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Thema:
eröffnet von Blackrubberhorse am 01.01.21 09:45
letzter Beitrag von Pup_Fl am 03.10.22 19:47

1. Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.01.21 09:45

Anstelle eines Vorwortes...


Neues Jahr...- neue Geschichte... Aber dies hier ist 'nur' die mögliche Fortsetzung einer bereits begonnenen...
Es ist, denke ich, ungewöhnlich, die Geschichte einer anderen Person fortzuführen...- und damit zu versuchen, dem Autor in seinen Intentionen gerecht zu werden. Ich weiß nicht, ob mir dies hiermit gelungen ist...

Drachenlord hat, um dies hier im Vorfeld ganz klar zu kommunizieren, die Erlaubnis dazu erteilt- und als sein 'Korrekturleser' war es mir vergönnt, den Handlungsstrang der Story und die darin agierenden Hauptpersonen zu kennen. Es entwickelte sich über den Zeitraum seiner Veröffentlichungen eine fruchtbare Zusammenarbeit, die aber, zu meinem Bedauern, aufgrund anderer Differenzen leider keinen Fortbestand hatte. Da ich aber die Story an sich für zu schade hielt um sie unvollendet zu lassen, begann ich die mir zur Verfügung stehenden, bislang unveröffentlichten, Kapitel zu sortieren, diese in die angedachte Zeitlinie der Handlung einzufügen und die fehlenden Abschnitte mit eigenen Ideen zu ergänzen. So gesehen, ich hatte einen Bauplan und einige Teile zur Verfügung...

Kapitel, die nicht meiner Phantasie entstammen und die ich von Drachenlord übernommen habe, sind als solche entsprechend gekennzeichnet- auch wenn ich in diesen ab und an einige Zeilen oder Absätze geändert habe um sie im Gesamtkontext besser einfügen zu können. Das gleiche gilt auch für den Fakt, dies in einem eigenen Treat hier im Forum zu posten- so kann Drachenlord, sollte dies sein Wunsch sein, SEINE Orginalgeschichte ohne Probleme dort weiterführen, wo er sie unterbrochen hat. Vielleicht wird es ja dann zwei Versionen dieser Geschichte geben- ich würde mich darüber sehr freuen...

Mögen die Leser der Geschichte- die dort ansetzt wo Drachenlord sie (im Moment) nicht weiterführte- nun entscheiden, ob diese Fortsetzung bei ihm gefallen finden kann

Hier noch der Link zu den ersten Tagen der Story, die Drachenlord geschrieben hat:

https://www.kgforum.org/display_5_2417_94019.html
2. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.01.21 09:51

Tag 05, Donnerstag- Woche 1 (die restliche Zeit des Tages)



DRACHENLORD


Jens kam auf den Hof der Sattlerin, wo ich stand und sagte: „Sind Sie fertig mit ihm- kann ich den Gaul mitnehmen?“

Die Sattlerin schluckte kurz, sah Jens böse an und sagte: „Ja, Jens. Du kannst euren neuen Hengst wieder mit auf das Gestüt nehmen. Leider ist sein Geschirr noch nicht wieder repariert, weshalb du ihn am Halfter führen musst.“

Jens verzog das Gesicht und knurrte: „Nee, ungesichert nehme ich das Vieh nicht mit. Aber wenn Sie einen Strick haben würde das für den reichen.“

„Was hat den der gefrühstückt..."

Ich wunderte mich, warum Jens so kratzbürstig zu mir war. Ich sah ihn vorsichtig von der Seite her an und versuchte in seinem Gesichts zu lesen. Doch ich konnte mir noch immer keinen Reim darauf machen, warum sich sein Verhalten zwischen gestern Nachmittag und dem Abend in der Box so geändert hatte.
Jens hatte ein Seil erspäht und nahm es sich vom Haken. Geschickt wand er mir den Strick zweimal um die Hüfte, dann machte er zwei Schlaufen, durch die er meine Vorderhände schob und sie dann fest zuzog. Zwei weitere Windungen um meinen Körper vervollständigten meine Fesselung.
Obwohl er mich am Halfter hätte führen können, schnitt er einen Teil des Seils ab, machte in das eine Ende eine Schlinge und legte sie mir um den Hals.
Dann zog er mich hinter sich her durch das Hoftor, wobei er die bösen Blicke der Sattlerin ignorierte.

Wir gingen über die Straße zurück zum Gestüt. Kaum waren wir durch das große Tor schob mich Jens zur Seite hinter einen kleinen Schuppen. Hinter dem Schuppen bildete ein waagerechter Baumstamm in Hüfthöhe eine Absperrung vor einem zugewachsenen Graben. Die Spuren in dem groben Schotter am Boden zeigten, dass dieses Eck normalerweise als Parkplatz diente. Doch momentan waren keine Fahrzeuge abgestellt.
Das Gestrüpp in dem Graben und der Schuppen verhinderten jeden Blick aus dem Gestüt heraus auf diese Ecke.
'Der kann hier, mit mir, machen was er will und keiner bekommt es mit!' dachte ich mir und es lief mir ein Schauer über den Rücken.
Jens drückte mich gegen diesen Stamm und warf mein Führseil nach vorne. Dann kroch er unter mir hindurch und band den Strick an einem Busch fest. Er zog so lange bis ich mit waagerechtem Oberkörper über dem Stamm hing. Obwohl ich mich wehrte und versuchte mich loszureißen hatte ich keine Chance. Das einzige was ich erreichte war mich, mit der Schlinge, selber zu strangulieren. Während er wieder nach oben kletterte grinste er mich an und meinte:

"Nachdem dich meine Herrin gestern schon willkommen geheißen hat, wird es Zeit dass auch ich dir meine Aufwartung mache!“

Bis jetzt ging ich nur davon aus, dass er mich schlagen wollte, doch als er, mit seinem Stiefel, meine Beine spreizte und hörbar an seinem Gürtel nestelte wurde es mir anders.
Ich dachte mir noch 'Dieses Arschloch wird mich doch nicht...', als ich schon seine Eichel an meiner Rosette spürte. Brutal drückte er seinen Penis gegen meinen Arsch und verlangte Einlass. Reflexhaft verkrampfte ich, doch ich wusste, er würde eindringen und wenn ich mich wehrte würde es nur noch schmerzhafter. Zum Glück ließ sein Druck kurz nach und ich schaffte es meine Rosette ein wenig zu entspannen, so dass er beim nächsten Stoß fast schmerzfrei in mich eindrang. Sein Schwung reichte so weit, dass sein Penis fast ganz in mir steckte bis er sich wieder gefangen hatte. Ich hielt, aufgrund des scharfen Schmerzes aus meiner Rosette, die Luft an und Jens grunzte überrascht. Er fasste mich an der Hüfte und schob seinen Penis mit einem Ruck bis an die Hoden in mich hinein. Zum Glück war sein Riemen nicht allzu groß, so hielt sich das Gefühl gepfählt zu werden in Grenzen.
Jetzt begann er mich zu vögeln. Langsam zog er sich aus mir zurück nur um kurz darauf kraftvoll in meinen Darm zu stoßen. Nach wenigen Minuten begann er zu schnaufen und ich hoffte schon ich hätte es bald überstanden. Doch bevor er kommen konnte verlangsamte er seine Bewegung und stoppte irgendwann ganz. Während sein Penis bis zum Anschlag in mit steckte beugte er sich über mich und ich konnte seinen Atem im Nacken spüren. Sein Gewicht drückte mich fest gegen den Baumstamm, so dass ich kaum atmen konnte und sich das Holz schmerzhaft gegen meine Hüfte presste. Seine Berührung und sein Geruch ekelten mich an.
Dann säuselte er mir ins Ohr:

"Ich hatte gehofft du wärst da hinten noch Jungfrau, denn ich liebe es wenn sich die jungen Hengste unter mir winden. Aber du scheinst mir ja mehr eine zugerittene Stute zu sein.“

Lachend begann er wieder mich zu fi**en und zwischen seinen Stößen meinte er:

„Würde es dir gefallen, wenn ich dich mal auf den Besamungsbock binde und dann den ganzen Stall über dich rüber rutschen lassen würde? Das wäre doch was für dich, DU STUTE!“

Bei den letzten beiden Worten hatte er mit aller Kraft zugestoßen, so dass ich einerseits das Gefühl hatte aufgespießt zu werden und gleichzeitig meinte, meine Hüfte würde an dem Baumstamm zerbrechen.
So ging das demütigende Spiel noch einige Zeit weiter. Immer wenn Jens kurz vor dem Orgasmus war, stoppt er und verhöhnte mich. Kaum hatte er sich gefangen stieß er seinen Penis wieder gnadenlos in meinen Darm. Ich konnte nicht sagen was schlimmer für mich war. Das Gefi**ktwerden oder die Demütigungen...
Endlich schien er den Point of no Return überschritten zu haben. Er schnaufte immer schneller und seine Stöße wurden noch härter. Dann hörte er plötzlich auf und ich spürte wie er mir seinen heißen Samen in den Darm pumpte.
Kaum war er wieder zu Atem gekommen zog er sich aus mir zurück, schloss seine Hose und machte das Führseil los.

"Willkommen auf Rosengarten, du Schlachtvieh!“

Mit diesen Worten, die in meinen Ohren gellten, zerrte er mich hinter sich her zum Stall.
Ich war wie betäubt und fühlte nichts. Ich konnte noch nicht einmal sagen ob mir mein Arsch weh tat. Anscheinend hatte er mich so überrumpelt, dass ich die Situation noch nicht richtig realisiert hatte.
Im Stall angekommen stieß er mich grob in die Hengstbox, die, zum Glück, momentan leer war. Ich taumelte und hörte nur noch wie die Schiebetür schwungvoll ins Schloss geworfen wurde. Dann ging Jens lachend weg.

Wie vom Donner gerührt stand ich zwischen den Strohhaufen und erst als ich zur Tränke gegangen war und einige Schlucke Wasser gesoffen hatte kam es in meinem Gehirn an, dass Jens mich gerade eben vergewaltigt hatte.
Zunächst liefen mir die Tränen herunter und ich fühlte mich dreckig und benutzt. Doch dann meldete sich eine Stimme in meinem Kopf die mich regelrecht anbrüllte und mir zurief wie naiv ich denn gewesen sein musste um zu glauben, dass es etwas gab was sie hier nicht mit mir anstellen würden.
Diese Erkenntnis war nicht leicht auszuhalten. Ich musste mir selber eingestehen, dass ich, als ich zugestimmt hatte nach Rosengarten zu gehen davon ausgegangen war, körperlich an meine Leistungsgrenzen gebracht zu werden. Doch die letzten beiden Tage hatten gezeigt, dass es ihnen hier nicht nur um meine körperlichen, sondern auch um meine seelischen Grenzen ging und dass es niemanden zu kümmern schien ob ich seelisch abstürzte oder dauerhafte Schäden zurückbehielt.
Mein Selbstekel wandelte sich in nackte Angst und ich lief zur Boxentür. Mit meiner Schulter versuchte ich die Tür aufzuschieben, doch sie war fest verriegelt.
Panisch schaute ich mich in der Box um ob ich irgendwo einen zweiten Ausgang sah aus dem ich fliehen konnte. Doch ich erkannte nichts dergleichen. Sogar die Lichtöffnung in der Stallwand war vergittert und zu weit oben.
Als meine Panik nachließ, fiel ich ins Stroh und rollte mich heulend zusammen.
Auf was für eine Scheiße hatte ich, von mir selbst überzeugter und mich unbesiegbar fühlender Idiot, mich da eingelassen?
Ich schwor mir, daß, wenn ich die nächsten sechs Wochen an Körper und Geist halbwegs gesund überleben würde, ich all das hinter mir lassen und niemals mehr irgend etwas in Richtung BDSM und Petplay machen würde!

Ich konnte nicht sagen, wie lange ich noch im Stroh lag, nachdem meine Tränen endlich versiegt waren, doch plötzlich hörte ich das Geräusch der Boxentür.
'Lasst mich in Ruhe! Ihr seit alles Arschlöcher und Sadisten!'... dachte ich mir und hätte es dem Ankommenden entgegen gebrüllt, wenn ich nicht geknebelt gewesen wäre. So rollte ich mich nur noch enger zusammen und vergrub meinen Kopf auf meiner Brust.
Ich hörte wie jemand in die Box kam und kurze Zeit später spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich war mir sicher, dass ich jetzt wieder, gegen meinen Willen, gestreichelt und betatscht werden würde, doch die Hand blieb einfach nur auf meiner Schulter liegen. Ihr Besitzer sprach auch nicht und langsam, ganz langsam, kam ich aus dem tiefen Loch in dem ich lag wieder heraus. Nach einigen Minuten hatte ich mich soweit gefangen, dass ich es schaffte meinen Kopf zu heben und meinen Besucher anzusehen.

Es war Markus. Er lächelte mich vorsichtig an und legte dann den Finger auf seine Lippen.
Traurig, dass ich ihm nicht berichten durfte was geschehen war, nickte ich und richtete mich langsam auf. Jetzt griff Markus mir an die Hüfte und zog mich, überraschend leicht, hoch. Als ich sicher stand nahm er mir vorsichtig den Strick ab und betastete die Würgemale an meinem Hals. Ich sah wie sich sein Gesicht verhärtete und er den Strick fest umklammerte. Dann lies er mich umdrehen und noch während seine Hand auf meinem Gesäß lag nickte ich und mir liefen wieder die Tränen herunter.

Markus zog seine Hand schnell weg und sagte gepresst:

„Jetzt reicht´s! Was zuviel ist, ist zuviel!“

Er ließ mich stehen und ging auf die Stallgasse. Dort brüllte er:

"JENS!“

Als er keine Antwort bekam ging er in die Mitte des Stalls und rief noch lauter:

„Jens, komm sofort in den Stall, ich muss was mit dir klären!“

Ich ging an die Boxentür und sah in den Stall, da ich doch neugierig war, was passieren würde. Und tatsächlich kam Jens kurz darauf durch das Stalltor herein und noch bevor er ein Wort sagen konnte drosch ihm Markus mehrmals mit meinem Führstrick über den Rücken. Dazu brüllte er ihn an:

"Du elender Sodomist! Kannst du dich nicht beherrschen oder willst du nicht? Reicht es dir nicht wenn sich deine Herrin an den Pferden vergreift, musst du auch immer noch deinen Teil dazugeben?“

Jens schaute ihn erst groß an und wollte dann aus dem Stall fliehen. Doch Markus war schneller als er. Er gab ihm einen Stoß, so dass er nach vorne taumelte und hinfiel. Dann drückte er ihm sein Knie auf die Wirbelsäule und beugte sich zu ihm hinunter.
Leider konnte ich nicht verstehen was Markus ihm noch sagte, doch dass er ihm den Strick um den Hals legte und die Schlinge fest zuzog bis Jens aufhörte sich verzweifelt zu wehren, sagte alles.
Als Markus mit Jens fertig war stand er auf und kam wieder zu mir. Er schien wie ausgewechselt. Er streichelte mich vorsichtig und erst als ich seine Berührung erwiderte wurden seine Berührungen intensiver. Ich dankte ihm so sehr, dass er mir gegen Jens beigestanden hatte und ich fühlte mich wieder ein wenig sicherer auf Rosengarten.
Jetzt begann er meine Fesselung zu lösen und hängte das Seil an einen Haken. Dann machte er meine Trense an einem Ring fest und verließ die Box. Obwohl diese Befestigung momentan nur symbolischen Charakter hatte, da ich sie mit meinen freien Händen in Sekunden gelöst hätte tat ich nichts dergleichen. Brav wartete ich bis Markus zurückkam und rieb mir derweil meine schmerzenden Handgelenke. Markus brachte zwei Hufhandschuhe, die er mir überzog und so meine relative Freiheit wieder beendete. Doch er fesselte mir die Arme nicht weiter an den Körper. Ein Zustand den ich in Rosengarten so noch nicht erleben durfte...
Jetzt hakte er einen Führstrick ein und lotste mich aus dem Stall zum Round Pen. Dort angekommen stellte er sich in die Mitte und begann mich mit der langen Gerte anzutreiben.
Schnell merkte ich, dass es ihm nicht darum ging mich zu trainieren. Ich sollte mich einfach bewegen um mein inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Also ließ ich mich in einen leichten Trab fallen und drehte Runde um Runde. Zwischendurch zog ich das Tempo an bis ich keuchend schnaufte und trabte dann wieder ganz gemütlich um mich zu erholen.
Schnell schaltete mein Gehirn ab und ich wurde wieder Pferd. Sogar für mich war es schwer zu verstehen, doch als ich irgendwann erschöpft anhielt war das Erlebnis mit Jens schon zu einer Art bösem Traum geworden. Ich war wieder ruhig und fühlte mich den Herausforderungen, die kommen mögen gewachsen. Markus rieb mich trocken und brachte mich zur Koppel wo schon andere Pferde spielten.

DRACHENLORD ENDE

Ein kurzer Pfiff von ihm veranlasste die Gestüthengste ihr Spiel zu unterbrechen und zu ihm an das offene Tor der Koppel zu kommen, wo ich auf Geheiß des Pferdetrainers zu warten hatte.

"Ihr lasst Schlachtross heute in Ruhe...- ist das von allen hier begriffen worden?"

Markus fixierte Blacky und Lion einen Moment mit seinem Blick...- ohne eine zustimmende Reaktion der Pferde abzuwarten, schob er mich jetzt auf die Koppel und schloss das Tor hinter mir.

"Brutus, du hast das notfalls durchzusetzen- oder ich lasse euch die komplette Nacht durchtanzen! Jens hat..."

Er brach mitten im Satz ab, drehte uns den Rücken zu und ging. Ich spürte die Blicke der anderen auf mir ruhen, doch Mitleid von denen war das Letzte, was ich im Moment gebrauchen könnte. So hielt ich mich aufrecht und nahm mit jedem Hengst, von dem ich vermutete, er würde mich als Opfer sehen, Blickkontakt auf. Doch es war kein Mitleid was ich in allen ihren Blicken sah- es war das Wissen um die mir zugefügte Gewalt aus eigenem Erleben...
Miu forderte mich mit einem Schnauben auf, ihm zu folgen. Seine Schritte führten mich zu einem schattigen Bereich in dem ich mich erholen sollte. Er legte sich so neben mir in das Gras, daß er seinen Kopf an mir reiben könnte- falls ich dies wollte. Seine gesamte Körperhaltung drückte dies aus- und ich ließ es zu. Brutus hielt ich eine Weile in unserer Nähe auf, doch Blacky und Lion hatten sich an das gegenüberliegende Ende der Koppel verzogen...


Der Pferdetrainer hatte gerade auf seinem Weg zur Herrin von 'Rosengarten' den Hofbereich erreicht als sein Telefon vibrierte. Er schaute kurz auf das Display und mit einem gemurmelten '...das passt ja perfekt!' meldete er sich bei der Baronin.

"...ja Frau Baronin- zwei Minuten... Ich war ohnehin auf dem Weg zu Ihnen... Danke."

Wie angekündigt stand er zwei Minuten später vor seiner Chefin und auf ihre Frage nach dem Grund seines Erscheinens ließ er seiner Wut bei dem Bericht über den Übergriff durch den Pferdeknecht freien Lauf...

"... wenn es mir richtig übermittelt wurde, soll Schlachtross gemeinsam mit unseren Pferden unter den gleichen Konditionen trainiert werden- aber ihr habt seiner Besitzerin und auch Lady Bea zugesagt, er würde keinerlei körperlichen oder seelischen Schäden bei dem Training hier davontragen wenn er kooperiert. Hat sich da irgend etwas geändert? Ist da etwas an mir vorbei gegangen? Reicht es nicht schon, daß er von eurer Tochter zu ihrem puren Vergnügen über ihre persönliche Hindernisstrecke gejagt wurde? Gehört Vergewaltigung jetzt auch zu unseren Angeboten?"

"Pferdetrainer- es reicht! Ihr vergesst euch...- nicht nur im Ton! Ich brauch von euch nicht an meine Zusagen bezüglich dieses Pferdes erinnert zu werden! Ich habe entschieden, es ist für diesen Hengst zu seinem Besten, wenn er gemeinsam unter den gleichen Bedingungen wie sein schärfster Mitbewerber Brutus auf das Rennen vorbereitet wird. Da ist die Rittmeisterin übrigens gleicher Meinung wie ich... Dieses Pferd hat Potential was noch nicht ausgereizt ist und ...- ihr seid anderer Auffassung?"

Markus hatte während der Entgegnung unwillkürlich den Kopf geschüttelt.

"Frau Baronin- ja, das bin ich! Ich gehe mit euch konform, Schlachtross hat noch genügend Entwicklungspotential- aber er ist, im Unterschied zu unseren Pferden, von sich aus bereit, alles zu geben. Er braucht keine Motivation mit der Peitsche!"

"Das ist nicht eure Entscheidung- ich bin der Auffassung, meine Tochter Mira soll auch weiterhin die Möglichkeit haben ihn zu trainieren... Ich werde mir aber morgen selbst ein Bild von seinen Fähigkeiten machen- ihr habt gestern mit ihm den ersten Zugkrafttest durchgeführt?"

Auf die Bestätigung des Trainers fuhr sie fort:

"Schlachtross bleibt die erste Trainingseinheit in der Hengstbox und kann sich noch etwas ausruhen- das ist dem heutigen Vorfall geschuldet. Der Test wird morgen am späten Vormittag wiederholt- ohne Vorwarnung des Pferdes durch euch! Ihr werdet ihn in meinem Beisein durchführen, danach bewegt ihr den Hengst eine weitere Einheit mit leichter Belastung... Ihm wird aber keine Pause eingeräumt- ist das klar?
Danach übergebt ihr den Hengst an den Pferdeknecht, er soll ihn weitere zwei Einheiten bei mittlerer Belastung auf Trab halten bevor ich ihn teste. Ich habe mit der Rittmeisterin bereits über ihre durchgeführten Tests gesprochen- ihm fehlt es an der nötigen Aufmerksamkeit, während sie sein körperliches Grundpotential für entwickelt aber ausbaufähig einstuft. Daher soll er morgen den Tag über zeigen, was er zu leisten imstande ist- und dann möchte ich ihn völlig erschöpft übernehmen... so wird er keinerlei Kraft mehr haben um sich zu verstellen und ich kann mir mein eigenes Bild machen!
Schaut nicht so- ich habe euren Protest wegen des Übergriffs zur Kenntnis genommen. Der Pferdeknecht wird sich derartiges ihm gegenüber ganz sicher nicht noch einmal leisten, ich kümmere mich darum!
Ich bin auch der Meinung... das für ihn durch mich angedachte Programm morgen wird ihm auch mental helfen über den 'Vorfall' von heute hinwegzukommen...- und ich werde nach Ende des morgigen Tests auch noch einmal mit meiner Freundin Bea über ihn sprechen... Ihr werdet in Bezug auf diesen Vorfall jedem Außenstehenden gegenüber schweigen- habt ihr verstanden?!
Noch etwas- wenn Schlachtross den Test zu meiner Zufriedenheit besteht, bekommt er den Samstag Vormittag Ruhezeit eingeräumt. Berücksichtigt dies bei der Erstellung seines Trainingsplanes..."

"Danke Frau Baroness...- habt ihr bezüglich von Schlachtross noch weitere Anweisungen?"

Eine kurze Denkpause- dann ein Nicken.

"Wenn der Test morgen vorüber ist und ich mit den Ergebnissen zufrieden bin, bekommt er die doppelte Futterration. Gebt ihm meinetwegen auch ein paar Handvoll Nüsse- nein, bereitet da besser eine Tüte für mich vor. Die kann ich als Belobigung aus der Hand füttern...- und er soll am Samstag Nachmittag am Gespanntraining teilnehmen. Ich würde ihn gern bei der Ausfahrt am Sonntag dabei haben... Das ist alles Markus."

Während der Trainer das Büro der Baronin verließ, rekapitulierte er das Gespräch- mehr konnte er seiner Meinung nach im Augenblick für Schlachtross nicht erreichen...
3. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 01.01.21 11:29

Wow!
Herzlichen Glückwunsch zur Fortsetzung der Geschichte!
Danke an Blackrubberhorse fürs Schreiben und an Drachenlord für das Einverständnis! Das ist eine tolle Kombi!

Die Geschichte geht schlüssig und flüssig weiter! War wohl eine Frage der Zeit, bis Schlachtross sowas durchmachen musste. Bin aber über die weitere Entwicklung ganz froh. Da habt ihr eine tolle Kurve bekommen, um nicht abzudriften!
Weiter so!
Liebe Grüße aus der Sicht eines Hundes!
Pup

4. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 08.01.21 13:25


Tag 06, Freitag- Woche eins



Hengstbox...- morgens...


Schlachtross:

Es war nur ein böser Traum- Markus holte mich mit dem Geklapper des Futtereimers aus demselben und ersparte mir so, die Vergewaltigung durch den Knecht noch einmal durchleben zu müssen...
Körperlich hatte die Ruhephase aber für eine Erholung gesorgt. Ich hatte keine physischen Schmerzen, war ausgeruht und freute mich sogar darauf, mit Markus trainieren zu dürfen. Ich hoffte zumindest auf eine oder zwei Einheiten mit ihm. Sein Verhalten gestern hatte mein Vertrauen zu ihm erstarken lassen. Ich dachte auch an die Worte meiner Sattlerin, meine bisherigen Erfahrungen hier passten zu einhundert Prozent zu ihrer Einschätzung aller Personen, mit denen ich es bisher zu tun hatte. Ihre Infos würden mir ein wenig weiter helfen- überleben musste ich aber allein!
Erstaunlich für mich war, was der Pferdetrainer mit seinen gestrigen Worten auf der Koppel erreicht hatte- weder Lion noch Blacky hatten durch irgendeine Geste angedeutet, mir erneut auf meinen derzeitigen Status als 'Omega' hier in der Box unter die Nüstern zu reiben. War es das verbindende des gleichfalls durch den Knecht mißbraucht worden zu sein oder die Drohung von Markus- es war mir im Augenblick auch egal. Was meiner Psyche aber unheimlich gut getan hatte war die Nähe von Miu- ich war ihm so dankbar dafür...

"Schlachtross- geht es dir wieder besser?"

Die direkt an mich gerichteten Worte holten mich aus meinen Gedanken. Zum Glück antwortete ich nicht verbal- auch wenn ich unwillkürlich dazu bereits angesetzt hatte. Einzig ein Schnauben kam über meine Lippen, was mir ein über den Kopf streichen bescherte. Markus wiederholte seine Worte- er wollte von mir eine nonverbale Antwort. Ich trat mehrfach auf der Stelle und nickte- dann drängte ich meinen Kopf schüttelnd zu ihm und rieb denselben an seiner Schulter. Alle anderen Pferde waren mir im Moment egal- und ich schien mich wohl richtig ausgedrückt zu haben.
Während Markus in der Futterrinne unsere Rationen verteilte, setzte er mich in einer Art Selbstgespräch in Kenntnis, er wäre bei der Baronin vorstellig geworden und hätte zu meinen Gunsten interveniert.

"Ich weiß nicht, wieviel ich noch erreicht habe- aber die Frau Baronin wollte sich dem Pferdeknecht gegenüber darum kümmern und ich habe Ihre Zusage, so etwas würde durch ihn nicht noch einmal vorkommen! Mehr war leider nicht möglich..."

Mit diesen Worten griff er nach dem Futtereimer und verließ die Box. Ich merkte, wie Brutus neidisch zu mir schaute und den Kopf schüttelte. Missbilligte er etwa diese Intervention? Oder war er neidisch, weil Markus dies für mich getan hatte?
Zumindest könnten wir alle ungestört fressen- bis die Box wieder geöffnet wurde und der Pferdeknecht eintrat. Unwillkürlich begann ich zu zittern- seine Anwesenheit verursachte mir Ekel und Angst!
Erst auf den zweiten Blick fielen mir ein paar Details auf- mit einem Halstüch schien er die Würgemale des von Markus eingesetzten Führstricks verdecken zu wollen und in seinem Gesicht entdeckte ich links und rechts handförmige Rötungen. Wenn der Pferdetrainer recht hatte, waren dies wohl Zeichen für ein Handeln der Baronin. Besser als gar nichts- auch wenn Ohrfeigen in meinem Verständnis nicht wirklich das waren, was ich mir erhofft hatte. Aber Pferde waren ja juristisch auch nur Sachen und so war meine Vergewaltigung nur 'Sachbeschädigung'. Ich schien wohl dank der Nachsorge durch den Pferdetrainer genug Stärke zu besitzen, damit umgehen zu können- auch wenn die Vorstellung, erneut von ihm angefasst zu werden, eine weitere Welle des Ekels durch meinen Körper jagen ließ.

"Du nicht- dich holt der Pferdetrainer nachher. Du hast jetzt die Einheit noch frei und bleibst in der Box! Nutze die Zeit gut..."

Mit diesen Worten wurde ich gehindert, mit den übrigen Hengsten aus der Box geführt zu werden- was meinte der Knecht mit seinem letzten Satz? Zumindest würde ich nachher durch Markus trainiert...
Während ich mich jetzt auf den von Blacky genutzten Platz im Stroh legte, fiel mir noch etwas auf- die Stimme des Knechtes war völlig emotionslos mir gegenüber gewesen! Keine Überlegenheit, keine Wut,...- nichts! Hier schien wohl tatsächlich etwas geschehen zu sein- mit diesem Gedanken döste ich noch einmal weg...


"Komm, hoch mit dir Schlachtross- heute gilt es für dich..."

Der Pferdetrainer stand in der Box- ich war wohl zu weit weg im Traumland gewesen um sein Erscheinen richtig mitzubekommen. Seinen Satz hatte ich aber schon registriert.

'Was galt für mich? Welche Schinderei hatte man sich heute für mich einfallen lassen? Sollte ich wieder vom Mira über die Hindernisbahn bis zum Zusammenbruch gejagt werden?'

Markus überraschte mich, indem er eine Banane aus seiner Jackentasche holte, schälte und sie mir vor meinen Mund hielt. Ich begann sie in mich hinein zu schlingen...

"Langsam du Hengst- was heute von dir abverlangt wird, hat die Frau Baronin gestern selbst festgelegt... Dir wird bis heute Abend keine Pause mehr gegönnt werden... Sie will dich bis an deine Leistungsgrenze gebracht wissen und den letzten Test mit dir dann selbst durchführen. Ihre Töchter sind, soweit ich eingeweiht wurde, nicht mit eingebunden- dies dir zum Trost...
Versuch jetzt noch einmal abzuäppeln- du wirst nachher keine Gelegenheit mehr haben."

Mit diesen Worten löste er die Fixierung meiner Vorderhand vom gestütseigenen Geschirr, das er mir gestern Abend noch angelegt hatte, ließ eine Tüte in das Stroh fallen und zog sich aus der Box zurück. Ich schaute neugierig hinein- Toilettenpapier und ein Desinfektionstuch! Mein Gott- ich war erst vier Tage hier, keine zwei volle Tage in diesem Witz von einer Box und freute mich beim Anblick einer solchen Selbtverständlichkeit!
Markus wartete vor der Box, bis ich mit meinem Geschäft fertig war- ich hatte das benutzte Papier und alles an Luxus wieder in die Tüte gestopft, damit nichts auf diese 'Vorzugsbehandlung' hindeutete. Ein Nicken als Belohnung für meine Umsicht- dann bekam ich die Hinterhand kontrolliert und meine Hufstiefel übergezogen. Zum Abschluss wurden meine Arme auf dem Rücken verbunden. Markus schaute mich verschwörerisch an, hakte die Führleine in mein Kopfgeschirr ein und rückte das daran befindliche Pferd ein Loch nach vorn. Ohne weitere Worte folgte ich ihm aus der Box. Der Beutel verschwand in der Abfalltonne...
Er führte mich zur Rennbahn, das war mir bald klar- doch was würde mich erwarten? Wie hatte er zudem die Kalenderfunktion an meiner Leine mitbekommen? War diese so offensichtlich?
Auf dem Weg zur Bahn begegneten wir mehreren Gespannen, zwei 'Grün' gekennzeichneten und einem was in der Kategorie 'Rot' lief. Letzteres galoppierte an uns vorbei, während der Jockey auf seine Stute eindrosch. Da war kein großer Unterschied zu Mira erkennbar- nur schien es hier sich wirklich um ein SM-Team zu handeln. Unmittelbar an der Rennbahn passierten wir die beiden erneut- und hier hielt er sein Tier eng umschlungen und die Wortfetzen, die ich im Vorbeilaufen mitbekam, lobten eindeutig die gezeigte Leistung...

Der Blick über die Bahn zeigte mir, was mich in den nächsten Minuten erwartete- ich erkannte die Baronin und da sie neben dem Wagen für den Zugkrafttest stand, würden mir wohl nicht irgendwelche Dressurfiguren für sie abverlangt werden. Beim letzten Mal war ich barfuß doch jetzt hatte ich zusätzlich meine Hufstiefel an den Füßen... Meine Schritte wurden unbewusst langsamer- ein leichter Zug an der Führleine durch Markus erinnerte mich daran, ich würde dem unausweichlichem nicht entkommen...
Was hatte der Pferdetrainer vorgestern zu mir gesagt, dies wäre der von uns Pferden meistgehasste Test- und er hatte recht damit! Zum Glück war ich durch ihn vorgewarnt, so hielt ich mich aufrecht und kämpfte meine Angst davor nieder.

"Du kannst das! Du musst nur deine Leistung wiederholen und nicht schlechter sein als vorgestern- ich helfe dir dabei..."

Die leisen Worte des Pferdetrainers halfen mir mehr als er ahnte. Während ich mich in Richtung der Baronin wie zu einer Hinrichtung bewegte, baute mich Markus weiter auf:

"Ich habe den Tank gestern zusätzlich mit dreißig Litern extra befüllt, die jetzt auf der Wasseruhr nicht auftauchen werden...- das sind drei zusätzliche Sekunden für dich bevor die Bodenplatte ihre Wirkung entfaltet. Du musst so schnell wie möglich den Wagen in Bewegung setzen und dann ein hohes Tempo halten... dann schaffst du deinen ersten Wert zu überbieten... und jetzt bist du nur noch Pferd- also benimm dich so!"

Einhundert Meter..., fünfzig Meter...- dann folgte das Kommando zum stehen bleiben. Ich schaute stur gerade aus und schnaubte nur kurz bei den Berührungen durch die Herrin von Rosengarten. Sie fuhr mit ihren Händen über die Bereiche, wo ich von ihrer Tochter die heftigsten Prügel bezogen hatte- berührte die Striemen aber nie direkt...

"Pferdetrainer- was meint ihr, wird er seinen ersten Wert überbieten?"

"Er war gestern bei der Sattlerin- so gesehen hat er sich von dem 'Test' eurer Tochter einen Tag lang erholen können... Der erste Test hier wurde barhuf von ihm absolviert- im Unterschied zu heute... Wie er das Vorkommnis von gestern verkraftet hat möchte ich nicht beurteilen... das werden aber seine Werte sicher widerspiegeln..."

Markus nahm gegenüber seiner Chefin kein Blatt vor den Mund... so abfällig, wie er das Wort 'Test' herausspie...- und er entschied auch, ich solle vor dem Test mich noch zwei Runden warm laufen.

"Ab mit dir Schlachtross- alles über fünfzehn Minuten werde ich nicht tolerieren!"

Dankbar trabte ich los, eine Runde zum Aufwärmen- mein Zeitgefühl würde mich sicher nicht im Stich lassen... Nach der ersten Runde war er mit dem Befüllen des Wagens gerade fertig und zeigte der Baronin offenbar den korrekten Füllstand. Er gab mir bei der Passage mit einem "Gut so..." einen Anhaltspunkt wie ich in Zeitrahmen lag. Nach der zweiten Runde wurde ich sofort von ihm vor dem Wagen eingespannt. Die Baronin hatte bereits an der Flagge, die mir meinen ersten Wert optisch signalisierte, Aufstellung bezogen.

"Wenn du bereit bist...- schnaubst du. Ich verlass mich darauf... du gibst alles was dir möglich ist- ich verzichte dafür darauf, dich mit einer Gerte anzutreiben... du hast es in spätestens einer Minute hinter dir..."

Egal wie lange ich es mit meinem Warten noch hinauszuzögern versuchte- ich würde es nicht umgehen können und heute Abend völlig fertig gemacht sein... Ich spannte alle Muskeln an, nickte die Aussage von Markus ab und atmete mit einem Schnauben aus...


Wie vom Pferdetrainer vorausgesagt hatte ich es in nicht einer Minute hinter mir. Mir waren, nachdem ich dieses Monster hinter mir nicht mehr auch nur einen Millimeter bewegen konnte und ich auf meine Knie brach, für einige Sekunden die Lichter ausgegangen und daß ich nicht der Länge nach hinschlug verhinderte einzig meine Anschirrung...- aber der Stab mit der blauen Flagge steckte gut drei Wagenlängen hinter meinem derzeitigen Platz!
Markus hatte mir gegenüber Wort gehalten- ich war von ihm angebrüllt worden, er hatte mich allein mit der Kraft seiner Stimme voran getrieben und ich hatte alles für ihn aus mir heraus geholt...
Ein Würgen in meinem Hals war nicht länger zu unterdrücken... ich würgte meine komplette Morgenfütterung aus mir heraus. Ungerührt schaute die Baronin wie ich mich übergab, nickte nur kurz ihrem Bediensteten zu und verabschiedete sich wortlos. Ich war nicht wirklich davon enttäuscht- ich erwartete von der Mutter dieser Hexen, die mich in den vergangenen Tagen sadistisch gequält hatten, keinerlei Mitgefühl mit einem der ihr anvertrauten Pferde.

"Alles gut- das hier hast du heute hinter dich gebracht... ich hole dir Wasser..."

Mein Trainer verschwand kurz aus meinem immer noch undeutlich verzerrtem Blickfeld, war aber gleich darauf mit einer Wasserflasche wieder zurück.

"Ganz langsam...- erst den Mund ausspülen... Versuch jetzt erst gar nicht, dich auf deine Hinterhand hochzustemmen... Du hast deinen ersten Wert um mehr als zehn Meter überboten! Das ist mehr als ich erwartet habe- aber dir kann auch keiner den Vorwurf machen, du hättest dich beim ersten Mal geschont..."

Während Markus mich mit seinen Worten langsam wieder in die Realität meines Pferdedaseins zurück holte, begann ich zu begreifen. Ich hatte meinen ersten Wert von Vorgestern überboten! Selbst ohne seine kleine Manipulation hätte ich ein besseres Ergebnis als beim ersten Mal erreicht... Dies alles, ohne Schläge als 'Hilfe'... vor den Augen der Baronin- das war ein Sieg für mich!
Ich wollte das Gefühl auskosten und auf meine Beine kommen, doch der Pferdetrainer bemerkte dies.

"Nein Schlachtross...- bleib noch unten. Die Frau Baronin steht noch auf der anderen Seite der Bahn und schaut zu uns... Ich kann dir so noch vier, fünf Minuten Pause zu deiner Erholung verschaffen... Wenn du jetzt schon hoch auf deine Hufe kommst, muss ich dich ausschirren und du danach beginnen, deine Runden auf der Bahn zu drehen. Komm- sauf die Flasche leer... du wirst bis zum Ende dieser Einheit nichts mehr bekommen..."

Die Flasche zwischen meinen Zähnen... gierig rannen die ersten Schlucke meine Kehle hinunter. Der saure Geschmack verschwand, mit meinem Willen zwang ich mein Bedürfnis nieder, weiter so schnell das Wasser zu schlucken und kostete jeden einzelnen Schluck aus- bis die Flasche leer war.
Währenddessen bekam ich von ihm noch ein paar weitere Instruktionen.

"Die jetzt folgende Einheit ist als Erholung gedacht- aber auch als Vorbereitung für die danach stattfindende Ausdauerprüfung. Du läufst jetzt abwechseln zwei Runden im Schritt, zwei im Trab und eine im Galopp... Die Prüfung läuft ähnlich ab- nur hast du dann Zeitlimits einzuhalten und einen Sulky mit Last hinter dir... Die erste Hälfte wirst du stur nur Runden hier laufen, in der zweiten Hälfte kommen dann Kommando's hinzu. Verbal und auch mittels Berührung...- du hast sofort darauf zu reagieren, egal wie sinnlos sie sein mögen! Verstanden? Gut- komm langsam hoch..."

Mühsam stemmte ich mich allein hoch, ich bekam dabei auch keine Hilfe von Markus. Ja, ein Blick in die Richtung bestätigte es mir- die Baronin schaute noch zu uns herüber. Erst als mich der Pferdetrainer ausgeschirrt hatte und ich los lief, wandte sie sich endgültig ab und verschwand.
Schritt..., Trab..., Galopp...- die erste Runde war die Hölle, eher ein Protest meiner Oberschenkel gegen diese Belastung als ein vernünftiges Gehen. Markus, der allein inzwischen die Kutsche irgendwie wieder in die Ausgangsposition am Wasserhahn gezogen hatte, hatte ein besorgtes Gesicht und fragte leise, während er ein paar Schritte neben mir lief, ob ich nicht mich überlasten würde. Mit zusammengebissenen Zähnen schüttelte ich meinen Kopf, ich war nur froh, keine Trense im Maul zu haben... Schmerz war in dieser Form nichts Neues für mich...- meine Erfolge im Rennsport als Hengst beruhten auf hartem Training, da hatte ich oft genug die Zähne zusammen beißen müssen.
Gleichmäßige Atmung, keine Tempowechsel,...- eine halbe Rund später begann mein Körper die Belastung zu akzeptieren. Zuerst schaute ich nur stur auf die Bahn, doch mit Beginn meiner Trabrunde begann ich wieder bewusst meine Umgebung zu beobachten. Zusammen mit mir befanden sich zwei weitere Teams auf der Bahn- eines wurde durch den Pferdeknecht betreut und die grüne Kennzeichnung sagte mir, ein zahlendes Hobbyteam, was dies hier eher als Hobby und nicht als Leistungssport betrieb. Still dankte ich meiner Sattlerin für Ihre Information, mein Gehirn hatte so ein wenig Ablenkung. Das zweite Team war mit Blau gekennzeichnet und das Pferd schritt gemütlich in Latex gekleidet vor dem Gig.

'Die beiden waren nur Gäste ohne Betreuung... und genossen hier eine Art Urlaub...'

Die zweite Runde Trab verlief für mich leichter als erwartet und nach der darauffolgenden Galopprunde war ich mir sicher- mein Körper hatte den Zugkrafttest verarbeitet. Ich keuchte zwar, aber eine viertel Runde im Schritt und mein Atem hatte sich normalisiert. Auch mein Puls 'hämmerte' nicht gegen meine Schläfen- ich war froh, in einem doch recht guten körperlichen Zustand hier nach Rosengarten gebracht worden zu sein.
Drei Durchgänge später bekam ich von Markus den Befehl, auf der Stelle im Schritt zu laufen- nachdem er in das Halfter meine Führleine eingehakt hatte, wurde ich von ihm in den Bereich vor der Tribüne geführt.

"Hast du dich erholen können? Bist du bereit für den Ausdauertest?"

Beide Fragen nickte ich ab, ja ich war bereit für den nächsten Test. Ich hatte während der zurückgelegten Runden ihn beobachtet, wie er auf der Anlage auf den mittleren Bahnen einige Hindernisse und wie ich vermutete, eine Art Lichtschranke aufgebaut hatte. Was mich eher beunruhigte war der Fakt, der Pferdeknecht hatte sein Training mit dem 'Hobbygespann' beendet und stand nun neben einem Sulky, auf dem statt der Sitzschale für den Jockey Eisengewichte zwischen L-Profilen eingespannt waren.

"Schlachtross- fünf Durchgänge mit je zehn Kniebeugen und zwanzig Liegestützen im Wechsel. Wenn ich dir die Führleine abgemacht habe fängst du sofort an..."

Das kannte ich schon- die Rittmeisterin hatte ähnliches von mir verlangt, als ich hierher nach Rosengarten gebracht wurde...

"Ich werde dich gleich vor den Sulky einschirren- du läufst dann bis auf Widerruf hier auf der Bahn im Wechsel- wie vorhin- Schritt, Trab und Galopp. Jeweils eine Runde...- du hast zwölf, zehn und acht Minuten für jede Kategorie Zeit! Die Last auf dem Sulky hinter dir beträgt zweihundert Kilogramm...doppeltes Normgewicht, so wie bei einem Test eines Kutschpferdes...
Für dich gibt es keine Anzeige- das hast du auch mit ihnen gemein... du wirst dich auf dein Gefühl verlassen müssen. Ich weiß- du schaffst das! Der Pferdeknecht wird dich jetzt beaufsichtigen..."

Bei dieser Aussage konnte ich meine aufsteigende Angst nicht unterdrücken- gegen meinen Willen fing ich an zu zittern und nur mit Mühe hielt ich meine Blase unter Kontrolle. Der Pferdetrainer bemerkte, wie ich bei meinen Übungen mehr und mehr verkrampfte und beruhigte mich.

"Ruhig... Ich habe jetzt eine Einheit mit einem Einsteller hier auf der Bahn- bin also in der Nähe... Danach übernehme ich wieder... Zudem sind noch andere Teams hier beim Training, eines davon mit der Rittmeisterin... Du bist definitiv nicht allein mit ihm! Ich schirr dich jetzt ein..."


Keine fünf Minuten später hing ein Chip an meinem Geschirr, ich spürte den Sulky hinter mir, und bekam vom Pferdetrainer das Startsignal. Er hatte noch kontrolliert, daß die zu ziehende Last ausbalanciert und fest auf dem Sulky lag und dem Knecht instruiert, ich hätte die aufgebauten Hindernisse bis zu seiner Rückkehr zu ignorieren. Auf die deutlich von ihm gestellte Frage, ob dieser seine Anweisung auch verstanden hätte, kam von Jens ein auch für mich deutlich vernehmbares "Jawohl Herr Pferdetrainer!"- was mir doch einiges meiner Ängste nahm.

Der Himmel war zum Glück bewölkt und ein leichter Luftzug sorgte für angenehme Temperatur- eigentlich ideale Trainingsbedingungen... Doch heute würde sich dies gegen mich auswirken, es würde ganz sicher länger dauern, bis ich den von der Baronin gewünschten Grad meiner Erschöpfung erreichen würde. Ich wünschte mir, wenigstens mein persönliches Zuggeschirr nutzen zu können, doch das lag noch bei Petra. Vielleicht würde ihr Lehrling damit ja noch vor der 'Ausfahrt' mit der Baronin auftauchen und es vorbei bringen, aber ich sollte nicht darauf hoffen. Zumindest hatte der Pferdetrainer mein jetziges Zuggeschirr ordentlich eingestellt und was mir noch wichtiger war- ich lief weiterhin ohne Trense!
Die zweihundert Kilogramm Gewicht hinter mir lagen auch nach der ersten halben Runde gut balanciert auf dem Sulky- ich spürte das Gewicht der Gabel so gut wie überhaupt nicht auf meiner Hüfte, doch die Last war nicht wegzuleugnen.
Schritt für Schritt zog ich dem Ende der ersten Runde entgegen, ich konnte nicht abschätzen, wieviele noch vor mir liegen würden...
Beim Passieren der von Markus aufgebauten 'Schranke' erschreckte ich mich kurz- ein Hupton zeigte mir an, ich hätte diese Runde beendet und müsste nun in den Trab wechseln. Zehn Minuten hätte ich jetzt Zeit- das war die Ansage des Pferdetrainers...
Meine Schrittfrequenz wurde schneller, ich beschleunigte und als ich an Markus vorbei lief, der neben einer Wagonette mit Lion und zwei Einstellern in einer Troika-Anspannung stand und den Owner instruiert, bekam ich ein "Gut so, Schlachtross..." mit auf meinen Weg. Er wusste, wie er mir mit einem Satz Zuversicht geben konnte...
Nach der Galopprunde war diese aufgebraucht- die Vorgabe von acht Minuten war brutal, auch wenn ich mir sicher war, den Wert unterboten zu haben. Die folgende Runde im Schritt reichte gerade so um mich für die nächsten beiden Runden zu erholen- als ich nach fast einer Stunde den zweiten Zyklus hinter mich gebracht hatte, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich dieses Mal auch die Zeiten eingehalten hätte. Der leise Zweifel, hier zu versagen, hatte sich eingenistet...
Markus wartete auf mich an der Schranke als ich im vierten Zyklus die Galopprunde beendete. Ich war jetzt bereits mindestens eineinhalb Stunden unterwegs- und der Schweinehund in meinem Kopf bettelte mich an, doch einfach stehen zu bleiben...

"Keine Überschreitungen bisher..."

Die leisen Worte des Pferdetrainers, der mit einer Fahrpeitsche in der Hand begann, neben mir her zu laufen, aktivierten Reserven in mir. Markus ließ sich etwas hinter mich fallen und verschwand damit aus meinem Blickfeld.

"Links!"

Ich benötigte eine Sekunde um zu begreifen, das verbale Kommando galt mir. Mit Verzögerung führte ich es aus und wechselte eine Bahn nach außen.

"Verdammt Schlachtross - konzentrier dich!"

Die Stimme hinter mir drückte Ärger aus...

"Links!"

Dieses Mal reagierte ich sofort was mir neben einem Lob auch die Ansage von Markus einbrachte, wenn er jetzt die Fahrpeitsche neben meinem Kopf knallen ließe, hätte ich in die andere Richtung auszuweichen...
Ich lief jetzt nach der ersten Kurve auf die Hindernisse, die Markus vorhin aufgebaut hatte, zu. Näher und näher kamen die ersten Pylonen- zehn Meter, fünf... Links neben mir knallte es neben meinem Ohr und ich wich ganz knapp vor dem Kegel nach rechts aus.
Ich ging davon aus, Markus würde mich nun in einer Art Slalom die Hindernisse ablaufen lassen, doch nichts dergleichen geschah. Seine Peitschensignale für die Bahnwechsel kamen willkürlich und ich war durch die Belastung inzwischen unkonzentriert genug, zwei Mal in die falsche Richtung zu wechseln. Die Ansagen an mich waren da dementsprechend...
Der Pferdetrainer ließ erst von mir ab, nachdem ich die Schrittrunde beendet hatte und wieder auf der Innenbahn in den Trab zu wechseln hatte. Die nun anstehenden beiden Runden war stures Laufen gegen die Zeitvorgabe- aber mit Beginn von Zyklus sechs im Schritt gönnten er mir keine Ruhe und ich hatte seine Kommando's die ganze Runde auszuführen. Mir fiel es von Mal zu Mal schwerer, die Konzentration aufrecht zu erhalten- ich war mittlerweile in dem von der Baronin eingeforderten Zustand. Markus nahm keinerlei Rücksicht darauf und bestrafte meine Fehler inzwischen mit mäßig ausgeführten Schlägen auf die Seite, in die ich mich nach seinen Ansagen zu bewegen hatte. Mein einziger Wunsch war inzwischen der, stehenbleiben zu dürfen...
Mit dem Ende dieser Runde war es dieses Mal nicht getan- auch wenn ich im Trab eine viertel Runde Ruhe hatte, war seine Stimme plötzlich wieder hinter mir und jetzt hatte ich im Trab seinen Kommando's nachzukommen. Einzige Erklärung dafür war, Markus musste auf einem Fahrrad hinter mir mitfahren...
Erst bevor ich von Trab auf Galopp wechseln musste, zog er neben mich- er saß, wie ich es vermutet hatte, auf einem Rad- und ich bekam von ihm die Nachricht, auf die ich so sehnsüchtig wartete:

"Schlachtross- noch diese Runde im Galopp und dann eine im Schritt mit Ansagen durch mich. Dann hast du diesen Test überstanden!"

Weitere zwei Runden...- ich musste noch diese zwei Runden durchhalten! Meine Kehle brannte, ich hatte nach diesen guten drei Stunden ununterbrochenem Laufens mit dem Sulky Durst... Meine Oberschenkel brannten wie Feuer, ich war dankbar, bisher keinen Krampf bekommen zu haben... Sollte mich so einer jetzt erwischen..., ich war mir sicher, nicht wieder auf meine Hufstiefel zu kommen und würde daher sicher erneut mit Augustine in ihrer 'Klinik' Bekanntschaft machen müssen.
Dieser Gedanke- oder besser, diese Angst- trieb mich vorwärts und so hielt ich diese beiden Runden durch. Meine Konzentration war im Eimer, mir war es egal, ob ich jetzt Fehler machte...
Markus hatte da wohl auch ein Einsehen- die letzte Halbrunde lief er nur noch neben mir und baute mich auf damit ich es bis in das 'Ziel' schaffte, wo die Rittmeisterin zusammen mit der 'Frau Baronin' auf mich neben einer leichten Wagonette warteten.

"Unnnd... Steh!"

Endlich stehenbleiben dürfen...- aber selbst dies beantworteten meine Beine jetzt mit Protest. Und jetzt sollte ich noch von der Baronin höchstselbst 'getestet' werden? Wie stellte die sich das vor? Ich war weit über den Punkt hinaus, wo meine Jockey Anja das Training mit mir beendet hätte- doch auch wenn die Rittmeisterin und der Pferdetrainer mich, unter anderen Umständen, jetzt vielleicht in den Stall zurück geschickt hätten...- die Baronin wollte UND BEKAM ihren Willen...
Zumindest hatte ich jetzt einige Minuten Ruhe während ich umgeschirrt wurde. Auch wurde die Frage von Markus, ob er mir etwas zu Saufen geben dürfte, nach einem Blick auf das jetzige Testergebnis zu meinen Gunsten mit einem Nicken der Baronin entschieden...

"Steh gerade!"

Die gefauchte Aufforderung der Rittmeisterin galt mir und wurde mit einem Hieb der Fahrpeitsche über meinen Rücken unterstrichen. Markus, der gerade vor mir stand und mich mit den letzten Handgriffen vor der Wagonette einschirrte, schüttelte dabei leicht den Kopf.

"Madame Rittmeisterin...- falls es Ihnen die Frau Baronin noch nicht mitgeteilt hat... bei dem heutigen Zugkrafttest hat Schlachtross seinen ersten Wert um neuneinhalb Meter verbessert... ohne Zuhilfenahme einer Peitsche! Und der Hengst ging von sich aus bis an seine Leistungsgrenze- sonst wäre er nicht mehrere Sekunden im Nirvana gewesen!"

"Genug davon- Pferdetrainer! Der Hieb war berechtigt und seine Haltung zeigt mir, seine Aufmerksamkeit wurde wieder geweckt...
In einer Stunde ist die Begrüßung unserer neuen Gäste hier auf dem Hofgut, machen sie beide sich daher bitte frisch und geben diesen dann die notwendigen Einweisungen...
Markus- wenn ich hier mit meinem Test fertig bin, informiere ich sie. Sie übernehmen dann Schlachtross am Stall und kümmern sich um alles weitere..."

Mit dieser Ansage versehen zogen sich meine beiden Trainer zurück, ich blieb allein mit der Baronin auf der Bahn zurück... Nicht einmal Gastgespanne waren mehr zu sehen.

'Wenn die jetzt ihre Töchter oder den Pferdeknecht hinzu holt...- bin ich am Arsch!'

Zum Glück für mich schien die Eigentümerin dieser Hölle nicht diesen Gedanken mir gegenüber zu verfolgen, ich wäre ihnen hilflos ausgeliefert gewesen...
Doch schon das Verharren in der 'Hab Acht'-Stellung raubte mir meine noch vorhandene Kraft. Die Baronin überprüfte sehr gründlich meine Einschirrung und erst als sie mit der Arbeit des Pferdetrainers zufrieden war, nahm sie auf dem Wagen hinter mir Platz. Die Konstruktion bestand eigentlich aus zwei Gigs, die mittels eines Knickgelenks zusammengefügt einen sehr leichten vierrädrigen Wagen ergab. Der Vorteil für mich bestand darin, das Gewicht der Gabel belastete nicht meine Hüfte. Ich musste dieses Teil nur ziehen und Signale meiner Kutscherin so gut wie möglich umsetzen...
Ein leichter Zug an der Trense, die ich nun zusätzlich trug, war das Startsignal für mich. So sanft wie möglich zog ich an und es dauerte keine drei Sekunden und ich bekam, aus meiner Sicht völlig unnötig, mit der Fahrpeitsche eine übergezogen. Mir war es mittlerweile fast egal, mein Körper war ausgepumpt und schmerzte dank der vorherigen Überlastung generalisiert. Da kam es auf einen Schlag mehr oder weniger auch nicht mehr an...- und die Hiebe von Mira hatte ich als schlimmer empfunden.
'Wie die Töchter... so die Mutter...'- war mein einziger Gedanke zu diesem Auftakt. Die nächste Zeit verblieben wir auf der Rennbahn und ich würde wie bereits bei dem Test mit der Rittmeisterin mit abrupt wechselnder Zügelarbeit getriezt. Doch dies war nur der Auftakt- die erste Schikane war, ich wurde von ihr im Bereich der Bahn des Zugkrafttests so gelenkt, daß die Räder der einen Seite auf der Rennbahn verblieben, ich aber mit der anderen Seite mich durch den lockereren Untergrund kämpfen musste. Mein Versuch, dies durch ein Ausweichen nach der einen oder anderen Seite ein wenig zu kompensieren, wurde gnadenlos mit Hieben und ruckartigem Reißen an den Zügeln unterbunden!
Einziges Ergebnis meiner Bemühung war ein Wechsel vom Schritt zum Trab. Erst als ich diesen Part einmal mit jeder Wagenseite zur Zufriedenheit der Baronin abgeleistet hatte, durfte ich wieder zurück in den Schritt fallen und wurde von der Bahn in den Wald gelenkt.
Die Kühle des Schattens war eine willkommene Abwechslung, da während der beiden letzten Runden des vorangegangenen Tests die Sonne hinter den Wolken hervor gekommen war. An der ersten Weggabelung erwartete mich die nächste Schikane- der Zug der Zügel auf die Trense forderte von mir, den linken Weg einzuschlagen, doch mehrfaches knallen lassen der Peitsche auf der gleichen Seite war das Signal, ich solle nach rechts abbiegen...

'Verdammt- kann die sich nicht entscheiden?'- verwirrt blieb ich stehen.

Erneut riss mich die Trense nach links und dieses Mal kam von hinten kein sich widersprechendes Signal. Dafür kassierte ich mehrere Schläge auf meinen Rücken und nachdem ich in den Weg eingebogen war, 'durfte' ich ohne Übergang von Schritt in Galopp wechseln. Ich musste dieses Tempo bis zur nächsten Kreuzung halten- ohne Gnade wurde ich von ihr getrieben! Dort wurde ich von ihr wieder auf Schritt abgebremst und sie zog das gleiche Spiel noch einmal ab. Ich lief daher stur geradeaus und reagierte erst, als das Ziehen der Trense auf einer Seite unerträglich in meinem Maul wurde.

'Gut- für mich haben demnach die Zügelsignale Vorrang...'

Unmittelbar nach dem Einschwenken auf den neuen Weg bekam ich, dieses Mal verbal, ein neues Kommando:

"Schritt-Dressur!"

Wie schon bei dem Test mit der Rittmeisterin wechselte ich sofort meine Gangart und riss förmlich meine Unterschenkel bis in die Waagerechte. Mein ganzer Körper protestierte förmlich gegen diese Überlastung, doch mein Denken war noch so weit klar- je sauberer ich jeden einzelnen Schritt jetzt präsentierte, desto eher würde es vorüber sein...
Auch wenn ich in dieser Gangart wesentlich langsamer voran kam, die Baronin verlangte mir um die zweihundert Meter darin ab. Dazu folgten in unregelmäßigen Abständen erneut die sich widersprechenden Kommando's über Zügel, Peitsche und Stimme. Hier hatte ich aber ihre 'Prioritätsliste' begriffen und führte nur jene Anweisung von ihr aus, welche allein nach Wegfall aller sich widersprechenden übrig blieb.

"Steh- dein Gelatsche ist eine Beleidigung für jedes Pferd, was schon einmal in dieser Gangart unterwegs war..."

Auf diese Ansage bereitete ich mich innerlich auf erneute Schläge vor- doch die blieben zum Glück aus. Ich war mir ganz sicher, in meinem Zustand das maximal mögliche gezeigt zu haben, daher war die Einschätzung meiner Leistung mehr als ungerecht...

'Ungerecht- natürlich, die Baronin will mich mental fertig machen... Es konnte nicht anders sein!'

Mit diesem Gedanken blieb ich stocksteif stehen, auch als sie absaß und meine Haltung von allen Seiten begutachtete. Ich rührte keinen Muskel, einzig mein Brustkorb hob und senkte sich. Doch auch da versuchte ich so kontrolliert wie möglich ein gutes Bild abzugeben. Mein Blick blieb stur gerade aus, ich kämpfte die Versuchung nieder, ihr zumindest mit meinen Augen zu folgen...
Nach einer gefühlten Ewigkeit saß sie erneut auf und nach ihrer Aufforderung, erneut normal im Schritt anzuziehen, lief ich den Weg entlang in Richtung einer offenen Fläche...
Die Baronin steuerte mich auf den kleinen Platz im Wald- mehrere Wege gingen von diesem sternförmig in verschiedene Richtungen. Einer davon begann mit einer morschen Holzbrücke über den Graben, dessen Verlauf wir das letzte zurückgelegte Wegstück gefolgt waren. Mehrere Bretter des Bodens waren sichtbar gebrochen, das Geländer verrottet und ein Spaziergänger hätte diese vielleicht überqueren können- aber mit dem Gespann war dies ganz sicher unmöglich...
Die Richtungssignale der Baronin waren nicht zu mißinterpretieren- sie wollte, daß ich sie über dieses baufällige Teil ziehen sollte!
Da würden wir ganz sicher einbrechen...- da war mein Selbsterhaltungstrieb immer noch größer als die Angst vor den Schlägen, die sicher die Konsequenz meines Scheuens sein würden! Ich blieb am Beginn der Brücke stehen...

"Vorwärts!"

Noch war die Stimme meiner Kutscherin im Normalbereich, doch das Knallen der Peitsche dicht neben meinem Ohr war Warnung genug.

"Vorwärts du sturer Gaul!"

Diese Aufforderung von ihr war bereits mit einem Schlag zwischen die Schulterblätter verbunden!

"Ich sag es dir Scheißvieh zum letzten Mal- beweg dich vorwärts oder trag die Konsequenzen!"

Ich wappnete mich für die jetzt ganz sicher folgenden Schläge...- doch ich schüttelte den Kopf und brach ohne ein Kommando von hinten nach links aus.

"Steh!"

Dieser...Befehl... war von einem so heftigen Ziehen der Trense nach rechts begleitet, der Schmerz im Maul zwang mich, diesem besser zu folgen. Zu meiner Überraschung spürte ich, wie die Baronin abstieg, mich am Halfter packte und so von der Brücke wegführte...

"Abknien!"

Noch überraschter war ich, die Baronin entfernte die Trense aus meinem Maul, holte von hinten eine Tüte, griff in diese und hielt mir eine Handvoll Studentenfutter vor mein Maul!
Ich begriff- sie wollte von mir sehen, ob ich selbstmörderisch genug veranlagt wäre, jedes Kommando blind umzusetzen oder ob ich als Pferd trotz meiner Erschöpfung immer noch so weit meine Umgebung wahrnehmen würde um Schäden von mir und meinem Jockey abzuwenden- auch bei drohender schmerzhaften Bestrafung als Folge meines Handelns. Diesen Teil ihres Tests hatte ich ganz sicher bestanden!
Ihre Hand fuhr über meine Mähne und was ich wirklich nicht erwartete geschah...

"Gut gemacht...!"

Meine Belohnung im Maul kauend kreuzten sich unsere Blicke- und ihr Blick verdüsterte sich wieder. Meine Augen konnten- und wollten- in diesem Moment nicht lügen...- sie sprachen von meinem Stolz, es bis hier hin durchgehalten zu haben, von der Ablehnung der Baronin als Symbol für den zu Recht bestehenden Ruf ihres Gestüts und von meinem Willen, egal, was sie oder ihre Töchter hier mit mir anstellen würden, mich nicht von Ihnen brechen zu lassen! Es war aber keinerlei Dankbarkeit in ihnen zu lesen...- falls Sie diese erhofft hatte sich mit ein paar Nüssen erkaufen zu können!
Trotz dieser durch mich mit jeder Faser unverhohlen manifestierten Ablehnung fütterte sie mich mit dem kompletten Inhalt der Tüte und ich bekam sogar ein wenig Wasser aus ihrer Flasche, ehe sie wieder die Trense in meinem Maul befestigte, mich auf meine Hufe befahl und erneut aufsaß.

"...Pferdetrainer? Wir sind fertig und kommen zurück- nehmen Sie Schlachtross am Stall in Empfang... Etwa fünfzehn Minuten... Danke..."

Sie schien die Verbindung beendet zu haben...- mehr an sich selbst gerichtet und für Schlachtross unhörbar:

"... verdammt stolz... aber ein unheimlicher Kämpfer... wie Brutus..."

Nur noch zurück zum Stall... aber bis dahin musste ich noch weiter konzentriert bleiben! Ich rechnete fest mit weiteren Tricks der Baronin um mich zu testen- doch bis zum Stallgebäude empfing ich nur noch einfache saubere Zügelsignale. Ich war so froh, als dieses und Markus in Sicht kamen- beides stand für Ruhe und Schutz.
Ohne mich weiter zu beachten übergab die Baronin ihr Gespann an den Pferdetrainer- allein ihre Aufforderung an ihn, sich wie gestern abgesprochen um mich zu kümmern, bezog sich noch auf meine Person.
Kein Lob, keine Mißbilligung meiner gezeigten Leistung...- doch das war hier so üblich. Ein Pferd benötigte hier so etwas nicht, es war nur ein Tier und hatte zu funktionieren...

"Komm in den Stall Schlachtross...- du hast es geschafft! Eine warme Dusche wird dir sicher gut tun..."

Hörte ich richtig? Abgeduscht werden... mit warmen Wasser? Hatte ich den Test in den Augen der Baronin etwa doch erfolgreich bestanden und dies war die Belohnung für meine Schinderei?
Ich war völlig verunsichert, doch allein dieses Versprechen mobilisierte die allerletzten Reserven. Ich hielt mich noch aufrecht, schleppte mich aber hinter Markus bis in den Waschraum und ging dann hinunter auf alle viere.

"Langsam Schlachtross... alles gut... ich helfe dir zuerst aus deinen Hufstiefeln, dann entferne ich dein Zuggeschirr... Huf links!"

Müde hob ich meinen linken Unterschenkel ein wenig von den Fliesen, eine Hand umfasste mein Fußgelenk und dann bekam ich den Hufschuhen abgenommen.

"Dehn deine Fußgelenke ganz langsam und vorsichtig... du warst jetzt den ganzen Tag damit unterwegs und ich weiß nicht, ob du überhaupt schon einmal oder wann du das letzte Mal damit an die vierzig Kilometer in so kurzer Zeit zurückgelegt hast. Du wirst dich daran gewöhnen, das wird aber einige Tage dauern..."

Ich nickte diese Aussage nur müde ab. Wenig später war ich auch das Zuggeschirr los, mein Trainer untersuchte mich sehr gründlich auf Druckstellen und befühlte auch die von Mira verursachten Striemen.

"Wenn sie die Peitsche nicht mehr bei dir einsetzt... was ich für dich hoffe aber nicht glaube... werden keine Narben zurück bleiben. So- erschrick jetzt nicht."

Die Wasserstrahlen der Brause trafen erst den Boden neben mir und fühlten sich einen Moment kalt an, doch schnell erreichten diese eine angenehme Temperatur. Erst dann begann er mich damit abzubrausen... Rücken, Kopf, Arme, Beine...

"Versuch dich auf deine Hinterhand zu stellen- so ist es einfacher und auch für dich angenehmer..."

Ich wurde noch einige Minuten so mit Wasser besprüht, dann seifte Markus mich ein, ehe ich ein weiteres Mal in den Genuss des warmen Wassers kam. Mit einem Handtuch würde ich noch von ihm sanft abgerieben, ehe ich erneut das Zuggeschirr angelegt bekam und auch meine Vorderhand im 'Rosengarten'-Style wieder an den Hüften fixiert wurden.

"...ist halt Vorschrift Schlachtross, damit ihr euch bei euren Auseinandersetzungen nicht allzusehr verletzt... Komm- es gibt jetzt Futter für dich"

Er verschwand in der Futterkammern, vor der ich warten sollte, ich hörte ihn rumoren und dann kam er mit einer Schüssel heraus, deren Inhalt für Miu und mich reichen würde. Ein erster Blick darauf versprach sogar Rohschinken in Würfeln, dazu sah ich sogar Schokoladenstücken. In seiner anderen Hand hielt er eine Thermosflasche.

" Ich habe dir ein paar Zutaten aus der Kammer für die Einsteller hinzugefügt...- ab in die Box mit dir und dann lass es dir schmecken!"

Er stellte die Schüssel vor der Boxentür ab, schob diese zur Seite und ich folgte ihm in die leere Box. Markus setzte sich auf den Strohquader, der Brutus als Lagerstätte diente und bedeutete mir, mich zu seinen Beinen neben ihm an den Ballen zu lehnen. Nachdem ich so meinen Platz eingenommen hatte, wurde ich von ihm aus der Hand heraus gefüttert, was mir Tränen der Dankbarkeit in die Augen trieb.

"Ruhig Schlachtross...- ganz ruhig! Für heute ist alles gut... Du hast jetzt fünf Tage hier geschafft... du schaffst auch den Rest! Ich verspreche dir, ich versuche dich, so gut ich es vermag, zu beschützen. Du hast mir gezeigt, deine Leistungsbereitschaft ist über alle Zweifel erhaben- den Rest um hier zurecht zu kommen bringe ich dir bei! Ich verlange nur eines von dir...-du wirst, bis du hier das Rennen hinter dich gebracht hast, niemals aufhören zu kämpfen..."

Es war ein stummes Versprechen, doch ich würde meinen Teil einhalten... und Markus sah dies in meinem Blick.

"Hier, nimm noch etwas aus der Kanne...- ist warm..."

Es war Kaffee mit reichlich Milch und Zucker- ich mochte ihn in etwas anderer Zusammensetzung, doch wann hatte Anja zuletzt in der Vergangenheit ihren Kaffee mit mir als Pferd geteilt...?
Nachdem ich wohl die halbe Kanne in wohligen Zügen leer getrunken hatte, verschwand auch noch der Rest des Futters in meinem Magen. Als krönenden Abschluss löste Markus noch einige Mineralstofftabletten in der mittlerweile von mir geleerten Schüssel mit etwas Wasser auf und forderte von mir, diese Mischung zu trinken. Mein Körper würde es mir ganz sicher heute Nacht und morgen mit dem Ausbleiben von Krämpfen danken...
Nachdem ich von ihm so versorgt worden war, ließ er mich allein in der Box zurück. Er hatte mir noch verraten, ich dürfte mich morgen Vormittag auf einer Weide von den heutigen Strapazen erholen, ehe ich nach der Mittagspause wieder in das normale Training integriert würde.
Um den Ärger der anderen Hengste nicht heraus zu fordern, verzog ich mich in meine Ecke und mit dem Wissen um die zugesagte Hilfe des Pferdetrainers döste ich in das Traumland ohne Schmerzen und Angst vor Schlägen...


Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen hatte, doch ich spürte, ich war nicht mehr allein in der Box. Durch das vergitterte Oberfenster fiel dämmriges Licht- war es noch Abend oder bereits Morgen?
Schlagartig war ich munter, denn das Gewicht eines anderen Hengstes auf meinem Rücken und das spüren seines eregierten Schlauches waren keine Einbildung! Da ich Brutus, Miu und Blacky in meinem Blickfeld erkannte, war es wohl Lion, der meine Erschöpfung auszunutzen versuchte und einen Deckakt an mir vollziehen wollte. Schlagartig verkrampfte ich und die Bilder und Gefühle der Vergewaltigung durch den Pferdeknecht waren in meinem Kopf präsent. Das würde ich, sofern ich die Chance dazu hätte, nicht noch einmal mit mir machen lassen!

'Du Volldepp willst es wohl auf die ganz harte Tour...'- ich hatte das durch ihn angepisst werden am ersten Abend in der Box hier weder vergessen noch verziehen!
'...mal schauen wie blöd du wirklich bist...'

Mir war sofort klar, für eine offene Auseinandersetzung war ich noch zu fertig und zudem in der ungünstigeren Position. Hier half nur scheinbares darauf Eingehen- Brutus, da war ich mir sicher, würde sich garantiert nicht einmischen und wenn Miu mir zu Hilfe käme hätte er sofort Blacky am Hals.
Ich schaffte es noch rechtzeitig mich unter ihm auf den Rücken zu rollen, öffnete gleichzeitig mein Maul und blieb dann still liegen... Nach mehreren Sekunden begriff Lion mein vermeintliches Angebot...- sein abfälliges Schnauben und der mir zugedachte Blick drückten pure Verachtung und Überlegenheit aus.
Sollte er doch denken was er wollte- er ging auf meine Offerte ein und gab meinen Rücken frei. Wie sehr wünschte ich mir jetzt, nicht mit meiner Vorderhand an dem Harness fixiert zu sein... aber es würde auch so gehen. In den Augen meines Peinigers spiegelte sich pure Geilheit und Siegessicherheit- ich kniete jetzt mit geöffnetem Maul vor ihm und wartete scheinbar darauf, ihn oral befriedigen zu dürfen. Seine Eichel schob sich tastend zwischen meine Kiefer, bereit, sofort wieder zurück gezogen zu werden.
Ich kämpfte meinen Ekel nieder, berührte sein Stück mit meiner Zunge und wiegte Lion damit in Sicherheit. Erneut fuhr sein Glied in meinen Rachenraum- diesmal bis zum Anschlag und während er es langsam vor und zurück zog, umschlossen meine Lippen dieses... Jetzt spürte ich den Übergang seines Schaftes zur Eichel zwischen meinen Zähnen- genau da wollte ich ihn...- und biss kontrolliert zu!
Schade daß ich in diesem Moment seine Augen nicht sehen konnte- aber sein wohliges Schnauben ging schlagartig in schmerzhaftes Gebrüll über! Er versuchte sich loszureißen, doch sein Teil steckte zwischen meine Zähnen wie in einem Schraubstock fest- und ich hatte nicht die Absicht, ihn da heraus zu lassen!
Blacky schien wohl die Absicht verfolgt zu haben seinem Partner hier zu Hilfe zu kommen- doch das Wiehern von Brutus war eindeutig eine Warnung an ihn und so blieb diese Machtprobe auf Lion und mich beschränkt. Er setzte in seinem Versuch, mir zu entkommen, mehrfach zu einem Tritt an- doch jede Gewichtsverlagerung, die ich spürte, wurde sofort mit mehr Druck durch meine Kiefer gekontert und so war er gezwungen, still zu halten bis ich ihn frei geben würde...
Nach einiger Zeit, mein Gefühl dafür war komplett weg..., lockerte ich meinen Biß, da von Lion nur Wimmern vernehm- , aber kein Widerstand mehr spürbar war. Jetzt kam der kritischste Moment...- würde er sich gegen mich wenden, während ich versuchen würde auf meine Hinterhand zu kommen? Ich müsste auf Brutus vertrauen..., mit einem Wiehern, was mit 'vollem Maul' gar nicht so einfach war, erregte ich seine Aufmerksamkeit. Ein Schnauben von ihm, verbunden mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken- ich biß noch einmal fest zu und entließ Lion aus seiner Lage.
Unsere Blicke trafen sich, während er mit einem spitzen Quieken zurück taumelte und ich auf meine Beine kam. Es war der pure, reine Hass, gepaart mit Schmerz- und einer Mischung aus Rachsucht und Angst! Das war noch nicht endgültig geklärt...- ich hatte ihn überraschen können, doch wie es in einer offenen Konfrontation mit ihm ablaufen würde, wagte ich nicht zu beurteilen. Jetzt war ich Sieger geblieben, doch das könnte sich schon wieder in den nächsten Stunden ändern...
Warum sollte ich meinen Triumph nicht nutzen und seinen Schlafplatz einfordern? Mit einem vorgetäuschten aggressiven Schnauben und entsprechender Gestik machte ich einen Schritt in Richtung seines Schlafplatzes...- doch ich wurde von Brutus gestoppt! Er schüttelte deutlich seinen Kopf und mit einer Bewegung desselben schickte er mich zurück auf den Platz neben der Kotecke zu Miu. In seinen Augen war ich wohl noch nicht so weit, meinen gerade erkämpften Platz in der Rangordnung hier verteidigen zu können...- selbst wenn ich dabei Hilfe von Miu erhalten würde. Daher unterwarf ich mich widerstandslos seiner Autorität und kehrte an den mir zugewiesenen Platz zurück...
Der Junghengst lehnte sich mit seinem Rücken an die Wand der Box und deutete mit seinem Kopf auf seinen Schoß. Ich sollte es mir bequem machen- er würde auf mich aufpassen und warnen, wenn es zu einem Racheakt durch Lion mit oder ohne Blacky's Hilfe kommen würde.
Mit diesem Wissen dauerte es nicht lange und ich dämmerte erneut in eine Welt, in der ich vor Rosengarten weitestgehend sicher war...
5. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 15.01.21 14:58

Tag 07, Samstag- Woche eins



Schlachtross:


Markus hatte mit seiner Vorhersage bezüglich der ausbleibenden Muskelkrämpfe recht gehabt- ich wachte, ohne einen solchen in der Nacht erlitten zu haben, mit meinem Kopf auf einer weichen Unterlage auf. Es dauerte einige Sekunden bis ich begriff, worauf mein Kopf die ganze Nacht gebettet war- Miu lehnte schlafend mit seinem Oberkörper an der Betonwand der Box und ich hatte in seinem Schoß die gesamte Nacht über Ruhe gefunden...

'Vielen Dank mein Freund- du hast dir wer weiß wieviele Stunden den Schlaf verkniffen um über mich zu wachen... Du hast bei mir eine ganze Menge gut...'

So vorsichtig wie möglich erhob ich mich und stellte mich etwas steif vor die 'WC-Ecke', um meine Blase zu entleeren. Es war noch früh, die Fliegen nervten noch nicht und bis zur morgendlichen Fütterung würde sicher noch einige Zeit vergehen...
Beim sich abwenden vom 'Urinal' kreuzte mein Blick ein Augenpaar im Halbdunkel, welches mich beobachtet hatte- zum Glück war es das von Brutus, er war wohl schon etwas vor mir munter geworden. Mein leises Schnauben als 'Guten Morgen' quittierte er mit einem Kopfnicken, was die Aufforderung enthielt, ich solle zu ihm kommen. Mit einigen Fingerzeigen dirigierte er mich in eine kniende Position- ich befürchtete schon, er wolle von seinem Vorrecht als Alpha mich zu besteigen, Gebrauch machen, doch er fuhr vorsichtig mit einem seiner Finger über jene Stellen, wo Mira mich mit ihrer Peitsche malträtiert hatte. Manchmal erhöhte er den Druck auf die Stellen leicht um zu sehen, wie ich darauf reagierte. Zum Glück schmerzte es nicht mehr wirklich- und meine Reaktionen verleiteten ihm zu einem Lächeln. Demonstrativ zeigte er mir seinen Rücken im einfallenden Licht des Fensters über unserer Box- dieser und auch viele andere Stellen seines Körpers legten mit all den Striemen und Narben Zeugnis darüber ab, was gerüchteweises in der ganzen Szene kursierte.

"Mira?"

Meine fast lautlos geflüsterte Frage trieb ihn einen angstvollen Blick in sein Gesicht!

"Schhhhh..."

Ja- ich sollte nicht sprechen, doch dieser Anblick hatte mir die Frage aus meinem Mund getrieben... Schnell vollführte ich die mir bekannte Geste für Unterwerfung und entschuldigte mich so bei ihm. Petra hatte mir doch gesagt was nicht nur mir blühte, wenn man mich dabei erwischte...

"Miieehraah..."

In seinem leisen Wiehern war der Name der Baroness zu vernehmen und mit seinem Nicken bestätigte er meine Frage. Gleichzeitig zeigte er mir eine Möglichkeit auf- wenn auch sehr grenzwertig und von den Baroness' garantiert nicht toleriert- wie ich zumindest einfache Worte oder Namen aussprechen könnte ohne gegen die hier herrschende Regel des Sprachverbotes zu verstoßen. Markus und die Rittmeisterin würden dies sicher, wenn sie gute Laune hatten, durchgehen lassen- und wenn jemand weiter weg stand... war es 'nur' ein Wiehern...

Gemeinsam dösten wir so noch eine Weile, bis deutliches Rumoren im Bereich der 'Einsteller' von uns vernommen wurde. Miu, Blacky und Lion waren ebenfalls erwacht, erleichterten ihre Blase und schauten zu Brutus und mir. Vielleicht dachten sie, ihr Leithengst hätte sein Recht mir gegenüber eingefordert- ich erhob mich wieder, wechselte zurück zu Miu und setzte mich neben ihn. Mein Maul wanderte neben sein Ohr.

"Daannkeee..."

Erstaunt schaute der junge Hengst mich an- ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus und die Freude über meine leise gewieherte Geste war unübersehbar.

"...Steel, Kara! Zurück!"

Die Stimme war eindeutig die von Markus- und sein Kommando sagte uns, er versorgte gerade die beiden Stuten des Gestüts. Wie wahnsinnig musste man sein um als Frau hier auf Rosengarten sich so einem Regime zu unterwerfen? Derart devot und maso...- ich begriff es mit jedem Tag weniger...
Die Boxentür wurde aufgeschoben und unser Pferdetrainer erschien mit einem Eimer Wasser für unsere Tränke und dem Eimer für die morgendliche Fütterung. Während er dies in der Raufe verteilte und wir uns, ohne den ohne seine Anwesenheit anscheinend üblichen Rangordnungskampf, über das Futter her machten, gab er einige Informationen über den anstehenden Tagesablauf preis...

"Brutus- heute Vormittag Renntraining mit deiner Baroness... ; Lion, Blacky- zusammen mit den Stuten bei der Rittmeisterin und dem Pferdeknecht Arbeit mit den Einstellern; Miu- du bist den ganzen Tag bei mir...; Schlachtross- wie die Baronin wegen deines Test's gestern verfügt hat, bist du heute bis nach der Mittagspause auf der Koppel und darfst dich noch ein wenig erholen..., dafür bist du den Nachmittag mit beim Gespanntraining dabei. Jens wird euch, da die Frau Baronin morgen eine Ausfahrt plant, als 'Vierer' trainieren..."

Die neidischen Blicke der anderen Hengste ob meiner 'Vorzugsbehandlung' waren für mich überdeutlich spürbar- auch wenn ich sie nicht sah, da mein Kopf noch in der Raufe steckte und ich mein Futter in mich hinein schlang. Markus war sich derweil nicht zu fein, mit einer Dunggabel das von uns 'eingesaute' Stroh aus der Pissecke auf eine Schubkarre zu schaufeln, weg zu bringen und für neuen Einstreu zu sorgen. Seit ich hier war, hatte ich dies den Pferdeknecht noch nicht machen sehen...

"Kommt, fertig werden...Lion- hieerher!"

Sein breitbeiniger Gang veranlasste den Pferdetrainer etwas genauer hinzusehen.

"Wer hat dich denn da gebissen?" fragte er mit einem süffisanten Lächeln...

Natürlich erwartete er keine Antwort von uns- aber da dem Hengst immer noch sein Schlauch schmerzte, war ein Grinsen durch mich nicht zu unterdrücken. Ich war weder Opfer noch würde ich mich hier weiter in die Position des 'Omega' drängen lassen!
Mit einem derartigen Gesichtsausdruck war es für den Pferdetrainer ein leichtes zu erraten, wem Lion dies verdankte. Er zeigte aber keinerlei Reaktion darauf- von dem Schlag auf den Hinterkopf meines gescheiterten Peinigers abgesehen.

"Lern etwas daraus Lion... Miu- hiiieerher!"

Einer nach dem anderen außer mir wurde durch Markus zu sich gerufen und bekam von ihm sein Halfter umgelegt- da ich bereits das 'neue Modell' von Petra trug, beschränkte er sich bei mir auf eine Kontrolle des Sitzes...

"Da hat die Frau Rittmeisterin wirklich nicht übertrieben..."- meinte er halblaut mehr zu sich selbst- "...die sitzen wirklich perfekt!
Miu... Schlachtross...- Steht!"

So in hab Acht versetzt, wurden unsere Führleinen eingehakt und wir beide folgten ihm aus der Box. Vor dieser wurden uns die Hufstiefel angezogen, danach verließen wir den Stall und seine von mir relativ empfundene Sicherheit.

Draußen musste ich noch ein wenig warten, denn mein Freund wurde durch den Pferdetrainer vor einem Rennsulky eingeschirrt, ehe wir aufbrachen und ich neben diesem im Schritt in Richtung Rennbahn her lief. Wir querten diese und nachdem auch ein Waldstreifen hinter uns lag war die Koppel erreicht, auf der ich heute den halben Tag Ruhe vor Schikane und Schinderei haben sollte.

"Schlachtross- ab mit dir auf die Koppel! Verschlafe nicht die ganze Zeit...- das meine ich nicht als Scherz..."

Markus schaute mich dabei sehr ernsthaft an:

"Nutze die Möglichkeit und laufe zumindest eine Weile in den Stiefeln herum... Ich weiß, du kannst dies, sie gehören ja mit zu deinem 'Showoutfit'... Ich möchte eher, du sollst dich bewegen und dich daran gewöhnen, daß dir eine solche Belastung wie gestern jede Woche abverlangt werden könnte- ohne danach so einen Luxus wie jetzt genehmigt zu bekommen... Hättest du die gleiche Belastung auch in deinem Latexanzug mit deiner Maske ausgehalten? Beantworte die Frage ehrlich dir selbst...- Baroness Augustine würde dich garantiert gern so bis zu deinem Zusammenbrechen 'austesten'..."

War dies eine Warnung meines Trainers oder ein Ausblick auf das, was mich hier in den kommenden Wochen noch erwarten würde? Vermutlich beides- ich schüttelte daher auf seine mir gestellte Frage langsam den Kopf. Das würde ich nicht durchhalten...- könnte so eine Schinderei überhaupt ein Pferd durchstehen? Ich könnte nur beten, dies nicht erleben zu müssen- der Wahnsinn auf dem Laufband mit Atemreduktion in der 'Klinik' war in meinem Hirn wieder präsent...
Markus streichelte mir noch einmal über den Rücken- auch hier war dies wohl gleichzeitig ein Test, wie ich auf die Berührung von Mira's Striemen reagierte- und fuhr nach dem Schließen des Tores mit Miu davon. Ich blieb allein zurück...
Noch war es angenehm- so erkundete ich das mich begrenzende Areal. Der Wasserwagen in der Mitte würde dafür sorgen, daß ich etwas zu saufen hätte wenn ich Durst bekäme...- in dem daran befestigten Napf war ein kleines Rinnsal zu sehen, was aus dem Tank lief. Leider war der Wagen auch der einzige Platz, der mir Schatten bieten würde, es gab zwar noch einen mannshohen Busch am Zaun der Koppel, doch stand die Sonne derzeit so, daß sein Schatten sich außerhalb derselben befand...

'Auf und dem Rat von Markus gefolgt...' - ich schätzte die langen Seiten der Koppel auf um die einhundert Meter, die kurze Seite dürfte bei fünfundzwanzig Metern liegen... Eine Runde wären daher zweihundertfünfzig Meter- ich würde mir selbst erst einmal zwanzig Runden abverlangen!
Mit diesem Vorsatz begann ich über die Wiese zu laufen...- nach der ersten Runde war mir der Unterschied zwischen dem Untergrund der Rennbahn bzw einem festen Weg und dem recht weichen Boden hier klar. Das Laufen glich eher dem auf einer Gymnastikmatte!

'Du bist hier nicht zum Spaß...! Du willst Mira zum Rennen schlagen...! Du wirst Markus nicht enttäuschen...!'

Mit diesem Singsang in meinem Kopf zog ich die mir selbst gesteckte Marge durch, ehe ich den Wasserwagen erneut ansteuerte und mir eine Erfrischung gönnte. Meine Beine hatten die abverlangten fünf Kilometer im Schritt ohne sich zu melden ertragen, daher dankte ich noch einmal still dem Pferdetrainer für die Mineralstofftabletten und beschloss, noch weitere zehn Runden zu schaffen- dieses Mal im Wechsel zwischen Schritt und Trab...


Rittmeisterin:


'Sehr gut...- Markus hat ihn gut unter Kontrolle... Ich denke nicht, dass er mich schon bemerkt hat und hier für mich eine Show abzieht...'

Die Rittmeisterin hatte ihr Gespann mit zwei Einstellern und Blacky als 'Schlepper' in dem Waldstreifen anhalten lassen und absolute Ruhe befohlen. So war es ihr gelungen, ihn, ohne Schlachtross auf sich aufmerksam zu machen, zu beobachten. Er hatte sich bewegt, kurz gehalten um etwas zu saufen und dann erneut angefangen, im Trab-Schritt-Wechsel entlang des Zaunes zu laufen...

'Er ist willig...-trotz der für ihn sicher ungewohnt harten Behandlung! Das spricht für ihn...'

Das Telefonat mit seiner Jocky Anja dauerte gestern Abend länger als geplant, doch inzwischen glaubte sie, diesen Hengst besser verstehen zu können. Er war- bis zum völligen körperlichen Zusammenbruch- von sich aus leistungsbereit, das hatte ihr Markus auch gesagt... Dafür bestand er darauf, in seinem Denken unabhängig zu bleiben...- und das funktionierte hier auf Rosengarten nicht! Damit würde er vielleicht in der Hengstbox durchkommen, die Kraft und den Willen dazu hätte er..., doch so war er auf dem besten Weg, mit den Baroness nicht nur anzuecken!
Ihre erste Einschätzung von Schlachtross nach dem Transport hier auf das Hofgut hatte sich in den vergangenen Tagen wieder und wieder bestätigt...- und sie hatte für sich noch keinen begehbaren Weg gefunden, wie sie damit umgehen sollte...

"Easy Schlachtross...- du sollst dich jetzt den Vormittag erholen und nicht auspowern! Dazu wird dir hier sicher- auch gegen deinen Willen- noch genug Gelegenheit geboten..."


Schlachtross:


Die Rittmeisterin war von mir erst vor ein paar Sekunden entdeckt worden...- keine Ahnung, wie lang sie mich schon beobachtet hatte! Doch ihre Aufforderung war eindeutig, ich sollte es nicht übertreiben...
So bremste ich mich und lief langsam zu ihr an das Tor, wo sie jetzt stand. Ich war neugierig, ob sie sonst noch etwas von mir wollte, doch außer einmal Kopf kraulen passierte nichts weiter.

'Soll ich ihm die Grüße von Anja ausrichten? Nein- er ist jetzt hier Pferd und so würde er daran erinnert, wo sein eigentliches Gestüt ist und damit würde ich es ihm nur schwerer machen, sich hier einzufügen...'

"Komm, leg dich in den Schatten und erhol dich von gestern... Der Pferdeknecht wird heute Mittag die anderen Hengste hier mit her bringen und euch füttern. Ich weck dich vorher..."

Erstaunt schaute sie, als Schlachtross einen kleinen Kreis lief und mehrfach wieherte. Was wollte er damit ausdrücken? Nachdem der Hengst noch einmal wieherte, begriff sie, was er damit ihr sagen wollte.

"Du hast dir vorgenommen hier noch ein paar Runden zu laufen und hättest dich dann hingelegt? Sieben Runden? Dann ist aber Schluss- verstanden!"

Schlachtross in mir war erleichtert...- die Rittmeisterin hatte mein Ansinnen verstanden. Das noch folgende Lob für seine Einsatzbereitschaft und die Möhre, die sie aus ihrer Tasche zauberte, war zusätzlicher Ansporn für mich. Die letzten Stücke zerkauend, begann ich erneut mit meinen Runden...

'Pech für die beiden Einsteller...' -dachte die Rittmeisterin bei ihrem Weg zurück zu ihrem Gespann- '... die werden sich schon wegen einer Möhre weniger als Motivation nicht beschweren. Mal schauen, ob sie ihr 'Steh!' zu Ihrer Zufriedenheit umgesetzt haben...'


Später...


"Schlachtross- hiiieerher!"

Ich schreckte hoch- wie oft war ich bereits gerufen worden? Mein Wiehern überschnitt sich mit dem erneuten Ruf der Rittmeisterin und zeigten ihr, ich hätte ihre Aufforderung gehört und wäre auf dem Weg zu ihr. War wirklich schon der Vormittag vorüber oder würde ich von ihr außer der Reihe gerufen? Ich hatte mich nach der letzten selbst auferlegten Runde in den Schatten des Wasserwagens gelegt- und muss innerhalb von Minuten eingeschlafen sein...
Steif erhob ich mich, sie wartete mit Blacky und zwei weiteren vorgespannten 'Gelben' am Eingang der Koppel.

"Gut ausgeruht?"

Während ich ihre Frage abnickte und mir wünschte, sie hätte mich nicht aus dieser schmerzfreien Dunkelheit geholt, gab sie mir die Info, Jens würde in ungefähr einer halben Stunde die anderen Hengste mitbringen und uns gemeinsam hier füttern. Ich solle daher nicht wieder einschlafen...
Ein Schnauben war mein einziger Kommentar dazu, ich versuchte, wie man es von mir wünschte, mich wie ein Pferd zu verhalten, drehte mich weg und ging zurück zum Wasserwagen.

Die Zeit zog sich und meine Gedanken kreisten um viele Dinge, die mit Rosengarten und meiner Zeit hier zu tun hatten, doch es war ein Gewirr und so kam nichts vernünftiges dabei heraus. War die Freundlichkeit von Markus und der Rittmeisterin Berechnung? Erst Vertrauen gewinnen um mich dann umso stärker zu verletzen?
Warum wollte mich die Baronin hier auf ihrem Hofgut haben- war ich ein 'Geschenk' an ihre Tochter Mira, damit diese den Wahn ihrer Rache für vermeintlich unfaires Verhalten durch mich ausleben könne?
So sehr ich auch grübelte- jede 'Antwort', zu der ich kam, warf mehr Fragen auf und die Logiklücken waren manchmal groß wie Scheunentore. Doch ging es hier überhaupt rational und logisch zu?


Ein Wiehern unterbrach meine Gedanken, ich erhob mich und schaute in Richtung des Tores. Zuerst erkannte ich Brutus, wie er auf dem Weg zwischen den Bäumen hervor kam..., gefolgt von Lion, Blacky, Jens mit dem Futtereimer- und Mira!

'Oh Scheiße- das bedeutet ganz sicher Ärger!'

Zwei Pferde die mit mir ein Problem hatten...; der Pferdeknecht, dem ich schon gegen meinen Willen zu Diensten sein 'durfte'...- und die Baroness die mich hasste!
Die könnten mich jetzt hier nach Herzenslust mißhandeln und danach behaupten, ich hätte sie angegriffen...
Ich hatte regelrecht Angst, doch der höhnische Ruf der Baroness, ich solle mich zum Tor bewegen wenn ich etwas zu fressen haben wolle, zwang mich in ihre Nähe. Die anderen Hengste hatte Jens inzwischen auf die Koppel gelassen- er stand mit ihnen auf dieser, während Mira draußen auf dem Weg verblieb. Mein Platz in ihrer Rangordnung wurde mir deutlich unter die Nase gerieben, indem Jens zuerst die drei anderen Hengste fütterte. So wartete ich geduldig und angespannt auf das Befüllen der mir zugedachten Schüssel und schielte verstohlen zu Brutus. Er schien von der Baroness gut gescheut worden zu sein- auf seinem schwarzbraunen 'Fell' zeichneten sich die Rinnsale des Schweißfilms deutlich ab. Wonach ich aber wirklich schaute, hatte ich auch recht schnell 'gefunden'- ich musste drei eindeutig neu hinzu gekommene Striemen zählen...

'Bei ihr geht es nicht ohne Peitsche...'- dachte ich mit Bitterkeit.

Endlich war ich dran- doch als ich mich über die Schüssel beugte und beginnen wollte zu fressen, ließ der Pferdeknecht diese nach einem Nicken von Mira fallen und kickte noch dagegen, damit sich der Inhalt im Gras richtig verteilte.

"Mein Gott, du bist ja selbst zum Fressen zu blöd! Deine Jockey hat dir wirklich nichts beigebracht...- du Looser! Dann friss halt vom Boden!"

Feixend schleuderte die Baroness mir diese Worte entgegen, während Jens sich umdrehte und zurück zu seiner 'Herrin' lief.
In dem Moment fühlte ich mich in die Pause mit der Rittmeisterin während meines Transportes versetzt und verstand ihr Handeln in dieser Nacht- das war keinesfalls Böswilligkeit damals gewesen! Sie hatte mich auf genau eine solche Situation vorbereitet und so war es mir möglich jetzt gefasst damit umzugehen! Ohne dies bereits einmal erlebt zu haben, wäre ich ausgetickt und den Pferdeknecht garantiert angegangen...

'Danke Rittmeisterin...- ich habe dir Unrecht getan...'

Ich wusste, die beiden beobachteten mich ganz genau- und ich hatte eine Botschaft für sie! Ich schaute, wo das meiste mir zugedachte Futter im Gras lag, machte zwei Schritte dahin und stellte einen Huf bewusst darauf. Mit einer leichten Drehbewegung drückte ich es in den Boden und lief dann langsam, Ihnen den Rücken zugekehrt und immer mit einem Rückruf rechnend, wieder in Richtung des Wasserwagens. Mein Stolz blieb ungebrochen, auch wenn ich dafür erst heute Abend wieder etwas zwischen die Zähne bekommen würde...
Wider meiner Befürchtung wurde ich nicht zurück gerufen- die beiden waren weg. Brutus, der die ganze Szene mit beobachtet hatte, schüttelte seinen Kopf nachdem er sich vor mich gestellt hatte. Ganz sicher wollte er mir damit sagen, mein Handeln war idiotisch...- aber ein abschließendes Lächeln und nicht aggressiv aufzufassendes Schnauben zeigte mir, er billigte es durchaus, den beiden Widerstand entgegengesetzt zu haben.
Seine Nähe zu mir hielt wohl auch während der anschließenden Zeit Blacky und Lion davon ab, sich mit mir beschäftigen zu wollen...


"Hiiieerher...- zu mir!"

Der Pferdetrainer brauchte nur einmal zu rufen- ich erhob mich wie alle anderen auch und lief ohne Hast zum Tor. Meine Ruhezeit war für heute damit vorüber, ich hatte nicht wirklich Lust auf das Gespanntraining mit Jens nach der Szene vorhin...
Meine Hoffnung bestand darin, es wären drei weitere Pferde mit mir eingespannt und so müsste er seine Aufmerksamkeit auch auf diese richten. Schutz durch eine 'Herde' halt...

"Na Brutus, alles gut? Du hast deine Herde im Griff? Die Fütterung hat geklappt?"

Ich war perplex, als der Leithengst die letzte Fragen nonverbal 'verneinte, zu der Stelle ging, wo meine Mahlzeit noch im Gras lag, mit einem Huf aufstampfte und seinen Blick auf mich lenkte. Markus folgte dem Blick, Blacky und Lion standen teilnahmslos daneben und mit einem schnellen Drehen seiner Handflächen deutete Brutus das Ausschütten meiner Mahlzeit an.

"Miieeh-ra!"

Wissend nickte der Pferdetrainer das Wiehern ab- Brutus hatte sich für mich gerade sehr weit aus dem Fenster gelehnt! Auch wenn ich deswegen heute Kohlendampf schieben würde, ein Viertel meiner Abendration gehörte jetzt dem Leithengst...
Markus begann in seiner Gürteltasche zu suchen... und holte ein paar Äpfel- und Möhrenstücke sowie zwei große Fruchtriegel heraus.

'So etwas feines ist doch garantiert nur für die 'Grünen' und nicht für uns als Leckerei vorgesehen... Sollte der Pferdetrainer wirklich...?'

"Brutus- zwei Möhrenstücke... Lion, Blacky- ihr bekommt auch eines... Schlachross- die beiden Riegel und die Äpfel müssen dir jetzt reichen! Den Rest gleiche ich nach der Rückkehr von eurem Training aus..."

Nachdem Markus die Riegel ausgepackt und in mundgerechte Stücken zerbrochen hatte, fütterte er mich aus der Hand heraus. Alle drei Hengste warfen mir dabei neidische aber keinesfalls bösartige Blicke zu- auch sie kannten diese Art der Demütigung sicher zur Genüge...
Mit wenigstens etwas im Magen wurden wir nun, freilaufend und nur von der Stimme des Trainers gelenkt, zurück zum Stall geleitet- wo neben dem Pferdeknecht und einem Landauer, vor den wir wohl eingeschirrt werden sollten, zu meiner Überraschung auch die Sattlerin wartete.

"Hallo Markus- sind Schlachtross und Brutus kurz verfügbar?"

"Die sollten jetzt hier im 'Vierer' eigentlich eine Trainingsausfahrt machen...- wie lange brauchst du sie denn?"

"Fünfzehn..., zwanzig Minuten maximal! Ich habe für Schlachtross sein gereinigtes Zuggeschirr dabei, seine bestellten Hufstiefel sind fertig und ich wollte von Brutus die Maße für das neue Kopfgeschirr abmessen... Wenn ich schon hier bin, kann ich das auch gleich noch bei Blacky und Lion machen- da müssen sie nicht rüber kommen! Ich fange mit Brutus an, da können die beiden schon eingeschirrt werden. Danach deine beiden anderen Hengste und zum Schluss euren Gast..."

"Gut...- Jens, gehst du ihr zur Hand?"

Der Pferdeknecht murmelte etwas unverständliches, schaute demonstrativ auf seine Uhr und begann Lion als rechtes Stangenpferd vor dem Landauer einzuschirren.

"Sorry Petra, ich würde gern noch ein wenig mit dir klönen...- aber ich habe gleich zwei gelbe Einsteller zu trainieren... Wir reden, wenn ich Feierabend habe..."

Mit diesem Versprechen winkte er ihr noch zu und verschwand im Stallbereich der Einsteller. Petra begann sich um Brutus zu kümmern, sie hatte das Modell, was ich schon aus ihrer Werkstatt kannte, mitgebracht und zu Ihrer Zufriedenheit schien es perfekt um den Kopf des Hengstes zu passen.

"Jens...- ich bin mit Brutus fertig und werde dieses Halfter für ihn gleich da lassen. Es passt ihm perfekt. Wenn du magst, kannst du ihn jetzt noch mit der alten Trense vorspannen. Er kann sie dann nach eurer Rückkehr aufgezogen bekommen... Ich nehme mir jetzt Blacky vor..."

"Ist gut...- wenn die anderen drei genau so schnell wieder bereit stehen soll es mir recht sein..."

In den vergangenen Tagen war mir bewusst geworden, solch unverhoffte Pausen waren selten und ich versuchte mich daher so gut wie es nur ging zu entspannen. Die Sattlerin hatte bisher keinerlei Blick auf mich geworfen, ich wurde von ihr bisher völlig ignoriert. Eingedenk ihrer Worte in der Sattlerei sah ich darin keine Unhöflichkeit...- hier war ich eines von im Augenblick vier Pferden und jede Vertraulichkeit hätte den Pferdeknecht nur misstrauisch werden lassen...
Dieser war noch mit dem Einschirren von Brutus beschäftigt- und einen Moment, in dem Jens uns beiden den Rücken zudrehte, zwinkerte sie mir zu. Ich interpretierte diese simple Geste von ihr als Zeichen, sie würde Markus bei dem von ihm erwähnten Telefonat ganz sicher nach mir fragen!
Oh, wie gut dieser Gedanke tat...- ich machte mir ganz sicher nichts vor, dazu kannte ich Petra zu gut. Wenn ich sehr viel Glück hätte... dann würde Markus ihr vielleicht von dem 'Übergriff' durch Jens berichten und dann würde Anja mich hier rausholen kommen...

'Idiot- das wird garantiert nicht geschehen...'

Auch wenn der Pferdetrainer mich fair behandelte- er würde ganz sicher keine Interna nach draußen durchsickern lassen! Zumal keine, welche die ohnehin schon kursierenden Gerüchteküche befeuern würde. Jens würde zudem einen Teufel tun und, so brutal und blöd er war, mich ganz sicher keine Sekunde allein mit Petra lassen!
Mein einziger momentaner Schutz war die für morgen geplante Ausfahrt der Baronin mit ihren Freundinnen, die sie schon während meiner 'Begutachtung' am ersten Tag hier erwähnt hatte. Sie würde sicher ihren Freundinnen nicht ein oder mehrere halbtot geprügelte 'Tiere' präsentieren wollen...

'Schon wieder falscher Denkansatz... Schlachtross...'

Wenn ihre Freundinnen genau so veranlagt waren wie die Baronin, dann wäre es denen ganz sicher egal, ob wir mit makellosen Körpern oder mit solchen, bei denen die Haut in Fetzen herab hing, vor der Kutsche unterwegs wären...
Brutus stand mittlerweile eingeschirrt rechts neben Blacky als Vorderpferd...- damit war mein Platz vor der Kutsche jetzt auch definiert: Stangenpferd links..., direkt mit dem Rücken vor dem Pferdeknecht! Mir tat mein Rücken schon jetzt leid...

'Schlachtross...- komm her zu mir..."

Nachdem ich bei Petra war, griff sie mir an das Halfter und führte mich zur Rückseite ihres Autos. Wie ich es mir gedacht hatte, der Pferdeknecht kam natürlich mit und ließ uns so keine Sekunde allein.

"Jens, löst du dem Hengst bitte die Fixierung der Vorderhand? Die Frau Baronin hat für ihn ja nach meinem Wissensstand festgelegt, er soll bis auf ihren Widerruf in seinem eigenen Zuggeschirr trainiert werden. So kann ich ihm euer Teil ohne Probleme abnehmen..."

Während der Pferdeknecht mir wohl vorher am liebsten meine Hinterhand zusammen gebunden hätte damit ich nicht auskeilen könne, kassierte er für seinen zaghaften Umgang von der Sattlerin einen bissigen Spruch...

"Der beißt nicht, Pferdeknecht- bei mir in der Sattlerei war er lammfromm!"

'Wusste meine Bekannte etwa schon Bescheid? Nein, eher nicht...- sie wäre sonst mit Jens ganz anders umgesprungen.'

Ihr herablassender Spruch war für mich aber ein Indiz über den Status, den Jens hier auf dem Hof besaß und brachte ihr einen bösen Blick ein. Er war, um in Pferdebegriffen es auszudrücken, der Omega in der Rangordnung und allein das gedeckt werden seines Handelns durch die Baroness im Tausch für sklavische Unterwerfung ließ ihn gefährlich werden...
Nachdem mir Petra in mein gewohntes Zuggeschirr geholfen hatte, wollte der Pferdeknecht sofort wieder meine Vorderhand fesseln, doch sie stoppte ihn mir der Ansage, es wäre für sie leichter, wenn ich mich mit meinen Händen an ihrem Wagen abstützte, damit sie mir meine neuen Hufstiefel überziehen könnte.

"Ich habe die Polsterung im Fußbereich ein paar Millimeter stärker ausgeführt... Er läuft bei euch hier ja ohne weitere Schutz seiner Füße und ihr wollt sicher nicht, dass er sich die Haut in den nächsten Tagen aufreibt und er deswegen ausfällt...
Schlachtross, greif ruhig mal in den Stiefel und überzeug dich selbst..."

Wow- die farblich meinem normal von mir getragenem Latexfell angepassten Stiefel waren etwas schwerer als meine derzeitigen, die sie mir ja auch gefertigt hatte, aber die Qualität und Verarbeitung waren unbeschreiblich. Ich fühlte die Übergänge der einzelnen Lederteile kaum, die Polsterung war exzellent- meine Füße würden es zu danken wissen, auch die Nähte spürte man nur, wenn man mit dem Finger direkt darüber fuhr. Die Sohle schien Gel unterlegt und ich spürte förmlich die Liebe und den Ehrgeiz von Petra, mir das Leben hier mit dieser, ihrer Arbeit ein wenig zu erleichtern.

"Huf!"

Gehorsam hob ich erst den einen, dann den anderen Fuß, während ich in diese Meisterwerke schlüpfen durfte. Von ihr dazu aufgefordert, drehte ich selbstständig je eine Runde in allen drei Gangarten den Weg an der Stallwand hoch und runter.
Was das Aussehen meiner neuen Hufe versprach, hielt der Tragekomfort- nichts drückte, sie lagen perfekt um die Füße und gaben mir den Halt auf dem Untergrund den ich benötigte, um hier meine Kraft auf denselben zu übertragen...
Ich wieherte vor Freude, nachdem ich wieder vor ihr zum Stehen gekommen war!

"Ich hoffe, dich nicht wieder in einigen Tagen erneut in der Sattlerei begrüßen zu müssen, weil es wieder einen 'Unfall' gegeben hat! Viel Spaß jetzt bei deinem Training...
Jens, ich bin fertig mit Schlachtross- du kannst ihn einschirren. Seine alten Stiefel nehme ich mit, das haben die Rittmeisterin und ich so vereinbart... Rechnung wie immer- aber da kümmert sie sich drum!"

Währen der Pferdeknecht mich auf meiner Position vor dem Landauer einschirrte, musste ich gegen den Drang ankämpfen ihn nicht lauthals auszulachen. Petra's 'Botschaft' wegen des 'Unfalls' an Jens war nicht zu überhören...

'Soll er doch nachher zu Mira laufen und sich darüber ausweinen..., da wird ihr es auch noch unter die Nase gerieben!'

Ich jubelte innerlich, als Jens uns mit einem Knallen lassen der Fahrpeitsche das Signal zum anziehen gab...

Den Stall hinter uns lassend, schlugen wir die Route ein, die ich gestern zu Beginn meines Tests mit der Baronin gelaufen bin. Ich rechnete fest, dank meines Verhaltens am Mittag, mit einer sofortigen harten Behandlung aus Schlägen und verbalen Demütigungen durch den Pferdeknecht, doch außer sauber gegebenen Kommandos der Zügel über die Trense in meinem Maul passierte nichts mit mir. Ich stemmte mich natürlich auch in die Zugstränge um keinerlei Anlass für gerechtfertigte Kritik zu geben- vielleicht filmte Jens ja jeden von uns und würde dies als Beleg für unsere 'Unwilligkeit' und 'Faulheit' gegen uns verwenden...
Im nächsten Moment war mir klar, dies war genau so unsinnig wie meine Gedanken vorher auf dem Hof. Wenn hier auf Rosengarten uns Gestütpferde jemand quälen wollte, dann bräuchte er im Nachhinein keinerlei Rechtfertigung dafür! Hier warst du als Pferd nicht Partner sondern Sportgerät mit dem man anstellen konnte was man wollte- so viel 'Wissen' über dieses Hofgut hatte man mir schon in mein Gehirn geprügelt...

"Lion- du faules Vieh! Willst du wohl anfangen zu ziehen! Wenn du zur Seite schauen würdest, könntest du sehen, wie vernünftiges Arbeiten vor der Kutsche auszusehen hat!"

Diesen mehr gefauchten als gesprochenen Worten vom Kutschbock folgte ohne eine Verzögerung das scharfe Knallen der Peitsche auf Lions Rücken- das unwillkürliche Wiehern, was mein Nachbar dabei abgab, brachte ihm etliche weitere Hiebe ein.

"Unnnd...-Trab! Bedanken könnt ihr euch bei eurem stinkend faulem Artgenossen für diese Einlage nachher in der Box..."

Die Schönheit der Umgebung, durch die uns Jens scheuchte, ging mir völlig ab- er befahl, wie von mir erwartete und befürchtet, nach wenigen Metern natürlich den Übergang in den Galopp und wir durften gefühlt einen, eineinhalb Kilometer uns auspowern. Ich schaute nur noch konzentriert auf die Beine von Blacky, der vor mir lief und für mich damit den Takt der meiner Schritte vorgab.
Ein kurzer Blick nach oben- der Weg führte schnurgerade durch den Wald. Jens gab uns hier keinerlei Chance, nach diesem Galopp ein wenig zu Atem zu kommen. Durch ihn wurde diese Gerade zu einem Spielplatz schneller Wechsel zwischen den Gangarten... Dressurschritt folgte überraschend aus dem Trab heraus, unmittelbar danach erneut Galopp, Schritt, Trab- bis der Weg an dem Platz heraus kam, wo mich 'Frau Baronin' dann über die Brücke schicken wollte!
Hier wendete der Pferdeknecht unser Gespann und ohne eine Pause folgte das gleiche Spiel den Weg zurück.
Noch immer war Jens sehr sparsam im Umgang mit der Fahrpeitsche- ich konnte mir keinerlei Reim darauf machen... In den vergangenen Tagen hatte er doch gezeigt, er war genau so sadistisch veranlagt wie seine 'geliebte Baroness', eine faire Würdigung unserer Leistung erwartete ich nicht von ihm. Und doch hatte er außer Lion keinen von uns bisher geschlagen...

"Schritt-Dressur!"

'Hoch das Bein... Links... Rechts... Links... Rechts...'- mein Denken war auf die saubere Ausführung meiner Schritte reduziert.

"Das sieht Scheiße aus! Wenn ihr so morgen mit der Frau Baronin so herumstolpert, dann lässt sie euch die gesamte nächste Woche so laufen...- bis ihr in euren Pferdeschädeln begriffen habt, wie das Gangbild auszusehen hat! Und...Schritt!"

Bevor wir 'Sauhaufen' zurück zum Stall gelenkt wurden, 'durften' wir nach dem Willen des Pferdeknechts während einer Runde im vollen Galopp um die Rennbahn 'über unsere Fehler' nachdenken- mit fliegendem Atem von uns allen kam neben dem Stall endlich das Haltesignal, wo Markus mit einem für uns bestimmten Eimer Wasser auf uns wartete...

'Endlich saufen...- obwohl ich als letzter an der Reihe war, sagte dies nichts über die von Markus vorgenommene Einstufung von uns Hengsten aus. Er hatte einfach mit Lion als Stangenpferd neben mir angefangen und war entgegen dem Uhrzeigersinn vorgegangen...
Unser Kutscher hielt sich in der Zeit sein Smartphone an sein Ohr und sprach mit einer Person...- garantiert 'berichtete' er seiner geliebten Baroness... Wie recht ich mit dieser, doch eher für mich selbst ironisch bestimmten, Vermutung lag, zeigte sich die nächste Minute.

"Herr Pferdetrainer- Baroness Mira möchte euch sprechen!"

Wir schauten alle interessiert zu Markus hinüber, dessen Gesicht immer düsterer wurde. Das könnte nur weitere Schinderei für uns bedeuten...

"Knecht! Du ziehst sofort unsere Stuten und Miu ihre Hufstiefel an und bringst sie rüber in die Reithalle- dazu an deren Halftern die Scheuklappen! Danach will ich von dir diese hier für die Hengste...- Moment, für Schlachtross sein altes Halfter!
Ich schirre hier die Hengste aus- du räumst dann den Landauer in die Remise und bringst ihn für die Ausfahrt der Frau Baronin auf Vordermann..."

Der Pferdetrainer brüllte Jens regelrecht zusammen- allein das Herausstreichen des Rangunterschiedes zwischen ihm und dem Pferdeknecht zeigte, wie sauer Markus wirklich war. Er hatte richtig Schwierigkeiten, nicht in das Telefon zu brüllen, als er die Rittmeisterin über die von Mira verfügte Anweisung in Kenntnis zu setzen, die Reithalle wäre den Rest des Abends für alles Einstellertraining gesperrt. Danach wandte er sich wieder uns Hengsten zu...
Noch bevor er uns auszuschirren begann, bekamen wir in der gleichen Reihenfolge wie beim Tränken von ihm hastig einen Fruchtriegel in unser Maul geschoben.

"Ihr alle werdet ihn sicher gebrauchen können...- ich weiß nicht, wie lange euch die Baroness noch trainieren möchte!"

Diese lapidare Aussage des Pferdetrainers ließ uns alle unbewusst zittern- das war Angst und sie war bei uns Pferden kollektiv...
Markus war mittlerweile bei mir angekommen- und im Unterschied zu den anderen hatte er für mich drei der richtig guten Fruchtriegel in seiner Hand!

"Ein kleiner Ausgleich für deine ausgefallene Fütterung heute Mittag..."

Er hatte es nicht vergessen...- und bekräftigte mit dieser einfachen Geste, er war gewillt, seinen Teil des gegebenen Versprechens mir gegenüber einzuhalten. Ich fühlte mich emotional umarmt! Markus strich mir über den Kopf und begann mich als ersten Hengst auszuschirren. Dabei wischte er wie zufällig über meine Augen, denn diese waren feucht und meine Sicht verschwamm...
Jens war zurück, während der Pferdetrainer mit Brutus das dritte Pferd geschafft hatte. Sofort bekam er die Anweisung von Markus, uns mit den Scheuklappen auszustatten!
Während Jens uns derart 'vorbereitet' einige Minuten später zu Mira in die Halle trieb, beschied er Lion, was uns jetzt erwartete, wäre seiner Leistung während der Ausfahrt geschuldet.

"Wie ihr mit ihm nachher in der Box verfahrt ist mir egal...- wenn ihr dann noch zu irgend etwas in der Lage sein solltet! Und Schlachtross... die Baroness war heute Mittag gnädig mit dir... doch sie vergisst nicht..."

Ich auch nicht...- hatte aber inzwischen richtig Schiss vor dem, was uns alle nun erwartete...


DRACHENLORD

Straftraining...- Reithalle


„Step! Step! Step!“

Mira's Stimme klang schneidend kalt und knallte wie ihre Gerte. Wir Pferde standen in einer Reihe, eines neben dem anderen und trainierten den „Dressurschritt“, wie Mira sich auszudrücken pflegte, da unsere Körperspannung „unter aller Sau“ sei und wir eine „Schande für das Gestüt“ wären.

'Der Rücken hatte kerzengerade zu sein, der Blick ist in 2 Meter Entfernung auf den Boden zu richten. Die Oberarme an die Flanken, die Unterarme waagerecht! Die Knie hoch bis die Oberschenkel parallel zu den Unterarmen sind. Dann nach unten treten und mit dem Vorderhuf zuerst aufsetzten!'- so lautete die Definition des Dressurschritts, die uns Mira gegeben hatte. Dass wir das in perfektem Gleichtakt auszuführen hatten verstand sich von selbst.
Das Klacken des Metronoms war uns nach den zweieinhalb Stunden hier schon in Fleisch und Blut übergegangen...

Als wäre all das noch nicht genug, hatte uns Mira Scheuklappen angelegt, so dass wir einander und sie nicht wirklich sehen konnten.
Sie schlich um uns herum und korrigierte auch noch die kleinste Abweichung mit ihrer Stahlgerte. Die Schläge wurden so geführt, dass sich jedes Mal ein roter Striemen bildete. Jeder und jede von uns hatte mit dieser Bekanntschaft machen müssen, da sie immer etwas zum Korrigieren fand.

Mir lief der Schweiß in die Augen und meine Beine brannten. Mira hatte mir, zusätzlich zu meinen neuen Hufstiefeln, Gewichte um die Fesseln gebunden...- 'um meine Muskulatur zu kräftigen!' wie sie gesagt hatte.
Obwohl ich dank diese Schinderei fast das Ende meiner Kräfte erreicht hatte, riss ich bei jedem Klacken des Metronoms das Bein hoch und stampfte wieder auf, dass die Einstreu in der Reithalle staubte.

KLATSCH!

Kommentarlos hatte Mira mir auf den unteren Rücken geschlagen. Ich zuckte kurz zusammen und spannte meine Rückenmuskulatur stärker an um mich wieder aufzurichten, da klatschte es neben mir.
Am Stöhnen des Pferdes erkannte ich, dass es dieses Mal Lion getroffen hatte. Doch obwohl ich ihn nicht ausstehen konnte, wollte keine Freude über seine Bestrafung aufkommen. Hier waren wir alle gleich und voll und ganz dem Sadismus Miras ausgeliefert.

Mira kam jetzt in mein Blickfeld und hielt das Metronom an. Sie bellte: „Und...Steh!“ Wir traten ein letztes Mal nach unten und standen steif wie die Zinnsoldaten. Mira schlich wieder um uns herum und keiner wagte sich zu entspannen oder tief Luft zu holen. Wehe wir standen nicht perfekt, ihre Gerte würde den kleinsten Fehler finden!
Von irgendwo hinter uns kam ihre Stimme:

"Wenn das alles ist, was ihr könnt, lasse ich euch trainieren bis euch das Wasser im Arsch kocht! Das ist kein Gespann edler Pferde, dass ist eine Rinderherde! Ihr Ackergäule!“

Sie kam wieder in mein Blickfeld und raunzte: „In Liegestütz und 50 saubere für das Gestüt!“

Sofort ließ ich mich gemeinsam mit den anderen in den Liegestütz fallen und wir begannen auf Befehl zu pumpen.

"Und...Pull! Und...Pull!“

Ihre Stimme dröhnte von obenan unseren Ohren. Dass sie mit diesem Befehl meinte, dass ich auf 'Und' nach unten zu gehen hatte und bei 'Pull' mich wieder hoch drücken musste war mir beim ersten Mal nicht klar gewesen, aber etliche Gertenhiebe später und nach einer Extrarunde die mit der Ansage eingeleitet wurde:

„...50 weitere, damit Schlachtross es auch endlich lernt!“,

hatte ich verstanden was sie von mir wollte. Und wehe unsere Körper waren nicht gerade wie ein Brett. Ihre Gerte würde uns unsere Weichheit schon austreiben und dabei einige kräftig rote Striemen auf unseren Ärschen hinterlassen...

Ich pumpte mit brennenden Armen im Takt ihrer Befehle und fragte mich wie viele denn noch kämen als plötzlich neben mir ein Geräusch zu hören war. Mit einem Schluchzen brach eines der Pferde zusammen und konnte sich, trotz sofortiger 'Motivation' Miras, nicht wieder hoch drücken.
Nach zwei oder drei kräftigen Hieben, die dem Pferd nur noch ein Wimmern entlockten ließ sie von ihrem Opfer ab und ich versuchte herauszufinden wer zusammengebrochen war. Ich wagte es nicht aufzublicken, doch da es von rechts gekommen war und meine direkte Nachbarin Steel es nicht war, blieben nur Blacky oder Miu übrig.

'Bitte Miu, halte durch...' dachte ich noch als Mira uns wieder auf die Beine befahl.

Beim Aufstehen blickte ich kurz nach rechts und sah Miu im Sägemehl liegen. Der Anblick seines verweinten Gesichts gab mir einen Stich ins Herz und mein Hass auf Mira wallte auf. Er war - für mich!- letzte Nacht wer weiß wie lang munter geblieben um mir Ruhe zu gönnen und zahlte jetzt den Preis dafür...

Mira stand vor uns und befahl Miu jetzt zu ihr zu kriechen. Als er zitternd vor ihr kniete stellte sie ihm ihren Stiefel auf den Rücken, verlagerte ihr Gewicht auf dieses Bein, so dass sich Mius Rücken durchbog und brüllte:

"Ihr seit ein so verweichlichter Haufen! Na wartet, bis zum Rennen habe ich euch in Form gebracht, dass ihr ein Gespann abgebt, auf das Rosengarten stolz sein kann!“

Sie stellte ihren Fuß wieder auf den Boden, gab Miu jetzt einen Tritt in die Flanke, der ihn aufstöhnen ließ und fuhr fort:

"Nicht mal 50 saubere Liegestütz schafft ihr! Ihr Weicheier! Entweder findet sich einer von euch bereit, die fehlenden 12 von diesem Fohlen hier zu übernehmen oder ich zähle sie mit meiner Gerte auf seinem Arsch mit, während ihr die Übung zu Ende bringt!“

Ich sah wie Miu zusammenzuckte und Tränen über seine Wange liefen. Wie in Trance machte ich einen Schritt nach vorn und blickte Mira direkt an, sagte aber nichts.

„Ah unser Held!“ höhnte sie. „Hast du Angst, dass ich den Arsch deines Lieblings so verstrieme, dass du heute nicht mehr ran kannst?“

Sie lachte laut auf und befahl mir:

"Los runter!“

Ich ließ mich in den Liegestütz fallen und sie sagte zu Miu:

"Willst du deinen Liebhaber nicht ein wenig motivieren? Nachdem Schlachtross deinen Arsch offensichtlich begehrenswert findet, kniest du dich jetzt so vor ihn, dass er das Objekt seiner Begierde direkt vor der Nase hat!“

Miu folgte ihrem Befehl und als er direkt vor mir kniete sah ich wie sein Körper zuckte. Offensichtlich konnte er ein Schluchzen nur mit Mühe zurück halten.
In mir stieg ein Wut auf, wie ich sie lange nicht mehr gespürt hatte. Dieses elende Weib zog ihre Lust daraus uns zu erniedrigen, zu quälen und zu demütigen. Wie gern hätte ich sie für das was sie uns antat zur Rechenschaft gezogen!

Und wieder begann dieses verhasste: „Und...Pull!“ Unten hatte ich die Nase im Dreck. Oben waren meine Augen keine 10 cm von Mius Rosette entfernt. Eins ums andere Mal stemmte ich mich, vor Wut und Hass bebend, hoch und war froh dass Mira nicht mein Gesicht sehen konnte, denn für das was sie da gesehen hätte hätte ich sicher Schläge bekommen.
Nach 12 sauberen Liegestütz, die ich ohne Korrekturschläge abbekommen zu haben absolviert hatte, befahl sie die anderen Pferde auf den Boden und wir mussten unsere Übung zu Ende bringen.

Als wir die Pumperei endlich hinter uns gebracht hatten ließ sie uns antreten und sagte:

„Das war miserabel! Morgen lasse ich euch wieder trainieren und wehe das schaut nicht besser aus! Jetzt noch fünf Runden austraben in der Halle und dann dürft ihr euch in der Box wieder besteigen, ihr notgeiles Pack!“

Wir liefen los und drehten unser Abschwitzunden. Mira nahm sich eine lange Longierpeitsche und machte sich daran uns zum motivieren. Ich achtete darauf, dass Miu, der hinter mir lief, Schritt halten konnte und hoffte er möge durchhalten, da er keuchte wie eine undichte Dampfmaschine.
Da knallte Miras Peitsche auf meine Schulterblätter, gefolgt von einem gebellten:

„Schlachtross schneller! Du brauchst dir deine Kraft nicht für deinen Liebling aufheben!“

Ich wollte nicht anziehen, da Miu nicht würde Schritt halten können und so nahm ich die nächsten zwei Hiebe in Kauf. Zum Glück stolperte Brutus und Mira verlegte ihre Aufmerksamkeit auf ihren eigenen Hengst, so dass ich die Runden ohne weitere Schläge zu Ende laufen konnte.
Als das Training endlich beendet war trieb uns Mira unter weiteren Hieben kommentarlos in die Box. Wir wurden weder getränkt, noch gefüttert oder gereinigt.
Lachend warf sie die schwere Schiebetür ins Schloss während wir uns ins Stroh fallen ließen und versuchten zu Atem zu kommen.
Miu drücke sich, wie um sich zu entschuldigen, an mich und ich nahm ihn fest in die Arme, glücklich darüber, dass Mira, in ihrem Eifer uns zu schinden, vergessen hatte uns wieder einzuschirren.
Da brach es aus Miu heraus und er schluchzte hemmungslos. Ich strich ihm über die Mähne und versuchte ihn zu beruhigen, doch sein Weinkrampf fand kein Ende. Nach einigen Minuten löste er sich von mir und rollte sich weinend im Stroh zusammen.
Da stand Lion auf und ging mit einem halbsteifen Schlauch in Richtung Miu. Ich schnaubte und als Lion mich ansah bedachte ich ihn mit einem Blick der ihm ganz klar sagte, dass es das Letzte auf dieser Welt wäre, was er täte, wenn er Miu auch nur anrührte!
Da wechselte er, wie zufällig, die Richtung und schlug sein Wasser in der Pissecke ab.

Kurz darauf kam Jens und beendete unser Freiheit indem er uns wieder einschirrte. Ich bekam auch eines der gestütseigenen Zuggeschirre verpasst, zur Feier des Tages wurden unsere Vorderhände auch wieder auf dem Rücken fixiert und zusätzlich mit einer Fessel um die Oberarme versehen. Dann schüttete er achtlos unsere Futterration in die Raufe und ließ uns allein.

DRACHENLORD ENDE

Wider Erwarten war die Nacht doch nicht so anstrengend wie nach dem Besuch von Jens zu erwarten gewesen war- Markus hatte noch eine Runde durch den Stall gedreht und bemerkt, wie wir uns 'erholen' sollten. Ohne zu zögern hatte er diesen Zustand geändert und uns die 'normale' Fixierung der Vorderhand an den Hüften angelegt. Dabei war seinem undeutlichen Gemurmel zu entnehmen, wir wären sicher nicht fit genug für eine anstehende Ausfahrt mit der Baronin wenn wir so die Nacht verbringen müssten- und mit dem Versprechen einer üppigeren Mahlzeit für den nächsten Morgen hatten wir endlich Ruhe gehabt.
Meine Gedanken kreisten noch eine Weile um das aufgeschnappte Gemurmel von Markus- war die Ankündigung von Mira vielleicht nur eine leere Drohung gewesen? Ich konnte es nur hoffen- und schlief an Miu gekuschelt endlich ein...
6. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 22.01.21 14:23

Bitte nicht wundern- aufgrund der Größe des Kapitels wurde dieses von mir geteilt und der andere Teil folgt im Laufe der Woche, so daß es regulär mit dem nächsten Tag dann ganz normal in einer Woche weitergeht.
Jetzt aber (die erste Hälfte) des nächsten Kapitels...



Tag 08, Sonntag- Woche eins (Part 1)



Der Pferdetrainer hielt sein Wort-wir wurden von ihm gesäubert und nachdem er unser Futter in die Raufe geschüttet hatte, streute er als 'Topping' noch mehrere handvoll Rosinen und Nüsse darüber. Damit wohl jeder von uns seinen Anteil davon bekam, überwachte er so wie gestern unser Frühstück- dieses Mal fraß zuerst Brutus als unser Leithengst, dann wurden Miu und ich an die Raufe gelassen und zum Schluss durften Lion und Blacky. Deren Blicke waren mir in diesem Moment egal- auch wenn sie eindeutig sagten, eine weitere Konfrontation würde unumgänglich stattfinden...
Nach dem Futter wurden von ihm die Führzügel in unsere Halfter eingehangen und Markus zog uns hinter sich her aus dem Stall in Richtung einer der Koppeln. Dort angekommen band er uns am Pfosten des Tores zur Koppel fest, öffnete dies einen Spalt und begann uns Hengste, mit Brutus als Leittier, einzeln auf diese zu führen und frei zu lassen. Blacky, Lion und Miu- als ich an der Reihe gewesen wäre, schloss der Pferdetrainer das Gatter, band mich los und zog mich mit einigen Worten der Aufforderung hinter sich her. Ich war jetzt knapp eine Woche hier auf Rosengarten und hatte gehofft, zumindest am heutigen Sonntag ein wenig Ruhe zu finden- aber ich als Pferd schien hier kein Anrecht auf etwas Erholung zu haben...

"Schlachtross- zieh nicht so ein Gesicht... Die Baroness war mit der von dir gebotenen Performance bei ihrem 'Training' gestern Abend nicht zufrieden- und allein ihre Vorliebe an Sonntagen früh auszuschlafen hat dich um ein Einzeltraining mit ihr gebracht. Ich habe dir etwas versprochen... und ich denke auch, dir ist es lieber, wenn ich mit dir trainiere...- die Rittmeisterin meint, dir würde es sicher nicht schaden..."

Markus war stehengeblieben und schaute mich direkt an:

"Sie war nach dem ersten Training mit dir sogar der Meinung, du wärst aufgrund der von dir bei ihr gezeigten Leistung überbewertet- im Gegensatz zu meiner Meinung über dich. Sie legt härtere Maßstäbe an wie du sicher schon gemerkt hast... Deine physische Leistung ist von ihr übrigens als sehr gut eingeschätzt worden- aber du bist ihr 'zu wenig Pferd'...
Was ihr als Ponyspace bezeichnet- das völlige Aufgeben des menschlichen Seins und das permanent Agieren als Pferd auch im Unterbewusstsein- dies ist der von der Baronin hier verlangte Standart. Ich kann diesem von ihr hier mit den Gestütpferden praktiziertem Konzept nicht wirklich widersprechen, denn es zeigt- richtig angewendet- durchaus vorzeigbare Ergebnisse...
Du musst daher hier so schnell wie nur irgend möglich lernen, dich bewusst in diesen Zustand zu versetzen- denn nur so wirst du die Zeit hier ohne bleibende Schäden überstehen können! Mira hat es auf dich abgesehen, aber das hast du ja schon mitbekommen. Glaube mir, wenn du als Pferd agierst- so wie ich es dir gerade erklärt habe- wirst du es leichter haben. Du schaffst es dann, die Anforderungen an dich besser zu ertragen...
Daher werden die Rittmeisterin und ich die nächste Woche bevorzugt mit dir Einheiten trainieren, die dir dabei helfen werden- Boden- und Zügelarbeit! Wenn wir dann der Meinung sind, du hast es verinnerlicht und reagierst instinktiv auf die Zügelkommandos, dann geht es kombiniert mit dem Leistungsaufbau bis zum Rennen weiter. Ich hoffe nur, die beiden Baroness funken uns da nicht allzu sehr dazwischen. Vor allen Schikanen kann ich dich nicht schützen..."

Seine Worte gaben mir zu denken, während ich wieder hinter ihm her trabte. War ich wirklich 'nur' ein- zugegebenermaßen gut durchtrainiertes- 'Freizeitpferd'? Ich legte tatsächlich sehr großen Wert auf meine Unabhängigkeit, meine Jockeys hatten mir diese aber als Hengst auch immer gelassen. Unabhängigkeit im Denken gegen Willigkeit und Leistungsbereitschaft...
Hier auf Rosengarten war alles anders- hier funktionierte die bisherige Partnerschaft zwischen Jockey und Pferd nicht. Hier galt totale Unterwerfung- und es war dieser Anspruch, der mir und vielen anderen Pferden dieses Gestüt zuwider machte...

Markus hatte mittlerweile mit mir das Dressurareal im Innenbereich der 1000-Meter Bahn erreicht. Diverse Pylonen und Stangen waren bereits als Hindernisse darauf vorbereitet und neben der Anlage stand ein Rennsulky bereit. Der Pferdetrainer führte mich in eine Ecke die frei von Hindernissen war und tauschte die Führzügel gegen eine Longierleine ein- ich sollte mich erst ein wenig warm laufen. Als Hilfsmittel hielt er sich aber eine Fahrpeitsche in seiner linken Hand- 'richtig' damit umgegangen würde er mir damit auch Schmerzen zufügen können...

"Versuch nicht auf meine einzelnen Kommandos zu hören- höre auf den Klang meiner Stimme. Nur wenn ich 'Runter!' sage, dann will ich sofort von dir zehn saubere Liegestütz sehen- dann hast du aber auch nicht zu meiner Zufriedenheit gearbeitet. Klar?"

Stumm nickte ich ihm zu- und mit einem 'Hü!' setzte ich mich in Bewegung. Die erste Runde Schritt, dann mehrere Runden Trab- und dann kam spätestens nach jeder weiteren halben Runde ein Richtungs- oder Gangartwechsel. Ich merkte sofort, mein Trainer legte weniger Wert auf Geschwindigkeit als auf eine saubere Ausführung seiner Kommandos. Trotzdem bekam ich einen leichten Hieb von ihm mit der Aufforderung nicht einzuschlafen.
Es dauerte auch nicht lange bis ich zum ersten Mal 'runter' durfte- ich merkte selbst, ich versuchte immer noch, erst die Anweisungen zu analysieren und dann bewusst zu reagieren... Nach der vierten Aufforderung von ihm versuchte ich es mit geschlossenen Augen und vom Gefühl her wurden die Abstände zwischen den Liegestützen länger.
Markus schien mich genau zu beobachten- irgendwann kam die Aufforderung an mich stehenzubleiben. Ich glaubte ein wenig Ärger schwang in seiner Stimme mit, doch zu meiner Überraschung legte er mir eine Augenbinde an- er meinte, damit würde ich wohl besser zurecht kommen. Mir gelang es nach einigen weiteren Runden mich fallen zu lassen und nach einer für mich unbestimmten Zeit reagierte ich tatsächlich nicht mehr auf die einzelnen Kommandos sondern wie gewünscht allein auf seine Stimme. Nach einigen Minuten schien mein Trainer auch zufrieden- ich durfte anhalten und bekam neben seinem Lob auch etwas zu trinken und zwei Handvoll Nüsse aus seinem Gürtelbeutel...

"Gut gemacht Schlachtross- du kannst doch wenn du es wirklich willst. Ich denke, wir lassen jetzt die Augenbinde weg, du kannst aber blind laufen, um wieder den Zustand von gerade eben zu erreichen. Wenn du dir dann sicher bist, versuche deine Augen einfach wieder zu öffnen...
Noch eine kleine Hilfe für dich- mir ist klar, die Liegestütze als 'Korrektur' reißen dich ziemlich sicher jedes Mal aus deinem 'Pferdesein'...- stimmt's?"

Da er mir die Augenbinde wieder abgenommen hatte und sich unsere Blicke begegneten, nickte ich langsam. Ich wusste nicht, worauf er mit dieser Frage hinaus wollte...

"Neben dem körperlichen Ausgleich zu dem überwiegend auf die Beinmuskulatur ausgerichteten Training für euch Pferde dienen sie auch als mentale Trainingshilfe. Ja, wir legen es damit an, euch aus dem Ponyspace zu holen- und ihr sollt so weit psychisch fit gemacht werden oder bereits sein, danach SOFORT wieder in denselben wechseln zu können. Du sollst nicht Pferd spielen, du bist hier auf Rosengarten ein Pferd- und die Rittmeisterin und ich werden dir helfen, dies möglichst schnell zu erlernen.
Eigentlich wollten wir schon vor drei Tagen damit systematisch beginnen- aber da hat Jens mit deiner Vergewaltigung dazwischen gefunkt und uns war es wichtiger, dich erst mental wieder aufzubauen..."

Mit diesen Worten legte er mir die langen Zügel an und wir begannen den zweiten Teil des Trainings. Erneut steigerte Markus die Abfolge seiner Kommandos schnell und obwohl ich es wirklich nicht darauf anlegte, war ich in den ersten paar Minuten wieder zwei Mal damit beschäftigt, die geforderten zehn Liegestütz ihm darzubieten. Vielleicht merkte Markus dadurch, er war es ein wenig zu schnell angegangen- mir kam es so vor, als würden die Abstände zwischen seinen Kommandos länger und so baute er mir die Brücke, über die ich es in dem von ihm angestrebten Zustand schaffte. Seine Zügelsignale wurden von Mal zu Mal feiner- trotz allem filterte ich sie mit geschlossenen Augen immer besser aus den mit meiner Bewegung verbundenen ruckeln in meinem Maul heraus. Den Übergang vom Langzügel zum Eingespannt werden und der darauffolgenden Arbeit mit dem Sulky im vorbereiteten Parcours bekam ich nur halb mit- ich war nur überrascht, wie schnell dieser Teil des Trainings vorüber war.
Der Pferdetrainer schaute mich zufrieden an.

"Schlachtross- ich denke, wir werden mindestens eine Einheit die nächste Woche so mit dir trainieren. Du hast es jetzt geschafft dich derart fallen zu lassen- ich bin mir sicher, auch meine Chefin wäre zufrieden mit dem, was du gezeigt hast. Wir haben noch zwanzig Minuten bis zum Ende der Einheit- du wirst jetzt einfach noch zwei Runden hier auf der Bahn im Schritt auslaufen, danach wirst du mit Brutus, Blacky und Lion zusammen an der Ausfahrt der Baronin als Zugpferd teilnehmen. Du läufst hinten links- sie wird dich erneut beobachten. Versuche dich wie jetzt in diesen Zustand zu versetzen und es dürfte zu ihrer Zufriedenheit ablaufen...
Nutze die Zeit jetzt während der beiden Runden und entspanne ein wenig..."

Mit dieser finalen Ansprache schickte Markus mich los und ich genoss jeden Schritt, den ich hier ohne gehetzt zu werden laufen durfte. Viel zu schnell war dieser Moment der Ruhe vorüber und der Pferdetrainer führte mich zur Koppel, wo Markus alle anderen Hengste abholte und gemeinsam mit mir zum Gestütshof zurück brachte, wo Jens neben der bereitgestellten Kutsche stand...

Der Pferdetrainer übergab uns alle außer Miu an Jens und verzog sich dann mit meinem einzigen wirklichen Freund hier in Richtung der Reithalle, während wir vom Pferdeknecht in der gleichen Anschirrung wie gestern vor dem Landauer unsere Plätze einnahmen. Ohne große Eile begann er mit Lion und mir als Stangenpferde, dann folgte Blacky und zum Schluss Brutus, der dieses Mal aber vor mir eingeschirrt wurde. Keinen Reim könnte ich mir aber auf das noch übrige Paar Ortscheide und die Ketten machen, die anscheinend überzählig waren.

"Glotz nicht so du Gaul!"

Dieser Anraunzer des Knechtes dämpfte meine Neugier- aber der befürchtete Schlag mit der Fahrpeitsche für mich blieb aus. Statt dessen ging Jens noch einmal mit einer Bürste über seine Stiefel und entfernte sogar danach mit einem Lappen den Staub von diesen. Er hübsche sich regelrecht auf- eine Weste und eine Schirmmütze gaben ihm ein regelrecht gediegenes Aussehen.
Mich erinnerte seine Aufmachung in gewisser Art an Filme, die auf Gutshöfen angesiedelt waren- dazu passte ganz sicher das Selbstverständnis der Besitzerin dieses Gestüts... Würde sie ansonsten nicht so großen Wert auf die Bezeichnung Baronin legen? Was das 'Lady' bei Bea für die Kunden an Distanz schuf- hier war es in das Extrem überzeichnet! Dieses ganze aristokratische Gehabe war so lächerlich in meinen Augen- bei Amalie hatte ich noch Respekt für die Leistung, dieses Hofgut fast aus dem Nichts aufgebaut zu haben, doch ihre Töchter? Außer ihrem Sadismus zu frönen hatten die ganz sicher nur sich auf Mama's Lorbeeren ausgeruht...

Es war nicht nur das in 'Hab Acht'-Stellung verfallen des Pferdeknechtes- Brutus vor mir schien es sogar einige Sekunden vor mir gefühlt zu haben. Auch ich straffte meine Haltung und so boten wir für die Baronin und deren Gäste bei ihrem Erscheinen den von ihr gewünschten Anblick. In ihrem Gefolge befanden sich drei weitere Damen- zwei von ihnen führten je einen in Latex und Lycra 'verpackten' Hengst mit sich. Beide 'Tiere' trugen die vom Hofgut hier vorgehaltenen Masken und waren zusätzlich mit blauen Armbändern ausgestattet. Die Baronin scherzte mit diesen beiden Gästen und ich vernahm die Vornamen dieser Pferdebesitzerinnen: Miriam und Katrin. Ich versuchte trotzdem, mich in meinen Ponyspace zu flüchten- was ging es mich an, wer die beiden waren und was sie miteinander besprachen...
Die dritte Dame war komplett in schwarzes Leder gekleidet, zog an einer Hundeleine eine Person hinter sich her die in Dienstmädchenkleidung der Kaiserzeit gesteckt worden war und zwei Picknickkörbe trug. Zu unserer Freude erteilte die Baronin dem Pferdeknecht die Anweisung, beide Pferde zusätzlich vor uns vier Hengsten noch einzuschirren- damit klärte sich für mich auch die Vorhaltung der von mir gesehenen Ketten und Ortscheide.

'Wenn die beiden Hengste nicht nur als Show mitlaufen sondern auch noch etwas ziehen, dann kann dies ein ruhiger Tag werden...'

Ich war mir sicher, meine drei Boxengefährten teilten diesen Gedanken. Währenddessen hatten die Damen wohl in der Kutsche Platz genommen und nachdem auch Jens offenbar auf dem Kutschbock saß und mit einem Zug an den Zügeln überprüft hatte, daß seine Kommando's auch bei uns ankamen, meldete er der Gesellschaft, wir wären bereit zur Ausfahrt.

'Der hat gut reden- er muss ja nicht laufen...'

Da der Landauer nur vier Plätze bot, würde das 'Dienstmädchen' wohl nebenher laufen dürfen- wenn die 'Gesellschaft' es nicht rennen sehen wollte, würden wir die Ausfahrt sicher im Schritt zurück legen dürfen. Das war zwar schlechter als ein Weidegang, aber nicht so anstrengend wie von Mira gescheucht zu werden...

"Vooor...wärts!"

Mira hatte es uns allen bei Ihrem Training gestern eingebläut, was hier bei diesem Kommando von uns erwartet wurde- im Gleichschritt zogen wir auf dem linken Huf beginnend an und ich starrte einfach nur auf die Schenkel von Brutus und hob meine Beine im gleichen Takt wie er. Derart im Gleichschritt lenkte uns Jens in Richtung der Rennbahn und von dort weiter in das dahinter befindliche Waldgelände...


Mira war unzufrieden- die Charity- Ausfahrt ihrer Mutter hatte sie der Möglichkeit beraubt, ihrem Hengst Brutus ein Training mit vollem Körpereinsatz abzuverlangen. Da auch Schlachtross in diesen 'Schwachsinn'- wie sie diesen Ausflug der Damen für sich selbst einstufte- involviert war, hatte sie sich aus lauter Frust ein wenig mit Kara vergnügt, aber selbst mit Peitscheneinsatz als Motivationshilfe war es nicht das gleiche gewesen... Markus hatte ihr leider Miu vor der Nase weggeschnappt und damit gedroht, wenn sie sein Training mit ihm 'sabotieren' würde, hätte er keine Hemmung, ihre kleinen Geheimnisse ihrer Mutter zu stecken- wie gern hätte sie ihn für diese Frechheit in ihrem privaten Spielzimmer auf Linie gebracht, aber das war ihr unmöglich. Der Pferdetrainer hatte ihr vor einiger Zeit sehr deutlich die möglichen Konsequenzen eines solchen Vorgehens gegen ihn vor Augen geführt...
Die Stute war leider nicht so leistungsfähig wie es sich die Baroness wünschte- wie gern hätte sie ihren Hengst bis zur Erschöpfung über ihren Hinderniskurs gehetzt. Ja- der Tag war ja noch nicht vorüber und ihre Idee, die sie gerade hatte, war wirklich gut... Sie würde Brutus UND Schlachtross nach ihrer Rückkehr auf der Bahn gegeneinander antreten lassen- bis einer von den beiden zusammenbrechen würde! Als Anreiz würde der Sieger morgen die Ration des Verlierers als Preis bekommen und sie würde es auch noch als Ausdauertraining der Rittmeisterin und dem Arsch von Pferdetrainer gegenüber verkaufen können- wenn es da überhaupt eine Beschwerde geben würde... Dieser Gedanke, der ihr schon unmittelbar nach dem ersten 'Test' von Schlachtross gekommen war, zauberte ihr ein Lächeln in das Gesicht und sie freute sich auf die Rückkehr ihrer Mutter...


Schlachtross freute sich den Hof zu sehen- die Ausfahrt war nicht wirklich anstrengend gewesen und da von Seiten der Baronin keine irgendgeartete Missbilligung seiner Arbeit erfolgt war, stand jetzt sicher Futter und eventuell danach ein Weidegang an. Mit seiner Arbeit im Gespann hatte er sich eingefügt, das 'neue' Zuggeschirr scheuerte nicht auf den Striemen, die Mira ihm vor einigen Tagen zugefügt hatte und die glücklicherweise am Verheilen waren. Nach dem Haltesignal der Baronin stiegen sie und ihre Gäste sich unterhaltend ab- aber keinerlei Dank von irgendjemand an die Pferde für ihre gezeigte Leistung, wie Schlachtross es von Bea's Gestüt her gewohnt war. Hier war Rosengarten und da liefen viele Dinge anders...
Einzig der Fakt, daß nicht Markus sondern Jens das Ausspannen erledigte, sorgte für ein Unbehagen. Blacky und Lion waren von diesem Schinder bereits außer Sicht gebracht worden und Schlachtross hoffte, seine gewonnene Auseinandersetzung mit Lion würde dafür sorgen, heute Nacht mit Miu Ruhe zu haben. Es war auch ein Signal an Blacky gewesen- lass mich in Ruhe, ich habe begriffen, wie die Regeln in der Box sind und ich werde sie auch gegen dich anwenden! Ob dies bei dem Rappen so auch angekommen war stand auf einem anderen Blatt...
'Dies war aber nicht der Weg in die Box...' realisierte Schlachtross, während er gemeinsam mit Brutus hinter dem Pferdeknecht hertrottete. Sein Unbehagen verwandelte sich in Angst, nachdem er erkannte, wo Jens sie hinführte und wer sie sicher dort am Ziel ihres Weges erwartete- die Hindernisbahn, wo Mira ihn vor einigen Tagen geschunden hatte und sie auch jetzt mit einem sardonischen Lächeln bei ihrem Eintreffen stand. Mit der ihr eigenen falschen Freundlichkeit übernahm sie von dem Knecht die Zügel der beiden Hengste; befahl ihm, Schlachtross und Brutus von ihren Geschirren und Hufstiefeln zu befreien und schickte ihn danach zurück, die Kutsche und alle anderen mit dem Ausflug ihrer Mutter noch anstehenden Arbeiten zu erledigen.
Wortlos betrachtete sie sinnierend die nackten Körper der beiden und verglich sie so nebeneinander stehend; ihr Hengst dunkler, größer...- ihr 'Gast' hier auf dem Gestüt; ein wenig kleiner, muskulöser und- dies musste sie bei aller Antipathie anerkennen- austrainierter. Im Geist ging sie noch einmal die Grundidee ihres Planes durch und fand keinen Fehler- es war ein Ausdauertraining auf ihrem Lieblingsparcours bei dem sie sich einfach zurücklehnen und ansehen würde, wie die beiden sich gegenseitig bis zur totalen Erschöpfung fertig machten...

"Brutus- steh!"

Mit diesem Kommando sorgte sie dafür, daß der Hengst an dem von ihr angedachten Startpunkt erstarrte und sie ihm die Zügel von dem Dauerhalfter entfernen konnte. Danach griff sie ihm einfach in sein Gesicht und drückte die Kiefer auseinander damit sie die Gummitrense ihm zwischen die Zähne schieben und danach befestigen konnte. Zum Abschluss verband sie ihm die Vorderhand mit Handschellen auf dem Rücken. Mit diesem Bild zufrieden blickte sie auf das vor ihrem Hengst liegende erste Hindernis- die Slalomstrecke wäre als Einstieg für ihn nicht zu schwierig. Einen kleinen Vorteil wollte sie ihm schon gönnen gegenüber dem ihr mehr als verhassten Vieh von Bea...
Ein Ruck des Zügels machte Schlachtross klar der Baroness zu folgen, auch wenn er ahnte, dies würde eine Art Test sein, dessen Sinn und der darin verborgene Sadismus ihm sich noch offenbaren würden. Mira führte ihn zu den Schrittsteinen, bereitete ihn in der gleichen Art und Weise wie Brutus vor und baute sich danach vor ihm auf.

"Ich sehe, du hast begriffen, es ist besser, meinen Wünschen zu folgen- und ich kann dir versichern, du fährst besser damit! Mich interessiert aber vor allem, wer von euch beiden die größere Ausdauer und den stärkeren Willen in Feld führen kann. Du bist ja nichts weiter als ein Gaul, der vielleicht nur dank eines Fahrfehlers seiner Jockey gegen meinen Hengst sich durchsetzen konnte. Beweise mir, daß es nicht so war- ich biete dir die Chance dazu! Ihr beide werdet solange gegeneinander laufen, bis der eine den anderen eingeholt hat. Du hast die Hindernisse dieser Trainingsstrecke bereits kennengelernt und sei versichert- sie wurde in Zusammenarbeit mit meiner Schwester entworfen um euch Pferde allseitig zu fordern... Gegenüber deinem ersten Test hier vor einigen Tagen gibt es ein paar kleine Änderungen im Ablauf.
Ihr beiden habt für jede Runde mehr Zeit als bei dem letzten Test- da wollte ich sehen, wie deine Schnellkraft auf kurzer Distanz ausgeprägt ist. Ich räume euch jetzt pro Runde vier Minuten ein- dies sollte dich aber nicht dazu verleiten zu bummeln. Mein Hengst Brutus ist gut und ausdauernd, er will dich einholen- sonst hat er ein Problem mit mir- und wenn ihr beide meine vorgegebene Rundenzeit überschreitet wird meine Peitsche als Motivation für euch zum Einsatz kommen..."

Ihre so mit einer Leichtigkeit dahergegangen Worte jagten mir einen Horrorschauer über den Rücken und ich merkte, wie sich wider meinem Willen am ganzen Körper eine Gänsehaut bildete. Mira blieb meine offensichtliche Angst nicht verborgen- sie schien diese regelrecht zu genießen- und unbewusst animierte ich sie damit zur Preisgabe weiterer Informationen, da sie sich in der überlegenen Position dieses Machtverhältnisses sonnen konnte.

"Ein kleiner Anreiz für dich könnte ja das Wissen um den Preis dieses Rennens sein..."

Bei diesen Worten schaute ich ihr direkt in ihr Gesicht, was mit dem Griff nach der Peitsche beantwortet wurde. Daher senkte ich sofort wieder den Blick und entgegen aller Erwartung strich sie mir über meinen Hinterkopf.

"Du bist ein schlauer Hengst- du hättest das Zeug zum Leithengst in der Box... Der Sieger bekommt morgen die Futterration des Verlierers- ist doch ein netter Anreiz. Du siehst, ich bin fair zu dir... Wenn du aber der Meinung sein solltest, am Start oder während der ersten Runden einfach stehen zu bleiben, dich von Brutus einholen zu lassen und im Tausch gegen etwas Hunger dir die Anstrengung dieses Trainings zu ersparen- dann hast du dich getäuscht! Mit so einer Handlung würdest du dich als Gast für eine Nacht in meinem Spielzimmer qualifizieren- und es wäre mir eine Ehre, dich darin zu begrüßen!"

Ihre Augen drückten in diesem Moment hemmungslosen Sadismus aus- und den unbedingten Wunsch mich in diesem ominösen Raum nach Herzenslust quälen zu können. Mir schossen mehrere Dutzend Fragen durch den Kopf, aber auf das Angebot, diesen Raum kennenzulernen würde ich unter allen Umständen verzichten wollen...

Ein Peitschenknallen neben mir riss mich aus meinen Gedanken- ich spürte durch Mira's Mordinstrument hochgewirbelten Sand an meiner rechten Fessel auftreffen und sprintete spontan los; nur um aus ihrer Reichweite zu kommen. Da kein Rückruf erfolgte, wagte ich einen Blick auf Brutus- auch er war losgerannt und zwängte seinen Körper durch den Slalomkurs, während ich beinahe neben den ersten Stein getreten wäre.

'Ging ja gerade noch einmal gut...'

Ich schalt mich innerlich, meine Konzentration auf eine Nebensächlichkeit wie meinen Gegner gelenkt zu haben. Gegner war gut- Brutus war jetzt mein Gegner, würde dies auch während des kommenden Rennens sein- er wäre aber niemals mein Feind!

'Der stand am Rand der Strecke und schaut interessiert zu, wie sich zwei 'Hengste' nach deinem Willen so gegenseitig fertig machen sollten, dass einer körperlich zusammenbricht...'

Mir war klar, der Ausgang dieses Rennens würde nicht körperlich entschieden- hier war Durchhaltewillen gefragt. Mein Wille zum Sieg gegen den von Brutus, bei ihm kam aber noch die inzwischen langjährige Angst dazu, von der Baroness wegen einer Niederlage gegen mich misshandelt zu werden... Ich würde von ihm keine Gnade und kein Mitleid in diesem Rennen erwarten dürfen!

Nach den ersten drei Runden, die jeder von uns ohne zusätzlichen Peitschenhieb hinter sich gebracht hatte, fehlte ich das erste Mal am Sprunghindernis und blieb mit meiner linken Hinterhand hängen. Der Einschlag im Mistbett und der damit verbundene Zeitverlust beim Aufstehen sorgten für einen kleinen Vorteil für Brutus, der an die 40 Meter Boden gut gemacht hatte bevor ich erneut auf die Beine kam und den ersten Peitschenhieb am Ende dieser Runde, der mir über den Rücken schlug und eine Sekunde die Luft zum Atmen nahm. Ein kleiner Trost war es, ich konnte in der folgenden Runde diesen Rückstand zur Hälfte egalisieren und ohne weiteren Peitscheneinsatz beenden. Nach Runde sieben lagen wir wieder gleichauf- hatten aber beide eine 'Motivation' von der Baroness erhalten.
Ich hatte zwar nicht wirklich Zeit darüber nachzudenken- fragte mich aber, wie oft Brutus in seiner Zeit hier auf Rosengarten bereits auf diese oder ähnlich gelagerte Art von Mira gequält worden war und wie er dies bisher durchgehalten hatte ohne darüber wahnsinnig zu werden. Ich hatte Mitleid mit ihm, dieses ging aber definitiv nicht soweit, ihn gewinnen zu lassen. Trotz meiner inzwischen brennenden Muskeln wollte ich gewinnen- mir war es egal, daß dies für meinen Gegner Hunger und Schmerz bedeuten würde. Wenn ich mich nach jetzt zwölf Runden so ausgelaugt fühlte- wie müsste es Brutus daher gehen? In den vergangenen beiden Runden hatte er je einen Peitschenhieb zu spüren bekommen- im Gegensatz zu mir- und ich hatte ein wenig zu ihm aufgeschlossen. Besiegt war er deswegen aber noch lange nicht und ich rechnete mit mindestens zwanzig weiteren Runden, die er allein mit purer Willenskraft durchhalten dürfte- selbst wenn seine Kraftreserven schon längst erschöpft wären.

Da sich mein Blick auf die vor mir liegenden Meter fokussiert hatte, entging mir, wie Brutus am Schreithindernis in einem der Reifen mit seinem Fuß hängenblieb und allein der dumpfe Ton seines Aufschlagens drang als fremdes Geräusch durch meinen inzwischen keuchenden Atem. Ich wagte mich nicht umzuschauen da ich nicht riskieren wollte, in der Slalomstrecke gegen einen der Stämme zu laufen und mir so selbst zusätzliche Schmerzen zuzufügen. Erst nachdem dieses Hindernis hinter mir lag, wagte ich einen suchenden Blick und erkannte zu meiner Freude- ich hatte durch seinen Sturz ein Drittel der Distanz zu Brutus aufgeschlossen! Dieser Fakt wirkte auf mich wie Doping, mein Gegner war noch nicht wieder richtig auf seinen Hufen und so konnte ich noch ein paar weitere Meter aufschließen, ehe Brutus wieder seinen Laufrythmus gefunden hatte. Der Baroness schien diese Entwicklung gar nicht zu gefallen- statt eines Peitschenhiebes hörte ich das zweimalige Auftreffen ihres Mordinstrumentes auf dem Rücken ihres Hengstes und ein Blick auf diesen zeigte zwei sich tiefrot verfärbende Striemen auf seiner dunklen Haut. Meine bisherigen Rennerfahrungen hatten mich gelehrt, nicht den Fehler zu begehen und alles zu versuchen, ihn jetzt einzuholen- dabei würde ich mich selbst nur auspowern und meine noch vorhandenen Kraftreserven verschwenden. Ich zwang mich mein derzeitiges Tempo zu halten- mit diesem lag ich zum Leidwesen von Mira noch unter den von ihr abverlangten vier Minuten pro Runde und bot ihr daher keine Gelegenheit, ihre Peitsche gegen mich anzuwenden. Diese Überlegung war bei näherer Betrachtung eine sehr dünne Hoffnung- da sie jederzeit entscheiden könnte mich zu schlagen- bot mir aber im Moment Trost. Auch glaubte ich, im Laufstil von Brutus eine leicht 'Unwucht' ausgemacht zu haben- hatte er sich bei seinem Sturz vorhin verletzt und begann zu hinken? Wenn dies der Fall sein sollte, wären meine Chancen schlagartig gestiegen; auch wenn ich wegen der Schmerzen, die mein Gegner erlitt, Mitleid mit ihm hatte. Wie groß müsste seine Angst vor der Baroness sein, dies eher in Kauf zu nehmen als sich geschlagen zu geben. Auf dem kurzen Teilstück, wo wir uns gegenseitig kurz taxieren und abschätzen könnten, wie es um den jeweils anderen steht, bestätigte sich meine Vermutung indirekt- der Gesichtsausdruck meines Gegners war angestrengt, aber in seinen Augen war der von ihm unterdrückte Schmerz bei jedem seiner Schritte deutlich zu sehen...


Markus drehte eine Runde um die Weide weil er sichergehen wollte, die beiden Hengste nicht übersehen zu haben, aber einzig Blacky, Lion und Miu befanden sich in dem umzäunten Areal. Weder Brutus noch Schlachtross waren zu sehen- auch in der Hengstbox, wo er vorhin per Zufall vorbeigelaufen war, waren die beiden nicht eingestellt. Seine Frage an Jens, wo sich die beiden befinden würden, waren mit einem abschlägigen Schulterzucken beantwortet worden. Beunruhigt rief er über sein Smartphone seine Vorgesetzte und Partnerin an, aber auch die Rittmeisterin wusste nichts über deren Verbleib. Langsam stieg in ihm die Befürchtung hoch, eine der Baroness' hatte sich die beiden gekrallt und trieb ihre sadistischen Spielchen mit Ihnen. Ein weiterer Anruf in der Klinik bei Natascha schloss aus, dass Augustine die vermissten Hengste in der Mangel hatte- blieb nur Mira als Grund des Verschwindens. Zutiefst beunruhigt überlegte der Pferdetrainer, wo die Baroness mit den beiden zu finden wäre- er hoffte nur, sie hätte sie nicht mit in ihr 'Spielzimmer' genommen und wäre auf der Anlage zugange. Ein weiterer Gang in Stall zeigte ihm, alle Kutschen und Sulkys befanden sich an ihrem Platz- damit war eine Ausfahrt der Baroness mit den Hengsten unwahrscheinlich...
Natürlich- wenn er mit seiner Überlegung richtig lag, müsste er sie auf der privaten Hindernisbahn der Baroness finden! Er hatte nach der ersten Schinderei von Schlachtross vergangenen Mittwoch einen Gesprächsfetzen aufgeschnappt, in dem Jens mit dem Wunsch der Baroness maulfeil hielt, den 'Neuen' bis zum Umfallen gegen ihren Hengst laufen zu lassen. Geistesgegenwärtig griff er nach einer großen Flasche Wasser- die Baroness würde sicher einen Teufel tun und ihren garantiert völlig erschöpften Opfern Flüssigkeit nach ihrer Schinderei zubilligen...

Schon bevor er der Innenraum des abgeschlossenen Areals betrat, hörte er das für Mira typische Geräusch ihrer Peitsche. Allein davon angeekelt schluckte er kurz und öffnete die Tür zum privaten Areal der Baroness.
Das sich ihm bietende Bild war so gesehen nicht neu für ihn- sein Sinn für Fairness begehrte aber jedes Mal gegen die Konstellation auf. Schlachtross hatte sich bis auf 20 Meter an Brutus herangearbeitet- Brutus lahmte deutlich und allein die Angst vor der Bestrafung, die seine Besitzerin ihm angedeihen lassen würde, hielt ihn aufrecht und vom Aufgeben ab. Auf beider Rücken zeichneten sich Striemen ihrer Peitsche ab; aber Schlachtross hatte deutlich weniger abbekommen, was den Pferdetrainer erstaunte. Er zwang sich ruhig neben die Baroness zu treten und eine halbe Runde sich diese Schinderei anzusehen, ehe er das Wort ergriff.

"Baroness haben einen unangekündigten Leistungstest angesetzt? Dies ist ungünstig, da diese beiden auf Wunsch euer Mutter morgen Holz für das Gestüt rücken sollten..."

Der Zeitpunkt der Ansprache war gut gewählt, denn Mira wurde dadurch abgelenkt als Schlachtross die beiden passierte und so um einen Hieb von ihr herumkam. Aber Markus hatte sich mit dieser Aussage weit herausgekehrt- die Baronin hatte zwar gewünscht, dass Schlachtross auch zu den notwendigen Arbeiten für das Gestüt eingespannt würde, aber sein von Markus hier angesprochener Einsatz war so direkt nicht mit ihr abgesprochen...

"Ich sehe, ihr lasst die beiden Pferde gegeneinander laufen- euer Hengst schlägt sich gut und führt..."

Mit kaum beherrschtem Gesicht blaffte die Baroness zurück: "Nein- dieser faule Gaul ist dabei zu verlieren! Das Rennen ist vorüber, wenn er von unserem 'Gast' eingeholt würde...- und das geschieht die nächsten Runden! Ich mag Bea's Scheißgaul nun wirklich nicht, aber ich muss zugeben, er hat mehr Ausdauer wie meiner und ich will, dass die Rittmeisterin und ihr das bis zum Rennen ändert! Sollte es euch nicht gelingen, hat dies Konsequenzen- vor allem für den Hengst, aber auch für euch..."

Markus war durchaus klar, worauf die Baroness anspielte... Um von diesem Thema wegzukommen, heuchelte er Interesse und fragte Mira, wieviele Runden die beiden bereits zurückgelegt hätten und was der Preis für den Sieger wäre. Ihre Antwort versetzte ihm einen neuen Stich- 26 Runden bei einer Vorgabe von vier Minuten. Diese Sadistin hatte die beiden bereits knapp zwei Stunden hier in dieser Hölle in ihren Klauen und die beiden standen immer noch. Der Pferdetrainer war sich sicher- wäre er hier als Tier unterwegs, die Baroness hätte ihn sicher schon totgeprügelt denn so eine Leistung hätte er selbst niemals aus seinem Körper herauspressen können. Das mit dem Futter wäre für ihn einfach zu regeln- er würde schon dafür sorgen, dass Brutus auch morgen etwas zwischen seine Zähne bekommen würde. Auch war ihm klar, wenn er Brutus in diesem Zustand zurück in die Hengstbox schaffen würde, wäre das eine Einladung an Blacky die Machtfrage zu stellen und ihn als Leithengst abzulösen...
Er hasste sich selbst dafür- aber es würde keinen anderen Weg geben. Mit erstaunlich ruhiger Stimme fragte er die Baroness, ob sie die Zeit hätte, im Anschluss auch noch Blacky und Lion auf die gleiche Art zu "prüfen"- was einen ungläubigen Blick von ihr zur Folge hatte. Mira war durchaus bewusst, Markus wollte mit diesem Angebot verhindern, daß sie Brutus für sein Versagen bestrafte- aber kaltschnäuzig ihr die beiden anderen Pferde anzubieten sprach eine Saite in ihr an- sie nickte wortlos und ging auf den Vorschlag ein, während sie Brutus einen weiteren Hieb verabreichte und der Pferdetrainer Jens anrief und ihm befahl, Lion und Blacky vorzubereiten und dann zum Parcours der Baroness zu bringen.


Schlachtross hatte jegliches Zeitgefühl verloren- wieviele Runden er bereits hinter Brutus hergehetzt war, hätte er beim besten Willen nicht sagen können. Einzig mit allen Sinnen auf den Hengst vor ihm konzentriert hatte er die Schläge von Mira irgendwie ausblenden können, die er regelmäßig in den letzten Runden von ihr verabreicht bekommen hatte. Einziger Trost dabei war- Brutus hatte mindestens doppelt so viele einstecken müssen. Sein Verstand hielt ihn mit dem Worten seines Stallknechtes aufrecht- einen weiteren Schlag würde er aushalten und wenn er den Hengst vor sich eingeholt hätte wäre es vorüber...
Schwebebalken, Slalomstrecke, Sprint, Sprunghindernis, Schreithindernis, Trittsteine- Runde um Runde hatte er sich an den Leithengst der Herde heran gekämpft, dessen Hinken inzwischen unübersehbar war und bei Schlachtross jene Kraftreserven freisetzten, die er brauchte um hier überhaupt weiterzumachen. Einzig die Hoffnung, ihm Schritt um Schritt seinen Vorsprung abzunehmen hatte ihn nach den drei Stürzen am Sprunghindernis immer wieder aufstehen lassen- seinem Gegner erging es doch genau so. Brutus hatte bereits vier Mal mit dem Mist hinter dem Hindernis Bekanntschaft gemacht und bei den Trittsteinen war er auch schon im Unterschied zu Schlachtross mehrfach abgerutscht- war die Furcht gegenüber Mira bei ihm derart ausgeprägt und was müsste sie in seiner Zeit hier mit ihm bereits angestellt haben, damit er so kämpfte... Schlachtross schob diese Gedanken mühsam beiseite- sie verursachten Grauen in seinem Kopf und er hoffte inständig, dies während seines Aufenthaltes niemals erfahren zu müssen. Er balancierte mühsam das Gleichgewicht haltend über den Schwebebalken während Brutus vor ihm bereits die Slalomstrecke erreicht hatte und versuchte, ohne großartig mit den Stämmen in Berührung zu kommen, sich da hindurch zu zwängen. Er war fast damit fertig, als Schlachtross den Beginn des Parcours erreichte- mit einem gezielten Anrempeln versetzte Brutus einen der Stämme in Bewegung, was sich dank der Ketten auf alle anderen Stämme übertrug. Er sah keine andere Möglichkeit, noch etwas dagegen zu tun, daß sein Gegner ihn die nächsten Meter einholte...


Markus und Mira beobachteten gemeinsam, wie die beiden Hengste mit ihren letzten Reserven immer noch sich dieses von der Baroness gewünschte Duell lieferten- daher entging ihnen natürlich nicht das Verhalten von Brutus. Mira war von ihrem Hengst dadurch in einer Zwickmühle gebracht; hätte der Pferdetrainer nicht neben ihr gestanden wäre es ihn sicher 'nicht aufgefallen'- so aber musste sie nach einem vernehmlichen Räuspern von Markus handeln. Im Prinzip war es ihr egal, welches der beiden Pferde ihre Peitsche spürte- irgendwie hatte sie sich aber darauf gefreut, Schlachtross erneut züchtigen zu können... Dank der Anwesenheit von Markus war dies aber nicht mehr möglich und Brutus hatte für sein Versagen ihre 'Motivation' mehr als verdient.

"Ich habe es auch gesehen- und werde es berücksichtigen..." war ihr Kommentar auf die wortlos von Markus vorgetragene Anmerkung mit einem Seitenblick.


Mehrfach von den sich bewegenden Stämmen hart getroffen fragte sich Schlachtross, wie er es geschafft hatte, auf seinen Beinen zu bleiben und nicht von diesen zu Boden gerissen zu werden. Vor ihm lag der Sprintabschnitt, den Brutus beendet hatte und mit einem Hechtsprung in den dahinter liegenden Mist krönte. 'Wenn ich jetzt bis an das Sprunghindernis komme, ehe er wieder auf die Hufe kommt- dann habe ich ihn...' Mit diesem Gedanken zwang er sich, wirklich alles aus sich herauszuholen was noch verfügbar war- wenn dies schief ginge, war er am Ende und es wäre egal, ob er dann totgeprügelt würde- Schlachtross konnte nicht mehr.
Was von ihm als unrund aussehender Trab dargeboten wurde war in seinem Empfinden der härteste Gallopp seines Pferdelebens- noch 15 Meter, Brutus war bereits dabei, sich auf ein Knie zu stemmen; 10 Meter, sein Gegner stand fast auf seinen Füßen und hörte wohl bereits sein Keuchen; drei Schritte, zwei, noch einer und Absprung...
Woher die Kraft für seinen Hechtsprung kam- er wusste es später nicht zu sagen- aber mit diesem riss er Brutus von den Füßen und brachte ihn zu Fall...


Mira war wütend über den Ausgang des Rennens, ließ es sich aber genauso wenig wie Markus anmerken- der dankbar war, diese sinnlose, sadistische Schinderei beendet zu sehen. Beide gingen zu den völlig verdreckten im Mist liegenden Hengsten und während Mira ihren Hengst mit einem geblafften "Auf" versuchte auf seine Hinterhand zum Stehen zu bekommen, griff Markus Schlachtross unter die Achseln, zog ihn auf seine Füße hoch und entfernte die in seinem Maul befindliche Trense. Ein dankbarer Blick für diese Geste von Schlachtross bestätigte ihn in seinem Handeln, ehe sich der Hengst wegdrehte und seinen Mageninhalt direkt in Richtung der Baroness von sich gab. Brutus fühlte sich davon offenbar animiert und auch aus ihm brach es heraus, was Mira dazu zwang zur Seite zu springen. Wie von selbst wollte sie zur Peitsche greifen, aber ihr Pferdetrainer fragte sie höflich, ob sie sich deswegen ihre Sachen beschmutzen wolle- was sie zum Innehalten brachte. Wortlos warf sie Markus die Schlüssel für die Handschellen zu, der diese zu sich befahl und den beiden Hengsten sie abnahm. Zuletzt entfernte er bei beiden die verdreckten Dauerhalfter und legte all dies neben dem Sprunghindernis ab.
Jens, der mittlerweile Blacky und Lion herbeigebracht hatte, bekam von ihm die Anweisung, den beiden den Hüftgurt abzunehmen, die Hufstiefel auszuziehen und die Handschellen anzulegen- er könne sich dies natürlich sparen, aber dann würde er nur zusätzliche Arbeit mit der Reinigung sich einhandeln. Die vier Halfter würde Markus morgen selbst kontrollieren- und wie die Konsequenzen aussehen würden, wenn er oder die Baroness unzufrieden wären könne er sich selbst ausrechnen...
Derart eingeschüchtert begann der Pferdeknecht mit der Vorbereitung der beiden Hengste für das nächste 'Rennen' und Markus hatte ein wenig Zeit gewonnen unter der Aufsicht von Mira sich um Schlachtross und Brutus zu kümmern.


Die Öffnung der Wasserflasche an seinen Zähnen spürend könnte es Schlachtross noch gar nicht fassen, im Beisein der Baroness von Markus noch vor ihrem Hengst versorgt zu werden. Selbst ein ungnädiger Blick von Mira hielt den Pferdetrainer nicht davon ab und mit der vorsorglichen Bemerkung, sich zuerst um den Sieger des Rennens kümmern zu wollen, erstickte er jede weitere Bemerkung.

"Langsam Schlachtross, langsam saufen- sonst kotzt du gleich alles wieder heraus..."

Die Worte von Markus verlangsamten das Schlucken nur wenig- daher entzog der Pferdetrainer ihm kurzerhand das Wasser und wartete bis Schlachtross, mit einem bösen Blick, sich voll auf ihn konzentriert hatte.

"Langsam- und lass etwas für Brutus übrig..."

Diese Worte sorgten für aufkommende Schuldgefühle bei Schlachtross- natürlich hatte sein Gegner auch Durst und er war drauf und dran gewesen ihm alles wegzusaufen. Er zwang sich daher, mit dem Wasser in seinem Mund den noch vorhandenen Restgeschmack des Erbrochenen wegzuspülen und spuckte den Rest dann aus. Teilnahmslos schauster er dann zu, wie Brutus von seiner Besitzerin ein wenig Wasser zugestanden wurde- gefolgt von dem Befehl, auf alle viere neben dem Hindernis abzuknien um seine Bestrafung für das 'unfaire Verhalten' an der Slalomstrecke zu empfangen.
Markus schüttete den Rest aus der Wasserflasche über Rücken und Gesäß von Brutus- vorgeblich um ihn ein wenig zu säubern und die Peitsche der Baroness nicht zu schmutzig werden zu lassen dank des an dem Hengst noch anhaftenden Mistes. Auf seine Frage an Brutus, ob dieser bereit für die Hiebe der Baroness sei, erfolgte nur ein müdes Kopfnicken und tief in seinem Innern wünschte er sich, dies wäre nur ein böser Traum, aus dem er irgendwann erwachen dürfte. Aber Mira hatte sich etwas besonderes einfallen lassen um ihre Stellung hier deutlich zu demonstrieren- das Glitzern in ihren Augen war überdeutlich zu sehen als sie Markus aufforderte, die Anzahl der Peitschenhiebe für ihren Leithengst festzulegen...

Wieviel sollte er ihm zumuten- wieviel würde Brutus noch aushalten können? Sein Vorschlag dürfte nicht zu niedrig sein, dann würde die Baroness nicht auf ihn eingehen; aber er wollte dem geschundenen Hengst auch nicht unnötig Schmerz zufügen lassen- 15 Hiebe sollten Mira zufriedenstellen. Er hoffte inständig, sie würde sofort darauf eingehen und er könnte danach die beiden Hengst aus ihrer Reichweite bringen, während sie sich mit den beiden anderen beschäftigte...
Nachdem er die Zahl genannt hatte, drückte die Baroness ihm ihre Peitsche in die Hand und er wusste, sie würde genau hinschauen wie intensiv er zuschlagen würde. Den Widerwillen gegen diese Handlung unter Kontrolle bringend, brachte Markus sich in Position, zielte und schlug zu.

Schlachtross hätte sich am liebsten weggedreht- aber er zwang sich regelrecht, jeden einzelnen Hieb anzusehen. Wenn er wegschauen würde- Mira registrierte dies garantiert und würde es bei passender Gelegenheit ihm heimzahlen. Die Peitschenhiebe von Markus tragen Brutus bevorzugt an jenen Stellen, die von den Hieben der Baroness bisher verschont geblieben waren und konzentrierten sich auf Gesäß und Oberschenkel- jeder einzelne sorgten für ein Aufbäumen und unterdrücktes schmerzverzerrtes Wiehern. Nach dem letzten Hieb schaffte es Brutus sogar noch, auf seine Beine zu kommen und nachdem die Baroness von Markus die Peitsche zurück erhalte hatte, durfte er die Anlage mit den beiden Hengsten verlassen...

Mit jedem Meter, den sie sich von Mira's persönlicher Parcoursstrecke entfernten, wurde das Zittern bei Schlachtross ausgeprägter. Von Markus, der ihre Geschirre und die Hufstiefel trug, aufgefordert, stützte er Brutus und mehr wankend als laufend schafften sie es bis in den Stall, wo im Waschraum beide Pferde vom Trainer mit warmen Wasser gesäubert wurden, ehe er ihnen die Striemen mit Desinfektionsmittel vorsichtig abtupfte und genauestens auf mögliche Risse in der Haut kontrollierte. Sicherheit stand für den Pferdetrainer jetzt ganz oben, denn er wollte nicht, daß auch nur ein Striemen wegen seiner Unachtsamkeit sich entzünden könnte. Erst als er mit seiner Arbeit selbst zufrieden war, befahl er den beiden Hengste im Waschraum zu verbleiben- ließ diesen sogar als Zeichen seines Vertrauens offen, während er ihre Abendrationen vorbereitete. Neben den üblichen Bestandteilen der üppig bemessenen Futtermenge mischte er zwei Handvoll Rosinen und Nüsse und zusätzlich ein paar Käsewürfel unter das Futter, die er seinen 'Tieren' in Futternäpfen wie den Einstellpferden reichte.
Die dankbaren Blicke der beiden beim Fressen und dem späteren Verbringen in die Hengstbox waren für ihn Lohn und Motivation hier weiter durchzuhalten und zu versuchen, die schlimmsten Schikanen der beiden Baroness irgendwie abzufedern...

7. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Darktail am 23.01.21 09:31

Hm Hufstiefel? OK, aber Irgendwie immer ohne schweife?
8. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 23.01.21 12:22

Ja- das ist (leider) eine 'Vorliebe' der Baronin... Sie ist da etwas 'puristisch' veranlagt- aber warte einfach den weiteren Verlauf der Story ab.
9. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 25.01.21 15:42

Wie versprochen- hier der zweite Teil des Sonntages der Woche 1...



Sonntag- Woche eins (Part 2)


Herrenhaus...- später Abend...


DRACHENLORD


Baronin Amalie:

Die Baronin, die Rittmeisterin und Mira saßen gemeinsam im großen Kaminzimmer des Herrenhauses. Es war ein langer Tag gewesen und sie wollten ihn bei einem guten Glas Wein ausklingen lassen. Da sagte die Rittmeisterin plötzlich:

„Was halten Frau Baronin von unserem neuen Hengst? Den Gelassenheits- und den Wesenstest hat er bestanden. Erfüllt das Pferd die Erwartungen, die Madame in es gesetzt haben?“

Die Baronin lies sich in ihren Sessel sinken, nahm einen Schluck Wein und sagte dann gedankenverloren:

"Schwierig, Frau Rittmeisterin, schwierig. Dieses Pferd stellt für mich eine echte Herausforderung dar. Seine Konstitution und sein Können sind tatsächlich über jeden Zweifel erhaben, da hat mir Bea nichts falsches vorgeschwärmt. Aber dass er so stolz,stur und eigensinnig ist hätte ich nicht gedacht.“

Sie seufzte und fuhr fort:

"Wobei auch stur eigentlich das falsche Wort ist. Er ist nicht bockig oder unwillig, es ist vielmehr so, dass er glaubt zu wissen was ich von ihm will und danach handelt. Selbst nach den Ausdauertests am Freitag- und wir haben ihn wirklich an den Rand des Zusammenbruchs getrieben- hat er dies versucht. Er reflektierte meine Befehle und handelte dann nach dem, was ihm als das sinnvollste erschien. Da ist noch kein Automatismus in seinen Handlungen, keine Reflexhaftigkeit. Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt, Frau Rittmeisterin?“

„Ja, Baronin. Ich denke wir liegen da auf einer Linie. Jeder Test, bei dem ich persönlich mit anwesend war, jede mit ihm bisher gearbeitete Einheit von Markus und mir bestätigt ihre Einschätzung. Ich hoffe Ihnen ist die Aussage nicht zu hart, aber meiner Meinung nach ist er noch zu viel Mensch und zu wenig Pferd. Selbst wenn beim Training alles wie geschmiert läuft spüre ich, dass tief in ihm drin etwas ist an das ich nicht heran komme. Ich kann immer nur seine Hülle manipulieren, aber an den Kern seines Selbst komme ich nicht ran. Selbst unter starkem Druck und hoher Beanspruchung hält er stand und öffnet sich nicht.“

Da mischte sich Mira ein:

"Mutter, gib mir das Pferd für ein paar Tage und ich verspreche dir, dass ich diese Auster geknackt bekomme. Jeder hat eine schwache Stelle an der man einen Keil ansetzten kann und voilà...- sein Innerstes liegt vor dir, bereit neu zusammengesetzt zu werden.“

„Mira halte dich bitte zurück. Dieser Hengst ist wie ein Diamant. Wenn du bei ihm einen Keil ansetzt, wie du es ausdrückst, wirst du ihn zerbrechen. So ein Wesen muss man langsam und vorsichtig schleifen um seine wahre Schönheit zum Glänzen zu bringen. Ich sehe viel Potential in ihm, doch bin ich mir nicht sicher wie ich es schaffen soll sein Vertrauen zur Gänze zu erhalten.“

Die Rittmeisterin setzte sich in ihrem Sessel auf und sagte:

"Frau Baronin. Ich glaube nicht, dass es Ihnen gelingt sein volles Vertrauen zu erlangen. Ich habe vorgestern Abend noch ein langes Telefongespräch mit seinem Jockey geführt und sie hat mir das bestätigt was wir auch schon erkannt haben. Er lässt sich trainieren und ausbilden und auf den ersten Blick funktioniert er so perfekt dass die meisten Beobachter neidisch auf sie, obschon dieses Pferdes, sind. Doch sie sagte auch, dass er ihr immer nur seinen Körper überlassen habe. Sein Geist und sein Selbst seien wie hinter einem Panzer verschlossen. Oder wie in einer Auster, wie Sie sich ausdrückten, Baroness Mira.“

Mira setzte ihr Weinglas energisch auf dem Tisch ab und sagte mir unterdrückter Wut in der Stimme:

"Meine Damen! Wir reden hier wie die Psychologen. Doch was wir uns klar machen müssen ist, dass wir immer noch ein Pferd vor uns haben. Wir sind hier ein Gestüt und keine Seelenklinik für neurotische Gäule. Entweder dieser Hengst passt sich uns an oder er muss mit der Konsequenz leben zerbrochen zu werden!"

„Mira“, fiel ihr die Baronin ins Wort. „Ich glaube du hast den Kern unserer Diskussion noch nicht ganz erfasst. Es geht nicht darum, dass dieser Hengst sich uns nicht anpasst. Wenn er entsprechend trainiert ist holen wir mit dem jeden Preis. Sei es beim Rennen oder in der Dressur. Er ist intelligent, willenstark, ausdauernd und hat richtig viel Kraft ohne das Aussehen eines Brauereigauls zu haben.
Diese Kombination findet man selten. Das was uns stört ist, dass er all das nicht für uns einsetzt sondern für sich. Wenn er einen Preis gewinnt freut er sich nicht weil sich sein Jockey oder sein Trainer freut sondern er freut sich über seine Leistung. Das meine ich mit Stolz! Und das ist es was ich ihm austreiben will. Er soll voll und ganz auf uns, die ihn trainieren, fokussiert sein. Sein höchstes und einziges Ziel soll unser Glück sein. Er soll und muss sich selbst für uns aufgeben.“

„Also müssen wir ihn doch brechen und neu zusammensetzten!“, führte Mira den Gedanken der Baronin weiter. „Seinen Stolz zerschlagen bis nichts mehr übrig ist und ihm dann ein neues Selbstbewusstsein von unseren Gnaden geben. Mutter, du weißt es gibt genügend Tricks und Kniffe jeden klein zu bekommen.“

Die Baronin seufzte und sagte:

"Mira, mir ist klar dass man jeden klein bekommt wenn man es darauf anlegt. Das will ich aber nicht! Bei diesem Hengst habe ich das Gefühl dass allein der Versuch gefährlich ist. Entweder wir schaffen es ihn zu brechen. Dann werden wir aber mit Sicherheit auch seinen Lebens- und Leistungswillen mit zerstören. Es wäre eine Schande dieses Potential zu vergeuden, denn für den Metzger ist er definitiv zu schade...- und er ist nicht unser Eigentum! Er ist hier ein Gast...
Oder, und das halte ich für noch gefährlicher, wir brechen ihn nicht vollständig. Es kann gut sein, dass er, wenn der Druck zu hoch ist und wir ihn unfair behandeln, nur noch durch Hass und Rachsucht uns gegenüber aufrecht gehalten wird. Durch seine Intelligenz kann er uns lange genug vorspielen dass er sich gefügt hätte und wenn der richtige Moment gekommen ist reißt er uns mit in den Untergang.
Ich habe weniger Angst vor einem Pferd das randaliert und seine Box zerlegt als vor einem, bei dem ich mir nicht sicher sein kann ob es nicht ständig taxiert wie es meinen Kopf mit seinem Huf treffen muss um mir den Schädel zu spalten.“

Da mischte sich die Rittmeisterin in das Gespräch ein:

"Wenn Frau Baronin es erlauben möchte ich etwas anmerken: Der Wunsch, dass das einzige Lebensziel des Pferdes das Glück von Frau Baronin ist, wird schwer zu erreichen sein. Vor allem bei ihm...
Jedes Lebewesen misst sich mit seinen Artgenossen und legt seinen Platz in der Rangfolge fest. Da machen unsere Pferde keine Ausnahme. Unsere Hengste kämpfen in ihrer Box regelmäßig darum wer der ranghöchste ist. Selbst Schlachtross hat dies mittlerweile begriffen und ist dabei, seinen Platz in der Hengstboxhierarchie zu erkämpfen. Auch beim Rennen taxieren sich die Pferde gegenseitig um zu sehen, wer zu schlagen ist. Aus diesem Grund ist es vollkommen natürlich, dass sich ein Pferd über einen Sieg im Rennen freut.“

„Rittmeisterin, all das ist mir bekannt,“ wandte die Baronin unwirsch ein. „Ob die Hengste in ihrer Box Rangkämpfe ausfechten, miteinander kuscheln oder sich jeden Abend gegenseitig besteigen ist mir egal. Der einzige Grund warum wir sie gemeinsam halten ist, dass wir schlechte Erfahrungen mit der Einzelhaltung gemacht haben. Ich denke ich muss Sie nicht daran erinnern, dass früher viele unserer Gestütpferde irgendwann neurotisch und verhaltensauffällig wurden. Das hat sich durch die gemeinsame Boxenhaltung stark gebessert.
Mir ist auch nicht wichtig, ob sich das Pferd nach einem Rennen oder der Dressur über sein Ergebnis freut, mir ist wichtig, dass der Grund für die Freude des Pferdes meine Freue ist. Ich bin ihr einziger Leitstern, der Grund für ihre Existenz. Aus meiner Hand erhalten sie nicht nur Futter und Lob oder auch ihre gerechte Strafe, sondern auch den Sinn in ihrem Leben. Ohne mich würden sie stumpf dahinexisteren und irgendwann als Seife oder in der Lasagne enden.“

Sie nahm ihr Weinglas, trank den letzten Schluck des schweren Rotweins und sagte:

„Mira, Rittmeisterin, ich danke euch für die offene Aussprache. Auch wenn ich mir noch nicht sicher bin wie wir mit Schlachtross weiter verfahren sollen wird sein Training wie gehabt weiter geführt. Er bleibt den Gestütpferden gleichgestellt- Rittmeisterin, holt, was sein Können und seine körperliche Leistungsfähigkeit betrifft, alles aus ihm raus was möglich ist. Ich will, dass er beim Turnier glänzt und das am besten in allen besprochenen Disziplinen. Die anderen Pferdebesitzer, die ihn schon kennen, sollen erstaunt sein auf was für ein Leistungsniveau er durch unser Training gehoben werden konnte und dass sein Potential bei Bea verschwendet war.
Mira, du hälst dich ihm gegenüber zurück. Trainiere ihn, bestrafe ihn- aber nur, wenn er dazu Anlass gibt. Ich möchte nicht, dass du, auf eigene Faust, an ihm herummanipulierst. Mir ist das Risiko irreparabler Schäden eindeutig zu hoch...
Meine Damen, ich wünsche Ihnen einen guten Abend und eine wohlverdiente Nachtruhe!“

Mit diesen Worten entlies die Baronin Mira und die Rittmeisterin, die beide austranken, der Baronin ebenfalls eine gute Nacht wünschten und das Kaminzimmer verließen...

DRACHENLORD ENDE


"Mira- bitte einen Moment noch..."

Die Baroness hörte die Worte ihrer Mutter und hasste sie schon jetzt, denn sie ahnte, es würde etwas mit dem 'Leihgaul' zu tun haben. Während die Rittmeisterin den Gang verschwand, drehte sie sich um, zwang sich zu einem neutralen Gesichtsausdruck und kehrte in das Kaminzimmer zurück, wo ihre Mutter wartete.

"Du ahnst sicher, warum ich dich zurück gerufen habe?"

Während Mira einen auf ahnungslos machte, suchte die Baronin nach Worten, die ihrer Tochter begreiflich machen könnten, ihr Hang zu einer harten Behandlung dieses 'Gastpferdes' wäre kontraproduktiv- und würde sich mit Sicherheit gegen die Interessen ihres Gestütes richten.

"Mir wurde berichtet, du hättest Schlachtross als Willkommen über deine private Hindernisbahn gescheucht und Jens hat ihn auf seine 'eigene' Art am Folgetag gezwungen, seinen Arsch für ihn hinzuhalten..."

Letztere Informationen war für die Baroness auch neu und nach Worten suchend für Ihre Rechtfertigung wollte sie zu einer Erwiderung ansetzen- aber ihre Mutter unterband dies mit einer Handbewegung.

"Ich weiß, die Bahn ist das von dir bevorzugte 'Willkommen' für neue Gestütpferde- SCHLACHTROSS IST ABER KEINES! Er ist geliehen- so wie ich es vorhin schon einmal gesagt habe- und wird nur mit unseren Pferden zusammen trainiert! HAST DU DAS BEGRIFFEN?"

Auf so einen Ausbruch ihrer Mutter war Mira nicht gefasst gewesen und so zog sie es in Moment vor defensiv zu agieren- dieser Scheißgaul machte tatsächlich nur Ärger...

"Mutter- er steht nach deinem Wunsch mit bei den Gestütpferden wie du es gerade selbst noch einmal bestätigt hast- also war es für mich natürlich, ihn auf meine Art in seinem Leistungswillen und auf seine Fitness zu überprüfen. Wenn er von der ersten Minute beides mit vollem Einsatz gezeigt hätte, wären meine Motivationshilfen auch nicht zur Anwendung gekommen..."

Ein etwas lahmer Versuch, die Verantwortung für die deutlich sichtbaren Striemen auf Schlachtross abzuwälzen- dies war Mutter und Tochter gemeinsam bewusst.

"Erzähl mir keinen Blödsinn- ich war dabei, wie dieser Hengst- OHNE SCHLÄGE!- aus sich heraus bis an seine körperliche Leistungsgrenze ging! Ich sage es dir hier und jetzt noch einmal in aller Deutlichkeit- ich habe seiner Besitzerin mein Wort gegeben, er würde hier zwar nach unseren Vorgaben trainiert, ABER ER WIRD NICHT MISSHANDELT! Unser Gestüt hat- vor allem dank dir und deiner Schwester- einen nicht besonders guten Ruf, der auf potentielle Kunden nicht gerade einladend wirkt. Du sollst dies alles irgendwann alles erben und fortführen- so wie du aber derzeit agierst, sehe ich dich nicht in der Position, dafür geeignet zu sein..."

Mira schluckte ob dieser offenen Drohung ihrer Mutter, sie als mögliche Nachfolgerin zu übergehen- hier war ihr Erbe in Gefahr!
Um ihre Mutter von diesem für sie heiklen Thema abzulenken erkundigte sie sich, wie die Baronin denn wissen könne, daß ihr 'Gast' von dem Pferdeknecht vergewaltigt worden wäre- Pferde könnten schließlich nicht sprechen...

