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Roger_Rabbit
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  Nachbarschaftshilfe Datum:25.07.04 22:31 IP: gespeichert Moderator melden


Wir reden ja hier über Gott und die Welt, deshalb auch dieser Beitrag und eure Meinung bitte.

Gestern (Samstag) war ich kurz vor Geschäftsschluß im Edeka vor der Tür. Der Laden fast ausgestorben, nur meine Nachbarin von einer Etage tiefer vor mir an der Kasse. Sie bemerkte mich allerdings nicht. Doch ihr Geld reichte nicht für den Einkauf. Es war kein unnützes Zeug. Einfach nur Lebensmittel.

Ich (39) muß dazu sagen, daß ich bereits seit 16 Jahren mit ihr (47) im selben Haus lebe. Sie bat mich schon häufiger um Hilfe, so daß es in diesen 16 Jahren nicht nur bei einem Gruß im Treppenhaus blieb. Ein kurzes Schwätzchen war immer drin.

Als ich aber ihre Zahlungsschwierigkeiten an der Kasse sah, reichte ich 20 Euro herüber. Ich hatte es nicht kleiner. DOCH DIE BEIDEN GESICHTER HÄTTET IHR SEHEN MÜSSEN. Der Kassierer (ca. 24-27) blickte mich ungläubig an, meine Nachbarin starrte völlig verstört zu mir. Wir sind 12 Mietparteien im Haus, uns also nicht unbedingt fremd, doch wie ein Fremder wurde ich in dem Moment angesehen.

Ist denn Nachbarschaftshilfe so aus der Mode gekommen?

Auch wenn die 20 Euro ein ehemaliger 50 DM Schein sind, so konnte ich es mir im Moment erlauben. Außerdem vertraue ich der Frau.

Doch was dann geschah, hättet ihr miterleben müssen. Ich wurde zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Auf dem Weg nach Hause hatte nicht viel gefehlt und sie hätte mir die Füße geküßt. Ist denn neuerdings in der Großstadt Nachbarschaftshilfe auf eine Tasse Mehl/Zucker/Salz beschränkt? Sie ist acht Jahre älter als ich, was ich durch Zufall erfuhr, an ihr habe ich auch kein Interesse, aber ich bin noch mit NACHBARN aufgewachsen und nicht mit Mitbewohnern oder gar Feinden. Sie müßte diese Zeit doch eigentlich auch noch kennen. Ist unsere Gesellschaft mittlerweile schon so feindlich eingestellt?

Am Dienstag will sie mir nicht nur die 20 Euro zurückgeben, sondern kündigte schon mehr an. Dann werde ich euch wieder davon berichten, sofern Interesse besteht und Reaktionen zurück kommen. Aber im Moment fühle ich mich wie geplättet und als Verräter an die Wand gestellt, weil ich einer anderen Person geholfen habe.

Wie denkt ihr darüber?
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Detlev
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oxymoron Volljährigkeit geprüft
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Lieber natürliche Intelligenz als künstliche

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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:25.07.04 23:48 IP: gespeichert Moderator melden


Moin moin

Ich befürchte, dass Deine Erfahrungen nicht ungewöhnlich sind. Bestimmte Dinge sind einfach nicht mehr selbstverständlich. Dazu gehört u.a., dass in den öffentlichen Verkehrsmitteln kaum noch einer für ältere Personen aufsteht, um ihnen einen Sitzplatz anzubieten. Betretenes Schweigen oder die Frage "Warum soll ich denn aufstehen, hier sind doch noch soviel andere Leute".
Beim Geld hört die Freundschaft bekanntlich auf. Aus meiner Sicht wäre das Thema mit Kaffee und Kuchen erledigt gewesen, aber vielleicht werden ihre Beweggründe am Dienstag klarer.

oxymoron
Dreiviertel meiner ganzen literarischen Tätigkeit ist überhaupt Korrigieren und Feilen gewesen (Theodor Fontane)
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:26.07.04 06:56 IP: gespeichert Moderator melden


