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  Wie menschenverachtend darf es noch werden?
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Bulli31
Forum-Ingenieur



Das Morgen gehört denen, die sich heute darauf vorbereiten
¡Átame!

Beiträge: 4774

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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:02.06.11 11:18 IP: gespeichert Moderator melden


Der "Freispruch aus Mangel an Beweisen" ist nur für Außenstehende ein Freispruch zweiter Klasse. Selbst wenn das Gericht ihn wegen erwiesener Unschuld frei gesprochen hätte, wäre ein Makel auf Herrn K. und auf der Nebenklägerin geblieben. Von daher ist der Unterschied für den weiteren Lebensweg nicht sehr gravierend.


Die Frage ist aber, warum sich das Gericht auf "Mangel an Beweisen" zurück gezogen hat.

Da hilft ein Blick in von den Feministinnen angefeindeten "patriarchalen Gesellschaften". Dort gibt es "Dorfälteste", die den örtlichen Gerichtshof stellen. Dazu muss man wissen, dass diese Dorfältesten immer von einer Frau versorgt werden, weil Männer, die einen Haushalt führen, nicht üblich sind.
Somit ist jeder Dorfälteste abhängig von einer Frau. Sei es eine Ehefrau, eine Tochter, eine Schwester, eine Enkelin oder die Nachbarin.

Dieser Konstellation entsprechend müssen die Dorfältesten Recht sprechen. Sie können somit ihre Geschlechtsgenossen nicht ungebührlich bevorzugen, weil sie sonst mit den sie versorgenden Frauen Probleme bekommen.

Alle Entscheidungen werden also so gefällt, dass man das Urteil vor der den Dorfältesten versorgenden Frau rechtfertigen kann.


Zurück nach Deutschland. Mit einem Freispruch aus Mangel an Beweisen hat sich das patriarchale Gericht ein Urteil einfallen lassen, das es vor den Feministinnen, vertreten durch die Blöd-Zeitung (ja, die hat mehr Leserinnen als Leser) und dem klaren Freispruch auf grund einer die Unwahrheit sagenden einzigen Belastungszeugin getroffen.

Die Richter können durch dieses Urteil weiterhin ihren Ehefrauen, Töchtern, den Nachbarinnen und sonstigen weiblichen Bekannten ins Gesicht gucken, ohne in den Augen blanken Hass zu sehen.


In die Begründung für ein Urteil können Richter IMHO alles rein schreiben, worauf sie Bock haben. Mit der Gewählten Formulierung unken sie, dass Herr K. schuldig ist wie die Nacht, aber sie ihn leider nicht verurteilen durften ... leider, leider, leider ... beruhigten sie die Feministinnen.


Fakt ist.
Ein Angeklagter darf vor Gericht lügen.
Ein Zeuge darf nicht lügen.
Das ist es.
Schade, dass man gegen die einzige Belastungszeugin keinen Meineindprozess anstrengen kann, wenn jemand nur unter dem Druck der Beweise seitens der Forensik und der Verteidigung zähneknirschend scheibchenweise die eigenen Lügen zugibt.


Schlimm fand ich, dass auf grund der dünnen Beweislage die Medien als Beweis für die Schuld des Herrn K. den Punkt angeführt haben, dass er sich nicht gegen die Verhaftung gewehrt habe.
Halloooo?
Wie blöd muss man als Festgenommener sein, um zu glauben, dass man in der Presse als Unschuldig gilt, wenn man bei der Verhaftung die verhaftenden Polizisten krankenhausreif schlägt?
Da spiegelt sich die Denkweise der Medien wieder.
Wenn Herr K. sich gegen die Verhaftung mit Fäusten gewehrt hätte, wäre die Vorverurteilung durch die Medien einfacher gewesen.
So versuchen alle Medien den schwarzen Peter für die monatelange Farce nun dem Herrn K. zuzuschieben, anstatt der Hauptbelastungszeugin.


Denn eines ist klar: Die Damen der Welt konsumieren mehr Medien als die Herren. Somit darf sich niemand in den Medien offen gegen Frauen oder den Feminismus stellen. Die Abstrafung würde auf dem Fuß folgen durch sinkende Quoten oder sinkende Verkaufszahlen.


