacht hätte, das eine ihrer Schülerinnen überhaupt irgend etwas gemerkt hatte und sie nie gedacht hätte daß das so albern ausgesehen hatte. „Ich hatte ihr vorher mehrmals gesagt, sie soll sich ja nicht bemerkbar machen.“
„Wie geht es ihr?“ fragte Mara. Sie hatte wieder ein ernstes Gesicht aufgesetzt.
„Ich glaube, es geht ihr ganz gut. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, daß es ihr danach besser ging. Sie hat mich nachher noch angerufen und mir Bescheid gesagt daß sie wieder gut zu Hause angekommen ist.“
Die Beiden schwiegen eine Weile. „Vielen Dank Miss Isabella.“ sagte Mara leise, sie schien erleichtert zu sein. „Wenn sie Sie angerufen hat, dann haben Sie doch auch ihre Nummer, oder?“ Miss Isabella nickte. „Können Sie sie bitte anrufen und ihr sagen daß sie die Jacke behalten kann und daß es mir leid tut?“
Miss Isabella überlegte kurz und entschloss sich ihr nun auch den Rest zu erzählen. „Nein, das werd ich nicht tun. Ich werde es ihr persönlich sagen. So in einem halben Jahr wenn sie mit der Oberschule fertig ist und meine Schülerin wird. Wenn nicht, werde ich dann anrufen.“
„Wieso sollte sie Ihre Schülerin werden?“ fragte Mara verwundert.
„Sie hat danach gefragt ob das Stipendium das ich ihr angedroht habe für den Fall das sie sich in dem Busch doch bemerkbar machen sollte auch noch gilt wenn sie mit der Oberschule fertig ist. Ich habe den...“
„Sie hat was?“ unterbrach Mara sie laut. „Sie will Serva werden? Die ist doch nicht mehr ganz dicht! Die weiß doch garnicht, was das heißt.“
„Mara!“ sagte Miss Isabella streng. „Setz dich bitte wieder und hör auf so zu schreien.“
Mara hatte nicht einmal gemerkt daß sie aufgesprungen war und nun vor Miss Isabella stand. „Entschuldigung Miss.“ sagte sie kleinlaut und setzte sich wieder.
„Ich habe den Eindruck, sie weiß das besser als du es vor zwei Jahren wusstest. Ich denke, daß sie sich, nachdem du sie in Frankfurt fast überfahren hättest, ziemlich eingehend informiert hat. Sie hat sicher nicht ohne...“
„Ich habe was?“ Wieder war Mara auf gesprungen und laut geworden.
„Mara, jetzt langt es aber. Setz dich hin und hör auf mich dauernd an zu schreien!“ sagte Miss Isabella. „Hier nimm, das beruhigt dich vielleicht.“ sagte sie und hielt ihr einen Zigarillo hin.
Mara nahm diesen und Miss Isabella gab ihr Feuer. Sie zog einmal daran und hustete heftig. „Meine Güte, was ist das denn?“ fragte sie mit Tränenden Augen.
„Auf jeden Fall keine Zigarette.“ sagte Miss Isabella grinsend. „Darf ich jetzt weiter reden?“
„Entschuldigung Miss.“ sagte Mara, zog noch mal an dem Zigarillo und musste erneut husten.
„Du hast sie in Frankfurt beinahe überfahren. Sie hat dich im Fernsehen gesehen als du auf irgend einer Bank gesessen hast. Die hat sie erkannt oder besser den Platz wo die steht und sich von eurem Vater da hin fahren lassen. Erinnerst du dich noch daran als du erzählt hast das dir eine Verrückte vors Auto gesprungen ist als du mit Julian in Frankfurt warst?“
Mara nickte nur knapp.
„Das war deine Schwester.“ sagte Miss Isabella.
„Die Verrückte mit den knallrot gefärbten Haaren? Wieso hat sie sich das denn angetan? Das sah doch furchtbar aus. So hätte ich sie nie erkannt. Und sie hat mich direkt angesehen.“ Mara musste Lachen als sie weiter sprach. „Und ich hab ihr noch den Vogel gezeigt.“
„Ich vermute mal aus dem selben Grund, warum sie mitten im Sommer diese viel zu warme Jacke an hat. Sie eifert dir nach.“
„Na toll. Hoffentlich nicht. Sie muss nicht den selben Mist machen den ich gemacht habe.“ sagte Mara „Ich glaube, da ist es wirklich besser wenn sie auf die Schule geht ohne sowas zu machen.“
„Das denke ich auch. Aber bis da hin ist es ja noch eine Weile. Wer weiß ob sie das bis da hin noch will.“ sagte Miss Isabella. „Sie hatte schon gefragt ob sie nicht hier sofort zur Schule gehen kann um dich zu sehen. Ich hab ihr gesagt, daß das nichts bringen würde und daß das außerdem niemand machen würde.“
„Na der hätte ich was erzählt.“ sagte Mara.
„Das hab ich ihr auch gesagt. Aber wenn sie nach ihrem Schulabschluss zu mir kommt, dann werde ich garantiert nicht nein sagen. Ich nehme an, bis dahin hat sie es sich noch mal gründlich überlegt. Denn dumm ist sie ganz sicher nicht. Ich glaube ohne Stipendium würde sie das nicht machen.“
„Wer weiß.“ sagte Mara. Sie zog noch einmal an dem Zigarillo und hustete.

„Komm, lass uns rein gehen.“ sagte Miss Isabella. „Ich hab keine Lust, nass zu werden.“ Tatsächlich hatte es angefangen zu nieseln während sie sich unterhalten hatten. Langsam gingen sie wieder zurück, durch den Garten und den Durchgang zum Hof. Mara wollte gerade ins Hauptgebäude gehen da sagte Miss Isabella: „Halt, den nimmst du nicht mit rein. Im Haus ist rauchen verboten.“
Mara ging über den Hof zu der einzigen Ecke in der ein Ascher stand und brachte den Zigarillo weg. Sie ging zurück zum Eingang wo Miss Isabella noch stand.
„Miss, vielen Dank.“ sagte sie und umarmte ihre Lehrerin. „Danke das Sie Kiki gesagt haben wo sie mich sehen kann und danke das Sie mir das alles gesagt haben. Das hat richtig gut getan Miss.“ sie löste die Umarmung und ging in den Schlafsaal zurück.
Isabella schaute noch eine Weile hinter ihr her und atmete dann erleichtert auf. Sie hätte nie damit gerechnet daß es so leicht werden würde ihr alles zu erzählen.

Der Rest der Woche war für die Schülerinnen nur wenig anstrengend. Am Sonntag Nachmittag erklärte Miss Isabella ihnen daß sie ab sofort auch keinen Küchen- und Wäschedienst mehr hätten und sich statt dessen die letzten beiden Wochen auf die Auktion vorbereiten sollten. Wie sie das machen sollten erklärte sie ihnen jedoch nicht. Um sie abzulenken fuhr Miss Isabella mit ihnen in der folgenden Woche zwei mal ins Schwimmbad und einmal in ein Schokoladenmuseum wovon besonders Larissa überaus begeistert war.
In der letzten Woche mussten alle Schülerinnen noch einmal zur Ärztin gehen und sich eingehend untersuchen lassen. Jede bekam noch eine neue Tunika die sie während der Versteigerung tragen sollten. Diese war im selben Beige gehalten wie ihre anderen Tuniken, war jedoch an allen Rändern dunkelgrün gesäumt. Sie mussten ihre restliche Kleidung zum Waschen geben und jede Schülerin bekam noch einmal eine Grundausstattung an allen nötigen Sachen wie Seife, Shampoo, Creme und anderen Dingen die sie im Laufe der Zeit brauchen würden.

Mittlerweile hatten es alle gemerkt und vor allem auch begriffen daß ihre letzten Tag in der Schule angebrochen waren. Einige wurden sehr still, andere immer nervöser je mehr sich der Tag der Versteigerung näherte. Kim und Georgia verbrachten jede freie Minute zusammen und immer öfter saßen sie Arm in Arm auf einem Bett und weinten. Miss Isabella hatte alle Hände voll zu tun um die Schülerinnen die sie jetzt schon nicht mehr waren, zu beruhigen. Maja war in dieser Woche ebenfalls dauernd in der Schule und half ihr dabei so gut sie konnte. Die Ärztin musste mehr als einmal in den Schlafsaal kommen um der einen oder anderen Schülerin ein leichtes Beruhigungsmittel zu geben. Lediglich Chris und Frida waren immer recht ruhig und gelassen. Sie versuchten ebenfalls ihre Mitschülerinnen so gut sie konnten zu beruhigen.

Am Freitag zum Abendessen bekamen die Schülerinnen nicht viel herunter doch Miss Isabella forderte alle auf, genug zu essen und zu trinken. Nach dem Abendessen brachte sie die Gruppe in den Schlafsaal und blieb den ganzen Abend dort. Sie kontrollierte noch einmal ob alle sich die Sachen für den morgigen Tag zurecht gelegt hatten und das diese wirklich sauber und ordentlich waren. Sie führte noch einmal eine Inspektion durch bei der sie zwar sehr genau aber nicht sonderlich streng war. Außerdem überwachte sie das Packen und kontrollierte ob die Schülerinnen auch wirklich alles eingepackt hatten. Kurz vor dem zu Bett gehen standen alle Reisetaschen fast fertig gepackt vor den nun fast leeren Schränken der Schülerinnen. Nur die Sachen die sie für Morgen brauchen würden befanden sich nicht darin.

Als der Gong ertönte der die Schülerinnen ins Bett schickte ging sie zu jeder einzelnen Schülerin und nahm sie in die Arme.
„So, und jetzt wird geschlafen. Das gilt für euch alle.“ sagte sie noch nachdem alle in ihren Betten lagen. „Ich wünsche euch eine ruhige Nacht und bitte, versucht zu schlafen. Es bringt niemandem etwas wenn ihr die ganze Nacht wach seid.“ Dann verließ sie den Schlafsaal und schloss leise die Tür.


60. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Zwerglein am 25.03.17 00:58


Zitat

„Ja? So wie diese Baroness? Die auch vorzugsweise Schülerinnen kauft, die länger als fünf Jahre bleiben müssen? Wahrscheinlich damit niemand mit bekommt, wenn sie einfach verschwinden?“


Isabella hat ihre vorgefertigte Meinung über die Baroness immer noch nicht geändert.

Zitat

„Ja Miss Wilhelmina.“ sagte Isabella und kniff die Lippen zusammen. „Ich bin froh, das Emylia genau so denkt wie ich und diese Schule ganz sicher keine Schülerinnen an sie verkaufen würde.“


Ich dachte es gibt eine Versteigerung.

Warum kann dann die Schule bestimmen an wen und an wen nicht, die Servas verkauft werden?

Danke für die Fortsetzung

-----
Gruß vom Zwerglein
61. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 25.03.17 01:12

Hallo Zwerglein,


Zitat

Isabella hat ihre vorgefertigte Meinung über die Baroness immer noch nicht geändert.

Nein, das hat sie noch nicht. Aber vielleicht ändert sie diese mal irgend wann. Doch dazu gehört sicher mehr als nur Beteuerungen von Anderen.



Zitat

Ich dachte es gibt eine Versteigerung. Warum kann dann die Schule bestimmen an wen und an wen nicht, die Servas verkauft werden?