Guten Morgen, Martin,

so extrem habe ich das bei kleinen Gefälligkeiten unter Nachbarn, die auch für mich völlig selbstverständlich sind, noch nicht erlebt, ich lebe aber auch in einem kleinen Vorort der "Münsterland-Metropole", wo Zusammenhalt und natürlich auch soziale Kontrolle womöglich etwas größer sind, dennoch kann ich die Tendenz deiner Beobachtung bestätigen und würde sagen: Wir sind mentalitätsmäßig z. T. eine Sch***gesellschaft geworden. Kaum ein Fußgänger beeilt sich auch nur ansatzweise beim Überqueren einer Straße, wenn man mit dem PKW abbiegen will, weder die Jungen, noch die Alten. Beim Schwimmen legt man am besten vorher einen Tiefschutz wie beim Karate-Training oder, wer`s denn hat, irgendeinen Metall-KG an, um nicht anschließend zum Urologen gehen zu müssen usw. Und was ich in diesem Jahr als Lehrer an Beleidigungen habe einstecken müssen, gebe ich hier besser nicht wieder! Würde ich nicht die Generationen-Differenz abziehen und mich erinnern, dass meine Freunde und ich als Schüler auch keine Heiligen waren, würde ich der Klage, ich glaube, der alten Babylonier zustimmen, die da lautet: "Die heutige Jugend ist total verdorben. Sie ist böse, gottlos und faul, sie schmatzt beim Essen und weiß alles besser als ihre Lehrer." Es gibt kaum noch Achtung vor dem Alter und Respekt vor dem gelebten Leben und der erbrachten Leistung. Ich will aber nicht zu sehr schimpfen und jammern, es gibt in allen Lebensbereichen auch positive Gegenbeispiele! - Interessant mag in diesem Zusammenhang die Flut von Tugend- und Benimm-Büchern sein, die in den letzten Jahren in unsere Buchhandlungen gespült wurde. Klares Zeichen eines Defizits!

Wie Oxymoron bin ich schon auf deinen Dienstag-Bericht gespannt!

Schönen Gruß
Bluevelvet


(Diese Nachricht wurde am 26.07.04 um 06:56 von bluevelvet geändert.)
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:26.07.04 08:19 IP: gespeichert Moderator melden


Kleinen Nachtrag noch!

Konnte zunächst mit deinem "Verräter"-Gefühl, Martin, wenig anfangen. Jetzt nach dem Frühstück kam mir folgender Gedanke: Ein solches spontan-hilfsbereites Verhalten ist sicher ein Verrat am egoistisch-kommerzialisierten Zeitgeist, der sagen würde: Haste nix, kriegste nix, - und deine Nachbarin hat solche Hilfsbereitschaft vermutlich lange entbehren müssen bzw. überhaupt nicht mehr erwartet.

Bluevelvet



(Diese Nachricht wurde am 26.07.04 um 08:19 von bluevelvet geändert.)
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AUOP
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:26.07.04 08:37 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Martin!!
Du hast leider oder ein Glück nicht in der ehemaligen DDR gelebt und kannst somit auch nicht die Zwischenmenschlichen Beziehungen unterscheiden, ich kann es, denn als ich 1982 hier rüber kam ist mir sofort die Ellenbogengesellschaft aufgefallen und ich fand alles leer und kalt hier.
Begegnungen deiner Art hatte ich genug auch die mit der Kasse, wo ich mal für jemanden wildfremden mit kleinen Beträgen einspringe ohne das ich arm werde aber mit dem Gefühl geholfen zu haben. Ich mache mir auch keine Gedanken darüber ob und was der andere in dem Moment Denkt oder fühlt, er soll es einfach nur so hinnehmen alles andere liegt nicht mehr in meiner Entscheidung.
Hast du dir schon mal die Frage gestellt seit wann das so ist, ich meine du bist jetzt 39 aber das geht schon länger so, ist dir nie was aufgefallen, bist du immer mit dem Strom geschwommen??

Ach bin übrigens auch voller Spannung wie es weiter geht!!

Viele Grüße

Thomas
(Diese Nachricht wurde am 26.07.04 um 08:37 von AUOP geändert.)
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bluevelvet Volljährigkeit geprüft
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:26.07.04 11:42 IP: gespeichert Moderator melden


Na ja, Kulturpessimismus will ja hoffentlich keiner verbreiten, soooo schlimm stehts denn wohl doch (noch?) nicht ... oder? - und in die "guten alten Zeiten" zurück?

"Wir grüßten deutsch
und marschierten bis Stalingrad
und wollten nachher nichts
mehr von wissen."

(Hab heute Morgen Kästners Gedicht über den Fortschritt gelesen.)

Nein, lieber doch nicht - und Atombusen seh ich mir bei Bedarf besser woanders an ... *gg.

Wenn man allerdings ein wenig Kulturdiagnose - *hust, hust* - betreiben will, so ist sicher ein gewisser Verfall der guten Sitten und eine Verrohung des Umgangs festzustellen. Martins kleines Erlebnis beim Einkauf gibt doch einen Anstoß zum Nachdenken ...