Wir leben nun mal in einer Matriarchalen Mediengesellschaft.


Von daher ist ein "Freispruch aus Mangel an Beweisen" schon ein sehr mutiger Schritt des Gerichtes.

Ein Kompromiss zwar, weil Herr K. eigentlich frei zu sprechen gewesen wäre, aber auf grund der Machtverhältnisse im Land der einzig gangbare Weg.



Viele Grüße
bulli

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Sir_Rowan
Sklavenhalter





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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:02.06.11 11:33 IP: gespeichert Moderator melden


Ein Zeuge darf vor Gericht lügen, er darf sich dabei nicht erwischen lassen.
"Gerecht ist nicht der, der kein Unrecht begeht, sondern der, der Unrecht begehen kann, aber nicht begehen will." (Menander)
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tortureobjekt
KG-Träger

Darmstadt




Beiträge: 157

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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:04.06.11 02:20 IP: gespeichert Moderator melden


Guten Morgen Beta-Sklave et al.,

ich will mal jetzt die Frage nach einer *nachträglichen*
Sicherungsverwahrung ausklammern und
vorläufig nur erklären, daß ich mich dazu dem
Urteil des Europ. Gerichtshofes anschließe, d.h. daß
ich grundsätzlich gegen eine entsprechende Maßnahme
bin. *Grundsätzlich* heißt, daß ich mir durchaus
Ausnahmen vorstellen kann, denn es ist ja
vorstellbar, daß sich die Gemeingefährlichkeit eines
Täter erst während dessen Haftzeit herausstellt...

Ich möchte stattdessen auf Deine aus meiner Sicht
idealistische Vorstellung von der *Lernfähigkeit*
von Straftätern zu sprechen kommen. Ich bin in
dieser Hinsicht äußerst skeptisch, sobald es um
wiederholte massive Gewalt- und Sexualdelikte
geht. Ich glaube nicht, daß sich perverse Neigungen
aller Art irgendwie "weglernen" lassen. Ich glaube,
das wird jeder hier, der irgendwelche außer-
gewöhnlichen sex. Neigungen hat, nur bestätigen
können.

Mir ist bereits in anderen Foren aufgefallen, daß
dort selbst Leute mit den ausgefallendsten
Vorlieben dazu neigen, sich selbst für "gesund"
und alle anderen, die durch die Ausübung ihrer
Neigungen anderen schaden, für *krank* zu
erklären. Das ist auch in diesem Threat der Fall.
Ich halte es für wirklichkeitsfremd, hier eine
klare Trennungslinie ziehen zu wollen. Was
mich betrifft, so sehe ich es für mich einfach
nur als großen Glücksfall an, daß meine
BDSM-Neigungen sich innerhalb von Grenzen
bewegen, die so verlaufen, daß ich keinen
Drang verspüre, anderen damit zu schaden.
Andere haben dieses Glück nicht und sind damit
ebenso zu bedauern wie ihre Opfer. Aber
natürlich müssen die Mitmenschen vor solchen
Leuten geschützt werden, versteht sich!

Es gibt keinen vernünftigen Grund, an eine
menschliche Willens- und Entscheidungsfreiheit
zu glauben. Das tun nur die, die eigene Rachegelüste
umsetzten (lassen) wollen. Ich bekomme in
Diskussionen zum Thema immer wieder zu hören:
"Mag ja sein, daß Du Recht hast, daß es keine
Willensfreiheit gibt, aber willst Du denn Straftäter
frei herumlaufen lassen?" Ich antworte dann meist
so: "Sollen wir so tun, als gäbe es eine Willens-
freiheit, *damit* wir Täter bestrafen können?"

Gruß
TO


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whipped scream
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Ösiland




Beiträge: 873

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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:04.06.11 15:53 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat


[..]

Ich möchte stattdessen auf Deine aus meiner Sicht
idealistische Vorstellung von der *Lernfähigkeit*
von Straftätern zu sprechen kommen. Ich bin in
dieser Hinsicht äußerst skeptisch, sobald es um
wiederholte massive Gewalt- und Sexualdelikte
geht. Ich glaube nicht, daß sich perverse Neigungen
aller Art irgendwie \"weglernen\" lassen. Ich glaube,
das wird jeder hier, der irgendwelche außer-
gewöhnlichen sex. Neigungen hat, nur bestätigen
können.