Es gibt eine Versteigerung. Aber die öffentlichen Schulen können sich die potentiellen Käufer nicht aussuchen. Das Einzige was dafür sorgt daß eine Schülerin nicht an jemanden versteigert werden kann der eventuell gewalttätig ist sind Sperrlisten auf die Personen kommen die bereits gezeigt haben nicht genug Verantwortungsbewusstsein zu besitzen.

Die Schule an die Isabella wechselt ist eine private Schule die faktisch Emylia gehört und die sich ihre potentiellen Käufer besser und nach strengeren Kriterien aussuchen kann und das auch tut. So kommt es das dort eben viele Personen die an den öffentlichen Schulen eine Serva kaufen können dies an dieser Schule nicht können.


HeMaDo
62. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Zwerglein am 25.03.17 02:16

Zitat
Hallo Zwerglein,


Zitat

Isabella hat ihre vorgefertigte Meinung über die Baroness immer noch nicht geändert.

Nein, das hat sie noch nicht. Aber vielleicht ändert sie diese mal irgend wann. Doch dazu gehört sicher mehr als nur Beteuerungen von Anderen.



Zitat

Ich dachte es gibt eine Versteigerung. Warum kann dann die Schule bestimmen an wen und an wen nicht, die Servas verkauft werden?

Es gibt eine Versteigerung. Aber die öffentlichen Schulen können sich die potentiellen Käufer nicht aussuchen. Das Einzige was dafür sorgt daß eine Schülerin nicht an jemanden versteigert werden kann der eventuell gewalttätig ist sind Sperrlisten auf die Personen kommen die bereits gezeigt haben nicht genug Verantwortungsbewusstsein zu besitzen.

Die Schule an die Isabella wechselt ist eine private Schule die faktisch Emylia gehört und die sich ihre potentiellen Käufer besser und nach strengeren Kriterien aussuchen kann und das auch tut. So kommt es das dort eben viele Personen die an den öffentlichen Schulen eine Serva kaufen können dies an dieser Schule nicht können.


HeMaDo



Danke für die Aufklärung!

-----
Gruß vom Zwerglein
63. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 25.03.17 17:25

12 – Abschied


Isabella wachte auf noch bevor der Wecker sich bemerkbar machte. Ein kurzer Blick auf diesen zeigte ihr das sie noch fünf Minuten Zeit hatte. Draußen war es noch dunkel, die Sonne würde erst in etwa zwei Stunden auf gehen. Doch sie hatte 16 Jahre Zeit gehabt sich an diesen Rhythmus zu gewöhnen und würde ihn sicher nicht so schnell ablegen können. Obwohl sie vollkommen ruhig im Bett lag zappelte Maja unruhig hin und her. Sie ahnte was sie träumte, oft genug hatte sie sie danach gefragt. Also machte sie sich den Spaß und rief mit lauter und möglichst hoher Stimme „Alle auf stehen! Das gilt auch für dich neun!“ Einen Augenblick später saß Maja kerzengerade im Bett, sprang auf und stand dann neben dem Bett. Es dauerte noch einen weiteren Moment bis sie realisiert hatte das sie nicht mehr in der Schule war.
Sie drehte sich um und sagte verschlafen „Das ist gemein von dir Herrin.“
„Dir auch einen schönen guten Morgen mein Schatz.“ sagte Isabella grinsend. „Und jetzt zieh deine Sportsachen an, ich wecke mal meine Schülerinnen, wenn Chris das nicht schon macht.“
Sie stand auf und im selben Moment begann der Wecker zu klingeln. Sie zog sich selbst schnell die Sportsachen an und ging zum Schlafsaal. Dort angekommen öffnete sie die Tür und fragte sich ob sie zu früh aufgestanden war. Alle Schülerinnen lagen noch friedlich in ihren Betten und schliefen tief und fest.
„Was ist denn hier los?“ rief sie. „Warum seid ihr noch nicht fertig? Chris, du sollst sie doch wecken, oder hast du auch verschlafen?“
Die Schülerinnen waren bereits bei ihrem ersten Satz dabei aus den Betten zu springen und sich die Sportsachen an zu ziehen. Nur Chris lag noch in ihrem Bett. Sie sah genauer hin und stellte fest daß diese die Decke bis zur Nase hoch gezogen hatte und wild am Zappeln war. Nun ging sie zu Chris Bett und zog ihr die Decke weg. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus.
„Kann es sein daß du ihnen schon gestern Abend angekündigt hast, das der Morgenlauf heute nicht ausfallen wird, nur weil sie die Schule verlassen?“ fragte sie nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte.
Chris nickte nur, zu einer anderen Reaktion war sie gerade auch nicht fähig. Sie lag mit weit abgespreizten Armen und Beinen im Bett und ihre Hand- und Fußgelenke waren mit mehreren Stoffstreifen die offenbar von einem Betttuch stammten an den Bettpfosten gefesselt und in ihrem Mund hatte sie ihre Gerte die ebenfalls mit mehreren Stoffstreifen die um ihren Nacken herum liefen fixiert war.
Miss Isabella öffnete die Knoten in den Stoffstreifen die Chris Handgelenke fesselten und musste noch immer grinsen. Doch ihr war klar, daß sie das so nicht durchgehen lassen konnte. Allerdings war für eine normale Bestrafung der Schuldigen, eine alleine hätte Chris sicher nicht so fesseln können ohne daß sie sich gewehrt hätte, heute keine Zeit mehr. Außerdem würden sich die Käuferinnen und Käufer sicher über Striemen auf den Rücken der Frauen nicht freuen.
„Wer war das?“ fragte sie laut und deutete auf Chris die gerade dabei war sich zu entfesseln. Doch keine der Schülerinnen meldete sich.
„Tja, was machen wir denn da?“ Miss Isabella ging, noch immer grinsend, vor der Reihe der Schülerinnen entlang. „Ich gehe einfach mal davon aus, das ihr alle mit geholfen habt, Chris zu fesseln um euren Morgenlauf ausfallen zu lassen.“ trotz ihrer entspannten Mine war sie fieberhaft am Überlegen was sie nun mit den Schülerinnen machen sollte. Als Chris gerade splitternackt aus dem Waschraum kam hatte sie eine Idee. „Wisst ihr was, ihr habt eigentlich recht.“ sagte sie freundlich. „Wir lassen den Morgenlauf einfach ausfallen. Zumindest für euch. Chris, du gehst bitte trotzdem laufen, Maja wartet draußen bereits. Lasst euch aber ruhig Zeit. Lauft meinetwegen zwei oder drei Runden mehr anstatt die Haltungen zu üben. Das ist bei Maja nicht mehr nötig.“
Chris sah sie überrascht an, sagte aber lieber nichts und verließ in ihren Sportsachen den Schlafsaal.
Miss Isabella schaute ihr hinter her und wartete bis sie die Tür geschlossen hatte.
„So, ihr Anderen zieht euch jetzt aus.“ sagte sie mit noch immer sehr freundlichem Ton.
Nur zögernd zogen die Schülerinnen ihre Sportsachen aus und legten diese auf die Betten.
„Prima, und jetzt, mit kommen.“ sagte sie und öffnete die Tür. Die Frauen folgten ihr nur widerwillig auf den Flur und in den Hof. „Das geht aber auch schneller.“ rief sie und holte mit der Gerte aus. Diese hinterließ auf Fridas nacktem Hintern einen roten Striemen. Als die Frauen noch immer nicht schneller gingen bekam Mara die Gerte zu spüren und lief augenblicklich schneller. Die Anderen hatten das mit bekommen bewegten sich nun zügig nach draußen. Auf dem Hof angekommen ließ Miss Isabella sie auf der Bühne Aufstellung nehmen.
„So, jetzt macht mal ein paar schöne Liegestütze.“ rief sie. Die Frauen gingen auf den Boden und begannen mit Liegestützen. Als eine Gruppe Schülerinnen in den Hof gelaufen kam die ihren Morgenlauf bereits hinter sich hatten ließ Miss Isabella sie Situps machen. Einige der anderen Schülerinnen blieben tuschelnd stehen und beobachteten das Schauspiel. Als die nächste Gruppe herein kam mussten sie Hampelmänner machen. So ging es eine ganze Weile. Jedes mal wenn eine weitere Gruppe herein kam änderte Miss Isabella die Übung. Als Chris und Maja nach einer ganzen Weile durch das Tor herein gelaufen kamen sahen sie das gut die Hälfte aller Schülerinnen im Hof standen und zur Bühne schauten. Sie gingen ebenfalls zur Bühne um zu sehen was dort los war.
„Chris, gut, das du da bist, Komm rauf.“ sagte Miss Isabella. Sie reichte ihr die Gerte und sagte leise zu ihr „Noch ein paar mal die Haltungen durch gehen und dann zurück in den Schlafsaal. Dann will ich euch pünktlich im Speisesaal sehen. Aber hau ja nicht zu fest zu.“
Chris nickte und Miss Isabella ging von der Bühne herunter zu Maja die sich das Schauspiel lachend an sah und beobachtete mit ihr zusammen wie Chris die mittlerweile ziemlich verschwitzten Frauen knien ließ. Sie kontrollierte gewissenhaft die Haltung und korrigierte diese auch bei einigen und ließ sie dann stehen und sich präsentieren, was den Meisten so ganz nackt ziemlich unangenehm war. Dabei gab Chris wie gewohnt jeder einen leichten Schlag mit der Gerte auf den Hintern der aber keine Spuren hinterließ. Dies wiederholte sie noch ein paar mal und lief dann mit ihren Mitschülerinnen zurück in den Schlafsaal wo sie sich duschten und an zogen.
„Hast dir aber ganz schön Zeit gelassen.“ sagte Larissa als sie an Chris vorbei die Dusche verließ.
„Wenn ich gewusst hätte, was ihr hier macht, wären wir sicher noch ein paar Runden mehr gelaufen.“ gab Chris lachend zurück.
„Na des glaub ich dir aufs Wort“ sagte Kim und holte mit dem Handtuch aus mit dem sie sich gerade abtrocknete.
„Halt“ rief Frida. Alle drehten sich zu ihr und sahen sie fragend an. „Chris kann doch wirklich nichts dafür. Wir sind doch selber schuld. Irgend was musste sie doch machen und uns auszupeitschen wäre gerade heute nicht die beste Lösung gewesen. Das hätte ziemlich blöd ausgesehen wenn ihr alle mit Striemen auf dem Rücken nachher auf der Bühne steht. Bei Chris und mir ist das ja egal aber bei euch sicher nicht.“
„Wieso soll mir das egal sein?“ fiel ihr Chris ins Wort.
„Na, weil du nachher genau so wenig wie ich da oben stehen musst.“ gab Frida zurück. „Lasst uns jetzt lieber was essen gehen.“
Die Anderen stimmten ihr zu und so standen sie kurze Zeit darauf im Schlafsaal und stellten sich in einer Reihe auf. Alle außer Chris trugen die neuen Tuniken die sie extra für den heutigen Tag bekommen hatten in denen nicht die kleinste Falte zu sehen war. Sie hatten sich ihre Haare ordentlich gebürstet und sich mit einer leicht duftenden Lotion eingerieben.
„Auf was warten wir eigentlich?“ fragte Chris und sah die Anderen verwundert an.
„Na, darauf, das du uns in den Speisesaal bringst wie es sich für eine Lehrerin gehört.“ sagte Larissa mit einem breiten Grinsen. Sie holte die Gerte von der Wand über Chris Bett und gab sie ihr mit einem Knicks. „Bitte sehr Miss Christina.“
Auch Chris grinste nun breit. Sie legte die Gerte zurück. „Die darf ich doch eigentlich noch garnicht haben.“ sie stellte sich neben Frida die als letzte in der Reihe stand und sagte „Dann mal los.“
In einer ordentlichen Reihe gingen die Frauen von Chris geführt aus dem Schlafsaal, über den Hof und in den Speisesaal. Dort stellten sie sich in die Schlange der anderen wartenden und nachdem alle ihr Frühstück auf dem Tablett hatten führte Chris sie zu einem Tisch der gerade frei geworden war. Sie stellten sich hinter die Kissen und knieten sich zusammen auf ein Zeichen von Chris. Nicht nur die Lehrerinnen die an ihrem eigenen Tisch saßen sondern auch die meisten anderen Schülerinnen beobachteten sie dabei. Sie begannen schweigend zu essen und standen als sie fertig waren wieder zusammen auf ein Zeichen hin auf und brachten ihre leeren Tabletts zurück. Genau so wie sie gekommen waren gingen sie auch zurück in den Schlafsaal.