"Wenn du die Hoffnung hegen solltest, daß Schlachtross aus seinen Agieren als Pferd gefallen wäre- da muss ich dich enttäuschen. Er hat laut Aussage unseres Pferdetrainers ihm nur über Körpersprache klarmachen können das etwas mit ihm angestellt wurde und da dein geliebter Pferdeknecht der letzte war, der mit ihm zu tun hatte, wurde er von Markus so lange bearbeitet, bis er gestand.
Mira- ich bin mir durchaus bewusst, du machst Schlachtross und seine Jockey für deine Niederlage in Felsenstein persönlich verantwortlich... Ich weiß auch, dass der Pferdeknecht dir regelrecht hörig ist und zudem zu blöd um eigenständig zu agieren. Wenn so eine Aktion, egal ob mit oder ohne deine Billigung, mir noch einmal zu Ohren kommt...- mache ich dich persönlich dafür verantwortlich! HAST DU MICH VERSTANDEN?"

Wie diese Verantwortlichkeit aussehen würde, hatte ihre Mutter ja schon klar formuliert; daher nickte Mira diesen Anschiss wortlos ab- verabschiedete sich und wunderte sich nur über die Tatsache, daß von der Baronin ihr heutiger 'Ausdauertest' mit keinem Wort Erwähnung gefunden hatte. Im Hinausgehen begriff sie, der Pferdetrainer hatte mit seinem Angebot, auch Lion und Blacky durch sie prüfen zu lassen ein kapitales Eigentor geschossen- er würde sich nicht wegen der Bevorzugung oder Benachteiligung beschweren können. Wenn doch- sie hatte alle außer Miu den gleichen Bedingungen unterworfen und der Junghengst war allein aufgrund des vorherigen Ausdauertrainings mit dem Pferdetrainer nicht durch sie geprüft worden. Mit der Gewissheit, diesen kleinen Sieg für sich verbuchen zu können, fiel es der Baroness leichter, sich mit dem gerade erlittenen Rückschlag zu arrangieren. Ihr würde schon ein Weg einfallen, es dem Schlachtvieh hier so schwer wie nur irgend möglich zu machen. Bis zum Rennen waren es noch einige Wochen...


Markus:

Völlig außer Atem war Markus sich bewusst- der vor ihm aufragende Längsbalken würde ihn zwingen, seine Flucht vor Mira's Peitsche in einem der flankierenden Gräben zu beenden und dann hätten sie ihn... Er hielt sich nur noch mit purer Willenskraft auf seinen Beinen; schwankte mehr als er lief und er schätzte sich so ein, sein Gleichgewicht dieses Mal nicht mehr halten zu können. Hinter sich wusste er seine Stuten und Hengste, denen die Baroness versprochen hatte, sie könnten ihre angestaute Wut an ihm abreagieren, wenn sie ihn eingeholt hätten und Mira mit ihm fertig wäre- trotzdem versuchte er das unvermeidliche herauszuzögern und stemmte sich auf die Bohle hoch. Ein paar Schritte und seine Befürchtung wurde Gewissheit- ein von ihm aus Schwäche falsch gesetzter Schritt brachte ihn aus dem Gleichgewicht und dank seiner auf dem Rücken gefesselten Hände fiel er ohne sich abfangen zu können in den seitlichen Graben. Ehe er wieder auf den Beinen war, hatten ihn die verfolgenden Pferde umstellt und Mira hob die Peitsche zum ersten Schlag...


Mit einem Schrei reagierte der Pferdetrainer auf die Berührung der Rittmeisterin- er war vor dem PC bei seiner Erstellung der Tagesbeurteilung der ihm anvertrauten Gestüts- und Einstellpferde wohl eingeschlafen und hatte einen üblen Alptraum erlebt. Seine Partnerin war wohl gerade von der Besprechung mit der Baronin und ihrer Tochter zurückgekommen und hatte ihm mit dem Wecken das Schlimmste ersparen können; er stand auf und umschlang sie für mehrere Minuten ohne ein Wort zu sagen. Erst als er sein Zittern soweit unter Kontrolle hatte, daß er damit umgehen konnte, schaute er seiner Partnerin in ihre Augen und fragte sie, wie das Gespräch verlaufen wäre. Ihre Aussagen bezüglich dem weiteren Vorgehen mit Schlachtross kommentierte er mit einem müden Kopfschütteln eher er sie fragte, ob sie seine Nachricht gelesen hätte...

"Markus- was ist los? Du hast vermutlich einen wirklich üblen Alptraum gehabt, bist völlig fertig und alles nur wegen einem uns zeitweise überlassenen Hengst- der sich zudem nur schwer an die hier herrschenden Regeln hält? Ich weiß, du hast, seit er hier ist, einen Narren an ihm gefressen- und auch ich respektiere seinen bisher gezeigten Leistungswillen... Du lässt das ganze doch sonst nicht so nah an dich heran!"

Mit glasigen Augen sah der Pferdetrainer sie an.

"Du hast meine Nachricht nicht gelesen..."

Sie nickte und dadurch bemüßigt fuhr Markus fort...

"Unsere über alles geliebte Baroness hat vorhin Brutus und Schlachtross bis zum körperlichen Zusammenbruch gegeneinander auf Ihrer persönlichen Bahn laufen lassen und das als Ausdauertraining mir gegenüber verkaufen wollen. Schlachtross ist hier, damit wir ihn für das anstehende Rennen trainieren und nicht, damit dieses verzogene Miststück ihn zu Tode hetzt und ihren Hengst noch dazu! Die beiden haben dank den Peitschenhieben der Baroness als Motivation an die dreißig Runden durchgehalten- Brutus lahmte regelrecht die letzten Runden- und die beiden waren von mir morgen für das Holzrücken eingeteilt als Kraftausdauertraining...
Aber weißt du, was mich wirklich belastet? Ich habe, damit Mira ihren Hengst aus lauter Wut über seine Niederlage gegen unseren Gast nicht klinikreif prügelt, ihr ohne Gewissensbisse Lion und Blacky angeboten, damit diese die beiden auf die gleiche Art fertigmachen könne... Ich kann bald nicht mehr... Ich bin Pferdetrainer und kein Sadist! Wenn ich mich nicht für all die hier untergebrachten Pets hier verantwortlich fühlen würde- ich wäre schon längst weg..."

Die Rittmeisterin zog ihren Partner wortlos an sich heran und hielt seine Hände fest in den ihren.

"Du weißt wie ich zu den Pferden stehe- und ich erinnere dich daran was deine Aufgaben hier sind! DU hast dafür zu sorgen, daß sie sich wie Pferde benehmen und auch wie solche behandelt werden! Sie sind Eigentum der Herrschaften hier- aber DEIN Job ist es, sie artgerecht zu trainieren UND damit auch vor den schlimmsten Quälereien zu schützen! Wenn es dafür notwendig ist, daß du um eines aus der Schusslinie zu bekommen, andere in diese schickst- dann hast du richtig gehandelt! Schlachtross ist ein ganz spezieller Fall- da muss ich dir recht geben. Es fällt mir schwer, ihn dank seiner gezeigten Leistung nicht zu mögen- aber er ist auch als Pferd ein Sturkopf. Wenn er nicht bald begreift, sich hier im richtigen Moment unterzuordnen- dann wird es früher oder später eine Machtprobe geben, die er nur verlieren kann...
Was ich dir verspreche- ich bin mittlerweile wirklich von seiner Leistungsbereitschaft überzeugt... und werde, solange ich dies bei ihm weiter erkenne, weder Peitsche noch andere Zwangsmittel bei ihm einsetzen! Das verspreche ich dir! Ich werde auch dafür sorgen, daß weder Mira noch ihr Schoßhündchen Jens ihm dauerhaft Schäden zufügen werden- das Gespräch vorhin bei der Baronin war in der Hinsicht sehr aufschlussreich...
Mira will- aus welchen Gründen auch immer- Schlachtross unbedingt brechen! Das waren ihre eigenen Worte... sie hat diesen Begriff zwei Mal direkt verwendet... Ihre Mutter hat sie dahingehend zwar eingebremst, aber sie wird es immer wieder versuchen. Wir müssen darauf vorbereitet sein...
Ich weiß, unser Gestüt hat weiß Gott nicht den besten Ruf unter den Pferden; aber wir werden für die Ergebnisse, die wir hier erzielen, immer noch hoch geachtet und ich- und auch du- sollten unsere Aufgabe darin sehen, dies auch weiter zu garantieren. Wir haben einen Hebel, mit dem wir arbeiten können- die Baronin hat Lady Bea versprochen, Schlachtross zum Rennen gesund und trainiert an Sie zu übergeben. Ihr Wort und der damit verbundene Ruf geht ihr über alles- lass uns damit arbeiten und wir werden es schaffen, dieses 'spezielle' Pferd zu schützen."

Ihr Blick,mit dem sie ihren Partner bedachte, unterstrichen die Ernsthaftigkeit ihrer Worte und beruhigten den Pferdetrainer. Er umarmte die Rittmeisterin und hauchte ein leises "Danke" in ihr Ohr während sein Blick dank einiger Tränen verschwamm...
10. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 29.01.21 11:11

So- Schlachtross hat die erste Woche auf Rosengarten hinter sich gebracht...- mit einigen 'Blessuren', aber dabei, sich seinen Platz in der Hierarchie der Hengste zu erkämpfen. Lasst euch dabei überraschen, wie sich die zweite Woche für ihn entwickelt...



Rosengarten Woche 2



Tag 09, Montag- Woche zwei



Hengstbox- morgens...


Schlachtross:

"Aufstehen- ihr Hengste..."

'Mannnomann, der Pferdetrainer klingt so wie ich mich fühle...- hat den Mira etwa auch gleich noch fertig gemacht?'

Bei genauerem Hinschauen könnte man diesen Eindruck wirklich gewinnen, Markus sah ehrlich nicht gut aus. Das traf bis auf Miu aber auch auf uns alle zu, ich hatte nicht mehr mitbekommen, wann Blacky und Lion in die Box zurück gebracht wurden...- und von wem. Ich glaubte mir sicher zu sein, selbst wenn Jens uns aus lauter Freude daran nacheinander missbraucht hätte, ich wäre nicht dabei aufgewacht...
Seine Stimme war trotzdem für uns das Signal für das Ende unserer Ruhephase- Brutus sowie meine beiden Feinde stemmten sich gemeinsam mit mir müde auf ihre Hufe.

"Miu, du wirst nachher bei der Rittmeisterin mithelfen, einen 'Grünen' in die Grundlagen des Parcoursfahren einzuweisen...
Lion und Blacky- ihr seid dem Pferdeknecht heute Vormittag zugeteilt. Kutschentraining mit zwei 'Gelben'... Ihr braucht nicht mit den Augen zu rollen..., oder wäre es euch lieber mit den Stuten zu tauschen? Steel darf zu Augustine zum Test und Kara wird zusammen mit einer 'roten' Stute zusammen von Mira trainiert werden... Na also!
Schlachtross, du bist mit Brutus den ganzen Tag bei mir- für euch beide geht es in den Wald... Ihr werdet Stämme ziehen als Kraftausdauertraining...
Und jetzt alle raus mit euch in den RoundPen- bis ich eure Morgenfütterung fertig habe!"

Der Pferdetrainer hielt es offenbar so, im Unterschied zu Jens uns die anstehenden Tagesaufgaben mitzuteilen- auch wenn sich dadurch an den zu erledigenden Arbeiten für uns nichts änderte. Wir hätten diese freiwillig oder mit Zwang zu erfüllen. Markus sah in uns 'Tieren' aber Partner, mit denen er arbeitete...
Allein mit seiner Stimme dirigierte er uns nach draußen und in den RoundPen, wo wir ohne Aufsicht durch ihn im Kreis laufen und damit unsere Muskeln lockern sollten. Da dies für mich neu war, gab er mir auf dem Weg dahin die kurze Anweisung, ich solle mich an Miu orientieren und es ihm einfach nachmachen.
So allein gelassen blieben wir von der Gangart im 'Schritt'- was nach dem gestrigen Abend schon mehr als genug Belastung für meine Oberschenkel darstellte. Blacky war, was seine jetzt gezeigte Leistung anging, mir in etwa ebenbürtig- unser Tempo war fast gleich, doch Lion schleppte sich neben Brutus mehr im Kreis als das beide gingen. Bei ihm sah der Rücken auch schlimmer aus als der von Blacky- somit war klar, wer von den beiden im Rennen unter Mira's Aufsicht Sieger und Verlierer war.
Nach einiger Zeit trieb uns der Pferdetrainer zurück in die Box- und hier wurden Blacky und ich von ihm mit der Bemerkung an die Futterraufe geführt, die von uns so 'geliebte' Baroness Mira hätte ihn angewiesen, uns beiden die Futterrationen der jeweiligen Verlierer zu geben.

"Blacky, Schlachtross- ihr könnt euch jetzt den Magen vollschlagen und damit euren Sieg von gestern feiern... Oder ihr lasst euren geschlagenen Hengsten etwas übrig und schickt sie damit nicht hungrig in diesen Tag hinaus..."

Derart angemahnt zeigte ich Brutus gegenüber eine angedeutete Geste der Unterwerfung und forderte ihn mit einer Kopfbewegung auf, sein Vorrecht als Leithengst wahrzunehmen und vor mir zu fressen. Blacky nahm dagegen sein Recht als Sieger gegenüber Lion wahr und schickte sich an, vor ihm zu fressen.

'Eigentlich schön blöd von mir, ich könnte mich jetzt satt fressen...'

Doch ich wollte bewusst nicht den Leithengst der Box bloßstellen und damit herausfordern. Zwei mich ablehnende Hengste in der Box waren genug... da wäre es töricht, mir einen neutral eingestellten, in der Rangordnung höher stehenden Hengst zum Feind zu machen. Meine Hoffnung bestand einzig darin, meine Geste würde von Brutus honoriert und er würde mir etwas übrig lassen...
Sein Schnauben und zurückweichen von der Raufe geschah eher als von mir erwartet- meine Geste war von ihm derart honoriert worden, daß er weniger als die Hälfte der doppelten, für mich angedachten, Portion gefressen hatte. Er hatte, trotz seines Zustandes!, mir mehr übrig gelassen...
Blacky fraß dagegen mehr als die ihm zustehende Hälfte- doch auch er gönnte Lion einen entsprechenden Anteil. Miu hatte am anderen Ende der Futterraufe seinen Anteil in der Zwischenzeit vertilgt und so war es wieder an Markus, Brutus und mich aus der Box zu führen, uns in dunkle Arbeitskombis aus festem Stoff zu stecken und uns vor einer Arbeitswagonette einzuschirren, auf deren Ladefläche neben einer Kiste, Ortscheiden und Ketten diverses, mir in seiner Funktion unbekanntes, Arbeitsgerät aufgeladen war.

"Vorwärts und nicht getrödelt...- ihr habt ein Soll zu erbringen!"

Mit dieser Ansage führte Markus uns im Schritt vom Hof- er hätte auch auf dem Wagen Platz nehmen können. Der Pferdeknecht hätte da sicher weniger Skrupel gehabt und wenn Mira uns unter ihrer Knute gehabt hätte, wären wir sicher mindestens im Trab bis an die Stelle, wo der Pferdetrainer uns nach einer Dreiviertelstunde halten ließ, gelaufen. Zum Glück war es im Unterschied zu gestern kühl und bewölkt, es sah sogar nach Regen aus...- damit würden wir nicht ganz so schnell schwitzen...
Die Waldschneise war breit genug, um hier mit einem Traktor entlang zu fahren und der Untergrund war dafür auch ausgelegt. Wir waren an mehreren Holzstapeln vorbei gekommen, ehe Markus uns ausschirrte und Brutus so an einem der Bäume fest machte, daß dieser sich hinsetzen und an den Stamm lehnen konnte. Der Leithengst hatte es auch nötig- sein Hinken war unübersehbar, doch der Pferdetrainer war mit keiner Geste darauf eingegangen. Einzig jetzt war Brutus wohl etwas zusätzliche Ruhe durch ihn gegönnt- denn Markus nahm mich mit dem Kommentar in die Mitte des Weges, er hätte mir gestern etwas versprochen und würde dies auch umsetzen.

"Schließ deine Augen und höre wie gestern Morgen einfach auf den Klang meiner Stimme...- Schritt!"

Den Waldweg hoch, Turn und wieder runter...- dabei aber immer darauf gefasst, nach links oder rechts ausbrechen zu müssen, Markus beließ es aber zum Großteil im Schritt und ich hatte das Gefühl, mich schneller als vor noch vierundzwanzig Stunden in den 'Ponyspace' flüchten zu können. Gegen Ende der ersten Hälfte meines Trainings legte es der Pferdetrainer zum ersten Mal sogar darauf an, mich gezielt aus diesem zu holen. Ohne Grund befahl er mir, die üblichen zehn Liegestütze zu leisten- natürlich war ich erst mal 'raus' und musste im Anschluss drei weitere Male runter, weil es mir schwer fiel, mich sofort erneut bewusst wieder in diesen Zustand zu begeben. Letztendlich gelang es mir, was Markus veranlasste, dieses Training mit mir zu beenden.

"Gut gemacht Schlachtross, das war ein guter Schritt vorwärts... Mach weiter so!"

Mit einem Fingerzeig beorderte er mich in die Richtung des Baumes, wo Brutus angebunden auf uns wartete. Während er begann, das Knie des Leithengstes zu massieren, erklärte er mir, was wir heute zu tun hätten...
Während ich seinen Worten lauschte, kam ich mir mehr und mehr fehl am Platz vor- ich sollte gemeinsam mit Brutus als 'Arbeitspferd' von Jens zugeschnittene Teile von Baumstämmen hier aus dem Unterholz zum Waldweg schleppen. Was hat das mit dem für mich hier angedachten Training für das Rennen zu tun? Ja klar, sicher, es wäre Kraft-Ausdauer-Training...
Auch der Hinweis des Pferdetrainers, die Rittmeisterin selbst hätte dies für mich heute angeordnet UND die dazu mögliche Alternative wäre am Nachmittag das Training unter Aufsicht der Baroness Mira gewesen stellte keinen Trost dar- das war nur Schinderei zugunsten von Rosengarten!

"Ich schirr euch jetzt ein- wie gesagt, ich gebe den Weg vor... ihr dürft- und müsst- aber selbst darauf achten, wo ihr hintretet..."

Nachdem der Pferdetrainer mit uns beiden fertig war, baute er aus einigen der auf der Wagonette mitgeführten Teilen in wenigen Minuten eine Konstruktion, die sehr an eine verkleinerte Form des Schlittens erinnerte, vor dem ich in der ersten Woche bei der 'Begutachtung' durch die Baronin mein 'Leistungsvermögen' zur Schau stellen durfte. Hier aber, das war mir sofort klar, wäre er eine Erleichterung für uns, da wir so die Stämme nicht komplett auf dem Waldboden schleifen müssten.
Mit einem "Vorwärts" schritt Markus uns voran- er schien genau zu wissen, wo wir hin sollten. In seinen Händen hielt er ein stangenartiges Werkzeug mit Haken und eine Axt, wir schleiften dafür den Schlitten und die Ketten zur Befestigung der Stämme hinter uns her...

"Das sieht doch gar nicht schlecht aus...- da hat Jens vernünftig gearbeitet..."

Mit diesen mehr an sich selbst gerichteten Worten ließ er uns anhalten. Vor uns lagen zugeschnittene Stammteile von geschätzten zwei Metern Länge und einem Durchmesser einer ausgestreckten Hand mit zugehörigem Unterarm. Vom Forstweg standen wir jetzt geschätzte achtzig bis einhundert Meter entfernt, hier lagen mindestens zehn Stücke und ein Blick von mir führte zu der Erkenntnis, wenn wir hier fertig wären, würde es nur noch weiter in den Wald hinein gehen...

"Vom Herumstehen erledigt sich die Arbeit nicht..."

Mit einigen Kommando's dirigierte der Pferdetrainer uns so, daß er mit dem 'Wendehaken'- so taufte ich das Werkzeug für mich selbst- den Stamm mit einem Ende mittels einer Drehbewegung auf den Schlitten hebelte und mit der Kette verzurrte. Dann begann unser Part...

'Sollen wir das etwa den ganzen Tag machen...?'- die Last hinter uns war definitiv nicht mit dem Ziehen von einem Sulky zu vergleichen! Brutus und ich lehnten uns nach vorn und stemmten uns in unsere Geschirre. Mit unseren Hufschuhen suchten wir Halt im Erdreich und kämpften uns Meter für Meter zurück zum Forstweg. Keine Ahnung, wie lang wir dafür benötigten...- aber Markus war mit uns unzufrieden.

"Strengt euch mehr an...- so werden wir nie fertig... Das muss schneller gehen... Passt auf- ich schlage euch den nächsten Stamm auf dem Schlitten an und bringe dann den Stamm hier in die richtige Position. Ihr müsst euch dann ein Stück allein den besten Weg hierher suchen- Brutus, du führst Schlachtross dabei! Verstanden?"

Mein Partner nickte lustlos und wir schleppten uns und und unser Arbeitsgerät zum nächsten Stamm. So gewannen wir etwas Zeit pro Durchgang, was Markus dazu brachte uns zu loben...- doch selbst wenn wir durch diese Anordnung des Pferdetrainers effizienter wurden, für Brutus war die Arbeit eine einzige Schinderei! Ich hatte damit auch zu kämpfen, nach dem vierten Stamm brannten meine Schenkel ob der ungewohnten Arbeit, doch bei meinem Nachbar neben mir sah ich mit jedem Seitenblick, wie er richtig abbaute. Mit seinem gesunden Bein stemmte er sich in den Boden, nur um danach einen halben Schritt nach vorn zu machen und sein Knie dabei nicht über Gebühr zu beanspruchen. Ich stellte mich auf diese Gangart ein, doch wechselte ich nach zwanzig Schritten immer wieder, damit ich mir ebenfalls nicht mit einseitiger Belastung eines der Kniegelenke ruinierte. Brutus hingegen hatte nicht diese Möglichkeit- ihm blieb nur die Wahl, sich auf die Art kaputt zu machen. Das schlimme für mich bestand darin, in seinem Gesicht zu sehen, wie sehr Brutus sich dieser Tatsache selbst bewusst war...

'Warum war Markus nur so blind? Oder war er herzlos genug, um nicht sehen zu wollen, wie sein Gestütpferd sich mit jedem Schleppvorgang mehr ruinierte?'

Ich verstand es nicht...- doch hier zeigte sich mir erneut eine Facette der kursierenden Gerüchte rund um Rosengarten. Es bedurfte keiner Schläge- allein die Angst vor einer Bestrafung trieb die Pferde hier zu Leistungen an, die jenseits aller Grenzen lag und diese eher früher als später verschliss...
Wir hatten inzwischen fünfzehn Stämme zum Weg gezerrt...- die letzten drei davon in einsetzendem Regen, der immer stärker wurde. Unser 'Trainer' schien endlich ein Einsehen zu haben und verkündete, es sei Zeit für unsere Mittagspause.

"Ihr habt euch gut geschlagen... Kommt, ich schirr euch aus und lass euch in Ruhe fressen. Lasst uns ein wenig im Wald verschwinden..."

Er entnahm der Kiste zwei Kunststoffschüsseln und führte uns zurück in den Wald. In der Nähe des vermutlich nächsten Stammes für uns schirrte er uns aus, löste sogar unsere Vorderhand von den Harnessen und band uns nur mit den Führleinen so an einen Baum, daß von diesen genügend Länge übrig blieb damit wir uns sitzend an den Stamm lehnen konnten. Markus drückte uns die Schüsseln in die Hand, meinte noch, wir sollten es uns schmecken lassen und drückte sein Bedauern darüber aus, er hätte keine Löffel für uns organisieren können.
Egal, was ich vorhin über ihn gedacht hatte- er war hier auf Rosengarten uns 'Pferden' noch am meisten zugetan. Daher begriff ich sein beharrliches Ignorieren des Zustandes von Brutus um so weniger...


DRACHENLORD

...Als wir unser Futter verzehrt hatten, bevor es der Regen in einem ekelhaften Brei verwandeln konnte, schauten wir uns an und schwiegen. Markus hatte sich weit genug zurück gezogen und war nicht zu sehen...
Ich fasste mir ein Herz und sagte leise:

„Brutus!“

Er schaute mich groß an und schüttelte mit dem Kopf. Ich sprach ihn ein weiteres Mal vorsichtig an:

„Brutus, ich muss dir was sagen.“

Er schüttelte wieder nur den Kopf und ich sah wie es in ihm kämpfte. Er brachte nur ein: „No talking. Punishment!“, heraus.

Ich stutzte.

'Warum antwortet er mir auf Englisch?'- dachte ich mir. Da fiel mir ein, dass Brutus vielleicht gar kein Deutsch verstand. Das könnte der Grund dafür sein, dass er auf unübliche Kommandos manchmal verspätet reagierte. Ich versuchte es daher auf Englisch:

„Brutus, do you understand german very well?“

Er schaute mich groß an und schüttelte den Kopf.

„Would you like to talk to me in English?“

„No talking. Punishment!“

Er wiederholte ängstlich diesen 'Standartsatz'...- doch ich flüsterte ihm zu:

„Brutus- it´s raining and we are alone... Markus will not hear us- no one will hear us. I just wanted to tell you one thing: I'm not going to fight you! I have no aim becoming the prime stallion in our stable.“

Er schaute mich jetzt mit noch größeren Augen an und fragte mich:

„Why? You are stronger than me- you could be the new prime stallion!"

„I will not stay here very long. I will leave in a couple of weeks...- after the race weekend. So why fighting you?"

Brutus schüttelte seinen Kopf...

"Augustine teils us another story..."

Ich realisierte den Inhalt dieses von ihm geflüsterten Satzes nicht wirklich, da ich glaubte, das Knacken eines Astes bedeutete Markus wäre auf dem Weg zu uns. Daher setzte ich nach einer Pause des Lauschens meinen unterbrochenen Gedanken fort:

"We are compareable in our strength so it is very reasonable that we hurt each other badly when we fight. Then Blacky or Lion would become the prime stallion.“

„That would be bad! They are mean and cruel,“ wandte er empört ein.

„That's exactly my point. I will fight them if they try to fuck or dominante me but not you.“

„But to show my position I have to fuck you too,“ antwortete er.

„Yes I know, but try to do it gentle, not like Blacky's Style... with Miu!

„You like getting fucked?“, fragte er sichtlich erstaunt.

„Not really, but I don't mind any more.“

Wir schwiegen uns wieder an und der Regen prasselte immer stärker. Einerseits war es nicht gerade angenehm im Regen zu stehen, doch die Anzüge schützten uns bedingt vor Auskühlung und so lange es regnete mussten wir nicht arbeiten. Wir setzten uns unter die große Fichte, an der wir angebunden waren und kuschelten uns eng aneinander.
Ich spürte wie Brutus seinen Kopf auf meine Schulter legte und seufzte.

„You are very lonely, aren't you“, flüsterte ich...

DRACHENLORD ENDE


Nach einiger Zeit hörte der Regen auf- und damit war auch unsere Pause zu Ende. Markus rief uns bereits, doch Brutus hatte Schwierigkeiten auf seine Hufe zu kommen.

'Das war nicht nur dem gestrigen Tag geschuldet..., Brutus hatte schon den ganzen Vormittag mit seinem Knie gekämpft und hielt sich wie gestern bei Mira auf ihrer Bahn allein noch durch seinen Willen aufrecht.
Der kann nicht mehr, der ist einfach nur fertig! Brutus wird das hier nicht mehr lange ohne Zusammenbruch durchhalten und dann wird sich Augustine mit ihm beschäftigen... Wer hält dann Blacky und Lion zurück?'

Meine Gedanken rasten, während der Pferdetrainer uns beide los band und für unsere Arbeit erneut vor die Ortscheide führte. Ich blieb einfach stehen...

"Los Schlachtross...- zick hier nicht herum! Die Pause ist vorbei..."

Es geschah für mich selbst eher instinktiv..., doch ich schüttelte meinen Kopf und bockte. Von meiner Widerspenstigkeit selbst überrascht, schaute ich Markus an- ich hatte von Rosengarten die Schnauze so voll... Aber hier ging es nicht um mich, hier ging es um Brutus!

"Herr Pferdetrainer..."- sogar jetzt hielt ich die geforderte Form der Höflichkeit ein- " Brutus kann nicht mehr! Ich weiß nicht, was in der Vergangenheit hier mit ihm angestellt wurde, doch er lahmt! Dazu gestern das Rennen und die Schläge... Er ist nicht in der Lage jetzt noch weiter zu arbeiten- und das können sie doch nicht verleugnen! Oder sind sie so blind? Doch vielleicht sind sie auch, trotz ihrer Worte für mich, so wie fast alle hier auf dem Hofgut...
Ich bitte nicht für mich- obwohl ich, seit ich hier bin, den Wunsch habe, dies sei alles nur ein böser Traum und ich dürfte endlich aufwachen!"

Der Pferdetrainer glaubte sich verhört zu haben...

"Was zur Hölle..."

Markus war richtig sauer über meinen Verstoß gegen die eiserne Regel für uns Pferde...- seine Augen spiegelten die Wut auf mich darüber unverfälscht wider! Dann brach es aus ihm heraus:

"Hältst du dich für Mister Ed? Glaubst du Schlauberger vielleicht, ich wüsste dies alles nicht selbst?"- brüllte er mich an. "Du bist gerade mal eine Woche hier... und maßt dir an, mir Unkenntnis über das, was in dieser Hölle vorgeht, vorzuwerfen? Du... bist so ein selbstgerechtes Arschloch! Sei einfach dankbar über die Tatsache, daß du mit Anja als deiner Jockey so einen Himmel auf Erden als Pferd hast... Komm her und steh still!"

Ich wagte nicht auszuweichen...- obwohl ich sah, wie er mit seiner Hand ausholte und seine Backpfeife mit voller Wucht auf meiner Wange einschlug. In einer fließenden Bewegung mit der Rückhand fing ich noch eine auf der anderen Seite- dem Pferdetrainer war es dabei egal, ob er sich dabei an meinem Halfter selbst weh tat...
Sein Gesicht schob sich so nah wie nur irgend möglich vor meines, ehe er seine Fassung wieder gewann und nun sehr leise mit mir weiter sprach...

"Du hast keine Ahnung... Du kannst nicht wissen, was für Alpträume mir die Behandlung von euch Pferden durch die Baroness' verursachen! Ihr erträgt den Schmerz direkt- ich dagegen wieder und wieder in meinen Träumen und Gedanken...- ihr müsst ihn einfach nur ertragen... ich stehe zwischen euch und den Baroness und muss von Zeit zu Zeit, wie gestern... nach diesem 'Rennen' zwischen dir und Brutus, darüber entscheiden, wie und in welchem Umfang ihr gequält werdet...
Warum glaubst du eigentlich, habe ich gestern Blacky und Lion der gleichen Behandlung durch Mira dargeboten? So, wie ihr gestern ausgesehen habt, hätten die beiden in der Box die Machtfrage gestellt und einer von den beiden wäre jetzt Leithengst und ihr mit Sicherheit bei Augustine in der Klinik! Wäre dir das lieber!?"

Ich schüttelte stumm den Kopf...

"Zu solchen Entscheidungen bin ich, seit ich hier auf dem Hofgut arbeite, gezwungen! Ich habe keine Ahnung, wie lange ich das noch durchhalte... Als Brutus hier neu auf den Hof kam und durch Mira sein Widerstand Stück für Stück gebrochen wurde... ich hätte am liebsten alles hingeschmissen! Aber ich habe die Verantwortung für euch Pferde...ich kann euch doch nicht im Stich lassen!
Du bist nur bis zum Rennen hier... aber alle anderen hier müssen das auch danach weiter ertragen...
Und mich bindet auch die Loyalität zur Baronin hier an das Hofgut..."

Der Pferdetrainer schien sich gefangen zu haben...

"Soweit ich unterrichtet bin, bist du aus dem gleichen Motiv heraus für die Spielschulden von Lady Bea hier nach Rosengarten gegangen... Die Frau Baronin hat in der Vergangenheit in einer sehr schwierigen Situation für mich bedingungslos zu mir gestanden..."

Markus brach im Satz ab und schwieg. Er wollte, das war spürbar, nicht weiter darüber sprechen... Statt dessen nahm er erneut den Faden auf und konfrontierte mich mit dem, was für mich unmittelbar von Wichtigkeit war!

"Was du definitiv noch nicht begriffen hast- wärst du wirklich ein Pferd, dann würde dich Brutus nur insofern interessieren, ob du seinen Platz als Leithengst, mit all den damit verbundenen Vorteilen für dich, erobern könntest! Keines der anderen würde dir helfen, wenn du am Boden liegst...- du wärst das Futter für die Raubtiere und damit Garant für deren momentanes Überleben. Du brauchst mir jetzt nicht mit Miu zu kommen- er hätte durchaus das Potential, um zumindest Lion auf den Platz des Omega zu verweisen... Aber der ist immer noch genau so wie du- zu weich um hier auf Dauer zu bestehen..."

Dies ließ er für mich so stehen um das Thema auf unsere Arbeit hier zu wechseln.

"Brutus und du haben als Arbeitsleistung heute fünfunddreißig Stämme aus dem Wald zu ziehen- im Doppelzug, wie ihr von mir eingesetzt werdet, ist das durchaus nach einem normalen Training am Vortag für ein gesundes Pferd zu schaffen... Das wurde von Augustine festgelegt- und die hat dafür die entsprechenden Werte sogar ausgetestet! Das Problem mit euch beiden ist, du schaffst so einen Stamm nicht im Einzelzug ohne dich zu ruinieren und wenn ihr beide euch jetzt nicht aufrafft und zusammen reißt, damit ihr das vorgegebene Leistungssoll erfüllt...- dann wird sich die Baroness in ihrer Klinik des 'Problems' annehmen und 'ermitteln', woran es gelegen haben könnte daß ihr ihre Vorgabe nicht erfüllt habt... Dann kann ich euch gar nicht beschützen...- verstehst du? Dann seid Ihr am Arsch- ihr beide!
Das Brennholz, was ihr hier zur Waldschneise schleppt, hat Jens so zugeschnitten, daß ihr mit einem Teil um die 200 Kilogramm ziehen müsst... Du kannst hier also weiter den bockigen Hengst spielen oder du stemmst dich ein wenig stärker in dein Geschirr und hilfst dir damit selbst UND Brutus, eure Norm zu erreichen!"

Mir war bewusst, dies war sein letztes Wort zu dem Thema- und ich sollte jetzt besser zeigen, wo mein Platz im Gefüge von Rosengarten war!
Mein Wiehern zeigte an, ich wollte noch etwas von ihm und mit verärgertem Gesicht drehte er sich noch einmal mir zu.

"Du musst wohl immer das letzte Wort haben...!"

Ich senkte meinen Blick, ging wortlos auf mein Knie und hoffte, er würde meine Geste richtig einordnen...

"Wieder Pferd? Nie wieder... Schlachtross...- NIE WIEDER! Denk nicht einmal daran! Schätze dich glücklich, daß du dir das mit mir geleistet hast und ich dich mag...- Brutus bekommt deine Futterration heute Abend! Was er damit macht, ist dann seine Sache...
Versuche erst gar nicht darüber nachzudenken, was Mira mit dir anstellen würde wenn du das in ihrer Anwesenheit abgezogen hättest...- oder schau dir die Narben von Brutus an und versuche es! Er hat es, nachdem er frisch auf Rosengarten war, einmal versucht...- nach fünf Tagen in ihrem 'Spielzimmer' hat er weitere zwei Monate in der 'Obhut' ihrer Schwester zubringen dürfen, ehe sie ihn endgültig in Ruhe ließen..."

Während man mir schon wieder jenes ominöse 'Spielzimmer' der Baroness als den Ort jenseits meiner Vorstellungskraft unter die Nase rieb, hatte Markus sich hin zu Brutus gewandt. Er befahl ihm still zu stehen, zog mich zuerst hoch und dann hinter sich her, bis wir beide vor dem Rücken des Leithengstes standen. Dort entfernte er dessen Zuggeschirr und öffnete den Rückenreißverschluss seines Overalls. Den Stoff nach links und rechts gezogen, gab er mir den Blick auf den Rücken des Leithengstes frei...

"Schau sie dir genau an Schlachtross...- jede einzelne Narbe auf seinem Rücken... Da ist keine einzige von mir oder der Rittmeisterin dabei!"

Während ich so durch Markus in den 'Genuss' gebracht wurde mir dieses Bild des Grauens bei Tageslicht von nahem einprägen zu müssen, schwang in seiner Stimme erneut eiskalte Wut mit, die er dabei kaum gebändigt bekam. Das war jetzt aber nicht mehr nur meinem Fehlverhalten geschuldet...- hier war bei ihm gerade ein Ventil aufgegangen... der Pferdetrainer baute Stress ab unter dem er seit wer weiß wie lang schon stand.

"Präge dir diesen Anblick genau ein... Weder Mira noch Augustine haben irgendwelche Hemmungen, dir auch so einen Rücken zu verpassen! Du hast nicht den Schutz, den ein Einsteller hier auf dem Hofgut genießt- das hat die Baronin gegenüber ihren Töchtern und der Rittmeisterin gestern Abend noch einmal bekräftigt. Du bist kein Gast... du bist auf dem gleichen Niveau wie ein Gestütpferd...- mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen...!"

Ohne Vorwarnung zog er die Hengstkette- und schon wie in der Sattlerei zwang mich der schlagartig einsetzende Schmerz zuerst in die Knie und dann zusammengekrümmt auf den Waldboden. Ich wünschte mir die Trense zwischen meine Zähne um den Schmerz irgendwie aushalten zu können, doch diese hing nach der Fütterung noch seitlich am Halfter. Markus erteilte mir gerade eine Lektion- soweit war ich noch, trotz des Schmerzes, zum Denken in der Lage. Mein Blick war aber tränenverschwommen...
Ein Wiehern von Brutus sorgte für ein Innehalten des Pferdetrainers. Er schaute auf, der Leithengst hatte sich zu uns umgedreht und schüttelte seinen Kopf...- so als wollte er 'es reicht...' zum Ausdruck bringen.

"Du hast recht Brutus...- es reicht... Es reicht mir schon lange... Aber Strafe muss trotzdem sein! Hoch auf deine Beine mit dir, Schlachtross!"

Während ich dankbar in Richtung des Leithengstes schnaubte, kramte Markus in seiner Gürteltasche und ich lernte, diese enthielt nicht nur Leckerchen zur Belobigung...
Das waren eindeutig zwei Zungenstrecker- und der Pferdetrainer clipte diese an unsere Trensen die danach in meinem Mund und dem von Brutus verschwanden und von ihm wieder am Halfter festgezurrt wurden. Dieses Scheißteil verursachte in meinem Rachen einen Würgereiz, hinzu kam noch der eklige Geschmack des vulkanisierten Gummis!

"Das Teil bleibt, bis wir wieder im Stall sind, in eurem Maul- wie gesagt... Strafe muss sein..."

'Einatmen..., ausatmen...'- und dabei wieder und wieder gegen den Wunsch ankämpfen, sich an Ort und Stelle übergeben zu müssen! Wenn der Pferdetrainer auf eine solche Maßnahme zu meiner Bestrafung zurück griff, dann hatte ich es wirklich verdient...- von seinem Standpunkt aus.
Petra hatte mich ja eindringlich gewarnt, doch ich musste ja das 'nette Pferd' heraus hängen lassen... Wieviel von dem Vertrauen, das Markus zu mir aufgebaut hatte, ich durch mein Handeln jetzt eingerissen hatte- ich konnte es nicht abschätzen! Doch in einem war ich gezwungen, Markus recht zu geben- es lebte sich hier leichter als Egoist...
Ich wollte aber nicht so sein, da hatte ich eine andere Auffassung von 'Herde'! Diese sollte, bei allen Streiterein im Inneren, gegen äußere Feinde gemeinsam handeln! Doch hier auf dem Hofgut war alles anders...- nichts, aber auch gar nichts entsprach irgend etwas, was mir als Pferd beigebracht worden war. Ich konnte nur hoffen, der Pferdetrainer würde nicht nachtragend sein und nach meiner Bestrafung wäre alles wie vorher. Doch wie würde Brutus darauf reagieren? Ich hatte mit meiner unbedachten Handlung ihm auch das Leben schwerer gemacht...

Den ganzen Nachmittag stemmte ich mich wie irre vor den angehängten Stämmen in mein Zuggeschirr..., kämpfte gegen den Brechreiz in meinem Rachen..., bot Brutus auf den Strecken vom Waldweg zu den nächsten Stämmen meine Schulter an und stützte ihn so...- Markus honorierte meinen Willen nach gezogenen acht Stämmen damit, daß er mir zusammen mit Brutus regelmäßig wieder etwas zu saufen gab. Dies behielt er auch so bei, bis wir beide das uns vorgegebene Soll endlich geschafft hatten.

"Brutus, Schlachtross...- steht!"

Zu meiner Überraschung nahm er nicht nur bei meinem Partner die Trense aus dem Maul und gab ihm ein paar Apfelstücke- auch bei mir vollführte er dies. Bevor er danach wieder die Trensen an unseren Halftern befestigte, zog er beide Zungenstrecker ab und steckte diese demonstrativ ein. Unsere Blicke trafen sich, ich beugte unaufgefordert mein Knie und senkte den Kopf.

"Wie gesagt...-NIE WIEDER!"

Ja- Markus gegenüber würde ich dies ganz sicher einhalten. Der Rittmeisterin... sicherlich auch... Aber was wäre, wenn es Mira, Augustine oder Jens gelänge, mich in eine Situation zu treiben, in der ich gezwungen wäre, erneut mein PferdSein aufzugeben? Ich fürchtete mich wirklich vor einer Antwort darauf...

So verharrte ich in der eingenommenen Position, Markus strich mir irgendwann über meine Haare und forderte mich auf, wieder auf meine Hinterhand hoch zu kommen. Dann führte er mich ganz dicht neben Brutus, umarmte uns beide und während er uns fest an sich drückte, spürte ich die Feuchtigkeit seiner Tränen in meinem Gesicht.
Stück für Stück begann ich zu ahnen, was die Arbeit hier auf Rosengarten aus ihm machte...- und seine Andeutungen über die Bindung, die ihn hier hielt... so etwas war stärker als jede Eisenkette...

"Ihr beiden- ich weiß, ihr seid fast am Ende eurer Kraft..." Markus sprach sehr leise zu uns- "... ich rate euch, wenn es nachher euer Futter in der Box gab, da solltet ihr gemeinsam sehr aggressiv auftreten. Brutus, dir gebe ich mehr als zwei Portionen... Schlachtross, du sorgst dafür, daß dein Leithengst in Ruhe fressen kann! Ich habe für dich ja festgelegt, du bekommst von mir heute Abend nichts für deinen Verstoß... Brutus...wird dir aber ganz sicher etwas übrig lassen..."

Der Pferdetrainer wollte seine mir gegenüber verhängte Bestrafung von heute Mittag nicht zurück nehmen...- doch dies war seine Aufforderung an ihn, mir einen Anteil zuzugestehen...
Wortlos führte er uns zu der Wagonette, schirrte uns ein und befahl uns ihm zu folgen und zurück zum Stall zu laufen...


Büro der Frau Baronin...


Rittmeisterin:


"Frau Baronin wünschten mich zu sprechen?"

"Setzt euch bitte- ich habe die abendliche Besprechung etwas vorgezogen... Zuerst das wichtigste: wir haben für den kommenden Sonntag einen Großauftrag erhalten- und da es sich bei der Auftraggeberin um eine sehr gute Freundin handelt, möchte ich, daß ihr alles dafür notwendige unternehmen werdet, damit wir dies zur vollsten Zufriedenheit unserer Kundin durchführen...
Wir sollen einen Sechsspänner für eine Hochzeit stellen...- die Kundin ist die Braut und legt allergrößten Wert darauf, mit dieser Kutsche nicht nur vor die Kirche, sondern danach auch noch zu der von ihr angemieteten Eventlocation gefahren zu werden. Ich habe bereits nachgesehen, die Strecke beträgt knapp 13 km und ist daher durchaus für unsere Pferde zu schaffen. Es gibt da aber einen Punkt, der dem Brautpaar sehr wichtig ist- die Pferde sollen als ein einheitliches Bild in schwarzem Latex vorfahren..."

Noch ehe die Rittmeisterin dazu etwas sagen konnte, wischte die Baronin alle potentiellen Einwände mit einer Handbewegung weg.

"Der Punkt ist nicht verhandelbar- und ich habe dies bereits zugesagt! Natürlich kenne ich eure Einwände... und mir gefallen unsere Pferde im Naturfell auch besser... Aber das Paar hat die Bilder von meiner gestrigen Ausfahrt zu sehen bekommen und da liefen die beiden Gastpferde auch in ihrem Gummifell mit. Weiterhin sind unsere Pferde dank der Arbeit mit unseren Gästen es gewohnt, auch in Latex zu arbeiten...- daher sehe ich da keine größeren Probleme..."

"Wir haben bisher aber noch nie alle unsere Pferde..."

"Rittmeisterin- ich möchte hier und jetzt keine Ausflüchte von Ihnen hören sondern Lösungsvorschläge! Mir ist durchaus klar, dies stellt eine Herausforderung dar- für jeden von uns. Sie sind meine rechte Hand... ich möchte, daß sie sich... heute noch... mit ihrem Partner besprechen und mir zur morgendlichen Frühbesprechung erste Ideen vortragen. Die Zuarbeiten für unsere Gäste unter der Woche bleiben davon unberührt. Sie bekommen das hin- ich verlass mich darauf!
Gab es sonst im heutigen Ablauf irgendwelche Probleme mit unseren Gästen oder den Gestütpferden...?"


Stallbox...


Schlachtross:


Die Sonne war bereits hinter den Bäumen im Untergehen begriffen, ehe wir wieder 'daheim' waren. Ich hatte während unseres Rückweges erneut genug Zeit zum Nachdenken über die an mich gerichteten Worte des Pferdetrainers und seiner Reaktion nach meinem 'Regelverstoß'.
Er hatte in zwei Punkten definitiv recht: Ich hatte freiwillig den Status eines Pferdes gewählt...- und damit war sprechen für mich tabu! Ich war nicht Mr.Ed..., und damit war die Bestrafung durch ihn völlig in Ordnung... Das System, ein zuhörendes Pferd gleich mit zu bestrafen war natürlich perfide, sorgte aber für auf Angst und möglicher Vergeltung des so mit bestraften 'Tieres' beruhender Disziplin...
Zweitens: hier würde mir nicht einmal Markus etwas schenken... gut, Miu...- doch auch da hatte er recht. Mit seinem Handeln würde er nie aus der Position des Omegas heraus kommen. Alle anderen in der Box wären, wie richtige Pferde, nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht- und wenn sie mich blöd dastehen lassen könnten, dann würde ich und nicht sie die Schläge abbekommen und damit stiege ihre Chance, in diesem Moment ungeschoren davon zu kommen. Das galt auch für Brutus- er war 'Leithengst' in unserer Box und nach der heimlichen Unterhaltung mit ihm verstand ich sein Handeln uns gegenüber besser. Vor allem hatte es mir gezeigt, er hatte Angst vor einem Machtwechsel zugunsten von Lion oder, wahrscheinlicher, von Blacky...
Dies sah unser Trainer auch so- er war an Ruhe in der Box interessiert und daher rührte auch sein Rat, nachher so aggressiv wie irgend möglich zu agieren. Brutus war dank seines Zustandes derzeit angreifbar und ich war die Barriere, um einen Wechsel heute Abend oder Nacht zu verhindern. Es lag vor allem auch in meinem Interesse, denn so wie Brutus sich zu meinen Gunsten bereits drei Mal eingemischt hatte...- wäre mit Blacky als Leithengst so nie geschehen!
Auch auf das Risiko hin, nichts von dem Futter zu sehen, was Markus nachher verteilen würde, ich würde Brutus helfen müssen...

"Steht...- nach dem Ausschirren dusch ich euch ab, ehe ihr in die Box kommt... Die anderen hatten bereits ihre Abendfütterung..."

Endlich aus den klammen Overall entlassen und nur in meinem 'Naturfell' rief Markus den Pferdeknecht an und befahl, er solle sich um unsere Zuggeschirre kümmern- die wären feucht und müssten getrocknet und gefettet werden. Er solle auch die Wagonette und das Werkzeug an seinen Platz bringen...- er, Markus, würde sich um die Pferde kümmern! Damit hatte unser Trainer sichergestellt, wir würden durch den Knecht heute nicht mehr behelligt werden.
Im 'Waschraum' blieb das Wasser für uns kalt- doch Markus meinte nur, dadurch wären wir munter und unsere Aufmerksamkeit ein wenig höher. Er rieb uns aber mit einem Handtuch ab und regte damit den Kreislauf von Brutus und mir an. Wir beide bekamen von ihm danach Hüftgurte angelegt und somit auch die Vorderhand an deren Seiten fixiert. Das Dauerhalfter noch um den Kopf, aber keine Führleinen...

"Denkt daran, was ich euch geraten habe...- it's Showtime!"

Derart eingestimmt dirigierte er uns mit seiner Stimme zu unserer Box, schob deren Tür zur Seite und schob uns hinein.
Brutus steuerte sofort an die Futterraufe, ich schirmte ihn bei seinem immer noch hinkenden Gang gegenüber Blacky und Lion im ersten Moment ab. Sie sollten nicht sofort mitbekommen, wie es um uns beide wirklich stand- ich zwang mich geradezu, aufrecht zu bleiben und Stärke zu projizieren. Im mittlerweile Halbdunkel der Box, die nur von dem indirekten Licht der Boxengasse profitierte, hatten wir eine gute Chance, damit durchzukommen.
Das Wiehern von Brutus klang wütend nach seinem Blick in die Raufe und sein Schritt auf Lion zu drückte aus, was die anderen Hengste von ihm denken sollten- wo ist mein Futter und wer von euch hat es gefressen!
Diese sofortige Einschüchterung funktionierte tatsächlich- Lion ging runter und schüttelte den Kopf. Wütend starrte Brutus daraufhin Blacky an, dieser schüttelte auch sein Haupt, doch riskierte er die Machtprobe und verweigerte seinem Leithengst gegenüber die Demutsgeste.

'Hier war die Herausforderung, von der Markus uns indirekt gewarnt hatte! Jetzt galt es...'

Brutus wieherte wütend und baute sich direkt vor Blacky auf, ich stellte mich seitlich so, daß ich ihm bei einem Kampf direkt ein paar Tritte verpassen könnte- und er dies auch registrierte! Miu, das hatte ich mitbekommen, behielt Lion im Blick und sorgte derart für dessen 'Neutralität'...
Diese Konstellation war in ihrer Machtdemonstration zu eindeutig, daher begann auch Blacky langsam sein Knie zu beugen. Ein forderndes Schnauben des Leithengstes war genug Aufforderung, die etwas schneller zu vollführen... und nachdem er derart Brutus seinen Respekt erwies, kam Markus mit unserem Futter!
Ohne sich um das zu kümmern, was gerade in der Box passierte, lief er um uns herum und schüttete unsere Ration in die Raufe. Erst nachdem er wieder aus der Box verschwunden war und wir unter uns waren, schnaubte Brutus kurz in meine Richtung und mit einer Bewegung seines Kopfes machte er mir klar, ich solle seinen Platz einnehmen- er wolle jetzt ungestört fressen!
Damit lag die Verantwortung jetzt bei mir- im Dämmerlicht hielt ich Ausschau nach der geringsten Bewegung der beiden.

'Blacky rutschte ein wenig mit seinem Knie...- nein, das war nur eine Entlastung seiner linken Hinterhand... und er hielt weiter den Kopf gesenkt.
Ein flüchtiger Blick zu Miu...- da war alles in Ordnung...
Lion...- Scheiße, der hatte seinen Kopf gehoben und schaute mich herausfordernd an!'

Mit zwei schnellen Schritten war ich bei ihm- das war weniger nachgedacht als instinktiv gehandelt- und trat ihm gegen den Oberschenkel! Dazu schnaubte ich wütend und erzwang so das erneute Senken seines Kopfes.
Erst dann begriff ich was gerade passiert war- ich hatte rein instinktiv ihn dominiert und er hat sich mir in diesem Moment unterworfen. Sein schmerzhaftes Schnauben und das auch äußerliche Zusammenschrumpfen bezeugte dies. Brutus schaute kurz auf und lächelte mich an...
Das tat so gut- ich war richtig stolz auf mich! Zurück auf meiner Position vor Blacky befürchtete ich noch eine weitere Machtprobe, doch ich spürte regelrecht die aufputschende Wirkung des Adrenalins, was mein Körper gerade ausschüttete und dieser Hengst war auch clever genug, keine Provokation zu wagen.

'Der Kampf mit dir ist trotzdem unausweichlich...'

Nachdem Brutus so ungestört hatte fressen können, verließ er den Platz an der Raufe und bedeutete mir, ich könne den Rest fressen. Gleichzeitig entließ er die drei anderen Hengste und bedeutete ihnen mich in Ruhe zu lassen. Das war zwar gewagt, doch ich hatte geholfen, seine Führungsposition zu verteidigen...
Der Blick in die Raufe erstaunte mich dann doch- und ich schaute ungläubig noch einmal zu Brutus. Der sah aber eindeutig satt aus und nickte mir noch einmal zu- die Portion die da noch lag, würde mich ebenfalls nicht mit einem Hungergefühl ins Stroh fallen lassen. Der Pferdetrainer hatte Wort gehalten und scheinbar wieder ein 'wenig' aus der Kammer der 'Einsteller' hinzugefügt.

'... Ein wenig mehr als zwei Portionen...'

Ich ging davon aus, wenn Brutus sich wirklich satt gefressen hatte, dann tendierte die von Markus uns zugestandene Menge eher zu eineinhalb Standartportionen für uns beide. Kein Wunder das Blacky und Lion neidisch waren und etwas abbekommen wollten. Dazu kam der Fakt, statt dem üblichen Gemisch aus kleingeschnittenen Gemüse, Brot und ein wenig Käse für uns, befanden sich zusätzlich Wurstwürfel, Obst und sogar Stücke von Müsliriegeln im Futter. Das war definitiv aus der Kammer der 'Einsteller'!
Während ich so unter dem Schutz von Brutus fressen durfte, hob ich bei einem warnenden Schnauben des Leithengstes kurz den Kopf- doch Blacky wollte zu Lion und bedeutete diesem recht unverblümt, was er als ihm überlegener Hengst jetzt erwartete...
Mit vollem Magen und glücklich mit dem Gedanken, daß Markus bei so einer bereitgestellten Futtermenge uns nichts nachtrug, ging ich zu Brutus und bezeugte ihm mit einer Geste meinen Dank für die gewährte Möglichkeit, trotz meines Fehlers und der auch für ihn damit verbundenen Bestrafung, mit vollem Magen die Nacht verbringen zu dürfen. Um seine Stellung hier in der Box zu unterstreichen, legte ich mich sogar vor ihm auf den Bauch, hoffte aber gleichzeitig, er würde von meinem eindeutigen Angebot keinen Gebrauch machen. Sein Schnauben neben meinem Kopf zeigte mir, wohin ich zu schauen hatte- mit seiner Hand strich er über meinen Kopf, er lächelte und verneinte meine Offerte. Mit seiner fixierten Hand gab er mir zu verstehen, ich solle in 'meine' Ecke zu Miu gehen...- und schlafen.
Ich verstand- er würde diese Nacht für Ruhe in der Box sorgen...
11. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 05.02.21 15:46

Tag 10, Dienstag- Woche zwei (Part 1)


'Latex-Rennpferd...'


DRACHENLORD


Büro der Rittmeisterin- morgens...


Markus:

Es war noch früh am Morgen, doch Markus saß schon an seinem Schreibtisch. Er hatte das Latexfell und den Pferdekopf von Schlachtross vor sich liegen und beugte sich grübelnd darüber.
Da ging die Tür auf und die Rittmeisterin kam herein.

„Hallo Schatz. Ich bin froh das du munter bist...- denn ich glaube wir haben ein Problem!“

Sie ging zu ihm, gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Wieso? Was ist denn los?“

Noch bevor er antworten konnte schaute sie auf den Tisch.

"Ach, ist das das Latexfell von Schlachtross?“

Sie nahm den Anzug und hielt ihn vor sich.

„Das Fell schaut schick, aber nicht sonderlich bequem aus. Aber wenn er es so haben will...“, meinte sie.

„Das ist genau das Problem, von dem ich sprach“, antwortete Markus. „Du hattest mich ja gestern noch gebeten die Sachen herauszusuchen, da die Baronin den Sechspänner am Sonntag mit Latexpferden fahren will. Ich glaube aber mittlerweile, dass das nichts wird. Schlachtross mag es gewöhnt sein und vielleicht hat er sogar Spaß daran in diesem Ganzkörperkondom zu arbeiten, aber einige von unseren Pferden bekommst du nur mit Zwang in so eine Gummipelle. Und einen sauberen Sechspänner im engen Gespann bekommt du mit denen dann sicher nicht ins Laufen.“

Er seufzte resigniert und lies sich in seinen Stuhl fallen.

„Mhhm, dann habe ich jetzt wirklich schlechte Nachrichten für dich“, wandte die Rittmeisterin ein. „Ich komme gerade von der Morgenbesprechung mit der Baronin und sie hat mir noch einmal explizit bestätigt, das sie den Sechspänner genau so haben will: Zwei Stuten und vier Hengste, komplett in schwarzes Latex gehüllt und mit einer Ganzkopf-Pferdemaske versehen. Meine Bedenken diesbezüglich, dass wir zwei Hengste haben die mit diesem Outfit nicht gerade glücklich sein werden hat sie barsch beiseite gewischt. Sie hat mich sogar daran 'erinnert', das es solche Aufträge sind, deren Einnahmen es erst möglich machen würden was wir hier betreiben! Da bring mal Argumente dagegen..."

„Das können wir nicht machen!“, wandte Markus ungläubig ein. „Bei Miu bin ich mir nicht sicher... er ist von uns halt recht selten so eingesetzt...- das bekommen wir bei ihm vielleicht mit straffem Training hin...-aber Blacky? Das wird ganz bestimmt nichts! Der dreht doch jetzt schon jedes Mal fast durch wenn er so eingepackt mit einem Einsteller arbeiten muss... Schau dir den Kopf doch mal genauer an.“

Die Rittmeisterin nahm sich den Latexpferdekopf und drehte ihn in ihren Händen.

"Na ja...- bequem scheint etwas anderes zu sein... Das sollten unsere Pferde schon aushalten.“

„Dann probiere die Maske doch mal auf. Ich gehe davon aus dass Schlachtross nichts dagegen hat“, wandte Markus sarkastisch ein.

Die Rittmeisterin nahm den Pferdekopf und setzte ihn sich vorsichtig auf. Als sie, mit Markuses Hilfe versuchte sich die Kopfhaube über den Schädel zu ziehen merkte sie wie etwas an ihrem Mund Einlass verlangte. Sie musste diesen weit öffnen und eine breite Platte schob sich hinein und legte sich fest an ihren Gaumen. Kurz darauf spürte sie wie ein weiteres Kunststoffteil sich gegen ihre Unterlippe drückte. Sie schaffte es diesen Schlauch mit der Zunge gegen ihren Unterkiefer zu drücken, so dass sie wieder atmen konnte. Kaum war das geschafft drückte etwas gegen ihre Nase und schob sich in ihr linkes Nasenloch.
Sie schloss die Augen und atmete mehrmals tief ein um eine aufsteigende Panik zu unterdrücken. Als Markus ihr jetzt noch die Haube über den Hinterkopf zog und der Druck auf ihren Kopf weiter zunahm und gleichzeitig alle Geräusche um sie herum stark gedämpft wurden war sie kurz davor sich den Pferdekopf vom Gesicht zur reißen.
Doch sie schaffte es sich unter Kontrolle zu halten und öffnete die Augen. Da merkte sie, wie sehr die kleinen Augengläser ihren Sichtbereich einschränkten und wie dunkel es durch die getönten Scheiben war. Sie drehte den Kopf und stellte fest, dass sie direkt nach vorn faktisch blind war und nur rechts und links sehen konnte, wobei sie immer ein Auge zukneifen musste um einen Gegenstand fokussieren zu können.
Sie hätte es nie zugegeben, aber sie war sehr froh, als Markus ihr nach wenigen Minuten den Kopf endlich wieder abnahm.

„Und, wie war es da drin?“, fragte er scheinheilig.

Die Rittmeisterin musste sich noch ein wenig sammeln, doch dann antwortete sie:

„Heftig! Ich hätte nie gedacht, dass dich das Teil so von der Außenwelt isoliert. Schlachtross muss schon einen gehörigen Dachschaden haben, wenn er daraus Spaß und Erregung ziehen kann.“

„Dass diese Maske eigentlich zu restriktiv ist um sie länger zu tragen habe ich mir auch gedacht, als ich sie vorhin mal aufgesetzt hatte. Doch ich habe kurz Anja, seine Jockey angerufen und sie hat mir bestätigt dass er damit teilweise zwei Tage am Stück rumläuft.“

„Dieser Spinner! Aber gut, das bedeutet ja, dass man es darin aushalten kann ohne gesundheitliche Probleme zu bekommen. Damit wissen wir auch, was wir hier unseren Tieren ohne Probleme zumuten können. Die Frage ist jetzt nur wie wir unseren Pferden das beibringen...
Ein Gutes kann ich dem hier noch abgewinnen- unsere verwendeten Masken sind nicht ganz so restriktiv..."

Die Rittmeisterin hatte den Pferdekopf genommen und drehte ihn in ihren Händen.
Sie seufzte.

"Es hilft nichts... aber da kommen wir nur mit einer Schocktherapie weiter. Du greifst dir nachher Schlachtross und verfrachtest ihn in sein geliebtes Komplettoutfit. Er soll dann während der Mittagspause als Latexpferd bei den anderen sein. Ich bin echt froh darüber, daß ich seine Jockey gebeten hatte, mir sein Outfit hierher nachzusenden...
Nach der Mittagspause staffierst du sie alle mit unseren hofeigenen Outfits aus und ihr trainiert ein wenig. Ich übernehme dafür die Einsteller- wenn unsere Chefin diesen Auftrag unbedingt will- dann werden diese in den nächsten Tagen halt ohne die Zuarbeit von unseren Pferden leben müssen!
Was du mit den Hengsten machst ist eigentlich egal. Sie sollen sich vor allem wieder an die Masken und die Anzüge gewöhnen. Sei bitte nicht zu zärtlich, sie müssen da durch und wir haben nicht viel Zeit!"

Markus schaute sehr kritisch, sagte aber nichts. Sein Vorgesetzte fuhr, dadurch ermutigt, fort:

„Heute Abend dürfen sie wieder aus ihrer Pelle raus. Wasche sie alle und gibt ihnen viele Streicheleinheiten. Morgen versuchen wir dann das Gespann zum Laufen zu bekommen. Leider kann ich die Stuten erst am Donnerstag haben, weswegen wir- das heißt du- morgen nur den Vierspänner trainierst. Natürlich auch in Latex! Abends lassen wir sie noch mal aus der Gummihaut raus und machen am Donnerstag mit dem Sechspänner weiter. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag bleiben sie voll aufgeraffelt und wir machen am Freitag das Abschlusstraining. Wenn das zu meiner Zufriedenheit ausfällt lasse ich sie am Freitag Abend wieder an die Luft, wenn nicht bleiben sie in Gummi!
Brutus und Lion arbeiten als Schlepper immerhin auch recht häufig so ausstaffiert den Einstellern, die sich so präsentieren, zu- Steel ist es durch Augustine gewohnt und Kara hat auch Erfahrung in so einer Aufmachung... Wir starten zumindest nicht bei Null..."

„Schatz, die armen Pferde sind, bei der Belastung, am Ende der Woche reine Nervenbündel!“

„Markus es geht nicht anders! Ich habe meine Befehle an die ich mich zu halten habe. Klar hätte ich gern mehr Zeit um mein Gespann an die neue Situation zu gewöhnen, doch es bleibt halt nur knapp eine Woche. Wenn die Leistung stimmt haben sie am Samstag Zeit zur Regeneration, denn der Sonntag wird ein langer Tag und wir müssen auch noch einiges vorbereiten!
Mir macht das auch überhaupt keinen Spaß- zumal damit an ein Training für die Rennen zum Hoffest nicht zu denken ist. Aber auch dieses Argument hat die Baronin vom Tisch gewischt! 'Wir hätten dann immer noch gute drei Wochen Zeit...'- genau das waren ihre Worte..."

Beide Trainer schauten sich einen Moment schweigend an...- und der Pferdetrainer sagte resigniert: „Schatz, ich hoffe du weißt was du tust!“

„Markus, das hoffe ich auch. Ich bin aber, zum ersten Mal, froh dass wir Schlachtross auf dem Hof haben. Er ist ein Latex-Rennpferd par excellence und bringt hoffentlich Ruhe in das Gespann. Ohne ihn wäre es noch schwieriger dieses Gespann zusammenzustellen.“

„Sei mir nicht böse, aber ich glaube er ist überhaupt erst der Grund warum die Baronin auf diese Schnapsidee gekommen ist! Wir haben so einen Blödsinn doch früher nicht gemacht“, antwortete Markus sauer.

„Da kann ich dich beruhigen. Es ist die Idee der Braut! Eine der Teilnehmerinnen der Charityausfahrt scheint der Dame wohl einige Bilder von dieser und dem Gespann gezeigt zu haben...- und so will diese, da das Ganze als Latexhochzeit geplant ist, auch eine Kutsche mit den Pferden in Latex davor... Diese Dame hat sogar schon dem ursprünglich gemieteten Fahrservice abgesagt! Unsere Chefin hat mir die Mail gezeigt wo sie genau ansagt was sie am Sonntag sehen will und da die beiden alte Freundinnen sind wagt sie nicht ihr das auszureden.“

Die Rittmeisterin schwieg einige Sekunden und fuhr dann fort:

"Markus es ist egal was wir denken, wir müssen diese Aufgabe in Ehren und ohne größere Schäden für unsere Pferde hinter uns bringen! Geh jetzt rüber und raffle Schlachtross auf. Ich schaue zu dass ich die Outfits für die anderen vier Hengste zusammenstelle.“

Markus sagte nichts mehr. Er nahm sich Schlachtrosses Ausrüstung und verließ das Büro sichtlich unwillig.


Stall...- vormittags


Schlachtross:

Ich hatte meine 'Morgeneinheit' Bodenarbeit mit dem Pferdetrainer hinter mir, lümmelte gerade im Stroh und döste ein wenig vor mich hin, als die Boxentür aufging und Markus erneut hereinkam. Er ging direkt auf mich zu und hakte, gerade als ich mich aufgerichtet hatte einen Führzügel in meinem Halfter ein und zog mich wortlos hinter sich her.

'Was ist denn nu schon wieder?' dachte ich mir und fragte mich, warum Markus so mürrisch war. Hing dies noch mit dem gestrigen Tag zusammen? Vorhin hatte er sich da nichts anmerken lassen...

Wir gingen direkt in die Sattelkammer und als ich hineinkam stutzte ich kurz. Auf dem großen Tisch lag ein Latexanzug, den ich eindeutig als mein Latexfell erkannte, daneben standen die Hufstiefel, die ich immer auf Beas Hof und auch hier die ersten Tage getragen hatte, bevor ich die neuen von Petra bekam...
Doch was mich am meisten irritierte war der Pferdekopf, der oben auf der Ausrüstung lag und mich direkt ansah. Es war mein Schlachtross-Kopf...
Es fühlte sich irgendwie komisch an diesen Kopf jetzt zu sehen. Lange war für mich Pferd-Sein oder besser gesagt Schlachtross-Sein gleichbedeutend mit dieser Ausrüstung gewesen. Wenn ich in diesem Anzug steckte oder diesen Kopf auf hatte war ich Schlachtross ansonsten war ich Dominic. Doch in den Tagen hier auf Rosengarten war ich Schlachtross, aber eben ohne diese Dinge. Ich musste mir selber eingestehen, dass ich sie auch nicht wirklich vermisst hatte. Ich war auch Pferd ohne das alles.
Noch während ich so grübelte trat Markus an mich heran und löste meinen Hüftriemen. Dann nahm er mir mein Geschirr ab und löste auch das Dauerhalfter.

„Ich denke du kommst allein zurecht..."- sagte er und wollte gerade die Sattelkammer verlassen, als ich den Kopf schüttelte. Er schaute mich groß an und ich deutete auf den Rückenreißverschluss und dann auf den Kopf.
Wie gern hätte ich Markus jetzt gesagt, dass ich zwar allein in meinen Kopf käme, auch wenn es mit Hilfe einfacher ist, dass ich aber bei weitem nicht gelenkig genug bin den Anzug allein zu schließen.

Er stöhnte, trat ein Paar Schritte zur Seite, blieb aber in der Sattelkammer. Ich machte mich daran mich anzuziehen. Während ich mich mit dem bereitgestellten Gleitmittel einrieb fragte ich mich warum Markus sich so spröde verhielt.
Schamhaftigkeit konnte es wohl nicht sein, da unsere Trainer uns den ganzen Tag nackt sahen und auch bei allen intimen Verrichtungen und Akten ständig anwesend waren. Vielleicht war es auch vielmehr so, dass Markus mit mir als Mensch nichts anfangen konnte und mich sozusagen als Natur-Schlachtross abliefern wollte um mich dann als Latex-Schlachtross wieder abzuholen ohne mein dazwischenliegendes Menschsein mitzubekommen.

Ich legte den Pferdekopf zur Seite und griff mir meinen Latexanzug. Es ist immer ein besonderes Gefühl wenn sich das glatte, kühle Material zum ersten Mal wieder an die Haut anschmiegt.
Schnell stieg ich mit einem Bein in den Anzug und zog ihn hoch. Eng und faltenfrei lag das glänzende Latex bald an meiner Wade und am Oberschenkel an. Als auch dass zweite Bein im Anzug verschwunden war und ich ihn bis zur Hüfte hochgezogen hatte packte ich meine Genitalien und verstaute sowohl Penis als auch Hodensack in dem dafür vorgesehenen Futteral. Obwohl ich das schon oft gemacht hatte und es eigentlich ein ganz normales Vorgang für mich war, erregte es mich jetzt so stark, dass ich sofort ausschachtetete. Die Enge des Futterals und das lange vermisste Gefühl von Latex auf der Haut machten mich so geil, dass ich tief durchatmen und mich regelrecht zwingen musste meine Hände von meinem Schlauch wegzulassen. Wie gerne hätte ich mich jetzt selbst zum Höhepunkt gebracht.
Schnell zog ich mir den Anzug jetzt über den Torso und lies die Arme in den engen Röhren verschwinden. Da ich mich komplett mit Gleitmittel eingerieben hatte flutschten sie regelrecht an die richtige Stelle. Ich streckte mich und drehte Markus meinen Rücken zu. Er verstand sofort was ich wollte und schloss den Reißverschluss. Das Gefühl wie sich das kühle Material eng um einen Torso legte verstärkte meine Erregung noch, doch ich widerstand der Versuchung meinen Schlauch zu stimulieren.
Stattdessen beugte ich mich weit nach vorne und ging auch mehrmals in die Hocke um den Anzug perfekt an meinen Körper anzupassen.
Nun nahm ich mir meine Hufstiefel und zog sie an. Im Gegensatz zu den Rosengarten-Stiefeln war ihr Schaft auch aus Latex gearbeitet und reichte mir bis kurz unters Knie. Sie waren restriktiver, doch durchaus bequem und auf lange Tragedauer optimiert. Ich war aber trotzdem am Überlegen, ob ich nicht meine 'Neuen' nutzen sollte- da deren Schaft noch mehr Stabilität boten...
Nun kam das Highlight, mein Kopf. Ich nahm ihn in die Hand. Bewusst drehte ich ihn so, das ich in mein Pferdegesicht blickte.
Es war eine Handlung, die ich schon viele Male vollführt hatte, doch war es noch immer der Höhepunkt der Verwandlung. Mit diesem Kopf wurde normalerweise aus dem Mensch Dominic, Schlachtross das Pferd. Doch heute wurde aus Schlachtross dem Nacktpferd Schlachtross der Latexhengst. Ich musste bei dieser Vorstellung grinsen, doch zwang ich mich dazu weiterzumachen.

Ich hielt Markus den Kopf hin und deutete an, dass er ihn mit beiden Händen am Maul halten sollte während ich ihn aufsetzte. Geschickt griff ich das Kinnteil und weitete es während ich mit der zweiten Hand die Kopfhaube zurückschob. Schnell war die Gaumenplatte in meinem Mund verschwunden und ich drückte sie mit meiner Zunge fest gegen den Oberkiefer. Diese Platte würde ab jetzt die Zügelhilfen übertragen und mir sagen was ich zu tun hätte.
Dann steckte ich das Silikonprofil des Futterrohres auf meine untere Zahnreihe und biss einmal zu um alles fest mit meinen Zähnen zu verbinden. Durch dieses Rohr war sichergestellt, dass ich durch den Pferdekopf atmen, saufen und fressen konnte.
Die Nüsternschläuche waren der heikelste Moment. Während ich mir den Kopfteil langsam über die eingeschleimte Mähne zog fummelte ich die schlabberigen Röhrchen in meine Nasenlöcher.
Wie jedes Mal musste ich mich auch jetzt schütteln als sich die beiden Rohre ihren Weg in meinen Körper suchten. Doch sie fanden ihren Platz und ich konnte sehr gut durch meine Nüstern atmen. Schnell zog ich mir jetzt noch die Haube über und ruckte kurz den Kopf ein wenig hin und her um seinen Sitz zu optimieren, dann war die Verwandlung vollzogen.

Ich war wieder Schlachtross, das Latex-Rennpferd!

Ich nahm meine Hände auf den Rücken und drehte Markus mein Pferdegesicht zu. Ein Kopfnicken sollte ihm anzeigen, dass ich ab jetzt wieder ein Pferd war und ich mich ihm unterordnete.
Er ging auf mich zu und während er mir den Latexkopf streichelte schirrte er mich ein. Die massiven Riemen meines Geschirrs legten sich fest um meine Latexhaut. Ihr Druck war genauso Teil von Schlachtross wie die Hufhandschuhe, die meine Hände unbrauchbar machten.
Nachdem er meine Vorderhufe am Hüftriemen befestigt hatte befestigte Markus meinen Schweif an der Lederplatte direkt über meinem Steißbein. Er verzichtete darauf meinen Schlauch am Hüftriemen hochzubinden, so dass ich in der Box in der Lage war mein Wasser abzuschlagen.
Nach dem Einhängen des Führzügels zog er mich hinter sich her aus der Sattelkammer. Ich stolzierte regelrecht als ich ihm folgte.

Ach wie genoss ich die sanfte Berührung meines Schweifs am Hintern, den leicht erhöhten Blick und den speziellen Gang auf den Hufen, den Druck und die Enge in meinem Latexfell und selbst das kleine Sichtfeld meines Pferdekopfes war ein Teil von mir. Innerlich dankte ich Markus mich wieder in das 'richtige' Schlachtross verwandelt zu haben.
Leider meldete sich in meinem Kopf jetzt eine leise, aber böse, Stimme, die behauptete, dass sich dieses Gefühl wohl sehr schnell verabschieden würde wenn ich, wie in den letzten Tagen, gescheucht würde und mir der Schweiß bis an die Knie im Anzug stünde.
Doch das war weit weg, jetzt war ich Schlachtross der Latexhengst und ich genoss es und wollte allen zeigen was für ein tolles Pferd ich war.

Markus führte mich zurück in die Box und ich ging zu meinem Strohhaufen. Miu schaute mich mit großen Augen an und kaum hatte ich mich hingelegt war er auch schon neben mir. Seine Erregung war nicht zu übersehen. Er beschnupperte mich, rieb seinen Kopf an meinem und fuhr mit seiner Wange über meinen Torso.
Auch wenn ich es durch meine abgedunkelten Augengläser nicht klar erkennen konnte war ich mir sicher, dass er Tränen in den Augen hatte.

So musste für ihn das Pferd seiner Träume aussehen!

Durch die Aufmerksamkeit Mius fiel mir nicht wirklich auf, dass mich die anderen Hengst viel kritischer musterten. Während Brutus und Lion eher neugierig, taxierend schauten und sich wohl fragten warum ich so ausstaffiert worden war und was das für sie bedeutete war der Gesichtsausdruck von Blacky eindeutig ablehnend und fast schon ängstlich...


Vormittag, später...- 'Horsekeeper 3000'...


Die Baronin stand auf und ging an ihr Telefon. Sie wählte die Nummer der Rittmeisterin und als diese abgenommen hatte sagte sie:

"Rittmeisterin, ich habe hier einen Vertreter der Firma 'Equus Solution' im Büro sitzen. Währen Sie so freundlich mit zwei Pferden ans Herrenhaus zu kommen damit er sein Produkt direkt vorstellen kann?“

"..."

Sie wandte sich an den jungen Mann der noch am Schreibtisch saß und fragte ihn:

„Gibt es besondere Anforderungen bezüglich der Ausstattung der Pferde?“

„Nein Frau Baronin. Es wäre aber sinnvoll, um die Möglichkeiten unseres Systems voll und ganz aufzeigen zu können ein Pferd im Natur-Modus, wie sie es nennen, und eines in einem vollständigen Outfit zu haben. Aber natürlich nur wenn es keine Probleme bereitet.“

„Frau Rittmeisterin, ein Pferd normal und eines voll aufgeraffelt“, sagte die Baronin in ihr Telefon.

"..."

"Schlachtross und Blacky? Ja das klingt vernünftig..."

Sie legte auf und wandte sich wieder an ihren Gast. „Ich hoffe die Weiterentwicklung ihres Horsekeepers 2500 hält was Sie mir versprochen haben. Wir würden Ihr Produkt nämlich gern auf unserem großen Turnier präsentieren..."

Völlig geschäftsmäßig ließ sie ihre Aussage im Raum stehen...

„Unsere Firma wäre sehr erfreut darüber wenn wir auf Ihrem, europaweit bekannten, Turnier vertreten sein könnten!“

„Das lässt sich sicher arrangieren, doch will ich zunächst wissen ob Ihr Produkt das hält was Sie mir versprochen haben! Bitte lassen Sie uns nach unten gehen, die Rittmeisterin wird gleich mit den Pferden ankommen“, sagte die Rittmeisterin und wandte sich zum gehen.

Als die beiden aus der Tür des Herrenhauses traten sahen Sie schon die Rittmeisterin mit den beiden Pferden am Zügel über den Hof kommen. Blacky war, bis auf sein Dauerhalfter und den Monohandschuh, der seine Vorderhände auf dem Rücken fixierte, nackt, während Schlachtross in seinem Ganzkörperoutfit steckte.

Der Vertreter sagte: „Sehr schön. Ich schlage vor der Naturhengst kommt in unseren Horsekeeper 3000 basic während ich Ihnen mit dem Latexhengst alle Möglichkeiten und Vorzüge des Horsekeeper 3000 superior demonstriere."

'Latexhengst? Horsekeeper 3000 superior?'-mir stellten sich die Nackenhaare auf bei dem Gedanken was jetzt wieder kommen sollte. Der Begriff 'Horsekeeper' war mir irgendwann schon einmal untergekommen, aber es fiel mir beim besten Willen nicht mehr ein in welchem Zusammenhang.

Der Vertreter nahm sich Blackys Zügel und ging mit ihm zu einem Autoanhänger auf dem mehrere graue Boxen mit dem Firmenlogo 'Equus Solution' und der Aufschrift 'Horsekeeper 3000' standen. Er stieg auf die Ladefläche und zog den Hengst hinter sich her. Dann drückte er einen Knopf und die Tür einer der Boxen fuhr nach vorne.
Es wurde eine massive Metallkonstruktion sichtbar die verdächtig einem Besamungsbock ähnelte. Kern des Ganzen war ein waagerechter Metallbalken mit mehreren schwarzen Riemen. Vorne waren zwei senkrechte Rohre angeschweißt während am hinteren Ende zwei abgewinkelte, leicht gespreizte Auflagen wohl dazu da waren die Hinterhände zu fixieren.


Schlachtross:

Ich konnte mir lebhaft vorstellen wie Blacky jetzt schon die Augen verdrehte, bei der Vorstellung bald in diesem Gerät fixiert zu werden und tatsächlich scheute er schon und riss an seinem Zügel.
Doch der Vertreter war darauf gefasst und hielt den Zügel eisern fest.

„Oha ein störrisches Pferd. Aber das ist sehr gut, so kann ich Ihnen demonstrieren, dass unser Horsekeeper 3000 basic, genauso wie auch alle anderen Modelle, sehr gut dazu geeignet sind auch renitente Pferde ruhig zu stellen..."

Er hatte einen weiteren Knopf gedrückt und die gesamte Konstruktion schwenkte herum und er drehte sie, mit seiner freien Hand soweit, dass der Hauptbalken genau vor Blacky zu liegen kam. Dann schob er den Hengst mit geübter Hand nach vorne und auf Knopfdruck fuhr, aus dem Fundament ein schmales Stück Metall zwischen die Hinterhände von Blacky und zwei Querstreben klappten aus. Dann fuhr dieser Träger zurück und zwang Blacky, gegen seinen Willen, sich auf den Hauptbalken zuzubewegen.
Erst als seine Hüfte gegen den Hauptbalken gedrückt wurde stoppte die Maschine und der Vertreter ließ das Halfter los. Triumphierend sagte er: „Wie Sie sehen ist das Pferd schon fixiert und ich muss ihn nicht weiter halten!“

Blacky versuchte frei zu kommen, doch war er so fest eingeklemmt, dass er nur noch seinen Oberkörper drehen konnte.

Jetzt zog der Mann ein dünnes Seil aus dem vorderen Teil der Konstruktion und befestigte es am Halfter. Sofort begann eine Winde zu surren und Blacky wurde gnadenlos auf den Bock gezogen.
Während der, sich heftig wehrende Hengst nach unten gezerrt wurde löste der Vertreter die Riemen und legte sie zur Seite.
Kaum lag Blacky auf dem gepolsterten Hauptbalken legte er einen Riemen um dessen Hüfte und wieder erklang das Surren. Der Riemen wurde fest an den Körper angepresst und Blacky war jetzt 'sicher' fixiert.

„Wir verwenden extra breite und sehr flexible Gurte. Dadurch können wir das Pferd mit hoher Kraft an die Grundkonstruktion pressen ohne dass es Verletzungen oder Abschürfungen gibt. Nur wenn das Tier wirklich fest mit dem Horsekeeper verbunden ist können wir einen sicheren Transport garantieren."

Die Baronin, die Rittmeisterin und ich verfolgten das Schauspiel erkennbar interessiert, wobei mir immer mulmiger wurde bei dem Wissen bald in ein ähnliches Gerät mit der Bezeichnung 'superior' gesteckt zu werden.

'Wenn das 'basic' ist will ich nicht wissen was 'superior' noch an zusätzlichen Leckerlis bereithält!'

Das Gerät machte mir Angst. Gleichzeitig war ich aber auch erregt bei dem Gedanken auf diesem Ding fixiert zu werden.

Mittlerweile hatte der Vertreter Blacky mit zwei weiteren Riemen fixiert und löste seinen Monohandschuh. Wie zu erwarten war, fuchtelte der Hengst wild mit seinen Vorderhänden und versuchte sich zu befreien.
Darauf achtend außerhalb der Reichweite des Tieres zu bleiben ging der Vertreter ganz ruhig an eines der Rohre, löste eine Verriegelung und ließ es aufschwingen. Dann zog er ein weiteres Seil mit einer Schlaufe am Ende heraus und legte es Blacky geschickt um den Vorderhuf. Sofort wurde das Seil in die Maschine gezogen und Blackys Vorderhand bewegte sich unaufhaltsam in Richtung Boden. Plötzlich stoppte die Maschine kurz, zog aber kurz darauf weiter.

Der Vertreter sagte: „Die Maschine hat eine maximale Zugkraft eingestellt, um Verletzungen zu vermeiden. Sobald die Kraft des Tieres nachlässt zieht sie wieder an.“

Er ging an das Rohr und schloss es, da Blackys Vorderhand mittlerweile vollständig darin verschwunden war. Das gleiche machte er mit der zweiten Vorderhand und löste am Ende die Riemen von den Vorderhufen, die unten aus dem Rohr herausschauten. Blacky versuchte sofort seine Vorderhände aus dem Rohr zu ziehen, doch da sein Torso fixiert war gelang es ihm nicht.
Nach einem weiteren Knopfdruck hörte ich ein Zischen und plötzlich hörten die Bewegungen der Vorderhände auf.

„Luftdruckgesteuerte Polster. Einfach, sicher, verletzungsfrei!..."- dozierte der Vertreter jetzt.

Er ging an Blackys Hinterhände und legte auch hier einen Riemen über das Sprunggelenk. Dieser Riemen zog ihm die Hinterhand fest auf das abgewinkelte Gestell und ich erkannte, dass das Gestell so gebaut war, dass das Pferd mit leicht nach unten gebeugten Hinterhänden, aber dennoch ziemlich gestreckt auf dem Bock fixiert war.

'Schaut gar nicht mal so unbequem aus' dachte ich mir und fühlte mich an die Bilder von Piloten von Mini U-Booten erinnert, die ich mal gesehen hatte. 'Aber man muss es halt mögen, fixiert zu werden und Blacky mag es nicht!' vollendete ich den Gedanken und tatsächlich fing der Hengst jetzt an mit aller Kraft gegen seine Fesselung anzukämpfen.

Ganz ruhig ging der Vertreter an sein Gerät, drehte es wieder in die Ausgangsposition und fixierte es. Dann nahm er einen gepolsterten Stahlbügel und fixierte den Kopf des Hengstes.
„Die Kopffixierung ist eine Zusatzausstattung, doch ich rate dazu sie mitzubestellen, da es ansonsten zu leichten Kopfverletzungen und Zerrungen der Nackenmuskulatur kommen kann!“ sagte er ganz ruhig während das von ihm fixierte Tier wild schnaubend und mit den Augen rollend hinter ihm tobte.

Jetzt schob er die ganze Konstruktion wieder in die Box und als er die Tür geschlossen hatte war auch das Schnauben verstummt. Von außen war nichts zu hören und zu sehen.

„Da der Horsekeeper 3000 basic keine Vitalfunkionskontrolle und keine Möglichkeit der Fütterung und Defäketierung besitzt rät mein Unternehmen dazu das Tier nicht länger als 8 Stunden am Stück fixiert zu lassen. Als Zusatzelement empfehlen wir den Einsatz einer Kameraanlage, damit ist eine optische und akustische Überwachung gewährleistet. Dieses Paket ist im übrigen Standart in der Superior- Ausfführung...
Im Gegensatz dazu kann die Fixierung im Horsekeeper 3000 superior bis zu 48 Stunden erfolgen. Wird das fixierte Tier mit einer elektrischen Muskelstimulation ausgestattet und entsprechend medikamentiert ist eine Fixierung für bis zu 72 Stunden möglich und erprobt. Für Schäden, die aufgrund längerer oder unsachgemäßer Fixierungen auftreten kann die Firma 'EQUUS Solution' leider keine Haftung übernehmen.
Der Horsekeeper 3000 besitzt natürlich alle Zulassungen für sicheren Straßentransport, der Horsekeeper 3000 superior ist zusätzlich von allen großen Luftfahrtgesellschaften für den interkontinentalen Lebendtiertransport zugelassen“,

erklärte der Vertreter sichtlich von seinem Produkt überzeugt.
In diesem Moment rutschte mir das Herz in die Hose und der Gedanke daran bis zu 3 Tage in diesem Ding eingesperrt zu sein ließ sämtliches Erregung vergehen.

Nun wandte sich der Vertreter mir zu und führte mich ebenfalls auf den Anhänger. Bereitwillig folgte ich ihm was von seiner Seite den Kommentar:

„Ein braves, folgsames Pferd. So ist das fein, der Hengst scheint sehr gut erzogen zu sein!“, zur Folge hatte.

'Nein- nicht gut erzogen, nur Realist!' höhnte die Stimme in meinem Kopf.

Als er den Container öffnete erkannte ich, dass das Innenleben vollkommen anders war als das des vorherigen Containers. Statt einer Stahlkonstruktion war hier eine Art Kunststoffmatte oder Schale zu sehen, die ganz grob menschliche Konturen hatte. Seine Form erinnerte mich an ein Rennmotorrad. Zumindest eines in das der Fahrer regelrecht hinein modelliert wurde.
Über dieser Form war eine weitere Schale angebracht, die das Negativ der ersten darstellte.

'Da gewinnt der Ausdruck zwischen Hammer und Amboss sein doch gleich eine neue Bedeutung...', dachte ich sarkastisch während ich vor die Schale bugsiert wurde. Der Vertreter drückte meinen Kopf nach unten und ich legte mich, in das überraschend weiche Plastikmaterial, hinein.
Wie bei Blacky zwang mir der Horsekeeper eine leicht gestreckte Körperhaltung mit gespreizten Beinen auf. Doch im Gegensatz zu ihm waren meine Vorderhände nicht senkrecht nach unten gerichtet, sondern wurden von zwei Röhren in eine leichten Biegung geführt. Mein Pferdegesicht steckte ich durch eine Öffnung und fühlte wie mein Schädel geführt wurde wobei alle empfindlichen Körperteile wie meine Kehle ohne Druck blieben.

'Überraschend bequem!' dachte ich mir noch, als ich eine Hand an meinem Schlauch fühlte.
'Verdammt, warum geht mir hier jeder an die Eier!'- ich wollte hochschrecken, doch meine Hände waren schon fest in den Rohren gefangen und eine Hand drückte meinen Kopf gegen das Polster.

„Aufgrund des Silikonextenders kann der Urinsammler nicht perfekt angeschlossen werden. Wir raten deswegen ein Pferd ohne Schlauchprothese in den Horsekeeper 3000 superior zu verbringen.
Bei längeren Transporten von über 24 Stunden hat es sich sehr bewährt einen Katheter von nicht zu geringem Durchmesser zu verwenden“, sagte der Verkäufer geschäftsmäßig.

'Ihr werdet euch unterstehen!'- war mein einziger Gedanke dazu, während er meinen Schlauch anscheinend in einem Futteral unterbrachte.
Das mein Widerwille einen Katheter zu bekommen hier soviel zählte wie ein Sandkorn in der Wüste war mir klar, doch wollte ich es wenigstens gedacht haben.

Der Vertreter fuhr währenddessen fort, dieses Monster anzupreisen...

"Die Vitalkontrolle und die Entsorgung der festen Fäkalien erfolgt mittels unseres patentierten Analzapfens. Dieser Analzapfen besteht aus drei Teilen: Der untere Teil enthält ein Gel, das durch elektrischen Strom verfestigt wird und so ein Ausstoßen unmöglich mach. Darüber ist ein Latexballon angebracht, der mit Druckluft aufgeblasen wird und die Rosette sicher abdichtet.
Glauben Sie mir, meine Damen, das Teil ist dicht. Wir haben den Zapfen an Pferden getestet, dagegen ist dieser Hengst eine Jungfrau und selbst bei intensivsten Spülungen blieb die Umgebung vollkommen sauber und geruchsfrei!
Der oberste, metallische Teil hat mehrere Funktionen. Primär dient er als Ein- und Auslassöffnung der Spülflüssigkeit. Des weiteren sind die Sensoren für die Körpertemperatur und den Puls angebracht. Zu guter Letzt kann die Prostata des Hengstes mittels kontrollierter Elektrostimulation gereizt werden. Unsere Tests zeigen, dass sich auf diese Weise eine Gewöhnung des Pferdes an die Haltung im Horsekeeper viel schneller erreichen lässt.
Die Sensorik im Analzapfen erkennt dabei zuverlässig wenn der Hengst in Gefahr ist einen ungewollten Samenerguss zu erleiden und regelt dann die Stimulation entsprechend nach unten.“

Mir wurde mein Anzug in diesem Bereich geöffnet und ich bekam den kalten Analzapfen jetzt mit einigem Druck gegen meine Rosette gedrückt- entspannte mich aber brav. Schnell glitt das Teil in mich hinein, doch hielt ich die Luft an als meine Rosette mit einem scharfen Schmerz protestierte da das Teil doch dicker war als ich gedacht hatte.
Als der Zapfen in mir steckte spürte ich, dass meine Rosette um einiges stärker gedehnt blieb als mir lieb war. Aber der unwillkürliche Versuch den Zapfen wieder auszustoßen scheiterte kläglich. Egal wie weit sich meine Rosette dehnte, es fühlte sich an als wäre das Teil noch dicker und als hätte man ihn regelrecht in mich hinein zementiert.
Plötzlich hörte ich ein Pfeifen und mir quollen regelrecht die Augäpfel aus den Höhlen da ich das Gefühl hatte ein Fußball würde in meinem Enddarm aufgeblasen.
Der Druck ließ bald nach, kam aber nach einiger Zeit wieder. Erst nach mehreren Zyklen hatte es sich weit eingependelt, dass ich nicht mehr glaubte zu platzen.

„Die Steuersoftware hat die maximale Dehnung des Darmgewebes ermittelt und abgespeichert. Um das Tier zu schonen wird der Abdichtungsverschluss nur soweit befüllt, dass eine sichere Abdichtung gegeben ist. Steigt aber der Innendruck, z.B. Aufgrund einer intensivsten Spülung oder weil der Darm schon länger nicht mehr entleert wurde, so passt die Steuerung den Druck automatisch an und sorgt so für eine perfekte Abdichtung..."

Er war sichtlich stolz auf die Erfindung seiner Firma, doch ich war mir sehr sicher, dass er noch nie in einem seiner Horsekeeper Platz genommen, geschweige denn dass er schon mal dieses Monster von einem Analzapfen in seinem Arsch gehabt hatte.
Ich stellte mir dieses schmale Bürschchen in seinem Anzug vor wie ihm Natascha in ihrer feinfühligen Art den Analzapfen in sein Loch operierte und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Jetzt wurde der obere Teil meines Gefängnisses herabgelassen und ich spürte wie mein ganzer Körper von der festen Kunststoffhaut eingehüllt wurde. Ich versuchte mich zu bewegen, was mir überraschend gut gelang.

„Ich hätte es mir restriktiver vorgestellt“, dachte ich noch als ich wieder ein saugendes Geräusch hörte. Noch bevor ich richtig realisierte was los war verfestigte sich der Kunststoff über und unter mir und nach wenigen Sekunden war ich bewegungsunfähig in die Masse eingebettet. Ich konnte nur noch meine Finger ein wenig bewegen und meinen Brustkorb heben und senken. Der Rest meines Körpers fühlte sich an als wäre ich in Harz eingegossen worden.

Noch während ich mir überlegte ob ich es so länger aushalten könne, fühlte ich eine Hand an meiner Maske.
„Das Pferd trägt bereits eine Maske der Firma „Equine Dreams“ für diese Masken haben wir einen passenden Adaptersatz. Sollte das Tier über keine entsprechende Maske verfügen können Sie ihm auch einfach unsere Maske 'HK 2 Standard' überziehen. Dieses Modell verfügt über alle nötigen Funktionen um mit dem 'Horsekeeper 3000 superior' zusammenzuarbeiten. Der 'Horsekeeper 3000 superior' versorgt das Tier mit Flüssigkeit, Nahrung und Atemluft.
Unsere Forschungsabteilung hat festgestellt, dass gerade die Steuerung der Atemgeschwindigkeit einen starken Einfluss auf den Zustand des Tieres hat. Lange Atemzüge mit sehr niedriger Frequenz lassen den Puls signifikant sinken und werden, nach einer kurzen Gewöhnungszeit, auch von den meisten Tieren als angenehm empfunden“, sagte der Verkäufer überzeugt.

'Wenn man darauf steht ständig das Gefühl zu haben ersticken zu müssen oder es liebt sich vollständig einer Maschine auszuliefern, sicher!'- pflichtete ich in Gedanken bei und dachte mit Schaudern an die Male zurück als Augustine testete mit wie wenig Luft ich zurecht kam.
'Augustine! Bitte lasst sie nie in die Nähe dieses Teils kommen!'- dachte ich voll Panik als ich realisierte was jemand mit ihrem Hang zum Sadismus aus dem Horsekeeper machen konnte.

Plötzlich hörte ich einen Warnton und der Verkäufer sagte schnell: „Wir sollen zusehen, dass wir die Behandlung zu Ende bringen, da das Tier unruhig wird. Wenn der Horsekeeper 3000 superior erst einmal geschlossen ist beruhigen sich die Tiere schnell wieder.“

Er schob mir jetzt Schläuche in meine Nüstern und drückte auch einen Schlauch durch meine Maulöffnung. Ich hörte ein Klicken und war mir sicher, dass ich den Schlauch nicht mehr los würde egal was ich tat.

Sofort war mir auch klar was der Vertreter mit Atemluftkontrolle meinte. Ich spürte wie mir langsam Luft in die Lunge gedrückt wurde. Dann stoppte die Luftzufuhr und nach einer kurzen Zeit wurde die Luft wieder aus mir heraus gesaugt. Ich machte nur halbherzige Versuche gegen die Maschine anzukämpfen, da mir klar war, dass dieses Ding jetzt sogar die Kontrolle über meine Atmung übernommen hatte.
Kurz kam ein leichter Anflug von Panik in mir auf, doch ich schaffte es mich meinem Schicksal zu ergeben.

„Die Einbringung des Tieres in den Horsekeeper 3000 superior ist jetzt abgeschlossen. Meine Damen Sie haben gesehen, dass es spielend leicht ist und wir haben, sogar mit der Erklärung weniger als fünf Minuten gebraucht das Tier sicher und komfortabel unterzubringen. Die Maschine wird jetzt noch einen Systemcheck durchführen und sobald dieser abgeschlossen ist können wir den Container schließen und unser kostbarer Hengst ist so sicher wie in Abrahams Schoß!“

Ich hatte ein wenig Angst davor was wäre wenn das Ding wirklich zu wäre und ich von der Außenwelt abgeschlossen war.

'Ein gutes hat es doch...' sagte eine Stimme in meinem Kopf. 'Du musst dir das unerträgliche Gequatsche von dieser Verkäuferseele nicht mehr anhören!'

Dieser Gedanke brachte mich zum lachen, so dass ich mich an der Flüssigkeit verschluckte, die plötzlich in meine Maul floss. Ich hustete und würgte und fühlte wie die Maschine im Schlauch sofort einen Unterdruck erzeugte während ich über die Nüstern gleichmäßig mit Luft versorgt wurde.

'Nicht mal an meiner Kotze kann ich ersticken. Die haben echt an alles gedacht!'

Trotzdem fühlte mich auf eine seltsame, perverse Art geborgen. Da das Material mittlerweile eine sehr angenehme Temperatur angenommen hatte fühlte ich mich noch mehr wie in einem Kokon oder in einer Fruchtblase. Sogar als der Container geschlossen wurde und es um mich herum dunkel und still wurde fühlte ich mich gut. Ich überließ der Maschine meinen Atemrhytmus und entspannte mich aktiv. Sogar meine Blase und meinen Darm entspannte ich, da ich ja keine Kontrolle mehr darüber hatte.
Sehr schnell verlor ich das Gefühl für Raum und Zeit und glaubte bald zu schweben. Mein Gehirn gaukelte mir vor, ich würde tief unter dem Wasser in einem winzigen U-Boot schweben und die lichtlosen Tiefen des Ozeans durchpflügen. Ich ließ meinem Hirn diesen Glauben und gab mich meinen Träumen und meinem Kopfkino hin.
Da ich nach einiger Zeit merkte wie die Stimulation meiner Prostata einsetzte, drehte mein Kreislauf ein wenig hoch, so dass mir die Luft knapp wurde. Doch sehr schnell machte sich ein Gefühl einer angenehmen Erregung in mir breit. Ich war meilenweit von einem Orgasmus entfernt, doch war dieses Gefühl im Unterleib sehr angenehm. Mein Schlauch steckte steif in seinem Futteral und zum ersten Mal verfluchte ich es mich keinen Millimeter bewegen zu können um mir Erleichterung zu verschaffen.
Doch schnell ebbte auch diese Erregung ab und ich döste wieder vor mich hin.
Selbst als irgendwann eine Pumpe ansprang und mir Reinigungsflüssigkeit in den Darm pumpte nahm ich es nur noch wie durch Watte war.
Da meine Sinne vollkommen wirkungslos geworden waren merkte ich auch nicht das ich schon tief und fest eingeschlafen war, als die Pumpe begann mir die Reinigungsflüssigkeit wieder aus dem Darm zu saugen...

DRACHENLORD ENDE
12. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 08.02.21 16:05

Hier wieder der zweite Teil des Tages...


Tag 10, Dienstag- Woche zwei (Part 2)


Reithalle- etwa eine Stunde später...


Markus:

"Frau Baronin, wenn bis Sonntag die Kutsche laufen soll, dann benötige ich die Pferde zum Training und nicht in einem Würfel zu deren Aufbewahrung! Schlachtross ist für unsere Hengste als Demonstration gedacht, damit sie sehen, ein vernünftiges Arbeiten ist bei allen Einschränkungen in Latex möglich und Blacky muss ihn dabei sehen, damit der endlich mal seine Angst davor überwindet so eingekleidet zu arbeiten..."

"..."

"Nein, Blacky ist, was seine Zugkraft angeht, nur sehr schwer durch Miu zu ersetzen. Natürlich werden wir ihn als Ersatz für einen möglichen Ausfall einplanen... er wird wie alle anderen Pferde bis Samstag Abend so trainiert werden... Jawohl Frau Baronin... Verstanden- Blacky jetzt und Schlachtross eine Einheit später... Danke, Frau Baronin."

Der Pferdetrainer wandte sich direkt an den neben ihm stehenden Vertreter der Firma 'Equus Solution':

"Sie haben meine Chefin gehört...- Blacky wird aus der Basisversion heraus geholt...- sofort! In zwei Stunden steht dann auch Schlachtross- das ist der andere Hengst- hier... Ich habe keine Zeit dann zu warten!"

Ohne sich weiter um den Vertreter zu kümmern, rief er den Pferdeknecht an und fragte, wie weit dieser mit dem einkleiden der Pferde sei.

"... gut, wenn sie so weit sind, dann bring sie rüber in die Reithalle! Ich warte dort!"

Ohne weiteren Kommentar trennte Markus die Verbindung und begab sich auf den Weg zur Halle- als diese in seinem Blickfeld erschien, sah er noch den letzten der drei Hengste in deren Eingang verschwinden.
Drei Minuten später stand er neben Jens, überzeugte sich von der ordnungsgemäßen Einkleidung von Brutus, Lion und Miu und schickte danach den Pferdeknecht los mit der Anweisung, ihn in spätestens dreißig Minuten mit Blacky hier zu sehen. Er solle dabei gleich auch noch Ortscheide für zwei Doppelzüge mit je einem mittleren Reifen vorbereiten...

"Brutus, Lion, Miu... Im Schritt...- vorwärts!"

Seine Longierpeitsche zeigte den drei Pferden die Richtung an in der sie sich bewegen sollten- die Hengste waren zwar dank des Trainings auf Rosengarten entsprechend konditioniert und auch das Arbeiten in Latex war 'Dank' der Zuarbeit für Einsteller, die so etwas orderten, nichts wirklich Neues, doch die Unsicherheit war deutlich spürbar.

'Die fragen sich was los ist...- aber heute werden sie noch dumm sterben müssen. Wenn sie es morgen vor der Kutsche erfahren ist es früh genug...'

Markus sorgte dafür, daß die drei Hengste einfach Runden liefen...- Schritt, Trab und auch mal eine Runde im Galopp. Bis Blacky zu ihnen stoßen würde, sollten sie sich einfach nur bewegen. Ab und zu musste er bei Lion mit seiner Longierpeitsche ein wenig 'nachhelfen'...- aber da war es sichtbar der Versuch des Hengstes, mit möglichst geringem Kraftaufwand die Zeit zu überstehen. Im Unterschied dazu hatte Miu, wie in der Morgenbesprechung befürchtet, Probleme in diesem Outfit. Er kämpfte zwar, das sah der Pferdetrainer deutlich, doch was der Junghengst hier schon in den ersten Minuten zeigte, würde so am Sonntag nicht ausreichen...

'Blacky muss sich zusammenreißen... und wenn ich bei ihm die Angst vor Prügel und einer Aushändigung an Augustine so schüren muss, daß er die Arbeit in Latex vor der Kutsche als das kleinere Übel ansieht...- es geht nicht anders!'

Das Auftauchen des Pferdeknechtes mit Blacky im Schlepptau zeigte ihm, wie berechtigt seine Sorgen waren. Der Hengst war ein Nervenbündel und Jens zerrte ihn am Führstrick regelrecht hinter sich her, bis er bei Markus zum stehen kam.

"Herr Pferdetrainer...- das ging schon den gesamten Weg vom Stall bis hierher so! Der Hengst ist kurz vor dem verweigern..."

"Ist schon in Ordnung Jens- bereite die beiden Reifen vor, ich kümmere mich um Blacky..."

Nachdem der Pferdeknecht Markus den Führstrick übergeben hatte und sich um seine ihm übertragene Aufgabe kümmerte, sprach der Pferdetrainer leise auf Blacky ein- und schaffte es, verbunden mit einfachen Berührungen, ihn so weit zu beruhigen, daß der Hengst nicht mehr zitterte.

"Brutus, Lion, Miu- hiiieerher!"

Bis der Knecht die Reifen vorbereitet hatte, gönnte Markus den Pferden eine Pause, dann drückte er Lion und Blacky Jens in die Hand und schirrte selbst Brutus und Miu vor dem anderen Reifen ein. Er hoffte nur, mit der Zusammenstellung für seine beiden 'Problempferde' ein wenig Ruhe und Sicherheit über die gewählten Partner vermitteln zu können. Wenn Schlachtross in anderthalb Stunden hinzu käme, würde er ein wenig mit den Paarungen experimentieren... Brutus neben Blacky und Miu bei Schlachtross. Mal schauen, was dabei heraus käme...


Schlachtross:

Es war erstaunlich- ich hatte keine Ahnung, wieviel Zeit ich in diesem 'Würfel' verbracht hatte... mein Gefühl dafür war völlig weg. Dem Sonnenstand nach dürften es einige Stunden gewesen sein, ich schätzte mein herausgeholt werden auf späten?Nachmittag. Für mich am überraschendsten war aber die Tatsache, ich hatte mich in dem Teil erholen können. Es waren Stunden der Ruhe und mein Körper hatte diese zur Regeneration genutzt.
Ein Blick hinüber zu dem immer noch anwesenden Vertreter zeigte mir, er war offenbar nicht glücklich mit der Entscheidung, mich schon jetzt herausgeholt und damit seine Vorführung beendet zu haben- aber der Pferdeknecht, der mich nun an meinem Führstrick hielt, schien da wohl seine eigenen Anweisungen zu haben und führte mich, ohne eine weitere Diskussion zuzulassen, hinüber zur Reithalle.
Das sich mir bietende Bild überraschte, und verwirrte mich einen Augenblick, während es den Pferdeknecht zu belustigen schien- Markus drosch regelrecht mit dem Glasfieberstab der Longierpeitsche auf den Rücken eines der Pferde ein!

"... und wenn du dich nicht endlich anfängst zusammen zu nehmen, lasse ich dich die ganze Nacht unter der Aufsicht von Mira hier üben! Kapier das endlich! Ist es das, was dir vorschwebt- Blacky?"

"Herr Pferdetrainer- ich habe hier Schlachtross..."

Markus hatte uns offenbar nicht beim betreten der Halle mitbekommen und schaute im ersten Moment wütend in unsere Richtung. Dann aber entspannte seine Mimik.

"Alle hiieer zu mir! Schlachtross, du bist fit?"

Mit einem Schnauben bekundete ich meine Bereitschaft- ich war aber richtiggehend überrascht zu sehen, wie sehr das Verhalten von Blacky den Pferdetrainer gereizt haben musste.

"So- für euch verzärtelten Gäule mal zur Info! Schlachtross ist seit heute Vormittag in so einem Aufzug, hat bis jetzt die Zeit in einem 'Horsekeeper' zubringen dürfen und ist die Ruhe selbst! Ihr bleibt jetzt hier stehen und schaut euch euren Artgenossen an- Jens, du sorgst dafür, daß die nicht pennen!
Schlachross- eine Runde Schritt, eine im Trab und dann eine im Galopp! Schön flüssig...- und ab!"

Markus hatte meine Führleine gegriffen und lief alle drei Runden leicht versetzt vor mir mit. Sein vorgegebenes Tempo war nichts großartiges... ich sollte wohl eher eine saubere Ausführung der drei Gangarten demonstrieren. Noch nicht mal wirklich außer Atem brüllte Markus sofort die anderen Hengste an, er wolle das jetzt von denen auch so gezeigt bekommen- sonst gäbe es für keinen von ihnen heute Abend Futter und das sie aus ihren 'Fellen' heraus kämen wäre dann auch für alle nur ein schöner Traum!

'Was war nur mit Markus los? Warum triezte er die anderen Hengste so? Hing das mit diesem Vertreter zusammen?'

Für mich erkennbar stand unser Trainer ganz schön unter Druck.

"Schlachtross, du läufst jetzt zusammen mit Miu als Team... Ihr beiden lauft hinter Brutus und Lion...- Blacky, du kommst jetzt zu mir an die Longe! Jens- schirr die Pferde entsprechend vor die Reifen, danach wollte die Rittmeisterin dich auf der Rennbahn bei sich haben. Dort ist sie mit den Einstellern zu Gange und benötigt dich als Unterstützung..."

Schon ein paar Minuten später folgte ich dem Team vor mir zusammen mit Miu und drehte Runden durch die Reithalle. Die Belastung glich der, die ich vom Ziehen eines Sulkys auf einem Waldweg her kannte- also auch hier nichts wirklich Neues...
Was auffällig war- Miu suchte regelrecht meine Nähe! Scheinbar war er es nicht gewohnt, derart 'verpackt' über einen längeren Zeitraum zu arbeiten und so versuchte er wohl, seine Angst davor durch Nähe zu mir zu kompensieren.
Markus testete nach einiger Zeit mit ein paar Kommando's unsere Aufmerksamkeit... Wendungen um 90 oder 180 Grad, ein paar Gangwechsel... so übernahmen wir mehrfach die Führung- doch es schien, als würde der Pferdetrainer uns nur bewegen wollen um die anderen Pferde an das Arbeiten in Latex zu gewöhnen. Hingegen galt seine volle Aufmerksamkeit Blacky- der wurde von Markus richtig gescheucht! Ständiger Wechsel zwischen Trab und Galopp, Wechsel der Richtung, bei jedem Fehler durch Blacky einen Anschiss und Liegestütze...- und der Hengst musste oft runter und die eingeforderten zehn Stück für jeden seiner Fehler abliefern! Der Pferdetrainer hatte scheinbar jegliche Rücksicht abgelegt, sein Ziel war ganz offensichtlich Blacky zu einem 'vernünftigen' Arbeiten in einem Latexoutfit zu zwingen! Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dieser Hengst hatte ein massives Problem damit, in einer solchen Erscheinung eine vernünftige Leistung zu zeigen- und es schien sehr kurzfristig etwas sehr wichtiges stattzufinden, wozu wohl alle Hengste des Hofgutes benötigt würden...

"Blacky- hierher! Sofort!"

Die gebrüllte Anweisung des Pferdetrainers schreckte uns wohl alle auf und rein instinktiv schauten wir alle uns einen Moment suchend um.

"Lion- beweg deinen Arsch, aber flott! Ich habe nichts von stehenbleiben gesagt!"

Zum Glück für Miu und mich waren wir zwar etwas langsamer bei den wütenden Ansagen durch Markus geworden- aber es schien ihm entgangen zu sein. Blacky hatte sich aber losgerissen und war dabei ziellos durch die Halle zu laufen, ehe er sich in einer Ecke im Sand zusammen rollte und Markus an ihn heran ließ. Was der Pferdetrainer dann zu ihm sagte war unter der Maske ohnehin nicht verständlich...- doch Markus rief uns alle zu sich und beendete das Training nach einem Blick auf die Uhr. Seine Ansage an Blacky hatte diesen auch wieder sich auf seine Hinterhand stellen lassen- aber da fehlte jegliche Körperspannung. Er war vielleicht nicht körperlich, aber ganz sicher psychisch fertig- sein Zittern sprach sehr dafür...

'Was soll das- warum biegt Markus nicht zum Stall ab?'

Der Pferdetrainer zog uns nicht, wie ich erwartet, hinüber zu unserem Stall und damit zu Futter und relativer Ruhe- nein, es schien so, als wollte er uns in Richtung der Rennbahn führen. Aber auch da lag ich falsch...

'... der will mit uns zur Tierklinik!'

Ich wollte da nicht hin! Das bedeutete nur weitere Qual- und da wir alle in Latex steckten, waren wir ein gefundenes Fressen für die Baroness...

"... tut mir leid, aber Augustine will noch etwas von euch allen..."

Diese Worte von Markus waren definitiv nicht geeignet, meine aufkeimende Angst zu besänftigen- ich war aber nicht der einzige Hengst, der einen Ruck über die Führleine durch den Pferdetrainer erhielt.
Im 'Empfangsbereich' wartete die Baroness bereits mit Natascha auf uns und nach der 'Übergabe' an die Oberschwester wurden wir durch diese in die 'Eins' geführt. Außer dem Schreibtisch mit PC stand einzig ein 'Bock' mit den entsprechenden Schnallen zur Fixierung von einem von uns im Raum- irgendwelche Schlagwerkzeuge waren nicht zu sehen, doch das hatte hier gar nichts zu sagen...

"Schlachtross- du bist der erste und darfst Platz nehmen. Warte, deine Maske und Zuggeschirr kommen ab...- Baroness Augustine möchte dich dabei sehen können."

Ihre Stimme war völlig emotionslos...- wusste sie nicht, was hier von Augustine geplant war oder war sie mit involviert und deswegen so beherrscht? Ich hoffte auf die erste Variante, doch Widerstand wäre ohnehin sinnlos...- ich war ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert...
Während ich meine Maske und meinen Harness von ihr abgenommen bekam und dann sehr straff auf dem Bock festgeschnallt wurde, schien sich die Baroness außerhalb meines Sichtfeldes bereits mit einem anderen Hengst zu beschäftigen- unruhiges Wiehern und Schnauben war vernehmbar.

"Ist ja gut Brutus...- du bist Leithengst, du darfst als erster ran..."

"Baroness Augustine- der Probant ist ihrem Wunsch gemäß vorbereitet..."

Ich fühlte, wie die Baroness meinen Reißverschluss im Bereich des Afters aufzog und so dieses zugänglich machte...- nur sie könnte es sein, da sich Natascha in meinem Blickfeld befand. Kaltes Gel wurde rund um meine Rosette aufgetragen und ein...hoffentlich behandschuhter... Finger drang in mich ein.

'Die wollen dich wirklich jetzt...'

Weiter kam ich in meiner Überlegung nicht, denn das was folgen sollte, hörte ich aus dem Mund der Baroness:

"Zeit für deinen Stutentest...- deine vier Boxengenossen werden dir hoffentlich viel Freude bereiten..."

Der Blick in das Gesicht der Oberschwester zeigte, so glaubte ich, zumindest einen Moment den Hauch einer Mißbilligung, doch das war ganz sicher Wunschdenken von mir. Dann hatte mein Hirn den Inhalt der Ansage von Augustine begriffen...- da ich wusste, hier in der Klinik wurde nicht so sehr Wert auf das Sprechverbot gelegt, fing ich erst an zu protestieren, dann zu schreien- in der Hoffnung, man würde es draußen hören und Markus käme mir zu Hilfe!
Das war aber vergeblich, ich belustigte nur diese beiden Sadistinnen und mit einem Lächeln verpasste mir die Oberschwester nach der ',Freigabe' durch Augustine erst ein paar Ohrfeigen und danach ein Elektroschockband um meinen Hals, was mich sofort verstummen ließ.

"Was für eine schlaue Stute... heute schon das zweite Mal etwas im Arsch... Sollte sie vielleicht nicht rossig sein und das hier erneut als eine Vergewaltigung empfinden? So, als wenn dich der Pferdeknecht nehmen würde? Stell dir einfach vor, du wärst ein Versuchsvieh- die werden auch nicht gefragt!"

Der Bezug auf den Pferdeknecht..., der Hohn in ihrer Aussage gellte in meinen Ohren- legte ich doch Wert darauf, ein Rennpferd, Hengst und keine Stute zu sein! Hier wurde aber keinerlei Rücksicht darauf genommen, was das mit einem psychisch anrichten könnte- 'Tiere' hatten kein Seelenleben und man könnte alles mit ihnen anstellen. Versuchsvieh- das traf es wirklich...
Jetzt begriff ich auch, warum die Latexsuits der anderen Hengste alle eine Penishülle angearbeitete hatten- so war jeder von ihnen, jederzeit, als 'Deckhengst' für solche Spiele hier in der Klinik für die Baroness verfügbar!
Mittlerweile spürte ich die Wärme des ersten Hengstes hinter mir- und sein Schlauch begehrte Einlass. Ich hatte Brutus ja gestern etwas dazu gesagt, als wir im Regen ein paar menschliche Worte gewechselt hatten- und hoffte auf ein wenig Zurückhaltung durch ihn. Wenn Blacky und Lion dann dran wären...- die würden keine Hemmungen zeigen, es mir möglichst demütigend und schmerzhaft zu besorgen... da bräuchte ich keine Illusionen zu hegen.
Der Leithengst drang zu meiner Erleichterung recht sanft in mich ein und hielt seine Bewegungen in einem gleichmäßigen Rhytmus... mich erinnerte es ein wenig an eine Session mit meinem Stallknecht auf Bea's Hofgut...- was ihm von der Baroness ein paar Schläge auf seinen Hintern und die Aufforderung einbrachten, seine Fähigkeiten als Hengst doch etwas nachdrücklicher zu demonstrieren. Wiehern und Schnauben- doch er hielt seinen Rhytmus bei und auch weitere Schläge der Baroness brachten ihn nicht dazu, davon abzuweichen. Erst unmittelbar vor seinem Erguss wurden die Stöße heftiger und mit einem Wiehern tat er seinen Höhepunkt kund. Manch einer mag mich jetzt für pervers halten...- doch der 'Ritt' von Brutus, wenn auch durch die Baroness erzwungen, hatte mir gefallen und ich würde ganz sicher in der Box mich nicht verweigern, wenn er dies noch einmal einfordern würde...
Die Oberschwester hatte kurzzeitig den Raum verlassen, doch war inzwischen wieder zurück und bereitete anscheinend Blacky vor- dieser bekam von Augustine die Ansage, er dürfe danach aus seinem Anzug, sie wolle aber dafür von ihm sehen, wie er 'richtig' eine 'Stute' bespringen würde...

'Bitte lass ihn schnell seinen Höhepunkt haben und es vorüber sein...'

Schon sein Eindringen und die ersten Stöße würden es mir sehr schwer machen mein Ziel zu erreichen und ohne eine Lautäußerung dies hier zu überstehen. Ich kämpfte mit jedem seiner Stöße meinen Ekel herunter, biß mir auf die Lippen und hoffte auf ein Ende...


Natascha:

"Baroness, dürfte ich kurz den Raum verlassen? Ein Bedürfnis..."

Eine halbherzig hingeworfene Bewegung mit der rechten Hand durch Augustine entließ die Oberschwester und so schloss sie leise die Tür und atmete auf dem Flur erst mal durch. Sie hatte mitbekommen, wie ihre Untergebene von der Baroness aufgefordert worden war, eine Box für Schlachtross vorzubereiten- was aber im Gegensatz zu den kurz mit Markus gewechselten Worten über den Sinn der Ausstaffierung aller Hengste in Latex stand. Zudem, auch wenn sie ein persönliches Problem mit dem 'Neuen' hatte- vier Hengste als initialer Stutentest war mehr als ungewöhnlich, das war Schikane um jemandem zu zeigen, wie wertlos er hier auf dem Hofgut wäre. Normal waren ein oder zwei 'Decksprünge'...
Die Oberschwester wusste, die Zeit war jetzt nicht ihr Freund- rausgehen und Markus zu suchen, das käme nicht in Frage! Auch war ein Anruf von ihrem Smartphone ausgeschlossen...- da könnte sie sich, bei dem was sie vorhatte, auch gleich gegenüber der Baroness im Anschluss schuldig bekennen. Natascha hoffte aber auf die Routine und Dummheit ihrer Untergebenen- als würde sie nicht merken, wie diese Annika an ihrer Position sägen täte!
Hier bot sich nun eine Möglichkeit für sie, da ein wenig zurückzuschlagen... und Annika bei der Baroness madig zu machen...

'Glück gehabt- ehrgeizig..., aber dumm...'

So ihre Untergebene einschätzend, hatte sie im ersten Anlauf deren Handy an der Stelle gefunden, wo Annika es immer abzulegen pflegte, wenn sie eine rauchen ging. Schnell ein Blick um sicherzustellen, es wäre niemand in der Nähe...
Natascha hatte sogar noch die Einmalhandschuhe an um keine Spuren auf dem Gerät zu hinterlassen...- und mit dem Wissen um den von Annika genutzten Code entsperrte sie deren Smartphone. Die Kurzwahl des Pferdetrainers war wie auf jedem anderen Gerät des Hofgutes abgespeichert...

'Los, melde dich...'

"..."

"Markus, Augustine hat Schlachtross in der U eins beim Stutentest- da sollen alle vier Hengste über ihn rüber..."

Nach dieser Ansage brach Natascha die Verbindung ab, legte das Handy wieder an seinen Platz und dankte im stillen allen Schutzengeln, von niemandem dabei erwischt worden zu sein. Mit feuchten Händen stand sie eine Minute später wieder im Untersuchungsraum und geilte auf Anweisung der Baroness über gezielt gesetzte Schmerzreize Blacky für seinen Deckakt auf...


Rittmeisterin:

Verblüfft schaute ihr Partner auf sein Handy, dann zu seiner Partnerin...

"Das war von der Stimme eindeutig Natascha...- auch wenn sie offenbar das Gerät von Annika benutzt hat. Augustine hat sich alle Hengste vorhin von mir bringen lassen, damit diese bei einem 'Stutentest' Schlachtross 'decken' sollen... Alle vier... Der ist doch nur Gast hier! Ist die denn völlig irre?!"

"Ich kümmere mich darum- du bereitest besser den Waschraum und die Box für unsere Pferde vor..."

Während sie losrannte, hörte sie ihren Partner noch den Raum rufen, wo sie suchen sollte; im Gegensatz zu ihrem Partner hatte sie bereits begriffen, warum Natascha ein fremdes Telefon benutzt hatte. Mit einem Sprint in ihren Reitstiefeln stand sie keine fünf Minuten später in der Tierklinik und riss die Tür des von Markus angegebenen Untersuchungsraumes auf. Das sich ihr bietende Bild erschreckte sie selbst...- aber geistesgegenwärtig schoß sie ein Photo der sich ihr darbietenden Situation.

"Blacky Stop! Runter! Sofort!"

Der Gestüthengst war derart konditioniert, bei den scharfen Kommando's der Rittmeisterin folgte er deren Anweisungen sofort.

"Rittmeisterin- was fällt ihnen ein, meinen Test zu unterbrechen? Damit ist dieser..."

"Dieser Test ist beendet! Blacky- rüber zu den anderen! Natascha, mach Schlachtross SOFORT von dem Bock los!"

"Sofort raus hier- Rittmeisterin! Das ist eine medizinische Angelegenheit...- und damit nicht euer Fachgebiet! Blacky- zurück und weitergemacht!"

Der Hengst schaute verwirrt zwischen beiden Menschen hin und her- egal, auf welche Anweisung er reagieren würde, die andere Partei würde ihn ganz sicher bestrafen- und blieb hinter Schlachtross stehen. Sein Schlauch war aber draußen und er unternahm keinen Versuch ihn erneut einzuführen...

"Baroness- wir sollten unsere Unstimmigkeiten nicht vor den Tieren hier klären..."

Mit einer Handbewegung und im verbindlichen Ton suggerierte sie Augustine, den Streit auf dem Flur zu einer gütlichen Einigung bringen zu wollen. Ihr lag aber nichts ferner- mit dem Bild hätte sie gleich ein Druckmittel, was die Entscheidung der Baronin ganz sicher zu ihren Gunsten beeinflussen würde. Während sie mit Baroness Augustine nach draußen wechselte, sendete sie die Aufnahme der Baronin zu...

"Rittmeisterin- wie ich schon sagte, dies ist eine rein medizinische Angelegenheit- und dank meiner Schwester weiß ich, unser Gast ist einem Gestütpferd gleich gestellt...- hat dies meine Mutter nicht so am Sonntag bestätigt? Daher ist dieser Test Pflichtprogramm- oder hat sich in den vergangenen zwei Tagen etwas geändert?"

'Das entwickelte sich ja fast von selbst in die richtige Richtung...'

Die Rittmeisterin tippte die Kurzwahl ihrer Chefin und während sie auf die Annahme des Gespräches wartete, entgegnete sie der Baroness:

"Danke für das Erwähnen eurer Mutter- hier besteht ganz augenscheinlich ein Interessenkonflikt und wer wenn nicht sie wäre besser geeignet diesen zu klären?"

Endlich nahm die Baronin das Gespräch an.

"Frau Baronin? Bitte entschuldigen Sie die Störung- ich stehe hier gerade mit eurer Tochter Augustine in der Klinik. Unser Gast Schlachtross wird da gerade auf Weisung der Baroness dem sogenannten 'Stutentest' unterzogen... Üblich sind da meiner Kenntnis nach ein oder zwei Decksprünge- aber eure Tochter kann euch ganz sicher erklären, warum hier abweichend alle vier Hengste des Gestüts zum Einsatz kommen sollen! Hattet ihr nicht auch nach dem 'Vorfall' mit dem Pferdeknecht eine Entscheidung bezüglich Schlachtross getroffen? Vielleicht sollte Augustine sich auch eine Erklärung für Lady Bea und seine Jockey Anja zurechtlegen...- die Aufnahme dürfte da ganz sicher zu Nachfragen führen...
Ich gebe euch jetzt besser die Baroness..."

Auf diese unverhohlene Erpressung hin hatte das Gesicht von Augustine einen dunkelroten Teint angenommen- aber was sie von ihrer Mütter zu hören bekam, verschlimmerte ihre Situation. Die Baronin war überdeutlich zu vernehmen- und sie brüllte ihre Tochter zusammen!
In dieser Situation tauchte auch noch Annika mit der Meldung auf, die Box für Schlachtross wäre vorbereitet, was die Baronin wohl mitgehört hatte und sofort zu weiteren Nachfragen führte!

"Mutter- Schlachtross muss noch im Darm gespiegelt werden und diverse andere Untersuchungen seines Gesamtzustandes stehen auch noch aus. Er ist jetzt schon über eine Woche damit im Verzug..."

"Unsinn- er hat bis jetzt niemanden angesteckt! Gib mir die Rittmeisterin!"

Während diese ihr Telefon von Augustine rüde in die Hand gedrückt bekam, analysierte sie blitzschnell diese neue Information.

"Frau Baronin, um ihrer Frage zuvor zu kommen- eine solche Untersuchung würde meines Wissens dafür sorgen, daß Schlachtross bis etwa Samstag nicht zur Verfügung stehen würde. Dann können sie ihre Zusage wegen dem Sechsspänner für die Hochzeit schon mal zurück nehmen... dann haben wir nur fünf Pferde, die wir zum laufen bringen! Nein- mit Blacky können wir da nicht planen, ganz sicher nicht! Den bekommen wir nicht in der Zeit dazu so konzentriert wie gefordert in Latex zu laufen- der ist heute schon bei leichtem Gewöhnungstraining wieder durchgegangen! Keine Chance! Wir pokern da schon mit dem Einsatz von Miu als Ersatz für Blacky verdammt hoch... Wenn jetzt noch Schlachtross ausfällt- dann ist das Ganze hinfällig. Sie haben mir gesagt, solche Aufträge und die Einsteller sorgen für die Existenz des Gestütes hier- haben sie ihre Meinung geändert?"

Die Rittmeisterin war nach dieser Aussage froh, sich nicht gemeinsam in einem Raum mit ihrer Vorgesetzten zu befinden- es war kein Gebrüll zu hören, doch die Stille am anderen Ende sprach eine überdeutliche Sprache...

'Manchmal kann die Wahrheit sehr unbequem sein... Frau Baronin...'

In diesen Gedanken der Rittmeisterin hinein verlangte ihre Vorgesetzte mit ihrer Tochter zu sprechen.
Was zwischen den beiden nun besprochen wurde, war für die Rittmeisterin nicht mehr vernehmbar- offenbar hatte die Baronin sich wieder unter Kontrolle. Das Gespräch war trotzdem recht einseitig, denn von der Baroness war außer "Sofort", "Ja" und "Natürlich" nichts weiter zu hören- allein ihr Gesicht spiegelte zunehmend Wut darüber, derart vorgeführt zu werden...
Mit Beendigung des Gespräches wurde die Rittmeisterin durch die Baroness mit Mißachtung belegt, eine Bewegung ihrer Hand zeigte Annika, es wäre besser für sie, sofort wortlos zu verschwinden...- und zurück im Untersuchungsraum befahl diese mit angepisstem Ton der Oberschwester, ihr diese 'Drecksgäule' aus den Augen zu schaffen! Einzig Blacky sollte noch einen Moment bleiben, da wollte sie sich um seine 'Latexallergie' kümmern...


Augustine:

Nachdem dieses impertinente Weib von Rittmeisterin mit ihren Drecksviechern bis auf Blacky endlich ihre Klinik verlassen hatte, brüllte die Baroness ihre Wut ungehemmt aus sich heraus- ihr war dabei egal, ob sie von der Oberschwester in diesem Gemütszustand gesehen würde oder auch nicht... Das war IHRE Klinik...- ihr Reich, in dem sie tun und lassen könne, wonach IHR der Sinn stand! Wann hatte sich ihre Mutter das letzte Mal für die Vorgänge hier interessiert? Das war schon über ein Jahr her...- und war auch nur einer Verwechslung eines zahlenden Patienten geschuldet!
So wie die Rittmeisterin mit gezückter Kamera aufgetaucht war...- das handelte sich nicht um einen Zufall! Weder ihre Schwester noch deren Knecht Jens waren eingeweiht... von der Rittmeisterin und dem Pferdetrainer ganz zu schweigen! Hier war ein Leck in der Klinik und sie würde es finden! Außer ihr waren nur Natascha und Annika in die Vorbereitung und Durchführung von diesen Test eingebunden gewesen- aber die waren beide eigentlich loyal...

'Beide hatten aber die Gelegenheit dazu gehabt... Die Oberschwester war kurz weg gewesen... aber zu kurz, um draußen jemanden zu suchen. Annika? Die hätte dafür Gelegenheit gehabt...- aber auch da fehlte ein Motiv! '

Mit seltsamen Blick schaute sie auf die Oberschwester, welche Blacky an seinem Führstrick hielt.

"Mach den Gaul auf dem Bock fest...- und ich will dein Telefon!"

Das war ein Schuss ins Blaue hinein...- aber etwas besseres fiel ihr im Moment nicht ein. Die Ruhe, mit der Natascha ihr das Gerät gab, ehe sie sich um den Hengst kümmerte, sprachen für ein reines Gewissen der Oberschwester...
Mit dieser Überlegung trat Augustine erneut auf den Flur und sinnierte über das Auftauchen von Annika und deren Dummheit, auch noch von der angedachten Untersuchung von Schlachtross durch sie zu reden.

'Warum gerade in diesem Moment? War Annika wirklich so unsensibel und hatte einfach nur die Situation falsch eingeschätzt? Oder steckte da die Absicht dahinter, bei der Baronin lieb Kind zu machen? Aber warum?'

Augustine erkannte recht schnell- solche Gedanken waren jetzt nicht zielführend. Es ist besser, sich auf das offensichtliche zu konzentrieren und daher holte sie sich mit einem Anruf Annika in die 'U Eins' und verlangte dann gleichfalls deren Telefon.
Sorgfältig überprüfte sie die die Anrufprotokolle...- erst die von Natascha, dann jene der Krankenschwester. Mit ein wenig 'Spielerei' verschaffte sie sich sogar Zugriff auf kurzfristig zurück liegende Löschungen von Anrufen, löschte dann die Anrufprotokolle vollständig und gab beiden ihre Telefone zurück. Mit keinerlei Regung gab sie ihren Untergebenen nicht einen Anhaltspunkt darüber, ob sie ih ihrem Sinn fündig geworden war...

"Dieser Besuch der Rittmeisterin war wohl doch ein Zufall..."

Halb vor sich hingemurmelt...- und doch laut genug um von den beiden verstanden zu werden, beorderte die Baroness Natascha und Annika zurück an ihre Arbeit. Beide verließen den Raum mit einem Lächeln- aber die Oberschwester zusätzlich in dem Wissen, hier mit ihrer Intrige erfolgreich Annika eines ausgewischt zu haben. Auch wenn die Baroness sich jetzt noch bedeckt hielt... die Quittung würde präsentiert werden!


"Nun zu dir mein hübsches Pferdchen..."

Augustine genoss es, dieses Zittern von Blacky in seinem Latexfell zu sehen. Der Gaul reagierte immer so, wenn er wegen seines Unvermögens, in dieses Material gesteckt vernünftig zu arbeiten, hier bei ihr landete. Aber dieses Mal hätte er eine reale Chance, denn er war nicht das, was die Baroness begehrte...

"Mal wieder durchgegangen...- dein altes Problem. Ich nehme an, du möchtest lieber aus deinem Fell heraus und nicht die Nacht hier verbringen?"

Gleichzeitig mit diesen Worten hielt sie ihm das Maul der Maske zu und erfreute sich an der in seinen Augen ablesbaren Panik. Erst nachdem sie es nicht mehr schaffte, den wild hin und her geworfenen Kopf unter Kontrolle zu halten, gab sie ihn frei und erlaubte dem Hengst so eine Atempause. Dann legte sie sich aber auf seinen Rücken und verschloß mit ihren Fingern das Atemloch. So den Hengst erneut von der Atemluft abgeschnitten genoss sie seine Bewegungen unter sich, bis Blacky's Kraft nachließ und er kurz vor einer Ohnmacht stand. Es war für die Baroness wie der Ritt auf einem wilden Pferd...- sie spürte den Kampfeswillen und die unvermeidliche Niederlage des Tieres unter sich!
Dem Luxus eines zweiten derartigen Ritt's konnte sie nicht widerstehen- stieg danach aber ab und wartete ein paar Minuten, damit Blacky ihre Worte auch begreifen würde. Sie verzichtete sogar darauf, diese Phase mit ein paar Gertenhieben zu 'beschleunigen' wie sie es bei ihrer Schwester und deren Umgang mit den Pferden oft genug gesehen hatte.

"So mein hübscher Hengst...- wie gesagt, du willst doch sicher zurück in deine Box? Habe ich recht?"

Blacky hatte wohl begriffen was sie sagte, denn er nickte langsam.

"Da gibt es nur ein Problem... Ich würde so gern einen ganz bestimmten Hengst hier untersuchen..., auch mit meinem StrapOn...- aber der ist mir ja entführt worden... Du verstehst?"

Die Baroness griff sich jetzt den Kopf von Blacky, hielt ihn fest und zwang so dem Hengst ihren Blickkontakt auf. Dieser schlug die Augen hinter den Gläsern nieder, schnaubte und versuchte mit einem langsamen Nicken sein Einverständnis zu geben...
Belustigt stand die Baroness auf und gab Blacky mit der flachen Hand noch ein paar Schläge auf seine Flanke.

"Besser der als du- nicht wahr? Ich mach dich jetzt los und Natascha wird dich dann in den Stall bringen...- aber morgen früh ist einer von euch beiden ganz sicher wieder hier..."


DRACHENLORD

Hengstbox- später Abend...


Schlachtross:

Ich musste aufgrund meiner Erschöpfung eingenickt sein, den plötzlich wurde ich durch einen Stoß in die Rippen auf die Seite geschleudert und unsanft geweckt. Ich wollte Miu gerade anfahren was das solle, das krachte ein Fuß genau auf die Stelle an der gerade eben noch mein Brustkorb gewesen war.
Ich warf mich herum und versuchte so schnell wie möglich auf die Beine zu kommen. Dann versuchte ich im trüben Stalllicht zu erkennen was los war.
Ich erkannte, dass Lion wohl der Hengst war der mich angegriffen hatte. Er stand vor meinem Schlafplatz und sah verdutzt aus.
Ich sah mich schnell in der Box um und erkannte, dass auch Blacky auf den Beinen war.

'Beim Kampf gegen die beiden auf einmal habe ich keine Chance...'- dachte ich mir.

Und sofort stand mein Entschluss fest es nicht dazu kommen zu lassen. Ich sprintete los und warf mich mit aller Kraft gegen Lion. Dieser fiel und ich rollte mich in einer mehr oder weniger eleganten Hechtrolle über ihm ab. Er versuchte noch meine Hinterhand zu greifen, doch mit der seitlich fixierten Hand war dies nicht machbar und ich kam schnell frei. Als ich wieder stand, sah ich, dass Blacky auf mich zukam. Ich drehte mich kurz zu Lion um und gab ihm noch einen ungezielten Tritt. Da er aufstöhnte hatte dieser wohl ein Ziel getroffen.
Jetzte war Blacky heran und er gab mir einen harten Stoß mit der Schulter. Ich taumelte doch konnte ich mich auf den Beinen halten. Ich begann jetzt in der Mitte der Box zu tänzeln. Dabei versuchte ich Blacky und Lion gleichzeitig im Auge zu behalten. Lion war im Moment keine Gefahr, da er es irgendwie nicht schaffte sich ohne seine Vorderhände aufzurichten.
Blacky war ein anderes Kaliber. Er war schnell und schien keine Hemmungen zu haben mit aller Kraft zuzuschlagen. Wir umtänzelten uns wieder und wieder. Ab und zu wage einer einen Stoß nach vorn, den der andere aber leicht parierte.
Mittlerweile hatte ich erkannt, dass Brutus sich aus der Sache raus hielt. Er lag im Stroh und beobachtete unseren Kampf nur.
Lion war ausgeschaltet, da Miu für mich Partei ergriffen und sich mittlerweile auf seine Brust gesetzt hatte damit er so nicht mehr hochkam.
Da traf mich ein Kopfstoß auf mein Auge und ich spürte wie Blacky sich versuchte festzubeißen. Ich warf den Kopf nach vorn und traf ihn an der Schläfe. Er taumelte ein wenig zurück und ich nutzte meine Chance. Ich nahm die rechte Schulter nach vorne und warf mich auf ihn. Meine Schulter traf ihn mittig gegen den Brustkorb und trieb ihm die Luft aus der Lunge. Ich versuchte nachzusetzen und ihm mein Knie irgendwo hin zu rammen, doch er konnte mir ausweichen.
Es gelang mir nur noch ihm einen Tritt gegen das Schienbein zu verpassen. Dann humpelte er in eine Ecke.
Als ich ihm gerade nachstellen wollte hörte ich einen Schrei. Ich drehte mich um und sah, dass Lion Miu gebissen hatte. Der junge Hengst rollte sich von Lion herunter und versuchte sich an sein Hinterteil zu greifen. Ich konnte nichts genaues sehen, doch es sah so aus als würde er bluten.
Mit wenigen Schritten war ich bei den beiden und trat Lion, der sich gerade auf den Bauch gewälzt hatte und im Begriff war aufzustehen, gegen den Torso, dass er wieder auf den Rücken fiel. Ich lies mich fallen und trieb ihm mit meinem Körpergewicht die Luft aus der Lunge.
Jetzt kniete ich auf ihm und sah ihm ins Gesicht. Das einzige was ich dort erkennen konnte war Angst.
Lion hatte Angst vor mir! Dieser elende Gaul, der sich mir zwei mal unterworfen hatte um mich dann doch wieder anzugreifen...- hatte endlich Angst. Wären meine Vorderhufe nicht gefesselt gewesen hätte ich ihm das Gesicht zu Brei geschlagen, so eine Wut hatte ich.
Doch so schluckte ich die Wut hinunter und verlagerte mein Körpergewicht. Ich nagele seine Vorderhände mit meinen Knien auf den Boden und setzte mich absichtlich mit meinem ganzen Gewicht auf seine Eingeweide. Er stöhnte und wollte sich befreien, doch ich spukte ihm nur ins Gesicht.
Da fiel mir ein was er mit mir gemacht hatte als wir uns das erste Mal gesehen hatten und ich griff meinen Schlauch und lies es laufen. Mein Urin ergoss sich über seine Brust und seinen Kopf.
Ich achtete darauf dass möglichst viel über sein Gesicht floss. Ich wollte ihn nicht nur demütigen, ich wolle ihn unterwerfen und mir gefügig machen. Nach einigen Sekunden lies ich von ihm ab und stemmte mich geschmeidig hoch. Mich nach Blacky umsehend schaute ich in der Box auf und ab.
Ich erkannte ihn schemenhaft in einer dunklen Ecke...- Blacky hatte es fast weder auf seine Hinterhand geschafft...

'Kämpfen zwei Rappen im Kohlenkeller...- und du hast noch mehr als eine Schuld bei mir offen!'

Ich dachte dies erst hämisch, dann wütend, als ich auf ihn zuging. Mir kam seine 'Begrüßung' hier in der Box in den Sinn, jede einzelne Demütigung für mich bis hin zu seinem 'Deckakt' in der Klinik... Ich fletschte die Zähne und schnaubte ihn an. Er machte keine Anstalten sich zu verteidigen- meine Wut und Entschlossenheit hatten ihn wohl gezeigt, eine weitere Fortsetzung des Kampfes wäre nicht in seinem Interesse...- aber unterwerfen wollte er sich auch nicht!
Ich stand jetzt nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt und merkte wie er die Luft anhielt.
Da drehte ich mich von ihm weg, doch anstatt zu gehen rammte ich ihm unvermittelt meinen Ellenbogen in den Leib. Der Hieb schien ein Volltreffer gewesen zu sein, denn er ging keuchend zu Boden.
Ein Tritt von mir beförderte ihn auf den Rücken und da lag er wie ein Käfer, nach Luft japsend.
Ich stand über ihm und am liebsten hätte ich ihm in die Eier getreten, dass ihm seine Hoden aus dem Maul geflogen wären. Doch ich machte nur einen Schritt nach vorn und stellte meinen blosen Fuß auf seine Genitalien. Er versuchte auszuweichen, doch ich erhöhte merklich den Druck und er blieb stöhend liegen.

'Das ist für vorhin in der Klinik... und alles andere...- mein 'Freund'...'

Oh wie genoss ich es dieses Arschloch von einem Hengst unter mir zu haben. Er sollte sich winden und winseln!
Nach einigen Sekunden lies ich von seinen Eiern ab und trat an seinen Kopf. Ich drückte ihm mit meinem dreckigen Fuß den Kopf zur Seite und packe meinen Schlauch. Jetzt bekam auch Blacky was er verdiente...- und ich hatte sein 'Willkommen' in der Box für mich nicht vergessen!

Als ich mit ihm fertig war sah ich nach Lion. Dieser lag immer noch neben Miu, der Junghengst bewachte ihn, und schien es nicht zu wagen sich zu bewegen.
Ich ging jetzt auf Brutus zu, der sich aufgerichtet hatte. Vor ihm blieb ich stehen und senkte den Kopf.
Er beugte sich über mich und biss mir leicht ins Nackenfell. Ich akzeptierte es und rieb meinen Kopf an seiner Brust.

'Ich unterwerfe mich dir, aber auf die Knie gehe ich nicht mehr!', dachte ich und Brutus schien genau verstanden zu haben was ich sagen wollte.

Jetzt ging ich zurück zu Miu. Er hatte Lion sich in seine Ecke zurückziehen lassen und dieser lag stöhnend im Stroh. Gerade als ich mich in die nach Urin stinkende Ecke legen wollte wallte meine Wut wieder auf. Ich ging zu Lion und brachte ihn mit einem Tritt auf die Beine. Mit einem Kopfnicken zeigte ich ihm wo jetzt sein Platz war.
Als er sich zu Miu schlich wieherte ich diesem zu und als er mich ansah, machte ich eine Kopfbewegung, dass er sich zu mir legen solle.
Er rollte sich an meinen Füßen zusammen und ich genoss das saubere warme Stroh, das bis gerade eben Lions Schlafplatz gewesen war.
Mir war mittlerweile klar, dass ich hier mit Freundlichkeit nichts erreichen würde, doch nahm ich mir fest vor, nur die zu demütigen die mich misshandelten. Die die gut zu mir waren würde ich in Ruhe lassen, egal was passierte.
In Gedanken begann ich eine Liste derer, mir denen ich noch ein Hühnchen zu rupfen hatte zu erstellen: Mira, Augustine, Jens, die Baronin, Bea...

DRACHENLORD ENDE
13. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 12.02.21 19:01

Tag 11, Mittwoch- Woche zwei



DRACHENLORD


Büro der Rittmeisterin- morgens...


'Probleme...'


„Am liebsten würde ich die Hengste legen! Alle! Noch heute!“

Die Rittmeisterin war stinksauer und lief fluchend in ihrem Büro auf und ab. Sie verfluchte die ihr anvertrauten Pferde und wünschte ihnen regelrecht die Pest an den Hals.
Markus saß an seinem Schreibtisch und wagte zunächst nicht seine Partnerin und Vorgesetzte anzusprechen, da er sie selten so wütend gesehen hatte, doch dann fragte er zögerlich:

„Schatz, was ist denn passiert?“

Sie fuhr herum und blaffte: „Was passiert ist? Ich will dir sagen was passiert ist! Ich war gerade in der Hengstbox um unsere Sammlung gestörter Viecher auf die Weide zu treiben, da bietet sich mir ein Bild des Grauens. Miu hat eine Bisswunde am Arsch, Lion lahmt, Blackys Brust ist voll von Hämatomen und er bekommt nur unter Schmerzen Luft und Schlachtross hat ein blaues Auge und kann die rechte Schulter kaum bewegen. Natascha versorgt das was geht in der Box- hat aber Blacky mit in die Klinik genommen. Den scheint es schwerer erwischt zu haben... Anscheinend sind unsere lieben Hengste heute Nacht mal wieder übereinander hergefallen!
Der einzige der keine neuen Verletzungen hat ist Brutus. Dafür ist sein Knie jetzt jeden Morgen halb steif und er braucht immer länger um beweglich zu werden!“

Markus machte große Augen, doch bevor er etwas sagen konnte fuhr die Rittmeisterin fort:

„Kannst du mir sagen wie ich in vier Tagen einen Sechspänner stellen soll mit diesem Material an Pferden, das ich habe?“

Sie lies sich auf ihren Stuhl fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.
Markus erkannte, dass sie wirklich verzweifelt war und kurz davor war zu weinen. Er stand auf und versuchte sie zu trösten. Doch die Rittmeisterin schnaubte:

„Da reiße ich mir für diese Mistviecher den Arsch auf und sie können sich nicht einmal ein paar Tage beherrschen. Wieso müssen diese notgeilen Hengste so kurz vor einem wichtigen Event Rangkämpfe veranstalten? Manchmal kann ich Mira echt verstehen. Bei diesem Pack hilft nur die Peitsche!“

Wie um ihre Aussage zu unterstützen schlug sie mit der Hand auf den Schreibtisch, dass ihre Kaffeetasse hüpfte.

„Jetzt komm bitte wieder runter!“, redete Markus auf sie ein. „Es sind Tiere und sie handeln genau so wie wir es immer von ihnen verlangt haben: Instinktiv. Keines der Pferde weiß von der Hochzeit, weil wir es ihnen gestern nicht gesagt haben. Also wieso sollen sie sich zurückhalten? Zumal durch den Einzug von Schlachtross in der Hengstbox ein neues Aushandeln der Rangordnung unvermeidlich war..."

In diesem Moment klingelte das Telefon und Markus nahm ab. Seine Miene verdüsterte sich und als er auflegte sagte er leise:

"Das war Augustine. Blacky fällt für mindestens zwei Tage aus!“

Die Rittmeisterin stöhnte auf und sagte: „Das nicht auch noch! Ich brauche ihn am Sonntag für das Gespann...- und wir hätten ihn trotz seiner Aversion schon zum laufen gebracht. Blacky ist trotz allem einer der Leistungsträger! Wie soll die schwere Kutsche sauber laufen mit diesen Invaliden vorne dran? Dazu reisen am Freitag neue Gäste an...- die haben dafür bezahlt von uns hier bespaßt zu werden... Sag mir, wie ich das hinbekommen soll!
Da hat man den ganzen Stall voll stehen und bekommt nicht ein Gespann zum laufen! Manchmal habe ich größte Lust einfach den Abdecker anzurufen!“

Markus stöhnte und sagte dann ganz ruhig: „Mit Blacky haben wir doch beide nicht wirklich gerechnet- du hast gestern erst wieder erlebt was er für ein Nervenbündel er wird, nachdem wir ihn in Latex steckten...
Dann stehen jetzt die nächsten Tage unsere Gestütpferde für die Einsteller nur eingeschränkt zur Verfügung...Schauen wir mal, was am Freitag anreist- das sind 'Blaue, für die brauchen wir nichts vorzuhalten. Das Paar hier war schon mal da...- die können wir das Wochenende allein laufen lassen... Mhh- der hier ist allein, seine Besitzerin musste absagen. Ach stimmt...-die beiden hat die Frau Baronin angeschrieben, die will sie zum Turnier dabei haben... Wenn Blacky bis zum Wochenende wieder fit sein sollte, können wir ihn da als Trainingspartner einsetzen...- soll Augustine mal zeigen, was sie wirklich drauf hat! Da wäre ein Tipp von dir an die Baronin vielleicht hilfreich...
Mit welchen Pferden können wir am Sonntag arbeiten: Steel ist fit, die kann wirklich was ziehen. Ebenso Schlachtross. Brutus werde ich jeden Morgen massieren und er bekommt am Sonntag eine Bandage. Dann sollte sein Knie durchhalten.“

„Schön, die Einsteller sind 'versorgt'- die bringen ja das Geld... Aber Kara ist eine dauerrossige Stute die kaum auf Ausdauer trainiert wurde, Lion ist stinkend faul und nur mit Schlägen dazu zu bewegen das an Leistung abzuliefern was von uns gefordert und Miu..., na ja es ist halt Miu. Wir haben im Sechspänner drei Pferde die was leisten können und drei die nur Staffage sind. Tolle Quote!“, warf die Rittmeisterin bitter ein.

„Ich gebe zu... ein Dreamteam schaut anders aus, aber wir müssen mit dem arbeiten was wir haben! Es muss uns etwas einfallen sie dazu zu motivieren sich komplett zu verausgaben!“, versuchte Markus dagegen zu halten da ihm die Schwarzseherei seiner Vorgesetzten langsam auf die Nerven ging.

„Und wie willst du das anstellen? Ich kann doch nicht vor Kundschaft auf mein Gespann einschlagen! Und Ansagen wie: Wenn ihr nicht... dann... funktionieren bei denen nicht. Das haben wir schon öfter probiert. Wie du schon sagtest es sind Tiere!“

„Wenn wir bei Kara und Lion in der Vorbereitung Prügel als Motivator einsetzen müssen um Leistung von ihnen zu bekommen... ist das deren Problem- nicht unseres! Und durch das Latexfell sind Striemen und Narben eh nicht zu sehen... Wir können beiden auch eines von Augustines 'Halsbändern' verpassen- das dürfte entsprechend anspornen...
Du hast aber Recht...- doch es gibt für Pferde außer Flucht noch eine Motivation für die sie laufen bis sie tot umfallen“, orakelte Markus.

Die Rittmeisterin sagte nichts, aber ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. Anscheinend hatte sie keine Ahnung worauf Markus hinaus wollte.

„Sex! Wir machen die Hengste nach allen Regeln der Kunst geil, lassen sie aber nicht aufreiten. Wenn wir es richtig anstellen laufen die sich, nur für die Aussicht auf einen Deckakt nach der Hochzeit, die Seele aus dem Leib“, sagte er triumphierend und offensichtlich stolz auf diesen Einfall.

Die Rittmeisterin schaute auf und ihr Gesichtsausdruck war nicht mehr ganz so verzweifelt. Sie sagte: „Das könnte tatsächlich klappen. Lass mich überlegen:
Brutus darf auf Steel. Für die Aussicht sie mal wieder decken zu dürfen würde der alles tun.
Lion und Kara werden sich auch nicht beschweren miteinander Spaß zu haben.
Aber was machen wir mit Schlachtross und Miu? Von Miu weiß ich, dass er sich ganz gern decken lässt, aber ob Schlachtross mit einem Hengstarsch zufrieden ist wenn die anderen auf eine Stute dürfen glaube ich kaum.“

Markus schaute sie an und sagte mit einem Grinsen im Gesicht: „Um den mache ich mir die geringsten Sorgen. Wenn ich ihn nicht ganz falsch einschätze würde der sogar nur aus Loyalität laufen bis zum Umfallen.“

„Loyalität? Zu wem? Zu uns ganz sicher nicht!“, die Rittmeisterin klang vollkommen ungläubig.

„Zu uns? Vielleicht...- wir haben ihn immerhin gestern aus der Klinik geholt... Doch zu Miu ganz bestimmt! Ich habe durchaus mitbekommen, wie der kleine ihm die ersten Tage hier erträglich gemacht hat und dafür wird Schlachtross sich sicher revanchieren wollen...
Warte mal- du hast doch vorhin gesagt, außer Brutus sind alle verletzt... Denk mal nach- Blacky und Lion sind über Schlachtross hergefallen, weil die beiden ihn in der Rangordnung unter sich halten wollen... und Miu hat Schlachtross gegen die beiden geholfen! Vielleicht hat der sich auch eingemischt, als die beiden Miu bespringen wollten- auf alle Fälle haben wir Lion und Blacky als eine Partei und Schlachtross mit Miu als die andere. War heute morgen in der Box etwas anders?"

„Ja, die beiden lagen auf dem Platz, wo Lion sonst schläft...- aber zurück zum eigentlichen Problem! Wie soll das im Sechser aussehen?“, wandte die Rittmeisterin ein. „Ich kann die beiden nicht Händchen halten lassen.“

„Vorne Kara und Steel, wie von der Baronin gewünscht... Hinter Steel Brutus um ihn zu motivieren. Dahinter Lion als Stangenpferd. Damit hab ich ihn auch direkt am Kutschbock und kann ihm auch mal eins mitgeben wenn er gar nicht ziehen will ohne dass es zu sehr auffällt.
Dann neben Brutus Schlachtross. So haben wir die beiden stärksten Pferde nebeneinander. Miu hinter Schlachtross.
Die Pferde auf der zwei und der drei schirren wir an gemeinsame Zugstränge. Dadurch bekommt es Schlachtross genau mit wenn Miu nicht mehr anziehen kann und seine Gespannseite zurückfällt. Ich traue ihm zu soweit mitzudenken, dass er dann seine Zugkraft selbständig erhöht. Wenn Miu hinter seinem Idol läuft wird ihn das hoffentlich so sehr motivieren, dass er alles aus sich rausholt.“

„Damit habe ich auf der linken Gespannseite aber nur ein Kraftzentrum. Selbst für Schlachtross wird das kaum durchzuhalten sein. Leider haben wir Miu viel zu lange vernachlässigt, als dass er im Gespann eine große Hilfe wäre.“

Jetzte war es an Markus kurz zu stutzen. Er sagte schnell: „Wir haben diesen Hengst immer nur gelobt. Jetzt muss er mal zeigen ob er was kann und ob er das Lob wert war. Wie gesagt er ist vollkommen gesund und fit. Da werden ihn auch eine oder zwei Stunden Überlastung nicht aus der Bahn werfen. Mach ihm einen Pulsmesser und ein Körperthermometer dran damit du weißt wann er dabei ist sich umzubringen und dann sollte das klappen. Die tägliche Bodenarbeit mit ihm zeigt im übrigen Fortschritte- da lagen wir richtig. Seine Reaktionen auf unsere Kommando's erfolgen jetzt schon überwiegend instinktiv...- und das ihn Mira jetzt seit Montag in Ruhe gelassen hat tat wohl ein übriges...
In der Woche nach der Hochzeit ist nichts wichtiges, da kann ich die Pferde langsam wieder aufbauen bevor wir mit dem Abschlusstraining für das Rennen beginnen.“

Den Chip von Schlachtross hatte Markus in seiner Überlegung völlig vergessen...

„Markus, ich habe kein gutes Gefühl bei der Aktion, sehe aber auch keine bessere Lösung!“

Die Rittmeisterin lehnte sich zurück und schloss die Augen. Nach einigen Minuten sagte sie: „Das A und O an diesem Plan ist, dass die Pferde mit einer Belohnung rechnen wenn sie eine gute Leistung gezeigt haben. Am besten geben wir ihnen einen Vorgeschmack, wenn das Abschlusstraining am Freitag gut läuft. Ansonsten bekommen unsere Pferde ab sofort immer wenn sie nicht im Gespann sind einen Keuschheitsgürtel um, auch die Stuten! Das solle helfen bei ihnen bis Sonntag einen anständigen Druck aufzubauen.“

„Hm, aber nicht dass sich einer die dicken Eier wundläuft!“ wandte Markus ein und fuhr dann fort: „Warte mal...- wenn die in den Anzügen stecken können die doch eh nicht aufreiten...- da reicht es, wenn sie die Gürtel in der Box tragen müssen! Ich kümmere mich gleich um die Kutsche und die Zugriemen. Gehst du zu Augustine und besorgst die entsprechenden Utensilien?“

„Ja, das kann ich machen!“ Die Stimme der Rittmeisterin klang schon wieder um einiges zuversichtlicher als vorhin. „Wobei ich bei den Pferden sicher keine Pluspunkte ernten werde, wenn ich ihnen die Dinger um die Hüfte schnalle. Aber sie werden sich schon denken können wofür sie die verdient haben.“

DRACHENLORD ENDE

"Bist du damit einverstanden- den ganzen Tag Ausdauertraining für Lion und Miu, die müssen fit gemacht werden. Mit Schlachtross mache ich Bodenarbeit und Ausdauer im Wechsel, da nehme ich Brutus dazu... und seinen kleinen Freund in den Ausdauereinheiten. Holst du dir von der Frau Baronin das Einverständnis, unsere Hengste ohne Eingriff der Baroness die Woche zu trainieren? Ich bin mir sicher sie wird da zustimmen...- so viel wie ihr an diesem Irrsinn liegt, wird sie Mira sicher da Zügel anlegen..."

"Ich spreche mit der Baronin- beweg du unsere Hengste..."- die Rittmeisterin nickte den Vorschlag des Pferdetrainers ab. "Ich frage auch Simone, ob deren 'Sissy's' die Anzüge von unseren Pferden jeden Abend wieder auf Vordermann bringen können... für die Einsteller handhaben wir dies ja auch so."

"Gute Idee..."- Markus war schon halb zur Tür hinaus, doch ihr Vorschlag war sinnvoll- so hätten 'seine' Hengste das Gefühl, wenigstens jeden Morgen wie ein Einsteller mit einem sauberen 'Fell' versorgt zu werden...


DRACHENLORD


Abend...


Schlachtross:

Markus und die Rittmeisterin hatten den ganzen Tag mit uns Pferden auf dem Reitplatz und der Rennbahn gearbeitet, mich mit Miu zu zweit vor den Wagonetten und zu viert im Gespann vor einer Kutsche. Dazu natürlich noch Bodenarbeit für mich, zusammen mit Brutus. Der Pferdetrainer hatte uns auch verraten, warum wir alle seit gestern plötzlich in Latex trainiert wurden. Für mich war das Training nicht sonderlich hart, da ich es gewöhnt war im Ganzkörperoutfit meine Leistung abzurufen. Aber ich konnte mir vorstellen, wie es den anderen Hengsten erging. Vor allem um Miu machte ich mir Sorgen. Er schien die ganze Zeit angespannt zu sein und suchte offensichtlich meine Nähe. Immer wenn er in einer Pause direkt bei mir sein konnte entspannte sich seine Körperhaltung, aber wenn ich nicht da war schien es als müsse er mit sich selber kämpfen. Der Pferdetrainer hatte dies offenbar erkannt- und Miu die Einheiten mit mir im Zweispänner und im Vierspänner neben mir laufen lassen um ihm damit das Gefühl meiner Anwesenheit zu vermitteln...

Die Rittmeisterin kam nach dem Vierspännertraining auf den Reitplatz als wir gerade im Begriff waren Schluss zu machen und ging direkt auf den Pferdetrainer zu.

"Markus, gibt mir bitte Schlachtross. Ich brauche ihn kurz. Du kannst die anderen außer Miu schon mal ausschirren und im Stall aus ihren Fellen holen und waschen.“

Ohne eine Antwort abzuwarten nahm sie meine Zügel und wir gingen in Richtung des Gestüts. Doch statt in den Stall gingen wir über den Hof zu dem Trakt, von dem ich wusste dass dort ihr Büro war. Sie öffnete die Tür und zog mich hinter sich her. Ich scheute, da ich keine Ahnung hatte was ich in ihrem Büro sollte. Doch sie zog mich energisch hinter sich her.
Im Büro angekommen nahm sie mir den Pferdekopf und meine Hufhandschuhe ab, reichte mir ein Handtuch und sagte:

"Schlachtross, ich meine Dominic, es tut mir leid wenn ich dich aus deinem Pferde-Selbst holen muss aber ich möchte etwas besprechen, bei dem nur du mir helfen kannst.“

Ich hörte ihre Worte, doch realisierte ich den Sinn nicht. Sie war mittlerweile an die Kaffeemaschine gegangen und fragte:

"Dominic, wie möchtest du deinen Kaffee? Mit Milch und ohne Zucker?“

"Mi...hiieeerr...!"

Da wär ich doch fast auf sie hereingefallen...- und auch, wenn sie mich so wie Markus fair behandelte, ich traute ihr nach allem hier noch nicht wirklich und hatte sie mich nicht schmerzhaft gelehrt, hier auf Rosengarten nicht auf solche Tricks herein zu fallen...?

"Dominic- deine Vorsicht in allen Ehren... nicht jeder bekommt so die Kurve und bei den meisten funktioniert der Trick... doch ich möchte mich nicht mit Schlachtross sondern mit dem Menschen unterhalten. Also, wie soll der Kaffee sein- oder möchtest du verzichten?"

„Mit Milch ohne Zucker, vielen Dank Frau Rittmeisterin..."

Sie drückte mir einen Humpen Kaffee in die Hand und lies mich auf einem Stuhl hinsetzen. Sie selbst setzte sich mir gegenüber.
Zwischen uns machte sich eine unangenehme Stille breit, die sie, nach einem tiefen Schluck aus der Tasse brach:

"Wie ist der Kampf gestern Nacht ausgegangen... ich nehme an, ihr habt etwas in der Rangordnung geklärt? Hat Miu dir geholfen oder war es anders herum? Blacky ist, denke ich, nicht mehr Nummer Zwei...- sonst wärst du an seiner Stelle bei Augustine in der Klinik... habe ich recht?"

Stumm nickte ich ihre Vermutungen ab, deswegen würde sie mich ganz sicher nicht zu sich geholt haben und sich mit mir unterhalten wollen...

"Du hast aber auch ein hübsches blaues Auge davongetragen- bitte versteh mich nicht falsch, mir wäre es lieber, ihr hättet das irgendwie anders geklärt. Das ist aber ein Nebeneffekt dessen, daß die Frau Baronin euch so 'naturnah' wie nur möglich halten möchte...
Das wirklich dumme ist nur, dieser Fight zwischen euch fand zum für uns, damit meine ich Markus und mich, denkbar ungünstigsten Zeitpunkt statt...

'Sollen wir vielleicht diesen Blödsinn vorher anmelden und fragen, wann es unseren Trainern genehm ist, uns gegenseitig auf die Fresse zu haun...'

Das Gespräch begann sich in eine Richtung zu entwickeln, die mir sichtlich unangenehm war. Sollte ich etwa aufgefordert werden, ihre kostbaren Gestütpferde zu schonen, wenn ich wieder angegriffen würde?

"Dominic, ich bin normalerweise sehr dagegen euch Pferdespieler aus eurem Pferd-Sein zu holen, doch ich habe ein Problem, bei dem nur du mir helfen kannst. Es geht um das Latexgespann, besser gesagt um Miu. Du hast sicher mitbekommen, dass Blacky gestern Nachmittag im Training durchgegangen ist. Er verträgt das Arbeiten in Latex nicht wirklich, er wird dann fast jedes Mal leider panisch. Nach eurem Kampf ist er aber ohnehin mit ziemlicher Sicherheit aus dieser Sache raus...
Also muss ich Miu ins Gespann nehmen, doch er hat... glaube ich... Angst davor in so einem Outfit zu arbeiten... er agiert unsicher in der engen Latexhülle und mit der Maske... Nicht so wie Blacky...- bei anderen Dingen toleriert er es... hier aber benötigt er Hilfe dabei..."

Sie nahm einen weiteren Schluck Kaffee und fuhr fort:

„Ich habe euch beobachtet, du hast eine beruhigende Wirkung auf ihn. Markus hat euch heute nicht umsonst zumeist gemeinsam laufen lassen... Ich denke, ihr seid Freunde und er vertraut dir... Deswegen will ich dich als Latex-Rennpferd fragen wie ich vorgehen soll um Miu gespanntauglich zu bekommen.“

Ich war völlig baff! Die Rittmeisterin fragte mich, ein Pferd, um Rat? Um Zeit zu gewinnen nahm ich einen Schluck aus meiner Tasse und dachte kurz nach. Ich räusperte mich.

"Frau Rittmeisterin, danke dass Sie mich fragen. Ich nehme an, dass Sie, als Sie meinen Kopf aufgesetzt hatten, gemerkt haben, dass er sehr restriktiv ist.“

Sie sah mich groß an und ich fuhr grinsend fort:

„Wenn Sie den Kopf nicht getragen haben, warum sollte er sonst nach Ihrem Parfum riechen?“

Sie wurde rot und stammelte: „Ich wollte nur... Du bist mir nicht...“

„Nein, ich bin Ihnen nicht böse. Ich finde es sogar sehr gut, dass sie sich getraut haben ihn einmal aufzusetzen. So wissen Sie wenigstens wie es sich für mich anfühlt. Aber zurück zu Miu. Er scheint wirklich etwas klaustrophobisch veranlagt zu sein. Wenn er jetzt in so einer engen Suit steckt und dazu noch schwerhörig und halb blind ist, ist das für ihn eine Stresssituation. Eure Masken hier scheinen bei weitem nicht so einschränkend zu sein wie meine eigene... doch für jemanden, der es überhaupt nicht gewohnt ist, so zu arbeiten... Miu braucht jemanden in seiner Nähe, dem er vertraut, der ihm Sicherheit gibt...- das habt ihr richtig erkannt!"

„Das bist du!“, vollendete sie meinen Gedanken.

„Ja.“

„Aber was bringt uns dass im Gespann, da könnt ihr nicht Händchen halten. Wie sähe denn das aus?“

„Das will ich auch nicht, aber warum hat Miu Angst im engen Gespann?“

„Er wurde von den anderen Hengsten zu oft getreten und schikaniert. Manche haben sich einen Spaß daraus gemacht ihn aus dem Takt zu bringen und dann war er es, der die Schläge abbekam. Manche hier... nicht nur Kunden... wollen ein sauber laufendes Gespann- egal wie sie dorthin kommen.

Ich schwieg und dachte nach. Nach einigen Minuten sagte ich:

"Mir fällt dazu nur eine Lösung ein: Miu muss, anders als vorhin, hinter mir laufen und Brutus neben ihm. Wir beide sind die einzigen Hengste denen er vertraut. Sie müssen ihn dazu bringen, dass er nur nach mir schaut. Es macht mir nichts aus, wenn er mir die ganze Zeit auf den Arsch glotzt wenn es ihm hilft ruhig zu bleiben und im Takt zu laufen.“

„Ich bin ehrlich zu dir- das Miu hinter dir läuft, haben wir heute morgen auch schon überlegt. Bei der angedachten Einschirrung wärst du mit Miu... und Kara... auf einer Seite...- du wärst damit das Pferd in dieser Aufreihung, was die meiste Arbeit leisten müsste! Das ist dir hoffentlich klar...
Deine Aufgabe, um die ich dich bitten würde...- du müsstest Miu helfen, damit er dich dann auf seiner Position bestmöglich unterstützt. Wärst du bereit das mit ihm vor einem Doppelsulky zu trainieren?“

„Ja“

„Auch wenn diese Einheiten zusätzlich zum normalen Gespanntraining laufen würden? Schlachtross, äh Dominic sei mir nicht böse, aber ich habe so wenig Zeit dass ich jede freie Minute mit dem Gespann trainieren muss. Ihr müsst lernen im engen Gespann im Gleichschritt zu traben, das dauert normalerweise Wochen, doch ich habe nur drei Tage.“

„Ja, das bin ich, wenn er und ich entsprechend versorgt werden und auch genug Ruhe zur Erholung haben! Trab wird sicher schwierig..., doch Schritt ist sicher erreichbar. Der Pferdetrainer hat uns gesagt, es würde sich um eine Hochzeit handeln...- richtig?"

"Ja, warum?"

"Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dabei Trab oder gar Galopp laufen zu müssen?"

"Mist, da hast du recht...- hier hatte ich zu sehr in Wettkampfkategorien gedacht... Galopp ist völlig unwahrscheinlich- da hat Markus als Kutscher die Option, das zu unterbinden... Eine Trabeinlage kann nicht ausgeschlossen werden, wenn das Brautpaar sich das wünscht...- aber das werden auch keine eintausend Meter werden!
Das mit der Ruhe habe ich schon mit der Baronin geklärt... da wird keine von ihren Töchtern die Woche dazwischen funken... mit der Versorgung...- ich kann euch beiden bei den täglichen Fütterungen keine Extrawurst braten... Was glaubst du, was dann in eurer Box los wäre? Ihr habt gerade erst eure Rangordnung neu geklärt- und mir damit Blacky aus meiner Vorplanung geprügelt... Es braucht dir nicht leid zu tun- Markus hat mich heute morgen daran erinnert, ihr hättet genau so gehandelt, wie wir es von euch hier erwarten... auch wenn ich euch alle am liebsten ausgepeitscht hätte..."

Mein missbilligender Blick auf die Absage bezüglich des Futters schien aber nicht ihr letztes Wort dazu gewesen zu sein- und ihr Argument, warum sie dies so nicht handhaben konnte, war nicht von der Hand zu weisen...

"Wie wir es mit deinem Wunsch handhaben könnten...- wenn ihr beiden bei eurem Extratraining von Markus oder mir großzügig mit Futter 'belohnt' würdet... würde dies eine annehmbare Alternative zu deinem Vorschlag darstellen? Das wäre auch für uns einfacher zu bewerkstelligen- und die Häppchen würden aus der Futterkammern der Einsteller stammen..."

Das war ein zusätzliches Lockmittel, was sie für mich bereit hielt...- wir beide wussten es! Auch würden diese 'Belohnungen' ganz sicher sofort für mich gestrichen wenn sich kein Erfolg einstellen würde- und diesen Punkt sprach ich auch offen aus. Hier beruhigte mich die Rittmeisterin... auch wenn sie ehrlich genug war, diese Möglichkeit als Druckmittel so geplant zu haben...
Letztendlich stimmte ich aber zu- auch weil sie mich gestern Abend aus dem 'Stutentest' gerettet und zumindest für diese Woche vor weiteren 'Untersuchungen' bewahrt hat...

„Danke! Hättest du etwas dagegen wenn wir gleich noch eine Einheit machen?“

Ich schluckte, doch da hatte ich mich selber reingeredet. Nach kurzem Zögern nickte ich und sie sagte:

"Trink aus. Sobald du deinen Kopf wieder aufhast bist du wieder Schlachtross und dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Die Baronin wird sicher sauer wenn sie erfährt, dass ich mit einem Pferd meine Probleme bespreche.“

"Madame Rittmeisterin..."- Ich zögerte einen Moment, "...ich möchte noch 'Danke' sagen für gestern in der Klinik... und das, was Sie damals während der Pause an der Mühle... damals habe ich gedacht, das mit dem Futter wäre pure Böswilligkeit von euch... dabei habt ihr mich nur auf mögliche Schikanen hier auf dem Hofgut vorbereitet. Ich hatte euch da falsch eingeschätzt..."

"Ist schon gut Schlachtross...- das mit der Klinik gestern war Eigennutz... und Markus hat mir erzählt, was am Samstag auf der Weide passiert ist. Mach deine Tasse leer..."

Ich nickte ihre Ansage ab und trank die Tasse mit Genuss aus, denn ich wusste nicht wann ich mal wieder einen Kaffee schmecken dürfte. Dann stand die Rittmeisterin auf und nahm meinen Pferdekopf und zog ihn mir, mit meiner Hilfe über den Schädel.
Als meine Hände wieder in den Handschuhen verschwunden waren und meine Vorderhufe am Hüftriemen befestigt waren, war ich wieder Schlachtross. Die Rittmeisterin führte mich am Zügel aus ihrem Büro auf den Hof und band mich am Brunnen an.

„Hier habe ich schon einmal gestanden“, dachte ich mir als ich den Wassertrog wiedererkannte. Die Minuten vergingen und ich sah mich ein wenig auf dem Hof um.

Jens kam mit einem Doppelsulky mit langer Gabel aus der Remise und stellte es neben mich. Doch bevor er irgendeinen bösartigen 'Spaß' mit mir machen konnte rief die Rittmeisterin: „Jens! Nimm mir Miu ab und spanne ihn auf der zwei fest. Schlachtross kommt auf die eins!

Während Jens Miu versorgte kam sie zu mir. Sie streichelte meinen Latexkopf und strich mir über die Mähne. Dann griff sie in ihre Tasche und holte ein Leckerli heraus. Während ich es in mein Maul beförderte und mich tierisch über das Stück Marzipan freute hauchte sie mir ein „Danke“ ins Ohr.

Jetzt wurde auch ich angeschirrt und sie setzte sich auf den Kutschbock. Sie lies uns antraben und wir gingen im Schritt in Richtung Rennbahn. Dort angekommen stoppte sie und sprach uns beiden noch einmal gut zu.

Wir mussten anziehen und ich spürte dass das Sulky nicht rund lief. Miu zog nicht richtig mit sondern war sehr mit sich selber beschäftigt.

'Noch ist das kein Problem, kleiner Freund. Aber du musst in Takt kommen sonst langen meine Kräfte nach dem heutigen Training nicht allzu lange...'

Wir liefen eine Runde und langsam merkte ich wie das Sulky in Fahrt kam. Obwohl ich nicht mehr so stark zog lief die leichte Kutsche schnell und gleichmäßig dahin. Miu hatte offensichtlich seinen Takt gefunden.
Ein Zügelsignal der Rittmeisterin lies mich das Tempo noch etwas anziehen. Wir hatten jetzt einen flotten Schritt an der Grenze zum Wechsel in den Trab drauf und plötzlich passierte es. Miu kam aus dem Tritt und trat mir voll in die Hacken. Ich scheute, doch zwang ich mich im Takt zu bleiben...

'Egal ob es weh tut, jetzt nur nicht aus dem Tritt kommen!'

Aber der Takt des Gespanns war weg. Miu war wieder vorsichtig und hielt sich zurück, was mehr Zugarbeit für mich bedeutete. 'Miu zieh wieder an!' rief ich in Gedanken während mein Atem rasselnd durch mein Maul pfiff. Und tatsächlich schaffte es Miu bald wieder in Tritt zu kommen und der Zug auf meinen Ketten nahm ab.

Zwei Runden später lies uns die Rittmeisterin halten und stieg vom Bock.

"Sehr fein gemacht! Brave, fleißige Pferdchen!“

Sie lobte uns während sie uns streichelte. Sie gab erst Miu und dann mir zu saufen und einige Stücke eines Energieriegels. Während wir kauten streichtelte und massierte sie uns weiter.

"Habt ihr noch Kraft für ein paar Runden, starke Pferdchen?“

Ich wollte eigentlich nicht mehr, doch als Miu hinter mir zu wiehern begann stimmte ich sofort ein um ihn nicht zu entmutigen.
Die Rittmeisterin saß wieder auf und wir mussten wieder anziehen. Es ging noch einmal eine Runde im Schritt, danach eine halbe im Trab... und jetzt 'flog' das Sulky regelrecht dahin. Wir hatten unseren Tritt gefunden und liefen im perfekten Gleichschritt. Obwohl ich körperlich fertig war, machte es mir Spaß ein Gespann zu haben was so gut lief. Nach den anderthalb Runden fielen wir zurück in den Schritt, liefen da noch weitere eineinhalb Runden um uns ein weiteres Erfolgserlebnis zu geben und 'abzuschwitzen'...- dann ging es zurück zum Stall.

Der Pferdetrainer wartete schon auf uns und nahm seiner Chefin die Zügel ab.

„Spanne die beiden aus und wasche sie. Sie haben jede Streicheleinheit verdient, so brav und leistungswillig wie sie jetzt waren.

Markus führte uns beide in den Waschraum. Dort band er mich an einen Ring in der Wand und widmete sich Miu. Als er ihm den Pferdekopf abgenommen hatte sah mich Miu mit einem Blick an der mich jede Müdigkeit vergessen lies. Es lag soviel Dankbarkeit und Freude darin, dass mir warm ums Herz wurde. Wäre er nicht angebunden gewesen wäre er mir sicher um den Hals gefallen.
Egal was mir Rosengarten noch antun würde, das war etwas was vieles wieder aufwog.
Während Miu mit 'Extrafutter' versorgt und gewaschen wurde lehnte ich mich an die Wand und schloss die Augen. Das war nicht sehr pferdig, doch ich war platt und nahm mir diese Freiheit jetzt einfach. Plötzlich berührte mich jemand an der Schulter. Ich schreckte hoch und sah Markus ins Gesicht.

'Du wirst mich doch jetzt nicht bestrafen, weil ich an der Wand gedöst habe...'- fragte ich mich und war sofort wieder in Alarmstimmung. Doch stattdessen grinste er, schob mir sechs Marzipankartoffeln in mein Maul und zeigte auf einen Schemel den er neben mich gestellt hatte. Dankbar setzte ich mich und schaute ihm, den süßen Geschmack in meinem Mund genießend, zu, wie er Miu striegelte. Schon nach wenigen Minuten fielen mir die Augen zu und er musste mich wecken, als er mich ausschirren wollte...


Tierklinik...- zur gleichen Zeit...


„Annika! Komm sofort in mein Behandlungszimmer, ich habe einen Auftrag für dich!“

Oberschwester Nataschas Stimme plärrte quer durch die Krankenstation.
Nachdem sich einige Augenblicke lang nichts rührte ging die Oberschwester missmutig auf den Gang und brüllte noch lauter:

"Annika, du notgeiles Luder, komm sofort zu mir oder du kannst heute Nacht den Zwinger grundreinigen!“

Da ging eine Tür auf und Schwester Annika kam mit rotem Kopf heraus. Sie strich ihre Latexuniform glatt und stöckelte auf hohen Absätzen auf Natascha zu.

„Oberschwester, was gibt es denn so dringendes, dass Sie mich beim Lernen stören müssen!“, fragte Annika scheinheilig.

„Als ob du deine Nase in den Büchern gehabt hättest,“ raunzte Natascha. „Wohl eher hatte ein Patient seine Nase in deiner Muschi!“

Sie drückte ihrer Kollegin ein Tablett in die Hand und sagte: „Geh rüber in den Stall und bring den Pferden ihre Medizin. Wir haben eines mit Magenproblemen und bei zwei Stuten musst du nach den Hautverletzungen sehen. Reinige die Striemen gründlich und behandle sie mit Wundsalbe, ich will nicht dass das anfängt zu eitern!“

„Jawohl, Frau Oberschwester!“, sagte Annika zackig und tat so als würde sie militärisch grüßen.

Natascha schnaubte und verschwand wieder in ihrem Büro. Missmutig stöckelte Annika über den Hof und dachte sich:

"Ich bin hier nur das Laufmädchen. Warum geht die alte Wetterhexe nicht selber zu den Gäulen, wenn ihr die Viecher so wichtig sind?“

Sie ging gerade durch das Stalltor als ihr Markus mit zwei, komplett in schwarzes Latex gehüllten Pferden im Schlepptau entgegen kam. Den einen, kleineren, Hengst kannte sie. Es war Miu... mit der flinken Zunge. Doch den zweiten Hengst konnte sie nicht sofort einordnen. Erst als das Pferd auf ihrer Höhe war und den Kopf drehte um sie von oben herab anzusehen wurde ihr klar wer das war:

'Schlachtross!'

Sie drehte sich um und sah dem Hengst nach wie er auf den Hof schritt. Seine Muskeln zeichneten sich unter dem hautengen Latex ab und der wippende Schweif betonte seinen knackigen Hintern. Dazu das Spiel der Muskeln auf seinem Rücken und die breiten Schultern, die von dem großen Pferdekopf gekrönt wurden, dessen helle Mähne bis weit nach unten fiel.

Annika wäre fast das Tablett aus der Hand gefallen als es ihr regelrecht in ihr Allerheiligstes schoss. Sie keuchte und fasste sich unter den Latexrock. Der dünne Latexslip quietschte vor Feuchtigkeit als sie ihre M*se rieb und sie dachte sich:

'Der machte doch als Mensch nicht so viel her...- aber als Hengst... den will ich reiten! Gleich heute Nacht noch!'

Annika erledigte ihre Aufgaben schnell und ohne viel Enthusiasmus. Sie bekam den Hengst einfach nicht mehr aus ihrem Kopf und stellte sich vor wie sie ihn reiten würde...- wie ihr sein mächtiger Schlauch einen Orgasmus nach dem anderen bescherte!
Sie war mittlerweile so feucht, dass ihr Slip, bei jeder Bewegung sie auf ihrer Scham rieb und so nur noch geiler machte.

Als sie über den Hof stöckelte kam ein 'blauer' Rüde auf sie zu gerannt und begann sie, von hinten, zu beschnüffeln. Sofort richtete sich seine Rute auf und er wurde zudringlich. Doch Annika drehte sich um und verpasste dem Rüden einen leicht ausgeführten Schlag auf seine Hoden, die durch einen Strecker lang gezogen wurden und weit vom Körper ab standen. Das Tier jaulte auf und schlich sich dann, mit weit gespreizten Hinterläufen davon.

'Drecksköter... Wer hat den eigentlich raus gelassen?'- dachte sich Annika nur und war in Gedanken schon wieder bei ihrem Hengst.

Sie setzte sich an die Rezeption und tat so als würde sie arbeiten. Doch stattdessen schaute sie die ganze Zeit auf das Bild der Überwachungskamera über dem Stalltor, da sie hoffte Markus würde bald mit den Hengsten zurück kommen.
Endlich sah sie ihn von der Rennbahn in Richtung Stall gehen. Die beiden Pferde trotteten müde hinter ihm her, wobei Miu noch kraftloser aussah als Schlachtross, der unwillig den Kopf hin und her warf.

'Wehe du hast mein Pferd so müde gemacht, dass mit dem nichts mehr anzufangen ist...'- dachte sie sich als sie schnell zum Stall lief.
Im Stall fing sie Markus ab, der sich anschickte um Schlachtross zu kümmern und sagte zu ihm:

"Ah Markus, gut dass ich dich treffe. Ich habe Anweisung von Baroness Augustine Schlachtross sofort für eine Sonderuntersuchung mitzunehmen!“

Markus sah sie an und wandte dann ein: „Kann das nicht warten? Ich muss den Hengst erst versorgen und füttern, dann kann deine Herrin Schlachtross für ihre Untersuchung haben, wenn das heute noch unbedingt nötig ist...
Und überhaupt- hatte die Baronin nicht gestern entschieden, das Untersuchungen von Schlachtross nur mit ihrer Absprache erfolgen?"

„Die Baroness sprach von sofort. Und wenn Sie sofort sagt, meint Sie auch sofort! Es handelt sich aber nur um eine erweiterte Vitalkontrolle, die trotzdem jetzt gleich erfolgen soll da es um seine Werte in diesem Outfit geht...- bevor diese nicht mehr aussagekräftig sind! In einer Stunde steht er wieder hier! Aber du kannst gern die Baroness stören und nachfragen..."

Annika legte so viel Überzeugungskraft in ihre Stimme wie nur möglich und hoffte inständig, dass Markus nicht auf die Idee kam bei Augustine oder zumindest der Oberschwester nachzufragen. Denn dann wäre aufgefallen, dass sie auf eigene Faust handelte...- und der daraus resultierende Ärger wäre sicher nicht ohne!

Markus knurrte, gab ihr aber dann Schlachtrosses Zügel und sie zog den Hengst hinter sich her in Richtung Krankenstation. Das Tier war fühlbar unwillig und sie musste kräftig an seinen Zügeln ziehen bis er ihr folgte.
Sie ging allerdings nicht in die Krankenstation hinein sondern bog kurz vor der Tür ab und zog den Hengst hinter sich her über einen schmalen Kiesweg.
Auf der Rückseite des Gebäudes band sie Schlachtross an einem Mauerring fest und schaute nach ob ihre Chefin noch in ihrem Büro war. Als sie sah, dass kein Licht brannte und auch der Rechner ausgeschaltet war, nahm sie Schlachtross am Zügel und führte ihn zu der steilen, schmalen Holztreppe, die ins Untergeschoss führte. Der Hengst scheute, als sie ihn die knarzende Stiege hinab ziehen wollte. Erst als sie ihn fest am Halfter nahm und ihn, mit der zweiten Hand an einem D-Ring am Brustblatt seines Geschirrs, sicherte ließ sich der Hengst vorsichtig auf die Stiege bugsieren.
Sie sprach ihm beruhigend zu:

"Hab keine Angst mein Großer. Ich passe auf dich auf und will nur dein Bestes!“

Das Pferd spitzte die Ohren und schien tatsächlich bereitwilliger mitzukommen.
Unten angekommen schloss sie die Tür zu ihrem Zimmer auf und bugsierte Schlachtross hinein. Bevor sie die Tür schloss schaute sie sich noch einmal kurz um, um zu sehen ob niemand mitbekommen hatte, dass sie sich Schlachtross ausborgte.
Durch die niedrigen Decke in ihrer Kammer wirkte der Hengst noch größer und massiger als draußen auf dem Hof.
Annika wurde es ein wenig mulmig. Wenn dieses große Tier sich losreißen würde, hätte sie kaum eine Chance ihn wieder einzufangen. Doch sie ließ sich nichts anmerken und führte den Hengst in die Mitte des Raumes. Seine eisenbeschlagenen Hufe klackten laut auf den Holzdielen und sie war sich sicher Abdrücke von jedem einzelnen Schritt finden zu können.
Geschickt nahm sie jetzt einen Schal von der Garderobe und legte ihn dem Pferd über die Augen. Der Hengst scheute zunächst doch ließ er sich durch gutes Zureden beruhigen.
Als das Pferd sicher nichts mehr sehen konnte ließ sie ihn stehen und ging schnell in ihr Schlafzimmer. Aus einer Truhe nahm sie einen schweren, ledernen Monohandschuh und ging zurück zu Schlachtross.

Sie hatte Angst. Wenn sie dem Pferd erst die Vorderhände gelöst hätte und er sich dann wehrte, würde es schwierig für sie ihn unter Kontrolle zu halten. Doch sie redete beruhigend auf den Hengst ein und löste dann seine Vorderhände vom Geschirr. Schnell waren die Hufhandschuhe entfernt und zum Vorschein kamen zwei recht dicke Fausthandschuhe die seine Hände umschlossen. Überraschend leicht ließ er sich die Arme auf den Rücken drehen und im Monohandschuh verstauen. Doch erst als sie den Handschuh mittels zweier Riemen an seinem Brustblatt und seiner Schweifrübe fixiert und fest zugezogen hatte atmete Annika befreit durch.
Das Pferd war jetzt unter ihrer Kontrolle! Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete ihre Beute. Durch den Monohandschuh waren die Schultern weit nach hinten gezogen und das brachte die breite Brust sehr schön zur Geltung. Die muskulöse Statur wurde durch die schmale, vom Hüftgurt betonte Taille unterstrichen. Die massigen Oberschenkel und fleischigen Waden zeigten, dass dieses Pferd es gewohnt war viel zu arbeiten und fest wie auf Säulen stand.
Doch all das war ihr herzlich egal. Wichtig war ihr nur was sich zwischen seinen Beinen befand.

Während sie dem Pferd mit den Fingernägeln der linken Hand über die Brust strich und fühlte wie er unter ihrer Berührung erschauderte, löste die Rechte den Riemen, der seinen Schlauch am Körper hielt.
Als das schwere Stück Fleisch frei war, war es an ihr zu erschaudern. Sie rieb ihn leicht während sie die Brustwarzen des Pferdes, durch die geöffneten Zipper im Anzug, leicht zwickte.
Sofort richtete sich der Schlauch auf und stand bald senkrecht vom Körper ab. Sie rieb den langen Schaft mit ihren Fingern und umspielte die breite, einem echten Pferd nachempfundene Latexeichel mit ihrem Daumen. Nach kürzester Zeit spürte sie, wie aus der Spitze ein wenig Schleim eines Lusttropfens quoll und das Pferd zu schnauben begann.
Sie wusste, dass ihr Hengst bereit war für einen ausgedehnten Ritt.
Willig ließ er sich in ihr Schlafzimmer führen und nur als sie ihm einen Stoß gab, der ihn rückwärts auf ihr Bett fallen ließ wieherte das Pferd kurz auf.
Annika sah auf ihn nieder und dachte sich:

'So stark, so muskulös und doch so hilflos...'

Sie spürte wie es ihr wieder in den Unterleib schoss. Sie griff unter ihren Latexrock und zog den patschnassen Latexslip aus. Die Uniform und ihre Stiefel behielt sie, als Symbol des 'Rangunterschiedes' zwischen Ihnen, an. Auch wollte sie den Hengst so schnell wie machbar in sich spüren!
Sie kletterte auf ihr Bett und kniete sich über seine Brust. Sie zog ihm den Schal von den Augen und als sie sah wie er sie fixierte nahm sie seinen Kopf in ihre Hände und schaute ihm tief in die dunklen Pferdeaugen.

„Ich will dich, du Hengst! Und ich will dich jetzt“, säuselte sie ihm ins Ohr und hauchte ihm ihren Atem in die Nüstern.

Das Pferd erbebte unter ihr vor Geilheit und als sie ihm dann noch ihren Slip über das Maul legte war es um den Hengst geschehen. Er schnaubte und begann mit der Hüfte zu stoßen, dass sie glaubte er wolle sie abwerfen.
Schnell presste sie ihm die Knie auf die Rippen und drückte sich hoch. Seinen Schlauch mit einer Hand führend ließ sie sich auf dem großen Pferdepenis nieder und trotzt seiner Größe verschwand der Schlauch fast ohne Widerstand in ihrer M*se. Als er bis zum Anschlag in ihr steckte stöhnte sie auf und spürte durch die Stöße des sich wild gebärenden Hengstes wie tief die Eichel in ihrem Körper steckte.

Sie begann jetzt ihn zu reiten und schon nach wenigen Sekunden hatten sie ihren Takt so aufeinander abgestimmt, das ihre Stöße gegenläufig waren und der Hengst sie bei jedem Stoß regelrecht pfählte. Sie genoss es bis zum Bersten ausgefüllt zu sein und überließ sich ihren Instinkten. Ihre Bewegungen wurden schneller und die Stöße härter und sie begann zu stöhnen.
Als sie spürte wie sich ein Orgasmus näherte rieb sich sich ihre großen Brüste und stimulierte ihre Brustwarzen. Da rollte der Orgasmus auch schon heran und sie schrie ihre Lust hemmungslos aus sich heraus.

Sie ließ sich auf die Brust des Hengstes fallen und blieb minutenlang keuchend liegen. Erst als das Tier unter ihr unruhig wurde spürte sie, dass der Schlauch noch in ihr steckte. Sie rollte sich zur Seite und das massige Teil glitt mit einem Schmatzen aus ihrer klatschnassen M*se.

Erst jetzt realisierte sie, dass das Tier noch nicht gekommen war und weiterhin vor Geilheit schnaubte. Durch den wilden Hengst neben ihr wurde auch Annika schnell wieder geil. Sie nahm ihrem Hengst den Latexslip von den Nüstern und flüsterte ihm zu:

"Schlachtross, zeige mir, dass du deinen Namen zurecht trägst und besteige mich, wie du noch nie eine Stute bestiegen hast!“

Jetzt kletterte sie vom Bett, zog Schlachtross am Brustblatt hoch und kniete sich dann selbst auf ihr Bett. Der Hengst drängte sofort heran und kaum hatte sie sich seinen Schlauch wieder eingeführt begann er zu stoßen. Auch ohne seine Vorderhände war das Tier in der Lage hart und ausdauernd zuzustoßen. Annika stöhnte vor Lust. So einen Ritt hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. Selbst als sie von einem weiteren Orgasmus geschüttelt wurde stoppte der Hengst nicht, doch sein Schnauben hörte sich mittlerweile regelrecht verzweifelt an. Er pumpte jetzt mit aller Kraft und Annika wurde bei jedem Stoß nach vorn geschleudert, doch drückte sie ihm ihr Becken jedes Mal wieder entgegen um nicht einen Zentimeter seines Schlauches zu vergeuden.
Gerade als der letzte Rest Verstand in ihrem Hirn meinte es wäre jetzt genug spürte sie wie sich ein weiterer Orgasmus tief in ihr aufbaute. Sie stöhnte noch lauter und presste sich regelrecht an den Hengst. Dieser schien noch einmal an Tempo und Kraft zuzulegen und fi**kte sie gnadenlos durch. An ihm war nichts menschliches mehr, er war ein Tier, dass endlich seinen Höhepunkt wollte.