Mir ist bereits in anderen Foren aufgefallen, daß
dort selbst Leute mit den ausgefallendsten
Vorlieben dazu neigen, sich selbst für \"gesund\"
und alle anderen, die durch die Ausübung ihrer
Neigungen anderen schaden, für *krank* zu
erklären. Das ist auch in diesem Threat der Fall.
Ich halte es für wirklichkeitsfremd, hier eine
klare Trennungslinie ziehen zu wollen. Was
mich betrifft, so sehe ich es für mich einfach
nur als großen Glücksfall an, daß meine
BDSM-Neigungen sich innerhalb von Grenzen
bewegen, die so verlaufen, daß ich keinen
Drang verspüre, anderen damit zu schaden.
Andere haben dieses Glück nicht und sind damit
ebenso zu bedauern wie ihre Opfer. Aber
natürlich müssen die Mitmenschen vor solchen
Leuten geschützt werden, versteht sich!

[...]

Gruß
TO




So undifferenziert darf man das hier nicht ohne den Begleitschutz eines Kommentars stehen lassen. Da wird ja ganz so getan, als ob die SM-Community nur aus unheilbar kranken Tätern bestünde, die durch die Ausübung ihrer Neigungen anderen schaden. Ich sehe das genau umgekehrt. Unter den vielen, vielen Menschen, die SM-Erotik leben, werden schon ein paar sein, die extreme Neigungen haben, diese aber mit einem passenden mündigen Partner ritualisiert in Rollenspielen ausleben und es damit nicht zu unkontrollierbaren Auswüchsen kommen lassen. Aber hier alle BDSMler zu kriminalisieren, die nicht das – offensichtlich seltene – „Glück“ hatten, einen Drang zu verspüren, der anderen nicht schadet, ist ziemlich dämlich. Nicht jeder aktive SM-Erotomane ist Täter, und schon gar nicht sind alle seine Partner Opfer im sexualpathologischen, juristischen oder moralischen Sinn. Und Switcher dann folgerichtig Personen mit akutem Spaltungsirrsinn. Hier fehlen Abgrenzungen. „Täter“, „Opfer“, „Schäden“ sind keine eindimensionalen Kategorien. Das Leben ist nicht immer so einfach wie das Gemüt dessen, der sich darob zu philosophischen Ergüssen berufen fühlt.


whipped_scream


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von whipped scream am 04.06.11 um 15:54 geändert
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whipped scream
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Ösiland




Beiträge: 873

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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:04.06.11 16:02 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat


Von daher ist ein \"Freispruch aus Mangel an Beweisen\" schon ein sehr mutiger Schritt des Gerichtes.





In Österreich hat ein Freispruch 2. Klasse manchmal ganz pragmatische Gründe. Denn wenn nicht "alle Zweifel restlos" behoben werden konnten, und das ist in der Regel das Wesen des Freispruchs aus Mangel an Beweisen, dann muß die Haftentschädigung (der durch den Freispruch ja rückwirkend hinfälligen U-Haft) nicht ausbezahlt werden. Das kann ja einen ganz schönen Batzen Geld ausmachen.

Die Beweislast liegt zwar - derweil noch immer - beim Staat, aber trotzdem, wenn er danebengetroffen hat, sind die paar Worte echtes Geld wert.


whipped scream
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Cyrth
Keyholder



Was ist schon normal....

Beiträge: 412

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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:04.06.11 17:01 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