„Also eigentlich bin ich ja gegen diesen Drill. Sowas passt meiner Meinung nach eher zum Militär als zu einer Schule aber irgend wie sah das ziemlich gut aus.“ sagte Miss Wilhelmina am Lehrertisch als die Schülerinnen den Speisesaal verlassen hatten.
Miss Isabella, die das Ganze schweigend mit an gesehen hatte sagte „Sie sind die Schulleiterin Miss, Wenn ihnen das gefällt, warum führen Sie es dann nicht ein?“
Miss Wilhelmina sah sie amüsiert an „Du weißt doch sicher am Besten, wie viel Zeit es gekostet hat sie so weit zu bringen in der sie besser andere Dinge gelernt hätten.“
„Es tut mir leid Miss Wilhelmina aber ich wusste davon bisher überhaupt nichts.“ erwiderte Miss Isabella.
Die anderen Lehrerinnen sahen sie erstaunt an.
„Und was kannst du mir über die Aktion von vorhin erzählen?“ wollte Miss Wilhelmina nun wissen.
„Was soll ich dazu sagen? Sie hatten beschlossen Chris irgend wann letzte Nacht an ihr Bett zu fesseln um den Morgenlauf ausfallen zu lassen. Den Gefallen habe ich ihnen halt getan.“ gab Miss Isabella gleichmütig zurück. „Eine bessere Strafe dafür ist mir leider nicht eingefallen.“
„Ich denke so schlecht war das garnicht. Aber vermutlich werden ihre Herrschaften weniger einfallsreich sein wenn es um Strafen geht als du.“
„Das befürchte ich allerdings auch. Ich kann nur hoffen daß sie sich immer so verhalten werden daß sie keine Strafen zu erwarten brauchen.“ Miss Isabellas Laune hatte sich schlagartig verschlechtert.
„Du hast vollkommen recht Isabella. Und ich bin mir sicher daß sie das auch tun werden.“ Miss Wilhelmina kannte diese Reaktion und versuchte sie zu beruhigen. „Aber eines steht fest, diese Aktion vorhin hat sie von ihrer Nervosität abgelenkt.“


Zurück im Schlafsaal machten sich die Schülerinnen noch einmal frisch und begannen dann ihre Taschen zu packen. Ihre Kleidung war bis auf die Sachen welche sie gestern und in der Nacht getragen hatten bereits alle gewaschen und ordentlich zusammen gelegt in den Taschen. Nun räumten sie noch die Sachen aus dem Waschraum und packten alles in ihre Taschen was noch zu packen war. Nachdem das erledigt war warteten sie auf Miss Isabella. Während dessen schauten die Meisten aus den Fenstern in den Hof. Nur Kim und Georgia saßen eng aneinander gelehnt auf einem Bett und machten traurige Gesichter. Die Anderen ließen die Beiden in Ruhe.
„Ach du Schande, was ist das denn für ein Monstrum.“ rief Larissa aus. Sie deutete auf einen kurzen Reisebus der gerade durch das Tor herein gefahren kam. Dieser war vollkommen schwarz lackiert und auch die Scheiben waren dunkel getönt so das es unmöglich war hinein zu sehen. Der Fahrer lenkte den doch recht großen Wagen geschickt in dem als Parkplatz abgesperrten Bereich herum und parkte so das er ohne zu rangieren sofort aus dem Tor heraus fahren konnte. An der Seite des Busses war ein großes Wappen aufgemalt.
„Will der gleich die ganze Schule leer kaufen oder warum kommt der mit so einem Bus angefahren?“ fragte Mara.
„Die kann ja aus der Dachrinne saufen.“ entfuhr es Chris die sich das Schauspiel nun genauer an sah. Eine Frau kam hinter dem Bus hervor und ging um diesen herum. Sie trug eine einfache Tunika und Stiefel die so überhaupt nicht zu dieser passen wollten. Offenbar kontrollierte sie ihre Parkkünste noch einmal von außen. Wer sonst noch ausstieg konnten die Frauen nicht sehen, da die Fahrgasttüren sich auf der anderen Seite befanden.
„Also mit dem Teil und dem Wappen muss das irgend ein adliger sein.“ meinte Lena.
„Quatsch, Adel gibt es doch garnicht mehr.“ warf Larissa ein.
Lena schaute sie unverwandt an. „Natürlich gibt es den noch. Aber das ist alles nichts offizielles mehr. Nicht mal im Namen kommt noch ein von oder so vor. Aber wenn die unter sich sind, dann legen die alle großen Wert auf ihr Von und Freiherr und Graf und so. Das wird auch alles noch weiter vererbt. Genau wie die Schlösser und irgend welche Anwesen.“

„Das ist ja Eva. Sagte Kim staunend zu Georgia die direkt neben ihr am Fenster lehnte.
„Du kennst die?“ fragte Larissa.
„Ich hab euch doch von der Schwester von Herrin Konstanze erzählt wo ich im Probemonat war. Eva ist eine von ihren Serva.“ sagte Kim. In ihrem Blick hatte sich eine gewisse Freude eingeschlichen die auch Georgia nicht entgangen war.

Hinter dem Bus kam nun Miss Isabella hervor. Offenbar kam sie aus Miss Wilhelminas Büro denn der Bus verdeckte den Blick auf die Eingangstür des Verwaltungsgebäudes. Sie warf achtlos einen Zigarillo auf den Hof und in ihrem Blick spiegelte sich eine tiefe Verachtung wieder als sie den Bus an sah. Sie kam auf das Hauptgebäude zu und rannte dabei fast einen anderen Besucher über den Haufen. Sie schien sich wortreich bei dem Mann zu entschuldigen und ging weiter.
Langsam begann sich der Hof mit Gästen zu füllen doch aus dem Bus war bisher nur die große Frau ausgestiegen die Kim Eva genannt hatte.

Mara hatte alledem nur schweigend zugehört und betrachtete die Gäste die sich am Buffet bedienten und sich unterhielten. Eine Frau die gerade durch das Tor herein kam erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie war recht groß und schlank gebaut und hatte schulterlanges, braunes Haar. Am auffälligsten war allerdings ihre Kleidung. Sie trug verwaschene Jeans und ein schwarzes T-Shirt auf dem in voller Breite ein Totenkopf mit langen Ohren abgebildet war der offenbar ein Kaninchen darstellen sollte. Unter diesem waren zwei gekreuzte Knochen abgebildet. Das Ganze sah aus wie eine Piratenflagge aus einem Film, nur daß es eben kein menschlicher Totenkopf war. Dazu trug sie schwere, glänzend schwarze Stiefel wie sie auch Polizisten trugen. Trotz der relativen Entfernung konnte Mara sehen das sie offenbar ziemlich muskulöse Arme hatte jedoch ohne daß es unförmig oder übertrieben gewirkt hätte. Eine Schülerin mit einem Tablett voller Sektgläser knickste vor ihr doch sie winkte ab und fragte die Schülerin offenbar etwas. Sie ging weiter in den Hof und musterte den Reisebus mit abfälligem Blick. Mitten im Hof traf sie auf Miss Isabella. Diese schaute die Frau mit abschätzendem Blick von Oben bis unten an und umrundete sie einmal was diese Frau mit einem Grinsen quittierte. Dann ging Miss Isabella auf sie zu und umarmte sie. Die Beiden unterhielten sich eine Weile und deuteten dabei mehrmals auf den Bus.

Im Schlafsaal war es mittlerweile sehr still geworden. Alle hingen ihren Gedanken nach oder fragten sich wie es für sie wohl weiter gehen würde und schauten schweigend aus den Fenstern.

Kurz vor halb Zehn, kam Miss Wilhelmina heraus und ging auf die Frau zu die sich mittlerweile mit einem Glas in der Hand auf einen Stuhl in der ersten Reihe vor der Bühne gesetzt hatte. Mara hatte beobachtet, wie sie sich lange mit zwei Schülerinnen unterhalten hatte die nun gerade dabei waren Getränke zu verteilen. Als Miss Wilhelmina zu ihr kam stand sie auf und knickste vor ihr. Die Beiden unterhielten sich eine Weile.

„Gleich ist es soweit.“ sagte Miss Isabella die leise in den Schlafsaal gekommen war und sich hinter die Frauen gestellt hatte. Alle drehten sich um und gingen zu ihr. „Ich will hier keine große Abschiedsszene machen, aber bevor ich nachher nicht mehr dazu kommen werde wollte ich euch noch sagen das ich euch alle vermissen werde. Ihr wart alle gute Schülerinnen und habt das Herz am rechten Fleck. Ich weiß das ihr es mit mir nicht immer leicht hattet aber ich hoffe ich konnte euch alles was nötig ist beibringen.“ Sie schniefte und Mara glaubte zu sehen wie ihr eine Träne aus dem Auge lief. „Wenn ihr gleich da raus geht, fängt für euch alle ein neues Leben an. Und vielleicht werden sich einige von euch später mal wieder sehen und vielleicht habe ich ebenfalls dieses Glück. Was die Zukunft bringt kann euch niemand sagen, aber bleibt euch selbst treu und macht euch keine Schande. Für euch Beide“ sie stellte sich vor Kim und Georgia „tut es mir leid, das ihr euch ausgerechnet hier treffen musstet.“ sie umarmte die Beiden und flüsterte ihnen etwas ins Ohr was die Anderen nicht verstanden. Aber die Beiden machten nun noch traurige Gesichter als zuvor. Sie stellte sich zwischen Kim und Georgia und schob sie eine gute Armlänge auseinander. Die Beiden sahen sich an und ihnen liefen Tränen die Wangen hinunter.
Miss Isabella umarmte jede der Frauen und verabschiedete sich von jeder einzelnen. Alle, auch Chris und Frida, hatten nun Tränen in den Augen.
Miss Isabella gab jeder ein Taschentuch und schnäuzte sich selbst ebenfalls die Nase. „So, und jetzt wischt euch die Tränen weg und lasst uns da raus gehen. Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Ich kann euch jetzt nicht mehr sagen was ihr machen sollt, außer passt auf euch auf.“ Sie schaute noch einmal zu jeder der Frauen und sagte dann „So, stellt euch in einer Reihe nach euren Nummern auf und dann lasst uns da raus gehen.“
Die Frauen stellten sich in der Reihenfolge ihrer Nummern auf, allen voran Chris und Frida als letzte.
„So, alle fertig, dann los“ sagte Miss Isabella und ging auf die Tür zu.
„Miss?“ fragte Larissa als sie fast bei der Tür waren.
Miss Isabella hielt an und schaute fragend zu ihr.
„Miss, ich bin nich nicht fertig, ich glaube ich brauche noch ein paar Stunden.“ sagte sie.
Obwohl alle genau so fühlten mussten sie lachen. Selbst Georgia fuhr ein schwaches Lächeln über das Gesicht und Miss Isabella nickte lächelnd. „Ich weiß was du meinst, aber dazu ist es jetzt zu spät. Los jetzt.“ sagte sie aufmunternd und öffnete die Tür.