Als der Orgasmus endlich da war gaben Annikas Arme nach und sie landete mit dem Gesicht in den Kissen. Ihr Unterleib verkrampfte sich und ihr ganzer Körper wurde von Wellen der Lust geschüttelt. Mit einem triumphalen Wiehern stieß der Hengst ein letztes Mal mit aller Kraft in sie und sie spürte wie er sein Sperma tief in ihren Körper pumpte. Es schien kein Ende nehmen zu wollen. Ladung um Ladung versenkte er in ihr.
Als er endlich sein gesamtes Sperma in sie gepumpt hatte zog er sich nicht etwa aus ihr zurück sondern brach regelrecht über ihr zusammen. Sein massiger Körper presste sie fest ans Bett und sie konnte sein Schnauben aus seinen Nüstern hören, die direkt an ihrem Ohr lagen. Sie roch seinen Duft nach Geilheit, Schweiß und Latex und sie wurde schon wieder spitz.

Irgendwann ebbte ihre Geilheit ab und der Verstand zog wieder in ihren Schädel ein. Sie rollte den Hengst regelrecht von sich herunter um aufstehen zu können. Schmatzend glitt der, durch den Extender, immer noch beachtliche Schlauch aus ihrer gefluteten Scheide und das Tier blieb kraftlos auf der Seite liegen. Annika brauchte noch einige Minuten um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, dann drehte sie sich zu ihrem Hengst und streichelte seinen Kopf und die Mähne.

„Danke, du Schlachtross. Du machst deinem Namen wirklich alle Ehre!“

Der Hengst schnaubte zur Antwort kräftig und sehr befriedigt.

Als Annika sich wieder stark genug fühlte stand sie auf und zog ihren Latexslip wieder an. Dann zog sie Schlachtross hoch und löste seinen Monohandschuh. Dankbar bewegte das Pferd seine Arme um den Blutfluss wieder in Gang zu bringen. Dann zog sie ihm die Hufhandschuhe an und befestigte die Vorderhände wieder am Geschirr.
Bevor sie ihn die steile Stiege hinauf führen konnte musste sie dem Hengst erst etwas Wasser geben, da er noch zu unsicher auf den Beinen war.
Während das Tier gierig soff kraulte sie ihn und sagte:

„Sauf ruhig, das hast du dir redlich verdient!“

Endlich konnte sie ihn wieder in seinen Stall bringen. Sie war froh, das ihnen niemand begegnete als sie breitbeinig über den Hof zum Stall stiefelte. Vor der Hengstbox angekommen drehte sie sich noch einmal zu Schlachtross um und drückte ihm einen Kuss auf die Nase. „Danke, du Hengst!“, hauchte sie und schob den Hengst durch die Tür.

Gerade als sie den Stall verlassen wollte fing Markus sie ab. Leise klagte er sie an:

„Nennst du das ein Pferd versorgen?“

Sie schaute ihn groß an und er fuhrt fort:

"Mir ist es egal ob du den Hengst reitest, doch hättest du ihn wenigstens aus seiner Latexhülle befreien und füttern können nachdem du ihn entsaftet hast."

„Woher willst du wissen, dass er raus wollte?“, gab sie schnippisch zurück. Dann fuhr sie fort: „Schlachtross ist was ganz besonderes. Mit dem haben wir einen sehr guten Fang gemacht!“

Während sie das sagte leckte sie sich genießerisch die Lippen. Dann ließ sie Markus stehen und stöckelte über den Hof zu ihrer Wohnung.
Markus sah ihr nach und ging dann zur Hengstbox um Schlachtross zu versorgen. Doch als er durch die Luke spähte sah er, dass Schlachtross und Miu schon eng umschlungen im Stroh lagen. Während der Latexhengst, noch voll eingeschirrt, wie tot auf dem Rücken lag hatte Miu seinen Kopf auf die Brust von Schlachtross gelegt und lächelte selig.
Da die beiden Pferde offensichtlich schon tief und fest schliefen wollte Markus sie nicht mehr wecken und nahm sich fest vor Schlachtross am nächsten Morgen etwas eher zu waschen und ihm neben seinem Futter von heute Abend zusätzlich eine Extraportion Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Der Keuschheitsgürtel war bei ihm heute Nacht sowieso sinnlos, er hoffte aber dass Schlachtross bis zum Sonntag wieder genügend Motivation aufgebaut hatte um die benötigte Leistung abliefern zu können.
Versonnen betrachtete er die Pferde im letzten Dämmerlicht und plötzlich wurde ihm klar, dass er Schlachtross viel zu oft schon zu den Gestütpferden zählte. Er schalt sich selbst dafür und sagte sich, dass er ab jetzt darauf achten müsse Schlachtross mehr als Einsteller denn als Gestütpferd zu behandeln. Schließlich würde der Hengst Rosengarten demnächst wieder verlassen und auch wenn es ihm nicht so wichtig war, wollte er doch nicht, dass es noch mehr schlechte Gerüchte über 'sein' Gestüt gab.

„Dem wurde hier eh schon übel genug mitgespielt. Wäre Schlachtross nicht so hart im Nehmen, wäre er sicher schon mal zusammengebrochen!“

Mit Blick auf den Hengstschlauch, der dem Hengst halbsteif auf dem Bauch lag sagte er sich:

'Der Zeitpunkt war ungünstig, aber diesen Ritt hast du dir redlich verdient!'

Dann schloss er die Sichtluke und drehte seine Abendrunde im Stall bevor auch er Feierabend machte.

DRACHENLORD ENDE
14. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Darktail am 12.02.21 21:11

Nette Geschichte.. aber irgenwie haben die Pferde alle keine Schweife? Und wenn doch bin cih mal auf die KG gespannt
15. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 13.02.21 23:43

Vielen Dank für die Fortsetzung dieser Story.

Als Fan von den Petplay Geschichten freue ich mich besonders das diese Geschichte auch fortgesetzt wird.

Ihr (also du Blackrubberhorse und Drachenlord) habt auch einen sehr ähnlichen Schreibstil.

Etwas überrascht war ich das in den letzten Folgen auf mal das Thema Ponyspace und Gummipony eigeführt wurde weil das ja bislang in der Story und auch in Schlachtross seinen ersten Abenteuer eigentlich keine Rolle gespielt hat.

Ich habe ziemliche bedenken ob die beiden Themen zu dem harten Drill auf Rosengarten überhaupt passen.

Aber die neuesten Entwicklungen scheinen ja so das das Thema Gummi wohl eher temporär für die Hochzeitskutsche ist.
Das würde mich auch eher freuen weil ich Schlachtross eher als knallhartes Renn/Arbeitspferd sehe und nicht als Gummipferd.

Beim Thema 'Ponyspace' hingegen finde ich das es für das Petplay extrem wichtig ist weil es eine gut Motivation ist für die ganze Plagerei.


Nochmals vielen Dank für euer Fortführen von dieser Geschichte.

Gruß
Thomas
16. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 14.02.21 01:47

Darktail & TMeier- vielen Dank für eure Kommentare.

Was das Thema 'Schweife' angeht- in der Beschreibung, wie Schlachtross das erste Mal wieder im Beisein des Pferdetrainers seit dem Beginn seines Aufenthalts in Rosengarten sein Outfit anlegt (Dienstag- Woche zwei), ist das Anbringen eines solchen durchaus erwähnt. Die auf Rosengarten verwendeten (Leih)Outfits für die Gast- oder auch 'Gestüt'pferde haben ebenfalls solche- das wurde nur nicht explizid erwähnt. KG's kommen beim tragen derselben aber nicht zum Einsatz- das wird aber noch in den nächsten Tagen innerhalb der Story erwähnt...

TMeier- was das Thema 'Gummipferd' angeht- Schlachtross ist ein solches UND Rennpferd! Er mag es, wie schon erwähnt, auch über längere Zeit in seinem Outfit zu agieren und dabei Leistung für seine Jockey zu erbringen. Hier auf Rosengarten steht dieser Part aber im Widerspruch zu den Auffassungen der 'Baronin' als Eigentümerin des Hofgutes- daher ist das derzeitige Training der Pferde tatsächlich 'nur' dem Auftrag mit der Hochzeit geschuldet. Die Baronin mag es aus ästhetischen Gründen, das Muskelspiel 'ihrer' Pferde unter Belastung anzuschauen...- für die Rittmeisterin ist es als 'Cheftrainerin' für die Pferde im Prinzip egal, da bei ihr der sportliche Erfolg der ihr anvertrauten 'Tiere' im Vordergrund steht. Natürlich vertritt sie als Angestellte des Hofgutes auch die Linie ihrer Chefin...
Konträr dazu ist im übrigen die 'Tierklinik' angelegt- sowohl die 'Baroness' Augustine und- noch stärker ausgeprägt- bei der 'Schwester' Annika ist der Latexfetisch, gepaart mit Sadismus, Triebfeder bei ihrem Umgang mit den 'Pferden'- was durchaus auch zahlende Gastpferde umfassen kann! Aber dazu wird noch genug Raum in der Geschichte sein...
Zum Thema 'Ponyspace'...- Schlachtross hat vor seinem Aufenthalt in Rosengarten bisher die Linie vertreten 'Leistung gegen freies Denken als Pferd'- und das haben die Rittmeisterin und Markus richtig erkannt. Für das, was aber jetzt von Schlachtross verlangt wird, ist es für ihn (über)lebenswichtig, dieses auf den Hofgut geforderte Level an instinktivem Handeln zu erreichen- und daher steht für ihn da eine Art 'Nachhilfe' durch beide an. Wie bereits erwähnt, erkennen beide seinen Leistungswillen an und werden ihn dafür jene Hilfestellungen geben (die ihnen möglich ist), damit er Schikanen und Schmerzen, die ihm durch ihm nicht wohlgesonnene Personen noch zugefügt werden könnten, besser ausblenden oder auch verarbeiten kann. Genaueres würde aber der Handlung vorgreifen...

Ich hoffe, damit erst einmal ein paar der Fragen zur Story beantwortet zu haben- und hoffe, der weitere Verlauf der Geschichte wird allen Lesern derselben gefallen.
17. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Darktail am 14.02.21 11:15

OK, ich muß zugeben die Passagen habe ich überlesen
18. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 19.02.21 12:49

Tag 12, Donnerstag- Woche zwei



Hengstbox...-früher Morgen...


"Guten Morgen ihr beiden..."

Die Stimme drang gedämpft durch die Maske in das Ohr von Schlachtross, auch hatte Markus recht leise gesprochen, da er weder Lion noch Brutus wecken wollte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten auch Miu und Schlachtross länger schlafen dürfen...- doch hatte sich dieser ja bereit erklärt, seinem Freund zur Seite zu stehen und ihn für die Ausfahrt am Sonntag so weit fit zu machen, daß dieser auch durchhalten würde.

"Schlachtross, du kannst noch ein wenig liegen bleiben- ich muss Miu erst in sein Fell helfen... Dann bekommt ihr beide etwas zu saufen und danach wiederholen wir das Training der Rittmeisterin von gestern Abend... Wenn das gut funktioniert, Miu, hast du nach dem Frühstück eine Einheit zusammen mit Schlachtross frei...- das hängt allein von dir ab! Du bleibst zur Gewöhnung in deinem 'Fell'...
Schlachtross- du wirst deines nach der Fütterung ablegen damit es gesäubert werden kann. Ich denke, dir dürfte das recht sein..."

Da hatte der Pferdetrainer nicht unrecht...- nach mehreren Stunden wäre es angenehm- aber nicht notwendig- den Suit gesäubert zu bekommen. Die Zeit bis mich Markus auch holte, überbrückte ich mit Gedanken zu dem Vorgehen von der Schwester gestern nach dem Training...
Das war definitiv nicht abgesprochen! Soviel war klar. Aber was zum Teufel hatte diese Annika veranlasst, mich erst so zu stehlen und dann auch noch derart zu reiten? Ihre Behandlung zur Eingangsuntersuchung war nicht vergessen... weder die Einläufe noch alles andere! War sie derart latexfixiert, daß auch jeder andere in meinem Pferdeoutfit von ihr derart genommen worden wäre? War ich für Sie 'nur' als Latexhengst interessant? Was würde dies hier auf Rosengarten für mich in den nächsten Wochen bedeuten? Und wie würde Miu damit umgehen? Sein Verhalten deutete auf mehr als nur Bewunderung und Freundschaft hin...

'Eines ist klar- wenn ich zwischen Miu und dieser kranken Schwester zu wählen habe... dann immer meinen Freund hier aus der Box. Der ist bereit, auch ohne Hintergedanken für jemanden anderes einzustehen!
Aber was, wenn Miu möchte, daß ich als Hengst ihn bespringe? War ich dazu schon bereit? Würde dies im Zweifelsfall nicht auch zu einer Belastung zwischen uns werden können?'

Ich war mir ganz sicher- vom rein körperlichen würde es beidseitig ein Genuß sein, sanft und von gegenseitigem Respekt geprägt... Doch nach meinem Weggang...- wie würde Miu damit umgehen können? Nach Pferdeart schüttelte ich meinen Kopf um diesen Gedanken zu verscheuchen.
Erst jetzt fiel mir auf, was irgendwie anders und doch so offensichtlich war- Brutus und Lion trugen eine Keuschheitsschelle! Auch Miu hatte eine an gehabt, als der Pferdetrainer ihn geholt hatte... Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Ich steckte noch in meinem Outfit und war gestern wie Tod hier sofort eingeschlafen- daher war ich wohl um das angelegt bekommen eines solchen Teiles herum gekommen...

"Schlachtross- komm..."

Markus hatte die Boxentür einen Spalt breit aufgeschoben und mit einer Geste deutete er mir an, ich solle leise sein. Ich 'schlich' mich daher in die Boxengasse, wo Miu bereits fertig umgezogen auf mich wartete. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte man meinen Freund für einen X-beliebigen Einsteller halten können- allein seine Augen hinter den Sichtgläsern zeigten mir, wer so vor mir stand.
Wie gestern schon suchte er Sicherheit durch eine Berührung mit mir- doch Markus unterband dies sofort!

"Miu- lass diesen Mist! Es muss dir reichen zu wissen, dein Freund ist bei dir und du kannst ihn sehen! Dich an ihn kuscheln darfst du wieder nach dieser Einheit!
Schlachtross- ich nehme dir jetzt deinen Kopf ab! In der Schüssel neben dir ist dein Futter von gestern Abend UND deine Portion für heute morgen... Sieh letzteres als Vorschuss an!"

Nachdem der Pferdetrainer mir meine Maske abgenommen und abgelegt hatte, bekam ich von ihm die Futterschüssel vor mein Gesicht gehalten mit der Bemerkung, er hätte da wieder 'ein wenig' bei den 'Einstellern' zugelangt...

'Was waren wir Gestütpferde doch für arme Säue- Pferde zweiter Klasse wäre die bessere Einstufung...'

Neben gerösteten Brotwürfeln und Haferflocken schaute ich auf Wurststücke und Käsehappen... Haselnüsse, Rosinen und sogar ein paar Keksbrocken! Das war der sichtbare Unterschied zwischen den Gastpferden hier auf dem Hofgut und uns, die wir für diese 'Hobbygäule' den Laden am Laufen hielten...
Da ich unter den gleichen Bedingungen wie sie gehalten wurde, rechnete ich mich automatisch dazu. Einen Moment lang verging mir sogar der Appetit bei diesem Gedanken daran- aber das wäre irrationales Verhalten. Ich beendete aber mein Fressen eher und schaute erst Markus an und nachdem ich seine Aufmerksamkeit hatte hinüber zu Miu...

"Nein Schlachtross- Miu bekommt sein Futter nachher mit den anderen zusammen! Friss den Rest jetzt oder er fliegt in den Müll! Ich verspreche euch beiden aber, ihr bekommt, wenn eure Leistung stimmt, genug Leckerchen!"

'Nach dem Kaffee gestern bei der Rittmeisterin soll ich auf dieses Futter verzichten? Sorry Miu- aber das wäre zu viel des Guten... Himmel, ist das ein Unterschied zu dem, was ich bisher hier bekommen habe!'

Ich hörte erst auf, nachdem auch der letzte Krümel aus der Schüssel in meinem Magen verschwunden war. Das nachspülen erfolgte mit schwarzem Tee statt mit Wasser und Markus forderte mich auf, genug zu saufen- der Tag würde lang und anstrengend werden.
Mit einem Schnauben zog ich noch einmal seine Aufmerksamkeit auf mich und deutete dann an, ich würde mich gern noch vor Beginn des Trainings erleichtern...- doch hier bekam ich eine Absage. Das wäre mir erst nach dieser Einheit erlaubt, die anderen Hengste sollten mir dabei auch zuschauen, damit sie begriffen es funktionierte auch mit so einem Outfit. Markus setzte mir dann auch nicht meine gewohnte Maske auf- ich bekam eine gestütseigene verpasst.
Wie ich schon bei der Rittmeisterin vermutet hatte, sie waren vom Sichtfeld her ein wenig besser als meine, die Atmung war in etwa gleich- vom Maul führte ein dicker Schlauch bis zu einer Art Vertiefungen für die Zahnreihen des Ober- und Unterkiefers, auf die ich biss und diesen so mit meinen Zähnen fest hielt. Ein Teil der eingeatmeten Luft schien zusätzlich mit jedem Zug über die Sichtgläser geführt zu werden- ein simples System, um das beschlagen derselben zu verhindern. Die Fütterung schien bei längerem Tragen wohl auch über den 'Atemschlauch' zu laufen, was eher für breiige oder flüssige Nahrungsgabe sprach. Der klare Nachteil der Maske war die Möglichkeit, den Atemschlauch mit Flüssigkeit zu füllen und so jemanden zwangsweise zu füttern bis er wieder Luft bekommen dürfte oder vorher ohnmächtig würde...
Markus schien mittlerweile zufrieden mit unserem Aussehen- er führte uns beide raus aus dem Stall und in die Reithalle. Damit erstaunte er mich, denn das war nicht das, was die Rittmeisterin gestern mit uns gemacht hatte. Miu bekam einen Balken hinter sich angehangen, ich wurde mit zwei längeren Ketten vor ihn gespannt und Markus gab uns preis, was er jetzt von uns erwartete:

"Miu, du ziehst die Last hinter dir- von Schlachtross weiß ich, der kann das. Deine Aufgabe ist es, dich auf den Gang deines Freundes vor dir zu konzentrieren und mit ihm im Takt zu bleiben. Daher gibt es jetzt nur Schritt. Du machst aber alles nach, was ich Schlachtross befehle...- klar?"

Hinter mir schnaubte es, das war wohl das Zeichen für Miu hätte verstanden...

"Mit dir Schlachtross mache ich wieder Bodenarbeit- du hälst die Ketten straff und gibst Miu die Richtung vor. Ich arbeite mit Langzügel und Stimme, du setzt meine Befehle sofort um. Das hat in den letzte Tagen doch gut geklappt- du hast dich da wirklich verbessert! Hier ist nun die Hilfe mit den Zügeln nicht ganz so fein wie mit den Dauerhalfter- ich will aber von dir sehen, daß es genau so gut klappt. Du bist die Arbeit mit Masken gewohnt, daher bin ich mir sicher, du bekommst das hin.
Für euch beide- wenn ich 'Runter' als Kommando gebe, dann sehe ich zehn saubere Liegestütze...
Uuund vorwärts!"

Markus tat alles um mit seinen Kommando's in diesem Mix aus Kraftausdauer für Miu und Bodenarbeit mich aus dem 'Ponyspace' zu holen- ihm gelang es aber nur ein einziges Mal. Er war verdammt gut darin, keinerlei Berechenbarkeit in seinen Befehlen an uns aufkommen zu lassen, auch wenn die ersten beiden Runden in der Reithalle außer den Kommando's in den Ecken nichts von ihm erfolgte. Dann aber zeigte er, warum er Pferdetrainer war- sein Drill reichte von Richtungswechseln mit nur zehn Metern ziehen bis zwei Runden am Stück, wo gar nichts passierte...
Ich war froh, aber auch erstaunt, als er das Training beendete, erst Miu lobte und dann mich direkt aufforderte, ihm mit wiehern kund zu tun, wie oft er mich aus den Ponyspace gerissen hatte. Das eine Mal war keine Schande- und für diese Leistung wurde ich von ihm gelobt!

"Schlachtross- wir machen das morgen und am Samstag noch einmal... zur Festigung, dich haben die bisherigen Einheiten wirklich wieder fit in dieser Hinsicht gemacht. Deine Jockey soll das unbedingt mit dir beibehalten! Ich muss dir sagen- ich hatte ehrlich gehofft, es auf zwei oder drei Mal zu bringen, doch du schaffst es inzwischen wirklich gut, zwischen sofortigem Pferd-Sein und damit dem verlangten instinktiven Agieren und den notwendigen bewussten Wahrnehmungen hin und her zu springen. Du bist wirklich mit Leib und Seele Pferd!
Miu, komm mit hier zu mir- ihr habt euch eure Belohnungen wirklich verdient!"

Derart aufgefordert, stellte sich Miu eng neben mich und Markus fütterte uns mit Rosinen, Nüssen und Schokostücken, dazu bekam jeder von uns sogar eine kleine Flasche Apfelschorle zu saufen.

"Ich bringe euch jetzt rüber in den Stall- ihr habt beide jetzt eine Einheit Pause nach der Fütterung der anderen Hengste. Schlachtross- als Zeichen meines Vertrauens bleibst du in dieser Zeit weiter ohne Fesselung und Schelle unten herum. Du machst mit Miu aber keine Dummheiten!"

Das war der pure Luxus den Markus mir damit für diese Zeit zusicherte und er signalisierte mir aus meiner Sicht zweierlei Dinge- sein Vertrauen in mich, die gewährte Freiheit nicht zu missbrauchen und, was mir noch wichtiger erschien, mein Verstoß gegen die Regel zugunsten von Brutus war durch ihn vergeben und vergessen!
Im Waschraum wurde ich festgebunden, dann durfte ich den anderen Hengsten- und Stuten- vorführen, wie die normalen 'tierischen' Bedürfnisse auch mit einem übergezogenen Latexfell funktionierten, und danach entließ mich der Pferdetrainer nach fast einem ganzen Tag darin aus meinem Fell. Während er alle weiteren Pferde einkleidete hatte ich seine Erlaubnis, mich mit dem Waschschlauch und WARMEN Wasser frisch zu machen und danach hieß es für Miu und mich zurück in die Box!
Mit dem Einrasten der Boxentür in die Zarge nahm ich meinen Freund an seine Vorderhand, zog ihn zu den Strohballen, die Brutus als Schlafstätte dienten und wir setzten uns so, daß ich ihn in meinen Armen halten und beruhigend streicheln konnte.
Es war zwischen uns kein einziges Wort nötig- meine Ruhe übertrug sich nach einiger Zeit auf ihn. Einzig wiehern und schnauben sorgte für 'verbale' Unterhaltung zwischen uns. Mein Freund Miu schaute mich nach einiger Zeit durch die Gläser seiner Maske sehr ruhig an, schob bewusst meine Hand mit seinem rechten 'Huf' weg und löste sich aus meiner Umarmung. Mit Dankbarkeit, die ich in seinen Augen lesen konnte, vollführte er mir gegenüber die bekannte Geste der Unterwerfung- hier aber ganz sicher frei von jeglichem Druck und eher als Versprechen gedacht, das beste jetzt und in Zukunft aus sich für mich heraus zu holen.
Miu durfte ruhig meine Tränen sehen- das war keine Zweckgemeinschaft, die er damit anstrebte um es sich in der Zeit, in der ich auf Rosengarten verweilen musste, ein wenig leichter zu machen...- das war Freundschaft! Er würde mit den Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung standen, für mich genau so einstehen wie ich es inzwischen für ihn jederzeit tun würde.
So verblieb er eine geraume Zeit, bis er sich wieder auf seine Hinterhand stemmte und erneut sich neben mich setzte. Seinen Kopf an meine Brust gedrückt, strich ich immer wieder über seinen Kopf und so fand uns Markus vor, nachdem unsere Pausenzeit vorüber war...


Mittag...


DRACHENLORD


Markus ging über den Hof in die Tierklinik um nach Blacky zu sehen. Mit dem Training war er recht zufrieden, hatte doch zumindest das Fahren im Vierspänner und der Tausch der Paare mit den begleitenden Zweispänner recht gut geklappt. Seine Partnerin legte da noch höhere Maßstäbe an, doch würden die Pferde dies heute Nachmittag erst richtig zu spüren bekommen. Lion musste aber unbedingt hinter Steel laufen, damit hätte er zwei Arbeiter auf der einen Seite. Er konnte es drehen und wenden wie er wollte- entweder würde Brutus oder Schlachross allein als Aktivposten auf einer Seite ziehen müssen. Sein Leithengst hatte zudem ja die Probleme mit seinem Knie- 'Danke Mira für deine idiotische Aktion am Sonntag...'- daher war dies die bessere Kombination. Mit entsprechendem Druck brächte er auch Kara zum Ziehen...- so würde es sich nicht ganz so negativ für Schlachtross auswirken...
Die geänderte Einschirrung, die dieser angeregt hatte, schien hingegen zu funktionieren- Miu konzentrierte sich wie vorhergesagt auf seinen Vordermann und lief dadurch ruhig mit. An seiner Zugkraft würde er aber weiterhin arbeiten müssen...- da hätte er als Trainer aber noch morgen den ganzen Tag Zeit auf Miu einzuwirken! Wenn Schlachtross so wie vorhin den gesamten Sonntag ackern müsste, würde er dies wohl kaum durchhalten. Das müsste er Miu aber unter vier Augen klarmachen... und der Junghengst würde ganz sicher seinem Freund nicht hängen lassen wollen- so, wie er die beiden heute Vormittag in der Box vorgefunden hatte.
Dass Annika Schlachtross gestern einfach so für ihr Vergnügen missbraucht hatte störte Markus immer noch, doch er war sich sicher, auch daraus einen Vorteil für die Hochzeit am Sonntag ziehen zu können. Er hatte sich noch ein wenig mit Natascha unterhalten, ihr indirekt für den 'Tipp' von vorgestern Abend gedankt und mit ihr vereinbart, sie soll Annika 'zufällig' in das Krankenzimmer von Blacky schicken wenn er dort war...

Zunächst sah er nach Blacky. Der Hengst steckte- wie der Pferdetrainer es schon von der Oberschwester erfahren hatte- auf Augustines Weisung hin in einem dünnen, transparenten Latexsuit, lag auf einem Bett mit einer strohgefüllten Matraze und lächelte schief als er ihn sah. Markus lächelte zurück und sagte:

"Na, Großer. Bist du langsam wieder fit? Du musst aufpassen, die Pfosten springen einem im Stall nachts des öfteren mal in den Weg!“

Blacky musste bei dem Witz lachen und verzog sofort vor Schmerzen das Gesicht. Markus kniete sich neben das Pferd und befühle vorsichtig seine Brust. Aufgrund des Suits konnte er die Hämatome nicht so gut sehen, doch zuckte Blacky immer noch bei den testenden, leichten Berührungen zusammen und der Pferdetrainer war sich sicher, dass dieses Pferd morgen auch noch ausfallen würde.
Er nahm sich vor ihn spätestens am Tag vor der Hochzeit wieder in den Stall zu verlegen, dort hätte er ihn unter Beobachtung und das Pferd wäre nicht mehr den Ideen Augustines ausgesetzt. Ihn selbst hier in so einem von ihm gefürchteten Anzug zu halten...- das war völlig kontraproduktiv!

Bevor er das Warten beenden und wieder aufbrechen wollte, streichelte er Blacky noch ausgiebig und der Hengst war sichtlich froh über die Aufmerksamkeit und die Streicheleinheiten.
Plötzlich ging die Tür auf und Annika kam mit einer Schüssel Futter ins Krankenzimmer. Als sie Markus sah wollte sie wieder gehen, doch er sagte:

„Annika komm ruhig rein und füttere Blacky. Ich wollte sowieso gerade los.“

Sie ging zu dem Pferd und half ihm sich aufzusetzen. Blacky tat die Brust mit jedem Atem holen so weh, dass er sich nicht nach Pferdeart ernähren konnte und deswegen hielt ihm Annika die Schüssel vors Maul.
Markus stand hinter ihr.

"Annika, ich wollte mich noch mal für deine Sonderbehandlung an Schlachtross bedanken. Da du den Hengst gestern bearbeitet hast ist lief er heute morgen viel ruhiger. Vielleicht solltest du die Behandlung öfter mal wiederholen.“

Annika grinste und wurde tatsächlich ein wenig rot. Doch Markus fuhr fort:

"Weißt du wo Augustine ist? Ich wollte zu ihr und ihr sagen, dass ihre neue Sonderbehandlung den Pferden ausgesprochen gut tut.“

In diesem Moment fiel Annika die Schüssel aus der Hand. Blacky schnaubte unwillig als er sah, dass sein Futter jetzt auf dem Boden lag, doch sie stand auf und begann, während sie die Stücken wieder einsammelte, zu betteln:

„Markus, äh, es ist nicht nötig Baroness Augustine deswegen Bescheid zu geben... Das ist eine... ganz neue Behandlungsmethode und wir wissen noch nicht ob wir sie weiterführen. Außerdem ist die Frau Doktor aktuell sehr beschäftigt...“

Markus grinste und ging zur Zimmertür, um sie zu schließen.

„Annika, du brauchst mir keine Geschichten zu erzählen. Ich bin mir sicher, dass Augustine nichts von deinem Ritt auf dem Hengst wusste und ich bin mir auch sicher, dass sie es nicht billigen würde. Gerade weil sie prinzipiell nichts von Hengsten hält. Wahrscheinlich würde es dir auch eine Sonderbehandlung von ihr einbringen wenn sie davon erführe, oder?"

Annika wurde noch röter und blickte ertappt auf den Boden während Blacky unverhohlen grinste. Markus spürte, dass sich das Gespräch in eine für ihn günstige Richtung entwickelte und sagte konziliant:

"Ich kann natürlich auch vergessen der Frau Doktor Bescheid zu geben. Ich kann auch deine Lüge mir gegenüber vergessen...
Im Gegenzug müsstest du aber am Sonntag als medizinisches Personal mitkommen.“

Annika fiel erkennbar ein Stein vom Herzen:

"Natürlich kann ich mitkommen und mich um die Pferde kümmern! Es ist schließlich wichtig, dass ausgebildetes Personal anwesend ist, falls es zu einem Notfall kommt.“

Jetzt hatte Markus sie genau da wo er sie haben wollte und er ließ die Falle zuschnappen:

"Danke für dein Zusage Annika, aber ich benötige am Sonntag deine speziellen Fähigkeiten. Du musst die Hengste vor der Abfahrt der Kutsche so weit aufgeilen wie du nur kannst. Ich will, dass denen das Wasser in den Augen steht vor Geilheit und sie sich kaum mehr beherrschen können. Diesen Level musst du während des ganzen Tages hochhalten ohne dass ein Hengst kommt. Wenn wir wieder zurück am Transporter sind dürfen sich die Pferde ihre Belohnung holen. Da könnte es dann passieren, dass du den einen oder anderen Hengst einer Sonderbehandlung unterziehen musst, damit ich sie wieder verladen kann.
Ich denke aber, dass bekommst du hin, oder soll ich lieber Natascha fragen?“

Annika grinste und beugte sich ein wenig nach vorn, so dass Markus ihr direkt ins Dekolleté sehen konnte und leckte sich leicht über die Lippen bevor sie mit ihrer sinnlichsten Stimmte sagte:

„Ich denke das werde ich hinbekommen! Ich bin da auch ein wenig geschickter und geübter als Oberschwester Natascha!“

Sie griff jetzt nach vorn und während sie ihre latexumspannten, großen Brüste rieb stimulierte sie Markus Penis in der Hose.
Sein Schaft war allein durch den Anblick von Annika schon hart gewesen, doch ihre leichte Berührung war, trotz der Hose, genug um ihn aufstöhnen zu lassen. Während sie mit der Linken ihre Brüste knetete und sich ab und an die Finger ableckte als hätte sie in eine Sahnetorte gegriffen, wollte sie den Reißverschluss von Markus Hose öffnen...

Markus stand stocksteif vor Annika. Von ihr verführt zu werden war das Letzte was er wollte!

"Schluss Annika- lass diesen Scheiß! Du weißt genau, ich bin mit der Rittmeisterin zusammen!"

Markus hatte sich unter Kontrolle... und seine Prinzipien sagten 'Nein' zu der Situation...- da ertönte ein lautes Schnauben gepaart mit einem schmerzhaften Stöhnen hinter ihnen. Annika verzichtete darauf, etwas über die 'Prüderie' des Pferdetrainers von sich zu geben und drehte sich ruckartig um. Auch Markus wollte wissen was los war und trat an ihre Seite.
Vor ihnen lag Blacky, der sich gerade zuckend entlud, dabei wandte er seinen Blick nicht von Annikas Rock ab unter den er die ganze Zeit geschaut haben musste.
Der Genuss seines Orgasmuses wurde ihm von den Schmerzen verleidet, die seine Rippen aussanden. Schon atmete er keuchend und ihm standen die Tränen in den Augen. Annika beugte sich zu ihm hinunter und sagte, während sie seine Brust vorsichtig streichelte:

"Du armes Pferd. Du hattest es wohl dringend nötig! Aber lass das doch besser Schwester Annika machen, die kennt sich damit aus!“

Mit diesen Worten griff sie sich den offen aus dem Suit hervorragenden Schlauch des Pferdes und begann ihn zu wichsen. Da seine Eichel noch extrem empfindlich war versteifte sich Blackys Körper und das schmerzverzerrte Stöhnen wurde lauter.

"Du musste ein wenig vorsichtiger sein, Blacky. Deine Rippen schmerzen dir sicher noch nach den Tritten, die du einstecken musstest..., vor allem wenn du deine Bauchmuskeln nicht unter Kontrolle hast.“

Mit diesen Worten machte Annika noch mehrere kräftige Wichsbewegungen und drückte dem Hengst kräftig die Hoden. Das war zu viel für das arme Tier. Blacky bäumte sich auf und entlud sich ein weiteres Mal. Doch die Schmerzen in seinem Brustkorb waren wohl so übel, dass er sich jaulend die Rippen hielt.

Annika stand jetzt auf, wischte sich ihre spermaverklebten Hände an seiner Mähne ab und wandte sich wieder Markus zu. Die Gunst des Augenblicks nutzend ging sie auf seine Forderung bezüglich des Sonntages ein:

„Dann sind wir uns einig. Ich komme am Sonntag mit und kläre heute noch das organisatorische mit Frau Doktor selbst. Nicht dass du dich verplapperst! Die Motivation der Hengste übernehme ich, gern auch schon vorher...- ich will aber eine Belohnung... Ich denke du weißt welchen Hengst ich will, oder?“

Markus nickte und verließ jetzt das Krankenzimmer. Zwar hatte er bekommen was er wollte, doch war das Gespräch nicht ganz nach seinen Wünschen verlaufen. Auch dass dieses sexgeile Luder ein Auge auf Schlachtross geworfen hatte war ihn nicht recht.
Es störte ihn gewaltig, dass er Schlachtross regelrecht an Annika verkauft hatte.

'Aber seinen Spaß wird er sicher haben...'- dachte er sich und beruhigte damit sein Gewissen.
Tief im inneren seines Hirns war ihm klar, dass es in Zukunft auch Probleme mit Miu geben würde. Der Junghengst war an Schlachtross nicht nur wegen dessen Freundlichkeit und Statur interessiert. Er wollte den Hengst auch mal in sich spürten, da war sich Markus sicher. Der Pferdetrainer ahnte nicht, wie sehr seine Gedanken mit denen von Schlachtross am Morgen überein stimmten...

DRACHENLORD ENDE


Nachmittag...


Miu:

Klatsch...- wieder einmal zischte die Fahrpeitsche der Rittmeisterin an der Maske des jungen Hengstes vorbei und traf auf den Rücken von Lion auf, gefolgt von einer inzwischen übellaunigen Aufforderung sich in die Zugstränge zu legen. Offenbar hatte sie nach dieser wer weiß wievielten Aufforderung an Lion jetzt wirklich die Geduld mit ihm verloren, denn Miu sah aus dem Augenwinkel heraus, wie der schräg vor ihm laufende Hengst plötzlich regelrecht zusammen zuckte, aus dem Tritt kam und dadurch von Brutus recht heftig einige Tritte in seine Hacken kassierte, ehe er wieder in den Rythmus der anderen Pferde zurück fand. Sein schmerzverzerrtes Wiehern zeigte allen anderen, die Stärke des eingesetzten Stromschlages war sicherlich im oberen 'Korrekturmodus' angesiedelt...- und damit auch eine Warnung für Kara, die als einziges weiteres Pferd heute Morgen mit einem Schockhalsband von Markus bedacht worden war.
Da Zeit für Miu, seit er hier auf dem Hofgut als Hengst sein Leben lebte, keinerlei Rolle spielte, war es ihm egal, wie lang sie schon seit dem Anschirren heute Nachmittag unterwegs waren. Er konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit darauf, hinter seinem Freund und Vorbild Schlachtross im Takt zu laufen und möglichst viel Spannung auf den Zugsträngen zu halten. Der Pferdetrainer hatte ihn nicht umsonst nach der Mittagspause als ersten aus der Box zum Anschirren geholt- Markus hatte die Zeit genutzt, um ihn für seinen Willen, die für ihn stressige Situation so schnell wie nur möglich zu meistern, zu loben... Er müsse aber jetzt nicht nur weiterhin im Takt hinter Schlachtross laufen, seine Kraft wäre in dieser Anspannung genau so wichtig! Sein Freund wäre der einzige auf der Seite, der Markus nach Kraft und Erfahrung für diesen Einsatz mitbrächte- und er, Miu, müsse Blacky ersetzen und damit seine Leistung, für Schlachtross!, in die Waagschale werfen. Kara... er wüsste ja selbst, was von der zu erwarten sei!
Diese als Monolog dargebrachte Aufforderung an ihn hatte seine Wirkung nicht verfehlt- Miu war fest entschlossen, seinem Freund auch in dieser für ihn noch Angst- aber auch Lust...- machenden 'Verpackung' nicht im Stich zu lassen!

"Stimmt's Miu- es ist ein Unterschied, ob man so ein Outfit nur in seiner Vorstellung trägt oder ob es einem umhüllt und man darin arbeiten muss..."

Markus hatte da ganz sicher, als er ihm diesen Satz beim Einschirren unter seine Nase rieb, an seine... soll er es ruhig kindliche Neugier und Freude nennen... Reaktion auf das erstmalige Sehen von Schlachtross vor zwei Tagen angespielt. Seine Frage, ob Miu sich im Klaren sei, was die Folgen für ihn wären wenn er Bereitschaft dafür zeigen würde, öfters als normal von den Pferden verlangt in solchem Outfit hier auf dem Hofgut zu arbeiten...- er hat sie abgenickt. Auch als der Pferdetrainer ihm diese aus seiner Sicht noch einmal aufzählte:

"Du würdest dann nicht nur bevorzugt als Schlepper und Schulpferd Kunden mit diesem Faible zuarbeiten... Annika und vor allem Augustine würden dich in diesem Outfit dank ihrer 'Vorliebe' für Latex regelmäßig bis an deine Leistungsgrenze treiben- und wenn sie es wollten, auch darüber hinaus! Du kennst deren Vorliebe für Atemkontrollspiele und gerade, wenn du so ein Pferd bist, werden sie dich damit quälen... Ich kann dich dann nicht mehr so schützen..."

Das war ihm bewusst...und davor hatte er Angst! Aber Schlachtross hielt dies doch auch durch... Sogar mancher Einsteller...- dann könnte er dies doch auch! Was die Krankenschwester anging- wenn sie ihn nur ein wenig rücksichtsvoller als Pferd behandeln würde... Ihm machte es ja sogar Spaß, ihr ab und an sexuell zu Willen zu sein- doch die Arroganz von Annika im Umgang davor und danach verleideten jeden dieser manchmal durchaus erfüllenden Momente für ihn. Mit ihrem Sadismus kam er zumeist sogar klar...- die kleinlichen Erniedrigungen sorgten für den mehr als fahlen Beigeschmack...
Ein weiteres qualvolles Wiehern riss ihn aus seinem Gedanken- dieses Mal hatte Kara sich den Zorn der Rittmeisterin zugezogen. Zu seinem Erstaunen spürte er nach der Verwarnung der Stute eine leichte Berührung auf seiner Schulter...

"Miu- nicht nachlassen! Zeig mir, das du auch weiter mithältst..."

'Außer dem Pferdetrainer hätte jeder andere mich jetzt sicher geschlagen um mich vorwärts zu treiben...'

Miu stemmte sich mit neuem Mut und dem unverkennbaren Willen in die Zugstränge, während er unbewusst im Gleichschritt mit Schlachtross lief. Den Kopf leicht zur Seite gedreht und gesenkt gehalten...- den Trick hatte Markus ihm verraten- schaute er seinem Freund auf den sich im Takt der Schritte wiegenden Schweif und richtete seine Bewegungen ganz darauf aus.

'Einfach Schritt und Schritt und Schritt... Wenn ich genug geschwitzt habe, dann rutscht das Gummi auch und kneift nicht... Dann gemeinsam mit Schlachtross und Markus hier eine Tour durch den Wald... Ich würde gern bei ihm bleiben und nach dem Rennen mit ihm gehen...'

Ein Schnauben von Schlachtross riss ihn aus diesem Tagtraum und veranlasste ihn kurz seinen Kopf zu heben- dann verstand er verstand den Grund der Lautäußerung. Sie bogen gerade wieder auf das Oval der Rennbahn- und bekamen verbal von hinten die Aufforderung in den Trab überzugehen!

'Du schaffst das... du schaffst das... du bist nicht schwach... du hälst den Takt...'

Mit dieser Mantra hielt Miu sich aufrecht und nach einer kompletten Runde in der Gangart kam erst der Übergang in Schritt und kurz danach das ersehnte Halt. Markus wartete auf sie, ging an allen vorbei nach hinten zur Rittmeisterin und die beiden schienen etwas zu besprechen...

"Im Schritt! Uuund vorwäärts!"

Das war die Stimme des Pferdetrainers...- Miu zog erneut an und lief wie alle vor und neben ihm jetzt auf der Rennbahn. Markus blieb dabei auf der Geraden vor der Tribüne und legte offenbar sehr viel Wert auf die synchrone Ausführung seiner Befehle. Er trainierte Wendungen - abbiegen rechts und links, Halt an imaginären Stoppschildern..., das Programm für das Fahren im öffentlichen Raum. Immer wieder Korrekturen...- er verschonte keines der Pferde vor sich, selbst Brutus und Schlachtross wurden angemahnt...
Der Schatten der Bäume reichte bereits bis an das äußere Ende der Rennbahnbegrenzung, da erst lenkte uns Markus an einen Platz, an dem wir nach seinem Halt auch noch die folgende Stunde ganz sicher der Kraft der Sonne ausgesetzt wären. Der Pferdetrainer hielt jedem von uns eine Flasche Wasser an die Maske, befahl uns den Kopf ein wenig in den Nacken zu nehmen und tränkte uns dann, indem er deren Inhalt uns über das Atemrohr in den Mund laufen ließ. Diese Art der Versorgung klappte recht gut- Miu schluckte einfach bis seine Flasche leer war.

"Nein Miu, nicht betteln...- jeder bekommt jetzt nur eine Flasche."

Das war die einzige Reaktion des Trainers auf meinen Versuch, ein wenig mehr von dem Nass für uns alle zu erheischen. Während ich das Wasser hinunter geschluckt hatte, war mir erst richtig bewusst geworden, wie sehr ich Durst hatte...- und den anderen ging es ganz sicher auch so. Das Laufen in den Latexanzügen war schweißtreibend- stärker als ich erwartet hatte, doch auch hier erinnerte ich mich an die Worte der Rittmeisterin, Schlachtross würde dies bis zu zwei Tagen ohne Leistungsabfall aushalten. Da würden wir das auch hinbekommen- und wann wir unsere Felle ausziehen dürften, hinge ganz allein von uns selbst ab! Nach den Zurechtweisungen von Lion und Kara hegte ich aber keinerlei Hoffnung, dies würde heute noch geschehen...

"Horcht zu..."

Unser Trainer wollte wohl unsere Leistung beurteilen...

"...- es wird bei der Hochzeit ganz sicher so sein, daß ihr einige Zeit vor der Kirche und vermutlich auch an der Festlokalität eine Weile ruhig vor den Gebäuden stehen müsst! Da wird es sicherlich auch keinen Schatten für euch geben...- daher trainieren wir das jetzt noch etwas. Wie gesagt- eure Aufgabe ist ganz einfach ruhig zu stehen und ich will von euch außer einem gelegentlichen leisen Schnauben nichts hören!
Das mag einfach klingen, aber die Sonne wird euch in euren Fellen sicher zusetzen... Daher stellt es euch nicht zu leicht vor...
Schlachtross, du wirst jetzt mit mir noch einmal ganz ruhig etwas Bodenarbeit üben...- danach hole ich mir noch Lion und Kara... Für euch beide wird dies im Unterschied zu Schlachtross ein Straftraining! Das ist die Konsequenz eurer... sogenannten Leistung! Wenn das morgen nicht besser mit euch klappt, dann Gnade euch Gott- oder Mira, denn die wird spätestens am Samstag dafür sorgen, daß ihr spurt!"

Das war keine leere Drohung, Miu und allen anderen Pferden war das Training mit Mira am letzten Samstag noch präsent im Gedächtnis...- und keiner von ihnen spürte den Wunsch, dies so schnell zu wiederholen!
Während Markus vor ihm Schlachtross ausschirrte und begann, ihn im Sichtbereich aller Pferde an der Longe seine Kreise drehen zu lassen, begann Miu den Unterschied zwischen bewegt werden und stehen in der Sonne zu spüren.

'Laufen dürfen lenkt ab und lässt einen die Wärme leichter ertragen... Komm, zeig das du stark bist! Stell dir vor, Schlachtross hat auch mal irgendwann angefangen... er hat es ausgehalten und daher kann ich es auch! Du willst das hier- die Rittmeisterin und der Pferdetrainer sollen sehen, ich kann das... Ich mag vielleicht nicht das beste Pferd vor der Kutsche sein, doch ich bin in Latex besser als Blacky, Lion und Kara! Dann trauen Sie mir sicher auch andere Sachen zu..."

Miu dachte einige Jahre zurück, am Beginn seiner 'Karriere' als Pferd hier auf dem Hofgut war er regelmäßig in Dressur durch die Rittmeisterin trainiert worden...- aber das wurde mit einem Mal immer seltener...

'So wie Schlachtross in Latex im Dressurviereck... und dann den Beifall der Zuschauer...- ich weiß, ich würde dies können!'

Vorsichtig das Gewicht von einem Bein auf das andere im Wechsel verlagernd, begrüßte er mit einem leisen Schnauben Schlachtross, den Markus zurück zum Gespann brachte und sich danach Lion griff. Wie gern hätte er sich jetzt an den Rücken seines Freundes gelehnt...- doch das würde selbst der Pferdetrainer nicht tolerieren! Der war zwar dabei, den Hengst für seine heute gezeigte Leistung richtig zu scheuchen- die Lektion für Schlachtross war da wirklich ruhige Erholung- doch ab und zu schallte eine Ermahnung von ihm zu uns im Gespann herüber.
Lion aber wurde richtiggehend durch Markus getrieben- außer Galopp gab es nur noch Dressurschritt und zwischendurch immer wieder Liegestütze... Aus vollem Lauf heraus runter, die mehr gebellten als gesprochenen Ansagen des Pferdetrainers hallten noch deutlich vernehmbar bis zum Gespann und Kara wurde mit der Zeit immer kleiner. Endlich brachte Markus den Hengst zurück... Miu hörte dessen röchelndes um jeden Atemzug kämpfen und gegen seinen Willen stieg sogar ein wenig Mitleid in ihm hoch.

"Kara- zick nicht rum und arbeite vernünftig mit! Glaube nicht, daß dir dein Arschwackeln irgendeinen Bonus einbringt..."

Mit diesen Worten zerstörte der Pferdetrainer für die Stute im Vorfeld jede Illusion auf eine mögliche bessere Behandlung- und hier musste Miu an sich halten um nicht zu wiehern. Kara war dauerrossig und ihr liebstes Spiel war es, damit einen Hengst in Schwierigkeiten zu bringen... Sie verdiente diese Abreibung- vor allem, wenn sie glaubte, hier auf ihrer Position nur als Showpferd mit laufen zu können. Der junge Hengst sah, wie Markus der Stute mit der Fahrpeitsche 'half', ihre 'Trägheit' zu überwinden- eigentlich war der Pferdetrainer nicht so, doch hier zeigte er, was das Niveau von Bestrafungen anging, könne er durchaus mit Baroness Mira mithalten.

'...nur straft Mira ohne Grund und aus Freude uns zu quälen... Markus möchte nur die erwartete Leistung sehen und wenn wir die bringen- hilft er uns sogar!'

Dankbar dachte Miu an die aus dem Menü für Einsteller stammenden Leckerchen, die er und Schlachtross für das zusätzliche Training bekamen. Dies würde ganz sicher nächste Woche ein Ende haben...- doch, wenn er Glück hatte und Markus ihn weiter zusammen mit Schlachtross in diesem Gummianzug trainieren sollte...

'Nicht so weit denken...- wenn Markus mit Kara fertig ist, geht es sicher zurück in den Stall und dann gibt es Futter...'

Miu war bereits ein wenig schwindlig, doch indem er mit seinem Blick zwischen dem Rücken von Schlachtross und der Darbietung von Kara hin und her wechselte, schaffte er es, die Zeit zu überbrücken. Er war aber froh über die Aufforderung zum laufen, nachdem Markus mit der Stute fertig war und sie wieder eingeschirrt hatte.
Im Schatten der Stallmauer wartete der Pferdeknecht bereits mit einem Eimer voll Wasser, aus dem alle von Markus getränkt wurden, ehe dieser und Jens sich daran machten, die 'Tiere' auszuschirren und zurück in die Box zu bringen...


Schlachtross:

Das Training mit Markus war anspruchsvoller gewesen als ich erwartet hatte und es freute mich für Miu, wie er durchhielt. Der Pferdetrainer erstaunte mich vor allem aber mit der durch ihn an den Tag gelegten... Brutalität. Wie er mit Lion und Kara umgesprungen war...- da stellte sich kein großer Unterschied zu der Baroness dar... Einzig die Tatsache, die beiden waren ohne Druck stinkend faul und versuchten damit durchzukommen, machte den Unterschied zwischen Mira und Markus aus. Ich hatte, während Kara vor mir lief, mehrfach den Wunsch tief in mir gespürt, ihr für diese durch sie dargebotene Scheinleistung kräftig in die Hacken zu treten...
Der Pferdetrainer hatte ihr aber recht deutlich gemacht, was ihr Handeln für sie beinhaltete...- nur war es hier auf Rosengarten ja üblich, wenn einer versagte... würden alle bestraft!
Was dies für uns heute bedeutete, spürte ich, nachdem ich ausgeschirrt war und Markus mich in die Box zurück brachte. Da vor mir bereits Brutus, Lion und Miu zurück in die Box gebracht worden waren, schaute ich nicht schlecht, als ich das saubere Benzinfass in der Mitte sah und meine derzeitigen drei Mithengste mit auf dem Rücken zusammengebundener Vorderhand. Ohne weitere Lautäußerung nahm ich daher nach dem lösen vom Hüftgurt auch meine Hufe hinter den Rücken, drehte mich ein wenig und erleichterte Markus und mir so das Leben. Diese Fesselung war natürlich unbequemer als die Arme an der Seite behalten zu dürfen, doch dank der Handgelenksmanschetten bei weitem nicht so restriktiv wie Handschellen oder ein Strick um die Handgelenke.
Der Pferdetrainer dirigierte mich zwischen Brutus und Miu- nachdem auch die Stuten zu uns in die Hengstbox gebracht und gleichfalls so vorbereitet waren, begriff ich den Sinn der Tonne: Markus und Jens ließen uns rund um diese hinsetzen, wir bekamen noch ein Halsband umgelegt und mit kurzen Kettenstücken und Karabinern fixierten die beiden uns wie einen Stern um diese! Damit aber nicht genug- wir 'durften' auch noch unsere Schenkel spreizen und mit Führleinen wurde so jeder von uns auch auf der Hinterhand mit seinen Nachbarn verbunden...

'Danke für die Position zwischen den Hengsten, die mir wohlgesonnen waren...'

In dieser Form die Nacht zu verbringen dürfte mehr als nur unangenehm werden...- ich war mir nicht sicher, ob die Rosengarten-Pferde darin mehr Übung hätten, denn ihr Wiehern und Schnauben drückte auch keinerlei Freude aus, doch das ganze noch in Latex mit Maske würde sie härter treffen als mich!
Der Pferdeknecht hatte, das konnte ich aus meiner Position beobachten, vor ein paar Minuten unsere Box verlassen...- und mit seiner Rückkehr brachte er unsere Abendfütterung mit, die aber allein von Markus vorgenommen wurde. Der Pferdetrainer schickte Jens regelrecht aus unserer Box- er wollte wohl sicherstellen mit uns ungestört zu sein. Bei Brutus beginnend fütterte er jeden von uns... da hatte bei dessen Zubereitung die Rittmeisterin wohl ein wenig ihre Finger im Spiel gehabt. Die Portionen waren mit unseren Namen beschriftet- zumindest war dies bei meiner der Fall- und die Spitztüte enthielt bei mir lauwarme Kartoffelsuppe. Ich schmeckte sogar Speckwürfel dabei heraus! Dazu gab es wie am Morgen noch einmal gesüßten schwarzen Tee und Wasser zum Nachspülen. Für mich überraschend klappte die Nahrungsaufnahme durch den Schlauch der Maske problemlos gut- Markus sorgte für genügend Pausen zum Atem holen zwischendurch.
Unser Trainer hatte aber noch eine weitere Überraschung für uns- nach der Fütterung eröffnete er uns den Grund, warum die Hengste gestern Nacht von ihm zu 'Wallachen' gemacht wurden. Uns wurde versprochen, nach dem Einsatz am Sonntag dürften die Hengste sich mit den Stuten vergnügen! Steel und Brutus schienen wohl ein Paar zu sein oder sich gern zu haben, denn die beiden wieherten voller Vorfreude. Lion dürfte dann auf Kara aufreiten, was von dem Hengst mit einem zufriedenen Schnauben quittiert wurde- ich bekam nicht mit, ob die Freude bei Kara auch so ausgeprägt war...

"Schlachtross und Miu- Schwester Annika hat sich bereit erklärt, mit euch beiden etwas Spaß haben zu wollen... ich bin in der Nähe und daher dürftet ihr beide auch auf eure Kosten kommen! Schlachtross, du hattest ja bereits gestern das Vergnügen, einen Ritt mit ihr zu bestehen...
Miu und du kommen danach für den Rest dieser Nacht in die Box, in der du bei deiner Ankunft hier auf dem Hofgut die ersten beiden Nächte verbracht hast; da dürftet ihr sicher auch noch ein paar ruhige Stunden genießen..."

Dieser letzte Satz war offenbar nur für uns beide bestimmt- Markus hatte diesen recht leise erst dann zu uns gesagt, nachdem er sehr nah zwischen Miu's und meinem Kopf war...

'Verdammt, Miu war mir und ich ihm zugetan...- das war nicht zu leugnen... Doch wie zwei Hamster in einen Käfig gesperrt zu werden, damit wir uns miteinander 'vergnügten'...- das war ganz sicher nicht die ausreichende Kompensation für das '...auf die Kosten kommen...' mit dieser Kliniksadistin, wie der Pferdetrainer es schmeichelnd umschrieb...
Auf der anderen Seite...- der Sex mit Annika gestern war nicht übel gewesen und wenn ich es allein unter dem Aspekt der Triebbefriedigung sah... warum nicht? Die Stunden mit Miu zusammen würden ganz sicher, was das emotionale anging, den dringend benötigten Ausgleich für die bisherigen Tage hier darstellen. Und wenn es 'mehr' würde? Miu war bereits ein guter Freund- und das würde die Situation dann entscheiden!'

Mit einem Schnauben zog ich den Blickkontakt von Markus auf mich und das Beugen des Kopfes zeigte ihm mein Einverständnis. Da er zwischen Miu und mir stand, war die bereits erfolgte Zusage meines Freundes wohl an mir vorüber gegangen- doch seine Freude über unsere Zustimmung bestand neben Streicheln auch in einer abschließenden Gabe von zwei Bonbons mit Zitronengeschmack für uns beide.

"Danke Schlachtross... Danke Miu!"

Der Gesichtsausdruck des Pferdetrainers nach diesen erneut nur an uns adressieren leisen Worten drückte richtiggehende Erleichterung aus- das erkannte ich jetzt. Er war sich wohl vorher nicht wirklich sicher, ob wir beide seine Einteilung der Pärchen derart widerspruchslos hinnehmen würden... Brutus und Lion hatten wohl seiner Auffassung nach da mehr bekommen als er uns anbieten könnte!

"Ruht euch etwas aus- ich komme nachher noch einmal mit Natascha zu euch... Ihr bekommt alle ein Schlafmittel, da habt ihr es die Nacht ein wenig leichter..."

Mit diesen Worten zog dieser sich aus der Box zurück und verschloß von außen die Rolltür. Während ich den sauren Geschmack in meinem Mund so lange wie nur möglich auszukosten versuchte, zog ich an dem Bein, das mich mit Miu verband, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Die mit der Maske mögliche Drehung unserer Köpfe reichte gerade so, um unsere Umrisse im Halbdunkel der Box gegenseitig zu sehen. Wie gern hätte ich ihm jetzt in die Augen gesehen... oder noch lieber in meinen Armen gehalten! Er verstand aber auch so- wir nickten uns zu, schnaubten und wieherten leise. Ohne ein einziges Wort zu sagen drückten wir unsere Gefühle aus- die Wut auf Kara und Lion, die uns diese Art der Bestrafung eingebrockt hatten... die Gewissheit, ich wäre für Miu und er für mich da... und das Versprechen, auch weiterhin aufeinander aufzupassen und füreinander einzustehen! Ich hoffte zusätzlich, ihm seine vermutlich erste Nacht derart eingekleidet als Vorbild zu dienen... er sollte sehen, wenn ich es durchhielt- er würde es auch schaffen!
Der Pferdetrainer hielt Wort- zusammen mit der Oberschwester kam er noch einmal zu uns und wir bekamen von ihr heute eine letzte kleine Flasche mit Wasser, die jeder von uns unter ihrer Aufsicht auszutrinken hatte. Sie hatte mit mir angefangen- und noch ehe sie mit Miu als letztem Pferd fertig war, verspürte ich die Wirkung des Schlafmittels und bekam nicht mehr mit, wie sie zwei mobile Kamera zu unserer Überwachung diagonal in unserer Box aufstellten...


Markus:

"Was ist deine Meinung zu unserem Gespann...- Schatz?"

Markus ahnte bereits die Antwort- doch ihn interessierten nicht die vorhandenen Gemeinsamkeiten ihrer Einschätzung. Ihm war die Meinung seiner Partnerin dazu wirklich wichtig, gerade wegen der Unterschiede!

"Die kennst du...- du hast dir doch selbst Lion und Kara gegriffen weil du sie für ihre mangelnde Leistung bestrafen wolltest. Deine Idee, sie heute Nacht ein wenig härter ran zu nehmen damit sie zu unserer Probe wissen, was ihnen bei Versagen blüht, finde ich in Ordnung...
Wir bekommen morgen früh auch die angeforderten Horsekeeper- drei in der Basic- und drei in der Superiorversion... Schlachtross, Miu und Brutus sollten wegen ihrer Leistung in letzteren transportiert werden, die drei anderen haben Pech und müssen mit der Basisversion vorlieb nehmen! Wer Leistung bringt... wird belohnt!

"Machen wir so- vielleicht sollte Steel statt Brutus auf der Rückfahrt in den Superior... - wäre so ein Ausgleich, wenn sie die ganze Zeit wie heute arbeitet...
Als die Pferde vorhin in der Box saßen, habe ich Ihnen auch die mögliche Belohnung nach der Rückkehr am Sonntag verkündet...- was mich erstaunte... Schlachtross und Miu nahmen es recht gelassen hin, nicht wie Brutus und Lion auf unsere Stuten aufreiten zu dürfen. Annika hat zwar Interesse an den beiden angemeldet und damit kommen sie auch zum Zug... doch das ist nicht das gleiche. Die Schwester wird uns im übrigen begleiten und dafür sorgen, daß die Hengste die ganze Zeit über 'heiß' gehalten werden..."

"Gute Idee- das machen wir so. Die Aufstellung unserer Pferde funktioniert im übrigen recht gut... Miu neben Brutus und hinter Schlachtross arbeitet wirklich gut mit und er hat sich wirklich bei meiner Ausfahrt ins Zeug gelegt! Du hast ihn da richtig gut motiviert- und Schlachross trägt auch seinen Teil dazu bei! Deine Vorhersage zu den beiden ist richtig gewesen...
Die beiden haben sich, wenn das am Sonntag geklappt hat, wirklich, zusätzlich zu allem, eine Belohnung verdient!"

"...da hätte ich zumindest für Miu schon etwas- könntest du dir vorstellen, ihn vorzugsweise als Latexpferd auszubilden? Er scheint Schlachtross da nacheifern zu wollen..."

"Du weißt, wie die Baronin hier dazu steht! Da sehe ich keine große Chance- einzig mit der Option als Schlepper und Schulpferd für die Einsteller wäre da etwas zu machen. Wir können das aber erst nach dem Rennen der Frau Baronin unterbreiten- vorher sehe ich da keine Möglichkeit, etwas in seinem Sinne zu erreichen."

"Ich dachte da eigentlich eher an seine gemachten Ansätze, ein Dressurpferd zu werden. Versuch ihn dir als solches vorzustellen...- in einem Outfit wie dem von Schlachtross! Das würde uns auch wieder bei möglichen Wettbewerben ganz weit nach vorn bringen! Zum Fest bieten wir ja auch in dieser Richtung etwas an...
Ich habe ihm heute vor deinem Training übrigens auf die möglichen Konsequenzen seines Wunsches hingewiesen- aber er scheint wild entschlossen, dies zu erreichen!"

"Das wirst du vergessen können- und er gleich mit... Latexpferd wird vielleicht machbar sein... Dressurpferd kann er vergessen! Die Baronin biete diese Wettbewerbe an, richtig... damit geht sie aber nur auf die Wünsche von Gästen und Besuchern ein... Sie favorisiert nun mal den Fahrsport und damit ist diese Vorstellung von euch beiden reine Utopie!
Komm lass uns schlafen gehen, wir müssen morgen sehr früh raus- wegen Miu... wir können es versuchen, doch ich sehe da... ganz ehrlich... kaum eine Chance..."
19. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 20.02.21 00:14

Danke für die Fortsetzung.

So ganz verstehen ich die Bestrafung nicht erst werden die Pferde so aufwendig angeordnet, und dann gibt es nach sehr kurzer Zeit ein Schlafmittel was ja im Grunde die Bestrafung beendet bzw. zumindest pausiert durch den Schlaf.

Gruß
Thomas
20. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 20.02.21 08:06

Von Markus und der Rittmeisterin ist dies zwar auch als eine für die Verhältnisse in Rosengarten eher milde Bestrafung gedacht- eher aber als 'Teambuilding' zu verstehen. Daher auch die Gabe des Schlafmittels durch die 'Oberschwester' in Absprache mit den Trainern. Auch wäre es aus Sicht der Trainer kontraproduktiv, mit unausgeruhten 'Pferden' den folgenden Tag weiter zu trainieren.
Wie und auf welchem Niveau die beiden Baroness und der Pferdeknecht strafen, wurde ja bereits angedeutet und wird auch in Woche 3 stärker thematisiert...
21. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 20.02.21 09:29

Das Problem ist halt das durch das Schlafmittel ja das Teambuilding und vor allen das Nachdenken warm sitze ich hier jetzt so unbequem.
Gerade Lion/Kara sollen ja darüber nachdenken das die Verweigerung nicht nur für sie selber konsequenzen hat.

Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf die nächste Woche auf Rosengarten.

Diese Woche ist halt nicht so meine mit dem Fokus auf Gummi/Sex/zusammenarbeit der Pferde da werden die Gefühle/Stimmungen der einzelen natürlich weniger wichtig.
Und für Schlachtross als gewohntes Gummipferd ist dies Woche ja schon fast als Urlaubswoche anzusehen.


Achtung:
Das soll jetzt keine Aufforderung sein eure Pläne irgentwie zu ändern ich werden auf jeden Fall hier bis zum Ende sehr gerne weterlesen.

Aber ss gibt halt beim PetPlay immer stärker die 2 Ausrichtungen/Lager den einen geht es halt primär um die kompette aufgabe der sexuellen Selbsbestimmtheit den anderen um das abtauchen von der Realwelt in die Petwelten.


22. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 20.02.21 09:41

Keine Angst- die Geschichte ist fertig geschrieben und daher wird es inhaltlich keine großen Änderungen geben.
Lion und auch Kara werden für ihre 'Leistung' auch noch intern 'gemaßregelt'- soviel sei verraten- was durchaus in dem bereits postulierten Sinn der Baronin bezüglich der 'Pferdehaltung' auf Rosengarten ist.
Gummi/Latex wird auf Rosengarten auch von den 'Pferden' weniger als gewollter Fetisch angesehen- eher als zusätzliche Belastung bei der Zuarbeit für zahlende Gäste bzw. als Opfer für den 'Fetisch' von Augustine. Dabei gibt es später auch eine Erklärung, warum Blacky derart Panik vor einer Arbeit in solchem Outfit hat...
23. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 24.02.21 20:39

Zitat
Keine Angst- die Geschichte ist fertig geschrieben ...

Wenn das so ist dann mal schneller hier die Teile veröffentlichen und uns nicht solange hängen lassen.

Umso schneller kannst du dich um das nächsten Projekt kümmern.

Ich weiß ich bin unverschämt und frech, aber manchmal ist mir danach, nicht böse meinen

Gruß
Thomas
24. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 24.02.21 20:44

Na na na... nicht gierig werden! Wo bleibt denn da die Vorfreude auf das nächste Kapitel?
In zwei Tagen gibt es doch schon den nächsten Lesestoff!
25. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 26.02.21 15:44

Tag 13, Freitag- Woche zwei (Part 1)



Hengstbox...


Brutus:

"Guten Morgen ihr Pferde...- ich hoffe, die Nacht war angenehm für euch?"

'Als erstes diese vor Sarkasmus triefende und und uns verhöhnende Stimme des Pferdeknechtes hören zu müssen...- das verdarb den ganzen Tag!'

Brutus verstand die am meisten verwendeten Redewendungen der Trainer und auch den überwiegenden Teil der für ihn und alle anderen 'Pferde' bestimmten Kommando's recht gut- an wichtigsten jedoch war für ihn der Klang der Stimmen. Sie gaben ihm Halt- Bestätigung für erbrachte Leistung, Lob, Unzufriedenheit... In Verbindung mit der sich mit ihm beschäftigenden Person war er zudem sehr gut in der Lage zu beurteilen, ob die Worte aufrichtig und ehrlich gemeint oder verhöhnend und voller Falschheit- so wie in diesem Augenblick- an ihn gerichtet waren. Aber es war ehernes Gesetz- er war ein Pferd und dieses spricht weder mit seinen anderen Pferden noch antwortet es den ihn versorgenden Menschen...
Für ihn war es aus diesem Grund ein regelrechter Schock vor vier Tagen im Wald, als Schlachtross gegen das für die Pferde auf dem Hofgut bestehende Sprechverbot verstieß und damit nicht nur für sich eine Bestrafung riskierte- dieser Hengst war aber nur 'Gast' und würde nach dem Rennen wieder zurück auf seinen Hof zurück dürfen...- doch 'seine' Ownerin Mira wollte diesen Pferd die Zeit in Rosengarten so ungemütlich wie nur irgend möglich machen und er als 'ihr' Hengst solle sich nur an das Rennen gegen ihn im vergangenen Jahr erinnern und was für Konsequenzen für ihn dies nach sich gezogen hätte...
Brutus dachte mit Grauen an die Strafen für sein 'Versagen'- Verweigerung von Futter, Training bis zum Zusammenbruch... und immer wieder die Peitsche der Baroness... jeden Abend... er hatte die Tage nicht gezählt! Und doch konnte sie damit nicht die Tatsache ungeschehen machen- es war ihr Fahrfehler, der Sie den Sieg gekostet hatte! Da war er sich ganz sicher- und selbst wenn er da sich täuschen sollte, wäre es nicht die Schuld des Pferdes sondern der ihn lenkenden Jockey. Daher entsprach er zwar dem Wunsch von Mira und hatte sich nicht eingemischt, als Blacky und Lion ihr Spiel mit dem 'Neuen' abzogen- doch als dieser begann sich zu wehren und zuerst Lion und danach noch Blacky in der Rangordnung unter sich verwieß, warum sollte er ihn hindern? Schlachtross hat ihm nicht nur seinen Respekt erwiesen und damit seine Führung nicht in Frage gestellt- dieser hätte nach dem 'Rennen' auf Mira's Hausstrecke, wo er gegen Schlachtross verloren hatte, selbst die Position des Leithengstes für die Zeit, in der er hier war, einnehmen können. Und doch hatte er diese Möglichkeit verstreichen lassen...

'... er hat mich sogar noch in meiner Position bestärkt und trotz seines Sieges über mich zuerst fressen lassen...'

Da hatte er selbst sehr schnell begriffen- dieser Hengst war ein Bollwerk zwischen dem Anspruch von Blacky und seiner Position. Er schirmte ihn mit der Anerkennung als Leithengst de facto gegen diesen ab...- und erwartete offenbar nur, von ihm in Ruhe gelassen zu werden! Das stellte für ihn ein akzeptables Arrangement dar- auch wenn es so nie zwischen ihnen ausgesprochen worden war.
Dessen Eintreten für Miu bei dem Training durch die Baroness war sicher seiner Unwissenheit über die hier herrschenden Regeln geschuldet gewesen- keines der Gestütpferde half hier einander- und doch war dessen Einsatz nicht nur ein 'Dankeschön' für die vorher durchwachte Nacht des jungen Hengstes für den 'Neuzugang'. Die beiden entwickelten eine Freundschaft zueinander...- und er als Leithengst in der Box könnte nur hoffen, keine der Baroness' würde dies bis zu dem Rennen gegen die beiden kehren und ihnen so Schmerz zufügen. Er würde daher sein Möglichstes tun, um auf die beiden aufzupassen...
Jens hatte inzwischen die Fußfesselung so geändert, daß sie mit ihrer Hinterhand nicht mehr miteinander verbunden waren. Dafür hatte er jetzt die Beine von jedem Pferd zusammen gefesselt und mit einem Grinsen sorgte er für ein wenig 'Morgengymnastik'...

"Hoch mit euren Hufen! Beine zieht-an! Streckt-aus!..."

Keinen anderen Halt findend als das Gesäß als den einen Auflagepunkt und die Halsbänder, mit denen sie rund um die Tonne in ihrem Rücken verbunden waren, als zweiten, überwachte der Pferdeknecht die korrekte Ausführung seiner Kommando's und erfreute sich an dem Nebeneffekt des sich gegenseitigen Würgens infolge der von ihm verlangten Übung. Er hatte es besonders auf Kara abgesehen- immer wieder schlug er ihr mit seiner Gerte auf ihre Brüste und rieb sich bei den Schmerzlauten der Stute ungeniert in seinem Schritt. Erst mit dem Auftauchen der Krankenschwester beendete er sein 'Spiel' mit uns und überließ ihr das Feld...
Brutus war trotz allem froh über diese Übung- so konnte er schon sein linkes Knie, was ihm Schmerzen verursachte, bewegen und damit lockern. Er blieb zudem, was das geschlagen werden anging, von Jens verschont; die beiden 'Berührungen' waren im Rahmen dessen, was er hier mehr oder minder jeden Tag zu spüren bekam. Doch die folgenden Berührungen von Annika, die eindeutig darauf ausgerichtet waren ihn zu erregen, gingen ihm gegen den Strich. Für ihn war das, selbst in seinem Verständnis als Hengst, etwas das doch eher intim bleiben sollte. Zumal, das war ihm klar, es jetzt keinen Höhepunkt und damit keine Entspannung geben würde...

"Jens- würdest du dich bitte um die Stuten kümmern? Baroness Augustine legt Wert darauf, daß auch diese belohnt werden... Aber keinen Höhepunkt- nur Erregung! Das gilt besonders für Steel... und bei Kara darf es ruhig ein wenig härter ausfallen! Aber denk daran, die werden beide am Sonntag noch benötigt..."

'Hoffentlich ist er nicht zu grob zu Steel...'

Brutus hatte die letzten beiden Sätze der Krankenschwester unter der Maske nur halb verstanden, doch schienen diese eine Art Anweisung an den Pferdeknecht zu sein. Er selbst wurde nun aber von Annika abgelenkt- ungeniert drückte diese die Atemlöcher seiner Maske in ihren offen unter dem 'Schwesternkittel' getragenen Schritt und so war er gezwungen, ihren Geruch zu inhalieren. Im Wechsel dazu griff sie ihm in seinen Schritt und massierte dabei sein Genital. Dies geschah zu seinem Erstaunen aber verhältnismäßig sanft und nicht auf die Weise, wie er es durch die Schwester gewohnt war. Nach einigen Minuten war er daher erregt und hätte auch nichts dagegen gehabt, mit Annika Sex zu haben- und dies war der Punkt, an dem die Krankenschwester ihn haben wollte. Mit einem leichten Schlag auf die entstandene Beule und den Worten, er müsse sich dafür noch ein wenig gedulden, wandte sie sich Miu zu und ließ den Leithengst 'aufgeheizt' zurück...
Brutus schaffte es langsam, seinen Kopf unauffällig so weit zu drehen, daß er aus seinen Augenwinkeln erkennen konnte, was der Pferdeknecht mit Steel anstellte- und dies verursachte in ihm ohnmächtige Wut. Schon allein die Lautäußerungen 'seiner' Stute zeugten von ihrem Unbehagen, den Berührungen durch Jens hilflos ausgeliefert zu sein. Der Pferdeknecht kniete vor ihr, griff sie recht grob an ihre Brüste und in den Schritt...- dazu kamen noch Ohrfeigen um Steel schreien zu hören!

'Eines Tages... wirst du dafür bezahlen... eines Tages... bekommst du die Rechnung von mir zugestellt...'

Nach einiger Zeit verlagerten sich die Geräusche mit einer kurzen Unterbrechung weg von Brutus- für ihn das Zeichen, daß der Pferdeknecht mit Steel 'fertig' war und sich jetzt mit Kara beschäftigte. Ein Drehen seines Kopfes bestätigte seine Hoffnung darauf und der Leithengst atmete hörbar aus. Seine von den 'Trainern' gewollte Erregung war abgeklungen... Brutus hoffte jetzt auf eine zeitnahe Fütterung und das Verschwinden der beiden Quälgeister- auch wenn dies der Beginn von erneuter, den ganzen Tag andauernder Schinderei wäre.
Endlich schien die Krankenschwester den letzten Hengst 'behandelt' zu haben- doch als I-Tüpfelchen bekam jeder Hengst von Annika aus einer Spritze etwas von ihrem 'Nektar' in das in ihren Mäulern steckende Atemrohr geträufelt.
Endlich betrat der Pferdetrainer zusammen mit Natascha die Box- und sofort fragte Markus seinen Untergebenen, was er hier verloren hätte, während Annika von der Oberschwester zum Allgemeinzustand der Pferde kurz befragt und dann zurück in die Klinik geschickt wurde.

'Hat der Pferdeknecht sich wieder einmal mit uns einen 'Spaß' erlaubt...'

Brutus als Leithengst hatte dies von Jens schon viel zu oft erlebt, als das es ihn wirklich erschüttern täte. Er freute sich einfach nur über die Tatsache, jetzt etwas zu essen zu bekommen- er wäre, sicher nur kurz, die Maske los und sein Hungergefühl wäre danach auch weg. Doch hier wurde er, mit Ausnahme von Schlachtross, dem die Option einer Fütterung über seine Maske bereits bekannt war, enttäuscht. Ihr Futter war püriert und mit Wasser so weit verflüssigt worden, daß es Ihnen wie ein dünnflüssiger Brei von der Oberschwester mit einer Art Tortenspritze über ihr Atemrohr verabreicht wurde. Markus und Natascha wandten dabei aber größte Sorgfalt auf und beachteten peinlich genau, daß sich niemand dabei verschluckte und genug Pausen um Luft zu holen von Ihnen gemacht worden. Beide sparten auch nicht mit Lob für alle Pferde ob der für diese ungewohnten Art der Fütterung- selbst Schlachtross war davon nicht ausgenommen.
Für Brutus und alle anderen Pferde war zudem die Ansage des Pferdetrainers erstaunlich, sie würden heute Vormittag noch ein weiteres Mal auf diese Weise eine Portion bekommen- anstelle des normalen Snacks. Sein Magen fühlte sich gefüllt an, endlich wurde die Fesselung durch Natascha abgenommen und er durfte sich erheben. Zusammen mit allen anderen führte der Weg aber nicht aus dem Stall nach draußen sondern in den Waschraum. Ihm wurde in den Schritt gegriffen und Markus sorgte bei ihm und den anderen Hengsten dafür, daß sein Schlauch und auch sein Anus frei lagen.Natascha übernahm dies derweil bei den Stuten...

"Kommt- keine Scham... oder müsst ihr nicht abäppeln?"

Derart animiert und sich auch hier seiner Rolle als Leithengst bewusst, ging Brutus fast gleichzeitig mit Schlachtross in die Hocke und kam dieser Aufforderung nach. Für ihn war es ungewohnt, dies in einer solchen Aufmachung zu erledigen- und doch war er glücklich über die gebotene Möglichkeit. Er hatte in den Nachtstunden mehrfach das Bedürfnis niederkämpfen müssen, es einfach in den Suit laufen zu lassen...- er wollte deswegen keine Bestrafung für sich riskieren!
Aber bei der nachfolgenden Versorgung durch die beiden 'Menschen' erkannte er, diese Sorge war unbegründet. Beide hatten sich Gummihandschuhe übergezogen..., und sie verlangten von den Pferden sich mit einem Wiehern am Ende ihres 'Geschäftes' bemerkbar zu machen. War dies der Fall wurden sie vom Pferdetrainer zuerst über den zweiten Ablaufrost geführt und ihnen dann mit einem Schlauch der Intimbereich abgespült.
Markus befahl ihm, als er so weit war, sich danach auf den Rücken zu legen und steckte den Schlauch einfach unter das 'Latexfell'. Lauwarmes Wasser umspülte den Körper von Brutus und ob dieses Luxus schnaubte er wohlig. Leider war dieser 'Wellnessmoment' viel zu schnell vorüber, er wurde aufgefordert aufzustehen und Natascha rieb seinen Catsuit außen trocken. Anschließend zog sie den Reißverschluss wieder zu und bedeutete ihm, in einer Ecke des Raumes auf weitere Anweisungen zu warten.

"Natascha- wir haben alle. Danke für deine Hilfe... Brutus- ab zum RoundPen! Du führst..."

Gehorsam übernahm der Leithengst die Spitze der kleinen Herde und lief wie von Markus befohlen an der Oberschwester vorbei zuerst in die Stallgasse und dann durch das offene Tor nach draußen. Erst dort erkannte er, sie waren früher als gewöhnlich unterwegs- doch war für ihn dieser Fakt nur von geringer Bedeutung. Seine 'Herrschaften' hatten dies so entschieden und Widerstand dagegen war so gut wie zwecklos. Warum sollte er zudem gegen Markus opponieren- er war derjenige, der ihn und alle anderen Pferde hier auf Rosengarten am fairsten behandelte! So versuchte er trotz der ständig vorhandenen Schmerzen in seinen Gelenken möglichst 'rund' zu laufen...
Im RoundPen ließ es der Pferdetrainer zu seiner Freude recht ruhig angehen. Kein Galopp, mehr Schritt als Trab- Markus wollte nur, daß sich die Pferde bewegten und nach einem ganzen Tag in ihren ungewohnten 'Fellen' dies auch weiter so hinnahmen. Was Brutus nicht wissen konnte- diese Einheit war primär als Training für Schlachtross gedacht, damit dieser den erreichten Stand seines instinktiven Handelns hielt und vertiefte. So drehten die sechs Pferde Runde um Runde und allein die unregelmäßigen Befehle des Pferdetrainers zu Gang- und Richtungswechseln oder Liegestützen unterbrachen das Laufen. Dieses Training endete erst, nachdem ein LKW mit Kofferaufbau an ihrer Trainingsstätte vorbei gefahren war und vor der Tierklinik anhielt...
Nicht wirklich außer Atem fragte sich Brutus, was da wohl an neuer sadistischer Gerätschaft für die Baroness angeliefert würde. Doch als Markus begann, sie zur Klinik zu führen und aus dieser die beiden 'Würfel', neben vier anderen aus dem Kofferaufbau, durch den Fahrer des LKW geholt wurden...- da war ihm klar, jeder von ihnen würde jetzt in einen der 'Horsekeeper' gesperrt werden!
Unwillkürlich verlangsamte er daher seine Schritte, was ihm die Aufmerksamkeit von Markus einbrachte...

"Brrr- und steht! Brutus, was ist los? Du- und alle anderen auch- werden jetzt einen kleinen Ausflug unternehmen. Ist eine Art Probe für unseren Einsatz am Sonntag... Schlachtross hat ja schon die Bekanntschaft mit dieser Art Transportmöglichkeit gemacht- und lebt auch noch... stimmt doch, oder?"

Hinter der Maske war nicht zu erkennen, wie dessen Mimik zu der Frage von Markus ausfiel, doch nickte er dies mit mehreren langsamen Bewegungen ab.

"Wäre Blacky hier, würde die Antwort auch so ausfallen- die Dinger bringen euch nicht um, ihr habt noch ein paar Stunden Ruhe und wenn ihr wieder heraus kommt gibt es von mir etwas zu fressen und zu saufen... Einstellerniveau... Also...?"

Die letzten Worte vor der Aufforderung ließ der Pferdetrainer als Lockmittel für uns, ohne genauer zu werden, so stehen- aber für besseres Futter und ein paar Leckerchen stieg bei allen die Bereitschaft, sich diesen Würfeln auszuliefern. Auch wusste Brutus, wenn Markus ihnen etwas versprach, dann hielt der Pferdetrainer dies auch. So trat er gleichzeitig gemeinsam mit Schlachtross einen Schritt nach vorn und zeigte so seine Bereitschaft, sich dieser Herausforderung zu stellen.

'Manchmal ist die Position des Leithengstes eine Bürde...- doch ich muss Vorbild für die anderen sein... Gut, daß Schlachtross mit mir vorgetreten ist- da kann es darin nicht so schlimm sein...'

"Fein ihr beiden- ich habe auf euch gebaut..."

Verbunden mit diesen Worten griff der Pferdetrainer in seine Hosentasche, zog einen Energieriegel heraus und teilte diesen in vier kleine Teile.

"Zwei für dich Brutus und zwei für dich Schlachtross..."

Während Markus mir die beiden Teile nacheinander über das Atemrohr in den Mund gleiten ließ, kraulte er meinen Nacken und flüsterte mir noch zu, wie stolz er auf uns wäre. Er selbst hätte auch einen Horror, in so ein 'Ding' eingesperrt zu werden, doch wäre dies explizit der Wunsch der Frau Baronin.

"Annika- dich hat die Baroness in der Bedienung der Basisversion unterwiesen? Ja- gut, dann übernimm den Einschluss von Lion, Kara und Steel! Wir wollen los!"

Der Pferdetrainer winkte den Techniker zu sich, griff sich Brutus und führte ihn zu dem ersten mittlerweile geöffneten Horsekeeper-Superior. Die Fixierung erduldete der Leithengst ohne Widerstand- doch nachdem ihm der Techniker an seinen in der Gummihülle steckenden 'Schlauch' gegangen war und dieser an die Absaugung angeschlossen wurde, hatte Brutus unwillig gewiehert. Doch blieb es bei der Berührung und dem Überstreifen des Extenders und er beruhigte sich kurz. Seine Anspannung stieg aber erneut beim Spüren des Analzapfens. Auch hier erleichterte ihm die Berührung seines noch freien Rückens durch den Pferdetrainer und dessen Aufforderung an Techniker, dieser solle gefälligst erzählen, was er mit dem Hengst gerade mache, Brutus die Situation- auch wenn er nur knapp die Hälfte von allem verstand.

'Entspann dich...- die wollen dir was in dein After schieben... Gleich ist es vorüber..."

Dieses Procedere war doch schmerzhafter als erwartet- hatte dies Schlachtross auch so empfunden? Dem Leithengst war sein Anus schon lange nicht mehr so gedehnt worden und sein Wiehern verkündete dies allen Umstehenden auch. Die von Markus geforderte sofort einsetzende Elektrostimulation trug aber zu seiner Beruhigung bei- auch der Anschluß der Schläuche an seine Maske, die danach beginnende kontrollierte Beatmung und der endgültige Einschluss verursachten kein Gefühl von Beklemmung oder Angst. Es war dunkel, erträglich warm und so dauerte es nicht lange, bis Brutus mit der Gewissheit auf eine ruhige, belastungsfreie Zeit hier in diesem 'Ding' einschlief...


Später Nachmittag...


Markus:

"Pferdetrainer..."

Mit dem leicht ironisch gehaltenen Einschlag in der Benennung seiner Funktion wusste Markus, seine Partnerin- und jetzt zudem auch Vorgesetzte- wollte seine Aufmerksamkeit.

"...komm, lass uns schnell noch das weitere Vorgehen besprechen, ehe du zur Begrüßung der Gäste weg musst...
Wie schätzt du den Stand unserer Bemühungen ein?"

Dem Pferdetrainer war bewusst, die Rittmeisterin hatte sich bereits ihr eigenes Urteil gebildet- wollte aber seine Einschätzung zuerst hören.

"Vanessa- ich denke, wir haben unser Möglichstes gegeben...- mehr werden wir nicht erreichen können. Selbst wenn wir morgen noch einen weiteren Tag dafür aufwenden sollten- das wäre nur noch Kosmetik. Lion und Kara...- da bringt auch mehr Druck nichts und unsere vier anderen haben gezeigt, sie wissen worum es am Sonntag geht. Die Zugkraftmesser lügen nicht...
Wir sollten Sie noch ein wenig in den Horsekeepern belassen und danach aus ihren Fellen holen..."

"Schatz, ich stimme dir zu, was die gezeigte Leistung angeht...- aber im Unterschied zu dir würde ich sie bis morgen früh in ihren Fellen belassen... Ich werde, wenn sie aus den Würfeln heraus geholt wurden, das einfach damit begründen, unsere beiden Faulpelze hätten dies den anderen eingebrockt! Dann regeln die Pferde es nächste Woche untereinander...- wir verbieten ihnen jegliche körperliche Interaktion bis zur Rückkehr am Sonntag... Brutus wird da uns sicher zuarbeiten...
Damit werden Lion und Kara ohne unsere direkte Einwirkung auf Linie gebracht...- ich nehme mir die beiden nachher für ein 'Straftraining' vor und lasse beide zusätzlich danach die Nacht in der Basisversion des Horsekeepers eingeschlossen. Auch wenn ihre Leistung heute eigentlich zufriedenstellend war...
Wenn du mit den Neuankömmlingen fertig bist... schnapp dir Schlachtross und Miu und gönn ihnen eine Einheit Bodenarbeit- aber ganz ohne Druck, mit viel Lob... und was du ihnen dabei an Futter und Leckerchen zukommen lässt liegt in deinem Ermessen! Sei nicht geizig..."

Den letzten Satz begleitete ein Lachen von ihr- sie wusste haargenau, ich hätte mich bei den beiden für ihre Einsatzbereitschaft ohnehin nicht lumpen lassen. Doch jetzt hatte ich das offizielle Okay für eine großzügige Belohnung.

"Um Steel und Brutus kümmere ich mich bevor ich mich Kara und Lion widme...- unser Leithengst darf als Belobigung schon jetzt ein paar Stunden bei seiner Lieblingsstute verbringen- passieren kann ja nichts, so wie sie ausgerüstet sind. Aber das zeigt ihm unsere Zufriedenheit mit seiner Leistung und wird die beiden zusätzlich für den Einsatz am Sonntag motivieren...
Ich denke, dies ist ein guter Ausgleich zu den zusätzlichen Stunden in ihren Gummifellen...- habe ich auch dein Einverständnis?"

Ich wog kurz die Vor und Nachteile ab- aber da hatte meine Partnerin Lob und Strafe für unsere Tiere ausgewogen verteilt...

"Ich bin einverstanden...- und gebe dir Bescheid, wenn ich mit der Begrüßung und allem anderen fertig bin. Bis nachher Schatz..."


26. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 26.02.21 20:58

Vielen Dank, jede Folge eine für mich unerwartete überraschung.

Jetzt scheint ja Brutus mehr Raum in der Geschichte zu bekommen, vorallen das du ihn aufmal aus der Ich perspektive erzählen läßt hat mich überrascht.


Ich hoffe das Part1 bedeutet das der Part2 noch diese Woche kommt :P

Gruß
Thomas
27. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 05.03.21 12:54

Für alle Mitleser, die jetzt den Part II des Freitags der zweiten Woche der Abenteuer von Schlachtross in Rosengarten erwartet haben...- dies muss ich jetzt 'leider' enttäuschen! Der Teil wird erst nächste Woche veröffentlicht...
Da in der Geschichte das Thema 'Einsteller' und die dabei verbundenen Unterschiede in der Behandlung als 'Pferd' bereits erwähnt wurde, hatte Drachenlord zugestimmt, daß es eine Sidestory geben kann, in der ein Besuch in 'Rosengarten' aus der Perspektive eines dieser Gäste beschrieben wird. Ursprünglich war angedacht, die Kapitel dazu parallel zu veröffentlichen- so aber habe ich versucht, diese Geschichte mit in die Hauptstory zu integrieren. Wie ich zum Ende meiner eigenen zweiten Geschichte 'Bestimmung' dies bereits angedeutet hatte, wird mein eigenes AlterEgo somit das 'Vergnügen' haben diesen Ort zu besuchen und mit den Personen auf dem Hofgut zu interagieren. Ich wünsche euch daher beim Lesen dieser Geschichte mit einem Perspektivwechsel auf das Hofgut viel Spaß!
28. RE: Abenteuer auf Rosengarten- Witnere...

geschrieben von Blackrubberhorse am 05.03.21 12:55

Rosengarten- Wochenende von Witnere... eine Sidestory...


Handelnde Personen:
Freitag: Witnere, Markus, Mira, Annika, Natascha
Samstag: Witnere, Markus, Jens, Mira, Blacky
Sonntag: Witnere, Blacky, Mira, Jens, Augustine, Natascha
Montag: Witnere, Blacky, Schlachtross, Markus, Rittmeisterin, Mira


01 Prolog:


DRACHENLORD


!!! Einladung zum großen Pferdesportfest auf dem Hofgestüt 'Rosengarten' !!!


Liebe Freunde des Fahrsports,


auch in diesem Jahr ist es mir eine große Freude und Ehre, sie alle zu unserem großen Festival des Pferdesports einladen zu dürfen.

Wie in jedem Jahr möchten wir Ihnen ein unvergessliches Wochenende auf einem der größten Güter für humanen Pferdesport, im deutschsprachigen Raum, bieten. Kenner schätzen nicht nur die Lage des Hofes im hohen Norden sondern auch seine vielfältigen Möglichkeiten, die alle Bereiche der Arbeit mit unseren geliebten Mitgeschöpfen umfasst.

Ein ausgesuchtes Rahmenprogramm rundet die breitgefächerten Events ab und sorgt für ein Ambiente in dem sich Ross und Reiter wohl fühlen.
Buchen Sie noch heute und sichern Sie sich einen der limitierten Plätze direkt auf unserem Hof. Sei es in unserem luxuriösen Gästehaus oder, falls Sie es intimer mögen, in einem unserer Hofhäuser. Schnellentschlossene haben sogar noch die Möglichkeit eines der wenigen Häuser mit eigener Stallung zu mieten, so dass Sie auch Nachts ihre Lieblinge um sich haben. Vollständige Rundumversorgung ist selbstverständlich.

Trotz des stetig wachsenden Zuspruchs von Pferdefreunden aus aller Welt sind wir uns auch dieses Jahr sicher all unsere Besucher komfortabel in der Nähe des Gestüts unterbringen zu können.

Aufgrund der begrenzten Kapazität sind die Boxen in unserem modernen Stall für, bei den Wettbewerben gemeldeten, Pferde reserviert. Doch haben wir keine Kosten und Mühen gescheut genügend Stallplätze für alle edlen Tiere zu organisieren. Dies reicht vom rustikalen, naturnahen Standplatz in einem unserer Offenställe über eine gemütliche, kleine Box in einem Kompaktstall bis zum keine Wünsche offenlassenden System Horsekeeper 3000, dessen neueste Version wir auf dem diesjährigen Festival vorstellen dürfen.

Ich freue mich darauf Sie auf meinem Hof willkommen zu heißen.


Ihre,

Amalie, Baronin von Rosengarten


DRACHENLORD ENDE



Es war Mitte Februar, als in der Post an meine Frau und mich sich diese Einladung zu einem der größten Events im Human Pony Play befand...

Meine Frau ist in dieser Community unter dem Namen 'Madame Serval' bekannt; ich selbst als 'Witnere'- ein Schwarzwälder Kaltbluthengst mit der Vorliebe wettkampfmäßig einen Holzstamm durch einen Parcours zu ziehen.
Natürlich bin ich nicht wirklich ein Pferd- aber meine Partnerin und ich leben in der kleinen aber feinen Petplayszene unsere Leidenschaft aus, uns beiden gefällt es in den entsprechenden Rollen zu agieren und unser Können auch auf entsprechenden Veranstaltungen zu präsentieren...
Meine Kollegen und 'normalen' Freunde kennen uns nur unter unseren bürgerlichen Namen- Michael 'Mike' Henrichs, 47 Jahre, und Elena Henrichs, 51 Jahre,- für alle anderen aber eben Witnere und Madame Serval.

Vor vier Jahren gehörte ich mit zu der ersten Gruppe, die als 'Grubenpferde' auf dem Gestüt 'Berggeschrei' dabei waren- dies hat nach dem dazu in der Zeitschrift 'Horses & Owners' doch für einen gewissen Bekanntheitsgrad in der 'Szene' geführt und nachdem ich kurze Zeit später meine jetzige Frau und Eigentümerin kennen- und lieben- gelernt hatte, besuchten wir die Folgeevents dieser Reihe doch regelmäßig. Ich habe dort meine Partnerin auch vor drei Jahren DIE Frage gestellt und im Jahr darauf fand die daraus resultierende Hochzeitsfeier im entsprechenden Ambiente statt. Ja- ich stehe nun mal auf harte Arbeit als Pferd in Heavy Rubber bei gleichzeitiger Atemreduktion und bin so glücklich, dass meine Partnerin diesen Faible von mir entsprechend unterstützt und mit ihrer dominanten Ader so wundervoll verbindet...
Es war auch ihre Idee, mich in der Zeit, in der ich nicht als 'Grubenpferd' aktiv wäre, mit einem Baumstamm als Zuggewicht zu trainieren- dies käme mir als Schwarzwälder Dunkelfuchs entgegen und wäre artgerechte Ausbildung. Daraus hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren unter ihrer Führung eine Mischung aus Petplay, Show und Workout für mich entwickelt- und dies war auch in dem zusätzlich zu der Standarteinladung beigefügten Schreiben als Grund für unsere Einladung genannt.
Ganz standesgemäß nur an meine Eigentümerin gerichtet, fragte die 'Frau Baronin' nach, ob von unserer Seite her Interesse bestehen würde, unser Können in einer Schauvorführung während ihres Events zu demonstrieren. Wir würden sicher aufgrund der doch eher spezialisierten Ausbildung von Witnere als 'Arbeitspferd' nicht an den Rennverantstaltungen teilnehmen- aber da sie für kommendes Jahr plane, auch einen Wettbewerb in dieser Kategorie zu offerieren, würde sie sich freuen, wenn schon jetzt ein oder zwei Gespanne zu ihrem Event diesen Part showmäßig bewerben würden. Sie könne uns auch bedauerlicherweise kein finanzielles Entgegenkommen gewähren, dafür aber gratis ein verlängertes Wochenende für uns auf ihrem Hofgut mit allem- inclusive der Ausbildung durch ihre versierten Pferdetrainer für mich- offerieren...
Dies roch einerseits natürlich nach Neukundengewinnung- zumal der Teilnahmepreis für den Event doch recht knackig wäre. Dank einiger Gespräche in der Vergangenheit mit anderen Pferden, die bereits einmal Rosengarten besucht oder mit den dort gehaltenen Tieren zu tun gehabt hatten, war meine Meinung über das Hofgut doch recht zwiegespalten. Es wurde von sehr Vielen über die hohe Professionalität bei der Pferdeausbildung berichtet und diese durchaus gelobt- aber die Gerüchte, wie diese erreicht würde, waren wohl jedem Human Pony und auch den meisten Ownern zu Ohren gekommen. Bedenkenswert daran war, diese wollten nicht verstummen- auch wenn es bisher keinen wirklich greifbaren Beweis für vorsätzliche Misshandlungen gab, bei denen sich die Töchter der Baronin besonders hervortun sollten...
Nichts desto trotz war eine Einladung zu diesem Event etwas besonderes- viele hätten bedenkenlos ohne zu zögern zugesagt, denn es war DER gesellschaftliche Event in der Petplay-Community.
Elena und ich sprachen den Abend sehr lange darüber, ob wir dieses Angebot nutzen sollten- wir schauten gemeinsam die entsprechenden Beiträge über die Veranstaltung in den vergangenen Jahren und besuchten natürlich auch die Webseite des Hofgutes mit den entsprechenden Offerten für die verschiedenen Trainingsoptionen. Dank eines im Anhang mitgesendeten Passwortes war es möglich, bisher nicht freigeschaltete Trainingsangebote anzuschauen- ein 'Ampelsystem', was den Kunden angeboten wurde, erklärte und entkräftete einiges an den kursierenden Gerüchten. Es war offenbar möglich die Härte der Ausbildung selbst zu variieren, für Neukunden wäre aber nur das 'grüne' Programm buchbar. 'Gelb' würde mit erheblich mehr Zwang bei gleichzeitigen Einschränkungen in der Haltung zur Erreichung der Trainingsziele arbeiten und 'Rot' wäre eine Option, die nur Kunden angeboten würde, welche bereits mehrfach die Angebote des Hofgutes genutzt hätten und zudem eher masochistisch veranlagt wären...
Mit diesen Aussagen verflüchtigten sich doch einige unserer Bedenken- nicht alle!- und nach einer guten Woche Bedenkzeit, in der wir uns auch noch einmal darüber mit einigen gut befreundeten 'Pferden' und auch mit Raimund (dem Betreiber des Gestütes 'Berggeschrei') unterhalten hatten, tätigten wir die Zusage. Meine Ownerin und ich waren uns auch schnell einig, das Pfingstwochenende für das 'Schnupperangebot' zu nutzen...
Wie das Schicksal aber so will- meiner Partnerin machte es, oder besser deren Brötchengeber sorgten dafür, einen Strich durch die Rechnung. Urlaubssperre hieß das böse Zauberwort- und dies drei Wochen vor Pfingsten! Wir drehten alle sonstigen verfügbaren Termine vor dem Rennen auf Rosengarten- aber da ging nichts mehr, kein Tausch mit einem Kollegen, kein anderes Wochenende vorher...
Elena ermutigte mich schließlich, den Pfingsttermin allein wahrzunehmen und sprach telefonisch sehr lange mit einem Pferdetrainer namens Markus im Vorfeld, wo schon erste Absprachen bezüglich des Trainingsumfangs und der Punkte, auf die bei mir als Pferd besonderes Augenmerkes zu legen wären, geklärt wurden. Signale, verbale Kommandos,...- all dies wurde von diesem Markus sehr professionell abgefragt, auch welche Formen von Belohnung und möglichen Strafen von meiner Besitzerin angedacht wären. Er meinte dazu, je genauer dies im Voraus geklärt wäre, desto weniger Interpretationsspielraum wäre vorhanden. Neben einer zufriedenen Eigentümerin solle das Wochenende mir als Pferd schließlich Freude bereiten und zufriedene Kunden würden schließlich auch eher erneut die Angebote des Hofgutes nutzen als unzufriedene...


Freitag


Die knapp 700 km bis zum Hofgut legte ich an dem Freitag zum Glück ohne Stau zurück- auch wenn der Verkehr dank des verlängerten Wochenendes auf den Autobahnen doch recht dicht war. Ich war sogar eine Stunde vor der angegebenen Zeit vor Ort und war schon beim Eintreffen von der Architektur des Hofgutes begeistert. Ein dreigeschossiges Herrenhaus am Ende des Hofes, links und rechts von liebevoll restaurierten Wirtschaftsgebäuden, die wohl aber jetzt als Büro- und Funktionsgebäude genutzt wurden, eingerahmt. In der Mitte des Hofes stand ein Brunnen, der von einer wuchtigen alten Eiche überschattet wurde. An der linken Seite waren Parkplätze für Pferdeanhänger vorgesehen, davor einige Plätze für Gäste ausgewiesen. Ich parkte dort ein, stieg aus und stand erst einmal ein wenig verloren...


02 Erste Begegnungen...


"Hallo- kann ich Ihnen weiterhelfen?"

Ein Mann in meinem Alter hatte mich angerufen- seine Aufmachung in Arbeitsreitkleidung deutete darauf hin, hier ein Bediensteter des Hofgutes zu sein. Ich nahm meinen Gutschein für das Wochenende mit, ging zu ihm hinüber und zeigte ihm unaufgefordert diesen mit der Frage, ob er wüsste, wo man sich als Gast hier melden könnte.

"Ah- eines der Gastpferde..."- in diesen Worten schwang nach dem Blick auf den Gutschein für mich ein wenig Überheblichkeit in seiner Tonlage mit...- " da werden wir die nächsten Tage sicher miteinander zu tun haben. Ich bin der Jens- einer der Pferdetrainer hier auf dem Hofgut. Es tut mir leid, aber meine Chefin und die Rittmeisterin sind noch beschäftigt..."

Mit einer Handbewegung forderte er mich auf, ihm zu folgen. Jens steuerte einen der Eingänge des linken Gebäudes an und so gelangte ich in einem Raum, der wohl als Rezeption für Neuanmeldungen diente. Einfach, aber doch gediegen eingerichtet- mehrere Bilder von verschiedenen Pferderassen an den Wänden und mit Holzmöbeln ausgestattet. Auf den drei Tischen standen Karaffen mit Wasser und je eine kleine Schüssel mit Gurken- und Möhrenstücken. Jens meinte, ich könne mich gern bedienen und solle bitte hier warten- Markus, der andere Pferdetrainer, würde sich so schnell wie möglich um mich und die beiden anderen Gäste, die sicher auch gleich eintreffen würden, dann weiter kümmern. Er müsse jetzt aber weiter die anderen Pferde betreuen...
Mit diesen Worten wurde ich erst einmal allein gelassen. Ich verglich diese Begrüßung mit der von 'Berggeschrei'- na gut, ich war etwas zu früh und der Pferdetrainer hatte sicher wirklich zu schaffen. Aber irgend etwas machte ihn mir vom Fleck her unsympathisch...
Die Begegnung war aber schnell vergessen, nachdem das nächste Paar den Raum betrat- die beiden stellten sich als Dennis und 'Nordic' vor und hatten, wie sie mir sagten, eine komplette Woche hier auf Rosengarten als Wettkampfvorbereitung für die Teilnahme am Rennen auf dem 'Westerntrail' gebucht. Sie hätten beide erst letztes Jahr im Frühsommer mit dem Ponyplay angefangen und wären jetzt das zweite Mal hier- letzten Herbst hätten sie, so wie ich jetzt auch, ein 'Schnupperwochenende' gebucht gehabt und wären von den hier gebotenen Trainingsmöglichkeiten wirklich angetan. Im Verlauf des sich entwickelnden Gespräches stutzte Dennis irgendwann und fragte mich, ob ich zu den Pferden gehöre, die auf 'Berggeschrei' die Grubenpferd-Veranstaltung mitgemacht hätten oder ob da nur eine Namensgleichheit vorliegen würde.
Mit einem Grinsen im Gesicht bei der Erinnerung an diese Eventreihe bestätigte ich ihm dies und bekam natürlich die Aufforderung von ihm, ein wenig mehr darüber zu erzählen. Nordic und er hätten die Reportage darüber in der 'Horse & Owner' mit Interesse gelesen und sie würden auch die DVD darüber ihr Eigen nennen. Sein Pferd wäre ja auch eines dieser Tiere, die bei der Kombination von Latexfell und Ponyplay voll abgehen würde- einzig des Thema Atemreduktion hätte die beiden bisher davon abgehalten, sich für einen dieser Events anzumelden.
Ich schilderte daraufhin den beiden, wie ich es empfunden hätte, welche Höhen und Tiefen ich dabei erlebt hatte und empfahl ihnen, die Arbeit unter Maske mit Filter regelmäßig über mindestens 12 Stunden am Stück vorher zu trainieren.
Dabei war die Zeit derart schnell vergangen- wir merkten erst jetzt, zu uns in den Raum hatten sich neun weitere Personen gesellt. Wir kamen aber nicht mehr dazu, uns jetzt mit den anderen Gästen bekannt zu machen, denn neben Jens betraten mit ihm vier weitere Personen den Raum. Eine der beiden jüngeren Damen bat um Ruhe.

"Liebe Gäste- mein Name ist Baroness Mira von Rosengarten und ich möchte sie alle recht herzlich im Namen meiner Mutter hier auf dem von ihr betriebenen Gestüt willkommen heißen...
Meine Mutter lädt all jene, die als Owner hier eingetroffen sind, heute Abend zum Diner zu sich ein- zuvor besteht natürlich für sie die Option, sich um ihre Tiere zu sorgen. Sollten Sie dies uns überlassen haben, bleibt ihnen damit etwas mehr Zeit sich auf das Essen vorzubereiten..."

Komisch- angeblich ist diese Mira der Grund für viele der negativen Gerüchte über das Hofgut hier, aber ihre höfliche Begrüßung aller Gäste verunsicherte mich in meiner Meinung doch. Was war an den Gerüchten dran? Wieviel war davon Wahrheit, was war Übertreibung und schlechtes Gerede von unzufriedenen Gästen? Ich würde es auf mich zukommen lassen...

"... Ich würde all jene bitte, die auf unserem Gestüt die Option des 'freien Trainings' gebucht haben, meinem Mitarbeiter hier zu folgen- er bringt sie zu den für sie vorbereiteten Unterkünften und regelt dabei gleichzeitig den CheckInn. Es müsste sich hierbei um zwei Eigentümer mit ihren Tieren handeln..."

Der Mitarbeiter, der sich mit Handzeichen dafür zu erkennen gab, war jener Jens, der mir so gesehen schon persönlich bekannt war. Die vier angesprochenen Personen erhoben sich und folgten dem Pferdetrainer mit aus dem Raum.

"Um die drei Personen, die sich für einen Aufenthalt in unserer Veterinärstation angemeldet haben, wird sich meine Schwester Augustine kümmern..."

Während die zweite junge Dame sich mit einem knappen Kopfnicken zu erkennen gab, schaute die Baroness zu jenen, die sich nun erhoben. Ein Lächeln sprang auf ihr Gesicht.

"Oh, Herrin Brigitte- entschuldigt, ich habe euch nicht sofort gesehen. Ihr habt für einen eurer Sklaven das 'rote Programm' bei meiner Schwester gebucht?"

Ein herrisches "Bleib"- an ihren 'Sklaven' gerichtet- sorgte dafür, daß dieser in seiner Bewegung erstarrte und automatisch auf die Knie sank und seinen Blick gen Boden richtete. Bei beiden Baroness' entlockte dieses Verhalten ein mehr als zufriedenes Grinsen. Seine 'Herrin' umarmte die beiden Schwestern und auf die Bemerkung, sie hätte dieses Mal ein wirklich prachtvolles Exemplar mitgebracht, lachten alle drei lauthals...
Ein "Auf!" holte den Sklaven zurück auf die Füße- doch kaum daß er stand, bekam er von seiner 'Herrin' eine schallende Ohrfeige. 'Auf' würde nicht bedeuten, daß er das Recht hätte, die Baroness' anzuschauen, war der dazugehörige Kommentar und weil eine Entschuldigung von ihm nicht schnell genug erfolgte, setzte es für ihn gleich noch einen zweiten Schlag.

"Baroness Augustine- ihr versteht, warum ich mit diesem Versuchsvieh hier zu euch komme. Für so einen sturen Ochsen sind meine mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einfach nicht ausreichend..."

Mit gespielter Wehleidigkeit hob sie ihre Hände über den Kopf.

"Oh, ich bin mir sicher- hier werden wir diesem 'sturen Ochsen' nicht nur Manieren beibringen können. Ich kann Ihnen mein im Vorfeld gegebenes Versprechen nur wiederholen, ihr Sklave wird am Ende seines Aufenthalts hier auf jeden von Ihnen auch nur gedachten Wunsch zu ihrer vollsten Zufriedenheit reagieren...
Würden Sie mit mir jetzt bitte in den Klinikbereich wechseln?"

Wortlos sorgte ein Fingerzeig auf die dritte ihr zugeordnete Person dafür, daß diese Frau ohne irgend eine Äußerung ihrerseits der Baroness und ihren beiden anderen Gästen folgte.
War meine Einschätzung nach dem ersten persönlichen Kontakt mit den Baroness' falsch- und die Gerüchte hatten einen wahren Kern? In den Augen der beiden und auch in dem der sogenannten 'Herrin' hatte ich ein Funkeln gesehen- die so offensichtlich vorgetragenen Bemerkungen und ihr Gehabe waren keine Show für diesen Kunden, sie überdeckten nur mühsam den tatsächlich vorhandenen Sadismus...
Während die Drei mit der Baroness Augustine den Raum verließen, wandte sich Mira erneut den verbliebenen Gästen zu und stellte mit wieder sachlicher Stimme die Madame Simone vor- bei ihr hatten zwei Gäste offenbar ein Sissy-Training für das Wochenende gebucht...
Zum Abschluss galt Ihre Aufmerksamkeit uns verbliebenen Gästen- mit knappen Worten wurde uns der Pferdetrainer Markus vorgestellt, der mit uns gleich die Einzelheiten unseres Aufenthaltes hier besprechen würde. Mit einem Blick auf ihre Uhr entschuldigte sie sich knapp bei uns- ein Gespräch mit ihrer Mütter bezüglich eines wichtigen Termins am Sonntag würde sie daran hindern, dies selbst vorzunehmen...

Markus entpuppte sich für mich als kompetenter Gesprächspartner, der sich die Zeit nahm, mit uns den Ablauf unserer Aufenthalte hier detailliert durchzusprechen- ohne aber alle Überraschungen für uns Pferde offenzulegen. Zuerst beglückwünschte er uns natürlich zu unserer Entscheidung, hier auf Rosengarten ein Training zu absolvieren- gab aber selbstironisch zu, diese Aussage würden wir sicher auf jedem anderen Gestüt auch zu hören bekommen. Mit diesem Satz und der Art, wie er diesen vorbrachte, war eventuell vorhandenes Eis gebrochen und er erläuterte vorzugsweise an mich gerichtet zuerst die Verhaltensregeln für Tiere hier auf dem Hofgut. Als Pferd hätte ich mich wie meine Bio-Artgenossen zu benehmen und dies bedeutete, ich dürfte als einzige unaufgeforderte Sprachoption das Wort 'STOP' als Safesignal verwenden. Ansonsten wäre Wiehern, Schnauben, mit den Hufen scharren,... erlaubt- alles, was ein richtiges Pferd an nonverbaler Kommunikation auch nutzen würde. Dies gälte auch für die Verständigung mit anderen Pferden- ALLE Trainer hier, auch er, würden da sehr großen Wert darauf legen und es würde uns helfen, wirklich tief in das von uns gewünschte 'Pferd sein' einzutauchen. Bei Dennis und Nordic würden daher die Auswertungen der einzelnen Trainingseinheiten grundsätzlich nur mit dem Besitzer stattfinden; das Pferd dürfte in bestimmten Fällen da beiwohnen- aber nur, wenn es darum gehen würde bestimmte gravierende Fehler aufzuarbeiten. Bei mir würde, da meine Besitzerin leider nicht anwesend wäre, dies mit mir direkt besprochen- aber auch da dürfte ich mich nur nach Aufforderung durch den Ausbilder fachbezogen verbal zu der Problemstellung äußern. Ansonsten würde für Nordic und mich gelten, wenn wir gegen diese primäre Regel hier auf dem Gestüt verstießen, würden wir bestraft. Da wir beide in der Kategorie 'Grün' eingetragen wären, würden die Strafen Kürzung der Futterration und noch gemeinsam festzulegende Optionen beinhalten, die er jetzt mit Dennis als Besitzer von Nordic und mir besprechen würde.
Mit diesen Worten rief er auf seinem mitgeführten Tablet eine Seite auf, gab für uns sichtbar den Namen von Nordic ein und tippte auf den Punkt 'Sanktionen' in der Seitenleiste. Für mich zum besseren Verständnis erklärte er dabei, für alle Tiere / Kunden würde eine solche Seite eingerichtet- die grüne Hinterlegung derselben würde jedem Trainer unmissverständlich signalisieren, in welcher Kategorie wir hier eingestuft wären. Während Markus sich mit uns so hinsetzte, daß Nordic keinen Einblick auf die Seite nehmen konnte, scrollte der Trainer diese langsam nach unten. Als Sanktionsmöglichkeiten waren neben dem bereits erwähnten kürzen der Futterration auch die zu erwartenden Optionen wie Straftraining, Verharren in unbequemer Position, Einsatz von Schlaginstrumenten- die als zusätzlicher Unterpunkt noch einmal extra aufgeführt worden waren, Schlafentzug,... Die Auswahlmöglichkeiten umfassten an die fünfzig Punkte und Dennis entschied sich für zehn von ihnen- nicht ohne den Zusatz 'nur nach Rücksprache mit dem Eigentümer' aktivieren zu lassen.
Während ich die aufgeführten Punkte auf mich wirken ließ, überlegte ich, welche 'Strafen' hier für mich akzeptabel wären. Musste man eine Mindestzahl angeben? Wie würden die Körperstrafen ausgeführt- hier kamen mir wieder die Gerüchte in den Sinn. Lange konnte ich nicht darüber nachdenken, denn Markus forderte mich nach dem Aufruf meiner Seite auf, mich für mindestens fünf Optionen zu entscheiden. Er würde mich aber gern dabei beraten da ich das erste Mal hier sei.
Als Entscheidungshilfe fragte er noch einmal gezielt meine Vorlieben und Tabu's ab- gemeinsam legten wir neben der möglichen Verringerung der Rationen- dieser Punkt schien nicht verhandelbar- noch Schlafentzug, Atemreduktion, Restriktive Haltungen, Isolation und Schläge mit der Sprunggerte fest. Bei letztem Punkt gab er mir den Tip, die maximale Anzahl der Schläge zu benennen- ich sollte dabei lieber nicht meine bisherige Grenze benennen sondern darunter bleiben, da diese Strafen jederzeit in kurzen Abständen bei einem Fehlverhalten von uns Pferden angewendet werden könnten.
Dies brachte mich dazu, zu fragen, was der Unterschied der einzelnen Farbkategorien sei. Markus ging darauf ein und erläuterte, grün sei die Kategorie für Einsteiger hier auf dem Hofgut- also für all jene, die eher weniger mit BDSM zu tun hätten und eher ihren Fetisch ausleben wollten.
Die gelbe Kategorie würde voraussetzen, mindestens einmal Rosengarten bereits besucht zu haben- das Training wäre härter, die Unterbringung und das gereichte Futter einfacher als in der grünen Kategorie und der mögliche Strafkatalog umfangreicher. Auch würde zwar auf vorher vereinbarte Tabu's geachtet, aber die Strafen hätten da nicht mehr nur den Zweck der Motivation sondern würden zielgerichtet eingesetzt um persönliche Grenzen zu erreichen und diese auch zu verschieben...
Kategorie Rot wäre nur etwas für ausgemacht Masochisten- hier gäbe es keinerlei Tabus. In dieser Einstufung würden einzig und allein die beiden Baroness entscheiden, was, wieviel und über welchen Zeitraum jemand eine Maßnahme ertragen muss. Um diese Option wählen zu können, müsste man aber vorher mindestens fünf Mal hier auf Rosengarten einen Aufenthalt in der Kategorie Gelb gebucht haben.
Er wolle uns aber auf einen Fakt aufmerksam machen- sollte einer von uns jemals mit einer Person anreisen, die selbst die Option für Rot hätte, so würde diese Einstufung auch für die Begleitperson möglich sein...- jeder würde aber vor Beginn natürlich schriftlich versichern, daß ihm die Einstufung der Kategorien mit den entsprechenden Möglichkeiten zur Kenntnis gebracht wurden, er dies auch verstanden hätte und sich über die daraus ergebenden Konsequenzen im klaren wäre...

Warum musste ich in diesem Moment an diese 'Herrin Brigitte' denken- war ihr Sklave vielleicht eine Person, die einer solchen Möglichkeit unterworfen werden sollte? Hätte dieser wirklich die Option, vorher den Vertrag durchzulesen oder würde seine 'Herrin' da genügend Druck aufbauen, damit er blind unterschriebe? Ich behielt meine Bedenken für mich- obwohl ich dem Pferdetrainer irgendwie vertraute. Hätte er sonst so gehandelt und diesen Fallstrick uns aufgezeigt- vielleicht war er ja mit dieser hier gehandhabten Praxis nicht wirklich einverstanden...
Markus erwähnte dann noch, für Personen, die nur einen Aufenthalt hier auf dem Gelände zwecks privatem Spiel gebucht hätten, gäbe es noch die Kategorie Blau.
Alle Einstufungen der auf dem Hofgut befindlichen Gäste würden durch Armbänder auch visuell angezeigt, die in den entsprechenden Farben gehalten wären. Sollten wir aber einmal ein Pferd ohne Kennzeichnung sehen, sollen wir uns nicht wundern; dies wären Angehörige des Hofgutes, die hier einen Vertrag hätten und auf eigenen Wunsch 24/7 in der Rolle eines Tieres leben- und damit auch so behandelt würden. Wir als 'Einstellpferde' würden aber nur im Rahmen unseres Trainings zeitweise mit ihnen in Kontakt kommen wenn diese die Ausbildung mit unterstützen würden...

Ein Piepen seines Smartphones unterbrach unseren 'Coach' in seinem Redefluss- mit einem leichten Bedauern in der Stimme bat er 'Nordic' und mich mitzukommen; es wäre Zeit für die Eingangsuntersuchung bei Baroness Augustine. Bei mir würde sie, da ich erstmalig hier auf dem Hofgut sei, etwas gründlicher ausfallen als bei meinem Mithengst- aber wir würden beide ja recht gesund aussehen und daher dürfte diese keine große Belastung für uns darstellen. Das Signal würde bedeuten, wir hätten noch in etwa 30 Minuten Zeit- bis dahin könnten wir noch einen kleinen Rundgang durch den Stall machen und so auch gleich unsere Box kennenlernen. Zudem wäre es möglich, daß er uns noch ein paar Informationen zu den wichtigsten Leuten hier auf dem Hof mitteilen könnte. Dennis solle uns doch bitte auch begleiten- ihn würde er nach der Übergabe der Pferde gern seine Unterkunft zeigen...

Mit der Bitte, ihm die Schlüssel für unsere Fahrzeuge auszuhändigen- damit der Transport unseres mitgeführten Equipments organisiert werden könnte- erhob sich der Pferdetrainer und signalisierte uns, ihm doch bitte zu folgen.
Quer über den Hof gehend teilte er uns mit, die nun vor uns liegende Hälfte der ehemaligen Wirtschaftsgebäude wären jetzt Gästeunterkünfte mit angeschlossener Stallung- Dennis und Nordic würden in einer solchen untergebracht sein. Der Bereich, in dem die Begrüßung stattgefunden hatte, würde hingegen sein Büro und das seiner Chefin beherbergen, dazu noch Sattel- bzw. Futterkammern und Remisen für auf dem Hofgut eingesetzte Technik.
Nachdem wir durch einen Durchgang zwischen dem Herrenhaus und den Appartements des Gästebereiches heraus kamen, schwenkten wir nach links, an der links von uns liegenden- vom Pferdetrainer als Festbereich bezeichneten- Wiese vorbei und näherten uns einem Gebäude, das von ihm als Pferdestall bezeichnet wurde. Hier wären die Single-Gastpferde untergebracht- und in einem abgetrennten Bereich auch jene Gestütspferde, die er vorhin erwähnt hätte...

Gespannt betrat ich den Ort, der für die folgenden drei Tage mein Zuhause sein würde. Der erste Eindruck war- sehr sauber! Im Stall roch es, wie sich dies gehörte, ein wenig nach Pferd- dies war auf die vier im gleichen Bereich untergebrachten Bio-Vierbeiner zurückzuführen, die mit einem Schnauben auf unser Eintreffen reagierten. Vor einer der Boxen hielt der Pferdetrainer und zeigte auf die daran angebrachte Tafel-

'Willkommen Witnere- und einen angenehmen Aufenthalt!'

stand darauf mit Kreide geschrieben. Mit einer solchen Aufmerksamkeit hatte ich nicht gerechnet, ich musste regelrecht schlucken um Tränen der Rührung zurückzuhalten. Markus freute es offensichtlich, wie mich diese kleine Geste des Willkommens anrührte. Ich solle mich doch ein wenig schon an die Box gewöhnen...- während er jene Personen, mit denen ich (wahrscheinlich) hier als Pferd in Kontakt kommen würde- dies galt natürlich auch für Nordic- kurz beschreiben würde.

"Mit der Frau Baronin, meiner Chefin, wirst du ja eher nicht zusammen treffen, aber Dennis- für dich zur Erinnerung: Sie legt sehr großen Wert auf Manieren; damit kannst du sie beeindrucken! Die korrekte Anrede ist daher natürlich 'Frau Baronin'... Handkuss kommt auch sehr gut...
Nordic und Witnere- wenn sie zugegen sein sollte, benehmt euch einfach wie Pferde. Sie wird vielleicht euch auch so anfassen- dann handelt ganz natürlich... Kein Nicken, vor allem KEINERLEI MENSCHLICHE LAUTÄUßERUNG! Dies gilt im normalen Übungsbetrieb übrigens gegenüber allen menschlichen Personen- es sei denn, ihr werdet aufgefordert, euch menschlich zu artikulieren. Ansonsten- auf Fragen an euch, die mit einem einfachen 'JA' oder 'NEIN' zu beantworten sind, reicht Kopfnicken oder -schütteln...
Ihre beiden Töchter-Mira und Augustine- sind mit dem Titel 'Baroness' anzusprechen. Die Wahrscheinlichkeit, mit Baroness Mira ein oder zwei Trainingseinheiten zu absolvieren ist vor allem am Sonntag sehr hoch- da weder ich noch meine direkte Vorgesetzte und auch die Frau Baronin hier auf dem Hofgut anwesend sein werden. Nach jeder Einheit wird es eine Ansprache an euch geben, dort kann es sein, daß ihr auf fachbezogene Fragen oder Vorschläge ausführlicher antworten dürft- daher die korrekte Anrede. Die beiden legen wie ihre Mutter da großen Wert darauf und können ungnädig werden, wenn diese nicht erfolgt...
Meine direkte Vorgesetzte ist die Madame Rittmeisterin- oder auch Rittmeisterin Vanessa. Sie ist für eure Trainingspläne zuständig und wird mit dir, Witnere, ganz sicher am Montag ein Training durchführen...
Madame Simone ist ihr hier auf dem Hof gleich gestellt- aber sie ist jene Dame, die sich primär um die 'Sissys' hier kümmert und daher ist der Kontakt zwischen euch und ihr eher unwahrscheinlich. Ab und zu kümmert sie sich aber um andere 'Hoftiere' wie Hunde und Schweine oder unternimmt gemeinsam mit uns Trainingsausfahrten...
Wenn ich mit euch arbeite ist die korrekte Anrede 'Herr Pferdetrainer' oder 'Herr Markus'- wenn ich mit euren Leistungen sehr zufrieden bin, lasse ich mir auch nur mal ein Markus gefallen. Aber auch hier gilt- für Mimimi bin ich ganz sicher nicht zu haben und ein solches führt nur zu schärferem Training.
Jens, der Stallknecht hier auf dem Hofgut, wird- so wie ich- euch auch trainieren. Ihm ist als mein Untergebener der gleiche Respekt zu bezeugen wie allen anderen genannten Personen- daher gilt auch bei ihm die Anrede 'Herr'... Soweit alles verstanden?"

Ich hatte mich in 'meiner' Box umgesehen, während Markus die Hofangehörigen kurz vorstellte- bei letzterem horchte ich kurz auf, da dieser Jens sich mir gegenüber ja als Pferdetrainer vorgestellt hatte... Dieser Stallknecht schien sich wohl zu höherem berufen fühlen- was aber noch nichts über seine tatsächliche fachliche Eignung im Umgang mit uns Pferden aussagte.
Im Gegensatz dazu erinnerte mich Markus in seiner Art ein wenig an meinen Coach Daniel während meines ersten Aufenthalts auf 'Berggeschrei'- fachlich kompetent und menschlich uns Pferden zugetan...

Die Box selbst hätte in ihrer Dimension für ein 'richtiges' Pferd genügend Raum geboten- ohne mit Bestimmungen zum Tierschutz zu kollidieren. Eine Seite war mit Strohballen ausgelegt und bildete damit eine Art Bett für mich; dieser Eindruck wurde durch die darauf liegende Abschwitzdecke unterstrichen. Frieren würde ich daher sicher nicht in der Nacht, selbst wenn ich, was ich nicht glaubte, hier die komplette Zeit in meinem 'Latexfell' stecken sollte.
Der Boden war übrigens auch komplett mit Stroh ausgelegt, gegenüber meiner Ruheseite war an der Boxenwand ein 'Trinkbrunnen'- wie ihn auch 'richtige' Pferde verwendeten- angebracht; dazu kam noch ein Spender mit Desinfektionsmittel und ein Eimer...
Auf meinen doch fragenden Blick feixte Nordic und Markus meinte seelenruhig, ich könne auch wie ein normales Pferd mich einfach in das Stroh erleichtern- der Eimer würde aber die Entsorgung doch vereinfachen, sollte ich in meinen Boxenzeiten das Bedürfnis haben abzuäppeln oder die Blase zu leeren. Das benutzte Stroh zur Reinigung könnte ich dann einfach mit in dem Eimer entsorgen.
Er meinte dann zu Nordic, seine Box wäre identisch- aber da Dennis ja eines der Appartements im Gästetrakt für die beiden gebucht hätte, wäre sein Owner nur durch die Boxentür von ihm getrennt...

Mit dieser Bemerkung deutete er auf die Tür und meinte, es wäre an der Zeit für unseren 'Arzttermin'. Im Hinausgehen schaute ich an die Hallendecke und erkannte diverse Halteösen, die in einen der Träger über der Box eingelassen waren. Mehrere Ösen in den Ecken der Box waren mir bereits aufgefallen- die Möglichkeit einer recht restriktiven Unterbringung war somit vorhanden und ab sofort als Drohung in meinem Hinterkopf präsent...
Aus dem Stall heraus folgten wir den Weg zur Stirnseite der Festwiese und bogen an deren Ende wieder nach links ab- um zu dem Gebäude zu gelangen, über dessen Eingang das Wort 'Veterinärstation' unübersehbar angebracht war.
29. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 09.03.21 11:06

Hallo,

Danke für die Fortsetzung.

Sehr intressant das nun das 'Grubenpferd' Witnere einen Stall für das Wochenende bezogen hat.


Ich möchte wetten das Witnere ganz bald statt Holzstämmen eine Hochzeitskutsche ziehen darf vermutlich mit (evtl. sogar mit 'Nordic').

Solangsam bekomme ich Mitleid für Mira und Augustine haben die mit Witnere und Schlachtross gleich 2 ziemlich sture Gäule haben die sich nicht so einfach unterordnen werden.
Da sie beide im Grunde nur Einsteller sind müssen sich die Schwestern auch etwas zurückhalten...


Gruß
Thomas

30. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 09.03.21 12:41

Nein, Schlachtross ist eben KEIN Einsteller lt. der Entscheidung der Baronin- was für ihn im Umgang durch die Baroness' und den Pferdeknecht bisher und auch im weiteren Verlauf der Geschichte Konsequenzen bei vermeintlichem oder auch tatsächlichem Verweigern hat, die sich deutlich von jenen unterscheiden, die für 'Einsteller'- zumal welchen in der Kategorie 'Grün'- zur Anwendung kommen...
31. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 09.03.21 13:57

Ja, er ist kein Einsteller, aber halt auch kein normales Gestütspferd mit dem Sie machen können was sie wollen.

Und durch die zeitlich begrenzte Ausleihe und das Versprechen der Baronin gegenüber Bea müssen sich halt alle zumindest etwas zurückhalten.


Achja wer sich für die zwei Vorgeschichten zum Grubenpferd Witnere intressiert erlaube ich mir mal sie hier zu verlinken:
Grubenpferd
Bestimmung

Gruß
Thomas
32. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Schlachtross & Witnere

geschrieben von Blackrubberhorse am 12.03.21 10:13

Abenteuer in Rosengarten... Tag 13, Freitag- Woche eins (Part 2)


Abend...


Schlachtross:

Ich war wütend- hatten doch Kara und Lion uns allen eine zweite Nacht in Latex eingebrockt! Selbst ich war gefühlt bereits an meinem Limit... und es war ja nicht so, daß ich ständig als Pferd zwei volle Tage so ausstaffiert verbrachte!

Nach der Verladung in die 'Horsekeeper' am Morgen nutzte ich meine bereits darin gemachte Erfahrung und entspannte in dem Dämmerzustand- ich wurde in Ruhe gelassen und mit Hilfe des in den letzte Tagen durch den Pferdetrainer immer wieder trainierten 'Versenkens' in den Ponyspace war es mir nicht möglich zu sagen, wie die Verteilung zwischen Meditation und Schlaf war. Zumindest wurde ich ausgeruht aus diesem Würfel herausgeholt...

'Was das nachfolgende Futter anging...- auch da hatte der Pferdetrainer sein Wort gehalten...'

Auf einem Waldparkplatz in uns allen völlig unbekanntem Gelände aus den 'Würfeln' entlassen, schirrte uns der Pferdetrainer sofort vor der Kutsche ein. Ich hatte dank der ersten Fütterung vor der Abfahrt noch kein wirkliches Hungergefühl, doch hatte er nicht etwas von einer zweiten Versorgung erwähnt? Meine (irrationalen) Zweifel an ihm waren aber unbegründet- der verabreichte 'Kartoffelbrei' war mit Speckwürfeln versetzt, war von der verabreichten Menge aber nicht dafür gedacht uns satt zu machen...

'Das war definitiv Einstellerniveau gewesen...'

Was dann weniger schön war- die Rittmeisterin befahl uns mit 'Scheuklappen' auszustatten! Wir sollten wohl nicht sehen, wo wir unterwegs wären- doch stellte sich diese Annahme von mir als falsch heraus...
Bis zum Erkennen des wahren Grundes liefen wir blind nach dem Kommando der Rittmeisterin zum anziehen der Kutsche. Unter den Hufstiefeln hallten unsere Schritte- was für mich ein Zeichen von vorzugsweise festem Untergrund war! In Verbindung mit dem gestrigen Training konnten wir nur auf Straßen oder zumindest Waldschneisen gelaufen sein. Ich vermutete letzteres, denn obwohl es mit der Zeit wärmer wurde- die direkte Kraft der Sonne verspürte ich nicht auf unserem 'Fell'...
Was aber sicher nicht nur mich irritierte- außer den Kommando's für Richtungs- oder Gangartwechsel erfolgte keinerlei Ansprache von uns Pferden... Weder Lob, Kritik oder Abmahnung war zu hören- und dies verunsicherte garantiert nicht nur mich.
Einzig die in den beiden Pausen mir beruhigend über den Rücken streichende Hand des Pferdetrainers bot mir einen Anhaltspunkt- während er uns mit Wasser versorgte.

'Gut gemacht...'

Diese Aussage war aber auch alles, was wir an uns gerichtet zu hören bekamen- und von der Stimme war es Markus. In der ersten Pause benutzte er diese Floskel insgesamt fünf Mal...- in der zweiten dafür nur drei Mal. Ich wurde beide Male damit von ihm bedacht... doch wer von uns bekam dies nicht mit auf den Weg? Den Kopf zu drehen wagte ich nicht, so könnte ich unter der Maske nur grob schätzen, wer außer mir noch diese Motivation bekam und wem sie vorenthalten wurde...
Während der dritten Pause bekamen wir neben der Ration Wasser endlich auch die 'Scheuklappen' abgenommen- und nachdem sich meine Augen wieder auf die Helligkeit eingestellt hatten, fluchte ich still als ich meinen Blick einmal gesenkt hatte.
Unsere Trainer hatten hinter jedem von uns wohl einen elektronischen Zugkraftmesser in unsere Einschirrung integriert!
Zumindest erkannte ich hinter Steel und Kara je so ein Teil...

'Daher waren Markus und die Rittmeisterin so schweigsam...'

Weil es einige Zeit vor dieser Pause immer wärmer in meinem Fell wurde, hatte ich die Vermutung gehabt, wir wären jetzt im offenem Gelände unterwegs- und ich lag nicht falsch. Links von uns floß ein breiter Fluss und wir standen auf der Dammkrone, die von einem breiten Weg gesäumt war. Rosengarten lag ja im Norden... das für uns sichtbare Gelände war flach und vor uns ziemlich baumlos- einzig am Horizont erstreckte sich ein größeres Waldstück, was ich rechts von mir aus meinem Blickfeld verlor. Ansonsten waren nur Felder und Wiesen, aber keinerlei Häuser oder Dörfer sichtbar. Wir waren ganz sicher immer im Norden- aber ob wir einen, zehn oder einhundert Kilometer von Rosengarten entfernt waren...- keine Ahnung. Eigentlich interessierte es mich auch nicht...- als Pferd wurde ich an den Ort gebracht, wo ich meine Arbeit verrichten sollte und dann ging es irgendwann zurück in den Stall wo man mich (hoffentlich) versorgen würde. Nach der Sache mit den Zugkraftmessern war ich mir da aber nicht mehr sicher...

'Kommt schon- sagt irgend etwas... Motiviert wenigstens Miu...'

Was ich ganz sicher sagen konnte- mein Freund hatte bisher mich die Arbeit nicht allein auf meiner Seite machen lassen... das hatte ich gespürt! Daher empfand ich es als... nicht ungerecht... aber nicht zielführend durch die Trainer, ihn jetzt bei seinem ersten 'großen' Einsatz nicht zu motivieren.

'Aber vielleicht haben sie es ja doch getan...- wenn sie es leise und für uns andere so nicht hörbar gemacht haben...'

Ich wünschte mir für Miu eine derartige Unterstützung...- zumindest durch Markus!

Mittlerweile hatte ich begriffen, diese 'Pause' hier im freien diente nicht nur der Versorgung mit Wasser- sie war das Äquivalent zum stehen vor der Kirche, von dem der Pferdetrainer gestern auch gesprochen hatte...

'Das würde übermorgen ganz sicher der schwerste Part für uns werden- auch wenn wir regelmäßig zu saufen bekämen...
Und noch immer gab es keinerlei Ansagen...'

Doch endlich begriff ich- es würde ganz sicher keine geben, so lange wir noch unterwegs waren! Es war wie bei dem ersten Test von mir durch die Rittmeisterin... wir waren Pferde und daher würden wir die Einschätzung unserer Trainer ganz sicher nur indirekt durch unsere Behandlung in den kommenden Einheiten bzw. nachher auf dem Hofgut zu spüren bekommen. Der enge Kontakt mit Markus und dessen zumeist sofortige Bewertung meiner Leistung mittels an sich selbst gerichteter Kommentare während der vergangenen Tage hatten mich dahingehend verwöhnt...- unter der Aufsicht der Rittmeisterin würden wir uns daher zumindest bis zur Rückkehr nach Rosengarten gedulden dürfen. Eines konnte ich aber aus diesem Handeln ableiten- bis jetzt waren keine gravierenden Fehler passiert, die ein sofortiges Einschreiten der beiden erfordert hätte!
Mit dieser Gewissheit legte ich die anstehende Strecke bis zu unserem Startplatz zurück, wo wir alle wieder in die Horsekeeper 'verladen' wurden. Der Wunsch, noch einmal davor etwas Futter zu bekommen, erfüllte sich nicht- doch wurden wir mit ausreichend Wasser versorgt...

'Endlich aus dem Würfel raus...- und bitte jetzt auch aus diesem Fell!'

Was mich verwunderte bei meiner Entlassung aus dem Horsekeeper- die Rittmeisterin hielt Lion und Kara an ihren Führleinen und Miu stand bei Markus... doch von Brutus und Steel war weit und breit nichts zu sehen!
Ich erblickte nur die vier Würfel, aus denen wir anwesenden Pferde wohl nacheinander durch den Firmentechniker herausgeholt worden waren...

"Eure Leistung heute... Ihr bleibt alle noch bis zur Abschlussuntersuchung morgen früh in der Tierklinik in euren Fellen!
Markus- du übst wie abgesprochen mit Schlachtross und Miu... Ich kümmere mich selbst um diese beiden Versager hier!"

'Sei nicht enttäuscht Schlachtross...- tief in dir hast du doch damit gerechnet...'

Gemeinsam mit Miu zog der Pferdetrainer mich hinter sich her in Richtung der Rennbahn... auch wenn ich überhaupt keine Lust mehr auf ein weiteres Training hatte- und nach seinen Worten, denen wir, ausdrücklich von ihm dazu aufgefordert, zuhörten, gab es Unterschiede in dem, was uns Pferde jetzt als letzte Einheit des Tages erwartete...

"...Steel und Brutus sind bereits im Stall- ich bin mir sicher, ihr beiden neidet ihnen nicht diese kleine Vergünstigung, eine Einheit gemeinsam miteinander verbringen zu dürfen. Und beide haben ja auch von der Rittmeisterin die Ansage, daß ein Decksprung oder etwas vergleichbares für beide nicht erlaubt ist...- auch wenn sie in der Box ohne Einschränkungen diese Zeit genießen sollen..."

Instinktiv waren Miu und ich stehen geblieben, was der Pferdetrainer durch den Zug der Führleinen in seiner Hand bemerkte. Erstaunt drehte er sich um und sah, wie wir beide unseren Kopf verneinend schüttelten.

'Die beiden haben es wirklich verdient... ich gönne es Ihnen...'

Markus kam bei dieser Reaktion durch uns auf uns zu, zog 'seine' Hengste zu sich heran und umarmte uns kurz, aber intensiv.

"Kommt, lasst uns weitergehen... Kara und Lion...- um die beiden wird sich die Rittmeisterin wie von ihr gesagt persönlich kümmern! Damit das für euch beide klar ist... auch wenn ihr Ihnen diese zusätzlichen Stunden in Gummi verdankt...- von ihr... und auch von mir... ist euch nachher in der Box oder auch den morgigen Tag über verboten, etwas mit den beiden anzustellen, was sie verletzen könnte! Verstanden?!"

Das war deutlich und über sich ergebende Konsequenzen bei einem Verstoß gegen diese Ansage wollte keiner von uns nachdenken. Markus schob die Info nach, auch Brutus und Steel hätten dies so zu hören bekommen...

"... mit euch werde ich jetzt noch ein wenig Bodenarbeit machen. Nichts wildes...- konzentriert euch einfach und arbeitet mit..."

Der Pferdetrainer führte uns auf der Rennbahn in den Bereich vor der Tribüne und nach dem Haltekommando stellte er meinen Freund eine 'Vorderhand'-Länge hinter mich.

"Im Schritt... Miu, denke daran, mit links beginnend...- vorwärts! Links..., rechts..., links..., rechts..."

Kein Highstep, kein Trab...- wir wurden von Markus einfach im Schritttempo geradeaus geschickt. Ab und zu kam eine Korrektur, die aber immer an Miu hinter mir gerichtet war und und ihm mehr Synchronizität abverlangte. Im Prinzip war es simpler Gleichschritt, den Markus uns abverlangte- nur im Unterschied zu dem Drill unter der Aufsicht von Mira vor einigen Tagen war es hier Cover für den Zweck, uns beiden nach jeder aus Sicht unseres Trainers zufriedenstellen ausgeführten Aktion Futter in unser Maul zu stecken!

'Deswegen sahen die Jackentaschen auch derart gestopft aus!'

Unsere Belohnung für die Arbeit heute vor der Kutsche bestand aus 'Leckerchen'- die uns beiden in einer Menge und Vielfalt in die Röhre der Maske geschoben wurden. Dazu jedes Mal mehrere Schlucke Wasser aus zwei großen Flaschen...- um die Wurst-, Käse- und sonstigen Würfel in unseren Mund zu spülen.

"Kommt ihr beiden- Schritt sieht jetzt bei euch gut aus... Noch vier Durchgänge im Trab und dann dürft ihr in die Box! Ihr seid übrigens die beiden Glückspilze, die jetzt etwas zwischen ihre Zähne bekommen- unser Liebespaar hat sich über schwarzen Tee freuen dürfen und die beiden Querulanten werden mit Wasser vorlieb nehmen dürfen!
Wisst ihr was- ich gewähre euch einfach noch ein wenig Futter und ihr schaut den beiden ein wenig zu... Kommt!"

Er führte uns an einen Platz, wo wir durch den Schattenwurf der Tribüne sofort den Temperaturunterschied spürten. Miu und ich drehten uns nach der Aufforderung durch den Pferdetrainer so, daß wir die Rennbahn auf unserer Seite voll überblicken konnten...- ich zerkaute den Brocken des Fruchtriegels, den mir Markus gerade zugesteckt hatte und erfreute mich an dessen Geschmack im Mund.
Jetzt verstand ich auch den letzten Satz, den der Pferdetrainer an uns gerichtet hatte...

"Wer bei der Rittmeisterin und mir Leistung zeigt und bis an sein Limit zu gehen bereit ist...- der wird von uns, so wie ihr jetzt, belohnt! Wer das hier in Rosengarten nicht begreifen kann oder will...- hat... auch mit uns beiden... ein Problem!"

Zwei Pferde, bei denen es sich nur um Kara und Lion handeln konnte, zogen mit sichtbarer Kraftanstrengung den uns Pferden verhassten Wagen des Zugkrafttests in Doppelbespannung- die Rittmeisterin hatte es sich auf dem Tank bequem gemacht und ohne eine Peitsche oder Gerte sichtbar in ihrer Hand reagierten die beiden Pferde ohne Verzug auf ihre verbalen Kommandos.
Auf unserer Höhe erfolgten von ihr kurz hintereinander zwei Richtungsbefehle- und da eines der beiden Pferde nicht sofort reagierte, erfolgte unmittelbar eine Bestrafung!
Beide Tiere wieherten spontan unter ihren Masken und kamen kurzzeitig aus dem Tritt...

"Kara- dein Fehler! Lion- du kannst ihr dafür gern bei Gelegenheit ein paar verpassen... das war jetzt der fünfte Fehler in eurer ersten Runde... eine Runde extra zu den fünf geplanten und für eure Halsbänder- eine Stufe rauf!"

'War das jetzt extra für Miu und mich eine Demonstration eurer Macht? Oder war dies eher für unsere 'Versager' bestimmt...'

Mir war sonst keine Unsauberkeit oder gar ein gravierender Fehler bei der Stute bis auf die nicht erfolgte sofortige Reaktion aufgefallen- doch hatte ich auch nicht wirklich darauf geachtet und die Rittmeisterin legte schon die ganze Zeit sehr hohe Maßstäbe in unserem Training an.

'Miu hatte ganz sicher mehr Unsauberkeiten in seinem Gang als die beiden...'

"Hier... für euch...- sauft noch was. Bereit für die abschließenden Trabsequenzen?"

Ich nickte es automatisch ab- und dachte nicht weiter über den Unterschied zwischen der Beurteilung von uns Pferden durch unsere Trainer nach. Es war so einfach...

'Zeig Markus und der Rittmeisterin einfach, wie du alles aus dir heraus holst und sie werden es honorieren! Die beiden vor der Kutsche jetzt sind nicht dazu bereit- ihr Pech! Das ungerechte hier auf Rosengarten ist einfach nur das System normalerweise uns alle für den Fehler eines einzelnen zu bestrafen...- es ist schade, daß auch die Rittmeisterin und der Pferdetrainer darauf ab und zu zurückgreifen...'

Wir waren fertig nachdem die Rittmeisterin mit ihrem Gespann uns zwei weitere Male passiert hatte- der Pferdetrainer hatte mittlerweile alles aus seinen Taschen an uns verfüttert und doch recht gesättigt führte er uns zurück in den Stall. In unserer Box waren wir beiden Pferde einen Moment allein- dann brachte Markus unseren Leithengst zu uns zurück und hatte für uns drei noch eine letzte Überraschung:

"Hier... für euch drei- sauft langsam... Es ist kalt!"

Was der Pferdetrainer uns drei Hengsten gönnte war eiskalte Orangensaftschorle! Mit Brutus anfangen bekam jeder von uns noch einen guten Liter davon- und ehe Markus unsere Fesselung mit dem Hinweis kontrollierte, dies sei nun mal hier so gefordert und uns danach allein ließ, bezeugten wir ihm unseren Dank und Respekt durch das zeigen der Unterwerfungsgeste...




Witnere in Rosengarten- Freitag Abend...


03 Veterinärcheck...


Der eingeschossige Fachwerkbau hatte automatisch etwas abschreckendes für mich- wohl, weil ich, wie jedes 'Tier', einen Arztbesuch scheute. Hinter dem Empfangstresen befanden sich zwei Frauen, die jüngere- in einer aufreizenden Latex- Schwesterntracht- schien von der älteren gerade etwas gesagt bekommen zu haben, als wir auf die beiden zusteuerten und Markus die Ältere, die eine Statur wie eine russische Kugelstoßerin hatte, anlächelte.

"Na Pferdetrainer- das sind wohl die beiden noch ausstehenden grünen Neuankömmlinge? Wer von ihnen ist der Owner- der hat hier ja nichts zu befürchten..."

Da ich nicht wusste, ob ich bereits jetzt als Pferd agieren sollte, hielt ich mich mit einer Aussage zu meiner Person zurück.

"Hallo Natascha- nimmst du die Untersuchung vor? Die Baroness dürfte sicher beschäftigt sein...- oder täusche ich mich da?"

"Nö- lass mal gut sein. Du hast richtig geraten, meine werte Chefin kümmert sich gerade gemeinsam mit seiner 'Herrin' um den einen 'roten' Neuzugang- und die beiden möchten unter keinen Umständen dabei gestört werden!"

Mir entging nicht, wie der Pferdetrainer dagegen kämpfen musste, nicht allzu angewidert sein Gesicht zu verziehen. Offensichtlich verabscheute er sinnlose Gewaltexzesse...

"Dann wollen wir so höflich sein und den Herrschaften nicht den Spaß am Spiel verderben..."-

Mit kaum verhohlenem Sarkasmus kamen ihm diese Worte über die Lippen- waren sie eine Anspielung auf die kursierenden Gerüchte? War hier wirklich immer alles freiwillig?

"... dies hier ist Dennis, der Eigentümer von 'Nordic'- und den dürftest du schon in den Unterlagen haben, da sie bereits zum zweiten Mal hier Gast auf dem Hofgut sind.
'Witnere' hier ist das erste Mal bei uns- seine Eigentümerin ist bedauerlich dienstlich verhindert. Übrigens- die Frau Baronin hat seine Herrin und ihn zur Ausgestaltung des Rahmenprogramms beim Turnier vorgesehen..."

Es dauerte einen Moment, aber dann überlegte ich. War das ein weiterer Hinweis darauf durch den Pferdetrainer, mich weniger hart anzufassen?

"Markus, ich nehme an, du wirst dem Herrn von Nordic- Dennis?- noch seine Unterkunft zeigen während ich ihn untersuche?"

Ein knappes Nicken bestätigte dies.

"Gut, dann werde ich mich um Nordic in der Eins kümmern und du kannst ihn im Anschluss abholen. Ich schau nach, ob die Angaben zu seiner Fellgröße noch stimmen- da kann der Stallknecht ihm ein passendes für das Training morgen bereits bereitlegen.
Annika- zeig mal was du bisher gelernt hast. Das komplette Programm für einen grünen Neuzugang...- ich denke, du bist in deiner Ausbildung bereits so weit, dies ohne meine Assistenz zu schaffen. Die Drei bietet sich dafür an..."

Der Ton der älteren Schwester hatte etwas kommandotonhaftes an sich- die würde ich nicht gern als Vorgesetzte haben. Aber ich hatte so eine nette Abwechslung für die Augen- als Latexfeti- zugeteilt bekommen...

"Witnere..."- auf die direkte Ansprache der Schwester Natascha machte ich zur Sicherheit einen halben Schritt nach vorn- "...für dich zur Information- zur Erhebung deiner Daten agierst du bis zum Ende der Untersuchung weiter als Mensch. Erst danach wechselst du in den Pferdemodus- aber ab dann gelten die hier herrschenden Regeln... Markus hat sie dir sicher schon genannt. Du bekommst dann auch dein Fell zum überziehen- so schonst du dein eigenes falls du eines dabei haben solltest. Laut den Angaben zu dir magst du es ein wenig dicker- 0,8 mm ist ok für dich? Mit Füßlingen und Handschuhen? Kopfhaube? Hast du zudem irgendwelche Accesoires, die für dich als Pferd wichtig sind? Die dich unverwechselbar machen?"

Während die Oberschwester mit einer bestimmenden Handbewegung einen unausgesprochenen Kommentar von Annika im Keim erstickte, setzte ich zur Antwort an- ich brauchte bei dieser Frage keinerlei Bedenkzeit...

"Die Stiefel für meine Hinterhand mit dem Behang, meine Handhufe mit Behang, die rote 'Satteldecke' mit dem Schweif, die Pferdemaske mit Gebiss und Trense, mein Zuggeschirr und natürlich auch meine Mähne. Dies ist alles in der dunkelblauen Tasche im Kofferraum von meinem PKW..."

"Gut- Markus, veranlasst du, daß Jens die Tasche zeitnah hierher bringt- ah, du hast die Schlüssel schon..."

Mit dem Vorzeigen unserer Kfz-Schlüssel verabschiedeten Markus und Dennis wortlos von uns- Nordic und ich würden ab sofort der 'Obhut' der beiden 'Veterinärschwestern' ausgeliefert sein. Ein spitzes "Hiiieer" von Annika veranlasste mich ihr zu folgen und so trottete ich brav hinter ihr her in den vorgesehenen Untersuchungsraum.
Dieser entpuppte sich entgegen meiner vorhandenen Befürchtungen nicht als medizinische Folterkammer- Bürotisch mit Laptop, zwei Stühle, eine Liege; diese aber tatsächlich mit einer Unzahl an Fixierungsösen; eine Waage, ein Schrank und ein Crosstepper- die Einrichtung erinnerte in etwa an das Untersuchungszimmer eines Hausarztes.

"Dann mach dich mal komplett frei du hübscher Hengst..."

Während 'Schwester Annika' hinter dem Bürotisch verschwand, entledigte ich mich meiner Bekleidung bis ich nackt vor ihr stand. Ihr Blick taxierte mich- ein Rümpfen ihrer Nase beim Abschätzen meines Bauchumfangs; dafür ein Lächeln was meinen Hengstschlauch und den zugehörigen Sack anging...
Routinemäßig begann sie mit der Erhebung der Daten- Name als Mensch, Rufname als Pferd, Alter, letzter Arztbesuch,...- alles ganz unaufgeregt bis sie den Punkt 'gesundheitliche Einschränkungen' nannte. Hier hatte ich mich entschieden bei der Wahrheit zu bleiben und erwähnte den Unfall, der mit eine aufgefaserte Sehne im linken Knie beschert hatte und mir seitdem das Rennen über längere Strecken unmöglich machte...

"Der Gaul lahmt?!" entfuhr es ihr- was mich in meiner Ehre als Pferd doch ziemlich kränkte.

"Nein- das Kaltblut trabt und gallopiert nicht über längere Strecken! Es ist ein Arbeits- und kein Rennpferd- und beim Holzrücken geht es eher um Präzision und nicht um Geschwindigkeit. Wenn MEINE Eigentümerin mit mir ausfahren möchte, reicht ihr mein Tempo im Schritt...- und noch einmal ganz klar zum besseren Verständnis: der 'Gaul' lahmt NICHT!"

Was dachte sich diese Göre eigentlich- mit diesem Satz hatte sie es gerade bei mir richtig verschissen!

Ungerührt von meinem Ausbruch tippte sie irgend etwas in den Laptop- aber von ihr mehr an sich selbst gerichtete Satzfetzen wie "...würde rote Einstufung guttun... Frau Baroness nicht erfreut... Änderung des Tests..." drängen trotzdem an mein Ohr. Auch ihre Augen zeigten, als sie mich kurz taxierte, für einen Moment eine Kälte, die mich frösteln ließ. Danach setzte sie- als wäre nichts gewesen- die Untersuchung fort.
Körpergröße, Umfang der Brust, des Bauches, Taille, Ober- und Unterschenkel,...- dazu noch die Fragen nach Handschuh- und Schuhgröße. Klar- hier wurden die Maße für mein 'Fell' ermittelt!
Nach Eingabe aller Daten teilte sie mir mit gespieltem Bedauern mit, ein Anzug in der von Oberschwester Natascha vorgeschlagenen Stärke von 0,8 mm sei gerade nicht verfügbar- aber es wäre ein 'Winterfell' in meiner Größe mit 1,0 mm im Fundus. So ein gut gebauter Hengst- dem würde dieser Unterschied sicher nichts ausmachen. Auch wäre an dem Suit ein nettes kleines Kondom- falls der Hengst mal Druck verspüren würde, könnte so wesentlich besser Abhilfe geschaffen werden...
Ich brauchte nicht auf meinen Ehering zu schauen- auf das Angebot dieser notgeilen kleinen Schwester würde ich garantiert nicht eingehen! Ich lächelte einfach zurück, nickte den vorgeschlagenen Suit ab und merkte mir ihre Offerte- sicher würde so etwas auch ihre Vorgesetzte, diese Oberschwester Natascha interessieren...
Danach wurden die üblichen Vitalwerte in Ruhe von mir erhoben- Puls, Blutdruck, Atemfrequenz...- wie erwartet alles dem Alter entsprechend im Normbereich. Nun erfolgte die Aufforderung an mich, je fünf Durchgänge mit 25 Liegestützen und 25 Kniebeugen zu absolvieren- danach würde sie die gleichen Werte noch einmal erheben.
Reichlich zehn Minuten später zitterten mir die Arme und ich hatte nicht nur auf der Stirn Schweißperlen, während Annika mir erneut die Vitalwerte abnahm. Als sie diese erhoben hatte, scheuchte sie mich mit einem Gesichtsausdruck, der ihre vermeintliche Überlegenheit mir gegenüber in diesen vier Wänden widerspiegelte, auf den Crosstepper und eröffnete mir, ich dürfte final noch zwanzig Minuten zeigen, wozu das 'Kaltblut' wirklich in der Lage wäre. 200 Watt wären für mich in der Kategorie 'Grün' ein guter Einstieg...
Wenn Sie dem Irrglauben anhing, mich damit an meine Grenzen bringen zu können- da hatte sie sich getäuscht! Klar, die abverlangte Leistung hätte es in sich, aber ich trainierte auf so ein Teil zu Hause- verrückt wie ich nun mal war- zwei Mal die Woche in meinem Pferdeoutfit eine halbe Stunde bei 180 Watt. Diese Selbstkasteiung war brutal, aber meiner Ownerin gefiel dies und ich profitierte körperlich auf alle Fälle davon...- besonders jetzt!
Eine kleine Flüssigkeitslache hatte sich bereits unter dem Gerät gebildet als Oberschwester Natascha mit einem Catsuit über dem Arm und meiner Tasche den Raum betrat. Mein für mich angedachten 'Fell' sah sehr stabil aus- ich hoffte, mir mit der leichtfertigen Zusage für den dickeren Anzug nicht in mein eigenes Fleisch geschnitten zu haben.

"Wie macht sich denn unser Freizeithengst- läuft er sich für den Test warm?" wollte die Oberschwester wissen, während sie auf die erhobenen Werte schaute und mich nicht weiter beachtete.
Ich horchte auf- war das nicht schon der Test? Hatte ich etwas falsch verstanden? Mit einem Schnauben machte ich darauf aufmerksam, ich wäre auch noch mit im Raum.

"Ja Witnere, ich denke, du bist jetzt gut aufgewärmt- ich lege dir jetzt noch dein Kontrollhalsband um und dann zeigst du mir 15 Minuten was du so zu leisten im Stande bist..."

Hatte die Oberschwester durchschaut, daß ihre Untergebene da offenbar mich ein wenig zu schikanieren versuchte? Ich setzte nach.

"Danke Frau Oberschwester- ich hatte ihre Mitarbeiterin so verstanden, daß dies bereits zum Test gehören würde. Auch würde mich interessieren, ob die Teilnahme an einem oder mehreren Decksprüngen Bestandteil des Aufenthaltes hier sind... falls ja, müsste ich dafür das Einverständnis meiner Besitzerin einholen- was sie ganz sicher NICHT geben wird!"

Der Blick der Oberschwester, mit dem sie ihre Untergebene bedachte, war vernichtend, nachdem sie auf meine Antwort den Ehering an meinem Finger bemerkt hatte.

"Nein- so etwas ist definitiv nicht vorgesehen und bedarf zudem die Zustimmung der Frau Baroness in der von dir genutzten Kategorie." Zu Annika gewandt kam von ihr ein knappes "Ich übernehme- du scheinst doch noch nicht in der Lage zu sein, derartiges ohne Aufsicht abzuarbeiten!"

Ich war inzwischen vom Gerät abgestiegen und stand wartend neben demselben. In mir feierte ich einen kleinen Sieg- hier war wohl das gegenseitige gegeneinander Ausspielen zu einer Kunstform gediehen und ich hatte gezeigt, ich würde mitspielen.
Davon völlig unbeeindruckt fragte die 'Frau Oberschwester' nach meinem Halsumfang- was sollte dies nun schon wieder? Da ich nicht sofort antwortete, kam von ihr ein:
"He 'Witnere'- du darfst mir schon noch antworten..."

"Entschuldigung Frau Oberschwester, ich war der Meinung sie hätten ihre Untergebene angesprochen. Mein Halsumfang ist 43 cm..."

"Witnere, du magst hier noch nicht als Pferd zu handeln brauchen- übertreibe es aber nicht. Die beiden Baroness reagieren nicht gut auf Ironie, da fühlen sie sich vorgeführt...- mit dem entsprechenden Echo für dich..."

Dieses Mal beließ ich es bei einem stummen Kopfnicken- beobachtete aber dabei das Mienenspiel der 'Tierarzthelferin'. Annika schien es überhaupt nicht zuzusagen, wie ihre Vorgesetzte mir Tips gab für den Umgang mit den Töchtern der Hausherrin, sie war wohl darauf bedacht, bei Augustine...? sich einen guten Stand zu sichern.
Mittlerweile hatte die Oberschwester ein Kunststoffhalsband aus dem Schrank entnommen und hielt es auffordernd in meine Richtung. Ich sollte wohl damit ausgestattet werden- obwohl ich dessen Zweck (noch) nicht begriff. Auf der Innenseite waren mehrere Metallflächen sichtbar, diese wurden durch Natascha so platziert, daß zwei auf der Nackenmuskulatur zum liegen kamen- die anderen befanden sich im Bereich der Halsschlagadern.
Mit einem leichten Druckgefühl an meinem Hals- es fühlte sich an, als würde ein Paar Hände permanent meinen Hals umschließen- vernahm ich ein leises 'Klack', als würde Metall auf Metall treffen. Das Band hatte kaum Spiel was für die Enge um meinen Hals sprach...

"Witnere- das ist ein Überwachungs- und Kontrollhalsband. Wir überprüfen damit permanent deine Herzfrequenz; Mogeln ist damit kaum möglich...- und wenn du es versuchst müssen wir den vorhandenen Sanktionsmodus aktivieren! Das möchtest du sicher nicht- aber das liegt einzig an dir selbst..."

Die Stimme der Oberschwester hatte etwas mitfühlendes- während Annika kaum verholen fies grinste.

"Wir nutzen hier drei Modi- Aufmerksamkeit, Korrektur und Strafe. Jeder Modus hat drei Stufen, wenn du hier nachher an dem Gerät deinen Test durchführst, ist das Band mit dem Crosstepper gekoppelt. Unterschreitest du dein voreingestelltes Leistungsprofil, werden dich die Elektroden zuerst daran erinnern, dann korrigieren und dann- nun ja..."

Unvermittelt spürte ich im Nacken ein leichtes Kribbeln, dieses steigerte sich zu einem unangenehmen Stechen und zum Schluss fühlte es sich an, als würde ich in schneller Folge mit einem dünnen Rohrstock geschlagen. Unwillkürlich entfuhr mir ein Schmerzlaut- was die Oberschwester veranlasste, die Demonstration zu beenden.

"Du Hengst bist sicher clever- und leistungsbereit- genug, den Einsatz des Halsbandes tunlichst zu vermeiden...
Wenn du nachher in deinem Fell steckst, werden die eingebauten Magneten im Halsbereich es in seiner Position halten. Glaube mir, ich habe keinen Spaß daran, es einzusetzen- aber auch keine Hemmungen um aus dir die geforderten Leistungen herauszuholen. Du wirst am Sonntag übrigens hier einen Test unter der Aufsicht der Baroness und mir auf dem Laufband absolvieren...- und wenn Augustine merkt, du gibst nicht wirklich alles, dann hast du ja gespürt, wie sie dich motivieren wird...
Ab auf den Stepper mit dir- du hast dreißig Sekunden die 200 Watt zu erreichen!"

Mit dieser Aufforderung legte ich mich ins Zeug- und merkte erst jetzt, hier war- so wie auch bei dem Test auf 'Berggeschrei'- keine Anzeige die mir ein Erreichen der abgeforderten Leistung anzeigte. Das war wohl eine Gemeinsamkeit aller Gestüte um uns zu aufzuzeigen welchen Status wir selbst gewählt hatten. Ein Paneel war vor mir an dem Gerät montiert- aber das blieb dunkel. Also wieder nur nach Gefühl...- ich hatte ehrlich keine Lust auf die von der 'Frau Oberschwester' an mir demonstrierte 'Motivation'.
Ich hatte gerade angefangen, eine Drehzahl mir abzuverlangen, von der ich glaubte, sie müsste der abverlangten Leistung entsprechen- da fluchte die Oberschwester hinter dem Laptop unvermittelt und brüllte Annika an, warum sie nichts von meiner 'Einschränkung' mein Knie betreffend gesagt hätte. Noch so eine Aktion von ihr- und sie würde bei der Baronin höchstselbst dafür sorgen, daß sie auf das Niveau einer Hilfskrankenschwester zurückgestuft würde. Völlig eingeschüchtert versuchte diese etwas zu entgegnen- was Natascha mit einer Handbewegung abschnitt. Mit ernstem Gesicht stand die Oberschwester auf, kam zu mir herüber und fragte mich, ob ich unter den vorgegebenen Bedingungen jetzt den Test durchziehen wollte.
Als ich, ohne meine Drehzahl auf dem Stepper zu reduzieren nickte, 'zauberte' sie aus ihrem Schwesternkittel ein Schlüsselbund mit einem kleinen schwarzen Stick, hielt diesen an das Paneel- und ein grünes Licht leuchtete auf.

"Halte diese Leistung- damit bist du safe. Wenn das Licht auf Gelb springen sollte, hast du drei Sekunden Zeit deine Leistung zu steigern- danach springt es auf Rot und es setzt die Stromschläge. Nach drei Überschreitungen bist du automatisch im Korrekturbereich und es gibt keine Warnung mehr, das Gerät zeigt dann sofort Rot mit der dazugehörigen Konsequenz- bis du wieder im grünen Bereich bist..."

Ich nickte halb abwesend ihre Aussage ab denn ich schaute stur gerade aus auf einen imaginären Punkt und konzentrierte mich einzig darauf, die Schwungscheibe am kreisen zu halten- ich war fokussiert wie bei der Arbeit als Rückepferd. Nicht direkt mich betreffende Ansprachen blendete ich in so einem Zustand aus- daher registrierte ich die Abwesenheit der Schwester Annika auch erst, nachdem ich von Natascha die Aufforderung erhalten hatte den Test zu beenden...
Na gut, eine weniger, mit der ich mich beschäftigen müsste. Ich war mir meiner erbrachten Leistung bewusst und auch die Oberschwester schien zufrieden mit den Werten. Sie reichte mir sogar ein paar Papierhandtücher aus dem Spender, damit ich mir den Schweiß aus den Augen wischen konnte.

"Gut gemacht Witnere- du hast die komplette Testzeit dich nicht ein einziges Mal auch nur in der Nähe des kritischen Bereiches für eine Motivation befunden. Deine Herzfrequenz lag auch unter dem, was wir hier häufig zu sehen bekommen- das wird vor allem die Baroness erfreuen. Zeige am Sonntag so eine Performance und du kannst sicher sein, sie wird dich mögen. Wirst du dies auch in deinem 'Fell' und mit Maske so hinbekommen?"

Ich überlegte kurz- sollte ich meine Karten offenlegen? Würde dies die künftigen Anforderungen an mich heraufsetzen? Könnte ich generell der Oberschwester trauen? Ich wählte meine Worte mit Bedacht...

"Frau Oberschwester- ja, ich bin mir sicher, solch eine Belastung auch in meinem Outfit über eine halbe Stunde erbringen zu können. Danach dürfte es aber sicher zu einem Leistungsabfall kommen... Einschränkend muss ich dazu sagen, dies war ein Test, wo mein Knie nicht einer Stoßbelastung ausgesetzt war, wie sie in den von 'Rennpferden' bevorzugten Gangarten Trab oder Galopp auftreten. Sie hatten gesagt, der vorgesehene Test würde auf einem Laufband stattfinden..."

Während die Oberschwester die bejahend abnickte fuhr ich fort

"... dann wäre es für meine Knie am besten, wenn die geforderte Gangart nur Schritt wäre. Ich weiß ja nicht, was die Baroness da von mir verlangen wird, aber mit einer defekten Hinterhand kann ich nicht das von der Frau Baronin gewünschte Showprogramm zum Turnier laufen..."

Die Botschaft war gesendet- und ich hoffte, hier die gewünschte Balance in der Nachricht zwischen freiwilliger Leistungsbereitschaft und einer zu respektierenden Einschränkung getroffen zu haben.
Dies war mir wohl geglückt, den ohne weitere Kommentare bekam ich von ihr jetzt die Aufforderung, mich nun auch äußerlich in Witnere zu verwandeln. Ich fragte die Oberschwester, ob ich die Liege als Ablage für meine Accessoires benutzen dürfte, was für sie kein Problem darstellte.
Das schwarze 'Fell' war dank des stärkeren Materials etwas ungewohnter als mein eigener, den ich gewöhnlich nutzte- aber da ich selbst auch einen weiteren Anzug in dieser Stärke mein eigen nannte, war dies kein wirkliches Problem. Einzig das Material war kein Naturlatex sondern die vulkanisierte Variante davon; ein wenig steifer und nicht ganz so dehnbar, aber vermutlich widerstandsfähiger. Mit den Füßlingen hatte ich Glück- die saßen wie angegossen. Bis zu den Hüften im Suit steckend kamen die Wollsocken von mir als Polster über die Füßlinge, dann die grauweißen Stulpen als Behang für die Hinterhand des Kaltblüters und zum Schluss die Arbeitsschuhe mit den angenähten Hufglocken, welche aber unter dem Behang größtenteils verschwanden. Der 'Hengstschlauch' wanderte in das dafür vorgesehene Kondom...

"Vergiss deinen Ring nicht abzunehmen..."

Keine Angst- das würde ich garantiert nicht. Mit Bedacht zog ich ihn vom Finger und griff nach meiner Maske. Ein schmales Band am zugehörigen Halfter war schnell gelöst, durch den Ring gezogen und wieder in der zugehörigen Schnalle befestigt. Natascha beobachtete wortlos mein Vorgehen und meinte mehr zu sich selbst

"...deine Frau ist auch deine Ownerin? Sie kann ein gutes Pferd ihr eigen nennen..."

Ohne darauf einzugehen zog ich mich weiter um- nachdem ich mir das Oberteil übergezogen hatte und auch die Finger in den Handschuhen ihren Platz gefunden hatten, zog ich mir die Haube über meinen Kopf und bat die Oberschwester, den Anzug zu schließen und die Rückenreißverschlüsse zwischen meinen Schulterblättern zu platzieren. Das Halsband war, wie von der Oberschwester vorausgesagt, durch den Anzug in seiner Lage fixiert, die angearbeitete Haube war für mich dank der drei Öffnungen für Augen und Mund gewöhnungsbedürftig- ich bevorzugte die gesichtsoffenen- aber es würde gehen. Der Anzug selbst lag körperbetont, aber nicht zu eng an, was mir recht war- lieber ein wenig zu weit als zu eng und dann Druck- und Scheuerstellen... Meine rote 'Satteldecke'- ein in der Schnürung voreingestelltes Korsett mit daran befestigtem Schweif folgte als nächstes. Ein wenig den Bauch eingezogen, die Ösen eingehakt und es umschlang meinen Körper...
Langsam spürte ich, wie ich mit dem Anlegen jedes einzelnen Teils meines 'Fells' immer mehr von meinem menschlichen Ich in das von Witnere wechselte. Ich gebe zu, Witnere steckt zwar zu jeder Zeit in mir, aber er fühlt sich besser, wenn er auch nach außen hin wie ein Pferd aussieht.
Mit meinen gummierten Fingern griff ich vorsichtig nach meiner Maske- Natascha schaute interessiert und meinte dann, dies wäre aber keine Standartausführung von AGM. Ihr Blick trog sie nicht- ich war, dank der Freundschaft zu Raimund, dem Eigentümer von 'Berggeschrei', in den Besitz einer der von dem dortigen Gestüt verwendeten Masken gekommen, die ein wenig modifiziert waren. Die Möglichkeit des zu integrierenden Filters machte sie schon zu etwas besonderem, dazu die Trense mit integriertem Trinkschlauch- ich mochte sie wegen der damit verbundenen Möglichkeit der längeren Tragzeit.
Ich bat die Oberschwester, mir ein wenig beim überziehen zu helfen- dann spürte ich die Trense zwischen meinen Zähnen und das herunterziehen des Reißverschlusses. Die ersten Atemzüge waren ein wenig ungewohnt dank des Atemwiderstandes, aber nach einer Minute hatte sich dies gegeben und mein Körper wusste, jetzt hatte Witnere wieder die Oberhand. Ich spürte, wie Natascha ein wenig an den Schlitten der Zipper herumzog- dann ihre gedämpfte Stimme die mir befahl, ich solle mich zur Wand drehen. Sie schien wohl etwas aus einer Schublade zu holen- dann erneut ihre Finger in meinem Nacken. Nachdem ich wieder umdrehen durfte, erklärte sie mir, sie hätte die Schlitten mit einem kleinen Kabelbinder verbunden- selbst wenn ich noch meine Finger frei hätte, ohne Hilfsmittel würde ich mein Fell jetzt nicht mehr verlassen können. Ein knappes Nicken mit meinem Kopf zeigte ihr- ich hatte verstanden. Ohne weitere Aufforderung hielt ich ihr zum Abschluss der Einkleidung meine ausgestreckten Hände hin, aber sie begutachtete erst meine Hufhandschuhe, ehe sie mir diese überzog. Noch die unter dem Behang versteckten Bänder festgezogen- damit war es mir unmöglich, die Vorderhufe abzustreifen und ich war in meinem Outfit eingeschlossen.
Kritisch betrachtend umrundete mich Frau Oberschwester einmal- dann nickte sie mir zu...

"Man kann ja zu euch Latexpferdchen geteilter Meinung sein- aber du hast dir um dein Aussehen Gedanken gemacht. Wir haben ja derzeit noch so einen Verrückten hier auf dem Hof zu Gast..."

Ohne weiter darauf näher einzugehen hielt sie mir mein Zuggeschirr hin- na klar, ich könnte es hier nicht liegen lassen, daher ließ ich es mir auch noch anlegen. So fertig ausgerüstet griff sie mit einer Hand nach meinem Halfter und zog mich neben sich her aus dem Untersuchungsraum.


04 Nachtruhe


Den Hauptgang entlang führte sie mich bis zu einer Tür, die in Brusthöhe mit einem grünen Längsstreifen gekennzeichnet war, öffnete diese und dann standen wir auch schon in dem Raum, der heute Nacht meine Stallbox sein würde.
Vielleicht 6m x 5m in den Ausmaßen war eine Seite mit zwei übereinander liegenden Reihen von je drei Boxen belegt- zwischen diesen je ein schmaler Gang, damit die seitlichen Abdeckungen erreichbar blieben. Das System war augenscheinlich identisch mit jenem, was ich von 'Berggeschrei' her kannte- aber der Kreis der Anbieter für solch 'spezielle' Unterbringungen war auch sehr überschaubar. Die Boxen schienen mir auch etwas schmaler, aber dies könnte auch täuschen...
Dazu kam noch der obligate Bürotisch und auch wieder ein Laptop- dazu aber noch eine Art Lesegerät, aber da war ich mir nicht sicher.

"Oben oder untere Reihe- was ist dir lieber?"

Natürlich war die Frage der Oberschwester rein rhetorisch- und so schnaubte ich einfach nur. Jetzt war ich Witnere und der konnte nicht sprechen...

"Fein gemacht- du scheinst mir ein umgänglicher Hengst zu sein. Willig UND intelligent, das werden deine Trainer mögen...-Steh!"

Was blieb mir auch anderes hier übrig? Daher schaute ich einfach nur zu, wie die Frau Oberschwester sich hinter den Schreibtisch setzte, aus einem der Schubfächer ein grünes Armband entnahm und damit an dem 'Lesegerät' hantierte, nachdem der Laptop von ihr aktiviert worden war. Wenige Minuten später war sie mit ihrer Arbeit fertig- ich wurde von ihr aufgefordert, meine linke Vorderhand auszustrecken und bekam das Armband übergestreift. Das dünne Latex war sehr dehnbar und ich spürte es kaum, nachdem es am Oberarm durch Natascha in die richtige Position gebracht worden war.

"Jetzt bist du vollständig bereit für deinen Aufenthalt hier auf Rosengarten. In deinem Armband, was ja schon dank der Farbe signalisiert in welcher Kategorie du hier unser Gast bist, ist ein Chip eingegossen, auf dem alle relevanten Daten über dich eingelesen sind. So kann jeder Trainer ohne Probleme abrufen, was mit dir machbar ist: deine Tabus, mögliche Strafen, dein Futterplan- und natürlich auch deine gezeigten Leistungen nach den einzelnen Einheiten eintragen..."

Nach dieser Erklärung ging die Oberschwester zu der rechten oberen Box, öffnete deren Metalltür und zog die darin befindliche Liege bis zum Anschlag heraus.
Auf dieser lag eine dicke, mit gummiertem Stoff überzogene Matratze und ich erkannte zusätzlich noch jede Menge an Klettbändern zur Fixierung eines Nutzers.
Die 'Frau Oberschwester' löste jedes der Klettbänder, klopfte dann als Zeichen ich solle jetzt mich zu ihr begeben, auf die Auflage und half mir, mich richtig hinzulegen. Sie brachte meinen Schweif in Ordnung, korrigierte meine Lage und dann begann sie jedes der Bänder zu schließen- oberhalb der Fußgelenke, beidseitig des Kniegelenks, Leiste,... Nachdem sie damit fertig war, lag ich zwar weich aber bewegungslos von Hals bis Fuß fixiert. Mein Blick war dank der Maske bereits auf den Bereich über mir beschränkt, aber Natascha sorgte mit zwei Headblocks auch da für fast völlige Bewegungslosigkeit. Wenn jetzt die nächsten Stunden mich irgendein Juckreiz in den Wahnsinn treiben sollte- ich würde absolut nichts dagegen unternehmen können. Einzig Blinzeln mit den Augen war mir übrig geblieben- und mit meiner Zunge an der Trense zu lecken...
Totale Bewegungslosigkeit- der Grat vom feuchten Traum zum absoluten Alptraum war für mich ab sofort sehr schmal. Dumpf hörte ich, wie die Oberschwester außerhalb meines Blickfeldes noch herumwerkelte. Dann spürte ich ihre Hand an meinem Schaft- der steil abstand, da mich die Situation doch massiv kickte. Diese Berührung dauerte jedoch nur wenige Wimpernschläge, dann traf mich der mit mäßiger Kraft ausgeführte Schlag auf meinen Hodensack- der Schmerz und noch mehr die Überraschung sorgten für ein Aufbäumen was aber durch die Bänder wirkungsvoll im Keim erstickt wurde.
Mit dem erzielten Ergebnis zufrieden tastete sie nach meinen Brustwarzen- und nachdem Natascha diese gefunden hatte, drückte sie auf diese mit immer stärkerer Kraft.

"Mein lieber Hengst- du wirst doch wohl die Zeit hier ohne Deckakt überstehen, nicht wahr? Deine Besitzerin würde das, wie du ja angedeutet hast, ganz sicher nicht gutheißen..."

Dank ihrer beiden Finger und dem dadurch hervorgerufenen Schmerz zwang sie mich mit aller Kraft in die Trense zu beißen. Ich hatte ja keine Möglichkeit, ihre Aussage abzunicken. Einzig Schnauben und Wiehern war mir geblieben- und mit Tränen in den Augen griff ich zu der mir einzigen verbliebenen Option.

"Gut so- unterwirf dich! Das ist der einzige Weg für euch Pferde hier und je schneller du dies verinnerlichst- auch als 'grünes Tier'- desto weniger Angriffsfläche wirst du bieten! Hast du dies verstanden?"

Sie erhöhte noch einmal ihren Druck auf meine Brustwarzen, daher wieherte ich mit aller Kraft um ihr mein Einverständnis zu zeigen und daraufhin ließ sie von mir ab. Ihr Gesicht schob sich wieder in mein Blickfeld...

"Ich mache das nicht, weil ich Freude dabei empfinde dich hübschen Hengst zu peinigen...- im Gegenteil! Ich will dir nur aufzeigen, hier gibt es auch Leute die dich gern etwas härter anfassen würden- eben weil du als 'Grubenpony' gezeigt hast, wozu du in der Lage bist...
Du kannst ehrlich froh sein, daß die Baroness gerade anderweitig beschäftigt ist und du 'nur' das verkürzte Programm der Eingangsuntersuchung bekommen hast. Eigentlich hätten da noch mal zwei Einläufe dazu gehört und die Fixierung in dem 'Lieblingsspielzeug' von meiner Chefin. Sollte sie dies vor dem Test mit dir am Sonntag anbieten- sage Nein! Du bist in der Position, so eine Offerte ohne weitergehende Konsequenzen ablehnen zu dürfen- wärst du in Kategorie 'Gelb' würde dies anders aussehen..."

Durch meine Augengläser sah ich, wie die Decke anfing sich zu bewegen- die Oberschwester schob mich in meine 'Box' und ich musste über den Inhalt ihrer Worte nachdenken. Was bewog sie, zumindest einige der kursierenden Gerüchte indirekt zu bestätigen?
Meine 'Liege' hatte in der 'Leichenbox'- wie ich meinen Schlafbereich für heute Nacht bereits getauft hatte- den Endanschlag erreicht und verriegelt. Ich würde in absoluter Dunkelheit liegen- was für mich aber nichts Neues war. Bevor aber von Natascha die 'Boxentür' geschlossen wurde, bekam ich noch ein paar Worte von ihr zu hören, die ihr Handeln teilweise erklärte.

"... Witnere- das mag für dich jetzt vielleicht komisch klingen... ich mag, im Gegensatz zur Baronin hier, euch Latexpferdchen. Sie ist jemand, die mehr mit den 'Nacktponys' anfangen kann- ist wohl eine Frage ihres persönlichen Geschmacks...
Ihre Tochter Augustine und auch meine Untergebene sind Latexfetischisten in Reinkultur- bei der Baroness kommt aber noch ein ausgesprochenes Faible für Atemreduktionsspiele und eine gehörige Portion Sadismus hinzu... was dich zu einem idealen Kandidaten für sie macht! Sie würde sicher gern mehr mit dir anstellen- aber ich schätze dich so ein, du bist weniger Masochist als Fetischist... und du verlierst nicht den eigentlichen Grund deines Aufenthalts hier aus dem Sinn. Du hast Pflichtbewusstsein und das gefällt mir.
Zudem hast du nicht den Test auf dem Stepper abgebrochen, obwohl du die Chance dazu hattest. Du scheinst ein Kämpfer zu sein- und solche Pferde imponieren mir..."

Mit diesen abschließenden Worten sah ich ihr Gesicht und eine Hand in meinem Blickfeld- dann spürte ich beim nächsten Atemzug, wie nichts mehr ging. Ihre Stimme zählte langsam von zehn bis Null, während ich krampfhaft versuchte nicht panisch zu werden. Sie beobachtete mich sehr genau, wie ich mit meinen Augen förmlich begann stumm um Luft zu betteln- und meinen Willen in diesen, dies nicht als Mensch zu tun.

"Du bist tatsächlich ein Kämpfer- deine Augen lügen nicht..."

Mit diesen Worten gab sie meine 'Nüstern' frei, schloss die Boxentür und löschte das Licht im Raum. Ich war allein in völliger Dunkelheit mit meinen Gedanken gefangen...
Zuerst hieß dies Ordnung in das Chaos der Informationen zu bringen- der Input war ja wirklich reichhaltig gewesen. Natascha und Markus schätzte ich als so glaubwürdig ein, da alles, was sie vor mir zum Besten gegeben hatten, irgendwie in die über Rosengarten aufgeschnappten Gerüchte passte. Ich verstand nur ihre Motive nicht- ihre Loyalität zu dem Gestüt war nach diesen Äußerungen mehr als zweifelhaft. Mit bösen Absichten hätte man es auf den ersten Blick sogar als geschäftsschädigend bezeichnen können. Aber je mehr ich darüber nachdachte- die beiden könnten auch sehr loyal um den Ruf des Gestütes besorgt sein und mit der Weitergabe von solchen Infos an Kunden dafür sorgen, daß die wirklichen Sadisten hier ein wenig ausgebremst würden....
Nach den gemachten Andeutungen fielen die beiden Töchter definitiv in diese Kategorie- was auch mit den Gerüchten übereinstimmen würde... Bei der Schwester Annika glaubte ich auch einen gewissen Grundsadismus bemerkt zu haben- aber war der nur gespielt, um bei der Baroness Augustine einen guten Stand zu haben? Sexsüchtig war sie auf alle Fälle- und bei einer Zurückweisung dürfte sie ihrer latenten Grausamkeit sicher freien Lauf lassen...
Bei dem Stallknecht war ich mir nicht sicher- wie und was war dieser Jens? Offenbar der Stallknecht und damit dem Pferdetrainer unterstellt- aber mit Ambitionen zu höherem. Wie sich dies auf den Umgang mit Kunden- nein Pferden- wie mir auswirken würde...- ich würde es merken. Sicher wäre es besser, erst mal zu allem, was mit meinem Training zusammenhing, ja und Amen zu signalisieren.
Ich war wirklich neugierig, was meine Besitzerin für mich hier vereinbart hatte und wie dies umgesetzt würde. Ich wünschte, sie wäre mit mir zusammen hier auf dem Hofgut- aber ich würde es auch so durchziehen und sie mit meiner gezeigten Leistung stolz machen!
Mit diesem Gedanken fiel ich nach einiger Zeit in einen unruhigen Schlaf...
33. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Schlachtross & Witnere

geschrieben von Blackrubberhorse am 19.03.21 17:11

Samstag:



Witnere in Rosengarten



05 Tier-Mensch...


Keine Ahnung, wie oft ich in den vergangenen Stunden dank der Fixierung aus dem Schlaf geschreckt bin- ich erinnere mich nur an vier Mal. Bewegungslosigkeit mag ein geiles Kopfkino sein, aber nach mehreren Stunden wird es selbst mit der bequemsten Unterlage zur Qual. Mein Zeitgefühl war völlig im Eimer- andererseits interessierte es ein Pferd nicht, wie spät es war.
In meiner 'Box' war es pechschwarz und das einzige vernehmbare Geräusch waren meine Atemzüge. Ich fühlte mich aber trotz allem irgendwie aufgeputscht- die an mir vorgenommenen Restriktionen sorgten für eine wellenförmige Geilheit. Das ich zudem auch noch wie in einem Bratenschlauch in meinem eigenen Schweiß ausharrte, steigerte dieses Gefühl noch einmal.
Mein Hengstschlauch stand wieder steif aufrecht, ich kaute ein wenig auf meiner Trense und versuchte erneut wegzudösen- da signalisierten mir meine Sinne ich wäre nicht mehr allein! Um dies zu überprüfen wieherte ich auf Verdacht und hoffte auf eine Reaktion...
Nichts! Nach einiger Zeit glaubte ich schon, meine angespannten Nerven hätten mir einen Streich gespielt, doch...

"Guten Morgen du Hengst...- immer noch oder schon wieder geil?"

Ich war froh die Stimme der Oberschwester zu vernehmen- wer weiß, was diese Annika in so einem Moment mit mir angestellt hätte.

"Schließ deine Augen- ich schalte die Beleuchtung ein..."

Dank meiner Erfahrungen aus dem Bergwerk wusste ich, was sie damit meinte. Trotz der geschlossenen Augenlieder und der Tatsache, daß ich in meiner Box nicht direkt in eine startende Leuchtstoffröhre schauen musste- ich merkte die aufflammende Helligkeit.

"Lass sie geschlossen bis ich dich losgemacht habe..."

Ihre Stimme hatte etwas beruhigendes- auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie sie es geschafft hatte, so leise sich mir im Dunkeln anzunähern. Das war mir irgendwie unheimlich...
Ein Ruck zeigte mir an, meine Liege bewegte sich aus der 'Box'; dann das unverkennbare Geräusch von sich öffnenden Klettverschlüssen. Eine Hand griff nach meinem linken Unterarm und zog leicht daran, begleitet von der Aufforderung, ich könne mich jetzt aufrichten und dann auch die Augen öffnen. Beides tat ich wie geheißen- froh darüber, aus diesem Gefängnis befreit zu sein. Erst jetzt kam mir der Gedanke, so hilflos mit Stromstößen meines Halsbandes gequält zu werden- diese Vorstellung war alles andere als erregend und ich war für den Moment dankbar, dies nur als böse Vorstellung in meinem Kopf zu haben. Erleichtert schnaubte ich, was mir von Natascha die Frage einbrachte, ob alles mit mir in Ordnung wäre.
Ja, das war es...- nur spürte ich meine Blase und wünschte mir, mich erleichtern zu können. Mit meinem linken Vorderhufe tippte ich kurz gegen mein Glied und stellte mich dann so hin, als würde ich urinieren. Die Oberschwester nahm dies wahr- machte aber keine Anstalten darauf einzugehen...

"Reiß dich ein bisschen zusammen- zuerst wirst du gefüttert und getränkt... Wir sind hier schließlich nicht bei 'Wünsch dir was' und herauslaufen könnte es eh nicht. Also kneif mal ein wenig die Schenkel zusammen und hab dich unter Kontrolle!"

Mit einem Schnauben signalisierte ich ihr mein Wohlverhalten- ich wollte keinerlei Verschärfung der Bedingungen für mich noch vor dem ersten Training riskieren... Natascha packte mich am Halfter und führte den ihr anvertrauten Hengst zurück in den Untersuchungsraum Eins, wo Schwester Annika mit dem Frühstück bereits auf mich wartete. Auf der Untersuchungsliege war schon das Tablett bereitgestellt, auf dem mehrere abgedeckte Schüsseln standen- und eine Spritze mit größerem Fassungsvermögen um mich über den Maskenanschluss zu füttern.
Was aber mich ängstigte- da lagen auch zwei Paar Fesseln bereit, drapiert von einer Spreizstange. Annika begann auch sofort nach Aufforderung durch die 'Frau Oberschwester' mir diese anzulegen- breitbeinig und mit auf meinem Rücken fixierter Vorderhand stand ich kurze Zeit später in der Raummitte...
Auf ein Zeichen der Oberschwester hin packte Annika meine Vorderhand und zwang mich mit deren Hochziehen in eine nach vornüber gebeugte Position- meine Schultergelenke fingen sofort an zu schmerzen und dank des Korsetts fiel mir auch das Atmen schwerer.

"Nicht ganz so hoch mit der Vorderhand- das ist keine Strafmaßnahme... Witnere, deine Ownerin hat uns mitgeteilt, du würdest diese Haltung mögen- das ist doch richtig?"

Während meine Schultern ein wenig entlastet wurden, nickte ich langsam mit meinem Kopf- ja, ich mochte diese Haltung, nur war sie aus meiner Sicht jetzt etwas unpassend... Aber was hatte die Oberschwester mir gestern Abend mit auf den Weg gegeben- 'unterwirf dich und pass dich an, du bist jetzt nur ein Pferd...'
Ich versuchte mich daher zu entspannen und hoffte insgeheim, jetzt nicht auch noch mit Atemkontrollspielen belästigt zu werden. Natascha hatte inzwischen die erste Futterspritze aufgezogen und angeschlossen- ich spürte, wie ein Brei aus der Öffnung in meiner Trense in meinen Mund tröpfelte und ich begann zu saugen. Schien süßer Griesbrei zu sein- war also passend.
Während ich so zwei weitere Portionen verabreicht bekam, instruierte Natascha ihre Untergebene für den anstehenden Tagesablauf.

"...heute Vormittag nimmst du dir die drei 'Gelben' und lässt diese die Eins, Drei und Vier säubern- das muss bis 10:00 Uhr erledigt sein. Augustine möchte, daß unsere Gäste dies nackt in Ketten mit Atemreduktion ausführen. Danach ist der Trainingsraum Zwei vorzubereiten- da werden heute nach der Mittagspause unsere vier 'Roten' durch die Baroness trainiert und du sollst ihr da zur Hand gehen... Sie möchte dich da in deinem Suit mit Maske und deiner Schwesterntracht dabei haben. Das Ganze soll bis ca. 20:00 andauern..."

Ich bekam mittlerweile durch Natascha noch zwei Spritzen voll mit Milchkaffee verabreicht und danach noch zwei weitere mit Wasser zum Reinigen des Futterschlauches. Danach wurde- nach einem Handzeichen von Natascha-meine Vorderhand freigegeben und ich durfte mich wieder aufrichten- während die Frau Oberschwester Annika aufforderte, die 'gelben' Patienten zu versorgen und für die Visite vorzubereiten.
Mit diesen Instruktionen zog Schwester Annika ab und meine Fesselungen wurden von der Frau Oberschwester entfernt. Auch begann sie mir meine Maske abzunehmen mit dem durchtrennen des Kabelbinders an den Zippern...

"Denke daran- Pferde sprechen nicht... Solltest du das nicht beherzigen, bleibst du in deinem Fell bis heute Abend und das Abäppeln jetzt ist dann für dich auch gestorben- klar?"

Ich war glücklich, die Trense aus dem Maul zu haben, nachdem die Maske nicht mehr vor meinem Gesicht war- machte einige Kaubewegungen, um meine eingeschlafene Kiefermuskulatur wieder zu entspannen und schnaubte als einzige Antwort auf die Erinnerung an mein erwartetes Verhalten hier auf Rosengarten. Dies brachte mir einige Streicheleinheiten ein- und Natascha fuhr fort, mich temporär aus meinem 'Latexfell' zu holen. Hufhandschuhe ab, das Zuggeschirr entfernt und dann den Zipper geöffnet... Meine Blase machte sich schon wieder unangenehm bemerkbar.
Ohne die Hilfe der 'Frau Oberschwester' befreite ich meine Arme und den Oberkörper aus dem Suit, dann sollte ich ihr folgen und im Eingangsbereich schloss sie eine Tür auf hinter der sich der Ort für meine Erlösung befand. Ich hätte fünfzehn Minuten Zeit- in einer halben Stunde würde mich Markus zu meinem ersten Training abholen und er wartete nicht gern...
Die Ansage war klar- ich hatte definitiv keine Lust eine der Personen ohne Grund zu verärgern, die potentiell auf Seiten der Pferde hier auf Rosengarten stand. Daher forcierte ich das Abäppeln und genoss die letzte Möglichkeit für zweieinhalb Tage, als Mensch eine Toilette benutzen zu können. Mit erneutem Einkleiden stand ich fünf Minuten vor der geforderten Zeit bereit und harrte der Dinge die auf mich zukommen würden. Natascha war sogar noch so freundlich gewesen, mir mit einem Hinweis auf die zu erwartende Temperatur draußen noch ein extra Glas Wasser inclusive einer Vitamintablette zu gönnen.

Der Pferdetrainer erschien pünktlich und war sichtlich erfreut, ein Pferd zu sehen, was offensichtlich sich auf die anstehende Einheit freute. Ob es mit mir irgendwelche Probleme gegeben hätte wollte er wissen, während er mich in meinem Outfit inspizierte. Natascha verneinte dies und lobte sogar meine angeblich gezeigte Einsatzbereitschaft bei dem Test auf dem Crosstepper. Sie wäre der Meinung, Markus würde sicher mit mir gut arbeiten können- für einen Einsteller wäre ich wirklich fit...

"...ach so- für morgen wenn ihr unterwegs seid... hab ein Auge auf Annika, ich würde von dir gern eine Einschätzung haben, wie sie ihre Aufgabe erledigt hat..."