Bluevelvet


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surfi
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:26.07.04 12:42 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Roger_Rabbit,

die interessanten Themen entstehen häufig aus banalen Alltagssituationen!

Die beklagte mangelnde Selbstverständlichkeit von Hilfe gegenüber "Fremden" ist meiner Meinung nach weniger eine Folge der ach so modernen Gesellschaft (besonders in den Ballungsräumen), sondern eine Folge der Massengesellschaft.

Rettungssanitäter machen zum Beispiel häufig (nicht immer) folgende Erfahrung: Wenn mehr als 15 Gaffer bei einem Verkehrsunfall zuschauen, hilft keiner, weil jeder denkt: Warum gerade ich? Und: Ich könnte ja was falsch machen und mich blamieren.
Wenn weniger als fünf da sind, hilft jeder dem Verunglückten, weil es für selbstverständlich gehalten wird. Und: Auf mich kommt es an. Wenn ich nicht helfe, wer dann?

Dieses von der Menge der Zuschauer abhängige Verhalten ist auch in "getürkten" Situationen mit einem (angeblich) Ertrinkenden festgestellt worden.

Ich meine daher: Etwas weniger Kulturkritik und zurück zu den Verhaltensweisen, die wir aus der Steinzeit (Horden von ca. 10 Personen) erlernt haben.

surfi
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LordGrey Volljährigkeit geprüft
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:26.07.04 18:29 IP: gespeichert Moderator melden


Na ja, ein Problem ist halt auch, das die Hilfsbereitschaft der Menschen immer öfters missbraucht werden. Gefakte Unfälle um Opfer für einen raub anzulocken, traurige Geschichten am Bahnhof um sich Geld zu schnorren, aggressives Spendensammeln, weiss der Teufel wieviele gemeinnützige Organisationen die alle ja soo wichtig sind, da wird gesammelt für Schwarzafrikaner in irgendeinem Kaff während uns der Staat die letzte Kohle aus der Tasche zieht, unsere Altesvorsorge ruiniert, die soziale Sicherheit sabotiert, Ängste schührt. Wenns dir ans eigene Leder geht dann hört die Spendefreudigkleit schnell auf.
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:27.07.04 09:42 IP: gespeichert Moderator melden


Trotz der von dir aufgeführten Missstände, LordGrey, sollte Nachbarschaftshilfe als selbstverständlich empfunden werden können. Und dass viele Mitbürger das offenbar nicht mehr so empfinden, sollte doch Signal zum Nachdenken sein ...

Gruß am Morgen
Bluevelvet

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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:27.07.04 09:45 IP: gespeichert Moderator melden


@ surfi

Ähm ..., was hab ich denn in den Steinzeithorden gelernt? - Ich erinnere mich nicht mehr so genau ... *gg.

Vergessliche Grüße
Bluevelvet


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Roger_Rabbit
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:27.07.04 14:54 IP: gespeichert Moderator melden


> sollte Nachbarschaftshilfe als selbstverständlich empfunden werden können.

Eben! Und wie man an meinem Alter ersehen kann, bin ich ein 65er und am Anfang der 70er mit 10 DM zum selben Edeka von meiner Mutter zum Einkauf geschickt worden, allerdings damals noch ein anderer Pächter, gab aber für Mutters Einkaufliste 12 DM aus.
"Na und, das bezahlt ihr (meine Mutter oder eben ich) das nächste Mal!" waren die Worte an der Kasse.

Sucht doch mal bitte heute einen Laden, in dem noch zinnslose Darlehen vergeben werden. In Supermärkten aussichtslos. In kleineren Läden vielleicht noch möglich. Beim Tante-Emma-Laden (das ist unser Edeka noch so halb) schon eher. Aber wenn nur 20ct. fehlen, müßt ihr etwas zurückgeben, damit am Abend die Kasse stimmt. Die Arbeit bei der Abrechnung mit dem Storno macht mehr Arbeit, als zur Not auf die 20ct. zu verzichten, aber nein, die Kasse muß stimmen! 20ct. am nächsten oder übernächsten Tag zu verbuchen, ist viel zu kompliziert, kostet aber mehr als der mögliche Verlust.

Wo sind wir nur angekommen?

Früher: "Ich habe noch drei Milchtüten im Wagen"
Kassieren bonte 4mal, als sie die eine Tüte am Scanner vorbei zog.

Heute: "Ich habe noch......."
Kassiererin: "Legen sie gefälligst alle Waren aufs Band!" (manchmal freundlicher, manchmal wirscher) oder man wird gleich durchsucht, ob sich darunter noch eine Tüte Backpulver zu ein paar Cent versteckt.