In einer Reihe gingen die Frauen nach draußen durch den Flur und auf den Hof. Sie stellten sich mit jeweils zwei Armlängen Abstand vor die Bühne und knicksten. Chris und Frida traten zur Seite weg und trafen sich hinter den Stuhlreihen wo sie ihre Mitschülerinnen beobachteten.

Miss Wilhelmina trat auf die Bühne und begann zu sprechen: „Meine Damen und Herren, ich möchte Sie alle herzlich zu der dritten Auktion des Jahres 2420 begrüßen. Es ist meine gesetzliche Pflicht darauf hin zu weisen, daß alle Frauen die heute hier versteigert werden freiwillig hier sind und dem zugestimmt haben.“ ein leises Raunen ging durch die Reihen der Zuschauer und Bieter. Einige lachten. Die Schulleiterin überhörte dies und fuhr fort „Einige von ihnen hatten die Wahl zwischen Gefängnis und der Schule, viele haben sich selbst und ohne Zwang gemeldet. Auch Sie als Bieter und potentielle Käufer haben sich an bestimmte gesetzliche Bestimmungen zu halten. Diesen Bestimmungen haben Sie mit ihrer Unterschrift zugestimmt als Sie ihre Bieternummer beantragt haben. Ich möchte nicht im einzelnen auf diese Regeln und Bestimmungen eingehen, Sie alle haben eine Ausführung davon in schriftlicher Form bekommen.“ sie machte eine kurze Pause „Heute kommen insgesamt 35 Serva zur Versteigerung. Sie alle haben bereits Gelegenheit gehabt, sich die Serva an zu sehen und mit ihnen zu reden. In der nächsten halben Stunde können Sie sich die Frauen der ersten Gruppe noch einmal an sehen.“ sie legte das Mikrofon bei Seite und verließ die Bühne. Einige Gäste standen auf und gingen zu den Frauen die vor der Bühne standen. Miss Isabella stand dabei und beantwortete Fragen der Gäste. Einige gingen zu den Frauen und betrachteten sie eingehend. Eine Frau kam zu Mara und sagte „Auf die Knie!“ Mara gehorchte ohne nach zu denken. Aber der Ton mit dem diese Frau sie ansprach war alles andere als freundlich und Mara fuhr es kalt den Rücken herunter als sie redete. „Steh wieder auf.“ sagte die Frau. Mara folgte dem Befahl und die Frau umrundete sie noch einmal. „Mach deine Tunika auf.“ befahl ihr die Frau. Mara knickste und öffnete ihren Gürtel. Die Frau fasste die Tunika an den Kanten und öffnete diese. Sie musterte Mara eingehend von oben bis unten. Mara war das ziemlich unangenehm und sie errötete. Die Frau ließ die Tunika los und wandte sich Lena zu bei der sie dies wiederholte. Mara schloss ihren Gürtel wieder und stellte sich gerade hin. Sie hoffte inständig nicht von dieser Frau gekauft zu werden. Es schienen ihr insgesamt wesentlich weniger Gäste zu sein als bei der ersten Auktion die sie mit erlebt hatte die jetzt noch zu ihnen kamen und sie sich an sahen. Aber das lag wohl auch daran daß, wie Miss Isabella erklärt hatte, die Gespräche auf die Wochen vor der Auktion verlegt worden waren anstatt das alles an diesem einem Tag durch zu ziehen.

„Hallo Mara.“ sagte jemand und riss sie aus ihren Gedanken. Es war Miss Julia, die Frau die Mara bei ihrem ersten Gespräch vor vier Wochen kennen gelernt hatte.
„Guten Morgen Miss Julia.“ sagte Mara und knickste.
„Wie geht’s dir?“ fragte diese. Mara sah sie erstaunt an.
„Ich weiß nicht Miss, ich glaube nicht so gut. Ich bin ziemlich aufgeregt und ich habe Angst.“ sagte Mara wahrheitsgemäß.
„Das kann ich gut verstehen. Wünsch mir Glück.“ sagte Julia und zwinkerte Mara zu bevor sie ging und sich in die zweite Reihe setzte.
Kurz vor Ablauf der halben Stunde ging ein Raunen durch die Reihen der Gäste als eine Frau mit einem sehr altmodischen Kleid den Gang in der Mitte der Stuhlreihen entlang auf die Frauen zu kam. Das Kleid war in einem hellen Blau gehalten und wurde von einem weit ausladenden Unterrock in Form gehalten. Ein weinrotes Korsett zwang die Taille der Frau in eine sehr schmale Form. Unter dem Rock konnte Mara weiße Schnürstiefel sehen die ziemlich unbequem aussahen. Die braunen Haare der Frau waren zu einer imposanten Hochsteckfrisur aufgetürmt. In ihrer Hand hielt sie eine Brille die an einem Stab befestigt war die sie sich ab und zu vor die Augen hielt. Neben ihr gingen zwei Serva, diese trugen dunkelblaue Tuniken mit einer Doppelreihe goldener Knöpfe die über die gesamte Länge der Tunika reichte. Die Tuniken waren mit silbernem Faden reich bestickt und trugen auf Höhe der linken Brust ein aufgesticktes Wappen. Beide liefen barfuß über den Kies, was ihnen allerdings wenig aus zu machen schien. Eine der Beiden trug eine runde Brille mit getönten Gläsern.

Die drei Frauen gingen nach links zu Caro und betrachteten diese eingehend. Sie ließen sie sich hin knien und wieder auf stehen. Dies wiederholten sie bei allen Schülerinnen bis sie zu Kim kamen. Eine der beiden Serva unterhielt sich offenbar leise mit Kim. Mara versuchte sich unauffällig vor zu beugen und sah das Kim zu lächeln schien.
„Stell dich gerade hin Mara.“ hörte sie Miss Isabella hinter sich flüstern. Sofort stellte sie sich wieder aufrecht und beobachtete die Frauen aus dem Augenwinkel weiter. Nach einer Weile gingen die Frauen weiter zu Georgia und ließen sie ebenfalls knien. Dies wiederholte sich bis sie bei Mara waren.
„Bitte knie dich hin.“ sagte eine der Serva zu Mara. Diese gehorchte und kniete sich hin. Die Serva betrachtete sie kurz während die andere Frau sie nicht einmal zu beachten schien.
„Danke, du kannst wieder auf stehen.“ sagte die Serva freundlich aber bestimmt. Die Drei gingen zur ersten Stuhlreihe wo sich die Frau setzte. Die beiden Serva knieten sich zur Bühne gewandt vor sie auf den Kies.

Nun betrat Miss Wilhelmina wieder die Bühne und klopfte mit einem Hammer auf ihr Pult. „Ich darf nun alle Gäste bitten Platz zu nehmen die sich an der Versteigerung dieser Gruppe beteiligen wollen.“ sagte sie. Es dauerte eine Weile bis sich die Stuhlreihen gefüllt hatten. Mara fiel auf, daß die Frau mit dem T-Shirt die Frau mit dem altertümlichen Kleid immer wieder verärgert an sah. Offensichtlich war sie verärgert über deren Anwesenheit hier. Doch diese blickte stur gerade aus und hielt sich kerzengerade in ihrem Stuhl, etwas Anderes hätte ihr eng geschnürtes Korsett sicher auch nicht zugelassen, während die andere Frau ihren rechtes Fuß vollkommen undamenhaft auf ihr linkes Knie gelegt hatte.
„Meine Damen und Herren, verehrte Gäste, ich möchte sie darauf hin weisen, das die Erlöse der heutigen Auktion abzüglich der Steuern wie immer einem sozialen Projekt zu gute kommen werden. Auf Anregung von Peter Kroll geht der Erlös der heutigen Auktion an ein Projekt welches Jugendlichen und jungen Erwachsenen die auf der Straße leben eine Perspektive bieten soll welches er dieses Jahr ins Leben gerufen hat.
Damit möchte ich die heutige Auktion eröffnen. Ich rufe die Nummer 241803 auf.“
Caro verließ die Reihe und ging an ihren Mitschülerinnen vorbei auf die Bühne.
„Meine Damen und Herren, das Startgebot liegt wie immer bei 2000$. Bitte sehr.“ sagte Miss Wilhelmina.
Ein Mann in der dritten Reihe hielt das Schildchen mit seiner Bieternummer hoch und Miss Wilhelmina sagte 2000$ an, eine Frau hielt nun ebenfalls ihr Schild hoch worauf hin Miss Wilhelmina 2100$ ansagte. Die Beiden überboten sich um jeweils 100$ bis der Betrag bei 4500$ stand. Doch dann hob ein Mann in der letzten Reihe sein Schild in die Höhe und hob einen Finger. Miss Wilhelmina sagte 5500$ an und die Beiden anderen legten ihre Schilder weg.
„5500$ für die Nummer 241803, bietet jemand mehr?“
Niemand bot noch für Caro und Miss Wilhelmina sagte 5500$ zum ersten, zum zweiten und zum Dritten.“ sie klopfte mit ihrem Hammer auf ihr Pult und der Mann aus der letzten Reihe stand auf und kam auf die Bühne. Mara schaute ihn sich an als er an ihr vorbei ging. Er war nicht sehr alt und recht klein aber schlank und trug einen teuer aussehenden Anzug. Von ihrer Position aus konnte sie nicht sehen als er zusammen mit Caro die Bühne verließ. Die Beiden kamen erst wieder in ihr Blickfeld als sie von der Seite zum Hauptgebäude gingen wo Caro verschwand, nach einer Weile mit ihrer Tasche wieder heraus kam und zu Chris und Frida stellte.


Während Miss Wilhelmina den Zuschlag für Mandy dem Mann erteilte der zuerst auf Caro geboten hatte sah Mara daß Caros neuer Herr den Hof durch das Tor verließ. Mandy, die für 6500$ verkauft worden war, stellte sich zu Caro neben die Stuhlreihen während der Mann wieder Platz nahm. Nun wurde Kim von Miss Wilhelmina aufgerufen. Sie ging mit einem lächeln im Gesicht an Mara vorbei auf die Bühne. Wieder begannen die Gebote bei 2000$. Doch neben der Frau in dem altmodischen Kleid boten noch zwei weitere Frauen und ein Mann mit. Maras Blick fiel auf die Serva die vor der Frau knieten. Jedes mal, kurz bevor die Frau ihr Schild hob nickte die brünette Serva fast unmerklich. Das Gebot stieg zuerst langsam auf 5000$ doch dann nickte die Serva zwei mal und die Frau bot gleich 7000$. Darauf hin legten eine der anderen Frauen und der Mann die bisher mit geboten hatten ihre Schilder weg und es entspann sich offenbar ein Duell zwischen den beiden Frauen das die altmodisch gekleidete Frau mit 8700$ gewann.