Da war was gewesen- hatte der Pferdetrainer nicht gesagt, er wäre am Sonntag nicht auf dem Gestüt? Dazu noch die Info, mein Test hier an diesem Tag würde von der Baroness Augustine und Natascha durchgeführt... Da schien eine größere Sache außerhalb zu laufen- die Frage war nur, wäre dies gut oder schlecht für mich?
Ein leichter Druck unter dem Maul meiner Maske holte mich in die Wirklichkeit zurück. Markus war dabei, mir eine Führleine einzuhängen- nachdem er damit fertig war, wünschte er der Oberschwester einen ruhigen Tag und ein schonend ausgeführter Ruck war für mich das Signal ihm zu folgen. Mit einem Nicken meines Kopfes und einem kräftigen Wiehern verabschiedete ich mich für heute von Natascha und folgte Markus aus der 'Tierklinik'...



Abenteuer in Rosengarten... Tag 14, Samstag- Woche zwei (Part 1)



Klinikkoppel- morgens...


DRACHENLORD


Schlachtross:

Ich stand auf der Weide bei der Tierklinik. Markus hatte Miu, mich und die anderen für das Ziehen der Kutsche bestimmten Hengste nach einem sehr frühen finalen Morgentraining ohne nachfolgende Fütterung auf diese Koppel geführt, einfach stehen gelassen und war in der 'Klinik' verschwunden. Anscheinend war es ihm heute Morgen egal, dass wir seit zwei Tagen vollständig in Latex aufgeraffelt waren und mir der Schweiß im 'Fell' bis an die Knie hoch stand. Ich versuchte mir einzureden, der Pferdetrainer hätte irgendwelche Vorgaben für diese, unsere Behandlung bekommen und würde so etwas nicht aus eigenem Antrieb machen. Für diese schwache? Hoffnung stand sein bisheriges Verhalten...- hatte er nicht Miu und mir gestern Abend eine sicher nicht in dem Umfang angedachte Fütterung gewährt? Der Geschmack der Orangenschorle war ja auch noch irgendwie in meinem Mund präsent...

'Allerdings hat er ja auch seine... wenn auch recht gut kontrollierte... brutale Ader...'

Während ich versuchte meine schmerzenden Waden ein wenig zu entlasten und einen Huf aufstellte blickte ich durch die kleinen Gläser meines Kopfes den Weg zur 'Klinik' entlang. Mein Freund schlief, es war nichts zu sehen und mir wurde langweilig. Ich kaute ein wenig auf meiner Trense herum und meine Stimmung sank. Es war nicht so, dass ich gleich wieder trainieren wollte, da Markus uns alle noch einmal gut gescheut hatte, aber mir fehlte die Nähe von anderen Pferden oder Menschen.
Da erkannte ich eine Bewegung im Augenwinkel. Ich ruckte herum und schaute auf das Pferd, dass von dem Pferdetrainer aus der Klinik geführt wurde.

'Ah- er wird sich wohl um diesen Einsteller kümmern müssen...'

Es war ein Hengst, der wie ich ein schwarzes Latexfell trug und dazu ein rotes Korsett mit dem daran befestigten hellen Schweif sowie ein darüber liegendes Zuggeschirr an hatte. Sein Schädel war mit einem Latex-Pferdekopf mit weißer Mähne bedeckt, der eindeutig von AGM stammte. Als die beiden auf meiner Höhe waren hörte ich, die charakteristischen Atemgeräusche des Hengstes. Anscheinend hatte er tatsächlich einen integrierten Filter in dem Pferdekopf- was bei den Fabrikaten dieses Herstellers ja eine wählbare Option darstellte.

'Spinner!'

Mich schüttelte es bei dem Gedanken so arbeiten zu müssen...- aber jeder wie er es will.
Da fiel mir ein, dass Anja mich eine Zeitlang mit einer sogenannten Höhentrainingsmaske traktiert hatte. Diese Maske behinderte meine Atmung und sollte durch die Bildung neuer roter Blutzellen meine Leistung erhöhen. Ich hatte das Teil gehasst, da ich immer das Gefühl hatte zu wenig Luft zu bekommen und zum Glück hatte Anja irgendwann das Training damit beendet.
Ich schaute mir diesen Hengst genauer an und erkannte, dass er zwar etwas älter war, aber offensichtlich gut in Form.

'Mit dem dürfte es Spaß machen im Gespann zu arbeiten...'

Dies war mein erster Gedanke...- doch dann sah ich das grüne Latexband an seiner Vorderhand.
In diesem Moment sank der Hengst, gegen meinen Willen, in meiner Achtung. Das war also auch wieder nur einer dieser 'Einsteller'. 'WünschDirWas-Pferd!'- schoss es mir in den Kopf. Obwohl ich noch nicht lange auf Rosengarten war, hatte ich begriffen, dass diese Art Pferde etwas ganz anderes waren als wir Gestütpferde.
Einsteller wurden ja generell anders behandelt... Nur nicht zu fest anpacken... vor allem die 'Grünen' nicht- die waren ja wie aus Porzellan- und ja nichts machen was schlechte Presse bedeuten könnte. Dagegen wurden wir behandelt wie Inventar. Wir waren dazu da den Laden am Laufen zu halten und wenn wir mal nicht mehr konnten oder wollten gab es Schläge. Ob wir darauf standen Schmerzen zugefügt zu bekommen interessierte hier niemanden. Die Schläge waren Mittel zum Zweck und wurden von 'manchen' mit Freuden verabreicht...
Ich drückte meinen Rücken durch und hob den Kopf. Egal was sie uns antaten, wir hielten es aus und lieferten eine gute Leistung ab. Auch damit diese Hobbypferde einen schönen Urlaub haben konnten. Hätte es meine Trense zugelassen, hätte ich diesem Einsteller vor die Füße gespuckt. Es war nichts persönliches, aber dieser Hengst stand für alles was ich auf Rosengarten verachtete. Dieses doppelte Spiel, dieses Messen mit zweierlei Standards, einfach diese verfluchte abgrundtiefe Verlogenheit!

'Wärst du wenigstens ein 'Gelber'...'

Der Hengst bemerkte mich nicht einmal beim Vorbeilaufen- gut, Markus hielt ihn kurz an der Führleine und gab ihm offenbar ein paar Instruktionen für das anstehende Training...

'Zeig erst mal im Gespann was du kannst und dann erkenne ich dich... vielleicht... als gleichwertig an. Aber nur wenn du was drauf hast und deine Leistung bringst.'

Selbst auf Waldsee hatte ich zu oft Kunden im Doppelsulki gehabt die ich mehr gezogen hatte als dass sie selber liefen. Dort war es mir egal. Ich nahm es als sportliche Herausforderung. Aber hier kostete es jedem von uns unnötig Kraft diese Pferdespieler zu bespaßen und ich spürte langsam, auch wenn Markus oder die Rittmeisterin mich zum Glück bisher nicht für das Training mit diesen 'Hobbypferden' eingesetzt hatten, dass Kraft etwas war mit dem ich hier haushalten musste.

'Trotzdem...- ich war Schlachtross das Rennpferd!'

Ich hatte nicht so viele Rennen gewonnen weil ich wehleidig war oder mich ausgeruht hatte. Ich hatte gelernt zu laufen egal wie sehr mein Körper nach Wasser schrie oder wie sehr meine Muskeln brannten. Das einzige was zählte war der Wille meiner Jockey und wenn sie bestimmt, dass ich noch Laufen kann tat ich es, da ich ihr vertraute.

'Und nur wenn du bereit bist, dich für deinen Jockey oder Owner so aufzugeben... dann und nur dann... erkenne ich dich als Pferd an...' -dachte ich mir und gab dem anderen Hengst einen verachtenden Blick mit auf seinen Weg...

DRACHENLORD ENDE


Mit einem Pfiff und ihrer unverkennbaren Stimme riss mich das 'Urviech' aus meinem Dämmerzustand- ich hatte mich nach der recht einseitigen Begegnung mit Markus und dem Einsteller noch einmal hingesetzt und mit dem Rücken an einen Pfosten gelehnt gedöst, doch jetzt schien endlich die vom Pferdetrainer angekündigte 'Visite' stattzufinden.

'Endlich aus dem Latex raus...'

Die zwei Tage darin eingeschlossen stellten die Grenze des derzeit mir zumutbaren dar. Ich wusste, Brutus, Lion und Miu wären noch glücklicher über diesen Fakt, aber selbst mir wäre jede zusätzliche Stunde jetzt zu viel.

"Muss ich euch Gäulen Beine machen? Seid froh, daß ihr mit mir vorlieb nehmen dürft...- oder wollt ihr hier warten, bis Baroness Augustine sich um euch kümmern möchte?"

Das wollte natürlich keiner von uns und so standen wir binnen Sekunden bei ihr, um in die 'Klinik' geführt zu werden.

"Muss man euch Gäulen immer erst drohen...- je besser ihr jetzt gehorcht, desto eher seid ihr mit dem Check für morgen fertig, bekommt euer Futter und dürft auf die Koppel..."

Futter... Koppel...- das klang nach Ruhe und Erholung! Hatte unser Trainer nicht so etwas für heute erwähnt? Wir drängten uns nach diesen Worten vor der Oberschwester richtiggehend um in die Klinik zu kommen...

"Geht doch...- ihr müsst nicht drängeln! Ab mit euch in den Waschraum..."

Mit einer Sprunggerte in der Hand dirigierte Sie uns in den fensterlosen, gefliesten Raum- was mich einigermaßen beruhigte war die Tatsache, weder Augustine noch Annika waren irgendwo zu sehen. Es schien so zu sein, wie die Oberschwester angekündigt hatte- sie allein würde sich um uns kümmern...

'Schwacher Trost...- deren Laune kann umschlagen und dann macht sie uns fertig...'

Dieser Gedanke war bei näherer Überlegung zwar unlogisch- die Baronin wollte ja für morgen ein frisches einsatzfähiges Gespann...- doch logisches Handeln war ganz sicher bei der Hälfte der hier uns 'betreuenden' Menschen eher selten gegeben.
Die Oberschwester hatte mittlerweile eine abwaschbare Schürze, ärmellange Gummihandschuhe und einen Mundschutz angelegt und begann mit Brutus uns die Masken abzunehmen. Auch wenn wir dank Markus selbst derart ausstaffiert unsere gewohnten Zeiten zum Abkoten eingehalten hatten, sie ging auf Nummer sicher. Nach dem Leithengst kam ich dran, dann Miu und zum Schluss befreite sie Lion aus seinem ungeliebten Fell. In unser aller Gesichtern war die Freude darüber überdeutlich abzulesen...

"Rüber an die Wand! Eure Vorderhufe brusthoch nach vorn und dann abgestützt! Und keinen Ton- das kommt aber nicht von mir, das hat eure Rittmeisterin befohlen! So bleibt ihr und wehe wenn einer meint, er dürfe an sich herum spielen...
Die 'Sissys' werden sich über den Haufen Latex sicher freuen- die werden zu tun haben, das alles bis Morgen sauber zu bekommen..."

Ich verstand zwar nicht, was sie mit dem letzten Satz meinte, doch Natascha's auf uns bezogene Ansage war unmissverständlich- und mit einem Hieb ihrer Gerte auf die Kruppe von Lion unterstrich sie diese überdeutlich! Mir kam es so vor, als hätte unser Trainer ihr gesteckt, wer in den letzten Tagen Leistung gezeigt hat und auf wen die Rittmeisterin und er nicht so gut zu sprechen waren. Jeder von uns starrte daher die Wand vor sich an und harrte der kommenden Ereignisse...
Gerade als bei mir das Gefühl aufkam, sie hätte uns allein gelassen, hörten wir erneut Schritte und die Stimme von 'Schwester Annika'- sie meldete zu meiner Erleichterung ihrer Vorgesetzten aber nur, sie hätte, wie ihr befohlen, Steel und Kara dabei... Von der Oberschwester wieder weggeschickt, damit sie ihren 'befohlenen Aufgaben' nachkommen könne, erlaubte ich mir ein leises Schnauben, womit ich meiner Erleichterung darüber Ausdruck verlieh...

"Halt dein Maul Schlachtross!"

Klar doch...- damit bot ich ihr einen Anlass, doch es blieb bei dem Anranzer und der befürchtete Hieb blieb mir erspart. Endlich waren die beiden 'Stuten' auch aus ihren Anzügen befreit und wir kamen nacheinander wie schon gestern in den Genuss, mit lauwarmen Wasser von unserem Schweiß und allen anderen Rückständen auf unserer Haut befreit zu werden. Ich konnte, bis ich von ihr angesprochen wurde, nichts wirklich sehen, doch ihre Anweisungen waren klar- sie duschte jedes Pferd einzeln ab, dann durfte sich das Pferd abseifen und danach wurde es erneut abgespült. Trödeln war in dieser Abfertigung nicht vorgesehen- da sie mit den Stuten angefangen hatte, kassierte Kara von ihr einen Hieb, der uns dank des Begleitkommentars klar machte, dies sei keine Badeanstalt und sie könne gern die Temperatur des Wassers auf 'Kalt' herunter regulieren, wenn wir nicht nach ihren Vorgaben mitmachen würden...
Kara kreischte kurz nach dieser Ansage auf und mehrere Spritzer Wasser, die mich trafen, zeigten mir, die Oberschwester hatte ihren Worten Taten folgen lassen und die Temperatur nach unten reguliert. Zum Glück für uns korrigierte sie dies bei Steel, die neben mir stand, wieder auf das Ausgangsniveau- aber keiner von uns hatte danach Lust, sich erneut ihren Unmut zuzuziehen...
Für mich war das gesäuert werden eine Wohltat- trotz der Kürze der Zeit und der Begleitumstände. Viel lieber hätte ich es mir jetzt in einer Badewanne bequem gemacht und warmes Wasser genossen...- doch den jetzt offerierten 'Luxus', sich zumindest kurzzeitig sauber zu fühlen, wollte ich auch nicht auf's Spiel setzen...
So wie ich dachten wohl alle anderen auch und daher waren wir recht schnell fertig- Natascha gönnte allen mit der Herausgabe eines Handtuches für jeden von uns ein weiteres Stück Normalität- danach befahl sie uns erneut in die Ausgangsstellung und legte jedem Einzelnen seine Hufschuhe, Hufhandschuhe, den Harness und nach der Fesselung der Vorderhand die Keuschheitsschelle bei uns Hengsten an. Steel und Kara bekamen dafür einen Komplett-KG verpasst- dafür verzichtete die Oberschwester auf den Harness bei beiden und nutzte die vorhandenen Fixierösen des KG zu deren Fesselung. Ohne Dauerhalfter wurden wir von ihr nun in den vordersten Untersuchungsraum getrieben, wo wir erneut an der Wand Aufstellung nehmen durften.

"Brutus- ich fang mit dir an! Komm her und steh hier..."

Ich wusste seit dem eigentlich verbotenem Gespräch mit ihm, sein Sprachverständnis war ja eher eingeschränkt, doch er reagierte sofort und daher war meine Annahme, dies wäre ein ihm vertrautes Procedere. Natascha machte es ihm eindeutig ein wenig leichter- einige der Anweisungen, die sie ihm gab, waren ein Sprachgemisch aus deutschen und englischen Begriffen! Ich war mir recht sicher, wenn Augustine oder Annika jetzt dabei wären, hätte die Oberschwester nicht so gehandelt- doch warum tat das 'Urviech' dies? Lag ich mit meiner Einschätzung ihrer Person falsch?

'Keine falsche Hoffnung Schlachtross...-enttäusch dich nicht selbst und freu dich, wenn sie dich fair behandelt...'

Mit diesem Denken würde ich ihr gegenüber sicher am besten fahren...
Nachdem sie mit Brutus fertig war, rief Natascha mich zu sich. Auch ich hatte zuerst still zu stehen- sie untersuchte meine Haut sorgfältig, meinte aber eher zu sich selbst, aufgrund meiner Vorgeschichte als Pferd dürfte ich eigentlich keine allergische Reaktion auf das Tragen eines Latexoutfits zeigen...
Danach wies sie mich an mich zu setzen- und es erfolgte durch sie eine ganz gewöhnliche Kontrolle meiner Vitalwerte! Ich fragte mich zwar, warum die Daten meines Chips, den ich hier trotz allem noch immer im ungefähren Drei-Tages-Rhythmus ausschied und danach gesäubert zum schlucken serviert bekam, nicht einfach auswertete, doch offenbar legte man hier darauf keinen Wert...
Puls, Blutdruck, Gewicht,...- und dann wurde noch meine Lungenfunktion getestet. Durch einen Schlauch in ein Gerät so weit wie es mir möglich wäre ausatmen, kurz die Luft anhalten und danach so tief einatmen, bis ich nichts mehr in den Lungen unterbringen könne. Die sofortige graphische Auswertung des Tests war wohl für mich zufriedenstellend, denn die Oberschwester schickte mich zurück an die Wand und holte sich mit Miu das nächste Pferd...
Wir verharrten still in der befohlenen Haltung, bis Natascha mit Steel auch das letzte Pferd geprüft hatte- dann befahl sie uns sich umzudrehen und weiter still zu stehen.

"Baroness- die Grundüberprüfung ist positiv abgeschlossen! Erlauben sie, ihre Mutter nach der Analkontrolle von dem Resultat in Kenntnis zu setzen? ...- jawohl, vielen Dank!"

Was jetzt kommen würde...- Analkontrolle klang schon unangenehm! Frau 'Urviech' zog sich demonstrativ ein Paar neue Handschuhe über, zog eine Schublade auf und entnahm dieser eine Tube Gleitgel und einen kegelförmig zulaufenden Analplug mit Griffstück.

"Das hätte eigentlich vor eurer Generalprobe gestern stattfinden müssen...- aber da ihr euch eh gegenseitig bespringt und es gestern bei den 'Horsekeepern' auch keine Komplikationen gab... Zumindest bei denen im 'Superior'..."

Diese nur an sich gerichteten Worte beruhigten mich ein wenig für das jetzt anstehende Procedere- doch waren sie ein erneuter Beweis für das hier ständige aneinander vorbei arbeiten von Training und Klinikbereich. In der gleichen Reihenfolge wie vorhin begann Natascha bei Brutus erst mit ihren Fingern den Anus etwas zu dehnen, trug Gleitgel auf den Plug auf und schob diesen dann mit leichten Drehbewegungen in das geweitete After des Leithengstes. Wir anderen hatten dabei das Vergnügen, der 'Untersuchung' zuschauen zu dürfen- und ich war der nächste Probant!
Das 'Urviech' machte sich bei mir nicht mal mehr die Mühe meinen Namen zu nennen- nur ein Wink mit der Hand und ich würde mit genau dieser gleich in meinem After Bekanntschaft schließen. Die Oberschwester hielt aber zu meiner Erleichterung die Hygienestandarts ein und zog sich neue Handschuhe über. Ein leichter Druck mit ihrer linken Hand zwischen meinen Schulterblättern... ich sollte mich etwas nach vorn beugen und dann spürte ich schon das kalte Gel an ihrem Finger!

'Zärtlich geht anders...'

Mit erst einem, dann zwei und zum Schluss drei Fingern in mir wurde ich vorgedehnt, dann kam der Plug zur Anwendung... Die Prozedur dauerte keine zwei Minuten, aber bevor ich nach Rosengarten kam, hatte jedes Eindringen in diesem Bereich bei mir etwas mit Zärtlichkeit und Rücksichtnahme zu tun gehabt. Dieses 'geschäftsmäßige' empfand ich daher immer wieder als Demütigung- vermutlich war es auch so gedacht...

"Standartweitung ohne Einschränkungen erreichbar..."

Die Oberschwester setzte einen Haken auf ein Formblatt, dann hieß es für mich zurück in die Reihe und Miu durfte als nächster diese nach dem gestrigen Test für uns unnötige Untersuchung über sich ergehen lassen.
Das die Oberschwester noch ruppiger konnte- Lion und danach Kara bekamen es zu spüren. Die beiden waren aber auch die einzigen von uns, die nur in der 'Basic'-Version transportiert waren.

'Stimmt- da war ja keine 'Analsonde' verbaut... Oder doch?'

Im totalen Unterschied dazu erfolgte die Penetration bei Steel durch 'Frau Urviech' geradezu zärtlich...- war das nur weibliche Solidarität oder mehr? Sie informierte wie schon angekündigt die Gestütschefin und natürlich auch noch einmal Augustine- letztere schien aber kein Interesse daran zu haben uns zu inspizieren. Sie hatte daher wohl der Oberschwester die Erlaubnis erteilt, Markus bescheid zu geben- wir dürften abgeholt werden!


Endlich auf der Koppel- der Pferdetrainer hatte unser Futter in einem Eimer dabei und nachdem er Lion die Fesselung seiner rechten Vorderhand gelöst und den Hufhandschuh entfernt hat, verdonnerte er ihn, unser Fressen zu tragen. Brutus agierte als unser Leithengst und vertrieb jeden von uns frei laufenden Hengsten und Stuten bei dem Versuch, auch nur einen Blick in den Eimer zu werfen. Markus achtete nur darauf, daß die beiden von ihm an der Leine geführten Stuten keinen Versuch unternahmen, sich einem der Hengste zu nähern...- auch wenn wir 'dank' der uns in der Klinik verpassten Schellen eh nicht hätten aufreiten können!
So blieb uns nach dem Betreten der Koppel nur das in der Raufe verteilte Futter als unmittelbar bevorstehendes Highlight- doch benahm sich Brutus hier auch sonderbar! Das Futter wartete auf uns... aber er verweigerte uns allen den Zugang zur Raufe. Immer wieder schaute er, ob Markus noch zu sehen sei- und erst, nachdem er sich sicher war, daß unser Pferdetrainer auch wirklich weg wäre, erlaubte er mir als erster sein Futter zu sich zu nehmen...

'Warum fraß er nicht selbst als erster? Was bezweckt Brutus mit diesem handeln? Er müsste doch sicher auch Hunger haben...'

Die Rationen für uns waren weder mehr oder weniger als normal...- und es war ja so, wenn genug Platz an der Raufe war, fraßen wir gemeinsam. Warum also wich unser Leithengst von der Routine ab?
Immer wieder trieb er Lion von der Raufe weg- und endlich verstand ich sein agieren!

'Lion wird jetzt kein Fressen bekommen- das ist die Quittung für die zusätzliche Zeit in den Outfits, die er uns zusammen mit Kara eingebrockt hat!'

Ich schaute kurz in Richtung von Brutus, wieherte um seine Aufmerksamkeit zu bekommen und überprüfte meine Vermutung auf ihre Richtigkeit. Unser Leithengst bemerkte meine pantomimische Frage und nickte sie ab. Damit war jetzt auch Lion klar, er würde jetzt von uns um seine erhoffte Mahlzeit gebracht- und das wollte er nicht kampflos hinnehmen!
Allein war er aber uns in jeder Hinsicht unterlegen- und sein Hunger war jedem von uns herzlich egal! Er und Kara waren schuld an unserer verlängerten Zeit in Latex... Selbst wenn er es schaffen sollte an die Raufe zu gelangen- er würde von uns keine Sekunde gewährt bekommen sich nach vorn zu beugen um zu fressen!
Lion schien zu dem gleichen Ergebnis in seinen Überlegungen gekommen zu sein- unsere Entschlossenheit ihn nicht fressen zu lassen war für ihn unüberwindlich. Daher beließ er es bei bösen Blicken - trollte sich aber und beobachtete uns aus gebührendem Abstand.
Nachdem ich mit meiner Ration XXL fertig war, gab es von mir gegenüber unserem Leithengst die gängige Dankesgeste, Brutus nickte nur und schickte Miu mit einem Schnauben zum fressen. Zum Schluss schlug sich unser 'Alpha' den Magen voll während Miu und ich Brutus abschirmten. Erst nachdem dieser fertig war, gaben wir den Futterplatz wieder frei- doch Lion würde nur noch Wasser zum löschen seines Durstes vorfinden....
Die vergangenen Tage hier auf Rosengarten hatten mir in der Hinsicht jeglicher Hemmungen entledigt-Markus hatte es mir bei meinem Verstoß gegen das Redeverbot hier auf dem Hofgut überdeutlich klar gemacht... Hier war sich selbst der Nächste, daher hielt ich mich an mein selbst gegebenes Versprechen, nur noch fair gegenüber jenen zu sein, die auch mich fair behandelten...- und Lion fiel ohne jeden Zweifel nicht in diese Kategorie! Daher war mir sein ganz sicher vorhandenes Hungergefühl herzlich egal...
Miu und ich suchten uns einen Platz im Schatten und lehnten uns aneinander...- ich war so froh über seine Anwesenheit! Wie hätte ich nur ohne ihn hier die Tage auf Rosengarten durchhalten können?
34. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Witnere

geschrieben von Blackrubberhorse am 26.03.21 16:38

Während Schlachtross und die übrigen für den 'Hochzeitseinsatz' eingeteilten 'Gestütpferde' die ihnen gewährte Ruhe auf der Koppel genießen dürfen...- begleiten wir jetzt weiter Witnere und einige für ihn vorgesehene Trainingseinheiten...


Witnere in Rosengarten- Samstag...



06 Erstes Training...


Während ich seitlich neben dem Pferdetrainer her trottete, fragte er mich unvermittelt, ob Natascha mich heute Morgen erschreckt hätte. Im ersten Moment wusste ich mit seiner Frage nichts anzufangen- bis ich verstand, er spielte auf die kleine 'Gruseleinlage' von ihr beim Wecken an. Daher nickte ich bejahend und Markus erzählte mir, dies sei ein kleiner Faible der Oberschwester, den sie sich gern mit neuen Pferden, die sich das erste Mal in ihrer Tierklinik befänden, erlauben würde. Licht im Gang dimmen, Tür zum Ruheraum auf damit die Griffe an den Boxen genug Licht zum nachleuchten aufnehmen können- dank der Konstruktion der Boxentür bekämen deren Insassen dies nicht mit- dann die Tür zum Raum schließen und die Boxentür öffnen...
Ah- deswegen habe ich nicht bemerkt, wie die Frau Oberschwester in den Raum gelangt war.
Während ich durch ein kleines Waldstück geführt wurde, sah ich einen Weg abzweigen, an dessen Ende eine mannshohe Bretterwand erkennbar war. Markus bekam mit, wie ich den Kopf drehte...

"Das ist die persönliche Trainingsanlage von Baroness Mira..."

Auch wenn er sich um einen neutralen Tonfall bemühte; es klang für mich so, als solle ich mich dafür nicht weiter interessieren...- wenn ich sie nicht selbst kennenlernen wolle! Wieder eine Anspielung auf kursierende Gerüchte? Ich konnte es nicht einordnen...

Mittlerweile hatten wir die mir aus der Webpräsentation bekannte Rennbahn erreicht- aber die Bilder wurden der Anlage überhaupt nicht gerecht. Die Bahn war riesig! Flutlichtmasten für Nachtrennen, eine Tribüne mit Platz für sicher 500 Personen, ein Innenraum der Bahn, auf dem gut und gern Platz für mehrere gleichzeitig ablaufende Wettkämpfe war...- ich war beeindruckt und auch eingeschüchtert. Rosengarten hielt- in Bezug auf die angebotenen Trainingsmöglichkeiten- tatsächlich was es versprach!
Während Markus mit mir auf der breiten Bahn die der Tribüne gegenüber liegende Gerade ansteuerte, ließ ich noch ein wenig die Anlage auf mich wirken und schaute mich um. Das Gras in der Mitte war zur Hälfte schon gemäht worden, am Bahnrand aufgeschichtet und sollte wohl zu Heu verarbeitet werden; neben dem Aussenstreifen der Bahngerade war ein breiter Sandstreifen auf dem ein mit einer Plane abgedeckter Wagen neben einem Wasseranschluss stand, diverse Markierungsstangen mit unterschiedlich farbigen Wimpeln,...
Mein Trainer steuerte auf einen Bereich neben der Bahn zu, wo das gemähte Gras auf einem Areal bereits zur Seite gezogen war und damit Platz für einen Slalomparcours und eine Grasbahn ergab. Ein Metallschlitten mit zwei breiten Kufen, mehrere Gewichte und eine Kühlbox standen bei letzterer an einem Pfahl der mit einem roten Wimpel markiert war. Im Gras neben diesem Pfahl lag eine Gerte- in von mir als regelmäßig eingeschätzten Abständen befanden sich weitere Pfähle mit grünen Wimpeln und am Ende der Strecke ein Pfahl mit einem blauen Wimpel...

"Das sind 100 Meter bis zum blauen Wimpel- deine Besitzerin hat uns auf Nachfrage mitgeteilt, sie würde dich mit 80 Kilogramm im Schlepptau trainieren...
Ich würde mit dir gern zuerst austesten, was maximal mit dir möglich ist. Dies bedeutet für dich, die Last je einmal hin und wieder zurück zu ziehen- keine Pause, hin, wenden und zurück! Ich denke, wir fangen mit 90 Kilogramm an; zehn Kilogramm mehr wirst du sicher schaffen... Danach gehen wir es in Schritten von 10 kg an- zwischen den einzelnen Versuchen lass ich dir genug Zeit zur Regeneration. Ich bin mir sicher, du schaffst mehr als dein Körpergewicht...
Alles klar?"

An den Ausführungen zu der vom Pferdetrainer geplanten Übung war nichts unklar- simples Ziehen einer Last über eine definierte Strecke. Daher schnaubte ich kurz und nickte seine Erklärung ab. Zufrieden dreinblickend führte Markus mich aber nicht sofort zum Zugtest sondern zurück auf die Rennbahn. Dort hakte er meine Führleine aus dem Halfter aus und ein Ende eines Langzügels ein...

"Nicht so schnell mit dem alten Gaul- du willst doch nicht kalt den Test laufen?"

Natürlich nicht und war froh, daß Markus mir einige Runden an der Longe zum Aufwärmen ermöglichte.

"Wenn ich 'Turn' sage drehst du nach innen und läufst in die entgegengesetzte Richtung- verstanden? Wenn ja- auf geht es..."

Ein Schnauben und erneutes Kopfnicken- dabei lief ich schon los und während der Pferdetrainer mir mehr und mehr Leine gab, vergrößerte ich den Radius meiner Runde bis ein Zug über den Langzügel mir signalisierte, ich könne diesen Abstand zu ihm halten und bräuchte nur noch auf sein Kommando zu achten...

"Turn!"

Dank meines Atems, der unter meiner Maske mir in den Ohren hallte, hätte ich beinahe sein Kommando überhört- aber ich drehte sauber nach innen ein, zog mit zwei, drei Schritten wieder nach außen bis ich erneut den Zug der Leine an der Maske spürte und bewegte mich nun in die entgegengesetzte Richtung.
Ich habe nicht mitgezählt- denke aber, Markus hat mich so an die zwanzig Runden so laufen lassen. Mit einem 'Easy' und dem einholen der Leine verkleinerte er meinen Abstand zu sich, bis ich neben ihm ein 'Hooo!" als Aufforderung zum Halten bekam.
Ohne weitere Pause führte er mich jetzt zum Zugschlitten, befestigte die Karabiner der beiden Zugketten an meinem Geschirr, hakte die Langzügel aus meinem Halfter aus und an meinen Trensenringen ein und dirigierte mich dann allein mit über diese gegebene Kommandos in die Ausgangsposition.

"Fein gemacht Witnere! Das Aufwärmen sah super aus- da hat deine Besitzerin gute Vorarbeit mit dir geleistet und die Umsetzung meiner Befehle jetzt mit den Zügeln klappt auch recht gut- auch wenn ich bei dir ein wenig stärker als ich es mit den Gestütpferden gewohnt bin ziehen muss. Ich pack dir jetzt das noch notwendige Gewicht auf den Schlitten und dann geht es los."

Ich verdaute die gerade erhaltene Information, während mein Trainer die Gewichte in die Halterungen auf den Schlitten stapelte. Also trainierte zumindest Markus mit den Gestütpferden hier auch Rückearbeit- warum wollte dann aber die Frau Baronin meine Ownerin und mich als Showact? Für mich ergab dies keinen Sinn- es sei denn, hier auf Rosengarten nutzten sie die 'Pferde' tatsächlich zum Ziehen von Stämmen und sie wollten uns, weil wir es als Show und nicht als reale Arbeit darstellten. Oder meinte er dies generell auf die Arbeit mit den Gestütpferden bezogen?

"Bereit?"

Ein wiehern von mir, ein Zügelschlag meines Trainers- und ich stemmte mich im mein Geschirr. Endlich spürte ich, wie ich die Haftreibung der Schlittenkufen auf dem Gras überwunden hatte und sich das Gefährt hinter mir in Bewegung setzte. Einmal im Rutschen zog es sich mit fast dem gleichen Kraftaufwand wie der Stamm, den meine Besitzerin für mich im Training verwendete. Der erste Pfahl mit dem grünen Wimpel lag hinter mir und Markus feuerte mich mit der Info an, ich hätte die ersten 25 Meter geschafft. Mein Atem lag- von mir so empfunden- noch in einem guten Bereich...- 50 Meter, 75 Meter. Ich zog nicht schnell aber stetig und mein Trainer motivierte mich mit lobenden Worten.
An der Stange mit dem blauen Wimpel vorbei; noch drei, vier Meter- dann das Haltesignal. Wie gelernt trat ich automatisch einen Schritt zurück- da spürte ich das Ziehen auf der linken Seite der Trense. Also links herum über die Hand gewendet und den Schlitten dabei fast auf der Stelle gedreht...- ein weiterer Zügelschlag schickte mich auf den Rückweg...
Das gleiche Spiel wie beim Start- nur benötigte ich dieses Mal schon ein wenig mehr Kraft um den Schlitten in Bewegung zu bringen... nur nicht an die Strecke denken, die noch vor mir lag. Schritt, Schritt, Schritt...- Markus motivierte mich mit seiner Stimme.

"Komm- noch zwei Pfähle... noch einer... Du machst jetzt noch zehn Schritte, neun, acht,...- Brrr."

'Mein lieber Hengst- das war nur der erste Durchgang...' dachte ich bei mir und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Mein Trainer war so fair und gönnte mir diese Zeit- forderte mich dann mit einem Zügelsignal unmissverständlich auf, den Schlitten erneut in Startposition zu ziehen. Er fasste sogar mit an und verkündete, als ich erneut die Ausgangsstellung eingenommen hatte, ich hätte jetzt noch zwei Minuten Zeit bis zum nächsten Start und würde von ihm nach der Rückkehr mir meine erste Flasche Wasser verdient haben...
Oh ja- die könnte ich dann sicher gut gebrauchen. Mein 'Fell' klebte dank des bisher abgesonderten Schweißes nicht mehr an der Haut und ich fühlte mich in diesem gerade richtig wohl. Aber wenn ich nicht dehydrieren wollte, wäre diese Flasche dann genau richtig...

"Und los Witnere!"

Ich hatte nicht mitbekommen, wie Markus die nächsten zehn Kilogramm auf den Schlitten geladen hatte- aber vom ersten Gefühl her war der Kraftaufwand gleich dem ersten Durchgang. Mir war warm, mein Körper hatte sich auf die Belastung eingestellt und ich bekam trotz meiner Maske noch genug Luft ohne dass ich übersäuerte. Mit jedem Schritt stemmte ich meine Hinterhand in das Gras der Bahn und bewegte mich vorwärts.
100 Meter- Halbzeit! Markus gab mir dieses Mal, noch bevor ich den einen gewohnten Schritt zurück machen konnte, mit seinem "Steh!" eine klare Anweisung- dann erst die Zügelsignale zum Drehen des Schlittens.
Ok- er war der Trainer und wenn er es so möchte bekommt er es auch so...
Mit einem beidseitigen Schlagen der Langzügel war das Wendemanöver beendet und es ging auf die Rückreise. Markus hielt sich erneut neben mir und seine Stimme trieb mich vorwärts bis ich es zum zweiten Mal geschafft hatte...

"Fein gemacht, 100 kg- komm, halt dich aufrecht! Das tut im Moment weh, hilft dir aber dich schneller wieder zu erholen..."

'Du hast gut reden' dachte ich bei mir- trotzdem zwang ich mich aufrecht zu halten, auch wenn die Atemzüge schwer fielen. Mein Trainer hatte inzwischen die erste Ladung Wasser in die Futterspritze aufgezogen und setzte diese an den Stutzen meiner Maske. Ich hielt instinktiv still- jedes Herumhampeln von mir hätte jetzt nur für Verzögerung gesorgt und ich wollte ja das Wasser!
Markus hatte definitiv Erfahrung mit Pferden wie mir- er drückte mir das Wasser nicht schwallartig in mein Maul sondern langsam, daß ich mich nicht verschlucken konnte und auch noch genug Luft zum Atmen bekam.
Jeder einzelne Schluck tat gut! Das kalte Wasser war noch mit Brausetabletten versetzt- vermutlich Magnesium und Kalzium um Krämpfen vorzubeugen. Für mich war aber nur wichtig, mein Durst wurde gestillt- und ich hatte es mir mit meiner gezeigten Leistung verdient! Ohne weiter nachzufragen zog Markus eine zweite und dritte Spritze für mich auf und hatte mir damit einen halben Liter gegönnt. Mag blöd klingen- aber Witnere war ihm dafür dankbar...

"Komm- weiter geht es... Ich bin mir sicher, du schaffst mindestens noch weitere zwei Durchgänge."

Das Wort des Trainers war Gesetz- so war ich es von meiner Besitzerin gewohnt und daher zickte ich auch nicht herum als Markus mich zu weiterer Arbeit rief. Schlitten drehen- Markus half wieder dabei- ein weiteres Gewicht aufgelegt bekommen und zum dritten Mal auf die Strecke geschickt werden... Er hatte recht, denn auch die 110 und danach 120 kg zog ich unter seiner fordernden und mich doch motivierenden Stimme hin und zurück.
Ich war stolz auf mich- vier Durchgänge und jedes Mal zehn Kilogramm mehr gezogen! Ich war vielleicht alt, aber definitiv kein Alteisen- auch wenn ich ganz sicher auf den letzten von mir geleisteten 100 Meter wie Lord Vader himself geklungen haben muss. Ich bekam, bis sich mein Atem wieder stabilisiert hatte, keinerlei Umgebungsgeräusche mit, ich stand einfach nur da, schaute durch die beschlagenen Augenlinsen ins Nichts und schnaufte wie eine defekte Dampfmaschine. Was mir aber noch wichtiger war- mein Knie zeigte keine Ermüdungserscheinungen trotz der Belastung...

"Komm Witnere- einen Durchgang schaffst du noch! Danach gibt es wieder etwas zu saufen und du darfst dich dann auch auf einer Koppel erholen..."

Markus holte mich mit diesen Worten aus meinem momentanen '...ich habe rundum alles vergessen...'- Zustand und so nickte ich diese zwar instinktiv aber doch bewusst ab. Noch einmal zehn Kilogramm mehr...
Erneut den Schlitten und mich in die Startstellung gebracht- auch wenn mir in dem Anzug jetzt bereits der Schweiß über den Knöcheln stand und sich die Sonne auf dem Latex auch unangenehm bemerkbar machte...- ich war bereit!

"Los!"

Die Stimme meines Trainers hatte an Schärfe gewonnen- sie klang jetzt noch einen Tick fordernder. Was ich auch nicht gesehen hatte- Markus hatte dieses Mal die Gerte mit dabei...
Gegenüber dem ersten Durchgang spürte ich nun das um 50 kg erhöhte Gewicht auf dem Schlitten- der Kraftaufwand um ihn in Bewegung zu setzten war deutlich größer, was wohl Folge der unausweichlichen Ermüdung meines Körpers war. Zudem begann dieser nach der ersten Viertel der Strecke mehr Sauerstoff einzufordern als durch den Filter bei mir in den Lungen ankam. Ich riss mich, so gut es ging, zusammen- 100 Meter hin, Drehung und erneutes Anziehen- aber nach 75 Metern auf dem Rückweg war der Wunsch, einfach stehen zu bleiben, übermächtig geworden. Mein Sehfeld hatte sich auch schon eingeengt; ohne dies zu bemerken war meine Schrittfolge langsamer geworden und auch die Stimme von Markus kam nicht mehr wirklich an...

"Nicht aufgeben!"

Diese Forderung an mich wurde mit zwei kräftigen Schlägen der Gerte auf meinen Hintern ziemlich deutlich bekräftigt- vor Schmerz und noch mehr vor Schreck zog ich wieder an und jetzt brüllte mein Trainer neben mir die noch zurückzulegenden Meter und trieb mich allein damit bis über die 'Ziellinie'

"Hoooo...- ruh dich aus und komm wieder zu Atem."

Seine letzten Worte kamen nur noch halb bei mir an, ich sackte auf die Knie und stützte mich mit meiner Vorderhand ab.
'Ich habe es geschafft- es ist vorbei...' sagte ich mir immer wieder wie eine Mantra auf...
Nach einiger Zeit realisierte ich, in meinem Blickfeld befanden sich mehr als nur ein Paar Beine- ich war mittlerweile wieder soweit erholt, daß ich versuchte auf meine Füße zu kommen. Bei meinem Versuch dies zu bewerkstelligen, hakte eine Hand sich unter meine linke Achsel und half mir auf. Auch wenn es mir noch schwer fiel- ich wendete meinen Kopf nach links und sah das Gesicht meines Trainers, der sehr zufrieden wirkte. Nachdem dieser sich sicher war, ich würde auch ohne Hilfe auf meiner Hinterhand stehen, strich er mir einige Male über die Schultern ehe er mich aufforderte still zu stehen. Die Futterspritze in seiner Hand war Motivation genug diesem Wunsch sofort nachzukommen.
Meine Geschmacksnerven begannen zu jubeln bei dem ersten Kontakt mit der Flüssigkeit- Markus flößte mir kalten süßen Kaffee ein. Das tat so gut...!
Mit der Frage, ob ich noch eine Portion möchte, rannte er offene Scheunentoren ein. Ich hatte inzwischen auch erkannt- Dennis und Nordic standen um mich herum; der Stallknecht ein wenig abseits mit einem für mich angespannten Gesichtsausdruck in Richtung von Markus blickend. Während ich noch eine weitere Ladung Kaffee durch meine Kehle rinnen ließ- gefolgt von einem halben Liter Wasser- sagte mein Trainer, zu Jens gewand nur "130"...
Der Stallknecht verzog noch mehr das Gesicht, kramte in einer seiner Taschen und drückte Markus daraufhin etwas in seine Hand. Hatten die beiden etwa gewettet wieviel ich schaffen würde? Ich glaubte es nicht...
Dieser Gedanke wurde aber schnell überlagert von meiner Überlegung, wie ich mich bei dem Pferdetrainer für die Einheit bei ihm bedanken könnte. Ich würde es so versuchen, wie ich es von meiner Besitzerin beigebracht bekommen hatte- so schnaubte ich deutlich vernehmbar und als ich die Aufmerksamkeit von Markus hatte, schob ich ein Bein leicht nach vorn und hielt dies gestreckt, während ich mit dem anderen leicht abknickste.

"Witnere- soll dies ein Dankeschön sein? Das ist nicht nötig, mir hat es Spaß gemacht, mit dir zu trainieren..."

Ich nickte trotzdem mit meinem Kopf- auch wenn ich von Markus bis hart an meine Leistungsgrenze getrieben worden bin, seine Art war extrem fair und ich verstand nach diesem Training noch weniger, was an Gerüchten über Rosengarten kursierte.
Hier auf dem Gestüt wurde man als Pferd gefordert- sollte dies aber nicht so sein?

"He du Hengst- die hier praktizierte Form eines Dankeschöns ist ganz einfach: mit dem linken oder rechten Knie auf den Boden und den Kopf beugen. Das ist übrigens auch die Geste, mit der ein rangniederes Pferd seinen Respekt gegenüber einem höherstehenden ausdrückt... Wieder fit genug?"

Nachdem ich diese Frage mit einem 'Ja' abgenickt hatte, wurde Jens von Markus aufgefordert, mich auf die Koppel Nummer Drei zu schaffen- bis zum nächsten Training hätte ich jetzt eine Einheit Pause, ehe sich Jens um mich kümmern würde. Der Stallknecht hakte die Führleine unter meiner Maske ein und zog mich hinter sich her. Mir erschien er ein wenig angesäuert- aber wenn er mich unterschätzt und dadurch Geld verloren hatte war dies sein und nicht mein Problem...
Ich war froh, als wir an einer kleinen Koppel Halt machten und er mich durch das Tor auf diese in meine Pause entließ- nicht ohne vorher die Leine zu entfernen. Mein 'Pausenbereich' umfasste einen knappen halben Hektar- zur Hälfte im Wald gelegen mit einem Unterstand auf dem Wiesenteil. Da dieser aber außer ein paar Strohballen zum darauf legen nichts weiter bot, suchte ich mir in der Nähe des Tores einen schattigen Platz und legte mich in das darunter befindliche Gras. Als Latexfetischist genoss ich das Gefühl, in meinem eigenen Saft zu liegen, ruhig wieder genug Luft durch den Filter meiner Maske zu bekommen und ohne direkt in der Sonne zu sein, die angenehme Temperatur des späten Vormittags zu genießen. Mir gingen eine Menge Gedanken zu Rosengarten durch den Kopf aber ich kam nicht dazu, diese systematisch abzuarbeiten- nach der Nacht in der 'Tierklinik' war mein Körper der Meinung noch ein wenig Schlaf nachholen zu müssen und jetzt wäre eine gute Gelegenheit dazu...



07 Parcourstraining...


"Witnere- Hieeerrher!"

Ich schreckte hoch, als ich die Stimme des Stallknechtes hörte, von der ich aus meinem Traum gerissen wurde. Vom Gefühl her war ich vor nicht einmal fünf Minuten weggedämmert- und dank meines Traumes, bei dem ich gerade als Pferd über eine Wiese gelaufen war, war es für mich völlig natürlich, mit Maske vor dem Gesicht und Trense im Mund aufzuwachen...

"Hiiieeerrr..."

Der Ruf klang jetzt ein wenig unduldsamer- ich stemmte mich hoch und wieherte zur Sicherheit, damit mein jetziger Trainer wusste, ich hätte sein Rufen gehört. Mit ein paar Schritten stand ich sichtbar auf der Weide und bewegte mich ruhig 'auf Pferdeart' in Richtung des Koppeltores. Der Pferdeknecht schien noch immer sauer auf mich zu sein- ich sei ein fauler Gaul und auch wenn ich hier Gast auf Rosengarten wäre, pennen könnte ich in meinem Heimatstall.
Ohne große Begeisterung hakte er wieder die Führleine unter meiner Maske ein, öffnete das Tor der Koppel und begann mich zurück in Richtung der Rennbahn hinter sich her zu ziehen. Ich war ja nicht unwillig, aber irgendwie sehnte mich bereits nach dem nächsten gemeinsamen Training mit Markus- und wenn das so weitergehen sollte mit dem Stallknecht, dann hätte ich kein Problem, meine Meinung dazu auch öffentlich zu äußern.
Beim Eintreffen auf der Bahn erkannte ich Markus mit Dennis und Nordic beim Gespanntraining, dazu war noch ein 'blaues' Team dabei selbstständig auf der Rennbahn zu trainieren. Eingedenk dessen, daß ich als Hengst nicht irgendwer war, wieherte ich den anderen zu- was mir von dem Stallknecht sofort einen Hieb auf meine Kruppe einbrachte.

"Ruhe- und steh!"

Die Anweisung kam harsch- so folgte ich lieber dieser ohne zu zögern. Jens nahm nun einen Scanner aus seiner Hosentasche, hielt ihn an mein grünes Band und murmelte dabei etwas von 'mal schauen, was mit dir angestellt werden soll...'
Nach den ersten Zeilen, die er anscheinend überflogen hatte, stutzte er, musterte mich eindringlich von oben bis unten- und fragte mich unvermittelt, ob ich Durst hätte!
Ich war völlig verwirrt- was war denn in meinen Trainer gefahren? Natürlich nickte ich die Frage ab- der Innenbereich der Rennbahn bot keinerlei Schatten und ich spürte inzwischen die Sonne auf meinem 'Fell'.

"Hier du Hengst- eine Portion vor dem Training reicht aber..."

War der Stallknecht schizophren- oder was war mit ihm los? Zuerst der leibhaftige Stoffel und mit einem Mal um mein Wohlergehen besorgt? Nach kurzem Nachdenken begriff ich- es müsste etwas mit den Daten zu tun haben, die er aus meinem Chip ausgelesen hatte. Ich war zwar neugierig, was da eingetragen war, aber als Pferd würde ich es garantiert nicht erfahren und wollte ich es denn auch wirklich wissen? Im Moment war ich glücklich über das Wasser in meinem Maul und den Stimmungswechsel meines Trainers zum positiven hin...

"Nur damit wir nicht aneinander vorbei arbeiten- 'Vorwärts' und du beginnst zu ziehen, bei 'Brrrr' bleibst du stehen, mit 'Easy' schaltest du einen Gang runter und wenn ich ein 'Steh' gebe bleibst du sofort stehen..."

Richtig, so hatten meine Besitzerin und ich es eintrainiert und der Stallknecht hatte gerade seine Hausaufgaben nachgeholt- so nickte ich seine Ansprache an mich ab.

"Ah, das 'Wist' und 'Hot' für rechts bzw. links kommt nur zur Anwendung wenn du Holz rückst, normales Training läuft bei dir auch über die Zügel...- dann kommen wir jetzt ohne dies aus."

Ein erneutes leichtes Schnalzen mit der Führleine veranlasste mich ihm zu folgen- Jens führte mich in den Bereich, der augenscheinlich noch nicht gemäht war. Aber nach gut dreißig Schritten erkannte ich eine mannsbreite Schneise kurz gemähten Grases, die sich gewunden durch den stehengelassenen Bewuchs zog. Als der Stallknecht stehen blieb, hielt ich es für ratsam, dies gleichfalls zu tun- warum sollte ich ihn provozieren, wo er sich wohl doch durchgerungen hat, mich vernünftig zu behandeln...

"Witnere- das ist dein persönlicher Trainingsparcours. Meine Herrin legt wohl größeren Wert auf ein ordentlich vorgetragenes Showprogramm durch deine Besitzerin und dich...- wir fangen jetzt mit langem Zügel an und die zweite Hälfte läufst du hier vor einem Sulky. Du kannst dir sicher denken, das Ganze findet ohne die Möglichkeit für dich, etwas zu sehen, statt- ansonsten wäre es Spielerei und kein Training..."

Aha- daher wehte der Wind. Seine Chefin, die Baronin, hatte dafür gesorgt, daß ihr Wunsch nach einer guten Show in meiner 'Pferdeakte' vermerkt worden war. Das garantierte, ich würde sicher weiterhin intensiv trainiert werden, aber ich bräuchte mir wegen des Wahrheitsgehaltes irgendwelcher Gerüchte über das Hofgut keine Sorgen zu machen- ich würde diese ganz sicher nicht bestätigt bekommen...
Jens zog währenddessen meinen Kopf ein wenig nach vorn.

"Bleib so!"

Er kramte mit seiner Hand in der linken Jackentasche, holte zwei zu meiner Maske passende Einsätze aus dieser und befestigte sie geschickt nacheinander in den dafür vorgesehenen Vertiefungen neben meinen Augengläsern. Schon war ich blind- und meinem Trainer damit richtiggehend ausgeliefert denn in meinem jetzigen Zustand würde ich die Abdeckungen nicht ohne fremde Hilfe wieder abbekommen.
Ich spürte das übliche 'Gefummel' an der Maske und über die Trense- die Zügel waren nun befestigt und die Führleine ab- dann ertönte auch schon 'Vorwärts!' und ich setzte in normalem Tempo einen Huf vor den anderen.
Was mich erstaunte- die Zügelsignale erfolgten nicht ruppig oder zu schwach. Ich musste mir eingestehen, auch wenn ich Jens, nach den aufgeschnappten Bemerkungen, bis jetzt nur als 'Stallknecht' eingestuft hatte- er hatte Ahnung und auch das notwendige Gefühl um jemanden wie mich zu führen.
'Urteile nicht zu schnell...' sagte ich mir- und richtete meine ganze Konzentration auf das Gefühl zwischen meinen Zähnen. Unheimlich schnell hatte ich jegliches Gefühl für irgendeine Richtung verloren- ich spürte nur die Sonne auf meinem Latexfell, die Signale, die mir der Stallknecht über die Trense gab und den Schweiß, der sich in meiner Hinterhand sammelte. Mein Zeitgefühl war gleichfalls weg, auch wenn ich versucht war einfach meine Schritte zu zählen- das wäre aber unnütz, da ich ja keine Strecke lief. So ließ ich mich einfach fallen und war erstaunt, nach gefühlt wenigen Minuten ein 'Brrr...' zu bekommen.

"Halbzeit! Ich muss sagen, deine Basics sitzen, deine Hinterhand ist für einen Einsteller sauber gehoben worden und die Schritte kamen flüssig- nicht tastend. Einzig deine Haltung der Vorderhand gefällt mir noch nicht. Eine halbe Stunde solltest du diese vernünftig angewinkelt halten können- oder wäre es dir lieber, wenn du sie auf dem Rücken fixiert bekommst?"

Ich hörte wohl nicht richtig unter meiner Maske- 30 Minuten waren vergangen, ich war nicht außer Atem und es hatte sich richtig gut angefühlt. Auch wenn es meiner Skepsis im Vorfeld wirklich zuwider lief- auch Jens verstand sein Geschäft als Trainer...

"Nicht träumen Witnere- Vorderhand auf den Rücken? Ist sonst alles in Ordnung mit dir?"

Ach klar- seine Fragen sollten beantwortet werden. Deutlich wendete ich meinen Kopf bis ich glaubte in seine Richtung zu 'blicken'; dann schüttelte ich drei Mal diesen und nach einer kleinen Pause nickte ich drei Mal.

"Gut du Hengst- ab in den Schatten mit dir. Deine Pause hast du dir wirklich verdient. Markus wird dir gleich etwas zu saufen geben und du kannst dich erholen bis ich zurück bin. Deine Vorderhand bekommt jetzt vor dem Gig ein wenig Unterstützung..."

Mit diesen Worten führte er mich langsam- da ich ja immer noch blind war- mit Zügelsignalen vor sich her. Ich spürte zuerst das hohe Gras an meiner Hinterhand, dann den festen Boden der Bahn und kurz vor dem Haltesignal durch meinen Trainer ein Temperaturgefälle- wir hatten den Pausenplatz im Schatten erreicht. Ich vernahm die Stimmen von Dennis, Markus und Jens- dazu noch eine weitere mir unbekannte, die wohl zu dem Besitzer des 'blauen' Gespanns gehören musste. Der Inhalt der Gespräche war für mich als Pferd aber irrelevant da ich nicht direkt angesprochen war- so verschwammen diese, nachdem mich Markus erneut mit Wasser ausgiebig versorgt hatte. Im Stehen dämmerte ich ein wenig vor mich hin, ab und zu die Vorder- und Hinterhand ausgeschüttelt, aber nie mehr als einen Schritt vor oder zurück bewegt...

"Dir geht es gut und bei dir ist alles in Ordnung Witnere?"

Die Stimme von Jens sagte mir, meine Pause wäre vorüber und das Training vor dem Sulky stände nun an. So war es auch- über meine Zügel geführt durfte ich ein gutes Dutzend Schritte mache, eh Jens mich erneut halten ließ und ich von ihm in den Gig eingespannt wurde. Nachdem mein Trainer offenbar mit dem Bild, was ich abgab, zufrieden war, befahl er mir meine Arme anzuwinkeln. Ich war es zwar gewohnt, in so einer Situation die Hufe meiner Vorderhand auf der Zuggabel abzulegen, doch wenn es so gewünscht würde...

"Wie ich dir gesagt hatte- deine Vorderhand benötigt ein wenig Training..."

Mit dieser Ansage spürte ich, wie mir zuerst links ein Metalloval über den angewinkelten Arm geschoben wurde bis ein zweites, kleineres Oval an der Armbeuge dies begrenzte, dann fühlte ich, wie eine Metallstange zuerst zwischen meinen Armen sich ihren Weg suchte und dann auch in meinem Rücken spürbar war. Jens schien dann die Seiten zu wechseln, denn ein Antippen meiner rechten Vorderhand war wohl als Aufforderung zu verstehen, meine Haltung dieser der linken anzugleichen. Dann spürte ich, wie die Stange weitergeschoben wurde und sich ihren Weg durch die rechten angewinkelten Arme suchte. Mir wurde klar, ich hätte es hier mit einer metallenen Ellenbogenfessel zu tun- eine doch recht perfide Fesselung wenn man diese über Stunden angelegt bekam. Ich konnte für mich nur hoffen, sie nach dem Training wieder abgenommen zu bekommen...
Der Stallknecht schien mit dem Gesamtbild zufrieden- er saß auf und mit einem Zügelschlag gab er mir das Startsignal.
Seine Fahrkommandos führten mich, vom gefühlten Untergrund her, zuerst wohl auf die Bahn. Rechts, Links- Abbiegen in allen möglichen Winkeln, Kehren und auch Vollkreise; er sorgte für den Verlust jeglicher Orientierung bei mir. Ich wusste nur noch, ich befand mich auf der Rennbahn, mir war dank der Mittagssonne jetzt richtig warm in meinem Fell und zu meinem Missvergnügen kribbelte mit einem Mal auch noch mein elektronischer 'Halskragen'...

"Witnere- höher mit deiner Hinterhand! Du kannst das sauberer..."

Ist ja gut- ich riss mich zusammen und konzentrierte mich stärker auf meine Beinarbeit. Nach einigen weiteren Zügelkommandos veränderte sich der Untergrund- er wurde weicher, sandiger- und ich durfte einfach eine Strecke gerade aus laufen. Nach einem Halbkreis ging es offenbar den gleichen Weg zurück, wieder auf die Rennbahn und dann fühlte ich erneut die Wiese unter meinen Hufen.

"Du kannst es doch Witnere- jetzt war das Bild mit deiner Hinterhand ansprechend. Behalte es so bei bis wir mit der Trainingseinheit fertig sind und du hast dir einen Snack verdient..."

Ich fühlte das noch nicht gemähte Gras an meinen Unterschenkeln entlangstreichen, aber diese Wahrnehmung verschwand nach ein paar Schritten wieder. Der Eindruck, ich würde weiterhin auf Gras laufen, unterstützte meine Vermutung, wir wären wieder auf dem Parcours und ein wortloses Zügelschlagen meines Jockeys war an mich die Aufforderung ein wenig mehr Geschwindigkeit aus mir herauszuholen. Mittlerweile spürte ich die Eisenstange mehr als deutlich in meinem Rücken- aber wenn ich meine angewinkelten Arme ein wenig nach hinten zog, verschwand der Druckschmerz.
Ich war mir nicht sicher, aber es dürfte nach zwei Runden im Parcours gewesen sein, als ich von Jens ein Haltesignal bekam. Die Entlastung der Deichselstangen sagten mir, er war abgestiegen- dann fühlte ich, wie die Eisenstange in meinem Rücken herausgezogen wurde und er mir die Metallovale von den angewinkelten Armen zog.

"Halt deine Vorderhand weiter in dieser Haltung- ich möchte sehen, ob du verinnerlicht hast, wie es hier auf dem Hofgut von den Pferden verlangt wird. Wenn du es zu meiner Zufriedenheit hinbekommst, läufst du den Rest des Tages ohne diese 'Hilfe'..."

Mit diesen an mich gerichteten Worten bestieg er wieder den Sulky und gab mir dieses Mal verbal das Startkommando. So zog ich darauf bedacht, die Haltung meiner Vorderhand nicht zu verändern, noch mehrere Runden ehe ich wieder mit der Ansage 'Zeit für eine Futterpause' wieder an den Rennbahnrand in den Schatten gelenkt wurde.
Der Stallknecht entfernte die Abdeckungen meiner Augenlinsen und dank der morgendlichen Erfahrung in der 'Tierklinik' kniff ich meine Augen zu. Auch erlaubte er mir, die bisher eingeforderte Haltung meiner Vorderhand aufzugeben und diese zu lockern...
Wie gut dies tat- meine Arme hatten kurz vor dem Verkrampfen gestanden und freuten sich regelrecht über die ihnen erlaubte Bewegung. Das momentane Highlight waren aber die beiden Portionen Malzbier, die mir jetzt zugestanden worden. Kaltes Malzbier- das tat einfach nur gut! Dazu die übliche Portion Wasser zum nachspülen- und mit der Ansage, in meiner Box würde ich dann den versprochenen Snack bekommen, saß Jens wieder auf und so zog ich ihn zurück zum Stall, wo ich dann ausgespannt und in meine Box geführt wurde.


08 Mira


Der versprochene Snack entpuppte sich als gekühlter Gemüsebrei- süßlich und mit dem dominierenden Geschmack von Karotten. Vermutlich war es Babynahrung, die hier serviert wurde- aber der kühle Geschmack, die für ein Pferd artgerechte Unterbringung und das in mir vorhandene Gefühl, eine gute Leistung in den ersten beiden Trainingseinheiten gezeigt zu haben verwoben sich zu einem Konglomerat in mir. Keines der gehörten Gerüchte in Bezug auf den vermeintlichen Umgang mit Pferden hier hatte sich bisher bestätigt, im Gegenteil- wenn man nicht seinen Masochismus in den Kategorien Gelb oder gar Rot ausleben wollte, war dieses Hofgut ein Paradies für Ponyplayer. Markus als Pferdetrainer war ein Traum und auch Jens hatte sich als überaus kompetent gezeigt. Dazu die Anlagen mit ihren Möglichkeiten- ich war einfach nur begeistert!
Nach meiner Fütterung nickte ich dem Stallknecht freundlich zu, schnaubte und wollte es mir gerade auf den Strohballen bequem machen, als Jens mich stoppte.

"Steh Witnere!"

Seine Ansage kam nicht gebellt sondern wie ein freundlicher Hinweis- aber fordernd genug um sofort dieser besser nachzukommen. Er ließ mich kurz in meiner Box allein, kam aber nach einigen Minuten mit einer Putzkiste und vier Lederfesseln zurück- und seine Erklärung ließ keinen Zweifel daran, was folgen würde.

"Die Baroness Mira wird nachher hier vorbeischauen und einige Fragen zu den anstehenden Einheiten mit dir stellen- besonders was das Training mit einem unserer Gestütpferde angeht. Daher werde ich dich vorher ein wenig hübsch machen... Du hast ja angegeben, die Fixierung in Strappado-Haltung würdest du mögen...- und der Baroness wird das Bild eines hübschen, fixierten Hengstes sicher auch zusagen. Du kannst da wirklich bei ihr Sympathien gewinnen, die sich später sicher zu deinen Gunsten auswirken können..."

'Hätt ich das mit meiner Vorliebe für diese Haltung mal lieber nicht erwähnt...' dachte ich in diesem Moment, '... aber gesagt ist gesagt und jetzt bekomme ich eben, was ich mir gewünscht habe.'

So blieb ich ruhig stehen während ich die Fesseln angelegt bekam und diese entsprechend mit je einem Karabiner verbunden wurden. Eines von zwei an der Seite der Box befestigte Seilen, welche durch eine der Deckenösen liefen, wurde gelöst- 'die waren aber gestern noch nicht da gewesen...'- mit den Ledermanschetten auf meinem Rücken verbunden und dann von dem Stallknecht langsam hochgezogen.

"Du wieherst, wenn du der Meinung bist es ist genug..."

Danke- die Entscheidung, wie stark ausgeprägt diese Maßnahme mit mir wäre, blieb in meinen Händen. Daher ging ich nicht bis an mein Limit sondern wieherte bereits, als ich vornübergebeugt stand und meine Vorderhand noch nicht ganz waagerecht war.

"Komm komm komm Witnere, wenn du die Baroness beeindrucken willst, sollte deine Vorderhand mindestens waagerecht sein- das geht noch..."

Ich nickte dies ab... 'blöder, aber wirkungsvoller Appell an meinen Ehrgeiz...' und gab damit mein Einverständnis dazu. In dieser Haltung würde ich, das wusste ich, etwa eine Stunde durchhalten ohne danach größere Schmerzen in den Schulterblättern zu haben- und bis dahin würde die Mittagspause sicher vorüber sein.
Vornüber gebeugt mit dem Kopf zur Boxenwand spürte ich als nächstes, wie Jens das zweite Seil durch die Rückenöse meines Zuggeschirrs zu fädeln schien. Mit den Worten "zu deiner eigenen Sicherheit..." bestätigte er meine Vermutung- und irgendwie war diese Behandlung etwas, was meine Maso-Seite in mir ansprach.
Mit einer weichen Bürste wurde ich nun von oben bis zu dem Behang meiner Hinterhand ausgiebig bearbeitet- ein Gefühl unter Latex, als würde man gestreichelt werden... Ich konnte und wollte nicht verhehlen, dieses betütelt werden machte mich an- was man an der Versteifung meines Hengstschlauches in seiner Latexhülle sehr deutlich sehen konnte.

"Ihr Hengste seid doch alle gleich- egal ob Einsteller oder Gestütpferde... Einmal nur in die Nähe eurer besten Stücke gekommen und schon protzt ihr damit vor allen Anwesenden- egal, ob eine Stute in der Nähe ist oder nicht!"

Mit diesem Kommentar des Stallknechtes kümmerte dieser nun um die 'Verschönerung' meines Fells- Latexpflegemittel wurde mit einem weichen Lappen aufgetragen und und ich kam erneut in den Genuss einer Ganzkörpermassage. Mit dem Ergebnis seiner Arbeit nach einiger Zeit zufrieden, schoss Jens noch ein paar Photos von mir in meiner Haltung.

"Die Bilder sind als kleine Erinnerung an deinen Aufenthalt hier gedacht- da kommen noch weitere mit dir beim Training hinzu.
Nicht weglaufen- und sei höflich zu der Baroness. Sie wird dich nämlich losmachen..."

Eine letzte Berührung durch den Stallknecht- dann verließ er meine Box und ich stand allein in dieser. Die einzigen vernehmbaren Geräusche waren mein Atem und ab und zu im Hintergrund ein Wiehern oder Schnauben des einzelnen in seiner Box stehenden Bio-Pferdes.
Dieser Zustand der angespannten Aufmerksamkeit, kombiniert mit meiner eingeschränkten Körperhaltung forderte nach einiger Zeit ihren Tribut und ich konzentrierte mich mehr auf mich selbst als auf meine Umgebung. Die Monotonie meiner Atemzüge und das Fehlen jeglicher weiterer Abwechslung versetzte mich in eine Mischung aus Tagtraum und Schlaf...
...aus der mich zwei mäßig ausgeführte, aber dennoch in dieser Situation als schmerzhaft empfundene Gertenhiebe auf meine Kruppe heraus holten. Die ausführende Person war aus meiner Haltung nicht zu sehen, von dieser erfolgte auch keine Ansprache an mich- einzig die Berührung der Gerte an meiner rechten Hinterhand nahm ich wahr. Ein unwillkürliches Zittern derselben war nicht durch mich zu unterdrücken- die Gerte fuhr an mir entlang, es erfolgte aber kein weiterer Schlag mit ihr. Statt dessen schoben sich zwei hochwertige schwarze Damenreitstiefel in mein Blickfeld, eine dunkelrote Reithose mit Lederbesatz und eine weiße Bluse. Ich strengste mich an, meinen Kopf noch ein wenig weiter in den Nacken zu legen und sah endlich das zur Person gehörige Gesicht- es war die Baroness Mira, die auch die einführenden Worte bei unserer Begrüßung gestern gesprochen hatte.
Ihr schmales Gesicht mit den glatt nach hinten zu einem Pferdesch****z gebundenen schulterlangen Haaren war nicht unattraktiv- ihr Gesichtsausdruck war freundlich, drückte aber gleichzeitig eine Überlegenheit mir gegenüber aus, die mich in Alarmbereitschaft versetzte. Diese wurde von der an einer Gürtellasche hängenden Peitsche noch verstärkt.
'Wer die Dame zum Feind hat- der hat hier als Tier definitiv nichts zu lachen...' Ich konnte nichts dafür, die Berührung ihrer Hand auf meinem Rücken jagte mir einen Schauer über denselben.

"Du bist also Witnere...- und meine Mutter hat deine Besitzerin und dich als Showact zu dem Turnier eingeladen? Du bist ein hübsches Kaltblut und es freut mich, dich kennenzulernen...
Der Pferdetrainer und mein Stallknecht haben mir mitgeteilt, du wärst willig und von deiner Herrin zudem gut trainiert. Ich werde mir morgen davon selbst ein Bild machen können- aber wenn beide an dir nichts auszusetzen haben, war meine Entscheidung, bei meiner Mutter darauf zu drängen, deine Herrin für den Showteil einzuladen, nicht falsch..."

Während sie dies erzählte, spürte ich, wie meine hochgezogenen Arme ein wenig mehr Spiel erhielten und ich diese etwas entlasten konnte. Ich war, ehrlich gesagt, dankbar für diese Geste- ich wäre aber selbst dem Teufel in dieser Situation dankbar gewesen und nickte daher ihre Ausführung rein prophylaktisch ab.

"... Meine Mutter tut sich in letzter Zeit manchmal ein wenig schwer mit Neuerungen- daher wäre es nicht von Nachteil für deine Besitzerin, wenn euer Auftritt bei dem Rennen ein Erfolg wäre. Zumal die Leitung des Gestüts demnächst von meiner Mutter abgegeben wird."

Auch ohne weiter auszuholen war klar, was sie damit meinte- sie würde die Leitung übernehmen und dabei nicht vergessen, wer ihr Steine in den Weg nach oben gelegt oder diesen geebnet hatte...
Die Baroness setzte sich jetzt auf einen der Strohballen, die mein 'Bett' bildeten und machte es sich bequem- aber bedacht darauf, daß sie in meinem Blickfeld blieb.

"Zu meinem Bedauern ist deine Besitzerin verhindert- ich kann das aber gut verstehen. Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich rund um die Uhr um sein Tier kümmern zu können und ich weiß auch, wieviel Herzblut man in ein gutes, williges Tier steckt- zumal, wenn eine derart enge Bindung wie zwischen euch besteht...
Mir wäre es zwar lieber, mit ihr die anstehenden Fragen abzuklären- aber Dienst ist Dienst und ich bin mir sicher, du als Hengst wirst mir sicher gleichfalls die Fragen beantworten können. Kopfnicken oder-schütteln ist dir ja möglich- wenn eine Frage von mir zu unklar formuliert ist, wieherst du einfach..."

Dies kam etwas von oben herab- ihre Aussprache und auch ihre Körperhaltung drückten zwar augenscheinlich Jovialität aus- allein ihr Blick sagte mir, ihr war es unangenehm sich mit einem Pferd wie mir unterhalten zu müssen. Es passte einfach nicht in ihr Weltbild...

"Die beiden ersten Trainingseinheiten waren in Ordnung für dich?"

Ich nickte ohne groß zu überlegen.

"Dein Leihfell macht dir keine Schwierigkeiten?"

Ja- das war aber Konversation- es folgten dann von ihr auch noch einige weitere Fragen zu meinem Befinden...

"Würdest du sagen, die 130 kg Zugleistung wären das obere Limit für dich- oder glaubst du, da ginge noch mehr bei entsprechend längerem Training?"

Vorsicht-Falle! Ich hatte keine Ahnung, wohin die Baroness mit dieser Frage zielte- aber ich wieherte lieber, denn ich war mir sicher, ein Nein würde sie garantiert nicht als letztes Wort ansehen und mit einem Ja würden die Anforderungen an mich sofort hoch gesetzt.

" Gut, ich frage dich anders- glaubst du, es wäre möglich, wenn du mit einem weiteren Pferd im Doppelzug arbeitest, mehr als 250 kg zu ziehen?"

Auch hier wieherte ich- nickte dann aber langsam einmal mit meinem Kopf. Natürlich wäre dies möglich, wenn das zweite Pferd gesund und seine Gelenke in Ordnung wären.
Die Baroness schien meinen Gedankengang gelesen zu haben, denn ihre folgende Frage formulierte diesen fast wortwörtlich, den ich dann auch bewußt abnickte.
Weitere Fragen bezogen sich darauf, ob ich es mögen würde, auch mal an ein oder zwei Ausfahrten in einem Gespann teilzunehmen- natürlich meine Einschränkung dahingehend beachtend, wie ich mit dem Futter zufrieden wäre und ob es meine Besitzerin gut finden würde, wenn sie in dem angedachten Showprogramm zwei zumindest ähnlich aussehende Pferde im Doppelgespann führen könnte. Diese letzte Frage von ihr erfolgte beiläufig und ja- von der Optik machen zwei gleich aussehende Pferde mehr her als unterschiedliche. Daher bejahte ich auch diese Frage mit einem Nicken.
Offensichtlich zufrieden mit dieser doch recht einseitigen Form der Unterhaltung stand die Baroness auf- ich spürte ihren Körper an meiner Seite und dann ihre Finger, die mit einigem Druck über meine Arme und meinen Rücken strichen. Dies begann sie mit dem Zuhalten meiner 'Nüstern' zu kombinieren- sie legte es ganz offensichtlich darauf an, mich zu erregen. Wollte sie sehen, wie ich darauf als Hengst reagierte? Oder war es einfach nur für sie eine Bestätigung, mir ihre Überlegenheit als Mensch gegenüber dem gefesselten 'Tier' aufzuzeigen?
Ich reagierte wie sie es wohl erwartete- mein Hengstschlauch versteifte sich. Zum Glück respektierte sie aber das Besitzverhältnis, in dem ich mich mit meiner Partnerin befand- es erfolgte kein Griff an mein steifes Stück Fleisch, was in seiner Gummihülle deutlich sichtbar abstand...
Auch schien die Baroness offenbar genug von mir zu haben. Ihre Berührungen endeten, meine Fesselung wurde gelöst und mit der Bemerkung, der Stallknecht würde mit mich die nächste Einheit dann gemeinsam mit einem Gestütpferd trainieren, trat sie aus meiner Box in die Stallgasse. Ohne weitere Beachtung für mich rief sie Jens an und erteilte ihm herrisch den Auftrag, einen 'Blacky' entsprechend vorzubereiten- er solle ruhig auch die geschlossene Maske mit den kleinen Nüstern angelegt bekommen. Ein wenig Training damit würde ihm gut tun...
Da ich mittlerweile für die Baroness Luft war, legte ich mich auf mein Stohbett und genoss die Minuten der Ruhe vor meiner nächsten Einheit. Ich freute mich darauf, nun gemeinsam mit einem anderen Pferd trainiert zu werden- und war ehrlich neugierig, wie ich mit einem der Gestütpferde agieren würde. Einzig der morgige Tag- und da auch nur die Ankündigung, von der Baroness selbst trainiert zu werden- sorgte in mir für Unruhe. Ihr Besuch in meiner Box hatten meine im Vorfeld gehörten Vorbehalte der Baroness gegenüber nicht verkleinert...
35. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung... Witnere & Schlachtross

geschrieben von Blackrubberhorse am 02.04.21 14:56

09 Blacky...


Es dauerte doch ein wenig länger als ich vermutet hatte, ehe der Stallknecht an meiner Box auftauchte um mich zum nächsten Training abzuholen. Mir war es recht, denn so erholten sich meine Schulterblätter von der leichten Überdehnung, die ein Hochziehen der Vorderhand auf die eben praktizierte Art unweigerlich mit sich brachte.
Vom Zeitgefühl dürfte es jetzt früher Nachmittag sein- selbst im Stall war die draußen herrschende Wärme dieses Frühsommertages nun mit jedem Atemzug spürbar. Ich vermutete, die beiden anstehenden Einheiten würden sicher hart werden- selbst wenn diese im Schatten abgehalten würden- aber sollte das Training auf der Rennbahn stattfinden, würde ich in meinem Fell weichgekocht. Tja- das ist das selbst gewählte Schicksal eines Latexpferdes...
Jens fixierte meine Vorderhand dieses Mal an den Hüftseiten, ehe er mich aus meiner Box holte und aus dem Stall führte. Zum Glück war er darauf bedacht, mit mir, so gut es möglich war, im Schatten zu bleiben, während er mich um das Gebäude führte. Nach der ersten Ecke bewegten wir uns auf der Längsseite und ich konnte erkennen, es stand eine Ausfahrt in einem Zweispänner an. Ein gleichfalls komplett in Latex gehülltes 'Pferd' stand bereits in Fahrtrichtung rechts eingeschirrt vor einer Wagonette und tänzelte unruhig auf seinen Hufstiefeln. Unter der Maske am Halsansatz verlief um diesen eine leichte Wulst, 'trug er gleichfalls ein Halsband?', seine Vorderhand war im Gegensatz zu mir auf dem Rücken verbunden, ihm fehlte auch das Farbband an dieser...- so erkannte ich, es müsste sich um eines der Gestütpferde handeln, da bei ihm auch sonst keinerlei farbliche Kennzeichnung zu sehen war.
Das es sich um einen 'Hengst' handelte, war an der Beule im Schritt sichtbar, ansonsten war dieser ein wenig größer und wesentlich schlanker als ich. Die Muskeln, vor allem an der Hinterhand, zeichneten sich deutlich unter dem Suit ab und ich konnte mir zusammenreimen, er würde wohl hier vorzugsweise als Zugpferd vor diversen Wagen eingesetzt...

"Na Blacky, freust du dich auf das gemeinsame Training mit Witnere? Du siehst, wie immer, sehr hübsch in deinem Fell aus..."

Der Hengst nickte dies mit einer übertriebenen Bewegung seines Kopfes ab- ich konnte mich täuschen, aber da fehlte ein wenig echter Freude über die Bemerkung des Stallknechtes. Dieser Moment des Zweifels wurde aber im nächsten Augenblick überlagert durch das 'für Pferde übliche' Tätscheln des Hengstes an seiner oberen Flanke durch unseren Trainer. Ein durchaus als wohlig zu beschreibendes Schnauben war die Folge davon und so tat ich mein Bedenken als Voreingenommenheit ab...

"...und Witnere- wie sieht es mit dir aus? Du freust dich sicher auch. Hast du eigentlich Erfahrung im zweispännig gefahren werden oder ist das neu für dich?"

Kopf nicken; Kopf schütteln- es ist schwierig, die richtige Antwort zu geben, wenn man in einem Satz unmittelbar hintereinander zwei Fragen gestellt bekommt, die entgegengesetzte Antworten verlangen. Der Stallknecht bemerkte aber unmittelbar seinen Fehler in der mir geltenden Ansprache und wiederholte daher noch einmal den ersten Teil seiner Frage, die ich jetzt klar mit einem Nicken, verbunden mit einem Schnauben beantworten konnte.
Ich wurde daher von Jens an der Führleine mit einigen leichten Berührungen seiner mitgeführten Gerte in die entsprechende Position zum anschirren dirigiert, er löste meine Vorderhand von den Hüften, verband mein Zuggeschirr mit der Deichsel und hängte die Zugketten ein. Dann noch die Zügel an der Trense befestigt- eine Überprüfung, ob die Signale von ihm damit auch bei uns beiden gleichzeitig ankommen- und dann gab es mit dem "Hü, ihr beiden...", unterstützt durch ein Zügelschnalzen, das Startsignal.

"Witnere- denk an deine Vorderhand! Zeig mir, was du vorhin gelernt hast...- oder muss ich dich korrigieren?"

Mannoman- der Stallknecht strietzte mich mit seiner Forderung aber ganz schön... Ich musste ihm aber recht geben wenn er auf eine korrekte Haltung meiner Vorderhand bestand- ich könnte diese auch wie mein Partner neben mir auf dem Rücken gefesselt haben. Da ich einige Pferde kannte, die es vorzogen derart fixiert zu laufen, erschien mir dies nicht ungewöhnlich...
Unser Weg führte uns an der Reithalle und dem RoundPen vorbei in Richtung der Rennbahn- auf die wir dann aber nicht einschwenkten. Wir blieben auf dem geschotterten Fahrweg zwischen dieser und einem Waldstück auf der anderen Seite, bis wir ganz in den Wald eintauchten. Ich war glücklich über die Tatsache, nicht in der prallen Nachmittagssonne unterwegs zu sein, das von Jens gewählte Tempo war den von mir gemachten Vorgaben angepasst und ich versuchte, meine Vorderhufe so zu halten, daß der Stallknecht keine Veranlassung hätte, mich zu korrigieren. Ein leichtes Mitschwingen derselben wurde offenbar toleriert- ich legte mich dafür in mein Zuggeschirr und so rollte der Wagen hinter uns ohne Probleme, die von Jens hätten angemahnt werden müssen. Das Abbiegen an Wegkreuzungen stellte gleichfalls keine Herausforderung dar, entweder machte Blacky oder ich größere Schritte, wenn das jeweilige Pferd in der Außenposition lief.
Nach einiger Zeit erreichten wir den Waldrand und der Stallknecht lenkte uns aus diesem heraus und folgte einem Weg zwischen zwei Weiden. Sofort merkte ich, wie die Sonne auf meinem Fell ihre Wirkung entfaltete. Durchhalten lautete die Parole- ich war ein Pferd und das hatte es nicht zu interessieren, wo es hingelenkt wurde. Trotzdem wurden meine Schritte wohl ein wenig kürzer und dies schien Jens zu bemerken.

"Witnere, auch wenn dir warm sein sollte- ich will sehen, was du hier im freien drauf hast! Eineinhalb Kilometer in der Sonne wirst du wohl hinbekommen...- dann geht es zurück in den Wald."

Damit war wieder mein Ehrgeiz geweckt- die läppischen 1,5 Kilometer würde selbst ein 'alter' Gaul wie ich schaffen! Daher zog ich an, bis ich der Meinung war, die gleiche Geschwindigkeit wie vorhin im Wald zu laufen. Auch wenn der Weg in diesem Stück leicht bergan führte, dies war kein Grund langsamer zu werden. Blacky neben mir zog gleichfalls ohne nachzulassen- von der Verteilung harmonierte es aus meinem Empfinden heraus.
Etwas außer Atem überquerten wir die Hügelkuppe und ich konnte endlich vor mir den Waldrand erkennen, in dem unser vor uns liegender Weg verschwand. Das Gefälle sorgte für ein fast selbstständiges Rollen des Wagens hinter uns- ich konzentrierte mich darauf, meine Haltung der Vorderhand wie von Jens gewünscht beizubehalten und auch meine Hinterhand entsprechend zu präsentieren. Mit wenigen Seitenblicken hatte ich mich der Gangart von Blacky angeglichen- dieser tänzelte zwar ab und an ein wenig neben mir, doch mit den Hufschuhen, die er trug, hätte ich auch permanent mein Gleichgewicht auszubalancieren gehabt.
Endlich war der Wald wieder erreicht- und der Stallknecht legte, wie von mir erhofft, eine Pause ein.

"Deine Haltung der Vorderhand war in Ordnung Witnere- ein wenig übertrieben, das wird sich aber mit der Zeit geben. Mir hat gefallen, du versuchtest die ganze Zeit über das heute Vormittag gelernte umzusetzen...
Deine Hinterhand sah wieder gut aus- manche Pferde 'schlürfen' ja regelrecht mit ihren Hufen über den Boden. Behalte deinen Laufstil bei, das soll die Rittmeisterin lobend deiner Besitzerin mitteilen- da hat diese wirklich gute Vorarbeit geleistet!"

Die Lobeshymne tat mir gut und streichelte mein Ego- doch ein zügiges Tränken wäre mir im Augenblick noch lieber gewesen. Zum Glück holte Jens eine Trinkflasche vom Wagen und verabreichte jedem von uns eine vernünftige Portion Wasser. Während ich zuerst meinen Anteil gereicht bekam, wieherte mein Partner mehrfach ungeduldig, tänzelte und warf seinen Kopf dabei unruhig hin und her. Der Stallknecht forderte Blacky daher nach einigen Malen auf, dies sein zu lassen- wenn er weiter so drängeln würde, könnte er auch ohne Wasser zurück zum Stall laufen. Worauf ich in dem Moment nicht wirklich achtete- der Stallknecht hielt mit einer Hand meine Flasche, hatte die andere Hand aber in seiner Hosentasche...
Nach dieser Ansprache herrschte neben mir Ruhe- ich muss sagen, ohne Wasser zu bekommen die restliche Strecke laufen zu müssen wäre eine recht harte Strafe für meinen Partner, nur weil er ein wenig unruhig ist. Zum Glück für ihn setzte der Stallknecht seine Drohung nicht um- worüber ich froh war- und mit einigen Streicheleinheiten für uns beide nahm er auch die Schärfe aus der Situation.

"Kommt, es ist Zeit weiterzufahren. Markus möchte sicher nicht auf euch warten..."

Mit diesen Worten war unsere Erholungsphase jetzt beendet- der Stallknecht saß auf und mit einem Zügelschlag zogen wir wieder an. Der Waldweg zurück zum Hofgut war ein wenig 'wellig'- immer wieder ging es mal drei, vier Meter hoch und wieder runter. Dank dieser 'Waschbrettstrecke' spürte ich meine Hinterhand und war froh, als wir den Wald verließen und die Rennbahn vor uns lag. Ich schätzte, die von uns gerade zurückgelegte Runde hatte eine Länge von mindestens sechs Kilometern...
Die letzten Meter lenkte uns Jens die Zielgerade an der Tribüne vorbei- und in diesem Moment verstand ich die Gefühle der 'Rennpferde' besser als je zuvor. Ich stellte mir die Kulisse vor, wenn diese vor ihren Rennsulkys hier Kopf an Kopf um den Sieg kämpften- angefeuert von der Zuschauermenge! Dieses Gefühl dabei muss unbeschreiblich sein...
Ich selbst hatte dies für mich als Pferd immer ausgeschlossen, da ich mich ohnehin als Kaltblüter sah- und auch nie wirklich als Rennpferd trainiert wurde. Einen Wagen oder eine Last ziehen- das liebe ich über alles, aber ich war als 'Pferd' zufrieden wenn ich im Ziel ankam oder meine Arbeit fristgerecht erledigt hatte.
In diesen Gedanken verloren spürte ich mit einem Mal das Ziehen der Trense in meinem Maul- der Pferdetrainer stand keine fünf Meter vor mir und hätte Jens mich nicht eingebremst, wäre ich mit ihm kollidiert. Während dieser absaß, kam Markus auf mich zu und strich mir über die Maske.

"Na du Hengst, du scheinst mir aber gerade ganz weit weg gewesen zu sein. Wenn mein Assistent dich nicht gezügelt hätte, wärst du über mich drüber gelaufen..."

Was blieb mir anderes übrig, als dies mit einem Schnauben und Kopfnicken zu bestätigen- ich hoffte nur, nichts falsch gemacht zu haben.

"Gut so. Wenn du so tief in den Ponyspace eintauchst, dann fällt dir vieles hier leichter.
Jens- wie haben denn unsere beiden Pferdchen harmoniert? Gab es da irgendwie Unstimmigkeiten, die einer Feinarbeit bedürfen? Wie hat Witnere sich geschlagen?"

Während Jens und Markus sich leise unterhielten- und der Stallknecht wohl auch einige Videosequenzen dem Pferdetrainer zeigte, die er wohl während der Ausfahrt aufgenommen hatte- schnaubte Blacky mehrfach, wie um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Nachdem ich sein vermutetes Ansinnen verstanden hatte, schaute ich zu ihm hinüber und er deutete mir einem leichten Beugen seines Knies jene Geste an, die von Markus mir als Unterwerfungsgeste unter ein ranghöheres Pferd, aber auch als 'Danke' vermittelt worden war. Ich war überrascht von dieser, seiner Reaktion- Ranghöher war ich garantiert nicht und 'Danke' wofür? Ich hatte doch nur, so gut ich es konnte, gemeinsam mit ihm den Wagen gezogen...
Einen Teil zum besseren Verständnis dieser Geste lieferte der Stallknecht, der nach seiner Auswertung meiner Leistung mir mitteilte, ich wäre ein gutes Zugpferd was auch ordentlich Leistung zeigen würde. Er hätte als Trainer da schon ganz andere Tiere zu sehen bekommen- ich würde da locker zum oberen Drittel gehören. An meiner Haltung der Vorderhand hätte er nichts auszusetzen gehabt, da hätte ich mich sehr bemüht...
Markus würde im Anschluss mit uns das Training mit Schwerpunkt Zügelarbeit im Zweiergespann fortsetzen- danach dürfte ich auf die Weide und Blacky mit den anderen Gestütpferden in den Stall.
Mit diesen Worten verabschiedete er sich von mir- er würde uns neben der Baroness Mira morgen wieder mehrere Einheiten trainieren dürfen. Ich wieherte und deutete, so wie Blacky vorhin bei mir, ein 'Danke' für ihn an.

"Witnere, lass dies- du bist doch kein Zirkuspferd..."

Diese Zurechtweisung von Markus- nicht unfreundlich, aber bestimmt, an mich gerichtet, kam unerwartet. Hatte ich etwas falsch gemacht- vor dem Schlitten heute Vormittag hatte er mir doch noch gesagt, wie es hier auf Rosengarten korrekt wäre, sich als Pferd zu bedanken... Auch Blacky schüttelte unmerklich zu den Worten des Pferdetrainers seinen Kopf und so bezog ich seine Reaktion auch darauf. Vermutlich sollte ich nicht jedes Mal versuchen, als Pferd hier Danke zu sagen- das war wohl zu 'menschlich'...


10 Drill


Während der Stallknecht mit Dennis und 'Nordic', deren Anwesenheit ich bei unserer Ankunft gar nicht bemerkt hatte, abzog, bekamen wir von Markus eine weitere Ration Wasser, ehe mir ohne Vorwarnung durch den Pferdetrainer wieder meine 'Scheuklappen' vor den Augenlinsen befestigt wurden und ich so die nächste Einheit wieder blind absolvieren dürfte.

"Ganz ruhig Blacky- noch dieses Training, dann bringe ich Witnere auf die Koppel und dich mit den anderen zurück in den Stall. Dann kommst du aus deinem Fell..."

Mhh- drückte Markus damit indirekt aus, mit meinem Wunsch nach Gleichartigkeit hatte ich meinen 'Partner' in eine für ihn unangenehme Situation gebracht? Oder wie sollte ich das gesagte verstehen?
Ein Zügelschlag als nonverbales Signal, uns in Bewegung zu setzen, befreite mich aus der Lage, darüber weiter nachzudenken- ich hatte so viel Vertrauen zu Markus, daß meine Schritte normal und nicht tastend ausfielen und ich daher das Ziehen des Wagens nicht Blacky allein überließ. Der Boden unter meinen 'Hufen' wechselte auch schnell vom weicheren auf härteren Untergrund- Markus lenkte uns wohl auf die Rennbahn. Lief Blacky jetzt genau so blind wie ich- ich konnte es nicht sagen...
Was mich etwas verunsicherte- wir waren auf der Bahn und doch spürte ich trotz der damit verbundenen Abwesenheit von Schatten nicht die Sonne auf meinem Fell. Erst nach einigen Minuten kam mir die Erkenntnis, eine Wolke könnte sich vor diese geschoben haben und uns so ein wenig Erleichterung verschaffen. Da hatte der Pferdetrainer aber bereits mit seinem Programm für uns begonnen...
'Links, rechts, links, rechts,...'- so hörte ich monoton seine Stimme hinter mir. Blacky und ich sollten jetzt wohl darauf trainiert werden, im Gleichschritt zu laufen. Zuerst nur geradeaus, dann immer wieder ein leichtes Zügelsignal was uns wohl durch das erste Halbrund der Bahn dirigierte, erneut stures geradeaus laufen...- bis wir ohne Ankündigung Signale von hinten erhielten, die nur zu einem Slalomkurs passten. Dazu auch weiterhin die Ansagen von Markus, mit welchem Bein der Hinterhand wir gerade auftreten sollten. Seine Stimme war aber schon leiser, wir Pferde hatten wohl dank seiner Vorgabe unseren gemeinsamen Rhythmus gefunden.
Von einfachen Fahrkommandos hin zu schwierigeren Figuren- Markus führte mich dank Blacky peu a peu hin zu 'neuen Ufern'- nachdem es wohl mit unserem Gleichschritt zu funktionierte und auch der Slalom wohl zu seiner Zufriedenheit ausfiel, folgten Kehren, Achten und weitere Figuren aus dem Fahrsport, die ich bisher nur von Bildern und Videosequenzen kannte.
Ein kurzes Stück gerade Strecke, dann eine neue Figur mehrfach wiederholt, dann in Kombination mit den vorherigen Figuren...- einzige verbale Anzeige für mich war die Aufforderung des Trainers, die Figur noch einmal zu versuchen, wenn er noch nicht damit zufrieden war wie ich sie lief oder sein Lob für uns beide, wenn diese seinen Vorstellungen entsprach.
Markus gönnte uns keine Pause, die Bahn war sein Areal auf dem ich jetzt gedrillt wurde und er nahm auch keinerlei Rücksicht, ob wir dies in der Sonne oder im Schatten von Wolken trainierten. Seine Ansagen- ob verbal oder über die Zügel- waren jetzt Gesetz und wir hatten diese so lange umzusetzen, bis er damit zufrieden war! Wir waren seine Pferde und er bestimmte, was wir wie lang zu üben hatten...
Wie schon beim ersten Training durch Markus mit 'Scheuklappen' hatte ich längst jegliche Orientierung verloren- daher war ich nicht wirklich überrascht als unser Trainer entschied, wir hätten eine Pause verdient. Meine Füße standen seit Stunden in meinem eigenen Schweiß, fühlten sich aber nicht irgendwie wundgelaufen an. Meine Atmung war auch auf normalem Level- auch wenn ich mich auf den Moment freute, wenn ich die Pferdemaske absetzen dürfte.
Im Augenblick war ich aber nur glücklich, wenn auch ohne Sicht, von Markus mit Wasser versorgt zu werden.Jeder Schluck stillte mein Verlangen nach dem Nass und ich musste zugeben, auch wenn ich von ihm jetzt bis fast an meine Leistungsgrenze gebracht worden war, das Training heute bot für mich als 'Einsteiger' einen guten Querschnitt über die Möglichkeiten, die Rosengarten Pferden wie mir bot. Auch andersherum war das breitgefächerte Abfordern meiner Leistung eine gute Sache- meine Trainer waren dadurch in der Lage, mein Leistungsspektrum umfassend zu bewerten.
Nachdem ich mein Wasser erhalten hatte, hörte ich neben mir, wie Markus Blacky versorgte- danach hörten die Geräusche auf und während wir vor dem Wagen angespannt blieben, hatte ich das Gefühl, unser Pferdetrainer wäre nicht mehr bei uns. Vorsichtshalber wieherte ich mehrfach- doch allein Blacky neben mir antwortete auf mein rufen.

"Blacky, Witnere- ganz ruhig! Ich spanne euch beide jetzt um, dann trainieren wir noch ein wenig mit dem Schlitten..."

War Markus jetzt die ganze Zeit hier bei uns gewesen und hatte nur beobachtet, wie ich eingespannt mit seiner vermeintlichen Abwesenheit zurecht kam oder hatte er uns tatsächlich allein gelassen und bereits den von uns jetzt zu ziehenden Schlitten präpariert? Ich konnte es beim besten Willen nicht sagen...- spürte aber, wie er meine Ketten von meinem Zuggeschirr löste und dann auch die anderen Befestigungen, die mich mit der Wagonette verbunden hatten. Der Pferdetrainer führte mich dann hinüber zu dem Schlitten und spannte mich wie schon heute Vormittag davor. Ich hörte ihn dann noch ein wenige hinter mir herum werkeln- dann war eine Zeit nichts in meinem Umfeld zu vernehmen, bis Markus Blacky zu mir brachte und ihn neben mir einschirrte. Auch hier wieder zum Abschluss die Überprüfung der Zügelsignale- und für mich nebenbei die Information, Blacky würde nun auch blind laufen...
Also hatte dieser mir vorhin als Begleitpferd sehend zuarbeiten können und Markus war nun der Überzeugung, wir wären beide soweit aufeinander eingespielt, daß er uns beide unter gleichen Bedingungen trainieren könnte.

"Ihr beiden habt jetzt eine Last von 250 Kilogramm hinter euch und ich bin mir sicher, ihr werdet zusammen diese Last bewältigen. Witnere, wir nutzen wieder den Parcours von vorhin und eure Aufgabe wird es sein, den Schlitten insgesamt drei Mal durch diesen zu ziehen ohne damit in das hohe Gras zu geraten. Wir üben dies in kurzen Teilstücken- Last anziehen, ein zwei Zügelbefehle- dann ein Halt und das nächste Anziehen... Wie im richtigen Leben im Wald!
Da es die letzte Einheit heute für euch ist, will ich noch einmal richtig Leistung sehen! Witnere- dies gilt vor allem für dich, auch wenn du den ganzen Tag bereits in deinem Fell stecktest. Von deiner Performence heute würdest du gut in das Gespann für morgen passen- du hättest den notwendigen Biß dafür...
Kommt, lasst uns anfangen- und Hü!"

So stemmte ich mich mit meinem Partner in mein Geschirr und war über jedes Mal glücklich, wenn der Schlitten endlich zu rutschen anfing. Diese von Markus von uns abgeforderte Leistung hatte es in sich- einerseits die Mobilisierung unserer Kraftreserven, aber auch das ständige Umschalten vom sturen Ziehen auf das Umsetzen seiner verbalen- und Zügelsignale. Seine angeordneten kurzen Momente des Haltens stellten auch keine Möglichkeit zum Durchatmen dar, sie waren- wie mit mir von meiner Ownerin trainiert- eher als Phasen gedacht, wo wir als Pferde im Wald vor einem Stamm neu positioniert würden, ehe es den nächsten Befehl zu erneuten Anziehen gäbe.
Akribisch kamen von Markus die Ansagen, wenn wir mit unserer Last den Rand der Strecke touchierten- jeder dieser Fehler würde nach den drei Runden für uns bedeuten, diesen abzuarbeiten; auch wenn er als Gespannführer diesen verursacht hätte. Mit dieser Aussage trieb er kurzzeitig mir die Angst in meinen Nacken- wenn er bewusst Mist baute, würden wir hier ewig üben dürfen. Im folgenden Satz nahm er mir diese aber sofort; wir hätten zwar schon vier Fehler angesammelt- von denen drei eindeutig sein Verschulden wären- aber wir hätten die Hälfte geschafft und seit einer halben Runde keinen Fehler mehr gemacht...
Mit dieser Motivation durch unseren Trainer und dem Versprechen auf eine weitere Ration Wasser schindeten wir uns ab, um diese Einheit endlich zu Ende zu bringen.

"Wir haben die drei Durchgänge- noch die fünf Fehler, dann habt ihr es geschafft!"

Diese Ansage beflügelte uns und mit einer finalen Kraftanstrengung zogen wir den Schlitten hinter uns noch die geforderten fünf Mal an- dann hörten wir von Markus das uns erlösende Kommando "Hooo"...
Noch ein wenig Ruhe und Entspannung auf der Koppel- dann in den Stall, raus aus meinem Fell, säubern und Futter fassen. Ich war glücklich und auch stolz auf mich- natürlich war mir klar, hier wurde bei mir mit positiver Motivation gearbeitet um mich bei Laune zu halten, doch ich empfand, Markus und Jens hatten mich als Pferd recht nah an meine Leistungsgrenzen gebracht. Dies wurde mir nach unserem ausspannen und in den Schatten verbringen durch meinen Trainer durchaus bestätigt. Markus nahm mir vorher die Scheuklappen ab, hielt meinen 'Kopf' mit beiden Händen und zwang mir so seinen Blick auf.

"Witnere, die Oberschwester hatte heute Morgen gemeint, du wärst eine Kämpfernatur- und sie hat nicht falsch gelegen. Du hast als Einsteller heute an deinem ersten Trainingstag eine Leistung gezeigt- die sehen wir von anderen Pferden nicht nach einer Woche Training hier. Deine Ownerin hat da verdammt gute Vorarbeit geleistet, ich werde dies ihr in deiner Gesamtbeurteilung lobend bestätigen. Diesen letzten Durchgang habe ich daher auf ein Niveau gehoben, der einer Ausbildung im gelben Bereich entspricht. Falls du mir dies nicht glauben möchtest- ich werde mich von dir gleich kurz wegdrehen und deine Beurteilung deinem Partner hier überlassen..."

So gesagt, ließ er mich los und drehte mir den Rücken zu. Ich suchte den Blick zu Blacky und sah ihn bereits auf ein Knie gehen und den Kopf senken. Ein Blick zurück zu Markus bestätigte mir, er hielt sich an seine Aussage und nahm keinen Einfluss auf das, was sich zwischen Blacky und mir abspielte.
Erst als ich von diesem hinter mir ein Wiehern vernahm, drehte sich unser Trainer wieder zu uns- aber da stand Blacky bereits wieder und nichts deutete auf seine gezeigte Reaktion hin.

"Kommt ihr beiden- ihr bekommt jetzt noch etwas zu saufen, dann nehme ich euch an eure Führstricke. Ihr habt euch euren Feierabend verdient..."



Abenteuer auf Rosengarten... Tag 14, Samstag- Woche zwei (Part 2)


Schlachtross:


Die 'Freizeit' und die damit verbundenen Stunden der Ruhe auf der Koppel tat uns allen gut- auch wenn wir nach dem Willen der Rittmeisterin noch bis morgen 'verschlossen' blieben. Uns allen war aber klar, dies war die Ruhe vor dem Sturm... oder die bessere Metapher wäre, wir waren im Auge des Orkans! Für mich waren die zwei Tage als Latexpferd belastend... so etwas machte ich schließlich auch nicht jedes Wochenende... aber insgesamt mental beherrschbar- doch nachdem Miu, Lion und auch Brutus endlich von Markus aus ihren Anzügen geholt wurden, war die Erleichterung darüber und noch stärker die Angst vor dem morgigen Tag in ihren Gesichtern deutlich sichtbar!

'Mit Gewalt bekommt man zwar Ergebnisse, aber wird nie jemanden dazu bekommen, irgend etwas freiwillig zu leisten...- dies galt auch für das arbeiten in so einem Outfit!'

Auch wenn es mich in diesem Fall weniger betraf...- es war ein klassisches Beispiel für die Perversion jeglichen lustvollen Auslebens irgendeines Fetisches hier auf dem Hofgut. Rosengarten war nicht nur an den beiden Baroness und den ihn zuarbeitenden Personen festzumachen- das System selbst zog jeden gut gemeinten Ansatz sofort in den Dreck und pervertierte ihn!
Miu, der sich neben mir an mich gelehnt hatte, zog mit einem Wiehern unsere Aufmerksamkeit erst auf sich, dann richteten sich unsere Blicke auf den Weg zu unserer Koppel. Er hatte unseren Trainer entdeckt, der mit zwei in Latex gekleideten Pferden im Schlepp uns wohl von der Weide holen wollte.

'Den einen hast du heute Morgen doch schon mal gesehen...'

Das andere Pferd trug das gleiche Outfit wie wir die letzten beiden Tage...- und während wir uns langsam dem Tor der Koppel näherten, erkannten wir alle das Fehlen jeglicher Kennzeichnung...

'Hat Blacky es dir zu verdanken, daß er für dich in diesem Aufzug dir zuarbeiten muss? Hast du überhaupt eine Vorstellung, was du ihm damit zumutest?'

Ein Blick in die Gesichter der Gestüthengste bestätigte mir, ich war mit diesen Gedanken nicht der einzige, der gerade so empfand. Meine drei Begleiter schienen ähnlich zu denken- es war kollektive Wut und Verachtung für dieses 'Freizeitpferd' in ihren Gesichtern zu lesen!
Blacky zählte wahrhaftig nicht zu meinen Freunden...- doch hier war ich bei ihm! Hatte ich nicht erst vor wenigen Minuten über das verachtenswerte System 'Rosengarten' sinniert? Schon wurde mir erneut ein Beispiel dafür frei Haus- oder besser Koppel- geliefert!
Brutus bekundete mit seinem Schnauben seine Position als unser Leithengst- gut, ich würde sehen, wie er mit diesem 'Hobbypferd' interagiert und seinen Vorgaben folgen.
Markus befahl dem Einsteller still stehen zu bleiben, drehte sich mit seinem Rücken zu uns und bot damit die Möglichkeit diesem Gaul zu zeigen, was wir von ihm und seinesgleichen hielten! Unser Leithengst fixierte ihn mit seinem Blick... ich hielt mich nah bei Brutus...- und als er sicher war, dieser 'Gast' schaute zu uns... spuckte er demonstrativ auf die Erde. Lion und Miu kannten wohl dieses Zeigen von Verachtung bereits und folgten fast synchron- ich tat es ein wenig zeitverzögert Ihnen gleich...

Wow- ich war nah genug, um die Augen des 'Einstellers' hinter seiner Maske sehen zu können... Unsere Reaktion auf ihn schien richtig gesessen zu haben... da war die pure Wut erkennbar! Seine Reaktion überraschte uns aber- der wich nicht zurück... der wieherte eine Herausforderung!
Unser Pferdetrainer wurde deswegen wieder auf uns aufmerksam und stellte sofort, auch ohne genau zu wissen, was vorgefallen war, die Ordnung wieder her. Brutus und ich drehten zur Sicherheit einen Kreis, weg vom Tor der Koppel und schauten erst danach wieder zu Markus und seinen Begleitern. Dieser forderte den Einsteller auf, still zu stehen- was von diesem doch recht kreativ ausgelegt wurde. Der Einsteller blieb an dem ihn zugewiesenen Ort, doch drehte er uns den Rücken zu.

'Dafür hätte dir Mira ein paar Hiebe verpasst...'

Seine Reaktion war die Antwort auf unser Verhalten und entgegen meinem ersten Gedanken dazu hätte es die Baroness vielleicht sogar belustigt, wie wir uns als Pferde hier gegenseitig an die Gurgel gingen...

'Du bist stolz...- das würde dir hier als Gestütpferd verdammt schnell abgewöhnt werden! Was würde nach ein paar Runden auf Mira's Bahn unter ihrer Obhut davon bei dir übrig bleiben?'

Wie stolz dieser Hengst wirklich war, zeigte er uns nach der Aufforderung von Markus an ihn, sich auf die Koppel zu begeben- er schlug trotz seines Latexoutfits UND seiner Maske das Angebot des Pferdetrainers aus, vorher noch ein paar Schlucke zu sich nehmen zu dürfen. Der Hengst ging sogar so weit, ohne eine Andeutung, uns ausweichen zu wollen, gerade durch uns hindurch zu laufen.

'Bist du nur so stark, weil du Markus hier dabei hast? Würdest du die Konfrontation auch suchen, wenn wir allein wären? Warum, verdammt, wieherst du den Namen von Blacky?'

Diese Fragen schossen mir durch den Kopf und letztere bewog mich, zu meinem Rivalen zu schauen. Der Pferdetrainer wollte uns von dieser Koppel herunter haben und sicher in den Stall bringen- daher rief er uns zu sich. Als Brutus durch das Tor auf den Weg zum Stall heraus treten wollte, staunte ich nicht schlecht...- Blacky stellte sich ihm in den Weg! Noch besser- er wieherte zwar leise, aber verständlich den Namen 'Witnere', blickte dem Einsteller-Hengst nach und schüttelte dann seinen Kopf!

'Werd einer aus diesem Gaul schlau...'

Die Botschaft von Blacky an uns war eigentlich unmissverständlich- er drückte uns gegenüber aus, er wäre mit der Reaktion von uns gegenüber diesem 'Hobbypferd' ganz und gar nicht einverstanden!
Ich begriff nur nicht warum...- Blacky war von ihm sicher gezwungen worden, in dem ihm Angst machenden Outfit zu arbeiten, die Rittmeisterin hatte mir zudem bei dem Gespräch mit ihr vor einigen Tagen indirekt zu verstehen gegeben, daß ich meinen Rivalen durchaus ernsthaft vermöbelt hatte und er jetzt noch immer mit ziemlicher Sicherheit Schmerzen haben dürfte...- was zum Teufel bewog Blacky daher, diesen Gaul in Schutz zu nehmen?
Die Anwesenheit des Pferdetrainers spielte dabei offenbar keine Rolle- Markus beobachtete uns zwar, hielt sich aber zurück. Er sorgte nur für unsere Rückkehr in den Stall und daß Blacky aus seiner Aufmachung kam. In der Box schauten wir zwar ab und an zu Blacky, doch ging er mit keiner Geste mehr auf sein Verhalten ein- er zeigte aber ziemlich aggressiv, er wolle in Ruhe gelassen werden...

Ich war froh über die Ruhe- Miu lehnte sich an mich und zitterte leicht. Ganz sacht schob ich meinen Mund neben sein Ohr und tat so, als wollte ich daran knabbern...

"Morgen?"

Mein Wort war mehr gehaucht als gesprochen...- zum Glück reagierte Miu nicht sofort sondern wartete, bis ich wieder meinen Kopf etwas von ihm entfernt hatte. Dann nickte er- und suchte erneut engen Kontakt zu mir. Ich hätte ihn am liebsten umarmt und so versucht, ihm Sicherheit zu geben- doch die übliche Fesselung verhinderte leider auch solche Gesten der Zuneigung. Ich bedeutete ihn aber, er solle sich vor mich setzen und dann seinen Rücken an meine Brust lehnen...- so konnten sich unsere Hände berühren und er spürte mein Heben und Senken des Brustkorbes. Nach ein paar Minuten legte er seinen Kopf zurück und lehnte ihn an meinen..., ich spürte, wie er entspannte...
Gemeinsam warteten wir so auf unsere ausstehende Fütterung und ich hoffte, diese würde durch Markus erfolgen. Lion grinste ein paar Mal dreckig zu uns herüber und zeigte anzügliche, recht eindeutige Gesten, doch ging ich nicht auf sein Verhalten ein. Brutus schickte ihm ein mißbilligendes Wiehern und die von ihm erhoffte Unterstützung durch Blacky blieb auch aus. So stellte er sein provozierendes Verhalten nach einiger Zeit ein und sehnte, deutlich hungriger als wir, das Erscheinen eines Menschen mit Futter für uns herbei...
36. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 06.04.21 14:11

Vielen Dank das du so fleißig die Geschichte weiter schreibst!!!

Hier lerne ich zum erstenmal hier im Forum mich wirklich in Geduld zu üben.

Der Fortschritt in der Geschichte ist jede Woche sehr minimal mir eigentlich schon deutlich zu langsam.
Dabei halte ich mich eigentlich eher für geduldig und mag die auch die langsammeren Geschichten.

Ich hatte mich schon gewundert das es so langsam voran geht.
Du brauchst für den Samstag schon 4 Wochen und das ist ja eigentich ein normaler Tag in der Geschichte.

Allerdings habe ich mir dann nochmal die Geschichte als ganzes durchgelesen und da lies sie sich sehr gut und die gefühlten längen in der Geschichte kommen nur dadurch das ich es nicht gewohnt bin die Geschichen während des veröffentlichen in häppchen zu lesen.


Also bitte mach weiter so!!!

Gruß
Thomas
37. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 09.04.21 13:47

Witnere in Rosengarten... Samstag


11 Vorurteile, Fehleinschätzungen und Erklärungen...


Noch war ich mit meinen Gedanken bei der gerade beendeten Doppeleinheit im Zweierzug mit Blacky und freute mich auf meine Weidepause. Das Gestütpferd war immer noch irgendwie unruhig in seiner Art, wie wir hinter Markus hertrotteten, aber diese erste Zusammenarbeit vor einem Wagen mit ihm bei der Ausfahrt und im Parcours hatte meiner Meinung nach recht gut funktioniert... Dieser Blacky hat meiner Meinung nach Potential und ich freute mich schon auf die weiteren Einheiten, die morgen zusammen mit ihm anstehen würden- auch wenn er auf mich von seinem Charakter etwas scheu, aber auch aggressiv wirkte. An seiner gezeigten Leistung war definitiv nichts auszusetzen, was für seine gute Ausbildung hier auf dem Gehöft sprach...
Durch die Sichtscheiben meiner 'Augen' sah ich die Koppel vor mir auftauchen, auf der ich die Zeit bis zum Stallgang mich jetzt erholen dürfte- wie vom Trainer vorher gesagt, standen die Gestütpferde in der hier auf dem Gehöft wohl üblichen Fixierung der Vorderhand am Harness seitlich in Hüfthöhe bereits am Tor der Koppel und warteten darauf, von Markus in ihren Stall gebracht zu werden. Alles Hengste- das war bei dem 'Naturfell' nicht zu übersehen-, ich zählte vier Stück und ein 'Rappe' schien der Leithengst zu sein. Er war vom Alter her, so schätzte ich, etwa zehn Jahre jünger als ich, aber es hätten auch fünfzehn sein können. Ich war aber auch noch nie gut darin gewesen, das genaue Alter von anderen Personen zu schätzen...
Neben einem deutlich jüngeren Hengst waren die beiden anderen- der eine ein 'Fuchs' von der Haarfarbe her und den anderen stufte ich für mich als 'Haflinger' ob seiner Mähne ein- etwa im gleichen Alter wie der Rappe.
Während Markus meinen Begleiter mit dessen Führleine an einem der Längsbalken neben dem Tor festband, spürte ich, wie die Blicke der vier auf mir ruhten. Was mich sichtlich irritierte- das war etwas anderes, was ich trotz meiner Maske und des Felles direkt auf meiner Haut spürte...
Der Pferdetrainer stand mit dem Rücken zu uns- ich blickte den Rappen in sein Gesicht, denn ich vermutete, hier ging es um eine Machtprobe und um Rangverhalten. Nachdem dieser sich sicher war ich würde ihn ansehen- spuckte er deutlich vor mir aus und die anderen drei taten es ihm gleich.
Das war keine Machtprobe- das war Verachtung! Was für Arschlöcher! Ich hatte den Vieren ganz sicher nichts getan- warum also so ein Verhalten? Hätte 'Blacky', wenn er jetzt keine Maske getragen hätte, auch so gehandelt? Immerhin war er auch eines dieser Gestütpferde...
Mein erster Schockmoment verwandelte sich in Wut- nein, vor diesen Idioten würde ich ganz sicher nicht kuschen! Instinktiv wieherte ich herausfordernd, was Markus dazu brachte, seinen Blick wieder uns zuzuwenden.

"Ruhig Witnere! Brutus, Schlachtross- zurück!"

Da dieses Kommando doch recht scharf von ihm in der Tonlage kam herrschte sofort Ruhe und beide angesprochenen Pferde in der Koppel drehten in einem kleinen Kreis ab und kamen einige Meter vom Tor zum stehen.
Brutus, Schlachtross? Letzterer hatte doch für ein anderes Gestüt letztes Jahr bei einem der großen Rennen gewonnen- Moment... das war auf Felsenstein, wo meine 'Besitzerin' Elena und ich unsere erste Showvorführung gezeigt hatten...- war der jetzt unter die 24/7 Pferde hierher gewechselt? Und Brutus hatte ich auch schon mal gehört...- klar, der Artikel in der 'Horse & Owner'! Da hatte ja gestanden, Rosengarten wäre seine neue Heimat und eine der Baroness die neue Eigentümerin...

"Witnere steh- oder muss ich dich auch festbinden?"

Die an mich gerichteten Worte holten mich aus meinen Überlegungen und ich schüttelte sicherheitshalber mit meinem Kopf. Eine Reaktion auf die Geste der Gestütpferde war aber angebracht wenn ich diese Frechheit nicht durchgehen lassen wollte- ich drehte mich demonstrativ von diesen arroganten Gäulen weg und widmete Ihnen meine Rückseite als Zeichen meiner Ignoranz ihrem Verhalten gegenüber. Dazu blieb ich noch mitten auf dem Weg stehen und machte keinen Zentimeter platz. Sollten sie doch um mich herum laufen...

"Ab auf die Koppel mit dir oder willst du Wurzeln schlagen?"

Diese wieder in einem ruhigen Ton vorgebrachte Aufforderung des Pferdtrainers sorgte für Bewegung durch mich. Ohne die anderen Pferde eines Blickes zu würdigen stolzierte ich regelrecht an ihnen vorbei, verzichtete auch auf die von Markus mir noch angebotene Möglichkeit, ein paar Schlucke aus der Trinkflasche zu nehmen- versuchte aber, mit einem gewieherten "Blaaacky" ihm zu sagen, er soll es bitte meinem Trainingspartner geben. Die Koppel lag vor mir und ich könnte hier mich ausruhen oder herumtollen bis ich entweder von dem Stallknecht oder Markus in den Stall geholt würde, wo ich dann Dusche und Futter bekommen würde...
Was ich in meinem Stolz und gekränkter Ehre nicht mehr wahrnahm- Blacky stellte sich Brutus in den Weg daß dieser anhalten musste, schaute mir nach und schüttelte dann mit dem Kopf. Markus hielt sich klugerweise heraus, er hatte begriffen, hier klärten 'seine' Hengste gerade etwas unter sich- und solange sie sich nicht dabei gegenseitig verletzten war dies ihm egal.
Ich bekam dies alles nicht mit- sollten diese arroganten Scheißgäule mit wem auch immer ihre Machtspiele treiben. Ich erwischte mich sogar bei dem Wunsch, wenigstens einige der kursierenden Gerüchte über Rosengarten wären in Bezug auf diese vier wahr...
Im nächsten Moment schämte ich mich aber ob dieses Gedankens- egal, ob wahr oder übertrieben; kein Pferd sollte so etwas einem anderen wünschen. Während ich mich an einen Baumstamm lehnte und sich der Schweiß an meiner Kruppe unter dem Latexfell sammelte, versuchte ich das heute hier gesehene und erlebte zu ordnen und mit dem, was ich nur vom Hörensagen kannte, in Übereinstimmung zu bringen.
Sicher- als Pferd oder anderer Kunde auf Rosengarten könnte man hart angefasst werden und ich war mir auch im klaren darüber, meine Vorstellungskraft würde nicht ausreichen um mir einen Aufenthalt hier in der Kategorie 'Rot' auszumalen. Aber dies war ja etwas, was (fast?) jeder hier beeinflussen könnte.
Doch wie verhielt es sich mit den Gestütpferden? Bis auf Blacky, mit dem ich trainieren durfte, waren mir nur die vier anderen Hengste begegnet und ganz offen- ich verspürte keine Lust mehr, sie näher kennenzulernen. Die hatten sich doch freiwillig für ein Leben als Vollzeitpferd entschieden- ich hatte kein Problem mit denen, also sollten sie mich mit ihren Rangordnungsspielen in Ruhe lassen. Ich empfand Achtung vor Blacky, aber der hatte mit mir zusammen auch etwas geleistet...- der Rest soll das erst mal nachmachen!
Wie nah ich mit diesem Denkmuster an den Gedankengängen der Gestütpferde war ahnte ich nicht im geringsten! Doch wie sollte ich mit dem gezeigten Verhalten der vier umgehen? Als Pferd hatte ich mich ja wie ein solches auch in der Box zu verhalten- aber vielleicht wäre der Pferdetrainer oder die Oberschwester morgen nachsichtig genug, wenn ich ihn danach fragte. Im Unterschied zum Stallknecht und der Baroness traute ich den beiden- warum konnte ich nicht genau sagen. Markus und Natascha hatten etwas an sich, was sie wie nur wenige andere Menschen zu Vertrauenspersonen machte. So hoffte ich, den Pferdetrainer heute Abend noch einmal zu begegnen- vielleicht im Rahmen einer Tageszusammenfassung...
Während ich diesen Gedanken nachhing, merkte ich nicht, wie die Zeit verging- bis ich die Stimme des Stallknechtes hörte wie er nach mir rief. War meine Zeit auf der Koppel schon vorüber und sollte ich jetzt zurück in den Stall? Zumindest war es als Pferd vernünftig, auf die Stimme des Stallknechtes zu hören- ich wollte ja nicht unnötig den Zeitpunkt hinauszögern, an dem ich aus meinem Fell heraus dürfte. So erhob ich mich und ging langsam auf das Tor zur Koppel, an der mich Jens in Empfang nahm.
Doch statt zurück in den Stall führte er mich zurück an die Rennbahn. Ich war verwirrt- aber als Jens mich vor der Wagonette einschirrte, war mir klar, ich sollte diese sicher zurück zum Stall ziehen. So war es auch- zum Glück für mich saß Jens nicht auch noch auf sondern führte mich an meinem Führstrick zurück zum Stall.
Nach dem Ausspannen waren es nur noch wenige Schritte bis zum Duschraum, vorbei an anderen belegten Boxen. Der Stallknecht begann mich zu entkleiden- ich war jetzt wirklich froh, aus meinem 'Fell' heraus zu dürfen, genoss die ungefilterte Stallluft und auch mein Magen signalisierte mir, er wollte nach dem heutigen Training gefüllt werden.
Doch zuerst stand ich im Sprühstrahl der Brause, mit der Jens mir den Schweiß von der Haut spülte und freute mich über jede Sekunde, die das warme Wasser auf mich herab prasselte. Viel zu schnell war dieses Vergnügen jedoch vorüber, der Stallknecht rieb mich mit einem Handtuch trocken, ich bekam von ihm auch Badeschlappen, mein grünes 'Armband' und wurde dann von ihm in meine Box geführt. Jens nahm mir die Schlappen ab, sagte mir, mein Outfit würde morgen früh gereinigt mir wieder zur Verfügung stehen und erinnerte mich noch einmal an die Verhaltensregeln, die auch für mich galten- mit der Zusage von ihm, in spätestens einer halben Stunde mit dem Futter zurück zu sein, blieb ich in der Box zurück.
Die Strohschicht unter meinen Fußsohlen spürend, gab ich dem aufsteigenden Drang nach und äppelte wie selbstverständlich in den Eimer ab. Die nachfolgende Reinigung mit dem Stroh war ungewohnt- doch mit dem bereitgestellten Desinfektionsmittel aus dem Spender war ich in der Lage, mich zu meiner eigenen Zufriedenheit zu säubern. Entspannt machte ich es mir auf den Strohballen, die mein Bett bildeten, bequem und rekapitulierte meinen Tag- Markus als mein Pferdetrainer hatte ja angekündigt, ihn eingehend mit mir besprechen zu wollen und ich war neugierig, wie er meine Leistung einschätzte. Er hatte mich ja schon nach seinen Einheiten mit mir gelobt- doch würde es ganz sicher auch Punkte geben, die es zu verbessern gäbe. Auch würde ich versuchen, das Verhalten der Gestütpferde zur Sprache zu bringen...
Schneller als erhofft war der Stallknecht zurück und mit ihm eine gute Portion 'Futter' für meine Raufe.
Ich muss zugeben- an die Verpflegung auf 'Berggeschrei' reichte es bei weitem nicht heran, doch war es wesentlich 'artgerechter'. Zum überwiegenden Teil bestand es aus kleingeschnittenen Kohlrabi, Möhren und Gurken- aber angereichert mit gerösteten Brot-, Wurst- und Käsewürfeln. Ein kleiner grüner Beutel mit 'Witnere' war aber nach dem Tag das personalisierte Highlight: in diesem befanden sich neben einem Bild von mir, wie ich heute Mittag fixiert hier in der Box stand, auch ein Schraubglas mit einer Mischung aus Nüssen, Rosinen und Schokoladenstücken und mehrere Portionspäckchen mit Zitronensaft.

"Die hast du dir heute redlich erarbeitet- wer hier auf Rosengarten Leistung zeigt wird auch belohnt... Teile sie dir ein, dann hast du zur Morgenfütterung auch noch etwas übrig."

Ich konnte mich gerade noch bremsen, ihm verbal meine Freude darüber kund zu tun- aber ein Schnauben und reiben des Kopfes an ihm sollte meine Dankbarkeit darüber gleichfalls ausgedrückt haben. Mit einem freundlichen Klopfen auf meine Schulter und der Bemerkung, er müsse auch noch die anderen Pferde versorgen, würde sich aber auf das morgige Training mit mir freuen, verließ er meine Box.
Die von Jens ausgesprochene Mahnung bezüglich meines Verhaltens im Hinterkopf begann ich die einzelnen Würfel nur mit meinem Mund aus der flachen Raufe zu angeln- es hatte ein wenig von 'Teller ablecken' aus Kindertagen. Nach einiger Zeit hatte ich den Dreh raus und mein Hungergefühl schwand zusehends. Einzig die Leckerei im Glas und die Päckchen stellten mich vor ein Problem- dürfte ich da meine Vorderhand zu Hilfe nehmen oder würde dies mir negativ ausgelegt? Der Stallknecht hatte dazu überhaupt nichts gesagt...
Markus befreite mich mit seinem Erscheinen und der an mich gerichteten Frage, ob ich meine Belohnung verschmähen würde, aus diesem Dilemma. Ich wieherte und zuckte mit meinen Schultern, während ich mit meinen Händen in Richtung des Beutels zeigte.

"Ach so Witnere- alles klar. Du bist dir nicht sicher, ob du in diesem Fall deine Vorderhand benutzen darfst- richtig? Hat der Stallknecht wohl vergessen, aber in deiner Einstufung ist dir so etwas innerhalb der Box erlaubt...
Komm, setz dich auf dein Nachtlager- so hast du etwas zu knabbern, während ich mit dir deinen Tag durchspreche."

Mit dem Rücken an die Boxenwand gelehnt hörte ich Markus zu, wie er die einzelnen Einheiten mit mir noch einmal durchsprach. Anhand von Photos und auch kurzen Videosequenzen auf seinem Smartphone zeigte er mir, wo ich seiner Meinung nach gut war und wo ich morgen noch an mir arbeiten müsste. Letzteres betraf vor allem das synchrone Agieren mit Blacky- das würde den Hauptanteil des anstehenden Trainings umfassen. Von meiner körperlichen Leistungsfähigkeit und auch dem Willen, in meinem Outfit trotz der Temperaturen an meine Grenzen zu gehen, wäre nicht nur er positiv überrascht gewesen. Ich könnte stolz auf mich sein- und auf meine Besitzerin, die mich wirklich gut trainieren würde. Vom Leistungsprofil könnte sich mancher in 'gelb' hier trainierender Einsteller eine gute Scheibe abschneiden.
Ohne es zu wissen, baute er mir mit seiner Frage nach Blacky und der dazu gehörenden Erlaubnis, wie ein Mensch zu sprechen, eine Brücke um nach dem Verhalten der Gestütpferde mir gegenüber zu fragen.
Ich druckste zuerst ein wenig herum- schließlich hatte das Thema, was ich jetzt ansprechen wollte, nicht direkt mit meinem Training zu tun. Der Pferdetrainer gab mir aber das ok nach meiner Versicherung, die Frage würde mit dem Betrieb hier auf dem Gestüt in Zusammenhang stehen.
Markus war erstaunt, wie ich ihm diese Szene beschrieb- ich schilderte ihm meine Verwirrung und Wut über ein solches Verhalten und fragte ihn direkt, ob Blacky auch so gehandelt hätte, wenn ihm dies möglich gewesen wäre. Seine Antwort hätte ich nicht so erwartet- er bejahte das mögliche Verhalten meines Trainingspartners, schilderte mir aber auch die Szene, wo Blacky sich dem Rappen, Brutus, in den Weg gestellt und auszudrücken versucht hatte, ich hätte diese Verachtung nicht verdient. Er wüsste, die Gestütpferde hätten aufgrund der Tatsache, was sie hier leisteten, eine Art 'Elitebewusstsein' gegenüber den meisten 'Einstellern' entwickelt...- was nicht falsch wäre, da nur wenige wie ich eine so gute körperliche Voraussetzung mitbringen würden und sie, ob in Hitze oder Kälte, diesen zuarbeiteten ohne eine wie auch immer geartete Form von Dank von den meisten zu erhalten.
Mit diesen Worten erinnerte er mich auch an die Frage, ob es ein Fehler war, mir zu wünschen, daß mein 'Partner', so wie ich auch, ein Latexoutfit tragen sollte. Ich hätte da, ohne weiter nachzudenken, von mir auf andere geschlossen und Blacky vielleicht etwas zugemutet, was dieser nicht mag...
Der Pferdetrainer antwortete darauf, das würde in Ordnung gehen- Blacky hätte zwar tatsächlich Probleme damit, in so einem Outfit zu laufen, doch als Gestütpferd, das zudem mit mir für die Vorführung als Teampartner geplant sei, hätte er es ohnehin tragen müssen. Ich bräuchte mir Darüber! keine Gedanken zu machen...
Auch wolle er offen mit mir sprechen- meine Fragen legten eine gewisse Empathie für meine 'Artgenossen' hier auf Rosengarten nahe- ich hätte sicher einige Gerüchte über die Behandlung der Pferde hier gehört. Ich nickte dies wortlos ab und Markus meinte darauf, das Leben als Gestütpferd hier wäre ganz sicher kein Urlaub auf dem Ponyhof... Ich solle aber so weitermachen wie bisher- so wie mein Partner gehandelt hätte, würde dies seine Achtung mir gegenüber ausdrücken. Zu seinem Bedauern, diesen Fakt betreffend, würde ich wohl die gesamte Zeit allein mit Blacky trainieren- aber als mein Partner hier für die Vorführung zum Hoffest wäre dies anders nicht möglich. Wir sollten dann ja eine perfekte Vorstellung geben...
Bevor er das Gespräch mit dem Hinweis auf noch zu erledigende Arbeiten beendete, bedankte er sich bei mir und bat mich, den Vorfall im Beisein anderer Personen nicht noch einmal zu erwähnen- er würde sich darum kümmern.

"Gute Nacht Witnere- ich wünsche dir morgen einen erlebnis- und erfolgreichen Tag..."

Mit diesen Worten blieb ich in meiner Box zurück. Ich wickelte mich in die Abschwitzdecke und obwohl ich versuchte, noch ein wenig über seine Worte nachzudenken, schlief ich erschöpft ein...


Abenteuer auf Rosengarten... Tag 14, Samstag- Woche zwei (Part 3)


Schlachtross:


Endlich war das Geräusch von klappernden Eimern zu vernehmen, unsere Boxentür wurde zur Seite geschoben und der Pferdetrainer trat ein. Entgegen unserer Hoffnung, er würde unsere Abendmahlzeit in der Raufe verteilen, stellte er die beiden Eimer ab und forderte Brutus mit einer Handbewegung auf, zu ihm zu kommen.

"Vorhin an der Koppel...- das war ganz mies... Von dir als Leithengst und allen anderen... Der einzige von euch, dem ich so ein Verhalten zugebilligt hätte... das ist Blacky!"

Markus musterte jeden von uns..., seine Stimmlage zeigte deutlich, er war mit dem, was wir da getan hatten, nicht einverstanden!

'Hat sich dieser Einsteller etwa bei dem Pferdetrainer beschwert? Würde zu so einem Hobbygaul ja passen...'

"Eigentlich geht es mich nichts an, was ihr hier über Gastpferde denkt und welche Meinung ihr über sie habt...- aber ich werde Blacky jetzt die Möglichkeit geben, euch ohne eine Beeinflussung durch mich seine Meinung über seinen heutigen Partner zu vermitteln.
Blacky- komm her..., ich befreie jetzt deine Vorderhand... dann drehe ich mich von euch weg und schau mir die Boxenwand an. Wenn du fertig bist wieherst du einmal- bis dahin kannst du ihnen zeigen... und nur das!... was du empfunden hast!
Von euch allen will ich danach keine Reaktion auf das hören oder sehen bis ich mit eurer Fütterung fertig bin und ihr wieder allein seid... Das ist, wie vorhin gesagt, eine Sache unter euch Pferden...
Und noch etwas...- der Einsteller hat nur nach eurem Verhalten gefragt um es besser zu verstehen...- sich aber nicht beschwert. Er hätte es ohne Probleme auch Jens oder der Baroness Mira mitteilen können... er hat es aber bewusst nur mir zur Kenntnis gebracht! Denkt mal darüber nach warum das so ist!"

Nicht nur ich war über diese Ansage des Pferdetrainers erstaunt- doch nachdem er sich zur Wand gedreht hatte, zeigte Blacky mir eine Seite seines Charakters, die ich bei ihm ganz sicher nicht vermutet hätte. Er nahm diesen Einsteller wiederum in Schutz!
Erst zeigte er uns pantomimisch, wie er wieder durch den Pferdeknecht in das Latexoutfit gezwungen wurde- er wieherte dessen Namen. Dann war klar, er und das andere Pferd machten eine Ausfahrt... und der Einsteller schien nicht nur einfach mitgelaufen zu sein. Blacky wieherte auch hier wieder dessen Namen... doch seine Geste dazu zeigte eindeutig, der hatte sich richtig in die Zugstränge gelegt und Blacky nicht allein die Arbeit überlassen! Mit einem Blick zu Markus hinüber wiederholte er dies Geste... dann trat er vor Brutus, spuckte auf den Boden und schaute uns alle an. Langsam und deutlich schüttelte er danach den Kopf- und die Botschaft war ganz klar- er stellte sich gegen den Leithengst und uns, er verteidigte erneut den Einsteller!
Danach ging er zu Markus, wieherte direkt neben ihm und ließ sich ohne Widerstand wieder seine Vorderhand fesseln. Unser Pferdetrainer füllte unsere Raufe und mit den Worten, wir sollten nach dem Fressen besser Ruhe halten und zu schlafen versuchen, morgen wäre... für jeden von uns... ein harter Tag, schloss er die Boxentür von außen...

Was hatte Markus dazu bewogen, Blacky diese Möglichkeit einzuräumen? Unser Trainer war fair- keine Frage, doch hier ging er über alles hinaus, was ich von ihm erwartet hätte! Noch weniger verstand ich Blacky- und den anderen Hengsten erging es genau so! Sein bisheriger Charakter, den ich kennenlernen durfte, widersprach allem soeben erlebten! Das war nicht nur das Ausleben ungestraften Opponierens gegenüber Brutus...- Blacky stand zu seiner an der Koppel gezeigten Aussage und verteidigte diesen 'Einsteller'... mit einer Vehemenz, die ich ihm niemals zugetraut hätte!
Nicht nur ich war verblüfft und verwirrt- doch hielt ich mich an den von Markus uns gegebenen Rat und versuchte nach dem Fressen an Miu gekuschelt einzuschlafen...


Büro der Baronin...- abends...


"Madame Rittmeisterin...- wie ist eure Meinung zu dem, was uns morgen erwartet...?"

Die Baronin hielt sich nicht lange mit Formalitäten auf und kam nach dem Betreten ihres Büros durch die Rittmeisterin sofort zur Sache.

"Frau Baronin, bitte gestattet mir zuerst eine Einschätzung unserer gestern eingetroffenen Gäste, zumindest derer, die den Arbeitsbereich meiner Untergebenen betreffen... Diese Pferde sind ja gemeldet für die Teilnahme an den Wettkämpfen bzw. auf eure Einladung hin für das Rahmenprogramm vorgesehen."

Nach einer kurzen Überlegung nickte die Baronin den Vorstoß ab und forderte ihre Untergebene auf, mit ihrem Rapport fortzufahren.

"Das Pferd 'Nordic' und sein Besitzer sind ja bereits zum zweiten Mal bei uns Gast- ich denke, die beiden harmonieren als Team... Ihnen ist durchaus bewusst, ihre Teilnahme an dem Trailrennen wird sie vermutlich nicht auf einen Podestplatz führen... beide gehen aber sehr engagiert ihre Trainingswoche hier an. Sowohl der Pferdetrainer als auch der Pferdeknecht sehen in beiden ein gutes Potential...- wenn dies von ihnen durchgehalten wird, dann können sie bereits nächstes Jahr ernsthafte Kandidaten für die Top 5 sein. Ihnen fehlt es noch an Übung-nicht an Willen!
Was das von Ihnen eingeladene Pferd 'Witnere' angeht...- mein Partner war einen Moment versucht, Ihnen den Vorschlag zu machen, diesen Hengst statt Lion morgen mit in das Gespann zu integrieren! Der ist willig, so wie Schlachtross die Arbeit in Latex gewohnt und hätte physisch die Voraussetzung, so einen Einsatz ohne Problem durchzuhalten. Natürlich war dies nur ein reines Gedankenspiel- doch bestätigt es ihre Einschätzung bezüglich dieses Pferdes. Zutiefst bedauerlich ist die Abwesenheit seiner Besitzerin... ich bin mir aber sicher, eure Tochter wird beim Elementetraining morgen mit ihm keinerlei Probleme haben. Das erste Agieren vor der Kutsche zusammen mit Blacky ist auch ohne Probleme vonstatten gegangen... unser Pferd hatte sich trotz seiner bekannten Probleme mit dem geforderten Outfit soweit unter Kontrolle, daß es da keinerlei Auffälligkeiten gab. Nach der Einschätzung meines Partners herrschte zwischen den beiden sogar so etwas wie ein gesunder Respekt...- beruhend auf der gezeigten Mitarbeit des Gastes. Für ein nicht 24/7-Pferd hat das Tier Potential... Wenn er unter der Führung seiner Besitzerin so die Vorführung im Holz rücken wie letztes Jahr auf dem Gestüt 'Felsenstein' vollführt, dann war ihre Einladung an die beiden goldrichtig..."

Mit einem kurzen Luft holen wechselte die Rittmeisterin zum Hauptthema des Rapports.

"Frau Baronin- ich melde das Gespann für morgen einsatzbereit! Ich weiß, meine Zweifel bezüglich der Kürze der Zeit zu Beginn der Woche hatte ich deutlich zum Ausdruck gebracht... ich bin aber überzeugt, die von Ihnen geforderte Qualität bezüglich Gespann und Kutsche garantieren zu können. Ich muss zugeben, die schnellen Fortschritte, die wir in den Tagen gemacht haben... ich war selbst davon überrascht...
Der Techniker von 'Horsekeeper' kennt seine Aufgaben bezüglich des Transportes unserer Pferde... die Generalprobe gestern verlief insgesamt zu meiner vollen Zufriedenheit... Lion und Kara mussten zwar wiederholt durch über die Halsbänder motiviert werden, doch dürften den beiden die damit aufgezeigten Konsequenzen ihres Agierens einen positiven Lerneffekt gehabt haben. Von medizinischer Seite liegt, meinem Wissensstand nach, gleichfalls ein 'go' vor..."

Eine Handbewegung der Baronin unterbrach sie.

"Madame, danke für die allgemeine Einschätzung... Ein, zwei Sätze zu jedem Pferd...- wo haben sich Schwächen aufgetan..., wo sollte individuell nachgesteuert werden?"

Einen Moment herrschte Schweigen- doch sah die Baronin am Mimenspiel der Rittmeisterin, sie überlegte um eine möglichst präzise Antwort geben zu können...

"Frau Baronin... zuerst noch etwas allgemeines. Unsere Pferde sind die Arbeit in Latex über längere Zeiträume nur unzureichend gewohnt... Ich weiß, sie als deren Besitzerin bevorzugen Naturfell..., doch hat sich dies hier zu unserem Nachteil ausgewirkt. Blacky ist da das perfekte Beispiel für diesen Mangel. Bei den anderen Pferden ist dies nicht so stark ausgeprägt... doch auch hier war Ablehnung und Unsicherheit im Agieren an den ersten beiden Tagen erkennbar. Ich gehe, was eine solche Ausstattung betrifft, mit ihrer Auffassung konform- auch ich halte von so einem Aufzug nicht allzuviel... Das Bild, was das Muskelspiel bei der Arbeit angeht, kann so unter einer Kunsthaut sich nur unzureichend abbilden...
Was offensichtlich aber auch einen großen Einfluss ausübt- und auch da muss ich noch einmal auf Blacky zurück kommen- ist, wie das Verhältnis zwischen einem zugeordneten Einsteller und unseren Pferden. Blacky ist am Dienstag von uns in Latex gesteckt worden und, wie von mir befürchtet..., durchgegangen... Heute am ersten Trainingstag mit diesem Witnere war die Rückmeldung, er hätte am Anfang auch ein paar Schwierigkeiten gehabt, doch dann hätte er sehr gut harmoniert. Markus und auch Jens waren der Meinung, dies hätte an dem Fakt gelegen, der Einsteller wäre ohne forcierte Unterstützung durch uns bis an seine mögliche Leistungsgrenze gegangen und das ist ein Punkt, den unsere Pferde durchaus honorieren...
Verstehen Sie mich nicht falsch- aber jedes Pferd arbeitet williger und nimmt eher Einschränkungen in Kauf, wenn es merkt, seine Partner lassen sich nicht nur bedienen sondern tragen ihren Teil zur Arbeit bei. Es wäre eine Überlegung wert, ob da nicht durch uns eine Art Prämiensystem einzuführen wäre...- ich bin mir sicher, das würde die Leistungsbereitschaft unserer Tiere steigern... Eine erhöhte Futterration oder einige zusätzliche Leckerchen in der Qualität für Einsteller würden sicher zu einer erhöhten Bereitschaft, ohne Zwang mehr Leistung zu zeigen, führen...
Ich würde aber auch anregen, mindestens einen Tag im Monat für alle Pferde einen gemeinsamen Trainingstag in Latex durchzuführen- so erreichen wir eine bessere Desensibilisierung unserer Tiere... Auch hier wäre als Lockmittel eine in Aussicht gestellte Belohnung hilfreich. Für die Hengste könnte dies ein garantierter Decksprung auf Steel und Kara sein..."

Die Baronin hörte interessiert zu, machte sich auch ein paar Notizen...- merkte aber, die Rittmeisterin war dabei abzuschweifen. Einer unverblümt durch sie formulierten Bitte, doch mit der Einschätzung fortzufahren, wurde sofort nachgekommen.

"Bitte entschuldigt- ich bin vom Thema etwas abgewichen...
Ich möchte mit den Stuten beginnen- sowohl Steel als auch Kara hatten mit dem geforderten Outfit keine Probleme. Bei Steel mag es daran liegen, daß eure Tochter Augustine, deren Pferd sie ist, diese regelmäßig in so einem Fell trainieren lässt. Von der Leistung ist Steel weiterhin einer der Aktivposten im Gespann- da gibt es nichts auszusetzen...
Kara...- hatte mit der Arbeit in so einem Fell infolge der regelmäßigen Zuarbeit für Gastpferde, die solch eine Aufmachung verlangen, auch nicht wirklich Probleme damit. Das Leistungsniveau lässt aber zu wünschen übrig- hier halfen bei der Vorbereitung nur Druck und Strafe! Die Stute ist dauerrossig... was für die Hengste als versprochene Belohnung, sie bespringen zu dürfen, sicher ein Motivator ist... doch ihre Performance hat während der Vorbereitung des Gespanns für mehrfache Bestrafungen wegen Leistungsmangels geführt... Dieser Fakt wird aber durch das Tragen einer 'Motivationshilfe' in Form eines Elektrohalsbandes am morgigen Tag ausgeglichen. Die Stute hat in der Vorbereitung des Gespanns zudem unsere Bereitschaft, sie damit zu maßregeln, zu spüren bekommen und die Angst vor einer Kombination aus dessen Einsatz während der Fahrt und der Drohung, sie in der Klinik in die Obhut eurer Tochter Augustine zur Hebung ihres Leistungslevels zu überstellen wird für zufriedenstellende Ergebnisse sorgen...
Bei den Hengsten trifft diese Einschätzung eins zu eins auch auf Lion zu! Gleiches Leistungslevel, identische Maßnahmen zu dessen Hebung... Zusätzlich wird dies in der Hengstbox natürlich auch durch die Pferde in ihrem Verhalten untereinander thematisiert- aber Markus hat den Tieren klar gemacht, Interaktionen, die zu Einschränkungen bei Lion führen könnten, wären durch uns erst nach der Rückkehr auf den Hof autorisiert. Vorher würde dies Konsequenzen nach sich ziehen, die keines der Tiere auf sich nehmen wolle. Es hat heute aber bereits eine Maßregelung innerhalb der Herde stattgefunden...- nachdem die Hengste auf die Koppel gebracht und dort versorgt wurden, haben diese untereinander dafür gesorgt, daß Lion nichts zu fressen bekam. Sie haben sich wohl unbeobachtet gefühlt und ich sah keinen Anlass, bei so einem Niveau mich da einzumischen..."

"Das geht durchaus in Ordnung...- da funktioniert das System unserer Gruppenhaltung selbstregulierend... Glauben sie, da wird noch mehr erfolgen?"

"Nein Frau Baronin...- wir können da aber trotzdem auf Nummer sicher gehen und Lion die Belohnung des Decksprungs mit Kara verweigern. Dieses Signal würde durchaus durch die Hengste verstanden und auch so als korrigierendes Eingreifen durch ihre Besitzer akzeptiert..."

"Gut...- führen Sie es so durch! Keine Leistung- keine Belohnung! Es sei denn, seine Performance morgen gleicht die bisher gezeigten Mängel aus..."

"Zu Brutus brauch ich nicht viel zu sagen- das Tier ist nicht umsonst Leithengst in der Box. Die Arbeit in diesem Outfit mag ihn nicht behagen, doch er weiß um seine Stellung und geht daher als Vorbild voran. Er führt so gesehen durch persönliches Vorbild... Neben Steel ist er der zweite Leistungsträger im Gespann- Der Decksprung mit der Stute, die er ohnehin mag, ist daher mehr als gerechtfertigt!
Schlachtross...- mit seinem Gummispleen und seinem Leistungsniveau bin ich persönlich froh, ihn im Gespann zu haben. Als sie mich über diesem Auftrag in Kenntnis setzten, hatte ich zuerst die Vermutung, aufgrund seines Outfits wäre die Entscheidung gefallen, unser Gespann so zu kostümieren...- aber das würde erneut vom Thema wegführen. Er diente in den vergangenen Tagen unseren Pferden als Vorbild- sowohl, was das Arbeiten in solch einem Outfit angeht, als auch von der gezeigten Leistung her. Wie ich schon hier mehrfach erwähnen durfte, er lebt das vor, was wir versuchen, von unseren Pferden einzufordern...- Leistungsbereitschaft bis an seine persönlichen Grenzen! Die kleinen Macken, die er mitgebracht hat, sind fast nicht mehr vorhanden- da hat es noch nicht einmal wirklich Druck von unserer Seite her bedurft um dies zu unterbinden. Er wird morgen mein dritter Aktivposten sein, auf den ich mich zu einhundert Prozent verlassen kann. Wenn er sich weiterhin so entwickelt, wäre es sogar angebracht, ihm ein oder zwei Vergünstigungen, die er von seinem Hofgut her gewohnt ist, einzuräumen..."

Auf das Verfinstern der Mimik ihrer Vorgesetzten nach diesen Worten reagierend, führte die Rittmeisterin weiter aus:

"Ich dachte jetzt nicht an solche Dinge wie einen Salon mit Leseecke oder derartigen Mist- er ist Pferd und wird auch weiterhin so behandelt! Aber wir sollten über die Möglichkeit zumindest nachdenken, ihm vom angebotenen Futter her auf das Niveau unserer Gastpferde zu heben und vielleicht auch das Privileg einer eigenen Box zu gewähren... Das mit dem Hinweis der jederzeitigen Widerrufbarkeit...
Zuckerbrot und Peitsche- letztere kennt er dank eurer Tochter bereits und von seiner Bereitschaft zur Mitarbeit ist diese unnötig. Mit ersterem kommen wir jetzt bei ihm weiter..."

"Madame- eure Vorschläge sind interessant...- doch er ist hier nur Pferd und läuft auch weiterhin mit unseren Pferden. Da ist eine Bevorzugung nur Grund für Unruhe in der Gemeinschaftsbox... Ich halte ehrlich gesagt nicht allzu viel davon..."

Die Rittmeisterin merkte am Tonfall, mit ihrem Vorschlag war sie gescheitert...- doch hatte sie noch ein Argument, was für die Umsetzung dessen sprach.

"Frau Baronin, gestatten Sie mir, mit Miu zum letzten Pferd im morgigen Gespann zu kommen- dann wird mein Vorstoß zugunsten von Schlachtross vielleicht etwas greifbarer... Unserem Gast haben wir es zu verdanken, daß wir überhaupt ein Gespann mit den angedachten sechs Pferden stellen können! Zwischen unserem jüngsten Hengst und ihm hat sich in den vergangenen Tagen eine sehr enge Freundschaft heraus gebildet- wenn man dies unter Pferden so bezeichnen kann. Miu bewundert diesen Hengst nicht nur...- er ist für ihn Vorbild und Inspiration! Er eifert ihm nach...
Schlachtross hat sich auf meine Bitte hin ohne zu zögern bereit erklärt, zusätzlich zu seinem eigenen Training seit Dienstag vor der Morgen und nach der Abendfütterung je eine weitere Einheit abzuleisten, damit Miu fit für das Gespann wird. Das sollte honoriert werden..."

"Rittmeisterin- seit wann bittet ihr Pferde? Bekommt euch der Umgang mit ihm nicht?"

"Frau Baronin- ich hielt es für angemessener, hier seine vorhandene Dankbarkeit gegenüber Miu zu nutzen. Unser Junghengst hat ihm die ersten Tage hier sehr geholfen, sich einzugewöhnen...- da wäre es weniger effektiv gewesen, mit Druck zu versuchen, was mit Ausnutzung von Ehrgefühl leichter erreichbar war..."

"Ja...- unter dem Blickwinkel... Ihr habt da durch euer intensiveres Interagieren mit ihm da sicher die optimale Variante gewählt... Aber ein einmaliges Lob reicht da- er hat sich Lorbeeren verdient, er soll sich aber nicht darauf ausruhen. Das kann er, wenn er wieder in 'Waldsee' ist..."

Damit war es endgültig, hier lohnte sich kein weiterer Kampf... Die Art der Belohnung schien die Baronin aber der Rittmeisterin zu überlassen, denn diesbezüglich erfolgten keine Vorschläge.

"Wie schon gesagt, Miu hat sich gesteigert. Ich bin sogar der Überzeugung, wir können ihn in der Zukunft ohne Befürchtungen weiter in größeren Gespannen mit laufen lassen. Unsere Aufgabe ist es, bei ihm einfach darauf zu achten, wer an seiner Seite und vor ihm läuft. Ich glaube nicht mehr, daß seine Fehler in der Vergangenheit bei solchen Gelegenheiten bewusst von ihm begangen wurden- seine Arbeit als Stangenpferd hinter Schlachtross und neben Brutus war ohne Fehl... selbst, was seine Zugleistung anging, hat er besser als Lion und Kara gearbeitet. Die Auswertung der Zugkraftmesser belegt dies eindeutig...
Mein Partner und auch ich sind sich einig, dies lässt sich nicht nur auf den Einfluss von Schlachtross zurück führen- Miu scheint es nicht mehr wirklich etwas auszumachen, in einem Gummifell arbeiten zu müssen... Er ist vielmehr versucht, da seinem Vorbild nachzueifern...- auch wenn ich glaube, wir würden perspektivisch mehr mit ihm erreichen, wenn wir da den Schwerpunkt erneut auf die Ausbildung zum Dressurpferd legen würden. Mit intensivem Training könnte er ihr Hofgut auf den diversen Veranstaltungen dafür sicher erfolgreich vertreten!"

"Rittmeisterin...- sie wissen aber schon, hier auf dem Hofgut ist der Schwerpunkt aber auf die Disziplinen im Fahrsport gesetzt... Auch besteht die Zuarbeit unserer Pferde für die Gäste hier bevorzugt im ziehen von Kutschen- daher wurde der Dressurbereich, auf ihren Vorschlag hin!, zurückgefahren...
Wir bieten diese Sparte natürlich für jeden Kunden an...- doch ist das nicht wirklich von unseren Stammgästen gewünscht. Die Eignung als Zuarbeiter für jene Kunden, die auf diese Gummipellen stehen, sollte natürlich von uns berücksichtigt werden...- da habt ihr recht...
Ich denke aber, wir sollten erst einmal schauen, wie der morgige Tag verläuft... Wenn alles zu unserer Zufriedenheit klappen sollte... Behalten Sie Ihre Vorschläge bezüglich Miu bitte im Hinterkopf- wenn er die Erwartungen morgen und auch die nächsten Wochen bis zum Rennen erfüllt, dann... würde ich mir ihre detaillierten Ideen dazu gern noch einmal anhören. Das gleiche gilt im übrigen auch für die zu Beginn von ihnen gemachten Vorschläge zum Training in diesen 'Kunstfellen' und dem Prämiensystem...
Ich danke Ihnen für die Einschätzung...- wir sehen uns in einigen Stunden bei der Abfahrt..."

Derart entlassen begab sich die Rittmeisterin zurück in ihre Unterkunft und grübelte dabei über den Gesprächsverlauf.

'Was bewog die Baronin nur dazu, derart reserviert im Umgang mit Schlachtross zu sein? Ohne ihn... das war sicher... würde es kein Gespann morgen geben!
Zumindest war ihr die Form der einmaligen Belobigung freigestellt worden- neben dem für alle Hengste angedachten Decksprung... Extrafutter und etwas freie Zeit... wenn es machbar ist zusammen mit seinem Freund Miu...das würde sicher möglich sein!
Was die Entwicklung des jungen Hengstes anging...- da standen die Chancen besser, da war nicht sofort eine Ablehnung erfolgt. Wenn Miu dazu bereit wäre...- Markus würde ihm sicher mit ihr zusammen die Grundlagen für Dressur in zusätzlichen Einheiten erneut beibringen können...- und eine Vorführung des erlernten wäre dann das beste Argument um diesen Weg weiter zu verfolgen...'

Das ist aber Zukunftsmusik und sie würde dies erst nach dem Turnier in Angriff nehmen können...
38. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 16.04.21 15:33

Abenteuer auf Rosengarten... Tag 15, Sonntag- Woche zwei (Part 1)


Hengstbox- Morgendämmerung...


Miu:

Es war soweit- weit vor dem üblichen Wecken wurden wir durch das Aufschieben der Tür zu unserer Box aus dem Schaf gerissen! Schlachtross hatte an mich gekuschelt geschlafen und auch ich vermisste sofort, nachdem Markus uns auf unsere Hufe befohlen hatte, die Wärme seines Körpers.

"Reißt euch ein wenig zusammen- wenn ihr in die 'Horsekeeper' verladen seid, könnt ihr weiter schlafen bis wir am Ziel angekommen sind! Ich kann das nicht- ich muss euch dort hin fahren...
Los, stellt euch auf- oder wollt ihr nichts zu fressen haben? Blacky, das gilt auch für dich...- du kannst nachher hier weiter schlafen bis Jens dich zum Training holt! Ihr könnt nach dem Fressen Abäppeln und dann mache ich euch sauber... eh ich euch in eure 'Felle' helfe..."

Sprache und Gestik zeigten es überdeutlich- Markus stand unheimlich unter Druck! Er brüllte nicht wie Jens in solch einer Situation, noch schlug er uns- was für den Knecht und jede der Baroness' das normalste auf der Welt im Umgang mit uns wäre. Doch trödeln würde sicher ungnädig von ihm vermerkt werden und hätte in den folgenden Tagen garantiert Konsequenzen!
Die Ration war größer als üblich- aber der Hinweis, wir würden erst nach Rückkehr hier auf das Hofgut erneut gefüttert- dazwischen gäbe es nur Wasser für uns- war nicht gerade geeignet, Begeisterung in unsere Augen zu zaubern. Ich hielt mich neben Schlachtross und schlang meinen Anteil in mich hinein- ein leichter Druck seiner Hüfte gegen meine Vorderhand zeigte, er war bei mir und seine Nähe gab mir Sicherheit für alles, was heute vor uns lag!

'Bitte lass es nicht zu anstrengend werden... bitte lass keinen von uns versagen... bitte gib mir die Kraft, auch heute durchzuhalten...- ich werde es schaffen!'

Mit dieser Art 'Gebet' schluckte ich die letzten Brocken hinunter, trat von der Raufe zurück und wurde sofort vom Pferdetrainer aufgefordert, rüber in den 'Sanitärbereich' zu laufen- Jens würde uns dort aus den Hufstiefeln befreien und säubern!
Ich stand hinter Brutus und Schlachtross schien wohl gewartet zu haben, damit er mich von hinten abschirmen könnte- er war mir unmittelbar gefolgt und ich glaubte nicht an einen Zufall. Markus, das hatte ich noch wahrgenommen, hatte genickt- doch ich war mir nicht wirklich sicher, ob er damit meinem Freund ein Zeichen gegeben hat...

"Los Miu- da ist dein Eimer! Hock dich hin und drück ab...- oder brauchst du einen Einlauf?"

Mit einem Grinsen bekam nicht nur ich vom Knecht gezeigt, was er meinte- auf dem Ende des Wasserschlauches war der uns bekannte Dildo für diese 'Behandlung' auf dem Schnellwechselsystem aufgesteckt. Zum Glück forderte er mich, bevor ich mich hinhocken konnte, auf, still zu stehen und entfernte die Schelle von meinem Schlauch. Achtlos schepperte sie auf den Boden und ich setzte alles daran, ohne Zuhilfenahme des garantiert kalten Wassers als Einlauf mich zu erleichtern...

"Wer fertig ist- wiehert!"

Zu unser aller Erstaunen hielt Jens eine Rolle mit Toilettenpapier sichtbar in die Höhe und signalisierte, wir wären heute dieses Luxus würdig. Inzwischen war auch Markus im Waschraum erschienen und gab Anweisung, um welche Pferde er sich selbst kümmern würde und welche der Knecht bis zum Einschluss in die Keeper zu betreuen hätte. Steel, Schlachtross und mich nahm er unter seine Obhut- und mit der Bemerkung, die beiden Teile wären für Lion und Kara, drückte er Jens zwei der gefürchteten Schockhalsbänder in die Hand. Das Grinsen des Knechtes zeigte uns allen- er wünschte sich deren Nutzung...
Unter der Oberaufsicht von Markus wurde jedes Pferd nach dem Toilettengang gesäubert- seine Anwesenheit sorgte wohl gleichzeitig dafür, daß Jens nicht allzu übergriffig mit Steel und Kara verfuhr. Jeder von uns wurde von Markus mit einem Handtuch trocken gerieben und nach einer peniblen Kontrolle der Füße 'durften' wir unsere zum Glück erneut gesäuberten Felle überstreifen. Schlachtross stand direkt neben mir- seine Gelassenheit übertrug sich auf mich und auch die von Markus mir zugedachte Motivation, ich würde es schaffen- er wäre sich da ganz sicher..., taten so gut. Ich schaute ihm kurz aber intensiv in seine Augen und mit einem Nicken und schnauben zeigte ich ihm, ich würde Markus und ganz sicher auch meinen Freund nicht enttäuschen...
Hufstiefel, Hufhandschuhe, Zuggeschirr- nach einem tiefen Luft holen zog Markus mir die Maske über und schloss mich so vollständig in Latex ein.

'Miu- du hast zwei ganze Tage am Stück in diesem Fell durchgehalten... Du schaffst das auch bis zur Rückkehr hier auf den Hof...'

Ich motivierte mich selbst und ein gedämpftes Schnauben neben mir, verbunden mit einer kurzen Berührung, war eine erneute Bestätigung...- nur kam diese von Steel! Das tat so gut- drei Pferde und Markus glaubten daran, ich würde meinen Teil jetzt und sicher auch in Zukunft in solchen Gespannen leisten können!
Der Pferdetrainer hatte sich, nachdem er mit uns drei Tieren fertig war, noch um Blacky gekümmert- dessen Unwohlsein, erneut einen weiteren Tag in der ihm Angst machenden Verpackung für einen Einsteller zuarbeiten zu dürfen, war unübersehbar. Markus befahl Jens, schon die anderen drei Pferde zum LKW zu bringen- er würde noch Blacky komplett ausrüsten und wieder in die Box bringen...
Nachdem der Knecht weg war, richtete er das Wort an den zurück bleibenden Hengst:

"Horch zu- dein Trainingspartner möchte dir etwas ausrichten. Es tut ihm leid, dich mit seinem Wunsch gegenüber Mira nach gleichem Aussehen in diese Lage gebracht zu haben. Die Baroness hat ihn da wohl ein wenig manipuliert um dich in dieses Outfit zu bekommen... Es ist nicht wirklich seine Schuld- du wärst so oder so derart eingekleidet worden... Die Baronin selbst hat das so gewünscht und eigentlich hätte es Miu getroffen, da du jetzt normal mit im Gespann gewesen wärst und er hier auf dem Hof...
Komm, zurück in die Box mit dir...- dieses Mal ohne Halsband. Das war auch keine Idee von mir..."

Der Pferdetrainer brauchte kein Wort zu verlieren, was unser Verhalten anging...- wir warteten geduldig seine Rückkehr ab. Von ihm aufgefordert, folgten wir ihm nach draußen und sahen in der Morgendämmerung den Kasten-LKW von gestern, davor die Horsekeeper-Boxen, den Techniker, der uns darin einschließen würde...- und Annika!
Markus hatte uns nicht gesagt, diese notgeile Sadistin würde uns auch den Tag über betreuen! Ihre Aufgabe schien auch nicht darin zu bestehen, uns eventuell bei einem Notfall zu versorgen...- so, wie sie gerade an Brutus herumspielte, war sie wohl eher dafür gedacht, uns die ganze Zeit über möglichst geil zu halten. Kara war schon durch den Techniker in der Box eingeschlossen, bei Lion lief der Vorgang und so beschäftigte sich die 'Schwester' noch ein wenig mit dem Leithengst. Sie rieb sich an ihm, massierte seinen Schlauch und spielte an seinen Brustwarzen- hörte aber immer nach kurzer Zeit auf und hielt dann Brutus die 'Nüstern' seiner Maske zu. Aufgeilen- aber unbefriedigt lassen!
Endlich wurde der Leithengst zu seiner Transportbox abgerufen, dafür holte Annika jetzt mich zu sich. Markus schien dieses Vorgehen abgesegnet zu haben...- er schaute einfach zu, wie sie zuerst mir zwischen die Schenkel griff und meine Hoden ein wenig drückte. Dann tastete sie nach meinen Brustwarzen und rieb diese... Wider meinem Willen brachte Annika mich dazu mir zu wünschen, sie jetzt auf mir sitzend zu spüren- ich wäre auch mit der Position zwischen ihren Schenkeln zufrieden gewesen um ihren Duft in mich aufzunehmen und sie zu schmecken...

"Heute Abend...- so wie du bist! Ich freu mich darauf, dich zu reiten... Vielleicht reite ich aber zuerst auch auf Schlachtross und habe Spaß mit ihm, während du zuschaust? Ich werde mit euch beiden auf alle Fälle meinen Spaß haben..."

Hier kniff sie mir recht heftig in meine Hodensack und sorgte mit dem von ihr gewollt hervorgerufenen Schmerz für ein schlagartiges 'Abkühlen' meiner Lust. Ihre Ankündigung, Schlachtross und mich bei unserem gemeinsamen 'Spiel' miteinander beobachten zu wollen, vertrieb jegliche Lust darauf aus mir. Schade- hinter der Maske waren die Augen von Schlachtross nicht zu erkennen, doch schüttelte er sich demonstrativ, während der Pferdetrainer ihn streichelte...
Der Techniker rief Markus zu, das nächste Pferd könne verladen werden- das war dann ich... Ich wollte nicht in diese Box, jede Faser sträubte sich nach der Erfahrung von vor zwei Tagen in mir- doch mich zu weigern wäre völlig unnütz!
Markus befahl Steel still zu stehen, nahm mich am Halfter und führte Schlachtross zudem mit sich. Während er mich übergab, stellten er und Schlachtross sich so auf, daß ich beide bis zum endgültigen schließen der Box sehen könne.

'Danke Schlachtross... danke Trainer- das macht es so viel leichter...'

Markus hatte dank seiner Erfahrung wohl instinktiv gespürt, wie er mir ein wenig leichter machte...- und schon allein für diese Geste würde ich bis an mein maximales Limit gehen! Mit dem Absenken des Deckels schloss ich die Augen, schnaubte noch einmal und wartete auf den Moment, wo ich dieses Monstrum von Maschine wieder verlassen dürfte- auch wenn dann die Arbeit im Gespann vor mir lag...


Witnere in Rosengarten... Sonntag


12 Augustine...


"Aufstehen Witnere, Baroness Augustine freut sich schon darauf, mit dir zu arbeiten."

Unwillig schnaubte ich und wünschte den Stallknecht zum Teufel- hatte er mich doch aus einem 'Gummitraum' mit meiner Eigentümerin gerissen...

"Komm, hoch mit dir und abgeäppelt, ist deine letzte Chance, bevor du dein Fell wieder überziehen darfst. Ich mache die Bio's noch fertig- dann putze ich dich für den Test mit der Baroness heraus. Bis dahin solltest du deinen Darm geleert haben...
Ach so- deine Morgenfütterung ist erst nach dem Test in der Klinik und die Futtermenge richtet sich nach deinen erreichten Leistungswerten..."

Mit diesen Worten motiviert forcierte ich meine 'natürlichen Bedürfnisse', schlang dabei auch den Rest Schokolade und Rosinen in mich hinein und war bereit, als Jens mit mich aus der Box abholte und in die 'Sattelkammer' führte, wo ich mein über Nacht gereinigtes Outfit vorfand. Jens säuberte mir peinlich genau meine Fußsohlen, ehe ich erneut in den Suit steigen durfte- sein Kommentar, ich hätte sicher kein Bedürfnis, mir wegen übersehenen Fremdkörpern Blasen zu laufen, war mehr als einleuchtend. Nachdem ich auch äußerlich wieder Witnere-inclusive dem Disziplinarhalsband- war, führte er mich aus dem Stall und in Richtung der Tierklinik. An der Abbiegung gab es von ihm ein kurzes "Hooo"- gefolgt von der Ansage, wenn ich zum täglichen Eingewöhnen an meine Maske noch etwas Bewegung bräuchte, ich könnte jetzt zum 'Warmwerden' noch ein paar Runden im RoundPen drehen.
Kopfschüttelnd verneinte ich sein Angebot- ich war mir sicher, der Tag an sich würde anstrengend genug werden und die Baroness oder Natascha würden mir sicher ein paar Minuten zum Aufwärmen zugestehen...
In der Klinik erwartete mich die Oberschwester bereits und mit der rhetorischen Frage, ob ich bereit für den Test sei, übernahm sie mich vom Stallknecht. Sie würde ihn wegen meiner Fütterung hier in der Klinik rechtzeitig informieren...
Wie ich schon vermutete- die Baroness war wohl noch nicht anwesend und so würde ich noch ein wenig warten dürfen...

"Komm mein Hengst- und Schritt!"

Mit dieser Aufforderung zog Natascha mich hinter sich her zu einer mit einem roten Streifen gekennzeichneten Tür, öffnete diese und führte mich mit in den Raum.

"Witnere- schön stehen bleiben! Ich muss noch diese 'Patientin' versorgen, dann geht es mit dir weiter..."

Durch die Augengläser schaute ich mich um und mein Blick wurde gebannt durch das 'Gestell' und die darin eingeschlossene Person. Das, was Natascha verharmlosend als einen 'Untersuchungsstuhl' bezeichnete, war eindeutig dem Alptraum eines kranken Hirns entsprungen.
Arme und Beine der Frau waren mittels Fixierung in unnatürliche Stellungen gezwungen, die ganz sicher schon nach kürzester Zeit zum Verkrampfen der Muskulatur führten- von der Überdehnung der Sehnen ganz zu schweigen. Dazu waren ihr Brust- und Schambereich, gut zugänglich, mit Klammern und Elektroden bestückt- die Apperatur ließ ihr aber im Rumpfbereich kaum Platz für Atembewegungen, was bei den ganz sicher verabreichten Stromstößen zusätzlich zu Schmerzen führen musste. Ihr Kopf war unter einer Maske versteckt, dessen angebrachte Schläuche zu einem Behälter führten, aus dem bei jedem Atemzug der Frau blubbernde Geräusche drangen. Sicher musste sie daher durch irgendeine Flüssigkeit atmen...
Was sonst noch an Haut zu sehen war, wies Hämatome und Striemen auf. Ich vermutete anhand des roten Armbandes, daß es sich um die Frau handelte, die mit mir zusammen angereist und zusammen mit dieser 'Herrin Birgit' und ihrem 'Ochsen' mit Baroness Augustine in die 'Tierklinik' hier verschwunden war.

'Wie gestört muss man sein, so etwas freiwillig zu buchen...'- der Anblick würde mir sicher noch Wochen später Horrorphantasien verursachen, doch im gleichen Moment dachte ich an den Anblick, den ich bot und den Restriktionen, die ich mir selbst auferlegt hatte- war das wirklich etwas anderes? Fand es eine andere Person nicht auch zumindest befremdlich, wenn sie sah was ich tat? Rosengarten erfüllte gegen Bezahlung halt die bizarrsten Wünsche und Phantasien- und wenn diese Frau dank dieser 'Behandlung' hier glücklich war, warum sollte ich sie verurteilen...
Bei dem anderen Paar war ich im Zweifel, ob es dort auch der Fall war- vielleicht hätten die negativen Gerüchte über dieses Gestüt da ihren Ursprung- doch wäre dies ja nicht der Fehler der hier agierenden Personen...
Während meiner Überlegungen hatte Natascha völlig leidenschaftslos einige Daten der Frau überprüft und ihr, wie sie es nannte, 'Frühstück' verabreicht- eine Kombination aus Schlägen und Stromstößen, was der Person aber zu meiner Verwunderung nur ein dumpfes Stöhnen und keine Schreie entlockt hatte. Mit der Ankündigung, sie in zwei Stunden zu einer weiteren 'Behandlung' aus diesem Gestell zu entlassen, nahm die Oberschwester meinen Führstrick und zog mich wieder aus dem Raum...
Ich war von dem eben erlebten noch völlig aufgewühlt- wie konnte sich jemand freiwillig so einer Behandlung unterziehen? Wie schmerzgeil müsste man sein um dies als angenehm zu empfinden? Was hatte Natascha zu der Frau gesagt- sie würde später von ihr zu einer weiteren 'Behandlung' aus dieser Foltermaschine geholt werden? War dies etwa die 'Erholungsphase' für diese Person...?
Die Oberschwester bugsierte mich zwei Türen weiter in einen Raum, in dem sich zentral ein Laufband befand- mit den üblichen technischen Gerätschaften, die wohl zu so einem auf die Erfassung von Dauerbelastungen ausgelegten Raum gehörten. Am rechten hinteren Ende des Laufbandes ragte ein brusthoher Stahlstab auf, dessen Bedeutung sich mir verschloss und im Frontbereich konnte ich neben den zwei Atemschläuchen, die sicher gleich an meine Maske angeschlossen würden, die drei Lichter erkennen, deren Bedeutung mir schon von der Initialen Untersuchung her bekannt waren. Von der Decke hing ein Stahlseil mit Karabiner und hinter dem Laufband befand sich ein etwa taillenhoher Stahlschrank, aus dem gleichfalls ein Metallseil mit Öse durch eine Öffnung lief. Natascha schaute sich mein Zuggeschirr an, schüttelte den Kopf und begann, dieses mir abzunehmen.

"Für diesen Test ist deines nicht geeignet- ich lege dir gleich eines von den hier für euch vorgesehenen an..."

Mit diesen Worten verschwand sie mit meinem Geschirr aus dem Raum und brachte kurze Zeit später eines mit, was mich an mein erstes Zuggeschirr erinnerte- ich hatte es aus einem alten Klettergurt gebaut, nur waren an diesem hier die Beinschlaufen noch vorhanden. Mit einigen Handgriffen von ihr war ich wenig später darin eingeschirrt, das Seil von der Decke wurde in eine Öse zwischen meinen Schulterblättern eingehangen und ich wurde von der Oberschwester auf das Laufband geführt. Wie schon in der ersten Nacht hier in der Klinik wurden von ihr an meiner Maske die beiden Atemschläuche angeschlossen- meine Atmung war dadurch trotzdem in keiner Weise eingeschränkt. Zum Abschluss spürte ich noch, wie sie mir das zweite Stahlseil in Hüfthöhe einhängte. Mit zufriedenem Blick nickte sie offenbar für sich selbst das Bild, was ich nun abgab, für sich ab und holte ihr Smartphone aus dem Kittel.

"Baroness- unser Gast ist für den Leistungstest vorbereitet. Ich denke, sie möchten ihm selbst die notwendigen Instruktionen geben..."

Mit einem Kopfnicken, was wohl bedeutete, die Baroness würde gleich erscheinen, beendete Natascha das Gespräch und schoss noch ein paar Bilder von mir, ehe ich hörte, wie sich die Tür öffnete und die Baroness Augustine den Raum betrat. Noch ehe sie etwas sagte, baute sich die Oberschwester auf.

"Baroness- Patientin Rot drei hat ihr 'Frühstück' erhalten. Ihre Parameter liegen innerhalb der von ihnen vorgegebenen Toleranzschwellen- einer weiteren Behandlung nach ihren vorgegebenen Plan steht aus medizinischer Sicht nichts im Weg.
Die Patienten Rot eins und zwei sind entsprechend ihren Vorgaben gleichfalls noch in ihrer Erholungsphase- bei Nummer eins war aber eine Herzfrequenz am oberen Limit die letzten beiden Stunden registriert worden.
Alle gelben Patienten befinden sich noch in ihren Boxen- deren Fütterung ist für nach dem Testende hier vorgesehen.
Witnere hier ist bereit für den Test..."

"Danke Oberschwester. Da die meisten unser Pferdchen mit meiner Mutter heute unterwegs sind, steht uns vermutlich ein ruhiger Tag bevor. Wir werden dies nutzen und uns daher neben unseren roten Patienten auch ein wenig intensiver mit unseren gelben Gästen beschäftigen können.
Im Moment werden sie sich aber hier im Raum während des Test um unser Pferd hier kümmern- motivieren sie ihn entsprechend den möglichen Vorgaben...
Witnere- ich freue mich, dass du diesen Leistungstest in deinem Fell absolvieren möchtest. Entsprechend deinen festgelegten Einschränkungen wird dieser nur in der Gangart 'Schritt' erfolgen, du bist schließlich auch ein Arbeits- und kein Rennpferd. Ich habe mir vor Erstellung des zu testenden Leistungsprofils ein Video mit deiner Eigentümerin und dir angesehen- bei dir geht es vorrangig um Zugleistung in unterschiedlicher Stärke. Bei deiner Arbeit musst du schließlich den Baumstamm erst in Bewegung setzen und dann ein Stück schleppen. Dazu kommen unterschiedliche Anstiege und Gefälle und du arbeitest ja auch in größeren Höhenlagen. Natürlich sind die von dir erbrachten Ergebnisse der gestrigen Einheit vor dem Schlitten mit dem Pferdetrainer hier eingeflossen.
Daher hast du hier jetzt über 30 Minuten eine Dauerleistung von 100 kg Zugkraft in einer simulierten Ebene zu erbringen, es erfolgen mehrere Leistungsanstiege von 40 Prozent über 30 Sekunden- als wenn du den 'Stamm' einen Weg hinauf ziehst- und du wirst auch Leistungsspitzen von 200 kg ziehen müssen- da hat sich der 'Stamm' an einem Hindernis verhakt...
Zudem wird die dir zur Verfügung stehend Luftmenge zwei Mal für jeweils fünf Minuten auf 75 Prozent reduziert- aber zu deiner Beruhigung, da werden keine anderen Belastungen für dich eingespielt. Du hast vor dem eigentlichen Test 5 min Zeit zum Warmlaufen und nach dem Test wirst du zum Abschwitzen noch 10 min mit einem Zug von 50 kg laufen...- danach bekommst du hier dein Frühstück und darfst im Anschluss eine Einheit auf die Weide zur Erholung...
Natascha- ich bin im Kontrollraum."

"Witnere- unmittelbar vor Anlaufen des Bandes wird die grüne Leuchte fünf Mal kurz aufblinken und wenn deine Einlaufzeit vorüber ist, wird das gleiche noch einmal mit den gelben Leuchten passieren. Am Ende des Tests leuchten dann erneut die gelben Lichter wieder fünf Mal- dann darfst du die zehn Minuten auslaufen. Ich werde dich vorwiegend verbal motivieren- aber wenn du das rote Licht zum Aufleuchten bringst..."

Das Ende des Satzes offen lassend hielt die Oberschwester die Fernbedienung meines Halsbandes mir vor meine Augenlinse und damit war von ihr alles gesagt. Ich nickte ihre Ansage stumm ab und konzentrierte mich auf den vor mir liegenden Test...

Augustine überprüfte ein letztes Mal die Anzeigen der angezeigten Vitalwerte. Atemfrequenz und-volumen, Sättigung, Herzfrequenz- alles funktionierte. Warum nur war dieses Pferd in der 'grünen' Kategorie unterwegs? Auch wenn es von der Gangart auf 'Schritt' beschränkt war- es war allein durch sein vollständiges Latexoutfit in Verbindung mit der selbst gewählten Masken-Filter-Kombination ein hervorragendes Untersuchungsobjekt, mit den sie in der Kategorie 'gelb' oder noch besser 'rot' aufzeigen könnte, wozu der menschliche Körper in Extremsituationen leistungsmässig in der Lage wäre. Trotzdem war dieser 'Witnere' als Probant nicht unnütz...- seine Werte und das damit ermittelte Leistungsprofil waren, auch dank seines Alters, ein weiterer guter Vergleich unter Normbedingungen im Unterschied zu Ihren mit den Gestütpferden gewonnenen Erkenntnissen für ihre derzeitige Studie.
Mit Freude dachte sie an die Möglichkeit, noch einige gleichartige Tests mit dem Schlachtvieh ihrer Schwester durchzuführen- da war sie zum Glück an keine Limits gebunden und dieser Gaul war ja gleichfalls einer, dem beim Tragen von seinem Latexfell einer abging...
Mit ein wenig Bedauern, daß ihr dies jetzt nicht möglich wäre, drückte sie den Startknopf und lehnte sich zurück in ihren Sessel.

Das grüne Licht blinkte fünf Mal kurz, ehe es dauerhaft zu leuchten anfing und ich merkte, wie sich das Laufband in Bewegung setzte. Gleichzeitig mit meinen ersten Schritten spürte ich das Straffen des Zugseiles- aber noch war dieser Widerstand leicht überwindbar. Dies änderte sich jedoch mit jedem Schritt, langsam aber stetig erhöhte sich der notwendige Kraftaufwand und noch bevor das 'Warmlaufen' überhaupt beendet war, bekam ich von 'Frau Oberschwester' den ersten verbalen Anpfiff. Zehn Schritte später flackerte das gelbe Licht und ab jetzt galt es- mein Test hatte begonnen...

Augustine war neugierig, wie ihr Probant auf die angekündigte Maximalbelastung reagieren würde- noch war er frisch und seine Werte spiegelten dies auch wider. Sie gab ihm zwei Minuten im Testmodus und erhöhte dann zur ersten von drei von ihr geplanten Spitzen die Zugbelastung schlagartig auf 200 kg.

Ich merkte es sofort, wie das Seil mich mit brutaler Kraft zurückzuhalten versuchte- sei ein Pferd und reagiere einfach! Die Anzeige vor mir sprang von Grün auf Gelb, ich stemmte mich wie irre in das Zuggeschirr und versuchte krampfhaft wieder die grüne Lampe zum leuchten zu bringen. Natascha brüllte neben mir , ich solle den verdammten Stamm ziehen, ich bekam auch von ihr einen Schlag mit der flachen Hand auf meine Kruppe und mir gelang es irgendwie zu verhindern, daß die rote Lampe aufleuchtete. Die Sekunden wurden zu Stunden- aber mit dem Aufleuchten der grünen Lampe verringerte sich die Zugbelastung wieder auf die 'normalen' 100 kg und ich konnte durchschnaufen...

Die Baroness war zufrieden- die erste Leistungsspitze hatte der Gaul recht gut hinbekommen. Sie würde ihm jetzt weitere zwei Minuten 'Erholung' gönnen, dann dürfte er den ersten 'Anstieg' ziehen- unmittelbar gefolgt von den ersten fünf Minuten Atemreduktion...

Nach dieser ersten Kraftspitze verfluchte ich diesen Test schon innerlich- und dies war nur der Anfang! Dank der Einweisung wusste ich ja, was noch vor mir lag, ich konnte nur hoffen, die Baroness würde mir zwischen den einzelnen Blöcken genug Zeit lassen wieder zu Luft zu kommen. Jetzt verstand ich auch, warum ich mit dem Stahlseil von der Decke gesichert war- ich lief 'nur' im grünen Modus und hatte bereits zu kämpfen. Hier könnte man eine Person- ganz sicher auch gegen ihren Willen- bis zum körperlichen Zusammenbruch treiben und das war einfach eine Maßnahme zur Sicherheit...
Mein Puls und meine Atmung stabilisierten sich spürbar, ich schaffte es, den Zug gleichmäßig zu halten...- aber diese Phase war zu schnell vorüber. Die Belastung stieg nicht ganz so brutal wie beim ersten Mal an, zog sich dafür länger... Natascha brüllte mich an, meinen Arsch diesen 'Scheißanstieg' hochzubewegen- oder sie müsste mich halt zusätzlich motivieren! Dabei hielt sie mir dieses Mal nicht die Fernbedienung vor die Nase- sie hielt mittlerweile eine Sprunggerte in ihrer Hand. Noch stand die Anzeige auf Grün, mir war klar, sollte sie auf Gelb springen, würde ich dies mit Schlägen vergolten bekommen. So war es dann auch- die letzten Sekunden brachte sie mich mit drei Hieben dazu, das aufgeflammte gelbe Licht wieder in grün umzuwandeln.
Ich war glücklich als die Belastung sich wieder verringerte- merkte aber unmittelbar darauf, wie mit jedem Atemzug meine Luft knapper wurde. Damit hätten dann wohl die ersten fünf Minuten unter Atemreduktion begonnen- keine Chance, nach dem 'Anstieg' zu Atem zu kommen... Wenn das so weiter gehen würde, hätte ich ernsthafte Bedenken, den Tag durchzuhalten.
Ich kroch fast in die Maske um noch eine Kubikzentimeter Atemluft mehr zu ergattern und irgendwie schaffte es mein Körper, sich mit dem verringerten Angebot an Luft zu arrangieren. Aber die Auswirkungen spürte ich doch- meine Bewegungen wurden Träger und die Ränder meines Sichtfeldes begannen sich zu verengen...

Zehn Sekunden..., fünf Sekunden..., geschafft- die Baroness war positiv überrascht. Die Hälfte ihrer Probanten zeigten beim ersten Mal deutliche Anzeichen von Panik, hier aber war, abgesehen von den üblichen Anzeichen einer beginnenden Unterversorgung mit Sauerstoff, dies nicht erkennbar gewesen. Dieser Witnere hatte sich gut unter Kontrolle- ihr nicht ganz abgestumpftes Gefühl für Gerechtigkeit ließ sie daher als 'Belohnung' zusätzlich sechs Liter reinen Sauerstoff/min der Atemluft zumischen, bis seine Sauerstoffsättigung im Blut wieder 100 Prozent erreicht hätte. Damit würde sie ihn etwas schneller wieder fit machen- und könnte den zweiten Zyklus der Atemreduktion schon in fünf Minuten starten...

Den Zeitrahmen nach der ersten Atemreduktion empfand ich wie einen Urlaub nach diesen höllischen fünf Minuten ohne genügend Luft- die Zugbelastung war auf den Normalwert zurückgefahren, trotz des Filters in meiner Maske bekam ich mehr als genug Luft in meine Lungen und auch das Schwindelgefühl, was sich durch den Mangel an Atemluft eingestellt hatte, war verschwunden. Ich hielt mich im grünen Bereich, Natascha lobte mich für meine bisher gezeigte Leistung und ich hatte das Gefühl, diesen Test ohne eine 'Motivation' durch mein Halsband schaffen zu können. Trotz meines Gummioutfits wollte ich der Baroness zeigen, ich gehörte noch nicht zum alten Eisen- und könnte allemal mit den Gestütpferden hier mithalten...
Der einsetzende zweite Zyklus holte mich doch recht schnell zurück auf den Boden der Tatsachen. Erneut hatte ich nach kurzer Zeit das Gefühl ersticken zu müssen- ich durfte aber nicht langsamer werden! Aber mein Organismus musste der bisher erbrachten Anstrengung Tribut zollen- ich pendelte nach drei Minuten unter der verminderten Atmung zwischen Grün und Gelb, was für mich Schläge mit der Gerte durch Natascha bedeutete. Ich wollte mich eigentlich nur noch fallen lassen- doch die Ansage der Oberschwester, mich dann sofort mit Stromschlägen wieder auf die Beine zu bringen, sorgten für mein Weiterlaufen. Zu meiner positiven Bestärkung zählte sie aber die letzten 30 Sekunden herunter und trieb mich damit über die Linie dieses Zwischenzieles.

'Genug Luft...'- das war mein einziger Gedanke nach diesem zweiten Durchgang. Alles, was jetzt noch kommen würde, wäre Kindergeburtstag im Gegensatz zu dieser Brutalität...
Ich hatte diese Gedanken noch nicht zu Ende geführt- als mich das Zugseil brutal nach hinten riss und mir gerade drei tiefe Atemzüge zur Erholung gegönnt waren. Das Licht vor mir sprang von Grün über Gelb auf Rot ehe ich reagieren konnte- und Natascha verpasste mir mit der Gerte einen richtig heftigen Hieb, der mich aus meinem taumeln heraus vorwärts trieb. Die dabei von mir aufgewandte Kraft reichte aber um die Lampe zurück auf Grün springen zu lassen. Erst ein paar Schritte später merkte ich den Schmerz im Nacken- der niedrig dosierte Elektroschock war von mir 'dank' des Gertenhieb's der Oberschwester nicht wirklich wahr genommen worden...

'Für einen Einsteller hat der Gaul aber richtig Kampfgeist...' Die Baroness schaute durch die Sichtscheibe zu, wie ihr 'Probant' nach dieser Belastungsspitze sich wieder fing und es schaffte, die normalen 100 kg weiter zu ziehen. Noch reichlich zehn Minuten hätte er zu überstehen- sie würde ihn jetzt sechs Minuten im normalen Modus gönnen und dann die beiden 'Anstiege' mit einer Erholungsphase von drei Minuten abfordern. Sollte ihr Testobjekt dies überstehen, würde sie guten Gewissens die Anforderungen mit Bezug auf ihn für ihre Gäule hier vom Gestüt heraufsetzen können.
Dafür hätte sich dieser Witnere auch eine Belohnung verdient- sie nahm ihr Telefon und fragte den Stallknecht ab, was als morgendliche Fütterung für die Einsteller vorgesehen war. Mit der Antwort zufrieden ergänzte sie die vorgesehenen Rationen, befahl alles zu pürieren und drohte dem Stallknecht, wenn er nicht in 20 Minuten mit dem Futter hier in ihrer Klinik stehen würde, wäre er der nächste Kandidat auf dem Laufband...

Keine Ahnung, wieviel Zeit jetzt seit den Schlägen der Oberschwester vergangen waren- ich hatte das Gefühl dafür verloren und zog nur noch mechanisch Schritt um Schritt und hoffte, es hätte bald ein Ende. Irgendwie verstand ich Natascha- sie hatte mit ihren Hieben mich gezwungen, alles aus mir heraus zu holen und damit ganz sicher auch einige Stromschläge erspart. Auch war mir vor dem Test gesagt worden, welche Leistungswerte hier zu Grunde lagen- aber derart gefordert zu werden, darauf war ich nicht vorbereitet! Ich war mir nur sicher- ein 'Anstieg' würde garantiert noch eingespielt werden...

Aus dem Kontollraum heraus signalisierte die Baroness Natascha, es wären noch fünf Minuten und zwei 'Anstiege'- und sie dürfte diese Info an das Tier weitergeben...

"Komm Witnere- du hast es bald geschafft! Noch zwei Mal bergauf ziehen und dann darfst du auslaufen..."

'Oh Gott- ich spüre doch jetzt schon kaum noch meine Beine...' Die Ansage der Oberschwester zeigte mir ein Ende meiner Schinderei auf- doch der Preis wäre das sichere über meine bisherigen Grenzen des körperlich machbaren gehen...
Mit dem erneuten Ansteigen der Belastung hatte ich jetzt aber eine 'Brücke' über die ich mich mental hangeln könnte- nur dreißig Schritte, die würde ich schaffen! Die Oberschwester stand hinter mir und trieb mich mit ihrer Stimme und leichten Schlägen vorwärts- auch wenn das Licht noch grün leuchtete. Ich war ihr in diesem Augenblick sogar für die mäßig ausgeführten Hiebe dankbar, sie hielten mich davon ab, einfach stehen zu bleiben. Zu meiner völligen Verwunderung sank die Belastung nach zweiunddreißig Schritten ohne das ich Gelb verwarnt worden wäre. Mir war jetzt auch klar, der letzte Anstieg wäre auch die letzte halbe Minute des Tests- mit tiefen gleichmäßigen Atemzügen versuchte ich meinen Körper darauf vorzubereiten. Die Stimme der Oberschwester nahm ich nur noch gedämpft wahr, mir war es auch egal, ob sie mich anbrüllen oder schlagen würde- ich hatte einen Punkt erreicht, wo ich ganz tief in mir war. Kein Nachdenken über Nebensächlichkeiten, nur noch diesen Anstieg ziehen! Das letztmalige Erhöhen des Zugwiderstandes begrüßte ich daher mit einem Wiehern, ich sah nur noch das grüne Licht und setze einen Fuß vor den anderen...

'Warum flackerte das Licht...?' Erst nach einigen Sekunden drang Natascha mit ihrer Stimme zu mir durch.

"Komm Witnere- nicht stehenbleiben! Ganz langsam weiterlaufen, du hast es geschafft! Das war eine richtig gute Leistung..."

Infolge meines Schnaufens und des Trommelwirbels, den mein Puls in meinem Kopf veranstaltete, bekam ich nur Bruchstücke von ihrem gesagten mit- ich hatte wohl den Test überstanden und sollte einfach noch weiter laufen. Stimmt- das war mir ja vor Testbeginn so gesagt worden...
Die Zugbelastung war so gut wie nicht mehr spürbar, ich bekam Stück für Stück auch wieder Einzelheiten des Raumes mit- offenbar war ich rein mechanisch gelaufen. Die Baroness tauchte irgendwie in meinem Blickfeld auf und besprach wohl etwas mit der Oberschwester- aber das interessierte mich nicht wirklich. Ich wartete nur auf eine einzige Ansage...

"Hooo du irrer Gaul...- du hast es geschafft!"
39. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 16.04.21 18:24

Ich freue mich jeden Freitag auf den neuen Teil.

Wie immer sehr einfühlsam geschrieben.

Vielen dank für das posten.

Gruß
Thomas


40. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 23.04.21 09:00

Wintere in Rosengarten- Sonntag...

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Die Stimme der Oberschwester bedeutete Erlösung für mich- ich versuchte mich einfach fallen zu lassen, wurde aber durch das Seil in meinem Rücken aufgefangen.

"Ganz langsam- ich löse zuerst das Zugseil, dann lasse ich dich soweit ab, daß du auf allen vieren bleiben kannst solang du möchtest..."

Ich nickte wie geistesabwesend stumm ihre Ansage ab, mir stand schon nach dieser ersten Einheit der Schweiß bis über die Knöchel und noch hatte ich keinen Meter draußen zurückgelegt. Still hoffte ich, mein Knie würde diese Belastung ohne daraus resultierende Schmerzen akzeptieren- Natascha und die Baroness hatten mich mit dem Test definitiv über meine bisherige Belastungsgrenze getrieben. Würden Sie mir gestatten, angesichts meiner gezeigten Leistung jetzt die Maske abzunehmen oder wie wollten sie mit mir weiter verfahren? Ich war nur froh, wie die Oberschwester mich abließ und mir unter meine Knie das Sitzpolster des im Raum befindlichen Bürostuhl's schob. Auch schien sie an meinem Geschirr etwas zu verändern- mit einen ganz leichten Anziehen des Deckenseiles sorgte sie dafür, das ein Teil meines Gewichtes durch das Gurtzeug und die Aufhängung an der Hüfte aufgenommen wurde und ich so meine Knie entlastet bekam.

"Wenn du dich wieder fit genug fühlst auf deiner Hinterhand zu stehen, dann wieherst du einfach...- ich gebe dir gleich Wasser zu saufen!"

Ein weiteres Kopfnicken- mir war eigentlich egal, was die Oberschwester gerade erzählte, ich spürte nur, wie sich meine Atmung langsam stabilisierte, das Hämmern des Pulses schwächer wurde und auch mein verschwommenes Blickfeld aufklarte...

"Verstehst du mich? Ich werde dir jetzt an deinen Futteranschluss einen Beutel mit isotonischer Flüssigkeit anschließen- sauf bitte langsam. Wenn du mehr möchtest, stampf mit deiner rechten Vorderhand einfach auf, dann bekommst du mehr."

Atemzug, Atemzug, an der Trense nuckeln- so gab ich meinem Körper jene Zeit, die er benötigte, um sich zu erholen. Nach einigen Minuten war ich soweit und wieherte als Zeichen, daß ich mich wieder auf meine Hinterhand stellen wollte. Natascha löste die Stahlkabel von dem Harness, wartete, bis ich den halben Liter nach Limette schmeckende Flüssigkeit aus dem Beutel gesaugt hatte und dann halfen sie und auch die Baroness mir auf die Füße. Ich schwankte leicht, zwang mich aber aufrecht zu bleiben und spürte, ich hatte die Kontrolle über meinen Körper wieder gewonnen. Während die Oberschwester mich weiter stützte, schritt die Baroness voran und gab Anweisung, wir sollten in den Untersuchungsraum Eins wechseln- der Stallknecht würde dort mit meinem Futter warten...
Dieser war schon weg als ich in den Raum geführt wurde- doch das Tablett, was er zurückgelassen hatte, war mit Tupperdosen und zwei Kannen voll beladen.

"Da ich bei dir voraussetze, du willst hier rund um die Uhr wie ein Pferd behandelt werden, habe ich angeordnet dir dein Frühstück zu pürieren, damit Natascha es dir auch mit angelegter Maske verabreichen kann. Lass dir ruhig Zeit mit deinem Futter- ich nehme währenddessen die Auswertung deines Test's vor..."

Mit ein wenig Enttäuschung hörte ich ihre Worte- hatte ich doch mir insgeheim Hoffnung gemacht, meine Maske zum Frühstück noch einmal abgenommen zu bekommen. Nun ja, selbst gewähltes Schicksal...- im Magen wäre es eh alles Brei. Was viel interessanter war- mit welchem Futter dürfte ich meinen Magen füllen?
Die Oberschwester öffnete die erste Dose und ich sah nur eine hellgraue Masse mit einigen rötlichen Farbspuren darin.