was mich an dem Prozess gestört hat, waren die Begleitumstände. Insbesondere hier das Auftreten von Frau Schwarzer. Frau Schwarzer hat sicher viel für die Gleichberechtigung der Frau, in unserer Republik, beigetragen. Aber leider es auch bei Ihr so, dass Sie weiß nicht wann Sie aufhören muss. Als Soldat würde ich von Ihr als potentieller Mörder bezeichnet, als Mann als potentieller Vergewaltiger. In Ihrer PorNo Kampagne ging es um den Schutz von jungen Frauen. Genauso bei wie Ihrer Initiative gegen Kinderpronographie, wurden die Jungen ausgeblendet. Frau Schwarzer ist auf einem Auge blind.
Ich bin es leid, von einem „Vorbild der Nation“ und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, pauschal in die Ecke rücksichtlosen, egoistischen Aggressors gestellt zu werden, nur weil ich ein Mann bin und von mir nichts anderes erwartet werden kann. Wenn es nach Frau Schwarzer gehen würde, würde sofort das Matriarchat eingeführt und den Männern der Schwanz abgeschlossen. Ich kann es nicht mehr ertragen von Frau Schwarzer als Mann grundlos verurteilt zu werden, da ich als Mann nicht von der Macht lassen kann. Wobei Sie es selber nicht mal die Redaktion von Emma aus der Hand geben kann. Wie kann eine Frau die 70 Jahre ist, sich wie 50 gibt, sich anmaßen, die Probleme von 30 Jährigen zu lösen? (Ich weiß, der Spruch ist geklaut).
So zieht Frau Schwarzer als eine Mischung von Don Quichotte und Jungfrau von Orleans durch die Medien. Sie maßt sich an, Verteidiger, Kläger und Richter in einer Person zu sein und Missbraucht dabei, Ihren Bekanntheitsgrad in der Presse. Das Widerliche daran ist, das Frau Schwarzer, ein Produkt der Medien, auch willig und bedenkenlos wieder aufgesaugt wird.
Nicht umsonst hat die Staatsanwaltschaft nur 4 Jahre gefordert, aufgrund der medialen Vorverurteilung. Wie soll da Herr K. in der Presse verteidigen? Das ist schlicht nicht möglich. Das ist menschenunwürdig. Das Vorgehen von Frau Schwarzer ist aus meiner Sicht verachtenswert. Dennoch wird dieses „Vorbild“ immer wieder in die Talkshows eingeladen, damit Sie ihre gruden Werte vertreten kann.
Ich bin für Gleichberechtigung; Ich bin für gleiche Rechte für Frauen in der Gesellschaft. Aber ich kann es hinnehmen, wenn im Gegenzug die Männer als Grund allen Übels unwidersprochen dargestellt wird.
Niemand weiß was zwischen Herrn K und seiner Geliebten vorgefallen ist. Auch Prozessbeobachter nicht. Warum kann das nicht das Gericht seine Arbeit machen, ohne von außen belehrt zu werden?

Ein ziemlich wütender
Cyrth


[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Cyrth am 04.06.11 um 17:02 geändert
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tortureobjekt
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Darmstadt




Beiträge: 157

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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:05.06.11 07:43 IP: gespeichert Moderator melden


Guten Morgen Whipped Scream,

mit scharfen Polarisierungen ist wirklich
niemandem gedient, ebensowenig mit
reinen Idealisierungen, wie Du sie betreibst!

Richtig, es geht v.a. um die Frage Kontrolle
versus Kontroll*verlust*, aber eben da sehe
ich keine scharfen Grenzen, denn ob
einvernehmlich oder nicht, werden bei SM-
Praktiken ständig - und sei es auch nur
ganz kurzfristig - Grenzen überschritten,
denn sobald das einvernehmliche Opfer
auch nur "Nicht so feste" bzw. das
Codewort ruft, ist in *diesem* Moment
ja etwas gegen ihren Willen passiert...!

Womöglich wirst Du mir jetzt Haarspalterei
vorwerfen, aber ist es nicht so, daß
jemand mit Sado-Neigungen - ganz gleich,
ob er sich nun den Regeln der SM-Community
unterwirft oder nicht - Spaß daran hat,
anderen Schmerz zuzufügen, und daß
dieser Spaß am größten ist, wenn *gegen*
den Willen des Partners agiert wird?
Ich denke die inneren Neigungen unterscheiden
sich eben nur *graduell* zwischen einem Sado,
der gewisse Grenzen einhält und solchen,
die Grenzen mehr oder weniger stark
überschreiten.
An dem Spruch, daß Sados und Masos
nicht zusammenpassen, ist ´was d´ran...!

Es geht mir doch nicht um Kriminalisierung -
ich wehre mich nur gegen unrealistische
Schwarz-Weiß-Bilder.
Du nennst Dich "Whipped Scream" und
bezeichnest Dich als "Switcher", d.h. Du
besitzt also auch Sado-Neigungen. Ich
denke mal, daß Du mit den "Screams" keine
*Lust*schreie meinst, sondern eher
*Schmerz*schreie, auch wenn Du mich
jetzt womöglich nicht ganz zu Unrecht
darauf hinweisen wirst, daß beides
miteinander einhergehen kann.
Peitschenhiebe, die zu Schreien führen,
tun weh, was bedeutet, daß es Dir
genauso Spaß macht, anderen Schmerzen
zuzufügen wie jemand, der weiterschlägt,
auch wenn das Opfer schon längst "Aufhören"
gerufen hat. Du teilst also mit Leuten
die Du als *krank* bezeichnest, weil
sie Grenzen nicht einhalten, dieselbe Neigung...!
Ich sehe zusammen mit dem literarischen
Jesus auch keinen grundsätzlichen Unterschied,
ob jemand Gelüste verspürt, wenn er anderen
Frauen nachsieht, als wenn er *tatsächlich*
"fremdgeht". Es sind in beiden Fällen dieselben
Lüste im Spiel, ganz gleich, ob sie nun "ausgelebt"
werden oder nicht...!

Ich hoffe, daß es mir nun gelungen ist,
klarzumachen, was ich meine

Gruß
TO





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whipped scream
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Ösiland




Beiträge: 873

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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:05.06.11 12:43 IP: gespeichert Moderator melden


Verdammt noch mal, ich habe keine Opfer als Partnerinnen (und ich hasse es, somit zum Täter gemacht zu werden). Geht das irgendwie in Deinen Kopf rein?
Und meine Partnerinnen wären ganz schön sauer auf mich, wenn ich aufhörte, wenn sie "Aufhören!" rufen, so wie das umgekehrt auch der Fall wäre. Aber mit ausgewiesenen Rabulisten wie Dir - ich habe niemand als krank bezeichnet und habe es auch überhaupt nicht gerne, wenn mir Worte in den Mund gelegt werden, die ich so nicht gesagt habe - rede ich nicht mehr weiter. Ich habe in meinem nun doch schon reicht weitläufigen SM-Bekanntenkreis niemand, der krank im Sinne Krafft-Ebings ist oder sonstwie Grenzen nicht einhalten kann und kann daher auf dieser Ebene mit Dir nicht weiterreden. Du hast da gewisse Defizite im (mittelfristig konsensualen Bereich. Stelle anheim, Deinen Bekanntenkreis zu wechseln. Der scheint Dir nämlich nicht gutzutun.


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Turambar
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Mannheim


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Beiträge: 106

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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:05.06.11 13:56 IP: gespeichert Moderator melden


Moin, Leute.

Immer locker bleiben!
Unterschiedliche Ansichten sind ebenso normal, wie sie auch wichtig sind. Also wird diskutiert, und in Diskussionen darf ruhig auch gestritten werden. Ich denke, genau das führt uns weiter. Genau das ist es auch, was am effektivsten Taten entgegenwirkt, die nachher vor dem Richter landen.

Wenn es nämlich um Strafen, Sicherungsverwahrung, Therapie (Umerziehung?) usw geht, sollte man eines bedenken, was auch in vorigen Beiträgen schon anklang: In vielen, wenn nicht in allen Menschen schlummert irgendwo auch etwas Aggressives, etwas Verletzendes. Biologisch ist der Mensch nach wie vor ein Raubtier, mit allem was dazu gehört. Irgendwo in dem kollektiven Unbewussten, das alle Menschen teilen, gibt es eben auch „Programme“, die Gewalt, Schmerzen usw. beinhalten. Und ja, das hat bisweilen auch mit Sex zu tun. Aber der Mensch ist doch mehr: Was uns als Menschen definiert, ist die Begabung zur Vernunft. Die Fähigkeit des Zusammenlebens, die Fähigkeit zum Konsens und zur geistigen Interaktion. Das ist überlebensnotwendig, um die „finsteren“ Triebe und das archaische Gewaltpotential zu kontrollieren.

Was längst nicht immer gelingt, was auch nicht immer möglich ist. Für die Kontrolle haben wir eben auch Gesellschaftsstrukturen entwickelt, die zB Unrecht bestrafen. Im Idealfall zum Wohle Aller. Aber das reicht nicht, und es wird nie reichen. Viel wichtiger ist es, sich mit der „dunklen Seite“ des Mensch – Seins zu beschäftigen. Und zwar kritisch, aber auch offen und tolerant. Dabei geht es um das eigene Triebpotential, aber auch um das der Mitmenschen. Wie soll ein Pädophiler oder sonst potentiell gefähricher Mensch lernen, mit diesem Problem umzugehen, wenn er keine Ansprechmöglichkeiten hat? Wenn es keine Hilfen gibt, sich mit dem Fehlverhalten so auseinanderzusetzen, daß es gar nicht zu einer Straftat (dem Leid eines Opfers!) kommt?

Die Gesellschaft verschließt viel lieber die Augen, ist ja auch kein Problem, solange Herr X nur Bilder von kleinen Jungs sammelt, aber die Nachbarskinder nicht anrührt. Weil ansonsten müsste sich die Gesellschaft (Frau Y und Herr Z) ja mit dem Problem (der Krankheit?) von Herrn X auseinandersetzen, und das wäre ja unangenehm. Nur gut, daß man Herrn X auch einfach die Seiten löschen kann, auf denen er seine Bildchen sammelt. Perfekt, weil dann kann man das Problem noch weiter von sich schieben. Herr X hat davon allerdings nichts. Genausowenig wie das zukünftige Opfer von Herrn X. Im Gegenteil. Herr X findet immer noch keine Möglichkeit, mit der eigenen Unzulänglichkeit irgendwie klarzukommen, aber der Trieb in ihm verlangt nach wie vor Befriedigung. Und irgendwann kommt dann doch ein unschuldiges Kind ins Spiel.

Anschließend ist natürlich die Empörung groß. In den Medien sowieso, da die ja mit der Empörung eine Stange Geld verdienen. Das Verbrechen von Herrn X wird verdammt, verteufelt, Herr X selbst wird zur unmenschlichen Bestie. Daß es dabei nur um das Versagen, die Grausamkeit des Herrn X geht, ist völlig logisch. Daß nicht nur Herr X seine Schuld trägt, sondern daß eine Mitschuld auch in der Gesellschaft zu suchen ist, die die Straftat zugelassen hat, muss auf jeden Fall ausgeblendet werden. Aus Sicht der Medien ganz klar deswegen, weil sich mit Selbstkritik kein Geld verdienen lässt. Aus Sicht der gutmenschlichen Bevölkerung muss die eigene Unzulänglichkeit ebenfalls ausgeblendet werden, weil man ja sonst genau das tun müsste, was von Anfang an ausgeschlossen war: Sich mit den „perversen“ Tendenzen mancher Menschen, latent vielleicht sogar aller Menschen auseinandersetzen zu müssen. Also auch mit dem eigenen Gewaltpotential. Eine solche Vorstellung ist leider für viele brave und gesetzestreue Gutmenschen undenkbar.

Ja, das ist auch ein Punkt, der mich an Alice S. manchmal stört. Sie ist schon sehr einseitig, sie blendet aus, insbesondere die eigenen Unzulänglichkeiten. Dennoch denke ich, daß es nichts bringt, sie anzugreifen. In Vielem hat sie doch auch Recht, und sie hat eine Menge Gutes bewirkt. Ich denke lediglich, sie ist in ihrer Weltsicht und Intellekt eher einfach gestrickt. Sie polarisiert, sie unterteilt sehr stark in schwarz und weiß. Sie ist eben von der geistigen Kapazität eines Kant, Heidegger, Platon oder gerne auch Dostojewski sehr, sehr weit entfernt. Das ist aber nicht schlimm. In ihrem Kampf für Gleichberechtigung oder in ihrer Unterstützung für Opfer von Gewalt ist sie hervorragend. Sie behandelt ihr Gebiet, für andere Bereiche sind andere Personen zuständig, die davon mehr verstehen.

Das Problem ist, wie etwas in den Medien dargestellt wird. Hier hat sich Frau S. sicher in der Kachelmann – Geschichte nicht mit Ruhm bekleckert, und wenn er die Tat trotz aller Zweifel doch begangen haben sollte, hat ihre Kampagne dem Opfer viel mehr geschadet als genützt.