„Nummer 241805 ist verkauft an die Baroness Valeria von Fähenberg.“ sagte Miss Wilhelmina. Die Frau, offenbar war sie die Baroness, ging auf die Bühne und kam nach einer Weile wieder zurück und setzte sich. Kim ging zu Caro und Mandy und umarmte sie freudestrahlend. Dann stellte sie sich neben sie und beobachtete Georgia die nun die Bühne betrat. Dabei trat sie nervös von einem Bein aufs Andere. Es waren wieder die Selben die auf Kim geboten hatten die nun auch auf Georgia boten. Doch die beiden anderen Frauen stiegen bereits bei 5000$ aus. Mara hoffte das die Baroness auch hier wieder gewann. Sie schaute zu dem Mann der noch weiter bot. Bei 7000$ legte er sein Schild weg und Miss Wilhelmina sagte „7000$ für die Nummer 241806 zum ersten, zum zweiten.“ in diesem Moment hob die Frau im schwarzen Shirt ihr Schild und rief „10000“. Die Serva riss die Augen auf und drehte sich um. Sie warf der Frau einen wütenden Blick zu und hob beide Hände in einer fragenden Geste an. Dabei schien sie lautlos etwas zu fragen. Die Frau im schwarzen Shirt grinste breit und legte dann demonstrativ ihr Schild auf ihre Knie. Es folgten einige Sekunden Stille bis Miss Wilhelmina wieder begann zu zählen. Die Serva nickte zwei mal und die Baroness hob ihr Schild. „12000“ rief sie und die Serva drehte sich wieder zu der anderen Frau um. Diese grinste breit. Doch sie ließ ihr Schild auf den Knien liegen und warf der Serva einen Blick zu der mehr als nur Genugtuung ausdrückte.
„12000 zum ersten, zum zweiten und zum dritten.“ sagte Miss Wilhelmina. Die Baroness ging wieder auf die Bühne. Mara sah wie Kim Mandy in den Armen lag und weinte. Eine Minute später kam auch Georgia zu den Beiden und sie umarmten sich. Kim nahm nun Georgia in die Arme und die beiden küssten sich. Die Baroness kam von der Bühne und setzte sich wieder. Die Serva warf der anderen Frau einen triumphierenden Blick zu und nickte in die Richtung wo Kim und Georgia standen und sich noch immer in den Armen lagen. Die Frau drehte sich kurz um und schaute zu ihnen. Ihr Blick hatte sich geändert. Sie warf der Serva einen gespielt entschuldigenden Blick zu den diese erwiderte indem sie verärgert das Gesicht verzog und sich wieder nach vorne drehte.

„Verdammt.“ hörte Mara nun die Frau im schwarzen T-Shirt sagen. Bisher hatte sie nur wortlos da gesessen und nur ihre Gebote angesagt. Nun unterhielt sie sich mit ihrer Sitznachbarin. „Hätte ich das gewusst hätte ich das Spielchen mit gespielt.“ sagte sie anscheinend verärgert.
Ihre Sitznachbarin, eine Frau ungefähr Anfang 30 und altmodischer Dauerwelle sagte „Gib deinem Bruder das Geld lieber so, da kann er mehr mit erreichen.“ sagte diese.
Nun war Larissa an der Reihe. Wieder bot die Baroness mit. Doch statt der Frau mit dem Shirt bot nun ihre Nachbarin mit. Die Baroness stieg bei 5000$ aus. Doch ein Mann in der dritten Reihe begann nun mit zu bieten.
„Sieh bloß zu daß du hier gewinnst, ich kenne den Mann.“ sagte die Frau grimmig zu ihrer Nachbarin. „Wenn’s sein muss, geb ich dir der Rest dazu.“
„Ich weiß auch wer das ist.“ sagte die Frau mit der Dauerwelle und bot gleich 7000$. Die Beiden überboten sich gegenseitig bis sie bei 9000$ angelangt waren und die Frau den Zuschlag bekam.
Sie ging an Mara vorbei auf die Bühne und kam nach kurzer Zeit wieder zurück. Larissa ging langsam zu Caro, Mandy, Kim und Georgia und stellte sich zu ihnen. Sie sah ein wenig mitgenommen aus und wurde von ihnen umarmt.

Als nun Lena auf die Bühne kam boten Drei Männer um die Wette. Einer von ihnen, es war der Mann in der dritten Reihe bekam den Zuschlag für 6500$. Er verließ die Bühne und ging direkt zum Buffet.
„Ich rufe als letzte dieser Gruppe die Nummer 241809 auf.“ hörte Mara und bekam weiche Knie. Sie beobachtete noch wie Lena zu ihren Mitschülerinnen ging und sich diese umarmten. Sie drehte sich um und ging auf die Bühne. Dort drehte sich einmal so wie Miss Isabella es ihnen eingeschärft hatte und stellte sich dann neben Miss Wilhelmina.
Die erste Bieterin war Miss Julia die jedoch von einer anderen Frau sofort überboten wurde. Mara sah wie der Mann der eben Lena ersteigert hatte zu ihren Mitschülerinnen ging und ihnen einen Teller mit Schnittchen hin hielt. Diese knicksten und nahmen sich jede eine der Schnittchen. Wie in Trance bekam Mara mit daß ein Mann gerade 5000$ für sie geboten hatte. Miss Julia zögerte einen Augenblick und bot dann direkt 6000$. Der Mann legte sein Schild bei Seite und Miss Julia bekam den Zuschlag für 6000$. Als Miss Wilhelmina den Hammer auf das Pult schlug hallte es wie ein Donnerschlag in Maras Ohren. ’Jetzt bin ich also verkauft’ dachte sie. Miss Julia kam auf die Bühne und gab Miss Wilhelmina ihre Kreditkarte. Diese legte sie auf ein Lesegerät und die Beiden unterschrieben ein Papier von dem Miss Julia, nein, ab sofort war es für sie Herrin Julia, einen Durchschlag bekam.
„Dann komm mal mit Mara.“ sagte Herrn Julia in einem freundlichen Ton. Sie erschien Mara ebenso aufgeregt wie sie selbst.
„Ja Herrin“ sagte Mara leise und folgte ihr von der Bühne.
„Ich muss erst mal was trinken. Ich nehme an du willst dich von deinen Mitschülerinnen verabschieden.“ sagte Herrin Julia.
„Vielen Dank Herrin.“ sagte Mara leise. Sie hatte weiche Knie und fühlte sich seltsam als sie zu ihren Mitschülerinnen ging. Im selben Moment kamen Chris und Frida zu ihnen und hatten ein großes Tablett mit Gläsern dabei von denen sie jeder eines gaben.
„Herrin Isabella kocht vor Wut.“ sagte Frida. „Ich weiß nicht genau was sie gegen diese Baroness hat aber anscheinend passt es ihr garnicht, daß sie euch beide gekauft hat.“
Mara trank einen Schluck Saft und sofort fühlte sie sich ein wenig besser.
„Ich versteh des auch nich.“ sagte Kim die noch immer ein breites Grinsen im Gesicht hatte.
„Diese komische Frau mit dem Häschenshirt war auch ziemlich wütend.“ sagte Mara.
In diesem Moment trat Miss Isabella zu den Frauen. „Ich gratuliere euch allen. Ich glaube, ihr habt es alle gut getroffen.“ sagte sie. Doch als ihr Blick Kim und Georgia traf schien ihr Blick ziemlich mitleidig. Dann griff sie unter ihre Tunika, darunter trug sie eine schwarze Jeans, und holte etwas hervor. Sie gab jeder der Frauen, außer Frida eine Karte. „Wenn ihr Probleme habt, dann ruft mich an.“
Die Frauen betrachteten sich die Karten.


Isabella Becker
Schule für Serva, Horizons
Schulleiterin


stand darauf. Darunter stand eine Nummer und auf der Rückseite waren zwei Logos abgebildet, links ein Kreis in dessen unterer Hälfte sich drei geschwungene Linien befanden und darüber ein H, rechts eine stilisierte, weiße Rose.

Die Frauen, inklusive Miss Isabella knicksten als Miss Wilhelmina zu ihnen kam. „Das braucht ihr bei mir nun nicht mehr zu tun.“ sagte sie. „Ich bin hergekommen um mich von euch zu verabschieden. Bleibt wie ihr seid und zeigt allen daß ihr gute Serva seid.“
„Des werden wir sicher.“ sagte Kim und alle nickten zustimmend.
„Dann wünsch ich euch allen alles gute für eure Zukunft.“ sagte sie und verabschiedete sich von Allen mit einer Umarmung.
„Vielen Dank Miss.“ sagten die Frauen und alle, auch Miss Isabella knicksten vor ihr.
„Ich muss wieder los. Auf wiedersehen.“ sagte sie und ging wieder zur Bühne.


64. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 25.03.17 20:27

„Isa, fertig?“ die Frau im schwarzen Shirt war zu ihnen getreten und sah Miss Isabella fragend an.
„Du, ich würde gerne noch bleiben und meine Schülerinnen verabschieden.“ sagte Miss Isabella. „Ich kann jetzt nicht abhauen. Das geht einfach nicht.“
„Ich versteh schon. Ich hab gerade eine Nachricht bekommen daß eure Hundehütte leer ist. Die Laster sind gerade los gefahren.“
„Hundehütte? Das war immerhin zehn Jahre lang unser Zuhause.“ sagte Miss Isabella beleidigt.
„Ist ja schon gut.“ sagte die Frau grinsend. „Du kennst den Weg ja. Ich schnappe mir meine Frau und wir fahren schon mal vor.“
Die Frau welche Larissa gekauft hatte kam vom Buffet zu der Gruppe und gesellte sich zu ihnen „Hallo Emylia, hallo Miss Becker.“ sagte sie.
„Hi Johanna.“ sagte die Frau im schwarzen T-Shirt, die also Emylia hieß. „Ich nehme an, du willst auch los?“
„Sicher. Für mich gibt’s hier nichts mehr.“ Sie wandte sich zu Larissa „Geh du mal deine Sachen holen und verabschiede dich von deinen Mitschülerinnen. Ich warte vor dem Tor auf dich.“
„Ja Herrin.“ sagte Larissa und knickste. Dann ging sie eilig in den Schlafsaal wo sie ihre Tasche holte. Sie schaute sich ein letztes Mal um und ging zur Tür. Dies war nun das letzte Mal daß sie diesen Schlafsaal verlassen würde. Hierher würde sie nie wieder zurück kommen. Sie schloss die Tür hinter sich und ging zum Ausgang. Bevor sie in den Hof trat wischte sie sich eine Träne ab und ging zu ihren Mitschülerinnen zurück. Sie verabschiedete sich von jeder einzelnen mit einer Umarmung. Auch Miss Isabella umarmte sie. „Vielen Dank für alles Miss.“ sagte sie leise und löste die Umarmung. Sie nahm ihre Tasche wieder auf und ging zum Tor. Erst als sie sich dort noch einmal um drehte kamen ihr die Tränen. Sie winkte ihren Mitschülerinnen noch einmal. Diese winkten ihr ebenfalls und sie drehte sich um und verließ nun die Schule.
„So schlimm?“ hörte sie neben sich eine Stimme. Sie sah auf und bemerkte ihre Herrin die zu ihr gekommen war und sie in den Arm nahm.
Sie nickte fast unmerklich Dann straffte sie sich und wischte die Tränen weg. „Entschuldigung Herrin.“ sagte sie. „Ich bin so weit.“
Herrin Johanna warf ihr einen teilnahmsvollen Blick zu. „Dann komm Larissa.“ sagte sie. Sie war sich sicher daß diese junge Frau nicht so stark war wie sie gerade versuchte zu erscheinen. Irgend was würde da noch kommen vermutete sie. Sie ging von Larissa gefolgt einige Meter die Straße entlang bis zu ihrem Wagen. „Werf deine Tasche einfach hinten rein und setz dich.“ sagte sie.
Larissa packte die Tasche in den Kofferraum und setzte sich auf den Beifahrersitz. Herrin Johanna stieg nun ebenfalls ein und schnallte sich an. Sie startete den Wagen und fuhr los.
Sie lenkte den Wagen durch die halbe Stadt und überquerte dann den Rhein. Nach einigen Kilometern lenkte sie den Wagen auf Auffahrt der Schnellstraße. Der Kombi beschleunigte und fädelte sich automatisch in den Verkehr ein. Larissa schaute aus dem Seitenfenster und sah gelegentlich die Landschaft vorbei ziehen. Diese wurde zuerst von Wald und Weinbergen dominiert doch nach einer Weile änderte sich das Bild allmählich. Die Weinberge wichen Feldern die von den Blüten des Ackersenf gelb erstrahlten. Sie dachte an die letzten zwei Jahre zurück und fragte sich wie es den anderen wohl nun ergehen würde. Dabei kamen ihr mehr als einmal die Tränen. Irgend wann fielen ihr die Augen zu und sie sank in den Sitz und verschlief den Rest der Fahrt.