"Haferbrei mit roter Grütze- ich habe in deiner Akte gelesen, du würdest das mögen."

Jippie- schon diese Ankündigung baute mich auf. Dafür allein hatte sich hier die Schinderei auf dem Laufband gelohnt- und was da an Brei auf mich wartete, gab von der Menge her ganz sicher zwei Teller her. Ich wieherte bei dieser Ankündigung freudig und schaute neugierig zu, wie die Masse in meine Futterspritze aufgezogen wurde.

"Komm, setz dich auf die Liege Witnere...- aber vorsichtig. Ich habe dir sicher ein paar schöne Hiebe mit der Gerte verpasst..."

Ja, nachdem der generalisierte Schmerz sich zurück gezogen hatte, spürte ich deutlich mehrere Striemen auf meinem Gesäß. Vorsichtig setzte ich mich und biss kurz auf meine Trense- aber es war erträglich. Der Geschmack von Porridge mit Grütze in meinem Mund half mir aber alles andere in den Hintergrund zu drängen, ich sog es wie ein Staubsauger in mich hinein...

"Langsam du Hengst- du brauchst nicht zu schlingen. Es ist genug für dich da- wie sieht es mit Kaffee aus?"

Ich nickte dies ab und schaute, wie das schwarze Gesöff in die Spritze aufgezogen wurde. Als sie halb voll war, wieherte ich und zeigte auf die Milchkanne. Zuerst verstand Natascha nicht, aber dann fragte sie "Halb und halb?", was ich nonverbal bejahte. Das Gemisch war stark gesüßt und ich musste mir dank der Milch auch keine Gedanken machen, die Mischung wäre eventuell zu heiß. Zwei Füllungen Porridge im Wechsel mit einer Füllung Milchkaffee- bis der Haferbrei alle war...

"Komm, jetzt gibt es noch ein wenig Pferdefutter! Karottenbrei? Oder magst du lieber Kartoffelsuppe?"

Ich entschied mich für die Suppe, die zu meiner Überraschung sogar mit kleinen Schinkenwürfeln versetzt war. Wie üblich wurde mit einer Füllung Wasser mein Futterrohr sauber gespült- was auch das Ende der Fütterung war. Wenn ich von der Reichhaltigkeit auf mein Testergebnis schließen sollte- so muss meine gezeigte Leistung wohl ansprechend gewesen sein.
Die Oberschwester zog gerade ihr Telefon aus ihrer Tasche- wohl um der Baroness Bescheid zu geben, meine Fütterung wäre abgeschlossen- da betrat diese das Zimmer und übertrug Natascha, die Auswertung mit mir allein durchzuführen. Sie müsse sich dringend um den Patienten Gelb drei kümmern- da läge ein psychischer Notfall vor. Mit dieser Aussage drückte sie der Oberschwester ihr Pad in die Hände und verschwand wieder eilig. Mit einem Schulterzucken nahm Natascha das Pad entgegen...

"Dann halt ohne Frau Baroness...- Witnere, bei dir ist soweit alles wieder in Ordnung? Zuerst- ich werde mich nicht für meine 'Motivation' während des Tests jetzt entschuldigen- du bist ein Pferd und meine Aufgabe war es, dir zu zeigen, wozu du wirklich in der Lage bist..."

Sie scrollte kurz auf dem Pad und lächelte dabei.

"Die Kurzfassung der Auswertung: Du hast aus der Sicht der Baroness den Test zu ihrer vollsten Zufriedenheit abgeleistet. Für dein menschliches Alter bist du topfit! Dazu gehörst du zu der Minderheit von Pferden, die von sich aus bereitwillig bis an die Grenzen der körperlich abrufbaren Leistung gehen, die sie glauben abzurufen können. Meine Aufgabe war es, dir zu helfen, diese für dich geltenden bisherigen Grenzen zu überwinden- der Test sollte dir aufzeigen, wozu du WIRKLICH imstande bist...
Meine Chefin schätzt deine Performance mit ca. neunzig Prozent des von dir abrufbaren Leistungspotentials ein- und glaube mir, wärst du den Test in der Kategorie Rot gelaufen, dann hätten wir diese fehlenden zehn Prozent auch aktiviert. Hier- schau dir mal deine Leistungskurven an- das in deinem Latexfell UND unter Atemreduktion, damit hast du Augustine beeindruckt!"

Sie setzte sich neben mich und hielt das Pad so, daß ich die verschiedenen Grafiken und Diagramme erkennen konnte. Ihren Ausführungen zufolge war die dargestellte grüne Linie ein Referenzwert, der aus den hier gezeigten Leistungen ermittelt wurde. Meines wäre die rote Linie- und diese setzte sich zum Teil deutlich darüber ab. Vor allem bei den zeitlichen Auswertungen lagen meine Peaks bis zu einem Viertel darüber.
Angenehm für mich als medizinischen Laien war es, Natascha verfiel nicht in ein mir unverständliches Kauderwelsch, sie blieb in Ihren Ausführungen immer so, daß ich ihr auch in Details folgen konnte. Zum Ende ihrer Einschätzung stellte sie mir noch die Frage, ob es mir lieber wäre, die folgende Ruhezeit hier in der Klinik oder draußen auf der Weide zu verbringen. Hier könnte sie noch ein wenig länger meine Vitalwerte unter Beobachtung halten und- wenn ich dies wollte- mir zur besseren Regeneration noch ein wenig Sauerstoff verabreichen. Auch könnte ich es mir hier auf der Liege bequem machen...
'Wiese oder Schaumstoffliege? Beides hatte seinen Reiz...' So wie es aussah, würde ich nicht vor heute Abend wieder aus meinem 'Fell' herauskommen- da fand ich die Option, mich noch ein wenig auf weichem Untergrund im Schatten auszuruhen recht verlockend. Das Angebot mit dem zusätzlichen Sauerstoff wäre auch nicht verkehrt- so nickte ich das Angebot der Oberschwester ab und machte es mir auf der Liege bequem. Natascha verschwand einen Moment und brachte neben der O2-Einheit auch noch ein Keilkissen mit und legte es mir unter meinen Kopf. Derart rundum versorgt entspannte ich und meine 'Gönnerin' sorgte mit einem Telefonanruf dafür, daß der Stallknecht Bescheid über meinen Verbleib wusste und mich zum nächsten anstehenden Training hier direkt abholen könnte...


Abenteuer auf Rosengarten... Tag 15, Sonntag- Woche zwei (Part 2)


Irgendwo in Norddeutschland...- Vormittag...


Schlachtross:

Endlich aus dem Horsekeeper herausgeholt schaute ich mich um- der von uns Pferden zu ziehende Landauer war bereits entladen und mit weißen Blumengirlanden geschmückt, Markus war damit beschäftigt, Lion auf seiner vorgesehenen Position einzuschirren und der Techniker führte mich ohne weitere Kommentare zu dem Pferdetrainer. Brutus und Miu standen bereits fertig aufgeputzt da... und Annika flocht mit lustlosem Gesichtsausdruck an der Mähne von Kara, die noch neben ihrem 'Würfel' angebunden war, herum...
Ich hatte keine Ahnung wo wir uns befanden... vom Sonnenstand und der Helligkeit dürften wir aber gut drei Stunden unterwegs gewesen sein. Von dem Parkplatz? aus war hinter einem Rapsfeld eine Ortschaft zu erkennen- in deren Mitte der Turm einer Kirche in den Himmel stach. Von der Bauweise her deuteten die roten Steine darauf, wir waren noch immer irgendwo im Norden...

"Schlachtross...- träum nicht! Hiierher zu mir- und steh!"

'Was sollte ich anderes auch unternehmen? Weglaufen?'

Während der Pferdetrainer mich einschirrte, schaute ich einfach stur nach vorn und versuchte, entgegen seiner Aufforderung, mich noch ein wenig in mich selbst zurück zu ziehen. Dies gelang nur teilweise, da sich Annika um mich zu 'kümmern' begann- zuerst kümmerte sie sich um Mähne und Schweif... doch das Aufpolieren meines 'Fells' diente von ihrer Seite eindeutig dazu, mich erneut in einen Zustand zu bringen, wo ich nur noch den Wunsch verspüren sollte, alles mir Dargebotene sofort zu besteigen... Natürlich ohne Erfüllung gewährt zu bekommen- ich weiß nicht, welchem Hirn diese für einen Hengst durchaus perverse Art der Motivation entsprungen ist. Dazu als 'Abtörner' ihre leise Stimme, mit der sie mir unter die 'Nüstern' rieb, wie sehr sie sich auf das Spiel mit Miu und mir freuen würde- besonders auf den Part, wo ich meinen Freund... zu Ihrem Vergnügen... besteigen solle!
Endlich ließ sie von mir ab und begann mit Steel, die nun schräg vor mir eingeschirrt stand, das gleiche Spiel.

'Wie muss man veranlagt sein, um dies als 'Stute' hier jeden Tag auszuhalten- nicht nur die Gewalt, allein jede Berührung der intimsten Stellen durch die Sadisten hier aus Rosengarten hätten mich bereits dazu getrieben, mir etwas anzutun... Dazu die Aussicht, bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf Ansage für jeden Gasthengst und auch für uns bereit für einen Decksprung zu sein und diesen über sich ergehen zu lassen...- oder bei einer Verweigerung dessen von Augustine, Mira oder sogar beiden zusammen mißhandelt zu werden!'

Unwillkürlich schüttelte ich den Kopf- es lag jenseits meiner Vorstellung, was dies auf emotionaler Ebene bei den beiden 'Stuten' anrichten musste...

'...und Annika ist da eine willige Gehilfin...'

Schlachtross schüttelte es bei dem Gedanken, mit dieser Person heute noch- nicht gerade freiwillig- Geschlechtsverkehr zu haben...- und hoffte, wenn es soweit wäre, würde sein Trieb diese Bedenken ausschalten. Doch jetzt zwang er sich hinzuschauen, wie die Schwester ihr Spiel mit Kara begann...

Einige Zeit später hatte Markus sich inzwischen auch als unser Kutscher herausgeputzt- und sah richtig gut in seinem Outfit aus. Normal kannte ich ihn ja mit seinem Poloshirt, grauer Reithose und Schaftstiefeln...- doch jetzt hatte er sich mit dunkelgrauem Zylinder, weißem Hemd, anthrazitfarbener Weste, farblich gleicher Reithose und auf Hochglanz gebürsteten schwarzen Stiefeln in ein Musterbild eines Kutschers verwandelt. Sich dessen durchaus bewusst, nutzte er die Gelegenheit und scheuchte Annika, damit diese zusammen mit dem von ihm geführten Gespann ein paar Bilder aufnahm. Danach gab es für uns dank seiner Anweisung das erste Mal ein wenig zu saufen und es hieß wieder warten...
Endlich war das Geräusch von ankommenden Fahrzeugen vernehmbar. Ein warnender Ruf von Markus sorgte für Disziplin- kein Pferd drehte den Kopf und versuchte zu sehen, wer da uns beehrte. Wenig später war klar, wer da eingetroffen war...- zuerst vernahm ich die Stimme der Rittmeisterin, dann war sie in meinem Blickfeld, zusammen mit der Baronin, einem älteren Mann und der Braut. Alle waren festlich gekleidet...- Rittmeisterin und Baronin in hatten sich wie Markus für anthrazit entschieden, der Brautvater trug einen schwarzen Anzug und die Braut hatte für ihren Festtag ein Meerjungfrauenkleid in rein weiß angelegt. Nur waren diese beiden Outfits, wie unsere 'Felle' auch, komplett aus Latex gefertigt.

'Danke...- wegen eurem Fetisch stecken wir auch in diesem Material... und im Unterschied zu euch nicht freiwillig...'

Ich ließ mir meine Gedanken nicht anmerken...- still stehen und Kara in den Nacken schauen, während die Rittmeisterin langsam eine 'Inspektionsrunde' um das Gespann drehte. Offenbar war sie mit dem, was sie sah, zufrieden..., ich hörte nur ihre Stimme, verstand aber nicht, was sie sagte. Doch kurz darauf ertönte von hinten durch Markus das Kommando zum Anziehen der Kusche und wir setzten uns in Richtung der Kirche in Bewegung.
Der leicht abschüssigen Straße folgend rollte der Landauer hinter uns fast von allein...- Markus hatte keinen Grund, irgendwie korrigierend einzugreifen und das uns abverlangte Tempo entsprach dem des Trainings der vorherigen Tage. Ein paar Anwohner, die schon auf ihren Beinen waren, winkten uns zu- ab und an wurde der Braut alles Gute und eine glückliche Ehe gewünscht. Für mich selbst war wichtig, das Laufen war noch nicht anstrengend, die Temperatur noch nicht schweißtreibend und ich hoffte für Miu, er würde ähnlich empfinden...
Vor der Kirche selbst stand eine größere Menschenmenge- was mich erstaunte, die Rittmeisterin war bereits unter den wartenden Gästen und filmte unsere Ankunft. So irrsinnig sich dies anhören mag- ich fragte mich, wie sie bereits hier sein könnte, da keines der Autos vom 'Treffpunkt' vor uns losgefahren war.
Die Menge der Gäste selbst war nicht zu verachten- und etwa ein Drittel von ihnen war gleich dem Brautpaar in Latex gekleidet. Der Bräutigam selbst war leicht zu erkennen- er stand in der Mitte des Spaliers, was sich von dem Kiesweg, auf den wir eingebogen waren, bis zum Eingang der Kirche hin zog- und erwartete mit einem Strauß Rosen seine Zukünftige. Ob der aufkommende Beifall nur der eintreffenden Braut galt oder auch dem Gespann, mit dem sie hier vor fuhr... das erschloss sich mir nicht, doch ich merkte, die beiden Stuten vor mir motivierte dies und ich war mir sicher, den Pferden außerhalb meines Sichtfeldes ging es ebenso...

"Unnnd- Brrr!"

'Hoffentlich brauchen wir nicht hier vor dem schattenlosen Eingang während der Zeremonie in der Kirche zu warten...'

Meine stumme Bitte fand wohl irgendwie Gehör...- nach dem üblichen Schwall von Gesprächsfetzen wurde es leiser, die Veranstaltung verlagerte sich wohl in die Kirche zur anstehenden Zeremonie der Trauung. Der Pferdetrainer gab nach einiger Zeit uns das erhoffte Kommando und wir wurden von ihm ein wenig weiter in den Schatten einiger Bäume gelenkt, wo Markus uns alle mit Wasser versorgte...

'Wie mag sich Miu halten? Jetzt wäre es besser, neben ihm zu stehen...- da könnte ich mit ihm ab und an einen Blick tauschen. Ich hoffe, Brutus kümmert sich so ein wenig um ihn...'

Dies ging mir durch meinen Kopf, während der Pferdetrainer mir das Wasser durch das Atemrohr in mein Maul laufen ließ- er hatte vorn mit den Stuten angefangen und arbeitete sich nach hinten zu Brutus und Miu vor. Aus der Kirche drang mittlerweile Musik- da war die Zeremonie im vollen Gange...

"Miu- das sah gut aus, du hast fein mitgehalten..."

Das Schnauben meines Freundes hinter mir auf die folgende Frage von Markus, ob sonst alles in Ordnung wäre, interpretierte ich als gutes Zeichen- Miu schien es gut zu gehen. Eine indirekte Bestätigung dafür war, der Pferdetrainer forderte uns auf, so weiter zu machen.

"Genießt die Pause hier noch ein wenig- wenn das Brautpaar aus der Kirche kommt, gibt es für die Gäste noch Sekt und ein paar Häppchen. Da sollen wir aber bereits abfahrbereit vor dem Eingang stehen... Das wird aber nicht lange dauern und dann geht es schon los mit der Kutschfahrt zur Eventlocation. Da werden wir um die zwei bis zweieinhalb Stunden unterwegs sein- wenn ich nicht ausdrücklich dazu aufgefordert werde, lauft ihr das alles im Schritt. Die Baronin wird aber mit in der Kutsche sitzen...- da kann von ihr aber eine Trabeinlage eingefordert werden... Seit darauf vorbereitet..."

Hier zeigte sich für mich erneut der Charakterzug, der Markus mir so sympathisch machte- er war fair! Kein anderer aus Rosengarten hätte uns verraten, was die nächsten Aufgaben wären, die wir zu erledigen hätten... eine Rittmeisterin hätte uns sicher getränkt, doch nichts verraten. Pferde müsse so etwas nicht zur Kenntnis gebracht werden- das war ihr Standpunkt. Aus ihrer Sichtweise hatte sie ja sogar recht- wir wollten ja, so weit es dies möglich war, wie Pferde behandelt werden, doch ab und an ein Happen an Information motivierte uns genau so wie ein Lob für unsere Arbeit.
Ein Pferdeknecht oder Mira hätten uns jetzt noch nicht einmal mit Wasser versorgt...- obwohl- was Außenwirkung anging, waren auch sie bemüht, den positiven Schein von Rosengarten aufrecht zu erhalten... Die Demütigungen und Quälerein würden später erfolgen...

"Kommt- auf geht es... Ab mit euch vor die Kirche. Und im Schritt-vorwärts!"

Sicher nicht nur ich merkte sofort den Unterschied, als wir den schattenspendenden Platz unter den Bäumen verließen. Markus hatte es uns gestern indirekt mitgeteilt- es würde ein harter Tag werden und auch wenn während der Vorbereitung auf den heutigen Einsatz von uns Wert darauf gelegt wurde, in schattenlosen Gelände zu arbeiten... die bereits erreichte Temperatur begann mir Sorgen zu machen. Würden wir alle das bis zu unserer 'Verladung' durchhalten?
Vor dem Eingang der Kirche in der Sonne 'geparkt' begann ich den Moment herbei zu sehnen, wo wir endlich erneut los laufen dürften...- doch wie angekündigt fand erst noch ein Hochleben des Brautpaares mit Sekt und ein paar Häppchen für die Gäste statt. An uns Pferde dachte natürlich keiner- wir waren nur Staffage! Markus schien dieser Fakt peinlich zu sein... er stand vorn bei den Stuten und so war seine ablehnende Reaktion auf ein Glas Sekt für uns alle sichtbar. Immerhin- die Braut schaute zusammen mit der Baronin vor dem Einsteigen in den Landauer zu uns nach vorn uns streichelte kurz jeden von uns. Im weggehen war für mich noch vernehmbar, wie wir als Gespann für unser Aussehen durch die Braut gegenüber der Baronin in den höchsten Tönen gelobt wurden und sie sich bei ihr bedankte, ihrem Wunsch danach mit einer derart kurzen Vorlaufzeit möglich gemacht hätte...

'Dir haben wir diese Schinderei zu verdanken...- ich hoffe, du kannst wenigstens diesen Tag genießen...'

Ich wünschte dieser Latexbraut in diesem Moment aus tiefster Seele das Scheitern ihrer Ehe...- obwohl die Baronin das bessere Ziel meiner Verwünschungen wäre. Sie hatte schließlich dies der Braut gegenüber zugesagt und ohne Rücksicht auf etwaige Schäden bei ihren 'Pferden' durch die Rittmeisterin und unseren Pferdetrainer durchsetzen lassen...

'Sei nicht so selbstgerecht Schlachtross...- ohne deine Zusage der Rittmeisterin gegenüber wäre da alles hier schon vorher wie eine Seifenblase geplatzt! Du hast Miu dafür fit gemacht... du hast den anderen Pferden... gut, eher unfreiwillig... als Beispiel, was in so einem Outfit möglich ist, gedient... Wasch deine Hände also nicht in Unschuld!'

Dies Gedanken wälzten durch meinen Kopf während ich mich in mein Zuggeschirr stemmte, um mit allen anderen gemeinsam die Kutsche auf der ansteigenden Straße aus dem Ort heraus zu ziehen. Ich machte mir auch keinerlei Illusionen über eine Pause, in der wir vielleicht etwas zu saufen bekämen...- das würde wohl erst an unserem Ziel wieder der Fall sein!

'Sauft euren Sekt und fresst eure Häppchen da hinten...- und erstickt daran!'

War es nicht eigentlich geplant gewesen, ich solle auf Rosengarten auf das anstehende Rennen vorbereitet werden? Das hier war das gnadenlose ausnutzen meiner Kraft und Leistungsbereitschaft...- hatte aber mit Rennvorbereitung nichts, aber auch gar nichts zu tun!
Markus hatte uns inzwischen von der Straße herunter gelenkt und wir folgten einem geschotterten Feldweg...- doch was sollte ich mich an der Landschaft erfreuen? Ich starrte einfach auf den Rücken von Kara, beobachtete die Spannung der Zugstränge zwischen ihr und mir und freute mich, als sie offenbar einen leichten Stromschlag als Warnung erhielt, etwas mehr Leistung zu zeigen. Zumindest erfolgte zeitgleich eine an sie gerichtete Ermahnung durch den Pferdetrainer...
Nach dem hinter uns liegenden Weg durch die Felder gönnte uns die gewünschte Strecke ein wenig Schatten bei der Durchquerung eines Waldes, Markus nahm da auch ein wenig Tempo heraus um die Dauer für uns im Schatten zu laufen ein wenig zu erhöhen. Zu unserer Überraschung hielt dieser Zustand auch nach dem Verlassen des Waldstückes an- ein mit Betonplatten angelegter Fahrweg war links und rechts wie eine Allee mit Kastanienbäumen gesäumt, die uns weiter vor der Kraft der Sonne schützten. Die Luft war aber aufgewärmt genug, um unter unseren 'Fellen' für genug Transpiration zu sorgen...

'Miu...- wie hältst du bisher durch?'

Ich begann mir dank der Temperatur wirklich ernsthaft Sorgen zu machen...- doch von meiner Position aus war das einzige, was ich ihm im Augenblick 'geben' konnte, mein Vorbild dies hier durchzustehen... Ich hoffte inständig, sein Blick auf mich würde ausreichen um ihn dazu zu motivieren!
Ich schätzte, wir waren seit unserem Aufbruch eine Stunde auf den Beinen...- da wurden wir von Markus von diesem Weg herunter und durch ein weiteres kleines Waldstück gelenkt, hinter dem eine pittoresk anzuschauende Wassermühle auftauchte. Da dort aber nur ein einzeln abgestelltes Fahrzeug zu sehen war, begriff ich, dies war nicht die Eventlocation sondern vermutlich nur ein Zwischenstopp. So war es auch- es war der Platz für ein Photoshooting, an dem das Paar abgelichtet werden sollte.
Nicht nur ich begrüßte diese Pause- auch wenn das Gespann mit uns davor als Statisten herhalten durfte. Sowohl wir alle vor der Kutsche als auch Brutus und Kara als Einzelpferde hatten als 'Dekoration' zu dienen...- aber die Rittmeisterin und Markus nutzten diesen Stop und gaben jedem von uns die Möglichkeit unseren Durst zu stillen. Der anwesende Photograf verstand sein Handwerk- die Anweisungen um uns in Szene zu setzen waren präzise und so beschränkte sich das Rangieren der Kutsche auf ein Minimum für uns. Dies wiederum führte zu lobenden Worten des Paares gegenüber der Baronin, wie gut doch die Pferde ihres Gestütes ausgebildet wären. Leider blieb es für uns erneut nur bei ein paar sanften Berührungen durch Braut und Bräutigam...
Während die beiden für den Rest der angedachten Bilder nun ohne uns posierten, gab uns Markus die Möglichkeit der Erholung im Schatten...- bis ein Wink der Baronin Signal für den Pferdetrainer war, es würde weiter gehen und er zuerst das Brautpaar samt Begleitung aufnehmen ließ und uns dann zurück auf den Plattenweg lenkte. Leider bogen wir nach einiger Zeit auf einen anderen Weg, der nicht den Luxus schattenspendender Bäume bot- der Unterschied war sofort zu spüren! Vorbei an den nun offen neben uns liegenden Feldern kämpften wir uns mit jedem Schritt in der frühen Nachmittagshitze vorwärts, bis vor uns zuerst die Spitzen einer Baumgruppe und dann ein Gebäude mit einem vollgestellten Parkplatz ein wenig abseits auftauchte. Unsere Fahrt näherte sich dem Ziel, wir hatten nun die Location der Feier vor uns im Blick.
Links hinter mir wieherte Brutus- er forderte uns als Leithengst auf, das bestmögliche Bild von uns zu zeigen! Eine kleine Kopfbewegung zeigte mir, selbst Lion neben mit hielt sich gestrafft aufrecht und so gaben wir alles auf diesen letzten Metern. Der Applaus der wartenden Gäste galt dieses Mal ganz eindeutig auch uns- es war für mich fast wie bei einem Zieleinlauf während eines Rennens!
Markus gab uns das Haltekommando und brachte uns auf den Punkt genau zum stehen, damit das Paar auf dem vorbereiteten roten Teppich durch das Spalier der Gäste in das Gebäude gelangen konnte...

"Danke Markus...- würdet ihr mich bitte jetzt begleiten? Die Versorgung des Gespanns kann durch Schwester Annika vorgenommen werden..."

Die Aufforderung der Baronin war selbst für uns Pferde nicht zu überhören...- und verursachte mir Angst! Der Pferdetrainer hätte uns sicher zuerst an einen schattigen Platz gefahren damit wir aus der Sonne heraus wären und dann getränkt...
Die Schwester führte, unterstützt durch den Techniker von Horsekeeper, zumindest letzteres durch- aber der halbe Liter Wasser, der uns zugestanden wurde, würde nicht lange reichen! Ein Tipp des Technikers führte aber zu dem erhofften Verbringen an einen Platz unter der Krone eines einzeln stehenden Baumes... auch wenn dessen Schattenwurf gerade ausreichend für uns war!

'Das wird nicht lange vorhalten...- hoffentlich ist Markus bald wieder zurück...'
41. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 30.04.21 11:38

Witnere in Rosengarten- Sonntag


14 Aktive Erholung...


Ich entspannte und auch wenn ich nicht wirklich schlief- ich schaltete ab und dämmerte vor mich hin. Irgendwie war ich froh darüber, derart wie 'ein Pferd' handeln zu können...- den Leistungstest wieder und wieder in Gedanken zu rekapitulieren wäre zwar menschlich gewesen, doch genau das wollte ich ja nicht.
Ich bekam durchaus mit, einige Male wurde die Tür zu meiner 'Box' hier geöffnet und Oberschwester Natascha schaute nach mir, doch war dies eher eine Information, die ich unbewusst wahrnahm. Jemand passte auf mich auf- ich musste mir keine Sorgen machen...
Daher schreckte ich auch wie aus dem Schlaf gerissen hoch, als Jens mich ansprach und mir das Ende meiner Pause verkündete. Ich würde aber mich noch ein wenig aktiv erholen dürfen- Baroness Mira hätte mich für eine gemütliche Ausfahrt den Vormittag über eingeplant.

"Langsam Witnere- erst noch die Schläuche..."

Mit diesen Worten bremste er mich- klar, die sollten von meiner Maske gelöst werden, wenn ich nicht mit der O2-Einheit im Schlepp laufen wollte. Der Stallknecht schien unterwiesen zu sein- ohne Natascha um Unterstützung zu rufen, löste er die Verbindungen, hakte meine Führleine ein und brachte mich nach draußen zum Stall. Ich fühlte mich frisch, der von der Oberschwester meiner Atemluft zugesetzte Sauerstoff hatte meine Regeneration unterstützt und ich freute mich darauf, jetzt vor einer Kutsche oder einem Sulky laufen zu dürfen.
Während ich zu dem 'Pferdehotel' geführt wurde, erkannte ich, neben diesem wartete neben der Baroness auch Dennis- und vor einer Wagonette waren bereits zwei Latex-Pferde eingespannt, von denen eines mit einem grünen Band gekennzeichnet war. Das könnte nur Nordic sein, er stand rechts von den Gabelstangen eingeschirrt, und bei dem neben ihm in der Gabel stehenden, nicht mit einem Band gekennzeichneten, Pferd dürfte es sich dann wohl um Blacky handeln.
Mit einem Wiehern drückte ich meine Freude darüber aus, mit beiden gemeinsam diese Tour zu laufen- während Nordic mir antwortete, blieb Blacky still stehen und gab keinen Ton von sich. Einzig sein Kopf drehte leicht in Richtung der Baroness und erst nachdem ich ein Nicken von ihr mitbekommen hatte, antwortete der Hengst auf meinen Ruf mit einem Schnauben.
'Verdammt diszipliniert...- da könnte ich mir wirklich eine Scheibe abschneiden.' Dieser Gedanke wurde aber sofort wieder in dien Hintergrund gedrängt, denn Jens gab mir Anweisungen,damit er mich einschirren konnte. Dank der gestrigen Ausfahrt blieb ich einfach ruhig stehen und so konnte der Stallknecht mich einfach mit etwas hin- und hergeschiebe mit den Zugketten verbinden und mir die Zügel anlegen.

"Baroness- das Gespann ist zur Ausfahrt vorbereitet..."

Seine Stimme hinter mir war das Zeichen für mich, jetzt würde es gleich losgehen. Leicht in die Ketten gelehnt wartete ich auf den Zügelschlag oder das verbale Startsignal- aber die Baroness schien sich Zeit zu lassen. Gemeinsam mit Dennis umrundete sie die Kutsche und wies ihn auf die Unterschiede bei einem Einspänner hin, die es zu beachten gäbe. Meine Angespanntheit bemerkend, gab es von ihr einen leichten Klaps auf den Schenkel, gefolgt von einem Lob für meine heute Morgen gezeigte Leistung bei dem Test mit ihrer Schwester. Auf die Nachfrage von Dennis umriß sie grob den Testverlauf und legte viel Wert auf das Herausstellen meiner gezeigten Leistungsdaten, die ich ja in meinem restriktiven Outfit erbracht hätte. Ich könne ruhig entspannen- Dennis würde sicher Rücksicht auf meine Leistung nehmen, während er die Kutsche fahren würde...
Derart von Mira gelobt wurde ich von ihm auch noch gestreichelt und er fragte die Baroness, ob es bei mir etwas zu beachten gäbe. Mit ihrer Aussage, er wäre der Kutscher, schien sie ihn auf das Lesegerät für die Armbänder aufmerksam gemacht zu haben- er stand plötzlich neben mir und ich spürte seine Hand an meinem Armband.

"Aha- nur im Schritt zu bewegen..."

Diese Aussage war wohl mehr an sich selbst als an die Baroness gerichtet, die hier als seine Ausbilderin fungierte. Mit der Zusicherung, er würde sich da auf alle Fälle daran halten, saß er wieder auf und wir bekamen über die Zügel von ihm die Erlaubnis loszulaufen.
Anziehen- die Kutsche rollte und und wir bewegten uns dieses Mal zuerst in Richtung des Haupthauses, dann über den Innenhof und zuletzt über die Zufahrtsstraße, die mich hier zum Gestüt gebracht hatte. Hinter mir hörte ich ab und zu, wie Baroness Mira Dennis in seiner Zügelarbeit korrigierte- was dazu führte, daß ich selbst nicht so meine Körperhaltung achtete. Das Ergebnis davon war ein unangenehmes Kribbeln in meinem Nacken, eine sanfte Berührung mit der Fahrpeitsche durch Dennis und eine Ermahnung, ich solle mehr auf die Haltung meiner Vorderhand achten. Da hatte er sicher einen Hinweis von der Baroness bekommen...
Also die Vorderhand wie gefordert hübsch angewinkelt- mit einem leichten Verlagern meines Schwerpunktes hielt ich auch die Zugketten auf Spannung. Mittlerweile waren wir auf eine Waldschneise eingeschwenkt, die sich mindestens einen Kilometer schnurgerade hinzuzählen schien. Einfach geradeaus laufen, an nichts anderes denken müssen- ich 'schaltete ab' und setzte einfach nur einen 'Huf' vor den anderen. Irgendwann spürte ich ein Ziehen rechts in meinem Maul und schwenkte ohne weiter darüber nachzudenken, dem Zug folgend, in die geforderte Richtung...

"Nordic, Blacky, Witnere- fein gemacht..."

Die Stimme von Dennis holte mich für einen Moment aus meinem Zustand- was hatten wir 'fein gemacht' und warum holte er mich aus dieser Trance? Die Baroness schien dies wohl auch so zu sehen, denn sie fragte unseren 'Kutscher', warum er uns für ein einfaches Fahrmanöver, was wir zu seiner Zufriedenheit ausgeführt hätten, loben würde. Was da vor ihm laufen und die Kutsche ziehen würde...- das sind 'Pferde', die müsste man nicht für jede gut ausgeführte Leistung loben. Hinter mir schien sich darüber ein Gespräch zu entwickeln- das ging mich aber als 'Pferd' nichts an. Ich stimmte insgeheim sogar der Baroness zu, auch wenn Lob etwas schönes ist, es sollte nur für besonders gut oder erstmalig erbrachte Leistungen angewendet werden...
Noch ein paar Waldschneisen später schienen wir unser Ziel erreicht zu haben- eine Wiese, auf die wir gelenkt wurden und dann unser Haltesignal erhielten. Mira meinte zu Dennis, jetzt- nach erbrachter Leistung- wäre ein gegebener Zeitpunkt, uns zu loben. Er solle aber auch da jede Leistung individuell beurteilen und eine eventuell vorhandene, ihm bekannte, Rangordnung unter den Pferden beachten...
So geschah es auch- wobei Dennis mit Blacky begann. Er hatte in der Mittelposition die Hauptarbeit geleistet und das wurde durch Dennis honoriert. Dann kam sein eigenes Pferd- durchaus verständlich- und danach ich an die Reihe. Er stellte dabei aber durch seine Worte klar, dies würde keine Bewertung unserer Arbeit durch ihn sein, wir hätten beide gleichviel geleistet und er wüsste von meinem Leistungstest, der mir schon abverlangt war. Unmittelbar danach bat er die Baroness, ihm beim Ausschirren von uns zu kontrollieren und uns für eine Ruhepause in den Schatten zu führen- die Sonne hatte, während wir im Wald unterwegs waren, doch an Kraft zugelegt und war in unserem Latexfell hier auf der Wiese deutlich spürbar. Zuerst kam Nordic in den Schatten, danach ich und zum Abschluss Blacky. Wir wurden an einem zwischen zwei Bäumen befindlichen Querbalken mit unseren Führleinen festgebunden- auf Weisung der Baroness wurde unsere Vorderhand auf dem Rücken fixiert und auch die Hinterhand gefesselt. Derart in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt war ich einfach nur über die Tatsache froh, im Schatten stehen zu dürfen...
Durch meine Augengläser sah ich, wie Dennis und Mira drei Flaschen aus einem Fach in der Kutsche entnahmen und wieder zu uns kamen.

"Das habt ihr euch bei der Wärme verdient..."

Mit diesen Worten der Baroness bekam ich kalten Apfelsaft über den Trinkanschluss meiner Maske verabreicht- Dennis tat dies bei Nordic und nachdem wir versorgt waren, wurde auch Blacky von Mira getränkt. Der Hengst zitterte leicht unter der Berührung der Baroness, schien aber glücklich über das Gesöff und leerte seine Flasche in einem Zug. Danach wurden wir einige Zeit stehengelassen, während die beiden 'Menschen' etwas zu besprechen schienen...
Im Ergebnis der 'Besprechung' wurden Nordic und Blacky von mir weg geholt, Mira kontrollierte meine Fesselung und fragte mich, ob soweit alles in Ordnung mit mir wäre. Stumm nickte ich dies ab, was mir ein weiteres Streicheln über meinen Rücken- aber auch die 'Scheuklappen' für meine Maske einbrachte. Gut- ich sollte also nicht sehen was trainiert würde, doch eigentlich war mir dies auch egal. Ich war froh, noch einige weitere Minuten zur Erholung zu haben, auch wenn es mir lieber gewesen wäre, ich hätte mich hinlegen können. Ich stand still, lauschte meinen Atemzügen und spürte, wie die Schweißtropfen langsam zwischen meiner Haut und dem Latexfell sich ihren Weg der Schwerkraft folgend nach unten suchten. Im Hintergrund war ab und zu entweder die Stimme von Dennis oder der Baroness zu hören- aber was die beiden genau mit meinen 'Artgenossen' anstellten blieb mir verschlossen.
Irgendwann schreckte ich auf- ich war eindeutig weggedämmert- und hörte das Schnauben eines Pferdes und die Stimme der Baroness neben mir.

"Gut gemacht Nordic, die Flasche hast du dir redlich verdient..."

Nachdem sie offenbar meinen Nachbarn getränkt und angebunden hatte, spürte ich ihre Hände und wie diese meine Hinterhand von den Fesseln befreiten. Danach wurden die Scheuklappen entfernt und sie führte mich auf die Wiese zu Dennis und Blacky. Mit den Worten, er könne jetzt den Gestüthengst übergeben und zusammen mit seinem Pferd Pause machen, begann meine Trainingseinheit. Dennis hätte sich als Owner und Trainer übrigens wirklich gut angestellt- und sie freue sich über die Fortschritte, die er im Umgang mit mehreren Pferden machen würde...
Während er sich zu seinem Pferd begab, gab mir die Baroness bekannt, was nun für mich auf dem Plan stand. Hier auf dem Gestüt würden zwar überwiegend Rennpferde ausgebildet- doch es wäre der Wunsch meiner Besitzerin, mich in den Grundlagen zur Dressur schulen zu lassen...
Ich hasse Dressur!

Sollte ich mich fügen oder alles riskieren und auf eine Karte setzen? Was wäre die Strafe für Verweigerung hier auf dem Gestüt? Wenn ich den Gerüchten Glauben schenken sollte, würde dies verdammt unangenehm werden...- aber ich hatte noch einen Trumpf im Fell.
Mit einem Wiehern und dem Schütteln meines Kopfes sicherte ich mir die Aufmerksamkeit der Baroness, drückte meinen Unwillen über die anstehende Lektion aus und ging mit gebeugten Kopf auf die Knie um meine Unterwerfung ihr zu zeigen.

"Was ist los du Gaul- deine Besitzerin hat diese Reaktion vorausgesehen, aber hier ist nicht 'wünsch dir was'..."

Ich schaute zu Boden und konnte so ihren Gesichtsausdruck nicht sehen- aber die Tonlage war eisig!

"Sei froh, daß du in der Kategorie 'Grün' eingestuft bist- du hast jetzt die Möglichkeit, deine Meinung sofort zu ändern und zu tun, was von dir verlangt wird- Auf!"

Ich blieb unten, schüttelte noch einmal leicht meinen Kopf und wieherte drei Mal recht deutlich in der Hoffnung, sie würde meinen Wunsch erkennen, mit ihr reden zu wollen. Aber selbst wenn sie dies erkannte, würde sie darauf eingehend? Was hätte ich jetzt dafür gegeben, mit meiner Vorderhand auf mein Maul zeigen zu können...

"Gäule sprechen nicht wie Menschen!"

Diese Aussage wurde mit einer wirklich heftigen Ohrfeige unterstrichen- ich hatte echt Mühe, mein Gleichgewicht zu halten, wieherte aber noch einmal und zwang mich, meinen Kopf noch tiefer zu halten.
Ich fühlte, wie ich an meinem Halfter doch ziemlich ruppig nach oben gezogen wurde, gefolgt von der Aussage, wenn ich nur herumjammern wolle, würde meine Nacht sehr unangenehm verlaufen.

"Halte still wenn ich dir widerspenstigem Vieh die Maske abnehme..."

Sofort, nachdem mein Kopf frei war, ging ich wieder nach unten und wartete auf ihre Erlaubnis mich zu äußern.

"Wenn ich jetzt hier nur irgendein Mimimi von dir zu hören bekomme gibt es richtig Ärger- Grün hin oder her! Ist das klar? Du darfst aufstehen und sprechen..."

Mira schaute mich richtig sauer an und meine Frage, ob sie ein internetfähiges Mobiltelefon dabei hätte, wurde mit Ärger in ihrer Stimme bejaht- einige Sätze später von mir hatte ich aber ihr Interesse geweckt und sie hörte mir aufmerksam zu bis ich meine Ausführung beendet hatte. Danach sank ich auf die Knie und wieherte als Zeichen, wieder als Pferd zu agieren. Baroness Mira setzte mir meinen Pferdekopf auf, gab mir das Zeichen zum aufstehen und schaute mich lange an...

"Pass auf- deinen Verstoß gegen die Regeln werde ich dir nicht durchgehen lassen, doch hast du alles riskiert um mir deinen Wunsch zu erklären. Du bist ein Spieler...- mit einer Überraschung für deine Eigentümerin... deren Intentionen für dich nicht ganz deckungsgleich mit deiner Idee sind... aber ähnlich. Ich höre mir jetzt den Titel an- dann trainieren wir Schrittfolgen, die mir spontan dazu in den Sinn kommen. Die werden dir von Blacky hier vorgeführt- und danach machst du sie nach! Ich will von dir vollen Einsatz sehen...- heute Abend werde ich auf dem Dressurplatz dann die eintrainierten Elemente in einer zu dem von dir genannten Musiktitel passenden Reihenfolge mit dir üben. Wenn du magst...- wird Blacky synchron mit dir das Training laufen... und das, was ihr einstudieren werdet, könnt ihr zum Hoffest deiner Besitzerin vorführen. Das ist mein Angebot..."

Ihre Stimme klang jetzt wesentlich sachlicher- aber dies sorgte bei mir, dank ihres Rufes, für noch mehr Angst. Sie hatte klar gesagt, um eine Bestrafung würde ich nicht herum kommen...- und wollte ich Blacky schon wieder in etwas hineinziehen, ohne ihm zumindest die Chance zu geben, seine Meinung dazu zu äußern?
Langsam ging ich zu ihm hinüber, rieb kurz meinen Kopf an seinem, bot ihm meinen Nacken dar und ging vor ihm auf die Knie. Hinter mir hörte ich die Baroness lachen...

"Witnere du bist niedlich- du brauchst sein Einverständnis nicht. Wenn ich es ihm sage, dann wird er gemeinsam mit dir das einstudieren! Die Frage war, ob DU mit meinem Angebot einverstanden bist...- ich möchte deine Entscheidung jetzt sehen!"

Langsam begriff ich- Blacky würde, egal wie ich mich entschied, verlieren... Er war Gestütpferd UND Zeuge meines Verweigerns- ich hatte ihm erneut etwas eingebrockt, was ich so nicht wollte. Zur Baroness gewandt nickte ich ihren 'Vorschlag' ab, hörte ihre Bermerkung, sie würde das Strafmaß von meinem weiteren Verhalten abhängig machen und folgte ihr zusammen mit Blacky auf der Wiese in der Mittagssonne.
Nach ihrem Befehl an uns zu stehen, hörte sie sich das von mir genannte Musikstück an- die letzten Minuten vor Trainingsbeginn- dann befahl sie mich zu sich, nahm meinen Führstrick und bellte Blacky den ersten Befehl zu.

"Schritt!"

Während der Hengst langsam und aufrecht mit geradem Blick loslief, wurde ich von ihr nebenher geführt.

"Witnere, achte auf die Kopf- und Körperhaltung! Deine Vorderhand wird wie bei ihm auf dem Rücken verbleiben! Ich will das genau so von dir sehen... Blacky- Halt!"

Blacky und ich tauschten die Positionen- dann würde ich auf die Reise geschickt. Ihre Kommentare zu meinem 'Getrampel' waren bissig... die Baroness achtete auf jedes noch so geringe Abweichen von der von ihr geforderten Norm und ich war froh, als sie mich anhalten ließ. Erst hieß es kehrt, dann stellte sie Blacky vor mich und es ging von vorn los. Nach vier weiteren Durchgängen hatte ich ihre Gnade gefunden und der 'Spanische Schritt' war die nächste Übung. Hier benötigte ich sechs Durchgänge bis sie zufrieden war. Es folgten je eine Wiederholung beider Gangarten ehe sie mir von Blacky zeigen ließ, wie eine Trabsequenz aussah. Mit der für mich geltenden rhetorischen Feststellung, ich würde sicher 2-3 Mal so eine Einlage hinbekommen, wagte ich in diesem Fall keine Widerworte ihr gegenüber.
Bis zum Ende der Einheit trainierten wir Trab, Gangwechsel im Trab, das Laufen der Kurven und den Schritt im Stand- dann war die Baroness mit mir zufrieden und beendete die Schinderei in der Sonne. Pause bedeutete dies für uns aber nicht- wir wurden wieder vor der Wagonette eingeschirrt und während Nordic und auch Blacky noch einmal etwas zu saufen bekamen, gab es für mich von Mira die Ansage, ich müsste als Resonanz auf meine Verweigerung jetzt halt ohne zu saufen zum Gestüt zurücklaufen. Dennis solle bitte auch genau darauf achten, ob ich mich gehen lassen und nur mitlaufen oder auch meine geforderte Zugleistung erbringen würde.
Das war Einschüchterung und kam bei mir an. Zum Glück führen wir den gleichen Weg zurück, den wir auch schon auf der Hinfahrt genommen hatten und so blieb ich von der Sonne verschont. Ich hatte aber richtig zu kämpfen- meine Vorderhand war wieder frei und ich musste daher darauf achten, sie wie gefordert korrekt zu halten. Dazu das Ziehen des Wagens- ich war glücklich, nachdem von Dennis das Haltesignal neben der Stallwand des Hofes gegeben war...


15 Strafe


Mira beauftragte Dennis mit dem Abschirren der drei Hengste; ich war mir sicher, nicht nur meine Zunge klebte trocken an meinem Gaumen. Ich hatte dank der sommerlichen Temperaturen und des ausgefallenen getränkt werden einfach nur noch Durst- und die Baroness wusste dies natürlich.
Nachdem Nordic und sein Eigentümer von ihr in die nächste Pause verabschiedet worden waren, packte sie einige Dinge aus dem Staufach des Wagens in eine Tasche und führte persönlich Blacky und mich in Richtung der Rennbahn. Ich hatte schon die Befürchtung, sie wolle mit uns beiden ohne Pause weiter trainieren, aber sie bog auf eine Koppel ab und befahl uns anzuhalten.

"So Witnere- zu deiner Strafe... Du wirst gleich hier auf deine Hinterhand abknien, ich werde deine Vorderhand auf deinem Rücken zusammen binden und damit du nicht weglaufen kannst, werde ich diese mit deiner Hinterhand verbinden. Du wirst somit hier kniend deine Pause verbringen bis ich euch beide zum nächsten Training abholen werde."

Das war übel- die Sonne briet mich schon jetzt in meinem Fell, der einzige schattenspendende Busch stand am anderen Ende der Weide und dann ohne die Möglichkeit, dort die Pause im Schatten zu verbringen, hier auszuharren... Ich hatte ja noch nicht einmal etwas zu saufen bekommen!

"Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß du auch Durst hast- kannst es ruhig zugeben... Ich möchte dir daher einen Deal vorschlagen. Du kannst dir jetzt dein getränkt werden erkaufen- pro Futterspritze Wasser verabreiche ich dir zehn Hiebe mit der Gerte. Du kannst ablehnen und weiter Durst haben- dann bekommst du erst vor Beginn des nächsten Trainings etwas zu saufen...- oder du erträgst den Schmerz und linderst deinen Durst...
Damit du besser verstehst, warum du gerade so hart behandelt wirst- als Pferd verweigern und zudem noch wie ein Mensch sprechen...- das ist auf dem Gestüt der ultimative Verstoß gegen die hier geltenden Regeln und wird daher entsprechend geahndet. Ich nehme an, dies wurde dir aber durch den Pferdetrainer zu Beginn aber auch gesagt..."

Müde nickte ich Ihre Ausführungen dazu ab- meine Gedanken kreisten nur um die Kalkulation, wieviel Schläge ich ertragen müsste, bis mein Durst gestillt wäre...

"Noch etwas- als kleiner Anreiz für dich. Wenn du dich für die Schläge entscheidest... Blacky würde von mir die gleiche Menge Wasser bekommen wie du sie dir jetzt verdienst- und dein Verweigern wird deiner Eigentümerin nicht zur Kenntnis gebracht! Wie entscheidest du dich?"

Das Angebot von ihr entsprach genau dem, was man unter der Hand von ihr munkelte- es war sadistisch! Doch hatte ich es mir nicht selbst zuzuschreiben- das Dressurtraining war ja nicht wirklich schlimm gewesen...
Noch stand ich und schaute sie an- vier Spritzen würden meinen Durst sicher stillen. Ich nickte ihr zu und wartete auf ihre Reaktion.

"Du hast dich entschieden- du akzeptierst die Schläge?"

Ehe ich es mir noch anders überlegen könnte nickte ich Ihre Frage ab.

"Zehn? Zwanzig? Dreißig?"

Ich verneinte jedes Mal- wenn ich die Pause komplett in der Sonne verbringen sollte, dann benötigte ich Wasser zum durchhalten...

"Vierzig?"

Hier nickte ich ab- meine Ownerin hatte mir, auf eigenen Wunsch, schon einmal vor längerer Zeit fünfundsiebzig Schläge mit einer Sprunggerte verpasst... Es war aber nicht meine Welt.

"Dann mal ab auf alle viere mit dir Blacky. Witnere- du legst dich quer über seine Kruppe und wieherst, wenn du bereit bist..."

Nachdem Blacky vor mir auf allen vieren kniete, legte ich mich quer über sein Gesäß und atmete einmal tief durch. Kopf nicken, Wiehern- ich wollte es hinter mich bringen...
Ihr erster Hieb war weniger schmerzhaft als von mir befürchtet- und was ich sogar als 'angenehm' empfand, sie schlug gleichmäßig im Wechsel links und rechts auf meine Gesäßhälften. Eine Steigerung der Schlagstärke war nach dem zehnten Hieb nicht mehr wegzuleugnen- ich biss auf meine Trense und zog vor Schmerz jedes Mal scharf Luft ein. Die Baroness wartete jedes Mal, bis ich wieder ausgeatmet hatte, ehe ich den nächsten Hieb von ihr bekam. Mittlerweile war sie bei zweiundzwanzig, ich hatte bereits Tränen in meinen Augen- aber noch keinen Ton von mir gegeben. Kein Jammern, kein Betteln- so hielt ich auch noch die nächsten drei Schläge aus, doch lange würde ich nicht mehr schaffen, still zu bleiben.
Ich wappnete mich für den nächsten Schlag- doch dieser blieb aus! Statt dessen griff sie nach meinem Halfter und befahl mir aufzustehen. Vor ihr stehend ergriff sie meinen Kopf und streichelte diesen eine Weile wortlos. Ich gab inzwischen meinem Schmerz nach und schluchzte leise ein wenig...

"Ganz ruhig, die restlichen Hiebe erlass ich dir...- dann würde ich aber Blacky hier und jetzt seine Ration streichen... Du kannst aber auch die restlichen fünfzehn auf dich nehmen- und erkaufst ihm sein Wasser damit. Geh auf deine Knie, dann fessele ich dich und danach darfst du saufen..."

Ihre Stimme klang leise und beruhigend...- doch ihr Angebot war vergiftet. Hier ohne Schatten war es heiß in der Mittagssonne und das Gestütpferd hatte ganz sicher so wie ich auch Durst. Auf der anderen Seite- was ging mich Blacky eigentlich an? Er war nur ein Pferd, was hier seine Leidenschaft auslebte- ich schuldete ihm gar nichts! Hatte mir Markus gestern nicht gesagt, auch er hätte vor mir ausgespuckt wie die anderen Gäule wenn er es gekonnt hätte?
Ich weiß nicht warum, doch statt abzuknien beugte ich mich erneut über die Kruppe von Blacky und biß auf die Trense in meinem Maul. Ich fürchtete mich vor den noch anstehenden Schlägen...

"Wenn du es so haben möchtest..."

Ich hörte das Pfeifen der Gerte- aber der Einschlag blieb aus! Die Baroness zog mich erneut auf meine Hinterhand nach oben, schaute mich durchdringend an und befahl Blacky mir gegenüber eine Unterwerfungsgeste. Dann tränkte sie den Hengst mit einem dreiviertel Liter Apfelschorle? und band ihm die Vorderhand auf dem Rücken zusammen, ehe ich aufgefordert wurde auf meine Knie zu gehen.
Langsam nahm ich die von ihr geforderte Haltung ein, ich bekam ein Set lederner Manschetten angelegt und die daran befindlichen Ösen verband sie mit meiner Führleine auf meinem Rücken. Dann schloss sie die Flasche Mineralwasser an meinen Trinkschlauch an und ich durfte endlich meinen Durst stillen...
Ohne weitere Worte von ihr wurden mir danach wieder die 'Scheuklappen' an meiner Maske angebracht- und sie zog noch etwas anderes über meine 'Nüstern', was mir das Einatmen erschwerte.

"Ich habe dir noch einen Futtersack über dein Maul gezogen- den nehme ich dir wieder ab, wenn es weiter geht..."

Mit den Worten, wir sollten die restliche Stunde der Ruhezeit genießen und sie würde nachher das Training mit uns fortsetzen, verabschiedete sie sich von uns.

'Was war ich doch für ein blödes Pferd...- ich hatte mir meinen schmerzenden Hintern und die Tatsache, hier gefesselt in der Sonne weichgekocht zu werden, selbst zuzuschreiben!'
Immerhin war es bei fünfundzwanzig Schlägen geblieben, ich war aber bis zum Abbruch durch die Baroness davon überzeugt gewesen, sie würde mir die fehlenden Hiebe zukommen lassen. Warum habe ich falsch gelegen? Ich war glücklich darüber, daß ich sie nicht bekommen habe- doch was war der Grund für ihr Handeln? Ich verstand es nicht...- sie verzichtete auf die Schläge, schränkte aber meine Atmung ein, ich wurde aus ihr nicht schlau.

Ein Schnauben von Blacky riss mich aus meiner Grübelei- ich spürte gleichzeitig, wie sich etwas zwischen die Sonne und mich schob und mir Schatten spendete während ich auf der Wiese kniete. Eine Wolke schied aus, am Himmel war garantiert keine so schnell aufgezogen und auch ein Baum war nicht spontan neben mir gewachsen... Mein Mitstreiter hätte schon längst sich selbst auf die andere Seite zu dem Busch begeben können- und doch harrte er neben mir aus und spendete mir Schatten mit seinem Körper...
Ich wieherte leise, spürte seine Schenkel und lehnte mich leicht an diese. Mit Tränen in den Augen konzentrierte ich mich auf meine Atmung- was blieb mir sonst anderes übrig? Die Berührung des anderen Hengstes gab mir die Kraft, meine Bestrafung- und dieses in der Sonne gefesselt ausharren war die eigentliche Bestrafung- auszuhalten. Ich war nicht allein...
Nach einigen Minuten wieherte Blacky und gab seinen Patz auf. Ich hatte einen Moment schon Angst, ihm wäre dies zu viel geworden, er würde mich nun allein hier allein lassen und zu dem Busch hinüberwechseln. Doch ich merkte, wie er sich neben mir auf die andere, für ihn schattige Seite setzte und ein wenig ausruhte. Jetzt war ich dran als Sonnenschirm zu dienen- ich richtete mich daher so weit wie es die Fesselung zuließ auf um möglichst viel Schattenfläche zu erschaffen. Schon nach wenigen Sekunden verstand ich, was Blacky die vergangenen Minuten für mich getan hatte. Durchhalten war mein einziges Ziel- ich zählte um abzuschätzen, wieviel Zeil verging, bis diese 'Pause' endlich vorüber wäre. Ich kam bis etwas Zweihundert- dann stand der Hengst neben mir wieder auf und nahm seine Position vor mir erneut ein. Auch er schien zu zählen- nachdem er so zwei Mal mir Schatten gespendet und ich für ihn das gleiche getan hatte, ergab sich ein Verhältnis von 2:1, was er zu meinen Gunsten einhielt.

Die Baroness hatte es sich am Zaun der Koppel im Schatten eines Baumes bequem gemacht und beobachtete, wie die beiden Hengste versuchten, der Mittagssonne zu trotzen. Total unfassbar für sie war das Verhalten von Blacky- von ihm war sie völlig überrascht, er war normalerweise gegenüber Einstellern nicht so umgänglich und eher auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Sollte dieser Gaul etwa noch so etwas wie Ehrgefühl in sich haben? Dies würde zu seinem Verhalten passen- die meisten Einsteller, die das Vergnügen hatten, zusammen mit ihm trainiert zu werden, hielten ja Abstand zu den hier ansässigen Pferden... oder benutzten ihn auch mal für Decksprünge...
Sie würde ihn wohl heute Abend noch eine Extralektion erteilen müssen, um ihm diese für ein Pferd völlig artfremde, 'menschliche', Anwandlung auszutreiben...- und wenn sie schon dabei war, dieser Gaul hatte dank seiner 'Abneigung' gegen die von den meisten Kunden hier bevorzugten Gummikleidung ohnehin eine 'Nachschulung' darin verdient...
Sie rief die Kundendatei für die anstehende Woche auf- ja, da wären genug 'Pferde' mit diesem Faible hier auf dem Gestüt anwesend... Damit stand fest, dieser Gaul hatte sich gerade für die folgende Woche als 'Gummihengst' qualifiziert- ob sie ihn nur tagsüber oder auch die Nächte darin beließ, das würde sie jeden Abend neu entscheiden. Die kommende Nacht über würde sie ihn auf jeden Fall in seiner Pelle belassen- und nach dem Training mit diesem Kunden hier ihm noch ein wenig 'Aufmerksamkeit' widmen. Spontan fiel ihr dabei der Wagen für den Zugkrafttest ein...
Mit diesem Hochgefühl absoluter Überlegenheit entschied sie, für Witnere die 'Mitfühlende' zu spielen und beiden Hengsten vor dem Beginn der folgenden Lektion ein wenig Schatten und Abkühlung zuzugestehen. Sie rief den Stallknecht an, fragte ihn nach dem Stand der Vorbereitungen und ordnete an, wenn sie gleich mit den beiden Pferden auftauchen würde, solle er zwei nasse Tücher bereit halten...

Blacky wieherte neben mir- und keine Minute später spürte ich die Hände der Baroness, wie sie mich von all meinen Fesseln befreite. Instinktiv winkelte ich meine Vorderhand, wie hier auf dem Gestüt gewünscht, an, was mir ein erneutes Lob und die Aufforderung, aufzustehen, einbrachte. An der kurz gefassten Führleine führte sie mich langsam mit meinen noch nicht entfernten 'Scheuklappen' von der Koppel...
Mein Zeitgefühl sagte mir, die Pause könne noch nicht vorüber sein- doch hatte ich als Pferd überhaupt das Recht auf Pause, zumal nach meinem Vergehen hier? Froh darüber, wieder den Weg unter meiner Hinterhand zu spüren, versetzte die Baroness mich noch mehr in Erstaunen, als sie Blacky für sein 'mitfühlendes' Verhalten lobte und mir dabei die Sichteinschränkungen abnahm.
Von ihr zur Rennbahn geführt, erwartete uns dort Jens, der an dem mir inzwischen bekannten Pausenplatz uns beiden ein nasses Tuch um die Schultern legte, zuerst Blacky aus seiner Flasche und dann auch mir die von der Baroness versprochene Portion Wasser zu trinken gab.

"Witnere- Gnade vor Recht! Ich erlasse dir den Rest deiner Strafe und somit hast du jetzt noch etwas Zeit, dich im Schatten zu erholen- bevor es mit deinem Training weiter geht. Ich vertraue dir, daß du nachher wieder mit vollem Einsatz- so wie heute Morgen bei meiner Schwester- dabei bist und mich nicht enttäuschen wirst. Habe ich damit recht?"

Ich nickte ihre Frage ab, richtete mich zu meiner ganzen Größe auf und bekräftigte mein Versprechen an sie mit einem Wiehern.

"Dann ab mit dir..."

Zusammen mit Blacky trollte ich mich ein wenig weiter in das Waldstück hinein, setzte mich hin und lehnte meinen Rücken an einen Baumstamm...



Abenteuer auf Rosengarten... Tag 15, Sonntag- Woche zwei (Part 3)


Schlachtross:

Ich sah noch, wie die Krankenschwester einen Schild am Verbindungsstrang zwischen den Stuten einhing und dann mit einer eindeutigen Geste den Techniker zu dem in unserem Blickfeld stehenden LKW mit sich zog.

'Soll sie ihren Spaß haben und sich müde vögeln...- da haben wir nach der Rückkehr vielleicht Ruhe vor ihr...'

In der geschätzten nächsten Stunde passierte nichts- wir waren uns selbst überlassen. Unser Trainer und auch die Rittmeisterin war wohl dank der Baronin von den Hochzeitsgästen beschäftigt und Annika war noch immer im LKW 'zugange'...
Was aber von uns nicht zu beeinflussen war- die Sonne wanderte weiter und zwang die Stuten mit jeder Minute mehr aus dem Schatten!
Ein zurücksetzen des Landauers ohne Hilfe war uns nicht möglich- und hätte ohne Zweifel auch zu unserer Bestrafung geführt! Wir waren schon ein wenig nach hinten gerückt- aber mehr als einen Doppelschritt trauten wir uns nicht...
Unsere Befürchtungen dürften ganz sicher identisch gewesen sein- Annika kümmerte sich im Unterschied zu Markus während der Vorbereitung zu dieser 'Ausfahrt' einen Scheiß um uns und wir würden peau a peau in der Sonne gegrillt werden. Das Schnauben und Wiehern von Kara und Steel klang mit jedem Mal verzweifelter!

'...Pferdetrainer- wo bleibst du?'

Inzwischen hatten sich auch wieder einige der Gäste sehen lassen- doch wurden wir nur für Selfies und anzüglicheres mißbraucht. Drei dieser 'Personen', darunter auch eine Frau, griffen unseren Stuten schamlos zwischen die Schenkel! Die beiden Stuten waren so konditioniert dies ohne auszukeilen zu ertragen- einzig unwilliges Wiehern war vernehmbar... In diesem Zusammenhang bekamen wir auch mit, was auf dem Schild stand, was Annika vor ihrem Verschwinden zurück gelassen hatte: 'Füttern nicht erwünscht!'
Dieses verdammte Schild verhinderte wirkungsvoll zwei Mal, daß wir etwas zu trinken bekommen hätten! Meine Wut darüber verwandelte sich aber zunehmend in Verzweiflung- doch mir waren, wie uns allen, buchstäblich die Hände gebunden und da wir das Atemrohr zwischen den Zähnen stecken hatten, war eine menschliche Kommunikation- auch wenn die ohnehin für uns immer verboten war- nicht möglich...
Die Sonne brannte bereits seit Stunden mit voller Wucht- und es würde nicht mehr lange dauern, bis auch ich ohne Schatten ihrer Kraft ausgesetzt war. Vor mir hielten sich Steel und Kara nur noch mühsam aufrecht- beide Stuten lehnten aneinander und stützten sich so- und Lion drängte sich an meine linke Seite in der Hoffnung so noch ein paar Minuten länger im Schatten verbleiben zu können.

'Rittmeisterin... Pferdetrainer...- verdammt... Wo seid ihr- eure Pferde brauchen euch!
Annika... ich hoffe, du verpasst dir selbst mit deiner Vögelei eine Geschlechtskrankheit...'

Wieder und wieder verfluchte ich Annika...- und inzwischen auch die Baronin und Markus, die ohne nachzudenken uns dieser Hexe ausgeliefert hatten. Eine Kontrolle unseres Zustandes hätte keine fünf Minuten in Anspruch genommen...- so aber wurden wir in unserer Aufmachung weich gegart! Meine Zunge klebte am Gaumen , ich hatte bereits Kopfschmerzen und wenn ich von mir auf die beiden Stuten schloss, dann dauerte es sicher nicht mehr lange, bis die beiden mit einem Hitzschlag oder Kreislaufkollaps zu Boden gehen würden...
Für einen Moment erschien mir dies sogar als richtig gute Idee...- wir ziehen alle nach vorn in die Sonne und legen es darauf an! Das vor all den Gästen... sechs 'Pferde' in Latex zusammengebrochen mit Kreislaufversagen! Das wäre nicht zu verheimlichen und Rosengarten bekäme die passenden Schlagzeilen...- allein diesen Wahnsinn in aller Ernsthaftigkeit in Erwägung zu ziehen zeigte, wie verzweifelt ich inzwischen war...
Ich wollte beginnen diese 'Idee' umzusetzen, da geschah das 'Wunder'...

"Ihr seid ganz schön harte Pferde, so in dieser Hitze auszuharren...- ihr habt sicher Durst..."

Die Stimme ertönte hinter mir und zuerst begriff ich nicht den Inhalt dessen, was ich gehört hatte. Das heftige Wiehern von Miu riss mich aber aus meiner Lethargie und ich stimmte in das ausbrechende Wiehern und Schnauben ein.

"Ganz schön unverantwortlich von eurem Kutscher... euch so in der Sonne stehen zu lassen. Soll ich die Kutsche ein wenig nach hinten ziehen? Da steht ihr wieder im Schatten..."

Auf das laute Wiehern von Brutus schwiegen wir übrigen Pferde- was die für mich bisher unsichtbare Wohltäterin zu der Frage veranlasste, ob er der Leithengst wäre. Ein weiteres Wiehern schräg hinter mir war die Antwort auf diese Frage...

"Passt auf- ich löse jetzt die Bremse der Kutsche und wenn ich 'Back' sage, macht ihr alle einen Schritt nach hinten..."

Ich nickte stumm...- und die Stuten in meinem Blickfeld taten es mir gleich.

"Gut- und... Back! Back! Back! Back!..."

Mit jedem Schritt zurück spürte ich, wie sich der Temperaturunterschied sofort auf meinem Körper bemerkbar machte. Die insgesamt sieben Schritte zurück rissen mich aus meiner Lethargie und gaben mir neue Kraft, weiter hier stehend durchzuhalten! Selbst wenn diese Wohltäterin sich wieder in Luft auflösen würde ohne daß ich sie zu Gesicht bekäme...- ich war ihr unendlich dankbar!
Meine Euphorie wurde trotzdem auf eine harte Probe gestellt, denn nach dieser 'Aktion' passierte eine Weile nichts mehr... auch war die Stimme verstummt, die garantiert nicht nur mich aufgebaut hatte... Ich bemerkte, wie meine Stimmung dabei war, erneut in ein Loch zu fallen- da war sie erneut zu vernehmen...

"Ganz ruhig...- ich habe nichts zu trinken für euch dabei... aber ich glaube, das ist für euch auch eine Erleichterung..."

Zuerst war mir diese Aussage rätselhaft- doch hinter mir schnaubte und wieherte es zwar leise, doch genussvoll. Danach neben mir... und endlich spürte ich, wie der Reißverschluss meines 'Fells' ein wenig geöffnet wurde.
Die punktuell sich ausbreitende Kälte ließ auch mich unwillkürlich schnauben...

'Eiswürfel- das muss eine ganze Hand voll sein!'

Diese Erfrischung rutschte Stück für Stück zwischen dem Latex und meiner Haut langsam den Rücken hinab und war von Gefühl her göttlich. Es war förmlich greifbar, wie diese Dinger meinem Körper aufgestaute Wärme entzogen und so für eine schlagartige Verbesserung meines Befindens sorgte. Wer war nur diese Person, die sich so gut in unsere Situation hineinversetzen konnte?
Endlich gelang es mir, in meinem Sichtfeld etwas zu erkennen- und ich war von dem, was ich sah, überrascht.

'Eine Latex-Dienstmagd...?'

Der Aufzug der sich um uns sorgenden Person entsprach einer solchen- eindeutig weiblich, komplett wie wir in einem Suit mit Kopfmaske steckend, auf Heels balancierend und mit einer weißen Schürze um die Hüfte ausgestattet. In ihren gummierten Händen hielt sie einen Sektkühler, der noch mit etwas weniger als die Hälfte mit Eiswürfeln gefüllt war...

"Steh still und halte kurz deine Luft an- da kann ich dir zwei Würfel über das Rohr in deinen Mund schieben... Ab und zu trage ich auf Geheiß meiner Herrschaft auch so eine Maske... daher weiß ich, dies ist machbar! Lutsch sie langsam..."

Ohne weitere Worte klaubte sie nacheinander zwei Eiswürfel aus dem Kühler und schob sie mit ihrem Zeigefinger durch das Atemrohr bis in mein Maul. Danach drehte sie mir ohne ein weiteres Wort den Rücken zu und kümmerte sich um die vor mir stehenden Stuten. Erst nachdem sie auch diese so versorgt hatte, drehte sie sich noch einmal zu uns allen um.

"Ich muss wieder hinein...- ihr seid alle ganz außergewöhnliche Pferde!"

Ich bewunderte diese Frau still- mir blieb leider nichts anderes übrig- und doch hätte ich ihr so gern meinen Dank für Ihr handeln auch wie ein Mensch gezeigt. Sie hat sich mitfühlender mit uns gezeigt als alle anderen Gäste oder unsere 'Betreuer' vom Hofgut- und da schloss ich den Pferdetrainer in diesem Moment mit ein. Markus hat uns...- seine Pferde!- gnadenlos im Stich gelassen und unser Schicksal in die Hände von Annika und damit einer völlig unzuverlässigen Person gelegt! Mir könnte niemand erzählen, er hätte nicht ein paar Minuten um wenigstens einmal kurz nach uns zu schauen...

"Ihr seht ja noch richtig prächtig aus...- das warme Wetter bekommt euch gut!"

Ich hatte mich mit meinen Gedanken sehr tief in mich selbst zurück gezogen...- und so die Rückkehr der 'Krankenschwester' nicht mitbekommen. Sie sah frisch aus und ein zufriedenes Lächeln hatte sich in ihrem Gesicht festgesetzt. Anstatt nachzuschauen, wie unser Zustand war, griff sie allen Hengsten in den Schritt und massierte unseren Genitalbereich. Miu und mir gegenüber bekundete sie zusätzlich ihre Vorfreude auf den heutigen Abend- aber ich hatte mir vorgenommen, ihr diesen mit völliger Passivität von meiner Seite zu versauen! Ich hatte nicht nur keine Lust, für dieses Miststück auch noch den Deckhengst heraus zu hängen- ich fühlte mich schlicht nicht dazu in der Lage! Immerhin bekamen wir alle von ihr endlich etwas zu saufen...- auch wenn dies nicht im geringsten ihre mangelnde Fürsorge der vergangenen Stunden wett machen könnte.

'fi**k dich doch selbst oder lass dich von wem auch immer besteigen ...- ich bin heute dazu nicht mehr fähig! Hättest dich halt besser um uns kümmern müssen...'

42. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von AlfvM am 01.05.21 11:15

Tolle Geschichte
hoffentlich gehts bald weiter
VG Alf
43. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.05.21 14:23

@ AlfvM- die Kapitel werden jeden Freitag veröffentlicht... und zwar noch mindestens ein weiteres Jahr. Versprochen!
44. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von AlfvM am 01.05.21 19:39

Danke für die INFO
Ich freu mich auf die weiteren Teile.
LG Alf
45. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 07.05.21 06:53

Witnere in Rosengarten- Sonntag


16 Vertrautes Terrain


Die Pause reichte aus, mich zu erholen- und was für meine Psyche noch wichtiger war- sie festigte auf eine, wenn auch vielleicht als pervers zu bezeichnende Art, mein Vertrauen in die Baroness. Mit der von ihr angewandten Art ihrer Bestrafung bestätigte sie die kursierenden Gerüchte- dementierte sie aus meiner Sicht aber auch irgendwie wieder, denn sie überzog, auf mich bezogen, nicht. An Grenzen führen und diese auch verschieben- ja; doch keine Verletzung der vorher mit mir festgelegten Rahmenbedingungen!
Das Verhalten von Blacky sprach auch dafür, meine erste Einschätzung den Gestütpferden gegenüber war falsch. Markus hatte mir ja gestern Abend zu verstehen gegeben, wie die Gestütpferde tickten und wie ich ihren Respekt erringen konnte. Ich bräuchte nur einfach weiter bis an meine Leistungsgrenzen zu gehen, dann wäre mir deren Achtung sicher- bei Blacky hatte ich diese mir bereits erarbeitet, sonst hätte dieser nicht, wie von Markus beschrieben, gestern gegenüber seinem Leithengst für mich interveniert und mir vorhin während meiner Strafzeit Schatten gespendet...

"Witnere, Blacky...- hiiieerher!"

Der Ruf der Baroness zeigte das Ende der Pause an- und ich fühlte mich an das ihr gegenüber gegebene Versprechen gebunden. Noch einmal tief gefilterte Luft eingesogen- dann auf die Hinterhand gestemmt und ruhig auf die Baroness zu gegangen. Blacky hielt sich hinter mir, ich hörte sein Schnauben deutlich in meinem Nacken. Widerstandslos ließen wir uns die Führleinen anlegen, Mira nahm uns die nicht mehr so kühlen Tücher von den Schultern und warf sie achtlos auf den Boden hier am Waldrand. Mit einem Zug an den Führleinen gab sie uns wortlos zu verstehen, wir hätten ihr hinaus in das schattenlose Rund der Rennbahn zu folgen...
Zum Glück hatte sich eine Schleierwolke vor die Sonne geschoben- ihr Rund war noch deutlich sichtbar, doch ihre brutale Kraft ein wenig gedämpft. Mit mir selbst war auch alles in Ordnung, entgegen meiner Befürchtung vom Morgen hatte ich keinen Muskelkater, meine Gelenke schmerzten nicht aufgrund von Überlastung,...- ja, ich fühlte mich ein wenig erschöpft, doch dies war ein mich nicht beunruhigendes Gefühl. Nach der bisher abverlangten Belastung fühlte ich mich in meinem Outfit noch erstaunlich gut...
Nach drei Vierteln auf der Zielgerade bogen wir von der Bahn ab und ich sah die mir bekannte Aufstellung der Hindernisse des Parcours, auf dem meine Ownerin mich im Holzrücken zu trainieren pflegte. Der simulierte Trailer mit den bereitliegenden Ortscheiden und Zugketten, eine Slalomstrecke, mehrere Hindernisse und auch der Verladebereich- es war wie daheim. Ein paar Unterschiede sah ich aber auch- die zu ziehenden 'Stämme' lagen nicht alle auf dem Boden sondern hingen zu Teil noch in einer Art 'Astgabel' und mussten aus dieser heraus gezogen werden...- und die Engstellen würden im Zweierzug ihrem Namen alle Ehre machen...

"Brrrr...- Witnere, du bekommst jetzt von mir ein paar Minuten Zeit, dir alles mit mir zusammen mit menschlichen Augen anzusehen. Sollte dir an den Hindernissen etwas auffallen, bleibst du stehen und wieherst. Klar?"

Schnauben und mit dem Kopf nicken- dann bekam Blacky von ihr das Kommando "Steh!" und mir wurde die Führleine entfernt. Völlig frei und 'menschlich' schaute ich mir alle Hindernisse an, stemmte mich auch mal mit der Vorderhand dagegen- aber die Verankerung im Boden war in Ordnung. Da hatte wohl der Stallknecht gute Vorarbeit geleistet.
Nach der 'Abnahme' des letzten Hindernis schnaubte ich kurz, winkelte meine Vorderhand wieder im auf Rosengarten gewünschten Stil an und begab mich direkt wieder zu Blacky. Eine Wiehern von mir zeigte der Baroness, ich war wieder der Hengst, mit dem die nächste Trainingseinheit anstand.
Ein lobendes über den Rücken streichen von ihr war Bestätigung für mich, alles richtig gemacht zu haben...- und auch, sie schien tatsächlich zu ihrem Wort zu stehen und nicht nachtragend zu sein. Erneut an der Führleine folgten wir ihr zu dem simulierten Pferdetrailer, aus dem heraus die Vorführung beginnen würde.

"Blacky- während ich den ersten Durchgang allein mit Witnere laufe, bleibst du an meiner Seite und schaust zu. Danach läufst du im Gespann mit ihm!"

Diese Ansage von Mira erschien mir in ihrem Ton recht ruppig- aber auch dies passte wieder in das von der Baroness kursierende Bild. Ich konzentrierte mich aber einfach auf die anstehende Aufgabe und blendete alles andere aus...
Ihre Hände befestigten an meinem Zuggeschirr die zum Ortscheid führenden Ketten, an meiner Maske wurde die Führleine gegen die langen Zügel ausgetauscht und schon ertönte das erste an mich gerichtete Kommando:

"Back!"

Gehorsam bewegte ich mich rückwärts aus dem 'Trailer'- und hoffte inständig, die Baroness würde mich nicht über die Ketten oder das Ortscheid stolpern lassen.

"Wist... Wist... Wist... Back... Back...- uuund Steh!"

Sofort erstarrte ich in meiner Bewegung- auch jeder Bio-Artgenosse hätte so reagieren müssen um sein menschliches 'Teammitglied' nicht zu gefährden. Dies war mir von meiner Ownerin regelgerecht verinnerlicht worden, wir beide hatten uns, bevor wir praktisch die Übungen ins Ponyplay adaptierten, sowohl Videos angesehen und auch einen Wochenendkurs dazu mit 'richtigen' Kaltblütern besucht. Dabei war besonders auf Sicherheit Wert gelegt- und speziell auf die Tätigkeiten mit den Händen geachtet worden. Ein paar Photos hatten eindringlich klar gemacht, was mit diesen passieren kann, wenn das Pferd ohne Kommando plötzlich anzieht und die Hand dabei noch zwischen Zugkette und Stamm steckt...

"Fein gemacht!"

Mira war scheinbar von meiner prompten Reaktion positiv überrascht- ihr Lob kam für mich spontan über ihre Lippen. Sie schien sich auch gut auf das Training mit mir vorbereitet zu haben, die Handgriffe, um mich vor den Stamm zu spannen, wurden flüssig ausgeführt.
Ein Griff von ihr an mein Halfter und sanfter Zug nach vorn veranlassten mich einige Schritte nach vorn zu machen- bis die gestrafften Ketten mich bremsten. Mit dem geschaffenen Bild zufrieden wurde ich von ihr mehrfach photographiert, ehe sie wieder hinter mir aus meinem Blickfeld verschwand und ich anhand der Trense verspürte, die Baroness hatte die Zügel wieder aufgenommen.

"Vorwärts Witnere!"

Mit Vorsicht legte ich mich in mein Geschirr- dank der Ungewissheit, ob ich vor einem der auf dem Boden liegenden oder im 'Geäst hängenden' Stämme eingeschirrt war- und steigerte den Zug, immer darauf gefasst, von einem plötzlich fallenden Stamm hinter mir das Gleichgewicht zu verlieren.
Meine Vorsicht war berechtigt- das dumpfe Aufschlagen das gezogenen Holzes war überdeutlich hinter mir zu spüren.

"Nicht stehenbleiben- zieh weiter!"

Ohne einen weiteren Kontrollstop durch die Baroness, ob die Zugketten dabei verrutscht sein könnten, zog ich gerade nach vorn und war einzig auf eventuelle Befehle von ihr zur Richtungskorrektur fixiert- mein derzeitiger Kurs würde mich an dem nächsten Hindernis vorbei führen...

"Easy... Hot... Hot... Vorwärts..."

Ein leichter Ruck an der Trense in meinem Maul unterstützte die Ansage der Baroness und brachte mich auf die gerade Linie zur 'Gasse mit Buschwerk'. Normalerweise lief ich den Kurs mit 'Scheuklappen' am Halfter und sah somit nur, was sich direkt vor mir befand. Dieser Durchgang war aber nur zur Einstimmung- auch mit Sicht war ich 'nur' der Kaltblüter, der hier die Last zog und die Baroness gut aussehen ließ.
Das änderte sich mit Erreichen des vor mir liegenden Hindernisses- drei Paar sich vom Abstand her verjüngende, schulterhohe Röhren, die eng stehende Bäume im Wald simulierten und die bei zu starker Berührung umkippen könnten. Dahinter war dann das 'Buschwerk' aufgebaut- hier sollten der Gespannführer normal dem Pferd dahingehend Sicherheit geben, indem er vor diesem zuerst das Hindernis durchquerte. Mit einiger Neugier hielt ich mein Tempo und passierte das erste Paar senkrechter 'Stämme'...

"Steh!"

Mira brüllte das Kommando hinter mir und ich kam diesem sofort nach- der Aufprall des von ihr mit den Führzügeln umgerissenen Stamms war aber nicht ungeschehen zu machen. Sie fluchte ziemlich lästerlich über ihr Missgeschick- was mir unter meiner Maske ein Grinsen entlockte- hatte sich aber dabei immer noch soweit unter Kontrolle, die Schuld nicht bei mir zu suchen oder mich gar für ihren Fehler verantwortlich zu machen.

"Vorwärts- easy..."

Was bei meiner Ownerin auf dem Video so leicht aussah- das Umfassen der 'Stämme' und die dabei erfolgende Übergabe der Führzügel während ich zog- das war hartem Training geschuldet und die Baroness hatte dies gerade lernen dürfen. So erteilte sie mir an dem zweiten Durchgang ein Haltesignal, führte die Zügel ohne eine Bewegung von mir mit einplanen zu müssen um den 'Stamm' herum und mit der Ansage, ich solle wieder anziehen, hatte sie für sich an Erfahrung hinzugewonnen. Den dritten Durchgang löste sie so gleichfalls, ohne einen Fehler zu machen.

Mira war mit sich unzufrieden- der Fehler ging ohne Zweifel auf ihr Konto, der Gaul hatte nur nach ihren Kommando's gehandelt... Aber das diese Gestütsmähre neben ihr Zeuge dieses Lapsus war, schmeckte ihr überhaupt nicht. Egal... ob Blacky jetzt hinter seiner Maske grinste oder nicht- sie würde heute Abend nach dem Tanz mit ihm lachend in ihr Bett gehen und sich an sein Leiden erinnern...
Die Baroness konzentrierte sich auf die vor ihr liegenden Hindernisse und überlegte, wie die Besitzerin dieses Einstellers auf dem Video an den einzelnen Stationen agiert hatte.

Witnere reagierte auf das nächste Haltesignal der Baroness vor dem 'Gebüsch' wie es mir antrainiert war und blieb unmittelbar davor stehen. Positiv überrascht sah ich, wie Mira meine Zügel nach vorn nahm und zuerst allein in diesem verschwand um den Weg 'dahinter' auf 'Gefahrenstellen' zu erkunden. Durch das Geäst hindurch bekam ich die Anweisung, ihr zu folgen und zog den Stamm durch die Sichtbehinderung.

"Vorwärts... Hot... Hot... Hot...- Brrr..."

Die Kommando's der Baroness hatten mich in einer gestreckten Kurve einen Halbkreis von geschätzten zehn Metern Radius laufen lassen und vor mir lag jetzt die Slalomstrecke.
Keine fünf Minuten später hatte die Baroness mich da ohne eine Pfostenberührung hindurch manövriert- und ihr war dies mit nur einem Mal mich zurückzusetzen gelungen. 'Respekt...' dachte ich bei mir, das zeugte von gutem Augenmaß. Auch bei der nächsten Station hatte sie sich das Video wohl genau angesehen- den Stamm in der 'Box' um 90 Grad nach links um die Hochachse zu drehen ohne die rechtwinklig als Außenbegrenzung gelegten 'Stämme' zu berühren UND gleichzeitig den senkrecht gegenüber stehenden Pfosten nicht zu touchieren, das war gekonnt... Sollte sie vorher geübt haben oder brachte ihr täglicher Umgang mit den 'Pferden' hier die dafür nötige Geschicklichkeit?
Das folgende Hindernis hatte es in sich- hier in diesem Fall erneut den Stamm um 90 Grad nach links ziehen, so einen weiteren Halbkreis vollenden und dabei den Stamm einen schräg nach oben verlaufenden Balken bis in ein Widerlager ziehen. Danach war es die Kunstfertigkeit des Gespannführers, den von seinem Pferd gezogenen Stamm so weit nach vorn ziehen zu lassen, daß dieser an beiden Enden frei in der Waage liegen blieb. Ich war mir sicher, die Baroness würde es nicht hinbekommen- selbst meine Ownerin hatte da eine Erfolgsquote von nur ca. 70 Prozent vorzuweisen!
So geschah es auch, trotz der recht präzisen Befehle der Baroness reichten von ihr eingeforderte zehn Zentimeter, um den Stamm nach vorn auf den Boden zu kippen. Ohne erneut zu hörende Flüche von ihr ob dieses Fehlers bekam ich die Aufforderung zum Ziehen und lief an der 'Verladerampe' vorbei zur zweiten 'Box', in der ein Ausspannen, Drehen der Pferde um 180 Grad und erneutes Einspannen unter beengten Verhältnissen dargestellt wurde.

Mira war es leid, diese 'Bauernarbeit' nach ihren Missgeschicken fortzusetzen- immerhin war sie die Tochter der Gestütschefin und das, was sie hier gerade üben durfte, war etwas, das dem Niveau des Pferdetrainers und des Stallknechtes entsprach. Der Gaul vor ihr war halt ein Arbeitspferd...- was wollte sie da erwarten! Da war keine Eleganz...- nur Gehorsam, Kraft und, das anerkannte sie, unbedingter Wille die gestellten Aufgaben zu erfüllen. Auf dieser Ebene hob sich dieser Trampel sogar von vielen seiner zahlenden 'Artgenossen' hier auf dem Gestüt positiv ab...
Sie würde noch den Durchgang beenden, den beiden Hengsten eine Pause einräumen und einen weiteren Durchgang im Doppelgespann laufen...- dann war es aber auch gut für heute Nachmittag. Oder- die Idee gefiel ihr sofort- sie würde ihrem Gast zugestehen, den nächsten Durchgang als Mensch zu laufen. Sollte er doch Blacky die Basics beibringen...
Dieser Gedanke verbesserte Ihre Laune schlagartig- und sie konzentrierte sich, die noch anstehenden beiden Hindernisse abzuarbeiten.

Das Halten in der 'Box', die Drehung nach dem Trennen des Ortscheids vom Stamm und das erneute Verbinden- es geschah flüssig und vor mir lagen jetzt etwa zwanzig Meter, die ich den Stamm zu schieben hätte, bis er an der Rampe zum Liegen kommen würde. Die Baroness ließ mir Zeit und ihre Zügelsignale waren präzise genug, den Stamm nicht nach links oder rechts ausbrechen zu lassen- auch wenn ich recht breitbeinig meine Hinterhand in den Boden stemmen durfte. Mit jedem Schritt schob ich die Last zum letzten Hindernis- und ihr Haltesignal erfolgte punktgenau. Ein letztes Umschirren- die beiden langen Ketten zum Heraufziehen des Stammes wurden von ihr an meinem Geschirr eingehangen und mit kurz gehaltener Hand an meinem Halfter sowie der Motivation, wenn der 'Stamm' auf dem Wagen liegen würde, hätten wir Pause, zog ich Schritt um Schritt das Holz die schiefe Ebene nach oben.

"Brrr... Back- steh!"

Meine Zugketten wurden mir abgenommen, ich merkte auch wieder die Wärme, die ich irgendwie verdrängt hatte, und die Baroness führte mich zusammen mit Blacky in den Schatten der Tribüne.
Ihre Aufforderung an mich, abzuknien, war schon überraschend- aber das Abnehmen meiner Maske brachte mich völlig aus dem Konzept. Auch wenn mein Kopf immer noch unter der an Anzug angearbeiteten Maske steckte, einfach ohne Filter vor dem Mund zu atmen tat gut...

"Witnere- den nächsten Durchgang wirst du als Mensch handeln und Blacky wird dein Pferd sein- ich denke, du hast mehr Übung darin, ihm die Feinheiten für die Vorführung zu vermitteln... Ich werde das überwachen...- und für dich gilt, bis du wieder deine Pferdemaske von mir angelegt bekommst, eine Sprecherlaubnis...-
alle den Rückeparcours betreffenden Einzelheiten. Stell dir einfach vor, du bist der Leithengst in der Herde und bringst einem unter dir stehenden Tier etwas bei...
Ach- wenn du etwas Wasser trinken möchtest... hinter der Tribüne sind Toiletten mit einem Wasseranschluss..."

Oh, wie großzügig! Wortlos hielt ich ihr meine Vorderhufe hin- wenn ich Blacky am Zügel führen soll, dann würde sie diese mir abnehmen müssen. Dies schien die Baroness wohl auch eingesehen zu haben, denn ohne weitere Worte entfernte sie die Vorderhufe und drückte mir danach die Führleine von Blacky in die Hand.
Womit sie anscheinend nicht gerechnet hatte- anstatt sofort wieder zurück zum Parcous zu gehen, führte ich Blacky mit mir in den Toilettenraum und wollte ihm seine Maske abnehmen.

"Er bleibt so, wie er ist!"

Natürlich war Mira uns gefolgt- sie hatte ja klar ausgedrückt, welchen Status sie mir momentan zugebilligte. Da war es von ihrem Verständnis her ja unmöglich, in einer kurzen Pause uns unbeaufsichtigt zu lassen. Da von ihr für alle Themen außer den Parcours das Redeverbot weiter galt, wollte sie dies mit ihrer Anwesenheit wohl auch sicherstellen- obwohl ich nicht vorgehabt hatte, es zu verletzen. Die letzte Strafe hatte genug abschreckende Wirkung entfaltet...
Den Hahn öffnen und meinen Mund in den Wasserstrahl hängen ging flüssig ineinander über. Mir war es auch egal, ob ich damit die Wahrscheinlichkeit erhöhte, später in den Anzug zu urinieren- ich hatte Durst und jetzt die Chance, diesen Zustand abzustellen...
Glücklich und mit genug Wasser im Magen forderte ich dann Blacky mit einem Schnauben auf, es mir gleich zu tun...- hatte aber verdrängt, er trug ja immer noch die Maske und sein Trinkschlauch war im Besitz der Baroness. Ihn ohne Wasser wieder heraus in die Wärme zu jagen empfand ich als zutiefst unfair- traute mich aber nicht, die Baroness zu fragen, ob sie mir seine Trinkhilfe geben würde. So blieb mir nichts anderes übrig, als meine Hand auf den Abfluss des Beckens zu pressen, damit dieses volllaufen könne. Mit der anderen zog ich den mir jetzt unterstellten Hengst heran und drückte seine Schnauze in das Wasser- in der Hoffnung, ihm so das Saufen zu ermöglichen. Ich schaute genau auf seinen unter dem Gummi versteckten Kehlkopf und hoffte, Schluckbewegungen erkennen zu können. Tatsächlich schien genug Wasser in die Maske gelaufen zu sein, er schluckte und schien seinen Durst stillen zu können. Nach einer halben Minute prustete er aber heftig und drückte einen Teil des angesaugten Wassers wieder aus seinen Nüstern- Atemluft hatte unter einer Maske immer Vorrang, wenn die Schläuche zu Mund und Nase? zweckentfremdet wurden.
Für Mira war es das Signal, die Pause zu beenden und mit der Bemerkung, Blacky hätte wohl genug gesoffen, forderte sie uns auf, das Training fortzusetzen..


17 Up's and Down's...


Erneut auf dem schattenlosen Platz beneidete ich völlig ungeniert Baroness Mira um ihre Kopfbedeckung- hütete mich aber, dahingehend über Körpersprache auch nur andeutungsweise meine Gefühle zu zeigen. Blacky war immerhin noch schlechter dran als ich...
Erneut kamen mir die Worte von Markus in den Sinn, der das Leben der Gestütpferde nicht als Urlaub beschrieben hatte. Langsam verstand ich besser, was er damit meinte. Jeden Tag Gästen wie mir zuzuarbeiten, die dann auch noch ohne Empatie für den 'Artgenossen' an ihrer Seite agierten...- das war kein Zuckerschlecken! Egal, was jedem Gestütpferd hier nach seiner Zeit als Abfindung winkte- ich würde diesen Job nicht ausüben wollen!
Ich führte ihn in den 'Trailer', befestigte die Zugketten an seinem Geschirr und die langen Zügel an seinem Halfter- danach begann der zweite Durchgang. Die Baroness hatte sich neben einem auf dem Boden liegenden 'Stamm' aufgestellt- damit war auch geklärt, wohin ich mit dem Hengst kommen sollte. Langsam und mehr mit Worten als über die Zügel dirigierte ich Blacky rückwärts an das zu ziehende Holz und befahl ihm mit einem "Steh!" in seiner Position zu verharren. Ab jetzt begann der schwierige Teil- ich musste der Baroness den ihr zustehenden Respekt in meinen Erklärungen erweisen, doch auch Ihre im ersten Durchgang mir aufgefallenen Fehler ansprechen ohne sie damit zu verärgern...

"Baroness Mira- es spricht für die gute Ausbildung euer Gestütspferde hier, daß diese auf die gegebenen Kommando's derart prompt gehorchen. Ich bin mir sicher, ein nicht unbeträchtlicher Anteil daran gebührt euch..."

Genug geschleimt- jetzt zu dem Lehrinhalt...

"... was bereits beim Anhängen des Stammes an das Ortscheid wichtig für eure Sicherheit ist."

Ich zeigte ihr die Handhabung der Kette beim Umlegen um den Stamm und welche Gefahren dabei zu beachten waren, die Körperhaltung beim Einhängen der Zugkette in den Ortscheid und sprach dann noch die Positionen des Gespannführers neben dem Stamm mit den dabei verbundenen Risiken an. Danach durfte Blacky den Stamm bis zum ersten Hindernis ziehen, wo er von mir ein Haltekommando bekam.

"Baroness, ich hatte gespürt, wie bei eurem Durchgang vorhin einer der senkrechten Begrenzungen umgefallen war- seid ihr mit dem Stamm daran hängen geblieben oder habt ihr versucht, in der Bewegung die Zügel durch Umgreifen daran vorbeizuführen?"

Ich sprach diese Frage extra leise aus, damit Blacky diese nicht mitbekam und die Baroness sich nicht vor ihm bloßgestellt fühlte. Wortlos nickte sie ihren von mir beschriebenen letzteren Versuch ab- und ich baute sie mit der Bemerkung, meine Ownerin hat dafür, auf hiesige Verhältnisse übertragen, etwa eine Woche intensives Üben benötigt, um dies zu können, wieder etwas auf. Es ginge nicht um Zeit sondern um Genauigkeit- da würden sogar viele Eigentümer von Bio-Pferden in solchen Wettbewerben ihren Tieren einen Haltebefehl geben um die Zügel in aller Ruhe um die 'Stämme' zu führen...
Ich demonstrierte dies, indem ich Blacky langsam vorrücken ließ, bis wir vor dem 'Gebüsch' standen. Dort lobte ich erneut ihr Handeln- wie sie den dahinter liegenden Abschnitt auf Gefahren hin erkundet hätte und damit als 'Leittier' dem Zugpferd die Sicherheit vermittelte, ihr zu folgen.

Mira hörte nur mit halbem Ohr hin- das war Arbeit, die vom Pferdetrainer oder dem Stallknecht erledigt wurde. Immerhin wahrte der Hengst die Etikette und- das hatte sie durchaus vermerkt- stellte er sie nicht mit ihrer Ungeschicklichkeit vor ihrem Gaul bloß. Da zeigte sich, manche Pferde waren halt intelligenter als andere- und wäre dieser Witnere jünger, hätte sie seiner Besitzerin vielleicht ein Angebot gemacht. Der Gaul war ein gutes Arbeitspferd...- und würde mit seinem Latex-Fetisch hier gut als Schulpferd für die ganzen anderen 'Gummieinsteller' in die Gestütsarbeit zu integrieren sein. Aber es gab ganz sicher noch genau so veranlagte wie ihn mit passendem Alter und entsprechender Konstitution...

Den folgenden Halbkreis und die sich anschließende Slalomstrecke beließ ich es mit dem Hinweis auf den zu wählenden Standort des Gespannführers bei seitlichen Bewegungen des Baumstamms und den daraus resultierenden Gefahren. Um das Ego der Baroness noch ein wenig zu streicheln leistete ich mir zwei Mal zurücksetzen von Blacky im Slalomkurs- und bemerkte dazu noch, mir würde es als 'Pferd' etwas schwerer fallen als der Frau Baroness, die anscheinend ein Händchen und ein besseres Augenmaß für diese Übung hätte.
Auch die nachfolgende 90 Grad Drehung unter beengten Verhältnissen dauerte gefühlt bei mir länger als bei der Baroness- obwohl ich dabei keinen Bonus einräumte. Es macht eindeutig einen Unterschied aus, an welchem Ende des Zügels man vorzugsweise agierte...
Bei der 'Wippe' hatte ich einfach Glück- mein Stamm blieb schräg hängen, berührte aber mit dem herabhängenden Ende nicht den Boden! Eigentlich wollte ich die Übung verpatzen- doch ich freute mich mehr über das erreichte Ergebnis und mir war in dem Moment egal, was die Baroness denken würde...
Beim Vorbeimarsch zur zweiten Box traute ich mich dann sogar, ein paar Korrekturen an der Haltung meines Artgenossen vorzunehmen- die Gerade war als 'Schaulaufen' vor Publikum gedacht und da sollte sich das Pferd mit seiner Last möglichst gut in Szene setzen. Bei dem anschließenden Umspannen des Pferdes unter beengtem Raum bat ich die Baroness, den Platz eines weiteren Pferdes im Zweiergespann kurz einzunehmen und erläuterte dann, wie sie es als Gespannführerin am besten lösen könne, die beiden Pferde und sich selbst in der Box ohne Punktabzug in einem Wettkampf um 180 Grad zu wenden. Dann noch die Aufstellung als Doppelgespann beim Schieben erklärt und die mit Blacky im Einzelschub ausgeführt...- das 'Verladen' des Stammes war dann ein leichter Abschluss.
Ich fragte die Baroness nachdem ich Blacky von seinen Zugketten befreit hatte, ob sie zu den einzelnen Hindernissen noch weitere Erläuterungen wünschte oder ob es mir erlaubt wäre, zur Tribüne zu wechseln und wieder als Witnere zu handeln. Mit einem sparsamen Fingerzeig auf mich und einer Kopfbewegung, die ich als 'folge mir' interpretierte, zeigte Mira, was sie von mir erwartete. Folgsam lief ich hinter ihr her zu dem Platz, wo sie meine Maske und die Handhufe abgelegt hatte. Ohne weitere Worte von ihr bekam ich beides wieder angelegt, während Blacky im Parcoursbereich still verharrte. Erst als ich wieder als Witnere vor ihr stand und sie mein 'Schnaufen' unter der Maske hören konnte- spürte ich Ihre Hand zwischen meinen Schulterblättern. Ein paar Mal streicheln, einige leichte Schläge auf meine 'Flanke' und ein wenig Stimulation meiner Brustwarzen. Dies war von ihr wohl als Lob für meine gezeigte Arbeit gedacht- danach zog sie mich an der Führleine zuerst zu Blacky und uns beide für den nächsten Durchgang weiter zum 'Trailer'.

"Einen Durchgang gemeinsam ohne Scheuklappen zum Eingewöhnen- danach gilt es für euch beide. Wenn ihr die darauf folgenden zwei Durchgänge gut harmoniert, ist Feierabend bis nach der Fütterung und es gibt etwas zu saufen... Glaubt aber nicht, ich hätte eure Dressurdarbietung vergessen!"

Ich hoffte, die bisherigen Trainingseinheiten mit Blacky zusammen hätten uns soweit aufeinander eingestimmt, daß wir ein harmonisches Bild abgeben würden. Mira gab uns immerhin jetzt die Chance, noch einmal sehend den Parcours zu laufen- die unausgesproche Drohung, uns mehr als die beiden angekündigten Durchgänge blind laufen zu lassen, wenn wir es nicht zu ihrer Zufriedenheit hinbekommen würden, war überdeutlich und ich spürte inzwischen nicht nur meine Beine. Der Tag in meinem 'Fell' hatte mich erneut an meine Grenzen getrieben- langsam erreichte ich den Punkt, an dem ich nur noch in meine Box wollte. Doch dieser Wunsch würde wohl noch einige Zeit nicht in Erfüllung gehen...
Zum Glück für Blacky und mich hatte die Baroness meine Aussage, es wäre eine Vorführung, bei der es um Kraft und Geschicklichkeit und nicht um Zeit gehen würde, verstanden- sie legte sehr großen Wert auf die Sauberkeit der Ausführung ihrer Signale und Befehle an den Hindernissen. Allerdings war der Stamm, den wir jetzt zu ziehen hatten, vom Gewicht her heftig. Wir mussten uns wirklich wie Kaltblüter, denen zumindest ich mich verbunden fühlte, voll in die Geschirre stemmen, damit wir die Last hinter uns bewegt bekamen...

'Ja- dein Training hier soll keinen Urlaub darstellen...' Mit Bedacht hatte die Baroness sich die Ergebnisse des gestrigen Trainings mit dem Pferdetrainer angesehen und auch bei ihrer Schwester nachgefragt, wie der Leistungstest heute morgen durch Witnere bewältigt worden war. Auf dieser Grundlage- und der Antwort des Gaul's in der Box bei ihrem gestrigen Besuch- hatte sie den Stallknecht angewiesen, die Stämme für den jetzigen Doppelzug mit etwa 200 kg vorzubereiten. Der Gaul hatte große Töne gespuckt- jetzt soll er zeigen, ob das nur heiße Luft war!
'Heiße Luft...'- wie passend bei der Tagestemperatur, für ihren Gestütsgaul müsste es die Hölle sein und der wusste, Kundenwunsch hatte hier Vorrang. Daher war sie immer noch über Blacky's Reaktion auf der Weide erstaunt...
An der Performence, die beide zeigten, war beim besten Willen nichts auszusetzen- hier hatte das Gespanntraining gestern und heute dafür gesorgt, daß die beiden Pferde 'harmonierten' und wenn auch Blacky wusste, er hätte notfalls die mangelnde Leistung seines Partners zu kompensieren- dieser Witnere hielt was er zugesagt hatte...

Der erste Durchgang war geschafft! Mit einem Wiehern reagierte ich auf das von der Baroness gegebene Haltesignal, nachdem der Baumstamm auf dem 'Transporter' zum Liegen gekommen war. Meine Hoffnung, für diese Leistung im Gegenzug eine, wenn auch nur kurze, Pause im Schatten als Belohnung zu bekommen, erfüllte sich nicht- aber die Baroness gönnte uns zumindest eine Portion Wasser für den fast fehlerfreien Durchgang, ehe es erneut zurück in den 'Trailer' ging und wir mit den 'Scheuklappen' ausgestattet wurden.
Ich selbst fand, der Durchgang hatte gut geklappt- im Slalom zweimal zurücksetzen und beim Umspannen in der letzten Box zwei Anläufe mit der 180 Grad Wende, das war in Ordnung. Wir konnten nur hoffen, die Baroness war der gleichen Meinung- auch wenn das Getränkt werden eine Art Lob zu sein schien.

Die Baroness sah ihr Konzept, was auf Rosengarten galt, wieder voll und ganz bestätigt- hartes Training, gepaart mit sparsamen Lob. Pferde sind Nutztiere, die von Menschen wie ihr gezeigt bekamen, wo deren Platz im Leben war...- einige dieser Exemplare waren in ihrem Tier-Sein zu 'höherem' berufen und zeigten dabei über das normale Maß hinausgehende Leistungen. Wenn diese Tiere dann noch akzeptierten, wer ihnen dies ermöglicht hatte- dann war Lob und Vergünstigung angebracht und sie würde dies großzügig gewähren. Aber dies müsste jeden Tag in ihren Augen neu erkämpft werden- Rosengarten war schließlich kein Gnadenhof, hier zählte nur Leistung! Dieser Witnere war vom bisherigen Verhalten scheinbar gewillt, dieser Regel zu folgen- auch wenn er heute einmal versucht hatte, seinen Willen zu bekommen...

Blindheit hat bei mir einen Nachteil- spätestens nach einem Durchgang auf dem Parcours hatte ich mein Orientierungsvermögen eingebüßt. Da war ich gezwungen, mich auf die übermittelten Signale meiner Ownerin/Trainerin zu verlassen und konnte mich, wenn das Vertrauen vorhanden war, richtig tief fallen lassen. Bei der Baroness fehlte mir dieses letzte Prozent irgendwie- ich war mit jeder Faser angespannt und hoffte einfach, keinen Mist zu bauen. Markus als Trainer wäre mir jetzt lieber gewesen...
Ich war daher einfach nur froh, die beiden Durchgänge mit Sichteinschränkung hinter mich gebracht zu haben und die 'Scheuklappen' wieder los zu sein. Die Baroness führte uns direkt zu unserem 'Pausenplatz', wir bekamen etwas zu saufen von ihr und mit dem Hinweis, nach der Weidepause würde ich in meiner Box die Abendfütterung bekommen und sie mit mir die Einheit besprechen wollen, brachte sie mich auf die Koppel, wo ich gestern den 'Zwischenfall' mit den übrigen Gestütpferden hatte. Blacky wurde von ihr mitgenommen und ich blieb allein zurück. Schade- ich hätte mich gern für seine Fürsorge während meiner Strafzeit bedankt...
So zog ich mich allein in den Schatten zurück und gab ungeniert den sich die letzten Minuten? entwickelten Druck meiner Blase nach und urinierte in mein Fell. Solange alles dicht blieb, musste ich einfach nur darauf verzichten mich hinzulegen... An einen Baum gelehnt döste ich, glaubte irgendwann Dennis und Nordic auf dem Weg an der Koppel vorüber ziehen zu sehen und meine Muskeln freuten sich über die Pause...
Meine Gedanken drehten sich um ganz essentielle Dinge- wer würde mich nachher von der Koppel hier holen..., was würde ich in meiner Box zu futtern bekommen..., gab es wieder Studentenfutter als Belohnung..., würde mir dazu meine Maske abgenommen werden...? Alles andere, was sich morgen Abend, in der kommenden Woche oder noch später für mich als Mensch als bedeutsam erweisen könnte, war jetzt nicht existent. Ich war Pferd- nicht mehr, aber auch nicht weniger! Meine heute gezeigte Leistung, die ich rekapitulieren tat, erfüllte mich mit Stolz, die Zusammenarbeit mit Blacky machte mir Spaß, sein Verhalten und auch die gestern von Markus mir berichtete Reaktion deuteten auf seinen Respekt mir gegenüber hin...- ich hatte gezeigt, wer ich und was ich zu leisten imstande war...

"Witnere- Hiieer... Zu mir!"

Der Stallknecht holte mich mit seinem Ruf aus meinen Gedanken- meine Weidepause schien vorüber zu sein und ich würde wohl von ihm jetzt zurück in den Stall gebracht werden. Jens stand am Tor der Koppel, bei ihm wartete ein blau gekennzeichnetes Gespann, mit dessen Owner der Knecht sich zu unterhalten schien...
Nachdem ich sicher war, Jens beachtete mich, blieb ich kurz stehen, spreizte meine Beine leicht und tat so, als würde ich es erneut in mein Fell laufen lassen. Ich hoffte damit, ihm gegenüber ausdrücken zu können, das ich in meinen Suit gemacht hätte und er bei meiner Entkleidung darauf vorbereitet sei. Offenbar war er aber ein solches Verhalten bereits von anderen 'Tieren' hier auf dem Gestüt gewohnt- er fragte nur, ob ich abgeäppelt hätte oder es nur bei Flüssigkeit geblieben wäre. Mit letzterer Antwort war er zufrieden- das wäre nicht schlimm, er würde sich im Stall darum kümmern...
Von ihm an die Führleine genommen, ging es im Schritt zurück in den Stall- dort angekommen folgte ich ihm in den Waschraum und wurde von ihm von allem entbehrlichen entkleidet. Einzig mein Fell und meine Maske wurden mir nicht abgenommen, doch der Stallknecht entfernte den Kabelbinder, der die Schlitten der Reißverschlüsse meiner Maske mit dem des Catsuits verband. Dann öffnete er den letzteren und frische Luft drang an meinen Rücken.

"Leg dich mit deinem Rücken auf den Abfluss und streck deine Hufe nach oben!"

Ich nahm die geforderte Position ein und spürte, wie das Urin-Schweiß-Gemisch mir der Schwerkraft folgend die Schenkel entlang Richtung Rücken und dann durch den geöffneten Einstieg aus meinem Fell heraus lief.

"Wiehere einfach, wenn du der Meinung bist, alles ist heraus gelaufen- ich schließ dann dein Fell, mache es sauber und lege dir dann den Rest wieder an. Die Baroness gewährt dir diese Vergünstigung für deine gezeigte Leistung...
Du hast ja noch eine Einheit bei ihr- zeig den gleichen Einsatz wie bisher und sie hat eine Überraschung für dich!"

Nach der Aufforderung, aufzustehen und mich leicht vorn über zu beugen, ein Schwall warmes Wasser füllte die Beine meines Suit's- durfte ich mich noch ein weiteres Mal auf den Rücken legen und das 'Spülwasser' abfließen lassen. Jens zog den Schlitten des Zippers wieder zu, wischte mich trocken, verband alles wie vor der Reinigung und half mir beim erneuten Anlegen meiner Hufe und des Schweifes.

"Wenn du noch mal musst- verkneife es dir... Eine weitere Reinigung ist erst wieder morgen früh für dich vorgesehen..."

Mit diesen Worten führte er mich in meine Box und fesselte mir die Vorderhand vor meinem Bauch, ehe er sie mit einem Seil über meinen Kopf nach oben zog. Danach wurde noch die Hinterhand mit einer kurzen Kette verbunden- ich hätte zwar so noch auskeilen können, aber wenn sich jemand auf die Kette stellen würde, wäre auch dies unmöglich. Als Abschluss wurden mir von ihm noch die 'Scheuklappen' über meinen Augenlinsen befestigt...

'War dies die Überraschung der Baroness?'- dies konnte ich mir aber nicht vorstellen. Der Knecht hatte eindeutig gesagt, die 'Überraschung' gäbe es erst nach der noch ausstehenden Einheit- und dann auch nur bei entsprechender Leistung durch mich...

Blind stehend ohne andere Bezugsquellen für die Sinne verliert man sehr schnell das Gefühl für alles um sich herum- Jens war ganz sicher nicht mehr in meiner Box und außer meinem Atem hörte ich nichts unter der Maske...
Der Zug auf die Kette zwischen meiner Hinterhand, die gleichzeitige Berührung durch ein Paar Hände, die eindeutig nicht die eines Mannes waren und das Gefühl, eine Person presste ihren Körper an meinen Rücken- ich erschreckte mich fast zu Tode und zappelte unwillkürlich in meiner Fesselung. Davon unbeeindruckt dauerte die Berührung weiter an ohne daß ein Wort zu hören war. Die Hände konzentrierten sich auf die Brustwarzen und die Schenkelinnenseiten meiner Hinterhand- vermieden es aber, mir in den Schritt zu gehen... Trotzdem dauerte es nicht lange und mein Schlauch stand steif von mir ab- nur warum ich jetzt so 'aufgeheizt' wurde, entzog sich meinem Verständnis. War dies Belohnung für die heutige Leistung oder ein Spiel, was ich noch nicht verstand. Es müsste eine der Baroness' sein- Natascha schied wegen ihrer Körpergröße aus... Oder gab es hier noch weiteres weibliches Personal, was sich einen Spaß erlaubte? Klar- die Krankenschwester Annika, aber die war doch mit Markus unterwegs... Waren die wieder zurück? Doch warum hatte der Stallknecht mich dann derart vorbereitet? Es musste eine der Baroness sein- es gab keine andere Erklärung!
Die beiden Hände unterbrachen für eine kurze Zeit das Aufheizen- dafür bekam ich etwas über die Nüstern meiner Maske gezogen und musste dadurch mehr Anstrengung aufwenden um Luft zu bekommen. Mira hatte so einen Futtersack ja schon bei mir zum Einsatz gebracht, doch auch ihre Schwester war ein Fan von Atemreduktion- wie ich während meines Test's heute morgen erfahren hatte. Damit war ich genauso schlau wie bisher. Das 'Schlimme' daran war, ich hatte meiner Ownerin versprochen, hier nichts dergleichen aktiv herbeizuführen- und war durch die Person bislang auch nicht aktiv im Schritt stimuliert worden... Ich war aber dank dieser Behandlung 'hengstig' in meinem Suit und versuchte durch Anspannung und Reiben an dem Gummi zum Höhepunkt zu gelangen. Meine dazugehörigen Bewegungen mit der Hüfte waren sicher mehr aus eindeutig...
Die Stimulation hörte aber genauso schlagartig wieder auf, wie sie begonnen hatte- ohne daß ich zum Höhepunkt gelangt war. Ich schnaubte und wieherte- ja, ich bettelte um mehr- aber einzig der Atemwiderstand verschwand durch das Freimachen meiner Nüstern. Langsam 'kühlte ich ab' und stand wieder allein und blind in meiner Box...
Das nächste, was ich akustisch mitbekam, waren Schritte, wie sie nur vom Stallknecht stammen konnten- unmittelbar gefolgt von einer Ansprache an mich...

"Zeit für dein Futter- alles in Ordnung mit dir?"

Das war eindeutig die Baroness Mira und nicht der Knecht...- aber hatte sie mich wirklich die letzten Minuten so aufgeheizt? Ich war völlig verunsichert und verwirrt...
Hände entfernten meine Scheuklappen und ich blickte mich um. Auf meiner Schlafstätte war ein Tablett mit den Futterschüsseln für mich bereitgestellt- doch die Baroness machte keinerlei Anstalten, mir mein Futter zu geben. Sie betrachtete mich einfach nur in meiner hilflosen Lage...

"Ich denke, ich widme mich zuerst deiner Leistungsbeurteilung für heute- danach bekommst du von mir etwas zu saufen und im Anschluss üben wir deine Idee gemäß den Vorstellungen, die ich dazu hatte. Wenn wir damit fertig sind, darfst du zurück hier in deine Box und dich über dein Futter her machen... Einverstanden?"

Auch wenn ich mich auf mein Futter jetzt gefreut hatte, sie war meine Trainerin und ich das Pferd- damit legte sie automatisch fest, ob und wann ich etwas in den Magen bekam. Ihre Frage, ob ich mit ihren 'Vorschlag' einverstanden wäre, war daher nichts weiter als eine Illusion, in der ich vermeintlich ein Mitspracherecht hätte...
Die Baroness stand auf, stellte sich nah hinter mich- ihr Körperkontakt war mir nicht unbedingt unangenehm, fühlte sich aber anders als die Person vorher an- und so begann sie, wie Markus gestern auch, mit Bildern und Videosequenzen die heutige Ausbildung noch einmal Revue passieren zu lassen. Beruhigend für mich- es gab mehr Lob als Tadel, letzterer bezog sich vorzugsweise auf die Rückfahrt nach der Dressur zum Gestüt und die Dressureinheit vorher. Sie war der Meinung, Dennis hätte mir da einiges durchgehen lassen, was meine Zugleistung anging und anhand der Clips zeigte sie mir auf, wie Blacky die einzelnen Dressurelemente gelaufen wäre und wie ich daneben ausgesehen hätte. In meinem innersten musste ich zugeben- da war noch viel Arbeit notwendig um auch nur annähernd das Niveau meines Partners hier zu erreichen. Die Baroness baute mich ein wenig mit der Bemerkung auf, ich würde die Basics der einzelnen Elemente verstanden haben, die Eleganz käme durch ständiges Üben- so wie der Ablauf bei der Holzrückevorführung mir in Fleisch und Blut übergegangen sei und Blacky da noch einiges, was Synchronizität anginge, an Training vor sich hätte. Alles in allem hätte ich, wenn meine 'Verweigerung' nicht gewesen wäre, für einen Einsteller hier eine richtig gute Leistung gezeigt...
Mit diesem gebremsten Lob von ihr bekam ich endlich auch wieder etwas zu Saufen- und das war wieder kühles Malzbier! Die Baroness meinte dazu, es wäre ein Vertrauensvorschuss in mich und meine Leistungsbereitschaft bei dem noch ausstehenden Training- danach wurden meine Fesseln von ihr gelöst und sie führte mich zum letzten Mal heute aus dem Stall heraus zum benachbarten Dressurplatz, wo Blacky angebunden bereits auf mich wartete...


18 Risse...


Wie versprochen hielt sich die Baroness nicht lange mit irgendwelchen Erklärungen auf- sie befahl mir stehenzubleiben, band Blacky los und dann gab es nur noch scharfe kurze Kommando's für uns beide. Sie hatte diese aus dem Holz rücken entlehnt und damit dirigierte sie uns beide, ohne andere Einwirkmöglichkeit außer ihrer Stimme, auf die Ausgangsposition. Dort verharrten wir, unseren Blick starr gerade aus gerichtet und warteten auf die nächsten Kommando's...
Die ersten Takte des der Baroness vorgeschlagenen Musikstücks drangen durch die Gummihaube an mein Ohr und sorgten bei mir für ein unbewusstes Anspannen meines gesamten Körpers...

"Witnere- Schritt, vorwärts!"

Die elektronisch verstärkte Stimme der Baroness schickte mich auf meine Reise, ich bemühte mich, die heute Mittag von ihr eingeforderte Haltung und Art der Bewegung so gut wie möglich umzusetzen. Zwei an mich gerichtete Kommando's später wurde nun auch Blacky von ihr in der gleichen Gangart wie ich in Bewegung gesetzt- bei der folgenden Wendung am Ende des Dressurvierecks sah ich ihn dann diagonal versetzt laufen. Da bei den nun von ihr gegebenen Anweisungen keine Namen mehr genannt wurden, war klar- wir liefen nun versetzt synchron...

"Halt! Hiiieerher!"

Die Musik wurde unterbrochen, wir folgten sofort ihrem Ruf und ich stellte mich ohne eine weitere Lautäußerung neben Blacky. Hatte ich etwas falsch gemacht?

Witnere- deine Haltung der Vorderhand ist in Ordnung, aber deine Hinterhand... Du läufst nicht- du trampelst! Das hat bei dir vorhin eleganter ausgesehen... Also noch einmal...- und jetzt besser!"

Sie hatte gut reden... Ich musste mir eingestehen, mir brannten trotz all der Pausen mittlerweile meine Muskeln und ich wollte nur noch aus meinem Fell raus und in die Box. Doch die Baroness würde dies erst zulassen, wenn ich diese letzte Einheit heute zu IHRER Zufriedenheit geschafft hätte.
'Also reiß dich zusammen...- auch für Blacky! Der will sicher auch in seine Box...' Dieser Gedanke motivierte mich und ich signalisierte mit einen kurzen Schnauben meine Bereitschaft.
Schritt, Wendung, Wendung...- ab da wieder synchron. Zwischendurch eine Aufmunterung der Baroness für mich- jetzt sähe mein Bild, was ich präsentierte, doch schon ansprechend aus... Gangartwechsel zum Trab und zurück, laufen auf der Stelle... Zu meinem Erstaunen liefen wir, ohne von der Baroness noch einmal unterbrochen zu werden, bis zum Ende des Titels durch.

"Hiiieerher! Zu mir!"

Kein Lob, keine Kritik- die Baroness schickte uns einfach in die Ausgangsposition zurück, startete den Titel erneut und schickte Blacky und mich zum zweiten Mal zu der Musik über den Dressurplatz. Ihre Ansagen, in welcher Gangart ich unterwegs zu sein hatte, halbierten sich- dafür wurde meine Haltung von ihr jetzt kommentiert. Mehr aufrecht halten, Vorderhand, Hinterhand,...- Mira dressierte mich jetzt zu der Musik und kannte kein Erbarmen. Irgendwie schaffte ich es, bis zum erneuten Ende des Stücks durchzuhalten- trotz aller Kommentare von ihr. Nachdem Sie uns erneut zum Ausgangspunkt befohlen hatte, schaute sie mich ernst an.

"Du bist willig- und deine Leistung jetzt war akzeptabel. Mach einfach so weiter..."

Ich war nach ihren bissigen Bemerkungen jetzt auf alles gefasst- doch sie verblüffte mich immer wieder. Die nächsten drei Durchgänge gab es von Mal zu Mal weniger Korrektur, ich hatte auch die Schrittfolgen mehr oder minder verinnerlicht und wusste, bei welchem Taktwechsel ich wie zu laufen hatte. Ich begann mehr und mehr ein Gefühl für das Stück zu entwickeln- wenn es mir möglich war, schaute ich, wo Blacky gerade lief, doch in meinem Inneren tanzte ich.

Die Baroness schaute zu, wie die beiden Hengste sich im Dressurviereck zu der Musik bewegten- und fragte sich ernsthaft, warum ihre Mutter den Dressurbereich hier auf dem Gestüt derart vernachlässigte. Der hochspezialisierte Rennbetrieb in allen Ehren- und ja, ohne ein oder zwei weitere Trainer hier auf dem Hof wäre eine Ausweitung des Angebotes nicht möglich- aber diese Verengung im Angebot würde durch sie beseitigt. Es gab sicher eine ganze Menge Kunden, die jetzt noch ihre Pferde auf anderen Gestüten trainierten...- diese galt es zu gewinnen!
Für die Ausbildung müsste sie natürlich eine Person finden, die von Dressur Ahnung UND mit den anzuwendenden Methoden zudem keine Probleme hätte. Doch dieser Fakt war garantiert lösbar, da war sie sich sicher.

'Meine Mutter hatte doch... vor ihrer Entscheidung zugunsten des Fahrsports damit aufzuhören... Miu dahingehend trainiert... Ja- nach dem Hoffest werde ich mal schauen, was da an Basics noch vorhanden ist! Wenn er sich willig anstellen sollte...- wird dieser mein 'Dressurpferd'!
Aber zurück zum Tagesgeschäft, noch zwei Durchgänge und die Darbietung dürfte der Hengst in den Grundzügen verinnerlicht haben. Für seinen Starrsinn von heute Mittag hätte er zwar durchaus die Peitsche verdient, doch sein 'Gehampel' hat mich immerhin inspiriert...'

Damit hatte dieser sich seine von ihr angeordnete Belohnung redlich verdient. Sie würde seine Vorführung jetzt noch aufzeichnen und dann bräuchte sie nicht mehr zurückzuhalten und würde mit Blacky noch ein wenig Spaß haben...

Zwei Durchgänge später war endlich Feierabend- die Baroness hatte mich dabei offenbar gefilmt. Zumindest ein Mal glaubte ich sie dabei gesehen zu haben, aber in der aufziehenden Dämmerung könnte ich mich auch getäuscht haben. Es wäre aber logisch- so hätte ich ein Video, damit ich dies weiter trainieren und in vier Wochen meine Ownerin überraschen könnte.
Mira befahl uns zu sich, hakte sichtlich gut gelaunt Blacky in ihre Führleine und übergab mich dem Stallknecht mit der Anordnung, mich in meine Box zu bringen. Sie gab ihn mit auf dem Weg, ich hätte bei ihr sehr gute Leistung gezeigt und es wäre ihr Wille, die zugesagte 'Überraschung' mir zu gewähren. Mit diesen Worten im Ohr führte mich Jens von der Anlage...

Hinter dem Stallknecht her trottend dachte ich an die versprochene Überraschung- war es erneut ein Säckchen voll mit Nüssen und Schokolade? Oder etwas anderes? Ich dachte auch an Blacky, war mir aber sicher, da er ein 'Gestütpferd' war, würde er sicher auf ein solches 'Extra' verzichten müssen...
Um die Ecke kommen und auf den Weg an der Längsmauer des Stalls einbiegend wurde ich mit der Wirklichkeit brutal konfrontiert...

"Stallknecht- rüber zur Wand! Mach den Weg frei!"
46. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 14.05.21 10:27

Abenteuer auf Rosengarten... Tag 15, Sonntag- Woche zwei (Part 4)


Schlachtross:

Gut zwei Stunden später befand ich mich mit allen anderen 'Pferden' eingeschlossen in die Horsekeeper auf der Rückfahrt nach Rosengarten. Markus war einige Zeit nach dem Auftauchen der 'Krankenschwester' endlich erschienen- und sah richtig gestresst aus! Er entschuldigte sich sogar bei uns, nicht eher Zeit gefunden zu haben um nach uns zu schauen...- doch er hätte auf Geheiß der Baronin ständig den 'Clown' für irgendwelche Gäste machen dürfen, die sich für Ponyplay interessierten und daher wäre es ihm nicht möglich gewesen sich schon früher um uns zu kümmern. Auf seine Frage, ob bei uns alles in Ordnung wäre, traute sich keiner von uns dies nicht zu bestätigen- Annika hatte jedem von uns vor seiner Rückkehr mit ein paar Worten die Konsequenz einer aus ihrer Sicht 'falschen' Antwort aufgezeigt und keiner verspürte Lust, sich freiwillig in die Hände ihrer Chefin Augustine für daraus resultierende 'Untersuchungen' zu begeben!
Trotz dieser erzwungenen Lüge durch uns blieb er mißtrauisch und gab uns gleichfalls noch einen halben Liter Wasser zu saufen. Auch versuchte er bei Steel und wohl auch bei Miu oder Brutus den Puls durch unser 'Fell' hindurch zu fühlen... schien dabei aber zu einem falschen Ergebnis in seiner Beurteilung unseres Zustandes zu kommen. Immerhin befahl er dem Techniker, ihm beim Ausschirren zur Hand zu gehen- es bestände von Seiten der Hochzeitsgesellschaft wohl kein Interesse an einer weiteren Vorhaltung der Kutsche für Rundfahrten und daher könnten wir verladen und nach Rosengarten zurück gebracht werden.
Jetzt in dieser Situation kämpfte ich gegen das stetige Gefühl an, mir wäre kalt- trotz der analen Stimulation schaffte ich es nicht, in jenen Dämmerzustand zu gleiten, den ich bei den vorherigen Einschlüssen in diese 'Transportbox' erreicht hatte. Auch fühlte ich, wie mein Magen rebellierte- und dies war mit dem Gefühl aufkommender Übelkeit verbunden. Ich konnte nur hoffen, die bei der Vorstellung dieser Maschine durch den Vertreter angepriesene Funktion der Absaugung im Mundbereich würde wirklich so gut funktionieren wie er es beschrieben hat. Mir war klar- die Symptome, die ich spürte, waren Anzeichen einer thermischen Überlastung meines Kreislaufes und ich hoffte inständig, dies würde nicht schlimmer, bis wir wieder aus diesen Anzügen heraus und versorgt in unserer Box wären...


Markus:

Das war jetzt die dritte rote LED, die auf dem Kontrollpult der 'Horsekeeper-Superior' Boxen signalisierte, eines der 'Pferde' hätte sich übergeben...- in Kombination mit den anderen bereits aufgeflammten Anzeigen ergab sich für Markus ein beunruhigendes Bild. 'Seinen' Pferden ging es nicht gut...- die Lichter erzähltem ihm, die Pulswerte waren bei allen zu hoch, der Blutdruck war bei Steel am wegsacken und sie, Miu, sowie Schlachtross hatten sich erbrochen... Über die Kameras in den drei überwachten Boxen war 'dank' der Masken nicht wirklich was zu erkennen- dazu war die Fixierung der 'Pferde' zu restriktiv und schloss jegliche Bewegungen, die auf ein Unwohlsein hingedeutet hätten, aus.

'Ich möchte nicht wissen, wie es den drei anderen in den 'Basic'- Boxen ergeht...'

Mit dem Transport war er noch eine halbe Stunde von Rosengarten entfernt- und er holte aus dem LKW alles, was er verantworten konnte, heraus. In ihrer Gesamtheit erzählten ihm die Warnleuchten eine Geschichte...- und die sorgten für seinen Bleifuß auf dem Gaspedal!
Der Techniker war nach dem zweiten Warnlicht unter seinem Gebrülle, entweder wären die Boxen unausgereift und sollte eines der darin eingeschlossenen 'Tiere' zu Schaden kommen, dann könnte die Firma gleich dicht machen oder er rückte mit der Wahrheit heraus, zusammengebrochen. Die Krankenschwester und er hätten sich miteinander 'vergnügt' und dabei wohl die Pferde "...ein wenig zu lange in der Sonne stehen lassen..."
Annika saß mit versteinertem Gesicht auf die Fahrbahn vor sich schauend an der Beifahrertür und war froh, nicht direkt neben dem Pferdetrainer sitzen zu müssen. Markus war stinksauer, da sie zuerst versucht hatte, dies alles als technische Fehlfunktionen darzustellen. Zum Glück für sie musste Markus den Transporter lenken, doch mit jedem Kilometer, den sie näher nach Rosengarten kamen, hatte sie Mühe, ihre Angst vor dem, was nach Ankunft auf dem Hofgut passieren würde, zu unterdrücken. Sie wusste, unter welchen Umständen Markus nach Rosengarten gekommen war und ihr gescheiterter Vertuschungsversuch würde jede weitere Rechtfertigung von ihr nur noch unglaubwürdiger aussehen lassen...
Zum Glück für sie hatte der Pferdetrainer weder die Baronin noch seine direkte Vorgesetzte, die Rittmeisterin, telefonisch erreichen können- dafür aber Baroness Augustine. Ihre ganze Hoffnung ruhte auf ihrer Vorgesetzten, vielleicht wäre es mit deren Unterstützung möglich, das verheerende Gesamtbild dieses Desasters noch ein wenig zu beschönigen. Natascha würde angeblich alles vorbereiten um jedem Pferd eine oder auch mehrere Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs und als notwendigen Flüssigkeitsausgleich zu legen...
Nach der Ankunft in Rosengarten vierundzwanzig Minuten später dauerte das Entladen der sechs Horsekeeper-Boxen noch einmal zehn Minuten- und das war rekordverdächtig! Markus hatte auf jedem geraden Straßenabschnitt das maximal mögliche aus dem Motor des Transporters herausgeprügelt und seine Ansage dabei an den Techniker war unmissverständlich:

"Es hängt jetzt von dir allein ab, was deine Vorgesetzten erfahren werden... Bete zu wem du willst...- doch wenn auch nur eines der Pferde einen Schaden davongetragen hat... dann..."

Seine Augen beendeten den angefangenen Satz und was darin zu lesen war, trieb den Techniker zur Höchstleistung. Neben kaum gezähmter Wut über die Verantwortungslosigkeit und Reue über sein eigenes Versagen war da noch etwas anderes deutlich im Blick des Pferdetrainers zu lesen...- und dieses Versprechen sorgte für ein Entladen in Rekordzeit.
Annika wurde von den beiden Männern nicht wirklich beachtet, doch dieser eine Blick des Pferdetrainers, der ihr vor dem Aussteigen gegolten hatte, hinderte sie wirksam daran, sich wie auch immer um die Pferde kümmern zu wollen oder ohne Worte in Richtung der 'Tierklinik' zu verschwinden...

"Brutus, kümmere dich um Steel, Lion- du um Kara und Schlachtross- hilf Miu! Ich nehme euch gleich noch die Masken ab... steht einfach still und stützt euch an den Boxen ab..."

Achtlos die abgenommenen Pferdemasken vor Ort liegend lassen, führte Markus 'seine' Tiere zurück zum Stall- in ihm nagte der Vorwurf an sich selbst, beim Verladen nicht genauer hingeschaut zu haben und so mit schuldig am Zustand der 'Pferde' zu sein. Er motivierte sie mit dem Versprechen, im Stall gäbe es gleich Futter und genug zu saufen... auch würde er sie im 'Waschraum' aus den Anzügen entlassen...
Auf den letzten Metern geschah das, was er gehofft hatte zu vermeiden:

"Stallknecht- rüber zur Wand! Mach den Weg frei!"

Die Aufforderung auszuweichen kam rüde vom Tonfall aus Markus heraus- doch bot der Stallknecht sich gerade als Projektionsfläche für seinen Zorn an. Dem Pferdetrainer war es überhaupt nicht recht, welches Bild seine Tiere gerade boten... zudem noch vor einem Einsteller, der ohnehin schon recht neugierig war. Dessen Kopf folgte den mehr taumelnden als laufenden Pferden und auch dies entging Markus nicht.

'Das ist die Seite von Rosengarten, über die schon viel zu viel Gerüchte im Umlauf sind... Du wirst sicher morgen danach fragen...- doch die Antwort siehst du bereits hier und jetzt... Schade, ich hätte jetzt gern dein Gesicht gesehen...'

"Brutus, Schlachtross, Miu- nur noch ein paar Meter, dann seid ihr erlöst..."

Endlich hatte er alle von ihnen im Waschraum- Natascha hatte bereits auf einer Bank alles für die zu gebenden Infusionen bereitgelegt und half sofort mit, jedes Tier aus seinem 'Latexfell' zu befreien. Durch die Bank weg lautete ihre Diagnose nach einem Blick auf jedes 'Pferd' Dehydration und Kreislaufentgleisung nach thermischer Überlastung. Mit ein paar Infusionen und Mineralgabe würde sie es aber vermutlich wieder richten können...
Auf ihre Frage nach dem warum war er nicht in der Lage, der Oberschwester eine vernünftige Antwort zu geben. Sein stummer Blick deutete nur einen Moment auf Annika, die zusammen mit dem Techniker gefolgt waren- doch reichte dies...

"Bring sie rüber zur Baroness- ich kümmere mich um die Pferde... Du hattest da etwas von Belohnungen für sie erwähnt..."

Dankbar nickte Markus Natascha zu.

"Ja, Steel und Brutus zusammen in die Paddockbox und Schlachtross mit Miu in die Fohlenbox... Für die vier keine Restriktionen- Kara und Lion wie üblich in ihre Boxen. Da reicht die gezeigte Leistung nicht für eine Belohnung- Anweisung von der Baronin!"

Sein Ausdruck im Gesicht wechselte unmittelbar, nachdem er den 'Techniker' ansah...

"Du gehst Natascha jetzt hier mit zur Hand...- und danach packst du den Scheiß ein und verschwindest ganz schnell vom Hofgut! Und wenn dich deine Chefs noch einmal hierher schicken wollen... dann nimm dir frei oder hab spontan Durchfall! Aber du WILLST NICHT! noch einmal hier auftauchen...- halte dich daran und ich vergess deinen Anteil an der Sache hier...

Seine Stimmlage blieb bis auf die beiden betonten Worte gleichförmig, doch Markus schaut mit dem gleichen Blick wie vor einigen Minuten im Hofbereich. Ein Nicken bestätigte ihm, seine Botschaft war angekommen und würde ganz sicher beherzigt werden...

"Mit dir soll sich deine Chefin beschäftigen...- mach ihr aber klar, du hast die Scheiße hier verbockt! Wenn du kooperierst... muss es die Baronin nicht erfahren... Aber du schuldest den Pferden etwas- und ich werde es eintreiben...

Annika war sich darüber im klaren- das war keine 'goldene Brücke' für sie... er wollte, so hoffte sie, nur im übertragenen Sinn... 'Blut sehen'.
Sie schaffte es aber nicht sich soweit zu verstellen, daß ihr Gesicht ihre Wut über Ihre vermeintlich ungerechte Behandlung und den damit verbundenen Hass auf Markus verbarg.

'Du hast mir meinen Ritt auf Miu und Schlachtross versaut... und wenn ich letzteren nicht bekomme...- dann auch niemand anders!'



Witnere in Rosengarten- Sonntag...


Die wütende Stimme von Markus riss mich aus meinen Gedanken und ich musste mit ansehen, wie sechs Pferde, darunter eindeutig zwei 'Stuten', mehr an uns vorbei taumelten als gingen. Ihre Körper steckten noch in Gummianzügen, wie ich selbst einen trug- aber im Unterschied zu mir schlurften sie völlig ausgepumpt in den gleichen Hufschuhen, wie auch Blacky sie trug, an mir vorüber.

"Brutus, Schlachtross, Miu- nur noch ein paar Meter, dann seid ihr erlöst..."

Die beiden erstgenannten hoben nur leicht ihren Kopf- jeder von ihnen Stütze ein weiteres Pferd, was ohne diese Hilfe vermutlich zusammengebrochen wäre. Wo zum Teufel waren die gewesen und was hatte Markus mit ihnen angestellt? War er überhaupt an ihrem Zustand verantwortlich? Mir taten die sechs einfach nur leid- 'ein Leben als Gestütpferd hier auf Rosengarten ist kein Urlaub...' So in der Art hatten die Worte des Pferdetrainers gelautet- und bei deren Anblick war ich mir sicher, Blacky hatte heute bei dem Training mit mir im Vergleich dazu das bessere Los gezogen.

"Hast du Wurzeln geschlagen?"

Mit einem nicht gerade sanften Ruck meiner Führleine bedeutete der Stallknecht, das ich ihm zu folgen hätte- ich passierte den Eingang zu den Gästeboxen, wurde von Nordic mit einem Wiehern begrüßt und keine zwei Minuten später stand ich in meiner Box. Jens entkleidete mich wortlos, sein Gesichtsausdruck sprach aber Bände. Ich hatte definitiv etwas zu sehen bekommen, was nicht für meine Augen bestimmt war, was den negativen Gerüchten rund um das Gestüt neue Nahrung geben würde und worüber ich bis zu meiner Abreise hier garantiert nichts nachfragen würde...

Nackt und nur mit dem Armband versehen, wartete ich noch, bis Jens mit dem Fell aus meiner Box verschwunden war- dann hockte ich mich über den Toiletteneimer und konnte endlich dem Druck im Darm nachgeben. Nachdenklich schaute ich auf das grüne Stück Latex um meinen Arm, was mir Schutz bot vor übermäßiger Belastung... Die Gestütpferde hatten so etwas nicht- nicht einmal rot- sie besaßen überhaupt keinerlei Einstufung... Würden sie damit automatisch immer der Einstufung der Ihnen zugeteilten Gastpferde angepasst? Die Vorstellung war für mich einfach nur monströs- das konnte, und wollte!, ich nicht glauben. Wie lange würde ich so leben können- leben wollen? Auch wenn ich mich damit in die Nesseln setzen würde- doch... ich musste Markus danach unter vier Augen fragen... Spätestens bei meiner Abreise morgen Mittag...- vielleicht hätte ich Glück und es würde sich schon morgen früh die Gelegenheit dazu bieten...
Obwohl mir durch die Begegnung der Appetit vergangen war, meldete sich doch mein Magen und verlangte sein Recht. Bevor ich aber mich über mein Futter her machte, rieb ich mich mit der Desinfektionsflüssigkeit aus dem Spender ab- das musste jetzt die abendliche Dusche ersetzen, die mir ja schon 'gewährt' worden war. Mit Freude registrierte ich nirgendwo ein stärkeres Brennen auf der Haut- so war diese an keiner Stelle irgendwie wund gescheuert oder anderweitig verletzt...
Meine Neugier auf das Futter meldete sich zurück und ich öffnete die mit 'Eins' gekennzeichnete Schale. Hartkäsestreifen und geröstetes Brot- das war doch schon mal etwas! In den beiden weiteren mit Nummern gekennzeichneten Schalen fand ich noch zwei Frikadellen mit etwas Senf und das obligate Gemüse- Kohlrabistücke, Gurke und Karotten. Auch waren wieder einige Portionspäckchen Zitronensaft beigelegt- diese sollten mich sicher dazu animieren, den in der Box vorhandenen Wasserspender zu nutzen. Einzig die kleine Schale mit der Aufschrift 'Überraschung' hatte ich noch ungeöffnet vor mir stehen- aber erst wollte ich all die anderen Sachen essen!
Während ich mit jedem Bissen die Anstrengungen des Tages in den Hintergrund drängte, musste ich doch an Blacky und die anderen Gestütpferde denken. Sah deren Futter auch so reichlich aus? Wie konnte man als 'Stute' sich auf ein derartiges Leben einlassen...?
Diese und andere Gedanken schwirrten in meinem Kopf- während ich eher dadurch abgelenkt die letzte Schale öffnete. Ich war bei deren Inhalt aber wieder schlagartig bei mir- denn da lächelten mich ein halbes Dutzend richtig große Marzipankartoffeln und die gleiche Anzahl -rübchen an.

'Hatte ich diese wirklich verdient? War meine Leistung tatsächlich so gut?'

Nachdem mit Genuss bereits die vierte der 'Kartoffeln' in meinem Maul verschwunden war hielt ich plötzlich inne...

'Hatte mein Partner auch eine solche Belohnung bekommen? Oder wurde seine gezeigte Leistung hier einfach voraus gesetzt?'

Mein Entschluss stand schnell fest- ich würde mir noch vier von den Marzipanrüben einverleiben, das restliche Drittel hielt ich für Blacky zurück. Ich gebe zu- es war nicht halbe-halbe, aber ein wenig Egoismus leistete ich mir ohne Gewissensbisse. Ich hoffte nur, morgen früh vor Trainingsbeginn auf den Pferdetrainer zu treffen und ihm verdeutlichen zu können, der Rest wäre für meinen Trainingspartner. Mit diesem Gedanken fand ich Ruhe und schlief kurz darauf ein...



Abenteuer auf Rosengarten- Tag 15, Sonntagnacht auf Montag...


Mira führte Blacky, nachdem sie 'Ihrem' Stallknecht den Einsteller übergeben hatte, nicht wie behauptet, in die Hengstbox, sondern schlug den Weg zur Rennbahn ein. Der Hengst schleppte sich mehr als das er lief hinter der Baroness her- die Wirkung der von Natascha verabreichten Schmerzmittel hatte nachgelassen und ihm war bewusst, Mira würde ihn ganz sicher nicht nur ein wenig extra trainieren, er würde jetzt wohl bis zu seinem endgültigen Zusammenbruch geschunden werden. Warum er bestraft würde? Das war ihm schon seit langem egal- allein das Training in den letzten Tagen war aufgrund seiner schmerzenden Rippen und der Phobie, unter den Gummimasken nicht genug Luft zu bekommen, die pure Folter für ihn gewesen. Erst die Vorbereitungen für den Sechsspänner, wo er 'Dank' seiner Ängste durch Miu ersetzt wurde, dann der Aufenthalt in Augustines Klinik nach der Prügelei mit Schlachtross... und dann auch noch der Wunsch dieses Einstellers, ihn erneut so auszustaffieren- nur damit es ein einheitliches Bild ergäbe...
Dieser Witnere hat aber wohl irgendwie begriffen, was er mit seinem Wunsch bei ihm anrichtete- und im Unterschied zu vielen anderen 'Hobbypferden' hat er sich bei ihm nicht nur dafür entschuldigt, der blieb auch sonst fair zu ihm. Ihm während der Pause an der Tribüne auch Wasser zu gönnen- eine von mehreren Kleinigkeiten, an die andere Gäste nicht im Traum dachten.
Blacky versuchte sich zu erinnern, wann so etwas das letzte Mal passiert war- aber ihm fiel nichts dazu ein... Dieser Gasthengst war... irgendwie... anders; er war zwar ein 'Grüner'- trainierte aber hart, lief nicht nur vor den Kutschen mit sondern zog sie mit dem gleichen Kraftaufwand wie er auch- und er erwies ihm Respekt! Diese Erfahrung mit einem Gastpferd zu machen war einfach nur schön...- daher hatte er ihn gegenüber den anderen Hengsten gestern... zu Recht... in Schutz genommen!
Was dies der Grund, warum ihn die Baroness jetzt quälen würde? War seine Erwiderung des gezeigten Respekts durch den Einsteller ihr ein Dorn im Auge? Er würde es sicher nicht erfahren...

Der Baroness waren die Gedanken des Hengstes egal- sie wollte diesem Versager einfach nur eine Lektion erteilen und ihren Sadismus befriedigt wissen. Der Tag in dem Anzug hatte Blacky ganz sicher fertig gemacht, doch sie würde auch noch den Rest aus ihm heraus holen. Ja, er war morgen natürlich wieder als 'Beistellpferd' und Trainingspartner für diesen Witnere und zwei weitere Gäste eingeplant- aber das war ihr Gestüt, bzw würde es bald sein, und damit war der Gaul ihr Eigentum. Wenn es ihr passte, musste er ihr zu Willen sein und wenn sie ihn verschliss- dann würden sich neue Deppen finden, die so ein Leben führen wollten. Das galt in ihren Augen auch für alle anderen Tiere hier...
Sie hatte inzwischen den Wagen für den Zugkrafttest erreicht und schirrte den Hengst vor diesem ein. Außer ihr und Blacky war niemand mehr hier zu sehen- sie prüfte noch einmal die Fesselung seiner Vorderhand, stellte sich danach vor ihn und genoss die nicht zu unterdrückende Panik in seinen Augen. Dies allein brachte ihr schon Befriedigung- doch sie wollte ihn leiden sehen. Ruhig ging sie daher nach hinten und drehte den Wasserhahn zum Befüllen des Tanks auf- ein Zuggewicht von dreihundert Kilogramm im Einzelzug dürften diesen Versager die Rennbahnrunde zur Hölle machen. Anziehen, fünfzig Meter laufen, danach anhalten und alles wieder von vorn- das war ja, so wusste sie, für diesen Witnere und Blacky als Gespann als erste Einheit eh geplant gewesen, da würde er jetzt das Ganze schon einmal allein üben dürfen...

Blacky schaffte es nicht, seine Angst vor den anzustehenden Zugkrafttest länger zu unterdrücken- er zitterte am ganzen Körper. Dieses Mal würde es ganz sicher so sein- er würde bei der Belastung garantiert nicht genug Luft zum Atmen bekommen und kollabieren... Dann würde man ihn wieder zum 'Veterinärcheck' schicken und er der Baroness Augustine und deren nicht minder sadistischen Helferin Annika ausgeliefert sein. Die Erfahrung mit dem 'Horsekeeper' vor einigen Tagen hatte seine Urangst, in einem zu engen Raum eingesperrt hilflos zu ersticken, zusätzlich befeuert- und zu dem von der Baroness bevorzugten Maßnahmen zur 'Erholung' gehörte neben dem Untersuchungsstuhl auch der Aufenthalt in einem Vakuumbett. Natürlich wusste Augustine von seiner Phobie und er würde daher von ihr extra damit behandelt werden...

"Und Schritt...!"

Ein Peitschenhieb unterstrich das Kommando zum Anziehen, gefolgt von der Aufforderung, den Wagen auf die Rennbahn zu ziehen. Blacky begriff, das würde kein einfacher Zugkrafttest werden, er dürfte diesen Klotz hinter sich hier auf der Bahn ziehen, bis er zusammenbrechen würde. Zum Glück rollte dieses Ungetüm hinter ihm...

"Hooo...!"

Er war vielleicht 50 Meter gelaufen- warum schon jetzt ein Haltekommando? War etwas mit der Bespannung nicht in Ordnung? Blacky stemmte sich gegen die Trägheit des Wagens und brachte ihn zum Stillstand- doch kaum stand das Monster hinter ihm, gab es erneut das Kommando zu Anziehen, unterstrichen mit einem weiteren Peitschenhieb. Dies erfolgte in dieser Form noch zwei weitere Male, danach wurde ihm zusätzlich die Gangart 'Trab' abverlangt. Im eigenen Schweiß und seiner Pisse- er hatte diese in seiner Angst nicht mehr halten können- bis knapp unter dem Knie, durch sein eigenes Keuchen halb taub und damit für die verbalen Kommando's von Mira nicht mehr empfänglich, waren allein die ihn treffenden Schläge der Peitsche Anhaltspunkt für die 'Wünsche' der Baroness.
Kurz vor der Hälfte der Runde war es dann soweit- Blacky überhörte die erneute Aufforderung zum Anziehen und bewegte sich auch nach dem damit verbundenen Hieb nich zügig genug. Es war auch in den Augen der Baroness bereits mehr ein Taumeln als ein vorwärts Laufen- doch gnadenlos machten weitere Hiebe ihm klar, Sie wollte die volle Runde sehen.
Das nächste Mal sackte er nach dem Haltesignal einfach zusammen und akzeptierte die beiden folgenden Hiebe...

"Hoch auf deine Hufe du faules Vieh!"

Die Stimme der Baroness drang bis zu seinem Gehirn vor- und es war die von ihr ausgesprochene Drohung, er könne gern den Rest der Nacht in ihrem 'Spielzimmer' verbringen, die ihn erneut auf die Beine brachte. Dazu kam noch der höhnische Hinweis, dieser Witnere wäre schließlich auch bereits den ganzen Tag in seinem Gummifell unterwegs gewesen- da könne er sich mal ein Beispiel daran nehmen...

Nach weiteren vier Stops hatte die Baroness ein Einsehen- der Gaul war fertig und würde keinen Trab mehr zustande bringen, selbst wenn sie jetzt weiter auf ihn einprügeln würde. So räumte sie ihm nun nach jedem Halt eine kurze Pause zum Luft holen ein- legte aber eiskalt ihre Hand nach durch sie herab gezählten dreißig Sekunden auf das 'Maul' der Maske und die dadurch verursachte Angst trieb das 'Pferd' voran.

Wie durch einen Schleier nahm Blacky wahr, er hatte wieder die Gerade auf der Seite erreicht, wo sich neben der Bahn auch die Strecke des Zugtest's befand. Nur noch zwei oder drei Mal den Wagen bewegen- dann hätte diese Schinderei ein Ende. Den Gedanken, die Baroness könnte eine zweite Runde von ihm verlangen, wagte er nicht zu denken...- dann könnte sie ihn totprügeln, ihm wäre es egal!
Seine Hoffnung war das Wissen um die Zusage an diesen Gasthengst, er solle mit ihm diese Vorführung laufen- das wäre nicht möglich, wenn er jetzt durch die Baroness derart mißhandelt würde, daß er dafür ausfallen würde. Bis dahin wäre es zwar noch ein Monat- aber das Schicksal von Brutus, den Mira schon mehrfach derart geschunden hatte, stand beispielhaft vor seinen Augen...

Mira war zufrieden- ihr Sadismus hatte dem Gaul mal wieder deutlich vor Augen geführt, Sie war die Herrin hier und er weniger als nichts. Das Vieh hielt sich nur noch mühsam nach ihrem Haltebefehl aufrecht- der Gaul hatte in dem Moment sogar eine solche Angst, ohne ihre Erlaubnis einfach zusammenzubrechen.
Sie schirrte ihn aus; mit der ihr innewohnenden falschen Freundlichkeit lobte sie ihn für die gezeigte Leistung, machte ihm Hoffnung mit dem Versprechen, ihn nicht mit in ihr Spielzimmer zu nehmen- und zerstörte diese im nächsten Augenblick! Er solle sich so Abknien, daß seine Hinterhand den Wasseranschluss umschloss- dann fesselte sie ihm die Beine mit dem Führstrick zusammen, hob die bereits auf seinen Rücken gefesselte Vorderhand über das senkrecht stehende Wasserrohr, zog das Ende der Leine durch diese Fessel und verband sie danach mit seiner Hinterhand. Derart hilflos ihr ausgeliefert begann sie Blacky erneut das Maul zuzuhalten- und ergötzte sich an dem damit ausgelöstem panischen Wiehern des Hengstes.

Vorder- und Hinterhand zusammengebunden, blieb Blacky nichts anderes übrig, als seinen Kopf hin und her zu werfen um die Hand vor seiner Maske loszuwerden- doch die Baroness kannte kein Erbarmen. Es war die pure Panik in seinen Augen hinter den Linsen der Maske, die Mira ein Lachen entlockten- sie ließ ihn mehrfach ein oder zwei Atemzüge nehmen, ehe sie ihr grausames Spiel von neuem begann. Erst als Blacky zu keinerlei Widerstand mehr in der Lage war, hörte sie damit auf. Ihr war bewusst, das 'Tier' dürfte auch Hunger und vor allem Durst verspüren- aber sie hatte nicht vor, ihn zu versorgen. Ganz im Gegenteil- erneut fragte sie ihn mit sanfter Stimme, ob er Durst hätte und vielleicht noch ein wenig von dem ihm bereits den ganzen Tag über verabreichten 'Apfelsaft' zu sich nehmen wolle. Müde nickte der Hengst vor ihr- auch wenn er keinerlei Hoffnung hegte, tatsächlich jetzt etwas von ihr zu bekommen. Er war schon froh über das Ende der Atemreduktion...
Mira entnahm aus einem Fach des Wagens einen Stoffbeutel und einen kleinen Eimer, zog ihre Hosen herunter und urinierte ungeniert vor seinen Augen in letzteren.

"So du Drecksgaul- ergötze dich an dem Anblick deines 'Saftes'... Den wirst du dir verdienen müssen...- dann darfst du ihn morgen früh, wenn dich Jens hier abholt, zusammen mit dem Mix aus deinem Anzug saufen! Ich hoffe, du pisst dich heute Nacht auch noch ein... Aber bis dahin bleibst du hier angebunden! Damit es dir hier nicht zu langweilig wird, bekommst du von mir einen 'Futtersack' über deine Schnauze...- sieh es als Training an."

Resigniert und hilflos schnaubte Blacky, nach dem Willen der Baroness sollte er hier allein mit einem Stoffsack vor seinen Atemlöchern hier die ganze Nacht ausharren. Der angesammelte Mix in seinem Suit fühlte sich schon jetzt kalt an, die neuen Striemen der Peitsche brannten und seine Kehle sehnte sich nach einem Schluck Flüssigkeit. Ihm war es gleichgültig, ob es Wasser oder der Urin der Baroness wäre- er hatte ihn bereits den ganzen Tag in den für ihn bestimmten Getränken beigemischt bekommen...
Er hatte aber unheimliche Angst vor den vor ihm liegenden Stunden hier- mit dem Sack vor seinem 'Maul' würde jeder Atemzug eine Qual und wenn hier irgend etwas mit ihm wäre, niemand würde ihm helfen. Wie gern wäre er jetzt in der Hengstbox und würde einfach in Ruhe gelassen werden...

Die Baroness war sich sicher, den vor ihr knienden Gaul gebrochen zu haben- er zeigte keinerlei Reaktion mehr beim Überstreifen des 'Futtersacks'. Kurz überlegte sie, ob sie ihm noch ein paar Peitschenhiebe verabreichen sollte, doch seine inzwischen offensichtliche Abwesenheit von wie auch immer gearteter Reaktion verdarben ihr den Spaß daran. Das Vieh war fertig...- und die vor ihm liegenden Stunden würden diesen Zustand noch vertiefen. Ein mäßig ausgeführter Tritt zwischen seine Schenkel verursachten ein letztes Aufbäumen in den Fesseln, doch nicht einmal einen Schrei entlockte sie ihm damit. Ohne weitere Worte verschwand sie im Dunkel und Blacky blieb mit seinen Schmerzen und Ängsten allein zurück...

47. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 21.05.21 09:05

Schlachtross hat ein Drittel der vereinbarten Zeit in Rosengarten hinter sich gebracht...- sich einen Platz in der Herde erkämpft und mit seiner bisher gezeigten Leistung das Vertrauen seiner Trainer erworben. Aber der eigentliche Zweck seines Aufenthalts- der Vorbereitung für die Rennen- ist bisher für ihn mehr als zu kurz gekommen und die Baronin hat ja auch ganz klar ausgedrückt wie sie seine Mitarbeit für sich einordnet- als nichts besonderes! Zudem hat sich ihre Tochter Mira in ihrem Hass auf ihn bisher auch nur wegen der Ansage ihrer Mutter ihm gegenüber zurück gehalten...
Lasst uns daher sehen, was bis zum Rennen und dem Ende seines Aufenthaltes in Rosengarten noch passieren wird...



Rosengarten Woche 3



Tag 16, (Pfingst-)Montag- Woche drei (Part 1)



Markus...

"So eine verfluchte Scheiße..."

Der Pferdetrainer scheute sich nicht, brüllend seine Wut im Schlafzimmer seiner Partnerin freien Lauf zu lassen und sie damit endgültig zu wecken.

"Markus...- was ist denn los? Du hast doch gestern schon wegen dieser notgeilen Schwester die Beherrschung verloren..."

Die Rittmeisterin grummelte dies völlig verschlafen- im Unterschied zu ihrem Partner glaubte sie zwei Stunden weniger Schlaf genossen zu haben...

"Zu Recht! Die hat von mir auch das bekommen was sie verdiente- Augustine hat mir da aber leider nur eine Minute dafür zugestanden... Sie lebt immerhin noch!
Doch Mira hat Blacky heute die Nacht an der Rennbahn draußen gefesselt an der Zapfstelle gelassen... komplett in Latex... und ohne ihm was zu saufen zu geben, nachdem sie ihn irgendwie körperlich völlig fertig gemacht hat! Ein Eimer mit Urin... den sollte er wohl noch zu saufen bekommen... stand neben ihm!
Verrätst du mir bitte, wie das Training mit diesem Witnere nachher stattfinden soll? Für die beiden steht in drei Stunden der Kraft-Ausdauer-Test an... und danach wolltest du ja selbst mit dabei sein wenn die beiden den Programmablauf üben..."

Die Rittmeisterin war nach dieser Aussage hellwach und biss sich auf die Zunge...- tief in ihrem innersten verfluchte sie die Baroness mit ihren sadistischen Anwandlungen.

"Hat Blacky denn Anlaß gegeben? Aber selbst wenn... ihn so fertig zu machen...- völlig unprofessionell..."

Dies war mehr für sie selbst bestimmt, doch der Pferdetrainer hatte es durchaus mitbekommen. Müde schüttelte er den Kopf.

"Das mit unseren Pferden... und meiner... Dummheit dabei...- weil mir das den Schlaf geraubt hat und ich deswegen noch einmal draußen an der Rennbahn war, habe ich es überhaupt mitbekommen...
Aber sag mir bitte, wen soll ich jetzt einsetzen? Die Baronin hat sich, wie du mir gesagt hast, den Trainingsplan für diesen Einsteller ja vorlegen lassen und genehmigt- da kann... und will ich nicht einfach etwas ohne Rücksprache ändern! Also- wir brauchen ein Ersatzpferd... wen schlägst du vor? Soll ich so ein Schwein sein und Brutus und Steel ihr Zusammensein zerstören?
Miu? Soll das seine Belohnung für sein Durchhalten gestern und seine gezeigte Leistung sein? Damit planieren wir vorsätzlich alles, was dieser Hengst uns freiwillig zu geben bereit ist, ein- du kannst ihn dazu bestimmen, doch ich werde ihm diese Entscheidung nicht mitteilen und das Training kannst du auch allein mit den beiden durchführen. Das vertrete ich so auch vor der Baronin!"

'Der meint das bitter ernst...- und er hat Recht... Miu hat gezeigt, was mit ihm machbar ist und auch ich werde das nicht unnötig kaputt machen...'

Die Augen des Pferdetrainers leuchteten kurz auf, nachdem seine Partnerin mit einem Kopfschütteln ihm signalisierte, dies wäre auch nicht ihr Wille- so fuhr er fort:

"Lion oder Kara? Die sind noch von gestern fertig, auch wenn sie heute noch den Tageseinstellern zuarbeiten müssen... und Prügel als Motivator scheiden in dem Fall aus! Es gibt schon genug negative Gerüchte- und dieser Witnere ist wirklich neugierig... Offene Gewalt geht da gar nicht!
Schlachtross? Der ist noch nicht mal eines unserer Pferde... und Blacky sein direkter Konkurent! Ihm verdanken wir, daß wir das Gespann so zum laufen bekommen haben...- da gilt für mich das gleiche wie ich mich zu Miu ausgedrückt habe... ich werde jetzt garantiert nicht in die Box platzen und ihn von seinem Freund hier weg holen! Er wäre aber neben Steel und Brutus der einzige, der auch leistungsmäßig dafür einsetzbar wäre...- also... wen soll ich nehmen?"

Markus sah, wie es im Gesicht seiner Partnerin arbeitete- ihr fiel es sichtlich schwer, gegen die vorgebrachte Einschätzung Argumente zu finden...

"Nimm Schlachtross..."

Auf die sich abzeichnende Verwunderung des Pferdetrainers eingehend reagierte sie, ehe er zum Widerspruch ansetzen konnte.

"- ich bring es ihm bei! Du hast mir doch gestern erzählt, er hätte am Samstag wie unsere Pferde auch beim Aufeinandertreffen mit... Witnere reagiert... Ich denke, es wird ihm gut tun, wenn er erkennt, es gibt noch andere Pferde, die hier auf dem Hofgut freiwillig bis an ihr Limit gehen ohne dabei mit Prügel dazu genötigt zu werden...
Schau nicht so- ich habe auch richtig Bauchschmerzen dabei... Zumal ich bei der Baronin mit einer Besserstellung für ihn so grandios gescheitert bin. Ich stelle es ihm frei...- wenn er nein sagt, muss ich auf Lion zurück greifen... dem werde ich dann wohl androhen müssen, er dürfte es sich aufgrund seiner Leistung die nächsten Abende bei Augustine 'gemütlich' machen- das sollte als Druckmittel genug Arbeitsbereitschaft bei ihm hervor rufen...
Ich wünsche mir aber... Schlachtross spielte mit- auch wenn ich das Gefühl habe, ihn zu betrügen. Das muss ich aber mit mir ausmachen...
Zum Glück kann Mira uns heute nicht mit irgendwelchen Anwandlungen dazwischen funken- ihre Mutter hat ihr die Oberaufsicht über die Tagesgäste übertragen und so werden sie und der Pferdeknecht beschäftigt sein..."


Fohlenbox- Morgen...


Schlachtross:

Die leise Stimme der Rittmeisterin und ein recht sanftes Rütteln meiner Schulter weckte mich und zeigte mir, ein weiterer Tag erwartete mich auf dem Hofgut. Aber warum bedeutete sie mir, ich solle ihr möglichst leise in die Stallgasse folgen und Miu nicht wecken? Ich hatte nichts falsch gemacht und ihr Verhalten deutete auch nicht darauf hin. Es war eher so wie bei dem letzten Gespräch mit ihr... wo sie mich bat mitzuhelfen, daß mein Freund fit für das Gespann würde...

"Schlachtross, ich habe ein Problem...- und nur du bist vermutlich fit genug um mir zu helfen! Wie fühlst du dich nach dem gestrigen Tag- du darfst mir gern auch kurz verbal antworten..."

Die Versorgung durch die Oberschwester war nach deren Diagnose zielführend gewesen...- verbunden mit der Ruhe und der Möglichkeit, einige Stunden so mit meinem Freund hier ungestört zu sein, hatten zu meiner Erholung beigetragen. Ich nickte nur leicht mit dem Kopf und blieb im Pferdemodus- was die Rittmeisterin dazu bewog, weiter zu sprechen.

"Du bist wirklich fit- ganz sicher? Bitte lüg mich nicht an...- du würdest dich damit nur selbst belügen!
Mira hat gestern Blacky richtiggehend fertig gemacht und ihn die ganze Nacht bis heute Morgen gefesselt draußen an der Rennbahn gelassen. Er war nachher aber für eine Einheit mit einem Einsteller vorgesehen... doch würde ich ihm jetzt deswegen gern noch eine Einheit Ruhe gönnen... Zudem er das Wochenende auf Anweisung der Baroness in dem gleichen Latexoutfit diesem Einsteller zuarbeiten durfte... so wie ihr gestern unterwegs wart...- und du hast selbst gesehen, wie er darauf jedes Mal reagiert...
Ich weiß- du schuldest ihm nichts... und ich fühle mich auch, ehrlich gesagt, unwohl... dich darum zu bitten und dir deine versprochene Zeit mit Miu zu... stehlen... Blacky würde dann aber in deiner Schuld stehen und dies werde ich ihm auch sehr nachdrücklich sagen! Du bist kein Gestütpferd- daher hatte ich auch nicht geplant, dich für gemeinsame Arbeit mit Einstellern einzusetzen... Es geht aber nicht anders und es ist auch nur dieses eine Mal! Ich könnte zwar Brutus bitten- doch auch er genießt die eher raren Minuten mit Steel... und die beiden... mögen sich auch...
Bevor du dich entscheidest...- es geht um Kraft-Ausdauer und dein Trainingspartner wäre Witnere... Markus hat mir gesagt, du hättest ihn bereits vorgestern auf der Koppel kennen gelernt."

'Oh...- dieser 'grüne' Latexhengst... den Blacky so vehement vorgestern Abend in der Box 'verteidigt' hatte? Der heißt also Witnere...- und ich hatte ihn wegen des Outfits für Blacky wohl ein wenig zu vorschnell verdammt... Das Training mit ihm könnte wirklich interessant werden...'

Ich war aber eigentlich nicht gewillt, nach dem gestrigen Tag schon wieder den Clown hier zu spielen...- zumal ohne Frühstück! Und sie hatte zwei weitere Punkte angesprochen- sie stahl mir Zeit, die ich mit meinem Freund verbringen könnte und ich schuldete Blacky wirklich nichts... warum sollte ich daher darauf eingehen? Das ich dann aber bei ihm was gut hätte... die Rittmeisterin und damit auch der Pferdetrainer würden ihn ganz sicher sehr nachdrücklich daran erinnern, wenn es nötig sein sollte! Daher wäre dies ein Punkt, der für die Übernahme spräche...

"... Der Hengst ist kein Rennpferd wie du- hat aber mehrfach an den 'Grubenpferd'- Events teilgenommen..."

Jetzt hatte mich die Rittmeisterin mit dieser Info wirklich neugierig gemacht- davon hatte ich gehört... der Artikel und die DVD war recht interessant gewesen. Der Hengst war einer der Teilnehmer? Mehrfach? Da hatte er wohl wirklich mehr zu bieten als es den Anschein hatte...
Aber schon wieder in Latex mich bis an meine Leistungsgrenze zwingen? Bei mir bestand derzeit keinerlei Motivation nach dem gestrigen Tag, erneut wieder in meinem Outfit Höchstleistungen abzuliefern... Auch verwirrte mich, warum sie fragte- es wäre ein leichtes für Sie es mir einfach zu befehlen... So formulierte mein Maul tonlos die Frage nach dem Warum...

"Ist schon gut... Du darfst ja sprechen...- aber sei leise!"

So formulierte ich meine Frage und die Bitte, wenn ich 'Ja' sagen würde, dieses Training nicht in Latex ausführen zu müssen.

"Zuerst- Markus wird euer Trainer sein... Du bekommst einen Suit aus Lycra an- ist das in Ordnung?- und wirst auch wieder mit deinem persönlichen Arbeitsgeschirr und deinem Dauerhalfter trainieren- zufrieden?"

Ich nickte dies ab.

"Zu deiner Frage nach dem 'Warum'- du bist von Bea hier zur Vorbereitung auf das Rennen und nicht als Schulpferd 'ausgeliehen' worden... Das sieht die Baronin im Übrigen auch so. Was wir tatsächlich ein wenig aus den Augen verloren hatten- du bist hier nach dem Willen der Chefin zwar unseren Gestütpferden gleich gestellt... mit allen damit verbundenen Einschränkungen,... die ich in einigen Fällen für übertrieben halte... aber du bist immer noch ein Gast hier. Daher hast du das Recht- in diesem Fall!- Nein zu sagen..."

'Wow- so eine Aussage von ihr hatte ich wirklich nicht erwartet! Die Anspielung auf den 'Stutentest' und dessen Mißbilligung durch sie war ja überdeutlich...'

"Vielleicht beeinflusst es deine Entscheidung ein wenig, wenn ich dir für nach dieser Einheit noch einmal eine Fütterung in Aussicht stelle, die über dem Niveau der Einsteller liegt- Rührei, Schinken und Kaffee in meinem Büro? Vor dem Training noch etwas zu saufen... Dazu den Rest des Vormittags frei auf der Weide...- und möglicherweise noch eine Überraschung heute Nachmittag... neben dem gemeinsamen Training mit Miu."

Sie hatte mich überzeugt...- die subtile Mischung aus Bestechung mit besserem Futter, ein wenig mehr Freizeit und dem Spiel mit meiner Neugier brachte ihr meine Zustimmung ein- wobei die 'Überraschung' für mich weniger ausschlaggebend war als das Versprechen auf ein gutes Futter und Zeit, die ich, wenn auch im Training, mit Miu verbringen dürfte...

"Wo soll ich mich bereit machen?"

"Wenn du dies wirklich machen möchtest...- dann komm mit... Schlachtross..."

Der Rittmeisterin folgend hielten wir- wie zu erwarten- an der 'Sattelkammer'... Ich sollte dort einen Moment verbleiben, sie würde kurz zu den Einstellern wechseln und Markus Bescheid geben- der würde dann mein 'Fell' mitbringen.

"Wir sehen uns nachher im Büro..."

Mit dieser Ansage allein gelassen wartete ich auf Markus- wagte es aber nicht, mir die Kammer mit ihrer Ausrüstung für uns Pferde genauer anzuschauen.

'Wie mag es wohl 'Schwester Annika' gehen? Markus war ja stinksauer als er uns endlich aus den Horsekeepern geholt hatte... und seine beiden Handabdrücke in ihrem Gesicht sprachen ihre eigene Sprache...'

Ich hatte noch immer an dem Wissen um seine 'dunkle', gewalttätige Seite seines Charakters zu knabbern- wie sie sich schon in den Tagen der Vorbereitung auf die Hochzeit bei mangelndem Leistungswillen gegenüber Lion und Kara manifestiert hatte. Aber hier gestand ich mir ein...- ich hätte ganz sicher nichts gegen eine ausgiebige Züchtigung dieser Sadistin durch ihn! Noch besser wäre es, sie den gleichen Durst ertragen zu lassen, den wir dank ihrer Herumhurerei erdulden mussten- doch das war einer meiner Wünsche hier auf dem Hofgut, der ganz sicher nicht in Erfüllung gehen würde...

Endlich erschien der Pferdetrainer mit einem rotbraunen Suit in seiner Hand. Auch er gab mit einem Danke und ein paar Stücken eines Fruchtriegels als Leckerei neben dem von der Rittmeisterin versprochenen Tee zum saufen an mich zu verstehen, wie sehr er sich über meine Bereitschaft freute, hier für Blacky einzuspringen. Mit ein paar Worten entschuldigte er sich sogar noch einmal bei mir dafür, gestern uns "...im Stich gelassen..." zu haben.
Auf das Suit bezogen meinte er, dies würde wohl von der Farbe her am besten zu mir als 'Fuchs' passen- und im Unterschied zu der ersten 'Verwandlung' vom 'Naturpferd' zu einem Tier mit einem 'Fell' schien er seine Vorbehalte diesbezüglich abgelegt zu haben...
Mit Dauerhalfter und Zuggeschirr ausgestattet bekam ich von ihm noch die Ansage, jetzt wäre meine letzte Chance vor dem Training im Waschraum noch ein wenig zu erleichtern...- wenn ich dies wünschte. Langsam gewann ich den Eindruck, ich würde ein wenig gepampert- so nett gingen beide Trainer mit mir um. Als letzte Handlung bekam ich meine Trense angelegt und Markus rückte mit einem Lächeln das Pferdchen an meiner Führleine ein Loch weiter nach vorn...



Witnere in Rosengarten...- Montag


19 Rivalität und Respekt...


Das Geräusch von klappernden Schüsseln weckte mich- und Markus lächelte mich freundlich an.

"Na du Schlafmütze- endlich munter?"

Ich schnaubte ein wenig unwillig, der gestrige Tag hatte mich mehrfach bis an meine Leistungsgrenze gebracht und mir schmerzten meine Oberschenkel. Was würde der heutige Tag für mich bereithalten? Stimmt, ich wollte den Pferdetrainer ja noch etwas fragen...
Markus blickte mich erstaunt an, nachdem ich mich unmittelbar von den Strohballen herunter rollte, vor ihm abkniete und auf meinen Mund zeigte.

"Du brauchst nicht um mehr Marzipan zu betteln- du hast ja noch nicht einmal alles von gestern gefressen..."

'Oh, Danke...- du machst es mir ja wirklich einfach...'- ich stubste den Pferdetrainer mit meinem Kopf leicht an, deutete dann mit der rechten Vorderhand auf die noch vorhandenen vier Stück und wieherte leise den Namen meines Trainingspartners. Da von Markus keine Reaktion darauf erfolgte, wiederholte ich den Vorgang...

"Ist schon gut Witnere- ich habe dich verstanden..."

Er bedeutete mir aufzustehen, schaute direkt in meine Augen und strich mir sehr sanft über meine Naturmähne.

"Dein Verhalten ist nicht besonders pferdelike- aber ich bin mir sicher, er wird sich darüber freuen... Du wirst zuerst mit einem anderen Pferd zusammen eine Einheit Kraftausdauer üben, danach zeigst du zusammen mit Blacky der Madame Rittmeisterin und mir, was ihr gestern geübt habt. Baroness Mira war mit euch beiden übrigens zufrieden- daher hast du auch die Marzipan als Belohnung bekommen...
Du wolltest aber noch eine Frage stellen? Hat diese sich erledigt oder ist sie noch nicht beantwortet? Ich setze voraus, sie hat mit dem Training zu tun..."

Welche von den vielen Fragen, die mir gestern durch meinen Kopf gegangen waren, sollte ich stellen?

"Gestern Abend... die anderen Pferde...?"

Mit einer energischen Handbewegung unterband Markus den Rest der Frage und sein Blick wurde hart.

"Jemand hat einen Fehler gemacht und ich werde dafür sorgen, daß diese Person dafür bezahlen wird...
Ich hole dich in fünfzehn Minuten zum Säubern und anziehen- bis dahin solltest du hier alles in der Box erledigt haben..."

Es war überdeutlich- der Pferdetrainer wollte nicht darüber sprechen! So beeilte ich mich und erhob mich gerade von meinem Eimer, als Markus mich abholen kam. Er trug mir offensichtlich meine Neugier nicht nach, denn als er mich im Waschraum zuerst säuberte und mir danach in mein Fell half, sollte ich ihm berichten, wie der Sonntag aus meiner Sicht verlaufen war. Obwohl ich zuerst versucht war, die 'Sache' mit der Dressur zu umgehen, erzählte ich doch von meinem Verweigern, der Bestrafung und dem Verhalten von Blacky dabei. Markus brummte daraufhin etwas unverständliches, ging aber nicht weiter darauf ein- und erlaubte mir zu meiner Überraschung eine weitere Frage zu stellen.
Ich behielt die geschlossene Tür des Raumes im Auge und fragte direkt, ob ich mit meiner Vermutung richtig läge, daß die Gestütpferde so wie die mit ihnen in diesem Zeitraum trainierenden Gastpferde behandelt würden...

"Witnere- du bist ein sehr neugieriges Pferd! Deine Ownerin hat für dich ja den schönen Begriff 'Plapperpony' geprägt- jetzt schau mich nicht so an. Sie hat auf unsere Nachfrage natürlich dich und deine typischen Verhaltensweisen eingehend beschrieben, daher kann ich abschätzen, wie du in etwa in bestimmten Situationen reagierst...- und nein, deine Vermutung ist nicht zutreffend... So, und jetzt bis Trainingsende wieder Hengst- das hier war jetzt deinem Status und noch mehr deiner bisher gezeigten Leistung honoriert. Verstanden?!"

Abknien, nicken und wiehern- erst nach einem Antippen auf meine Schulter erhob ich mich, suchte noch einmal den Blick des Pferdetrainers und nickte danach fast unmerklich, ehe ich von ihm meine Pferdemaske aufgesetzt bekam.

"Ich bring dich jetzt zum RoundPen- dort läufst du allein deine Runden bis ich mit dem anderen Pferd dich abholen komme. Ich verlass mich auf dich- für die anstehende Einheit MUSST du aufgewärmt sein, ansonsten besteht die Gefahr von Verletzungen..."

Das war so gemeint, wie es mein Trainer gesagt hatte- sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran. Daher begann ich, nachdem mich Markus dort hingeführt hatte, meine Runden zu drehen. Eine Runde rechts, Richtungswechsel, danach zwei, drei,...- ich schaffte es bis in den Bereich von acht Runden, ehe ich vom Pferdetrainer erneut angesprochen und in meinem Aufwärmen gestoppt wurde. Meine Atmung hatte sich dank der dafür eingeräumten Zeit wieder auf den Widerstand des Filters eingestellt- ich war bereit für das anstehende Training!
Markus hielt ein Pferd an seiner Führleine, das im Unterschied zu mir 'nur' ein Fell aus Lycra und einen Kopfharness trug- ich erinnerte mich, diesem Hengst bereits einmal am Samstagabend begegnet zu sein. Kein Armband- einer der Gestüthengste, die vor mir ausgespuckt hatten... Ich hatte dies nicht vergessen!

"Schlachtross- das hier ist Witnere... Witnere- Schlachtross ist, so wie du auch, hier Gast auf dem Gestüt... Auf Wunsch der Baronin und seiner Gestütsleiterin bereitet er sich auf das Rennen hier in vier Wochen vor- und ist während dieser Zeit den Gestütpferden gleich gestellt. Daher trägt er im Unterschied zu dir auch keine Markierung... Er hat auf unsere Bitte hin bei dieser Einheit den Platz von Blacky eingenommen, da dieser in der Nacht ein paar leichte gesundheitliche Probleme bekommen hat... Witnere, ich denke aber, bei dem für dich danach anstehendem Training wird er wieder an deiner Seite sein. Komm- lass uns zur Rennbahn laufen..."

'Mannomann- was hat der denn verbockt, daß er ohne eine Einstufung von seiner Besitzerin hierher gesteckt wurde...'- mein Mitleid hielt sich aber in Grenzen. 'Vielleicht sollte ihm ja sein arrogantes Gehabe gegenüber anderen Pferden damit ausgetrieben werden...'- doch auch diesen Gedanken verwarf ich, nachdem ich mir die Worte des Pferdetrainers vom Samstag in mein Gedächtnis rief. Hatte er nicht gesagt, die Pferde hier hätten eine Art Elitebewusstsein entwickelt- und wenn dieser Hengst schon einige Zeit mit diesen zusammen hier gehalten wurde, dann wäre es nicht verwunderlich, wenn dieses... Schlachtross... auch so zu denken anfing.
Ich versuchte mir in mein Gedächtnis zu rufen, wo mir dieser Name schon mal untergekommen sein könnte. Da war irgend etwas gewesen... letztes Jahr...- stimmt, ein sehr knappes Rennen, wo er sich gegen einen Brutus durchgesetzt hatte.
Ich hatte den Bericht darüber in der 'Horses & Owners' nur überflogen- aber jetzt zählte ich eins und eins zusammen. Seine Gestütschefin räumte ihm die Möglichkeit ein, direkt mit seinem schärfsten Gegner sich auf das Rennen vorzubereiten! Das war jetzt für mich beeindruckend. Keine Ahnung, wie lange er schon hier trainiert wurde- er war ganz sicher kein 24/7-Pferd und dann vermutlich seinen gesamten Jahresurlaub dafür aufzuwenden... Respekt!
Wir hatten mittlerweile das Rund der Rennbahn erreicht und Markus führte uns, nach einem Halt am Pausenplatz, wo er die Snackbox deponierte, zu der Sandbahn mit dem Wagen, der mir schon am Samstagmorgen bei meinem ersten Training hier aufgefallen war. Schlachtross neben mir schien ein wenig langsamer zu werden- hatte er schon Erfahrungen damit machen dürfen? Auf jeden Fall veranlasste sein Verhalten unseren Trainer ihm zu versichern, es stände kein 'Zugkrafttest ?' für uns an...

"Schlachtross- von dir sehe ich zum Aufwärmen zwei Runden lockeren Trab. Witnere- du zeigst mir eine Runde zügigen Schritt! Für euch beide zum weiteren Ablauf- ihr werdet dann vor den Wagen gespannt, der mit 400 Litern Wasser befüllt wird. Den werdet ihr auf die Rennbahn ziehen, dort ein Stück laufen und dann wieder anhalten. Danach erneut anziehen... und so weiter, bis ihr zwei Runden geschafft habt.
Schlachtross- für dich ist das deine Einheit Kraft-Ausdauer heute... bei dir trage ich dafür sogar 'Zugkrafttest' in deine Trainingsakte ein... Dein Partner Witnere ist ein Holzrückepferd und wir simulieren damit das Schleppen der Stämme zu den Rückegassen...
Und jetzt ab mit euch- ehe es zu warm wird!"

Irgendwie hatte ich den Eindruck, die Erklärung wäre eher für mich als für das andere Pferd bestimmt gewesen- aber ich hatte jetzt eher den Ehrgeiz, wieder bei Markus zu stehen bevor dieses Schlachtross seine beiden Runden beenden würde. Dafür, daß er gestern bei meiner Begegnung mit ihm eher gewankt als gelaufen war, zeigte er jetzt ein gutes Laufbild- da sah man nicht nur Kraft sondern auch Willen. Der war wirklich ein Rennpferd, sein ganzer Laufstil zeigte dies. Ich schaffte es gerade, etwas mehr als die mir selbst gestellte Vorgabe zu erfüllen- er passierte Markus, nachdem ich etwas mehr als die halbe Runde hinter mir hatte.
'Wie lange hatte er für so eine Leistung trainieren müssen... und wie oft tat er dies, um seine Leistung halten zu können?'- auch wenn unsere erste Begegnung Scheiße gelaufen war, sein Leistungslevel würde mich, wäre ich ein für die Rennen hier gemeldetes Pferd, als Gegner einschüchtern...

"Das sah gut aus- Schlachtross... leicht und flüssig. Noch Probleme wegen gestern?"

Mein Trainingspartner, der mich auf den letzten Metern entgegen meiner eigenen Zielsetzung doch noch überrundet hatte, atmete ein paar mal tief durch und schüttelte leicht seinen Kopf. Sein 'Lycrafell' zeigte zwar einige Schweissflecken, aber insgesamt hätte er meiner Beurteilung nach noch gut und gern weitere zehn Runden so drehen können, ohne wirklich außer Atem zu kommen. Für seine gezeigte Leistung bekam er auch von Markus mehrere Schlucke aus der für ihn bestimmten Flasche, ehe ich auch für meine Aufwärmrunde gelobt wurde.

"Bei dir ist alles in Ordnung Witnere? Keine Probleme mit deinem Knie nach dem gestrigen Test bei Baroness Augustine? Natascha hat mir schon erzählt, du hättest da die Messlatte für nach dir kommende Tiere sehr hoch gelegt..."

Ich spürte, wie das Schlachtross mich nach dieser Aussage des Pferdetrainers musterte- und Markus bemerkte dies auch.

"Schlachtross, der Witnere ist gestern bei Augustine in seinem Outfit hier eine halbe Stunde auf dem Laufband getestet worden- zum überwiegenden Teil unter Konditionen, wie sie für gelbe Einsteller gelten. Er hat, trotz seiner Einschränkung, dies zur vollsten Zufriedenheit der Baroness abgeleistet. Aufgrund einer Verletzung seines Knies vor einigen Jahren kann- und soll er auch von seiner Ownerin aus nicht mehr im Trab oder Galopp laufen... aber als Kaltblüter, zudem mit seinem Alter, leistet er verdammt gute Arbeit... Kommt, lasst uns weiter machen!"

So über den grünen Klee gelobt folgte ich den Pferdetrainer willig vor den Wagen- hatte Markus dies gesagt, um die Situation zwischen uns vorbeugend zu entschärfen und klarzustellen, wir hätten keinen Grund, uns gegenseitig mangelnde Bereitschaft, bis an unsere Leistungsgrenze zu gehen, vorzuwerfen. Er schirrte uns an, befestigte die langen Zügel an unseren Trensen und gab uns das verbale Kommando anzuziehen...

Ich stemmte mich in das Zuggeschirr- nach kurzer Zeit ließ der Widerstand nach und wir bewegten uns die ersten Meter. Der Wagen hinter uns hatte eindeutig Gewicht und die beiden Runden würden auch bei durchgehendem Ziehen ein gutes Pensum für uns darstellen. Mein Mitstreiter trug eindeutig auch seinen Teil bei- aber dies war meine Disziplin und ich hatte nicht vor, mir von diesem 'Rennpferd' die Butter vom Brot nehmen zu lassen...
Kaum waren wir auf der Bahn, erfolgte auch schon der erste Halt. Markus verkürzte bei mir die beiden Kettenstränge etwas und dann forderte er uns auf, erneut Leistung zu zeigen. Dreißig Doppelschritte später der nächste Stop- neun, zehn Atemzüge und dann wieder die Hufe in den Boden gestemmt. Dieser Rythmus wurde durch ihn weiter beibehalten, bis wir die erste Runde vollendet hatten und der Pferdetrainer uns tränkte.
Ich hatte auch versucht, trotz meines eingeschränkten Blickfeldes, die Leistung meines Partners abzuschätzen- er arbeitete von meinem Gefühl her verdammt gut mit. Insgeheim musste ich mir eingestehen, ich hatte ihn in meiner Paradedisziplin schwächer eingeschätzt... Mal sehen, wie er die zweite Runde verkraften würde...

"Schlachtross- du musst beim Anziehen etwas mehr Schnellkraft aufwenden... im Gegensatz zu dir Witnere. Das ist ein Wagen mit Rädern, kein Baumstamm- da machst du es dir mit deinem ruckartigen Anziehen nur den Rücken kaputt. Zieh einfach gleichmäßiger an...
Generell sieht es bei euch beiden gut aus, ihr müsst aber gemeinsam anziehen...- kommt, noch eine Runde..."

Der Pferdetrainer bestätigte mir mit seiner Aussage mein Gefühl...- ich schien mich die erste Sekunde nach jedem Zugkommando des Trainers allein in das Zuggeschirr zu stemmen. Nicht der Wille meines Partners neben mir war mangelhaft, uns fehlte in diesem Moment noch die Synchronität, die ich mit Blacky die vergangenen beiden Tage erreicht hatte. Sobald das Schlachtross aber seine Kraft mit einbrachte, zogen wir den Wagen! Ich war auch der Meinung, er zeigte im Vergleich mit Blacky mehr Leistung...
Markus baute uns eine Brücke, indem er jedes Mal mit: "Zwei, eins- Los!" uns einen Countdown gab. Ich beherzigte seinen Rat und stemmte mich nicht mehr so ruckartig in mein Geschirr...- es funktionierte tatsächlich besser und gemeinsam zogen wir den Wagen wie in der ersten Runde. Markus hatte nur im Unterschied dazu die Strecke zwischen den Stop's verkürzt und somit dafür gesorgt, daß wir häufiger Kraft zum in Bewegung setzen des Wagens aufwenden mussten. Die letzten Male vor dem Ende der zweiten Runde griff Markus daher auf die mitgeführte Fahrpeitsche zurück und verabreichte uns beiden einige Berührungen zur Motivation. Es waren ganz sicher keine Schläge- auch wenn für ihm diese Option möglich gewesen wäre. Bei mir hätte er zudem ja noch auf mein Halsband zurückgreifen können...
Schlachtross und ich schnauften jedenfalls tief durch, nachdem wir den Wagen wieder auf die Sandbahn und damit zurück an den Startpunkt gezogen hatten. Unser Trainer war mit der gezeigten Leistung zufrieden- und er lobte uns beide ausgiebig.

"Fein gemacht ihr beiden...- ihr bekommt gleich etwas zu futtern und zu saufen... Schlachtross, wie versprochen hast du jetzt die nächsten Einheiten und den Mittag über frei- ich bring dich auch gleich auf eine Koppel! Danke, daß du eingesprungen bist...
Witnere- du bleibst in der Zwischenzeit hier... Ich binde dich am Pausenplatz fest und komme dann mit der Rittmeisterin und Blacky zurück. Meine Chefin schaut sich dann die gesamte Showvorführung an, wie sie von euch beiden auch zum Hoffest gezeigt werden soll..."

Am Pausenplatz gab es wie versprochen Wasser und für das Schlachtross holte Markus eine Tüte mit einer Rosinen-Nuss-Mischung hervor. Während Schlachtross diese vom Pferdetrainer aus seiner Hand gefüttert wurde, kreuzten sich unsere Blicke erneut- und im Unterschied zu unserer Begegnung vor Beginn des Trainings hegte ich keinen Groll mehr gegen ihn. Er hatte mir nicht zugearbeitet, doch gemeinsam! hatten wir den schweren Wagen zwei volle Runden im Stop and Go über die Bahn gezogen...
Ich schnaubte um mir seiner Aufmerksamkeit auch wirklich sicher zu sein- und knickte dann mit nach von gebeugten Kopf mein linkes Bein leicht ein. Ich zeigte ihm meinen Respekt für die Leistung, die er neben mir erbracht hatte. Ein Aufleuchten in seinen Augen war das Signal für mich, meine Geste war von ihm verstanden worden- nur wie würde er antworten?
Markus schien dies nicht mitbekommen zu haben- und wenn doch, so ignorierte er sie. Zumindest stellte er sich, während ich meinen breiigen Snack von ihm über die Trense verabreicht bekam, so hin, daß Schlachtross in seinem Rücken stand. Derart unbeobachtet wiederholte er die von mir gezeigte Geste, von mir mit einem Schnauben als Zeichen, ich hätte verstanden, beantwortet. Ich hätte ihm gern noch viel Erfolg bei dem Rennen in vier Wochen gewünscht- aber dies war mir jetzt in dieser Situation nicht möglich. Sein Verhalten zeigte mir aber, zwischen uns war auch ohne Worte alles geklärt- wir beide waren Pferde, die bereit sind bis an die ihnen möglichen Grenzen zu gehen, wenn dies von uns verlangt wird...
Nachdem der Pferdetrainer mit meiner Fütterung fertig war, befestigte er meine Führleine wie angekündigt an einem in einem Baum eingedrehten Ringhaken und führte Schlachtross den Weg vom Gestüt weg in Richtung der außen liegenden Koppeln...


48. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 28.05.21 09:44

Abenteuer in Rosengarten- Tag 16; Montag, Woche drei (Part 2)


Schlachtross:

Der Weg zum RoundPen war nicht weit und ich sah meinen 'Trainingspartner' im Schritt sich aufwärmen- vollständig in Latex gehüllt. Das Atemgeräusch war unverkennbar das einer Maske mit Filter und wenn er dies wirklich zu jedem von seinen Trainingseinheiten so ausgerüstet durchzog...- war er wohl wirklich härter als von mir zunächst eingeschätzt.

'Was hast du gestern Abend wohl gedacht, nachdem du uns so gesehen hast? Die Gerüchte zu dem Hofgut hier dürftest auch du kennen...'

Nach dem Kommando des Trainers an ihn, seine Runden hier zu beenden, kam er ohne weitere Aufforderung zu uns und blieb vor Markus stehen. Ich spürte, wie dieser Hengst mich eingehen taxierte- welche Gedanken gingen ihm wohl durch seinen Kopf? Die vorherigen Begegnungen zugrunde legend...- war es ganz sicher keine überschwängliche Freude...

'Ich Idiot...'

Jetzt verstand ich auch, warum ich ursprünglich nach dem Willen der Rittmeisterin in meinem Latexoutfit hätte trainieren sollen! Diesem Gastpferd sollten unsere Striemen und Narben verheimlicht werden!

'Rittmeisterin... Pferdetrainer...- das ist mies!'

Dieser Hengst war sicher das erste Mal hier- und da dürfte wohl 'heile Welt' der Eindruck sein, mit dem er von hier wieder abreisen sollte! Nach dieser Erkenntnis hatte sich meine Bereitschaft, hier mitzuspielen, fast vollständig verflüchtigt...
Markus gab derweil sich Mühe, uns einander vorzustellen- er schönte den Grund für Blacky's Abwesenheit, doch gab er die mich betreffende korrekte Info, ich wäre bis zum Rennen den Gestütpferden gleich gestellt... War dieser Witnere neugierig genug um der Wahrheit hinter den kursierenden Gerüchten um Rosengarten auf den Grund gehen zu wollen? Was hatten ihm seine Trainer hier bisher erzählt...- die Begegnung mit uns gestern Abend war sicher so nicht geplant!
Markus zog mich ein wenig hinter sich her- der Einsteller lief im Unterschied dazu zumeist neben ihm und schien sich auf das Training zu freuen.

'Hatte der seine Zeit hier wirklich jeden Tag in diesem Outfit geackert? War es seinem Wunsch geschuldet, das Blacky gegen seinen Willen diesem Hengst in dem von ihm verhassten Outfit zuarbeiten musste? Oder war er von den Baroness in dieser Hinsicht manipuliert worden...'

Weil ich mich in derartigen Überlegungen verloren hatte, bemerkte ich recht spät, wohin Markus mit uns steuerte- sein Ziel war eindeutig der Wagen für den gottverdammten Zugkrafttest!

'Die wollten doch nicht... einen 'grünen' Einsteller!... die sind ja völlig irre! Ich soll mir wohl für den hier die Lunge aus den Hals kotzen, damit dieser Arsch ein Erfolgserlebnis mit nach Hause nehmen kann! Never ever!'

"Ganz ruhig Schlachtross- wir benötigen den Wagen für das Training... Es ist aber kein Test- für keinen von euch beiden... Ich trage dir das Training heute aber als solchen ein- da bist du regulär erst wieder in frühestens zwei Wochen damit konfrontiert..."

Markus hatte wohl mitbekommen, wie ich bei dem Anblick des Wagens verlangsamte und versuchte, mit seinen leisen, nur an mich gerichtete Worten meine Befürchtung zu zerstreuen. Er wollte uns damit zwei Runden im 'Stop and Go' um die Rennbahn schicken- so als würden wir Stämme ein Stück ziehen müssen.

'Da hätte er gern Brutus und mich im Wald unterstützen können...'

"Schlachtross- du zwei Runden im Trab und Witnere- eine Runde im schnellen Schritt.
... und jetzt ab mit euch- ehe es zu warm wird!"

'Soll er ruhig sehen, was ich kann... ich bin ein Rennpferd und du wirst mir nachher zeigen ob du wirklich ein Arbeitspferd- oder auch nur ein Showpony- bist!'

Mein Verhalten war durchaus als irrational zu bezeichnen...- doch ich wollte schon vor dem eigentlichen Training eine 'Duftmarke' hinterlassen und diesem Witnere zeigen, was ich drauf hab. Doch auch mein Trainingspartner schien es darauf anzulegen...- unter Atemreduktion dank des Filters legte er ein Tempo in seiner Gangart vor, die es zu einer Herausforderung werden ließen, mein Pensum gleichzeitig mit ihm zu beenden...
Dieses selbstgesteckte Ziel schaffte ich- aber nur knapp. Der Hengst war in seinem Outfit wirklich gut drauf... und mit einem nur mir geltenden Nicken honorierte er meine Leistung.

'Tickt der etwa ähnlich wie ich...?'

"Das sah gut aus Schlachtross..."

Auf die folgende Frage unseres Trainers, ob ich wegen gestern noch Probleme hätte, schüttelte ich einmal verneinend meinen Kopf. Markus gönnte sogar mir zuerst einige Schlucke Wasser aus der für mich bestimmten Flasche, ehe er sich erneut dem Einsteller widmete. Er fragte nach einem gestern bei Augustine stattgefundenen Test...- und wie dessen Knie dies mitgemacht hätte.
Unwillkürlich musste ich bei dem gehörten an Brutus und seine Probleme deswegen denken- hier kümmerte so eine Verletzung außer dem Pferdetrainer und, eingeschränkt, die Rittmeisterin, niemanden. Daher 'scannte' ich meinen Partner jetzt intensiv...

'Was war das wohl für ein Test? Das diese Sadistin in der Klinik sich so ein Latexpferd abgriff war zu erwarten gewesen... Doch was meinte die Oberschwester 'Urviech' mit: ...Messlatte höher gelegt?'

Nach der für mich bestimmten Erklärung von Markus dazu stieg der Hengst in meiner Achtung...- und gleichzeitig verfluchte ich ihn im stillen! Wenn er als 'Grüner', zumal mit dem genannten Handicap, bei Augustine so eine Leistung zeigte...- würde die mit Garantie die für uns geltenden Limits kräftig anheben! Ich hörte sie schon in meinem Geist dozieren: 'Diese Leistung hätte ein 'grüner' Einsteller ohne Hilfestellung geschafft- da gäbe es für uns kein zurückstehen...' Fuck!
Ja- er konnte es nicht wissen... und wenn dieser Witnere zu so einer Leistung motiviert werden konnte ohne ihn zum persönlichen Limit zu prügeln, dann sprach dies für seinen Willen und die damit verbundene Leistungsbereitschaft...- trotzdem Fuck!

'Was noch interessant wäre...- machst du das allein von dir aus... oder trainiert dich jemand?'

Markus war mit unseren Vorbereitungen mittlerweile fertig und gab das Kommando zum anziehen. Ich legte mich, wie es mir vor Zeiten beigebracht worden war, sacht aber stetig in mein Geschirr um den Wagen ins Rollen zu bringen- doch zu meinem Erstaunen war dieser Punkt bereits überwunden...

'Wenn du das immer so machst...- pass auf deinen Rücken auf!'

Entgegen meinem ersten Widerwillen schien sich hier ein Training mit einem 'Hobbypferd' anzubahnen, wo ich nicht Zuarbeiter sondern Partner für den Einsteller war. Mit jedem erneuten in Bewegung setzen des schweren Wagens bröckelten meine Vorurteile gegenüber diesem 'grünen' Pferd und ich begriff mehr und mehr Blacky in seiner Reaktion, diesem Hengst seinen Respekt zu zollen und gegen unsere... falsche... Reaktion auf ihn an der Koppel in Schutz zu nehmen.
Dem ging es nicht nur um schöne Photos vor artgerechter Kulisse...- der hier wollte wirklich Pferd sein und... in seiner Disziplin... als Arbeitspferd zeigen, was er zu bieten hätte.

'Warst du die ganze Zeit hier so? Hast du bei Blacky deswegen diesen Respekt? Von solchen wie dir darf es hier ruhig mehr geben...'

Wir hatten die erste Runde inzwischen geschafft- Markus gönnte uns eine kurze Pause, gab uns zu saufen und erteilte uns beiden!, ein paar Hinweise, wie wir noch besser synchron arbeiten sollten, damit wir es ein wenig leichter hätten.

"Ich gebe euch besser einen Countdown... Witnere, wie gesagt, zieh hier langsamer, aber dafür stetig an... das ist ein Wagen der rollt und kein Baumstamm, den du über den Waldboden schleifen musst. Dein Rücken wird sich darüber freuen...
Drei- zwei- eins- los!"

Die zweite Runde funktionierte es infolge der kleinen Hilfestellung durch Markus noch besser...- auch wenn er zum Ende hin uns mit dem Antippen seiner Fahrpeitsche ein wenig 'motivieren' tat. So, wie mein Trainingspartner aber sich ins Zeug legte, hätte er- als Gestütpferd- wohl noch nicht einmal von Mira heftigere Schläge bekommen...
Das von der Rittmeisterin versprochene Frühstück war aber für mich ein zusätzlicher Anreiz, das Training hier zu einem guten Abschluss zu bringen. Unser Trainer dirigierte Witnere und mich zum Ende auf die Sandbahn des Zugkrafttests...- eine finale Anstrengung und, wie mir später einfiel, auch ein 'Indiz' für zu Neugierige, daß hier ein 'Test' stattgefunden hat.
Wir Pferde bekamen von Markus erneut Lob für unsere Leistung, bevor wir aber mit Futter belohnt wurden, schirrte Markus uns aus und führte uns auf den Pausenplatz in den Schatten. Mich verwirrte aber seine Aussage, die Rittmeisterin würde im Anschluss hier Blacky herbringen und sich das offenbar finale Training der beiden anschauen wollen.

'Was war dann mit dem von ihr versprochenen Frühstück bei ihr? Was für eine Showvorführung?'

Der Pferdetrainer bemerkte wohl meinen fragenden Blick, denn während er begann, mich mit 'Studentenfutter' aus der Hand heraus zu füttern, hörte ich ein leises, an mich gerichtetes 'Später' aus seinem Mund. Ein Schnauben des Einstellers lenkte meinen Blick zu ihm...- Markus stand mit dem Rücken zu Witnere und holte aus der Tüte die nächste Handvoll für mich heraus.

'Der bezeugt dir seinen Respekt...!'

Die Geste mir gegenüber war nicht anders zu deuten- senken des Kopfes und leichtes Einknicken mit der linken Hinterhand! Der Einsteller bedankte sich bei mir für meine Mitarbeit? Markus hatte ihm ganz sicher diese Geste gezeigt...- doch sie kam von diesem Pferd ohne irgendeine Aufforderung durch den Trainer!
Ich begriff immer mehr, warum Blacky DIESEN Einsteller so vehement verteidigte...

'Was hat dich bei deiner Einstellung dazu gebracht hier zu trainieren? Der schöne Schein, den Rosengarten nach außen hin aufbaute? Die Gerüchte über die 'übliche' Behandlung der Pferde hast du aber sicher auch gehört...'

Seine Geste hatte mir trotz dieser Gedanken ein Lächeln in mein Gesicht gezaubert...- zumindest dürften meine Augen ihm die Freude über seine Geste verraten haben.
Der Pferdetrainer hatte mittlerweile den kompletten Inhalt der Tüte an mich verfüttert und versorgte nun Witnere. So bot sich mir die Möglichkeit, ihm auf die gleiche Weise zu antworten...- und er reagierte wie ich mit einem Schnauben!

'Schade, ich hätte gern jetzt deine Augen gesehen...'

Dies verhinderten aber die Gläser seiner Maske- ich stand leider zu weit weg, um sie dahinter genau zu erkennen. Doch seine Geste verhalf mir zu der Überzeugung, er hätte meine Antwort verstanden und damit wäre alles zwischen uns gesagt. Was vorher passiert war...- das zählte nicht, das war Vergangenheit. Dieser Kaltblüter hatte sich meinen Respekt durch seine Leistung verdient und wenn sich die Möglichkeit böte, würde ich Blacky meinen Irrtum, diesen Hengst betreffend, mitteilen!
Markus band den 'Einsteller' am Pausenplatz fest, sagte ihm, er würde mich nur auf eine Koppel bringen und danach zu ihm zurück kommen. Ich folgte dem Pferdetrainer, ein leichter Ruck mit der Führleine forderte mich auf, neben ihm meine Position einzunehmen...

"Schlachtross, die Rittmeisterin entschuldigt sich bei dir- sie hat dir etwas versprochen, was sie so nicht einhalten kann. Sie hatte verdrängt, bei dem Abschlusstraining von Witnere und Blacky auf Wunsch der Baronin sich dieses anzuschauen und ihr dann darüber Bericht zu erstatten. Dieser Hengst ist hier auf Einladung der Baronin..., seine Besitzerin- die übrigens auch seine Ehefrau ist- war jetzt leider beruflich verhindert und die Chefin möchte die beiden als Showact zum Rennwochenende hier haben...
Glaube aber nicht, daß er deswegen hier von uns mit Samthandschuhen angefasst wurde...- von den Anforderungen an ihn war es eher 'Gelb' als 'Grün'... Wenn jetzt noch nachher das Abschlusstraining passt, dann..."

Markus brach den Satz ab, gab mir das Haltesignal und stellte sich mir gegenüber.

"Die Baroness hat gestern Abend Blacky nach dem regulären Training mit Witnere grundlos völlig fertig gemacht... und ihn dann hier draußen gefesselt die Nacht über in seinem Latexoutfit belassen! Angeblich hätte er nicht genügend Leistung gezeigt...- ich habe aber die Vermutung, daß es ihr mißfiel, wie Witnere und Blacky harmonierten... Dein Rivale ist einigermaßen von der Auseinandersetzung mit dir wieder genesen... Natascha hat ihn zumindest wieder soweit fit bekommen, damit er mit dem Einsteller das Wochenende über arbeiten konnte... Witnere hat ja, wenn die beiden zusammen arbeiteten, sich nicht auf seinem Status als Gastpferd hier ausgeruht und damit, ohne es zu ahnen, Blacky die Sache so erheblich leichter gemacht...
Tatsache ist, die Baroness hat Witnere offenbar so manipuliert, daß dieser die Frage, ob sein Partner ihm gleich eingekleidet werden soll, mit 'Ja' beantwortet hat. Damit konnten Mira und Jens ihn in das von ihm gehasste Outfit stecken und haben wohl gehofft, er würde dadurch wieder bei der Arbeit mit dem Einsteller verweigern... Es war ja nicht zu erwarten, daß Witnere ihn derart fair behandeln würde...
Kannst du für dich nachvollziehen, was es für Blacky bedeutet haben muss, von einem Einsteller als gleichrangig behandelt zu werden? Und dann erst von der Baroness bis zum Zusammenbruch geschunden und danach über Stunden mit seiner Phobie gefesselt allein gelassen werden? Das war der Grund, warum dich die Rittmeisterin gebeten hat, jetzt die Einheit mit Witnere zu trainieren- und ich sage dir in unser beider Namen noch einmal Danke dafür!
Das Frühstück bei ihr im Büro fällt für sie aus- für dich auch, was den Ort angeht... aber du wirst auf der Koppel, wo ich dich hin bringe, einen Futterkorb finden, da ist alles drin, was du so bei ihr bekommen hättest. Deine Vorderhand bleibt frei...- verzieh dich am besten zwischen die Bäume und werde 'unsichtbar'... Ich hole dich nach der Mittagspause dann wieder ab. Bis dahin hast du frei...- und reagierst auch auf niemand anderen... solange dieser dich nicht sehen kann. Außer der Rittmeisterin und mir weiß niemand wo du aktuell bist.
Was die 'Belohnung' für gestern angeht...- für Miu und dich werden wir da etwas in die Wege leiten... Das ist nicht vergessen!"

Der Pferdetrainer hatte mir so einen kurzen Abriss gegeben bis wir an der Koppel waren auf der ich jetzt freie Zeit zu meiner Erholung hätte- er half mir noch aus meinem Suit und beim erneuten anlegen des Geschirrs...

'Da waren ja ein paar interessante Info's dabei gewesen... ein Einsteller, dessen Ehefrau gleichzeitig seine Ownerin ist- da gab es meines Wissens zwar einige... aber nicht viele. Sie schien ihn auch recht anspruchsvoll zu trainieren...- und wenn sich die Baronin mit ihnen hier zum Fest 'schmücken' wollte, dann war das Programm von den beiden ganz sicher nicht nur Spielerei...'

Was ich mich aber auch fragte: wenn ich zwar die Gerüchte um das Hofgut hier kennen würde... aber als Einsteller hier diese Trainingsmöglichkeiten geboten bekäme...- wie hätte ich auf dieses Angebot reagiert? Zumal Petra mir ja gesagt hat, für die Einsteller ist das Rosengarten, wie ich es kennenlernen darf, nur ein böses Gerücht und hier würde alles getan, um für diese den Eindruck zu erwecken, jene wären in jeglicher Hinsicht falsch! Wenn man, noch nicht einmal fest, die Augen verschloß...- dann könnte man durchaus an das Trugbild glauben, was hier jeden Tag auf's neue aufgebaut wurde!
War dieser Witnere neugierig genug und hatte versucht, ein wenig hinter den Vorhang des schönen Scheins zu schauen? Markus hatte ein paar Andeutungen fallen lassen- und das Bild von gestern Abend, was wir geboten haben, war ganz sicher nicht für einen Einsteller zum anschauen gedacht...

'Wenn du zum Rennwochenende hier bist...- da kann nicht alles versteckt werden... Mal schauen, was deine Chefin und du dann zu den Narben der Pferde hier sagen...'

Von Markus auf die Koppel freigelassen hatte ich inzwischen die für mich bestimmte Futterbox an einem der Bäume entdeckt...- der etwas weiter weg stehende Eimer mit Sanitärmaterial verriet mir, ich war von ihm auf eine Koppel für Einsteller gebracht worden. Nach einem letzten Blick, ob ich auch wirklich allein wäre, 'verschwand' ich, wie es mir von Markus geraten war, und freute mich mit jedem öffnen der einzelnen Boxen mehr und mehr über deren Inhalt.
Neben einer großen Thermoskanne mit warmen Kaffee, wie ich ihn mochte... Rührei mit Schinken und Brot, ein Hähnchenschenkel... einem Wurst- und Käsebrötchen und einen großen Becher Jogurt mit frischen (na gut, gestern zubereiteten) Erdbeeren! fand ich eine Dose mit Marzipankartoffeln- ganz für mich allein!

"Entschuldige bitte meine Abwesenheit, ich hoffe es schmeckt trotzdem..."

Keine Ansprache, auf dem PC geschrieben, keine Unterschrift...- so hätte die Rittmeisterin alles leugnen können, falls es jemanden anders als mir unter die 'Hufe' gekommen wäre... Der beigelegte Löffel erinnerte mich daran, ich war nicht nur Pferd- auch wenn dies hier von mir so verlangt wurde...- und nach dem Rennen würde ich wieder in die Welt der Menschen zurückkehren dürfen!
Genussvoll zelebrierte ich dieses Frühstück für mich, auch wenn ich es gern mit Miu geteilt hätte- ich genoss jeden einzelnen Bissen! Mir war es egal, ob das Rührei und der Schenkel schon kalt waren und vermutlich vom gestrigen Hochzeitsbuffett stammten... es erinnerte mich mit jedem Bissen an meine menschliche Seite- auch wenn dies ganz sicher der Rittmeisterin so nicht recht wäre! Der Höhepunkt war aber der Verzehr der Kartoffeln- jede einzelne verwandelte sich in einen süßen Brei in meinem Mund, ehe sie verschluckt wurde. Bei der letzten zögerte ich es so lange wie es nur ging heraus, doch dann war es vorüber und der Geschmack verschwand.
Ich wechselte meinen Standort, bettete mich in das Gras und freute mich auf eine Vormittag ohne Belastung und Schinderei- lange dauerte es nicht, bis ich in das Reich der Träume flüchtete, wo es weder Baroness' noch Pferdeknechte gab, die mir etwas anhaben könnten...


Rennbahn...- Vormittag...


Jens:

Auch wenn der Pferdeknecht keinerlei Sympathien für irgendeines der Gestütpferde hegte- nach der Arbeit mit dem Einsteller UND Blacky war ihm bei DIESEM Gast vor dem Sulky klar, hier lagen Welten zwischen dem Selbstverständnis dieser Stute und der tatsächlichen Leistungsfähigkeit! Blöd war nur- das hier war ein 'Grüne' und da war es ihn von jedem! seiner Vorgesetzten untersagt, ohne vorherige Nachfrage eigenmächtig auch nur irgendetwas zu unternehmen.

'Nicht mal zwischen die Schenkel darf man diese Mähre fassen...'

Diese Kundin war aber in ihren Vorgaben recht eindeutig- ein wenig Bodenarbeit, eine längere Ausfahrt...- und als Stute wollte sie hier einen gepflegten Decksprung mit einem Hengst erleben! Das mit der Bodenarbeit sollte aber nicht zu anstrengend sein, die 'Überlandfahrt' bitte nur im Schritt und der potentielle Hengst sollte auch nicht zu wild aufreiten!

'...da würde jeder Hengst auch zwei Mal überlegen, ob er so etwas decken will- das würde doch als 'richtiges' Pferd sofort einem Raubtier zum Opfer fallen... Lion wäre es sicher egal, in welches 'Loch' er aufreiten dürfte... doch nachdem ihm der 'Spaß' mit Kara durch Markus verboten worden war- er würde begreifen, daß dieser 'Ersatzsprung' für ihn tatsächlich eher eine Strafe darstellte... er würde diesen 'Sprung' natürlich 'überwachen' und dafür Sorge tragen, daß Lion garantiert keine Erfüllung finden würde...'

Immerhin würde der Pferdeknecht so die beiden morgendlichen Einheiten recht gemütlich einmal um das Hofgut herum gezogen werden, noch ein paar Basics mit diesem 'Tier' einüben und ihr das Gefühl vermitteln, hier einem Ihrer so vergötterten Araberpferde so nah wie es nur ginge 'im Wesen zu sein...'
Der Pferdeknecht hatte sich beherrschen müssen, bei dieser Aussage der 'Stute' vor Trainingsbeginn nicht lauthals loszulachen. Deren Aussehen tendierte eher in Richtung 'Pummeleinhorn'...- die Leistung im übrigen auch. Zum Glück reiste diese Parodie auf ein Pferd heute Abend wieder ab...- ein Tag war mehr als genug und er hatte die Arschkarte, diese 'Araberstute' den ganzen Vormittag an der Backe zu haben...

'Pferdetrainer müsste man sein...- da könnte ich jetzt mit diesem Witnere üben...'

Jens sah Markus und diesen Einsteller mit einem weiteren Pferd am Wagen des Zugkrafttests- der Trainer spannte den Einsteller gerade aus... Ein zweiter Blick ließ ihn stutzen- das war doch ihr 'Gastpferd', wo er von der Baroness strikte Order bekommen hatte, in der vergangenen Woche sich ihm gegenüber unbedingt zurück zu halten wenn er von ihr nicht gezüchtigt werden wollte!

'Schau an...- hat die Rittmeisterin ihn endlich für die Arbeit mit Einstellern frei gegeben! Das wird Baroness Mira ganz sicher interessieren...'

Nachdem er die Stute vor sich mit den Zügeln auf ein gerades Stück des vor ihnen liegenden Waldweges gelenkt hatte, griff er nach seinem Smartphone und begann eine Nachricht zu tippen...



Witnere in Rosengarten- Montag


20 Showtime...


Es dauerte eine Weile, bis die Rittmeisterin mit Blacky im Schlepptau am Pausenplatz erschien, sie hatte dem Hengst ein Stativ umgehangen. Bis auch Markus zurück war, vergingen noch weitere Minuten- seine Vorgesetzte nutze die Zeit, um mich gleichfalls nach dem gestrigen Tag und meinem Training zu fragen. Sie war augenscheinlich bereits von Markus informiert worden, ihre Fragen bezogen sich hauptsächlich auf mein Verweigern, die erfolgte Bestrafung durch die Baroness und dem Verhalten von meinem Partner Blacky dabei. Auch sie lobte ihn noch einmal für sein Handeln während ich auf der Wiese gefesselt war.

"Die Baroness hatte dir zugesagt, deine Weigerung würde nicht mit im Bericht an deine Ownerin vermerkt werden..."- diese bestätigte ich sofort mit einem Wiehern und nicken des Kopfes- "wenn du ein mit ihr vereinbartes Zusatztraining zusammen mit Blacky zu Ihrer Zufriedenheit laufen würdest. Der Stallknecht hat dich danach allein zurück in die Box gebracht..."

Mir war nicht klar, worauf die Rittmeisterin mit ihrer Frage zielte- aber sie hatte den Ablauf korrekt wiedergegeben. Auf mein Bejahen ihrer Frage beließ sie es dabei, sie lobte mich aber noch für meine Geste mit den Teilen meiner Belohnung.
Markus war inzwischen auch wieder zurück, hatte wohl zudem die letzten Sätze seiner Chefin mitbekommen und holte daher Blacky zu uns. Ich schaute mit den Hengst genau an- er hielt sich aufrecht, sein Gang war nicht irgendwie schleppend gewesen... Er schien aber schon mehrfach unter der Maske gegähnt zu haben, die Verformungen der Maske deuteten dies an. Seine Augen, die ich trotzdem hinter den Linsen erkennen konnte, sahen müde aus- aber sonst nicht ungewöhnlich. Was mich aber berührte, er vollführte unaufgefordert bei der Erwähnung der 'Futterspende' nicht nur die mir inzwischen bekannte Geste des 'Danke' sagens- er rieb auch seinen Kopf leicht an meiner Brust.
Wäre dies nicht 'unpferdig' und damit ein Verstoß gegen die geltenden Regel- ich hätte ihn in diesem Moment gern umarmt. So blieb mir nur als Reaktion darauf seine Berührung zu erwidern- ich beugte meinen Kopf über seinen und rieb diesen an seiner Mähne.

"Kommt- genug Zärtlichkeiten getauscht! Ich will von euch jetzt fünf saubere Durchgänge sehen... Wir trainieren dich, Witnere, jetzt eine Doppeleinheit- mit der dazugehörigen Auswertung durch mich. Blacky- du hast danach Mittagspause und die anschließende Einheit frei. Markus bringt dich nach dem Durchgang hier auf die Koppel- und dort bekommst du auch dein Futter..."

Markus löste meine Führleine, Blacky und ich folgten ihm hinaus zu dem mir inzwischen vertrauten Trainingsbereich und die Rittmeisterin hielt sich offensichtlich hinter uns. Der Stallknecht hatte die Anlage in den gleichen Zustand wie gestern versetzt- zwei der Stämme lagen auf dem Boden, die restlichen drei 'hingen' wieder schräg über dem Boden bis zu einem Meter Höhe.

"Markus- einen Durchgang zur Probe, die restlichen mit Scheuklappen wie zur Show..."

Die Ansage der Cheftrainerin war eindeutig- aber während der Pferdetrainer uns in dem 'Trailer' aufstellte und die Zugketten und Ortscheide positionierte, dachte ich ruhig an das gestrige Training und sah dem ganzen entspannt entgegen. Auch die Bemerkung von Markus, alle Stämme hätten jetzt das Gewicht von ca. 150 kg, trug zur Entspannung bei mir bei.
Bei der Gabe der Kommando's hielt sich der Pferdetrainer an die Art, wie ich sie von meiner Ownerin kannte und wie sie auch von der Baroness gestern geübt worden war. Verbinden der Zugketten mit unseren Geschirren, anlegen der langen Zügel und rückwärts aus dem 'Anhänger' geführt werden- danach werkelte Markus nach dem Befehl an uns, still zu stehen, sicherlich mit der einzelnen Kette an dem zu ziehenden Stamm und verband diese mit dem Ortscheid. Die Rittmeisterin schien dabei die Rolle der Zuschauer zu übernehmen- ihre Kommentare bezogen sich in diesem Moment allein auf die Sichtbarkeit für sie als Publikum.
Mit der Aufforderung an uns, langsam vorwärts zu gehen, brachte Markus die Ketten auf Spannung- und hier gab er uns mit einem "Easy..." im Unterschied zur Baroness zu verstehen, der zu ziehende Stamm hing in einer Astgabel und wir sollten uns nicht erschrecken, wenn dieser dann auf den Boden schlug. Dafür zogen wir nach seiner Anweisung diesen kontinuierlich bis zu dem ersten Hindernis.

"Brr- Steht!"

Auch hier schaute er sich, im Gegensatz zur Baroness, das Hindernis zuerst an und schätzte ab, wie er uns am besten zwischen den Begrenzungs-'stämmen' hindurch führen könnte. Auch bezog er das 'Buschwerk' schon in seine Erkundung ein- und gab uns dann die Anweisung, erneut anzuziehen.
Wie Mira hielt er sich außerhalb der Schmalstellen und stoppte uns nicht ab- nur jeweils ein leichter Ruck am Zügel und ein erneutes "Easy" bremsten uns einen Moment. Diese ein, zwei Sekunden reichten ihm aber, um das Zügelpaar mittels Umgreifen an den 'Stämmen' vorbei zu führen ohne diese umzuwerfen. Nach der dritten Schmalstelle lief er ohne uns anzuhalten einfach an uns vorbei und führte uns damit als 'Leittier' hinter sich in das 'Buschwerk'. Erst danach, wir hatten diesen Part wohl vollständig mit dem Stamm hinter uns gelassen, gab er das Haltekommando.
Eine schnelle Kontrolle unserer Zugketten, ein über den Rücken streichen als Belohnung- dann lenkte Markus uns den ersten Halbkreis und in die sich anschließende Slalomstrecke. Auch hier führte er uns langsam, aber ohne einen Halt um die Hindernisse, dabei jeweils die Seite wechselnd, damit er bei den Änderungen der Zugrichtung des Stammes immer auf der abgewandten Seite stand. Für mich bedeutete dies nur eines- er hatte Erfahrung darin! Trainierte er dies hier mit anderen Einstellern? Oder wurden unter seiner Aufsicht die Gestütpferde für solche Arbeit eingesetzt? Warum wollte die Baronin dann aber meine Ownerin und mich hier als Showact? Ich hatte somit eine weitere Frage auf meiner Liste, die ich nach meiner Rückverwandlung an ihn stellen wollte...

"Witnere- nicht träumen...!"

Mit dieser Aufforderung, verbunden mit einem Klatscher seiner Hand auf meine linke Kruppe, holte der Pferdetrainer mich aus meinen Gedanken in die Wirklichkeit zurück. Ich hatte offensichtlich sein Kommando zum Anziehen nicht mitbekommen- böser Fauxpas- er war trotzdem so fair nachzufragen, ob alles mit mir in Ordnung wäre. Mir meiner Schuld bewusst, nickte ich und wieherte, um zu zeigen, ich wäre wieder bei der Sache...
Die nächsten beiden Hindernisse bereiteten Markus auch keine Schwierigkeiten, was das Arbeiten unter beengten Verhältnissen anging- bei der Wippe patzte er aber auch. Zumindest war sein "Mist" selbst unter der Maske hörbar- was ihn für mich ihn aber immer wieder sympathisch machte. Er stand zu seinen Mißgeschicken, beschönigte sie nicht und wälzte sie- zumindest, was ich mit ihm erlebt hatte- nie auf die Pferde ab.
Während des 'Vorbeimarsches an Publikum'- also der Gerade- achtete ich peinlich genau auf die Haltung meiner Vorderhand und dank der von Markus gewährten leisen verbalen Hilfe legte ich mit Blacky einen sauberen Gleichschritt hin...

"Blacky, Witnere- das sah sehr gut aus!"

Das Lob der Rittmeisterin war uns Bestätigung- so soll es in vier Wochen aussehen und ich zumindest würde alles daran setzen, dies auch so hinzubekommen. Vielleicht ergäbe sich ja die Möglichkeit, daß Markus einen Durchgang mit meiner Ownerin gemeinsam vor der eigentlichen Show uns trainieren könnte. Diesen Gedanken schob ich aber vorerst in den Hintergrund- jetzt stand Holz rücken auf dem Plan.
Das Wenden in der Box klappte dank dem Training gestern ohne Komplikationen, das Schieben des Stammes erforderte eine leicht Korrektur durch Markus und das Hochziehen des Stammes auf den Transportwagen war reine Kraftarbeit...
Von der Rittmeisterin zurück an den Ausgangspunkt beordert, unterhielten sich die beiden Trainer ein paar Minuten in denen wir Pferde uns ein wenig regenerierten- dann wurden uns die Scheuklappen vor den Augenlinsen befestigt und wir begannen den Parcours erneut in Angriff zu nehmen. Blind war die Stimme von Markus und die von ihm erteilten Zügelsignale der einzige Anhaltspunkt- aber das bisher erfolgte Training und die damit verbundene gemeinsame Arbeit mit Blacky zeigte inzwischen Ergebnisse. Wir beide hatten die Abfolge der Hindernisse verinnerlicht, das Band des Vertrauens in den Pferdetrainer war geknüpft...
Von der Intensität der Stimme schloss ich darauf, die Rittmeisterin lief diesen Durchgang mit uns mit- und dieses Mal standen wir Pferde in ihrem Focus. Sie urteilte eindeutig strenger als Markus...- und jede dieser von ihr bemängelten Kleinigkeiten führte zu einem Schlag mit der Fahrpeitsche an der angesprochenen Stelle. Es waren aber, wie schon bei dem Training vorher mit dem Schlachtross vor dem Wagen, eher Berührungen, die unsere Aufmerksamkeit auf die genannte Unsauberkeit lenken sollten- von den immer wieder kolportierten Peitschenhieben, die hier auf Rosengarten zur Anwendung kommen würden, war das Lichtjahre entfernt. Allerdings wurde meine Hoffnung auf eine Pause nach dem für mich zweiten Durchgang enttäuscht- Markus führte uns nach dem Ende dieses Parcours sofort wieder zum 'Trailer' und forderte uns einen weiteren Durchgang ab. Erst als auch dieser, von mir mit einem sich anbahnenden Muskelkater in den Beinen, geschafft war, wurden wir zum Pausenplatz gebracht und mit Wasser sowie einer Spritze mit dem 'Snack' von Markus versorgt.
Letzterer war kalter süßer Milchkaffee...- eine schöne Überraschung für mich kurz vor Ende meiner Zeit hier auf dem Gestüt. Leider blieb es bei dieser einen 'Tasse', was mich aber erfreute- Blacky bekam von Markus auch eine Portion zugestanden...
So versorgt waren die beiden letzten Durchgänge zwar kein Kinderspiel, aber ich wollte für die gute Behandlung durch meine Trainer auch noch einmal Leistung zeigen- trotz oder gerade weil mir in der Hinterhand die Muskeln schmerzten. Ja, ich wollte zusammen mit Blacky den perfekten Durchgang hinlegen und alles, worauf hier Wert gelegt und was mir in den letzten beiden Tagen beigebracht worden war, zur Anwendung bringen. Markus und seine Chefin schienen dies zu merken- die beiden sparten nicht mit Lob für unsere Performance. Ich hatte Spaß an der Arbeit und spürte innerlich, es lief. Mit Blacky war ich im Gleichklang, ich war froh darüber, ihn als Partner neben mir zu haben...
Wie in Trance reagierte ich daher auf die Ansprache von Markus, der verkündete, das Training sei vorüber und ich würde nun von der Rittmeisterin zurück in meine Box geführt werden...

"Komm schon, bleib einfach stehen- du möchtest doch sicher deine Scheuklappen los werden..."

Die Stimme der Rittmeisterin holte mich langsam wieder in das Jetzt zurück, ich spürte ihre Hände an meiner Maske- wie sie die Sichtblenden mir abnahm und die Führleine einhing. Mein Partner war von Markus bereits ausgeschirrt worden und wurde von ihm weggeführt- zu meinem Bedauern, denn ich hätte mich gern von ihm intensiver verabschiedet und für seine Unterstützung bedankt...
Nachdem auch ich 'frei' war, trottete ich gemächlich hinter der Rittmeisterin her- sie verstand sicher, wie es gerade in mir aussah. Das Training war vorüber, meine Zeit hier auf dem Gestüt näherte sich ihrem Abschluss- ich dachte an all die Erlebnisse und Eindrücke, die ich, als Mensch, in den nächsten Tagen würde verarbeiten dürfen. Daher war es auch kein Wunder- ich stand vor meiner Box und hätte beim besten Willen nicht erklären können, wie ich den Weg dahin zurückgelegt hatte. Die Box stand bereits offen und ein sanfter Zug am Führstrick war die Aufforderung, jetzt in diese zu kommen.

"Alles in Ordnung mit dir? Oder bist du einfach nur in Gedanken?"

Die Stimme meiner Cheftrainerin drang zu mir durch- ich nickte ihre Frage aber immer noch wie geistig abwesend ab.

"Lass dir Zeit Witnere- den meisten Einstellern geht es so zum Ende ihres Aufenthalts hier. Wiehere einfach, wenn du bereit für die Auswertung bist..."

Ich denke, nach einigen Minuten hatte ich ihr dann meine Bereitschaft gezeigt, mich wieder voll auf ihre Worte konzentrieren zu können. Die Rittmeisterin hatte es sich auf den Strohballen meines Schlaflagers bequem gemacht- ihr einleitender Satz der Auswertung legte noch einmal die Regeln derselben fest.

"Die Auswertung des heutigen Trainings erfolgt mit Witnere- bis ich damit fertig bin bleibst du ein Pferd! Danach nehme ich dir deine Maske ab- und du darfst mir wieder ganz normal wie ein Mensch bei der Gesamtauswertung antworten... Mir ist dabei egal, ob du dabei vom Denken her noch Witnere oder schon wieder Michael bist- ich möchte von dir einzig allein ehrliche Antworten auf meine Fragen hören. Im Anschluss geht es in den Waschraum zum endgültigen Identitätswechsel- danach wirst du entweder mich oder noch einmal Markus bei deiner Verabschiedung sehen... Soweit alles verstanden?"

Alles klar- noch war ich Witnere und als solcher schnaubte ich meine Bereitschaft, ihren Worten zu lauschen.
Sie zeigte zuerst ohne einen Kommentar den zweiten Durchgang- ihre deutlich vernehmbaren Anmerkungen sprachen ihre eigene Sprache. Es waren keine relevanten Fehler, eher Unsauberkeiten- aber ein Fachpublikum wie jenes, vor dem wir in vier Wochen unser Können zeigen würden, hätte ein Anrecht auf eine perfekte Vorführung. Die Bilder wirkten auf mich auch ohne ihre Kritik- diese erfolgte in positiver Form bei der zweiten Vorführung. Hier stoppte sie bei den entsprechenden 'Mängeln' und erklärte mir, wie ich mit wenigen Änderungen ein besseres Bild in meiner Darstellung trotz der zu ziehenden Last erreichen könnte. Sie unterlegte dies mit dem Vergleich der letzten beiden Durchgänge- in diesen hätte ich, wie in den vergleichenden Sequenzen sichtbar war, ihre 'Korrekturen' versucht umzusetzen. Einiges sah noch ein wenig übertrieben aus- doch wenn meine Ownerin dies in den Wochen bis zum Event mit mir ein oder zwei Mal die Woche üben würde, dann stünde einer perfekten Darbietung durch uns nichts im Weg.
Sie würde mir für meine Besitzerin spätestens morgen eine Fassung der Aufnahmen mit ihren Anmerkungen erstellen und diese uns via Mail zusenden. Eine DVD mit allen Aufnahmen der vergangenen Tage würde in spätestens zwei Wochen bei mir im 'Stall' eintreffen- sie hätte da noch von mehreren Kunden der letzten beiden Wochen etwas aufzuarbeiten und würde dabei meine Aufnahmen gleich mit beurteilen und kommentieren... Ich solle da bitte ein wenig Geduld aufbringen- da sie gleichzeitig auch noch für die Organisation des Rennwochenendes die Gesamtverantwortung hätte und 'nebenbei' auch noch für das Training der Pferde hier die Oberaufsicht inne habe.
Mit diesen Worten stand sie auf, befahl mir ein letztes Mal still zu stehen und nahm mir meine Pferdemaske ab.


21 ...mehr Fragen als Antworten...


"Wenn es dir recht ist, bleibe ich bei Witnere..."

Mein 'Pferdename' gehörte wie ein zweites Ich zu mir- daher war die weitere Ansprache damit schon in Ordnung und ich nickte es ab.
Statt sich dann mit der allgemeinen Frage aufzuhalten, wie es mir gefallen hätte, gab mir Vanessa- sie legte jetzt Wert darauf, mich wieder wie einen Kunden und nicht mehr als Pferd zu sehen- anhand meiner gezeigten Leistung durch meine übrigen Trainer eine Einschätzung. Ich wäre nicht nur vom körperlichen Niveau jemand, mit dem es Spaß machen würde, zu trainieren- auch mein Wille, jedes Mal bis an meine Grenzen zu gehen, hätte allen das Arbeiten mit mir Freude bereitet. Dazu hätte man die Bereitschaft überdeutlich sehen können, das hier vermittelte Wissen sofort zur Anwendung zu bringen. Dies beträfe überwiegend nur Kleinigkeiten, würde aber in der Aussenwirkung bei Vorführungen das Gesamtbild noch stimmiger machen. Ich beantwortete auch ihre Frage, ob meine Ownerin die Choreografie für mich allein entwickelt hätte- diese wäre sehr stimmig und für ein Pferd, was nicht 24/7 trainiert würde, wäre mein Gesamtbild überragend. Sie und alle anderen Trainer hier hätten da schon ganz andere 'Möchtegerngäule' trainieren müssen- die hätten eigentlich zum Pferdemetzger gehört und nicht auf eine Rennbahn...
Das wäre im Übrigen noch so ein Zug an mir, der ihr gefallen hätte- ich wäre hier mit vernünftigen und vor allem für die Trainer erreichbaren Zielvorgaben hier von meiner Ownerin her geschickt worden, aber anspruchsvoll genug, daß ich immer alles aus mir heraus holen musste. Meine Eigentümerin würde mich als Pferd da sehr genau einschätzen...

"Deine Frau hat auch mit einer Weigerung von dir bezüglich des Dressurtrainings gerechnet- war das wirklich notwendig, Witnere?"

Sie schaute mir bei dieser Frage offen in mein Gesicht- mir war klar, sie wollte darauf eine ehrliche Auskunft und keine Ausflüchte. Hatte ich nur deswegen verweigert, weil ich mit meinem Kopf durch die Wand und damit meinen Willen, dieses Musikstück als Tanz trainieren zu dürfen, bekommen wollte? Ihre Bemerkung in mein Schweigen auf ihre Frage, keiner der Trainer und schon gar nicht die Baroness würden so ein Verhalten, schon gar nicht vor mit anwesenden Gestütpferden, gern sehen, legte den Keim für die Vermutung, Mira könnte noch etwas mit Blacky angestellt haben. Dazu passte auch seine Abwesenheit während des Trainings auf der Bahn und ihre Frage von heute morgen...

"Komm- keine Ausflüchte! Was war los?"

Nach den richtigen Worten suchend, bestätigte ich es mehr vor mir selbst als vor der Rittmeisterin- ich wollte in dem Moment meinen Willen durchgesetzt haben...

"Gewöhn dir dies bitte unbedingt ab- zumindest wenn du hier auf dem Gestüt bist. Manche Pferde sind wegen solchem Verhalten, zurecht! , auch mit Gewalt gebrochen worden..."

Wieder ein Hinweis auf den Wahrheitsgehalt der Gerüchte? Ihre Aussage schuf mir aber den Übergang zu meinen Fragen- ich scheute mich nicht, erst einmal als Einleitung die Gerüchte anzusprechen und darauf aufbauend, fragte ich gezielt nach der Begegnung mit den Gestütpferden gestern Abend, den Lebensverhältnissen für diese, meinem Partner Blacky und ich äußerte auch meine Vermutung bezüglich der Kenntnisse von Markus im Holzrücken. Final stellte ich die Frage, welche Konsequenz meine Verweigerung für mich als 'gelbes' oder gar als 'rot' eingestuftes Pferd gehabt hätte...

"Wie ich dir schon sagte...- um deine letzte Frage zuerst zu beantworten. Dein Wille wäre gebrochen worden, mit welchen Mitteln kann ich dir nicht sagen. Die Baroness kann in solchen Situationen sehr einfallsreich sein..."

Ihre Hand wanderte, unbewusst?, an den rechten Oberschenkel- dort, wo bei der Baroness die Lederpeitsche befestigt war. Ich glaubte zu verstehen- auch wenn sie mir diese Frage nicht direkt geantwortet hatte.

"Du bist im übrigen eines der wenigen Pferde, die hier über den Boxenbereich hinausschauen möchten...- aber würdest du, wenn dich jemand nach dem Schmutz in den Ecken deines Stalles fragt, darüber offen sprechen oder nicht eher versuchen, diesen Schritt für Schritt zu beseitigen? Du bist doch ein intelligenter Hengst...
Zu gestern Abend- da hat eine Person einen Fehler gemacht... Sie wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden, da sie mit ihrem Verhalten die Pferde gefährdet hat...
Im übrigen kann auch dein Partner Blacky ein ziemlich mieser Zeitgenosse sein...- deine Empathie kann sich ihm gegenüber ruhig in Grenzen halten. Er hat sich bisher nur wenigen anderen Einstellern so wie dir gegenüber verhalten...- und sein agieren während deiner Strafzeit gestern war ihm eindeutig nicht von uns antrainiert. Er hätte sich normalerweise in den Schatten des einzigen Baumes begeben und dich in der Sonne schmoren lassen... hat er zumindest schon mehrfach in vergleichbaren Situationen so gemacht... Das Verhalten seiner damaligen Trainingspartner ihm gegenüber war aber auch... anders... "

Markus hatte mir ja auch schon zu verstehen gegeben, als Gestütpferd arbeitete man nur den Kunden wie mir zu- und 'Danke' schien ein Wort zu sein, was sie von uns Einstellern viel zu selten zu hören bekamen. Egal wie sich mein Partner hier in der Vergangenheit gegenüber anderen Pferden benommen hätte- ich war ihm zu Dank verpflichtet! Daher fragte ich die Rittmeisterin, ob es in Ordnung wäre, wenn ich mich von ihm verabschieden würde und falls ja, wo ich ihn finden könnte.
Die Augen der Rittmeisterin gaben mir noch vor ihrer Antwort Auskunft, sie hatte keine Einwände und beschrieb mir, auf welcher Koppel ich ihn finden könnte. Ich solle aber, wenn ich mich auf dem Gelände allein bewegen würde, mein grünes Armband dabei haben. Danach führte sie mich ein letztes Mal in den Waschbereich und mit der Bemerkung, sie würde mich nun allein lassen, verabschiedete sie sich von mir. Mein Leihfell solle ich einfach liegen lassen, im Umkleidebereich würde ich meine menschlichen Sachen finden und auch die Stauboxen für meine persönliche Ausrüstung...
Nach einer ausgiebigen Dusche mit warmen Wasser aus dem Schlauch trocknete ich mich mit dem bereitgelegten Handtuch ab- und fand auf der Staubox, in der meine Kleidung bereitgelegt war, zwei Flaschen mit Apfelschorle und einen Trinkschlauch. Auch wenn der beiliegende Zettel der Rittmeisterin dies als Proviant für meine Heimfahrt deklarierte- ich verstand den Wink und packte die Flaschen in die Oberschenkeltaschen meiner Hose. Zur Sicherheit legte ich auch noch einmal mein Armband an, wie mir geraten war.
Auf meine Weg zur Koppel begegnete mir nur ein blaues Gespann- man merkte, es war späte Mittagszeit und der Trainingsbetrieb ruhte. Auf der von der Rittmeisterin genannten Koppel war niemand zu sehen- aber da mehrere Bäume auf dem Gelände standen, war es gut möglich, daß Blacky sich in den Schatten von einem gelegt hatte. So wieherte ich mehrfach auf das Geradewohl seinen Namen und hoffte, er würde darauf reagieren. Da sich nach mehreren Minuten Wartezeit immer noch nichts ereignete, wollte ich gerade zurück zum Stall laufen- da vernahm ich seine Antwort. Es war nur ein allgemeines Wiehern, aber ich antwortete mit meinem gewieherten Pferdenamen und gab mich damit ihm gegenüber zu erkennen. Darauf zeigte sich mein Partner und kam zu mir im Trab an den Zaun gelaufen. Er steckte noch immer in seinem Gummioutfit und trug auch seine Maske- wie gern hätte ich den Menschen dahinter direkt in die Augen gesehen. Seine Vorderhand war, wie auf dem Gestüt üblich, seitlich an den Hüften fixiert...

"Keine Angst Blacky, ich bin es...- Witnere"

Ein Schnauben war die einzige Reaktion auf meine Eröffnung- er entspannte aber sichtlich, nachdem ich ihm sagte, die Rittmeisterin wüsste über meinen Besuch hier bescheid. Sie wäre es gewesen, die mir verraten hätte, wo ich ihn finden könnte- und sie wüsste auch, was ich mit den beiden Flaschen vorhätte, die sie mir bereitgelegt hatte. Unsicher schaute sich der Hengst um, während ich ihm den Trinkschlauch unter dem Maskenrand in Richtung Mund schob. Ich begriff- er hatte Angst, jemand könnte uns beobachten.

"Alles ist gut Blacky- ich passe auf..."

Mit einem Rundumblick vergewisserte ich mich, aber außer uns war niemand weiter zu sehen- wir waren allein. Hastig sog mein Partner die erste Flasche leer, unter dem Gummifell war ihm sicherlich warm und mit der Maske vor seinem Gesicht war Saufen nicht einfach- ich hatte dies ja gestern selbst gesehen... Ich hatte auch keine Ahnung, ob er seit dem Training mit mir erneut etwas hatte trinken können- aber so wie er die Flasche geleert hatte, schien er Durst zu haben. Nach einem weiteren Rundblick wechselte ich die Flaschen und Blacky trank die zweite bis knapp über die Hälfte aus. Mit einem schnauben und einer Kopfbewegung in meine Richtung wollte er wohl ausdrücken, ich solle den Rest saufen...

"Alles gut...- lass mich den Trinkschlauch entfernen..., ich trinke nachher auf der Rückreise..."

Mir war klar, das Gespräch würde jetzt sehr einseitig werden- der Gestüthengst würde wegen mir garantiert nicht gegen die hier geltenden Regeln verstoßen. Daher begann ich einfach mit einer Dankesgeste, wie sie hier angewendet wurde- auf ein Knie herunter gehen und den Nacken darbieten...

"Blacky- ich möchte mich bei dir entschuldigen... Ich wusste nicht, daß du ein Problem damit hast, in diese spezielle Kleidung gesteckt zu werden. Markus hat mir zu verstehen gegeben, du hättest darin panische Angst... Ich habe da von mir auf andere geschlossen und dir damit etwas zugemutet, was du nicht möchtest...
Ich hoffe, du kannst mir auch darin vergeben, dich mit meinem Wunsch nach dem Dressurlaufen mit Musik in etwas hineingezogen zu haben...das war etwas, wo ich es schön finde, dich dabei zu haben, doch ich heiße die Entscheidung der Baroness, dich da mitmachen zu lassen, nicht gut..."

Ich ging wieder auf meine 'Hinterhand', trat direkt an den Zaun und legte meine Hände auf seine Schultern.

"...und Danke für das in die Sonne stellen...- wir sehen uns zum Hoffest!"

Bevor ich es mir anders überlegen könnte, drückte ich kurz seine Schultern und kehrte auf den Weg zurück. Er sollte nicht sehen, wie ich hart am kämpfen war um nicht zu heulen.
Bis ich wieder auf dem Innenhof des Gestüts ankam, hatte ich mich wieder im Griff- die Tasche mit den Accesoires von Witnere stand neben meinen Pkw. Markus stand neben Baroness' Mira, davon ein gutes Dutzend Meter daneben hielt die Rittmeisterin Schlachtross, der vor einem Sulky eingeschirrt neben ihr stand, an der Führleine und begrüßte im gleichen Moment eine junge Frau. Daher steuerte ich auf Mira und Markus zu.

"Baroness..., Pferdetrainer...- ich möchte mich bei Ihnen für das durchaus anstrengende, aber in seiner Gesamtheit erfolgreiche Wochenende hier bedanken. Ich kann den Aufenthalt hier nur weiter empfehlen- so zielgerichtet und intensiv wird man nicht überall auf anstehende Aufgaben vorbereitet... Ich freue mich auf meine Rückkehr in gut drei Wochen hier zum Pferdesportfest!"

Letzter Satz war von mir ehrlich gemeint- ich freute mich wirklich darauf, hier mit meiner Ownerin mein Können und auch die neu hinzugewonnenen Feinheiten vor dem anwesenden Publikum demonstrieren zu dürfen.

"Witnere, es hat mir auch Freude bereitet, dich zu trainieren...- und wie gesagt, das mit deinem Sturkopf ist abgegolten! Ich freue mich auf deine beiden! Vorführungen..."

Die Baroness schien mir durch etwas abgelenkt- sie reichte mir ihre die Hand, verschwand dann aber in Richtung Herrenhaus. Mir war dies ganz recht- konnte ich doch so noch ein paar Worte ungestört mit Markus wechseln...

"Hier ist das Armband...- richte der Madame Rittmeisterin bitte meinen Dank aus für die beiden Flaschen und die Wegbeschreibung... Sie ist ja gerade im Gespräch, da möchte ich sie nicht stören... Markus- du bist ein verdammt guter Trainer...- das gilt auch für Jens... Es macht unheimlich Spaß, von euch als Pferd trainiert zu werden. Bei Blacky habe ich mich bereits bedankt...- kannst du dem Schlachtross von mir bitte ausrichten, ich wünsche ihm viel Erfolg bei dem Rennen... Es war eine schöne Erfahrung, mit ihm zusammen zu trainieren."

Ich verkniff mir jene Fragen, auf die ich sicher von ihm auch keine Antwort bekommen würde... Rosengarten hat mir gegenüber viele seiner Geheimnisse gewahrt- ein paar Gerüchte mögen ganz sicher wahr sein, doch vieles würde ich nicht bestätigen können. Die Behandlung als Gast hing zum allergrößten Teil von einem selbst ab, man könnte hier seine Phantasien als Pferd oder was auch immer im vollen Umfang ausleben, die Trainingsmöglichkeiten waren genial, die Betreuung war der gezeigten Leistung angemessen- und ich zweifelte nicht an den Worten von Markus und der Rittmeisterin, daß eventuelles Fehlverhalten von hier Beschäftigten, was sicher die Ursache vieler negativer Gerüchte darstellte, von diesen konsequent geahndet würde.
Mit einer festen Umarmung verabschiedete ich mich von dem Pferdetrainer- ich freute mich schon jetzt auf die Rückkehr hier auf das Hofgestüt zum Pferdesportfest.



Damit ist das 'Pferdewochenende' von Witnere vorüber- und er wird seiner Partnerin sicher einiges zu berichten haben... Was er zu sehen bekam... und vor allem, was er nicht hätte sehen sollen...- gepaart mit den Antworten des Pferdetrainers auf seine Fragen... dies werden sicher einige Stunden intensiver Diskussion mit ihr ergeben. Was die beiden dann während des Turniers in Rosengarten zu sehen bekommen (könnten- wenn es denn überhaupt so stattfindet) ist aber eine andere Geschichte...
49. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 04.06.21 10:23

Abenteuer in Rosengarten- Tag 16; Montag, Woche drei (Part 3)


Mittag


Baroness Mira schaute verärgert auf die Nummer ihres klingelnden Telefons...- der Pferdeknecht wusste wohl nicht, wann Mittagspause ist und hatte anscheinend auch vergessen, daß sie dann nicht gestört werden wollte!

'Wehe es ist nichts wichtiges...'

"Pferdeknecht- was ist denn so wichtig daß es nicht warten kann?"

"Frau Baroness...- falls sie es interessiert, unser 'spezielles' Gastpferd wurde heute Morgen ohne jeden Zweifel vom Pferdetrainer als Schulpferd für einen Einsteller eingesetzt..."

"Na und- was sollte mich das interessieren?"- die Stimme von Mira wurde gefährlich schneidend.

"Wenn ich Frau Baroness einen Vorschlag dazu machen dürfte..."

"Wehe, wenn du meine Zeit damit verschwendest- dir ist hoffentlich klar, wie spät es ist während du mich belästigst..."

"Dies ist mir sehr wohl bewusst Frau Baroness- ich möchte es daher kurz halten. Bisher war euer Freund vom allgemeinen Ausbildungsbetrieb freigestellt... Wenn das Schlachtvieh jetzt aber als Schulpferd einsetzbar ist, sollten wir dies nutzen! Da er aber auch, wie von eurer Mutter gewünscht, weiterhin zur Vorbereitung auf das Rennen trainiert werden soll, könnten wir ihn die Mittagspause für eine zusätzliche Einheit streichen... Je eine weitere würde ich vor der morgendlichen- und Abendfütterung ansetzen- wobei es mir eine Freude wäre, die am Morgen abzuleisten. Die so gewonnenen drei Einheiten wäre er frei für Ausbildungseinheiten als Schulpferd oder 'Schlepper' für Einsteller mit niedrigem Leistungslevel...
Wenn ihr euch mit Euer Schwester über diesen Vorschlag unterhalten möchtet- die Baroness Augustine ist kompetenter als ich, euch die Auswirkungen dieses zusätzlichen Trainings bis zum Rennen für dieses Pferd zu erklären..."

Mira hatte mit wachsender Begeisterung der Ausführung ihres Knechtes zugehört- zeigte ihm aber keinerlei stimmliche Reaktion.

"Danke Jens- ich werde über diesen Vorschlag nachdenken und mich mit meiner Schwester beraten..."

Danach trennte sie die Verbindung und erst jetzt zeigte sie mit einem zufriedenen Lächeln eine Reaktion.

"Ich habe dich nicht vergessen...- mein 'Freund'!"


Früher Nachmittag...


Schlachtross:

Die Rittmeisterin hatte mich von der Koppel geholt und in den Stall an die Sattelkammer gebracht- auf ihre Fragen, ob die 'Morgenfütterung' geklappt hätte und ich damit zufrieden gewesen wäre, antwortete ich 'pferdelike' nur mit einem Schnauben. Ich hatte auf ihren Wunsch hin eine Extraeinheit geleistet und das war die Belohnung dafür...
Der Form halber zeigte ich aber eine Dankesbezeugung- die vergangene Woche steckte mir mehr als gedacht in den Knochen und ich hätte am liebsten den ganzen Tag auf der Koppel verbracht. Immerhin, ich hatte auch 'abgeäppelt'- was hier auf dem Hofgut außerhalb des Stalls nicht unbedingt gern gesehen war- daher schaute ich dem nun anstehenden Training entspannt entgegen. Zu meiner Freude wurde Miu wie versprochen nach mir ebenfalls durch die Rittmeisterin vorbereitet...- wir sollten wohl zusammen eine Ausfahrt unternehmen oder vielleicht auch einem Gast die Grundlagen des Fahrsports vermitteln. Ich fragte mich aber, wenn Miu die Rittmeisterin zu ziehen hätte...- wer würde hinter mir Platz nehmen? Ein Gast hier auf dem Hofgut?

'Das wäre dann aber entgegen eures Versprechens von heute Morgen... Madame!'

Ich spürte nur, wie jemand wortlos hinter mir auf dem Gig Platz nahm- ein Blick aus den Augenwinkeln sagte mir, es war nicht die Rittmeisterin. Diese hatte meinen Freund als Zugpferd gewählt und ein Räuspern von ihr war nicht nur Zeichen für Miu, jetzt anzuziehen- sie hatte wohl meine Neugier bemerkt und es war eine an mich gerichtete Mahnung, meinen Blick nach vorn gerichtet zu lassen!
Das Startsignal für mich kam sehr feinfühlig über die Trense in meinem Maul an...- hatte ich doch von einem möglichen Anfänger eine wesentlich ruppigere Arbeit mit den Zügeln befürchtet! Kaum aus dem Stall heraus befahl mir die Rittmeisterin verbal, ich solle aufschließen und neben Miu meinen Platz einnehmen. Dies waren die einzigen Worte, die wir Pferde zu hören bekamen, bis wir auf dem Hof unser Haltesignal mit den Zügeln bekamen.

'Saß etwa die Baronin hinter mir und wollte sich anschauen, was ich bisher hier in den zwei Wochen wieder aufgefrischt bekommen habe? War das etwa die versprochene Überraschung?'

Darauf könnte ich gut und gern verzichten- aber irgend etwas sagte mir, mit dieser Vermutung lag ich falsch...
Der Pferdetrainer war es auch nicht, Markus stand zusammen mit der Baroness Mira bei einem Mann und die beiden verabschiedeten wohl einen Gast, der im Begriff war abzureisen.

'Ich hoffe, wir haben dir hier so zuarbeiten können, daß du deine Zeit hier hast genießen können... Warte, die Baroness verschwand in das Herrenhaus, nachdem sie zu uns herüber geschaut hat... Der 'Einsteller' gab Markus eine grüne Armbinde zurück... Könnte das dieser 'Witnere' sein...?'

"Schlachtross..."

'Das kann nicht sein! Meine Ohren spielen mir einen Streich...'

"Schlachtross..."

Anja war hier! Meine Ohren hatten mich nicht getäuscht- meine Jockey war mich besuchen gekommen!
Eingedenk dessen, was mir hier über das Verhalten von Pferden richtiggehend eingebläut worden war, hielt ich mich aufrecht- keine Wendung des Kopfes zu ihr... Einzig ein freudiges Schnauben und einmaliges mit dem Huf scharren- dann trat sie von hinten in mein Blickfeld und umarmte mich nicht gerade pferdelike! Aber auch sie hielt sich an die hier eingeforderten Regeln, ich wurde nichts gefragt- weder wie es mir geht noch wie ich die Zeit bisher überstanden hätte! Ich hätte ihr jetzt so gern erzählt, was mir hier widerfahren, wie hart die Umstellung hier für mich war und wie sehr Mira sie und mich hasste! Aber auch, wie ich mir meinen Platz erkämpft hatte, welche Unterstützung ich durch Miu und den Pferdetrainer bekam...- und das dieser junge Hengst mein Freund war...
Die Rittmeisterin hatte sich ganz sicher schon vorher mit ihr unterhalten- und meine Narben, die sprachen Ihre ganz eigene Sprache! Hätte ich mich nicht Lady Bea verpflichtet, die Zeit bis zum Rennen hier durchzuhalten...- ich hätte meine Jockey auf der Stelle gebeten, mich sofort hier vom Hof zu schaffen!

"...geht es dir hier gut..., mein Schlachtross? Hier, ich habe da etwas für dich..."

'Nein Anja, du hast mich emotional gerade aus dem Gleichgewicht gebracht...- doch auch das darf ich dir nicht sagen! Selbst wenn du mich deswegen mitnehmen würdest- das würde die Baronin hier Bea und mir nie verzeihen! Bitte hilf mir und lass mich die Zeit hier durchhalten...'

Meine Jockey hatte während meiner Gedanken ein paar von ihren mit Schokolade überzogenen 'Belobigungskeksen' in ihre Hand gezaubert und nach einem Blick darauf entfernte mir die Rittmeisterin meine Trense aus dem Maul.

"Die hat er sich, für die bisher bei uns gehegte Leistung durchaus verdient... Wenn du magst, kannst du auch seinem Freund hier ein paar geben..."

Mehrfaches Nicken mit dem Kopf sollte meiner Jockey zeigen, ich unterstützte diesen Vorschlag- Miu freute sich ganz sicher über so eine Leckerei, die zudem von Anja selbst gebacken waren. Ein Blick zu ihm bestätigte dies- er schenkte mir für die Kekse sein dankbarstes Lächeln!

"Ich denke, es ist an der Zeit, daß Schlachtross zeigt, was er bisher wieder gelernt hat- das meiste war ja vorhanden, es musste nur wieder hervor geholt werden...
Ich schlage vor, wir lassen die beiden eine Runde durch den Wald laufen und dann wird er sein Können auf der Rennbahn demonstrieren..."

Erst jetzt erlaubte ich mir wieder einen Blick über den Hof- der Gast war mittlerweile weg und Markus war wohl zurück zu seinen noch anstehenden Aufgaben. Anja und die Rittmeisterin hatten wieder auf den Trainingssulkys Platz genommen und sie lenkten uns vom Hof - zuerst in Richtung von Petra's Sattlerei, wir bogen aber vorher in den Wald ab und ich erinnerte mich, auf dem jetzt von uns befahrenen Stück war ich unter anderem von der Baronin 'geprüft' worden...
Miu lief im Schritt neben mir- unsere Jockeys wollten sich wohl unterhalten. Anja hatte mich recht gründlich vor unserer Abfahrt betrachtet...- so hoffte ich, sie würde der Rittmeisterin gegenüber meine Narben thematisieren! Doch sicher war ich mir dabei nicht, sie hätte dies ja auch schon bei meinen ersten Anblick in der Stallgasse machen können...

'Erstaunlich, daß Anja überhaupt in den Bereich gelassen wurde...'

In diesen Gedanken hinein spürte ich ein ganz leichtes Ziehen der Trense im Maul- und reagierte sofort mit einer Richtungsänderung bis dieses Gefühl wieder weg war. Ich war, was dies anging, immer noch überrascht, wie gut die Bodenarbeit mit mir durch Markus da gewirkt hatte! Dies wurde nun Anja offensichtlich demonstriert- während wir im Wald unterwegs waren, gab es für mich in nicht vorhersehbaren Intervallen Wechsel in den Gangarten, Richtungsänderungen in Slalomform und jegliche sonstigen Übungen, die zeigen sollten, wie prompt und sauber ich wieder auf die nonverbale Arbeit nur mit Zügeln reagierte. Das ganze lief zumeist synchron mit Miu ab- unsere Gespanne waren manchmal recht dicht nebeneinander, doch gab es nie eine Berührung bei den Fahrmanövern, die uns abverlangt worden... und auch keinerlei korrigierendes Eingreifen um eine solche zu vermeiden. Hier zeigten zwei erfahrene Jockey, was mit gut ausgebildeten und auf ihre Aufgabe fokussierten Pferden in der Hinsicht möglich war.
Es muss ein gutes Stück Weg gewesen sein, den wir so von der Rittmeisterin geführt durch den Wald zurück gelegt hatten- ich hatte den Eindruck, wir wären mittlerweile etwas langsamer unterwegs. Vielleicht nahm die Rttmeisterin auch auf Miu ein wenig Rücksicht, doch nach allem bisher hier auf Rosengarten erlebten war dies sicher Wunschdenken...

'Eines muss man aber eingestehen- wären die Begleitumstände nicht..., diese kleinlichen Schikanen... dann könnte dieser Hof eine richtig gute Trainingsstätte für Pferde sein...'

Hier verdrängte ich unbewusst die Aussage der Sattlerin, die mir gegenüber ja von den zwei Gesichern Rosengartens gesprochen hatte- das Hofgut bot seinen zahlenden Gästen, egal in welcher gewählten Kategorie, wirklich hervorragende Trainingsmöglichkeiten...

"Anja, wir sind gleich am Pausenplatz für die Pferde- dort versorgen wir unsere beiden kurz und dann soll Schlachtross auf der Bahn zeigen, was er bisher hier gelernt hat..."

Richtig, das Wegstück führte zurück zur Rennbahn- ich hatte nur halb die an meine Jockey gerichtete Aussage der Rittmeisterin mitbekommen, da ich, wie hier immer verlangt, recht tief im 'Ponyspace' eingetaucht war. Von meinem Gefühl her waren wir mindestens eine Trainingseinheit unterwegs und jetzt stand noch, wenn ich die Worte der Rittmeisterin richtig interpretierte, ein wenig Renntraining an.
Die Pause war recht kurz gehalten- unsere beiden Trainer saßen nur kurz ab, versorgten uns aus einer bereitgestellten Box mit etwas zu saufen und dann wurde das Training auch schon fortgesetzt. Ein grünes und ein blaues Gespann teilten die Bahn mit uns, doch hatten offenbar vom Pferdeknecht, den ich als Instrukteur für ersteres sah, die Anweisung, uns nicht zu stören. Ich sah auch mehrere Hindernisse, die ganz sicher für uns aufgestellt worden waren...

"Hooo- und steht! Schlachtross, du läufst jetzt auf der Bahn hier blind- das ist etwas eingeschränkter als zum Rennen draußen, aber das kennst du ja von den Bahnrennen her. Zeig einfach, was du hier gelernt hast...- ich bin mir sicher, du wirst deine Jockey stolz machen!"

Anja war mittlerweile abgestiegen und legte mir die 'Scheuklappen' an, die mir jegliche Sicht nahmen. Sie löste aber auch den Riemen meiner Trense noch einmal und ich spürte, wie ich von ihr noch einen Schokokeks als Motivation in mein Maul geschoben bekam. Ein paar Mal strich sie über meine Mähne, dann wurde von ihr die Trense wieder am Halfter befestigt und sie saß erneut auf...


Später Nachmittag...


DRACHENLORD

„Und?“, fragte die Rittmeisterin und sah Anja dabei ins Gesicht. „Hat Ihnen gefallen, was Sie gesehen haben?“

Anja reckte sich.

„Frau Rittmeisterin, ich muss ehrlich zugeben ich bin positiv überrascht. So fit und durchtrainiert habe ich mein Schlachtross schon lange nicht mehr gesehen. Als er nach Rosengarten kommen sollte war ich demgegenüber sehr kritisch eingestellt, vor allem da das Gestüt, gerade unter den Pferden, einen zweifelhaften Ruf hat. Aber alles was ich heute mit Schlachtross erleben durfte hat meine Meinung über das Gestüt revidiert.“

„Das freut mich zu hören“, sagte die Rittmeisterin und lehnte sich an die Eingangstür zu ihrem Büro. Ich stand stumm noch eingeschirrt daneben und wollte mein Ohren nicht trauen- hatte Anja denn meine Narben nicht gesehen?

„Auch ich muss zugeben, dass ich zunächst Vorbehalte hatte ob sich Schlachtross in unser Gestüt einfinden würde, doch es hat überraschend gut geklappt. Sein Charakter ist, wie soll ich es ausdrücken, speziell?“

„Sagen Sie es nur gerade heraus, er ist ein sturer Bock!“, fiel ihr Anja ins Wort. „Eigentlich liebe ich ihn für seine Sturheit und dass er nie klein bei gibt. Aber in letzter Zeit ist es mir fast zu viel geworden.
Das war auch der große Kontrast den ich heute gespürt habe, als ich mit ihm gearbeitet habe. Er war die ganze Zeit über fokussiert und hat fast perfekt mitgearbeitet. Auch hat er sehr feinfühlig auf die Zügelhilfen reagiert, was er bei mir sonst eher nicht gemacht hat.
Trotz allem war er aber nicht unterwürfig oder wirkte gebrochen.“ Anja räusperte sich und fuhr fort: „Ich gebe es nur ungern zu, aber ihr scheint hier wirklich etwas von Pferdeausbildung zu verstehen!“

„Danke, das freut mich zu hören. Aber jetzt ist es auch an mir ein Lob auszusprechen. Schlachtross ist eines der besten Pferde, das ich seit langem hatte. Auch wenn wir immer davon sprechen wie stur oder bockig er ist, ist das Jammern auf hohem Niveau. Er hat eine sehr gute Kondition und seine grundlegende Ausbildung ist Tip Top. Ich musste ihm fast nichts neu beibringen, sondern nur das was er einmal gelernt hat wieder aufpolieren. Trotz seines fortgeschrittenen Alters wird er wohl noch lange im oberen Leistungsbereich mitspielen.“

Ich war wohl für beide unsichtbar, von der Rittmeisterin erwartete ich nichts anderes- sie hätte es mir definitiv nicht verziehen, wenn ich jetzt aus meiner Rolle gefallen wäre- doch Anja enttäuschte mich zutiefst...

„Das ist schön zu hören! Frau Rittmeisterin, auch wenn ich die Philosophie der Pferdeausbildung hier auf Rosengarten nicht teile würde ich mich doch freuen, wenn Sie das Abschlusstraining von mir und Schlachtross vor dem großen Rennen überwachen würden.“

„Sie wollen ihn vor dem Rennen noch einmal selber trainieren?“, fragte die Rittmeisterin erstaunt. Sie schaute sich um und erblickte den Stallknecht.

"Jens- du schirrst Miu und auch Schlachtross aus und bringst sie zurück in den Stall- ich habe mit seiner Jockey noch etwas zu besprechen..."

Während der Stallknecht die Führzügel packte und beide Pferde hinter sich Richtung Stall zog, öffnete die Rittmeisterin die Tür zu ihrem Büro, bat mit einer Geste Anja ihr zu folgen, bot ihr einen Platz an und nahm den Gesprächsfaden wieder auf.

„Ja, natürlich. Da ich ihn fahren werde muss ich wenigstens zwei bis drei Tage vorher mit ihm gearbeitet haben, damit wir uns wieder perfekt einspielen. Ich hoffe das stellt kein Problem dar.“

„Natürlich nicht! Als ausgebildete Jockey haben Sie natürlich immer Zugang zu Ihrem Pferd. Und da Sie ihn beim Rennen fahren wollen ist ein gemeinsames Abschlusstraining obligatorisch. Ich bitte Sie nur nicht öfter hier auf dem Gestüt zu erscheinen, da das Schlachtross zu sehr ablenken würde.“

„Das ist von meiner Seite aus kein Problem. Aber bevor wir uns hier nur gegenseitig loben, Frau Rittmeisterin, möchte ich noch zwei Dinge ansprechen, die mir überhaupt nicht gefallen haben!
Das erste sind die Striemen, die Schlachtross hat. Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass sie Gertenhilfen einsetzten, aber ich habe Ihnen ein Pferd ohne Narben im Fell übergeben und ich bestehe darauf, dass ich es auch ohne Narben zurück bekomme!
Das zweite ist sein allgemeiner körperlicher Zustand. Es ist kein Schaden, dass er ein paar Kilo Fett losgeworden ist in den letzten beiden Wochen, aber viel magerer sollte er jetzt nicht mehr werden. Ich denke, dass Sie seine Kraftfutterration an seine körperliche Belastung angepasst haben.“

„Machen Sie sich keine Sorgen, Schlachtross ist bei uns in den besten Händen und was die Striemen angeht, das war ein Unfall der sich sicher nicht wiederholen wird.“

"Ich habe ihr Wort, Frau Rittmeisterin- es wird sich nicht wiederholen..."

Die Rittmeisterin und Anja standen auf, sie begleitete Anja noch bis zum Auto und wünschte ihr eine gute Fahrt zurück nach 'Waldsee'...

DRACHENLORD ENDE


Schlachtross:

Ich trottete wie am Boden zerstört hinter dem Stallknecht her- was war nur in meine Jockey gefahren? So schön ihr überraschender Besuch und das gemeinsame Training hier auf 'Rosengarten' auch gewesen war, ihre Worte hatten mich zutiefst verunsichert. Ja... manchmal war ich ein sturer Bock- auch ihr gegenüber- gewesen; ja... Markus und die Rittmeisterin verstanden wirklich etwas von Pferdeausbildung und ja- ich freute mich über die Aussage von Anja, einige Tage vor dem Rennen mit mir hier gemeinsam sich auf das Rennen vorzubereiten...- aber dazwischen lagen noch mindestens dreieinhalb lange Wochen! Ich hatte gerade mal zwei hier hinter mich gebracht und wollte mit jeder Faser meines Körpers nur noch weg! Der heutige Morgen hatte mir den Unterschied zwischen den Einstellern und uns Gestütpferden- auf deren Niveau ich gehalten wurde- nachdrücklich vor Augen geführt! Ich war der Schikanen und kleinlichen Demütigungen durch Mira, Augustine und Annika; der Rangordnungskämpfe mit Blacky und Lion so überdrüssig! Einzig meine Zusage gegenüber Bea hielt mich hier- und die Freundschaft mit Miu gab mir den nötigen Halt, den ich hier so dringend benötigte. Und dann so eine Aussage von Anja...
Hatte sie meine Narben nicht gesehen? Die waren doch der sichere Beweis dafür, wie wahr die kursierenden Gerüchte über diese Pferdehölle hier sind. Hatte sie eventuell von Lady Bea einen 'Maulkorb' erhalten, damit das Abkommen zwischen ihr und der Baronin nicht gefährdet würde? War sie sogar meiner überdrüssig- dank meiner 'Sturheit', wie sie es nannte? Sie hatte es doch selbst gesagt, es war ihr fast zu viel geworden...
Wie abwesend wurde ich vom Stallknecht ausgeschirrt und mit der üblichen Fesselung in die Hengstbox geschoben, in der zu meinem Glück sich schon Brutus und Miu, der vor mir durch Jens ausgeschirrt worden war, aufhielten. Ich schaffte es noch, die Fassade bis zu seinem Verschwinden aufrecht zu halten- danach brach diese zusammen, verkroch mich in meine Ecke und heulte hemmungslos. Ich fühlte mich so einsam wie noch nie zuvor in meinem Leben- verkauft von meiner Gestütschefin und im Stich gelassen von meiner Jockey... Von beiden verraten!
Durch den Schleier meiner Tränen nahm ich nur undeutlich wahr, wie Miu mir durch seine Nähe Trost zu spenden versuchte und Brutus aufpasste, daß niemand mich in diesem Zustand zu sehen bekäme...
Zu meinem Glück schirmten mich die beiden gut ab- Miu schaffte es, mich aus dem Loch zu holen, noch ehe Markus Lion und Blacky in die Box brachte und uns die anstehende Fütterung ankündigte. Wir wären heute vor den Stuten dran, daher wäre er gleich wieder zurück...
Unser Trainer hielt sein Wort- anscheinend hatte der Pferdeknecht schon alles für uns vorbereitet gehabt. Markus lobte beim verteilen unserer Mahlzeit in der Raufe Blacky und mich für die 'gezeigte Performance' am Vormittag. Das Futter hatte sich aber nach dem Frühstück wieder vom Niveau für Einsteller auf das für uns Gestütpferde gesenkt...

"Na du Hengst- was machen deine Rippen?"- mit dieser Frage tastete er Blacky's Oberkörper ab. "Scheint dir ja nach der Nacht draußen wieder besser zu gehen...- Schlachtross hat dich heute Morgen gut vertreten... Hat dich heute Mittag Witnere noch einmal besucht?"

Während mein Rivale die Frage von Markus nickend bejahte, horchte ich auf.

'Das war ein verdammt großer Zaunpfahl...- dieser Einsteller hat sich vor seiner Abreise noch einmal nach seinem 'Partner' hier bei den Trainern erkundigt? Ihn auch noch einen Besuch auf der Weide abgestattet? Hatte er vielleicht auch seine Narben gesehen?'

Letzteres war nach einem Moment weiteren Nachdenkens wahrscheinlich eher nicht geschehen- doch auch nur, weil Blacky tags über ja in Latex gesteckt war. So wie ich in Lycra...

'Falschspieler...- die Rittmeisterin und auch du, Markus... Ihr vertuscht auch, was hier wirklich passiert!'

"Und dir, Schlachtross, soll ich von ihm ausrichten...- er dankt dir für die gemeinsame Einheit heute morgen und wünscht dir viel Erfolg im Rennen!"

Ich glaubte nicht richtig zu hören- doch es kam noch besser!

"Vanessa lässt dir ausrichten, deine Jockey hat sie... nachdem Jens dich hier in den Stall gebracht hat...auf die dir zugefügten Narben angesprochen und sie hätte ihr zugesichert... dies würde nicht wieder vorkommen..."

'Anja hatte es registriert... und um mich nicht als ihr Pferd hier in Verlegenheit zu bringen, auf das Vier-Augen-Gespräch mit der Rittmeisterin gewartet...'

Ich war einfach nur dankbar- meine Gedanken gegenüber Anja von vorhin waren so falsch gewesen! Sie war meiner nicht überdrüssig! Markus hatte ja keine Ahnung, wie sehr er mich mit diesen wenigen Sätzen aufbaute- zudem hatte er, ohne es zu bemerken, mir den Vornamen der Rittmeisterin mitgeteilt...
Ich hatte meiner Jockey und den beiden hier Unrecht getan... daher unterbrach ich sogar mein fressen, um mich zumindest Markus zuzuwenden und rieb meinen Kopf an seiner Brust. Erstaunt hielt er inne, gestattete mir aber diesen Akt gezeigter Zuneigung.

"Alles gut Schlachtross...- ich muss noch die Stuten füttern..."

Mit diesen Worten schob er mich vorsichtig von sich zurück und verließ die Box. Ich kehrte an die Raufe zurück- mein erkämpfter Status als zweiter Hengst in der Rangordnung hatte verhindert, daß ein anderer sich an meiner Ration zu schaffen gemacht hatte. Ich war mir sicher, meine Jockey würde auch Bea berichten, was sie hier gesehen hatte- ich war von ihnen nicht vergessen!

50. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 04.06.21 11:41

Hi!
Ich muss mich mal kurz dazu melden. Ich verfolge die Geschichte gespannt und freue mich unheimlich auf die Fortsetzungen. Ohne jetzt auf den Inhalt eingehen zu wollen (der mir übrigens auch sehr gut gefällt! 😊 finde ich es gigantisch, wie du es schaffst, die originale Geschichte mit deiner eigenen so stimmig zu ergänzen. Dass Witnere hier auch teilnimmt, finde ich prima. Zumal mir seine Geschichten auch unheimlich gut gefallen (haben). Mach bitte weiter so! 😊
Liebe Grüße!
Flo
51. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 11.06.21 12:31

Hallo Pub_Fl,

vielen Dank für dein Lob- wie schon mal gesagt, das 'verlängerte' Wochenende von Witnere diente in der Story einzig dem Herausarbeiten der unterschiedlichen Behandlung von 'Einstellern' und 'Gestütpferden'.
Ich hoffe, dies ist für die Leser gelungen...- und als 'Autor' beider Handlungsstränge war dies kein großes Problem.

Was Schlachtross angeht- der Stress und das Training haben ihm bereits soweit zugesetzt, das dies sich in Stimmungsschwankungen und dem Infragestellen des Rückhalts seiner bisherigen Bezugspersonen äußert. Und Mira hat, wie schon geschrieben, ihn nicht vergessen- aber lest selbst...



Tag 17, Dienstag- Woche drei



Vormittags in der Lounge der beiden Baroness:


"Raus mit dir und ab in deine Kammer!" blaffte Augustine die 'gelbe' 'Sissy' an, die sich gerade um die Füße ihrer Schwester bemühte. Wie gewöhnlich trug sie ihren cremefarbenen Latexcatsuit, schwarze Stiefel und den von ihr geliebten Arztkittel. Mira, die wegen des Gespräches bei ihrer Mutter- natürlich ging es wieder um ihre Art, wie sie Schlachtross in der ersten Woche seines Aufenthaltes hier trainiert hatte und die daraus resultierende Beschwerde von Lady Bea bei der Baronin- heute morgen noch immer schlecht gelaunt war, schaute ungehalten ob der Störung und wollte gerade fragen, was denn los wäre- aber die 'Tierärztin' kam ihr zuvor.

"Annika hat den modifizierten Trainingsplan fertiggestellt- du und dein Knecht können bereits heute in der Mittagspause beginnen, ihn umzusetzen."

Diese Eröffnung zauberte Mira ein Lächeln in ihr Gesicht, Ihre Laune verbesserte sich schlagartig und sie vergaß augenblicklich den Tadel, mit dem sie ihre jüngere Schwester seit ihrer Internatszeit aufzog. Augustine hielt ihr das Tablet hin und setzte sich neben Mira auf den Diwan- mit ein paar Clicks rief sie den von der Rittmeisterin erstellten Plan auf und stellte ihre 'Ergänzungen' samt der zu erwartenden Resultate in eine Spalte daneben. Mit geschäftsmäßiger Stimme begann sie daraufhin Mira zu erzählen, unter welchem Vorwand sie bei ihrer Mutter an den Trainingsplan von Schlachtross für diese Woche gekommen war, wie welche zusätzliche Einheit zu trainieren und welche Effekte dabei anhand der durch sie von Schlachtross erhobenen Daten zu erwarten wären. Mira kürzte dies nach einigen Minuten des Zuhörens ab indem sie fragte, wann mit dem ersten Zusammenbruch zu rechnen sei. Die Antwort übertraf ihre kühnsten Hoffnungen als Augustine ihr den Beginn der kommenden Woche als spätesten Termin dafür nannte. Spontan umarmte Mira sie für diese "hervorragende" Nachricht und küsste ihr auf den Mund.

"Schwesterherz- wie gesagt... treibt ihn bei jedem zusätzlichen Training in den 'roten Bereich' seiner Vitalwerte. Fordere ihm in jedem Galopp seine maximale Leistung ab- am besten, du verknüpfst das für ihn mit deiner Peitsche... Wenn du von ihm diese Gangart abforderst... sollte er nach einigen Einheiten durch dich und den Knecht so konditioniert sein, daß er automatisch über sein Limit geht! Intervalltraining ist da am besten geeignet... Du merkst, wenn er anfängt nur noch verzögert auf deine Kommando's zu reagieren- dann hast du ihn genau da, wo er hin soll. In diesem Fall solltest du diese Verzögerungen unbedingt tolerieren...- in den Rennen kann es dann gut sein, ein anderer Jockey hat damit Probleme bei Ausweich- und Überholmanövern... Unfaire Fahrweise und Behinderung anderer Teilnehmer- du verstehst?"

Ein herzhaftes Lachen ihrer Schwester zeigte Augustine, die Ironie in ihrer Ausführung war bei Mira angekommen...

"Eines noch...- wie du hier im Plan erkennen kannst, möchte ich ihm die Hälfte der Einheiten in Latex trainieren lassen. Die Daten dazu wären für meine Studien recht nützlich und du weißt, ich stehe im Unterschied zu unserer Mutter auf hübsch in Gummi verpackte Pferde...- und ich würde ihn gern heute Abend für einen zusätzlichen Ausdauertest in meiner Klinik haben!"

Mira's gute Laune sank ein wenig- sie hatte vor gehabt, sich selbst etwas 'Spaß' mit Schlachtross zu gönnen und erwiderte dies auf Augustine's Bitte. Aber irgendwie siegte die Neugier auf das, was ihre Schwester mit ihm vorgehabt hätte und lauschte lächelnd der folgenden Erklärung.
Nachdem Augustine ihre Ausführungen dazu beendet hatte, schlug Mira ihr einen Kompromiss vor:

"Was hälst du von einer Lösung, bei der wir beide auf unsere Kosten kommen würden?"

Mit einem interessierten Nicken signalisierte die "Tierärztin" Aufmerksamkeit.

"Leider soll ich mich bei unserem 'Hengst' mit meiner Peitsche zurückhalten- Mutter ist mir damit schon wieder auf die Nerven gegangen... 'Belohnung für seinen Einsatz in der vergangenen Woche... nicht unser Eigentum...'- die ganze Leier! Daher wollte ich ihn eigentlich nach der Fütterung heute Abend vor dem Sulky noch so ein wenig hetzen- die Angst vor den bisher von mir bekommenen 'Unterstützungen' dürfte ihn auch so vorwärts treiben...
Aber wie würde es dir gefallen, wenn das Schlachtvieh dabei mit Atemreduktion laufen müsste? Du kannst dies gern von der Tribüne aus beobachten... - natürlich bekommst du auch seine Vitaldaten. Wenn unser "Freund" nächste Woche seinen Zusammenbruch hat, können wir ihn uns ja teilen- du versorgst ihn, ich überprüfe seine Leistungsfähigkeit und du bekommst ihn danach wieder zu notwendigen 'Nachkontrollen'. Zusätzlich biete ich dir Blacky in Latex morgen den kompletten Tag an- der ist, nachdem einer unserer Kunden dies so gewünscht hat, bereits seit Samstag auf meine Anweisung hin bis auf Widerruf durch mich so unterwegs- da steht laut Plan ohnehin das Zirkeltraining bei dir in der Klinik an und du weißt ja, wie dieser Hengst bei so einer 'Verpackung' panisch wird...
Genau- du kannst Blacky für ein paar deiner Tests bekommen, wenn er für die Zuarbeit für irgendwelche Gastpferde vorgesehen ist und den Ausfall kompensieren wir, indem wir unseren 'gemeinsamen Freund' stattdessen die Einsteller übernehmen lassen. Da der Stallknecht mir hörig ist, wird er, wenn ich ihm dies sage, ohne weitere Fragen dies umsetzen. Ich muss nur abgleichen, wann er das Schlachtvieh trainiert und ich einen der Einsteller mit Blacky bespaßen muss...
Du wolltest das Schlachtvieh eh in Latex trainieren lassen. Da fällt ein Gummihengst eh nicht weiter auf und die Lücken in seinem Trainingsplan wird er mit je einer Einheit vor dem üblichen Wecken, am Abend und auch in der Mittagspause ausfüllen! Er soll doch fit zum Rennen sein..."

Bei dieser Vorstellung brach Augustine in Gelächter aus, in das ihre Schwester mit einstimmte- aber mal schauen, ob sie nicht noch mehr bekommen könnte...

"Ich bin damit einverstanden- wenn du auch meine Stute vom normalen Training freistellen kannst! Die soll so wie Blacky morgen meiner vollen Aufmerksamkeit sicher sein; die benötigt nach dem Wochenende wieder etwas "Führung..."

Mira war klar, ihre Schwester mochte es nicht, wenn Steel und Brutus zusammen waren- aber warum sollte sie Augustine ihren Spaß verderben? Wenn sie die beiden Pferde ein wenig härter fordern wollte- es war ihr Recht.
Mit einer weiteren Umarmung und einem Kuss besiegelten sie ihren Deal...


Mittag...


Schlachtross:

Ich war froh, die letzte Einheit mit Jens in der Reithalle war vorüber...- der Trainingsplan war schon recht anspruchsvoll und die Sonne hätte mich draussen zusätzlich Kraft gekostet. Ich freute mich daher auf die jetzt vor mir liegende Erholungsphase im Stall und das damit verbundene Nachlassen des Schmerzes in meinen Muskeln. Die Tränke war gerade nicht durch eines der Einstellpferde besetzt und so konnte ich meinen Durst stillen. Zurück an der Bande der Halle lehnte ich mich an das kühle Holz und dämmerte ein wenig vor mich hin.
Ein leichter Tritt gegen die Oberschenkel veranlasste mich, meine Augen zu öffnen- vor mir hatte sich der Pferdeknecht aufgebaut und grinste überheblich.

"Hoch mit dir, du fauler Gaul, und mir nach!"

Dazu deutete er mit der Gerte an, was bei einer Weigerung auf mich warten würde... Folgsam trottete ich daher hinter dem Pferdeknecht in den Bereich, wo normal die Einstellpferde für ihre Einheiten vorbereitet wurden. Eines dieser 'Hobbypferde' stand komplett in Latex gehüllt bereits eingespannt vor einen Zweispänner- Sulky... Mir schwante böses, aber der Pferdeknecht führte mich zielstrebig an dem "Einsteller" vorbei in die dortige Sattelkammer.
Die in mir kurz aufflammende Erleichterung wurde aber jäh enttäuscht, nachdem ich in dieser auf einem Tisch liegen sah, was Jens wohl für mich bereitgelegt hatte. Da wartete eines der von Rosengarten verwendeten Outfits, wie sie für die zahlenden Latexpferde vorgehalten wurden. Das Kommando von Jens bestätigte seine Befürchtung:

"Hinterhand..."

Er befreite den Hengst zuerst von den Hufstiefeln und löste dann die Handfesseln vom Hüftgurt.

"In 10 min stehst du wie der Einsteller hier mit allem neben dem Tisch- sonst setzt es was! Die Baroness hat mir da freie Hand gegeben- und du hast das Vergnügen, die nächste Einheit von ihr gemeinsam mit Brutus trainiert zu werden..."

Diese Worte des Pferdeknechtes versetzten mich in Panik!

'Sind die wahnsinnig- die wollen mich jetzt hier als Schulpferd in Gummi verpackt einsetzen...'

Ich wollte es nicht glauben...- und doch war es die Realität!

'Ein Mal! Nur ein einziges Mal...!'

Die Rittmeisterin hatte mir doch gestern noch gesagt, mein Einsatz wäre einmalig... da ich für Blacky einspringen müsste; aber das war Rosengarten at it's best- Vertraue niemandem und glaube keiner Versprechung!
Enttäuschung machte sich in mir breit- Schlachtross war von der Rittmeisterin ausgenutzt und, nachdem er freiwillig alles gegeben hatte, weggeworfen worden...

'Die brauch nicht noch einmal zu kommen...- und Markus vorzuschicken kann sie auch vergessen...
Oder hat das jemand anders befohlen und das ist mit ihr gar nicht abgesprochen? Sie hatte doch bisher immer ihr Wort gehalten...'

Es war ein ganz schwacher Funke Hoffnung, an den ich mich klammerte. Ich wollte so, von einer Person, zu der ich... entgegen des 'Fehlstarts' beim Transport nach Rosengarten... neben dem Pferdetrainer Vertrauen gefasst hatte, nicht enttäuscht werden...
Doch wenn ich vom Pferdeknecht keine Prügel riskieren wollte, müsste ich mich jetzt langsam in den Suit hineinzwängen, ging mir durch den Kopf. Zumal die folgende Einheit mich in die Hände meiner Erzfeindin gab- und ihr 'Schoßhündchen' ihr jede noch so kleine 'Widerspenstigkeit' von mir berichten dürfte!
So griff ich nach dem Ganzanzug, hob ihn vom Tisch und drehte ihn für den Einstieg zurecht. Er schien etwas zu gross zu sein und fühlte sich innen feucht an- das würde doch nicht einer von denen sein, die sie vorgestern angehabt hatten? Schlachtross hatte zwar hier in Rosengarten eine Menge ertragen, die Vorstellung trieb ihm aber doch ein Gefühl des Ekels über den Rücken. Einen Vorteil hatte die Feuchtigkeit aber- das Anziehen ging recht flott vonstatten und ich stand komplett eingehüllt in Latex auf meinen Hufstiefeln bereit, als Jens zurück war. Dieser schloss den Rückenreissverschluss und zog mir die Maske über. Mich amüsierte es, wie Jens noch immer versuchte, so weit wie möglich außer Reichweite meiner Hufstiefel zu bleiben- dann spürte ich das Atemrohr zwischen den Zähnen und versuchte gleichmässig zu atmen. Zum Glück hatte der Pferdeknecht nicht auch noch eine Art Zungenstrecker hinzugefügt- aber auch so war klar, die Trainingseinheit würde hart werden.
Hufhandschuhe, Schweif und mein Zuggeschirr vervollständigten das Outfit, mit dem ich jetzt neben dem 'Einsteller' vor den Sulky gespannt wurde. Jens gab das Startkommando, lenkte den Sulky gekonnt in die Reithalle und Schlachtross konnte nach dem Stoppsignal durch die getönten Augen den hergerichteten Parcours erkennen. Nicht allzu schwer- aber der Pferdeknecht dämpfte aufkommende Vorfreude.

"Nordic- du hast heute Parcourstraining und dein Trainingsziel ist, diesen blind zu laufen. Wenn du dabei sicher bist- werden dein Jockey und du danach und in den folgenden Tagen draußen auf der Wettkampfstrecke trainiert werden. Bisher sah deine Leistung sehr vielversprechend aus...
Dein Partner neben dir wird das Tempo vorgeben- der arbeitet dir als Schlepper zu."

Na toll- auch wenn der Hallenuntergrund gerade geglättet worden war, Sand blieb Sand...
Ein über die Zügel auf meine Trense übertragener kurzer Zug gab das Startsignal. Ich begann die erste Anfahrt recht langsam mit Rücksicht auf das neben mir laufende Pferd- was Jens erstaunlicherweise tolerierte. Seine Zügelsignale kamen auch recht präzise, was es meinem 'Partner' in ersten Durchgang recht leicht machte. Erneut in der 'Startposition' angekommen, gab es erneut einen Halt, in dem Jens absaß und den Einsteller für seine Leistung lobte. Da wurde einem die hier herrschende Wertigkeit zu uns 'Gestütpferden' mehr als deutlich vorgeführt... Vertieft wurde dies durch die Ansage an mich, die der Pferdeknecht im Anschluss leise mir gab:

"Diese Schleichrunde lass ich dir mit Rücksicht auf deinen zahlenden Partner durchgehen- aber jetzt machst du Tempo oder es setzt Hiebe!"

Aufsitzen und ein Schnalzen- diesmal zog ich sofort mit voller Kraft und hielt meine Schrittfrequenz so hoch, das "Nordic" in seinem blinden Zustand Mühe hatte, auch ohne Zug auszuüben, das Tempo zu halten. Wir schafften aber auch diese Runde ohne Beanstandungen- aber ich merkte überdeutlich den Widerstand, den ich beim Ziehen hier auf Sand zu überwinden hatte. So ging es insgesamt noch weitere acht Runden- davon die letzte im Trab- in der ich ihn für jeden gelaufenen Meter verfluchte, ehe Jens mit der Einheit am Ende war und uns zurück in die Gasse lenkte. Dort schirrte er zuerst den anderen Hengst aus und brachte ihn zurück in seine Box.
Ich stand bis zu den Unterschenkeln in meinem eigenen Schweiß und war dankbar für jede Sekunde, die Jens weg war und ich so zum Regenerieren nutzen könnte. Hätte der Pferdeknecht dieses Programm draußen auf dem Platz in der prallen Sonne durchgezogen... da war ich mir sicher...- ich wäre kollabiert!
Nachdem mein Peiniger zurück war, wurde auch ich ausgeschirrt und durfte mich aus dem Outfit pellen. Er war sogar so höflich und füllte mir einen der Tränkeimer mit Wasser auf. Meine Hoffnung, dass er erkannt hätte, wie durstig ich nach dieser Einheit war, wurde aber erneut enttäuscht- ich durfte mich nur mit meinen Füßen in den Kübel stellen um meinen überhitzten Körper etwas herunter zu kühlen. Jens weidete sich an meinen Blicken, die ich dem Wasser unter mir zuwarf, nachdem er einen Versuch von mir, mich zu bücken, mit einem heftigen Gertenhieb unterbunden hatte. Nach einer Pulskontrolle von ihm, die wohl zu seiner Zufriedenheit ausgefallen sein musste, durfte ich aus dem Eimer steigen, die Hufstiefel wieder anziehen und mir wurden wieder die Hände am Hüftgurt fixiert. So äußerlich in den 'Vorpausen'- Zustand zurückversetzt, gab er mir das ersehnte Kommando "Abknien" und zeigte auf den Eimer, in dem ich gerade noch gestanden hatte. Dies war mir egal- ich soff von dem inzwischen lauwarmen Wasser, bis ich meinen Durst gestillt hatte und dies durch ein Schnauben kundtat.
Nach dem aufrichten wurde ich noch von ihm mit Sonnenschutzmittel eingerieben- dann bekam ich das Kopfgeschirr angelegt und mit einem falschen "Viel Vergnügen bei der nächsten Einheit..." führte er mich aus der Gasse in die Halle zurück, wo Mira mit Brutus bereits auf mich warteten.


Hengstbox- Abend...


Schlachtross in mir war dankbar für die Zeit, die vergangen war, seit Markus mich nach der letzten Einheit mit ihm zurück in die Gemeinschaftsbox gebracht hatte und ich nach dem anstrengenden Tag endlich etwas zur Ruhe kam. Das Training bei der Baroness war zu meiner Überraschung, von einem für sie 'normalen' Maß an Schlägen für uns, ohne Zwischenfälle verlaufen...- das Brennen in meinen Muskeln war inzwischen auch auf ein erträgliches Maß zurückgegangen und so freute ich mich auf die anstehende Fütterung- auch wenn es vermutlich doch nur wieder geschnetzeltes Gemüse war. Das Klappern der beiden Eimer wurde vernehmbar und ich schaute wie alle anderen Hengste in der Box gierig zur Tür, in der gleich der Pferdeknecht zu unserer Fütterung auftauchen musste.
Als sich die Boxentür öffnete, schwante mir böses- Jens war in Begleitung von Mira und diese zeigte sofort auf mich.

"Auf!"

bellte sie mich mit dem von ihr gewohnten Kommandoton an. Mit der Peitsche zeigte sie auf die Stelle, wo ich zu stehen hätte- dann überwachte sie vorerst die Arbeit ihres Pferdeknechtes, der den Eimerinhalt in der Futterraufe verteilte. Sie zeigte dem Knecht, wie er das Futter, wie jeder von uns es sehen konnte, in fünf gleich große Haufen zu unterteilen hatte- nahm dann von vier Rationen je eine halbe Hand voll und fügte sie der fünften hinzu. Danach griff sie in ihre Gürteltaschen und holte einige Stücke eines Energieriegels heraus, die sie auf diese Portion legte.

"Schlachtross bekommt jetzt von mir noch eine extra Trainingseinheit- daher bekommt er auch diese Portion hier- ist das klar? Ihr werdet mit eurem Futter warten, bis wir wieder zurück sind- damit ihr euch nicht ohne Erlaubnis bedient, werdet ihr an den Halteösen festgebunden. Knecht- mach sie fest!"

Wortlos wandte die Baroness sich mir zu, hakte meine Führzügel in mein Kopfhalfter ein und zog mich aus der Box- die Blicke der anderen Hengste bekam ich nicht mehr mit...
In der Stallgasse konnte ich einen der Rennsulkys sehen- den Typ, wie er auch zum Rennen, auf das ich hier hin trainiert wurde, zum Einsatz kommen würde. Wenigstens keiner der schwereren Trainingswagen dachte ich bei mir, als Jens der Baroness das Einspannen meiner Person abnahm. Was mir aber im ersten Augenblick komisch vorkam, als letzte Maßnahme nahm der Pferdeknecht mir mein Kopfhalfter ab. Ein Blick zu Mira gab die Erklärung für dieses Verhalten- sie hatte mittlerweile aus einer Kiste eine ABC-Maske mit angeschraubtem Filter genommen und drehte diese in ihren Händen so, daß mir klar wurde, ich würde diese in wenigen Augenblicken über meinen Kopf gezogen bekommen.
So war es auch- nach den Kommandos "Abknien" und "Kinn vorstrecken" war mein Kopf darunter verschwunden. Als letzte Handlung schob Jens an zwei seitlichen Öffnungen der Maske, die mir bisher entgangen waren, eine einfache Gummitrense hindurch, die so zwischen meinen Zähnen lag. Sofort merkte ich nun den Widerstand des Filters beim Atmen- da die Maske nun doch recht dicht vor meinem Gesicht anlag. Links und rechts wurden noch die Zügel eingehangen, dann saß Mira auf und überprüfte mit einem leichten Zug an jeder Seite, ob ich Ihre Lenksignale in meinem Maul spürte. Ich wieherte sicherheitshalber jedes Mal und zeigte ihr auch durch Kopfbewegung, das diese bei mir ankamen. Zufrieden damit gab sie mir das Kommando "Schritt!" und lenkte mich wider Erwarten recht sacht aus dem Stall.
Ihre Lenkkommandos führten mich zügig zu dem jetzt in der Dämmerung bereits beleuchten 1000 Meter Rundkurs, wo sie einen Stopp einlegte, absaß und zu mir nach vorn kam. Die Baroness nahm die Zügel unter meinem Kinn kurz und zog mich soweit zu sich herab, daß ich durch die runden Augengläser Blickkontakt mit ihr hatte.
In einem für sie unerwartet ruhigen Ton teilte sie mir mit, meine Aufgabe wäre es, mehrere Runden im Trab mit Galloppeinlagen zu laufen. Sie bräuchte nicht zu betonen, daß ich hierbei vollen Einsatz... wie bereits heute Nachmittag... zeigen sollte- erstens sei ich hier zur Rennvorbereitung und nicht zur Kur und zweitens warteten die anderen Hengste auf unsere Rückkehr, damit diese ihr Futter fressen dürften. Auch würde ich ja sicher auf ihre 'Motivationshilfe' verzichten wollen...
Mit dieser für die Baroness ungewohnt sanften Ansprache saß sie erneut auf und schon spürte ich das Rucken der Trense. Ich begann gar nicht erst mit Schritt sondern fiel gleich in den Trab- und hoffte still, sie würde mir wenigstens eine Runde zum Warmlaufen zugestehen, ehe die erste Galloppade von mir abverlangt würde. Ich hatte keine Ahnung, wieviele Runden sie mir jetzt abverlangen würde- aber möglicherweise erkannte sie an, das ich bereits einen Trainingstag hinter mir hatte, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür bei der Baroness gering war. Schnell merkte ich, wie mir trotz eines ruhigen Trabs warm wurde und ich dank des Filters immer tiefere Atemzüge machte, um genug Luft in meine Lungen zu bekommen...


Was Schlachtross nicht sehen konnte- Mira hatte ein Smartphone aus ihrer Tasche genommen und wie von ihrer Schwester gezeigt, die App aktiviert, mit der sie die Vitaldaten des vor ihr laufenden Hengstes angezeigt bekam. Sie sah, wie seine Körpertemperatur trotz der Abendkühle auf etwas mehr als 38 Grad anstieg, seine Herzfrequenz die 120/min überschritt und seine Atemfrequenz auf über 25/min stieg. Augustine hatte ihr gesagt, sie solle dafür sorgen, dass er bei den von ihr geplanten Einheiten nicht unter diese Werte fallen sollte- in den Abschnitten, wo man ihm volle Leistung abverlangen wollte, wäre eine Herzfrequenz von 180- 200/min über eine komplette Runde schon verkraftbar. Mira solle es nicht übertreiben- wenn sie sich an das von ihr und Schwester Annika erstellte Programm halten würde, wären erste Resultate bereits eine Woche vor dem Rennen erkennbar- und würden zwangsläufig zu einem Kreislaufzusammenbruch von Schlachtross spätestens im dritten Viertel des großen Rennens führen. Bei diesem Gedanken musste die Baroness lächeln...- und gab, eingedenk der Warnung ihrer Mutter, mit einem sehr sanft ausgeführten Peitschenhieb dem Gaul vor ihr das Signal zum ersten Sprint.


Der Schmerz zwischen den Schulterblättern kam überraschend und war "erträglich"- im Gegensatz zu den bisherigen Erfahrungen, die ich mit der Baroness gemacht hatte. Aber er zerstörte meine Hoffnung auf ein vernünftiges Warmlaufen und mit der stummen Bitte, damit weitere Schläge abzuwenden, gab ich Vollgas. 100 Meter, 200 Meter- der Puls hämmerte in meinen Schläfen und ich holte alles aus mir heraus, was nach diesem Tag noch an Reserven in mir steckte. Nach einer halben Runde spürte ich endlich das erhoffte Rücken zwischen den Zähnen und fiel aus dem Gallopp zurück in den Trab. Ein Peitschenknallen neben mir war für mich das Signal, die Geschwindigkeit zu halten- wenn ich langsamer werden sollte wäre die Konsequenz klar. Aber trotz des Filters und der Maske spürte ich, wie mein Puls sank, das Pochen in den Schläfen nachließ und ich wieder etwas zu Atem kam. Im leichten Dauerlauf, einen Schritt vor den anderen setzend, erlaubte mir die Baroness mich ein wenig zu regenerieren, ehe sie mit dem Beginn der dritten Runde mir in der bereits vorher praktizierten Weise das Signal zum zweiten Sprint gab. Erneut wurde mir eine halbe Runde Vollgas abverlangt- ich merkte, wie sich zum Ende hin mein Blickfeld begann sich einzuengen. Zum Glück für mich nahm Mira rechtzeitig das Tempo heraus und gönnte mir ein komplette Runde zu Erholung. Bis auf die beiden Peitschenberührungen als Signal zum Sprint hatte sie sich mit dem Einsatz Ihres 'Lieblingsspielzeugs' erstaunlich zurückgehalten- erkannte sie möglicherweise meine Leistungsbereitschaft an? Ich hatte immerhin bis jetzt schon dreieinhalb Runden ohne zusätzliche 'Motivation' von ihr zurückgelegt. Oder hatte meine Jockey doch nach ihrem Besuch hier genügend Krach wegen der sichtbaren Narben geschlagen und damit Druck ausgeübt? Bei letzterem verzieh ich Anja für meine Gedanken, die mir nach ihrer Abreise durch den Kopf gegangen waren. Aber das Versprechen der Rittmeisterin, die Peitsche würde bei mir überhaupt nicht mehr eingesetzt, war damit auch nur heiße Luft...- doch konnte dieses auch nur für den Pferdetrainer und sie gegolten haben. Dann hätten die beiden mich nicht belogen und sich daran gehalten- doch gleiches von Mira und Jens zu erwarten wäre illusorisch...


Mira war amüsiert, zu sehen, wie sich der ihr verhasste Gaul abmühte und versuchte, es ihr Recht zu machen. Es juckte ihr in den Fingern, ihn mit der Peitsche bis zum körperlichen Zusammenbruch zu treiben- aber, wenn sie es sich nicht mit ihrer Mutter verscherzen wollte, war sie an deren Verbot diesbezüglich gebunden und... es wäre ein wesentlich größeres Vergnügen, zu sehen, wie dieses Vieh vor ihr und seine Jockey bei dem anstehenden Rennen derartig einbrechen würden, während sie einen sicheren Sieg nach Hause fuhr. Na gut, ein wenig Spaß würde sie sich trotzdem gönnen- noch zwei Sprints und insgesamt sieben Runden würden ihn sicher über sein Limit treiben... Mira wartete fairerweise noch ab, bis die Werte von Schlachtross sich eingependelt hatten und gab dann, dieses Mal über die Zügel, das Signal zum Sprint.


Das Kommando über die Trense nahm ich im ersten Moment gar nicht wahr, so ungewohnt war es, aber: "Gallopp!"- wieder unterstützt von einem 'sanften' Peitschenhieb der Baroness- war das Zeichen für mich, erneut alles aus mir herauszuholen. Ich merkte, wie meine Beine nach einer halben Runde Sprint langsam weich wurden und hoffte auf ein Ende dieser Totour, aber dieses Mal hatte sie kein Einsehen und forderte eine volle Runde von mir. Die letzten 200 Meter spürte ich auch mehrfach ihr Schlagwerkzeug... doch nur als Motivation- obwohl ich schon mehr taumelte als rannte. Mein Atem flog unter der Maske, das Blut in den Schläfen hämmerte, ich sah bereits Sterne und hatte das Gefühl, meine Lungen standen in Flammen...- als endlich das Signal von ihr kam, daß ich langsamer werden durfte. Wie gern wäre ich jetzt stehengeblieben, aber das hätte gnadenlose Prügel bedeutet. Immerhin war die von mir gefühlt vorgelegte Geschwindigkeit langsamer als beim letzten Trab- aber sicher täuschte ich mich. Zumindest schien die Baroness ein Einsehen über meinen körperlichen Zustand zu haben- das befürchtete Signal zum erneuten Gallopp blieb nach einer halben Runde aus. So konnte ich mich noch ein wenig "erholen", ehe Mira mir nach fünfeinhalb Runden das Signal zum finalen Sprint gab.


Mira sah anhand der übermittelten Daten wie die Werte von Schlachtross erneut tief in den roten Bereich schnellten- sie signalisierten ihr, er war eigentlich völlig fertig und sie würde wohl kaum mehr aus ihm herausholen können. Jetzt hatte sie ihn aber genau dort, wo er sein sollte- tief im aneroben Bereich. Diese Trainingseinheit allein- so hatte es ihr Augustine erklärt- würde alles zunichte machen, was diese beiden Idioten von Pferdetrainern mit ihm heute aufgebaut hatten. Dazu noch sein Einsatz in der Mittagspause... Ja, sie würden diesen störrischen Gaul mit der Zeit derart fertig machen, dass er sich noch wünschen würde, nie geboren zu sein. Vielleicht könnten sie ihn sogar damit zum Verweigern treiben und dann hätte sie endlich den Grund, ihn nach ihrem Gusto derart zu quälen, daß sein Beispiel allen anderen Gäulen eine Warnung wäre.


Schlachtross sah vor seinen Augen nur noch Sterne- die Rennbahn war nur noch verschwommen hinter den Gläsern der Maske wahrnehmbar, mein eigener Atem dröhnte in den Ohren und ergab, kombiniert mit meinem Puls, einen Trommelwirbel im Bewusstsein. Auf die korrigierenden Lenksignale, damit ich in der Spur bliebe, reagierte ich nur noch verzögert... der Schmerz im Körper war mittlerweile auch soweit generalisiert, daß Mira's erstaunlich zurückhaltende Peitschenhiebe darin untergingen- ich fühlte mich zurückversetzt an jenen Tag, als ich das erste Mal von ihr über ihre Hindernisbahn gejagt wurde.
Das Kommando zum Übergang in den Trab bekam ich daher erst nach wiederholter Gabe durch die Baroness mit, die in einem Anfall von "Gnade" mich die letzten 100 Meter sogar im Schritt gehen ließ ehe das Signal zum Stillstand kam. Jede einzelne meiner Musken brannte, die Gelenke schmerzten und es dauerte mehrere Minuten, ehe sich mein Atem normalisiert hatte.


Mira fühlte Schlachtross den Puls am Handgelenk- nicht, das dies notwendig gewesen wäre, aber es erweckte den Eindruck einer gewissen Fürsorge- und als sie damit zufrieden war, durfte der Hengst langsam zurück in die Stallgasse laufen, wo Jens auf sie wartete. Die Baroness saß vom Sulky ab, steckte ihr Smartphone weg und übergab dem Pferdeknecht die Zügel. Dann stellte sie sich vor Schlachtross, zog ihm die Maske vom Kopf und hielt ihm auf ihrer Handfläche ein paar Apfelstücken vor sein Maul...


Der typische Stallgeruch drang mit den ersten Atemzügen nach Abnahme der Maske in meine Lungen und machte mir endgültig klar, ich hatte es geschafft- ich würde gleich wieder in der Box bei den anderen Hengsten sein und hoffentlich Ruhe nach diesen sieben Runden Extraschinderei haben. Verwundert schaute ich auf die mir von der Baroness angebotene Belobigung und konnte kaum glauben, als ich von ihr mit einem leichten Kopfnicken aufgefordert wurde, mich zu bedienen. Wie in einem Traum nahm ich vorsichtig die Stücke in mein Maul, zerkaute sie langsam und genoss die süße Kühle in meinem Mund, bevor ich den Brei hinunter schluckte. Jens war inzwischen mit meinem Ausspannen fertig und hielt mir im Anschluss einen Eimer mit Wasser vor mein Gesicht. Ich tauchte meinen Kopf in das Nass und befriedigte meinen Durst, bis Luftmangel mich zwang, ihn aus dem Eimer zu ziehen. Jens nutzte die Gelegenheit, mir mein Dauerhalfter überzustreifen und führte mich zurück in die Hengstbox, wo die Baroness bereits die anderen Hengste von den Halteösen gelöst hatte. Sie schien zufrieden zu sein und mit einer übertriebenen Geste legte sie auf die mir zugedachte Portion drei weitere Stücke der Energieriegels und forderte mit einer Handbewegung auf, mich zu bedienen. Erst als ich alles in meinen Magen befördert hatte, gab sie die Futterraufe für die anderen Hengste frei und verließ zusammen mit dem Stallknecht die Box. Mir waren die ob der ungewohnten 'Vorzugsbehandlung' durch die Baroness zugedachten Blicke egal- ich war mir sicher, keiner der anderen Hengste hätte mit mir tauschen und die sieben Runden laufen wollen. Als Brutus mit seiner Ration fertig war, vollführte ich aber zur Sicherheit ihm gegenüber eine Unterwerfungsgeste als Entschuldigung für die Zeit, die sie auf ihr Futter warten mussten. Mit einem wissenden Kopfnicken wurde diese durch den Leithengst akzeptiert, ich fiel mit der Sicherheit ins Stroh, nicht seinen Unmut auf mich gezogen zu haben...- und merkte nicht einmal mehr, wie Miu sich an mich kuschelte...
52. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 18.06.21 12:15

Tag 18, Mittwoch- Woche drei (Part 1)



Vor dem Frühstück bis Vormittag...


Schlachtross:

Irgendjemand brummte ein "Guten Morgen" und ich war im Halbschlaf versucht gewesen, dies auf normal menschliche Art zu erwidern- ein aufkommender Schmerz am Oberschenkel riss mich aber unsanft aus meinem Traum. Ich konnte es mir gerade noch verkneifen dem Pferdeknecht verbal zu antworten. Dank des Trainings am vorherigen Abend verspürte ich auch einen formidablen Muskelkater und ein paar richtig unangenehme Krämpfe hatten mich nicht wirklich gut schlafen lassen. Sollte es jetzt schon wieder weiter gehen? Ich wurde auch den Eindruck nicht los, Jens hätte uns früher als üblich geweckt worden- einziger Trost war es, auch Blacky wurde munter gemacht. Da der Knecht keine Anstalten machte, die anderen Hengste zu wecken, verdichtete sich der Eindruck einer weiteren Zusatzeinheit, was sich bestätigte, als wir in die Boxengasse geführt wurden und einen Blick nach draußen warfen. Mein noch vorhandenes Zeitgefühl sagte mir, sie waren eine Stunde zu früh dran...
Blacky war mittlerweile auch aus der Box geholt worden und stand neben dem Tisch, wo ich mich gestern zur Mittagszeit in das Latexoutfit zwängen durfte- und ein Blick genügte, um zu sehen, auch diesmal hatte der Pferdeknecht Teile dafür bereitgelegt. Nur eines war verwunderlich- es lag nur eine Pferdemaske vom Typ 'Hochzeit' dabei und Jens machte keine Anstalten, mich damit ausstatten zu wollen. Statt dessen bellte er Blacky an, seinen Pferdekörper möglichst flott mit der schwarzen Haut zu überziehen, damit er seinem Namen alle Ehre machen könne.
Schlachtross fiel ein Stein vom Herzen- so wie ich es einschätzte, sollte ich wohl wie vergangene Woche für Miu nun als "Helfer" bei Blacky agieren. Der Blick in die Stallgasse zeigte mir, daß der Pferdeknecht für unser Training eine leichte zweiachsige Rennkutsche, wie sie für Trailrennen Verwendung fand, bereitgestellt hatte. Während Blacky sichtlich unwohl begann die für ihn bereitgelegten Latexteile überzuziehen, schirrte Jens mich bereits vor die Kutsche. Kurze Zeit später hörte man ihn wieder in der Sattelkammer fluchen, begleitet vom unverkennbaren Geräusch mehrerer Gertenhiebe und unterdrückten Schmerzenslauten, die Blacky von sich gab. Ich war mir sicher, der Pferdeknecht hatte ihm beim Anlegen seines Outfits "Hilfestellung" gegeben...
Immerhin hatte er wohl ein Einsehen, was meine Aufgabe anging- er fesselte diesmal nur jeweils unsere außenliegenden Vorderhufe an das Zuggeschirr. Die innenliegenden verband er derart, daß wir unsere Hände halten konnten. Dadurch hatte er es Blacky ein wenig leichter gemacht, da dieser jetzt schon sichtbar mit seiner Ausstattung kämpfte. Der schwarze Hengst neben mir war bereits ein Nervenbündel- auch wenn meine Berührung ihn derzeit so beruhigte, daß er seine Panik unter Kontrolle hielt...

"Blacky- du Drecksgaul... steh still! Augustine meinte, dir würde ein 'Reduzierstück' helfen dich besser zu konzentrieren- mal sehen, ob sie damit recht hat!"

Nach dieser Ankündigung schob der Knecht in das Atemrohr der Maske eine Art Hartgummizylinder- mir war sofort klar, damit verringerte er den Querschnitt des Rohres und somit auch die Luftmenge, die Blacky mit jedem Atemzug durch dieses ziehen könnte!
Das Ergebnis dieser Maßnahme war sofort sichtbar- mit jedem Einatmen zogen sich die Seiten der Maske ein wenig nach innen und blähten sich beim Ausatmen nach außen... Jens gab dem Pferd neben mir zu meiner Überraschung dabei aber eine ernstgemeinte verbale Hilfestellung:

"...ein... aus... ein... aus...- du hast an nichts anderes zu denken... Den Rest schaffst schon mit meiner Hilfe...
Die Frau Baronin will bei dir keinen Rückfall in alte Gewohnheiten bis zum Turnier- wo du doch das Wochenende so gut mit dem Einsteller harmoniert hast!"

Dem Startkommando des Knechtes nach seinem Aufsitzen folgte zum Glück für mich nicht sofort eine Trabeinlage auf dem Weg wie ich es von Jens bisher gewohnt war. Die Schmerzen in den Oberschenkeln ignorierte ich so gut ich konnte- war mir aber sicher, jetzt bei einem weiteren Training wie gestern Abend zusammen zu brechen. Der Pferdeknecht machte aber keinerlei Anstalten, uns in Richtung der Trainingsbahn zu lenken, sondern schlug einen Weg ein, der aus dem unmittelbaren Bereich von Rosengarten herausführte. Blacky hielt sich- dank des 'Rates' von Jens?- so einigermaßen unter Kontrolle und erfüllte die an uns gestellten Anforderungen...- auch wenn ihm dies häufig durch den Knecht mittels einiger Peitschenhiebe vermittelt wurde. Dabei konnte ich nicht mehr tun, als ihm in diesen Momenten über ein Schnauben und Drücken der Hände zu signalisieren, ich wäre an Blacky's Seite und dieser nicht allein...


Nach einer gefühlten halben Stunde fuhr Jens einen Turn und stoppte dann die Kutsche. Nachdem er abgestiegen war, lobte er die beiden Zugpferde- enttäuschte aber ihre Hoffnung auf ein Leckerlie. Statt dessen schob er über die Maulöffnung von Blacky's Maske einen 'Futtersack', womit er dessen Atmung noch weiter einschränkte und befestigte diesen am den leeren Halfter. Er kontrollierte auch den richtigen Sitz dieser zusätzlich durch Augustine angeordneten 'Herausforderung'- ehe er sich wieder Schlachtross zuwandt.


Nachdem er mit Blacky fertig war, meinte Jens "...ich solle nicht leer ausgehen..."- und so bekam ich einen Zungenstrecker als eines dieser "Extras" durch den Pferdeknecht verpasst. Sofort verspürte ich den dadurch hervorgerufenen Würgereiz und musste mit mir kämpfen, diesem nicht nachzugeben. Als zusätzliche Schinderei verlangte unser Kutscher nun, den Rückweg im Trab zu absolvieren. Ich war froh, als ich wieder das Gestüt vor mir auftauchen sah- aber Jens "gönnte" uns auch noch eine zusätzliche Runde auf der 1000-Meter Bahn, ehe er uns wieder in die Stallgasse lenkte und dort anhalten ließ. Auf ein Ausschirren aus dem Zuggurt verzichtete er bei mir, sondern er entfernte nur die Trense und den Zungenstrecker, ehe er mich zurück in die Box verfrachtete. Kurze Zeit später wurde auch Blacky wieder hereingeführt- er hatte immer noch das ihm verhasste Latex an, aber war von dem Pferdeknecht zumindest von der Kopfmaske befreit worden. Blacky, völlig ausgepumpt, baute sich sich kurz vor mir auf- deutete aber zu aller Erstaunen mit einem Kopfnicken und schnaubend mir eine Art Unterwerfungsgeste als Dank an und verzog sich in seine Ecke. Alle anderen Hengste in der Box schauten uns beide verwundert an, aber weder Blacky noch ich hatten jetzt Lust auf eine pantomimische Darstellung unserer Ausfahrt. Mir schmerzten erneut meine Gelenke- noch ehe das eigentliche Training begonnen hatte- und auch die Hoffnung, für diese Extrarunde etwas mehr Futter zum Frühstück zu bekommen erfüllte sich nicht...

'... zumindest hat er mich nicht geschlagen...'

Jens schüttete sogar etwas weniger als gewohnt in die Raufe, was bei allen anderen Hengsten ein unwilliges Wiehern hervorrief. Verwundert schaute ich fragend zu Miu- und dieser bedeutete mir mit einer pumpenden Armbewegung, daß vermutlich für uns wieder irgendeine Schinderei anstand. Wir schlangen alle unsere Rationen in uns hinein- da der Pferdeknecht jederzeit uns aus der Box treiben könnte.
Es dauerte aber doch länger als erwartet, ehe Jens mit den beiden Stuten im Schlepptau zurück war und sich uns widmete. Er befahl allen, sich in Reihe aufzustellen und legte jedem von uns das von allen Pferden des Gestütes gefürchtete Schockhalsband aus der Tierklinik um den Hals. Danach löste er unsere Vorderhufe vom Hüftgurt, damit wir diese frei bewegen konnten. Widerstand war dank der Halsbänder ja eh nicht zu erwarten...
Während dies geschah, erblickte ich vor der Box Kara und eine zweite Stute im gleichen Latexoutfit wie Blacky vorhin bei unserer morgendlichen Ausfahrt- wenn ich eins und eins zusammen zählte, könnte es sich dabei nur um Steel handeln. Ich hatte keine Ahnung, warum sie in diesem Outfit steckte, aber Jens sorgte als letzte Tätigkeit dafür, daß Blacky ebenfalls seine Maske von heute Morgen- aber ohne das 'Reduzierstück'- wieder aufziehen "durfte", ehe wir von ihm aus der Box getrieben wurden.


Der Knecht führte uns, wie befürchtet, hinüber in die Tierklinik und unser Gang endete im 'Untergeschoss' in einem fensterlosen Raum der an ein Fitnessstudio erinnerte. Insgesamt 10 Stationen waren durchnummeriert, die Übungstafeln zeigten vorwiegend Pictogramme, die auf Tätigkeiten zur Stärkung der Armmuskulatur abzielten. Ich wurde von ihm mit einem Wink zu Station "3" dirigiert und wartete danach, was passieren würde.
Nachdem Jens uns Pferde auf die einzelnen Stationen verteilt hatte, begab er sich hinter eine Art Bedienpult neben der Tür und holte von dort Brustgurte zur Pulsmessung. Diese verteilte er an uns alle und legte zum Schluss diesen auch Blacky und Steel unter den Suit's an- bei der Stute wanderten seine Hände auch noch über ihre Brüste... Danach begab er sich zurück zum Pult und betätigte einen Druckknopf- keine Minute später betrat die Oberschwester Natascha den Raum und der Pferdeknecht verabschiedete sich mit einem Kopfnicken. Das "Urviech" schaute sich um und begann irgendwelche Werte in das Pult einzugeben. Dabei ordnete sie uns wohl den jeweiligen Stationen zu- als sie mich erblickte, nickte sie nur kurz, vollführte aber ihre Tätigkeit zu Ende ehe sie zu mir kam. Mit leiser Stimme sprach sie mich an:

"Da ist ja unser Wunderhengst- da dies hier im Gegensatz zu allen anderen für dich noch neu ist, möchte ich dir ein kleines Geschäft vorschlagen. Du kannst von mir eine Einweisung in den Ablauf bekommen, wirst aber dafür von mir mit den Brustwarzenklammern und dem Zungenstrecker zu Beginn der Übungen ausgestattet. Wenn du dich anstrengst und nicht derjenige bist, der die schwächste Performance pro Übung abliefert, bist du beides nach zwei Stationen los- zuerst die Klammern, dann den Strecker. Du kannst aber auch ohne Infos ins kalte Wasser springen und versuchen, den Ablauf so zu erfassen..."

Ihre Stimme hielt sie nach meinem Eindruck bewusst höhnisch- schon die Bezeichnung 'Wunderhengst' kam derart herablassend, so daß ich mich fragte, ob ich überhaupt auf ihr 'Angebot' reagieren solle. Natürlich waren mir die beiden 'Spielzeuge' auf den Ablagen neben jeder Station aufgefallen- jetzt war mir klar, der schwächste jeder Übung würde diese Teile vermutlich von ihr angelegt bekommen. Was sollte ich tun- den Ablauf erklärt bekommen und zwei Stationen Schmerz erdulden oder es so versuchen und vermutlich auch von ihr gequält werden? Meine Bedenkzeit wurde von ihr sehr kurz gehalten- als sie sich abwenden wollte, schnaubte ich und zeigte auf die Ablage. Das 'Urviech' nickte...

"Jede Übung dauert vier Minuten, dann habt ihr zwei zum Wechsel der Stationen und zu eurer Erholung. Jede Runde dauert daher eine Stunde und wir lassen euch immer zwei Runden hier trainieren. Eure Pulswerte werden gemessen und auch eure Wiederholungen an jeder Station gezählt. Daraus wird automatisch für jeden von euch ein Wert ermittelt und das Pferd mit dem schwächsten Wert darf wählen, welches Teil es die nächste Übung tragen möchte. Blacky und Steel haben heute keine Wahl- für die beiden gibt es heute nur die Klammern...- Verstanden?"

Ich nickte stumm.

"Einige der Geräte sind mit den Halsbändern gekoppelt, du kannst dir sicher denken, welche dies sind. Wenn du bei denen unter eine festgelegte Leistungsschwelle fällst, gibt es einen Stromschlag zur Motivation. Die Stärke der Schläge steigt mit jeder Unterschreitung- Strafe muss sein..."

Mit diesen abschließenden Worten schob sie mit einem Grinsen mir den Zungenstrecker zwischen meine Zähne und legte mir die Klammern an. Der Schmerz war sogar erträglicher als erwartet- aber wie würde sich dies in mehreren Minuten anfühlen?
Ich hatte mit der ersten Übung Glück- es waren Handkurbeln, die ich einfach nur drehen musste- daß sie mit dem Halsband gekoppelt waren stand außer Frage. Mit dem Läuten einer Glocke begann die Übung und ich versuchte möglichst schnell die Drehzahl hochzutreiben. Mist- was hatten die denn für einen Widerstand voreingestellt. Ich kämpfte gegen den erzwungenen Würgereiz und hatte nach 15 Sekunden eine Umdrehungszahl erreicht, von der ich glaubte, sie wäre ausreichend und ich würde sie die geforderte Zeit durchhalten. Das erneute Läuten bestätigte meine Vermutung- "Urviech" kam zu mir und nahm mir die Klammern ab. Während ich auf den Zungenstrecker biß um den Schmerz in den Brustwarzen zu kompensieren steuerte sie wortlos Lion an und ließ ihn wählen. Er entschied sich für die Klammern und ich wechselte derweil zum Klimmziehen.

Miu, der eine Station vor mir üben durfte, hatte mir mit mehrmaligem Schnauben vorher zu verstehen gegeben, ich solle ihn wohl dabei beobachten, während ich die erste Übung absolvierte. Mir war dabei aufgefallen, wenn er die Stange loslassen musste und den Boden berührte, blieb er nie länger als geschätzte 10 Sekunden auf der Bodenmatte stehen sondern versuchte stets eher wieder an der Klimmzugstange zu hängen. Offenbar waren in dieser Sensoren eingebaut, die bei längerem Kontakt die Straffunktion des Halsbandes aktivierten. Ich versuchte erst gar nicht, meine Theorie auf ihre Richtigkeit zu überprüfen sondern zog mich wieder und wieder hoch und sah mit Befriedigung, wie mit jeder Wiederholung der Zähler eine Zahl vorsprang. Wie mir Miu's Beispiel gezeigt hatte, wurde mit jedem Aufsetzen auf dem Boden der Anzeiger um eine Stelle zurück gesetzt- mein Freund hatte so in den vier Minuten immerhin 23 gewertete Wiederholungen geschafft, die ich nur überbieten müsste um einer Bestrafung zu entgehen. Ich hatte nach einer gefühlten Minute bereits 13 gewertete Züge angezeigt, als ich mich das erste Mal fallen ließ und meine Arme ausschüttelte. Von acht heruntergezählt- bevor ich mit einem Stromschlag "motiviert" wurde, hing ich erneut oben und erhöhte den Count auf 18, ehe ich an der Stange hängend eine weitere Pause einlegte. Ich merkte in meinen Armen, dies war ein Fehler, schaffte zwei weitere Wiederholungen, ehe ich zum zweiten Mal loslassen musste. Ein paar Drehungen der Arme um einem Krampf vorzubeugen und erneut hoch an die Stange. Damit hatte ich zwar die geforderte Zeit bis zum Schock unterbrochen, aber als ich mich ohne einen weiteren Zug erneut nach unten begab, kassierte ich nach zwei Sekunden den ersten Stromschlag. Das war unnötig gewesen und ich verwünschte im Stillen die Oberschwester, die mir wohl doch nicht alle Feinheiten der Anlage verraten hatte. Zum Glück wurde keine weitere Wiederholung mir abgezogen. Dermaßen motiviert schaffte ich bis zum Ende dieser Übung insgesamt 28 gewertete Klimmzüge und schaffte es damit, auch den Zungenstrecker loszuwerden während Kara sich für den Strecker entschied. Die beiden nächsten Übungen erwischte es Blacky, der wie von der Oberschwester beschrieben diese mit den Klammern erledigen durfte, ehe es mit der fünften Übung Miu traf und er sich auch für die Klammern entschied. Ich hatte mir beim Hantelziehen, dem Rudergerät und den Liegestützen keine weitere Verwarnung eingefangen, aber jetzt lagen Beugestütze vor mir und meine Arme brannten bereits. Auch schien es hier so, daß eine Bodenberührung SOFORT mit einem Stromschlag geahndet wurde. Die Lichtschranke war auch individuell so eingestellt, daß jeder die Arme mindestens 70 Grad anwinkeln musste, ehe die Wiederholung gezählt wurde. Ich bin mit über 40 gewerteten Counts wohl knapp an der Bestrafung vorbeigeschrammt, die nach dieser Übung an Steel ging. Bankdrücken und eine Übung, bei der ich abwechselnd links und rechts eine 5kg Hantel seitlich in die waagerechte befördern musste, schaffte ich trotz der steigenden Muskelermüdung ohne Strafe- aber Miu kassierte sie bei der nun vor mir liegenden Übung mit dem Boxsack erneut die Strafe und bekam dieses Mal den Zungenstrecker verpasst. Ich versuchte daher von Anbeginn der Übung nichts anbrennen zu lassen und drosch mit aller Wucht auf den Sack ein was Natascha zu der spöttischen Bemerkung veranlasste, der Boxsack hätte mir doch nichts zuleide getan. In meiner Vorstellung standen aber abwechselnd Mira, die Baronin, Augustine,...- allen, denen ich Schuld an meinen erlittenen Qualen und Demütigungen gab- vor mir und bezogen Prügel. Erst mit Ende dieser Übung realisierte ich, wie stark meine Arme weh taten...
Zum Glück für Miu durfte dieser auch wieder den Zungenstrecker ablegen- die Strafe für die geleistete Übung ging an Kara, die von Natascha ohne wählen zu dürfen die Klammern angelegt bekam. Ihr wiehern zeigte überdeutlich, wie unangenehm ihr dies sein musste.
Die letzte Übung dieser Stunde lag vor mir und bestand in einem Rudergerät, wo ich dank der monotonen Bewegung mich wieder etwas umschauen konnte. Ohne Hast zog ich die Haltestange mit der daran befestigten Kette und konnte dank der hier abverlangten Körperbewegungen meine Arme etwas schonen...

Mit dem Läuten der Glocke wurden wir vorerst erlöst und ich bewegte mich ohne Aufforderung gemeinsam mit den anderen in den gegenüberliegenden Raum, wo Jens mit sechs Trinkflaschen auf uns wartete. Natascha nahm Kara noch die Klammern ab und deutete auf sie- damit würde die Stute die zweite Runde ohne getränkt worden zu sein ableisten müssen.
Miu war glücklich und lächelte mich an- trotz der zwei Strafen hatte er es geschafft und war dank seiner gezeigten Leistung an eine der von uns Pferden begehrten Flaschen herangekommen.
Die Pause war gefühlt aber viel zu schnell vorüber und wir durften erneut unsere Positionen im "Fitnessstudio" einnehmen.

In der zweiten Runde wurde Miu dreimal bestraft, Blacky musste zweimal daran glauben- ich hatte zusammen mit Lion, Kara, Brutus und Steel nur einmal zu leiden, auch wenn ich weitere vier Elektroschocks abbekam...
Alles in allem musste ich aber zugeben, auch wenn sich meine Arme weich wie Gummi anfühlten, die Oberschwester hatte uns nicht allzu unfair behandelt- ich war aber froh, als ich das Halsband durch sie abgenommen bekam und wir von Jens nach einer weiteren Fütterung endlich nach draußen auf die Weide getrieben wurden.
53. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 25.06.21 11:07

Tag 18, Mittwoch- Woche drei (Part 2)


Schlachtross darf nach dem Training in der 'Klinik' einige ruhige Momente genießen- ehe ihm vom Pferdeknecht erneut übel mitgespielt wird...



Der Pferdeknecht separierte mit dem Erreichen der Weide Blacky von uns, kontrollierte noch einmal bei allen die Befestigung unserer Vorderhand an den Hüftgurten und nachdem er das Weidegatter hinter uns geschlossen hatte, verschwanden beide aus meinem Blickfeld. Brutus und die in Latex verpackte Steel zogen sich in den Schatten des einzigen vorhandenen Baumes zurück- ein Wiehern des Leithengstes machte uns anderen unmissverständlich klar, die beiden wollten nicht gestört werden. Miu und ich nutzten als Ruheplatz den Wasserwagen, Kara wollte sich zu uns gesellen, doch Miu hatte mich schon bei ihrem Auftauchen kurz angestubst und mir mit einem Kopfschütteln signalisiert, ich solle sie nicht heranlassen. Eigentlich hätte ich schon Lust gehabt, an ihr meinen Druck abzubauen, aber ich vertraute Miu inzwischen als Freund und er würde sicher außer Eifersucht noch andere Gründe haben, mich von ihr fernzuhalten. So schnaubte ich bei ihrem Erscheinen, zeigte meine Zähne als Warnung an sie und deutete mit meinem Kopf, sie solle sich einen anderen Platz suchen. Beleidigt über diese Abfuhr nahm sie nur ein paar Schlucke aus der Wasserrinne und zog dann von dannen. Lion hatte uns beobachtet und sah in meinem 'Verzicht' seine Chance und begann Kara langsam in eine Ecke der Weide abzudrängen.
Unter dem Wagen im Schatten sitzend schaute ich beiden nach- meine junger Freund bemerkte meinen Blick und tat dann etwas unerwartetes. Er nutzte den Spielraum seiner rechten Hand und zog mit einem Finger langsam den Namen der Stute auf der festen Erde. Ich nickte und zeigte ihm so, ich hatte verstanden- daraufhin wischte er den Abdruck weg und schrieb "Vorsicht" und "falsch!". Ich hatte derweil unser Umfeld beobachtet- denn Miu sprach zwar nicht, aber was er gerade tat, hätte ihm- und mir- eine gleichartige Bestrafung eingebracht... Er machte mir mit einem "Schlange" endgültig klar, ich solle ihr nicht trauen. Danach sorgte er mit einigen schnellen Bewegungen seiner Hinterhand dafür, keine Spuren seines Vergehens zu hinterlassen. Ich nickte und zeigte ihm, ich hatte verstanden- Kara sei ein falsches Stück und ich dürfe ihr nicht trauen.
Miu zeigte seine Freude über mein Verstehen und begann auf Pferdeart, an meinem Nacken zu knabbern. Sein Engagement führte dazu, ich entspannte mich und auch wenn ich es in diesem Moment eigentlich nicht wollte- mein Schaft versteifte sich dank der Zärtlichkeit, die der Junghengst mir angedeihen ließ. Für Miu blieb dies nicht unbemerkt- mit einem Schnauben und dem Einnehmen der entsprechenden Stellung bot er mir an, ihn zu decken. Damit stürzte er mich zum wiederholten Mal in einen Gewissenskonflikt- klar genoss ich es, ab und an auch mal GV mit einem Mann zu haben und mir war auch bewusst, in einer Gemeinschaft von Hengsten ist es normal, wenn sich ein ranghöheres Tier mit einem Rangniederen vergnügt; trotzdem hatte ich in diesem Fall eine Hemmschwelle. Vorsichtig wies ich ihn zurück, deutete aber an, er solle bitte weiterhin zärtlich zu mir sein. Wenn er sich dabei bis zum Erguss an mir reiben möchte, wäre dies für mich kein Problem. Wissend lächelte Miu, knabberte weiter an mir herum und positionierte sich so, daß er mit seiner Hand meinen Schaft weiter stimulieren konnte. Ich wehrte mich nicht- die wenigen Minuten der Ruhe und Entspannung waren zu kostbar dafür. Auch gönnte ich Miu seinen Spaß; er hatte es eh schon schwer genug als Omega in der Box. Mit diesen Gedanken driftete ich in einen Dämmerzustand und merkte nicht, wie ich mich ergoss und danach wegdöste...


Das Hupen des Traktors riss mich zurück in die Wirklichkeit- ich wollte nicht aufstehen, doch Miu gab mir mit seinem Ellenbogen einen leichten Stubs. So rollten wir beide uns unter dem Wagen hervor und kamen auf die Hinterhufe. Bevor ich aber in Richtung der Gattertür loslaufen konnte, hielt mich Miu zurück, sein Blick ging in Richtung meines Oberschenkels und ich verstand. Schnell stellte ich mich so neben die Tränke, dass mein Freund die beiden verräterischen Flecken mit etwas Wasser beseitigte, ehe wir zu den anderen Pferden aufschlossen und als Herde am Tor eintrafen.


Markus war erstaunt, Hengste und Stuten gemeinsam auf der Weide anzutreffen- da hatte der Pferdeknecht es sich mal wieder einfach gemacht und einen Weg gespart... Augustine würde sicher nicht erfreut sein, davon zu hören, dass Brutus und Steel diese Pause gemeinsam verbracht hatten- aber könnte er da nicht ein wenig manipulieren? Musste er es den Baroness überhaupt zur Kenntnis bringen? Ja, er musste- hier bot sich eine Chance, diese Sadisten gegeneinander auszuspielen und dem Pferdeknecht aus für ihn unerwarteter Richtung eine reinwürgen zu lassen. Blacky und Steel standen heute offenbar eh im Focus von Augustine- denen konnte er im Moment nicht helfen- Schlachtross würde er zumindest heute bis zur Mittagspause aus dem Blick halten können, aber für Brutus könnte er etwas tun.

"Brutus, Steel, Schlachtross- hieer!"

Dabei öffnete der Trainer das Gatter und deutete neben den Traktor.

"Den Rest hole ich gleich ab..."


Wir drei liefen, nachdem das Weidegatter von Markus wieder geschlossen und er auf sein Fahrzeug aufgesessen hatte, brav im Schritt hinter ihm einen leicht ansteigenden Weg zu einer der äußeren Weiden. Es war der gleiche Weg, auf dem Jens mit Blacky vorhin verschwunden waren und mich packte die Neugierde, was mich dort erwarten würde. Hinter der Hügelkuppe sah ich es- eine Weide, auf der einige der 'Bio's' grasten und ein Wasserreservoir verbaut war. Daran angeschlossen erkannte ich eine Göpelanlage, in der Blacky seine Runden drehte...
Als wir auf dem Weg einen Punkt erreicht hatten, von dem wir vom Gestüt aus nicht mehr zu sehen waren, hielt Markus vor uns an und saß ab.

"Schlachtross, du wirst jetzt Blacky ablösen. Ich weiß, diese Wasserpumpe drehen mag dir stumpfsinnig vorkommen- du hättest jetzt aber ohnehin noch eine Einheit Kraftausdauer und so bist du außer Reichweite der Baroness und ihres Knechtes. Auch ist diese Arbeit wichtig, der Weg verengt sich dort unten und wir können die Pferde hier nicht mit einem Wasserwagen versorgen. Bei den Temperaturen muss das Bassin häufiger aufgefüllt werden und daher darfst du jetzt hier deine Runden drehen. Eigentlich wäre Brutus dafür vorgesehen- aber inoffiziell hast du ihn jetzt abgelöst. Verstanden?"

Mein Kopfnicken bestätigte ihm, die Botschaft war angekommen.

"Augustine mag es auch nicht, wenn Steel mit Brutus zusammen ist, wie in der letzten Stunde geschehen. Für die Stute kann ich heute nichts unternehmen, die steht zusammen mit Blacky bis auf weiteres im Blickfeld der 'Tierärztin'- aber du hilfst mir damit, Brutus aus der Linie zu nehmen..."

Erneut nickte ich... da ich nach den beiden 'Zusatzeinheiten' mir sicher war, Markus hätte mit diesen ganz sicher nichts zu tun!

'...damit hätte ich bei dir... und Brutus... wieder etwas gut...'

Der Pferdetrainer beließ es derweil bei diesen Aussagen und führte uns zu Fuß den restlichen Weg bis zur Anlage.
Blacky zog bei unserer Ankunft mechanisch seine Runden- in seinem Latexoutfit wollte ich jetzt wahrlich nicht stecken. Froh uns zu sehen, begrüßte er Markus mit einem müden Schnauben und blieb ohne Aufforderung durch den Pferdetrainer stehen- was ihm bei Jens garantiert eine Strafe eingebracht hätte. Markus kontrollierte an einem Füllrohr, wieviel Wasser Blacky in das Reservoir gepumpt hatte- die Menge wurde wohl als ausreichend für ein Lob eingestuft, denn er streichelte den Hengst, nahm ihm die Maske ab und kontrollierte sein Maul. Ich bekam nur mit, wie Markus meinte, er hätte den Auftrag, Steel und ihn wieder zu Augustine zu bringen- was bei Blacky ein unwilliges ängstliches Wiehern hervorrief- aber bis sie dort wären, würde er ihn ohne Maske laufen lassen. Dazu fütterte er ihn mit einigen Karottenstücken und ließ ihn auch an der Tränke saufen. Mich spannte er derweil in die Anlage ein, markierte den Füllstand und setzte mir einen herumliegenden Strohhut auf, ehe er mit einem leichten Schlag auf meine Schulter mir das Signal gab, mit der Arbeit zu beginnen.
Ich schaute ihnen nur kurz nach- die Runden im Kreis zu laufen war monoton und erinnerten mich an eine Führanlage- hier aber war der Radius kleiner und auch spürte ich den Widerstand des hinter mir befestigten Balkens. Zumindest war meine Arbeit hier sinnvoll und nützte meine Bio-Artgenossen, sagte ich mir und ob ich mit einem Stück Holz hinter mir über die Rennbahn im Trab gescheucht würde oder hier im Kreis lief- anstrengend wäre es so oder so geworden. Ich hatte hier auch den Vorteil, ohne Strafe einmal stehen bleiben und meine Geschwindigkeit selbst einteilen zu können. Klar erwartete Markus eine gewisse Menge gefördertes Wasser von mir, doch der sonst herrschende permanente Druck war hier weniger zu spüren...
Die Anlage selbst ermöglichte mir für eine Viertelrunde den Blick auf das Förderrohr, aus dem das gepumpte Wasser in das Bassin strömen sollte.
Ich war die erste Runde recht langsam angegangen- daher war ich erstaunt nur ein müdes Rinnsal aus dem Rohr plätschern zu sehen. Im Füllrohr stiegen einige Blasen auf- daher drehte ich die nächste Runde schneller und hörte schon das Sprudeln des Wassers, noch ehe ich das Förderrohr erneut zu Gesicht bekam. Aha- ich war wohl gezwungen, eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit zu laufen um genügend Druck im System aufzubauen und eine akzeptable Förderleistung zu erzielen. Langsam meine Geschwindigkeit verringernd tastete ich mich daher an den Punkt heran, wo der Förderdruck abzureißen begann und legte dann wieder einen Schritt zu. Gleichmäßig wurde von mir jetzt Runde um Rund gedreht und nach einiger Zeit war zu erkennen, wie der Wasserstand im Füllrohr über die von Markus angezeichnete Markierung hinaus stieg. Ich hatte die perfekte Balance zwischen vernünftiger Fördermenge und noch angenehmer Zugleistung gefunden- und in dem Moment begann es trotz der Monotonie der Arbeit mir Spaß zu machen.

'Ich will Pferd sein- hier in diesem Moment bin ich es!'

Ich stellte mir vor, nicht hier auf Rosengarten zu sein, sondern irgendwo in irgendeinem Westernkaff 150 Jahre früher. Ich war der Besitz von irgendeinem Farmer und meine Arbeit sorgte dafür, dass die Felder bewässert wurden und meine Besitzer hier in der Region überleben würden. Vielleicht würde ich auch noch später am Tag vor einen Wagen gespannt und müsste meinen Besitzer zum General Store ziehen oder zu vielleicht würden auch seine Kinder heute Abend mit mir spielen wollen...
Ich hatte mich derart weggeträumt, dass Markus sich recht nah mir nähern konnte und ich regelrecht erschreckte ihn zu sehen.

"Ruhig mein Guter- du scheinst aber sehr weit weg gewesen zu sein..."

Mit dem Kopf nickend bestätigte ich seine Vermutung und sein Lob für meine Leistung brachte mich vollends zurück ins hier und jetzt. Ich hatte die anderthalbfache Menge von Blacky gefördert und war weder körperlich noch geistig wirklich erschöpft. 'Mein' Pferdetrainer fragte mich rhetorisch, ob ich hier weitermachen oder mit zurück in den Stall wolle, wo ich Mittagspause hätte- die Entscheidung fiel mir nach meiner gestrigen Erfahrung mit Jens echt schwer, aber Markus ließ mir eh keine Wahl. Ausgespannt hakte er meine Führzügel in das Dauerhalfter, gönnte mir einige Apfelstücke als Leckerei, nahm mir den Strohhut vom Kopf und rieb mir mit einem nassen Lappen den Schweiß von der Haut, ehe wir uns zurück auf den Weg in den Stall machten...


Mittag und Nachmittag...


Nachdem ihn Markus mit einem Klaps in die Box verabschiedet hatte, drängte Schlachtross ziemlich rabiat zum Wasserfass und nahm in dem Moment auch keine Rücksicht auf Lion, den er regelrecht von der "Tränke" wegdrängte. Hier half ihm sein erkämpfter Stand in der Rangordnung- und Lion akzeptierte dies widerspruchslos, was Brutus ein Lächeln in sein Gesicht zauberte. Wie vorausschauend dieses Verhalten angesichts der gemachten Erfahrungen am Vortag war, zeigte das Auftauchen des Pferdeknechtes und der damit verbundene erneute Verlust der Pause für Schlachtross.
Wortlos winkte er ihn mit seiner Peitsche zu sich heran, griff sich die Führzügel und führte ihn wie am Vortag in die Sattelkammer des Stalls. Erneut sah sich Schlachtross mit dem ihm bereits bekannten Latexoutfit konfrontiert- einzig eine zusätzlich bereitliegende Wathose und eine 'normale' Kopfmaske statt der bekannten Pferdemaske schien nicht zu dem Gesamtbild zu passen. Jens machte ihm dank des Einsatzes der an seinem Halfter angebrachten Hengstkette-ohne dass Schlachtross eine Verweigerungshaltung eingenommen hätte- mit einem leichten Zug daran klar, daß jeglicher Protest gegen diese Maßnahme nur zusätzlichen Schmerz für ihn bedeuten würde. So zog er trotz der draußen bereits vorherrschenden Mittagshitze dem Suit an und ließ sich von dem Pferdeknecht die restlichen Accessoires anlegen. Im Unterschied zu gestern aber musste er auch noch in die Wathose steigen, ehe ihm die Vorderhand auf dem Rücken fixiert wurde. Schlachtross verwirrte diese Maßnahme- welche Teufelei bezweckte Jens damit? Lange Zeit darüber nachzudenken wurde ihm aber von dem Pferdeknecht nicht gelassen, denn dieser zog ihn zu sich heran und verpasste Schlachtross wie schon am Morgen zusätzlich noch einen Zungenstrecker auf die Trense seines Dauerhalfters, was der Pferdeknecht ihm über seinen Kopf zog. Derart aufgedresst wurde er von Jens, der auch die Hufschuhe und das Geschirr von Schlachtross mitnahm, aus dem Stall hinter sich her gezogen. Schon dieser Marsch in der Mittagssonne sorge dafür, daß ihm der Schweiß aus den Poren rann- aber noch immer erschloss sich Schlachtross nicht der Sinn des ganzen. Soviel stand fest, er würde im Moment nicht als Schlepper für irgend ein Einstellpferd arbeiten müssen.
Sein Marsch endete in einem an die Rennbahn angrenzendem Wäldchen auf einem von Bäumen umsäumten Viereck von vielleicht 50 Metern Kantenlänge, das Schlachtross bisher während seines Aufenthalts hier entgangen war. In dessen Mitte war ein Ringgraben mit einem Radius von 10-15 Metern... während an der Baumkante eine verglaste Box für ihn erkennbar war, die wohl einen Bedienstand beherbergte.
Schlagartig war ihm klar- dies war eine Führanlage. Seit er damals auf Bea's Gestüt von Mike in einer solchen 'vergessen' worden war, hasste er diese Teile; zudem hatte er doch erst eine Stunde im Kreis laufend hinter sich gebracht. Nun sollte er wohl in einer solchen seine Mittagspause verbringen dürfen, die noch nicht einmal einen Hauch von Schatten bot. Schlachtross wollte dabei noch immer nicht wahr haben das Markus hinter so einer Gemeiheit steckte- bei der Rittmeisterin war er sich da nach dem von ihm vermuteten gestrigen Wortbruch nicht mehr sicher...

Der Pferdeknecht führte ihn zu einer betonierten Schräge und über diese in den Graben. Dessen Sohle war mit Gummimatten ausgelegt und im Innenradius war eine auf Rollen gelagerte umlaufende Metallkette verbaut. Jens befahl ihn im Graben zu warten- wo sollte er denn sonst hinlaufen, dachte Schlachtross bei sich- und begab sich zu dem Bedienstand, aus dem er mit einem etwa drei Meter langen Kettenstück und zwei Karabinern zurück kam. Das eine Ende hakte er in die Metallkette ein und das andere legte er dem ihm 'anvertrauten' Hengst so eng um den Hals, daß ein verrutschen über den Kopf unmöglich war. Zum Abschluss begab sich Jens aus dem Graben zu dem Bedienstand, nicht ohne dem Hengst eine angenehme Mittagspause gewünscht zu haben.


Schlachtross erwartete jeden Moment das Starten des Mechanismus, der ihn gnadenlos mit sich ziehen würde- aber durch seine Maske hörte er hinter sich erst ein Gurgeln, dann sah er wie Wasser die Sohle entlang lief und begann, die Stiefel seiner Wathose zu überspülen. Jetzt begriff er den für ihn lebensgefährlichen Mechanismus- wenn er aus dem Gleichgewicht geraten und stürzen sollte, die um seinen Hals liegende Kette würde ihn entweder erwürgen oder bei entsprechender Wasserhöhe dafür sorgen, daß er jämmerlich ersäuft!
Nachdem das Wasser bei etwa der Hälfte seiner Unterschenkel nicht mehr stieg, setzte sich der Mechanismus in Gang und begann Schlachtross mit sich zu ziehen. Schon auf den ersten Metern wurde ihm klar, wieviel Kraft ihm diese Einheit kosten würde. Von oben gnadenlos von der Sonne durchgebraten, unten mit jedem Schritt gegen den Wasserwiderstand ankämpfend spürte er, wie der Schweiß an ihm herab lief und sich um seine Füße in den integrierten Socken seines Anzuges sammelte. Die Monotonie des im Kreis gezogen werden sorgte recht schnell dafür, daß Schlachtross nach kurzer Zeit nicht mehr hätte sagen können, wie lange er bereit diese Schinderei ertrug. Mechanisch einen Schritt vor den nächsten setzend konnte er sich aber keine Träumerei erlauben, ein Stolpern hatte dies ihm gnadenlos klar gemacht. So wurde er gleich zweifach ausgelaugt- körperlich durch den Wasserwiderstand und sein Outfit; geistig durch die Monotonie der Aufgabe, gepaart mit der ständigen Wachsamkeit, nicht das Gleichgewicht verlieren zu dürfen. Er zwang sich regelrecht, nicht in Tagträume oder den ständig hier abverlangten 'Ponyspace' abzugleiten...


Jens schaute aufmerksam auf das Pad, was ihm die Vitalwerte von Schlachtross anzeigte und beschloss nach einer Viertelstunde, die Geschwindigkeit ein wenig zu erhöhen, da die ihm vorgegebenen Pulswerte noch nicht ausgereizt waren. Der Hengst würde bald merken, welcher Nebeneffekt sich bei sonnigem Wetter in der Führanlage einstellen würde. Die Betonwände waren bereits aufgeheizt und die Wasseroberfläche reflektierte ja auch Wärme der Sonne...- so würde im Graben ein Mikroklima mit deutlich höherer Luftfeuchtigkeit als hier draußen entstehen und eine zusätzliche Belastung für den Kreislauf darstellen. Er hatte sich auch vorgenommen- wie von der Baroness insistiert- Schlachtross jede Gabe von Flüssigkeit zu verweigern... solle er doch zusehen, wie er seinen Durst gestillt bekam. Der Knecht hatte heute viel Zeit- er war den gesamten Nachmittag von der Rittmeisterin für das Training von Schlachtross eingeteilt worden und würde dies nach den Vorgaben der Baroness weidlich ausnutzen...


Schlachtross:

Ich hatte keine Ahnung, wieviele Runden ich bereits in dieser Hölle gedreht hatte- bereits nach zehn Runden hatte ich aufgehört zu zählen- aber ich spürte, wie der Druck der Kette im Nacken sich verstärkte. Mist- ich hatte nicht mitbekommen, daß sie sich gespannt hatte und dabei war, mich vornüber zu ziehen... Rechtzeitig genug schaffte ich es mit einem kleinen Sprint dem zuvorzukommen und wieder mein Gleichgewicht zu erlangen. Jens hatte offensichtlich die Rundengeschwindigkeit erhöht und presste damit auch das letzte Quentchen Leistung aus mir heraus. Meine Unterschenkel spürte ich schon seit einiger Zeit nicht mehr- die Wassertemperatur hatte dafür gesorgt, daß ich trotz der Blutzirkulation zuerst kalte Füße bekommen hatte und diese dann taub wurden. Im Gegensatz dazu kochte mein Oberkörper im eigenen Schweiß. Mein Atem ging mittlerweile stoßweise und ich erkaufte mir jeden gelaufenen Meter mit Schmerzen. Was am schlimmsten aber war- diese Hilflosigkeit und das Ausgeliefertsein der Anlage gegenüber...


Nach einer Stunde war der Pferdeknecht zufrieden- die Leisungsdaten zeigten ihm, wie fertig Schlachtross in dem Graben inzwischen war. Daher fuhr er die Geschwindigkeit der Anlage langsam herunter und brachte sie dann ganz zum Stillstand.


Endlich Ruhe war mein erster Gedanke- daß mein Gaumen vor Durst angeschwollen war verdrängte ich leidlich. Ich hoffte nur, Jens würde mir den Zungenstrecker entfernen, damit dieser Würgereiz endlich aufhören möge.. Tatsächlich ging dieser Wunsch in Erfüllung und ich konnte auch wieder etwas freier atmen. Den Hinweis dabei, ich hätte diesen schneller wieder in meinem Maul als ich wiehern könnte, hätte er sich sparen können...
Der Pferdeknecht angelte sich im Anschluss die um meinen Hals geschlungene Zugkette und zog diese mit mir bis zu einer im Grabenrand einbetonierten Öse. Dann befahl er mir mich abzuknien. So verschwand ich bis zum Bauch im Wasser und war zudem für einen zufällig an der Anlage vorbeigehenden Kunden auch nicht mehr sichtbar. Jens hakte nun die Kette derart kurz gehalten ein- ich hatte keine Chance, mich eventuell nach vorn zu beugen und mit der Maske in das Wasser einzutauchen um meinen Durst zu stillen. Bei der Hochzeit war es 'nur' Fahrlässigkeit durch Annika gewesen- doch hier war es Vorsatz durch den Pferdeknecht! Ich hockte im Wasser und doch war es für mich unerreichbar- dazu kam noch die Ansage durch Jens, er würde mich nun etwas "ausruhen" lassen, da ich gleich mit ihm den Nachmittag zusammen arbeiten dürfte. Der Hoffnung, von ihm etwas gegen meinen Durst zu bekommen, bräuchte ich nicht nachzuhängen... das würde ganz sicher nicht passieren- ich verfluchte im Stillen alle hier in Rosengarten und vor allem mich selbst.

'Warum war ich der Bitte von Bea nur nachgekommen und hatte mich in so eine Scheiße geritten? Warum habe ich meinem Wunsch nicht nachgegeben und Anja bei ihrem Besuch vorgestern alles erzählt? War ihr Besuch hier wirklich erst zwei Tage her? Warum habe ich nicht einmal nur an mich gedacht und...
Ich wäre nicht in dieser Lage... und Scheiß auf das Rennen...'

Nachdem der Pferdeknecht mich so allein gelassen hatte, gab ich dem Drang nach und ließ meinen Tränen freien Lauf...


Ich hatte kein Gefühl mehr wieviel Zeit vergangen war, seit Jens mich hier angekettet hatte. Durch das kalter Wasser waren meine Beine schon beim Laufen gefühllos geworden. Ein Zustand den ich regelrecht begrüßte denn bevor die Nerven in meinen Beinen ihren Dienst quittiert hatten, hatten sie mich mit einem Gefühl wie tausend Nadeln malträtiert.
Während ich so die 'Abwesenheit' meiner Beine begrüßte, spürte ich meinen Kopf und Oberkörper um so mehr. Die Sonne brannte auf die Latexmaske und sorgte für eine gnadenlose Hitze. Der Schweiß lief mir brennend in die Augen während meine angeschwollene Zunge wie ein Brett in meinem Gaumen lag. Dazu pochte mein Schädel unter der wohl bewusst zu klein gewählten Maske als wolle er in Teile zerspringen.
Ich kniete in kaltem Wasser und war gleichzeitig kurz vor dem Verdursten. Ein Zustand, der mich schier wahnsinnig machte, doch war ich mittlerweile soweit, dass ich nicht mehr in der Lage war einen klaren Gedanken zu fassen. Alles in mir war Schmerz und Agonie...
Plötzlich merkte ich wie der Wasserspiegel in der Rinne fiel. Zunächst konnte ich mir darauf keinen Reim machen, doch dann wurde mir klar, dass meine 'Pause' ihr Ende gefunden hatte. Tatsächlich stand Jens kurz darauf grinsend vor mir. Er löste die Kette und zog mich daran in die Höhe. Da ich kein Gefühl mehr in den Beinen hatte war es mir fast unmöglich aufzustehen, doch ihm war es egal. Er zog mich gnadenlos hoch. Dass die Kette mich würgte und mir die Luft abschnitt war ihm offensichtlich egal. Ich kämpfte mich auf die Beine und lehnte an der Wand als er mein Halfter ergriff und mich hinter sich her aus der Grube zerrte. Die Kette schliff hinter mir her und scheuerte, trotz des Latexanzugs schmerzhaft an meinem Hals. Oben angekommen entfernte er diese dann und warf sie achtlos zur Seite. Dann durfte ich mich auf eine Bank am Bedienstand setzten und er zog mir die Wathose aus. Da ich ohne Gefühl in meinem Füßen ihm kaum helfen konnte riss er sie mir einfach von den Beinen, was meine Glieder mit Schmerzensreizen beantworteten. Ich schrie vor Schmerz- aber das belustigte diesen Sadisten nur... Ich bekam von ihm wieder meine Hufschuhen übergezogen und Jens befahl mir aufzustehen damit er mir mein Arbeitsgeschirr anlegen könnte. Ich stemmte mich hoch...- doch wurde mir sofort schwindelig und ich sackte zurück auf die Bank.
Da drehe sich Jens um und brüllte mich an, ich solle sofort meinen faulen Pferdearsch erheben und ihm folgen. Ich gleichen Momen riss er an der Hengstkette, die sich über der Maske befand. Ein unglaublicher Schmerz explodierte in meinem Nasenbein und ich brüllte hemmungslos. Noch während ich dabei auf die Knie glitt, um ihm zu zeigen, dass ich mich ihm unterwarf, zog er ein weiteres Mal an der Kette. Doch dieses Mal belies er es nicht bei einem kurzen Ruck sondern er hielt die Spannung aufrecht, bis ich winselnd vor ihm im Gras lag.
Als er mir einen groben Tritt verpasste, der mich auf den Rücken warf, war klar, ihm ging es jetzt nicht darum mich zu trainieren oder mich zu einer Unterwerfungsgeste zu bringen. Ihm ging es nur darum mich zu demütigen und leiden zu sehen.
Als der Schmerz nachgelassen hatte, dachte ich, ich hätte es überstanden. Doch da hatte ich den Sadismus von Jens eindeutig unterschätzt. Plötzlich spürte ich wie etwas über meine Maske rann und als ich meine tränenverschleierten Augen öffnete, sah ich, wie Jens eine Flasche Wasser über mir auskippte.
Mit allem was mir noch an Kraft geblieben war richtete ich mich auf und versuchte auch nur einen Tropfen des kostbaren Nasses zu erreichen, doch er achtete genau darauf, dass es nur über Augen und Nase, aber nichts in die Maulöffnung meiner Maske lief. Als die Flasche leer war, warf er sie achtlos hinter sich und grinste mich an.

Zum Glück konnte er meine Augen nicht sehen, denn ich presste sie so fest wie nur möglich zusammen. Sonst hätte er mitbekommen wie ich in diesem Moment zusammenbrach. Ich fiel zurück ins Gras und rollte mich zusammen.

'Für einen Schluck Wasser würde ich alles machen!', hallte es in meinem Schädel. 'Ich hätte jede Perversion erduldet, jeden verraten und allem abgeschworen nur um diesen grausamen Durst stillen zu können!'

Niemand hatte mich auf dieses Level der Quälerei und der Verzweiflung vorbereiten können...
Während ich verkrümmt am Boden lag und Jens versuchte mich mit Tritten auf die Beine zu bekommen fragte ich mich wie die anderen Gestütpferde diese Schinderei schon seit Jahren aushielten. 'Brutus, Lion, Blacky, Steel, Kara, Miu', Ich sagte mir die Namen still vor und ihre Gesichter tauchten vor meinem inneren Auge auf. Sie alle waren diesen Psychopathen hier auf dem 'Hofgut' schon seit Jahren ausgeliefert...
Da tauchte das Gesicht von Miu in meinem Geist auf und es schien mir zu sagen:

'Wenn ich noch lebe und bis jetzt alles überstanden habe, kannst auch du es schaffen! Schlachtross du bist zäh, gönne Jens den Triumph nicht!'
ieser Gedanke half mir wieder... ich weiß nicht mehr wie... auf die Beine. Stumm und mir den Schmerz verbeißend stand ich langsam auf und als ich schwankend vor Jens stand schaffte ich es sogar ihn durch die Maske hindurch zu fixieren.

er Pferdeknecht schaute mich einen endlos wirkenden Augenblick an- so als hätte er meinen 'Moment der Schwäche' doch mitbekommen...- aber mit der sarkastischen Bemerkung, es ginge doch wenn er sich genügend motivieren würde, ging er nicht weiter darauf ein, legte mir mein Geschirr an, fixierte meine Vorderhand auf dem Rücken daran, griff sich die Führleine und zerrte mich in Richtung Gestüt.
Hätte Jens gewusst, wie nahe er dem von der Baroness Mira vorgegebenen Ziel, Schlachtross zur brechen und ihn psychisch zu vernichten, gekommen war, hätte er den Hengst sicher weiter gequält. Doch als das Tier mehr hinter ihm herstolperte als es lief fragte er sich plötzlich, wie er den Zustand des Tieres vor der Rittmeisterin verbergen könnte.
Ihm fiel zu seinem Leidwesen nichts anderes ein, als Schlachtross doch Zugang zu etwas Flüssigkeit zu gewähren- entgegen der Vorgabe seiner Baroness! Ihm das Halfter abzunehmen und dem Hengst in seine Visage zu pissen, dieser Gedanke erregte den Pferdeknecht zwar, aber auch da war das Risiko des Zusammenbruches von diesem ihm 'anvertrauten' Schlachtvieh nicht ausgeschlossen und er sollte 'unter allen Umständen'- so hatte Mira es ihm eingebläut- vermeiden, mit den Abweichungen von Trainingsplan von der Rittmeisterin oder Markus erwischt zu werden. Mira würde dann alles leugnen und er von ihr eine Nacht in ihrem 'Spielkeller' spendiert bekommen. Sollte er aber seine Sache gut machen, winkte ihm die Position des Pferdetrainers nach der Übergabe der Gestütsleitung an die Baroness...
Endlich hatten seine Gedanken eine praktikable Idee geliefert, die machbar erschien- statt mit Schlachtross über die Sattelkammer zum nächsten Training zu gehen, würde er ihn gleich am 'Westerntrail' zwischenparken, eines der Einstellerpferde in Gummi samt seinem Besitzer hinzunehmen und Elementetraining durchführen. Das Schlachtvieh könnte im dortigen 'Wassergraben' etwas saufen und sich dabei erholen, er könnte mit einen zahlenden Kunden ein Extratraining abrechnen und... falls alles nach Plan lief... würde niemandem etwas auffallen...


Völlig unerwartet blieb dieser Teufel in Menschengestalt vor mir stehen und ich wäre beinahe auf ihn getaumelt- was mir sicher eine weitere 'Bestrafung' eingebracht hätte. Mühsam hielt ich mich aufrecht und bekam zu meinem Erstaunen mit, wie Jens offenbar eines der Einsteller-Paare anrief und ihnen mitteilte, es hätte sich die Möglichkeit ergeben, mit diesen am 'Westerntrail' eine zusätzliche Einheit Elementetraining zu üben. Sie würden den Weg dahin ja kennen und er wäre mit einem zweiten Übungspferd bereits vor Ort. Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach- aber 'Elementetraining' klang in meinen Ohren zumindest nicht nach Dauerbelastung.
Der Pferdeknecht begann, nachdem er sein Smartphone verstaut hatte, mit mir den Weg zurück zu gehen- wir kamen wieder an der Biegung der Rennbahn vorbei und mit Erstaunen für mich endete unser Marsch im gleichen Waldstück, wo sich auch die gerade erst vorhin von mir 'genutzte' Führanlage befand. Woran ich bei Trainingsausfahrten bisher in einiger Entfernung achtlos vorbeigetrabt war, entpuppte sich als weitere Trainingsanlage für Kutsch- und Sulkyausbildung. Verschiedene Hindernisse, Hügel und Wasserdurchfahrten für einen recht engen Trail, der sich zu meiner Freude überwiegend im Schatten unter den Bäumen entlangschlängelte.
Endlich aus der mörderischen Sonne heraus- war mein erster Gedanke, während Jens mich in Richtung der einen Wasserdurchfahrt mit sich zog. An dieser angekommen, konnte ich mein Glück kaum fassen, als er auf die Wasserlache deutete und mit einem "Sauf!" mein Halfter freigab.
War dies der Auftakt zu einer neuen sadistischen Aktion des Pferdeknechtes? Völlig verunsichert näherte ich mich dem Wasser- in ständiger Erwartung, im letzten Moment von ihm zurückgerufen zu werden und weiter Durst leiden zu müssen. Aber nichts geschah; ich kniete am Rand ab, beugte mich so weit wie möglich nach vorn und drückte mein Maul in das Nass. Mir war in diesem Augenblick völlig egal, daß diese Brühe meilenweit von der gewohnten Trinkwasserqualität entfernt war- ich durfte endlich meinen quälenden Durst stillen!

Die ersten Schlucke waren köstlich- ich konnte in diesem Augenblick die Freude eines Menschen glaubhaft nachvollziehen, der dem Verdursten entgangen war. Bewußt beförderte ich in kleineren Mengen das Wasser in meinen Magen, denn ich wollte dem Pferdeknecht nicht das Bild eines gierig saufenden und ihm für die Gnade, dieses abgestandene Wasser genießen zu dürfen, unterwürfigen Hengstes darbieten. Mein Stolz war zurück- dank Miu und all der anderen Gestütpferde hier- und dieser würde mich auch weiter aufrecht halten, egal, was hier noch mit mir angestellt würde.


Jens war bei dem Anblick, den Schlachtross ihm bot, gerade zu dem gleichen Ergebnis gekommen- nur würde seine Einschätzung der Baroness nicht gefallen. Dieser Hengst hatte Nehmerqualitäten- die Prognose, ihm bis spätestens Anfang nächster Woche gebrochen zu haben, war von Augustine wohl zu optimistisch. Ihm war es egal- je länger sich dieses Vieh widersetzte, desto länger würde er seine Freude mit ihm haben.
Ja, er war seiner Baroness unendlich dankbar, unter ihrer Führung seine Leidenschaften hier ausleben zu können. Einzig die Ansage von Markus lag ihm quer- nur wegen ein wenig Triebbefriedigung ihn vom Hof verweisen zu wollen, weil dies hier keines der Gestütpferde war- das war ungerecht! Zum Glück würde sich dies mit der Übernahme der Gestütsleitung durch Baroness Mira ändern und er würde von ihr zum Pferdetrainer ernannt, was in seinen Augen mehr als überfällig war...
Sich diesen Tagträumen hingebend räumte er unbewusst Schlachtross die Zeit ein, genug zu saufen um seinen Körper jene Menge Wasser zuzuführen, die er bei der vorherigen Quälerei verloren hatte.

54. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 02.07.21 11:30

Neues Wochenende- neues Kapitel...
Der Pferdeknecht kann nicht so mit Schlachtross umgehen wie er gern würde- und Mira sind (für den Moment) die Hände gebunden...



Tag 18, Mittwoch- Woche drei (Part 3)

Schlachtross:


Ein mit 'normaler' Lautstärke an mich gerichtetes "Hierher...- zu mir!" beendete meine Chance, noch etwas von dem Wasser, vor dem ich kniete, zu saufen. Gehorsam, doch langsamer als es mir möglich gewesen wäre, erhob ich mich und ging zu Jens hinüber- nicht unbedingt erpicht darauf, was er jetzt mit mir anstellen würde. Aber ich wurde positiv überrascht- er löste meine Fesselung der Vorderhand auf dem Rücken und befestigte sie im 'Rosengarten'-Style seitlich an meinem Hüftgurt. Ich durfte sogar vorher einige Male meine Arme kreisen lassen um die Durchblutung derselben zu befördern, was zwar kurz zu einem unangenehmen Kribbeln in diesen führte, aber recht schnell auch wieder weg ging.

Der Grund für diese plötzliche 'Fürsorge' erklärte sich mir mit dem Auftauchen des Einstellergespannes- natürlich sollte ich kein geschundenes Bild abgeben, da bei diesem Training der Jockey des Einstellers mit dabei war. Da hätte ich auch schon bei dem Telefonat von Jens darauf kommen können...
Vom Outfit und der Begurtung schien es sogar ein 'Bekannter' zu sein- was durch die freundliche Anfrage des Pferdeknechtes, wie es 'Nordic' und seinem Besitzer gehen würde, sich mir bestätigte. Jens schien für mich wie ausgewechselt zu sein- er begrüßte den Owner mit einer leichten Verbeugung, streichelte seinen Hengst und gab sich auch sonst betont devot.

'Das ist der Unterschied zwischen einem zahlenden Kunden und einem Gestütpferd'

-dachte ich einen Moment lang bitter... würde aber durch die Frage des Besitzers an den Pferdeknecht, wer ich denn sei, aus diesem Gedanken gerissen. Diesmal antwortete Jens einsilbig und nannte nur meinen Namen. Daraufhin horchte der Owner von Nordic auf, saß von seinem Sulky ab, drückte dem Pferdeknecht seine Zügel in die Hand und ging auf mich zu. Sanft streichelte er mir über Kopf und Schultern und fragte mich direkt unter Umgehung von Jens, ob ich der Hengst wäre, der daß letztjährige Rennen in Felsenstein so grandios gewonnen hätte. Ich nickte heftig mit meinem Kopf- daraufhin stellte er sich selbst mit seinem Vornamen- Dennis- vor und fragte zum Abschluss mich direkt, ob ich ein Leckerchen mögen würde. Damit löste er erneut ein heftiges Kopfnicken von mir aus, was ihn zum Lachen brachte und bei Jens Runzeln auf die Stirn trieb. Mir war es egal- noch bevor ich irgend etwas geleistet hatte, bekam ich einen Minikeks an der Trense vorbei in den Mund geschoben.

'Himmel- lass dies bitte so weitergehen...' war mein einziger Gedanke.

Die süße Aufmerksamkeit trotz der Trense in meinem Maul zerkauend bekam ich von Dennis zu hören, wie sehr er als Zuschauer damals das Rennen verfolgt hätte und es für ihn der letzte Anstoß gewesen sei, sich selbst nach einen 'Pferd' umzuschauen. Seine Intentionen gingen zwar weniger in die Richtung Bahn- bzw. Überlandrennen sondern eher in den klassischen Fahrsport, wie er hier auf dem 'Westerntrail' praktiziert werden würde, aber er- und natürlich auch sein Hengst 'Nordic' bewunderten mich ob der dabei gezeigten Leistung. Auch hätten sie vor, hier in gut vier Wochen an dem Wettkampf auf dieser Strecke anzutreten.

'Hurra- ich habe einen Fan!'

Damit schien meine Bitte tatsächlich erhört worden sein und für mich war klar, ich würde mich Dennis gegenüber von meiner besten Seite zeigen, wenn er diese Linie mir gegenüber beibehielt. Dies schien der Fall zu sein, denn als er mit seiner 'Hymne' an mich endete, bekam ich noch eine Apfelscheibe als weitere Leckerei. Seinen Hengst versorgte er genau so gewissenhaft- was mir bei aller Freude auch einen Stich versetzte. Mir könnte es, wenn ich dem Drängen von Bea nicht nachgegeben hätte, genau so gut gehen und ich würde sicher nicht schlechter von Anja und dem Stallknecht versorgt. So aber hatte ich mir in diesen Wochen hier bisher nur Schinderei, Schmerz und Enttäuschung über gegebene Zusagen eingehandelt...
Während ich darüber sinnierte, wieviel besser es mir jetzt doch gehen könnte, hatte Dennis seinen Hengst ausgespannt und neben mich geführt. Er nahm Jens meine Zügel aus der Hand und dank des von ihm benutzten Zuggeschirrs war dieser Wechsel in weniger als einer Minute erledigt. Ein paar Gurte und Schlaufen nachgezogen und ich stand fertig eingespannt vor dem Sulky. Dann äußerte mein neuer 'Jockey' dem Pferdeknecht die als Wunsch getarnte Anweisung, er möchte zuerst mit mir im Schritt die gesamte Strecke abfahren, ehe er im Wechsel mit uns beiden Pferden das Training der Einzelelemente beginnen wolle. Der Pferdeknecht solle mit seinem Hengst bitte hinterher laufen...
Ich hüpfte innerlich vor Freude- endlich eine Einheit ohne Schinderei und ich könnte mich trotz meines Latexoutfits regenerieren. Langsam und gleichmäßig zog ich trotz meiner immer noch vorhandenen Schmerzen auf das Kommando: "Im Schritt" den Sulky an und setzte mich in Bewegung.
Eines merkte ich sofort- an der Stärke der Zügelsignale sollte Dennis noch arbeiten. Diese kamen für meinen Geschmack viel zu stark und rissen rechtzeitig in meinen Mundwinkeln. Daher ging ich jedes Mal mit einer übertriebenen Kopfbewegung auf den Zug ein in der Hoffnung, mein Jockey würde erkennen, was ich ihm als 'Pferd' sagen wollte. Tatsächlich schien er meine Botschaft zu verstehen und die Lenkanweisungen wurden immer sanfter. Auch war es angenehm, dies von verbalen Anweisungen unterstützt übermittelt zu bekommen. So war es für mich eine Freude, die gesamte Runde in einem gemächlichen Tempo erkunden und mir einen Eindruck von den darin befindlichen Hindernissen machen zu können.

Jedes dieser Hindernisse, stellte ich bei unserem 'Rundgang' fest, besaß eine parallele Ausweichmöglichkeit- damit war durch die Betreiber des Gestüts sichergestellt worden, an jedem Hindernis ein effektives Einzeltraining durchführen zu können, ohne jedes Mal die gesamte Runde laufen zu müssen. Zwei Wasserdurchfahrten, zwei Brücken, mehrere in Anstiege oder Gefällstücke integrierte U-Kurfen und eine Slalomstrecke beinhaltete der von uns abgeschrittene Rundkurs, ehe wir wieder am Ausgangspunkt angekommen waren. Dennis stieg nach dem Stoppsignal vom Sulky ab und versorgte uns Pferde erneut mit einer Streicheleinheit und einer Apfelscheibe- was dem Pferdeknecht in meinem Fall ein unzufriedenes Kopfschütteln entlockte... das mein neuer Freund aber nicht mitbekam. Irgendwie war mir klar, ich würde für all diese Aufmerksamkeiten sicher noch heute 'bezahlen' dürfen- aber nach der Schinderei durch Jens den Mittag über war dies mir völlig egal. Ich hatte mich unbewusst auf das Niveau eines Bio-Artgenossen zurückgezogen, der auch nicht wusste, was die nächste Minute bringen würde...
Inzwischen hatte der Jockey gegenüber Jens seine Vorstellung über den Ablauf dieses Trainings dargelegt und offenbar hatten hier die zahlenden Kunden ein wesentlich größeren Einfluss, wie dies vonstatten gehen sollte, als ich bisher vermutet hatte. Der Pferdeknecht nickte fast alles ab was Dennis vorschlug- erneut fragte ich mich, warum Bea gegenüber der Baronin nicht so eine Vereinbarung für mich ausgehandelt hatte. Ich war neidisch und hatte schwer mit mir zu kämpfen, gegenüber Dennis und Nordic mein PferdSein aufrecht zu erhalten, als der Jockey erneut zu mir kam und so nett war, mir seine Vorstellung über das Training mitzuteilen. Zuerst wollte er mit mir jedes Hindernis mehrfach im Schritt und später im Trab fahren, damit er seine Zügelarbeit verbessern könne. Den letzten Durchgang jeder Übung würde ich mit eingeschränkter Sicht ziehen müssen- danach würden wir Pferde vor dem Sulky gewechselt und er würde die gleiche Übung mit seinem Hengst wiederholen. Das Ganze sollte von Jens mittels Smartphone aufgezeichnet und bei jedem Durchgang auch kurz ausgewertet werden. Den Abschluss sollte jeweils eine komplette Runde im Trab mit mir bei voller Sicht und mit Nordic mit wettkampfüblicher Sichteinschränkung sein... Jippie, dies würde definitiv ein ruhiger Nachmittag!
Die erste Hindernis-Kombination war eine Haarnadelkurve mit anschließender gerader Engstelle- als Pferd selbst mit eingeschränkter Sicht durch die Maske keine größere Herausforderung. Mir war aber bewußt, der Blickwinkel des Kutschers ist in dem Moment ein völlig anderer und er müsste sein blind laufendes Pferd nur über Zügelsignale durch diese Stelle lenken. Ich beschloss daher, auch auf die Gefahr einer eigenen Verletzung, meinem Bewunderer die Chance zu geben und bereits beim zweiten Mal das Stück mit hochgerecktem Kopf zu laufen und dabei nicht auf den Trail zu achten, wenn ich merken würde, seine Zügelsignale kämen sicher in meinem Maul an.
Anziehen und im Schritt das erste Mal in die Kurve- Dennis verfiel erneut in eine etwas ruckelige Gabe seiner Zügelarbeit, aber er würde mich ja bei dem Tempo sicher nicht gegen einen der Bäume laufen lassen. Dazu kamen ja auch noch die ihn unterstützenden Kommentare von Jens- Dennis machte seine Sache recht gut und so vergingen die ersten drei Wiederholungen im Schritt schneller als mir lieb war. Wie ich mir in meinem Ehrgeiz vorgenommen hatte, schaute ich bei Nummer zwei und drei nicht auf den Boden und wurde mit langsamen, aber fehlerfreien Läufen belohnt. Widerwillig musste ich mir erneut eingestehen, das Trainingsprogramm der Rittmeisterin zahlte sich aus, ich handelte gegenüber meiner Zeit vor Rosengarten wesentlich instinktiver und auf die Zügel fokussiert...
Die Pause, in der der Pferdeknecht mit Dennis die Videosequenzen besprach, brachten mir zwar kein erneutes Leckerchen, dafür aber ein paar weitere Streicheleinheiten und ein paar Schlucke aus der Wasserflasche von Dennis ein. Er blamierte unbewusst sogar den Pferdeknecht, als er ihn nach der Wasserflasche für mich fragte und Jens eingestehen musste, er hätte sie wohl im Stall 'vergessen'...
Wie gern hätte ich mich in diesem Augenblick Dennis offenbart- aber ich ließ auch diesen Moment ungenutzt verstreichen. Warum- ich stellte mir im Nachhinein diese Frage, kam aber zu keiner vernünftigen Antwort...
Die nächsten drei Wiederholungen bekam ich von Jens die 'Scheuklappen' verpasst und lief den vierten Durchgang recht sicher im Schritt. Die letzten beiden Durchgänge im langsamen Trab brachten mir einen leichten Rempler an einem Baum ein, aber sonst war Dennis bei der Gabe von Zügelsignalen sicher genug, um es nun mit seinem eigenen Hengst zu versuchen.

Meine Befürchtung, während der anstehenden 'Pausenzeit' mit irgendwelchen Gemeinheiten durch Jens schikaniert zu werden, bewahrheitete sich zum Glück nicht- Dennis führte den Wechsel von ums Hengsten professionell durch, lobte mich, schob mir für meine geleistete Arbeit zwei von seinen Keksen in mein Maul und gönnte mir einige Züge aus der für Nordic bestimmten Trinkflaschen "zum Nachspülen..." Dann führte er mich an einen der Bäume und befestigte meinen Zügel an einen niedrigen Ast. Gleichzeitig 'bat' er den Pferdeknecht, jede seiner nun folgenden Fahrten mit seinem Hengst mit der Kamera zur späteren Auswertung zu dokumentieren- damit war Jens beschäftigt und ich schaute zu, wie Dennis mit Nordic arbeitete.
Ich denke, es war eine halbe Stunde vergangen, bis die beiden mit Ihrem Training fertig waren und ich wieder vor den Sulky durfte. Das nächste Hindernis war eine Wasserdurchfahrt, deren Ein- und Ausfahrt mit kniehohen Begrenzungen und einer 60 Grad Biegung als zusätzliche Schwierigkeit gestaltet waren. In der Mitte der Wasserfläche war auch noch eine Tonne platziert, auf die man als Pferd direkt zulief und nur einen Spielraum von vielleicht einer Sulkylänge zum Ausweichen bot. Dennis war schlau genug zu wissen, hier würde er mit einem 'blinden' Pferd bei dem derzeitigen Stand seiner Fähigkeiten nur im Schritt ohne Fehler durchkommen- daher trainierte er dies mit mir auch so unter Sicht und flüsterte mir vor Beginn der 'Scheuklappen'-Durchfahrten noch einmal zu, er wolle mit mir nur sauber im Schritt durch das Hindernis fahren. Mehr würde er auch Nordic nicht abverlangen können.
Diese insgesamt sechs Wiederholungen brachten mir neben 'nassen' Hufen und zwei Berührungen an der Tonne auch wieder sein Lob und weitere 'Zuwendungen' ein. Ich stand zwar bis zu meinen Unterschenkeln in dem Gummianzug im eigenen Saft, trotzdem genoss ich das Training. Es war nicht ganz so anstrengend wie bei der Rittmeisterin oder Markus ( was mir im Moment sehr entgegenkam ) -erforderte aber so wie bei Ihnen meine volle Aufmerksamkeit und ich war ehrlich stolz darauf, Dennis helfen zu dürfen, seine Fähigkeiten verbessern zu können. Sein Umgang mit Nordic zeigte mir, er würde mit jedem ihm anvertrauten Pferd verantwortungsvoll umgehen und erinnerte mich an meine ersten Lektionen mit Anja. Sein Beispiel gab mir erneut Hoffnung, nicht jeder 'Kunde' in Rosengarten wäre deswegen hier, weil er sich von dem hier vorherrschenden Klima von Sadismus und Demütigung angezogen fühlte...

Leider verging die Zeit viel zu schnell vorüber und Jens machte sich dezent darauf aufmerksam, die vereinbarte Trainingseinheit würde sich dem Ende nähern. Auch hätte er die Abendfütterung für die Gestütpferde vorzubereiten... Dennis ließ sich von diesen Ausführungen nur teilweise einlullen- er beschied dem Pferdeknecht, wenn dem so sei, solle Jens seine Arbeit erledigen. Er würde mit mir und seinem Hengst zum Abschluss noch je eine komplette Runde mit allen Hindernissen fahren wollen und mich dann später zurückbringen. Derart aus dem Konzept gebracht blieb Jens nichts anderes übrig als hier vor Ort zu bleiben, weil er nicht riskieren wollte, mich mit
Dennis allein zu lassen. Markus anrufen und ihn bitten, seine Aufgabe des Fütterns zu übernehmen, konnte er auch nicht, da dies zu von ihm unerwünschten Fragen des Pferdetrainers geführt hätte. Immerhin war er so clever, einen Telefonanruf zu simulieren und so gegenüber Dennis seine weitere Anwesenheit zu begründen.
Mein Bewunderer schaffte es, zuerst mich und danach auch seinen Hengst blind über die gesamte Strecke zu lenken, ohne größere Fahrfehler dabei zu machen und mit nur vier Gabelberührungen an allen Hindernissen bei meiner Runde hätten sich auch seine zusätzlichen Strafsekunden in Grenzen gehalten. Mit der gefahrenen Zeit würde er zwar derzeit nicht ganz vorn mitspielen, aber wenn die beiden regelmäßig trainierten, hätten sie in Zukunft gute Chancen dafür. Die Grundlagen und der Wille, seinen Hengst langsam an dieses Ziel heranzuführen, waren definitiv vorhanden.
Den Weg zurück in den Stall richtete er noch einmal das Wort direkt an mich, während er mich neben dem Sulky an meinem Zügel führte- ob ich für ein Photo mit Nordic und ihm eventuell mir meinen eigenen Pferdekopf überziehen könnte? Der Rest meines Outfits wäre nicht notwendig, das Bild solle nur unsere Köpfe und Oberkörper zeigen. Mein begeistertes Nicken und wiehern verursachte bei Jens natürlich keinen Sturm der Begeisterung, ihm waren aber die Hände gebunden und für mich bestand die Chance, den Rest von Dennis' Leckerchen abzugreifen...

In Sichtweite des Stalls wurde meiner guten Laune ein gehöriger Dämpfer verpasst, denn Mira stand dort und schien auf uns zu warten. Jens hatte ihr wohl, während ich die letzte Runde mit Dennis unterwegs war, eine Nachricht geschickt und jetzt würde mir sicher die 'Rechnung' für den ruhigen Nachmittag präsentiert. Aber sie zeigte mir wiederum eine neue Facette ihres Charakters- unter Ignoranz ihres hörigen Pferdeknechtes fragte sie Dennis über meine Mitarbeit aus und lobte mich, nachdem er in höchsten Tönen über mich gesprochen hatte. Auch nickte sie seinen Wunsch nach einem Photo mit mir ab ohne irgendwelche erkennbaren Hintergedanken. Einzig Jens bellte sie an, was er hier noch herumstehen würde- hätte er sich nicht um die übrigen Pferde zu kümmern? Der Pferdeknecht beeilte sich, aus dem Blickfeld seiner Chefin zu verschwinden, denn offensichtlich machte sie ihn für meine 'Ruhephase' verantwortlich. Geschäftsmäßig fragte die Baroness nach, ob Dennis schon ein Photomotiv angedacht hätte- und schlug dann vor, uns in der Stallgasse aufzunehmen. Die beiden sollten sich schon mal so positionieren, daß ein von Ihnen gewünschter Hintergrund auf dem Bild erscheinen würde; die Baroness würde mir noch helfen, meine eigene Pferdekopfmaske überzustreifen.
Während sie mich in die Sattelkammer für Gestütpferde führte, wo mein Outfit gelagert wurde, hatte ich die Befürchtung, sie würde jetzt irgendeine 'Bestrafung' für mich zumindest ankündigen, aber ihr Schweigen verunsicherte mich noch mehr. Entweder hatte sie noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen oder sie zog ihre kleine Theatervorstellung Dennis gegenüber bis zu dessen Abschied von mir heute Abend durch. Letzteres war wohl angesagt, die Baroness befreite meine Hände und bedeutete mir, ich könne die Masken nach eigenem Gustos jetzt wechseln. Nachdem ich dies erledigt hatte, zog sie mir mein Paar Hufhandschuhe über und führte ich daraufhin zurück in die Stallgasse.
Dennis hatte seinen Hengst so vor der ihm zugeordneten Einstellerbox drapiert, daß er damit einen Teil der Stallgasse mit auf seinem Motiv darstellen würde. Er nahm mich Mira aus der Hand, positionierte mich rechts neben Nordic und stellte sich so, daß ich in der Bildmitte als 'Star' abgebildet würde. Dann gab er ihr das Zeichen, eine Serie Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln aufzunehmen. Mit dem Ergebnis der getätigten Aufnahmen zufrieden, bat er die Baroness meine Maske abzunehmen, damit er mir die noch vom Training übrig gebliebenen Leckerchen an mich verfüttern könne. Zu meinem Erstaunen ging Mira auch darauf ein- sorgte aber mit ihrer Anwesenheit für mein Wohlverhalten und Schweigen... Dennis lobte mich erneut, dieses Mal mir direkt in mein Gesicht sehend und scheute sich nicht, der Baroness gegenüber die Verantwortungslosigkeit von Jens zu kritisieren, die er mit dem 'Vergessen' meiner Getränkeflasche an den Tag gelegt hätte. Auch wünschte er nach der heutigen Ausbildung für mich, ich sollte doch eine gründliche Reinigung mit warmen Wasser bekommen, sobald ich aus meinem 'Gummifell' herausgeholt würde... Mira versprach ihm, sie würde ihren Pferdeknecht dies ausrichten und dafür sorgen, daß dieser es sich auch merken würde. Den letzten Teil ihrer Aussage glaubte ich ihr auf's Wort...
Um mein 'Leistungsniveau' zu halten, ergänzte die Baroness, sei es aber notwendig, mit mir noch eine leichte Einheit Grundlagenausdauer auf der Rennbahn durchzuführen- nichts aufregendes, nur mehrere Runden komplett in Latex mit meiner Maske im leichten Trab neben ihr auf einem der 'Bio's'. Dennis wünschte ihr und mir daher zum Abschied einen schönen Abend und meinte noch, vielleicht schaffe er es noch, nachdem er seinen Hengst versorgt hätte, zur Rennbahn zu kommen und mich beim Training zu beobachten. Mit dieser nebenher gemachten Ankündigung hatte er mindestens genau so viel für mein Wohlbefinden getan wie den gesamten Nachmittag. Mira würde ganz sicher nicht wagen, mich gnadenlos mit der Peitsche Runde um Runde zu hetzen, wenn sie befürchten müsste, dabei von Außenstehenden beobachtet zu werden.
Weil ihr Pferdeknecht noch mit der Fütterung der Einsteller beschäftigt war, sattelte sie selbst eines der normalen Pferde, saß auf- ich hatte auf ihre Anweisung hin erneut meinen Pferdekopf übergezogen- und ließ sich von Dennis meine Führzügel reichen. Er strich mir noch einmal über meinen Rücken, flüsterte mir zu, er freue sich schon auf die nächste Begegnung mit mir- und mit einem leichten Ruck animierte mich die Baroness ihr zu folgen!
Sie war sogar so gnädig, mit mir im Schritt bis zur Rennbahn zu gehen- wo sie kurz stoppte und noch ein Telefonat mit Jens führte. Der Tonfall ließ nichts gutes für ihn vermuten- er hätte jetzt noch eine Stunde Zeit um ALLE seine anstehende Arbeit zu erledigen, danach würde sie ihn vor der Sattelkammer erwarten!
Unter meiner Maske widerstand ich dem Drang, nach ihren Augen zu schauen, ich konnte mir aber vorstellen, dort nur eiskalte Ablehnung meiner Person zu finden. Es hätte mich vermutlich erstaunt, aber in Wahrheit drückten sie mir gegenüber nur Gleichgültigkeit aus. Natürlich war die Baroness sauer- aber ihre Wut fokussierte sich auf Jens, der in ihren Augen heute völlig versagt hatte, was die von ihr geplante Behandlung für mich anging.

Ein Zügelschlag machte mir klar, es ging los und nach einer kurzen Schrittsequenz fiel Mira in einen langsamen Trab und ich joggte neben ihr her. Das vorgegebene Tempo war erträglich, ich hatte dank meiner Erholungsphase am Nachmittag keine Probleme, meine Position neben ihr zu halten und so zog ich etwas mehr als drei Runden ohne Überraschungen neben ihr her.


Die Baroness hatte ihren Gedanken nachgehangen- aber jetzt hatte sie diese geordnet und freute sich über das Ergebnis. Die heutige Nacht würde dem Pferdeknecht ganz sicher klarmachen, was es für ihn bedeutete, wenn sie ungehalten war- er schien dies wohl vergessen zu haben. Auch war sie neugierig, wie stark der innere Schweinehund bei Schlachtross ausgeprägt wäre, wenn man an diesen nur intensiv genug appellierte... Mit einem Lächeln gab sie ihren Pferd die Anweisung, in einen langsamen Gallopp zu wechseln.
55. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 02.07.21 15:01

Wow!
Ich muss sagen die Geschichte fasziniert mich immer mehr. Obwohl ich durchaus sagen muss, dass ich durch die Entwicklung in Hinsicht auf die Baroness schon arg in Sorge bin. Ich hoffe doch, dass irgendein Umstand dafür sorgen wird, dass letztlich Gerechtigkeit, zumindest ein gewisses Maß davon, einkehren wird. Das kann der Baronin oder dem Pferdetrainer doch nicht auf Dauer verborgen bleiben? Ich sehe die Baronin hier schon in der Pflicht, ihre Zusagen gegenüber Bea einzuhalten... Töchter hin oder her..
Liebe Grüße und weiter so! 😊
Flo
56. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 09.07.21 11:36

Mira zeigt dieses Mal, sie kann auch 'unduldsam' mit ihr unterstellten Personen sein wenn diese nicht in ihrem Sinn arbeiten- und zwingt damit Schlachtross zudem ein moralisches Dilemma auf...



Schlachtross...


Der Tempowechsel überraschte mich ein wenig, da er kurz nach Beginn der Kurve begann- aber es machte mir keine Mühe, weiter meinen Platz neben ihr zu halten. Mira wollte tatsächlich kein Risiko eingehen und mich ein schlechtes Bild der hier gelebten Realität geben lassen, falls Dennis das Training beobachten wollte. Daher war die Sprintstrecke nicht allzu lang und wiederholte sich in den kommenden Runden auch nur einmal pro Runde, ehe die Baroness nach einer Stunde mein Training beendete und den Weg zurück zum Stall einschlug. Meine Schmerzen in den Knien waren dank der abgerufenen Belastung zwar wieder spürbar, aber nicht in dem Maß wie am Mittag nach der Führanlage- ich hatte aber Angst vor dem, was sicher von Mira für mich jetzt noch geplant war.
Ich hatte keinerlei Hoffnung gehegt, daß die Bitte von Dennis um meine Säuberung mit warmen Wasser erfüllt werden würde oder ich mit einer Fütterung rechnen dürfte- daher wurde ich bei meiner Rückkehr in den Stall nicht enttäuscht, als der Ausflug nicht im Waschraum sondern in der Sattelkammer endete. Jens wartete bereits davor auf uns und wurde von der Baroness nach ihrem Absitzen rüde angeblafft, sich um ihr Pferd zu kümmern. Der Pferdeknecht wollte instinktiv nach meinem Führzügel greifen, als ihn eine Ohrfeige von Mira traf- gefolgt von der Frage, ob er völlig verblödet sei.

"Absatteln, abreiben und in der Box füttern- ich gewähre dir 15 Minuten dafür, danach stehst du vor der "Strafbox!"

Die Baroness war jetzt richtig sauer und störte sich auch nicht an meiner Anwesenheit um den Pferdeknecht herunterzuputzen.

'Strafbox'- welche Teufelei erwartete mich in dem von ihr so genannten Raum? Aber ehe ich diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, befahl mir die Baroness abzuknien und entfernte meine Maske. Nach einem "Auf" löste sie sogar meine Vorderhufe vom Hüftgurt und nahm diesen mir ab- daran schloss sich ein Öffnen des Catsuits und Abstreifen der Arme. Sie bedeutete mir, ich solle den Suit soweit herabziehen, daß mein Gesäß frei zugänglich wäre, dabei bediente sie sich in einer bereitstehenden Schachtel mit Einmalhandschuhen. Die Dame wollte mir offenbar an meine Juwelen, dachte ich bei mir, lag damit aber falsch. Ihre Aufforderung, mich nach vorn zu beugen, signalisierte mir, sie war eher an meinem 'Hintereingang' interessiert, was durch ein Druckgefühl an der Rosette bestätigt wurde. Während der Schweiß von meinem Oberkörper abtropfte führte sie mir relativ sanft etwas ein, was sich wie ein Analplug mittlerer Größe anfühlte- ich war dabei nicht unglücklich über meine Erfahrungen mit solchen 'Spielzeugen' und konnte ihn daher recht entspannt in mir aufnehmen. Dann aber dehnte sich der im Enddarm befindliche Teil aus- Mira schien wohl ein aufblasbares Teil verwendet zu haben und wollte nicht, daß dieses aus mir heraus rutschen könnte. Dieser Verdacht bestätigte sich, als sie mir befahl mich aufzurichten und erneut in den Suit zu schlüpfen. Damit war klar, ich dürfte wohl mit diesem Teil noch längere Zeit in dem Anzug verbringen. Mir wurde auch wieder der Hüftgurt angelegt und meine Vorderhand befestigte die Baroness dabei auf dem Rücken, obwohl diese Art der Fixierung unter den Gestütpferden vorwiegend als Bestrafung eingesetzt wurde. Zum Abschluss komplettierte sie mich mit der von mir bereits seit heute Mittag genutzten Maske inclusive Trense und Zungenstrecker. So ausgestattet war mir klar- dies war ihre Rache an mir für den geruhsamen Nachmittag mit Dennis und ich hatte Angst davor, was sie gemeinsam mit Jens in jenen ominösen Raum gleich mit mir anstellen würde. Aber auch hier lag ich falsch- Mira baute sich vor mir auf und begann voller Stolz mir zu erzählen, was mich erwarten würde:

"Jens, dieser Versager, war zu dämlich, dir heute Nachmittag eine vernünftige Leistung abzuverlangen- so wie es in deinem Trainingsplan vorgesehen war. Daher wirst du die heutige Nacht etwas unbequemer verbringen dürfen- gemeinsam mit dem Pferdeknecht. Damit ihr beiden nicht allein seid, warten bereits Blacky und Steel auf euch- mit denen meine Schwester heute Nachmittag eine schöne Zeit verbracht hatte. Du wirst dich sicher fragen, was die beiden angestellt haben?"

Ich hielt es in dem Moment für angebracht auf ihre rhetorisch gemeinte Frage mit einem Kopfnicken zu antworten...

"Meine Schwester mag es nicht, wenn ihre Stute sich mit Brutus vergnügt...- meinen Hengst möchte ich aber vor dem Rennen nicht auf diese Art disziplinieren und es ist mir auch egal, ob er diese Stute, eine andere oder dich bespringt. Blacky- weil sie mich darum gebeten hat und wir beide es mögen, wenn dieser Hengst in all dem Latex panisch wird. Du darfst diese Nacht dort verbringen, weil ich dich nicht mag... und es mir Spaß macht, mit der Gewissheit schlafen zu gehen, dich leiden zu lassen. Ach so, ich habe dir vorhin ein Darmrohr eingeführt- daher viel Spaß mit dem Gefühl, seinen Schließmuskel nicht vollständig unter Kontrolle zu haben. Aber ich habe für dich auch noch eine Überraschung vorbereitet- ich bin mir sicher, sie wird dir gefallen..."

Mit dieser Ansage zog sie mich hinter sich aus der Sattelkammer zu jenem schräg gegenüber liegenden Raum, vor dem der Pferdeknecht bereits wartete...

Die 'Strafbox' vermittelte in ihrer fensterlosen Bauart, mit bis zum Hallendach reichenden Wänden, einen sterilen, abweisenden Eindruck, der durch die weißen Fliesen am Boden und den Wänden verstärkt wurde. Die Einrichtung war spartanisch gehalten- an einer Stirnseite befanden drei Zellen mit einer Grundfläche von 80 cm x 70 cm, auf der gegenüber liegenden Seite waren zwei Metallschränke und ein Käfig mit Tischplatte eingebaut. An der Seite gegenüber dem Eingang befand sich ein Wasseranschluss mit Schlauchsystem und im Boden ein Abfluss- neben zwei von der Decke herabhängenden Ketten war dies alles an Ausstattung und verursachte mir dank seiner Kargheit noch mehr Angst.
Mira wies ihren Knecht an, den oberen Teil der geschlossenen Boxen zu öffnen und ich sah zwei Pferde in diesen stehen. Anhand der Größe konnte ich Blacky und Steel voneinander unterscheiden- sie waren identisch zu heute Vormittag eingekleidet und ihre Masken waren im Unterschied zu der meinigen die 'geschlossene' Ausführung mit den Augengläsern. Der Innenraum der Boxen war mit abnehmbaren dünnen Schaumstoffmatten an den Seiten ausgepolstert damit mögliche Beschädigungen an den Anzügen vermieden wurden und ein gewünschter Nebeneffekt war die individuelle Minimierung des Platzangebotes.
Mit einem Deuten auf die dritte, vollständig geöffnete, Box befahl sie mir, vor dieser meinen Platz einzunehmen. Mit dem gebotenen Bild nicht ganz zufrieden, gab sie dem Pferdeknecht Anweisung, die überschüssigen Matten aus der Box hinter mir zu entfernen um diese "meinem Bedürfnis entsprechend" für mich anzupassen.
Keine Schläge von ihr bisher- ich war total verwirrt. Die Strafboxen enthielten nichts, womit sie mir nach dem sicher anstehenden Einschluss noch hätte Schmerzen zufügen können. Was hatte diese Hexe nur geplant?
Als der Knecht meldete, er wäre fertig, wurde ich von der Baroness langsam rückwärts in die mir zugedachte Box geschoben und nachdem ich so meinen endgültigen Platz eingenommen hatte, entnahm Mira aus dem einen Schrank ein Paar lederne Fussfesseln, warf sie dem Pferdeknecht zu und befahl ihm, diese mir anzulegen und zu verbinden. Ich spielte für einen Augenblick mit dem Gedanken, die Chance zu nutzen und auszukeilen- unter diesen Umständen den Pferdeknecht nicht zu treffen wäre unmöglich- aber die Furcht vor den sich daraus ergebenden Konsequenzen hielt mich zurück und so sorgte Jens für meine zusätzliche Fixierung. Zum Abschluss schloss die Baroness die untere, bis zu meiner Brust reichende Boxentür und befahl mir, eine Kniebeuge zu versuchen. Ich schaffte es dank der Auskleidung vielleicht 15 cm nach unten- dann war es unmöglich, die Knie weiter zu beugen. Mit diesem Ergebnis zufrieden forderte mich Mira leise auf, wieder meine normale Haltung einzunehmen und das jetzt folgende Schauspiel zu genießen...
Unvermittelt wandte sie sich ihrem Knecht zu, der meinen Einschluss mitverfolgt hatte- sie schrie ihn regelrecht an, was er sich heute erlaubt hätte. Sein Gesichtsausdruck wechselte vom Grinsen über Konfusion zu nackter Angst, als er begriff, er würde das Opfer von Mira's bisher unterdrücktem Wutausbruch sein. Ich konnte durch die Augenöffnungen die Panik in seinen Augen sehen- das wilde Umherschweifen des Blickes auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit die nicht vorhanden war... Ja, es bereitete mir Freude, zu erleben, daß die Baroness in ihrem Pferdeknecht die gleichen Emotionen hervorrief, die ich dank den beiden auch die letzten beiden Wochen erleben durfte.
Mira hatte inzwischen ihren Tonfall geändert und befahl ihm mit honigsüßer Stimme sich vollständig zu entkleiden. Dank seiner anerzogenen Konditionierung kam Jens dieser Aufforderung nach und ich sah zum ersten Mal die Narben auf seinem Rücken und den Oberschenkeln. Sie waren bereits recht alt- aber war es möglich, daß der Pferdeknecht früher selbst hier auf dem Hof als Hengst unterwegs gewesen war?
Diese Überlegung war aber müßig- ich war mir aber in einer Sache sicher, wenn die Baroness heute ihren Knecht wieder derart 'auf Linie' brachte, würden wir die nächsten Tage alle unter seinem dadurch motivierten 'Eifer' leiden müssen.
Mira hatte Jens inzwischen mit einem Paar Handschellen die Hände auf dem Rücken verbunden nachdem dieser sich selbst vorher eine Eisenkette mit Karabinerhaken um die Knöchel als Fußfessel anlegen durfte. Seine Ausstattung wurde durch ein dickes ledernes Halsband vervollständigt, was mich an jene in der Veterinärstation erinnerte...

'Ein 'Strafhalsband' für den Knecht...- Mira ist ja richtig sauer auf ihn...'

Die Baroness befestigte an den seitlichen D-Ringen des Halsbandes links und rechts je eine der von der Decke hängenden Ketten, führte die Kettenenden um die Handschellen, zog sie wieder hoch und hakte diese dann soweit oben mit den am Ende angebrachte Karabinern ein, daß die Arme des Knechtes nach oben gespannt und sein Gesäß frei zugänglich waren. Mit ihrer Vorbereitung zufrieden entnahm, wie ich sehen konnte, die Baroness eine Art Fernbedienung, zielte mit dieser zuerst auf Jens und dann auf die Boxen neben mir und betätigte diese mehrere Mal. Danach legte sie diese auf der Tischplatte ab und griff sich einen an dem Türflügel hängenden Ochsenziemer, brachte sich in Position und begann wortlos auf Jens einzuschlagen.
Zwischen den einzelnen Schlägen ließ sich die Baroness Zeit- damit sich die Wirkung ihrer Hiebe entfalten konnte, aber auch, damit der Pferdeknecht nicht zu schnell ohnmächtig würde. Mit meiner Vermutung zu dem verwendeten Halsband lag ich auch nicht falsch, nach dem dritten Hieb könnte Jens seinen Schrei nicht mehr unterdrücken und ich sah zusammen mit allen anderen im Raum, wie ein Elektroschock ihn zusätzlich zum zittern brachte. Trugen etwa Blacky und Steel auch solche Halsbänder, da Mira vor Beginn ihrer Folter mit der Fernbedienung auf die Boxen gezielt hatte? Ich versuchte etwas aus meinen Nachbarboxen zu hören, aber außer dem Wimmern des Pferdeknechtes und meinem Puls vernahm ich nichts unter meiner Maske. Hatte sie bei meinen 'Nachbarn' die Bänder vorher deaktiviert?
Die Baroness war mittlerweile bei Schlag 10 angekommen und ihre Hiebe zeigten deutliche Spuren an Gesäß und Oberschenkeln des Pferdeknechtes. Mira schien es zu gefallen, welche Wirkung die Schläge in Kombination mit den Schocks auf Jens hatten- er schrie mit jedem Hieb und hatte beim letzten auch vor Angst und Schmerz seine Blase entleert. Zur Strafe dafür wurde er von der Baroness mit dem Schlauch kalt abgeduscht, ehe sie ihn weiter schlug. Insgesamt verpasste sie ihm 25 Hiebe- bei den letzten war er nicht mehr in der Lage zu schreien und hatte nur noch gewimmert...

Mira zeigte, nachdem sie mit ihm fertig war, keinerlei Anstalten ihn aus der Fesselung zu befreien- mir kamen ihre Worte erneut in den Sinn, wo sie mir verkündet hatte, ich würde die Nacht gemeinsam mit ihm verbringen. Sollte er so die ganze Nacht stehen dürfen? Ich traute dies der Baroness ohne weiteres zu, hatte aber vermutet, so eine sadistische Behandlung von ihr wäre uns Pferden vorbehalten. Offenbar lag ich auch da falsch und ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie sie Markus hier durch den Wolf drehte...
Sie schnappte sich indes erneut die 'Fernbedienung', und widmete nach deren Betätigung mir erneut ihre Aufmerksamkeit. Das Wimmern des Pferdeknechtes sorgte dafür, daß die einseitig von ihr geführte Unterhaltung ein Vier-Augen-Gespräch blieb, da sie sehr leise zu mir sprach.

"Schlachtross"- oh, sie redete direkt mit mir- " ich hatte dir ja noch eine Überraschung versprochen. Du hast sicher mitbekommen, ich habe dem Pferdeknecht mit einem der Schockhalsbänder ausgestattet, die du noch von deiner Eingangsuntersuchung bei meiner Schwester kennen dürftest..."

Ich nickte leicht mit meinen Kopf und sie fuhr fort.

"Mir hat Jens die vergangenen Tage seit deiner Ankunft hier jeden Abend Bericht erstattet, was er tagsüber mit dir angestellt hat- da waren auch einige Sachen dabei, die er, ohne meine Zustimmung dafür zu haben, mit dir gemacht hat. Er sollte dich zwar hart rannehmen, aber seine Vergewaltigung von dir war definitiv nicht von mir autorisiert. Ich sehe bei euch Hengsten dies zwar als ein Mittel an, um euren Trieb unter Kontrolle zu halten und natürlich auch zur Disziplinierung bei unbotmäßigen Verhaltensweisen- aber der Pferdetrainer hat da mehrfach zu deinen Gunsten interveniert und heute war der Knecht halt reif."

Ich hatte keine Ahnung, was an dieser Aussage von ihr Wahrheit und was Lüge war- aber ich hatte ja selbst an meinem vierten Tag hier auf Rosengarten erlebt, wie Markus nach meiner Vergewaltigung durch Jens mit dem Pferdeknecht umgesprungen war. Mira lächelte sardonisch, als sie weitersprach:

"Jens wird genauso wie ihr drei Pferde hier die Nacht verbringen- mit dem Halsband! Du hast also ab dem Zeitpunkt der erneuten Aktivierung die Möglichkeit, durch wiehern ihm Schmerzen zuzufügen... Aber bedenke bitte eines- Steel und Blacky habe ich auch mit diesen Bändern ausgestattet. Jedes Mal, wenn du dich entschließen solltest an ihm zu rächen, wirst du deinen Mitpferden hier im Raum die gleichen Schmerzen bereiten wie dem Pferdeknecht..."

Mit diesen Worten stieß sie mich in ein moralisches Dilemma und zeigte mir zum wiederholten Mal, wie sadistisch die Baroness wirklich veranlagt war. Dieses Angebot war ein Appell an meinen inneren Schweinehund- ich hatte nichts zu befürchten außer diese Nacht hier eingeschlossen im Stehen zu verbringen. Nach der heutigen Belastung war dies übel genug...- wenn ich aber dem Drang nachgab, mich an Jens zu rächen, müssten Blacky und Steel mit ihm leiden. Bei Blacky, sagte ich mir, wäre dies nicht so wild, da auch er- trotz heute morgen- eine Liste an Handlungen bei mir gut hatte- aber Steel wollte ich keine Schmerzen zufügen!

Die Baroness hatte wohl während meiner Bedenkphase nach ihren Worten die Bänder aktiviert, denn sie kniff mir unvermittelt in meine linke Brustwarze, was mir ein Schnauben unter der Maske hervorlockte. Sofort sah ich, wie Jens unter dem Stromschlag zu zucken anfing und auch neben mir waren Geräusche zu vernehmen. Die Baroness steckte die Fernbedienung in eine Halterung, die an der noch offenen oberen Tür meiner Box angebracht war und schloss diese. Einzig ein schmaler Lichtstreifen war noch erkennbar, der aber kurze Zeit später auch erlosch. Ich stand in die Box eingesperrt- vor mir lag eine lange Nacht im Stehen und ich war allein in völliger Dunkelheit mit dem Dilemma, was die Baroness mir aufgebürdet hatte. Sollte ich mich an Jens und Blacky rächen- jetzt hatte ich die Möglichkeit- oder sollte ich die beiden davon kommen lassen und Steel und damit auch Brutus einen Gefallen tun? Ich hatte noch die gesamte Nacht vor mir um zu einer Entscheidung zu kommen...


'...ich war schon seit Stunden an der Göpelanlage meine Kreise drehend im Einsatz, als Jens eine neue Demütigung für mich zur Anwendung brachte. Er setzte sich auf den Balken der Anlage und hielt mir eine an einer Angel hängende gefüllte Wasserflasche vor die Maske. Dazu hörte ich seine mir Ekel verursachende Stimme, mit der mir das Angebot unterbreitete, ich dürfte diese leeren, wenn ich ihm zu Diensten sei. Ich bräuchte nur stehen zu bleiben und mich nach vorn zu beugen...'

Mit einen Schrei wachte ich auf- völlige Schwärze umhüllte mich und ich bräuchte einige Sekunden, um mich zu erinnern wo ich mich befand. Die durch die geschlossene Boxentür dumpf vernehmbaren Schreie von Jens und meinen beiden Leidensgenossen machten mich vollends klar, ich war wohl eingeschlafen, hatte einen wirklich üblen Albtraum gehabt und mein Schrei hatte allen im Raum dank der angelegten Halsbänder einen Elektroschock beschert.
Ich hatte keine Ahnung, wie oft ich dies den anderen unbewusst zugemutet hatte- aber Mira würde stolz auf mich sein! Ich erinnerte mich, um Jens und Blacky weh zu tun und mich für die Behandlung durch sie zu rächen, drei Mal bewusst lange hier in der Box gewiehert zu haben- und ich kann es vor meinem Gewissen nicht verhehlen, die dadurch erzeugten Geräusche von außerhalb bereiteten mir Freude... Das Steel dabei durch mich mit litt war mir in diesem Moment dabei völlig egal!
Langsam nahm ich auch den Geruch wahr, der mir in meine Nase stieg- das Darmrohr hatte für ganze Arbeit gesorgt und ich merkte, wie ich in dem Anzug in meinem eigenen Kot stand. Blacky und Steel dürfte es ähnlich gehen und ich hoffte darauf, dass die Nacht bald vorüber wäre und wir gereinigt würden. Mira hatte garantiert nicht vor, uns so dem Pferdetrainer oder der Rittmeisterin zu präsentieren- aber auch da war ich mir nicht mehr sicher- wie hatte es der Pferdeknecht mir gegenüber formuliert "...die Baroness ist eine Göttin...".
Vorsichtig und jedes unnötige Geräusch vermeidend bewegte ich meinen Körper- soweit es Fesselung und Box zuließen. Erstaunlicherweise fühlte ich sowohl meine Finger und auch die Zehen; sie kribbelten zwar leicht, aber dies zeigte mir nur, die Durchblutung funktionierte noch. Mit dieser Gewissheit suchte ich die unter diesen Bedingungen 'komfortabelste' Position und schaffte es tatsächlich noch einmal wegzudösen...

57. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 16.07.21 11:11

Tag 19, Donnerstag- Woche drei (Part 1)



Herrenhaus- Schlafzimmer der Baroness...


Die Baroness war versucht, ihren Wecker, der sie gerade aus einem angenehmen Traum gerissen hatte, gegen die Wand zu schleudern- 04:45 Uhr! Wie gern hätte sie gewußt, wie ihr Gehirn die Geschichte fortgesetzt hätte, nachdem es unterbewusst ihren größten Wunsch erfüllt und- zumindest in Ihrer Vorstellung- dieser blöde Gaul von Bea endlich verweigert hatte und er 'Gast' in ihrem 'Spielzimmer' war. Schlachtross...- stimmt, deswegen wurde sie ja geweckt. Mal schauen, was sich die Nacht ereignet hat...
Insgeheim hoffte sie, ihr Appell an seinen inneren Schweinehund wäre mit der Möglichkeit, sich an dem Knecht zu rächen, verlockend genug gewesen. Ihr war bisher noch keine Person untergekommen, die nach einer derartigen Behandlung auf diese Chance verzichtet hatte. Neugierig begann sie ihr Tablet hochzufahren und klickte auf dem Desktop die Überwachungssysteme in der Strafbox an. Die Voreinstellung hatte ohnehin die Phasen der Bewegungslosigkeit herausgefiltert- übrig geblieben war eine Zusammenfassung von 12 Sequenzen, wie ihr angezeigt wurde. Schon allein diese Anzeige versetzte sie in freudige Erregung- die Vorstellung, wie ihre drei Opfer sich unter den Elektroschocks gewunden haben, sorgten für ein High in ihrem Kopf. Im Schnitt dauerte jede einzelne Sequenz um die 25 Sekunden und es war nur eine dabei, wo Jens das System aktiviert hatte, weil er sich in seinem Dämmerzustand unbewusst bewegte.
Mira riss sich nach der dritten Einstellung von dem Anblick los- sie würde heute Vormittag sich die Zeit nehmen und alles in Ruhe ansehen während einer der Bezahlsklaven sie verwöhnen dürfte. Jetzt aber sollte sie dafür sorgen, die Beweise der heutigen Nacht beseitigen zu lassen...
Reithose, Reitstiefel- den Oberkörper ließ sie frei. Sie war sich ihres attraktiven Körpers bewusst und als Herrin hier auf dem Gestüt könnte sie herumlaufen wie es ihr in den Sinn kam, niemand würde sie ohne ihre Einwilligung auch nur schief anschauen. Der Weg in den Stall mit den Gestütpferden war schnell zurückgelegt und neugierig öffnete sie die Tür zur Strafbox.

Der im Raum herrschende Geruch zeigte ihr an, die eingesetzten Darmrohre hatten ihre Aufgabe erledigt und mindestens ein Pferd stand in seinem eigenen Kot. Der Intensität nach dürften es aber alle drei sein- unter Jens war nur eine Pfütze erkennbar. Von der aufgeflammten Beleuchtung geblendet schreckte der Pferdeknecht hoch in der ängstlichen Erwartung, von seiner Herrin erneut gezüchtigt zu werden. Mira roch förmlich seine Angst und als sie ihm in die aufgerissenen Augen blickte, wusste sie, er würde allein aus der Furcht vor einer Wiederholung in nächster Zeit jede Anordnung von ihr getreulich umsetzen. Jens sah, selbst für ihre Augen, schlecht aus und er würde garantiert zu kämpfen haben seine normalen Arbeiten heute fristgerecht zu erledigen.
Die Baroness stellte sich sorgsam darauf achtend, nicht mit ihren Stiefeln in seiner Pisse zu stehen, neben ihn und flüsterte ihre Anweisungen in sein Ohr. Der Pferdeknecht nickte auf die abschließende Frage, ob er verstanden hätte, müde und wurde daraufhin leise aus seiner Fesselung befreit. Die Baroness verschwand aus der Box und schleppend begann Jens mit seiner Arbeit...


Schlachtross:

Ich wurde aus meinem Dämmerzustand vom Aufleuchten des Lichtes im Spalt zwischen den Boxentüren geweckt und war froh darüber, nicht sofort der vollen Beleuchtung ausgesetzt zu sein. Leises Gemurmel war vernehmbar und erst nachdem es verstummt war, öffnete sich die obere Boxentür vorsichtig und ein sichtlich gebrochener Pferdeknecht schaute mir hasserfüllt in die Augen, bevor er die Fernbedienung aus der Halterung entnahm.

'...dann muss das Mira oder Augustine gewesen sein... vorhin. Die lassen ihn jetzt hier den Dreck wegräumen...
Ich will gar nicht wissen was der heute mit mir anstellen soll!'

Auch die beiden anderen Boxen wurden oben geöffnet, ehe sich Jens für einige Minuten aus der 'Strafbox' entfernte. Nach seiner Rückkehr holte er mich zuerst aus meiner Kammer und endlich wurde ich aus dem 'Gummifell' entlassen. Ich war glücklich, endlich Fesselung, Zungenstrecker und Darmrohr los zu sein, der Geruch, der meinem Suit entstieg, brachte mich nicht mehr aus dem Gleichgewicht. Mit vorsichtigen Kieferbewegungen brachte ich meine eingeschlafene Kaumuskulatur dazu, sich nicht mehr ganz so verkrampft anzufühlen, während ich gleichzeitig langsam Arme und Beine bewegte. Jens sagte nichts dazu- er spritzte mich mit dem Schlauch und sogar angenehm lauwarm eingestelltem Wasser ab und sorgte so für eine erste Grobreinigung, ehe er mir befahl still zu stehen und ich von ihm- ohne dabei übergriffig zu werden- abgeseift wurde. Zum Abschluss spülte er mich noch einmal ab, bekam meinen Hüftgurt angelegt mit der üblichen Fixierung der Vorderhand und durfte vor meiner 'Box' warten, während nach mir zuerst Steel und dann auch Blacky die gleiche Behandlung erhielten. Für mich verwunderlich war der Anblick der beiden- ich hatte wesentlich mehr Striemen an ihren Körpern vermutet, aber bis auf Gesäß und Oberschenkel war bei ihnen nichts zu erkennen. Ich spekulierte, Augustine hatte sie auf dem Laufband gehetzt was die sichtbaren Spuren nahelegten- ich wusste aber auch, ihr standen jede Menge anderer Möglichkeiten zur Verfügung, die genauso schmerzhaft oder schlimmer waren, aber weniger bis keine Spuren hinterließen...
Für uns überraschend tauchte Mira auf, stellte ein Tablett mit drei großen Pötten und drei Schüsseln darauf auf die Ablage, warf dem Pferdeknecht wortlos einen strengen Blick zu und verschwand wieder. Zuerst konnte ich mir keinen Reim auf dieses Verhalten machen, aber die einzig schlüssige Erklärung war, sie wollte nicht, dass wir jetzt am Morgen allzu schlecht aussehen würden, wenn die Rittmeisterin und Markus mit uns zu arbeiten begännen. Mit erhobenen Nasen erschnüffelten wir den Duft von Kaffee- sollte dies tatsächlich auf uns in den Pötten auf uns warten oder würden wir alle gleich aus einem Traum aufwachen?

Inzwischen war mir klar, der gestrige Tag und die Nacht würden so oder so heute ihren Tribut einfordern- egal, wie gut eine Fütterung jetzt wäre. Ich wünschte mir für den heutigen Tag nur, endlich wieder mich in den Pausen zwischen den Einheiten ausruhen zu dürfen und ohne Probleme bis zu der ersten davon durchzuhalten. Vielleicht würde ja Markus sogar zuerst mit mir trainieren und dabei ein wenig Tempo herausnehmen können...

Jens war meines Erachtens nach von der erhaltenen Behandlung durch Mira derart eingeschüchtert...- er unternahm keinen Versuch einer weiteren Demütigung und begann mit Steel, uns das Frühstück zu geben. Die großen Henkelnäpfe enthielten wirklich Kaffee, stark mit Zucker versetzt und mit Milch soweit heruntergekühlt, dass wir uns beim trinken nicht den Gaumen verbrannten. In den Schüsseln befand sich kalter Griesbrei- vermutlich ein Fertigprodukt aus einer Großpackung- aber mir war es egal, ob er von der Baroness selbst zubereitet oder einfach nur aus einem Eimer geschöpft war. Wenn ich aber daran dachte, daß solches Futter bei den Einstellern möglich war, versetzte es mir doch einen Stich und ich war ob solcher ungerechten Bevorzugung neidisch. Ich versenkte meinen Mund in der Masse und genoss den Geschmack- auch wenn ich bisher nicht gerade ein Fan von solchen Speisen war. Es war eine Abwechslung zu dem üblichen vegetarischen Einerlei und so wie mir schmeckte es auch den beiden anderen Pferden. Ich wollte gar nicht wissen, was Augustine mit ihnen an dem gestrigen Nachmittag angestellt hatte, aber Jens hatte sich ja alle Mühe gegeben, es mir auch so unangenehm wie nur möglich zu machen. Vorsichtig riskierte ich einige Blicke auf meine Leidensgenossen- sie sahen wirklich mitgenommen aus. Ein zufälliger Blickkontakt mit Steel zeigte in ihren Augen aber zu meiner Überraschung keine Aggression mir gegenüber- sie war eingeschüchtert aber ihr leichtes Kopfnicken deutete ich als Bestätigung, sie hätte wohl noch mehr ertragen mit dem Wissen um die Option, dem Pferdeknecht damit weitere Schmerzen zuzufügen. Ich konnte nicht abschätzen, inwiefern sie damit auch honorierte, was Markus für Brutus an der Göpelmühle getan hatte- sie hatte aber neben mir gestanden und mitgehört was der Pferdetrainer dort zu mir gesagt hatte. Bei Blacky war ich gespannt, ob er etwas versuchen würde; ich hatte mir einen höheren Platz in der Rangordnung erkämpft und wir waren derzeit beide nicht in der Verfassung, dies jetzt neu auszudiskutieren. Zumindest erwartete ich von ihm keinen weiteren Dank für meine Unterstützung bei der Ausfahrt mit Jens am gestrigen Morgen...- da er diesen, aus seiner Sicht, mir bereits gezeigt hatte!

Ohne Zeitdruck durften wir die Näpfe ausschlecken und uns wurde durch den Pferdeknecht der restliche Kaffee eingeflößt, ehe wir von ihm in unseren gewohnten Boxen untergebracht wurden. Dieses Mal begann der Pferdeknecht wieder in sein altes Verhalten zurück zu fallen- er verursachte genug Lärm dabei, was die anderen Pferde aus ihrem Schlaf riss. Dies hatte ein Gutes; Miu begrüßte mich mit einem Reiben seines Kopfes an meinem und ich hatte die Chance, nachdem Jens die Boxentür geschlossen hatte und außer Hörweite war, Brutus gegenüber mit einem leise gewieherten "Steeehl" eine Unterwerfungsgeste zu zeigen. Am meisten überraschte mich aber Blacky- wortlos, aber mit einem Kopfnicken in meine Richtung verzog er sich in seine Ecke zu Lion, legte sich neben ihn und ignorierte mich. Ich folgte seinem Beispiel und kuschelte mich an Miu- meine Beine dankten es mir und so war es kein Wunder, dass ich innerhalb weniger Minuten noch einmal trotz des Kaffee's einschlief.


Ein leichtes Rütteln an meiner Schulter und das mit normaler Lautstärke an mich adressierte "Guten Morgen du Faulpelz" von Markus rissen mich aus meinem Traum- ich konnte aber beim besten Willen nicht mehr sagen, was dessen Inhalt war falls mich jemand danach gefragt hätte.
Der Pferdetrainer sah einen Augenblick meinen Bemühungen zu wie ich versuchte, auf meine Beine zu kommen, hakte mich dann unter und zog mich hoch. Verwundert fragte er mich, ob ich in Ordnung wäre- er könnte ja verstehen, dass es Steel und Blacky nach dem gestrigen Tag nicht so toll gehen würde, aber mein Training wäre doch nicht so hart gewesen...

'Wenn du wüsstest...'

Das war mein Gedankengang, doch mir war bewusst bei einer Antwort von mir würde er die geltenden Regeln durchsetzen und mich bestrafen... müssen. Immerhin baute er mir eine 'Brücke' indem er den Namen der Baroness nannte und ich dazu nicken konnte. Er dachte vermutlich aber eher an eine zusätzliche Trainingseinheit durch sie- was ja auch stimmte- die Strafbox kam ihm dabei aber nicht in den Sinn. Im Beisein von uns telefonierte er offenbar mit der Rittmeisterin und brachte dabei seine Missbilligung zum Ausdruck, dass die Baroness damit die erarbeiteten Trainingspläne ad absurdum führen würde. Wenn es seiner Chefin möglich wäre, solle sie dies der Baronin auf ihr Brot schmieren- die Antwort darauf schien ihn zufrieden zu stellen und mit etwas gebesserter Laune wandte er sich wieder uns zu.

"Ihr beiden seht echt beschissen aus, aber da müsst ihr jetzt durch. Blacky- die Baroness hat darauf bestanden, mit dir heute Nachmittag zu trainieren, du sollst dabei auch wieder wie gestern ausstaffiert sein... Tut mir leid für dich, aber da kann ich nichts für dich tun...- Schlachtross, du bist den Nachmittag über für Training mit dem Pferdeknecht eingeplant.
Der Dressurplatz muss aber heute Morgen noch abgezogen und geglättet werden, ihr werdet dies beide mit mir erledigen. Ich habe auf eurem Einsatz dabei bestanden... Wenn ihr das blind schafft und ich euch nur über die Zügel lenke, bekommt ihr das als eure ersten beiden Einheiten eingetragen und habt dann den Vormittag frei- einverstanden?"

Auf Jens hatte ich nach der vergangenen Nacht überhaupt keine Lust...- so wie der jetzt ganz sicher drauf war. Blacky hatte es mit der Baroness aber noch schlechter getroffen...
Was hatten wir also für eine Wahl- aber Markus zeigte uns damit, er wollte uns nicht unnötig schinden. Die Option war verlockend, der Pferdetrainer bot uns dabei auch noch an, diese nicht in der Box, sondern auf einer Weide zu verbringen- damit hatte er mich dann endgültig geködert. Er forderte mich auf, meine Ration der Morgenfütterung noch schnell mir einzuverleiben, da er erst die anderen Pferde vorbereiten wolle- es sei denn, ich hätte beschlossen eine Diät einzulegen... Mit diesen Worten schnappte er sich Lion und Miu und verschwand mit Ihnen aus der Box. Bevor Markus zurück war, hatte ich alles verspeist und sogar noch die Zeit gefunden, Brutus mit einen Wiehern, gefolgt von "Bzzz" und dem Deuten auf Blacky klar zu machen, was nachts in der Strafbox geschehen war. Verstehend nickte der Leithengst traurig, denn er begriff, Mira hatte auch Steel so behandelt und seine Erfahrungen sagten ihm, die Baroness hatte mich irgendwie derart in ihre grausamen Spielchen eingebunden, dass ich den anderen gegen meinen Willen Schmerz zugefügt hatte. Wie gern hätte ich jetzt meine Seele erleichtert und ihm gestanden, was wir in der vergangenen Nacht erduldet und wie mich die Baroness geködert hatte, aber selbst wenn ich die Strafe dafür mit Freude ertragen hätte, Brutus wollte ich nicht weh tun.
Der Pferdetrainer widmete sich nach seiner Rückkehr dem Leithengst, so dass ich mit Blacky allein in der Box blieb. Mein Rivale näherte sich mir vorsichtig, während er die Boxentür im Auge behielt, flüsterte er schnell und leise mir zu:

"Es tat gut, den Knecht schreien zu hören..."

Sein Blick sagte mir auch, wenn er die Gelegenheit hätte, er würde ohne Rücksicht auf mich zu nehmen, genau so handeln. Es würde ihn sogar befriedigen, uns beide leiden zu lassen...- wir würden sicher nie Freunde werden! Sein Verhalten erstaunte mich trotzdem, auf die Gefahr einer weiteren Bestrafung für uns beide hatte er gegen den ehernen Grundsatz von Rosengarten verstoßen und gesprochen...
Markus ahnte nichts von alledem, als er uns aus der Box holte und unsere Sicht auf Null reduzierte. Ich spürte seine Hand am Halfter und langsam führte er uns zum Dressurplatz.


Blind dank der Scheuklappen spürte ich, dass wir unser Ziel erreicht hatten, als Markus mit uns anhielt um den Zugang zum Dressurbereich zu öffnen. Ein paar Schritte vorwärts und sofort veränderte sich mein Gefühl der Standsicherheit unter den Hufschuhen- der Boden war jetzt 'weicher'; Sandboden... Dies berücksichtigend zog uns Markus vorsichtiger hinter sich her, nach einem "Stopp" von ihm drehte er uns einzeln in die Position vor dem Abziehbalken und schirrte uns an. Ich wünschte mir in dem Moment ein wenig mehr Sonne auf meiner Haut- das kam mir nach all der Schinderei in den vergangenen Tagen einen Moment lang widersinnig vor, doch die noch vorherrschende Morgenkühle war deutlich spürbar. Wie gern würde ich jetzt noch im Stroh der Hengstbox liegen und schlafen...
Ein freundliches "Und los!" des Pferdetrainers riss mich aus meinem Wunschdenken und meine Müdigkeit ignorierend zog ich an. 'Schritt, Schritt, Schritt'...- ich konzentrierte mich allein darauf und mit diesem Denken schaffte ich die ersten drei Bahnen, ehe mein Körper mir mit einem überraschenden Schweißausbruch zu verstehen gab, ich wäre am Limit und ich- ob ich dies wollte oder nicht- stehenblieb und in die Knie ging. Da Blacky auf diese Reaktion nicht vorbereitet war und mein Verhalten auch nicht sehen konnte, machte er noch einen Schritt und wurde dadurch aus dem Gleichgewicht gebracht.
Wie durch Watte bekam ich den Fluch von Markus mit- mein Schweißfilm am ganzen Körper zeigte ihm aber wohl, wie es um meinen Kreislauf stand und er gönnte uns beiden eine Pause. Blacky wieherte ein wenig unwillig neben mir, aber dies gab sich, als er das Wort "Pause" hörte. Er war sicher auch über diese Unterbrechung der Arbeit dankbar...
Nach einiger Zeit fragte der Pferdetrainer mich, ob ich fit genug sei weiter zu machen- ich stemmte mich hoch und entgegen meines Bauchgefühls nickte ich. Mit einem Zügelschlag gab Markus uns das Signal, es würde weitergehen- anziehen und mit der Ansage, wir hätten die Hälfte geschafft, stachelte er meinen Ehrgeiz an, auch den Rest so schnell wie möglich zu erledigen. Immerhin hätten wir danach Ruhe bis zum Nachmittagstraining... Ich legte mich mehr ins Zeug als mir gut tat- und verbaute mir dadurch die Chance, die Warnsignale meines Körpers mitzubekommen. Nach vier weiteren Bahnen betätigte dieser das Notaus- die letzte bewusste Wahrnehmung von mir war, wie meine Beine den Dienst versagten und ich zusammenklappte...
58. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 23.07.21 12:20

Neues Wochenende- neues Kapitel...

Schlachtross erfährt nach seinem körperlichen 'Blackout' Hilfe von unerwarteter Seite...- und entgeht einer Falle von Mira für ihn...



Tag 19, Donnerstag- Woche drei (Part 2)


'Tierklinik'...- Vormittag...


Der erste Eindruck war Verwirrtheit- ich erinnerte mich, mir waren 'die Lichter ausgegangen', aber wo befand ich mich? Diese Frage beantwortete sich in der nächsten Sekunde, die mir unsympathische Oberschwester Natascha tauchte in meinem Blickfeld auf und meine in mir aufsteigende Panik schien mehr als begründet. Ich befand mich in Augustine's "Tierklinik" und mi'r war klar, hier dürfte ich zwar weitere Qual, aber keine Hilfe erhoffen. Zum Glück war sie die einzige Person neben mir im Untersuchungsraum...-Markus schien wohl draußen zu warten.

"Bleib liegen!"- herrschte sie mich ungewohnt leise an- "Oder möchtest du, daß sich die Chefin persönlich um dich kümmert?"

Ich schüttelte daher nur stumm mit dem Kopf, denn alles, was Natascha mit mir anstellen würde, wäre nichts im Vergleich, was ich von der 'Baroness' zu erwarten hätte. Ihr Lächeln beruhigte mich überhaupt nicht, ich sah aber keinerlei Instrumente, mit denen sie mir im Moment hätte Schmerzen zufügen können. Eine Infusion hing neben der von mir genutzten Liege an einem Ständer und auf einem Tablett lagen die Dinge, die sie benötigen würde, um mir den Zugang im Arm zu stechen.
Aus dem Flur vernahm ich die Stimme der Baroness und dies sorgte dafür, daß sich meine Nackenhaare unwillkürlich aufstellten:

"Oberschwester- was ist mit dem Neuzugang?"

"Nur eine Dehydrierung infolge zu hohem Flüssigkeitsverlustes- das Tier hat es in seinem Ehrgeiz wohl etwas übertrieben... Zwei Standartinfusionen und es ist wieder fit... Ich spreche auch gleich noch mit dem Pferdetrainer darüber!"

Die Baroness schien wohl mit der Antwort der Oberschwester zufrieden zu sein- ich war mit meinem 'Wehwehchen' offenbar nicht interessant genug um Ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Von Augustine vernahm ich noch, Natascha solle sich dann gleich noch um den 'Papierkram' kümmern...
Warum aber hatte die 'Oberschwester' nicht meinen Namen in ihrer Antwort genannt? Wollte sie etwa nicht die Aufmerksamkeit der Baroness auf mich ziehen? Natascha schloss die Tür zum Behandlungsraum, schnappte sich meinen Arm, gab mir mit einer Geste zu verstehen ich solle mich still verhalten und schob mir recht professionell die Hohlnadel in meine Unterarmvene. Danach fixierte sie diese gegen ein unbeabsichtigtes Herausziehen von mir und verband sie mit der vorbereiteten Infusion. Ich fühlte sofort das hereinströmen der isotonen Flüssigkeit und war in dieser Sekunde ihr gegenüber einfach nur dankbar.

'Komisch- die kleinen Sadisten sind gar nicht so schlimm, wenn sie einen vor den wirklich Bösen schützen...'

"Ich tausche in 15 Minuten die Infusionen- diese dürfte bis dahin leer sein. Danach hast du hier noch zwei Stunden Ruhe, ehe dich Markus wieder abholen wird. Das Zimmer wird von mir abgeschlossen, damit dich niemand stören kann- und du nicht ausbüchst. Die Alternative wäre Halseisen und Kette an der Liege, aber dies möchtest du sicherlich nicht..."

Schon wieder dieser abweisende Ton...- doch mit diesen Worten verließ sie das Zimmer und ich hörte, wie sich nach dem Schließen der Tür der Schlüssel im Schloss drehte. Ich war allein und hätte jetzt zwei Stunden zur Erholung, ehe ich zurück in die Tretmühle geschickt würde. Es war wie ein unerwartetes Geschenk- mit diesem Gedanken schlief ich auf der Liege ein...


Schlachtross schlief fest während sich die Tür zu dem Untersuchungszimmer öffnete und Markus gemeinsam mit der Oberschwester den Raum betraten. Natascha wechselte die mittlerweile leere Infusion gegen eine neue aus während der Pferdetrainer sich den Hengst aufmerksam ansah. Zu seiner Enttäuschung fand er bei dieser Sichtkontrolle des Halses und der Rückenpartie keine Hinweise auf frische Narben oder Stellen, wo ein Schockhalsband zur Anwendung gekommen sein könnte, nur einige gewöhnliche Striemen- im Gegensatz zu den deutlichen Spuren bei Blacky und Steel. Als er dies nach Verlassen des Raumes der Rittmeisterin telefonisch mitteilte, war es für ihn, als würde sie mit ihrem Fluch direkt neben ihm stehen.

"Mit so einer Aussage brauche ich bei der Baronin gar nicht erst aufzutauchen- wenn ich dies machen würde, kann ich dir ihre Antwort auch gleich mitteilen..."

Markus stimmte ein und mit unterdrückter Wut über ihre begrenzten Optionen hörte er sich sagen:

"... solange meine Tochter es mit ihren 'Methoden' nicht übertreibt, werde ich nichts unternehmen; er will Pferd sein, also lasst ihn und beklagt euch nicht...- Mich kotzt diese Haltung der Baronin an!"

"Komm wieder runter und sorge dafür, dass unser Hengst bis nach der Mittagspause Ruhe hat- das ist alles, was wir im Moment für ihn tun können. Ich schaue in der Mittagspause noch einmal über seinen Trainingsplan; aber ich bin mir sicher, ihm nicht zuviel abverlangt zu haben. Lass ihn am besten auch den Mittag über auf einer Weide draußen..."

Mit diesen Worten beendete die Rittmeisterin das Telefonat... was ihr peinlich war, denn es zeigte ihr wieder einmal deutlich die Grenzen ihrer Möglichkeiten hier in Rosengarten auf. Sie wünschte sich, es wäre ihr gestattet, sich voll auf die Vorbereitung von Schlachtross für das Rennen zu konzentrieren- aber dies war unmöglich, so lange Mira auch Zugriff auf den Hengst hatte und sie sich zudem um all die zahlenden Einsteller kümmern dürfte, die- so war ihr bewusst- mit ihrem Geld hier den Laden am Laufen hielten. Auch hatte sie noch keine Idee, wie sie ihrem Partner die Anweisungen ihrer Chefin bezüglich der kommenden Woche beibringen sollte...


Mittags...


Schlachtross:

Irgendjemand rüttelte an mir...- und nein, ich hatte keine Lust zu zeigen, ich wäre munter! Mir war bewusst, wo ich mich befand und jede hinausgezögerte Sekunde bräuchte ich nicht in diese Hölle hinaus. Auch wusste ich, was Markus und die Oberschwester riskiert hatten, damit ich nicht in die Fänge der Baroness Augustine und ihrer nicht minder sadistisch veranlagten Assistentin Annika geraten war...

"Schlachtross- hoch mit dir! Wir haben nur wenig Zeit- es sei denn, du willst Augustine über den Weg laufen!"

Mehr brauchte Markus nicht zu mir zu sagen- ich stemmte mich hoch und stand keine fünf Sekunden neben der Liege. Natascha stand im Türrahmen, hielt wohl den Gang im Auge und gab uns ein "Viel Glück" mit auf den Weg...

"Danke Natascha- du hast bei mir was gut..."

Mit diesen Worten zog der Pferdetrainer mich energisch hinter sich her und ich konnte mein Glück noch nicht so recht fassen, aber von meinem Zusammenbruch schien außer den beiden und Blacky niemand etwas mitbekommen zu haben. In Richtung Rennbahn laufend, freute ich mich etwas Erholung gefunden zu haben.

"Komm, ich bring dich die Mittagspause über noch raus auf die Koppel- du bist nachher den Rest des Nachmittages zwei Einheiten beim Pferdeknecht..."

Markus brach mitten in seinem Satz ab- und auch ich sah, warum er stockte. Uns kam Mira mit einem nicht gekennzeichneten 'Latexpferd', dessen Gesicht unter einer 3-Loch Maske verborgen war, entgegen- und sie hatte auch schon die Richtung so geändert, daß sie auf uns treffen wollte. Mir war klar, sie hatte Blacky im Schlepptau und ihr Blick, der auf mir ruhte, war eindeutig. Noch bevor sie an uns heran war, ahnte ich, aus dem versprochenen Koppelaufenthalt würde nichts werden...

"Sehr gut Pferdetrainer- da brauche ich das Schlachtross nicht zu suchen... So frisch, wie er aussieht, habt ihr doch sicher nichts dagegen, wenn ich ihn zur Wettkampfvorbereitung noch ein wenig im RoundPen bewege?"

Was von ihr so süffisant als Bitte formuliert war, kam einem Befehl gleich. Markus zuckte daher nur mit den Schultern und hielt der Baroness meinen Führstrick hin.

"Nein- kleide unseren Hengst doch bitte analog zu Blacky ein und lege ihn auch die Manschetten mit den 2 kg- Gewichten an Vorder- und Hinterhand an. Was er jetzt unter erschwerten Bedingungen trainiert, wird ihm später beim Rennen helfen... In 15 Minuten steht er fertig vor mir in der Anlage!"

Hier war jede Diskussion zwecklos, ihr Ton duldete keinen Widerspruch- Markus machte daher mit mir auf der Stelle kehrt und wir trabten beide im Dauerlauf zum Stall. Mira's Zeitvorgabe war mehr als knapp bemessen und während ich mich aus meiner Pferdeausrüstung befreite, suchte Markus ein entsprechendes 'Latexfell' in meiner Größe heraus. Ich schlüpfte mit meinen Füßen hinein, begann meine Hufstiefel wieder anzuziehen und streifte mir den Rest des Suits über. Markus schloss den Rückenreißverschluss, legte mir den Harness wieder an und zog mir eine analoge Maske zu Blacky über den Kopf. Zuletzt noch das zugehörige Halfter und die Gewichtsmanschetten- und zurück aus dem Stall zum RoundPen im Laufschritt.
Mira hatte tatsächlich die Zeit genommen- und mit einiger Enttäuschung in ihrer Stimme anerkannte sie, wir wären in dem vorgegebenen Limit geblieben. Akribisch kontrollierte sie den Sitz meiner Sachen- konnte aber erneut nichts feststellen, was ihr zur Kritik Anlass gegeben hätte.

"Pferdetrainer- habt ihr sonst nichts zu tun?"

Mit dieser mehr als deutlichen Aufforderung zum Gehen an Markus war klar- sie wollte ihn nicht bei Ihrem Training dabeihaben.

"Danke Baroness... für die Erinnerung- ich habe noch etwas in der Reithalle vorzubereiten..."

Mit diesen Worten wahrte Markus die Höflichkeit gegenüber Mira und gab uns allen gleichzeitig damit zu verstehen, er wäre in der Nähe und würde daher garantiert die Zeit haben, den einen oder anderen Blick auf uns zu werfen...
Mira hatte uns Hengste inzwischen mit einfachen Langzügeln versehen und in der Mitte Aufstellung genommen. Ihr Hut war unter dem Dach der Anlage nicht wirklich notwendig- gab ihr aber mit dem Rest ihres Outfit einen erotischen Touch... Mir- und sicher auch Blacky- war dieser im Augenblick völlig gleichgültig; auch im Schatten war die Luft warm genug um uns mit jeder Bewegung den Schweiß aus den Poren zu treiben.

"Und Traaab!"

Wie zu erwarten, gab sich die Baroness nicht mit Kleinigkeiten wie ein paar Runden zum Aufwärmen ab- warum sie nicht sofort Galopp verlangte, blieb ihr Geheimnis...

"Schlachtross- die Vorderhand höher und ruhiger! Eins..."

Ich erwartete unmittelbar nach dieser Ansage von ihr eigentlich einen Peitschenhieb- der kam auch, ließ aber nur den Sand hinter mir aufstieben. Ich verstand nicht- sie war doch sonst nicht so zimperlich und daß Markus in der Nähe war hatte sie bisher auch nicht davon abgehalten uns zu schlagen. Sie schien sich daher wohl eine neue Quälerei für uns ausgedacht zu haben, die wir früh genug zu spüren bekämen...
Dank der zusätzlichen Gewichte an jeder Extremität hatte ich zu tun, diese den 'Wünschen' von Mira gemäß ruhig zu halten bzw. hoch genug zu heben. So wurde ich bis zum Ende der Trabsequenz zwei weitere Male angezählt, während Blacky eine Verwarnung bekam. Und jedes Mal schlug die Baroness nur in den Sand hinter uns.

"Und Schritt..."

"Blacky, Schlachross- ich will das synchron sehen! Links, rechts, links, rechts,..."

"Turn! Unnnd Highstep!"

Jetzt war mir klar, warum sie mich mit den Gewichten ausgestattet hatte- wir würden ihrem Willen nach jetzt wohl überwiegend in dieser Gangart laufen dürfen. Auch ohne das Extragewicht würden wir nach spätestens einer halben Stunde so erschöpft sein, daß Fehler von uns unvermeidlich wären. Trotzdem kämpfte ich gegen die aufkommende Ermüdung in meinen Muskeln an- und begrüßte sogar eine von Mira abverlangte Galoppeinlage, weil ich dabei die von ihr erzwungene Haltung meiner Arme aufgeben und diese etwas lockern konnte. Blacky war mittlerweile acht Mal angezählt worden und hatte damit zu mir gleich gezogen- aber Mira hatte uns noch keinen einzigen Hieb versetzt.
Der erneute Wechsel in den Highstep ließ mich schon nach kurzer Zeit wieder kurz vor dem Verkrampfen meiner übersäuerten Muskeln stehen- aber Blacky erwischte es vor mir. Sein linkes Bein knickte einfach ein und er kippte ohne Vorankündigung vor mir in den Sand der Anlage. Da ich Mira gut genug kannte, sprang ich über ihn hinweg und lief weiter, bis sie mir ein Haltesignal gab.
Ich hörte nur hinter mir, wie sie Blacky in einem erstaunlich ruhigem Ton fragte, ob er vielleicht zu ihrer Schwester in die Klinik möchte- wenn dies nicht der Fall wäre, hätte er fünf Sekunden Zeit, wieder auf seine Hufe zu kommen...
Blacky schaffte es tatsächlich, in den von Mira herunter gezählten fünf Sekunden sich auf seine Hinterhand zu stellen und mit einen Schrittkommando schickte uns diese Sadistin erneut auf die Reise. Nach einem erneuten "Turn!" von ihr sah auch ich, wie Blacky humpelte und nur die Angst vor ihrer Schwester Augustine ihn auf den Beinen hielt. Ich war aus unerfindlichen Gründen von Mira noch zwei weitere Male angezählt worden und lag jetzt bei zehn, während bei meinem Mithengst dreizehn 'was auch immer' gewertet wurden.

"Und Halt!"

Ich war dankbar, dieses Kommando zu vernehmen- meine Hüfte schmerzte und wenn ich nicht genau gewusst hätte, Mira wartete nur auf so einen Fehler von mir, hätte ich meine Arme ausgeschüttelt. So aber behielt ich meine Vorderhand, wie von ihr immer so gewünscht, angewinkelt trotz der inzwischen als bleischwer empfundenen Gewichte. Nach einiger Zeit erlaubte sie mir endlich, auch diese Haltung aufzugeben und nahm mir sogar meine Trense aus dem Maul. Demonstrativ griff sie nach der an ihrem Gürtel befestigten Trinkflasche, gönnte sich ein paar Schluck daraus und weidete sich an den Blicken, die wir durstig zu ihr warfen. Natürlich bekamen wir nichts von ihr...

"Schlachtross- du hast ja sicher mitbekommen, das ich eure Fehler gezählt habe..."

Ihr lauernder Blick warnte mich und so nickte ich Ihre Aussage noch nicht mal ab sondern starrte auf einen imaginären Punkt hinter ihr. Davon unbeeindruckt fuhr sie fort...

"...Blacky hat dreizehn Fehler gemacht und du bist auf zehn gekommen- daher wirst du ihm dreizehn Hiebe mit der Peitsche versetzen und selbst die zehn von ihm in Empfang nehmen..."

Mit diesen Worten löste sie die Peitsche von ihrem Gürtel und ließ sie vor uns in den Sand fallen. Ihr Gesichtsausdruck sagte uns beiden deutlich, wie stolz sie darauf war, uns in eine derartige Situation gebracht zu haben. Sie würde uns nicht schlagen...- doch würden wir unsere Vorderhand benutzen, könnte sie argumentieren, wir hätten 'wie Menschen' agiert- wenn wir aber weiter wie Pferde handelten, wäre ihr Argument, wir hätten verweigert!
Auch wenn Blacky sich dank allem, was zwischen uns passiert war, in meinen Augen durchaus für diese Hiebe qualifiziert hatte- ich wollte ihn nicht schlagen! Ein Blick zu ihm zeigte mir- seine Augen zeigten Panik, ihm war das Dilemma genauso gut bewusst.
'Komm- denk nach'- mir war klar, ich könnte nicht mehr lange Zeit schinden und zögerte das unvermeidliche nur noch heraus...

"Baroness, habt ihr das Training mit den Pferden beendet? Ich würde gern Schlachtross für das anstehende Training mit mir vorbereiten..."

Oh Gott- Markus hatte einen Sinn für Timing, ich war so froh, seine Stimme zu hören...- und zudem schien es wohl in Bezug auf mich zu einer Planänderung gekommen zu sein! Mir war auch eine Idee eingefallen und dank der Anwesenheit des Pferdetrainers bestand eine gute Chance, damit durchzukommen. Er war Zeuge dafür, daß ich weiter wie ein Pferd handelte- egal, was die Baroness später behaupten täte.
Ich sank auf alle viere und nahm den Griff ihrer Peitsche in mein Maul. Völlig verblüfft hörte ich Mira's Stimme, die mich anschnauzte was das werden sollte. Ich antwortete nur mit einem Wiehern darauf- was Markus dazu brachte, die Baroness zu fragen, was hier vor sich ging.
Mit unterdrückter Wut in der Stimme fasste sie knapp ihre Anweisung an uns zusammen, was Markus dazu brachte, mir pferdegemäßes Handeln zu attestieren. Von ihm so angespornt, schwang ich Ihre Peitsche in meinem Mund in Richtung von Blacky's Hinterhand. Derart sanft war mein Rivale wohl noch nie mit diesem Instrument bestraft worden- und Mira waren dank der Anwesenheit von Markus die Hände gebunden! Klar- sie würde dies nicht vergessen und uns doppelt und dreifach heimzahlen, aber jetzt hatten wir einen Sieg über Sie errungen!
Nachdem ich so die Hinterhand von Blacky in der mir abverlangten Anzahl getroffen hatte, blieb der Baroness nichts anderes übrig, als dem Hengst seine Maske gleichfalls zu entfernen um es ihm zu ermöglichen, mich auf die gleiche Weise zu 'bestrafen'. Die zehn Berührungen waren so gut wie nicht spürbar und nachdem er diese mir verpasst hatte, nahm Markus, mit dem Hinweis auf unsere Trainingspläne, uns beide mit zum Stall. Dort tränkte er uns- ich durfte dann aus dem Latex raus, während Blacky mit dem Hinweis auf die Anordnung von Mira wieder seine Maske übergezogen bekam. Vorher nickte er mir aber mit einem von ihm ungewohnten dankbaren Blick zu- auch wenn wir beide nun ganz weit oben auf der Liste der Baroness standen und er jetzt erneut zu ihr musste...


Hengstbox...- abends...


Schlachtross:

Die Fütterung lag hinter uns und endlich hatte ich Ruhe. Die beiden Einheiten am Nachmittag spürte ich in meiner Hinterhand...- Markus hatte den Trainingsplan für mich zum Glück etwas abgeändert und ich durfte die erste der beiden Einheiten bei ihm verbringen. Er war auch fair genug, in seinem Training für mich nach dem Zusammenbruch am Vormittag und der Extraeinlage mit Mira ein wenig Fahrt herauszunehmen und so lief ich unter seiner Kontrolle nur gleichmäßig acht Runden auf der Rennbahn im Trab während er sich mit einem Einsteller beschäftigte...
Die letzte Einheit beim Pferdeknecht war dann wieder das genaue Gegenteil. Erneut wurde ich als 'Schulpferd' eingesetzt- auch wenn dies ganz sicher an den Vorgaben der Rittmeisterin und des Pferdetrainers vorbei ging. Der Knecht hatte eine 'Madame' als Gast bei sich- die war, soweit ich das aus seinen Ausführungen heraushörte, eine gute Freundin von Augustine und hatte einen 'Sklaven' zur 'Ausbildung' bei ihr in der Klinik. Von der Baroness als 'kleine Aufmerksamkeit' gedacht, durfte ich mich für sie zum Affen machen und als Pferd bei einem Basiskurs im Sulky fahren sie hin und her ziehen. Natürlich war alles, was sie mit mir dabei anstellte, richtig und gut- ich war der blöde und störrische Gaul, der nicht sofort begriff, was das wilde Gezerre der Zügel durch sie bedeutete!
Neben den Schmerzen in meinen Mundwinkeln gab es daher zusätzlich durch den Knecht noch jede Menge Hiebe mit seiner Gerte- das Gelächter und die Kommentare über meine Unfähigkeit hatte ich, seit ich hier mich auf Rosengarten befand, gelernt zu ignorieren...

'War dies vielleicht eine versteckte Rache für mein kreatives Umsetzen von Mira's Anweisung bezüglich Blacky in der Mittagspause? Nein- das hätte die Baroness ganz sicher selbst erledigt und nicht dem Knecht überlassen...'

Bei allem Sadismus...- Mira war bisher in diesem Punkt berechenbar! Die Einheit war ganz einfach 'nur' ein Beispiel für die hier praktizierte Geringschätzung von uns Pferden...
Ich suchte die Nähe meines Freundes, Miu und ich kuschelten uns aneinander... Blacky und Lion hielten es genau so...und so dämmerten wir Hengste nach einem weiteren anstrengenden Tag in den wohlverdienten Schlaf...
59. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 27.07.21 13:47

Hallo Blackrubberhorse,

Ich möchte mich bei dir für deine so extrem regelmäßigen Fortsetzungen bedanken.

Ich lese sie immer noch sehr gerne.

Dein Schreibstil ist extrem gut, du beschreibst die Gefühle der Beteiligen so extrem gut.

Gruß
Thomas




60. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 30.07.21 12:37

Miu und Schlachtross werden von den Baroness' um ihren Schlaf gebracht...- stehen aber trotzdem nicht in deren Mittelpunkt!



Tag 19, Donnerstag- Woche drei (Part 3)


Nacht:


Schlachtross:

"Auf- und hoch mit euch allen!"

Diese gebellte Aufforderung des Pferdeknechtes riss nicht nur mich aus dem Schlaf- und ein Blick aus dem Boxenfenster zeigte uns allen, es war noch tiefste Nacht! Das unwillige Schnauben von Lion und Brutus erstarb aber sofort, nachdem die beiden soweit munter waren, daß sie die vier weiteren Beine in der Stallgasse erkannten. Mira stand dort mit einem Führstrick, an dessen anderem Ende sich Kara befand und grinste schamlos in die Hengstbox, während sie auf Lion zeigte.

"Auf du fauler Gaul- zu mir!"

Ich konnte mich nur etwa ein, zwei Sekunden der Illusion hingeben, dies wäre alles gewesen und wir anderen Hengste dürften uns wieder hinlegen, da sich die Baroness von uns wegdrehte...

"Knecht- in 15 Minuten stehen Miu und Schlachtross eingeschirrt vor einer Wagonette... unser 'Gast' in seinem persönlichen Outfit und für seinen Freund findest du sicher in der Sattelkammer etwas gleichartiges zum ausstaffieren..."

"Jawohl Frau Baroness- in 15 Minuten eingeschirrt vor dem Stall!"

Wie schon am Nachmittag war Jens dank der Behandlung durch Mira nach der vergangenen Nacht wieder voll 'auf Linie gebracht'- zum Glück für meinen Freund und mich brüllte er uns nur an, warum wir nicht schon vor der Sattelkammer ständen, doch er verzichtete im Unterschied zu der letzten Einheit bei mir auf den Einsatz eines Schlagwerkzeuges. Vor lauter Gebrüll von ihm fiel es mir zuerst gar nicht auf, doch er hielt eine Gerte in der Hand...

'Hat das mit der vergangenen Nacht zu tun? Hat die Baroness oder irgendwer dir klar gemacht, ich bin... für dich... 'nur' Gast hier? Aber wenn dies so wäre...- Miu ist es nicht und auch da hält er sich zurück...'

Letztendlich war es mir egal- Mira stahl mir und allen anderen Pferden Ruhezeit! Selbst Brutus, Steel und Blacky, die nicht von der Baroness aus unseren Boxen geholt worden waren- sie alle wurden in ihrer Erholung gestört...
Beim Betreten der Sattelkammer begriff ich, das war ganz sicher keine spontane Entscheidung der Baroness gewesen... mein persönliches Outfit und jenes für meinen Freund bestimmte lagen bereits für uns vorbereitet auf dem Tisch. Wenn es Jens nicht in einem Anfall von Voraussicht für uns heraus gesucht hat, dann war dies eine neue perfide Schikane von Mira für mich.

'Ist das jetzt deine Vergeltung für heute Mittag?'

Im Nachhinein weiß ich- meine Vermutung dazu war falsch, sie hatte sich tatsächlich erst kurzfristig nach Rücksprache mit ihrer Schwester entschlossen, Miu und mich in ihr angedachtes 'Spiel' für Lion und Kara mit einzubeziehen und dem Pferdeknecht dazu entsprechende Anweisungen erteilt. Aber wie gesagt, sie und ihre Schwester stahlen mir Zeit für meine Erholung um hier ein Quentchen länger durchzuhalten- und genau dies war ihre Intention in diesem Fall!
Unsere Angst vor ihr sorgte für ein ungefähres Einhalten der durch sie gesetzten Frist- zumindest standen wir beide wie von ihr befohlen in Latex vor der Wagonette und der Pferdeknecht schirrte uns unter ihrer Aufsicht ein. Während Lion und Kara im von ihr befohlenen 'Hab Acht!' verharrten und kaum zu atmen wagten, kontrollierte sie penibel unsere Aufmachung und die Anspannung durch Jens...

"Letzte Nacht hat wohl doch ein wenig geholfen..."

Ob Sie diese Aussage direkt an Jens richtete oder ob ich von ihr damit auch gemeint war- sie stand für mich im toten Winkel und ich blickte unter meiner Maske stur gerade aus... Ich wollte ihr keinerlei Anlass bieten und ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken! Natürlich spielte sie mit mir, ich spürte die Berührung ihrer Peitsche durch den Latexanzug, als sie mir damit über den Rücken strich...

"Jens- du kannst dich bis zu unserer Rückkehr hinlegen und ruhen... vielleicht benötige ich dich aber noch nachher. Du nimmst laut Plan morgen Vormittag die vier Pferde hier als Gespann zu einer längeren Ausfahrt- kümmere dich besonders um meine beiden 'Freunde' von heute Nacht- oder habt ihr geglaubt, eure sogenannte 'Leistung' vom Sonntag ist vergessen?"

Ein von ihr geführter Peitschenhieb in Richtung der beiden anderen Gestütpferde zeigten mir zu meiner Erleichterung, mein Freund und ich ständen jetzt nicht im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit...

"Ach, eines noch- für dein Gespann die gleiche Aufmachung wie am Sonntag...- weitere Einschränkungen für Lion und Kara lege ich fest, wenn ich mit Ihnen hier fertig bin...
Im Schritt...- vorwärts!"

Ihre folgenden Kommando's dirigierten uns nicht zur Rennbahn...- sie lenkte uns statt dessen zur Tierklinik und befahl uns davor zu halten. Zu meinem Entsetzen wurden wir dort von ihrer Schwester erwartet...

"Schwesterchen- so ausstaffiert, wie du sie dir gewünscht hast..."

Somit war klar, wem wir alle diese Aufmachung zu verdanken hatten...- und natürlich trieben die beiden weiter ihre Psychospiele mit unserer Angst vor ihnen. Gestreichelt werden, Lob von Miu und mir für unser 'hübsches Aussehen', der schon fast zwangsläufige Griff in unseren Schritt- während Augustine so mit uns 'spielte', wagte ich kaum zu atmen aus Furcht vor der Konsequenz etwas falsch zu machen...
Die vergangenen zweieinhalb Wochen hier auf Rosengarten hatten mich 'dank' der beiden gelehrt, wie es ist wirklich Angst zu verspüren...- sie waren wie Raubtiere, die sich daran weideten und ich war als Pferd für sie 'Beute'! Für mich war dies kein Spiel mehr..., ich konnte mich immer besser in die Psyche eines Beutetieres hinein fühlen welches ständig mit einem Angriff zu rechnen hatte. Und jetzt im Moment schlichen zwei der gefährlichsten von Ihnen um Miu und mich herum und wir hatten keinerlei Möglichkeit zur Flucht...
Endlich wurde von uns abgelassen und Augustine befahl die beiden anderen Pferde zu sich. Sie hatte sich so vor dem Wagen aufgestellt, damit auch wir im Licht des Eingangs zur Klinik sehen konnten, wie sie den beiden eine Maske mit Filter über den Kopf zog- die gleichen, mit denen ich vor zwei Tagen auf der Rennbahn durch Mira 'trainiert' wurde-, an ihrer Fesselung der Vorderhand auf den Rücken oberhalb der Ellenbögen noch einen zusätzlichen Riemen anlegte und straff zog und sich dann hinter uns zu Mira mit auf den Wagen setzte...

"Lion, Kara- ich will Highstep von euch sehen...-Vorwärts!"

Während die beiden so aufgefordert sich in Bewegung setzten, reichte für uns ein leichter Ruck mit dem Zügel. Es war klar, wir sollten seitlich hinter ihnen bleiben und den Baroness einen uneingeschränkten Blick an uns vorbei auf die beiden ermöglichen.

"Miu, Schlachtvieh- ihr haltet diese Position! Schaut den beiden ruhig mit zu... und hofft darauf, daß wir euch nicht die Plätze tauschen lassen!"

Schmerz, Demütigung...- oder das Spiel mit der Angst davor... Etwas anderes schienen die beiden Baroness in ihrem Leben nicht fertig zu bringen. Ich fragte mich im stillen, was in deren Erziehung derart schief gelaufen war...
Währenddessen wurden die beiden Gestütpferde vor unseren Augen regelrecht geschunden und fertig gemacht. Es blieb nicht nur bei dem Dressurschritt...- wobei der sicher schon gereicht hätte um aus den beiden alles an Kraft herauszupressen. Die Baroness' nutzten für Ihr 'Training' das beleuchtete Wegeviereck rund um die Freifläche zwischen dem Hofgut und der Klinik- vorbei an unserem Stall, der Reithalle und dem RoundPen. Diese Runde allein zum 'aufwärmen' in der geforderten Gangart unter den unerbittlichen Blicken dieser beiden Sadistinnen war brutal genug. Mira nannte hinter uns bei vermeintlichen oder auch tatsächliche Unsauberheiten im Gang nur den Namen des Hengstes oder der Stute und ließ jedes Mal dabei ihre Peitsche knallen. Nach dem Ende dieser Runde befahl sie zu halten offenbarte uns den Hintersinn ihres Verhaltens- bisher hatten die beiden noch keinen Schlag abbekommen...

"Einer von euch hat jetzt die Chance, um die Schläge für seine Fehler herum zu kommen! Ihr läuft die Runde jetzt noch einmal im Galopp und der Verlierer bekommt die Summe der Hiebe von mir verabreicht- und los!"

Derart überrumpelt von der Ansage reagierte Kara ein wenig schneller und erarbeitete sich ein paar Meter Vorsprung, ehe Lion ihr folgte. Generös 'erlaubte' Mira uns beiden die Köpfe zu drehen und so den Kampf der beiden gegeneinander ein wenig besser beobachten zu können...
Kara schaffte es tatsächlich, ihren Vorsprung über die verlangte Runde zu halten und kam so um die insgesamt vierzehn Peitschenhiebe der Baroness herum. Lion hingegen musste sich sofort auf den Boden legen und ohne unter der Maske wirklich zu Atem kommen zu dürfen, schlug Mira auf ihn ein. Die Maske dämpfte sein Schreien ab dem neunten Schlag und doch gellten diese in meinen Ohren! Er war ein Arschloch zu mir gewesen- aber jetzt verspürte ich Mitleid mit ihm. Zum Glück war mein Gesicht hinter meiner Maske versteckt und ich starrte stur gerade nach vorn- ohne dies hätte ich meinen Hass auf die beiden Tierquälerinnen sicher nicht verbergen können!
Diese hatten nach der 'Motivation' von Lion ihn wieder auf seine Hinterhand befohlen- natürlich unter Androhung weiterer Hiebe. Unter Mühen hatte er dies auch ohne Hilfe seiner gefesselten Vorderhand geschafft- und beiden wurde sofort eine weitere Runde im Highstep abverlangt. Lachend und sich über die überkorrekte Ausführung dieses Laufstiles ihrer Pferde lustig machend, zogen wir die Baroness mit ihrem Gelächter hinter uns erneut eine Runde. Wir hörten aber auch- selbst unter unseren Masken- das Schnaufen und um Luft ringen von Kara und Lion. Trotz ihrer Bemühungen wurde ihnen von Mira zum Ende der zweiten Runde erneut dreizehn 'Fehler' attestiert!

"Naaa... Lion- wer will denn los galoppieren?"

Der Hengst hatte sich sichtbar bereit gemacht um seinen Fehler nach der ersten Runde nicht zu wiederholen- wurde aber von Mira ausgebremst.

"Schön nebeneinander aufgestellt...- und runter mit euch in die Hocke! Ihr seid jetzt für einen Moment keine Pferde mehr- sondern hübsche kleine Häschen, die um die Wette hüpfen werden... Denkt daran- immer schön runter in die Hocke... sonst zählt das ganze nicht und ich lasse euch von hier erneut starten! Euer Ziel ist die Abbiegung - das sind etwa siebzig Meter von hier... Ich begleite euch natürlich...- und los!"

Mira verzichtete darauf, bei diesem 'Rennen von uns hinterher gezogen zu werden- sie schlenderte hinter ihren Opfern her und sorgte mit der Peitsche für eine ihren Vorstellungen entspreche Ausführung jedes Sprunges.

'Denk einfach daran... die beiden würde es einen feuchten Dreck interessieren, wenn du oder Miu an ihrer Stelle wärst...'

Ich versuchte mich diesem Sadismus gegenüber zu verschließen und gleichgültig zu sein- doch es gelang mir nur teilweise. Immer wieder- wenn ich die Augen schloss und versuchte, mich von dem gesehenen so abzuschirmen, tauschten Miu und ich die Plätze mit den beiden und ich stand hilflos vor der Entscheidung, ob ich meine Kraft und Ausdauer einsetzen und damit meinen Freund in solch einer Situation ihren Schlägen ausliefern sollte... Ich fürchtete mich zutiefst vor genau diese Entscheidung gestellt zu werden...
Nach von mir aus geschätzten drei Vierteln der Strecke sorgte ein weiterer Peitschenhieb für die Entscheidung in diesem 'Rennen'. Er galt Kara und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Bis sie es wieder auf ihre Hinterhand schaffte, hatte Lion die geforderte Strecke geschafft und 'durfte' sich erholen. Mira sorgte natürlich dafür, daß auch Kara ihr 'Rennen' beendete , ehe sie der Stute die angedrohten Strafhiebe verabreichte. Dank der Entfernung waren die Schreie in diesem Fall für uns nicht zu hören...
Augustine lenkte uns dann auf ein Winken ihrer Schwester zu ihr und nach dem Haltesignal verkündete Mira ihr weiteres Vorgehen:

"Da ihr es geschafft habt, ein Unentschieden zu erreichen... muss wohl ein drittes Rennen entscheiden, wer das 'Glück' hat, den Rest der Nacht in Obhut meiner Schwester zu verbringen... und wer zurück in seine Box muss! Ich denke, um es 'fair' zu machen, werdet ihr jede der vier Geraden euch anders bewegen... Ihr werdet mit 'Entengang' anfangen, dann dürft ihr zeigen, ob ihr endlich begriffen habt, wie ein vernünftiger Highstep aussieht..., den dritten Teil dürft ihr noch einmal, wie jetzt gerade, hüpfend hinter euch bringen. Das lockert eure Gelenke für den abschließenden Galopp...
Denkt daran, meine Schwester und ich legen sehr großen Wert auf eine saubere Ausführung jedes Abschnittes und wie jetzt auch wird unsauberes Agieren sofort durch uns bestraft...
Schwesterherz- nimmst du bitte die Zügel und führst die Kutsche hinter dem Loser her?
Lion, Kara- runter mit euch in Startstellung! Und...- los!"

Krampfhaft versuchend, mit der auf den Rücken gefesselten Vorderhand die Balance zu halten... die beiden vor uns kämpften, getrieben von der Angst zu Augustine in die Klinik zu müssen und damit weiteren Qualen ausgesetzt zu werden, verbissen von der ersten Sekunde darum, nicht als zweiter diese Totour zu beenden. Mira hielt sich hinter den beiden und gegen ihr Naturell verpasste sie keinen von beiden einen Hieb mit der Peitsche. Dies änderte sich sofort mit dem Wechsel zum Highstep- hier bestrafte sie umgehend und ohne Vorwarnung geringste 'Unsauberkeiten' im Gang, ehe sie die Korrektur brüllte.
Für Schlachtross erschien es in dieser zweiten Phase so, als wenn Lion sich eher etwas zurück fallen ließ und mit der sauberen Ausführung von jedem abverlangten Schritt weniger Schläge riskierte. Wenn dies sein Plan war- so zahlte sich dieser aus! Mira konzentrierte sich durch den entstandenen Abstand von mehr als einer Peitschenlänge auf die vorn liegende Kara und diese bekam somit die volle Aufmerksamkeit der Baroness zu spüren. Jeder Schlag mit der Peitsche verlangte ihrem Körper zusätzlich Kraft ab, die ganz sicher während des abschließenden Galopps ihr fehlen würde. Im letzten Viertel dieser Strecke schob sich Lion, der dank dieses Vorgehens weniger gefordert wurde, wieder an die Stute heran und lag zu Beginn des Entenganges nur noch einen Meter hinter Kara zurück.
Augustine und Mira rissen nur als dämlich zu bezeichnende Bemerkungen über die 'Ente' und den 'Erpel'- zumeist anzüglichen Inhalts... Da beide Pferde wieder gleichauf um den Sieg kämpften, verteilte die Baroness auch wieder ihre Hiebe zu gleichen Teilen- nach jeweils zehn von ihr zurückgelegten Schritten pfiff die Peitsche durch die Luft und traf im Wechsel die Rücken von Lion und Kara...

"Schwesterherz- fahr schon mal zur 'Ziellinie' vor, damit du das Siegerpferd auch entsprechend ehren kannst..."

Miu und ich bekamen nach diesem durch Mira so hingeworfenen Satz sofort ein "Steht!" durch ihre Schwester befohlen damit diese aufsitzen konnte und danach hieß es im Trab für uns an den beiden geschundenen 'Artgenossen' vorbei bis zum Eingang der Klinik, wo das 'Rennen' nach dem Willen von Augustine sein Ende haben sollte. So standen wir mit dem Rücken zum Geschehen und bekamen nicht mehr bis zum keuchenden Auftauchen von Lion mit, was sich genau ereignete.
Kara war entweder gestürzt oder hatte einen Zusammenbruch- es dauerte über zwei Minuten, ehe auch sie über die Ziellinie taumelte.
Die Chefin der 'Tierklinik' hatte Lion als 'Sieger' des Rennens inzwischen 'belohnt'- ihm wurde von Augustine befohlen abzuknien und dann hielt sie ihm den Filter seiner Maske zu, bis Lion in höchster Not verzweifelt mit seinem Kopf hin und her schlug und sie ihm fünf Atemzüge gönnte, ehe sie mit diesem Spiel von vorn begann bis auch Kara endlich ihr 'Rennen' beendete...
Natürlich wurde ihr von Augustine keine Sekunde der Erholung gegönnt- sie setzte nahtlos das Spiel mit der Verliererin fort, was sie mit Lion begonnen hatte. Aber auch uns hatte sie nicht 'vergessen'...

"Großes Schwesterherz- unsere beiden Zugpferde waren ja richtig brav... die haben sich wirklich eine Belohnung verdient... Bitte!"

Mira schaute für mich erkennbar ihre jüngere Schwester einen Moment irritiert an- ehe sie grinsen musste. Damit war Miu und mir klar, wie für uns diese 'Belohnung' ausfallen würde... Demütigung, Schmerz oder Restriktion! Vermutlich eine Kombination aus allem...

"Gern...- wenn ich dir damit eine Freude machen kann! Aber zuerst- was schlägst du für unseren Sieger hier vor?"

"Morgen zum Training? Den kompletten Tag über in ein schönes dickes Latexfell... ein Zungenstrecker unter seiner Maske dürfte auch nicht schaden... Er wird vor dem Beginn des Trainings auch nur getränkt, kein Futter! Jetzt, denke ich, sollte er den Rest der Nacht in Ständerhaltung in deine Strafbox- mit seiner Maske hier!
Um die Stute kümmere ich mich selbst- da reicht es, wenn dein Knecht sie vor dem Einschirren bei mir hier abholt... Er soll für sie jetzt aber noch ihr 'Fell' hierher bringen... Während des Trainings...- da soll sich Jens primär auf Lion und Kara konzentrieren... unser 'Gastpferd' und sein junger Freund hier haben ja den Willen, derart eingekleidet Leistung zu zeigen...- da braucht vermutlich nicht wirklich durch ihn nachkorrigiert zu werden...
Die beiden sollten jetzt so ausstaffiert bleiben wie sie sind- aber den Rest der Nacht dürfen sie gemeinsam in die Fohlenbox und meinetwegen dort auch ein wenig Spass haben. Bei beiden die Vorderhand auf den Rücken und die Hinterhand auch fixiert- die werden trotzdem sicher einen Weg finden sich auch so gegenseitig zu besteigen! Gönnen wir es Ihnen..."
61. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 06.08.21 11:55

Tag 20, Freitag, Woche drei (Part 1)


Morgen- Fohlenbox...


Schlachtross:

Ich wollte nicht aufwachen...- wenn ich dies zuließe, dann würde nur ein neuer Tag auf mich warten, der für mich garantiert nur Stress und Schmerzen bereit hielt...
Mira hatte es sich nicht nehmen lassen, Miu und mich nach dem Abschluss ihres 'Spiels' noch drei Runden auf der Rennbahn im Trab laufen zu lassen- doch hielt sie sich mit Schlägen uns gegenüber zu meinem Erstaunen zurück. Vielleicht lag es an dem, was ihre Schwester für uns beide verfügt hatte... In der von Augustine ganz bewusst so angeordneten Fesselung und dem Latexoutfit war ein erholsamer Schlaf unmöglich- und sie wusste dies als 'Ärztin' natürlich! Selbst wenn ich es gewohnt war, ein, zwei Tage in diesem als Pferd zu verbringen- dann unter für den Körper erholsameren Umständen. Sie wusste sehr genau, der für uns anstehende Tag würde nicht nur mich wieder einmal über die Grenzen des eigentlich physisch Leistbaren treiben...
Miu und ich hatten natürlich keinerlei 'Spass' in dieser Nacht gehabt...- wir beide waren einfach nur froh, endlich ein wenig Ruhe zu haben bis wir erneut geweckt würden und sich der 'Pferdeknecht' um uns 'kümmern' würde. Ich hatte nach der Zeit hier den gleichen Horror bei Begegnungen mit ihm wie bei jenen mit den Baroness'- unwillkürlich fing ich bei dem Anblick an zu zittern und manchmal fehlte mittlerweile nicht mehr viel und meine Blase würde ihren Dienst versagen...
Wie gern hätte ich meinen Freund umarmt oder wäre von ihm gestreichelt worden...- man hatte uns aber zumindest nach unserem 'Ausflug' in Ruhe gelassen und die Stunden bis zum aufgescheucht werden lehnten wir mit der Boxenwand im Rücken aneinander. Durch mein 'Fell' spürte ich die Körperwärme und jeden Atemzug, den Miu tätigte, während ich selbst immer noch vor mich hin dämmerte. Das Halbdunkel der Box half mir dabei und jede weitere Minute Ruhe wäre Erholung für meinen Körper... würde mich ein wenig länger durchhalten lassen. In meinem Zustand glaubte ich zwar Geräusche aus der Stallgasse wahrzunehmen die auf den beginnenden Tagesbetrieb hindeuteten...- doch wenn dies so wäre, dann hätte man uns sicher nicht 'vergessen' und uns bereits hochgejagt...
Daher empfand ich das Öffnen der Boxentür als wirklich unangenehm- ich hatte vermutlich wieder eine Phase Schlaf erwischt aus der ich so durch das Auftauchen von Jens gerissen wurde! Was ich im ersten Moment gar nicht zu würdigen wusste- er sprach weder Miu noch mich an, wir wurden nacheinander von ihm untergehakt und auf unsere Hinterhand gestellt, die Fesselung an dieser gelöst und danach, immer noch wortlos, in den Waschraum geführt. Dort bekamen wir von ihm unsere Masken und zu unserer Überraschung auch die Fesselung unserer Vorderhand abgenommen.

"Los...- fressen!"

Diese beiden mehr hingebrummten Worte war das Einzige, was wir zu hören bekamen. Ein Blick auf den Boden vor uns...- da standen zwei Schüsseln voll mit der üblichen Mischung aus Haferflocken, Wasser und ein paar Stücken Obst und Gemüse, doch die Menge war mehr als die übliche Ration!

'Der Überschuss ist wohl die Ration, auf die Lion verzichten muss...'

Noch vor einigen Tagen hätte ich mir darüber Gedanken gemacht- jetzt freute ich mich einfach über das mehr an Futter in der Schüssel...
Irritierend war, der Pferdeknecht schien nichts weiter zu erledigen zu haben- er überwachte unser Fressen einfach und drängte uns dabei in keiner Weise. Auf allen vieren knieend lehrten wir daher die Futterschüsseln und jeder von uns schnaubte kurz als Zeichen, wir hätten die Fütterung beendet. Jens ging jedoch erst darf ein, nachdem wir beide gefressen hatten...

"Hoch auf die Hufe mit euch...- und steht!"

Ohne weitere Ankündigung griff er mir an die Hülle meines Hengstschlauches, löste diesen aus der Fixierung und befahl mir, meine Blase zu leeren! Gehorsam folgte ich dem leichten Zug von ihm in Richtung Abfluss und bemühte mich, es nicht sofort über seine Hand laufen zu lassen. Trotzdem- noch immer war es für mich demütigend, auf Befehl pissen zu müssen! Als ich von ihm, richtig vor den Abfluss gestellt, nicht sofort seiner Aufforderung nachkam, kassierte ich von seiner freien rechten Hand ein paar Schläge auf meine Kruppe...

"Wenn du nicht magst... dann verpacke ich deinen Schlauch wieder und du kannst es in dein Fell laufen lassen! Ist allein deine Entscheidung...!"

So vor die Wahl gestellt schaffte ich es nach einigen Sekunden soweit meine Muskeln zu entspannen und es laufen zu lassen... Das Procedere wurde von ihm auch bei Miu wiederholt- dann bekamen wir beide unsere Pferdemasken wieder aufgesetzt, der Pferdeknecht befreite unsere 'Latexfelle' von anhaftendem Stroh aus der Box und rieb diese sogar mit einem Lappen ab. Eine 'Innenreinigung' unserer Haut durch ihn war anscheinend nicht vorgesehen, doch er kümmerte sich sogar um Mähne und Schweif bei uns...

'Immer fein den schönen Schein aufrecht erhalten...- außen hui und innen pfui!'

Das Verhalten des Knechtes und die uns gegönnten Zuwendungen deuteten auf eine Ausfahrt hin die uns aus dem eigentlichen Bereich von Rosengarten führen dürfte- so weit hatte ich mittlerweile die hier geltenden Vorgaben verstanden und wenn Jens die Anweisungen der Baroness von letzter Nacht getreulich umsetzen sollte, dann stünden wir beide nicht im Focus seiner Aufmerksamkeit...
Trotzdem...- der Knecht trieb keine seiner sonst üblichen boshaften Scherze mit uns... seine Zurückhaltung war mehr als auffällig. Irgend etwas oder -wer hielt ihn uns gegenüber zurück- doch ich fand jetzt keine befriedigende Antwort darauf! Aber warum sollte ich mir auch darüber den Kopf zerbrechen, ich wurde von ihm im Moment in Ruhe gelassen und das war mehr als mir in den letzten Tagen von ihm zuteil wurde...

"Raus mit euch- die Arbeit wartet!"

Gehorsam folgen wir dem Knecht in unserer Aufmachung aus dem Stall und nicht nur ich sondern auch Miu wurde von der Helligkeit, die draußen herrschte, geblendet. Es war wieder ein wolkenloser Himmel- und die Sonne stand bereits so hoch am Himmel, daß wir ganz sicher bereits eine Trainingseinheit hätten absolvieren müssen.

'Was zum Teufel war hier los? Wieso schien uns dieser Sadist eine Einheit 'Frei' eingeräumt zu haben...'

Letztere Frage wurde durch den Pferdeknecht zum Teil indirekt beantwortet, denn er führte uns zu einer Wagonette, die, wahrscheinlich von ihm, als Vierspänner vorbereitet in der Sonne auf uns wartete. Kara und Blacky?! standen bereits eingeschirrt als Stangenpferde und wir beide sollten daher wohl vor den beiden unseren Platz finden.

"Steht!"

Mit diesem uns geltenden Kommando verfielen wir sofort in Bewegungslosigkeit- konnten Jens aber dabei zuschauen, wie er bei den beiden anderen Gestütpferden je eine der für uns vorgesehenen Zugketten von deren Hinterhand entfernte und wieder in die dafür vorgesehenen Ösen der Ortscheide einhing.

"Hat euch die Einheit hier gefallen- so mit Darmrohr und Zungenstrecker? Wenn ihr heute Nachmittag von Baroness Mira trainiert werdet solltet ihr euch bei ihr bedanken...- einfach mal in der Sommersonne relaxen zu dürfen...
Miu- zu mieeer!"

Mit dieser Aussage verbunden war ein Griff des Knechtes an die Brüste von Kara und ihr schmerzhaftes Schnauben war Signal genug um zu wissen, er hatte ihr wohl in die Warzen gekniffen.
Für kein Geld der Welt hätte ich jetzt mit den beiden tauschen wollen- Blacky 'genoß' bereits die letzten Tage eine 'bevorzugte Behandlung' durch die Sadisten auf diesem Hof... Kara bekam seit gestern Nacht die 'Rechnung' für ihre gezeigte Leistung am vergangenen Sonntag gereicht und Miu sowie ich hatte das Glück, jetzt für den Augenblick nicht im Focus der Baroness zu stehen. Ich verstand trotzdem nicht, wieso wir beide nicht zumindest bewegt worden waren- vielleicht war der Knecht einfach zu faul gewesen uns zu hetzen, obwohl er die Anweisung dazu gehabt hat...

'Oder waren die drei Runden gestern Nacht aus Sicht von Mira 'genug' für uns? Sei einfach froh Schlachtross...- so hattest du ein wenig mehr Erholung...'

Mit dieser simplen Wahrheit im Kopf wurde ich nun auch vorgespannt... dem Gemurmel des Knechtes entnahm ich, Lion hätte Glück gehabt und dürfte bei Markus einem Einsteller zuarbeiten- ein letzter prüfender Blick des Knechtes über uns Pferde, dann saß er wohl auf und nach dem üblichen Check der Zügel- Zug links und rechts- gab es von ihm das Kommando zu anziehen...
Im Schritt wurden wir von ihm vom Hof gelenkt- wir benutzten nicht die mir mittlerweile recht gut bekannten Wege in Richtung der Rennbahn und darüber hinaus, sondern folgten der Landstraße, die uns an der Sattlerei von Petra vorbei brachte. Kurz dahinter lenkte Jens uns auf einen befestigten Feldweg und damit aus dem Bereich von Schatten spendenden Waldstücken oder Alleen. Seine Anweisungen und Richtungskommandos waren darauf ausgelegt, uns in freiem Gelände zu halten...- längere Wegstücke grundsätzlich in der Gangart 'Trab', dort wo dies ihm nicht möglich war zumindest schnellerer Schritt...
Vom Gefühl her waren wir bereits mehr als eine Trainingseinheit ohne Unterbrechung von ihm bewegt worden- kein kurzer Halt geschweige denn eine Pause, in der wir von ihm getränkt wurden. Miu hielt sich neben mir recht tapfer, ab und zu ein Schnauben von ihm und meine vorsichtigen Blicke nach ihm schienen durch den Pferdeknecht toleriert worden zu sein. Hinter mir hörte ich aber häufiger das Geräusch seiner Fahrpeitsche und wie diese entweder Blacky oder Kara traf. Auch bezogen sich seine zumeist mit 'übellaunig' zu bezeichnenden Kommentare nur auf die beiden Pferde hinter mir- daher blendete ich diese von ihren Aussagen her für mich aus. Hier zeigte sich das Training der vergangenen Woche mit Markus für mich als vorteilhaft- ich war im Ponyspace und lief einfach vor der Wagonette und solange ich nicht von Jens direkt angesprochen würde war mir alles andere egal. Das Tempo, was ich von mir aus vorlegte, schien wohl seine Zustimmung zu finden- mein Freund neben mir hielt bis jetzt recht gut mit...

"Prffft...!"

Mit dem unwilligen Schnauben neben mir spürte ich eine schlagartige Veränderung unseres Schrittrhytmus- Miu war aus irgend einem Grund aus seinem Tritt gekommen und dies zog natürlich sofort eine Reaktion des Pferdeknechtes nach sich!

"Haaalt...- und steht, ihr Scheißgäule!"

Hilflos schaute ich starr durch die Gläser meiner Maske nach vorn und bereitete mich darauf vor, gleich Schmerzlaute von meinem Freund neben mir hören zu müssen...- doch das einsetzende schmerzvolle Wiehern war eindeutig jenes von Kara!

"Ich rate dir still zu halten- wenn ich dich noch einmal erwische, wie du dem Hengst vor dir hier im Gespann mit Absicht in die Hinterhand trittst... dann prügele ich dich windelweich ehe ich mir dir noch einen Zugkrafttest außer der Reihe durchführe und du von mir danach wieder in die Obhut von Augustine übergeben wirst! Reichte dir die Nacht bei der Baroness in der Klinik nicht? Ist das deine Art um mehr Zeit mit ihr zu betteln? Kannst du gerne haben! Hast du Drecksmähre dies kapiert!
Glaubst du, ich bin blöd und hätte dieses Verhalten bei dir noch nie beobachtet?"

Diese in einem Wutausbruch hinter mir gebrüllten Sätze waren vermengt mit einer Mischung aus Angst- und Schmerzäußerungen, die nur von Kara kamen.

"... und wenn ich dich heute Abend in der Box besuchen komme...- dann solltest du besser eine brave Stute sein! Sonst bitte ich Mira dich morgen in ihre besondere Obhut zu nehmen!"

Miu hatte mir ja erzählt, ab und an würden die anderen Pferde ihn so behandeln um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen- vielleicht wollte Kara eine Pause einlegen und so die 'Schuld' dafür Miu anlasten. Während er bestraft würde, hätte sie und wir anderen ein wenig Ruhe und könnten ein wenig Atem schöpfen...- auch wenn dies in der prallen Sonne war.

'Das war ja schön auf dich zurück geschlagen...'

Ehe der Pferdeknecht wieder aufsaß bekam aber jeder von uns Hengsten von ihm auch noch einen Hieb mit der Fahrpeitsche übergezogen...- 'damit wir nicht auf ähnliche Gedanken kommen würden...'

"Los, bewegt euch! Was zu saufen gibt es erst wieder im Stall- könnt euch später bei der blöden Stute bedanken... Uuund Trab!"

Während der Knecht uns anfing, in Richtung Hofgut zu lenken- zumindest glaubte ich dies, da mir in Wegmarken bekannt vorkamen- konnte ich mich nicht entscheiden, wen von den beiden ich mehr hassen sollte...- Kara, die uns mit ihrem agieren gegen Miu dies eingebrockt hatte oder den Pferdeknecht, der so eine Steilvorlage natürlich nicht ungenutzt verstreichen ließ. Ich verteilte meine Wut schlussendlich auf beide...- und diese hielt mich aufrecht, bis wir wieder vor dem Stall standen und von Jens ausgeschirrt wurden.
Wider Erwarten führte er uns sogar in den Waschraum und zumindest Miu und ich durften komplett aus dem Latex raus. Jens brauste uns beide sogar kalt ab...- auch wenn er dabei genau darauf achtete, daß wir nichts von dem kühlen Nass in unser Maul bekamen. Und ja- wir hatten Durst! Doch auch hier wich er von seinem üblichen Verhalten ab, zumindest hatte dies den Anschein- denn er befüllte einen der Waschtröge mit Wasser.

'Den wirst du ganz sicher wieder vor unseren Augen ausschütten...- dazu kenne ich dich inzwischen zu gut...'

Innerlich wappnete ich mich um diese weitere Demütigung nicht an mich heran zu lassen, doch befahl er zuerst Miu zu sich, legte ihm sein Harness an, fixierte seine Vorderhand auf dem Rücken und gestattete ihm danach seinen Durst zu stillen...- und danach durfte ich es meinem Freund gleich tun!
Ich verstand die Welt nicht mehr...

'Hatte Mira etwa recht gehabt und der Knecht es sogar in ihren Augen übertrieben?'

Für mich war es die einzig rationale Erklärung- von sich aus mir gegenüber 'einen Gang zurück zu schalten'... das war ganz sicher außerhalb seines Denkschemas. Die Baroness musste ihn da eingebremst haben... Doch warum schloss er in sein 'sanftes' Handeln auch Miu ein- für mich ergab das momentane Agieren des Pferdeknechtes keinen Sinn!
Während ich darüber nachgrübelte, hatte Jens sich um Kara gekümmert, ihr die Maske abgenommen und die Spuren des Zungenstreckers in ihrem Maul waren nicht zu übersehen Nur- als sie ihr Gesicht in den Trog tauchte um zu saufen, da begann der Pferdeknecht ihr mit einer Hand den Kopf unter Wasser zu halten und riss mit der anderen ihre gefesselte Vorderhand nach oben. Derart gezwungen, mit dem Oberkörper nach vorn gebeugt bleiben zu müssen, war es ihm ein leichtes, ihren Widerstand dagegen zu brechen und sie der Möglichkeit des Luft holens zu berauben. Erst nachdem ihr Kampf um zu atmen zu können erlahmte, gewährte er Gnade und gab sie aus seinem Griff frei!

"Nun Blacky...- willst du auch noch deinen Durst stillen? Oder geht es auch so bis zum Abend? Ihr beiden seid jetzt gleich noch weiter bei mir..."

Während der angesprochene Hengst stumm bei den lauernden Worten von Jens seinen Kopf schüttelte und ihm wahrscheinlich die Zunge am Gaumen klebte, erbrach Kara einen Teil des geschluckten Wassers neben die Bank mit dem Wassertrog.

"Fein- da kann ich ja den Rest des Wassers nutzen und die Sauerei hier wegspülen..."

Mit diesen Worten packte er den Trog, leerte ihn in einem Schwall über dem erbrochenem aus und spülte es so in den Abfluss...
Mit ohnmächtiger Wut im Bauch stand ich neben Miu und zwang mich so zu tun, als ginge dies alles mich nichts an.

'Ruhig Schlachtross...- ganz ruhig... Weder Kara noch Blacky hätten mit dir Mitleid wenn du an ihrer Stelle wärst... Erinnere dich an das 'Willkommen', was dir hier zuteil wurde...'

Das war Jens in seinem Element...- und das nächste Mal könnte ich wieder derjenige sein, den sein Sadismus trifft...

"Schlachtross... Miu- ihr bleibt hier! Markus holt euch gleich ab! Kara- hoch auf deine Hufe... Halt gefälligst still damit ich dir deine Maske überziehen kann- oder hast du gehofft, du dürftest ohne raus?"

Während die Stute sich in ihrer Fesselung mühsam auf die Hinterhand hoch quälte waren meine Nerven zum Zerreißen angespannt...- ich rechnete noch immer jeden Moment mit einer Teufelei des Pferdeknechts, die Miu oder mich treffen könnte. Erst nachdem der Pferdeknecht mit den beiden weg war und Markus den Raum betrat, fiel diese Anspannung von mir ab und ich sackte mental regelrecht zusammen- auch wenn nun erneut Training für mich anstand...
62. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 13.08.21 11:10

Hier wieder ein von Drachenlord geschriebenes Kapitel... Schlachtross wird an dem Abend richtig übel mitgespielt...- aber was mit ihm angestellt wird schlägt auf seine Peiniger/in zurück!


Tag 20, Freitag, Woche drei (Part 2)


DRACHENLORD

Abend...- Klinik

Es war eine längere Ausfahrt gewesen und obwohl mich Markus, nachdem er uns aus dem Waschraum holte sowie meinen Freund in die Obhut der Rittmeisterin übergab, nicht scheuchte...- ja, mir sogar zu verstehen gab, er wüsste um das, was Augustine und Mira letzte Nacht mit uns angestellt hätten- war mir klar, dass er mit meiner Leistung nicht zufrieden war. Ich selbst war es ja auch nicht- doch ich konnte nicht mehr...
Ich schlurfte mehr als ich trabte und nicht nur meine Geschwindigkeit sondern auch meine Körperhaltung waren alles andere als gut. Die letzten Tage hatten offensichtlich ihren Tribut gefordert- das viele harte Training, der ständige Druck und der wenige Schlaf machten mich langsam mürbe. Körperlich und psychisch war ich einfach nur fertig...

Als wir zurück auf das Gestüt kamen sinierte ich immer noch vor mich hin und da geschah es. In der Nähe des Brunnens rutschte ich auf den Pflastersteinen weg und konnte mich noch fangen, so dass ich nicht fiel, aber mir schoss ein übler Schmerz in die Hüfte.
Markus hielt sofort an und kam zu mir:

"Schlachtross, ist alles in Ordnung mit dir?“

Ich schüttelte den Kopf und hob die rechte Hinterhand um ihm zu zeigen, dass ich Schmerzen hatte. Er ließ mich den Huf heben und untersuchte meine Hinterhand genau. Ich konnte mich vor Schmerzen kaum auf den Hufen halten und nach wenigen Minuten sagte er:

„So wie es aussieht hast du dir nur einen Nerv eingeklemmt. Ich führe dich in den Stall und dort massiere ich dich bis du wieder schmerzfrei bist.“

Er nahm mich am Zügel und ich ging hinter ihm her, besser gesagt, ich humpelte hinter ihm her.
Nach wenigen Metern zischte mir Markus ins Ohr:

"Versuche rund zu laufen. Hier auf dem Hof muss es niemand mitbekommen, dass du lahmst. Vor allem wenn Augustine es sieht bekommst du schneller eine Behandlung in der Tierklinik und ich gehe davon aus, dass du keinen Wert darauf legst ihr länger ausgeliefert zu sein!“

Bei diesen Worten wurde es mir anders und ich riss mich so gut es ging zusammen und lief so rund wie möglich.
Wir waren fast am Ziel und bogen schon in Richtung der Stalltür. Ich fühlte mich schon in Sicherheit als Augustine aus dem Bereich der Einsteller trat und Markus zurief, warum er mich am Zügel führe und ob ich nicht in der Lage wäre den Sulky mit ihm zu ziehen.
Ich spürte wie es in Markus arbeitete und er sagte nach einer kurzen Pause:

„Baroness Augustine, der Hengst lahmt ein wenig und ich wollte verhindern, dass er sich ernsthaft verletzt.“

„Aha, du wolltest ihn also nach dem Ausschirren sofort in die Tierklinik bringen?“

Die Baroness hakte auf diese Antwort direkt nach.

„Baroness Augustine, es ist nichts Ernsthaftes. Ich werde den Hengst massieren und dann ist er schon morgen wieder schmerzfrei."

Markus versuchte das mir nun drohende Unheil noch irgendwie abzuwenden.

„Markus- das hast du, als Pferdetrainer, nicht zu entscheiden!“, entgegnete Augustine schneidend. „Der Hengst wird sofort in die Tierklinik gebracht! Nach einer eingehenden Untersuchung entscheide ich wie wir weiter verfahren.“

Markus löste meine Verbindung zum Sulky, doch als er begann mich auszuschirren intervenierte Augustine:

"Was an dem Wort ‚Sofort‘ von mir war denn unverständlich? Rüber mit dem Hengst. Sofort!!“

Markus stand regelrecht stramm und nahm mich am Halfter. Er führte mich in Richtung Tierklinik. Ihm war klar- das war die Retourkutschen für das Eingreifen von Vanessa beim 'Stutentest' letzte Woche und seiner Bestrafung der Krankenschwester nach der Hochzeit...

'Tut mir leid Schlachtross... das war jetzt Pech. Da werde ich dir nicht helfen können...'

Augustines Stiefel klackten auf dem Pflaster des Hofes als sie hinter mir herlief. Ich versuchte so rund wie möglich zu laufen in der Hoffnung wieder mit Markus zurück zu dürfen. Aber plötzlich griff sie mir ins Halfter. Ihre Stimme schnarrte:

"Markus der Hengst lahmt deutlich! Wolltest du mir verbergen, dass du den Hengst verletzt hast? Das Pferd gehört nicht dem Gestüt, aber ich bin für ihn verantwortlich. Dass du einen Fehler verbergen und die eventuellen Folgen auf mich abwälzen wolltest ist ein starkes Stück und wird noch Konsequenzen haben!“

Nach diesem Anpfiff ließ sie Markus stehen und zerrte mich hinter sich her zur Tierklinik.
Ich wehrte mich deutlich, da ich Augustine nicht folgen wollte. An sie und ihre Tierklinik hatte ich einfach zu viele schlechte Erinnerungen. Egal ob sie mir das jetzt als bockiges Verhalten auslegte und mich dafür bestrafte, das Pferd in mir hatte im Moment einfach Angst und scheute. Doch egal wie sehr ich meine Hufe in den Boden stemmte und mich gegen Augustines begehr wehrte mich in ihr Reich zu schleifen sie zerrte mich unbarmherzig und mit überraschend viel Kraft in die Tierklinik. Da ich noch eingeschirrt war, war es mir fast nicht möglich mich zu wehren. Stattdessen rollte ich panisch mit den Augen und versuchte krampfhaft von Augustine los zu kommen. Plötzlich drehte sie sich um und griff mir unvermutet an die Genitalien und verdrehte meine Hoden. Ich wieherte laut auf und bockte kurz. Doch der reißende Schmerz in meinem Schambereich brachte mich schnell wieder unter Kontrolle.

„Mach nur weiter so, und du bist schneller ein Wallach als du glaubst!“, fauchte mich Augustine giftig an.

In der Tierklinik angekommen drückte sie Annika meine Zügel in die Hand und sagte:

„Bringe den Hengst in den Untersuchungsraum 2 und mache ihn anständig fest, das Vieh ist ganz schön bockig heute. Passe beim Fixieren auf, der hat möglicherweise einen Hankenschaden und ich will nicht dass sich die Verletzung verschlimmert. Ich komme später dann zur Untersuchung!“

Sie rauschte davon und Annika zog mich mit einem gehässigen: „Komm Pferdchen!“, hinter sich her.
Dies erste Begegnung mit Krankenschwester nach der Hochzeit bot eine Überraschung für mich- abgrundtiefer Hass in ihrem Blick und zwei Hämatome rund um die Augen waren trotz Schminke recht deutlich erkennbar. Diese dürften nach dem Verfärbungsgrad vier oder fünf Tage alt sein...

'Hat dir das der Pferdetrainer oder deine Baroness verpasst? Verdient hast du es auf alle Fälle...'

Mir war klar- vom Zeitfenster her war es ganz sicher eine Reaktion auf die von ihr unterlassene Versorgung von uns Pferden während der Hochzeit und gab mir den Glauben an eine ausgleichende Gerechtigkeit zurück...
Im Untersuchungsraum angekommen dirigierte Annika mich in die Raummitte und fesselte meine Hinterhände an zwei Ösen im Boden. Als sie mir die Hinterhände spreizte meldete sich meine verletzte Hüfte und ich biss fest auf die Trense um nicht aufzuschreien. In diesem Moment wurde ich wütend und dachte mir:

'Was soll der Scheiß? Ich bin verletzt und die kommen gar nicht auf die Idee ihre blöden SM Spielchen sein zu lassen! Verdammt noch mal, ich habe Schmerzen und möchte dass sich jemand um mich kümmert.'

Als Annika meine Vorderhand vom Hüftriemen löste schlug ich nach ihr. Weniger um mich zu befreien, was sowieso nicht gegangen wäre, sondern vielmehr um meiner Wut und meinem Frust eine Ventil zu geben.
Doch sie reagierte ganz kühl und gab mir reinen kräftigen Stoß vor die Brust. Da meine Hinterhände fixiert waren verlor ich das Gleichgewicht und wäre nach hinten umgekippt und hätte mich wahrscheinlich schwer verletzt wenn sie mich nicht am Brustgeschirr gegriffen und festgehalten hätte. Sie sah mir in die Augen und sagte mit einer eiskalten Stimme:

„Schlage oder trete noch ein einziges Mal nach mir und ich mache dir deine Zeit auf dem Hofgut hier so sehr zur Hölle, dass du dir wünschst nie von Rosengarten gehört zu haben. Du bist in meiner Hand und ich mache mit dir was ich will!“

Sie rieb zärtlich meine Genitalien wie um mich an den Deckakt zu erinnern den ich vor einigen Tagen mit ihr hatte. Doch plötzlich schloss sich ihre Hand um meine Hoden und sie drückte zu bis mir das Wasser in den Augen stand.

„Du gehörst jetzt mir!“,

sagte sie noch als sie meine Vorderhände, vor dem Körper an einer weiteren Spreizstange befestigte und mich nach oben zog. Als ich vollständig gespreizt im Raum stand stellte sie sich vor mich und sagte ohne jedes Gefühl oder Mittleid in der Stimme:

„Strafe muss sein!“

Mit diesen Worten drückte sie auf den Steuerknopf der Winde und ich wurde immer stärker in die Höhe gezogen. Zunächst konnte ich noch einen Teil meines Köpergewichts auf die Hufstiefel verlagern, doch nach wenigen Sekunden hing ich frei in der Luft. Die Schmerzen in meinen Schultern waren barbarisch und ich hatte das Gefühl gleich würden meine Gelenke nachgeben.
Als ich dann noch spürte wie sich die Ketten an meinen Hinterhufen spannten und Annika keine Anstalten machte die Winde zu stoppen bekam ich Angst.

„Annika! Das ist kein Spiel mehr, du bist dabei mich ernsthaft zu verletzten. Willst du mich umbringen du blöde Kuh?“

Ich schrie in meine Trense und war froh dass Annika wahrscheinlich nicht ein Wort verstehen konnte, ansonsten hätte sie mich sicher noch mehr bestraft und gequält.
Sie stoppte die Winde und trat auf mich zu. Dann nahm sie meinen Kiefer in ihre Hand und bog meinen Kopf nach unten, so dass ich ihr in die Augen sehen musste.

„Du bist mein Spielzeug. Ich passe auf dich auf oder werfe dich weg ganz wie es mir passt Überlege dir gut ob du mich weiter reizen willst.“

Sie ließ mich wieder auf die Füße ab und sage dann:

"Sei froh dass du so gut im Bett warst und ich eine gute Meinung von dir habe sonst würde ich dich noch eine Weile hier hängen lassen..."

Zum Abschied tätschelte sie mir jovial den Hintern und klackerte dann auf ihren hochhackigen Stiefeln aus dem Behandlungsraum.
Mir liefen die Tränen über das Gesicht. Nicht nur wegen der Schmerzen in meiner Hüfte und in meinen Schultern, sondern vielmehr wegen der Demütigung die ich gerade erfahren hatte.
Ich war Annikas Spielzeug! Ich war für sie nicht mehr als ein lebender Dildo und wenn sie keine Lust mehr auf mich hatte würde sie mich einfach wegwerfen. Ich war hier nirgendwo sicher und was die Baronin Bea versprochen hatte schien niemanden zu interessieren. Einige der Angestellten auf diesem Gestüt lebten ihren Sadismus und ihre Gefühllosigkeit auf eine Art und Weise aus, dass es mir Angst und Bange wurde.

'Ob Bea überhaupt noch an mich dachte? Vielleicht hatte sie mich schon abgeschrieben und Klaus und Mike sind jetzt das Gespann, das Waldsee auf den großen Rennen repräsentiert.
Vielleicht war das verlorene Schachspiel nur ein guter Vorwand mich alten Kläpper los zu werden.
Vielleicht bezahlte Bea mit mir tatsächlich irgendeine Schuld bei der Baronin, doch konnte es sich nicht um einen Renneinsatz handeln. So wie ich hier behandelt wurde wäre ich in ein paar Wochen nicht mehr in der Lage ein Rennen zu laufen. Aber das war vielleicht auch gar nicht geplant gewesen. Vielleicht war es eher so, dass ich hier, zur Belustigung der Angestellten, kaputt geschunden werden sollte.'

Dieser Gedanke stach wie ein Stachel in mein Herz und obwohl ich mir sofort einredete, dass Bea sicher über mich wachen würde verging er nicht wieder. Ich fühlte mich allein, verlassen und von der ganzen Welt gehasst...
Der einzige Trost während der Zeit jetzt war das Wissen um den der durch andere dieser Sadistin zugefügte Schmerz und die, wenn auch recht geringe Möglichkeit, daß dies sich wiederholen könnte, hielt mich in diesem Moment von einem erneuten Zusammenbruch ab... Ich war dieser Hölle schon zwei Mal entkommen, weil spät, aber nicht zu spät, interveniert wurde und vielleicht geschah erneut so ein Wunder!


Augustine lächelte bei den Bildern, die sie auf dem Monitor zu sehen bekam- es geschah zwar ohne Ton, doch selbst als 'Stummfilm' machte sie der brutale Umgang von Annika mit Schlachtross an... Einen Moment spieltel sie mit dem Gedanken, doch von ihrem Entschluss abzurücken und ihre Krankenschwester davon kommen zu lassen. Die Verletzung von Schlachtross und der Umgang von Annika mit ihm war aber wie ein Gottesgeschenk...

'Nein...- die 'Verfehlungen' von Annika wiegen zu schwer... Lässt sich von Natascha vorführen... treibt es ohne ihre Zustimmung nicht nur mit diesem, zugegebenermaßen in seiner Pferdeerscheinung verdammt gut aussehenden Hengst... gefährdet durch ihre Sexsucht die momentane Gesundheit der Gestütpferde und damit das Material für ihre Studie...' - nicht das mir die Viecher selbst etwas bedeuten würden- '...macht sich an einen Einsteller heran, der eindeutig mit seiner Besitzerin verheiratet ist und provoziert damit fast eine Beschwerde... die zum Glück noch rechtzeitig von Natascha durch ihr Eingreifen abgebogen werden konnte...'

Die Liste war zu lang...- eine Rückstufung mit ein paar harten Wochen für Annika und dann ein generöses 'begnadigen' würde sie stärker an Sie binden, als wenn sie jetzt noch einmal ein Auge zudrücken würde.

'Stockholm- Syndrom...'- dachte sie lächelnd...
Sie wartete, bis Annika zurück bei Schlachtross war, griff zum Mikrofon und tätigte ihre Durchsage. Im reinen mit sich selbst wartete sie auf das Eintreffen der Oberschwester, dann erst nahm sie das Telefon und wählte ihre Mutter an...


Endlich war diese Sadistin wieder zurück und sorgte mit dem Ablassen der oberen Kette, daß meine Schulterblätter ein klein wenig weniger Zugbelastung bekamen. Sie hatte sich umgezogen und ihr Outfit auf noch erotischer getrimmt...

"Oberschwester Natascha! In mein Büro!"

Die übellaunige Stimme aus dem in der Ecke verbauten Lautsprecher sorgte für einen Moment des Zusammenzuckens bei Annika- doch sie entspannte sofort, nachdem klar war, sie war nicht das Opfer des da in der Aufforderung mitschwingenden Zorns.

"Das ist gut...- da haben wir wohl noch etwas mehr Zeit füreinander..."

Erneut begann sie mit mir zu spielen wie eine Katze mit ihrer Beute- sie rieb sich ohne Rücksicht auf meine Schmerzen an mir und wechselte ohne Vorwarnung zu Schlägen auf meine verletzte Stelle.
Das war zuviel und ich brüllte wie unkontrolliert wie ein Tier.

"Habe ich deine Aufmerksamkeit du Stück Vieh?"

Wie von Sinnen nickte ich- nur damit der Schmerz aufhörte...

"Die Baroness steht nicht so auf Hengste, erst recht nicht auf so potente wie dich... Ich mag deinen Schlauch- das ist aber auch das einzige, was bei dir für mich nützlich ist. Aber der Wunsch der Baroness ist hier Gesetz, das dürfte dir hier mittlerweile klar sein! Sie würde dich vor dem Rennen noch gern legen- allein um zu sehen, wie sich dies auf deine Leistung auswirken würde..."

Mir zog es bei diesen Worten alles zusammen und ich erschauderte. Normalerweise hätte ich das mit dem Legen als dummes Geschwätz abgetan, aber hier auf Rosengarten war ich mir nicht sicher, ob es nicht wirklich passieren könnte, dass man mich gegen meinen Willen verstümmelte.
Noch während ich daran dachte spürte ich Annikas Hand an meinem Hodensack. Sie umfasste meine Hoden fachmännisch und zog den Sack in die Länge. Ich spürte wie sich etwas Kaltes um meine Eier legte und kurz darauf wurden sie von einem erheblichen Gewicht in die Länge gezogen.
Offensichtlich hatte mir Annika einen Hodenstrecker aus Metall angelegt.

Sie ließ jetzt von mir ab und setzte sich an den Schreibtisch. Ich schaffte es tatsächlich mich ein wenig zu entspannen und die Schmerzen zwischen meinen Beinen zu ignorieren.
Irgendwann klingelte ein Wecker und sie kam wieder zu mir. Wie zur Begrüßung kniff sie mir in die Brustwarze und maß dann wieder die Länge meines Schlauches. Nachdem sie den Zug an meinem besten Stück getestet hatte hängte sie ein weiteres Gewicht an und auch meine Hoden bekamen einen weiteren Strecker spendiert. Dann lies sich mich wortlos hängen und widmete sich wieder ihrer Beschäftigung.
Noch war die Position auszuhalten. Die Schmerzen in meinen Genitalien waren nicht so schlimm dass ich mir ernsthaft Sorgen machte und ich konnte noch gut stehen, so dass ich nicht an meinen Schultern hing. Was aber an mir nagte war das Desinteresses von Annika. Natürlich war es besser sie ignorierte mich als dass sie mich weiter gequält hätte, aber dass sie mich so komplett links liegen ließ war auch nicht einfach für mich. Ich fühlte mich tatsächlich wie ein lästiges etwas das es nicht wert war, dass man sich damit beschäftigt. Es klingt paradox aber auch gequält werden ist eine Form menschlicher Interaktion.
Während ich einsam im Behandlungsraum hing und die einzigen Geräusche das Tippen Annikas auf einer Tastatur oder Fetzen eines Liedes, das sie sich anhörte waren, begann ich wegzudämmern. Ich spürte wie mein Herz es immer weniger schaffte meinen Kreislauf aufrecht zu halten und mehrfach gaben meine Beine nach. Jedes Mal brachte mich der plötzliche Schmerz in meinen Schultern und meinen Genitalien sofort wieder auf die Beine, doch ich wusste, dass irgendwann der Punkt kommen würde, wo mein Kreislauf versagte...

'Verreckt in einem Behandlungsraum, weil die diensthabende Krankenschwester zu faul und zu gleichgültig war nach mir zu sehen. Das ist wahrhaft kein rühmliches Ende, doch wahrscheinlich eines was einem abgehalfterten Gaul wie mir angemessen ist. Und die Reste verkaufen sie dann an die Seifensiederei!'

Während mir diese Gedanken durch den Kopf gingen und ich mich wie ein Stück Fleisch am Haken fühlte liefen mir unkontrolliert die Tränen über die Wangen. Ich war mittlerweile körperlich und psychisch am Ende.

Ich war in einen Dämmerzustand abgeglitten, da wurde ich durch Annika aus diesem heraus geholt. Als wäre vorhin nichts passiert, war sie zärtlich und fürsorglich und drückte ihren, von engem Latex umspannten, Körper erneut fest an mich. Es dauerte nicht lange bis ich eindeutig erregt war.

Als sie aber meine Vorderhand abließ, auf dem Rücken miteinander verband, diese wieder hochzog sowie begann, meine Rosette mit Gleitgel einzuschmieren und danach mit Hilfe ihrer Finger dehnte, wurde mir klar was sie vorhatte. Meine Schultergelenke wurden überdehnt und sandten wellenförmig Schmerzen in mein Gehirn.
Routiniert führte sie einen Finger nach dem anderen in mich ein und drehte ihre Finger in mir. Dabei spreizte sie sie immer weiter, so dass meine Rosette immer weiter geöffnet wurde. Zum Glück konnte ich ein wenig meinen Schließmuskel entspannen und das Dehnen ging fast schmerzfrei von sich.

„So ist das brav. Bist ein feines Schlachtross!“,

Ich hörte Annikas Stimme von hinten als sie mir mit ihrer freien Hand an die Genitalien griff und sofort alles mit einem festen Griff unter ihre Kontrolle brachte. Als dann aber ihre zweite Hand komplett Einlass in meinem Enddarm verlangte wurde es mir anders. Instinktiv wollte ich ausweichen, doch ein schmerzhaftes Ziehen an meinen Hoden machte mir klar, dass ich nirgendwohin konnte. Langsam aber unerbittlich glitt ihre Hand bis zum Handgelenk in meinen Darm. Als die breiteste Stelle ihrer Hand durch meine Rosette drang gab es einen kurzen heftigen Schmerz und dankenswerterweise machte Annika eine kurze Pause. Dann fing sie an mich zu fisten. Erst zog sie ihre Hand so flach wie möglich wieder aus mir heraus und schob sie wieder in mich hinein. Dann ballte sie sie in mir zur Faust und versuchte sie tiefer in mich hineinzudrücken. Doch nach wenigen Zentimetern kam sie nicht mehr weiter und war sichtlich unzufrieden:

"Wenn ich dich Stute wirklich mal von einem unserer echten Gestüthengste besteigen lasse muss das aber noch viel weiter werden da hinten. Dann sollte es für dich kein Problem sein meinen Arm bis über den Ellenbogen in dir aufzunehmen. Aber keine Angst meine Schlachtstute, wie haben noch viel Zeit zusammen und wenn ich dich gelegt habe wirst du darum betteln von einem Hengst genommen zu werden. Weißt du, ich werde dir nämlich nur deinen Schlauch abschneiden, dir die Hoden aber lassen. Du bist dann theoretisch immer noch ein Hengst, kannst aber keine Befriedigung mehr bekommen außer ich nehme dich von hinten. Meine Chefin und ich sind sehr interessiert daran ob man auf diese Weise ein Rennpferd nicht noch auf einen höheres Leistungsniveau bringen kann, da alle Kraft, die ihr Hengste sonst auf euren Sexualtrieb vergeudet, ins Training gesteckt werden kann, ohne dass es zur der, bei dir unerwünschten Verringerung der Aggressivität und des Durchhaltewillens käme wie bei einem echten Wallach.“

Bei diesen Worten wurde es mir anders und ich hätte mich fast übergeben so sehr drehte sich mein Magen plötzlich um. Annika schien das zu spüren und lies meine Hoden los und tätschelte mir die Wange.

„Keine Angst, Schlachtstute. Heute will ich noch einmal Spaß mit deinem Schläuchelchen haben. Im Gegensatz zu meiner Chefin finde ich ihn auch nicht so winzig. Er ist nicht wirklich riesig, aber du weißt mit dem Stück Fleisch zwischen deinen Beinen umzugehen. Wenn du mir eine schöne Nacht bereitest werde ich mich bei Augustine dafür einsetzen dich noch nicht gleich morgen zu legen. Gibt dir also Mühe!“

In mir gefror alles zu Eis. Das war also ein abgekatertes Spiel der beiden. Die wollten mir nicht den Penis vergrößern, sondern es war von Anfang an geplant worden mich zu entmannen! Was um alles in der Welt hatten die noch mit mir vor, von dem noch niemand etwas wusste?

Annika griff sich wieder meine Hoden und begann mich zu fisten. Zunächst langsam aber dann immer schneller und fordernder bewegte sich ihre Hand in meinem Hintern...


Zur gleichen Zeit...


Markus lief fluchend im Büro auf und ab als seine Partnerin zu ihm kam:

„Was ist denn los, mein Schatz? Du machst ein Gesicht als hätte man dir dein Spielzeug geklaut!“

„Das kann man so nennen!“, schnappte Markus zurück. "Schlachtross hat sich verletzt und lahmte ein wenig. Und ausgerechnet in diesem Moment taucht Augustine in der Stallgasse auf und sieht das. Natürlich hat sie gleich interveniert und ihn in die Tierklinik geschleppt. Außerdem hat sie mir angelastet, dass ich versucht hätte die Verletzung zu verheimlichen und es ihr in die Schuhe zu schieben.“

Markus tigerte wieder durch das Büro und murmelte vor sich hin:

"Schlachtross ist sowieso in einem schlechten Zustand. Er war heute so kraft- und lustlos, das habe ich so noch nie bei ihm gesehen. Gestern Vormittag ist er bereits einmal, vermutlich wegen Dehydrierung, zusammengebrochen- aber das weißt du ja! Nur mit Hilfe von Natascha war es mir gelungen, ihm da an Augustine vorbei zu helfen. Er hat danach auf meine Frage den Namen von Mira gewiehert- die im übrigen Blacky und ihm gestern auch die Mittagspause versaut hat! Diese Irre hat beide in Latex in der größten Hitze im RoundPen gescheucht!
Ich kann mich nur wiederholen- eine vernünftige Rennvorbereitung für ihn ist nicht möglich, wenn uns ständig durch die Baroness dazwischengefunkt wird! Dank seines Latexspeens sollte er zwar eine gelegentliche Extrabelastung dieser Art wegstecken können, aber ich habe das Gefühl bei ihm geht es leistungsmäßig eher nach unten als nach oben.“

„Das Gefühl habe ich auch und wir müssen nächste Woche dringend mal nach seinem Trainingsplan schauen. Aber dieses Wochenende muss das noch warten. Wir haben genug mit den Einstellern zu tun und die Vorbereitungen für das Rennen müssen endlich in die Gänge kommen. Hatte ich dir gesagt, die Baronin will mich auf ihre Tour bis Mittwoch mitnehmen? Ja- hatte ich...
Was Schlachtross angeht...- ich vermute eher, dass dein hochgelobter Lieblingshengst nicht das hält was er versprochen hat und er nicht mehr so leistungsfähig ist wie man uns immer weiß machen wollte. Am Ende ist er doch nur ein Freizeitgaul am Ende seiner Karriere der noch nicht verstanden hat, dass sein Körper diesen Belastungen nicht mehr gewachsen ist.“

„Da muss ich dir widersprechen...- ganz entschieden! Denke mal daran, was er letzte Woche für Miu- und uns!- geleistet hat! Aber wenn Augustine ihn die ganze Nacht hat kann ich sicher zwei Tage nichts mit ihm anfangen. Und du weißt, dass wir ihn morgen Vormittag wieder als Schlepper einplanen mussten- was auch nicht fair ihm gegenüber ist. Das dürfte aber bei einem Aufenthalt in der Klinik ohnehin illusorisch sein...
Erinnere Dich trotzdem was du ihm am Montag versprochen hast!"

„Es geht aber nicht anders! Trotzdem hast du Recht. Am besten spielen wir mit offenen Karten und du gehst nachher mit zur Baronin zur Abendbesprechung. Dort gibst du ihr gegenüber offen zu, dass Schlachtross sich verletzt hat, du ihn aber schmerzfrei bekommen hättest. Wenn er jetzt dank der 'fürsorglichen' Behandlung von Augustine ausfällt, soll sie mir sagen, welches Pferd ich morgen für die Gespanne schirren soll! Wir haben da acht! Einsteller, die dafür bezahlt haben und die erwarten für ihr Geld etwas... Jens, du und ich haben je ein Vierer am Vormittag zu trainieren- da brauche ich pro Gespann mindestens ein Gestütpferd!"

Markus nickte und sagte nachdenklich: „Blacky ist- dank Mira und ihrer Strafanweisung- nur noch ein Nervenbündel und nur bedingt gespannfähig. Brutus ist von Mira- wegen Wettkampftrainings!- für den Gestütbetrieb gesperrt worden und Lion wird über seine Möglichkeiten belastet. Am liebsten würde ich Miu noch stärker mit in den Gestütbetrieb nehmen, aber was kann ich mit ihm sinnvollerweise anfangen? Ich traue es ihm noch nicht zu, allein zusammen mit Einstellern vor einem Wagen zu arbeiten- auch wenn er sich, dank Schlachtross, am Sonntag gut gehalten hat. Dank der Anweisung der Frau Baronin bieten wir ja auch keine Dressur an- wo wir ihn hätten nutzbringend einsetzen können.
Steel und Kara stehen auch nicht zur Verfügung- die sind für Decksprünge mit fünf Einstellern eingeplant und Du weißt, an solchen Tagen sind sie aus dem normalen Betrieb hier raus...- da hat Augustine die Oberaufsicht und es ist... leider... eines der 'Angebote'... die unser Hofgut so 'einzigartig' machen!
Offensichtlich brauchen wir unser 'Leihpferd' um den Laden am Laufen zu halten. Das ist eine Situation, die mir nicht wirklich gefällt! Ich weiß aber derzeit auch keinen anderen Ausweg..."

"Komm, lass uns nachdenken- wir müssen der Baronin zumindest eine Option unterbreiten können. Jens soll mit einem Gespann auf den Westerntrail- die drei Einsteller dafür sind ein Team, da würde Lion oder eher Blacky als Schulpferd ausreichen. Für die beiden anderen Gespanne haben wir eine Einheit auf der Rennbahn und eine Einheit im Gelände geplant- weißt du, wir lassen Miu und Lion als Schlepper in dem einen Gespann arbeiten und ich nehme, wenn er wieder bis dahin fit sein sollte Schlachtross vor einem Gig als mein Zugpferd... Wir verkaufen es Schlachtross als Ausdauertraining...- und Blacky muss aus dem Latex raus, so könnte er dann für das andere Gespann als Schulpferd geplant werden. Da müssen die beiden Baroness mal zurück stecken- wir müssen nur die Chefin überzeugen, es geht nicht anders wenn der Laden hier laufen soll... Mit Steel..."


Das Klingeln des Telefons unterbrach ihre Überlegungen- Vanessa nahm ab und stand förmlich stramm.

"Jawohl Frau Baronin- in die Klinik! Sofort! Soll Markus auch mitkommen? ... Jawohl!"

"Komm mit- Augustine hat ihre Mutter darüber informiert, daß Annika offenbar Schlachtross entgegen ihrer Anweisungen nicht be- sondern misshandelt..."

Der Pferdetrainer wurde aschfahl und sprintete seiner Partnerin hinterher, die ihm im laufen zurief, sie sollten wohl als Zeugen fungieren, wenn sie die Krankenschwester auf frischer Tat ertappten.

'Was war wohl in Augustine gefahren? Warum rief sie ihre Mutter an- weil in ihrer Pferdehölle jemand eines der Tiere quälte... Das ergab doch keinen Sinn! Da scherte sich doch sonst niemand drum...'

Gemeinsam mit der Frau Baronin wurden sie an Eingang der 'Klinik' durch Augustine und Natascha empfangen und sofort aufgefordert, so leise wie möglich zu agieren. Die Oberschwester hatte einen Gesichtsausdruck, der übellauniger nicht sein konnte, auch die Baroness hielt sich nach außen hin nur mit Mühe unter Kontrolle.

"Mutter, ich bin froh, dass du dir mit eigenen Augen ein Bild machen kannst, warum es immer wieder Gerüchte gibt, die uns in ein schlechtes Licht rücken...
Madame, Oberschwester, Trainer- ihr fungiert als Zeugen... Bitte seid leise!"

Augustine führte sie zu dem Behandlungsraum und nachdem alle Aufstellung genommen hatten riss sie die Tür auf...


Schlachross:

Annika war gerade dabei, mir ihre Faust erneut so tief wie es nur ging in meinen Enddarm zu schieben, als die Tür aufgerissen wurde und neben Augustine und ihrer Mutter auch die Rittmeisterin und Markus in den 'Untersuchungsraum' stürmten. Völlig verdutzt und wortlos empfing sie die ersten Ohrfeigen von der Baroness, ehe sie versuchte, ihr Handeln zu erklären.

"Frau Baronin, Baroness..."

"Natascha!"

Die Stimme von Augustine überschlug sich fast- doch die Oberschwester verstand es auch so, trat schnell vor ihre Untergebene und machte dem ihr von mir gegebenen Namen 'Urviech' alle Ehre.
Der Faustschlag, der Annika in ihr Gesicht traf, trieb sie einen guten Meter zurück- mir wurde dabei ihre Hand förmlich hinten heraus gerissen. Zum Glück war ich derart weit gedehnt und meine Peinigerin dabei ihre Hand gerade aus mir herauszuziehen- es schien dabei nichts einzureißen.
Markus und Vanessa stützten mich, nachdem der nächste Befehl von Augustine an 'Urviech' lautete, mich sofort! aus dieser Position zu befreien und vorsichtig! auf den Boden zu legen.
Die Baroness dominierte die Szene- mit knappen Anweisungen sorgte sie für allgemeines Schweigen, einzig ein leises Wimmern von meiner vormaligen Peinigerin war vernehmbar. Während sie mich abtastete, befragte sie Markus nach dem Training mit mir und dem Unfallhergang. Sie zog vor allen die große Show der fürsorglichen Ärztin ab- ich war nur froh darüber, aus den Klauen von Annika befreit zu sein und endlich eine Schonhaltung einnehmen zu können...

"Mutter, Madame Rittmeisterin...- das Pferd hat sich im Hüftbereich vermutlich einen Nerv geklemmt. Das ist nichts schlimmes... Oberschwester- ihr massiert ihn unter Wärmezufuhr eine Stunde und schaut dabei gleich noch ob er durch die eigenmächtige Fehlbehandlungen dieser notgeilen Stümperin weitere Schäden davon getragen hat. Danach wird es die Nacht über in dem Horsekeeper ruhig gestellt...
Mutter- ich bin froh, daß du meinem Drängen nachgegeben und mir einen zur Erprobung hier zur Verfügung gestellt hast. Ich würde, mit deiner Erlaubnis, vorschlagen, Schlachtross dabei in seinem gewohnten Fell diese Ruhephase möglich zu machen- der psychologische Effekt des vertrauten Materials wird zu einer schnelleren Erholung beitragen...
Natascha soll ihm zusätzlich in dem betroffenen Bereich mit Wärmepflastern ausstatten. Er dürfte bei richtiger Behandlung morgen Vormittag wieder fit sein...
Markus- kannst du der Oberschwester helfen, ihn in die 'Fünf' zu bringen und zu seiner Beruhigung ein wenig bei ihm zu bleiben?"

'Oh Gott- aus den Händen einer Sadistin befreit... nur um der schlimmeren ausgeliefert zu werden...'

Während Markus und die Oberschwester mich aufrichteten und gestützt nach draußen in den Nachbarraum führten bekam ich noch die Forderung von Augustine an die Rittmeisterin mit, ihr die Wochen bis zum Rennen meine Trainingspläne vorzulegen, damit eine 'solch offenkundige Überlastung eines dem Hofgut anvertrauten Rennpferdes' nicht noch einmal vorkommen würde...
In einer Ecke meines Bewusstseins verstand ich, damit würde sich Augustine und indirekt auch Mira, Einfluss auf mein Training verschaffen!
Während ich zitternd von Natascha durchgeknetet wurde und Markus mich mit allem, was er in seinen Taschen fand, fütterte, fielen Entscheidungen im Nachbarraum...


"Frau Baronin- es mag sein, daß Schlachtross diesen Schaden durch Überlastung davon getragen hat, doch er wurde z.B. gestern erneut dank Euer Tochter Mira um seine Erholungsphase in der Mittagspause gebracht! Mein für ihn aufgestellter Trainingsplan ist so gestaltet, daß solche Vorkommnisse nicht passieren! Wenn diese aber ständig durch solch kontraproduktives Eingreifen ad Absurdum geführt werden...- dann kann ich nicht für eine von Euch angestrebte vordere Platzierung des Pferdes garantieren! Ich verweise auch noch einmal auf das durch euch mit Lady Bea getroffene Abkommen- seine Jockey hat mir gegenüber, zurecht!, Aufklärung über seine Narben verlangt. Ich habe dies, wider besseren Wissens, zum Schutz des Hofgutes als einmaligen Unfall dargestellt um den kursierenden Gerüchten und dem ohnehin schon nicht besonders guten Ruf von Rosengarten keine neue Nahrung zu geben!"

"Die Pferde werden von meiner Schwester hier genau so behandelt, wie sie Leistung zeigen- oder wollt ihr Mira unterstellen, sie würde sie aus purer Lust heraus misshandeln? Ich sehe keine neuen Narben bei ihm!
Mutter, willst du daher wirklich solchen haltlosen Behauptungen dein Ohr leihen? Der Pferdetrainer hat heute versucht, das Lahmen von Schlachtross vor mir geheim zu halten- jetzt noch dieses 'Vorkommnis' mit einer meiner eigenen Untergebenen...
Madame Rittmeisterin- ich möchte auf eure Anschuldigung gegen meine Schwester nicht auf gleichem Niveau antworten... doch seit ihr sicher, das euer Partner die von euch getroffenen Vorgaben exakt in seinem Training umsetzt?"

"Ja- das bin ich! Zu einhundert Prozent!"

Die Rittmeisterin musste sich ob dieser Frechheit der Baroness zusammennehmen um nicht handgreiflich zu werden.

"Frau Baronin- diesen Fehler meines Partners wollte ich Euch in der abendlichen Besprechung zur Kenntnis bringen... Er war der..."

Mit einer Handbewegung schnitt diese den Versuch einer Erklärung ab.

"Madame- ihr braucht euch nicht zu rechtfertigen. Euer Partner hat offensichtlich einen Fehler gemacht und ihr wolltet diesen mir auf dem üblichen Weg zur Kenntnis bringen. Das zeigt mir eure Loyalität und ihr werdet dies auch weiterhin so handhaben. Aber macht dem Pferdetrainer eines klar- sein Aufgabengebiet ist das Training der Pferde... nicht deren Versorgung bei Verletzungen! Dafür ist meine Tochter hier zuständig!
Ich gehe bei Markus nicht von einer Böswilligkeit aus... und dank seines ständigen Umgangs mit den Pferden traut er sich garantiert auch zu, leichtere Blessuren sicher selbst versorgen zu können...- doch er soll sich auf SEIN Fachgebiet beschränken...
Was meine Tochter Mira angeht...- ihr habt wiederholt ihre Zugriffsmöglichkeit auf Schlachtross angemahnt...
Ich denke, ihr habt recht- ich übertrage euch das alleinige Training dieses Hengstes! Ihr, Markus und Jens werden ab sofort eure Planungen umsetzen! Mira darf ihn zwar noch weiterhin für Trainingseinheiten im Gespann mit heranziehen, doch dies auch nur in Absprache mit euch. Meine Tochter soll sich bis zum Rennen darauf konzentrieren, ihren eigenen Hengst fit zu bekommen. Das Rennen ist für unser Hofgut zu wichtig, um dort ohne eine vordere Plazierung von den Bahnen zu gehen...
Ihr legt aber, wie von meiner Tochter Augustine vorhin vorgeschlagen, ihr die Trainingspläne bis auf weiteres vor...
Wenn ihr nichts weiter mehr habt, Madame, könnt ihr euch wieder den noch anstehenden Aufgaben zuwenden... Teilt meine Entscheidung auch dem Pferdetrainer mit!"

Derart entlassen, blieb der Rittmeisterin nichts anderes übrig und sie verließ den Raum. Immerhin hatte ihr stetiges Beharren auf einer alleinigen Trainingsgestaltung für Schlachtross endlich Früchte getragen, was Markus ganz sicher freuen würde- und mit dem Pferdeknecht würden sie beide fertig werden...


Augustine:

"Mutter- ich übernehme die volle Verantwortung für das Fehlverhalten meiner Untergebenen! Ich..."

Auch hier verstummte Augustine nach einer Handbewegung ihrer Mutter.

"Ich will von dir keine Entschuldigungen, ich möchte Lösungsvorschläge..."

Der Blick der Baronin ruhte hart auf ihrer Tochter- doch diese hielt stand...

"Nein- ich möchte dich erst von den mir bekannt gewordenen Verfehlungen dieser Schande für die Klinik und das Gestüt in Kenntnis setzen..."

Auf das stumme Nicken hin fasste Augustine zusammen, was sie Annika vorwarf: sexueller Missbrauch der Gestütpferde aus eigennützigen Motiven, Gefährdung der Gestütpferde durch Nichtversorgung nach der Hochzeit, eigenmächtiges Abändern der von ihr festgelegten Behandlungsvorgaben an Einstellern und Gestütpferden und damit einhergehende Verzögerung der Wiederherstellung von deren Einsatzfähigkeit, provozieren einer Beschwerde eines Einstellers wegen versuchten sexuellen Missbrauchs,...
Augustine nutzte die Gelegenheit und schob Annika gleich noch ein paar ihrer gerade so vertuschten Fehler mit in die Schuhe- gegenüber ihrer Mutter spielte sie die fürsorgliche Vorgesetzte, die bisher die Augen zugedrückt hatte, da die Arbeit der Krankenschwester sonst, wie sie betonte, tadellos gewesen und auch ihr Wille zur Fortbildung ohne jeden Makel wäre.

"... Ich wollte diesen Vorwürfen zuerst keinen Glauben schenken... aber ich bin ihre Vorgesetzte...- Mutter, ich bitte dich, lass mich daher das Strafmaß bestimmen, denn an ihrer Schuld besteht, so denke ich, keinerlei Zweifel. Du hast selbst gesehen, was sie deinem Leihhengst angetan hat!"

'Komm schon und geh darauf ein...- lange halte ich diese Farce nicht mehr durch...'

Annika schaute stumm und völlig eingeschüchtert zu ihrer Chefin und bat im stillen, nicht vom Hof gejagt zu werden. Augustine hielt den Augenkontakt zu ihrer Mutter... und bekam was sie wollte!

"Ich höre deinen Vorschlag..."

"Danke Mama- ich liebe dich!
Annika- der überwiegende Anteil deiner Fehler resultiert aus deiner verdammten Sexsucht! Ich werde dir dabei helfen, dies unter Kontrolle zu bekommen... Daher statte ich dich auf unbestimmte Zeit mit einem Keuschheitsgürtel aus! Das aber auch Strafe sein muss ist dir bewusst?"

Die Noch-Krankenschwester nickte schuldbewusst und wartete stumm auf die Entscheidung der Baroness...

"Ich stufe dich zurück auf den Status einer Hilfskrankenschwester- dir ist der Umgang mit Patienten hier bis auf weiteres untersagt! Auf dich werden zudem die nächsten sechs Wochen in deiner dienstfreien Zeit den gleichen Konditionen wie ein Patient der Kategorie 'Rot' zur Anwendung gebracht... Sollte dein Verhalten zeigen, du hast deine Fehler eingesehen, werde ich meine Mutter bitten, dir eine Woche zu erlassen..."

"Mach es so..."- mit diesen Worten verließ die Baronin ohne einen weiteren Kommentar den Raum.

Augustine triumphierte innerlich, als sie sich vor Annika stellte und zum ersten Tritt ausholte...


DRACHENLORD ENDE

63. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 20.08.21 13:48

Es ist wieder Freitag- und hier ist das neue Kapitel!


Tag 21, Samstag, Woche drei (Part 1)



Morgens- Büro der Baron...


"... nein Frau Baronin- schon aus Gründen der Gleichbehandlung und Fairness bin ich dagegen. Eure Tochter kann nicht ihren Hengst für den Gestütbetrieb sperren und wir müssen einen Hengst, den Sie mit genau der gleichen Vorgabe hier auf das Hofgut geholt haben, genau dafür einsetzen und ihn diese Aufgabe übernehmen lassen...- falls er heute überhaupt das 'Ok' der Klinik bekommt! Dann ist nämlich unsere ganze Vorplanung für die Tonne...
Also- selbst wenn Schlachtross wieder fit sein sollte... ganz sicher werden weder seine Besitzerin noch seine Jockey so eine Einteilung durch uns nachvollziehen können..."

Die unverhohlene Drohung der Rittmeisterin, Lady Bea und Anja diesen Fakt zur Kenntnis zu bringen, stand überdeutlich im Raum und kam bei der Chefin von Rosengarten überhaupt nicht gut an. Der Blick, mit dem sie ihre Angestellte bedachte, reichte da völlig um ihre Missbilligung zum Ausdruck zu bringen- Worte waren dafür überflüssig...

"Entschuldigen Sie, Frau Baronin, ich habe mich Ihnen gegenüber im Ton vergriffen..."

"Gut daß sie es selbst einsehen...- doch was inhaltlich ihre Einwendung angeht... das hat natürlich Hand und Fuß. Ich habe diese Zusage gegeben... ich bin also daran gebunden- und es gibt sicher einen Weg, wie wir gemeinsam eine Lösung finden...
Wie ich sie kenne, haben Sie sicher bereits einen Vorschlag..."

"Ich habe natürlich mich mit dem Problem auseinandergesetzt- sonst hätte ich es ihnen gegenüber nicht zur Sprache gebracht, denn für die notwendigen Änderungen benötige ich ihre Zustimmung.
Die Einsteller bekommen der Pferdeknecht, Markus und ich mit drei Vierer-Gespannen versorgt... doch Steel steht dann nicht für die von den 'Tageseinstellern' gewünschten Decksprünge zur Verfügung. Können wir es Kara zumuten, alle fünf 'Hengste' allein zu bedienen? Zumal sie gestern durch den Knecht für mangelnde Mitarbeit gemaßregelt wurde! Nach seiner Darstellung war dies aber mehr als berechtigt- und ich hätte es sicher nicht anders gehandelt. Er hat dem Pferdetrainer zudem seine Maßnahme zur Hebung ihrer Einsatzbereitschaft sofort mitgeteilt und dies wurde dann auch entsprechend berücksichtigt...- daher können wir das als abgehandelt betrachten! Das alles ist leider gestern Abend bei dem Trubel rund um Schlachtross in den Hintergrund geraten...
Sie wäre dann aber heute definitiv für nichts weiter einzuplanen- und hätte den kompletten Vormittag frei. Das ergibt sich aus den anderen geplanten Einheiten für diese fünf Einsteller..."

"Ich weise Mira an das ganze zu überwachen und dafür zu sorgen, daß zwischen den Deckakten mindestens dreißig Minuten Pause eingehalten werden. Ich kenne meine Tochter gut genug, sie wird peinlich genau darauf achten...
Rittmeisterin- für die Fütterung von Kara..., in diesem Fall doppelte Ration und morgen nur leichtes Training...
Wie wollen sie die einzelnen Gespanne zusammen stellen?"

"Die beiden Hengstgespanne- das sind nur Tagesgäste- mit einem zusätzlichen 'Schlepper' von uns werden für den Geländeparcours durch den Pferdeknecht trainiert, da wechsele ich mich mit ihm ab. Dem ersten Gespann teilen wir Steel zu, bei dem zweiten soll Blacky zuarbeiten. Je eine Einheit auf der Rennbahn und im Gelände- dazwischen tauschen wir.
Beim dritten Gespann schlage ich Lion als Stangenpferd und Miu auf der Position vor ihm vor- ich möchte unseren Junghengst, wie ich es Ihnen gegenüber bereits ausgedrückt hatte, nach der von ihm gezeigten Leistung am letzten Wochenende ein wenig fördern und ich bin mir sicher, er wird die von mir in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. Ich traue es ihm zu...
Als zweites Stangenpferd den letzten Tagesgast, der hat keinen 'Decksprung' gebucht und will in das ganze mal hinein schnuppern... Unser Wochengastpaar Dennis und sein Hengst 'Nordic' besetzen daher die Positionen des Kutschers und die verbleibende Stelle neben Miu. Markus als Trainer überwacht alles von einem zweispännigen Sulky aus, bei dem Brutus und Schlachtross- wenn da durch sie, wie gesagt das Ok gegeben wird, gemeinsam eingeschirrt sind. So gibt es für die beiden keinen Grund einer Ungleichbehandlung...- und wenn er, wider erwarten, nicht zur Verfügung stehen sollte, ist eine Planänderung durch uns nicht notwendig.
Mein Partner dürfte mit den beiden ständig um das Vierergespann kreisen- so bekommen beide Hengste ein gutes Training in Kraft-Ausdauer..., was von mir ohne den Vorfall mit unserem Gasthengst schon so geplant war. Stopps, Überholmanöver, Beschleunigungen aus dem Stand heraus...- das volle Programm..."

Auch wenn Vanessa es nicht aussprach- sie feierte den Fakt, daß Markus und nicht Mira nach dieser, ihrer Planung für Brutus den Tag verantwortlich wäre als Sieg.

"Markus wird diesem Dennis das Vierergespann den gesamten Tag führen lassen- es ist quasi seine 'Abschlussprüfung'- und vor dessen Abreise morgen Vormittag auch die vergangene Woche mit ihm durchsprechen. Die Auswertung seines Tagesgastes erfolgt natürlich heute Abend nach Trainingsende durch ihn.
Jens wird heute Nachmittag an einigen Weidezäunen Ausbesserungen vornehmen- dafür stehen ihm dann Steel und Blacky als Zugpferde für den Werkstattwagen zur Verfügung.
Ob ihr der Baroness Mira heute Vormittag eine Aufgabe zuteilen möchtet...- dies obliegt allein eurer Entscheidung...
Eines noch- für die anstehende Tour bleibt alles so wie durch sie geplant?"


früher Vormittag- Tierklinik


"Schwester!"

Natascha sprang hinter ihren Schreibtisch förmlich auf, nachdem Baroness Mira in den Eingangsbereich der Klinik stürmte und sofort losbrüllte.

"Nicht du- wo ist meine Schwester?!"

"Behandlungsraum Eins Frau Baroness- sie ist..."

Ohne sich weiter um irgendeine Erklärung der Oberschwester zu kümmern, marschierte Mira wutentbrannt in Richtung des genannten Raumes und riss die Tür auf.
Augustine stand über einer in ein Vakuumbett gesteckten Person, von der einzig der Kopf unter einer Maske herausschaute und hielt den Schlauch dieser Maske mit ihrer Hand geschlossen. Konzentriert schaute sie dabei auf die Reaktionen hinter den Augengläsern...

"Könntest du dich kurz von deiner Behandlung hier losreißen und mir bitte erklären, was dieser Bockmist gestern Abend soll? Wieso hast du nicht bei Mutter interveniert, als sie diese schwachsinnige Entscheidung zu Schlachtross traf? Was wird jetzt aus dem für dieses Vieh angedachten Training? Hörst du mir überhaupt zu?"

"... achtundfünfzig,... neunundfünfzig,...- und gut!"

Während Augustine den Schlauch mit einem Atembeutel verband und damit weiterhin sicherstellte, daß die 'behandelte' Person um jeden Atemzug kämpfen musste, reagierte sie auf das wütende Gebrüll ihrer Schwester.

"Schwesterherz- jetzt komm mal etwas runter! Ich weiß, ich bin dir einige Erklärungen schuldig... Wer, glaubst du, ist hier in meiner Obhut?"

Augustine's erster an ihre Schwester gerichteter Satz war schneidend- doch damit unterbrach sie die Tirade von Mira für einen Moment...

"Ich habe wirklich keine Lust auf schwachsinnige Ratespiele! Das ich überhaupt hier bin habe ich unserer Mutter zu verdanken- die hat selbstherrlich mein Training mit Brutus gestrichen..."

"Horch mir einfach zu- dann verstehst du vielleicht, auf wen sich deine Wut richten sollte! Das ist meine jetzige 'Hilfskrankenschwester' und Patientin der Kategorie 'Rot' Annika...- die mit ihrer Blödheit diesen 'Bockmist', wie du es treffend nennst, verbrochen hat!"

Mira bekam ihre Wut und den Frust über die Entscheidung ihrer Mutter infolge dieser Ansage tatsächlich so weit unter Kontrolle, daß sie schwieg und Augustine zuhörte.

"Ja, ich hätte über ihre Eigenmächtigkeit, unser Schlachtvieh zu fisten, hinweg sehen können... und ihre Idee, ihm zu erzählen, wir wollten ihn seinen Schlauch abschneiden ohne seine Eier und damit seine Testosteron-Produktion lahmzulegen ist auch ein interessanter Forschungsansatz... aber mit ihren ständigen Regelverstößen sah ich mich gezwungen korrigierend einzugreifen.
Ich gebe zu- du hast keinen direkten Zugriff mehr auf unseren Freund... und damit können wir auch den Plan, ihn durch Überlastung im Training zum Zusammenbruch zu treiben, vorerst vergessen... Auch wenn er nach den drei Tagen schon recht gute Ergebnisse zeigte!
Ach so, du kannst beruhigt sein- meine 'Patientin' hier kann uns nicht hören... die Minikopfhörer in ihrem Gehörgang sorgen für ein unangenehmes Rauschen...
Ich habe immerhin erreicht, dass mir seinen Trainingspläne weiter vorgelegt werden müssen... damit sind mir immer noch Eingriffe möglich- und du darfst mit ihm immer noch im Gespann raus. Würde dir eine Ausfahrt mit unseren Pferden morgen am Sonntag nicht gefallen? Das steht dir immer noch frei und mir ist aufgefallen, unsere Rittmeisterin scheint an diesem Tag und dann auch bis Donnerstag nicht hier auf dem Hofgut zu sein... weißt du da etwas?"

"Nein, aber unsere Mutter will da tatsächlich zwei andere Gestüte besuchen...- wenn sie diese Nervensäge mitnimmt wäre das großartig! Aber was soll so ein Schwachsinn wie eine Ausfahrt daran ändern, daß ich nicht mehr mit Schlachtvieh umspringen kann wie ich will?"

"Ich hätte da eine Idee...- du lässt ihn dafür bis zu der Ausfahrt morgen in Ruhe... einverstanden?"

Mit jedem Satz, in dem Augustine ihren Plan darlegte, hellte sich die Miene ihrer Schwester auf.

"Das ist so brillant- du bist genial! Da hätte ich auch selbst darauf kommen können... Du hast sie doch schon erreicht- oder ist das nur Theorie?"

"Keine Angst- sie ist bereits unterwegs und wird, wenn alles klappt... am späten Abend eintreffen..."

Mira umarmte spontan Augustine um ihrer Freude über deren Überlegungen Ausdruck zu verleihen, doch ihre Schwester schob sie ein wenig von sich weg.

"Ganz ruhig Schwesterherz- freu dich mit mir, wenn es dann geklappt hat... Du hast jetzt einiges zu organisieren... Aber- etwas Zeit hast du sicher übrig... kannst du mir helfen diesen Dreck hier zu erziehen... Der Rohrstock liegt auf dem Tisch. Tu dir keinen Zwang an- sie ist geknebelt... Ich denke, je zwanzig Sekunden Atemkontrolle im Wechsel mit je vier, fünf Hieben durch dich... Bitte stell aber sicher, daß sie nicht schon nach fünf Minuten ohnmächtig ist- wir wollen doch beide unseren Spaß haben- oder hat die 'Cheftrainerin' dir einen Einsteller angedreht, den du bespaßen darfst?"

"Ich habe dir doch gesagt, daß Mutter mir ein Zwangsfrei verordnet hat...- ich soll mich schon mal um all den Bürokram kümmern... Du kennst mich gut genug... ich helfe dir doch gern bei deiner Erziehung... wer so blöd ist...- der bekommt was er verdient! Eine halbe Stunde ist machbar...
Übrigens- heute Nachmittag bin ich für die Einsteller verantwortlich, die das 'Vergnügen' mit Kara haben... Wenn es für dich in Ordnung ist, staffieren wir deine 'Patientin' hier ein wenig aus- als Stute- und beziehen Sie mit ein... Da können diese notgeilen Hengste sich richtig austoben..."

Augustine nickte lächelnd bei dem Vorschlag ihrer Schwester und begann den Atembeutel abzuschrauben während Mira den Stock nahm, kurz die Brüste von Annika antippte und sich dann so stellte, daß diese sah was sie nun zu erwarten hätte. Beide erfreuten sich an den einsetzenden dumpfen Schreien und der Panik in den Augen hinter den Sichtgläsern...- der Tag schien doch noch einige Highlights für sie bereit zu halten...


Tierklinik- drei Stunden vorher...


Schlachtross:

Dunkelheit...- der erste bewusste Moment, den ich mitbekam, war diese absolute Schwärze...
Gleich darauf fühlte ich, wie sich meine Lungen mit Luft füllten und ein paar Sekunden später diese förmlich aus mir heraus gesaugt wurde. Ich versuchte mehr unbewusst mich zu bewegen- doch da war kein Millimeter möglich...
Endlich hatte mein Bewusstsein alles wieder so auf Reihe gebracht, daß ein klarer Gedanke zu fassen war: Horsekeeper!
Wie lange steckte ich schon hier drin? Meine Hüfte war zu meiner Verwunderung schmerzfrei und, Wunder über Wunder!, mit jedem vorgegebenen Atemzug bekam ich genügend Luft! Ich war in Augustine's 'Klinik', mir tat nichts weh und ich fühlte nur an meiner Hüfte eine Fläche, die irgendwie wärmer war... Klar, da hatte Natascha nach ihrer Massage die Wärmepflaster großflächig aufgebracht...
Ich träumte- dies war die einzig logische Erklärung für meinen fast schmerzfreien und ausgeruhten Zustand! Wie könnte es anders sein... mein Gehirn spielte mir einen Streich und gaukelte mir vor, ich wäre schon munter! Doch warum war dieses Gefühl meiner Maske so real? Die Platte im Maul und die Nasenschläuche? Sollte dies doch die Realität sein?
Bruchstückhaft hatte meine Erinnerung mittlerweile alle Puzzlestücke des vergangenen Abends zusammengesetzt und neben der inzwischen verworfenen Möglichkeit einer Illusion blieb nur eine rationale Erklärung übrig- die Baroness hatte mich in Ruhe gelassen, weil sie sich mit Annika beschäftigte!
Mich keinerlei Illusionen gegenüber der Baroness hingebend bezüglich einer bisherigen Fehleinschätzung ihres Charakters freute ich mich einfach über die Tatsache, von ihr in den letzten Stunden in Ruhe gelassen worden zu sein. Natascha hatte mich zusammen mit Markus hier untergebracht- und von der Baroness unbeachtet war dies wirklich eine Nacht? gewesen, in der ich Erholung gefunden hatte.
Mit diesem 'Wissen' dämmerte ich noch einmal weg- darauf hoffend, nicht einen weiteren Tag so hart geschunden zu werden...


"Guten Morgen Wunderpferd...- ausgeschlafen?"

Vor mir stand das 'Urviech', meine Vorderhand und der Oberkörper waren frei- und Oberschwester Natascha hatte mich wohl mit dem Entfernen der Maskenanschlüsse zurück in die Welt der Lebenden geholt.

"Halte noch einen Moment still- dann bist du aus deiner Traumbox hier entlassen... Was macht deine Hüfte?"

Knurrig wie eh und jeh kam ihre Frage- während ich mich langsam aufrichtete versuchte ich mich mit einer Selbstdiagnose: Ich war fast schmerzfrei und nachdem ich aus dem Horsekeeper heraus war und einige Schritte gemacht hatte- die Massage und die Wärmepflaster schienen ein Wunder vollbracht zu haben.

"Pass auf- ich nehme dir jetzt deine Maske ab, danach bringe ich dich kurz auf die Toilette und du darfst deine Blase entleeren. Bevor Markus dich abholen wird, sollst du noch einen Testlauf auf dem Laufband durchführen..."

Bei dieser Aussage kam mir sofort der initiale Test durch Augustine am dritten Tag meines Aufenthaltes hier in den Sinn und ich schien dabei sichtlich zu verkrampfen.

"..., die Frau Baronin hat dies so...- alles in Ordnung mit dir?"

Ich zwang mich regelrecht diese Frage entgegen meinem Bauchgefühl abzunicken.

"Komm her- und Abknien!"

Während 'Frau Oberschwester' meinen Pferdekopf abnahm und mir dafür mein Dauerhalfter überstreifte, ging sie zu meiner Beruhigung ein wenig auf die Testbedingungen ein. Der automatische Jockey käme nicht zum Einsatz...- und für mich hätte die Baronin die Leistungswerte eines 'gelben' Einstellers zugrunde gelegt. Die würde ich sicher schaffen...

'Warum waren die alle nur so scheißfreundlich zu mir? Hatten die alle Kreide gefressen... - oder die Baronin endlich ihren Töchtern gegenüber interveniert? Vielleicht hatte gar Anja oder Bea zu meinen Gunsten hier etwas erreicht?'

"Baroness Augustine hat mir die Durchführung für deinen Test überlassen- sie hat sich bereits vergangene Nacht ausgiebig mit der jetzigen 'Patientin Annika' beschäftigt und ist noch nicht wirklich fertig mit ihr..."

'Soll mir recht sein... Sollen sie sich doch gegenseitig zerfleischen und mich bitte in Ruhe lassen...'

Mein Mitleid mit der Krankenschwester tendierte um den Nullwert- für die Dinge, die sie mit mir anzustellen gedacht hätte, könnte Augustine sie ruhig derart durch den Fleischwolf drehen, daß ihr die Lust auf irgendwelche sadistischen Spiele für alle Zukunft ausgetrieben würde.
Natascha hatte mich mittlerweile meine Blase entleeren lassen, dann auf das Laufband gestellt und zu meinem Erstaunen wurde ich zuerst im Schritt bewegt. Die Oberschwester begutachtete kritisch meine Bewegungen aus allen Blickwinkeln, kam aber vermutlich zu dem gleichen Schluss wie ich- keine sicht- oder spürbaren Einschränkung...

"Ich möchte von dir jetzt einen flotten, sauberen Trab sehen... - verstanden?"

Mein Schnauben interpretierte sie wohl als Einverständnis...- und sorgte für ein schnelleres Laufen des Bandes.

"Sollte deine Hüfte anfangen zu schmerzen wieherst du...- bis dahin oder dem Erreichen des von dir abgeforderten Levels werde ich jetzt das Band langsam hochfahren..."

Oberschwester 'Urviech' hielt mir gegenüber Wort- die Leistung wurde durch Natascha regelrecht vorsichtig gesteigert und daher wäre ich in der Lage gewesen, frühzeitig eine mögliche Überlastung bei mir festzustellen. Aber da war nichts! Nicht einmal Muskelkater...

"Das sieht gut aus... Das Tempo hälst du jetzt eine Viertelstunde!"

'Was- keine Schläge? Keine Schikanen?'

Gleichmäßig hielt ich mein Tempo und dank meines Latexfells, in dem ich ja immer noch steckte, wurde mir langsam warm. Die fünfzehn Minuten waren aber recht schnell um- und ich bekam die Ansage, sie würde mich die gleiche Zeit noch einmal Galopp laufen lassen. Dazu die Frage, ob mir meine Hüfte inzwischen Schwierigkeiten bereiten würde.
Nein...- da hatte mein Pferdetrainer gestern mit seiner Einschätzung richtig gelegen und hätte mir mit seiner Massage und Ruhe die ganze 'Behandlung' hier in der Klinik ersparen können. Daher schüttelte ich als Antwort auf Ihre letzte Frage zwischen zwei Atemzügen nur schnell meinen Kopf...

"Dann freu dich...- Brutus hatte damals nach deinem 'Sieg' mit seinem Knie nicht so viel Glück gehabt..."

'Was meinte sie nun damit? Ihr Unterton war der blanke Vorwurf...'

Während ich langsam im Galopp zu keuchen anfing, zermarterte ich mir das Gehirn- Mira hatte bei meiner Ankunft hier mir ja deutlich genug gesagt, sie mache mir mein 'unfaires Verhalten' bei dem einen Rennen zum Vorwurf. Sie hat mir auch unter meine Nase gerieben, daß Brutus dafür von ihr bestraft worden war...- doch ich verstand nicht, was die Oberschwester damit zu tun hatte und aus welchem Grund sie mir da etwas nachtrug...
Zudem war ihr Verhalten mehr als ambivalent- einerseits schikanierte sie mich und auf der anderen Seite hatte sie mich vorgestern richtiggehend vor ihrer Chefin versteckt. Mit der Erklärung 'Rosengarten halt...' gab ich es auf, einen Sinn darin entdecken zu wollen...

"So- noch fünf Minuten auslaufen... Ich gebe Markus Bescheid, da kann er dich hier abholen. Dein 'Fell' kannst du hier lassen- das kommt später gereinigt in die Sattelkammer."

Die Oberschwester half mir sogar aus meinem Suit und als Gipfel ihrer Freundlichkeit bekam ich ein kleines Handtuch zugeworfen, damit ich mir den Schweiß abwischen könne. Markus übernahm mich, half mir, mein Geschirr wieder wie für uns Pferde hier auf dem 'Gestüt' vorgeschrieben anzulegen und ich wurde aus der 'Klinik' als wieder 'voll einsatzfähig' entlassen...

"Ich nehme an, du hast seit gestern Abend nichts mehr zu fressen bekommen..."

Markus war abrupt stehen geblieben und schaute mich an- so, als wäre ihm dieser Fakt erst jetzt eingefallen. Bei dieser Erwähnung der Möglichkeit, etwas in meinen Magen zu bekommen, schaute ich an mir herab...- die knapp drei Wochen hier hatte ich sichtbar abgenommen und ein leichtes Hungergefühl war ein permanenter Begleiter, der aber zum Glück nicht ständig mein Denken bestimmte.

'Der einzig gute Fakt an dem Aufenthalt hier...- die Kilos wollte ich eh loswerden...'

Nichtsdestotrotz war ich einer Mahlzeit vor Trainingsbeginn nicht abgeneigt und bekundete meine Zustimmung mit Wiehern und Nicken des Kopfes.

"Komm Schlachtross...- bei den Einstellern ist sicher noch etwas übrig! Hast du dir nach der Nacht auch redlich verdient..."

Was war ich froh, daß es eine Person wie Markus hier auf dem Hof gab...- er war das positive Korrektiv zu all dieser Schinderei und den ständig einen treffen könnenden Schikanen auf diesem Hofgut. Von ihm in die 'Futterkammer' geführt, forderte er mich auf, mich selbst an all den noch von der Morgenfütterung herumliegenden Restmengen zu bedienen- dazu löste er meine Vorderhand und wünschte mir einen guten Hunger...


"Schlachtross- genug! Mit übervollem Magen trainiert es sich schlecht... Komm, noch den Kaffee... und dann geht es los! Die anderen warten auf uns..."

Markus hatte mir gefühlt viel zu wenig Zeit eingeräumt- ein Blick auf die an der Wand hängende Küchenuhr zeigte aber, ich hatte gute fünfzehn Minuten meinen Magen füllen dürfen. Aber wer wartete auf uns?
Es war klar- der Pferdetrainer wäre heute den gesamten Tag mein Trainer, dies hatte ich aus seinen Aussagen heraus gehört...- doch beim Verlassen des Stalls wurde ich erneut positiv überrascht. Ein voll fahrfertig dastehender Vierspänner mit Miu und Nordic in den vorderen Positionen..., gut, Lion und ein mir unbekannter Hengst als Stangenpferde..., dazu Dennis, der ein als Zweispänner vorbereitetes Sulky mit Brutus an der Führleine hielt. Neben dem Leithengst des Hofgutes war noch ein Platz frei- und zu diesem wurde ich von Markus geführt.

"Dennis- schirrst du bitte den noch fehlenden Hengst auf seiner Position ein? Ich kontrolliere derweil deine Vorbereitung des Vierspänners..."

'Heute schien wohl mein Glückstag zu sein- gemeinsames Training mit den Pferden, die ich zum überwiegenden Teil respektierte oder meine Freunde waren, dazu Markus als Trainer und Dennis war als Owner auch ein Mensch, zu dem ich als Pferd Vertrauen hätte...

'Hast du den Pferdetrainer auch auf die Narben angesprochen? So wie wir jetzt nur im 'Naturfell' da standen, waren sie nicht zu übersehen...- oder würdest du deine Augen davor verschließen um deinen schönen Schein nicht zu beschmutzen?'

"Herr Pferdetrainer- beide Gespanne sind fertig eingeschirrt und bereit zur Ausfahrt!"

"Ist gut Dennis...- wir fahren zuerst auf die Rennbahn, wo die ersten Fahraufgaben auf dich warten... Aufsitzen!"

Mir dämmerte, während Markus es sich hinter uns auf dem Sulky bequem machte, es dürfte der letzte Tag des Aufenthalts von Dennis und Nordic hier auf Rosengarten sein und der Pferdetrainer nahm für die beiden heute eine Art Prüfung ab. Brutus und ich dürften daher wohl gemeinsam nur dem Vierer folgen und es Markus ermöglichen die beiden zu überwachen- doch mit dieser Überlegung lag ich falsch!
Wie ein Wachhund begann unser 'Jockey' das große Gespann zu umkreisen und für uns bedeutete dies Überholmanöver aus dem Stand heraus, ständige Wechsel zwischen Schritt, Trab und Galopp...- das volle Programm! So gesehen sorgte Markus für mich und Brutus für eine fordernde Einheit in Kraft-Ausdauer ohne einen von uns zu bevorzugen oder zu vernachlässigen...
Dennis hingegen und auch, was Gehorsam und die Umsetzung der Zügelsignale betraf, Nordic durften zeigen, was sie während ihres Aufenthalts hier gelernt hatten. Von dem, was ich mitbekam, konnte ich nur sagen- Respekt! Nordic und auch Miu setzten seine verbalen und nonverbalen Anweisungen ohne zu zögern um, er behielt in dem für ihn vorbereiteten Areal stets den Überblick, die Berührungen der Pferde durch ihn mit der Fahrpeitsche dienten allein der Korrektur und dem Einfordern von Aufmerksamkeit. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, die beiden hatten auf ihre Art etwas von Mike und Klaus...- das Team, wo ich nach einigen Anlaufschwierigkeiten stolz darauf war, bei deren Ausbildung mitgeholfen zu haben...
Nicht nur ich war aber froh über die Anweisung von Markus, beide Gespanne auf den Pausenplatz in den Schatten zu lenken und uns eine Pause zu gönnen...

"Markus- soll ich deine beiden Pferde auch mit versorgen?"

"Ja- du könntest sie mit tränken... Wasser findest du bei dir auf dem Wagen unter der Sitzabdeckung. Das abreiben übernehme ich bei meinen beiden vorher..."

Der Pferdetrainer gab das Haltesignal, nachdem er uns unter den Kronen der Bäume eingeschwenkt hatte. So wie von ihm angekündigt, wurde zuerst bei Brutus und danach bei mir die Trense aus dem Maul entfernt und wir abgerieben, während Dennis damit anfing, seine ihm anvertrauten vier Pferde mit Wasser zu versorgen. Markus war mit unserem abreiben fertig und begann seinen 'Fahrschüler' erneut in seinem Agieren zu beobachten- und dieser wechselte von seinem Gespann zu Brutus und mir, damit auch wir unseren Durst zeitnah gestillt bekamen. Erst als er auf diese Weise alle sechs Pferde von ihm versorgt waren, widmete er sich wieder 'seinem' Gespann...
Markus machte sich Notizen- besprach sich aber gleichzeitig mit Dennis über die im Anschluss anstehenden Einheiten für heute Nachmittag. Dies geschah in einer Form durch die beiden, daß wir 'Pferde' über den Fortgang des Tagesprogramms informiert waren- sicher ein Zugeständnis an 'Nordic' und den anderen Einsteller...
Aus diesen Ausführungen war für uns zu entnehmen, wir würden als nächstes auf den 'Westerntrail' wechseln- und dort würde der Pferdetrainer ihn sowohl mit dem Vierergespann als auch mit dem 'Zweier' diverse Elemente fahren lassen. Für seine Meldung zur Teilnahme an dem Wettbewerb sei dies unumgänglich- aber Markus gab ihm gleichzeitig mit, er würde da keine Probleme für eine 'Qualifikation' sehen. Dennis könnte dies ganz entspannt angehen... Danach noch eine 'Ausfahrt'- eine kleine Waldrunde von drei, vier Kilometern...- und als Abschluss... außerhalb der Bewertung... für ihn und seinen Hengst ein kompletter Wettkampfdurchgang auf dem 'Westerntrail'...


Später- während der 'Ausfahrt'...


"Steht! Sofort!"

Dennis brüllte die beiden Kommando's in einer von ihm bisher noch nicht gezeigten Lautstärke und brachte damit seinen Vierspänner augenblicklich zum Stillstand. Markus befahl wortlos über die Zügel für Brutus und mich das gleiche, die fühlbare Entlastung der Zugstange an unserer Hüfte bedeutete, er war abgesessen...- und er ging zu seinem 'Fahrschüler', der gleichfalls abgesessen war und sich von Miu den rechten Huf seiner Hinterhand zeigen ließ.
Mein Freund musste im Anschluss einige Schritte auf der Stelle ausführen...- offenbar glaubten beide, Miu wäre gestolpert und Dennis wollte sich wohl überzeugen, bei dem ihm anvertrauten Pferd wäre keine Verletzung aufgetreten. Markus und wohl auch Dennis schienen der Meinung, Miu wäre falsch aufgetreten, dadurch gestolpert und hätte sich aber gefangen und nicht verletzt...
Brutus und ich wussten es aber besser- Lion hatte sich... und damit auch uns... eine Extrapause verschafft! Er hatte einen Moment abgepasst, wo unsere Trainer durch einen Wortwechsel abgelenkt schienen und, anscheinend erfolgreich, sein uns 'bekanntes Spiel' mit dem vor ihm laufenden Pferd durchgezogen...

'Weil Dennis ein Gast ist... glaubst du wohl, selbst wenn er es bemerkt hätte, ohne Bestrafung damit davon zu kommen? Kara war dir gestern anscheinend nicht Warnung genug...- oder weißt du davon noch gar nicht?'

"Miu- pass besser auf..."

Wo wir ohne Warnung bei Mira und Jens, und mit Vorwarnung ohne Gast sicher auch von Markus und der Rittmeisterin eine hätten übergezogen bekommen...- blieb es jetzt bei der Ermahnung meines Freundes. Dennis bat den Pferdetrainer 'wegen einer Frage' noch kurz zu einem 'Vier-Augen-Gespräch'...- ehe beide erneut aufsaßen und wir von Ihnen aufgefordert wurden anzuziehen...

64. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 27.08.21 13:08

Tag 21, Samstag, Woche drei (Part 2)


Abend- Hengstbox...


Schlachtross:

"Ich habe eine kleine Überraschung für euch..."

Der Pferdetrainer hatte die Tür zu unserer Box aufgeschoben... doch blieb noch draußen, aber wir standen bereits ungeduldig wartend in unseren Schlafecken und freuten uns auf die Fütterung. Der ruhige Ton, in dem Markus uns die 'Überraschung' mitteilte, entsprach in keinster Weise seiner Mimik- doch er war nicht Jens, Mira oder Augustine... Daher waren weder ich noch meine Mithengste besorgt über das, was er uns gleich präsentieren würde...

"Brutus... hieerrher- zu mir!"

Gehorsam trat unser Leithengst vor ihn hin, bekam zu unserem Erstaunen seine Fesselung der Vorderhand an der Hüfte gelöst und dann griff der Pferdetrainer wohl in ein Behältnis, was in der Stallgasse stand und drückte Brutus eine viertel Melone in die Hände!
Mit einer Handbewegung wurde dieser dann zurück auf seinen Platz geschickt... Markus deutete als nächsten auf mich und mir widerfuhr das gleiche Procedere!

'...habe ich etwas verpasst? Ist irgendein Feiertag?'

Da Brutus bereits angefangen hatte, sich die Melone einzuverleiben und er durch unseren Wohltäter deswegen nicht zurück gepfiffen wurde, sah ich keinen Grund, es ihm nicht gleich zu tun!

'Oh...- ist das lecker... Völlig irre...- gestern um diese Zeit hat Annika ihre 'Spielchen' mit mir getrieben und jetzt war es mir dank Dennis und dem Pferdetrainer möglich, eine solche Erfrischung zu genießen...'

Blacky war der nächste, dem diese Wohltat widerfuhr...- doch dann rief Markus, in Abweichung unserer Rangordnung, die ihm natürlich bekannt war, Miu sich...
Jeder von uns registrierte dies natürlich- auch wenn wir dabei weiterhin unser Melonenstück mit den Zähnen zerkleinerten.

"Lion- steh!"

Das scharf erteilte Kommando durch Markus und sein Wechsel von freundlich auf richtiggehend unzufrieden jagte uns allen einen Schauer über den Rücken- auch wenn kein anderer von uns so durch den Pferdetrainer angesprochen wurde. In aller Ruhe trat Markus nun mit dem regulären Futtereimer in unsere Box... füllte damit unsere Raufe auf und stellte diesen danach wieder in der Stallgasse ab. Im Anschluß blieb Markus im Eingang zur Box stehen...

"Brutus... Schlachtross... Blacky... Miu...- ganz ruhig... mit euch sind die Rittmeisterin und ich zufrieden! Ihr habt heute sehr gut mitgearbeitet- und könnt daher entspannt fressen!"

Die Worte dienten uns zur Beruhigung...- und ein Blick zwischen Brutus und mir zeigte, wir hatten die gleiche Vorahnung, warum er sich Lion als Ziel herausgesucht hatte...

'...da hat Dennis dem Pferdetrainer wohl doch etwas gesteckt... War das der Inhalt der 'Frage', die ihr unter vier Augen geklärt habt...?'

Wie richtig wir beide mit unserer Vermutung lagen, zeigten die nächsten Minuten- in denen Markus nicht der freundliche... um unser Wohl besorgte... Trainer war! Zu sich hin beordert bekam Lion so wie wir seine Fesselung der Vorderhand gelöst- aber nichts fressbares für seinen Magen!

"So- und jetzt runter mit dir! Für den Anfang sehe ich einhundert saubere Wiederholungen...- eins... zwei... drei! Du zählst weiter mit!"

Während der Hengst sofort der Aufforderung nachkam, stauchte Markus ihn weiter zusammen:

"Ich habe langsam die Schnauze von dir voll- wie blöd bist du eigentlich? Hat dir die Wärme der vergangenen Tage dein Gehirn zerkocht?"

Der Pferdetrainer ging nach diesen Sätzen in die Hocke und seine Stimme senkte sich um mehrere Dezibel- blieb aber schneidend:

"Du heute und Kara gestern- ihr beiden versucht von euch abzulenken, wenn ihr keine Lust auf Arbeit habt! Kann ich verstehen...- geht den Pferden wie den Menschen! Das ihr Miu dafür bevorzugt attackiert ist auch kein Geheimnis! Aber wenn ihr beiden so dämlich seid und glaubt damit bei mir oder sonst wem durchzukommen...- dann ist weder ihr noch dir zu helfen!
Dies betreffend- ich hatte heute Morgen darum gebeten, es unserem Gast und seinem Hengst bei den Fahrprüfungen mit euch nicht unnötig schwer zu machen... wenn du nicht kapierst, das damit auch das Austragen von 'Rangordnungsfragen' gemeint ist- dann trag halt die Konsequenzen!"

Was mit 'Konsequenzen' gemeint war- Markus wartete damit ab, diese Lion zu eröffnen, bis dieser mit seinen Liegestützen fertig und seine Vorderhand im Unterschied zu vorhin nun auf dem Rücken fixiert war:

"Ich bringe dich jetzt rüber in die Klinik- Augustine freut sich schon auf dich... Sie wird es ganz sicher wohlwollend vermerken, daß du dich ohne zu zögern freiwillig für einen ihrer Tests gemeldet hast- und ich rate dir, bei dieser Version zu bleiben! Ich habe keine Ahnung, was die Baroness gestern Abend da mit Kara angestellt hat- aber sie sah Scheiße aus... Und ich verwette mein Abendessen darauf... sie stellt nachher das gleiche mit dir an!
Noch etwas...- wenn ich dich morgen früh dann wieder abhole... machen wir beide noch einen kleinen Umweg über die Strecke für den Zugkrafttest... Mir ist es egal, in welchem Zustand du dann bist- ich will... und werde Leistung sehen!"

Wir warfen uns untereinander an der Raufe verstohlen Blicke zu- kein Wiehern oder Schnauben... Es herrschte Stille nach den Worten des Pferdetrainers... den was die kommenden Stunden mit Lion angestellt würde war im Endeffekt das Ergebnis seiner Handlungen... doch derartig hart zu agieren war für Markus ungewöhnlich! Im Wald hatte ich ja bereits diese 'dunkle' Seite des Pferdetrainers kennen gelernt...- und irgend etwas hatte sie jetzt erneut hervor gebracht.
Nachdem er Lion aus der Box befohlen und deren Tür von außen geschlossen hatte, leerten wir schweigend die Raufe- danach verzog sich jeder von uns in seine 'Ecke'. Es gab keinen, der derzeit in der Haut von Lion stecken wollte- und doch war jedem von uns klar...da muss mehr dahinter stecken!


Auto der Baronin- Dämmerung..


Vanessa:

Den Blick auf die Allee gerichtet saß die Rittmeisterin hinter dem Lenkrad und achtete konzentriert darauf, daß nicht irgendein Wildtier im Scheinwerferkegel auftauchte. Die Baronin neben ihr hing anscheinend ihren eigenen Gedanken nach...- die Augen halb geschlossen schwieg sie seit Fahrtbeginn. Vanessa war sich aber sicher, ihre Vorgesetzte wäre bei einer Frage oder Bemerkung durch sie sofort bereit darauf zu antworten...

'Eigentlich würde es vollkommen reichen, wenn ich bei der Präsentation dabei wäre und morgen Abend nach Rosengarten zurückkehren könnte... Der zweite Termin war doch nur rein persönlich- auch wenn sie schon lange nicht mehr dieses bestimmte Gestüt im Voralpenland besucht hat. Ich bin dort völlig überflüssig...
Komm Vanessa...- du hast doch nur Angst, daß in eurer Abwesenheit etwas unvorhergesehenes passiert! Die Baronin hat ihrer Tochter in Bezug auf Schlachtross endlich! klare Grenzen gesetzt...- also beruhige dich. Die 'Baustelle' ist gesichert... Auch hat die Chefin damit recht- wenn Mira ihre Nachfolgerin werden soll... was ja ein offenes Geheimnis ist... dann muß sie Verantwortung übernehmen! Ob dann aber die bisherige reibungslose Zusammenarbeit wie mit ihrer Mutter so weiter funktionieren wird...?'

Vanessa war sich in einem Punkt in Bezug auf eine solche Entwicklung sicher- ihr Partner wird dann garantiert mit der Baroness 'anecken'...

'Was mache ich, wenn Mira Markus hier auf dem Hofgut kündigt? Wie oft würde eine Drohung durch mich Wirkung zeigen, in solch einem Fall ihm zu folgen? Bin ich wirklich dazu bereit? Und welche Spielräume hätte Amalie dann noch? Würde sie tatenlos dabei zusehen, wenn... ihre Tochter ihr 'Erbe' aufgrund von persönlichen Ansichten und Überzeugungen ruinieren würde?
Ich habe hier auch Lebenszeit und Arbeit investiert...- bin ich wirklich bereit, dies alles hinter mir zu lassen? Wieviele Kröten wäre ich bereit zu schlucken...'

Die Rittmeisterin atmete einmal tief durch- was ihr sofort einen Blick durch die Baronin einbrachte...

65. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 03.09.21 09:56

Schlachtross hat- auch wenn es ihm selbst nicht bewusst ist- die Hälfte seines Aufenthalts in Rosengarten geschafft...
Er macht aber eine Entdeckung, die in ihm starke Zweifel aufkommen lassen...- und er schafft es, sich an einem seiner Peiniger zu revanchieren! Doch ob dies eine gute Idee ist?



Tag 22, Sonntag- Woche drei (Part 1)



Vormittag- Bereich der 'Baroness' Mira:


"Lucy- du bist unterwegs?"

"..."

"Ja- noch eine Stunde...- so wie gestern Abend besprochen... Schade, daß du einen Halt einlegen musstest. Deine neue 'Stute' hast du dabei...- und sie ist..."

"..."

"Natürlich... Oh, Augustine und ich freuen uns so! Danke, daß du so kurzfristig es hast möglich gemacht... Das wird ganz sicher eine wundervolle Ausfahrt... Fahr bitte vorsichtig. Dich mal wieder zu sehen...- klar, bis nachher!"

Mira war regelrecht aus dem Häuschen- bis jetzt lief alles, was Augustine und sie gestern auf die schnelle organisiert und abgestimmt hatten, fast völlig reibungslos ab!

'Der Pferdetrainer ist heute und morgen mit den hier anwesenden Einstellern versorgt... der Knecht heute mit dem ihn von mir übertragenen arbeiten und morgen werde ich mich abwechselnd mit ihm mit unseren eigenen Pferden beschäftigen...
Gnade Gott jedem einzelnen, der mir jetzt noch versuchen sollte, irgendeinen Knüppel zwischen die Beine zu werfen...'

Sichtlich gut gelaunt...- mit einer herablassenden Bewegung und ein paar knapp gehaltenen Sätzen bedeutete sie der bei ihr heute morgen zum Dienst eingeteilten 'Sissy', sie sei zufrieden mit ihr, diese könne sich um die Reste ihres Frühstücks kümmern und ihren Bereich dann aufräumen. Sie hätte jetzt draußen mit ihren Pferden zu tun...


Eine der Koppeln auf Rosengarten- gleiche Zeit...


Schlachtross:

'Rauf auf die Koppel...- runter von der Koppel! Und vielen Dank für die versaute Ruhephase... wieder einmal!'

In den Gesichtern der anderen Pferde spiegelte sich gleichfalls Enttäuschung wider... das Auftauchen des Pferdeknechtes, der bereits Kara mit sich führte, und seine gebrüllte Aufforderung, wir sollten uns sofort! zum Stall scheren- die Baroness wünsche eine Ausfahrt- sorgte für uns alle für einen versauten Tag. Markus hatte bei der Fütterung die Bemerkung fallen lassen, er wäre den gesamten Tag mit den auf dem Hof anwesenden Einstellern beschäftigt- damit wären wir heute der Baroness oder dem Pferdeknecht... oder beiden... ausgeliefert!
Gut- für mich galt ja ab gestern, die Baroness hätte, was mein Training anginge, keinen Zugriff mehr auf mich... doch unter der Fuchtel des Pferdeknechtes zu arbeiten war auch kein Zucker schlecken...

'Pest oder Cholera!'

Ich hatte Angst vor dem vor mir liegenden Tag- auch wenn ich von Mira gestern und vorgestern in Ruhe gelassen wurde... Die Baroness hatte mit der von ihr gewünschten Ausfahrt jene Lücke genutzt, die ihr im Umgang mit mir geblieben war!


Am Stall angekommen, stand sie, zu meiner Überraschung, mit einer weiteren, jüngeren Frau, im Schatten neben zwei bereitgestellten Wagonetten und unterhielt sich mit dieser recht angeregt- so, als hätten sich diese recht lange nicht gesehen. Nach einem Blick, den beide bei unseren Auftauchen in unsere Richtung warfen, schien die Baroness eine Bemerkung auf Kosten des Pferdeknechtes zu machen- beide lachten und das Wort "Knecht" war deutlich zu verstehen.
Mira und ihr Gast hatten sich für die geplante Ausfahrt hübsch gemacht- ihre etwas jüngere Freundin? schien in Richtung 'Gothic' veranlagt zu sein... Schwarze, fast kniehohe Schnürstiefel mit Absatz, eine dunkelrote Reithose mit Lederbesatz, eine schwarze, mit ihrem Muster fast verspielt wirkende Bluse, als Accessoires ein schwarzer Sonnenschirm...- und eine dünne Gerte!
Mira selbst hatte sich für Reitstiefel, sandfarbene Reithose und weiße Bluse entschieden...- dazu einen breitkrempigen Hut. Ihre Peitsche hing wie selbstverständlich am Gürtel ihrer Hose- beide Frauen wollten so auch optisch ausdrücken, sie wären Herinnen und jeder solle dies sehen!
Für uns aber noch interessanter...- an einem der für uns vorgesehenen Anbinderinge befand sich eine... junge... schlanke Stute... Jens sorgte dabei ohne weitere Aufforderung für Abstand zwischen dieser und uns Hengsten, indem er Kara zwischen diese und Brutus platzierte.
Nachdem wir alle von ihm so fixiert waren, begann er, von einer ersten ungeduldigen Bemerkung der Baroness angetrieben, mit dem einschirren von Blacky vor der ersten Kutsche. Was mich für diesen Hengst... ehrlich freute... er steckte nicht mehr in dem ihm Angst machenden Gummifell...
Der Knecht arbeitete zügig...- und doch dauert es naturgemäß bis ein Pferd eingeschirrt ist. Selbst, wenn im Fall wie bei uns das Zuggeschirr nicht mehr überzustreifen ist, Jens hatte zu tun. Neben Blacky wurde zuerst die Gaststute an ihren Platz gestellt- über Zuruf ihrer Besitzerin erfuhren wir, sie wurde 'Daisy' gerufen- und dann komplettierte Kara das erste Gespann. Daisy schien mir verängstigt... denn wie jeder andere Hengst hier schaute ich ihr ungeniert nach. Blacky und Brutus hatten ihren Schlauch sogar voll eregiert...- und auch meiner hatte sich gehoben.

'Schüchtert dich der Anblick von uns allen in unserem 'Naturfell' so ein... ist die gesamte Situation für dich neu... oder ist deine Besitzerin von gleichen Schlag wie Mira und du hast schlicht Angst? Ist wohl die wahrscheinlichste Erklärung...- so wie die sich gibt!
Allzu lange bist du sicher noch nicht Pferd...- und dann so wie alle hier 24/7? Begreifst du vielleicht erst jetzt, was das wirklich bedeuten kann?'

So versuchte ich nicht zu 'gierig' mit meinen Blicken zu erscheinen... wendete ab und zu auch den Kopf in andere Richtungen...- aber wenn ich ihren Körper anschaute, suchte ich nach den untrüglichen Zeichen des Einsatzes von Schlagwerkzeugen. Leider fand ich diese beim genaueren Hinschauen im Brustbereich und es schien mir so, da wären auch welche an den Innenseiten ihrer Oberschenkel...
Allzu viel Zeit dafür blieb mir aber nicht- denn der Pferdeknecht holte mich als erstes Pferd für die zweite Kutsche und wies mir meinen Platz in der Gabel zu. Von dort aus hatte ich leider keinen direkten Blick mehr auf sie, da ich jetzt vor der anderen Kutsche eingeschirrt stand- dafür aber auf Blacky und Miu. Mein Freund war der nächste, den der Knecht losband und neben sich zu mir rüber führte...
Und jetzt stach mir etwas in mein Auge- was ich in den vergangenen Tagen hier möglicherweise unbewusst wahrgenommen, doch bisher nicht miteinander verbunden hatte!

'...das ist völlig unmöglich... das kann nicht sein!'

Unwillkürlich schüttelte ich meinen Kopf und schaute dann erneut genau hin- aber der Eindruck blieb...

'Der Pferdeknecht ist eindeutig der Vater von meinem Freund...- oder anders herum gesehen ist Miu der Sohn des Pferdeknechtes! Es muss so sein! Warum ist mir das nicht schon eher aufgefallen? Wie lange bin ich schon hier?'

Mit dieser Erkenntnis taten sich in meinem Hirn aber gleichzeitig eine Menge neuer Fragen auf- und eine davon war richtig übel!

'Miu... bist du nur ein Mittel zum Zweck- solltest du mir in einem Moment, in dem ich emotional verletzlich wäre... im übertragenen Sinn... einen Dolch in den Rücken stoßen? Handelst du im Auftrag der Baroness...- und alles, was du bisher getan hast, um mich... hier durchhalten zu lassen... ist von dir nur gespielt?
Ich kann... und will! ...das nicht glauben- du bist nicht derartig moralisch verkommen!'

Bei diesen Gedanken bekam ich eine Gänsehaut und ich fing sogar leicht an zu zittern.

'Nein- das ist nicht wahr... Und wenn doch?'

Während Miu von seinem Vater? neben mir an der Gabel eingeschirrt wurde, wagte ich einen Blick zu ihnen... was mir aber einen Peitschenhieb von Mira, die wohl inzwischen hinter mir aufgesessen war, einbrachte. Ohne eine Aufforderung durch sie schaute ich sofort erneut stur geradeaus.

'...Pferdeknecht...- kriechst du vielleicht deswegen der Baroness in ihren Arsch? Um deinen Sohn zu schützen?'

Diese Idee verwarf ich aber sehr schnell wieder- als Knecht stand er himmelhoch über uns Pferden und es wäre ihm ein leichtes, Miu ein angenehmeres Leben in der Box zu verschaffen. Das war aber nicht der Fall- war dem Knecht vielleicht gar nicht bewusst, daß Miu sein Sohn war? Oder kümmerte es ihn nicht?

'Miu- wie bist du hier in das alles geraten? Warst du die ganze Zeit hier auf Rosengarten? Warum bist du wirklich Pferd- und warum verharrst du in der Rolle des 'Omega' in der Hengstbox?
Was wissen eigentlich der Pferdetrainer und die Rittmeisterin darüber? Ich werde dir heute Nacht viele Fragen stellen...- und bin sehr neugierig auf deine Antworten... Ich will nicht an dir zweifeln müssen!'

Von dem Pferdeknecht wurde inzwischen Brutus als letzter für die Ausfahrt bestimmter Hengst vor der Kutsche der Baroness neben mir eingeschirrt- die 'Troika' für die Freundin mit Blacky, Kara und der 'Stute', welche diese mitgebracht hatte, stand bereits für die Abfahrt bereit und die Kommentare, mit denen von ihr Jens bedacht wurde, zeigte ihre wachsende Ungeduld. Mira schlug in die gleiche Kerbe- was den Knecht sichtbar unter Druck setzte.
Was dabei meine Gedanken von Miu weg lenkte- er bewegte sich dadurch in der Reichweite meiner Hufstiefel... und zwischen uns waren noch jede Menge Rechnungen offen! Ohne meinen Kopf groß zu wenden fixierte ich ihn aus den Augenwinkeln... doch wie würde Mira reagieren? Wäre es die Prügel wert? Andererseits wollte sie und ihr Gast endlich vom Hofgut kommen...

'Denk an die Vergewaltigung... an die Führanlage... und die vielen anderen Momente, in denen er dir körperlich Schmerz zugefügt oder dich gedemütigt hat... Du hast jetzt die Möglichkeit... hier vor den anderen Pferden... Vergeltung zu üben...
Gib dem Teufelchen in dir und seinem Drängen nach... Erinnere Dich, wie dieser Sadist beim Training für die Hochzeit mit Steel umgegangen...- und wie erbost Brutus darüber war!
Entscheide dich- du hast nicht ewig Zeit...'

Während der Pferdeknecht die letzte Handgriffe bei Brutus erledigte, schaute dieser einen Moment zu mir herüber und was er in meinen Augen sah, fand offenbar seine Zustimmung. Auf alle Fälle wurde er plötzlich unruhig und bewegte sich- was Jens seine Arbeit sichtlich erschwerte. Er war vollauf mit dem Leithengst beschäftigt und achtete nicht mehr auf seine Umgebung. Mira war darüber hörbar amüsiert- ihre Kommentare über seine 'Unfähigkeit', ihren Hengst ruhig zu halten, wurden noch sarkastischer als sie es bereits waren...
Bei dem Versuch, es der Baroness so schnell wie möglich recht zu machen und seine Arbeit zu beenden, rempelte der Pferdeknecht mich, gebückt wie er gerade war, an...

'Jetzt oder nie- du hast mich 'Pferd' gerade erschreckt!'

Mit voller Wucht trat ich mit meinem Hufstiefel auf seinen rechten Fuß- und trotz der Stahlkappe in seinem Schuh brüllte er vor Schmerz auf! Ich hatte mit meinem Eisen unter der Sohle wohl auch einen Teil des ungeschützten Bereiches erwischt...
Danach stand ich sofort wieder still in der Erwartung der nun unvermeidlichen Bestrafung für mein Fehlverhalten- würde ich von der Baroness selbst mit der Peitsche gezüchtigt oder würde sie es dem Pferdeknecht überlassen?

'Egal, was jetzt passieren wird...- wenn mir von dir etwas in Erinnerung bleibt... dann dein Brüllen! Nicht nur mir... Auch allen anderen Pferden hier!'

Eine Sekunde verstrich... eine zweite...- dann hatte Jens sich wieder unter Kontrolle und wollte auf mich losgehen. Sein Blick kreuzte den meinen...- und hinter mir lachte jemand lauthals...

'Das hat dir wirklich weh getan- oh, wie mich das freut... Du und deine 'Mentorin'...- ihr werdet jetzt sicher keine Hemmungen zeigen...'

Ich wappnete mich für den ersten Fausthieb des Knechtes...- infolge der Einschirrung zwischen Brutus und Miu würde ich nicht zu Boden gehen können- doch der folgende Peitschenhieb der Baroness galt nicht mir! Wenn ich es richtig einordnete... lachte sie ihren Knecht aus...

"Untersteh dich! Wenn du so dämlich bist und den Gaul erschreckst... dann wundere dich nicht, wenn er auskeilt und dich tritt! Mach deine Arbeit jetzt endlich fertig- wir wollen nicht hier auf dem Hofgut picknicken... Ich melde mich bei dir wenn wir zurück kommen- bis dahin sind deine Arbeiten hier erledigt...
Lucy- lass uns hier vom Hof kommen... und du Trottel- steh mir nicht im Weg!"

Ohne weiteren Protest wegen meines Trittes trat Jens endlich einen Schritt zurück und wir bekamen von Mira mit ihrer Fahrpeitsche eine übergezogen als Aufforderung uns in Bewegung zu setzen...

'...es gibt Dinge, die ändern sich nie...'

Wenn ich später an diesen Vorfall zurück dachte...- wie blind war ich in diesem Moment eigentlich? Ich war froh, von der Baroness in Ruhe gelassen zu werden... redete mir ein, sie wolle sich die Ausfahrt nicht weiter verzögern lassen und auch wenn sie mich weiterhin hasste- die Interventionen von Markus und der Rittmeisterin bei der Baronin schienen endlich Wirkung zu zeigen... Aber im Nachhinein ist man immer schlauer!


Mira lenkte ihr Gespann zuerst in Richtung der Rennbahn- ließ uns aber bis zu dieser im Schritt laufen. Dort hielt sie uns zu unserer Überraschung sogar so lange zurück, bis ihre Freundin neben sie aufgeschlossen hatte. Entgegen meiner Befürchtung kam es hier nicht zu einem Wettrennen zwischen unseren Gespannen- vielleicht wollte Mira tatsächlich nur eine 'gemütliche' Ausfahrt mit dieser Lucy unternehmen, denn die beiden unterhielten hinter uns angeregt. Vielleicht aber war es auch ihre Intention, nachzusehen, wo der Pferdetrainer mit den 'Einstellern' das Training durchführte...
Nach dieser einen Runde lenkte sie uns weiter zum 'Westerntrail'...- und da hieß es insgesamt vier Mal durch den Kurs! Das Gespann ihrer Freundin hatte in dieser Zeit Ruhe und stand angebunden am Vorbereitungs- und Startplatz, doch Brutus, Miu und ich 'durften' den beiden zeigen, wie schnell die Baroness uns über die Strecke zu lenken vermochte. Hinter uns vernahmen wir das Gelächter und die anerkennenden Ausrufe...- doch wir wurden mir der Fahrpeitsche angetrieben...

'Hauptsache- die beiden haben Spaß dabei...'

Doch danach wechselte Mira's Freundin zurück auf ihre Kutsche und wir durften wieder im Schritt unseren Weg fortsetzen. Die Baroness wählte zumeist solche Wege, bei denen genug Platz vorhanden war um nebeneinander zu fahren. Auffällig war, wir blieben eigentlich immer in der Nähe des Hofgutes...- auch wenn wir an den Koppeln im Außenbereich vorbei zogen.
Nach einiger Zeit, es war ganz sicher bereits Nachmittag, bogen wir in einen Weg ein, von dem ich wußte, er führt zu der Göpelanlage- hatte der Pferdetrainer mich doch vor einigen Tagen hier schon einmal her gebracht.

'Die wollen hier sicher Pause machen...- und einige von uns dürfen dann wohl gleich noch das Wasserreservoir in der Zeit auffüllen...'

Doch standen keine 'Bio's' auf der entsprechenden Koppel, deren Vorrat aufgefüllt werden müsste... so war meine Überlegung dazu wohl falsch. Mit dem 'Pause machen' lag ich aber richtig- es wurde uns 'Halt' befohlen. Nicht nur zu meiner Überraschung erlaubte die Baroness uns Pferden, unsere Hinterhand zu lockern...- sie holte danach mit einem kleinen Eimer aus dem Reservoir Wasser, hielt diesen uns dann hin und wir durften jeder so unseren Durst stillen...

"Mira- zeigst du mir bitte, wie ich meine Stute hier ausspannen kann..."

"Warte- hol du die beiden Campingsessel und stell sie im Schatten der Kutschen auf. Ich schirr dir deine Daisy derweil aus! Du kannst sie dann dort an dem Metallbügel anbinden..."

66. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 10.09.21 10:20

Schlachtross erfüllt (unter Zwang) den größten Wunsch von Mira...- doch dabei werden ihm seine aufgekommenen Zweifel an Miu genommen!



Tag 22, Sonntag- Woche drei (Part 2)


Mira:

Während Lucy ihre Stute an dem Metallbügel in einer Art festband, die nur einen Schluss auf das, was folgen soll, zuließ... stolzierte die Baroness selbstzufrieden umher. Sie war mit dem bisherigen Tagesverlauf hochzufrieden- und wenn sich alles nach ihren Wünschen fügen sollte, würde es in Kürze noch besser werden...

"Lucy- willst du mir verraten, wo man so eine hübsche Jungstute findet? Die wäre eine gute Ergänzung hier auf dem Hofgut..."

"Nichts da- die bleibt ganz sicher erst einmal in meinem Besitz! Aber was ihre weitere Ausbildung angeht...- werden deine Schwester und du mir ganz sicher helfen können. Ich habe ja für meine Daisy nachher schon mal bei Augustine zwei Einheiten vereinbart... wo wir testen werden, in welchen Bereichen verstärktes Basistraining notwendig ist. Mal schauen, wie sie sich in einem von euren dicken 'Fellen' so auf dem Laufband machen wird...
Ich habe sie übrigens davor bewahrt, als Kompensation für die Schulden ihrer Familie bei einem Händlerring zu landen...- war Zufall auf meiner letzten Auslandstour. Du weißt ja...- ich komme beruflich herum.
Aber jetzt gehört sie mir. Auch wenn sie volljährig ist... sollte sie versuchen, sich mir zu entziehen...- ihre Familie würde bei einer Rückkehr zu ihr sie mir sofort wieder aushändigen! War ein Teil des Deals mit denen..."

"Und die Stute ist noch nie von einem Hengst..."

"Nö- ist jetzt ihr erstes Mal. Ich hab das sogar untersuchen lassen- sonst hätte ich die Stute nicht erworben... Sollen alle deine Hengste...?"

"In dem Fall nicht... hier darf jetzt nur einer ran- als Belohnung..."


Schlachtross:

Die gesamte Situation fühlte sich falsch an...- als 'Pferd' hatte ich mich, vor allem, weil die 'Baroness' mich eh beobachten würde, an die geltenden Regeln gehalten und so gut wie alles, was zwischen den beiden geäußert wurde, ausgeblendet. Das Lachen war unüberhörbar... und mein Unterbewusstsein schien auch mitbekommen zu haben, einer von uns 'Hengsten' dürfte an der 'Stute' einen 'Decksprung' vollziehen...- doch erst, nachdem mich Mira vor der Kutsche ausgeschirrt und hinter 'Daisy' mit zwei Führleinen in Position gebracht hatte, begriff ich, was mein Part in diesem Spiel zur Belustigung der beiden Sadistinnen sein sollte!

'...das ist ihr erstes Mal und ich soll sie... gegen ihren Willen...'

Die Berührung mit 'Daisy' durch mich und der Kontakt mit meinem eregierenden Schlauch an der von ihr mir unter Zwang dargebotenen Spalte sorgten für ein unkontrolliertes Entleeren ihrer Blase... ihre angstvollen, durch den in ihrem Maul befindlichen Ballknebel unverständlichen Geräusche... das Gelächter von Mira und dieser Lucy dabei und die auf uns gerichtete Kamera des Mobiltelefons, mit der ihre 'Eigentümerin' diesen 'Decksprung' aufzeichnete...- all dies zeigte mir, das hatte nicht das geringste mit Einvernehmlichkeit zu tun!

'Das ist eine Vergewaltigung...- da mache ich nicht mit!'

Zur völligen Verblüffung der Baroness und ihrer Freundin trat ich einen Schritt zurück, schüttelte meine Kopf und wieherte...

"Benötigt dein Hengst etwa Hilfe? Findet er das richtige Loch nicht ohne Hilfe?"

Was diese Lucy vielleicht witzig fand...- ich spürte ihre freie Hand an meinem Schlauch- und trotz des daran ausgeübten Zuges bewegte ich mich keinen Millimeter wieder nach vorn. Irgendwie bemerkte ich auch die vor sich gehende Veränderung in der Mimik der Baroness- es wechselte bei ihr von belustigt auf lauernd...
Ich stand kurz vor dem Verweigern...- und die Baroness wusste dies ganz genau! Doch noch verhielt ich mich 'artgerecht' und damit regelkonform. Ich bockte, so gesehen, nur...

"Lucy...- lass ihn! Die Tage in der Hengstbox haben ihn wohl vergessen lassen, wo er eindringen muss... Vielleicht wartet er ja auch darauf, ein Kondom über seinen Schlauch gezogen zu bekommen...- das wird hier und jetzt aber auch ohne gehen!
Ich würde mich aber freuen, wenn du dich bei der Sequenz auf sein Gesicht und seine Stöße in deine Stute konzentrierst. Es soll doch nach dem Hochladen in den entsprechenden Medien gut rüberkommen! Jeder soll ihn danach bei einer Begegnung wieder erkennen- ist doch ein stolzer Deckhengst! Dazu die Mimik deiner Stute als Kontrast..."

Das war der Moment, wo alles bei mir aussetzte... Alles was ich bisher ertragen hatte seit meiner Abfahrt in 'Waldsee'... jeden Schlag mit Gerte oder Peitsche... jede Demütigung... selbst die sexuellen Übergriffe...- bewegte sich innerhalb der Grenzen dieses Hofgutes. Doch jetzt war Mira dabei, diese Trennlinie zu überschreiten und meine soziale Existenz anzugreifen. Von dem Fakt, ich sollte als Hauptakteur bei einer Vergewaltigung agieren, mal ganz abgesehen!

"NEIN!"

Es war nur dieses eine Wort... verzerrt durch die Trense in meinem Mund... und doch deutlich zu verstehen...- denn ich hatte es so bestimmt wie nur möglich ausgesprochen!
Markus hatte mich, zuerst beim Erklären der Hofregeln für uns Pferde und dann noch einmal, wo ich im Wald ihm gegenüber mein 'PferdSein' abgelegt und gesprochen hatte, eindringlich gewarnt, das im Beisein der Baroness zu machen- egal, wie sehr sie mich dahingehend reizen sollte. Aber jetzt konnte ich nicht anders- hier war eine Grenze erreicht... die wollte ich, egal was für Konsequenzen sich für mich daraus ergeben sollten, nicht überschreiten!
Das Entsetzen meiner Mitpferde über die von mir verübte 'Regelverletzung' entging mir völlig...

"Gäule reden nicht wie Menschen! Lucy- hilfst du mir bitte!"

Das waren die einzigen Worte der Baroness, mit denen sie meinen Regelverstoß kommentierte. Unmittelbar darauf traf mich bereits ihr erster Peitschenhieb...
Betäubt von der Vehemenz, mit der Mira und auch ihre 'Freundin' mit Peitsche und dem in ihrer Hand befindlichen Lederriemen sofort auf mich einprügelten, unternahm ich anfangs nicht einmal den Versuch ihren Schlägen auszuweichen. Wohin hätte auch auch gekonnt- die Vorderhand auf dem Rücken und mit zwei Führleinen nach links und rechts hinter der 'Stute', die ich 'decken' sollte, an dem Metallbügel festgebunden! Meine beiden Peinigerinnen hielten infolge der vorhin von mir mit dem Pferdeknecht abgezogenen Aktion ausreichend Abstand damit ein Auskeilen durch mich von vornherein sinnlos wäre. Das einzige, was mir als 'Widerstand' verblieb...- ich Biß so fest ich konnte auf die Trense und versuchte keinen Ton von mir zu geben!

'Sie wird dich trotzdem prügeln bis du schreist...'


Irgendwann endete dieser erste, spontane Hagel von Schlägen... ich war wohl auch dabei, langsam meine Knie zu beugen. Und während dies langsam in mein Bewusstsein vordrang, hatte sich Mira mir von Seite genähert und ich spürte ihren Atem in meinem Ohr. Mit einer ihrer Hände strich mir fast zärtlich über den Kopf- ob es die linke oder rechte war... Mein verschwommener Blick und die eingeschränkte Wahrnehmung durch den Schmerz machten mir es unmöglich zu sagen, welche von beiden es war...- auch wenn mir dies irgendwie ungeheuer wichtig erschien.

"Danke..."

Nur dieses eine Wort...- eher gehaucht als gesprochen... Es dauerte eine Zeit und auf einer 'tieferen' Ebene begriff ich mit einem Mal ihre Reaktion- sie räumte mir sogar dafür die Zeit ein...
Ich hatte sie nicht wütend gemacht mit meiner Verweigerung als 'ungehorsames Pferd'...- mein Verhalten war ein Geschenk... was sie sich ganz tief in ihrem Inneren gewünscht... auf das sie seit unserer Begegnung nach meinem Eintreffen hier auf Rosengarten hin gearbeitet hat! Sie war am Ziel...- jetzt könnte sie mir anstellen, was immer sie wollte! Wenn ich nicht Lady Bea mit ihrer Spielsucht bloßstellen wollte... ich müsste alles aushalten was ihr krankes Hirn sich für mich ausdenken würde- und es wäre ihr egal, ob Sie Dominic oder Schlachtross vor sich hätte!
So gesehen... war diese Geste... wie ihr Hass auf mich... zutiefst ehrlich von ihr...

"Du magst dich um dein Vergnügen gebracht haben... glaube mir aber- wir werden unseren Spaß mit dir haben... Manche fi**en...- und andere werden gefickt!
Lucy- machst du deine Stute hier bitte los und bindest sie an deiner Kutsche an!"

Zurück in ihrem gewohnten Verhalten gab die Baroness vor, wie es hier weiter gehen sollte- die beiden waren noch lange nicht fertig mit mir! Stück für Stück begriff ich endlich, was hier geschah:

'Die haben dir eine Falle gestellt... und du hast ihnen den Gefallen getan und bist schön brav hinein getappt- DU IDIOT! Die hätten dich garantiert nicht eindringen lassen...
Alles in den letzten Tagen muss darauf ausgerichtet gewesen sein- seit dem Round-Pen... Augustine und du haben sich zurück genommen und Annika gewähren lassen. Dann das 'Einschreiten' eurer Mutter mit dem offen lassen der einen Möglichkeit...
Jetzt ist es zu spät...
Was bin ich doch für ein Trottel... TrotTEL... TROTTEL...'

Erneuter Schmerz riss mich aus der Flut aufkommenden Selbstmitleids- ich hatte meine Umgebung völlig ausgeblendet. Die Stute, deren 'Decksprung' ich so konsequent verweigert hatte, war mittlerweile von ihrer 'Besitzerin' zurück an ihre Wagonnette verbracht worden und schaute aschfahl zu mir herüber. Mira und ihre Freundin schienen sich in meinem Rücken zu befinden- ich verspürte nur das Ende einer Fahrpeitsche, das gezielt auf einen Striemen auf meinem Gesäß gedrückt wurde und mich damit ohne weitere Aufforderung 'animieren' sollte, den einen Schritt bis zu dem Metallbügel vor mir zu gehen...

"Steh still!"

Die Baroness bellte diese an mich gerichtete Aufforderung mir geradezu in mein Ohr- ein völliger Unterschied zu dem, wie sie vor wenigen Minuten agiert hatte. Ich hörte auf meinem anderen Ohr hinter mit nur ein 'reißendes' Geräusch...- und dann legte sich ein erster Klebestreifen über mein Maul und die darin befindliche Trense. Dieser Vorgang wurde von dieser Lucy mehrfach wiederholt- bis die Baroness zufrieden mit dem Ergebnis war. Mein Mund war zugeklebt... ich würde auch bei dem Versuch, mit meiner Zunge und erhöhtem Speichelfluß das wieder los zu werden, längere Zeit benötigen. Böser Nebeneffekt- ich bekam nur noch über meine Nase Luft! Dann fasste Mira meine Handgelenke und zog diese erst nach oben und dann nach vorn- mir blieb nichts weiter übrig, als meinen Oberkörper zu beugen, bis ich derart gezwungen meine Knie ansah.
So um den Metallbügel gewunden trat ihre Freundin nun gegen die Innenseiten meiner Unterschenkel und bedeutete mir, ich solle meine Hinterhand spreizen, während die Baroness mich weiter über meine auf den Rücken gefesselte Vorderhand unter Kontrolle hielt. Letztere war durch sie nun bis zum Anschlag überdehnt und mein Gesicht schaute infolge dessen durch meine Beine. Endlich waren beide Peinigerinnen mit meiner Haltung zufrieden- der Schmerz in den Schulterblättern reduzierte sich ein wenig. Ohne eine Ansage treffen zu müssen war mir klar- wenn ich auch nur falsch ein- oder ausatmen würde, würde Mira sofort erneut meine Arme ruckartig nach vorn ziehen! So hielt ich still und meine Beine wurden mit Panzerband an den senkrechten Stangen fixiert. Ein losreißen oder gar auskeilen war mir damit unmöglich gemacht...

"Du wirst jetzt gleich ganz brav deine Wichsgriffel neben deine Knöchel halten...- wenn ich die dir geöffnet habe..."

Was sonst wäre...- zeigte mir ihre sadistische Freundin. Ich sah, wie sie zu ihrer Kutsche ging und mit der Fahrpeitsche zurückkam, sich positionierte... ich spürte das leichte antippen, mit dem sie Maß nahm... und dann wiederholt mit voller Kraft mit dem Glasfieberstab auf mein Gesäß schlug!
Die Trense und der Streifen Klebeband dämpften mein Geschrei- und nach drei Hieben war diese Demonstration der Konsequenz für möglichen Widerstand vorüber. Fünf Minuten später hatte die Baroness dann auch meine Vorderhand wie angekündigt mit dem Band umwickelt und ich war bereit für das nächste 'Spiel' der beiden Sadistinnen...

"So- nun zu euch... ihr Drecksgäule! Ihr kennt die Regel- 'ihr habt zugehört... ihr werdet mit bestraft...'
Aber vielleicht seid ihr schlauer als unser 'Mister Ed' hier und wollt mich gnädig stimmen? Na- einmal wiehern reicht als Zustimmung..."

Kara war die erste, die sich, ohne zu wissen, was die Baroness verlangen würde, auf diese Weise freizukaufen versuchte... Mit etwas Abstand folgten Brutus und Blacky fast gleichzeitig... auch Miu signalisierte nach einem 'motivierenden' Peitschenhieb und einer erneuten Ansprache von Mira sein 'Einverständnis'. Daisy als 'Gaststute' bekam von ihrer Besitzerin einfach eine mit der Fahrpeitsche übergezogen und das dadurch erzwungene Wiehern wurde damit ebenfalls als Zustimmung gewertet...

"Meine Schwester ist bei dieser Zumutung von Mähre bisher um ihren 'Stutentest' gebracht worden...- ihr helft mir jetzt dabei, wenn der jetzt nachgeholt wird. Jeder von euch leistet seinen Anteil und zeigt dieser verzogenen 'Stute' hier, was für Hengstqualitäten in jedem von euch stecken! Kara- du bekommst dafür ein Hilfsmittel gestellt, was dir dabei helfen wird, diese Aufgabe zu erfüllen...
Lucy- ich nehme an, du möchtest deiner Stute diese Freude nicht verwehren... wenn sie durch diesen Wallach hier so vorgeführt wurde. Nein? Gut- so kommt sie auch noch zu ihrem Freudenspender zwischen den Schenkeln...
Brutus- du lässt unserer Daisy hier den Vortritt... danach du, dann Kara, Blacky... und Miu wird seinem Boxenfreund als Höhepunkt ganz sicher eine krönende Füllung in sein Stutenloch verpassen wollen!
Für meine Schwester werden wir das natürlich aufzeichnen...- sie soll ja auch ein wenig Spaß haben..."

Stutentest...- mein durch Klebeband und Trense unartikuliert vernehmbarer Protest sorgte nur für einen weiteren mir zugedachten Peitschenhieb. Mira und ihr Gast würden hier jetzt auf alle Fälle ihren Spaß dabei haben, ihre Schwester könnte dies für mich jederzeit noch einmal anordnen... und meine Mitpferde würden sich... vielleicht... so von ihrer Bestrafung 'freikaufen' können...

'Je rabiater die mit mir umgehen...- desto größer wären ihre Chancen dabei...'

Was mich seelisch hin und her riß...- wie würde Miu mit mir umgehen? Meine Bedenken von heute morgen brannten regelrecht in meinem Hirn... es wäre für die Baroness der ideale Moment, mich mental richtig hart zu treffen...
Ich hatte, auch wenn meine Welt gerade auf dem Kopf stand, freie Sicht auf die beiden Kutschen... Mira stand bei der, wo mein Platz jetzt frei war und schien etwas zu suchen.

'Na klar- den Dildo, der für meinen Arsch bestimmt ist...'

Während dies geschah, hatte ich ein paar Momente Zeit, die anderen Pferde nach dieser Ankündigung mir anzusehen. Alle Pferde aus Rosengarten schauten zu mir...- doch ihre Mimik könnte nicht unterschiedlicher sein!
Bei Kara war es Erleichterung, so einfach um die angedrohte Strafe herum zu kommen UND dabei sich noch ein wenig Spaß verschaffen zu können...
Brutus... und auch Blacky schienen krampfhaft zu überlegen, wie sie mit der Situation umgehen sollten...
und Miu war sichtlich von dieser überfordert!

'...du müsstest ein verdammt guter 'Judas' sein...- wenn das alles, was in dir vorzugehen scheint, so glaubwürdig gespielt ist...'

Endlich schien die Baroness gefunden zu haben, wonach sie gesucht hatte- sie drehte sich wieder zu mir und in ihren behandschuhten Händen hielt sie etwas, das unverkennbar ein Doppeldildo war. Freudestrahlend hielt sie ihn vor mein Gesicht- ich solle mir ruhig ansehen, was gleich in meinem 'Stutenloch' seinen Platz finden würde!

"Gleitgel kannst du vergessen...- das gibt es nur für richtige Stuten..."

Diese von Mira eher beiläufig getätigte Bemerkung hätte sie sich auch sparen können...- sie wollte mir Schmerzen zufügen und mich vor den anderen 'Pferden'... und natürlich auch vor ihrer Freundin... demütigen.
Zum Glück war das, was da sich noch vor meiner Nase befand, ein 'handelsübliches' Modell und keine wie auch immer geartete Spezialanfertigung. Einzig eine Art flache Gummischeibe war zusätzlich aufgesteckt und irgendwie fixiert, damit bei einer Benutzung die Eindringtiefen vorgegeben blieben...
Eine Minute später schossen mir die Tränen in die Augen... ich brüllte trotz des Klebebandes vor Schmerz und versuchte krampfhaft meinen Schließmuskel zu entspannen- das Ding wurde mir von der Baroness ohne Zuhilfenahme von irgendwelchen Drehbewegungen einfach hinten... hinein gerammt!

"Die hier sind für dein Gejammer..."

Mit der flachen Hand bekam ich noch mehrere Schläge von ihr auf meine Gesäßbacken- dann folgten mehrere Aufnahmen meines Hinterns mit dem darin steckenden Dildo. Dies mir nicht vorenthaltend, wurde ich von Mira für 'würdig' befunden, auch einen Blick darauf werfen zu dürfen...
Währenddessen war 'Daisy' von ihrem Platz geholt und erneut zu mir gebracht worden- nur waren die Positionen von uns nun vertauscht. Sie hatte auch begriffen, was ihre 'Besitzerin' und Mira von ihr verlangten- anstatt von mir 'gedeckt' zu werden, sollte sie nun auf dem Kunstglied, was aus meinem Hintern ragte, 'aufreiten' und so ein Teil sich selbst erstmalig zum Vergnügen von Lucy und Mira in ihre Scheide einführen!
Die Laute, die deswegen aus ihrem Mund kamen, waren wohl ein Gemisch aus ihrer Muttersprache und Pferdelauten...- auf jeden Fall bettelnd, angstvoll und flehend! Wenn Sie gekonnt hätte, hätte sie ganz sicher versucht weg zu laufen...- doch in dieser Aufmachung, mit auf den Rücken gebundenen Händen an einem ihr völlig fremden Ort... Selbst wenn diese Lucy sie nicht mit einer Führleine halten würde- auch für sie gab es aus dieser Situation kein Entrinnen! Mit dieser Erkenntnis sank sie verzweifelnd auf die Knie und rutschte sehr langsam auf das scheinbar unvermeidliche für sie zu. Bei Mira und Ihre Gast löste das Verhalten neben Heiterkeit aber scheinbar unterschiedliche Interpretationen aus...
Die Baroness hatte ausholend die Peitsche bereits zum Schlag erhoben- doch wurde sie mit einer Ansage davon abgehalten:

"Mira! Wenn meine Daisy es ihm mit ihrem Maul besorgen will...- soll sie ruhig. Wäre auch eine Premiere für sie..."

Diese Interpretation des Verhaltens war Mira offenbar nicht in den Sinn gekommen...

"Entschuldige Lucy- natürlich... es ist deine Stute... und wenn du ihr diese Alternative gewährst... Soll sie sich mit seinem Schlauch vergnügen- aber sie soll danach nicht enttäuscht sein...
Ich bin auf das Drama dabei jetzt echt gespannt- und es wirklich ihr erstes Mal?"

Beide Peinigerinnen scherzten und lachten- geringschätzig, uns verachtend und erniedrigend... Doch die erhobene Hand war herabgesunken und während die Stute ängstlich auf ihren Knien zu mir herüber rutschte, blieb sie zumindest von Schlägen verschont.

"Falls dieses Vieh in deinem Maul abspritzen sollte...- wirst du alles schlucken! Wehe es geht etwas daneben... Und du zeigst uns das Ergebnis vorher!"

Mit saugendem Mund machte Lucy ihrer Stute klar, was sie als Alternative mit mir anstellen sollte. Während sich die Augen der jungen Frau nach dem Begreifen dieser Ansage ihrer 'Besitzerin' erneut angstvoll weiteten... wieder Gelächter und Mira kam zu der 'Erkenntnis', zum üben und Erfahrung sammeln 'auf diesem Gebiet' wäre ich vielleicht sogar als 'Wallach' noch geeignet...
Mit einigen Verrenkungen und vermutlich im Nacken überdehnter Haltung umhüllten nach einiger Zeit ihre Lippen meinen Schlauch. Ihre Unerfahrenheit spürte ich deutlich, da war kein 'System' um mich zum ejakulieren zu bekommen...- doch wenn ich in ihrer Situation gewesen wäre... Ich war einzig froh über die Tatsache, daß man sie nicht schlug! 'Daisy' bekam es sogar hin, meinen Schlauch zu versteifen- und während ich begann, meine Hüfte ein wenig vor und zurück zu bewegen, schien Mira genau auf dieses Verhalten von mir gewartet zu haben...
Mit der harschen Aufforderung an die 'Stute', sie solle weiter machen, begann die Baroness mir meine Geilheit mit ihrer Peitsche auszutreiben! Der Schmerz raubte mir die Luft, mein Schlauch fiel infolge dieser Behandlung schlagartig zusammen- und das war das Letzte was ich mitbekam, bevor ich merkte, wie von den Seiten meines Blickfeldes sich 'der Vorhand zuzog, und mir schwarz vor den Augen wurde...


"...Schwächling..."

Das war das erste Wort, was ich wieder mitbekam- Mira hatte es an mich adressiert. Mein Gesicht war nass...

'...scheint nur Wasser zu sein...'

...die Stute war nicht mehr bei mir...- und das für mich wichtigste war, das Klebeband um mein Maul war entfernt worden. Die Trense steckte zwar immer noch zwischen den Zähnen- doch bekam ich wieder genügend Luft! Langsam nahm ich auch wieder meine Umgebung wahr...
'Daisy' stand wieder angebunden an ihrer Kutsche... an meiner Fesselung hatte sich nichts geändert... das After fühlte sich 'seltsam' leer an- was für ein bizarrer Gedanke...- die Ohnmacht hatte mir scheinbar einige Minuten Ruhe beschert.
Meine Peinigerin überzeugte sich mit dem Tasten nach meinem Puls, ob ich wieder 'fit' genug wäre, um ihre grausamen Intentionen weiter zu ertragen- dann holte sie 'ihren' Hengst und bedeutete ihm, er könne nun seine Befriedigung mit mir vollziehen. Zum leichteren Händling war ihm sogar von der Baroness die Fesselung seiner Vorderhand gelöst worden...- aber mit zwei Führleinen wurde er auf die gleiche Weise gegen ein Ausbrechen gesichert wie ich kurze Zeit vorher...
Brutus rieb eine Weile mit seinem Schlauch an meinem Gesäß um sich 'in Stimmung zu bringen', wie die Baroness sarkastisch sein Vorspiel umschrieb. Sie räumte ihm dabei die Zeit dafür ein ohne Stimulation mit Schmerzreizen das Ganze zu forcieren...- aber alles wurde auch hier mit der Kamera Ihres Telefons festgehalten! Sein Eindringen empfand ich... körperlich... im Unterschied zu den bereits an mir vorgenommenen Vergewaltigungen durch den Pferdeknecht und Blacky bzw. dem Einführen des Dildo's vorhin als nicht ganz so schmerzhaft... doch war- und blieb- es auf der psychischen Ebene eine Vergewaltigung!
Was ich Brutus in jener Situation immer noch sehr hoch anrechne- trotz des Risikos für ihn, wegen seiner 'Vorgehensweise' im Umgang mit mir den Zorn von Mira hervor zu rufen- seine Stöße in mein After waren sehr gleichmäßig und gaben mir die Möglichkeit, mich in eine Traumwelt zu flüchten und an etwas schönes zu denken!
Natürlich spürte ich seinen Rhythmus... doch dachte ich dabei an einem Moment in Waldsee, wo der Stallknecht und ich einvernehmlich Spaß dabei hatten.
Irgendwann änderte sich die Tiefe und der Rhythmus des Leithengstes unserer Box hier und mir wurde klar, er stand kurz vor seiner Ejakulation...- doch bevor er in mir seinen Höhepunkt erreichte, zog er seinen Schlauch aus mir heraus und trat, soweit es die beiden Leinen zuließen, von mir zurück! Nicht nur ich war von diesem Verhalten verwirrt- auch seine Besitzerin wusste zuerst nicht, was sie davon halten sollte. Aber auch hier sollten die Baroness und ich zu unterschiedlichen Bewertungen von Brutus' Beweggründen kommen... die meilenweit auseinander lagen!

"Sehr gut Brutus- dieser 'Wallach' ist deine Sahne nicht wert! Du hast das instinktiv ganz richtig erkannt...
Blacky! Miu! Ihr beiden werdet das genau so handhaben!"

Während Mira diesen letzten Satz in Richtung der beiden anderen Hengste brüllte, drehte sie sich... vermutlich unbewusst... zu diesen hin- und in diesem Moment, in dem sie Brutus unbeobachtet ließ, schüttelte dieser einmal schnell verneinend seinen Kopf, während er mich direkt ansah! Vielleicht hätte es auch nur ein Schütteln seiner 'Mähne' darstellen sollen- doch seine Augen sagten mir die Wahrheit!

'Du hast wohl richtig interpretiert, was Mira aus deinem Verhalten geschlussfolgert hat...- und zeigst mir, wie falsch sie dabei lag! Du hast vor ihren Augen, so wie ich, verweigert! Du bist volles Risiko eingegangen...
Ich weiß nicht, wie ich mich bei dir für diese Geste je bedanken kann!'

Dieser Moment war viel zu schnell vorüber...- wie von der Baroness mir 'angekündigt', stand Blacky bald darauf als nächster hinter mir 'eingeschirrt' und nach recht kurzem 'Vorspiel' drang er in mich ein.
Da zwischen uns noch 'eine Rechnung offen' war nach dem Kampf in der Hengstbox, befürchtete ich einen sehr 'harten' Deckakt durch ihn- zumal er bei diesen mit Lion, wie ich es mehrfach in der Hengstbox beobachtet hatte, dies als 'Standart' für sich praktizierte. Ich hatte Angst davor... vor allem vor der Möglichkeit, Blacky würde es zu seinem persönlichen Vergnügen mit mir in die Länge ziehen...

'...die Flucht in meine Erinnerungen dürfte jetzt schwieriger werden...- es wird aber irgendwann vorüber sein...'

Diese Tatsache war bei seinem Eindringen der einzige Hoffnungsschimmer für mich... Doch zu meiner großen Überraschung verspürte ich seine durchaus heftigen Stöße in einem regelmäßigen Takt- und nach erstaunlich kurzer Zeit erreichte auch er seinen Erguss! Wie von Mira befohlen zog er seinen Schlauch auch vorher heraus und während er triumphierend wieherte, tropfte sein Ejakulat vor mir auf die Erde.

"Da hatte es ein Hengst aber richtig nötig..."

Mit diesem eher lakonischen Kommentar bedachte die Baroness die an mir gezeigte 'Leistung' durch Blacky- aber es gab für ihn keine Schläge wegen der 'geringen' Zeitspanne...

'...nur noch zwei Mal...'

Kara und Miu...- und vor beiden hatte ich inzwischen richtig Schiss. Die Stute hatte ich einmal- auf Anraten meines (vermeintlichen?) Freundes- zurückgewiesen und bei ihr hatte ich, im Unterschied zu Brutus und Blacky, nichts gut...
Wenn Miu zudem alles, was zwischen uns bisher geschehen ist, nur auf Anweisung des Pferdeknechtes und seiner 'Herrin' nur gespielt hatte...

'...nicht daran denken...- er kann dir nur körperlich weh tun... wenn er so ein Judas sein sollte...'

Ich wappnete mich seelisch gegen diesen möglichen Tiefschlag- diesen Triumph würde ich Mira nicht gestatten! Diese hatte mittlerweile mir erneut den 'Dildo' in meinen Anus gerammt... der Schmerz dabei trieb mir die Tränen in die Augen, doch war ich war durch die beiden vorherigen 'Akte' bereits geweitet...

"Komm Kara- du kannst dir... hier und jetzt... Dir sei dein Vergnügen ruhig gegönnt- auch wenn ich dir nur diesen Versager hier dafür anbieten kann... Ich werde auch über deine nächste Verfehlung hinweg sehen...- doch dafür bekomme ich jetzt deinen vollen Einsatz... Zeig mir, was du drauf hast!"

Von der Baroness derart animiert begann die Stute ihren 'Ritt' auf mir- dabei nahm sie, wie befürchtet, keinerlei Rücksicht! Wollte sie Mira damit gnädig stimmen nach der letzten, gemeinsam mit Lion durch sie erfahrenen Bestrafungen... wollte sie sich an mir rächen für meine Ablehnung auf der Koppel...? Vermutlich war es eine Kombination aus dem Angebot der Baroness, der Angst vor ihr und dem durch mich verletzten Stolz...
Sie legte es darauf an, möglichst lange nicht ihren Orgasmus zu erreichen... doch 'rührte' sie mit ihren Bewegungen mir den Enddarm um! Vor allem, wenn sie mit Stößen 'arbeitete', fühlte ich, wie der Dildo in mir diese 'eins zu eins' auf Darmwand oder Prostata übertrug. Sie wollte mir damit Schmerzen zufügen...- damit die Baroness mit ihr zufrieden wäre.

'...lass es vorüber gehen... lass es vorüber gehen... es wird bald vorbei sein... irgendwann wird es vorbei sein...'

Einer Mantra gleich spulte ich diese Gedanken ab- während ich verzweifelt immer wieder auf die Trense biß. Stolz mag eine Todsünde sein...- doch war mir bewusst geworden, bei den eigentlichen Vergewaltigungen hatte ich bisher keinen Ton von mir gegeben!

'Mira- das frisst dich ganz sicher an...- doch darauf hast du keinen Einfluss! Du müsstest dich schon bequemen, selbst auf mir 'aufzureiten'...- aber du siehst mich als 'Pferd' und damit ist nach deinem Selbstverständnis genau DAS für dich ausgeschlossen! Und wenn du mich mit deinen Schlägen zum Schreien zwingst...- das zähle ich nicht...'

Endlich schien die 'Stute' auch genug von ihrem Spiel mit mir zu haben- ich verspürte ein leichtes Zittern ihres Körpers und ihr Wiehern sollte wohl Mira verkünden, sie sei fertig mit mir und habe die gestellte Aufgabe (hoffentlich) zur Zufriedenheit der Baroness erfüllt...
Zumindest für den Moment schien dies der Fall zu sein- Mira ließ sich herab, die Stute für ihre 'Leistung' zu loben während diese Lucy mir mit ihrer Hand ein paar kräftige Schläge auf mein Gesäß verpasste. Dann fragte sie, ob es ihr erlaubt sei, mich von dem 'Stäbchen' in meinem Arsch zu befreien.

"Tu dir keinen Zwang an- ich hole schon mal seinen kleinen Freund her. Ich hatte dir ja erzählt, dieser Hengst ist das Spielzeug von diesem Versager hier...- und so gesehen ist dieses aufreiten jetzt ein 'Liebesdienst' zwischen den beiden..."

Beide lachten über diese Bemerkung der Baroness. Während Mira sich abwendete und Kara zu den anderen Pferden zurück brachte, schlug die andere Sadistin mit ihrer Hand mehrfach auf den Dildo wie auf einen Nagel ein und brachte mich dazu, in meine Knebelung ob des dabei hervorgerufenen Schmerzes zu brüllen!

'Gleich und gleich haben sich hier gefunden...'

Selbst Mira schien das ein wenig zu heftig- denn sie mahnte ihre 'Freundin', es nicht zu übertreiben. So wurde mir endlich der Dildo aus meinem After gezogen und Miu von der Baroness mit Schlägen zu mir rüber getrieben. Er war ja von ihr bisher zurück gehalten worden und während sie ihn nun hinter mir aufstellte, begann sie uns beide zu verhöhnen...
Miu solle zeigen, was für ein vor Energie strotzender junger Hengst er sei- auch wenn es ihr 'leid' täte, ihm nur so einen abgehalfterten Wallach mit 'Stutenallüren' anbieten zu können... Es wäre sicher angenehm für ihn, auch mal der 'aktive Part' von uns beiden zu sein... ich würde doch ohnehin nur heiße Luft in seinen Arsch blasen... jetzt solle er mir meinen Arsch mit seinem Erbgut veredeln- auch wenn da nichts entstehen könne... mich Versager würde es aufwerten und so gesehen wäre es...- wie sie es schon gesagt hätte- ein 'Freundschaftsdienst'. Auch dürfte ein Eindringen kein Problem für ihn darstellen- ich wäre ja bereits ausreichend vorgedehnt...
Während dieser 'Ansprache' spiegelte Gesichtsausdruck und Körperhaltung meines Freundes wider, was in seinem Inneren gerade tobte- den Schmerz der von der Baroness bereits erhaltenen Hiebe mit ihrer Peitsche... ohnmächtige Wut, nichts gegen meine Behandlung unternehmen zu können... schiere Angst vor Mira und dem, was sie bei seiner Verweigerung ihrer Anweisung mit ihm anstellen würde...- und das Ringen mit sich, meinem Beispiel zu folgen!

'Danke mein Freund... So wie sie dich und mich gerade verbal nieder macht... Du willst das genau so wenig wie ich...- aber du darfst jetzt nicht verweigern! Damit erreichst du nur eines...- sie wird uns so lange gegeneinander hetzen, bis sie uns beide und unsere Freundschaft zerbrochen hat!
Und entschuldige meine Zweifel von vorhin...- auch wenn der Pferdeknecht ganz sicher für deine Geburt mit verantwortlich ist... weder Mira noch Jens haben dich auf mich angesetzt! Das, was gerade in dir abgeht... ist nicht gespielt! Die 'Vorfreude' von Mira auch nicht...- die malt sich gerade aus, was sie mit uns beiden anstellt. Aber wenigstens das kann ich ihr noch versauen!
Bitte höre jetzt auf mich...- als dein Freund...'

Ich schaute ihn aus meiner Position unverwandt an- und irgendwann hatte ich endlich den herbeigesehnten Blickkontakt! Auch wenn dieser eher verschwommen für mich war, ich streckte dabei regelrecht einladend mein Gesäß ihm entgegen... schnaubte und nickte ihm zu. Ich versuchte alles, ihm seinen Stress und die Angst, mir damit seelisch weh zu tun, zu nehmen...- dann schloss ich die Augen.
Sein Schlauch und seine Oberschenkel waren die erste Empfindung, dann seine Hände an meiner Hüfte... Darauf bedacht, meinem malträtierten Gesäßhälften nicht unnötig weitere Schmerzen zuzumuten, rieb Miu sich vorsichtig an mir- und die Baroness nahm sich zurück und schlug nicht 'motivierend' auf ihn ein!

'Das kommt sicher noch wenn du in mich eingedrungen bist...'

Es war erstaunlich still...- ab und zu schnaubte einer meiner Leidensgenossen und zumindest Brutus schien dies als Ermutigung für Miu einzusetzen. Ich hörte auch ein paar Vögel zwitschern... die Umgebung war geradezu ein friedlicher Kontrast zu dem, was mir wiederfuhr!
Mein Freund schien es auch geschafft zu haben, den Stress, den er genauso wie ich bei diesem 'Spiel' der Baroness ausgesetzt war, in den Hintergrund zu drängen- sein Schlauch war jetzt steif genug um in mich eindringen zu können. Geradezu vorsichtig setzte er an... ich spürte, wie er ein wenig Spucke in die Nähe meines Anus tropfen ließ... dann drang er mit einem entschuldigenden Schnauben in mich ein.
Stoß... Stoß... Stoß...- seine Bewegungen waren sehr gleichmäßig und darauf bedacht, mir nicht mehr weh zu tun als notwendig. Mit jedem vor und zurück von ihm rechnete ich damit, Mira würde ihn für dieses Agieren auspeitschen...- doch schien sie mit den ihr dargebotenen Bild zufrieden zu sein. Einzig mir wurde von ihr einmal in meine 'Mähne' gegriffen und mein Kopf damit so überstreckt, daß Lucy die Gesichter von mir und Miu gleichzeitig auf ihrer Aufnahme festhalten konnte. So wie Brutus und Blacky vor ihm zog er seinen Schlauch vor der Ejakulation aus mir heraus...
Auf diesen Augenblick schienen die beiden 'Herrinnen' aber gewartet zu haben- links und rechts an den Führleinen, die Miu hinter mir auf Position hielten, lösten sie diese bei seinem Höhepunkt, er wurde rabiat gut drei Schritte von mir weg gezerrt und so war der Platz geschaffen, damit es Mira möglich war sofort mit ihrer Peitsche auf mich erneut einzuprügeln! Dabei legte sie es nun darauf an, mich in einen Zustand der Apathie zu versetzen- und erst als sie sich sicher war, ich wäre in diesem angekommen, hörten ihre Schläge auf. Brutus und Miu bestätigten mir später, ich hätte nur noch verzögert auf alles reagiert, was nicht unmittelbar mit meinem 'PferdSein' zu tun gehabt hätte...
Bevor die Baroness mich aber wieder aus meiner derzeitigen Lage befreite und für die Fahrt zurück zum Hofgut einschirrte, ging sie mir zuerst an meine 'Juwelen'. Mit ausreichend Klebeband improvisierte sie einen 'Keuschheitsgürtel' für meinen Schlauch und den Hodensack, dieser wurde dann so durch meinen Schritt hindurch verlängert.

"...das soll dich daran erinnern, du bist ab jetzt hier nur noch ein Wallach.."

Nach dem Lösen meiner Fixierung spürte ich den 'unangenehmen' Effekt dieser Konstruktion- ein normales Laufen war unmöglich ohne die Testikel nicht bei jedem Schritt zu drücken! Ich würde 'breitbeinig' die Strecke zum Stall- oder wo mich Mira hinbringen würde- laufen, traben oder galoppieren müssen...
Natürlich fesselte sie mir auch wieder meine Vorderhand aus den Rücken bevor ich meinen Platz vor der Kutsche einzunehmen hatte- und sie legte mir, nachdem ich wieder eingeschirrt war, eines der Lederbänder ihrer Schwester aus der Klinik um den Hals...

"...damit du nicht auf dumme Gedanken kommst..."

Der sich unmittelbar anschließende 'Funktionstest' riss mich von der Beinen- reichte aber nicht um erneut ohnmächtig zu werden! Ich hing hilflos und vom Schmerz völlig desorientiert zwischen den Gabelstangen der Kutsche... einzig gehalten von meinem Zuggeschirr.

"Auf deine Hinterhand! Fünf... Vier... Drei..."


67. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 17.09.21 11:07

Schlachtross lernt jetzt das von allen Pferden des Hofgutes gefürchtete 'Spielzimmer' der Baroness Mira kennen- und ist dort ihrem Hass auf ihm ausgeliefert...



Tag 22, Sonntag- Woche drei (Part 3)


Vor der 'Tierklinik'...


Mira:

"Knecht- du bringst mein Gespann sofort zum Stall, schirrst dann zuerst das Schlachtvieh aus und bringst ihn SOFORT in mein Spielzimmer! Danach holst du hier das Gespann meiner Freundin und bringst die Pferde in ihre Boxen! Die Abendfütterung für die Gäule fällt heute aus- mein Freund hat verweigert und zu deren Glück hat der Rest von denen sich von sonstigen Maßnahmen freikaufen können...
Wenn du damit fertig bist gibst du mir Bescheid- du hast deine Aufgaben!"

Während Jens grinsend die Zügel von Schlachtross nach vorn nahm und damit das Gespann hinter sich her zum Stall zog, begann die Baroness im Beisein ihrer Schwester und ihres Gastes deren Stute aus dem zweiten Gespann auszuschirren.

"Augustine...- deine Idee hat wunderbar funktioniert! Dieser blöde Gaul ist- so wie von dir vorhergesagt- über seine 'menschlichen' Moralvorstellungen gestolpert und hat verweigert! Dieser Moment war einfach nur großartig...
Schade, daß du den 'Stutentest' nicht live miterleben durftest...- aber die Aufnahmen dürften dir einen guten Eindruck davon geben...
Lucy... Schwesterherz...- ihr wollt mir wirklich nicht jetzt in meinem Spielzimmer assistieren?"

Mira schaute erwartungsvoll auf die beiden, doch diese schüttelten den Kopf. Augustine schob dabei ein paar erklärende Worte hinterher:

"Nein- Lucy und ich haben noch viel mit ihrer Stute vor... Annika hat dafür auch eine ganze Menge vorbereiten dürfen- zudem sollen die beiden gleich auf dem Laufband gegeneinander antreten...
Bitte denk aber daran...- ich möchte von unserem Schlachtvieh auch noch etwas haben. Mach ihn daher nicht allzu sehr kaputt!"


Schlachtross:

Trotz des Schockzustandes, in dem ich mich noch immer befand- das von allen Pferden so gefürchtete 'Spielzimmer' der Baroness beeindruckte mich auf den ersten Blick nicht wirklich...

'Kein großer Unterschied zur Strafbox im Stall...'

Gemauerte Backsteinwände, eine Grundfläche von geschätzt acht x zehn Metern, ca. vier Meter hoch, der Bodenbelag war vermutlich Estrich...
Mira schien mir bewusst Zeit zu geben, damit ich auch die Details mitbekam- mit einem Wink hielt sie den Pferdeknecht zurück.

"Schau dich ruhig um...- hier wird dich außer mir und meinen Helfern niemand schreien hören..."

'Das glaube ich dir auf's Wort...'

Gegenüber der metallenen Tür, durch die wir den Raum betreten hatten, befand sich, auf einem Podest fest im Boden eingelassen, der obligate 'Thron', der in so einem Zimmer nicht fehlen durfte. Mittig im Boden eingelassen und mit einer Manschette aus Gummi umrandet erkannte ich eine quadratische Metallplatte von vielleicht 1,5 Meter Kantenlänge. Da seitlich neben und über dieser je zwei Ketten mit den entsprechenden Schellen lagen bzw. hingen, war klar- mein Platz würde auf der Platte sein... und die Ketten würden mich dort halten...

'...die Dinger sind offenbar sogar beweglich...'

Wenn ich so in der Mitte des Raumes fixiert wäre...- die Baroness hätte genug Platz, um aus jeder Position heraus mich mit ihrer Peitsche zu malträtieren...
Links und rechts neben dem Thron in den beiden Ecken waren je ein Tisch als Ablage für die zu benutzenden 'Spielgerätschaften' aufgestellt...- in der linken Wand waren auf Bodenhöhe zwei weitere kleine Eisentüren von etwa 0,5 x 0,5 Meter eingelassen, hinter denen sich ganz sicher Boxen für die Unterbringung von Mira's 'Spielpartnern' befanden. Ich würde aber garantiert gezeigt bekommen, was diese enthielten- da war ich mir sicher...
Während der Knecht mir auf Geheiß der Baroness meine Hufstiefel auszog, mir das Zuggeschirr abnahm und ich dann erst an der Hinterhand und danach- zu meiner tiefen Befriedigung mit sehr vorsichtigen Vorgehen durch ihn, trotz meines 'Halsbandes'- auch an der Vorderhand die Metallschellen angelegt bekam, entdeckte ich noch einige weitere Details, die mir aufgrund meines Zustandes bisher nicht aufgefallen waren...

'Du mieser kleiner Sadist...- dein Humpeln sagt mir, der Tritt für dich heute Morgen hat gesessen! Wie kann Miu nur mit so etwas wie dir als Vater gestraft sein? Oder hoffst du, ihn mit deinem Gebuckele bei Mira zu beschützen? Falls dies so ist...- hättest du auch grandios versagt! Miu ist tausend mal mehr wert als du Arschloch...
Wozu die beiden kleinen vergitterten Löcher in der Decke über mir wohl dienen? Ach- das dort sind Strahler... die sind ja hübsch auf mich gerichtet um mich ins rechte Licht zu stellen...'

An der rechten Wand war ein Waschbecken angebracht- darüber ein Spender für Papierhandtücher und über einem 'Wandhaken' hing ein Wasserschlauch, mit dem man wohl die 'Gäste' der Baroness selbst abspritzen oder Blut, Kot oder Urin nach einer... Folter- ich weigerte mich innerlich, es als eine Session zu bezeichnen- beseitigen konnte. Der dafür notwendige Ablauf war unter dem Waschbecken im Boden eingelassen...
Das größte Rätsel war für mich aber eine zweite Metalltür neben den 'Boxen'- was befand sich dahinter?


"Und...- genug umgesehen? Lass dir ruhig Zeit... du hast mehr davon... als du dir vorstellen kannst..."

Die Baroness hatte inzwischen Platz auf dem ganz sicher nur für sie vorbehaltenen 'Thronstuhl' genommen- in dessen Armlehnen wohl Steuerkonsolen für gewisse Funktionen untergebracht waren. Zumindest strafften sich die Ketten, die an meiner Vorder- und Hinterhand befestigt waren, nach sichtbarer Fingerarbeit von Mira an einer der Lehnen. Mit der freien Hand bedeutete sie dem Knecht gegenüber, er könne jetzt verschwinden und sie mit mir allein lassen...
Ich selbst wurde von ihr derweil mit den Ketten in eine Haltung gebracht, in der ich aufrecht stehend, mit schulterbreit gespreizter Hinter und nach oben angewinkelter Vorderhand mich ihr zu präsentieren hatte...

"Ist dir eigentlich klar, was du dir mit deiner Verweigerung hier selbst eingebrockt hast?"

Mira suchte nach dieser Eröffnung meinen Blick und nachdem sie diesen hatte, lachte sie hämisch auf, da ich mit ihrer Aussage überhaupt nichts anzufangen wusste.

"Sie haben es dir nicht gesagt...- ich habe doch recht..."

Falsch freundlich..., sogar ein wenig Mitgefühl lag in ihrer Stimme- wer hatte mir was nicht gesagt?

"Deine Bea scheint es dir vorenthalten zu haben...- aufgrund deiner Verweigerung darfst du nach dem Hoffest weitere drei Monate hier auf Rosengarten bleiben. Ganz genau gesagt dreizehn Wochen...
Das gehörte mit zum Deal- aber die Info ist für dich als Gaul eigentlich auch völlig ohne Belang..."

'...dreizehn Wochen... drei weitere Monate...- das halte ich nicht durch! Nicht, wenn das hier so weiter geht...'

Es fühlte sich an... als hätte mich jemand in ein schwarzes Loch gestoßen und ich befände mich im freien Fall!

"...du siehst, wir haben mehr als genug Zeit füreinander...- und ich verspreche dir... du bist handzahm... wenn du uns hier danach verlassen wirst!
Deine Gestütschefin hat anscheinend versucht, dich bei meiner Mutter mit einem weiteren Spiel hier vom Hof zu bekommen... 'doppelt oder nichts' ... und ist damit kläglich gescheitert! Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, daß sie zu feige war hier zu erscheinen und es dir persönlich mitzuteilen..."

Erneut wechselte dabei die Tonlage meiner Peinigerin- doch eher in Richtung 'freudig-triumphierend'...- während ich verzweifelt versuchte, diesen Tiefschlag auf meine Psyche zu begreifen!

'Bea- was hast du getan... mir angetan?'

Ihre Spielsucht war dafür verantwortlich, daß ich jetzt in dieser Hölle aushalten musste... es war auch durchaus plausibel, daß sie einen Versuch unternommen hatte, meine Zeit hier zu beenden... selbst das mit dem 'doppelt oder nichts' passte...- doch war das alles auch wahr?
Mein Geist weigerte sich einfach, diese Offenbarung als Tatsache zu akzeptieren- warum erst jetzt und hier... in einer Situation, in der ich meiner größten Feindin hilflos ausgeliefert war?

'So einen Triumph hättest du mir sicher unter meine Nase gerieben... sobald du davon gewusst hättest! Was hat dich davon abgehalten? Warst du dir so sicher, eine solche Situation wie jetzt herbeiführen zu können?'

Verzweifelt versuchte ich ein wenig Ordnung in mein Gefühlschaos zu bekommen, während die Baroness mir weiter unter die Nase rieb, wie es zu meiner angeblichen? Verlängerung des Aufenthalts hier auf Rosengarten gekommen sein soll. Es wäre eine weitere Partie Schach gewesen...- ganz klassisch über das Telefon ausgespielt... vor eineinhalb Wochen!
Ich benötigte einen Moment... aber dann ergab sich eine Frage in dem gehörten Konstrukt:

'Das wäre vor der Schinderei auf der Hochzeit gewesen...- und damit auch vor dem Besuch von Anja hier in dieser Hölle! Meine Jockey hätte... so etwas... mir ganz sicher nicht verheimlicht!'

"...Anja...?"

Mira ohrfeigte mich für dieses eine gesprochene Wort- doch unterließ sie es, mich mit ihrer Peitsche zu schlagen...

"... die? Hat wohl nichts dagegen gehabt... Hat dir ja offenbar auch nichts erzählt..."

'... nein...- mit deiner Aussage, Anja hätte mir diese 'Abmachung' vorenthalten und auch nichts dagegen gehabt als diese zwischen der Baronin und Bea geschlossen sein soll... jetzt hast du den Bogen überspannt!'

Meine Haltung straffte sich und allein dies zeigte meiner Peinigerin, ich hatte ihre Lüge als solche durchschaut! Ich wollte ihr meine Erkenntnis zuerst in ihre Visage schreien... aber ich entschied mich dagegen.

'Wenn ich es dir jetzt ganz ruhig sage...- werde ich dich damit noch stärker treffen!'

Da es somit auch egal war, ob sie mich dafür gleich als Mensch oder Pferd weiter quälen würde...- ganz egal wie ich mir ihr gegenüber verhalten würde- schaffte ich es die Baroness anzulächeln:

"Das ist gelogen... alles daran- und wir beide wissen es!"

Mit ihrem Fausthieb in meine Seite bestätigte sie, ohne es irgendwie abstreiten zu wollen, die Wahrheit in meiner ruhig vorgebrachten Antwort auf Ihre Einlassung...

"Immer noch Mr. Ed... Glaub doch, was du willst...- desto enttäuschender ist dann die Wahrheit für dich..."

Diesen schwachen Versuch, doch noch Zweifel zu säen, konterkarierte Mira mit mehreren Hieben ihrer Peitsche- angeblich für mein erneutes Sprechen als Pferd... ehe sie einen Moment von mir abließ und es sich auf ihrem 'Thron' wieder bequem machte.
Während sie so mehrere Minuten verstreichen ließ versuchte sie möglicherweise bei mir den Eindruck zu erwecken, sie wüsste im Moment nicht weiter und müsste sich selbst im Klaren darüber werden, was sie als nächstes mit mir anstellen wolle. Sie unterließ es auch, die Ketten an meinen Extremitäten straff zu ziehen- ich stand noch immer mit zwar nach oben angewinkelten Armen und genügend Beinfreiheit um mich- zumindest in jede Richtung einen halben Meter- bewegen zu können. Doch ihr Blick belauerte mich... sie wollte Rache für ihre enttarnte Lügengeschichte...- daher war die einzige sichtbare Bewegung für sie mein Heben und Senken des Brustkorbes wenn ich ein- und ausatmete...

"Ich denke, du könntest mich ein wenig unterhalten...- weißt du... ich mag es, wenn meine Gäste hier mich mit einem Tanz unterhalten!"

Verwirrt durch diese hier überhaupt nicht in das Setting passende Ansage vermutete ich zuerst, sie wolle mich mit weiteren Hieben ihrer Peitsche zu einer Art 'Tanz' zwingen- deswegen auch der mir zugestandene Spielraum auf der Platte- doch Mira unternahm keine Anstalten, sich von ihrem 'Thron' zu erheben. Sie schien nur einige Schalter an ihrer Armkonsole zu betätigen- doch auch da passierte nichts! Weder wurde Musik eingespielt noch spürte ich etwas anderes, was mir für den Augenblick Schmerz zufügte...
Die Baroness lächelte... und ließ mich gewähren als ich zurück lächelte...- doch mir verging sehr bald letzteres! Die Metallplatte, auf der ich stehen musste, erwärmte sich- und ich fing an zu 'tanzen'...

Mira lachte derweil- über mein anfängliches Gehüpfe von einem Fuß auf den anderen... die immer verzweifelteren Versuche durch mich, mit meiner Vorderhand mich in die Ketten zu hängen bis meine Muskeln verkrampften und ich dazu keine Kraft mehr aufbrachte... mein Gebrüll über die immer schmerzhaftere Belastung der auf der Platte stehenden Fußsohle...
Einzig das, worauf sie sicherlich wartete...- sie hörte von mir keine Bettelei doch damit aufzuhören! Ich beschimpfte sie... verfluchte Rosengarten, ihre Schwester und alle ihre Helfer... wünschte allen einen lang andauernden und qualvollen Tod...- bis ich selbst dazu keine Kraft mehr aufbrachte!
Tränen hatte ich auch keine mehr... Ich hing ganz einfach nur noch an meinen Handgelenken in den Ketten...- die Knie knapp über der aufgeheizten Platte. Mein 'Tanz' war zu Ende...


Ganz sicher war ich eine Zeit lang... wenn schon nicht ohnmächtig doch zumindest soweit desorientiert, daß ich nicht wirklich mitbekam, wie sie die 'Heizplatte' abschaltete, mich an den Ketten abließ und wohl auch von diesen befreite... Ob dies aber vor oder nachdem sie mich in einem weiteren ihrer 'Spielzeuge' eingeschirrt hatte geschah... ich könnte es beim besten Willen nicht sagen! Aber auch Mira musste mir Pausen gewähren, in denen mein geschundener Körper wieder Kräfte schöpfen konnte- wenn ich ihre Quälereien auch weiterhin bewusst wahrnehmen sollte!
Von der Baroness wieder in die 'Realität' zurück befördert wurde ich mittels eines kalten Wasserstrahls, der zudem infolge der schmalen Düse sehr schmerzhaft auf meine Haut traf. Ich merkte sehr schnell, ein ausweichen war mir nicht möglich- Arme, Beine und auch mein Kopf wurden von eisernen Schellen und diversen Riemen in ihrer Position gehalten! Die Froschperspektive, in der ich jetzt auf den Thron schaute, ließ nur einen Schluß zu:

'...das ist ein Bodenpranger... Aber der war doch vorhin noch nicht hier in diesem Raum...- und wieso stecke ich jetzt in diesem Teil? Ich hatte doch in den Ketten gehangen...'

"Na- ist der störrische Gaul wieder fit genug, um mich mit seiner Aufmerksamkeit zu beehren?"

Natürlich wurde mein Kopf durch sie nicht mit Wasser bearbeitet- da hätte ich ja etwas Wasser zum stillen meines Durstes abgreifen können. Nachdem ich von ihr derart wieder für Reize aufnahmefähig gemacht wurde, stellte Mira das Wasser am Düsenkopf ab... doch der Schlauch blieb griffbereit liegen, wobei das Ende wohl an meinen Füßen von ihr abgelegt wurde.
Sie verschwand daher aus meinem Blickfeld und gleich darauf verspürte ich ihre Hand an meinem improvisierten 'Keuschheitsgürtel'. Langsam und ohne etwas zu sagen begann sie die einzelnen Klebestreifen in meinem Schritt abzuziehen...

'...noch sind die Streifen auf anderen Streifen aufge- au!'

Ich schaffte es, den ersten Schmerzmoment des Abziehens des Klebebandes auf meiner Haut lautlos zu ertragen...- doch je mehr Streifen entfernt wurden, desto größer wurden auch die Flächen, wo diese auf meiner Haut klebten. Und jeder Streifen riß mir einen Teil meiner dortigen Behaarung mit ab!
Mira zelebrierte jeden Streifen mit Genuss- mal zog sie langsam... mal ruckartig...- und ich war mittlerweile so fertig, daß ich nur noch wimmerte. Vielleicht hatte die Baroness ein Einsehen- zumindest gewährte sie mir eine 'Auszeit', nachdem sie den letzten Streifen abgezogen hatte. Ich wurde von ihr allein gelassen...


Ihre Rückkehr deutete sich durch eine leichte Bewegung des Wasserschlauches an- ein kurzes Zischen des unter Druck austretenden Wassers... und dann traf der konzentrierte Strahl gezielt meinen Hodensack! Ich brüllte infolge des Schmerzes sofort auf- auch wenn ich mir vorgenommen hatte, ihr dies nicht zu gönnen. Mir blieb aber nichts anderes übrig...- mein Wille, ihr Widerstand zu leisten, wurde durch sie immer mehr geschwächt. Und es war nicht absehbar, wie lange sie dies mit mir noch fortzuführen gedachte...

'Wie oft hast du Miu so gefoltert? Oder Brutus?'

Selbst einmal wäre zu viel- doch während ich versuchte, mir an den beiden ein Beispiel zu nehmen und weiter durchzuhalten, bearbeitete die Baroness abwechselnd meinen Genitalbereich und meine Fußsohlen mit dem Wasserstrahl. Nach einigen Durchgängen auf diese Art der Peinigung brachte sie zusätzlich etwas 'Abwechslung'- wie sie es umschrieb- in den Ablauf und schlug mit ihrer Peitsche auf mich ein. So verstrich einige Zeit, bis meine Peinigerin mir erneut eine Pause 'gönnte' und mich ein weiteres Mal allein ließ. Vorher räumte sie aber noch den Schlauch weg, was mir anzeigte, diese Art meiner Folter schien vorüber zu sein...


etwas später...


"Fütterungszeit!"

Eine zweite Stimme brüllte hinter mir dieses Wort in den Raum...- nachdem Mira mich höhnisch gefragt hatte, ob ich wieder fit wäre um weiterzumachen...

'Das ist nicht Augustine... nicht diese Lucy...- niemand, mit dem ich hier auf dem Hofgut bisher zu tun hatte... Aber das wird sicher nicht besser für mich...- und Melone wie gestern wird es garantiert auch nicht geben!'

Da ich meinen Blick in dem Pranger ohnehin nicht seitlich wenden konnte, war ich darauf angewiesen zu warten, bis sich die- ich war mir sicher, die Stimme war weiblich- Frau mir zeigen würde. Doch bevor ich sie zu Gesicht bekam, spürte ich von ihr einen Tritt in meinen Hintern, der gezielt eine der Stellen traf, die Mira bereits besonders gründlich 'bearbeitet' hatte.

"Stell dich nicht so an..."

Zwei schwarze Lederstiefel wurden für mich erkennbar- doch mein Versuch, den Kopf zu heben und so den 'Rest' auch zu sehen, wurde von der Baroness sofort mit weiteren Hieben unterbunden!

"Habe ich dem Drecksgaul erlaubt seinen Kopf zu heben?"

Nach diesem, mir geltenden Satz erfolgte eine 'Kurzbeschreibung' meiner selbst durch Mira für die andere Person- wie sie selbst gerade gesehen hätte, wäre ich ein aufsässiger und störrischer Gaul, der für seine bisher begangenen 'Verfehlungen' ab jetzt mit 'harter Hand' erzogen werden müsste!
Sie, die Baroness, hätte es bisher mit Nachsicht bei mir probiert- ich hätte diese aber mit Renitenz und schlussendlich Verweigerung 'gedankt' und daher sei die 'Änderung' ihrer Ausbildungsmethodik notwendig. Was Mira da von sich gab, war geradezu klischeehaft für ein Rollenspiel in irgendeinem B-Movie- Dominastudio...- wenn es nicht mit ihrer mörderischen Brutalität gepaart wäre...
Währenddessen hielt ich meinen Kopf gesenkt und war glücklich über die dabei verstreichenden Minuten, in denen mir kein Schmerz zugefügt wurde.

"Wer so trainiert wie du...- hat nur das Beste verdient..."

'Spar dir deinen Sarkasmus- den nehme ich dir nicht ab!'

Nach der durchschauten Lüge der Baroness über meine 'Aufenthaltsverlängerung' kam mir ihre Stimme, zumal wenn sie mit derart falschem Mitgefühl unterlegt wurde, einfach nur nervig vor. Gleichzeitig aber wurde ein großer Hundenapf vor meinem Gesicht abgestellt- die Hände umhüllten, so wie die Arme auch, gleichfalls schwarzes Leder. Ein von ihr mit einer Metallgerte unter meinem Kinn erzwungenes Heben meines Blickes zeigte mir, die Helferin von Mira war komplett in solches gehüllt...- diese Aufmachung hatte ich schon mehrfach in den vergangenen drei Wochen hier auf Rosengarten bei einer Person gesehen. Da waren aber immer mindestens 50 Meter zwischen uns gewesen...- und jetzt trug zusätzlich noch eine Augenmaske zu ihrem Outfit!
Die 'Zofe'- ich bezeichnete sie mangels anderer Begrifflichkeit so für mich- gehörte ganz sicher mit zum Personal des Hofgutes, doch schien sie nicht in die Ausbildung von uns Pferden oder die 'Tierklinik' involviert zu sein...

'Bedienst du hier vielleicht das klassische SM und lebst dabei deinen Sadismus aus?'

Alles an ihr unterstrich in ihrer Erscheinung den Unterschied zwischen ihr und mir- und mit ihrem ganz sicher für mich bestimmten Schlaginstrument flößte sie mir Furcht ein! Zu meinem 'Unglück' zeigte ihre Mimik bei dem mir vergönnten Blick auf sie keine Gefühlsregung- weder Hass noch Mitleid...

'Wer bist du... was bist du...?'

Die Frage erschien mir derart wichtig, daß ich das mir präsentierte 'Futter' zuerst gar nicht beachtete- auch wenn ich Hunger hatte...

'Mira und du...- da ist ein Unterschied zu dieser Lucy zuvor. Du scherzt nicht über mich mit der anderen Sadistin... Verstehst du dich mit ihr derart 'blind'? Oder... erledigst du hier nur einen Job? Ich tippe auf letzteres...'

"Ist der Wallach etwa unzufrieden mit seinem Salat? Dabei hat der Knecht extra alles verwendet, was deine biologischen Artgenossen hier für dich übrig gelassen haben..."

Mit diesen von Mira mir gewidmeten Worten riss mich die Baroness aus meinen Überlegungen und beförderte mich zurück in das Hier und Jetzt!

"... Aber ich kann dich verstehen...- so ein verwöhnter Luxusgaul wie du ist sicher besseres von seiner betrügerischen Schlampe gewohnt! Da kann ich aber Abhilfe schaffen...
Ein wenig 'Dressing' und dir wird es gleich ganz sicher besser schmecken..."

Mit einem Wink bedeutete Mira der 'Zofe', diese solle beiseite treten, dann erhob sie sich von ihrem 'Thronstuhl', trat vor mich und zog sich ungeniert die Reithose nach unten. Die Baroness ging direkt vor mir in die Hocke, damit ihre Scheide sich in Höhe meiner Nase befand. So war es mir unmöglich, ihre Mischung aus Schweiß und Pheromonen, die von ihrer Erregung über meine Situation herrührten, nicht zu riechen.
Sich den für mich bestimmten Napf greifend, hielt sie sich diesen direkt unter sich und schaute mich mehrere Sekunden eindringlich an...

"Da seh ich aber keine ausgeprägte Freude...- doch hast du wirklich geglaubt, du wärst jetzt schon dieses 'Dressing' würdig?"

Ich senkte meinen Blick- aber nicht aus Unterwürfigkeit! Ich hatte es einfach satt in diese Visage, die mich bereits in meinen Träumen mehrfach verfolgt hatte, weiter schauen zu müssen...
Bei der Baroness kam dies aber anders an- und sie rieb es mir in ihrer eigenen Art sofort unter meine Nase:

"Du kannst mich jetzt ruhig weiter anschauen- für Gesten der Unterwerfung ist es eh zu spät für dich! Ich würde diese dir ohnehin nicht abkaufen und du weißt das auch! Also lass es einfach!
Und MEIN 'Dressing'...- wir haben da noch einen weiten Weg in deiner Erziehung vor dir... ehe du mich darum anbetteln wirst! Und glaube mir... du wirst darum betteln...
Aber jetzt habe ich etwas ähnlich gutes für dich- Daisy, die von dir verschmähte Stute, hat inzwischen in einem der 'Gummifelle' bei meiner Schwester zeigen dürfen, was sie so zu leisten imstande ist. Ihr Schweiß, den sie dabei verloren und der sich in dem 'Fell' gesammelt hat... der dürfte dir sicher genau so gut schmecken!"

'Wenigstens bleibe ich jetzt von deiner Pisse verschont...- auch wenn die Alternative nicht weniger angenehm ist...'

Natürlich war ich es gewohnt meinen eigenen Schweiß auf meiner Haut zu spüren- zumal wenn ich in meinem eigenen Latexoutfit eingeschlossen war. Und unter meiner Maske hat auch mehr als nur ein Tropfen davon den Weg in meinen Mund gefunden... Selbst wenn hier in der Box oder auf der Weide Miu und ich eng aneinander liegend Zeit miteinander verbrachten...- da hatte ich überhaupt kein Problem damit. Aber das hier war anders!
Mein Gesicht zeigte meinen Ekel davor ohne jede Verstellung- die 'Zofe' griff in meine Haare und zog so meinen Kopf nach hinten, während Mira eine kleine Plastikflasche von ihr gereicht bekam, diese aufschraubte und mir etwas von deren Inhalt über mein Gesicht laufen ließ. Meine Zunge leckte wohl instinktiv über die Lippen und so bekam ich den Beweis für die Richtigkeit der von Mira getätigten Aussagen zu dem, was ich nach ihrem Willen schlucken sollte.
Den Rest des Inhalts kippte sie über dem mir zugedachten 'Futter' aus, während die 'Zofe' mir zu meiner Überraschung mit einem Papierhandtuch über das Gesicht wischte.

"Du wirst jetzt deinen Salat fressen... das zugehörige 'Dressing' saufen... den Napf mit einem Lächeln auslecken...- und mich danach hübsch bitten, auch noch das benutzte Handtuch hier als Nachspeise in deinen Magen befördern zu dürfen! Das hast du Schlachtvieh doch sicher verstanden...
Schätze dich glücklich- so etwas leckeres bekommt nicht jeder Gast in diesem Raum angeboten!"

Wortlos schüttelte ich zu den letzten von der Baroness gesprochenen Worten den Kopf.

'...sie und ihre Helferin werden mich prügeln wenn ich es nicht esse...- und das gleiche wird passieren, wenn ich mich derart erniedrige... Ich kann kaum noch unterscheiden, woher welcher Schmerz stammt... ich bin fertig... also kann ich ihr diesen Stich noch mitgeben... und vielleicht... prügeln die beiden mich in ein Nirvana...'

Mira schien meine Reaktion erwartet zu haben- doch statt weiterer Hiebe für mich stand sie zuerst auf und zog sich fertig an. Erst jetzt nickte sie ihrer Helferin zu... so, daß ich es mitbekommen musste!
Die Hand der Zofe hielt meinen Hinterkopf weiter in Position... und mit der anderen drückte sie mir den Napf in mein Gesicht. Dank des Prangers und meiner Fixierung darin war mir jegliche Abwehr- oder Fluchtbewegung ohnehin genommen- ich spürte den 'Salat' in meinem Gesicht, die Feuchtigkeit und den Geruch des 'Dressings'... Ekel stieg in mir hoch- und gleich darauf spürte ich den fast unerträglichen Schmerz ihrer mit voller Kraft ausgeführten Hiebe mit der Metallgerte! Ihr schien egal zu sein wo sie mich damit traf...- ich folgte wiederum nicht ihren 'Anweisungen' und stellte sie damit erneut vor einer weiteren Person bloß!
Mein Handeln schien die 'Baroness' vielleicht stärker gereizt zu haben als sie sich vorher eingestanden hat- auch nachdem die Stärke meiner Schreie schwächer wurden ließ sie nicht nach. Den Inhalt des mir zugestandenen 'Futters' vor Mund und Nase- von der Zofe nach einiger Zeit richtiggehend in mein Gesicht gedrückt- ihre Schläge und die damit einhergehende Überlastung meiner Kräfte... mir gelang letztendlich die 'Flucht' in die Bewusstlosigkeit.

'Vielen Dank für deine Mithilfe dabei... Baroness!'

68. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 24.09.21 13:11

Schlachtross hat die Hälfte der für ihn verabredeten Zeit auf Rosengarten hinter sich gebracht- ist aber im Augenblick der Baroness Mira hilflos ausgeliefert...
Lasst euch überraschen, was die nächsten Tage für ihn bereithalten- und ob er Hilfe erhalten wird!



Rosengarten Woche 4



Tag 23; Woche vier- Montag (Part 1)



Mira's 'Spielzimmer'...


Schlachtross:

'...aahhuu...- es ist stockdunkel... ich liege auf etwas glattem... kaltem... Meine Arme und Beine sind NICHT gefesselt... Komm...- das letzte was war... Die 'Zofe' hat dich mit dem Gesicht in diese 'Salatschüssel' gedrückt... ich habe keine Luft mehr bekommen und dann gingen die Lichter aus... während Mira auf mich einprügelte...
Ich wette, ich bin in einer der beiden Boxen in ihrer Folterkammer und sie wird mich heute wieder quälen...'

Mit langsamen Bewegungen... stets darauf bedacht mir nicht unnötig zusätzlich Schmerz zuzufügen... erkundete ich meine 'Umgebung'- gemauerte Wände... hoch genug, um sich setzen zu können; die 'Decke' gleichfalls gemauert... Die gesamte Box war aber derart schmal, daß ein sich drehen nur um die Längsachse möglich wäre...- und auf mein von den erhaltenen Hieben noch schmerzendes Gesäß wollte ich mich nicht setzen! Die Berührung dessen, was von mir als 'Vergitterung' mit der Berührung meiner Fußsohle erkundet wurde, verursachte erneut ein Stöhnen. Die 'Tanzeinlage' auf der 'Herdplatte' würde mich mit jedem Schritt heute erneut foltern...- auch ohne die mir bestimmten Schläge, die so sicher wären wie ein Amen in einer Kirche...

'Ist Markus eigentlich mein Fehlen in der Box aufgefallen? Wird er etwas zu meinen Gunsten unternehmen? Nein...- vergiss das... Der Pferdetrainer hat... eindringlich davor gewarnt zu verweigern... er wird... vielleicht... sogar von Mira ihre Version meines Verweigerns zu hören bekommen...- und er wird sich ganz sicher nicht wegen mir gegen 'Rosengarten' stellen! Er wird mir nicht helfen können...'

Diese Erkenntnis sorgte für einen Absturz in meiner Psyche- ich wimmerte, ging- soweit die Mauern es zuließen- in eine Art Fötusstellung... und mein Körper schenkte mir noch ein wenig mehr Ruhe...


Später:


'Licht...- gleich geht es weiter...'

Zwei kleinere Schlitze hinter mir zauberten zwei schmale Lichtstrahlen in meine Box und was ich bereits heute Nacht? mit meinem Fuß 'erkundet' hatte, bestätigte sich. In dem Dämmerlicht meiner mir zugewiesenen 'Box' erkannte ich, diese enthielt zwei Türen- die innere aus massiven Drahtgitter, wie es auch bei Zäunen zur Anwendung kam und einer äußerer aus Metall, in der die beiden Schlitze wohl als Belüftung dienten...

'Ich muß mich hinter einer der beiden Türen, die ich in dieser Folterkammer gesehen habe, befinden... Alles andere würde keinen Sinn machen...- Mira will... und wird mich sicher hier gleich weiter quälen wollen... da ist ein Verbringen an einen anderen Ort, um mich danach wieder hier in diesen Raum zu schaffen, völlig unsinnig...
Auf der anderen Seite ist alles, was hier mit mir und den anderen 'Pferden' von den beiden Schwestern und dem Knecht angestellt wird, nur mit 'unsinnig' zu beschreiben...'

Die vernehmbaren Geräusche, die von draußen zu mir in die Box drangen, deuteten auf ein bewegen von Gegenständen hin. Einmal wurde sogar mit einem solchen gegen die Tür meiner Box gestoßen...

'Das hätte dich ganz sicher geweckt...'

So ging es einige Zeit noch weiter...- Schritte, Geräusche,... Ich hatte keine Ahnung von dem, was da 'draußen' für mich? vorbereitet würde...


Undeutlich war das Wimmern von 'Daisy' zu vernehmen... dazu die bösartigen Kommentare von Mira und ihrer Freundin, die sich um einzelne Aspekte der stattgefundenen Folter der Stute drehten. Sie war von den beiden sehr 'hart rangenommen' worden...- und sicher sollten ihre Schreie mich auch psychisch 'weich kochen'. Ich selbst war aber mit keinem Wort von ihnen bisher erwähnt...
Letztendlich hörte ich aber recht deutlich den Satz, vor dem ich mich am meisten fürchtete:

"Ich denke, es ist an der Zeit, mich um meinen 'Mister Ed' zu kümmern..."

Warum drängte sich in diesem Moment die eine Erinnerung an meinen ersten Aufenthalt in der 'Klinik' in mein Gedächtnis... wo der eine Mann vom 'Urviech' aus seiner Box geholt wurde? Seine damalige Angst, die ihm 'Sicherheit' vorgaukelnde Box verlassen zu müssen... Die Panik vor dem, was seine Peinigerinnen erneut mit ihm anstellen würden... selbst das technische Hilfsmittel um ihn heraus zu treiben...- jetzt war ich in genau der gleichen Lage...

'Bitte lass mich, wenn die Tür da jetzt geöffnet wird... nicht schreien... Bitte lass mich die Kraft... und den Mut haben... ohne Verzögerung diese Box zu verlassen... Lass mich nicht schwach erscheinen...'

Was das Selbstmotivation- oder betete ich zu irgendwem bzw. -was? Allein der Fakt, als die beiden Türen geöffnet wurden kroch ich ohne Verzögerung langsam nach der Aufforderung der Baroness nach draußen, zählte für mich!
Zur Hälfte aus der Box heraus gekrochen trieb mich ein Tritt in mein Gesäß wieder nach vorn- das war gezielt eingesetzt damit ich Schmerz empfand! Zum Glück blieb es bei diesem einen Tritt und Mira brüllte mich nur an, ich solle mich auf meine Hinterhand stellen. Die Belastung meiner Fußsohlen trieb mir Tränen in die Augen- ich biß mir auf meine Lippen, um ja keinen Schmerzlaut von mir zu geben und mit knapper Not hielt ich mich aufrecht. Die Baroness war scheinbar gut gelaunt...- ich wurde von ihr in Ruhe gelassen bis ich meine Umgebung bewußt wahr nahm.
Ich befand mich, wie vermutet, noch immer in ihrem 'Spielzimmer'... hatte die vergangenen Stunden in einer der beiden 'Boxen' zubringen dürfen und im Moment lag 'Daisy' in Ketten auf der Eisenplatte. Sie wimmerte leise, war von ihrer 'Besitzerin' offenbar mit dem Wasserschlauch sauber gespritzt worden und stand, da ich wieder 'verfügbar' war, nicht mehr im Focus der Aufmerksamkeit...

"Los- Zeit zum umziehen... Der Pferdeknecht wird dich jetzt etwas unter seine Fittiche nehmen dürfen! Und überlege dir nachher sehr genau, was du bei deinem Freund Markus abnickst- und wen du alles bei falschen Antworten schaden könntest. Du möchtest doch ganz sicher nicht hier zuhören müssen, wie dein kleiner Freund... und noch einige andere von unseren Pferden hier... wegen dir... in diesem Raum zum Schreien gebracht werden..."

Ich begriff den zweiten Teil ihrer Aussage eher als die Aufforderung zum umziehen...- wenn ich nicht in ihrem Sinn lügen würde, müsste ich zuhören, wie sie hier Miu und vielleicht auch... Steel foltern würde! Mit letzterer würde sie auch versuchen, einen Keil zwischen Brutus und mich zu treiben...
Nach einigen Sekunden verstand ich auch den ersten Teil, da ich ihrem Blick folgte- und der ruhte auf der Kiste mit meinem 'Fell'... Vollständig in meinem Outfit mit allem drum und dran wären die Spuren ihrer Misshandlung für niemanden sichtbar... Damit könnte sie, wenn ich mich selbst zwang, ein wenig 'normal' zu agieren... Markus glaubhaft vorspielen, von ihr im Rahmen dessen, was offiziell für mich verfügt wäre, bestraft worden zu sein!

'...du hast zielgenau meine schwache Stelle gegen mich gewendet... du weißt, ich werde allein deswegen mitspielen um die anderen vor dir zu schützen... Wäre mir Miu egal...- würde dies nicht funktionieren! Aber das ist dein Charakter- brutal die Schwächen deiner 'Opfer' auszunutzen...'

Allein die wenigen Schritte zu meiner Kiste zeigten mir, man bräuchte mich heute nicht zu schlagen... jedes auftreten würde mich quälen... Trotzdem stand ich nach einiger Zeit voll 'eingekleidet' vor ihr und war bereit, nach 'draußen' geführt zu werden- die 'Baroness' hatte es sich sogar nicht nehmen lassen, mir meinen Anzug zu schließen. Natürlich wurde meine 'Vorderhand' von ihr auf meinem Rücken fixiert... Während Mira nach meiner Führleine griff und ihre 'Freundin' fragte, ob diese nicht mit nach draußen kommen wollte, dankte ich im stillen Petra der Sattlerin für meine Hufstiefel...

'Jetzt merke ich erst wirklich, was du für Meisterwerke für meine Füße geschaffen hast! Die von dir verbaute Polsterung in deinen Stiefeln nimmt SO VIEL! von dem Druck auf die Fußsohlen...- damit werde ich zwar noch immer jeden Schritt spüren, doch dürfte ich so bis heute Abend sicher durchhalten ohne vor Schmerz wahnsinnig zu werden!'

"Lucy- das jetzt dauert nicht lange... Sei bitte so lieb und warte mit der Fortsetzung bis ich wieder zurück bin..."

Auch wenn mir die Stute leid tat, da ihre Toture fortgesetzt werden sollte...- sie würde sich damit weder mit mir noch einem anderen Pferd hier aus Rosengarten beschäftigen. Jeder Schritt brachte mich jetzt ein Stück weiter weg aus dieser Folterkammer- ich zwang mich dazu aufrecht zu gehen und alles, was nachher beim Pferdeknecht auf mich warten würde...

'...Mira wird ihm ganz sicher Grenzen setzen... sie wird sich garantiert nicht von ihrem Knecht um ihr 'Vergnügen' bringen lassen und ihm erlauben, mich derart fertig zu machen, daß sie... oder auch Augustine... nichts mehr mit mir anfangen können... Und jetzt zeige ich ihr Stärke... die ich eigentlich nicht mehr habe...- aber das wird sie ärgern...'

Vielleicht log ich mir damit all die Dinge, die diese Sadistinnen für mich geplant hatten, etwas weniger schlimm zurecht...- doch wäre es zumindest logisch, wenn man deren Blickwinkel einnahm...
Der Schritt aus dem Gebäude nach draußen erstaunte mich...- es war schon später, als ich vermutet hatte! Die Sonne stand bereits im Zenit und somit dürfte der Vormittag bereits vorüber sein. Ich begriff, eine Gewohnheit der Baroness hat mit zumindest für den Moment ein wenig geholfen...- sie mochte es nicht früh aufzustehen!

'Könnte es sein, daß gerade Mittagspause für alle anderen ist? Das würde Sinn machen...'

Die Baroness führte mich sehr zielgerichtet zum Stall- und an dessen Eingang stand bereits der Knecht... zusammen mit dem Pferdetrainer, der Brutus bei sich hatte!

'Warum hat sie Markus dazu geholt? Wegen ihm habe ich garantiert mein Outfit an...- aber er kennt doch die Baroness und ihre Brutalität... Da muss sie doch nicht verstecken, wie sie mich bisher zugerichtet hat... und 'Einstellern' zuarbeiten werde ich garantiert nicht als Strafe...'

Am Eingang zum Stall angekommen, folgte ich dem Blick von Markus- er schien mich eingehend zu mustern... sagte aber kein Wort! Dafür überraschte mich die Baroness mit einer neuen Seite ihrer Wandlungsfähigkeit:

"Pferdetrainer- auch wenn dieser Wundergaul hier gestern unsere Gutmütigkeit mit Schwäche verwechselte und er neben seinem Verweigern auch noch gegen das hier geltende Redeverbot für Pferde ganz bewusst verstieß... ich möchte, daß ihr hier als Zeuge fungiert!
Brutus..."

Ihr Hengst wandte sich, derart direkt von der Baroness angesprochen, seiner 'Eigentümerin' zu...

"...- hat Schlachtross wie ein Mensch gesprochen?"

Die Frage war von Mira bewusst einfach gehalten, damit Brutus diese mit einem Nicken bestätigen konnte...- und so wurde gleichzeitig mir die Schuld angelastet, da somit die gesamte Vorgeschichte, die zu meinem Verweigern geführt hatte, außen vor blieb...
Markus schaute mich entsetzt an- durch die Gläser meiner Maske gesehen schien er bleich zu werden und mit allem vermittelte er mir den Eindruck, diese Information wäre neu für ihn!

'...das kann sogar stimmen- du hast die Aufgaben der Rittmeisterin mit zu erledigen..., bist für die 'Einsteller' zuständig... und der Knecht 'kümmerte' sich dafür um alle Gestütpferde...'

Endlich hatte der Pferdetrainer nach dem ersten Schock und der Bestätigung durch Brutus seine Sprache wieder gefunden und so richtete er seine Frage direkt an mich:

"Ist das wahr...- Schlachtross?"

Was blieb mir anderes übrig...- es entsprach der Wahrheit... Daher bestätigte ich seine, mit ungläubiger Stimme gestellte Frage mit einem Nicken. Natürlich hatte ich auch die von Mira ausgesprochene Drohung nicht vergessen, sich bei 'unkooperativem Verhalten' von mir an all den anderen Pferden zu rächen- und das ließ mein Ehrgefühl nicht zu! Da war ich nicht Pferd...- da blieb ich Mensch... Ich könnte nur hoffen, der Pferdetrainer würde sich von den anderen Pferden die 'ganze Geschichte' berichten lassen...

'Komm- mach dir nichts vor! Markus ist in dem System hier viel zu sehr gefangen, als daß er mit einem 'Pferd' darüber reden würde! Dir kann... und wird! jetzt keiner helfen...'

"Ich hatte dich gewarnt... Schlachtross... ich hatte dich eindringlich davor gewarnt..."

Immerhin fragte Markus in meinem Beisein hier die Baroness, ob diese ihre Mutter über dieses 'Vorkommnis' bereits in Kenntnis gesetzt hätte. Mira blockte diese Frage nicht ungeschickt ab- sie wüsste natürlich um die von der Baronin aufgestellten 'Rahmenbedingungen' für solch ein Verhalten und würde sich daher daran orientieren... und im übrigen würden halt die auf Rosengarten geltenden Regeln auch für mich gültig sein! Es wäre ja auch ihre Gutmütigkeit, daß er jetzt hier mit dabei wäre...- und dann verbot sie dem Pferdeknecht jegliche 'Motivation' mit Schlaginstrumenten mir gegenüber für die Zeit, wo er mit mir unterwegs sei!

"Knecht- ich wiederhole mich nur ungern... Meine Mutter hat bezüglich dieses störrischen Gaul's ein paar Entscheidungen getroffen...- und diese bestehen auch in ihrer Abwesenheit! Das Vieh wird nicht... ich sage: NICHT! körperlich gezüchtigt! Seine Strafe besteht heute darin, auf sein Futter und auf das getränkt werden verzichten zu müssen... Da hat er sich ja gestern bei seiner Fütterung ein wenig mäkelig gezeigt... Ein leerer Magen heute wird Strafe genug sein...
Pferdetrainer- ich denke, ihr habt euch um eure Einsteller zu kümmern..."

Derart unverblümt von Mira aufgefordert, sich nicht weiter mit mir zu beschäftigen, verzog sich Markus in Richtung der Rennbahn. Ich schaute ihm sehnsüchtig ein wenig in Gedanken nach... dabei bemerkte ich nicht, wie Jens meine Führleine aufnahm, da die Baroness sich gleichfalls entfernt hatte.

"Auf- die Arbeit erledigt sich nicht von allein!"

Von ihm wurde ich in die Stallgasse gezogen- dort stand ein abgenutzter Wagen mit Pritschenaufbau, vor dem ich mich zum Einschirren aufzustellen hatte. Nachdem der Knecht damit fertig war, sprach er mich direkt an:

"Ist die passende Arbeit für dich- du wirst den Mist von unseren 'richtigen' Pferden, die Scheiße von euch und die der Einsteller zur Halde ziehen... du bist ja auch nichts anderes! Einfach Scheiße...
Los- deine Hinterhand schulterbreit auseinander! Die Baroness lässt dir noch einen Gruß ausrichten, ehe sie dich heute Abend wieder in ihre Obhut nehmen wird..."

Ich gehorchte automatisch...- hier wirkte sich die bisher auf Rosengarten vorgenommene Konditionierung an mir aus. Der Knecht fasste mich an meinen Schultern und verpasste mir drei- aus seiner Perspektive sicher noch nicht einmal heftige- Stöße mit seinem Knie in meinen Schritt!
Bevor ich deswegen aber zusammenklappen könnte, hielt er mich an meinem Zuggeschirr aufrecht und wartete auch vor jedem neuen Stoß, bis ich wieder Luft einsog.

'...nicht schlagen... Nein... ihr habt jede Menge anderer Möglichkeiten, mir Schmerzen zuzufügen...
Und doch ist dir gerade erneut ein Fehler unterlaufen...- du hast klar gestellt, Mira ist noch nicht fertig mit mir. Sie hat es vermieden und wollte mich damit im unklaren lassen... ich sollte wohl falsche Hoffnungen hegen, die Sie zerstören könnte... Jetzt wird das zumindest mich nicht treffen können...'

"Schön aufrecht stehen bleiben... Ich will schließlich auch noch meinen Spaß... Und solltest du auskeilen...- das würde die Baroness dieses Mal nicht tolerieren! Bleib daher besser brav stehen..."

Was er damit meinte war mir schon klar, noch ehe er mir an meinen Schlauch griff. Er rieb ihn und genoß es, wie ich mich nicht dagegen zur Wehr setzen konnte. Einzig es erdulden und meinen Ekel, von ihm berührt zu werden, unter Kontrolle zu halten, blieb mir vergönnt...

'Ich weiß ehrlich nicht, was im Moment schlimmer wäre... von dir bis zum völligen zusammenbrechen gescheucht zu werden...- oder...das...hier!'

Der Knecht verschaffte sich mittlerweile Befriedigung, indem er sich mit seinem Schritt an mir rieb. Er hielt sich zwar an die mich betreffenden 'Vorgaben'- sowohl jene der Baronin als auch die ihrer Tochter- er drang nicht in mich ein... und doch vergewaltigte er mich mit seinem agieren erneut. Das wiederholte Zuhalten meiner 'Nüstern' als zusätzlich ihn erregendes Atemkontrollspiel machte die Situation für mich noch unerträglicher...- und doch wagte ich mich nicht auch nur einen Millimeter zu bewegen...

'Gestern habe ich Glück gehabt, nachdem ich dir den 'einen' mitgeben konnte...- das wird heute nicht gehen... Wir beide wissen... du lauerst auf nur eine mißverständliche Bewegung von mir...'


Wie von Jens mir angekündigt, zog ich den Wagen mit dem Pferdemist und den anderen Exkrementen der zu reinigenden Boxen zu dem Haldenplatz, von dort aus zu den im Freien gelagerten neuen Strohballen und wieder zurück in den Stallbereich. In den Be- und Entladezeiten draußen sorgte der Knecht dafür, daß ich nicht in den Genuss von Schatten kam- so, wie schon einige Tage vorher, sollte ich in meinem Outfit von der Sonne gegart werden...
Hunger, Durst, Erschöpfung und Schmerzen aus den vorangegangenen Misshandlungen...- es war für den Knecht wirklich nicht notwendig, mich weiter mit Schlägen zu drangsalieren! Mira hatte dies sicher auch voraus gesehen... und nach meinem 'Arbeitsdienst' jetzt käme ich nach ihrer Ankündigung ja erneut in ihre 'Obhut'...
Von Jens unbemerkt hinter meiner Maske erlaubte ich mir in meinen 'Pausen', die ich in 'Hab acht'- Stellung verbrachte, den Luxus von einigen Tränen bei dem Gedanken, wie es jetzt in 'Waldsee' wäre...

'Scheiß Ehrgefühl...- warum nur habe ich diese Verpflichtung übernommen...? Scheiß Bea...- Scheiß Spielsucht von ihr...!'


'Endlich' erfolgte vom Pferdeknecht die Ankündigung, er hätte die letzte zur Reinigung anstehende Box ausgemistet und ich solle mich schon mal mit dem Gedanken anfreunden, gleich wieder der Baroness ausgeliefert zu sein... Dabei lachte er wie über einen Witz auf meine Kosten...- und am Platz, wo der Pferdemist gelagert wurde, verpasste er mir als Abschluss der gemeinsamen Arbeit mit ihm noch einen psychischen 'Hieb in die Magengrube'!
Es begann damit, daß mir wie bei den vorhergehenden Fahrten befohlen wurde bewegungslos zu verharren, während der Knecht den Mist und das alte Stroh vom Wagen auf den Haufen befördern würde. Bisher hatte er mir dabei meine Führleine als Schlaufe um meine Hinterhand gezogen und deren Karabiner in die Ösen meiner Fesselung der 'Vorderhand' eingeclipt. Doch dieses Mal entfernte er nur diese vom Halfter meiner Maske, befahl mir erneut still zu stehen- obwohl ich mich nicht gerührt hatte- und fing dann für mich gut sichtbar an, daß kleine Pferd, was mir die bisherige Zeit hier auf dem Hofgut angezeigt hatte, wieviele Tage ich noch auf Rosengarten durchhalten müsste, aus seiner derzeitigen Position zu lösen.
Er setzte es auf den 'ersten Tag' zurück und lobte ausdrücklich die gute Qualität der Verarbeitung des Leders und der Nähte...

"Der Pferdetrainer... dein Freund... hat erwähnt, deine Jockey hat es dir mitgegeben... Es ist eine hübsche Arbeit...- und die Löcher sollen dir ganz sicher anzeigen, wieviele Tage du noch bei uns hier 'Gast' sein darfst..."

Ich hörte seine Worte...- und in der Zeit, wo ich begriff, er hatte die Kalenderfunktion durchschaut und gleich würde etwas schlimmes passieren... stopfte er MEINE Leine in eine Folientüte, wie sie in jeder Gemüseabteilung zu finden war, verknotete diese und warf sie dann auf den Haufen mit dem Mist!

"Für euch Pferde ist ein Strick genauso gut wie jeder andere auch... Ihr könnt nicht zählen und es ist euch auch egal, womit man euch hinter einem her zieht...
Du Wallach wirst diesen daher sicher nicht vermissen!"

Dabei lachte er und schlug mir mit dem Handrücken in den Schritt. Physischer und psychischer Schmerz hielten sich in diesem Moment die Waage...- der Knecht tat mir damit auf beiden Ebenen weh! Er stahl mir das einzige, was mir hier von Anja als ihrem Hengst geblieben war... und der Schlag in den Schritt war eine 'Erinnerung' an die von Mira an mir vorgenommene 'Herabstufung' meines hier auf Rosengarten gültigen Status!
Ich zitterte vor Hilflosigkeit und ohnmächtiger Wut...- und schaute wie gebannt auf die Tüte. Eine Schaufel Mist bedeckte sie bereits zu dem Teil... eine weitere kam hinzu...

'Wenn du dies... noch vor einigen Tagen... da hättest du mich damit... wahrscheinlich richtig treffen können...'

Unter meiner Maske war sprechen nicht möglich- und doch schrie ich es im Geist dem Knecht in seine grinsende Visage:

'Keiner von euch kann mir die Erinnerung daran nehmen... wie Anja mir diese Führleine vor der Abfahrt in diese Hölle gegeben hat! Das werdet ihr NIEMALS können...- und das wisst ihr!'

Auch wenn der Beutel mit meiner Leine bereits komplett mit einigen Schaufeln Mist überdeckt und so meinem Blick entzogen war, ich schaute durch die Gläser meiner Maske weiter auf die Stelle. Erst auf das Kommando, mich in Bewegung zu setzen, wendete ich den Blick ab und erfüllte die Anweisungen des Knechtes. Ihm konnte meine Reaktion auf sein Handeln aber nicht entgangen sein...- ich hielt mich so bewusst wie möglich aufrecht... der Schmerz in meinen Fußsohlen half mir sogar dabei. Wenn ihm Mira nicht die Anweisung, mich nicht zu schlagen, gegeben hätte- allein für meine Körperhaltung, die immer noch Widerstand projizierte, hätte ich von ihm Hiebe kassiert! So beließ er es nach einem einzelnen Schlag '...damit ich aufmerksam bliebe...'- bei einigen verbalen Versuchen mich nieder zu machen... stellte diese auf dem Weg zurück zum Stall aber auch recht schnell ein...
Der Stall war aber nicht das endgültige Ziel für mich- der Knecht führte mich zum Brunnen, an dem ich in der Nacht meiner Ankunft einige Zeit festgebunden und schirrte mich dort aus. Ein Blick auf sein Telefon hatte als Konsequenz einen Ruck mit dem jetzigen Führstrick für mich...

"Die Baroness' erwarten dich bereits..."

Mit seinen Händen überprüfte er noch einmal mein Zuggeschirr... befand, drei Schnallen könnten straffer gezogen werden und sorgte so für einen strafferen Sitz desselben.

"...und Trab!"

Es war so vorhersehbar...- und doch hatte ich eher erwartet, von Mira an ihrer Hindernisbahn empfangen zu werden. Doch der Knecht joggte mit mir an dem Abzweig zu dieser Anlage vorbei weiter in Richtung der Rennbahn.

'Mira wird mich ganz sicher nicht nur zu ihrem Gaudi ein paar Runden rennen lassen...- dafür hätte der Knecht nicht den Sitz meines Zuggeschirrs kontrolliert... Was ist das Schlimmste, was wir Pferde hier am meisten fürchten? Sie wird von mir einen Zugkrafttest abverlangen...
Hatte Jens nicht auch 'erwarten' anstatt von 'erwartet' gesagt- da wird garantiert Augustine mit dabei sein. Der 'Test' war garantiert ihre Idee...'

Leider sollte ich mit meiner Befürchtung recht behalten- beide erwarteten mich an dem bereits befüllten Wagen und amüsierten sich, wie der Knecht, nach Luft ringend infolge des Dauerlaufes, den beiden meldete, ich stünde für den anstehenden Test nun bereit...

"Na dann- ab vor den Wagen mit ihm! Du hast dich an meine Anweisung gehalten und unseren 'Wonder Wallach' nicht geschlagen?"

Während Augustine ob des Wortspiels ihrer Schwester auf meine Kosten laut auflachte, antwortete der Pferdeknecht wahrheitsgemäß, er hätte mir einen Hieb mit auf den Weg gegeben- weil ich träge sei und nicht sofort reagiert hätte...

"Dann wird das Schlachtvieh ihn schon verdient haben... Wenn der Gaul eingeschirrt ist- die rote Zielflagge liegt hinten auf dem Wagen. Du setzt die bei 120 Metern und bleibst dort stehen... Verstanden?
Schlachtvieh...- die blaue Flagge da vorn..., das ist der Wert, den Lion gestern bei seinem Test erzielt hat..."

Nachdem Jens mit mir fertig war, entfernte er sich wie von der Baroness befohlen mit der Markierungsflagge...- er hielt sich nach meiner Einschätzung auch an die ihm aufgetragenen Vorgaben- und signalisierte mit einer Armbewegung, es sei alles für den Test vorbereitet. Dann verblieb er an der roten Flagge...
Augustine machte sich noch an ihren Smartphone zu schaffen- die Wortfetzen "...da ist die Unterdatei..." und "...schön, es synchronisiert sich..." ließen den Schluss zu, sie würde meine Vitalwerte mittels meines Chips in mir aufzeichnen und für ihre obskuren Studien verwenden. Mir verblieb so noch ein wenig Zeit zu mentalen Vorbereitung- doch arbeiteten meine Gedanken in meinem Hirn:

'Völlig illusorisch...- sowohl die Distanz zur blauen Flagge.... Über die rote Flagge brauche ich mir gar keine Gedanken zu machen... Das habe ich hier bisher noch nicht mal ohne in meinem Outfit zu stecken und in Bestform mit Motivation durch Markus geschafft...!'

Endlich schien die 'Tierärztin' ihre Vorbereitungen abgeschlossen zu haben und ich wappnete mich für das Kommando zum anziehen des Wagens...- doch Augustine hatte noch eine Ansprache für mich in petto:

"Wonder-Wallach..."- die 'Tierärztin' fand diese mich herabwürdigende Bezeichnung ihrer Schwester noch immer witzig... "...ich an deiner Stelle würde jetzt sehr gut zuhören!
Meine Schwester und ich haben eine Wette laufen... Ich habe dich ja bereits auf die blaue Flagge aufmerksam gemacht... Gut- falls du es nicht schaffen solltest sie zu erreichen... dann wird meine Schwester mit dir erst auf ihrer persönlichen Hindernisbahn und danach im Spielzimmer jede Menge Spaß haben! Ich bin mir sicher, der wird sehr einseitig ausfallen...
Wenn du es über die blaue Flagge hinaus schaffen solltest...- dann nehme ich dich in meine Obhut... Und was sicher unwahrscheinlich... aber für so einen hochgelobten Sieger eines Rennens durchaus nicht unmöglich sein sollte...- schaffst du es über die rote Flagge hinaus, dann darfst du wieder zu den anderen Hengsten in die Box! Um es dir dabei ein wenig einfacher zu machen... haben wir den Tank nicht vollständig gefüllt... Fünfzig Liter weniger sind fünfzig Kilogramm, die du nicht ziehen musst...- du machst das aber schon. Und jetzt viel Spaß dabei..."

Mira erschien noch einmal kurz in meinem Blickfeld- und demonstrativ hielt sie mir eine Metallgerte vor meine Augen... Ich nickte, damit sie sehen konnte, ich hätte verstanden wie sie mich vorwärts prügeln würde und auch, um sofortige Hiebe infolge von 'Unaufmerksamkeit' zu vermeiden...

'Ich wünschte mir, du würdest deine Peitsche nehmen- die schmerzt genau so... Nur wäre die Frequenz der Schläge niedriger...'

Augustine hielt ihr Smartphone so, daß sie meinen 'Test' ganz sicher filmen würde- und nach dem Befehl von ihr, ich könne den Wagen in Bewegung versetzen, dauerte es gerade zwei Atemzüge bis mich der erste Hieb ihrer Schwester traf...


69. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.10.21 11:34

Tag 23; Woche vier- Montag (Part 2)


Beide Baroness...


"He...- das gilt jetzt aber nicht! Du kannst doch nicht einfach das Ziel verschieben..."

Mira schaute überrascht auf das von Augustine vorgenommene Umsetzen der Flagge- und ihre Stimme klang sogar ein wenig ärgerlich...

"Komm... Schwesterherz..., sei keine Spielverderberin! Du hast nicht gesagt, ich dürfte die Zielmarke für unseren Freund nicht verändern... Du hattest ihn schon letzte Nacht zu deinem alleinigen Vergnügen...- und bekommst ihn ja morgen wieder! Die angedachten Tests werden ihn nicht umbringen- sie sind wichtig für meine Studie...
Und ohne mich wäre er jetzt nicht hier..."

Augustine lachte und steckte Mira damit an...

"Alles gut, du Doktorin...- da hast du recht... Ich will deine Studie ganz sicher nicht gefährden... Aber du machst ihn mir nicht kaputt..."

Erneut lachten beide... - dann würde Mira wieder ernsthaft:

"Willst du ihm noch ein wenig Ruhe gönnen... Oder meinst du, er könnte ein bisschen Unterstützung auf dem Weg in deine Klinik durch mich benötigen?"

"Erst mal einen Hieb... mit deiner Peitsche...- damit er wieder munter wird. Mich interessiert, ob er dann innerhalb eine Minute wieder auf seine Hufe kommt. Wenn er es schaffen sollte...- hälst du dich bitte zurück! Bis zu meiner Klinik sind es etwa fünf Minuten von hier zu Fuß...- sollte er bis dahin nicht dort im Eingangsbereich stehen... dann tu dir keinen Zwang an!
Knecht- beweg deinen Arsch hier her und schirr den Gaul aus!"


Schlachtross...


Meine Erschöpfung hielt mich weiter unten im Sand der Bahn...- ich hielt den Kopf so gedreht, daß die mir in den Mund hochgestiegene Magensäure nicht aus Versehen in die Luftröhre gelangen könnte. Das Brennen in der Speiseröhre ließ mich verzweifelt schlucken, damit nicht noch mehr davon aus dem Magen stieg und das Rauschen in den Schläfen klang viel zu langsam ab... Ich rang verzweifelt um Luft- und doch war mir klar, niemand würde mir die Maske abnehmen!
Ich hatte in den Augen der Baroness' den Test nicht geschafft...- und wie ich vor Beginn schon befürchtete, ich hatte nie auch nur den Hauch einer Chance dazu. Doch war ich über mich erstaunt, wie gleichmütig ich inzwischen darauf reagierte. Ich erwartete einfach von den beiden nichts anderes in Bezug auf mich...- und wieder richtig Luft zu bekommen stand im Moment bei mir vor allem anderen Problemen an allererster Stelle!
Durch die Augengläser erkannte ich verschwommen, beide Baroness schienen sich zu unterhalten...- dann nestelte Mira ihre Peitsche aus ihrer Halterung und gleich darauf erhielt ich einen Hieb von ihr. Dumpf und noch immer verschwommen vernahm ich die Stimme von Augustine neben mir, die sich herab beugte und mir zuerst weitere Hiebe 'versprach'... dann aber mich mit der Frage verwirrte, ob ich mich vielleicht übergeben hätte.
Mit einer Handbewegung hielt sie offenbar ihre Schwester von weiteren Hieben ab, da sie meine Kopfbewegung als ein 'Ja' zu interpretieren schien- und in einem Akt der 'Barmherzigkeit' drehte sie mein Kopf so zur Seite, daß etwas Wasser aus ihrer Flasche über die dafür vorgesehene Öffnung bis in meinen Mund gelangte. Es reichte für gerade zwei Mal schlucken...- und doch sorgte sie mit dieser Handlung dafür, daß der Reflex, weiter zu würgen, unterdrückt wurde!

'Was werden diese beiden Schlucke Wasser mich wohl kosten?'

Bruchstückhaft bekam ich, während Jens sich an mir zu schaffen machte, mit, wie Augustine ihrer Schwester etwas von 'erbrochenem einatmen' und 'Konsequenz daraus... hier nicht beherrschbar...' erklärte... aber es hing irgendwie mit meinem momentanen Zustand zusammen- und brachte mir ein paar weitere Minuten der Erholung! Genau gesagt drei- die mir von der 'Tierärztin' großmütig gewährt wurden...
Diese vergingen viel zu schnell- und ohne weitere Vorwarnung prügelte Mira mich nach deren Ablauf ohne Rücksicht darauf, ob ich dazu fähig wäre, auf meine Hinterhand, damit ich auf selbiger mich auf den Weg in die Klinik begäbe. Erst jetzt begriff ich, die blaue Flagge stand auf Höhe des Wagens...- doch wie diese dahin gekommen war blieb mir ein Rätsel. Meine Erinnerung sagte mir, ich war in die Knie gegangen, bevor ich diese erreichte...
Der Versuch, von mir aus auf meine Hinterhand zu kommen um diese Behandlung zu vermeiden, zählte in den Augen meiner Peinigerin nicht- sie wollte mir weh tun! Taumelnd stemmte ich mich unter ihren Schlägen hoch... ich dachte auch nicht weiter über das 'Wunder' nach, nicht Mira, sondern ihrer Schwester in den nächsten Stunden ausgeliefert zu sein...- legte den Weg bis zur Tierklinik zurück und erst dort hörte ihr Vorwärtstreiben mit der Peitsche durch sie auf...

"So... Schwesterherz- ab jetzt ist er in deiner Obhut... Und du... Schlachtvieh... enttäusch sie nicht! Ich freu mich schon auf unser Wiedersehen..."

Mit diesen Worten 'übereignete' mich die eine Sadistin der anderen...- von Augustine würde ich sofort angeherrscht, ich solle mich gefälligst gerade halten... Ich wäre schließlich nicht verletzt, sondern 'nur' für einige 'Überprüfungen meines physischen Zustandes' in ihrer Klinik!
Die Oberschwester hatte von innen mitbekommen, daß ihre Chefin mit mir vor der Tür stand- als Pferd mit auf dem Rücken fixierter Vorderhand bestand keine Chance, diese selbst zu öffnen und Augustine hielt es wohl für unter ihrer Würde. Daher hielt Natascha diese auf, ein Stoß in meinen Rücken beförderte mich in den Vorraum und nachdem ich so diese 'medizinische' Folterkammer betreten durfte, hakte mich die Oberschwester und brachte mich in den mir bekannten 'Trainingsraum', wo ich schon einmal auf dem Laufband bis in die Bewusstlosigkeit getrieben wurde. Allerdings schien dies jetzt nicht für mich vorgesehen zu sein...

"Auch wenn du jetzt beim Zugkrafttest nicht das von mir erwartete Leistungslevel erbracht hast...- ich weiß, der Test ist so oder so anstrengend und du hast dir daher ein wenig Erholung verdient... Die bisherigen Auswertungen zeigen... auch dank deiner bisherigen Mithilfe dabei... im 'Horsekeeper' geschieht das am effektivsten für euch Pferde..."

Schon als diese 'Würfel' hier auf dem Hofgut präsentiert wurden hatte ich Panik bei der Vorstellung, welcher Missbrauch damit in den Händen von Augustine möglich sei...- und nun wäre ich diesem Albtraum hilflos ausgeliefert! Ein Blick auf die 'Innereien' sagten mir zwar, ich hätte es wieder mit der 'Superior'-Ausführung zu tun, in der ich bereits mehrfach Zeit verbringen musste...doch tat dies meine Angst davor, jetzt darin eingeschlossen und wehrlos den 'Testreihen' der Baroness ausgeliefert zu werden, in keinster Weise verringern.

"Komm- du kennst das Procedere... Rein mit dir!"


Oberschwester Natascha:

"Baroness...- die derzeit angezeigten Werte lassen einen sofortigen Testbeginn als nicht zielführend erscheinen! Der Probant hyperventiliert und seine Herzfrequenz liegt auch außerhalb des normalen Ruhebereiches. Die übrigen Werte sind knapp unterhalb der von Ihnen festgelegten oberen Grenzen. Das Testobjekt zeigt eindeutig Anzeichen von Stress und ich würde vorschlagen, ihn die nächste halbe Stunde gezielt über Atemfrequenz und Analstimulation zu beruhigen..."

Auf diese Aussage der Oberschwester überzeugte sich Augustine persönlich von deren Inhalt- doch die Anzeigen des Kontrollpaneels logen nicht! Natascha sah, wie es im Inneren ihrer Vorgesetzten arbeitete und sich der Wunsch, ihrem Sadismus freien Lauf zu lassen, mit ihrer professionellen 'wissenschaftlichen Neugier' für ihre Studien einen harten Kampf lieferte...

"Oberschwester...- sie sind der Meinung... 30 Minuten wären ausreichend?"

Beide Frauen schauten auf das übertragene Bild aus dem Inneren des Horsekeepers- doch die wahrnehmbaren, seitlich eingeschränkten Kopfbewegungen von Schlachtross mit seiner Maske waren wenig aussagekräftig...

"Baroness- darf ich erfahren, was heute im Vorfeld bereits mit dem Probanten angestellt wurde? Seit wann steckt er auch in seinem Fell? Dies würde eine bessere Gesamtbeurteilung seines Zustandes durch mich erlauben..."

'Lass dir dabei ruhig Zeit...- diese kommt dann mit jeder verstrichenen Sekunde hier unserem Versuchspferd zugute...'

Diesen Gedanken versteckte die Oberschwester ganz tief in ihrem Gehirn- während sie auf eine Antwort auf ihre Fragen wartete...
Augustine teilte ihr nach einigem Zögern einen kurze Abriss über jene Dinge mit, die sie von ihrer Schwester erfahren hatte. Von Relevanz bei der Beurteilung war dabei für Natascha der Fakt der Verweigerung von Futter und Wasser, der vollzogene Zugkrafttest und die Zeit, die Schlachtross bereits im Outfit steckte...- alles sprach für einen sofortigen Abbruch von all den geplanten Maßnahmen, in welche die Oberschwester von der Baroness eingeweiht wurde!

'Du weißt, das zu äußern ist illusorisch- konzentrier dich auf Vorschläge, die realistisch sind.
Die Schwestern nehmen ihn ähnlich hart ran wie Brutus vor einem Jahr...- ich versteh nicht warum. Er soll doch für uns hier an den Start gehen... Aber verweigern muss bestraft werden- auch wenn er hier eigentlich Gast ist..."

"Die mögliche Dehydrierung des Probanten sehe ich als Störfaktor... und der Zugkrafttest war erst vor einer guten Stunde? Das ist nicht genug Zeit für eine vernünftige Erholung und dürfte die gewonnenen Werte die nächste Stunde noch verfälschen...
Ich schlage daher die Gabe von mindestens einem Liter Wasser an den Probanten vor...- und statt der angedachten 30 Minuten eine Stunde Ruhe ab jetzt."

"Mit letzterem haben sie mich überzeugt... Oberschwester...- ich möchte aussagekräftige Daten! Ihren ersten Vorschlag muss ich aber ablehnen... die Verweigerung seines Futters ist meine Entscheidung und wichtig für meine Studie...
Daher kein Wasser bis zur Entnahme aus dem Horsekeeper!
Ich überwache hier unser Versuchspferd... da kann ich auch schon eine erste Auswertung seines Tests vornehmen... und sie..."

Der Blick der Baroness wanderte durch den Raum... dann schaute sie auf ihre Uhr:

"... kümmern sich um die reibungslose Fütterung unserer übrigen Gäste durch die Hilfskrankenschwester! Ich sehe sie dann in einer Stunde wieder hier..."


Nacht...


Die Oberschwester hatte ein Gespür für die Stimmungen ihrer Chefin- und bei dieser wich die Freude, mit der sie die Einstellungen an dem Horsekeeper wieder und wieder änderte und die Reaktionen von Schlachtross darauf auf dem Monitor beobachtete, zunehmender Ernüchterung und Unzufriedenheit. An den bisher vorgenommenen 'Test's' selbst dürfte es nicht liegen...- der 'Probant' zeigte die entsprechenden Reaktionen... und die Messwerte logen garantiert nicht! Was ihr aber besonders auffiel... all dies lief ohne Geräusche ab- kein 'Gezappel'... keine Schmerzlaute... was sonst bei den entsprechenden 'Untersuchungen' normales Begleitwerk darstellte.

'Das hier ist regelrecht steril...'

In diese Überlegung der Oberschwester hinein befahl die Baroness den Abbruch der Untersuchung...

"Natascha...- wir brechen hier ab! Das ist zwar alles recht nett... aber wir können die gleichen Ergebnisse auch ohne den Einsatz von diesem 'Würfel' erzielen... Ich bevorzuge die direkte Kontrolle über die Probanten bei solchen Test's und dies fehlt mir hier!
Sie überwachen ihn weitere 30 Minuten und holen ihn dann hier heraus! Lassen sie ihn sich etwas erholen...- ich werde im Anschluss noch überprüfen, ob meine Schwester Recht hat mit ihrer Behauptung, unser Probant hier wäre ein 'Wallach'! Unsere Annika wird sicher auch Gefallen daran finden...
Nehmen sie ihm die Maske ab... und er soll auch aus seinem 'Fell' raus... wenn sie ihm aus dem Keeper entlassen... Das alles soll gereinigt werden- es wird nachher erneut benötigt. Einer von unseren 'gelben' soll das erledigen...
Bis nachher in der U4...- nein, ich möchte doch dabei sein, wenn er aus dem 'Würfel' geholt wird..."


Schlachtross:

"Reiß dich zusammen- ich kann dich auch auf allen vieren kriechen lassen..."

Jeder einzelne Schritt schmerzte...- aber Natascha stützte mich, nachdem ich von Augustine endlich aus dem 'Horsekeeper' entlassen wurde und die Oberschwester mich aus meinem 'Fell' geholt hatte. Mir war jegliches Zeitgefühl abhanden gekommen- das Kunstlicht im Gang der Klinik gab keinen Hinweis darauf, wieviele Stunden ich darin eingesperrt verbracht hatte. Nur eines war klar- die Art der Schmerzzufügung würde sich sicher ändern...
Sollte mich das 'Urviech' weiter unter den Vorgaben von Augustine quälen oder würde man mich jetzt wieder Mira oder Jens ausliefern? Eine dritte Möglichkeit zog ich gar nicht mehr in Betracht- die beiden Baroness' würden, soviel war sicher, keine Rücksicht auf meine körperliche Verfassung nehmen. Einzig Bewusstlosigkeit war eine Fluchtmöglichkeit aus dieser Welt voller Schmerz- aber die beiden unternahmen nach meinen beiden 'Fluchten' in diese alles menschenmögliche, mir diesen Weg vorzuenthalten...
Natascha bugsierte mich, gefolgt von Augustine, in das mit einem roten Streifen gekennzeichnete Untersuchungszimmer- und dort befand sich bereits eine weitere Person in einer als äußerst unbequem zu bezeichnenden Fixierung auf einem Rollbrett.
Ihre Arme waren auf dem Rücken zusammengebunden und an einer Öse befestigt, ihr Körper war wie bei einer Rolle rückwärts nach hinten gezogen und die Unterschenkel ebenfalls mit ein paar Schellen am Brett links und rechts von ihrem Kopf fixiert. Dadurch war ihr Rücken durchgebogen und ihr Gesäß bildete den höchsten Punkt. Beabsichtigter Nebeneffekt war, ihr After und ihre Scheide waren frei zugänglich. An letzterer sorgten zwei Klammern an den Schamlippen, die mit Angelsehne zur Seite gezogen wurden, für einen guten Einblick. Wie es bei Augustine üblich war, trug die Frau eine Atemreduktionsmaske, in ihrer Scheide steckte ein mit Panzertape fixierter Dildo und ihre Schenkel wiesen deutliche Spuren diverser Schlagwerkzeuge auf...
Die Oberschwester bugsierte mich auf eine im Raum befindliche Liege und legte mir, ohne das ich zu großem Widerstand fähig gewesen wäre, Fesseln an, die mir besonders im Hüft- und Beckenbereich keinen Spielraum ließen. Ich war aber froh, meine Fußsohlen zu entlasten...

"Hast du erkannt, mit wem du die Ehre hast den Raum zu teilen?"

Die direkte Ansprache der Baroness riss mich ein wenig aus der Lethargie und ich verneinte ihre Frage mit müder Kopfbewegung.

"Schade- das ist die... jetzt ehemalige... Krankenschwester und derzeitige 'Sklavin' Annika! Ja, jene Person, die dich- gegen meine damaligen Anweisungen- hatte legen wollen...
Ich möchte dir jetzt ein Angebot unterbreiten- habe ich deine Aufmerksamkeit?"

Ich nickte dies wie abwesend ab, noch ehe sie weiter sprechen konnte war mir klar, welcher Art das 'Angebot' sein würde- ich hätte die Wahl zwischen Pest und Cholera. So war es dann auch- wie schon Mira einige Tage zuvor in der Strafbox unterbreitete Augustine mir folgende Optionen:

"Da ich im Gegensatz zu meiner Schwester nicht der Meinung bin, du wärst ein Wallach, hast du folgende Möglichkeiten...
Du kannst einige Stunden- bis zum nächsten von mir angesetzten 'Leistungstest'- in meinem 'Untersuchungsstuhl' zubringen. Du hast diesen ja bereits zu deiner Eingangsuntersuchung kennen- und sicher auch lieben gelernt... Natürlich gäbe es dabei von meiner Seite noch ein paar Extras für dich, aber eines will ich dir schon mal verraten. Natascha würde deinen Hodensack mit isotoner Lösung aufspritzen- und vielleicht auch deinen Schwellkörper..."

'Die anderen Extras dürften sich garantiert um Atemreduktion und Einläufe drehen' führte ich ihre Gedankengänge im stillen zu Ende- ich kannte Ihren Faible inzwischen nur zu gut...

... oder du zeigst mir, zu meinem Vergnügen, hier und jetzt, daß du immer noch ein Hengst bist und bespringst diese dir präsentierte 'Stute'. Auch in diesem Fall würde dir dein Sack vorher aufgespritzt...
Vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidung- denke einfach daran, was Annika mit DIR! vorhatte. Die Oberschwester wird sich jetzt mit deinem Sack beschäftigen- bis sie fertig ist, hast du Zeit, eine Entscheidung zu treffen..."

Mit diesen Worten ließ sie Natascha, Annika und mich im Untersuchungsraum zurück und verschwand mit der Bemerkung, sie würde gleich wieder anwesend sein. Die Oberschwester nutzte die Chance, griff mir an meinen Schlauch und flüsterte mir zu:

"Vergiss deinen Stolz und nutze die Variante zwei- du könntest in einer der Boxen ein wenig Ruhe für ein paar Stunden finden... Du musst hier Zeit schinden!"

Während sie zwischen meinen Beinen weiter herum manipulierte, musste ich über ihre Worte nachdenken. Viel Zeit blieb mir nicht- aber ich hatte eindeutig keine Lust, noch einmal, dann sogar über Stunden, in diesem Folterinstrument eingespannt zu sein. Im Unterschied zu der Stute, deren 'Deckakt' ich verweigert hatte, war Annika nicht 'unschuldig'- doch wohin würde dieser Weg führen, wenn ich dem Appell an meinen inneren Schweinehund nachgab und ihm begehen würde?
Kaltes Spray auf die Haut meines Hodensacks riss mich aus meinen Gedanken- ich versuchte mit Aufbäumen dem unvermeidlichen Stich durch die Haut zu entgehen, doch wie aussichtslos war mein Widerstand. Der Schmerz der Infusionsnadel war bei weitem nicht so schlimm wie vermutet, nur die Infusion selbst war wohl direkt aus dem Kühlfach.
Augustine, hatte scheinbar alles mit angesehen- sie schmunzelte höhnisch, nachdem sie wieder in meinem Blickfeld auftauchte.

"Zu welcher Entscheidung hat sich der 'Held' durchgerungen? Ich bin ehrlich neugierig..."

Während ich spürte, wie die Lösung meinen Hodensack ausfüllte, dieser immer schwerer wurde und sich dessen Haut unangenehm spannte, war ich zu noch keinem Ergebnis gelangt. Aber was hatte das 'Urviech' gesagt? Ich beschloss, alles auf eine Karte zu setzen und fragt zurück:

"Und wenn ich mich... für Variante zwei entscheiden... würde- was ist danach? Da kann es... doch gut sein... doch noch im 'Untersuchungsstuhl' zu landen..."

Ich hatte mit meiner Antwort scheinbar die Baroness provoziert- sie kam auf mich zu und kniff mir in meine rechte Brustwarze bis ich meinen Schmerz nicht mehr zurückhalten konnte.

"Ah- das gefällt mir... da ist noch Kampfgeist... Um deine Frage zu beantworten...- du hast recht... es gibt keine Garantie nicht doch noch danach in diesem zu enden! Aber die wahrscheinlichere Möglichkeit ist der Aufenthalt in einer der Boxen... Komm- Hengst und Decksprung oder Wallach und 'Stuhl'..."

Sie hatte gewonnen- fast tonlos entschied ich mich für den 'Decksprung'...

"Oberschwester- noch weitere 100 ml! Das dürfte vorerst genügen. Die Füllung wird sicher bis zum nächsten Test durch seinen Körper absorbiert sein. Rasieren sie ihn bitte unten herum- die Stoppeln sehen ja unappetitlich aus. Nach dem Sprung bekommt er sein Fell wieder übergezogen... das dürfte bis dahin wieder gereinigt zur Verfügung stehen. Ach so, helfen sie notfalls nach, wenn der Hengst ob der Füllung Probleme haben sollte zu eregieren...
Wenn Sie alles vorbereitet haben, finden Sie mich in der 'Sieben' bei dem 'Ochsen'..."

Mit diesen Worten verschwand die Baroness erneut.

Ohne mich weiter in einer Form direkt zu beachten, führte die Oberschwester die ihr aufgetragenen 'Arbeiten' an mir aus. Die Haut meines Hodensacks spannte inzwischen schmerzhaft und ich fürchtete mich vor dem Moment, wo er wieder frei zwischen meinen Schenkeln hängen würde.
Die Rasur wurde von Natascha nach dem endgültigen Befüllen und dem Ziehen der Infusionsnadel mit Routine erledigt- bei ersterem ging sie dabei sogar wesentlich feinfühliger vor als Annika bei meiner 'Erstuntersuchung'. Aber um mir beim Eregieren zu 'helfen', ging sie genau so vor wie die Baroness- Stimulation über gezielte Schmerzreize an den Brustwarzen!
So 'vorbereitet' wurde von ihr die Fesselung bis auf jene an den Unterschenkeln an der Liege gelöst- aber mir wurde meine Vorderhand mit Bondagetape sofort wieder auf dem Rücken zusammengebunden. Ich bekam auch noch ein Halsband mit Ösen angelegt und ein kleiner Schemel auf dem Brett hinter Annika wurde in scheinbar dafür vorgesehene Löcher gesteckt.
Nachdem dies alles abgeschlossen war, verließ Natascha das Zimmer und holte die Baroness, damit diese meinem 'Decksprung' beiwohnen könne...

"Warum sitzt der Hengst noch auf der Liege und kniet noch nicht hinter der Stute, Oberschwester?"

"Bitte entschuldigt Baroness- ich wollte ausschließen, daß dieser hier aufsteht, freilaufend im Raum randaliert- und sich dabei verletzen könnte. Daher wollte ich die Fesselung seiner Hinterhand erst in eurem Beisein aufheben..."

Ein leicht ausgeführter Tritt traf Annika in ihre Seite- "Hast du zugehört? Deswegen ist Natascha Oberschwester und nicht du! Sie hat, im Unterschied zu dir, Verstand und Erfahrung im Umgang mit den Pferden hier und stellt deren Wohl stets über die persönlichen Belange- was bei dir ja nicht der Fall war. Ich hoffe, du lernst es jetzt und wirst die Lektionen verinnerlichen..."

Ich war von der Oberschwester inzwischen von den restlichen Fesseln auf der Liege befreit und kniete mich vorsichtig auf den mir zugewiesenen Schemel. Wie befürchtet zog das Gewicht der Füllung meinen Sack schmerzhaft nach unter und ich war einen Moment versucht, meine Entscheidung zu widerrufen. Aber die Konsequenzen wären wesentlich schlimmer als meine jetzige Lage- daher biß ich die Zähne zusammen und wartete auf weitere Anweisungen von der Baroness, damit dieses kranke Spiel weiter gehen würde.
Natascha sorgte mit einem über meine Unterschenkel geführten Gurt für einen einigermaßen sicheren Halt auf dem Schemel, dann ließ sie ein Drahtseil mit Karabiner von der Decke herab und hakte dieses in eine der Ösen des Halsbandes. Auch bekam ich von ihr ein Kondom über meinen Schlauch gezogen...
Die letzte Maßnahme war aber das Aufstellen einer Kamera durch die Baroness- mein 'Deckakt' sollte wohl nach der ersten Verweigerung durch mich zur späteren Erheiterung von Mira und ihr unbedingt aufgezeichnet werden...
Die Oberschwester stellte sich in diesem Moment so zu mir auf, daß Augustine nicht sehen konnte, wie sie mir wortlos zunickte und mit ihren Händen die Geste des Schlagens mit einem Verneinen des Kopfes andeutete...

'...es gibt kein Zurück... und du hast recht- ich will... zumindest jetzt... nicht schon wieder von irgendwem geschlagen werden...'

Augustine stellte sich nun vor Annika und mich- sie suchte regelrecht meinen Bilckkontakt- zog den Dildo aus der Scheide und dann schlug sie mit der flachen Hand heftig auf die offen vor ihr liegende Scham der 'Zofe'!
Die Laute, die aus der Maske hervor drangen und den Raum füllten, erinnerten mich an meine Schreie gestern in Mira's 'Spielzimmer'...

"Schlachtvieh- du siehst, wie bei uns hier auf dem Gestüt Versagen bestraft wird..."

Mit diesem Satz, der sich auch auf alle Gestütpferde und -mitarbeiter beziehen könnte, bekam ich von Natasche von hinten einen Stoß versetzt und kippte vornüber. Meine Schenkel schlugen auf dem Gesäß von Annika auf und ich spürte, wie mein Hoden schmerzhaft gegen ihre Pobacken schlug. Gleichzeitig würgte mich das Halsband...
Ich bekam aus dem Augenwinkel mit, wie 'Urviech' sich bückte- dann spürte ich ihre Hand an meinem Schlauch und sie führte diesen in das dafür offen liegende Loch der ehemaligen Krankenschwester ein.
Das Schauspiel, was ich nun der Baroness bieten musste, war alles andere als lustvoll. Mit jedem zurückziehen würgte mich das Halsband, einzig das Aufliegen meines Beckens auf Annika und das damit verbundene tiefe Eindringen gab mir die Möglichkeit, meinen Hals zurück zu entlasten und Luft zu holen. Mein Hodensack schwang zudem bei jeder Bewegung mit und verursachte mir weitere Schmerzen. Irgendwann überwog aber die Geilheit und ich hatte endlich meinen Erguss, der mich, so hoffte ich inständig, möglichst schnell aus dieser Lage erlösen würde.
Wie zum Hohn applaudierte Augustine und lobte meine durch ihre Schwester verkannten Fähigkeiten als Hengst. Ich stützte mich auf Annika ab, bis Natascha mich zurück und damit aus der 'Stute' zog. Sie reichte mir, quasi als Belohnung für meinen Decksprung, erst eine Flasche Wasser und dann ein Apfelstück, nachdem ich das Gleichgewicht auf dem Schemel erlangt hatte.

"Kau langsam- die Baroness war der Meinung, für deine Leistung hast du dir einen ganzen Apfel verdient. Ist sicher eine Abwechslung zu dem Salat, den du nach deinem Verweigern gestern fressen solltest...
Genieße ihn, ich weiß nicht, wann du den nächsten bekommen wirst..."

Mit diesen Worten löste sie die Verbindung zum Halsband und ließ das Drahtseil wieder in der Zwischendecke verschwinden. Dann fütterte sie mich weiter, bis auch das letzte Apfelstück in meinem Magen verschwunden war. Zum Abschluss entfernte sie den Gurt an dem Schemel und half mir auf.
Wieder festen Stand mit meiner Hinterhand gewonnen wollte ich der Oberschwester aus dem Raum folgen, als sich Augustine noch einmal bemerkbar machte.

"...kein Danke für den Sprung, das Wasser und den Apfel...?"

Ich ekelte mich in diesem Augenblick vor mir selbst- und doch ging ich vor ihr in die Knie und zeigte eine Unterwerfung. Wir beide wussten, wie wertlos diese in Wirklichkeit war- und doch blieb die Form gewahrt. Die Baroness würde mich nachher sicher mit ihren 'Leistungstests' weiter drangsalieren und brechen wollen... sicher würde sie diese auch aufzeichnen...- und ich konnte nur hoffen, daß Markus irgendwann eingreifen würde. Doch im Moment schien ich mir wohl eine Atempause erkauft zu haben- wenn auch mit den Schmerzen einer anderen- wenn mir auch durchaus verhassten- Person...


Wenig später...


"Oberschwester- das Schlachtvieh ist durch sie versorgt?"

"Nach ihren Vorgaben Baroness- er hatte ein paar Schwierigkeiten, seinen Hodensack im derzeitigen Zustand in seinem Fell unterzubekommen, ist aber, wie sie befohlen haben, in eine der kleinen Boxen gesperrt. Die Heizung ist gleichfalls, wie sie angeordnet haben, auf 35 Grad herauf reguliert...- ihm dürfte ganz sicher warm werden. Haben sie sonst noch Aufträge?"

"Nein Natascha, legen sie sich ruhig hin. Wir machen in sechs Stunden weiter- ich kümmere mich noch um unseren 'Ochsen', der ist dank unserem Training hier so weit gebracht, daß er handzahm ist... Ich werde ihn aber auf dem Laufband allein üben lassen, drei km/h bei vier Prozent Steigung mit 120 kg Zugbelastung auf dem Joch werden ihm die Nacht versüßen... Sie brauchen sich da keine Gedanken zu machen- er trägt seinen Harness, der wird ihn bei einem Zusammenbruch auffangen... und sein 'Halsband' hält ihn garantiert munter!"

"...und Annika?"

"Die bleibt so bis sie nach dem Wecken unsere Gäste versorgt haben- lernen durch Schmerz ist die beste Art, sich etwas zu merken... Verpassen sie ihr einen Aufblasdildo und nehmen sie das Rheumagel als Gleitmittel- ich schau nachher noch einmal nach ihr...
Gute Nacht Oberschwester."

Gute Nacht Baroness- und schlafen Sie gut."
70. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 08.10.21 10:48

Tag 24; Woche vier- Dienstag (Part 1)



Tierklinik- morgens...


Schlachtross:

Mit angewinkelter Hinter- und auf den Rücken gefesselter Vorderhand hockte ich in der Box, in die mich die Oberschwester vor Stunden gesperrt hatte. Wie von Augustine vorausgesagt, schien mein Körper die Infusionslösung absorbiert zu haben- die Schmerzen zwischen meinen Beinen waren nach einiger Zeit verschwunden...
Auch wenn ich hier ein wenig Schlaf gefunden hatte- die Wachphasen waren lang genug gewesen um über Natascha, Annika und mich nachzudenken. Das ich hier wieder in meinem Pferdeoutfit hockte war leicht erklärbar- Augustine fuhr wie ich auf Latex ab, ich würde ganz sicher nachher, äußerlich als Pferd, von ihr weiter misshandelt werden und auch die von 'Frau Urviech' hier eingestellte Raumtemperatur war in Latex schwerer zu ertragen als ohne...
Natascha- sie gab mir Rätsel auf! Handelte sie aus Überzeugung so schizophren oder war dies auch Selbstschutz von ihr? Mit ihrer Aussage zu Annika hatte sie zu meinen Gunsten interveniert- gut, damit hatte sie sich auch selbst einen Gefallen getan- doch vorher hatte sie mich einerseits bei der Eingangsuntersuchung rüde behandelt und auf der anderen Seite später mit ihren Hinweisen zum Krafttraining geholfen und einmal sogar vor Augustine versteckt. Wenn die Baroness anwesend war, klar, dann wäre sie blöd, sich etwas zuschulden kommen zu lassen, aber sie half mir in einem Moment und im nächsten quälte sie mich ohne eine Gefühlsregung. Jetzt zum Beispiel hatte sie ein Schockhalsband bei mir weggelassen, obwohl sie es kurz in der Hand hielt. Aber dank der von ihr eingestellten Temperatur hier im Raum fühlte ich mich wie in einem Bratenschlauch gegart. Ich wurde aus ihrem Handeln nicht schlau...
Was mich aber wirklich nicht zur Ruhe kommen ließ war mein eigenes Handeln...- sollte ich versuchen, wo es möglich war, weiter Widerstand zu leisten oder wie vorhin jede Chance nutzen und mir mit eigener Demütigung versuchen Gnade zu erkaufen? Was würde dies mit meinem Selbstwertgefühl anstellen? Mein Stallknecht hatte mir mit auf den Weg hierher gegeben, ich müsste versuchen durchzuhalten- irgendwann würden sie mich wieder in Ruhe lassen- aber er... und auch ich... hatten keine Vorstellung gehabt, WAS! alles hier mit mir angestellt würde. War da sein von mir bisher beherzigter Ratschlag überhaupt noch sinnvoll?
Egal, ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte- ich kam zu keinem befriedigendem Ergebnis. Die 'Baroness' würden nicht eher Ruhe geben, bis ich in ihren Augen völlig zerbrochen wäre- Unterwerfungsversuche von mir würden sie nur belustigen aber nicht abhalten und wohin sie mich damit brächten weigerte ich mir vorzustellen...
Meine Lage war hoffnungslos- und daher heulte ich leise als das Licht wieder aufflammte...


"Guten Morgen du verkannter Deckhengst...- komm, ein neuer Tag erwartet dich! Los- raus aus deiner Box!"

Allein die Stimmlage der Baroness verursachte mir Übelkeit und Angst...- diese aufgesetzte gute Laune... die Freude darauf, mich wieder quälen zu können... da brauchte sie dies nicht auch noch in Worte zu fassen!
Ungelenk, steif und von der Helligkeit geblendet kroch ich aus meinem Gefängnis...- und erkannte nach und nach, die Oberschwester stand neben ihr mit im Raum. Die Gerte in ihrer Hand wurde durch sie nicht versteckt sondern als Drohung locker in der Hand gehalten...

"Ich hoffe, du hast gut geschlafen...- und dich von deinem Decksprung mit dieser Versagerin ein wenig erholen können. Ich habe ein interessantes Trainingsprogramm für dich vorbereitet...
Oh- der Wallach will mich wohl ignorieren? Ich habe dich etwas gefragt!"

Der Ton der Baroness wurde in diesem letzten Satz schärfer- und nein, ich wollte sie nicht ignorieren und so meine... eigentlich ohnehin aussichtslose... Lage verschlechtern. Nur hatte ich ihre Frage als rhetorisch aufgefasst...

'Verdammt- was willst du von mir hören? Ich habe kaum geschlafen... brennenden Durst... mir tut alles weh...- auch dank dir... und ich habe echt Angst vor dem, was du mit mir heute anstellen wirst...- aber ich werde versuchen diese dir jetzt nicht zu zeigen...
So gesehen...- werde ich nicht lügen... aber mich stärker darzustellen versuchen als ich es bin!'

Durch die Augengläser der Maske suchte ich Blickkontakt und schüttelte dann langsam und verneinend meinen Kopf.

"Na...- hat das Tier sich zu einer Antwort durchgerungen... Wie du geschlafen hast...- interessiert mich eigentlich einen Scheißdreck. Du bist schließlich nicht zur Kur bei mir...
Aber du bist ehrlich- und das zeigt mir, du hast- wie ich gestern schon feststellen durfte- immer noch Kampfgeist! Den wirst du auch gleich brauchen... Ich hätte es dir im übrigen auch nicht abgenommen, daß du unter den von mir für dich befohlenen Bedingungen gut geschlafen hättest. Das war nicht vorgesehen...
Wie gesagt... du warst ehrlich zu mir- und du siehst- ich bin ehrlich zu dir... Das ist doch eine gute Basis auf der wir weiter zusammenarbeiten können...

"Oberschwester- der Gaul ist in einer Stunde für die anstehenden Testreihen vorbereitet! Bis dahin wie abgesprochen ein wenig Morgengymnastik zum lockern der Gelenke- danach Fütterung und Hygiene. Und er bekommt ein Halsband!"

Während die Baroness keins Antwort abwartend sich abwandte und mich mit 'Frau Urviech' zurück ließ, musterte mich Natascha kurz...

"50 Liegestütze, dann 50 Kniebeuge...- drei Durchgänge... keine Pause dazwischen! Mach das ordentlich- dann gibt es Futter von mir. Zickst du herum...
Los- halt still, damit ich dir deine Fessel lösen kann und dann runter mit dir!"

Was passieren würde wenn ich... 'herumzickte'...- die Oberschwester brauchte noch nicht einmal die Gerte zu bewegen um sich trotzdem unmissverständlich auszudrücken.
Jeden Moment darauf gefasst, von ihr einen Hieb zu erhalten, schüttelte ich noch einmal meine Arme aus ehe ich mich mit meiner Hinterhand an einer Wand abstützte und auf den in meinen Handhufen geballten Fäusten mit den ersten Wiederholungen begann...

'Einatmen- ausatmen... runter- hoch...'

Die Oberschwester gestattete mir meinen eigenen Rhythmus...- und zählte korrekt mit. Fünf... zehn... fünfzehn... zwanzig...- ich versuchte die Wiederholungen so gleichmäßig wie nur irgend möglich hinzubekommen...

"Fünfundvierzig... fünfzig! Hoch auf deine Hinterhand...- das sah ordentlich aus! Ich gestatte dir- drei Mal durchatmen, dann die Vorderhand nach vorn! Eins... Zwei... Drei...- und weiter!"

Meine Knie protestierten vernehmlich...- doch zwang ich mich jede Wiederholung so sauber wie es mir möglich war auszuführen.

'Neun... Zehn... Elf... Zwölf...'

"Deine Vorderhand!"

Diese ruppig vorgebrachte Aufforderung wurde von der Oberschwester mit einem als leicht zu bezeichnenden Hieb der Gerte unterstrichen...- ich sollte meine Arme gefälligst sauber in einem rechten Winkel ausgestreckt halten! Von diesem Ideal war ich unbewusst ein wenig abgewichen- und dies wurde nicht toleriert!
Nach dreißig Wiederholungen war mit klar- selbst wenn ich diesen Durchgang sauber hinbekäme... es würde garantiert weitere Hiebe für mich geben. Meine Gelenke brannten bereits jetzt wie Feuer... der Puls pochte vernehmlich in den Schläfen...- die Folter von Mira nach unserer Rückkehr, das gestrige gehetzt werden durch den Knecht und die vergangene Nacht hier in der 'Klinik' forderten ihren Tribut. Langsam kroch die wirkliche Angst vor dem, was mich bei Augustine erwarten würde, in mir hoch- denn weder die Baroness noch die Oberschwester würden Rücksicht darauf nehmen wie es mir ging. Erst nach einem Zusammenbruch bei völliger Erschöpfung- und dieses Level würde auch durch die 'Baroness' definiert werden- würden sie Ruhe geben... aber ganz sicher alles daran setzen mich so schnell wie es möglich wäre für weitere Schindereien wieder fit zu bekommen...

"... Neunundvierzig... Fünfzig! Los- schüttele deine Arme und Beine aus... den Rest kennst du ja. Fünf Mal durchatmen und dann sehe ich wieder saubere fünfzig Liegestütze!
Ist eigentlich dein Fell sauber oder hast du dich eingeschissen? Zu riechen ist zum Glück ja nichts..."

Ich benötigte einen Moment um den Inhalt ihrer Frage zu verstehen und diese mit einem Kopfschütteln zu verneinen...- und erst als ich mich wieder in die Ausgangsposition für die nächsten Liegestütze zwang, glaubte ich das eigentliche Motiv zu verstehen!

'Das 'Urviech' interpretierte die Anweisung der 'Baroness' zu meinen Gunsten...!'

Auch wenn dies nur wenige Augenblicke waren...- unter der Kontrolle von Augustine wäre mir auf keinen Fall dieses 'Lockern der Gelenke' und Durchatmen zwischen den einzelnen Blöcken gestattet worden...
Runter...- Berührung des Bodens mit der 'Nasenspitze' meiner Maske...- Hoch...
Trotz all der bereits hier auf Rosengarten als Training oder Strafe ausgeführten Liegestütze und des damit auch einhergehenden Trainingseffektes- nach dreißig Wiederholungen in diesem Durchgang brauchte ich eine Pause! Meine Arme brannten wie Feuer und ich wollte zumindest ein paar Atemzüge nehmen um weiter machen zu können...

"Wiiieehh!"

Trotz des Schmerzes in meiner Kniekehle wieherte ich und biss in meine in der Maske verbaute Trense- der Schlag war aber auch heftig ausgeführt!

"Wenn du schon eine Pause einlegen willst- dann mit einem Rücken, der gerade wie ein Brett ist und nicht mit einer Bogenlampe! Klar?"

Was die Oberschwester eine 'Bogenlampe' nannte, war der Versuch ein klein wenig meinen Rücken zu entlasten- der sofort von ihr bestraft wurde.

"...Achtunddreißig... Neununddreißig... Vierzig..."

Ich musste eine zweite Pause einlegen- was mich zwar auch Kraft kostete, da ich meinen Rücken so gerade wie es nur ging hielt...- aber ich pumpte genug Luft in meine Lungen um dieses Gefühl der Atemnot aus meinem Kopf zu bekommen!

'Nur noch zehn... neun... acht...- ... zwei... eins...- und hoch auf die Hinterhand...'

"Schön die Vorderhand vom Körper weg...- und runter! Hoch! Runter...- du hattest dir deine Erholung schon gegönnt... Also reiß dich zusammen!"

Zum Glück wurde mir 'erlaubt', zwischen jedem Hoch und Runter einen Atemzug zu nehmen- da wich die Oberschwester nicht von ihrem Rhythmus ab. Ich zwang mich meine Vorderhufe waagerecht zu halten- denn zwischen jeder Bewegung wurde mir mit dem erlaubten Atemzug eine kleine Pause eingeräumt, die mich weiter durchhalten ließ...

"Sehr schön...- du hast Leistung gezeigt und ich musste dich nicht anzählen! Du hast meine Erlaubnis deine Arme ein wenig zu lockern... und dann sehe ich das Ganze noch einmal. Zehn Atemzüge- verstanden?!"

'Langsam und tief atmen...- komm, zwing dich dazu...'

Die gewährte Zeit der 'Erholung' war viel zu schnell vorüber- und trotz aller Psychotricks, die ich anzuwenden versuchte... diese an sich einfachen Übungen waren in Verbindung mit Übermüdung und, was ich immer stärker spürte, der Dehydrierung durch das eingesperrt sein in meinem Outfit und der bisherigen Unterversorgung mit Flüssigkeit...- ein verkrampfen meiner Muskulatur war nur noch eine Frage der Zeit!

"Und runter mit dir!"

'Zehn Stück...- fünf Mal durchatmen... dann wieder zehn...- zwei... eins... Pause!'

Meine Vorderhand zitterte jetzt sichtbar- die Muskeln waren völlig übersäuert... und doch zwang ich mich weiter zu machen! Ich hatte es Bea versprochen...- ich stand für ihre Schulden ein... ich hatte es meiner Jockey und dem Stallknecht versprochen...- ich würde durchhalten...
Mit jeder weiteren Wiederholung kämpfte ich mich Stück für Stück dem Ende der von mir abverlangten Schinderei entgegen...

'... Dreiundvierzig... Vierun- Ahhhh!'

Der Krampf in der linken Schulter schlug erbarmungslos beim hochdrücken meines Körpers zu und sorgte für ein unkontrolliertes Wegbrechen. Der Schmerz trieb mir Tränen in meine Augen und ich nahm die Dinge um mich herum nur noch verschwommen wahr.
In panischer Angst vor den Schlägen, die mich aufgrund meines 'Versagens' ganz sicher gleich treffen würden, versuchte ich zwei Mal wieder die geforderte Position einzunehmen um weiter zu machen...- doch ich scheiterte!

"Hoch mit dir- auf deine Hinterhand!"

Dieser Befehl an mich war von einem einzelnen Schlag auf meine Kruppe begleitet, der wohl meine Aufmerksamkeit auf sie richten sollte und kam in einer ruhigen Tonlage- nicht gebrüllt oder mit einem gefährlich sarkastischen Unterton- und auch die befürchteten weiteren Schläge blieben aus. Noch im Aufstehen hörte ich die weiteren Worte der 'Oberschwester'- und wurde, wieder einmal, von ihr überrascht:

"Ich hatte eigentlich erwartet, daß du es schaffst...- aber du wolltest trotz deines Krampfes weiter machen! Das halte ich dir zugute...
Pass auf- du hast dreiundvierzig Wiederholungen geschafft... Du hast damit genau so viele Sekunden Zeit dich zu lockern... bis du wieder bei Null wärst und ich dich nach unten prügele! Eine Sekunde- eine zusätzliche Wiederholung! Ich empfehle dir... sei bei dreißig wieder unten und zeige mir dann zwanzig saubere Liegestütze...- und alles ist vergessen!
Zweiun..."

Noch ehe die erste Sekunde von ihr- sehr langsam und betont- herunter gezählt worden war, schüttelte ich mich in der Hoffnung, so meinen Körper zu lockern und das geforderte Ziel doch noch zu erreichen...

'Warum nur tust du das? Duldet keine Abstriche... forderst sogar zusätzliche Leistung ein...- und baust mir trotz allem eine 'goldene Brücke', damit ich das Ziel schaffe! So war es auch schon in dem Sportraum...- warum bist du nur so unberechenbar? Oder ist genau das deine Berechenbarkeit?'

"Vierunddreißig... Dreiunddreißig..."

'Komm- runter mit dir... Der Krampf hat sich gelöst... Ich schaffe das jetzt...'

"Einunddreißig... Zweiunddreißig...- ... Neunundvierzig... Fünfzig...- Hoch!"

Die beiden Zehnerblöcke waren schmerzhaft... doch ich hatte es hinter mir! Nur noch die Kniebeuge...
Mit zitternden Extremitäten- aber ohne weiteren Krampf schaffte ich es... die Schinderei war für den Moment vorüber!
Ohne Aufforderung begab ich mich- freiwillig- vor der Oberschwester in eine Unterwerfungsgeste und senkte meinen Blick...- auch wenn ich überzeugt war, sie würde der Baroness entgegen ihres Versprechens über mein Einbrechen berichten. Aber ein Lob war das Allerletzte, was ich zu hören erwartete...

"Gut gemacht... Halte still, dann nehme ich dir hier gleich die Maske ab. Danach geht es zurück in die 'Vier' und dort bekommst du dein Futter..."


'Endlich darf ich saufen... das tut gut... Aber warum gestattet Augustine das? Oder hat da die Oberschwester wieder allein entschieden...?'

Natascha hatte mich wieder zurück in den Raum gebracht, wo ich gestern (?) zum Vergnügen der Baroness meine 'Hengstfähigkeiten' an Annika demonstrieren durfte. Von der Oberschwester gestattet, saß ich- den Schmerzen zum Trotz- mit dem Rücken an eine Wand gelehnt auf der Liege und hielt mir mit beiden Hufen der Vorderhand ungeschickt die Wasserflasche an meine Lippen...
Die Hälfte der Flasche hatte ich nach einem aufmunterndem Zunicken durch meine 'Aufpasserin' mit einem Zug in mich hinein geschüttet- damit war dieses mir bereits durch die Misshandlungen des Pferdeknechts bekannte Durstgefühl so weit in den Hintergrund gedrängt, daß ich wieder begann, mich nach dem Sinn des Ganzen zu fragen.

'Warum stecken die mich in mein Outfit und gart mich die Nacht über durch so daß ich dehydriert bin...- und dann bekomme ich zu saufen... Warum das ganze?'

"Komm- sauf die Flasche aus... Dann gibt es Futter!"

Mit diesem Hinweis hielt die Oberschwester mir eine weitere Wasserflasche vor mein Gesicht...- als wolle sie mir zu verstehen geben, ich bräuchte keine Angst zu haben nicht genug zu saufen zu bekommen.

"Stell dich am besten hin...- so dürfte dir das Fressen leichter fallen..."

Trotz meiner Schmerzen in den Fußsohlen... 'danke Mira für deine mir abgeforderte Tanzeinlage...' stemmte ich mich auf meine Hinterhand, ertrug das nadelstichartige Brennen und während zwischen dem Latex und meiner Haut der Schweiß wieder seinen Weg nach unten suchte, erfolgte ein zweites Wunder!
Ich hatte fest mit einer weiteren Portion jenes... 'Salat'... gerechnet, den mir Mira in ihrem Folterkeller als Futter serviert hatte...- doch in der Schüssel, die Natascha vor mein Gesicht hielt, befand sich eine normale Portion für uns Gestütpferde!

"Sauf deine Flasche aus- dann frisst du deine Portion hier und danach ist ein zweiter Liter Wasser für dich durch die Baroness autorisiert..."

'Was ist denn jetzt los? Augustine als Mutter Theresa...?'

Für einen Moment lohte in mir der Gedanke auf, die Rittmeisterin wäre zurück und ich sollte einigermaßen passabel aussehen...- doch wäre dann nicht auch der anstehende 'Test' abgesagt?
Die Antwort auf meine Frage sollte ich nach meiner Fütterung erhalten- doch noch war es nicht soweit...
Während ich Stück für Stück zerkaute und in meinen Magen beförderte, verwarf ich Stück für Stück den Gedanken an Rettung...- ich wollte nichts in mir aufbauen, was dann zu umso größerer Enttäuschung führen könnte. Gegen Ende der Fütterung erschien eine sichtlich gebrochen aussehende Annika- mit ihren hasserfüllten Augen hinter den Gläsern der Maske und dem gleichen Spuren an ihr wie beim 'Decksprung' war eine Verwechslung unmöglich- und legte mehrere Handtücher auf den Boden und der Liege ab. Danach verschwand sie zu meiner Erleichterung wieder.
Die Oberschwester hatte dies alles völlig ignoriert- einzig, nachdem ich mit dem fressen fertig war, half sie mir die zweite Flasche Wasser auch noch zu leeren. Mit dem Ergebnis zufrieden, wurde ich erneut aufgefordert still zu halten.

"Ich öffne jetzt den Reißverschluss von deinem Fell...- dann legst du dich mit dem Rücken auf die Tücher und reckst Arme und Beine zur Decke. Soweit verstanden?"

Stumm nickte ich- obwohl ich sicher auch verbal hätte antworten dürfen. Doch... das war nicht nur das hier herrschende Sprechverbot für uns Pferde- sondern auch Stolz... ich wollte dies nicht! Aber ich folgte ihrer Anweisung und während der Schweiß aus meinem Anzug lief, verstand ich den Sinn der Tücher.

'Augustine will mich den Test in meinem Anzug absolvieren lassen...- und sorgt so dafür, daß in meinem Fell keine alte Flüssigkeit ist, die mein Körper erst erwärmen müsste und mir damit ein wenig 'Kühlung' verschafft! Ich hatte recht- da ist niemand, der gekommen ist um mir zu helfen...
Aber warum eigentlich nicht in dem Raum, wo ich bei ihrem 'Willkommen' hier auf Rosengarten mit den Einläufen gequält wurde?'

War es Faulheit von Natascha oder woran lag es- aber das war im Moment nicht wirklich wichtig...

"Alles aus deinem Fell rausgelaufen? Gut- dann komm hoch auf deine Hinterhand... Ich lass dir im übrigen jetzt die Wahl...- du hälst jetzt bis zum Testbeginn still und bleibst ohne Fesseln... oder du kannst versuchen hier zu randalieren- mit entsprechender Konsequenz für dich..."

Die Oberschwester hob dabei noch nicht einmal ihre Stimme- aber was sie mit der Variante zwei meinte war ohnehin klar.

"Darf ich mich... bis sie mich zur Baroness bringen... auf die Liege legen?"

"Setzen ist in Ordnung...- hinlegen auch... wenn ich mit dir fertig bin..."

Natascha, die bisher an mit dem Rücken zu mir stand und, wie ich mitbekommen hatte, meine Maske reinigte, hatte diese aus der Hand gelegt und zog eine Schublade des Wandschranks auf. Einige Sekunden später sah ich, was sie entnommen hatte- und, obwohl ich dies nicht wollte, begann ich vor Angst zu betteln:

"Frau Oberschwester- bitte nicht! Das is..."

"Halt. dein. Maul!"

Diese drei Worte...- betont und von einem bösartigen Blick begleitet- reichten völlig um mein Betteln zu unterbinden.

"Geht doch...- ich habe dein Gewimmer überhört wenn du weiter kooperierst... Du hast es doch mitbekommen- das ist eine Anweisung der Baroness! Heul dich also bei ihr aus..."

Stumm nickte ich- wir beide wussten, wie sinnvoll ein solcher Versuch durch mich bei Augustine wäre. Starr den Blick auf das lederne Schockhalsband in ihren Händen gerichtet... ich wollte weglaufen... doch was würde dann die Oberschwester mit mir anstellen?

"Komm- streck deinen Hals... Kopf hoch und Blick frei gerade aus..."

Die Oberschwester fuhrwerkte mit ihren Händen an meinem Hals- schob und zog an meinem Suit und ich spürte, wie das Lederband mit den Metallstiften sich um meinen Hals schob. Dabei fluchte die Oberschwester leise vor sich hin...- besonders beim Schließen meines Anzuges! Ich selbst merkte auch, wie eng das Halsband durch das darüber liegende Latex an meinen Hals gepresst wurde.
Beim aufsetzen meiner Maske und dem Versuch, diese dann zu schließen, fluchte die Oberschwester richtiggehend genervt...- und brach dann den Versuch ab!
Mit... unzufriedenem... Gesichtsausdruck schaute sie mich an:

"Das funktioniert so nicht...- und damit wird sich die Baroness nicht zufrieden geben! Du sollst für die Test's unbedingt eines angelegt bekommen...- aber sie will daß du diese in deinem Outfit ableistest...
Ich nehme dir das Teil jetzt wieder ab- und dann kannst du dich auf die Liege legen... Ich muss nachdenken..."

Innerlich jubilierte ich- da schien etwas nicht so zu funktionieren wie es sich die Baroness wohl wünschen tat... Aber der Plural von Test verunsicherte mich sichtlich- doch die Oberschwester würde es mir ganz sicher nicht verraten. Aber jede Minute in der ich jetzt ein Extra an Ruhe fand brächte mich näher an eine mögliche Rettung oder würde mich wieder ein wenig mehr in die Lage versetzen hier Widerstand zu leisten...
Zu meinem Bedauern schien die Oberschwester nach einiger Zeit wohl eine Idee zu haben, wie sie mit dem Problem umgehen könnte. Sie holte aus ihrer Tasche das Mobiltelefon und drückte wohl eine Kurzwahl...


Oberschwester Natascha:


"Baroness Augustine- bitte entschuldigen Sie die Störung... aber der Beginn des von Ihnen gewünschten Tests mit unserem Probanten verzögert sich... Leider ist ein Problem aufgetreten...- das sich aus ihren Wünschen bezüglich der Ausstattung von unserem Gast ergeben hat...
Das von Ihnen gewünschte Halsband passt nicht unter sein Outfit!"

"Natascha- ich habe nicht ewig Zeit... was passt nicht- und wieso? Beschreiben sie das Problem!"

Die Stimme der Baroness am anderen Ende der Verbindung war ruhig geblieben- aber, wie die Oberschwester dies nur all zu gut wusste, das würde sich binnen Sekunden ändern, wenn man nicht prägnant zumindest das 'Problem' beschrieb...
Daher verzichtete sie auf jegliche Höflichkeitsfloskeln:

"Wir können dem Schlachtross keines von unseren Strafhalsbändern anlegen, wenn sie darauf bestehen, daß er in seinem Outfit die Testreihe bestreiten soll. Mit angelegtem Band ist ein eng anliegender Verschluss seiner Maske nicht gegeben und wenn diese zu viel Spiel hat, ist der von Ihnen geforderte Abschluss von der Umgebung nicht garantiert!
Entweder er bekommt einen der Anzüge an, die wir hier für Gäste vorhalten und die übliche Atemmaske- dann würde das Halsband zu integrieren sein, aber sein von Ihnen gewünschtes Outfit inclusive der für ihn angepassten Hufstiefel wäre so nicht gegeben... Die Akustikeinheit am Halsband ist einfach zu dick!
Oder sie geben Anweisung, die Testreihe ohne diese von Ihnen gewünschte Option der Motivierung durchzuführen- seine Werte bekommen wir über seinen Chip, der noch immer in seinem Körper ist und die Messungen, die seine Atmung betreffen, ermitteln wir ja ohnehin extern..."

In das Schweigen der Baroness hinein tastete sich die Oberschwester mit ihrer Idee vor, von der sie hoffte, ihre Chefin würde darauf eingehen...

"Baroness Augustine...- dürfte ich einen Vorschlag äußern?"

"Natascha- ich kenne diese Tonlage bei Ihnen... Sie haben eine Idee... die aber von meinen Intentionen abweicht...- ich habe doch recht!"

"Davon ausgehend... daß ihr Probant den Test in seinem Outfit absolvieren soll... Wir könnten ihm anstelle des von Ihnen vorgesehenen Halsbandes eines von denen anlegen, die für unsere externen Pferde in den Kategorien 'Grün' und 'Gelb' für das tragen unter den entsprechenden Gummifellen vorgesehen sind. Diese sind wegen des Fehlens der Akustikeinheit eindeutig flacher und dürften damit auch unter sein Fell passen...
Damit wäre auch eine Gleichheit in der Möglichkeit der 'Motivation' gegeben- das Gastpferd, was vergangenes Wochenende diese Testbedingungen zum ersten Mal erfüllen durfte... bei diesem hat auch die Furcht vor dem zu erwartenden Schmerz ausgereicht...
Und Sie haben unserem Testobjekt... entgegen dem Wunsch ihrer Schwester... eine normale Ration zum Frühstück gewährt...- damit die Rahmenbedingungen der Tests vergleichbar bleiben..."

Auch nach dieser 'Intention' der Oberschwester gegenüber ihrer Chefin herrschte einen Moment Ruhe- ehe die Baroness wieder zu hören war:

"Grundsätzlich stimme ich ihrem Vorschlag zu! Die Einstellung für eine ausreichende Motivation unseres Probanten... ich halte in seinem Fall die maximale Stufe für durchaus angemessen- das wäre mit einer mittleren Korrekturstufe der sonst von uns genutzten Bänder vergleichbar...
Ja- Maximalstufe und als Frequenz arbeiten wir mit zwei Hertz! Impulsdauer... was würden Sie vorschlagen- Oberschwester?"

Natascha drehte sich kurz um und schaute Schlachtross an... Aber zu lange sollte sie ihre Vorgesetzte nicht warten lassen...

"Baroness- mit welcher Einstellung hat ihre Schwester Brutus nach dem verlorenen Rennen motiviert? Das waren doch... jeweils fünf Sekunden..."

"Mhh...- ja, die Eckdaten sind gut. Das Gefühl von zehn schnellen Hieben wie mit einer dünnen Gerte in den Nacken... das ist angemessen!
Gibt es sonst noch etwas... Natascha?"

In dieser weniger distanzierenden Nennung ihres Vornamens erkannte die Oberschwester die damit geäußerte Zufriedenheit der Baroness über ihr bisheriges Arbeiten mit dem... bisher nicht wirklich renitenten Hengst. Dieser leistete aus ihrer Sicht immer noch Widerstand- aber beherzigte zumeist gleichzeitig die hier auf dem Hofgut geltenden Regeln!

'War dir dies nicht klar gewesen...- die Situation am Sonntag hat man eigens für dich geschaffen... Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte...- vielleicht hätte ich dich gewarnt...'

"Baroness...- ja, da gibt es noch etwas. Im Unterschied zu unseren Gummifellen ist in dem von unserem Probanten keine Fixierung der Halsmanschetten eingebaut. Daher könnte es sein, daß dieses verrutschen könnte und dadurch eine punktgenaue Stimulation nicht mehr gegeben wäre. Dieses Problem lässt sich aber recht leicht beseitigen... Könnten Sie bitte dafür sorgen, das aus der Sattelkammer, wo unsere Felle für die Einsteller eingelagert sind, mehrere der entsprechenden Ersatzmagnete hier in die Klinik gebracht werden- diese dürften, wenn wir sie außen auf dem Anzug aufsetzen, die Manschette ausreichend fixieren...
Bis diese aber hier sind...- ich möchte den Probanten nicht allein lassen! Wäre es für sie vertretbar, eine Verzögerung des Testbeginns von 15-20 Minuten in Kauf zu nehmen? In dieser Zeit könnte unsere Hilfskrankenschwester die benötigten Teile hergeschafft haben..."

"Oberschwester- damit kann ich leben... Gründlichkeit und Genauigkeit haben hier Vorrang- und sie sorgen ja dafür, daß er nicht wegläuft! Sie geben Bescheid, wenn er so weit vorbereitet ist!"
71. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 15.10.21 11:57

Tag 24; Woche vier- Dienstag (Part 2)


Schlachtross:

'Aller Aufschub hat ein Ende...'

Ich stand, komplett als Latexhengst in meinem eigenen, gewohnten Outfit in dem Raum, wo ich zur 'Eingangsuntersuchung' von der Baroness bereits schon einmal bis zu meinem Zusammenbruch auf dem Laufband gehetzt worden war.
Nach dem Telefonat der Oberschwester im Vorbereitungsraum hatte diese mir erlaubt, mich auf einer Toilette wie ein normaler Mensch zu erleichtern- und so auch noch ein wenig unnützes Gewicht loszuwerden. Danach wurde ich von ihr erneut 'eingekleidet' und hier in diesen Raum gebracht.
Sie hatte mit der Baroness gesprochen- das hatte ich mitbekommen- doch wie, und vor allem warum, Sie den Testbeginn für mich noch ein wenig heraus gezögert hat... diese Frau gab mir immer wieder Rätsel auf!
Und jetzt stand mir die Schwester meiner schlimmsten Feindin hier auf dem Hofgut gegenüber- und von ihr hatte ich auch keinerlei Gnade zu erwarten. Unweigerlich zitterte ich vor Angst...

"So, mein stolzer Hengst...- ich freue mich deine Leistungsentwicklung seit deinem Eintreffen hier auf Rosengarten wieder einmal überprüfen zu dürfen...
Deine Fütterung vorhin war so weit in Ordnung? Meine Schwester wollte dir- im Gegensatz zu mir- nur den gleichen leckeren Salat wie du ihn schon vorgestern bekommen hast zugestehen... aber das würde nicht konform zu dem sein, was meine Testreihe betrifft, an der du mitwirken darfst... Deswegen die gewohnte Portion und auch das Wasser- du sollst nicht dehydriert in den Test gehen..."

Ich verstand nur Bahnhof...- meine Körperhaltung schien dies auch, trotz fehlender Möglichkeit von Mimik mit meiner Maske, so auszudrücken!
Aber immerhin verdankte ich dieser 'Mutter Theresa' das Wasser, was ich mir in den Stunden vorher so sehr gewünscht hatte um meinen Durst zu stillen...

"Kann es sein... daß ich dich gerade überfordere? Du bist neugierig auf das, was dich hier erwartet- aber hast auch Angst davor es zu erfahren...- habe ich recht damit?"

In diesem Moment kam ich mir wie in einer wirklich schlechten Parodie eines Agentenfilms vor- der Held ist gefangen und der Oberschurke enthüllt seine Pläne. Aber... sie hatte mit beidem recht- ich verspürte eine Scheißangst und war trotz allem neugierig. Daher nickte ich Ihre Aussage brav ab...

"Zu deiner Beruhigung...- du bist nicht der erste, der diesen Test absolviert! Ein 'grüner' Einsteller hat ihn vergangenes Wochenende als erster geschafft..."- die Baroness schaute auf ein bereit liegendes Tablet- "... Oh, ich sehe hier, du hast sogar eine Einheit mit ihm zusammen trainiert..."

'Die meinte doch nicht diesen Gummi-Kaltblüter...- Wit-irgendwie...'

"Ich habe den Test dann von zwei 'roten' Einstellern wiederholen lassen- die durften ihn aber gleich zwei Mal hintereinander... mit einer Pause laufen. Am Samstag hatte Lion das Vergnügen...- nach seiner miserablen Leistung während der Ausfahrt! Der Pferdetrainer hatte mich ja gebeten, ihn etwas härter ran zu nehmen...- deswegen durfte auch er zwei Mal mir bei meiner Studie zuarbeiten...
Du bist aber...- und genau das macht dich für mich so wertvoll... eine andere Liga! Du bist ein richtig gut trainiertes Rennpferd mit ausgeprägtem Willen zum Sieg! Das lässt dich schon von vornherein unter den anderen Gäulen herausstechen. Dazu bist du es dank deines Outfits gewohnt auch in Latex deine Leistung abzurufen...
Und du warst blöd genug, bei meiner Schwester zu verweigern...- und einen auf Mister Ed zu machen! Selber schuld kann ich nur sagen...
Daher wirst du die Ehre haben, als erster den Test drei Mal zu wiederholen!"

Natascha, das spürte ich, packte in diesem Augenblick fester zu und war auf ein Ausbrechen durch mich vorbereitet- doch ich war einfach nur paralysiert...
Der Moment ging vorüber und sie lockerte den Griff an meinem Zuggeschirr wieder.

"Was dich sicher erfreuen wird- du läufst nur im Schritt... und der 'automatische Jockey', den du sicher bei unserer ersten Begegnung hier schätzen gelernt hast... der kommt auch nicht zum Einsatz. Dafür darfst du eine wesentlich höhere Last ziehen als du gewohnt sein dürftest und wirst dies unter von mir kontrollierter Atmung tun...
Jeder Test dauert dreißig Minuten... und die Leistungsanforderung steigt von Test zu Test um jeweils zehn Prozent. Dazwischen gewähre ich dir die gleiche Zeit zur Erholung! Zehn Minuten zum Auslaufen und fünf zum auflockern vor dem nächsten Testbeginn. Die restlichen fünfzehn Minuten darfst du abhängen...
Natascha- ab auf das Band mit ihm!"

'...unter von Augustine 'kontrollierter' Atmung...'

Dieser Satz hämmerte wieder und wieder in meinem Kopf- was dies bedeutet hatte ich bereits hier in diesem Raum und auch gestern im Horsekeeper erleiden müssen! Atemnot... von ihr wiederholt bis an die Grenze des Gefühls ersticken zu müssen gebracht werden...- und niemand würde mir helfen!
An Widerstand war auch nicht zu denken- mit einem leichten Stromschlag, der aber nur als Warnung gedacht war und gefühlt im niedrigen 'Aufmerksamkeitsmodus' lag, hatte mir die Oberschwester dies zu verstehen gegeben. Ich fokussierte sie durch die Scheiben meiner Maske... sie stand entspannt vor dem Laufband und hielt die Fernbedienung locker in der Hand.

'Verhalte dich ruhig und du hast Ruhe vor mir bis Testbeginn...- es ist deine Entscheidung...'

Ihre nonverbale Botschaft kam an- doch auf was wartete sie? Die Baroness war zudem auch aus meinem Blickfeld verschwunden...
Ich versuchte mich mit langen, tiefen Atemzügen zu beruhigen und zudem so meinen Kreislauf mit Sauerstoff zu pushen- aber die Angst blieb allgegenwärtig!

"Oberschwester- sie scheinen ja geradezu eine beruhigende Wirkung auf unseren Probanten zu haben... Kümmern Sie sich bitte um seine Hinterhand...
Und du blickst weiter stur gerade aus!"

Dieser Anschnautzer der Baroness kam von hinten, galt mir und war mit einem schmerzhaften Hieb auf mein Gesäß verbunden- obwohl ich mich nicht gerührt hatte!
Ich spürte nur die Hände der Oberschwester- mir wurden offenbar Bänder um meine Hufschuhe in Knöchelhöhe angelegt. Danach fummelte sie an meiner Vorderhand herum- aber warum entfernte man die Hufhandschuhe?

"Ein wenig Strafe muss aber sein- auch hier bei mir! Dein Verhalten hat meine Schwester vor ihrem Gast... meiner alten Freundin... blamiert... was du doch sicher nachvollziehen kannst! Deswegen bekommst du dieses nette Armkorsett jetzt angelegt- Annika hat mit gebeichtet, du und sie hätten unter dessen Zuhilfenahme schon einen netten Moment gehabt... Hopp- Arme auf den Rücken und schön still halten!"


Zehn Minuten später war meine 'Einkleidung' abgeschlossen und Augustine war so 'gütig' mir ihr Mobiltelefon vor meine Maske zu halten, damit ich das Bild sehen konnte, was ich nun abgab.
Über die 'Nüstern' meiner Maske war ein Adapter mit den Zu- und Abluftschlauch für die Versorgung mit Atemluft angebracht- so wie er auch in den Horsekeepern Anwendung fand. Um die Knöchel meiner Hinterhand hatte die Oberschwester mit Lederfesseln angelegt- an denen je eine Kette befestigt war, deren anderes Ende links und rechts außen am Laufband endete...
Ein zweites Bild zeigte meine Rückseite- am Harness war auf Hüfthöhe die Zugstränge angebracht, die sich hinter mir vereinigten und mit dem Drahtseil verbunden waren, welches in dem Kasten endete, wo mein simulierter Zugwiderstand elektronisch gesteuert wurde. Das zweite Seil zu meiner Sicherung war zwischen meinen Schulterblättern in die Öse meines Zuggeschirrs eingehakt...

'So wie beim ersten Mal- wenn ich zusammen breche soll ich mich nicht verletzen... Petra- du kannst stolz auf deine Arbeit sein!'

Mit jedem Atemzug spürte ich den voreingestellten Widerstand, der den Filter für mich simulierte... und bereits jetzt meine Angst vor der von der Baroness für mich eingeplanten Atemnot in das kaum mir vorstellbare steigerte. Dazu die Schmerzen in den Schulter- und Ellenbogengelenken- hervorgerufen durch die brutal enge Schnürung des Armkorsetts!

'Ich habe mich noch keinen Meter bewegt... wie soll ich das nur durchhalten?'

Auf dem ersten Bild war zudem, von mir zwar teilweise verdeckt, Natascha zu sehen...- und sie hielt dabei eine Metallgerte in ihren Händen.

'Damit...- und dem verfluchten Halsband wird sie mich treiben... bis ich ohnmächtig von dem Seil aufgefangen werde! Vermutlich werden Sie nur warten bis ich wieder zu Bewusstsein komme und dann wird dieses Miststück dort ansetzen wo ich ihren 'Test' unterbrochen habe...'

Unter mir begann sich das Band langsam zu bewegen...- die fünf Minuten vor dem eigentlichen Testbeginn hatten begonnen. Ich hörte das Klirren der Ketten an meinen Füßen und zu meinem Erstaunen hatte man mir genug Schrittlänge mit diesen gewährt...
In einem von der Oberschwester bereit gestellten Sessel hatte Augustine in meinem Blickfeld Platz genommen- das Programm für meine Qual war voreingestellt und würde ohne ihr Zutun automatisch ablaufen. Ich war der Hauptdarsteller in ihrem perversen Vergnügungprogramm!

"Schlachtvieh...- eines noch! Meine Schwester hat darauf bestanden... Zu Beginn deiner 15 min Erholung gibt es noch ein paar Hiebe...- mit Gerte oder Peitsche! Das wird aber leistungsabhängig gehandhabt- 50 Stück sind der Ausgangswert und mit jeder Minute Testzeit auf dem Band wird dir ein Hieb erlassen... Du hast also die Chance, bei guter Mitarbeit, die Anzahl auf 20 pro Durchgang zu reduzieren... ist doch fair von mir...- oder etwa nicht?"

Ich nickte ihre laute Stimme mechanisch ab- da würde ganz sicher noch ein 'Aber' folgen... Und so war es auch:

"Für jede elektrische 'Nachhilfe' die dir das Halsband geben wird...- erhöht sich die Anzahl um fünf Hiebe! Ich lasse die Anzeige für dich eingeschaltet- du weißt ja... bleib im 'grünen' Bereich und du hast nichts zu befürchten! Als Hilfe wird Natascha beim Aufleuchten der gelben Anzeige dich sofort mit ihrer Gerte motivieren- und diese Hiebe gehen nicht in die Wertung ein. Also streng dich an!
In zwei Minuten fährt deine Zugbelastung binnen sechzig Sekunden stetig auf den Ausgangswert und dann beginnt dein Test..."

Das Geräusch meiner Atemzüge überdeckte ihr Lachen und ich schloss auch meine Augen damit ich sie nicht mehr sehen müsste...- aber ihr Bild verfolgte mich vor meinem 'inneren' Auge. Es gab kein Entkommen davor!


Später...- nach Beendigung des ersten Tests:


'... 40 Hiebe... 40 Hiebe... wenn ich endlich stehenbleiben darf... bekomme ich 40 Hiebe...'

Von gehen konnte bei mir keine Rede mehr sein... von dem Seil in meinem Rücken aufrecht gehalten schleppte ich mich mit zitternden Beinen durch die zehn Minuten der 'aktiven Erholung'...

'Was für ein sadistischer 'Test'...'

Ich wollte nicht glauben, was die Oberschwester mir unmittelbar vor Testbeginn noch verkündet hatte- was mir soeben abverlangt worden war, entsprach eins zu eins jener Belastung, die auch der 'Einsteller' geschafft hätte!

'Nur hat man den vorher nicht gefoltert und danach zwei weitere Test's abverlangt...'

Was laut der Oberschwester auch gleich war- ich atmete zur besseren Regeneration mit Sauerstoff angereicherte Luft mit leichtem Überdruck. Deren Wirkung war nicht zu leugnen- ich war körperlich völlig fertig, doch war jene 'gedämpfte' Wahrnehmung meiner Umgebung, die mit dem Sauerstoffmangel bei mir einher ging, inzwischen verschwunden.
Irgendwie war ich jetzt Natascha sogar ein wenig dankbar für Ihre Hiebe, mit denen sie mich vorwärts getrieben hatte...- sie hat mir mindestens zwei Mal damit die Züchtigung mittels Halsband erspart! Auch wenn ich natürlich generell auf all das hier verzichtet hätte...- und ihre Schläge mit der Stahlrute auf meine Flanken waren schmerzhaft.
Die Baroness hatte ihren Sessel nach Testende verlassen- ich nahm inzwischen an, sie schaute sich im 'Kontrollraum' meine Ergebnisse an und verglich sie eventuell bereits mit denen der anderen 'Probanten'...
Das Band unter mir wurde spürbar langsamer und blieb nach einigen Sekunden stehen. Wie von der Oberschwester befohlen stellte ich meine Beine eng nebeneinander und spürte, wie sie diese miteinander an den Gelenkfesseln verband...

'Bitte bringt die Schläge... egal von wem ich sie jetzt erhalte... schnell hinter euch und lasst mich dann bitte Kraft schöpfen...'

An das Wunder, etwas zu saufen zu bekommen, glaubte ich selbst nicht- doch an zumindest zehn Minuten Ruhe...

'...he- was soll der Scheiß...!'

Mit aufgesetzter Maske war sprechen nicht möglich- daher wieherte ich meine Überraschung und das Nichteinverständnis darüber hinaus, als ich spürte, wie das Sicherungsseil in meinem Rücken begann mich nach oben zu ziehen. Jetzt begriff ich auch den wahren Zweck der Ketten an meiner Hinterhand- die sollten mich stabilisieren während ich in der Luft hing!

"Ich hatte dir doch versprochen, du darfst zwischen den Tests ein wenig abhängen...- wie du siehst halte ich mein gegebenes Wort. Oberschwester- die vierzig Schläge... aber schön verteilen. Nehmen sie sich ruhig Zeit dabei..."

Während ich so frei in der Luft hing dankte ich still der Sattlerin- ihre Bänder um die Oberschenkel waren breit, nahmen somit mein Gewicht flächig auf und die beiden Schrittriemen klemmten weder meinen Schlauch noch den Hodensack ein sondern liefen sauber geführt an diesen vorbei.

"Ahhhuuu!"

Der erste Hieb brachte mich schon zum Brüllen und trieb mir Tränen in die Augen. Die Oberschwester hatte sich genau die Stelle ausgesucht, wo der Oberschenkelknochen auf der rechten Seite in die Hüftpfanne überging und recht wenig 'Polster' dazwischen unter der Haut war! Unfähig darüber nachzudenken, warum sie genau diese Stelle erwählt hatte, folgte ein zweiter Hieb, der etwas unter der ersten Stelle lag. Verschwommen sah ich, wie deine Baroness sich aus ihrem Sessel erhob, lachend den Schlauch meiner Zuluft abknickte und damit bei mir die erste richtige Panikattacke auslöste.

'Wenn die so weiter machen... bin ich nach nicht mal zwanzig Schlägen tod...'

Ohne abzuschätzen, wie lange sie mir so die Luft zum Atmen vorenthielt, begann ich vor Angst zu strampeln- was frei hängend für die beiden ganz sicher lustig aussah. Die 'Freigabe' der Luftzufuhr durch Augustine war mit den nächsten beiden Schlägen durch die Oberschwester verbunden- schön in mein erstes Einatmen gelegt und auf die gleiche Stelle der linken Seite meines Körpers. Dieses Mal folgten aber gleich noch drei weitere Hiebe in die linke Kniekehle! Ich riss vor Schmerz an den Ketten in dem sinnlosen Versuch meine Beine anzuwinkeln... und erneut hielt danach Augustine lachend den Luftschlauch zu. Zumindest sah es für mich so aus- denn mein Schreien übertönte unter meiner Maske alle anderen Geräusche!
Zumindest erkannte ich jetzt das System...- die nächsten Hiebe würden mich in der rechten Kniekehle treffen. So war es auch... doch nach diesen ersten zehn Hieben gönnten die beiden mir eine Pause.

"Das waren die zehn für deine ersten beiden 'Motivationen'... Oberschwester- die restlichen dreißig nach eigenem Ermessen im Bereich Flanken und Oberschenkel! Ich bin bis zum nächsten Test im Kontrollraum..."

"Na dann- bringen wir es hinter uns..."

Die Ironie mit dem 'wir' erfasste ich erst später- im Moment begriff ich nur, Augustine würde mir jetzt nicht mehr die Luft vorenthalten. Trotzdem brüllte ich bei den Hieben, denn die Oberschwester legte zwar Pausen ein wenn sie der Meinung war, ich würde diese benötigen, aber weniger fest zuzuschlagen... das kam ihr nicht in den Sinn!
Aber zumindest dämpfte jetzt mehr 'Fleisch' die Schläge...

"Du hast es geschafft- ich lasse dich jetzt ab..."

'Wie oft hast du das jetzt zu mir gesagt?'

Ich war zwar nicht ohnmächtig geworden, doch hatte ich keine Erinnerung an den überwiegenden Teil der Schläge. Mein Gehirn hat da vermutlich 'abgeschaltet' und mich so vor den Schmerzen abgeschirmt...

'Habe ich das jetzt abgenickt...?'

Ich spürte nur, wie meine Füße das Laufband berührten... mich aber nicht hielten! Knie, Becken, Bauch...- dann stoppte der Vorgang des abgelassen werdens. Meine Brust hing noch frei in dem Zuggeschirr und auch meine Maske hatte noch etwas Spiel zum Boden hin.

"Erhole dich ein wenig...- du hast jetzt noch neun Minuten bis du wieder hoch gezogen wirst und es weiter geht..."


Zwei Stunden später...


"...ner Sauerstoff wird ihn schon wieder auf die Beine bringen..."

Ich muss wohl ohnmächtig geworden sein...- das letzte, an was ich mich spontan erinnere, war Schmerz! Hatte ich bis zum Ende des dritten Test's durchgehalten? Ich steckte immer noch in meinem 'Fell'... meine Maske war mir auch nicht abgenommen worden...
Das Zuggeschirr hatte mich aufgefangen- trotz meines Dämmerzustandes begann ich meine Umgebung wahrzunehmen... von meiner Maske gingen die Schläuche nach vorn weg, ich bekam genügend Luft in meine Lungen... und mit jedem Atemzug, der diese füllte, spürte ich jene Regionen meines Körpers, die mit mehr oder weniger Schmerz auf meine beginnenden ungezielten Bewegungen reagierten...

"Er kommt langsam wieder zu sich... Geben sie ihm fünfzehn Minuten...- dann sollte er wieder allein stehen können! Ich bereite derzeit meine Stute vor..."

Noch war ich nicht so weit, daß mit der 'Stute' zu begreifen...- aber mir wurde eine Viertelstunde Erholung gegönnt! Hatte ich bereits die Prügel erhalten, die mit diesem dritten Test verbunden waren?
Mit Hilfe der 'Unterstützung' durch die Oberschwester schaffte ich es auch durch die zweiten dreißig Minuten ohne ohnmächtig zu werden- und dies trotz der gesteigerten Belastung... Mein Körper war bereits ausgepumpt, ihre Schläge trieben mich zwar vorwärts- doch die Unterversorgung mit Atemluft hatte mich derart abstumpfen lassen, daß diese nicht mehr wirklich weh taten! Die beiden hatten mich unter Zwang in eine Art 'Flugmodus' getrieben- ich funktionierte nur noch rein mechanisch...
Dies schien aber genau jene Region zu sein, in der die Baroness ihre Opfer haben wollte- nach den fünfundvierzig Peitschenhieben, die ich von Augustine danach bekam, spürte ich zu meiner völligen Überraschung Nässe aus der Öffnung in meiner Maske hervortreten. Die Oberschwester war von der Baroness autorisiert worden, mir für die 'gezeigte Leistung' eine kleine Flasche Wasser zu gewähren...
Die Menge war natürlich viel zu klein bemessen um meinen Durst wirklich zu stillen- es ging wohl eher darum, dieses Gefühl nach mehr davon in Erinnerung zu rufen und mich so auf der psychischen Ebene zu quälen... und doch wurde jeder einzelne Tropfen von meinem Körper dankbar entgegen genommen! Es war ja durchaus möglich...- vielleicht hat mich diese Menge an Wasser den dritten Test bis zum Ende durchhalten lassen!
Ich war mir inzwischen sicher- meine Ohnmacht war entweder unmittelbar vor dessen Ende... aber eher noch danach eingetreten. Ein schwaches Schnauben war das von der Oberschwester erwartete sichere Lebenszeichen von mir- die Abwärtsbewegung weckte kurz in mir die Hoffnung, ich hätte die ausstehenden Schläge bereits erhalten...

"Atme gleichmäßig...- versuche es zumindest! Du hast erst in den letzten Sekunden vor Testende dein Bewusstsein verloren- und die Baroness wertet diesen daher als von dir geschafft! Weil du aber ohnmächtig warst... sollte mit den ausstehenden Schlägen gewartet werden... Aber ich glaube, Augustine will dir eine Alternative vorschlagen...
Ich lasse dich wieder bis zu ihrer Rückkehr so weit wie vorhin ab- du kannst liegen und nur deine Brust bleibt frei hängen. Du atmest jetzt auch reinen Sauerstoff! Wenn die Baroness aber wieder auftaucht... dann solltest du dich ohne das Seil in deinem Rücken auf den Beinen halten...
Hast du mich verstanden- du darfst keine Schwäche zeigen! Egal, wie schwer es dir fallen sollte!"

Hier war sie wieder- diese Janusköpfigkeit der Oberschwester... Moralischer Zuspruch und Hilfe durch Verhaltenstips auf der einen Seite- keinerlei Abstriche in der Umsetzung der Anweisungen von Augustine, auch wenn dies ihr möglich wäre!
Aber mein Denken drehte sich im Augenblick nur um die noch ausstehenden Prügel!
Natascha hatte mir zu verstehen gegeben, ich hätte auch diesen Test in den Augen von Augustine geschafft- das wären dann 20...

'Verdammt- waren das sechs oder acht Schocksequenzen gewesen?'

Mein Denken drehte sich weiter einige Minuten nur um diese eine Frage- bis mir bewusst wurde, der Unterschied von zehn Schlägen mehr oder weniger interessiert meine Peiniger nicht wirklich! Sie würden mich nach ihrem Willen leiden lassen und mitzuteilen ihrer eigenen Befriedigung Schmerzen zufügen...

'Stallknecht- du hast Unrecht gehabt! Die hören hier nicht auf, weil sie sehen ich bin stärker als sie...- die hören nur auf, weil ihnen der Arm weh tut oder sie sich eine neue Folter für mich ausgedacht haben! Das könntest aber weder du noch sonst wer wissen! Bea- deine scheiß Spielsucht... Anja- warum hast du mich hier zurück gelassen? Wegen euch bin ich jetzt hier...'

Jegliches Zeitgefühl war mir abhanden gekommen- doch es müssten einige Minuten der Ruhe gewesen sein, bis die Oberschwester mir wieder ihre Aufmerksamkeit widmete.

"Du solltest langsam wieder auf deine Füße kommen- das waren jetzt gut zwanzig Minuten Erholung. Die Baroness will jetzt ihre Stute testen- da sollst du mit dabei sein. Keine Ahnung, was sie sich dabei denkt...
Ich zieh dich jetzt wieder hoch und entferne dann die Atemschläuche von deiner Maske- kipp mir nicht um, wenn ich das Seil dann von dir löse.."


"Sehr gut Oberschwester- sie machen das Laufband frei für den nächsten Test!"

Die 'Oberschwester' war gerade beschäftigt, mich von den Ketten an der Hinterhand zu befreien... das Halteseil im Nacken war bereits gelöst und ich stand ohne Hilfe senkrecht. Auch wenn ich meinen Körper richtiggehend dazu zwang...
Wie gern hätte ich meine 'Vorderhand' jetzt zum ausbalancieren eingesetzt, doch selbst die wäre im Augenblick völlig nutzlos- ich spürte kein Kribbeln mehr in den Fingern, nur dumpferen Schmerz in den Schultergelenken und an all jenen Stellen, wo mich Stahlgerte und Peitsche getroffen hatten. Daher standen mir nur meine gepeinigten Fußsohlen zur Verfügung um nicht mein Gleichgewicht zu verlieren. Aber während mir Natascha von Laufband herunter half, schaute ich mich erstmals wieder bewusst im Raum um- und nun begriff ich auch, Steel war gemeint als Augustine von 'meiner Stute' gesprochen hatte!
Brutus hatte in einem der wenigen, von Angst dabei erwischt zu werden geprägten, Unterhaltungen mir gesagt, zwischen ihr und ihm gäbe es mehr als nur das gleiche Schicksal...- die beiden waren so gesehen ein Paar! Markus und die Rittmeisterin nutzten diesen Umstand um mit dem Lockmittel 'gemeinsame, ungestörte Zeit' die beiden im Training und sicher auch im Wettkampf zu Bestleistungen zu motivieren...- doch wie Brutus das persönliche 'Eigentum' von Mira war, so galt dies bei Augustine auch für Steel. Nur war diese der beiden Schwestern genau so veranlagt wie meine Jockey- und mochte es überhaupt nicht, wenn ihr 'Eigentum' