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Windelmeister
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:20.11.23 17:43 IP: gespeichert Moderator melden


Oh je arme Caro nun heißt es Daumendrücken das sie nochmal mit einem blauen Auge davon kommt und Ahmed doch noch eine Lösung findet wie er ihr helfen kann.

Bin schon sehr gespannt wie sich alles entwickelt
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Neuschreiber63
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:20.11.23 19:30 IP: gespeichert Moderator melden



@Schwester Annika, Windelfohlen, MartinII, Windelmeister

Freut mich, dass Ihr auch nach der Zwangspause noch dabei seit.

In der Tat sitzt Caro jetzt ganz schön in der Tinte. Wer sich noch an das Vorwort von Caro erinnert, kann sich vermutlich auch denken, dass da noch etwas kommt...
Was genau, will ich aber noch nicht verraten, sonst wäre es ja langweilig...

Ja, die dunklen Wolken sind jetzt da, habe sie ja schon lange genug angekündigt...

Für alle Freunde des klassischen Dramas: Willkommen im 2. Akt

Und bestimmt kann Caro ein paar gedrückte Daumen gut gebrauchen...

In dem grausamen "Spiel" stinkreicher Geschäftsmann vs. rechtloses Hausmädchen hat Herr Al Lawati jedenfalls nun ausgeglichen, so dass es nun 1:1 steht. Allerdings hat der Geschäftsmann unsere Caro in der Tat dazu noch zu einem üblen Foul provoziert, mal sehen, ob der Schiri jetzt Elfmeter gibt... Oder vielleicht entscheidet der Schiri ja auf Schwalbe?

Ihr werdet es erfahren, morgen geht's weiter...



[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 20.11.23 um 19:36 geändert
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Neuschreiber63
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  Studentin unter Kontrolle Datum:21.11.23 19:57 IP: gespeichert Moderator melden



Schlimme Vorahnungen (Samstag, 27. Oktober)


Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne.
Zumindest draußen, in meinem Herzen nicht. Auch der fantastische Blick aus dem Schlafzimmer auf den Indischen Ozean konnte mich heute nicht erfreuen.

Die Gedanken, was nächste Woche passieren würde, belasteten mich schwer. Ahmed ebenfalls, er war diesen Morgen sehr schweigsam. Dass er mich heute wieder in meinen Keuschheitsgürtel einschloss, schien ihm genauso wenig Spaß zu machen wie mir. Aber dennoch kam ich auch heute nicht um diese Demütigung herum.

Ich hatte ja gestern meinem Schutzengel versprochen, dass ich Ahmed das bravste und gehorsamste Hausmädchen sein würde, dass er sich wünschen konnte, wenn er mich beschützen würde. Ja, ich war wieder zurück bei den Khorsanis. Aber das, was mir bevorstand, war vielleicht auch nicht viel besser als wenn mich Ahmed gestern gegen drei gehorsamere Hausmädchen eingetauscht hätte. Vielleicht hatte sogar mein Schutzengel gestern vor dem grausamen Geschäftsmann kapituliert?

Vermutlich war dies aber auch nicht der Hauptgrund dafür, dass ich keinerlei Protest einlegte, als Ahmed wieder das chinesische Monster nahm, mir das Hüftband um die Taille legte, das Schrittband von hinten durch meine Beine zog, den Dildo in mich einführte und dann das schreckliche Ding mit einem allzu bekannten „klick“ verschloss.

Der Hauptgrund war wohl eher, dass ich keinerlei Kraft hatte. Ich fühlte mich wie ein Blatt, bei dem der Herbstwind bestimmte, wohin es zu fliegen hatte.

Vielleicht war dies auch das Ergebnis von 6 Wochen als rechtlosem Hausmädchen, in welchen mir anerzogen worden war, dass ich zu gehorchen hatte und andere, also insbesondere Ahmed, über mich bestimmten.

Hausmädchen haben zu gehorchen, nicht zu diskutieren.

Von dem Kampfgeist, den Tuuli immer wieder an den Tag legte und den ich auch Sofia am Montag mitgegeben hatte, war ich jedenfalls an diesem Morgen sehr weit entfernt.

Wenn ich so darüber nachdenke, war es schon seltsam, dass ich es einfach akzeptierte, dass ich mit einem verschlossenen Keuschheitsgürtel und einem Dildo in meiner Vagina herumlaufen musste.
Im Gegenteil, fast freute ich mich über jede Normalität, die bedeutete, dass mein Leben bei den Khorsanis – noch – weiterging.


Als ich nochmals über den schrecklichen Abend gestern nachdachte, fiel mir auf, dass mich Ahmed noch gar nicht für meine gestrigen Fauxpas – soweit man die gestrigen Worte überhaupt noch als solche bezeichnen konnte – bestraft hatte. Beim ersten Besuch bei Herrn Al Lawati hatte mich Ahmed dafür bestraft, dass ich zu früh an meinem Cocktail genippt hatte, beim Gegenbesuch hatte er mich – wenn auch sehr milde – dafür bestraft, dass ich etwas Wasser über die Hand des Gastes geschüttet hatte. Aber gestern hatte ich seinen Geschäftspartner schwer beleidigt und mich danach auch noch zweimal seinen Befehlen widersetzt. Das war eigentlich viel, viel schlimmer als meine Vergehen bei den ersten beiden Malen. Sicher würde beides sowohl Geschäftsbeziehung zu Herrn Al Lawati als auch der Ehre seiner Familie schaden. Dennoch hatte er mich gestern nicht mehr bestraft und auch heute noch keine Bestrafung erwähnt.

Hatte er meine Strafe vergessen? Wohl kaum.

War er der Meinung, dass ich die Wahrheit gesagt hatte? Vielleicht eher.

Oder war sein Mitleid und seine Liebe zu mir groß genug, mir zu verzeihen? Vielleicht, obwohl er mich früher auch schon trotz aller Liebe bestraft hatte.

Andererseits, das Häufchen Elend, das einmal seine Freundin und sein Hausmädchen gewesen war bzw. immer noch (aber wie lange noch?) war, noch zu bestrafen, wäre wohl ziemlich sinnlos gewesen.

Im Grunde war es mir auch fast egal, ob er mich noch bestrafte oder nicht, bei dem, was mir vermutlich bevorstand, war es auch schon völlig einerlei, ob er mir vorher noch ein paar körperliche Schmerzen zufügen würde oder nicht.

Allerdings machte Ahmed auch weiterhin keine Anstalten, das Thema Strafe auch nur zu ansprechen. Er schien mit den Gedanken weiterhin ganz woanders zu sein.



Beim Frühstück unterhielten wir uns mit Ahmeds Eltern über das gestern Geschehene.

Wir waren uns einig, dass es ein schwerer Fehler war, Herrn Al Lawati so beleidigen, selbst wenn ich vermutlich recht gehabt hatte. Trotzdem wäre es besser gewesen, wenn ich meinen Mund gehalten hätte.

Wie wir so nachdachten, wurde uns allen klar, dass Herr Al Lawati mir eine Falle gestellt hatte und ich hineingetappt war.

Vermutlich hatte der Geschäftsmann schon vor zwei Wochen bemerkt, wie sehr mich das Schicksal von Katleen belastet hatte. Dies war damals kaum zu übersehen gewesen. Und nun hatte er sich rächen wollen. Herr Al Lawati war nicht dumm, er hatte genau gewusst, womit er mich am meisten demütigen konnte. Die arme Katleen war für ihn nur Mittel zum Zweck gewesen.

Ob Herr Al Lawati einkalkuliert hatte, dass ich die Kontrolle verlieren würde, konnte natürlich niemand von uns sagen. Aber mindestens hatte er eine entsprechende Falle hergerichtet. Und ich war hineingetappt.

Ich fragte mich, wie ich so dumm sein konnte. Ich wusste doch, dass Herr Al Lawati sich an mir rächen wollte. Warum hatte ich das in diesem Moment nicht realisiert? Vermutlich hatte ich mal wieder meinen Verstand ausgeschaltet, leider nicht zum ersten Mal.

Allerdings konnte ich zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Kontrolle verloren hatte, tatsächlich nicht mehr klar denken, zu schlimm waren die Demütigungen gewesen, die mir der grausame Geschäftsmann zuvor zukommen ließ. Auch die Angst, dass Ahmed mich doch eines Tages verkaufen würde, hatte dazu beigetragen, dass ich gestern Abend keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Das hatte Herr Al Lawati wirklich geschickt eingefädelt.

Vermutlich würde er dies nun ausnutzen, um seinen Racheplan zu vollenden. Dies war vermutlich auch der Grund, warum er alle Entschuldigungen von Ahmed und dessen Eltern gestern Abend abgelehnt hatte. Dabei waren diese eigentlich Geschäftspartner und Freunde, zumindest gute Bekannte. Aber die Rache an mir war ihm anscheinend wichtiger gewesen als die Freundschaft. Vielleicht hatte er auch das Gefühl, dass die Khorsanis von ihm zu abhängig wären, als dass er wirkliche Konsequenzen befürchten musste.

Zerknirscht gaben Ahmeds Eltern auch zu, dass sie sich gestern getäuscht hatten. Herr Al Lawati hatte gegen alle guten Sitten dieses Landes verstoßen und mich sehr, sehr schlecht behandelt.
Die Gastfreundschaft war in dieser Kultur ein hohes Gut. Und indem er mich so schlecht behandelt hatte, hätte er auch sie selbst schwer beleidigt. Es wäre doch besser gewesen, wenn ich zuhause geblieben wäre. Das half uns jetzt aber auch nicht mehr weiter.

Vielleicht war für Herrn Al Lawati ein Hausmädchen auch einfach nur eine austauschbare Ware und erwartete nicht, dass die Khorsanis deswegen auf die Barrikaden gehen würden.

Zumindest in dem letzten Punkt hatte sich Herr Al Lawati jedoch getäuscht. Ahmeds Eltern, insbesondere Sharifa, waren fest entschlossen, sich seinen Racheplänen, was auch immer diese waren, entgegenzustellen.

Zumindest dies machte mir Mut. Allerdings hatte ich immer noch schreckliche Angst, dass Herrn Al Lawatis letzte Worte bedeuten würden, dass ich ins Gefängnis müsste. Vor dem Gefängnis selbst hatte ich wohl weniger Angst, als davor, dass ich während der Zeit dort alles verlieren würde, was mir hier in Al Kharsun Freude bereitete: Ahmed, seine Familie, meine Mitstudentinnen, mein Studium.

Was für eine schlimme Vorstellung.



Nach dem Frühstück meinte Ahmed, dass er noch ein paar Besorgungen in der Stadt machen müsste. Ich könnte hier auf ihn warten und solange etwas lernen oder mich anderweitig beschäftigen.
Aber irgendwie wollte ich das nicht. Wer weiß, wieviel gemeinsame Zeit mir noch mit Ahmed verblieb? Vielleicht nicht mehr viel.

So fragte ich ihn, ob ich nicht mitkommen könnte. Ahmed sah mich etwas verwundert an, aber vermutlich war auch ihm klar, was für ein Nervenbündel ich inzwischen war. So stimmte er mir zu, wenn auch mit der Anmerkung, dass ich mich vermutlich langweilen würde. Das war mir egal, aber ein Buch nahm ich noch mit.

Zuerst für Ahmed zum örtlichen Postamt, dieses kannte ich ja inzwischen auch schon. Wann ich wohl einen Brief aus der Heimat bekam? Hoffentlich konnte ich im Gefängnis auch Briefe empfangen, wenn ich denn dort hinmusste.

Ahmed meinte, dass ich im Wagen warten könne, es würde auch nicht lange dauern.

Ich überlegte kurz, wenn Ahmed mir jetzt den Wagen überließ, könnte mich ja auf den Fahrersitz setzen, den Motor starten und in fünf Stunden wäre ich vielleicht in Muscat…

Aber diese Hoffnung zerplatzte sehr schnell wie eine Seifenblase, denn Ahmed zog den Autoschlüssel ab und nahm diesen mit. So viel Vertrauen in mich hatte er anscheinend doch nicht.