Johanna hatte Larissa die ganze Zeit über beobachtet. Sie fragte sich, wie lange es wohl dauern würde bis sie sich eingelebt hatte. Diese Frau war gerade mal acht Jahre jünger als sie selbst. Aus ihrer Akte wusste sie, das sie frühestens in zehn Jahren frei gelassen werden durfte. Was sie angestellt hatte war ihr recht egal. Hätte Peter sie nicht vor fast genau zehn Jahren in Essen auf der Straße aufgesammelt, wer weiß, was dann aus ihr geworden wäre. Vielleicht wäre sie jetzt selbst Serva. Sie fasste sich unwillkürlich an den Hals und tastete nach der Münze die sie an einer Kette trug. Sie hatte sie noch in der Hand als Peter ihr Handgelenk fest umklammert hielt und sie fragte was er nun ihrer Meinung nach mit ihr machen sollte. Diese Münze war das Einzige was sie aus seiner Jackentasche heraus geholt hatte. Anstatt sie wegen eines einzigen Dollars zur Polizei zu schleifen hatte er sie zum Essen eingeladen und sie beim Nachtisch vor die Wahl gestellt, entweder wegen Taschendiebstahl ins Gefängnis zu gehen oder Serva zu werden oder für ihn zu arbeiten. Diese Entscheidung war ihr nicht leicht gefallen. Doch sie hatte ihre Entscheidung nie bereut und hatte jetzt eine vielleicht recht ungewöhnliche aber gut bezahlte Arbeit, eine eigene Wohnung und war frei. Sie hatte sich vorgenommen einen Teil dieser Schuld zurück zu zahlen, weshalb sie heute Morgen in aller Früh nach Straßburg gefahren war. Oder war das alles nur eine Ausrede vor sich selbst und sie hatte das nur getan weil sie sich trotz allem manchmal ein wenig einsam fühlte?

„Aufwachen Larissa.“ sagte jemand freundlich. Sie öffnete langsam die Augen und brummelte etwas vor sich hin. Als sie sich um sah bemerkte sie, daß sie garnicht im Schlafsaal in ihrem Bett lag sondern in einem Auto saß und offenbar eingeschlafen war. Langsam drängte sich die Erinnerung wieder in ihr Bewusstsein. Sie war nicht mehr in der Schule. Sie war vorhin wirklich verkauft worden und saß nun im Auto ihrer Herrin.
„So einen tiefen Schlaf hätte ich auch gerne.“ sagte jemand lachend zu ihr. Sie drehte sich um und blickte in zwei graue Augen die sie anlächelten.
„Entschuldigung Herrin.“ sagte sie und rieb sich die Augen.
„Macht doch nichts. Komm, raus mit dir, wir sind da.“
Sie schnallte sich ab und öffnete die Tür. Als sie aus stieg bemerkte sie einen Geruch den sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gerochen hatte. Sie versuchte ihn zu zu ordnen aber ihr Bewusstsein war noch nicht wirklich wach genug um sich daran zu erinnern. Erst als sie sich umschaute wusste sie, was für ein Geruch das war. Es war der Geruch von feuchtem Waldboden nach einem Regenschauer. Rund um sich herum sah sie Wald. Der Asphalt der Straße war noch feucht vom Regen. Sie fragte sich, was sie wohl hier mitten im Wald sollten. Doch dann drehte sie sich um. Irgend jemand hatte mitten in den Wald einen großen, sechsstöckigen Wohnblock gebaut. Sie zählte drei Eingänge und kam so auf mindestens 36 Wohnungen die sich abgeschieden mitten im Wald befanden.
„Willkommen zu Hause.“ sagte Herrin Johanna.



„Einen schönen guten Morgen“ sagte die Serva die gerade zu ihnen getreten war freundlich. Sie knickste vor Miss Isabella und Emylia. „Kim, Georgia, seid ihr fertig? Wir wollen los fahren.“ Sagte sie. Sie überragte selbst Georgia noch um einen halben Kopf.
„Na, traut sich die alte Schachtel nicht selbst hier her?“ fragte Emylia missmutig und warf der Serva einen verärgerten Blick zu.
Diese lächelte noch immer freundlich und ließ sich nicht anmerken ob sie über diese Entgleisung verärgert war. „Es tut mir aufrichtig leid aber die Baroness hat es sich bereits im Bus bequem gemacht.“ sagte sie. Sie wandet sich an Kim und Georgia „Am Besten ihr geht euch noch einmal frisch machen und holt eure Sachen bevor ihr euch verabschiedet. Wir warten im Bus auf euch.“ sagte sie. Sie knickste noch einmal vor Miss Isabella und Emylia „Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag.“ sagte sie und ging zurück zum Bus. Kim und Georgia liefen in den Schlafsaal und machten sich dort noch einmal frisch.
„Was hat die denn gehabt?“ fragte Georgia.
Kim richtete sich vom Waschbecken vor dem sie stand auf und fuhr sich durch die Haare. „Ich weiß des auch nich was des soll. Aber wahrscheinlich liegt des an den Gerüchten.“ sie hatte Georgia natürlich alles erzählt was sie über die Baroness, ihre Serva und das Leben im Schloss wusste. Auch die Begegnung mit der Frau während der Weinbergführung hatte sich nicht ausgelassen.
„Oder die Beiden mögen sich einfach nicht.“ sagte Georgia.
„Weißt du, mir is des eigentlich vollkommen egal. Hauptsache wir sind zusammen.“ sagte Kim und strahlte Georgia an. Sie umarmten sich und küssten sich lange.
Sie lösten sich nach einer ganzen Weile voneinander, holten ihre Tasche und verließen den Schlafsaal. Sie gingen zurück zu ihren Mitschülerinnen und verabschiedeten sich von ihnen. Es gab einige Umarmungen und obwohl sie überglücklich darüber waren zusammen bleiben zu können, fiel ihnen der Abschied von den Anderen ziemlich schwer und es flossen einige Tränen bei den Beiden als sie sich endlich auf den Weg zu dem schwarzen Bus machten.
„Hey ihr Beiden.“ rief Miss Isabella hinter ihnen her. Sie drehten sich noch einmal um und sahen zu ihr. „Passt bitte auf euch auf.“ sagte sie.
„Des werden wir ganz bestimmt Miss.“ sagte Kim. Die beiden knicksten und gingen dann zum Bus.
Als sie um das Heck des Fahrzeugs herum gingen kam Miss Wilhelmina, gefolgt von einer Serva aus dem Eingang zum Verwaltungsgebäude heraus. Kim erkannte Merle und winkte freudig doch Merle schien sie nicht zu beachten. Kim sah ein wenig enttäuscht aus. Sie beobachtete die Beiden und war ein wenig verwundert als die Beiden voreinander knicksten.

„Los, rein mit euch.“ sagte Eva lächelnd, sie stand in der Tür und winkte Kim und Georgia heran. Die Beiden kamen zu ihr und folgten ihr in den Bus. Die Beiden schauten sich um und sahen daß der ganze Bus sehr luxuriös ausgestattet war. Hinter den großzügigen Sitzplätzen die in Vierergruppen zusammen standen befand sich eine kleine, freie Fläche mit Garderobe und einem Schrank der über die gesamte Breite des Innenraumes ging. Daneben befand sich eine kleine Bar hinter der in einem Regal verschiedene Flaschen aufgereiht waren. Gläser hingen von Haltern über der Theke.
Die gesamte Einrichtung war in dunklem Rot und Schwarz gehalten.

In der vordersten Sitzgruppe saß, mit dem Rücken zur Fahrtrichtung die Baroness. Kim und Georgia gingen zu ihr und knicksten vor ihr. „Guten Tag Herrin.“ sagten beide. Georgia allerdings wesentlich schüchterner als Kim.
„Hallo ihr beiden, freut mich, daß ihr hier seid. Merle und Paula kommen sicher auch gleich rein.“ sagte die Baroness und deutete auf die hintere Tür.
„Herrin?“ fragte Kim.
„Ja Kim?“
„Ich möchte mich bei Ihnen bedanken dafür daß sie uns beide gekauft haben.“
Die Baroness hob den Kopf und sah ihr ins Gesicht. „Bedankt dich mal lieber bei Merle.“ sagte sie lächelnd als sie von hinten ein zischendes Geräusch hörte. Sie drehte sich um und sah Merle und Paula auf der freien Fläche stehen.
„Geht schon zu den Beiden.“ die Baroness lachte leise.
„Vielen Dank Herrin.“ sagte Georgia und die Beiden gingen nach hinten.

„Ich frage mich, wie man sowas nur so lange tragen kann. Das ist ja schrecklich unbequem.“ sagte Merle gerade zu Paula als sie zu den Beiden kamen. Sie begann damit, die beiden Knopfreihen zu öffnen, hängte die Tunika an die Garderobe und stand nun vollkommen nackt da.
„So ist es besser. Sagte sie und atmete auf.“ sie sah zu Kim und Georgia. „Hallo ihr Beiden, schön das es geklappt hat, wenn auch ein wenig holpriger als ich dachte. Miss Kroll musste ja unbedingt meinen mich zu ärgern.“ für einen kurzen Moment sah sie recht verärgert aus aber dann schloss sie kurz die Augen und lächelte breit. Sie begrüßte Kim und dann Georgia mit einer Umarmung.
„Hallo Georgia, schön dich kennen zu lernen. Ich bin Merle. Das ist Paula, meine Frau.“ sagte sie und deutete zu Paula die sich ebenfalls ihrer blauen Tunika entledigt hatte und nun in einer einfachen, hellen Tunika da stand. Sie kam auf die Beiden zu und begrüßte sie ebenfalls mit einer herzlichen Umarmung. Dann reichte sie Merle ebenfalls eine einfache Tunika die diese über zog ohne den Gürtel zu schließen.

„Dann setzt euch mal hin. Wir haben noch eine lange Fahrt vor uns.“ sagte sie und deutete auf die hintersten Plätze. Sie setzte sich zusammen mit Paula ihnen gegenüber und rief Eva zu, das sie fertig wären.
Der Bus setzte sich langsam in Bewegung und in dem Moment als er durch das Tor rollte zitterte kurz alles als der Motor an sprang.


Nun standen nur noch Caro, Mandy, Lena und Mara zusammen mit Chris, Frida und Miss Isabella neben den Stuhlreihen. Zwei der Frauen aus der nächsten Gruppe die bereits versteigert waren hatten sich in einiger Entfernung zu ihnen gestellt und unterhielten sich. Lenas und Mandys Herren kamen nun vom Buffet herüber. „Dann hol bitte deine Sachen und verabschiede dich. Wir wollen fahren.“ sagte Lenas Herr.
„Dann hol du bitte auch gleich deine Sachen Mandy.“ sagte ihr Herr.
Die Beiden Männer gingen ein paar Schritte und unterhielten sich während Lena und Mandy ins Hauptgebäude gingen. Sie kamen kurze Zeit später mit ihren Taschen zurück und verabschiedeten sich mit Umarmungen und vielen Tränen von den Anderen. Sie gingen zu ihren Herren und verließen mit ihnen zusammen die Schule ein letztes Mal.
Nun waren nur noch Caro und Mara übrig. Zusammen mit Frida und Chris standen sie schweigend im Hof und beobachteten den weiteren Verlauf der Auktion. Mara sah das der Mann der schon auf sie selbst geboten hatte gerade eine Frau aus der zweiten Gruppe ersteigert hatte. Sie erinnerte sich das sie Steffi hieß. Zwar kannte sie sie nur flüchtig aber sie hatte sie als nett und freundlich in Erinnerung.

„Wenn du so weit bist, dann würde ich gerne fahren.“ riss Herrin Julias Stimme Mara aus ihren Gedanken.
Mara schaute ihre Herrin kurz an und knickste bevor sie in den Schlafsaal ging um ihre Tasche zu holen. Den würde sie sicher nicht sonderlich vermissen, ganz im Gegensatz zu den anderen Schülerinnen und Miss Isabella. Sie war anfangs zwar sehr streng gewesen und hatte ihr auch etwas Angst eingejagt aber im Laufe der Zeit hatte sie sich als recht freundlich heraus gestellt. Einige Erlebnisse aus den letzten zwei Jahren gingen ihr durch den Kopf als sie an sie dachte. Unter anderem auch ein ganz bestimmtes Bild welches ihr gerade nicht aus dem Kopf gehen wollte. Mit ihrer Tasche in der Hand ging sie schnell zu den Anderen. Miss Isabella und Herrin Julia unterhielten sich gerade.
„Fertig?“ fragte diese.
„Darf ich bitte Miss Isabella kurz noch etwas fragen Herrin?“
„Sicher doch.“ sagte Herrin Julia.
„Was ist denn noch Mara, jetzt noch irgend welche großen Fragen zu stellen, dazu dürfte es wohl etwas spät sein.“ sagte Miss Isabella.
„Nein, nichts großes, aber das geht mir gerade nicht aus dem Kopf Miss. Die Zahnbürste, haben Sie die in meinen Schrank gelegt?“ fragte Mara.
Miss Isabella sah sie verwundert an. Wieso kam sie gerade jetzt auf sowas? „Ich dachte, du könntest sie brauchen.“ sagte sie mit einem Zwinkern.
„Vielen Dank Miss.“ sagte Mara und knickste „Auf Wiedersehen.“ Sie umarmte ihre Lehrerin, Frida, Chris und Caro und ging dann zu Herrin Julia. „Ich bin so weit Herrin.“
„Prima, dann lass uns mal fahren.“ sagte diese und ging zum Tor. Mara folgte ihr und schaute noch einmal zurück als sie durch das Tor ging.
Schweigend ging sie neben ihr die Straße entlang bis sie zu einer bereits etwas älteren Limousine kamen. Herrin Julia öffnete das Auto mit der Fernbedienung und deutete mit den Worten „Dann rein mit dir.“ auf die Beifahrertür. „Deine Tasche kannst du einfach nach hinten legen.“
Mara hob die Tasche zwischen den beiden Sitzen hindurch auf die Rückbank und setzte sich. Sie schnallte sich an und wartete. Herrin Julia stieg ein und als sie angeschnallt war drückte sie den Startknopf für den Motor. Dieser zitterte kurz und sie setzte den Wagen in Bewegung. Sie fuhr einmal quer durch die Stadt und dann auf die Schnellstraße Richtung Norden.


Frida und Chris umarmten Caro und verabschiedeten sich von ihr. Sie ging mit ihrem Herrn zum Parkplatz der für eingeladene Gästen reserviert war. Sie stieg nach ihrem Herrn in einen flachen Sportwagen. Als dieser durch das Tor fuhr winkte Caro ihnen noch einmal. Die beiden winkten zurück und sahen dem Wagen hinterher bis er um die Ecke bog.
„Dann wollen wir auch mal langsam. Wir haben auch noch drei Stunden zu fahren. Und ich fürchte, wir müssen auch noch Betten aufbauen.“ sagte Isabella zu Frida.
„Ja Herrin.“ sagte diese und knickste. Sie ging in den Schlafsaal und holte wie alle Anderen auch ihre Tasche. Als sie diesen gerade verlassen wollte, drehte sie sich noch einmal um, öffnete ihre Tasche und holte etwas heraus. Sie hatten gestern Abend ihre Schränke noch gründlich ausgewischt und geputzt, also würde wohl wahrscheinlich niemand mehr in die Schränke sehen bevor die neue Gruppe kam. Selbst die Betten waren bereits abgezogen und neue Bettlaken lagen schon bereit. Vermutlich würden bereits am Montag die neuen Schülerinnen hier ein ziehen.
Sie nahm die letzte, angebrochene Tüte mit dem Hundefutter und schüttete dieses in die drei Näpfe. Diese stellte sie grinsend in drei der Schränke. Die leere Tüte packte sie wieder in die Tasche. Bevor sie ging öffnete sie noch einmal einen der Schränke und steckte sich noch ein paar der Brocken in den Mund. Kauend verließ die den Schlafsaal und das Gebäude. Sie ging zu Chris und verabschiedete sich von ihr. Dann ging sie zu Isabella die sich gerade von Miss Wilhelmina verabschiedete. Auch sie verabschiedete sich mit einem Knicks von der Schulleiterin und zusammen verließen sie die Schule. Sie stiegen in Isabellas Wagen und fuhren durch die Stadt. Mitten auf einer Brücke über den Rhein hielt Isabella an und stieg aus. Frida folgte ihr und sie standen eine Weile schweigend am Brückengeländer.
„Wo immer du jetzt bist, mach’s gut Sarah.“ sagte Isabella leise und knickste. Auch Frida knickste und sie stiegen wieder in den Wagen. Sie fuhren weiter auf die Schnellstraße Richtung Norden und bogen bei Frankfurt nach Osten ab. Maja war mit ihrem Sportwagen bereits vor gefahren und würde auf sie warten.

„Na, gar kein Hundefutter mehr?“ fragte Isabella grinsend.
„Das hab ich den neuen Schülerinnen da gelassen Herrin.“ sagte Frida und bereute es sofort, das gesagt zu haben denn sie erntete einen leicht verärgerten Blick von Isabella. Sofort kam sie sich mal wieder ganz klein vor und versuchte sich im Beifahrersitz zu verstecken, was ihr natürlich nicht gelang.
„Na, da wird Chris sich Montag ja freuen.“ meinte Isabella und grinste nun wieder.
„Wieso das denn Herrin?“
„Ganz einfach, sie wird am Montag zusammen mit einer anderen Lehrerin eine Gruppe übernehmen. Sie wird aber selbst noch im Schlafsaal bleiben.“
Frida sah sie grinsend an. Sie musste sich gerade Chris Gesicht vorstellen wenn eine der Schülerinnen sie nach dem Hundefutter fragte.

„Wie ist eigentlich die Ausbildung zur Lehrerin Herrin?“ fragte Frida nach einer Weile um das Schweigen zu beenden.
Isabella erklärte ihr daß man als angehenden Lehrerin von Anfang an zusammen mit einer anderen Lehrerin eine Gruppe übernimmt und mehrmals für die eigentliche Ausbildung in eine andere Schule geht. Die Aufgaben die man selbst übernimmt werden dabei immer mehr während die andere Lehrerin zwar noch immer anwesend aber später nur noch als Unterstützung da ist.

So vergingen die nächsten zwei Stunden recht schnell und als ein großes Schild die Abfahrt Leipzig ankündigte setzte Isabella den Blinker. Der Wagen fuhr von der Schnellstraße herunter direkt auf eine Autobahn wo sie den Wagen wieder selbst steuern musste.
Eine weitere halbe Stunde später fuhren sie von der Autobahn auf eine Landstraße die sie kurze Zeit später verließen und auf eine schmale Nebenstraße bogen. Sie kamen an einem kleinen Parkplatz wo Maja mit ihrem Sportwagen bereits auf sie wartete. Am Ende des Parkplatzes befand sich ein großes Gittertor zu dessen Seiten sich ein gut drei Meter hoher Zaun befand. Frida schaute sich den Zaun an und sagte „Das ist ja wie ein Gefängnis hier.“
„Mach die keine Sorgen, raus kommt man hier immer, nur rein wird schwer wenn man keinen Ausweis hat oder nicht angemeldet ist. Der Zaun ist nur gegen ungebetene Gäste.“ beruhigte Isabella sie. Neben dem Tor befand sich ein großes Schild, auf diesem prangte ein kreisrundes Logo in dessen unterer Hälfte sich drei geschwungene Linien befanden. Neben dem Logo stand groß der Schriftzug „Horizons“



„Du bist so still.“ sagte Herrin Julia. Sie schaute schon eine ganze Weile zu Mara ohne das diese es bemerkte. Isabella hatte ihr schon gesagt das Mara manchmal ein wenig seltsame Gedankengänge zu haben schien aber sehr folgsam und freundlich ist. Andererseits verstand sie Mara auch, dies war immerhin das erste, aber hoffentlich auch einzige Mal das sie verkauft worden war. Aber auch für sie selbst war es das erste Mal das sie eine Serva hatte.
„Verzeihung Herrin.“ sagte Mara leise und wandte ihr den Blick zu.
„Worüber denkst du nach?“ wollte Julia wissen.
„Ich habe… Entschuldigung Herrin, es ist nichts.“ sagte Mara.
Julia schaute sie abschätzend an „So wie du die letzte halbe Stunde aus dem Fenster starrst glaube ich dir das weniger. Ich dachte, Serva dürfen nicht lügen.“ sagte sie mit hochgezogener Augenbraue.
Mara fühlte sich gerade ein wenig eingeschüchtert. Aber Herrin Julia hatte natürlich recht. „Entschuldigung Herrin.“ sagte sie leise „Es ist nur, ich habe noch nie...“ sie versuchte sich zusammen zu reißen. „Ich habe sowas doch noch nie gemacht.“ sagte sie und senkte den Blick.
’Was war das denn für eine Antwort?’ fragte sich Julia. Aber es schien ihr wirklich schwer zu fallen darüber zu reden. Doch sie wollte wissen was in der jungen Frau vor ging. Sie nahm sich ihre Wasserflasche die sie in der Mittelkonsole hatte, öffnete diese und trank einen Schluck.
„Es ist, weil ich doch noch nie mit jemandem geschlafen habe Herrin.“ sagte Mara. Sie wurde feuerrot und sank noch tiefer in den Sitz während Julia sich verschluckte und heftig husten musste.
„Entschuldigung Herrin.“ sagte sie noch leiser als zuvor.
Julia hustete noch immer und es dauerte einen Moment bis sie sich wieder soweit gefasst hatte das sie normal reden konnte. „Ist das dein Ernst? Ich meine, du bist zwanzig und warst mir acht anderen Frauen in einem Schlafsaal und mit wer weiß wie vielen Frauen an einer Schule und da willst du mir erzählen daß du noch nie etwas in dieser Richtung hattest?“
Mara nickte nur während Julia sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. „Und ich dachte schon es wäre was schlimmes.“ sagte sie und setzte kurz vor einer Ausfahrt den Blinker. Der Wagen beschleunigte kurz und fädelte sich automatisch auf die rechte Fahrspur. Auf der Autobahn übernahm sie das Steuer und schaute nun konzentriert auf den Verkehr.

„Also deshalb habe ich dich auch nicht gekauft.“ Mara schaute sie verwundert an, sie war erleichtert daß Herrin Julia das so gut aufgenommen hatte. „Ich bin selbstständig und habe ein kleines aber gut gehendes Geschäft. Naja, eigentlich sind es ja zwei Geschäfte aber es ist alles im selben Laden. Und ich brauche ein wenig Unterstützung im Haushalt und eventuell auch im Geschäft. Das schaffe ich sonst nicht mehr alles. Deshalb bist du hauptsächlich hier. Und was das Andere angeht,“ nun sah Julia ein wenig verlegen aus „naja, wir werden sehen.“

Nach einer weiteren viertel Stunde fahrt verließ sie die Autobahn. Die Straße führte direkt in eine Stadt. Sie fuhr die Straße entlang vorbei an Geschäften, Restaurants und Wohnhäusern. Es ging weiter an einer großen Halle vorbei. Ein Wegweiser wies diese als Eissporthalle aus. Dort bog sie rechts ab auf eine andere Straße. Bei einem kleinen Lebensmittelgeschäft bog sie erneut nach rechts ab und lenkte den Wagen nach einigen Metern auf eine freie Fläche neben einem einzelnen Haus. Im unteren Stockwerk befanden sich große Schaufenster in denen allerlei alte Möbel, Figuren und andere Sachen aus den letzten 500 Jahren ausgestellt waren. Mara folgte ihr aus dem Wagen und Julia sagte „Herzlich willkommen in deinem neuen zu Hause.“


65. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 25.03.17 20:31

Epilog


Als Hilfslehrerin übernahm Chris unter Anleitung einer anderen Lehrerin bereits zwei Tage später ihre erste Gruppe von Schülerinnen. Sie beendete nach zwei Jahren ihre Ausbildung und wurde eine von ihren Kolleginnen als sehr geradlinige und gerechte Lehrerin angesehen. Auch ihre Schülerinnen lernten sie später zu schätzen. Bereits an ihrem ersten Tag als Hilfslehrerin musste sie eine recht komplizierte Situation bewältigen weil drei der Schülerinnen beim Einräumen Näpfe mit Hundefutter in ihren Schränken gefunden hatten. Doch sie meisterte diese Situation recht gut und konnte ihre Schülerinnen beruhigen und ihnen sagen daß es an der Schule normalerweise kein Hundefutter zu essen gab.
Nachdem sie nach 20 Jahren freigelassen wurde blieb sie weiter als Lehrerin an der Schule und wurde stellvertretende Schulleiterin.

Caro blieb zwölf Jahre bei ihrem Herren. Doch nachdem es an der Zeit war und sie von diesem gefragt wurde ob sie freigelassen werden wollte antwortete sie sofort mit ja und ging zurück zu ihrer Familie. Sie frischte ihre Ausbildung auf und führte ein einfaches und recht normales Leben. Kurze Zeit später heiratete sie und bekam einen Sohn und eine Tochter. Ihr Halsband legte sie nie wieder an und versuchte ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Mandy hingegen heiratete bereits drei Jahre später ihren Herren und als dieser sie nach 15 Jahren frei lassen wollte lehnte sie dies ab und bat darum seine Serva bleiben zu dürfen, was dieser an nahm.

Lena wurde nach kurzer Zeit bereits wieder von ihrem Herren verkauft weil die Beiden sich überhaupt nicht verstanden. Ihre neue Herrin die bereits über 80 Jahre alt war vererbte ihr nach ihrem Tod ihr Anwesen und ein kleines Vermögen mit dem sie zwar bescheiden aber recht sorgenfrei lebte. Sie kaufte selbst eine Serva und lebte mit dieser lange zusammen.

Miss Wilhelmina blieb noch einige Jahre Schulleiterin und zog, nachdem si in Ruhestand gegangen war zurück nach Alaska.

Ellen, die Ärztin blieb ebenfalls bis zu ihrem Ruhestand an der Schule.

Kim, Georgia und die anderen Serva der Baroness, und natürlich auch diese selbst, sind teil einer anderen Geschichte. Ebenso wie Mara, Frida, Larissa, Rebecca, Julia und Emylia. Wie es mit Kira und ihrem Vater weiter geht, dem soll hier ebenfalls nicht vorgegriffen werden.

- - -

Diese Geschichte ist frei erfunden und die Charaktere haben nichts mit lebenden oder gelebt habenden Personen gemeinsam. Ebenso sind auch die Orte frei erfunden und haben außer ihrer Geografie nichts mit den realen Orten gemein.


Ich bedanke mich bei allen Lesern und bei denen die mir hier und per PN ihre Gedanken zu dieser Geschichte mitgeteilt haben und diese zu einem Teil dadurch mit gestaltet haben und hoffe daß dies auch bei der Fortsetzung so bleibt oder vielleicht sogar noch mehr wird. Denn diese Rückmeldungen und angeregten Diskussionen haben mich dazu motiviert aus diesem Teil der Geschichte, der eigentlich nur als Einleitung gedacht war so viel mehr heraus zu holen als eigentlich geplant war und daraus etwa 520 Taschenbuchseiten zu machen.

Ich hoffe natürlich daß auch allen stillen Lesern diese Geschichte gefallen hat.


HeMaDo




66. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Wölchen am 25.03.17 21:05

Vielen Dank,für diese schöne Geschichte.

Tja da hatten die paar die du erwähnt hast im Epilog ja Glück.Tja und jetz heist es warten wie es den anderen ergeht.Freu mich schon drauf.

Bitte laß uns nicht zu lange warten.

mfg Wölchen
67. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Fehlermeldung am 26.03.17 08:01

ich schliesse mich Wölchen an und sage
Danke für diese schöne Geschichte sie hatte
genau die richtige Länge , die ich mag und auch
vom Inhalt her fand ich diese sanfte Art von BDSM
sehr schön
Ich hoffe das bald wieder was von dir zu lesen ist
.
68. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 26.03.17 17:37

Danke für das Lob.

Ein wenig wird es sicher noch dauern bis die Fortsetzung weit genug gediehen ist um sie hier vorzustellen. Aber es wird sicher keine Monate sondern eher wenige Wochen dauern.

Was die Länge angeht kann ich allerdings nicht garantieren daß die Fortsetzung auch diese Größe erreichen wird. Bei dem Stoff den ich da habe wird das vermutlich etwas größeres. Vielleicht teile ich das aber wenn es zu extrem wird in zwei Teile auf.

Im Teile vom 25.03.17 20:27 sind mir zwei Fehler bei den Personen rein gerutscht. Die habe ich noch korrigiert.


noch ein schönes Restwochendende


HeMaDo
69. RE: Neue Horizonte

geschrieben von domtraeumer am 26.03.17 18:53

Ich schliesse mich meinen Vorpostern an und bedanke mich für diese schöne Geschichte.
Ich warte schon auf die Fortsetzung mit dem Werdegang der restlichen Servas.
70. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Zwerglein am 27.03.17 00:40

Da möchte ich mich meinen Vorrednern anschließen, und Dir recht herzlich für die gute Story danken.

Warte auch auf neue Teile, einer neuen Story.

Aber nichts überstürzen.
Denn gut Ding will Weile haben. ---ggg---

Um so besser wird sie.

Nochmals Danke - Nochmals vielen Dank

-----

Gruß vom zwerglein
71. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Trucker am 29.03.17 06:46

Was für eine super Geschichte. Super geschrieben, super Stil und super fantasievoll.

Danke für´s einstellen und auch ich warte auf die nachfolgende Geschichte.
72. RE: Neue Horizonte

geschrieben von der suchende am 29.03.17 07:04

Ich kann mich ebenfalls nur meinen Vorrednern anschließen. Danke für die tolle Geschichte und ich freue mich auch schon auf die "Fortsetzung".
73. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 22.04.17 20:29

Wie bereits angekündigt ist hier Schluss. Aber es geht mit Neue Horizonte 2 und mit Schloss Fähenberg weiter.

HeMaDo
74. RE: Neue Horizonte

geschrieben von HeMaDo am 02.07.17 12:56

Für Alle, die diese Geschichte gerne komplett haben möchten, habe ich sie im PDF und EPUB-Format in ein ZIP-Archiv gepackt.

Ich habe noch einen kleinen Teil zusätzlich eingefügt (Fast am Ende ) und einige Fehler korrigiert.




Neue Horizonte als PDF und EPUB


Das Dateipasswort lautet: ´Sarah´


HeMaDo



75. RE: Neue Horizonte

geschrieben von SirM am 23.02.19 11:53

Hallo HeMaDo,

auch ich muss endlich - dauert bei mir schonmal länger - an dieser Stelle ein großes, großes Lob für Deine sehr schöne, lebhafte und tolle Geschichte hinterlassen.

Vielen, vielen Dank dafür; auch für die ZIP-Datei mit dem PDF- und der ePUB-Datei.

SirM
76. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Sukram1974 am 28.05.21 07:52

Hallo HeMaDo,

was bin ich froh, Dich endlich gefunden zu haben.
Deine Geschichte über die Schule, habe ich in einem anderen Forum schon verschlungen und war auch eifriger Mitleser des 2. Teiles. Und dann, hat das Forum einfach aufgehört zu existieren und Deine supergeschriebene Geschichte ist ohne Fortsetzung….

Nun habe ich den 1. Teil hier wieder verschlungen, (was selbst, wenn man den Teil kennt, eine wahre Freude ist) und bin den 2. Teil endlich am lesen.

Möchte Dir einfach nur jetzt noch DANKE sagen, für deine Art zu schreiben und die viele Mühe die Du dir da machst.

Gruß
Markus
77. RE: Neue Horizonte

geschrieben von M A G N U S am 25.01.22 22:21

Guten Abend,
soeben habe ich die Geschichte fertig gelesen, vielen Dank für die Veröffentlichung; ich freue mich auf den zweiten Teil der "Neuen Horizonte", diese Fortsetzung werde ich in der nächsten Zeit anfangen zu lesen und ich bin mir sicher, daß auch sie mir Inspiration liefern wird, mich im Geiste die "Serva" begleiten läßt in deren neuen Wirkungsstätten,
M a g n u s.
78. RE: Neue Horizonte

geschrieben von Hans Bell am 05.01.23 23:26

Lieber HeMaDo,

ich habe deine Geschichte "HORIZONTE" jetzt zum erste Mal gelesen.

Ich bin froh, dass ich sie gefunden habe.

Unabhängig von den Charakteren, die du beschreibst, hat die Geschichte mich sehr tief berührt. Die Gratwanderung zwischen Strenge und liebevoller Zugewandtheit ist dir wunderbar gelungen.

Ich würde mich gerne mit dir persönlich zu deiner Motivation diese Saiten so anklingen zu lassen, austauschen.

Die E-Mail in meinem Profil ist nicht mehr aktuell

Sie lautet jetzt [email protected]

Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich mit mir austauschen würdest.

Lieben Gruß Hans
79. RE: Neue Horizonte

geschrieben von MartinII am 06.01.23 16:04

Auch von mir nochmals Danke!


Impressum
© all rights reserved, 2024