Unter diesen Bedingungen könnte ich auf Farbfernsehen, Handys, Computer und Internet verzichten, wenn ich die gute alte Zeit wieder hätte.
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Detlev
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Nachtigall
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fatal error in reality.sys - reboot universe (Y/N)?

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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:27.07.04 15:37 IP: gespeichert Moderator melden


Sag mal, Martin,

wo wohnst du denn bloß? In unserem MiniMal ums Eck bin ich schon mal mit unbezahlter Ware nach Hause (Portemonnaie nicht eingesteckt, Sa Nachmittag, Geld für nächsten Montag erbeten). Funktioniert hier wunderbar, auch eine Dose auf dem Band und fünf im Einkaufswagen... vielleicht hast du einfach nur Pech mit deiner Einkaufsmöglichkeit.

Es kommt übrigens häufig auch darauf an, wie man selber mit den Menschen umgeht, denn so ähnlich war der Umgang in meinen Stamm-Einkaufszielen auch in Hamburg und teilweise sogar in Münster. Blindgänger gibt es überall mal, aber normalerweise mache ich gute Erfahrungen - außer ich bin grad selber mies drauf. Das finde ich irgendwie dann auch konsequent...

Die "guten alten Zeiten" meiner Kindheit erinnere ich mit Grausen. Die will ich nicht zurück, ebensowenig die von beitlamed und bluevelvet erwähnten allgemeinen "guten alten Zeiten". Letztendlich sind wir doch Teil unserer Zivilisation; wer außer uns hat es in der Hand, die Missstände nicht zu beklagen, sondern zu ändern?

Gruß
Nachtigall
... sehr glückliche Besitzerin und KH des süßen CD Monika (Gugl-Gugl)

***
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LordGrey Volljährigkeit geprüft
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:27.07.04 15:47 IP: gespeichert Moderator melden


"Gut" waren die Zeiten noch nie, nur die Erinnerung daran ist gnädig zu uns, sie lässt uns vieles vergessen.
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Roger_Rabbit
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:27.07.04 16:47 IP: gespeichert Moderator melden


Dumm? Stimmt! Ich bin leider nur ein Mann und laut Statistik klauen Männer am häufigsten (oder werden häufiger erwischt). Angeblich, obwohl sich das wohl die Waage halten wird. Aber in unserer Gegend (Penny, Plus, Lidl, Aldi, Edeka, Norma, real, Extra .... habe ich noch einen Rewe- oder Metro-Ableger nicht genannt?) haben so gut wie alle die Anweisung, den Wageninhalt zu kontrollieren.

Kein Wunder! Sendet doch sogar das Fernsehen Klauanleitungen für den Baumarkt. Zwei Gipssäcke a 40KG auf den Wagen gelegt, einer vielleicht sogar aufgeschlitzt, dazwischen oder darin eine Diamant-Trennscheibe versteckt. Die beiden Säcke zu je 5 Euro hebt niemand an, aber du bringst eine 100 Euro teure Scheibe für nur 10 Euro nach Hause. Kein Wunder, dieses Mißtrauen.

PS: Meine Nachbarin hat bis jetzt noch nicht geklingelt. Aber ich halte euch auf dem laufenden.
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Detlev
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:27.07.04 19:07 IP: gespeichert Moderator melden


Einen (hoffentlich) guten Abend in die Runde,
angesichts von – neben den anderen klugen Sätzen zum Thema - Nachtigalls Gedanken fiel mir ein Satz ein, den ich neulich aus einem neuen (?) Stück von den „Ärzten“ herausgehört habe: „Du bist nicht dafür verantwortlich, daß die Welt so ist, aber Du bist dafür verantwortlich, wenn sie so bleibt!“
Ich glaube, da haben die Jungs einen klugen Gedanken in einen Songtext gegossen. Und ein bißchen, meine ich, paßt’s auch zum Thema, gelle?
Euch noch einen schönen Rest- und einen schönen morgigen Tag,
Jean

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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:07.08.04 11:16 IP: gespeichert Moderator melden


Wie ist jetzt eigentlich dein "20-Euro-Abenteuer" ausgegangen, Martin? Gab es noch ein interessantes Gespräch?

Schöne Grüße
Bluevelvet


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Roger_Rabbit
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:08.08.04 11:24 IP: gespeichert Moderator melden


Ja, würde ich eigentlich auch ganz gerne wissen. Ich habe jedenfalls noch keinen Briefumschlag in meinen Briefkasten gefunden und sie hat bei mir auch noch nicht geklingelt (jedenfalls nicht, als ich die meiste Zeit zu Hause war).

In den nächsten Tagen werde ich mal höflich anklopfen und fragen, an welchen Dienstag der Rückzahlung sie denn gedacht hätte. ............
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Detlev
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:12.08.04 18:47 IP: gespeichert Moderator melden


Wie seltsam, wie seltsam!

Eben klingelte ich und man wußte gar nicht, um welche 20 Euro es sich handeln sollte. Doch dann fiel es der Dame urplötzlich wie Schuppen von den Augen. Ja, sie hätte es verpennt. Ich entschuldigte mich ja für die Störung, weil ich an einen Urlaub meiner Nachbarin glaubte .......

Der nächste von ihr angebotene Termin sei morgen (Freitag nach fast drei Wochen) Nachmittag. Ab 12 Uhr bin ich zu Hause und setze keinen Fuß bis Mitternacht vor die Tür.

Vielleicht ist es auch diese _vorbildliche_ Moral eines Begünstigten, die unsere Gesellschaft so verrohen läßt. Ich dachte nach 16 Wohnungsjahren mit dieser Nachbarin eigentlich an ihr Wort und ihre Loyalität, aber hätte ich nicht geklingelt, spätestens zu Weihnachten hätte sie meine Leihgabe völlig vergessen.

Vielleicht sollte ich meine Ansicht revidieren.

Vielleicht bleibt meine Nachbarschaftshilfe zukünftig auch wirklich nur auf einen Becher Salz und eine Tasse Zucker beschränkt. ................

*grübel*grübel*grübel*
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Detlev
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Roger_Rabbit
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:14.08.04 16:07 IP: gespeichert Moderator melden


Jetzt, Samstag nach drei Wochen nach dem Kredit, 15:30 Uhr:
„Nein! Wir hatten doch gestern gar keinen Termin!“ wurde ich empfangen.
Schizophrenie?
An meine Leihgabe konnte sie sich nicht mehr erinnern. Auch nicht mehr an die Situation im Edeka, wo ich ihr an der Kasse den 20er borgte. Doch sie erinnerte sich an meine Ermahnung vom Donnerstag. Weil ich es sagte und sie mir vertraute, zückte sie nun zwei 10er und beglich damit ihre Schuld.

Gerry! Wie heißt solch ein ‚vergeßliches’ Verhalten?

Jedenfalls ist es der Dame nicht anzusehen und angeblich hat sie auch (nach eigener Aussage) eine Betreuerin. Demnächst will sie umziehen.

Für mich ist der Fall in sofern erledigt, als daß ich meine 20 Euro zurück habe, auf einen eventuellen und damals versprochenen Bonus auch verzichten kann und ich nun etwas vorsichtiger mit Krediten werde. Irgendwie macht mich dieser Fall doch nachdenklich.
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Detlev
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Penthesilea
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  Re: Nachbarschaftshilfe Datum:14.08.04 18:09 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Martin,

Ich würde an Deiner Stelle überhaupt nicht vorsichtig werden, ich habe da eine ganz eigene Einstellung.
Ich verschenke oder verleihe ständig etwas ... und bekomme im Gegenzug jede Menge geschenkt oder geliehen. Ich verliere irgendwelche Dinge ... aber ich finde dafür irgendwelche anderen Dinge ... und bin zutiefst überzeugt davon, dass sich alles im Leben im großen Gesamtbezug ausgleicht.
An einzelne Geldbeträge oder Dinge muss man sein Herz nicht hängen.
In Anatolien habe ich einmal einem Hirten meine gesamte Campingausrüstung geschenkt, weil ich es nicht ertragen konnte, dass er bei seinen Ziegen auf dem blanken Lehmboden schlief ... und in Sizilien wäre ich dann diejenige gewesen, die im Dreck geschlafen hätte, wenn mich nicht eine liebevolle Family kostenlos beherbergt und durchgefüttert hätte, weil mir das Auto geklaut worden war.
Ich denke man kann beruhigt alles weggeben - sei es Geld, Salz, Zucker, sein Auto, sei es Hilfsbereitschaft, Verständnis oder menschliche Zugewandtheit - es kommt alles wieder zu einem zurück wie ein Bumerang. Vielleicht nicht gleich, aber irgendwann bestimmt!
Nur beim Verleihen meines Sub - da ist Schluss. Den behalte ich ganz egoistisch für mich *gg.

Gruß
Penthe


(Diese Nachricht wurde am 14.08.04 um 18:09 von Penthesilea geändert.)
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