Anschließend fuhr er weiter in die Innenstadt und parkte dort den Wagen. Er müsste ein paar Sachen einkaufen, ich könne ja solange in einer Bar warten. Ich wollte Ahmed auch nicht lästig werden und so tat ich wie geheißen und ging in eine der Bars, die ich schon von unseren Mittagspausen kannte und bestellte mir einen Kaffee. Ich zog mein Buch heraus, aber wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht. Die Gedanken, was nächste Woche passieren würde, belasteten mich zu sehr. So sah ich lieber den Passanten zu und träumte davon, was passiert wäre, wenn ich mich nicht für das Studium hier in Al Kharsun entschieden hätte.
Vermutlich würde mir dann nicht für ein paar ungeschickte, aber wahre Worte das Gefängnis drohen. Vermutlich würde ich dann nächste Woche nicht alles verlieren, was mir wichtig war. Vermutlich hätte ich mich dann zumindest bei meiner Familie ausheulen können.
Zumindest weinen konnte ich auch so und so kullerten mir ein paar Tränen aus den Augen.

Die Einsamkeit raubte mir jetzt schon den Verstand.

So sah ich den Passanten eine Weile zu. Viel war nicht los an diesem Samstagvormittag. Ein paar Frauen, die Einkäufe erledigten, ein paar Pärchen liefen herum. Auch ein paar Jungs und Männer. Aber anders als damals in Al Hasuk interessierten mich diese kaum, selbst wenn ich diese heute wieder gefahrlos mustern konnte.

Andere Besucher des Cafés schauten auf ihr Handy, auch dies war mir nicht vergönnt. So griff ich mir eine Zeitung, die herumlag. Allerdings verstand ich so gut wie nichts. Ein paar arabische Schriftzeichen konnte ich inzwischen entziffern, mehr nicht. Vielleicht hätte ich dann im Gefängnis Zeit, die arabische Sprache und Schrift zu lernen, während ich – hoffentlich nicht vergeblich – auf Besuch wartete.

Vor meinem inneren Auge sah ich mich schon in einer 2x4-Meter-Zelle mit einem Arabischbuch sitzen. Allein. Hoffend, dass irgendwann mal ein Besuch vorbeikäme. Bei diesem Gedanken kullerten mir ein paar weitere Tränen aus den Augen.

Dieser traurige Gedanke half mir aber auch nicht weiter und so blätterte ich lustlos ein wenig in der Zeitung herum, während die Einheimischen mit ihrem Handy telefonierten, damit Nachrichten versendeten oder irgendetwas lasen.



Die Zeit verging unendlich langsam, aber irgendwann kam Ahmed dann doch vorbei und leistete mir Gesellschaft. Ich war froh, dass meine Einsamkeit wieder beendet war, selbst wenn diese kaum mehr als eine Stunde gedauert hatte. Bei dem Gedanken daran, wie er mich wiedergefunden hatte, wurde ich etwas rot. Wir tranken noch einen Tee zusammen und führten etwas belanglosen small talk.
Aber es war ein zäher small talk, keiner von uns war wirklich in der Stimmung, viel zu reden.

Entsprechend dauerte es auch nicht lange, bis wir beide schweigend nebeneinandersaßen, händchenhaltend, jeder in seiner – oder vielleicht auch in unserer gemeinsamen – Gedankenwelt versunken.

Auch wenn wir nicht viel miteinandersprachen, so war die Bindung doch sehr intensiv. Man sah ja inzwischen sehr oft Pärchen in Bars, die nicht miteinander sprachen, sondern nur jeder für sich in seinem Handy vertieft waren.

So war es bei uns nicht. Ich hatte sowieso kein Handy, aber Ahmed hätte eines gehabt und hätte sicherlich irgendwelche WhatsApp-Nachrichten oder News checken können. Aber das tat er nicht. Vielmehr saß er schweigend vor seinem Tee und dachte nach. Sicherlich über mich und unsere gemeinsame Zukunft, wenn uns eine solche denn noch vergönnt war. Und ich tat das gleiche. Ein unsichtbares Band verband uns, selbst oder gerade in diesen Minuten des Schweigens.

Keine Ahnung, wie lange wir schweigend und händchenhaltend in dieser Bar saßen, aber es musste eine ganze Weile gewesen sein. Irgendwann meinte Ahmed aber dann doch, dass es langsam Zeit wäre zu gehen. Unser Tee war längst kalt, aber das hatten wir kaum bemerkt.



Auch am Nachmittag musste Ahmed noch ein paar Dinge erledigen, allerdings zuhause am Computer.

Er versprach mir aber, dass er morgen für mich Zeit hätte, dann könnten wir noch etwas unternehmen. Ich wusste nicht, ob ich etwas unternehmen wollte, eigentlich hatte ich auf gar nichts Lust. Falls mein Auslandsaufenthalt hier im Gefängnis enden und ich alles verlieren würde, wäre eh schon egal, was wir morgen noch taten.
Aber noch waren wir nicht soweit, noch war ich hier.

So versuchte ich, den Nachmittag auch noch halbwegs produktiv zu nutzen und las ein paar Seiten in dem Buch über Internationales Management, welches wir am Dienstag bekommen hatten. Einfach war das nicht, ein Thema, von dem ich keine Ahnung hatte, noch dazu auf Englisch. Und meine Konzentration war auch nicht die beste, musste ich doch immer daran denken, dass mir nächste Woche womöglich schreckliches bevorstand.

Vielleicht wäre es ja doch da beste, von hier zu verschwinden, bevor ich nächste Woche vielleicht verhaftet wurde? Nur wie? Wenn ich mein Handy hätte, könnte ich vielleicht meine Eltern anrufen, dann könnten diese vielleicht Hilfe organisieren? Oder mich zumindest im Gefängnis besuchen kommen. Wo Ahmed mein Handy wohl versteckt hatte?

Da traf es sich gut, dass Ahmeds Eltern fragten, ob wir einen Nachmittagskaffee trinken wollten. Ahmed sagte gerne zu, ich aber behauptete, dass ich noch weiter lernen wollte. Was eigentlich nicht stimmte, ich konnte mich eh nicht richtig konzentrieren.

Jedenfalls glaubte mir Ahmed und ging zu seinen Eltern. Nachdem er den Salon verlassen hatte, wartete ich noch ein paar Minuten, um sicher zu gehen, dass er auch nicht zurückkam.

Dann suchte ich zunächst im Salon, ob ich hier irgendetwas sah, wo mein Pass und mein Handy sein könnten. Ich fand aber nichts. Auch nicht meine Hosen, die ja auch schon seit Wochen verschwunden waren.

Dann schlich ich mich leise ins Schlafzimmer.

Ahmed hatte mir eigentlich strengstens verboten, andere Schränke als meinen eigenen zu öffnen. Also vielleicht war dort etwas versteckt? Mir war zugegebenermaßen sehr mulmig zu Mute. Ich dachte zurück an meine Strafe für das Berühren von Ahmeds Handy. Eine ähnliche Strafe würde mir vermutlich auch blühen, wenn ich mich jetzt erwischen ließ.

Andererseits – ich hatte vielleicht eh nichts mehr zu verlieren. Im Gefängnis wäre mein Leben eh vorbei, da kam es auf eine Strafe zusätzlich auch fast nicht mehr an.

Dennoch versuchte ich so leise wie möglich, die verbotenen Schränke zu öffnen. Im ersten hingen Ahmeds Hemden und Jacken, ich konnte nichts Interessantes entdecken.

Im zweiten lag dann diverse Unterwäsche, Socken, kurze Hosen – und tatsächlich auch ein Tresor, etwas versteckt hinter seiner Unterwäsche. Ich betrachte diesen. Der Tresor war wohl recht modern und hatte diverse Nummerntasten auf der Vorderseite.

Beim Anblick des Tresors wurde mir dann klar, dass ich meinen Plan mit dem Handy beerdigen konnte. Wenn dieses dort drin war, hatte ich keine Chance. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, welche Nummernkombination zu diesem Tresor passen konnte.
Ich hätte natürlich munter drauflos tippen können. Allerdings brauchte es wenig Fantasie, das Ergebnis auszumalen: Ich würde dreimal den falschen Code eingeben, Ahmed würde dies bemerken und anschließend würde ich wieder Bekanntschaft mit dem zweiten Dildo und den Elektroschocks aus beiden machen. Wenn es eine realistische Chance gegeben hätte, hätte ich es vielleicht versucht, aber die Chance, dass ich Erfolg haben würde, stand bei ungefähr 1 : … Mmmh, ich war nie gut in Mathe gewesen, vermutlich hatte ich deswegen Kommunikationswissenschaften studiert. Also vermutlich ungefähr so groß, wie im Lotto zu gewinnen, wenn man davor keinen Lottoschein ausgefüllt hatte.

Auch wusste ich ja nicht, ob mein Handy dort überhaupt drin wäre. Vielleicht lag dieses auch in einem Schließfach bei einer Bank. Dort wo angeblich auch mein monatliches Taschengeld und das Bargeld war, das Ahmed mir am ersten Tag abgenommen hatte. Gut möglich, dass dort auch mein Ausweis, mein Führerschein und meine Geldkarten waren.

Es wäre aber denkbar gewesen, dass in dem Tresor zumindest der Schlüssel zu meinem Keuschheitsgürtel lag. Diesen deponierte Ahmed bestimmt nicht bei der Bank, schließlich brauchte er diesen ja jeden Abend… Aber selbst wenn der Schlüssel dort drin liegen würde, trennten mich immer noch ca. 5 Zentimeter Stahl und/oder mindestens zehntausend Tastenkombinationen von diesem. Und selbst wenn ich das chinesische Monster abbekäme, hätte ich immer noch nicht gewusst, wie ich durch die Wüste zur nächsten sicheren Stadt hätte kommen sollen.

So verzichtete ich dann doch auf diesen untauglichen Versuch, Zahlenlotto zu spielen, schob Ahmeds Unterwäsche wieder zurück und schloss wieder den verbotenen Schrank. Hoffentlich würde Ahmed nichts auffallen.


Ich setzte mich wieder zurück in den Salon und versuchte – mit geringem Erfolg – weiter in meinem Buch über Internationales Management zu lesen.
Als Ahmed wieder zur Tür hereinkam, war ich sehr nervös. Er fragte, ob ich fleißig studieren würde, was ich wahrheitswidrig auch bejahte. Hoffentlich merkte er nichts.

In diesem Moment wusste ich nicht, wovor mir mehr graute, vor der nächsten Woche oder der vermutlich sehr harten Strafe, die mich in Kürze erwartete, wenn Ahmed bemerken würde, dass ich in seinen Sachen rumgeschnüffelt hatte.


Aber tatsächlich passierte nichts weiter und Ahmed schien es nicht zu bemerken, dass ich seine Schränke geöffnet hatte. Diese waren zum Glück nicht so gut gesichert wie sein Handy. Man merkte aber auch Ahmed an, dass er nach wie vor deprimiert war, vielleicht war auch dies einer der Gründe, dass er nichts bemerkte.

Dennoch war diese riskante Aktion letztlich ohne Erfolg geblieben, ich saß immer noch hier fest und hatte keine Ahnung, wie ich von hier entkommen und dem Gefängnis entgehen konnte. Meine Familie zuhause in Deutschland wusste weiterhin nicht, in welche Schwierigkeiten ich mich hier gebracht hatte.



Vor dem Abendessen machten Ahmed und ich wieder einen Spaziergang hinauf zu unserer Bank unterm Pavillon. Der Sonnenuntergang war wieder wunderschön.

Wie oft mir dieser noch vergönnt war?

Bei dem Gedanken, dass dies vielleicht nur noch ein paar Mal waren, kamen mir wieder die Tränen. Wie würde ich diese Sonnenuntergänge vermissen, wenn ich erstmal mein Leben in einer Gefängniszelle fristen musste.

Ahmed zog ein Taschentuch heraus und trocknete meine Tränen.

Dann fragt er mich, ob ich morgen wieder einen Ausflug zur Schildkrötenbucht machen wollte.
Gerne sagte ich zu, auch wenn es nicht so war, dass ich Luftsprünge gemacht hätte, dazu war meine Stimmung doch zu gedämpft. Allerdings konnte ich mir kaum einen schöneren Ort vorstellen, um den morgigen Sonntag zu verbringen.