Andererseits muss man auch sehen, daß die Medien nur bedienen, was die Konsumenten von ihnen erwarten. Wie oben erwähnt, geht es in aller Regel bei einer medialen Präsentation in erster Linie um den Publikumserfolg, also um Geld. Ergo: Die Konsumenten der Medien sind gefragt! Wenn billige Polemik und Stimmungsmache nicht mehr genug Kunden ziehen, dann wird sich auch die Medienlandschaft ändern. Man kann (könnte! Ganz theoretisch!) Medien sehr wohl zu kritscher, sachbezogener Berichterstattung zwingen.

Und damit wären wir wieder am Anfang. Es liegt nicht an den Anderen, es liegt nicht an Frau S. oder Zeitung B. oder an Promi K. Es liegt immer an uns. Ich bin im SM Bereich zu unerfahren, um sagen zu können, ob das alles immer lieb und nett und einvernehmlich ist. Ich weiß nicht, ob jeder Schmerzschrei gewollt und erwünscht ist. Ich vermute aber, daß es nicht so ist. Aber auch beim 08/15 Vanilla – Sex kann mal was verrutschen. So ist es ja nicht.

Viel wichtiger ist Folgendes: Eine kritische Auseinandersetzung mit dem was man tut. Natürlich auch mit dem, was man liebt. Diese Diskussion ist gut, weil sie genau dazu führt. Ich habe übrigens so ein Gefühl, daß es für bekennende BDSMler mitunter leichter ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Mit den tiefen Gefühlen, Lüsten, Ängsten und Aggressionen. Weil es eben Regeln gibt, weil es Diskussion und Austausch in recht offener Weise gibt. Die meisten Personen, die sexuelle Straftaten begehen, bei denen sie verletzte, physisch und psychisch zerstörte Opfer hinterlassen, kommen nämlich nicht aus der Szene. Oder besser gesagt: Waren nie in dem Bereich aktiv, haben also nie gelernt, mit diesen Bedürfnissen umzugehen, und Grenzen zu respektieren.

Ok, Ende des Geschwafels. Ja, mea culpa, hab’s vielleicht mal wieder ein bisschen übertrieben mit der Tipperei. Eigentlich wollte ich zu dem Thema gar nichts sagen, weil wenn schon denn schon. Das Ergebnis ist mal wieder typisch (blablabla, Salbader, 99% aller Leser spätestens bei Absatz zwo ausgestiegen). Nicht so schlimm, Leute: Noch ein Stück weiter runterscrollen, Fußzeile verschwindet nach oben; geschafft! Bitte weiter diskutieren!

Tschüss, Turambar.
"Niemand versteht die Ledermäuse!"
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KG-Träger

Darmstadt




Beiträge: 157

Geschlecht:
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  RE: Wie menschenverachtend darf es noch werden? Datum:05.06.11 17:47 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Whipped Scream,

tja, ich wollte noch *Opfer* in Gänsefüßchen
setzen, dachte mir dann aber, daß es deswegen
wohl keine Mißverständnisse geben dürfte -
und nun habe ich den Salat...!

An meiner Grundaussage, daß bei denen,
die sich an SM-Community-Regeln halten und
jenen, die entspr. Grenzen überschreiten,
derselbe ins Perverse verbogene Trieb im
Spiel ist, hat sich deshalb aber nichts geändert.

Du mußt mir auf die Sprünge helfen: Du meinst Krafft-Ebings Werk über Perversionen aus den
20er oder 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts? Übrigens bist jetzt *Du* es, der von *Krankheit* spricht...!

Nochmals: Es geht mir nicht um das Einhalten bzw.
Nichteinhalten von Grenzen, sondern um
Triebstrukturen, und da sehe ich eben außer dem
Mangel an Kontrolle keine grundsätzlichen
Unterschiede.

Stichtwort Bekanntenkreis: Ich habe es in etwa
jedem zweiten Fall erlebt, daß "Sados" anfänglich
akzeptierte Tabus schließlich früher oder später
nicht mehr einhalten wollten... Und ich weiß auch,
daß andere Masos gleichartige negative Erfahrungen
gemacht haben, obwohl sie und ich mit Sicherheit
unterschiedliche Bekanntenkreise haben/ hatten...

Beste Grüße
TO






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