War es doch, wie Ahmed mir einmal erklärt hatte, „unser“ Platz. Der Platz für Prinzessin Caro und ihren Prinzen.

Wir saßen noch eine Weile länger dort oben und ich stellte mir vor, dass ich wirklich eine Prinzessin wäre.

Und hoffte, dass mir das Gefängnis irgendwie erspart bleiben würde und ich noch oft, sehr oft, hier oben neben Ahmed sitzen könnte. Wie wäre das schön.



Schön war auch, wieder mit der ganzen Familie Khorsani beim Abendessen zu sitzen, wieder ohne den perversen Geschäftsmann und ohne die alten Traditionen.

So versteckte ich auch an diesem Abend mein Halsband wieder unter einem Schal. Fühlen konnte ich dieses aber natürlich trotzdem, so dass ich nie vergaß, dass ich hier nur ein rechtloses Hausmädchen war. Auch kannte Ahmeds Familie mein Halsband natürlich schon längst, daher hätte ich mir den Schal eigentlich auch sparen können. Trotzdem war mir so weniger unwohl. Zumindest starrte heute Abend niemand auf mein Halsband und grinste mir danach hämisch ins Gesicht.

Die Gedanken an gestern Abend ließen mich immer noch erschaudern.

Als Hausmädchen war es eigentlich auch meine Aufgabe, meinem Hausherrn, Ahmed, jederzeit gehorsam zu sein. Warum war ich das gestern nicht gewesen? Warum hatte ich ihm just in dem Moment, in dem es darauf angekommen wäre, den Gehorsam verweigert und seine Befehle missachtet?

Vielleicht war der Gehorsam, den Ahmed ständig von mir einforderte, nur zu meinem besten? Vielleicht wäre es das Beste für mich, wenn ich einfach Ahmeds braves und gehorsames Hausmädchen wäre? Wenn ich einfach so wie Aira gestern stumm am Tisch sitzen würde und mein Schicksal mit Demut ertragen würde?

Aber es war zu spät. Meine unüberlegten Worte waren in der Welt und nun blieb mir nichts anderes übrig als abzuwarten, wo der Herbstwind mich hintragen würde, vielleicht ins Gefängnis, vielleicht an einen noch schrecklicheren Ort? Oder würde mich Ahmed und seine Familie festhalten und irgendwie verhindern, dass der Herbstwind mich von hier forttrug?


Angesichts dieser Gedanken war meine Freude doch sehr gedämpft, vielleicht wäre dies schon eines der letzten Abendessen, die mir hier vergönnt waren. Keine Ahnung, wie das Abendessen im Gefängnis aussah, aber garantiert nicht so gut und angenehm wie hier. Und womöglich war dieses ziemlich einsam dort. Vielleicht würde mir nur mein Arabischbuch dort Gesellschaft leisten. Was für schreckliche Gedanken.

Ich glaube, so bleich wie heute saß ich noch nie hier beim Abendessen, vielleicht abgesehen von letzten Freitag, als Herr Al Lawati zu Gast gewesen war. Ahmeds Eltern bemerkten dies auch.
Sie mussten auch gar nicht groß fragen, was los war. Stattdessen meinte Sharifa nur: „Don’t worry Caroline, everything will be fine. We will protect you whatever will come.“

Hoffentlich hatte sie Recht.



Der Abend ging zu Ende, wie üblich ohne meinen Keuschheitsgürtel. Aufgrund meiner gedämpften Stimmung tat ich mich schwer, unsere abendliche Kuschelrunde zu genießen. Andererseits genoss ich irgendwie doch jeden einzelnen Kuss, jede einzelne Berührung, denn ich wusste nicht, wie lange mir diese noch vergönnt waren…

Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es Ahmed genauso ging, dass auch er heute besonders glücklich war, dass ich – noch – da war…

Heute hätte es für uns beide nur eine Strafe gegeben, die uns wirklich weh getan hätte – wenn der andere von uns aus unserem Leben verschwunden wäre…

Ich lass Dich nicht gehen…
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MartinII
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Versklavung einer Frau geht nur freiwillig.

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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:23.11.23 13:31 IP: gespeichert Moderator melden


Puh - das ist ja schon bedrückend. Schauen wir mal, was Ahmeds Familie erreichen kann.
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Neuschreiber63
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:23.11.23 18:27 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Puh - das ist ja schon bedrückend. Schauen wir mal, was Ahmeds Familie erreichen kann.



Tja, nachdem ich mich in den ersten fünf Kapiteln der Fortsetzung (vermutlich ziemlich erfolglos) als Komödiant versucht habe, versuche ich mich jetzt in den nächsten Kapiteln (vermutlich genauso erfolglos) als Autor einer traurigen Liebesgeschichte…

Wenn Du das schon bedrückend findest, was soll da erst Caro sagen?

Aber so ist sie, die Liebe… sie ist schön, aber tut manchmal auch verdammt weh...

Aber wie ging das Lied mit dem Herbstwind weiter?… Dunkelheit für immer gibt es nicht…



[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 03.12.23 um 11:10 geändert
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Neuschreiber63
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  Studentin unter Kontrolle Datum:23.11.23 20:52 IP: gespeichert Moderator melden



Ein Abschiedsgeschenk? (Sonntag, 28. Oktober)


Wir standen wie beim letzten Mal um 5 Uhr morgens auf. Ich war sehr müde, hatte ich doch auch heute schlecht geschlafen. Ahmed vermutlich auch, jedenfalls machte er einen müden Eindruck.


Ahmed sagte nicht viel, teilweise lag das vermutlich an der frühen Stunde, aber er machte auch einen traurigen Eindruck. Trotz– oder wegen? - des schönen Abends, der uns gestern nochmals vergönnt gewesen war und trotz - oder vielleicht wegen? – des schönen Ausflugs, den wir heute vorhatten.

Ahmed nahm mir mein Halsband ab, damit ich noch kurz duschen konnte. Das Halsband, das diese schöne Villa auch letzte Nacht wieder zu meinem Gefängnis gemacht hatte. Ein seltsamer Gedanke. Ja, diese Villa war für mich nach wie vor ein Gefängnis, aber ein sehr schönes. Und ehrlich gesagt hätte ich mich auch gestern Nacht an keinen anderen Platz auf dieser Welt gewünscht, selbst wenn ich es gekonnt hätte.

Ganz im Gegensatz dazu stand das „richtige“ Gefängnis von Al Kharsun, das mir nun drohte. Ich hatte nach wie vor keine Ahnung, wo dieses war und wie dieses aussah und ich hatte mich auch nicht getraut, Ahmed danach zu fragen. Keine Ahnung, ob es dort wirklich 2x4-Meter-Zellen, Pritschen und Plumpsklos gab. Aber auf jeden Fall würde es keinen Meerblick und vor allem keinen Ahmed und keine Schwiegereltern, die mich beschützten, geben, so viel war klar. Mir schauderte und ich versuchte, diesen Gedanken so schnell es ging wieder beiseite zu wischen.

Zumindest heute würde für mich nochmals die Sonne aufgehen, mein seltsamer Verehrer würde mich nochmals zu unserem Lieblingsplatz entführen. Das waren doch schöne Aussichten.


Das kalte Wasser in der Dusche brachte ein paar Lebensgeister in mir zurück. Ohne viel Terz ließ ich mir dann mein altes Halsband wieder anlegen. Keiner von uns war in der Stimmung für Spielchen oder Diskussionen.

Dann stellte ich auf meine morgendliche Demütigung ein. Aber Ahmed machte keinen Anstalten, mir den Keuschheitsgürtel anzulegen. Irgendetwas war wohl wirklich nicht in Ordnung mit ihm.

Ich sagte auch nichts weiter und so ging ich tatsächlich – das erste Mal seit dem schrecklichen 26. September – ohne Keuschheitsgürtel zum Frühstück. Normalerweise hätte ich Luftsprünge gemacht, aber heute nicht. Vielmehr machte ich mir Sorgen um Ahmed. Und Ahmed machte sich Sorgen um mich, das war offensichtlich.

Ich überlegte mir noch kurz, ob ich Ahmed nicht sagen sollte, dass er mich doch bitte in meinen Keuschheitsgürtel einschließen sollte. Nicht dass mir dies inzwischen gefallen hätte. Aber es war inzwischen so eine Art Alltagsroutine geworden, ein Zeichen, dass ich Ahmed gehörte. Dass Ahmed von dieser Alltagsroutine abwich, war kein gutes Zeichen. Aber letztlich war mein Bedürfnis, einen Keuschheitsgürtel mit Dildo zu tragen, doch nicht so groß, und so sagte ich nichts weiter. Aber meine Sorgen wurden nicht kleiner.

So fuhren wir kurze Zeit später hinunter zum Hafen und gingen aufs Boot. Die Sonne ging gerade auf und so wartete Ahmed noch mit dem Anlassen des Motors und setzte sich stattdessen neben mich. Er legte seinen Arm um mich und wir genossen schweigend den Sonnenaufgang.


Ahmed sagte immer noch nicht viel, als er danach den Motor starte und das Boot aus dem Hafen fuhr.

Wir suchten nach Delphinen und tatsächlich fand Ahmed diese schon bald. Er kannte das Meer wirklich gut. Wir schauten diesen schönen Tieren eine ganze Weile zu.

Die Delphine sprangen aus dem Wasser und schienen fröhlich und unbeschwert. Ganz im Gegensatz zu uns. Fröhlich und unbeschwert waren wir nicht, die Gedanken daran, was nächste Woche passieren würde, belasteten uns sehr. So standen wir meist schweigend an der Reling, hielten Händchen und sprachen weiterhin nicht viel. Dennoch war es irgendwie schön, den Tieren zuzusehen. Sie waren so frei und konnten einfach tun und lassen, was sie wollten. Wie gerne wäre ich jetzt ein Delphin gewesen und einfach ins Wasser gesprungen und mit ihnen geschwommen.

Und wenn Ahmed sich auch noch in einen Delphin verwandelt hätte und mitgekommen wäre, wäre unser Glück perfekt gewesen.



Ich stand lange an der Reling und stellte mir vor, dass wir beide Delphine wären und einfach zusammen und frei im Meer herumschwimmen könnten.
Vielleicht für alle Zeit.

Aber wir waren keine Delphine, wir waren Menschen und müssten irgendwann dieses Meer wieder verlassen und zurück nach Al Kharsun. Was auch immer uns dort nächste Woche erwarten würde. Eine oder zwei Tränen kullerten mir aus den Augen.
Besonders schlimm war der Moment, als die Delphine das Interesse an unserem Boot verloren und wieder auf den Ozean hinausschwommen. Sie ließen mich hier zurück und ich hatte das Gefühl, dass dieser Abschied für immer sein würde.


Danach fuhren wir weiter in „unsere“ Bucht. Diese war immer noch genauso schön wie beim ersten Mal, als wir hier gewesen waren.

Ahmed musste mir heute keinen Keuschheitsgürtel abnehmen und so zog ich meinen Bikini und eine Taucherbrille an und sprang ins kühle Nass des Meeres. Nur mein Halsband erinnerte mich daran, dass ich nicht frei war.

Ahmed leistete mir Gesellschaft und sprang ebenfalls ins Wasser. Die Schildkröten waren tatsächlich immer noch da und wie ich so schnorchelte und diesen wunderbaren Tieren zusah, vergaß ich tatsächlich alle Sorgen. Zumindest fast. Es war jedenfalls wieder unvergesslich schön, hier zu schnorcheln.

Aber irgendwann mussten wir doch wieder aus dem Wasser, sonst hätten wir uns einen Sonnenbrand geholt. Den blöden Witz mit meinem Po wiederholte Ahmed heute nicht. Wie er auch sonst heute nicht zu Witzen aufgelegt war.

Stattdessen fuhr er das Boot an den Strand. Er hatte auch heute einen Sonnenschirm und zwei Klappstühle dabei, diese trug er an den Strand. Auch eine Kühlbox mit einer Limonade hatte er dabei. Danach ging auch ich an Land.


Ich zögerte jedoch, mich in einen der Klappstühle zu setzen. Ahmed sah mich kurz an und verstand vermutlich meine Gedanken ohne dass ich ein Wort hätte sagen müssen.

Auch er wollte vermutlich nicht allein in einem Stuhl sitzen.

So ging er nochmals aufs Boot und kam mit einem großen Handtuch zurück.

Dieses breitete er im Schatten einer Palme aus. Wir setzen uns gemeinsam darauf und tranken eine Limonade.

Ahmed sagte immer noch nicht viel. Stattdessen standen ihm Tränen in den Augen, das war nicht zu übersehen. Seine Traurigkeit steckte auch mich an und so dauerte es nicht lange, bis ich zu weinen begann. Ahmed nahm mich in den Arm. Auch ihm liefen nun Tränen aus den Augen.


Es roch irgendwie nach Abschied.


War dies das letzte Mal, dass ich diesen wunderbaren Platz sehen sollte?

Wusste Ahmed schon, was mir nächste Woche bevorstand?

War dieser Ausflug Ahmeds Abschiedsgeschenk an mich?


Diese Gedanken steigerten meine Traurigkeit noch und so kam es, dass wir lange dort unter der Palme im Paradies saßen, Arm in Arm, und zusammen dort weinten.


Es dauerte lange, sehr lange, bis wir uns unserer Traurigkeit losreißen konnten. Aber irgendwann beschlossen wir doch, nochmals ins Wasser zu gehen, zur Abkühlung, um nochmals den Schildkröten zuzusehen und vielleicht auch, um unseren Tränen noch eine Pause zu geben.

Ja, es war nochmals schön, aber nein, auch das Schnorcheln und die Schildkröten konnten unsere Traurigkeit diesmal nicht mehr verdrängen. So saßen wir auch bald darauf wieder auf dem Handtuch unter der Palme, umschlangen uns und weinten. Ein hilfloser Versuch, die Zeit anzuhalten und einfach für immer zusammen zu sein. Es war traurig und melancholisch schön zugleich.


Jedoch, die Zeit lässt sich nicht anhalten und so war es irgendwann an der Zeit, wieder zurückzufahren. Wie gerne wäre ich zusammen mit Ahmed für immer an diesem Palmenstrand geblieben. Einfach hier sitzen, das Meer betrachten und mich an der Liebe erfreuen.

Aber auch das war leider nicht möglich. Wir trockneten unsere Tränen und Ahmed steuerte das Boot zurück nach Al Kharsun. Diesem Ort, in dem sich morgen oder in den nächsten Tagen sich vielleicht mein Schicksal entscheiden würde.
Auf dem Rückweg servierte ich Ahmed mit einem kleinen Knicks noch den Rest der Limonade. Er bedankte sich artig und ein kleines Strahlen huschte über sein Gesicht. Die Freude währte aber nur kurz, vielmehr erfasste uns beide wieder eine tiefe Traurigkeit. Diese kleinen Spielchen würden vielleicht auch nächste Woche zu Ende gehen. Das Ende des – zumindest meistens – braven und gehorsamen Dienstmädchens. Vielleicht war das schon die letzte Limonade gewesen, die ich Ahmed servieren konnte.



Auch beim Abendessen war Ahmed ebenso wie ich sehr still. Natürlich bemerkten seine Eltern dies wiederum, allzu viel musste Ahmed auch nicht zu sagen, es war klar, was ihn und mich bedrückte.

Sharifa nahm zuerst ihren Sohn und dann mich in den Arm und meinte, dass wir das, was auch immer nächste Woche kommen würde, gemeinsam schaffen würden. Die Khorsanis würden zusammenhalten und dies würde auch mich miteinschließen.

We will protect you, whatever will come.

Das klang schön und tat mir gut. Aber konnten mich die Khorsanis wirklich vor dem Gefängnis oder was auch immer mir bevorstand, bewahren? Und wenn wir es wirklich schaffen würden, warum war Ahmed dann so traurig? Vielleicht hatte er ja ganz andere Pläne als seine Eltern, plante er schon unseren Abschied?

Dennoch versuchte ich dieses Abendessen so gut es ging zu genießen. Wer weiß, wie oft es mir noch vergönnt war, mit Ahmed und dessen Eltern am Tisch zu sitzen. Vielleicht nur noch ein paar Mal.


Zur Klippe wollten wir heute nicht mehr gehen, vielleicht wollten wir diesen schönen Ort nicht zu sehr mit unserer Trauer belasten. Stattdessen machten wir uns bereits kurz nach dem Abendessen bettfertig und kuschelten uns aneinander.

Halt Dich an mir fest…

Wir taten nicht viel und sprachen noch weniger. Wir lagen einfach da, umschlangen uns und hofften, dass wir einfach für immer zusammen sein könnten.

…ich lass Dich nicht gehen…

Zumindest für den Rest des Abends erfüllte sich dieser Wunsch und so schliefen wir irgendwann zusammen ein.

…weil das alles ist, was bleibt.



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Neuschreiber63
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Ungewissheit (Montag, 29. Oktober)


Dieser Montag war nicht schön.

Ich war müde und abwesend. Irgendetwas würde diese Woche passieren.

Aber ich wusste nicht was.

Vermutlich nichts Gutes.

Bestimmt war Ahmed nicht ohne Grund gestern so traurig gewesen.
Müsste ich für meine Unbeherrschtheit letzten Freitag ins Gefängnis? Und falls ja, wann und für wie lange? Vielleicht heute schon? Oder erst in ein paar Tagen? Wo war dieses Gefängnis überhaupt, hier in Al Kharsun, in Al Hasuk oder vielleicht irgendwo in der Wüste, weit weg von hier? Würden mich Ahmed, dessen Familie und meine Mitstudentinnen besuchen kommen? Gab es dort überhaupt Besuchszeiten? Oder würde ich dort vor Einsamkeit sterben?

Oder stand mir vielleicht noch schlimmeres bevor?
Wäre dies das Ende meiner Beziehung mit Ahmed? Wäre dies das Ende meines Studiums?

Khalif und Sharifa hatten mir zwar zugesagt, dass wir zusammenhalten würden, aber würde diese Zusage auch in den schweren Zeiten gelten, die vor mir lagen?

Und wie stark würde Ahmeds Liebe noch sein, wenn er mich im Gefängnis nur noch für ein paar Minuten am Tag oder in der Woche sehen konnte? Würde er auf mich warten? Oder würde er sich eine neue Freundin, ein neues Hausmädchen zulegen? Herr Al Lawati hätte sicher ein paar Angebote für ihn. Halida war beispielsweise ein wirklich hübsches und auch sehr freundliches Mädchen. Und gehorsam noch dazu, mit ihr müsste er kein Wüstencamping machen, um noch an ihrem Gehorsam zu arbeiten. Auch Aira war ein sehr hübsches und gehorsames Mädchen, mit viel Demut und „Qualitäten“, was auch immer dies heißen mochte. Und Katleen hatte vermutlich ein ähnliches Wesen wie ich, vielleicht wäre es Ahmed gar nicht groß aufgefallen, wenn er mich durch sie ersetzt hätte.

Hatte mich Ahmed deswegen gestern nochmals zu dieser schönen Bucht entführt, war dies sein Abschiedsgeschenk für mich gewesen? Vielleicht würde er Schluss machen, wenn ich von hier wegmusste?


Ja, es freute mich, wieder neben Ahmed zu erwachen. Die gestrige Kuscheleinheit war traurig, aber auch melancholisch schön gewesen, genauso wie unser Ausflug zur Schildkrötenbucht. Wäre ich nicht irgendwann eingeschlafen, hätte ich Ahmed vermutlich bis zum Morgengrauen nicht mehr losgelassen.


Beim Aufwachen fühlte ich wieder einen allzu bekannten Druck an meinem Hals. Ein Griff dorthin bestätigte mir, was ich natürlich längst wusste: Dass ich auch heute Morgen wieder ein Halsband aus Stahl trug. Dass ich hier in Al Kharsun keine freie Frau, sondern ein Hausmädchen, mehr oder weniger eine Sklavin, war. Ein Hausmädchen, dass seinem Hausherrn, Ahmed gehorsam zu sein hatte. Dass ich, wenn ich es denn gewagt hätte, dieses Haus gegen Ahmeds Willen zu verlassen, nicht weit von hier einen Elektroschock an meinem Hals bekommen hätte. Dass ich hier gefangen war. Dass Ahmed, mein Hausherr, bestimmen konnte, wohin ich ging und wohin nicht.

Aber dieser Hausherr war nicht nur mein Gebieter, sondern auch mein Liebling, der gestern fast genauso viele Tränen für mich vergossen hatte wie ich für ihn.

Ja, die Liebe. Sie macht nicht nur blind, sie tut manchmal auch verdammt weh.

Aber wie oft war mir noch vergönnt, hier neben meinem Geliebten aufzuwachen? Würde jemand anders demnächst hier an dieser Stelle aufwachen? Würde unsere Liebe zu Ende gehen?


Ahmed nahm mir auch heute Morgen mein Nacht-Halsband ab, allerdings auch nur, um mir gleich darauf mein Tag-Halsband wieder anzulegen.
So wie wir es am Dienstag nach dem ersten Besuch bei dem schrecklichen Geschäftsmann vereinbart hatten. Wobei, „vereinbart“ eigentlich das falsche Wort war, selbstverständlich konnte Ahmed mir jederzeit alle Fesseln anlegen, die er wollte, ohne dass er dafür meine Zustimmung gebraucht hätte. Ein Mitspracherecht hatte ich bei meinem Halsband genauso wenig wie bei meinem Keuschheitsgürtel oder all seinen anderen Entscheidungen. Allerdings hatte er mir zugesagt, dass er mir das zweite Folterwerkzeug untertags ersparen würde, wenn ich ein braves Hausmädchen sein würde. Und das war ich ja auch gewesen. Zumindest bis letzten Freitag. Da hatte ich ihm das Gehorsam verweigert, genau in dem Moment, als es nur zu meinem besten gewesen wäre, ihm zu gehorchen.

Und ein wirklich hübsches Halsband hast Du auch, Katleen. Meinst Du, Caroline trägt dieses genauso gerne wie Du?

Mir schauderte, als ich daran zurückdachte, wie der böse Geschäftsmann Katleen an ihrem Halsband gezogen hatte und sie daran erinnerte hatte, was er dank des Halsbands alles mit ihr machen konnte.
Und Ahmed konnte mit mir natürlich das gleiche machen. Tatsächlich hatte er mich ja schon oft genug an meinem Halsband angekettet, zum Glück war das letzte Mal schon wieder eine Weile her.

So oder so trug ich also kurze Zeit später wieder das Halsband, das mich nunmehr schon seit dem ersten Morgen in Al Kharsun begleitete. Der Schlüssel hierzu wanderte wieder in Ahmeds Tasche und ich wusste, dass ich das Halsband wieder so lange tragen müsste, wie es Ahmed gefiel.


Ein ganz klein wenig hoffte ich darauf, dass Ahmed mir heute wieder den Keuschheitsgürtel ersparen würde, so wie er es gestern auch aus welchem Grund auch immer getan hatte.

Aber diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht.

Als ich wieder aus der Dusche kam, hielt er wieder das schreckliche Ding in der Hand.

Große Freude schien ihm dies nicht zu bereiten, tatsächlich gab er mir einen Kuss und meinte, ohne dass ich etwas gesagt hätte:
„Tut mir leid, Liebes, aber das muss sein.“

Warum das sein musste, war mir aber nicht klar.

Aber Widerrede leistete ich ihm trotzdem nicht, als er mich wieder in das chinesische Monster einschloss.

Für Diskussionen hatte ich nach wie vor keine Kraft und erlaubt war mir dies auch nicht.

Hausmädchen haben zu gehorchen, nicht zu diskutieren.

Auch war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich mir nicht an Aira ein Beispiel nehmen sollte. Dieses hübsche Mädchen hatte den ganzen schrecklichen Freitagabend so ruhig am Tisch gesessen und ihr Schicksal mit einer unglaublichen Demut ertragen. Katleens Demütigung hatte auch ihr nicht gefallen, das hatte ich aus den Augenwinkel erkennen können. Aber sie war trotzdem stumm geblieben und hatte kein Wort gesagt.

Es wäre für mich besser gewesen, wenn ich das gleiche getan hätte. Daher drohte nun auch mir und nicht ihr das Gefängnis.

Andererseits, tauschen wollte ich mit Aira trotzdem nicht. Allein der Gedanke, Herrn Al Lawatis Hausmädchen zu sein, ließ mich erschaudern. Die arme Aira. Die arme Katleen.

Bei diesen Gedanken huschte mir tatsächlich ein kleines Lächeln übers Gesicht, als ich wieder das „Klick“ vernahm, als das Schloss an meinem Bauch einrastete und ich den Dildo in meinem Heiligtum fühlte.

Ja, es war verrückt, aber irgendwie hoffte ich, diese Demütigung noch oft erleben zu können. Der Keuschheitsgürtel und der Dildo in mir waren genauso erniedrigend wie an jedem anderen Tag, aber irgendwie bedeuteten sie, dass ich Ahmed gehörte.

Noch.


In Anbetracht der Befürchtungen, dass ich dieses Klassenzimmer bald gegen eine Gefängniszelle tauschen müsste, war es wenig überraschend, dass ich mich heute in der Uni kaum konzentrieren konnte. Ich saß apathisch auf meinem Platz und war meinen Gedanken irgendwo und nirgendwo. Natürlich bekamen dies Dr. Al Balushi, Hanna und meine Mitstudentinnen auch mit.

In der Pause fragten mich Hanna, Theresa und meine anderen Freundinnen dann auch, was mit ihr los sei. Ich erzählte Ihnen von dem schrecklichen Freitagabend und Herrn Al Lawatis letzten Worten und brach dabei in Tränen aus, auch wenn es hierzu – noch – keinen Grund gab. Aber dunkle Wolken brauten sich über mir zusammen, das war mir bereits seit Freitagabend klar.

Hanna und die anderen versuchten mich aufzumuntern, aber es gelang ihnen nicht wirklich.

Die Frage, ob sie mich im Gefängnis besuchen würde, sparte ich mir für heute, noch wusste ich ja gar nichts. Vielleicht war dies sogar schlimmer, als wenn ich gewusst hätte, was mir bevorstand.

Auch nach der Pause saß heute leichenblasses Gespenst neben Hanna. Ein Gespenst, das nichts sagte und auch keine von Dr. Al Balushis Fragen beantworten konnte. Allerdings gab es unser Professor auch auf, mich etwas zu fragen, nachdem meine Antwort auf seine Fragen das dritte Mal „Sorry, Sir, what was the question?“ gewesen war…


Auch die gemeinsame Mittagspause mit Hanna und Hakaan konnte mich nicht aufheitern. Das Essen, das wir in der Bar zu uns nahmen, schmeckte nach gar nichts, jedenfalls für mich.

Ahmed war ebenfalls deprimiert und sprach nicht viel. Hakaan gefiel der Zustands seines Freunds nicht. Mir auch nicht, auch wenn es mir selbst nicht besserging. Es waren zähe zwei Stunden Mittagspause, Hakaan und Hanna versuchten immer wieder, etwas Positives oder Aufmunterndes zu sagen, aber es gab nichts, was Ahmed oder mich hätte aufheitern können.

In einem Akt von Selbstaufgabe schnitt ich sogar das Thema an, ob wir dieses Wochenende ein Wüstencamping machen würden, auch wenn ich mich tatsächlich noch immer vor diesem fürchtete. Aber zum einen wäre etwas mehr Gehorsam vielleicht auch für mich von Vorteil, wenn wir das nächste Mal den schrecklichen Geschäftsmann treffen würden. Vielleicht könnte ich genauso gehorsam werden wie Aira. Mir schauderte bei dem Gedanken. Andererseits hätte ich vermutlich alles getan, um bei Ahmed bleiben zu können und nicht gegen ein anderes Mädchen ausgetauscht zu werden. Zum anderen hoffte ich, dass Ahmed dieses Thema irgendwie aufheitern würde.

Allerdings ging Ahmed gar nicht weiter auf das Wüstencamping ein. Zum einen durchschaute er mich natürlich sofort, dass ich das Thema nur ihm zuliebe aufgebracht hatte, mich dieses dagegen nur belasten würde. Die Mittagspause am letzten Freitag hatte er sicher nicht vergessen. Vielleicht hatte er sogar die Angst in meinen Augen gesehen, als ich das Wort „Wüstencamping“ ausgesprochen hatte. Zum anderen war ja noch nicht mal sicher, ob es überhaupt noch ein gemeinsames nächstes Wochenende geben würde, wenn ich diese Woche wie von Herrn Al Lawati angedroht eingesperrt werden würde.

So war Ahmed weiterhin sehr wortkarg. Zumindest hatte es den Eindruck, dass auch er um mich trauerte und nicht schon nach neuen Hausmädchen schielte. Zumindest das.


Dr. Al Balushi war auch nicht begeistert von meiner geistigen Abwesenheit, die sich auch nach der Mittagspause fortsetzte. So beantwortete ich seine Frage: „Caroline, are you ok?“ wiederum mit einem „Sorry, Sir, what was the question?“ So war es dann auch wenig verwunderlich, dass er mich in der Nachmittagspause erneut in sein Büro zitierte.

Ich erzählte, was am Freitag vorgefallen war und was meine schlimmen Befürchtungen waren. Peinlich genug heulte ich bereits das zweite Mal in seinem Büro. Dr. Al Balushi hörte sich meine Sorgen geduldig an und reichte mir wiederum diverse Taschentücher. Als Professor eines Studiengangs für Hausmädchen benötigte er vermutlich ziemlich viele davon, ich war nicht die einzige Studentin, die wegen „Konzentrationsschwächen“ von Zeit zu Zeit in sein Büro zitiert wurde. Tatsächlich kam dies zwei- bis dreimal pro Woche vor.
Zumindest im Moment gab es allerdings nichts, was der Professor hätte tun können. So meinte er auch nur, dass ich erst mal abwarten müsste. Vielleicht würde es ja nicht so schlimm werden, wie ich befürchtete.

Womit unser guter Professor natürlich mal wieder recht hatte. Vielleicht würde es ja nicht so schlimm werden, hoffentlich.

So versuchte ich, mich in der letzten Stunde des Unterrichts noch einmal halbwegs zusammenzureißen.


Ahmed holte mich wie üblich um 18 Uhr ab. Wie oft er dies wohl noch tun würde?

Wir machten unseren üblichen Spaziergang hinauf zu Klippe und saßen dort eine ganze Weile Arm in Arm. Wie schon gestern sprachen wir nicht viel, sondern versuchten, uns irgendwie an diesem Moment festzuklammern.

Ein vergeblicher, untauglicher Versuch, aber doch schön für einen kurzen Moment.


Ahmeds Eltern waren nicht ganz so traurig wie wir, sie waren immer noch überzeugt, dass was auch immer diese Woche kommen würde, wir zusammen schaffen würde.

Zumindest sie waren optimistisch.

Fröhlich wurde ich dadurch auch nicht, aber ich konnte zumindest meine schlimmsten Gedanken beiseite wischen. Bisher war immer noch alles gut gegangen für mich, mein Schutzengel hatte noch immer auf mich aufgepasst, warum sollte er dies nicht weiterhin tun?

Dieser Montag war vergangen und es war nichts passiert. Vielleicht war Herrn Al Lawatis Zorn inzwischen verraucht? Vielleicht wollte er die Freundschaft zu den Khorsanis nicht weiter beschädigen und sie würden sich diese Woche zusammensetzen und die ganze Sache bei einer Tasse Kaffee bereinigen? Noch hatten dies das aber anscheinend nicht gemacht, sonst hätten mir Ahmeds Eltern sicher davon erzählt.

Oder vielleicht hatte der grausige Geschäftsmann seine Möglichkeiten doch überschätzt? Schließlich war er auch nur ein – wenn auch stinkreicher – Bürger von Al Kharsun, aber nicht die Polizei.


Aber überzeugt war ich noch nicht, auch Ahmed anscheinend nicht.

Zumindest gab es hier und jetzt keine Aira, keine Halida, keine Katleen, keine verschlossenen Prinzen, böse Geschäftsmänner oder wen auch immer.

Nur uns beide. Wir waren beide immer noch hier und hoffentlich würde dies auch so bleiben.

So wurde auch die Kuscheleinheit an diesem Abend zu einem verzweifelten Festklammern an den schönen Augenblicken, die wir – noch? – zusammen hatten…


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MartinII
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Versklavung einer Frau geht nur freiwillig.

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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:26.11.23 14:44 IP: gespeichert Moderator melden


Puh - dass mich solche Geschichten so in ihren Bann schlagen können! Das hätte ich nicht mehr gedacht.
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Neuschreiber63
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  Studentin unter Kontrolle Datum:26.11.23 21:30 IP: gespeichert Moderator melden



Schlimmer als befürchtet (Dienstag, 30. Oktober, Teil 1)


Als ich an diesem Morgen aufwachte, war ich in einer seltsamen Stimmung.

Ich hatte immer noch große Angst vor dem, was diese Woche passieren würde. Andererseits war gestern nichts weiter passiert, vielleicht würde auch heute und an den nächsten Tagen nichts passieren? Vielleicht würde Herr Al Lawati die Sache doch auf sich beruhen lassen? Es war eine vage Hoffnung, ein Strohhalm, mehr nicht, an die ich mich klammerte. Aber an irgendetwas musste ich mich ja klammern, um aus dem Bett zu kommen.

Ahmed legte mir wieder den Keuschheitsgürtel an. Auch heute war ich viel zu deprimiert, als dass ich irgendwelche Widerrede hätte leisten können.
Auch Ahmed schien keine allzu große Begeisterung zu haben, es schien, als würde er einfach seine Pflicht tun.

Diese Demütigung wurde immer seltsamer. Als das Schloss heute an meinem Bauch einschnappte, gab mir Ahmed einen Kuss und flüsterte mir zärtlich zu „Ich liebe Dich.“.

Eine seltsame Liebe war das. Aber ja, in gewisser Weise freute ich mich auch heute Morgen darüber, dass ich diesen schrecklichen Keuschheitsgürtel trug, bedeutete es doch auch heute, dass ich – immer noch – Ahmed gehörte. Und in gewisser Weise erinnerte mich das Ding, welches mein Heiligtum auch heute wieder ausfüllte, tatsächlich ständig an meinen Liebling. Auch wenn ich trotzdem darauf hätte verzichten können.


Wir saßen gerade am Frühstückstisch, als es an der Türe klingelte. Wer mochte um diese Zeit, es war erst kurz nach 8 Uhr, klingeln?

Khalif öffnete die Türe. Kurz darauf rief er nach Ahmed. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass es ein Postbote war. Ahmed musste den Empfang eines Briefs quittieren. Man konnte förmlich sehen, wie Ahmed blass wurde.

Er kam zurück zum Tisch und öffnete den Brief. Er las den Brief und wurde kreidebleich.

Vermutlich wäre es besser, wenn ich nicht wüsste, was in dem Brief stand, nach der Gesichtsfarbe von Ahmed waren es sehr, sehr schlechte Nachrichten.

Natürlich wollten Ahmeds Eltern und auch ich trotzdem wissen, was in dem Brief stand und so übersetzte Ahmed den Brief für mich:



„An Herrn Ahmed Khorsani.

Seine Majestät, Emir Sulaiman VI., hat erfahren, dass Ihr Hausmädchen Caroline letzten Freitag unseren ehrenwerten Bürger Herrn Ghulam Al Lawati aufs übelste beleidigt hat, während sie dort zu Gast war.

Ein solch schwerwiegender Verstoß gegen unsere Sitten kann nicht ungeahndet bleiben.

Anscheinend ist Ihr Hausmädchen nicht gewillt, die Gesetze und Sitten unseres Emirats zu befolgen.

Als Hüter dieser Gesetze und Sitten bleibt mir nichts Anderes übrig, als eine Bestrafung für Ihr Hausmädchen anzuordnen.

Um Ihrem Hausmädchen Demut zu lehren, ist es notwendig, dieses einer strengen Erziehungsmaßnahme zu unterwerfen. In Ihrem Haushalt hat das Hausmädchen anscheinend keinen Respekt für unsere Sitten und Gesetze erlernt.

Der Beleidigte, Herr Al Lawati, hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, diese Erziehungsmaßnahme zu übernehmen.

Ich ordne daher an, dass Ihr Hausmädchen, ab nächsten Samstag, den 3. November, in den Haushalt von Herrn Ghulam Al Lawati eingegliedert wird.
Dieser wird es übernehmen, Ihrem Hausmädchen die Gesetze und Sitten unseres Emirats sowie Demut gegenüber unseren Bürgern beizubringen.

Die Erziehungsmaßnahme wird zunächst auf 3 Monate, also bis zum 3. Februar, angesetzt. Anschließend wird der neue Hausherr Ghulam Al Lawati zusammen mit seiner Majestät, dem Emir, entscheiden, ob das Hausmädchen Caroline genügend Demut für unsere Sitten und Gesetze erlernt hat oder eine Verlängerung der Erziehungsmaßnahme notwendig ist.

Der Universitätsaufenthalt des Hausmädchens Caroline wird für die Zeit der Erziehungsmaßnahme ausgesetzt, damit sie sich voll auf das Erlernen unserer Sitten und Gesetze konzentrieren kann.
Nach einem erfolgreichen Abschluss der Erziehungsmaßnahme steht es dem Hausmädchen Caroline frei, ihr Studium fortsetzen.

Ein Widerspruch gegen dieses Dekret ist nicht möglich.

gezeichnet
Seine Majestät
Emir Sulaiman VI.“




Ich wurde bleich.

Es dauerte einen kurzen Moment, aber es wurde mir schnell klar, was dieses Dekret bedeutete: Ich würde alles verlieren. Ahmed, die Khorsanis, mein Studium, die Zeit mit meinen Mitstudentinnen. Alles, was mir hier in Al Kharsun Freude bereitet hatte.


Stattdessen standen mir drei Monate bevor, die vermutlich hauptsächlich aus Erziehung und Bestrafung bestanden. Herr Al Lawati würde sich an mir rächen, für die Beleidigungen und sicher auch für meine Provokationen vor zwei Wochen.

Der Passus mit den Verlängerungen war eigentlich noch schlimmer, denn dieser bedeutete, dass es eben nicht sicher war, dass ich nach drei Monaten mein bisheriges Leben weiterleben konnte. Im Gegenteil war es sehr wahrscheinlich, dass dieses Monster zusammen mit dem Emir diese Maßnahme verlängern würde, vielleicht auf unbegrenzte Zeit.
Dann würde es mir wie Katleen ergehen, dass ich diesem Monster vielleicht dienen müsste, so lange ich lebte. Oder bis mich dieser weiterverkaufen würde.

Letztlich würde ich wohl alles verlieren und meine Familie und meine Heimat nie mehr wiedersehen.

Als ich das alles realisiert hatte, brach ich in Tränen aus.

Dies war wirklich die schlimmste Strafe, die man sich vorstellen konnte, schlimmer noch als ein Gefängnisaufenthalt.


Ich weinte bitterlich, wie vermutlich noch nie in meinem Leben. So eine schreckliche Nachricht hatte ich in meinem jungen Leben auch noch nie erhalten.

Ahmed war ebenfalls in Tränen ausgebrochen, auch ihn hatte ich noch nie so weinen sehen wie heute, nicht mal am Sonntag.

Ahmeds Eltern und Kharim hatten sich noch einigermaßen unter Kontrolle, aber auch sie waren sehr blass geworden.


Sharifa war die erste, die wieder Worte fand:
„Damit wird Herr Al Lawati nicht durchkommen, dies werden nicht akzeptieren. Wir werden heute noch zum Emir gehen und mit ihm über eine Begnadigung sprechen.“

Khalif stimmte sogleich ein, dass dies eine gute Idee sein.

Ahmed trocknete seine Tränen und stimmte dann ebenfalls zu, dass wir es zumindest versuchen müssten.

Mich konnten diese Worte kaum beruhigen, aber letztlich war ein Besuch der Khorsanis beim Emir der allerletzte Strohhalm, an den ich mich noch klammern konnte.

Ich versuchte mir einzureden, dass Ahmed und seine Eltern es schaffen würden, den Emir davon zu überzeugen, mich zu begnadigen.

Aber ich glaubte es nicht. Herr Al Lawati war ein Freund des Emirs, das hatte mir Ahmed schon früher erzählt gehabt. Dass dieser nun seine Entscheidung rückgängig machen würde und mir die Strafe für die Beleidigung seines Freundes erlassen würde, war doch sehr unwahrscheinlich.

Dieser Strohhalm, der letzte, war doch sehr, sehr dünn.

Entsprechend überlegte ich, ob es sich überhaupt noch lohnen würde, an die Uni zu fahren. Genauso gut könnte ich mich ins Bett legen und bis Samstagmorgen durchweinen. Es war eh schon alles egal.

Andererseits wollte ich doch auch meine Mitstudentinnen nochmals sehen. Zumindest diese letzten vier Tage, die mir noch blieben. Dann hieß es wohl Abschied nehmen von Hanna, Theresa, Tuuli, Louise und den anderen. Weinen konnte ich bei Herrn Al Lawati in den nächsten drei Monaten vermutlich noch mehr als genug.

So machte ich mich doch irgendwie fertig und Ahmed brachte mich an die Uni. Viel sprach er nicht auf dem Weg, nur ein kurzes
„Kopf hoch, meine Eltern und ich werden verhindern, dass Du am Samstag zu Herrn Al Lawati musst.“

Wirklich überzeugend hörte sich das aber nicht an, mehr nach einer Durchhalteparole in einem längst verlorenen Kampf.



Meine Traurigkeit wurde noch schlimmer, als wir im Park der Universität an der Delphinstatue vorbeikamen. Unwillkürlich bekam ich einen Weinkrampf. Wie gerne hätte ich mich hier und jetzt in einen Delphin verwandelt und wäre einfach in den Weiten des Ozeans davongeschwommen. Am liebsten zusammen mit Ahmed.

Stattdessen würde diese Statue am Freitag, also bereits in vier Tagen, wohl der letzte Delphin sein, den ich zu Gesicht bekam. Der Ausflug vorgestern mit Ahmed war wohl wirklich unser letzter gewesen.


Meine Traurigkeit wurde auch nicht besser, als ich unser Klassenzimmer betrat, im Gegenteil. Als ich Hanna und die anderen sah und registrierte, dass mir dies nur noch drei weitere male vergönnt war, musste ich sofort wieder weinen. Ich vermisste meine Kommilitoninnen jetzt schon.

Hanna sah mich mit besorgtem Blick an und nahm mich in den Arm. Sie fragte, ob alles in Ordnung sei, obwohl offensichtlich war, dass nichts in Ordnung war.

Ich versuchte ihr in dürren Worten zu erklären, was ich heute Morgen für eine schreckliche Nachricht erhalten hatte. Das Ergebnis war, dass wir uns in den Armen lagen und zusammen weinten.

Wenig später kam Dr. Al Balushi herein. Wie er uns so sah, war ihm wohl sehr schnell klar, dass etwas sehr, sehr schlimmes passiert war.

Normalerweise war es nicht seine Art, Unterricht ausfallen zu lassen, aber vermutlich war ihm klar, dass er so nicht mit seinem Unterricht beginnen konnte.

Entsprechend fragte er mich – schon wieder -, ob ich mit in sein Büro kommen wollte.

Dort berichtete ich dem Professor, dass sich seine gestrige Hoffnung, dass alles vielleicht nicht so schlimm werden würde, nicht bewahrheitet hatte.
Ganz im Gegenteil war es noch viel schlimmer gekommen als befürchtet.

Der Professor war doch ziemlich blass geworden, als ich ihm vom Dekret erzählte. Allerdings war auch er anscheinend ein unverbesserlicher Optimist und meinte, dass noch nicht aller Tage Abend sei. Vielleicht könnten Ahmeds Eltern ja wirklich etwas beim Emir erreichen. Der Emir sei nicht so herzlos, wie es nach diesem Dekret vielleicht den Anschein hatte.

Das half mir in diesem Moment aber auch nicht weiter.

Dr. Al Balushi fragte noch, ob ich heute noch am Unterricht teilnehmen wollte oder mich vielleicht lieber in die Cafeteria setzen wollte. Er könnte mir auch eine Krankmeldung ausstellen und meinen Hausherren verständigen, dass dieser mich abholen würde.

Zumindest letzteres wollte ich nicht, Ahmed machte auch so bereits genug mit, da wollte ich ihn nicht noch zusätzlich belasten. Mit meinen traurigen Gedanken allein in der Cafeteria zu sitzen war auch keine schöne Vorstellung. So versprach ich dem Professor doch, dass ich mich zusammenreißen würde und gerne in seinem Unterricht bleiben würde. Diese vier Tage, die mir noch vergönnt waren, wollte ich dann noch zusammen mit meinen Mitstudentinnen verbringen.

So gingen wir zurück ins Klassenzimmer. Wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht, aber ich versuchte zumindest, nicht zu laut zu weinen, um die anderen nicht zu viel zu stören. Etwas lernen konnte ich heute aber nicht, ich saß eigentlich nur auf meinem Stuhl und versuchte es irgendwie zu genießen, dass ich noch hier sein durfte. Heute und noch drei weitere Tage.

Auch unserem Professor war klar, dass er mich heute nichts fragen brauchte.



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windelfohlen
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:27.11.23 01:11 IP: gespeichert Moderator melden


was für ein grausames Schicksal, wen es die Khorsanis nicht schaffen den Kalifen milder zu stimmen dann sehe ich leider sehr schwarz für unsere nette Caro.
Den Lawati wird dann sicher alles tun um Caro für immer bei sich behalten, nur um seine Rache sowie Sadistische Ader auszuleben.
Ich hoffe aber die Khorsanis schaffen es irgendwie, am ehesten noch über das Behandeln der Gäste.

Was ich mich frage ist, was wen die Khorsani gemeinsam vor freitag eine plötzliche geschäftsreise machen müsste, nach Europa, und Caro dann sogar mit dürfte.... ach die haben sicher da auch irgendwelche Traditionen um das zu verhindern.


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RWT95
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:27.11.23 17:19 IP: gespeichert Moderator melden


Bin sehr auf die Fortsetzung gespannt!
Ob die Khorsanis das Urteil doch noch wiederrufen können? Ob Ahmed seiner Freundin die Flucht ermöglicht, um der Strafe zu entgehen?
Oder fügt sie sich ihrem Schicksal mit grausamen Folterwerkzeugen und unmenschlicher Behandlung beim neuen Besitzer? Man darf gespannt sein.
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Neuschreiber63
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:27.11.23 18:44 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen Dank für Eure Kommentare.

@MartinII: Keine Ahnung, was Du mit „solche Geschichten“ meinst, aber ich fasse es einfach mal als Lob auf und sage Danke

@Windelfohlen: In der Tat wäre es für Caro besser, wenn die Khorsanis noch etwas erreichen. Sie hatte ja schon beim vorletzten Treffen gehofft, dass der Geschäftsmann sie nie in die Finger bekommen würde. Und die jüngste Beleidigung würde ihre Behandlung in der Villa des Grauens vermutlich nicht verbessern…

Die Idee mit der Reise kommt Caro (so ähnlich) im nächsten Kapitel morgen tatsächlich auch…

Aber wiederum gilt: So einfach ist eine Flucht aus Al Kharsun auch nicht, sonst wäre es ja langweilig und unsere Geschichte zu schnell vorbei, das wäre doch auch schade… ? Eigentlich wollte ich diese unsinnige Geschichte schon noch ein bisschen weitererzählen…

@RWT: Diese Frage bzgl. Flucht wird schon morgen beantwortet… Aber "grausame Folterwerkzeuge"? In meiner sanften Liebeskomödie? Wo denkst denn Du hin...? 🙂




Zuletzt noch ein Zwischenkommentar von unserem Sportreporter, live aus Al Kharsun:

Herzlich willkommen in Al Kharsun, liebe Leserinnen und Leser,

in unserem (für Caro) ziemlich grausamen „Spiel“ um ihr „Zuhause“ hat Herr Al Lawati tatsächlich einen Foulelfmeter bekommen und diesen auch souverän verwandelt. Damit steht es nun 2:1 für den skrupellosen Geschäftsmann. Ich glaube, Herr Al Lawati freut sich schon auf den hübschen „Pokal“, den er bei einem Sieg bekommen würde. Ich vermute, dass der Geschäftsmann schon beim ersten Besuch der Khorsanis in seinem Hause ein Auge auf diesen „Pokal“ geworfen hat. Dummerweise hat Herr Khorsani sich geweigert, diesen freiwillig rauszurücken, drum musste ein „Plan B“ her. Dieser war nicht gerade „fair play“ - aber am Ende zählt bekanntlich nur das Ergebnis…

(Der gute Cilenz hatte übrigens vor 6 Wochen schon den richtigen Riecher, wie sich das Spiel nach der Halbzeitpause weiterentwickelt, dazu herzlichen Glückwunsch… Als Belohnung gibt es eine kleine Hommage im übernächsten Kapitel...)

Allerdings, noch hält Herr Al Lawati den „Pokal“ nicht in Händen, noch sind ein paar Minuten zu spielen. Die Khorsanis sind immer noch nicht bereit, Herrn Al Lawati den „Pokal“ kampflos zu überlassen. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar eine Verlängerung, falls noch der Ausgleich fällt…?

Also bleiben Sie dabei, liebe Leserinnen und Leser, hier ist noch nichts entschieden, das „Spiel“ bleibt spannend…
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SCHWESTER ANNIKA
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Austria


alles bleibt besser

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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:27.11.23 22:22 IP: gespeichert Moderator melden


Tja, die arme Caro...
Bin gespannt, was sich dieser Unhold für sie als Strafe einfallen lässt.
Caro wird ihn wohl auch zu Willen sein müssen...

Aber was wäre, wenn Caro zwar mitsamt Keuschheitsgürtel bei Al Lawati abgegeben wird, aber Ahmed beim Emir rausschlagen konnte, dass der Schlüssel bei Ahmad, und der Gürtel bis zu Caros Rückkehr geschlossen bleibt?

Bin gespannt, was du dir noch einfallen lässt.
Mach nur weiter so, und vielen Dank für alles, was du bisher geschrieben hast.

Gruß Schwester Annika

gerne trage ich eine Krankenschwestern-Diensttracht
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Windelmeister
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:28.11.23 00:25 IP: gespeichert Moderator melden


Ich hab Caro inzwischen in meinem Herzen geschlossen und bete daher für sie und hoffe sehr das Achmed und seine Familie noch irgend etwas für Caro erreichen können. Sollte sie wirklich zu Herrn Al Lawarmti müssen wäre das wohl die Hölle für Caro.
Nun ja ganz ohne Strafe wird Caro sicher nicht davon kommen aber ich könnte mir zum Beispiel vorstellen das sie nur bestimmte Tage zum Beispiel am Wochenende dorz hin muss snsonsten aber bei Ahmed bleiben kann. Bin echt gespannt was auf Caro noch zukommt.
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  Studentin unter Kontrolle Datum:28.11.23 21:03 IP: gespeichert Moderator melden


Eine zerplatzte Seifenblase (Dienstag, 30. Oktober, Teil 2)


In der ersten Pause lief ich wieder Melati und Halida über den Weg. Die beiden erkannten natürlich sofort, dass ich niedergeschlagen war. Und an Freitagabend erinnerten sich die beiden natürlich auch. So fragte Halida auch, ob ich ok sei.

Ich antwortete ihr, dass nichts ok sei. Allerdings war ich auch nicht in der Lage, ihr zu erklären, dass wir bereits am Samstag Kolleginnen wären.
Es sei denn, Herr Al Lawati würde sie doch noch an Ahmed abgeben und sie dort meinen Platz einnehmen, sozusagen als „Entschädigung“, dass ich nun für ihn arbeiten – oder andere Dinge tun - musste. Was für ein schrecklicher Gedanke. Mir schauderte und ich brachte kein Wort mehr heraus.

Es tat mir so leid, Halida wollte nur nett sein, aber ihr Anblick machte alles nur noch schlimmer und ich brach erneut in Tränen aus.

Wenn es überhaupt irgendetwas positives an Herrn Al Lawatis Villa des Grauens gab, dann dies, dass seine Hausmädchen eigentlich auch sehr nett waren.

Vielleicht könnten wir ja so eine Art Freundinnen werden. Ich hatte noch nie eine Freundin aus Indonesien. Aber wenn ich mich mit Polinnen, Estinnen, Französinnen und Schweizerinnen anfreunden konnte, warum dann nicht auch mit Indonesierinnen? Ich würde ihnen auch gerne den Platz am Tisch von Herrn Al Lawati überlassen und lieber kaltes Essen zu mir nehmen und auf alle Boni verzichten, als dieses Monster auch nur in irgendeiner Weise zu verwöhnen. Und wer weiß, vielleicht könnte ich in drei Monaten ja genauso gehorsam wie Aira werden und all das schreckliche Schicksal, das mir bevorstand, mit Demut ertragen.


Halida sah mich etwas verwundert an, anscheinend wusste sie noch nichts davon, warum ich in Tränen ausgebrochen war. Dennoch umarmte sie mich, sagte aber sonst nichts. Wahrscheinlich konnte sie sich denken, dass mein Tränenausbruch irgendwie mit letzten Freitag zu tun hatte. Vielleicht hatte sie sogar die letzten Worte ihres Hausherrn mitbekommen. Wir umarmten uns lange, irgendwie tat mir diese kleine Zuneigung gut.

Ich bedankte mich artig, mehr brachte ich leider immer noch nicht heraus.


Ich holte mir einen Kaffee und setzte mich dann zu Hanna, Theresa, Tuuli und Louise an einen Tisch.
Auch Sofia gesellte sich zu uns. Meine neuen Freundinnen wollten natürlich wissen, was Schreckliches vorgefallen war. So musste ich heute bereits zum dritten Mal von dem schrecklichen Dekret erzählen, welches mein Leben wohl in eine Hölle verwandeln würde.

Auch meine Freundinnen waren sichtlich blass und sagten zunächst nichts.

Zumindest Tuuli hatte aber ihren Kampfgeist nicht verloren:
„Kopf hoch, Caro, es ist noch nicht aller Tage Abend. Wir Hausmädchen hier in Al Kharsun halten zusammen, das haben wir uns doch geschworen. Und vielleicht ist genau jetzt der Zeitpunkt, an dem wir das beweisen können!
Wir werden für Dich kämpfen, Caro, das verspreche ich, Dir.“

Hanna, Theresa, Louise und Sofia waren der gleichen Meinung und versprachen mir ebenfalls, dass sie mir beistehen würden.

Irgendwie hörte sich das schön an. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, dass meine Freundinnen irgendetwas erreichen konnte. Was konnten sie, die wie ich rechtlose Hausmädchen waren, gegen ein Dekret des Emirs ausrichten?

Nichts.

Es war gerade erst eine Woche her, dass ich mit Sofia vereinbart hatte, dass wir Hausmädchen für unsere Zukunft kämpfen und nicht aufgeben würden.

Aber ich muss zugegeben, in diesem Moment hatte ich alle Hoffnung fahren lassen und richtete mich gedanklich schon auf die schlimmen drei – oder mehr – Monate ein, die vor mir lagen. Auf den Abgrund, dessen Tiefe ich noch nicht einmal erahnen konnte oder wollte.

Entsprechend bedankte ich mich herzlich bei meinen Freundinnen für ihre Unterstützung, aber gedanklich war ich schon im Abschiedsmodus.
Dreieinhalb Tage noch, dann würden sich unsere Wege trennen. Vielleicht für drei Monate, vielleicht auch für immer.


Entsprechend saß ich auch den Rest des Vormittags abwesend in der Vorlesung. Ich versuchte erst gar nicht, mich zu konzentrieren, das wäre eh hoffnungslos gewesen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, nicht zu laut zu weinen, das war schon schwierig genug. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich die mitleidigen Blicke meiner Mitstudentinnen. Irgendwie tat es mir leid, dass ich sie vom Unterricht ablenkte. Vielleicht sollte ich mich doch in die Cafeteria setzen und dort meinen Tränen freien Lauf lassen. Aber das wollte ich irgendwie auch nicht.

Ich wusste ja bereits von meinem Café-Besuch am Samstag, wie sehr mir die Einsamkeit den Verstand raubte. Dagegen fühlte ich mich hier im Kreis meiner Kommilitoninnen irgendwie geborgen, auch wenn ich wusste, dass diese Geborgenheit am Freitag zu Ende gehen würde.



Meine Niedergeschlagenheit wurde auch in der Mittagspause nicht besser. Ich überlegte, was besser wäre, sollte ich diese letzten Mittage, die mir noch blieben, lieber mit meiner großen Liebe Ahmed verbringen? Oder doch lieber mit meinen neuen Freundinnen hier an der Uni? Für heute war der Zug eh schon abgefahren, aber dreimal, insbesondere am Donnerstag, hatte ich noch die Wahl. Das wäre dann auch meine letzte Mittagspause. Vermutlich war es egal, Freude hatte ich vermutlich weder hier noch dort.

Zumindest war es rührend, wie Hanna, Tuuli und die anderen versuchten, mich aufzumuntern. Tuuli war weiterhin fest entschlossen, dass wir kämpfen mussten und diesen Kampf auch gewinnen würden.
Egal wie. Hoffentlich fiel ihnen ein besserer Plan ein als bei unseren Fluchtüberlegungen am vorletzten Samstag. Mir fiel jedenfalls keiner ein, mein Kopf war aber auch leer.

So war aber zumindest Platz darin für ein paar leere Parolen: Nicht aufgeben, kämpfen, nicht aufgeben, kämpfen usw.

Nur wie? Vermutlich wäre meine einzige Chance, meinem schrecklichen Schicksal zu entgehen, wenn ich dieses Emirat oder am besten den ganzen Oman noch vor Samstagmorgen verlassen könnte.

Gegen Ahmeds Willen war dies aber unmöglich, also müsste ich ihn heute Abend fragen.

Vielleicht war seine Liebe doch größer als sein Drang, sein Hausmädchen jederzeit zu kontrollieren? Er würde mich ja sowieso am Samstag verlieren, daher würde es für ihn auch keinen großen Unterschied machen, ob ich das Land verließ oder zu Herrn Al Lawati musste? Für ihn wäre ich so oder so verloren.



Dieser Gedanke beschäftigte mich den ganzen Nachmittag, so dass ich wiederum vom Unterricht so gut wie nichts mitbekam. Auch Dr. Al Balushi ließ mich in Ruhe. Zumindest gab mir dieser Strohhalm etwas Hoffnung, so dass ich nicht mehr so viel weinte und meine Mitstudentinnen nicht so viel störte wie am Vormittag.


Ahmed holte mich wie üblich um 18 Uhr von der Uni ab, zumindest das sah fast wie Normalität aus. Allerdings konnte man auch Ahmed auf den ersten Blick ansehen, dass es ihm nicht gut ging.

Ich überlegte, ob ich ihn gleich fragen sollte, ob er mich nicht nach Muscat zur deutschen Botschaft oder über die Grenze nach Dubai fahren wollte. Am besten sofort, je früher desto besser. In fünf Stunden könnten wir in Muscat und in 10 Stunden in Dubai sein.

Siehst Du den Weg aus dieser Dunkelheit?

Aber irgendwie traute ich mich nicht, ihn sofort damit zu überfallen. Schließlich bedeutete mein Vorschlag letztlich nichts anderes als ein Abschied von ihm, vielleicht für alle Zeit. Bei dem Gedanken kamen mir wieder die Tränen.

Halt Dich an mir fest…

Sicherlich wusste Ahmed nicht, warum genau ich wieder weinte, aber auch ihm liefen ein paar Tränen übers Gesicht.

Ich lass Dich nicht gehen…

So fuhren wir schweigend nach Hause, statt über Fluchtpläne zu diskutieren.


Dort angekommen saßen Ahmeds Eltern auch gerade am Tisch und beredeten etwas. Ahmed setzte sich zu ihnen und auch ich nahm neben Ahmed Platz. Khalif und Sharifa machten einen ernsten, aber immerhin gefassten Eindruck.

Sie erzählten mir, dass sie heute beim Emir waren und sich für meine Begnadigung eingesetzt hätten. Auf meine Frage, was dieser denn dazu gesagt hätte, antworteten sie mir, dass der Emir nichts zugesagt hätte, aber er es sich immerhin überlegen wollte.

Naja, was sollte ich dazu sagen? Dass der Emir seine Entscheidung nochmals überdenken wollte, klang halbwegs positiv. Allerdings standen das Dekret und damit der Termin am Samstag immer noch, offensichtlich hatte er mich nicht begnadigt. Anscheinend war die Audienz der Khorsanis erfolglos gewesen.

Der Emir müsste sich schnell entscheiden, wenn er es sich noch anders überlegen wollte, in vier Tagen war bereits Samstag. Und wenn der Emir mich wirklich begnadigen wollte, warum hatte er es nicht gleich getan? Was sollte morgen anders sein als heute?

Wiederum war es so, dass Ahmeds Eltern positiver gestimmt waren als ich oder Ahmed. Auch er war heute wieder schweigsam und sagte nicht mehr als nötig.

Daran änderte sich auch beim anschließenden Abendessen wenig.

Wiederum war es Sharifa, welche unserer Niedergeschlagenheit dadurch entgegentrat, dass sie nochmals bekräftigte, dass Herr Al Lawati mit dieser miesen Nummer nicht durchkommen würde. Da hätte er sich in den Khorsanis aber massiv getäuscht.

Tatsächlich war Sharifa nicht nur positiver gestimmt als Ahmed oder ich, sie war richtig aufgebracht. Noch deutlich aufgebrachter als am Samstag vor eineinhalb Wochen. Dass ihr Geschäftspartner mich – und damit auch sie selbst – so schlecht behandelt hatte, machte sie wütend. Herr Al Lawati, der so viel Wert auf die „alten Traditionen“ legte, hatte selbst alle guten Sitten ihrer Kultur mit Füßen getreten. Und nun hatte er sich auch noch erdreistet, beim Emir zu monieren, dass ich gegen die guten Sitten verstoßen hätte. Denn so viel war klar, das was in dem Brief stand, hatte Herr Al Lawati dem Emir mehr oder weniger diktiert. Wiederum schimpfte sie, dass Herr Al Lawati die Khorsanis nun erst richtig kennenlernen würde. So könne er vielleicht mit seinen philippinischen Hausmädchen umspringen, aber nicht mit ihnen, nicht mit uns. Er würde es noch bereuen, dass er sich mit den Khorsanis angelegt hatte.

Hoffentlich behielt sie recht. Irgendwie fehlte mir der Glaube.

Aber schön war es trotzdem zu wissen, dass Sharifa und Khalif an meiner Seite standen.



Nach dem Abendessen besuchte ich mit Ahmed nochmals unseren Platz auf der Klippe. Mir war eigentlich nicht danach zu Mute, andererseits musste ich die letzten Momente, die uns noch zusammen blieben, irgendwie genießen. Und sei es nur, indem wir zusammen ein paar Tränen vergossen.


Oben auf der Bank unterm Pavillon lauschte ich wieder den Wellen unter uns und dachte über meine Zukunft nach, die düsterer denn je aussah. Hatte mich mein Schutzengel diesmal im Stich gelassen? Bisher hatte er immer so gut auf mich aufgepasst, aber nun sah es so aus, als wäre alles umsonst gewesen.

Ich nahm all meinen Mut, den ich noch hatte, zusammen und fragte Ahmed nun, ob er mich nicht einfach nach Muscat zur deutschen Botschaft fahren könnte, dort wäre ich sicher vor dem Emir und Herrn Al Lawati.

Oder wir könnten auch einfach morgen eine spontane Reise machen. Vielleicht nach Dubai. Oder nach Griechenland, das war auch nicht so weit weg.
Vielleicht ging morgen noch ein Flug?

Wir könnten dort einfach am Strand einer einsamen Bucht sitzen und das Meer betrachten, eine Woche lang, vielleicht auch zwei oder drei Wochen lang, und niemand würde mich dort holen und zu dem schrecklichen Geschäftsmann bringen. Wir könnten dort bleiben, bis meine letzten Ersparnisse aufgebraucht waren. Wenn ich sparsam wäre, könnten meine Ersparnisse vielleicht sogar für vier Wochen reichen.

Dann würde ich nach Hannover zurückkehren und…

…mir kamen die Tränen…

… und würde in Hannover um unsere verflossene Liebe weinen? Um all die schönen Stunden, die wir zusammen gehabt hatten und nie mehr wieder haben würden?

Diese letzten Gedanken sprach ich nicht mehr aus, aber vermutlich konnte Ahmed meine Gedanken auch so lesen. Er nahm mich in den Arm und trocknete meine Tränen.



Ahmed schwieg einen Moment und dachte nach.

Dann aber antwortete er mir, dass dies leider nicht möglich sei. Das Dekret des Emirs zu missachten und mir zur Flucht verhelfen wäre ein noch schlimmeres Vergehen als meine Beleidigung. Es wäre nicht unwahrscheinlich, dass er und/oder seine Eltern dafür ins Gefängnis gehen und ihre gesamte Existenz hier in Al Kharsun verlieren würden.

Dann aber könnten er und seine Eltern gar nichts mehr für mich tun, dann könnte er mich wirklich nie mehr wiedersehen, dann wäre wirklich alles verloren. So wäre es doch besser, nicht aufzugeben und für meine Begnadigung zu kämpfen.


Plopp.

Auch diese Hoffnung zerplatzte damit wie eine Seifenblase.



Er fügte dann aber doch noch hinzu, dass er sich weiterhin überlegen würde, welche Möglichkeiten es gäbe. Vielleicht fiele ihm doch noch etwas ein.

Das war aber noch nicht mal ein Strohhalm, das war eine leere Durchhalteparole, mehr nicht.

Aber davon hatte ich heute schon viele, zu viele, gehört.



Ich saß betrübter denn je neben Ahmed und musste an eine Sanduhr denken, bei der die Körner langsam, ganz leise, aber doch unaufhaltsam durch das Loch rieselten. So war auch die Zeit, die mir hier in diesem „alten“ Leben noch verblieb.


Der Abend endete dann genau wie der gestrige in einem verzweifelten Festhalten an der Zeit und Ahmeds Körper. Aber es war anders als gestern.
Gestern und vorgestern hatten wir uns noch daran erfreut, dass wir beide noch hier waren. Heute überwog die Furcht, dass wir – also ich – schon bald nicht mehr hier waren. Dass wir ab Samstag nur ein paar hundert Meter, aber doch unendlich weit voneinander entfernt waren. Und uns vielleicht nie mehr wiedersehen würden.

Ich umarmte Ahmed so fest ich konnte und wusste doch genau, dass auch diese Umarmung mich nicht vor meinem Schicksal am Samstag bewahren konnte.

Halt Dich an mir fest, wenn Dein Leben Dich zerreißt…
halt Dich an mir fest, wenn Du nicht mehr weiter weißt…
ich lass Dich nicht gehen…
halt Dich an mir fest, weil das alles ist, was bleibt.




[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 05.04.24 um 18:20 geändert
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windelfohlen
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:28.11.23 22:23 IP: gespeichert Moderator melden


Hab ich es doch gewusst das einfach verreisen nicht geht, wobei es ja nur Probleme gibt wegen dem Dekret, ohne Dekret würde es doch gehen?
Irgendwie hab ich das gefühl Khalif und Sharifa vorallem Sharifa nicht umsonst so Positiv aufgestellt wird.

Seit dem neusten teil hab ich den verdacht das die Khorsanis viel mehr Einfluss haben als ich immer gedacht habe, könnte mir sogar vorstellen das nicht mal unserem Geschäftsmann bewusst ist.

Ich weiss nicht ich glaube sie bekommt eine Begnadigung, und wen es nur eine kleine ist, auch wen nur die verlängerung wegfällt.
Auf jedenfall danke für die Fortsetzung und die noch kommen
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Neuschreiber63
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:29.11.23 20:10 IP: gespeichert Moderator melden


Auch Euch vielen Dank für Eure Kommentare.
Was wäre eine Geschichte ohne ihre interessierten Leser? - Nicht mehr als ein Haufen Pixel auf einem Bildschirm...


@ Windelfohlen

Deine Idee mit der Europareise habe ich tatsächlich noch „last-minute“ eingefügt. Ursprünglich wollte Caro ja nur zur Botschaft nach Muscat, aber die Idee mit der Europareise fand sie auch sehr schön bzw. sogar noch besser. Danke dafür, auch im Namen von Caro. Leider (aus Caros Sicht) bzw. zum Glück (aus Sicht der Leser, die noch ein paar Kapitel lesen wollen) hat Ahmed aber beides abgelehnt…

Grundsätzlich richtig, dass Ahmed mit Caro ohne das Dekret nach Europa reisen könnte – aber will er das? Das Thema hatten wir vor langer Zeit mal (Kapitel 4. Unitag, 4. Oktober). Ahmed ist schon sehr vorsichtig, sonst gäbe es ja diese ganze Geschichte nicht. Getreu dem Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser…“ (so ja auch der Titel und der Kern der Geschichte).


@ SchwesterAnnika

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Herrn Al Lawati Deine Idee mit dem verschlossenen Keuschheitsgürtel gefällt. Als Geschäftsmann mag Herr Al Lawati keine halben Sachen… Ich glaube schon, dass Caro mit Ihren Vermutungen beim Gegenbesuch von Herrn Al Lawati (Freitag, 19. Oktober) Recht hatte, warum dieser sie haben möchte…


@ Windelmeister

Bestimmt freut sich Caro, wenn Du sie in ein Gebet mit einschließt. Ich habe das Gefühl, dass Caro inzwischen ziemlich vielen Leuten ans Herz gewachsen ist. Inklusive dem Autor, vielleicht habe ich sie deshalb bisher immer vor schlimmerem bewahrt…


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Neuschreiber63 am 27.12.23 um 07:06 geändert
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RWT95
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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:29.11.23 21:12 IP: gespeichert Moderator melden


Bin auf die Fortsetzung gespannt. Wer weiß, welche grausame Bestrafungen und Foltermethoden Herr Al Lawati sich so überlegt hat, wo ein Keuschheitsgürtel mit Stromschläge vielleicht noch das geringere Übel ist. Da der gute Herr ja auf Rache aus ist, wird ja vielleicht noch viel mehr Folterwerkzeug in China bestellt..
Vielleicht endet dieser Ausflug zu Herr Al Lawati nach erfolgreicher Begnadigung auch früher als gedacht…
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Neuschreiber63
Stamm-Gast

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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:29.11.23 21:24 IP: gespeichert Moderator melden


@RWT

Du hast ja grausige Gedanken...
Herr Al Lawati ist doch kein Unhold... Obwohl... eigentlich schon...
Allerdings ist das hier nicht der Ü18-Bereich... Soweit ich mich erinnere, ist mein 18. Geburtstag schon ein paar Tage her, allerdings weiß das hier niemand, so dass ich meine eigene Geschichte nicht mehr lesen, geschweige denn weiterschreiben könnte, wenn diese in den Ü18-Bereich verschoben wird.
Das wäre schon ziemlich doof...

Da bleibe ich dann vielleicht doch lieber bei meiner sanften Liebeskomödie
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MartinII
Sklavenhalter

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Versklavung einer Frau geht nur freiwillig.

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  RE: Studentin unter Kontrolle Datum:30.11.23 08:41 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat


@MartinII: Keine Ahnung, was Du mit „solche Geschichten“ meinst, aber ich fasse es einfach mal als Lob auf und sage Danke



So ist es auch gemeint! Mit "solche Geschichten" meinte ich eigentlich Soaps oder Novelas, die ich normalerweise eher langweilig finde. Aber das trifft auf Deine Story gerade nicht zu. Ich warte auf jede Fortsetzung mit Spannung.
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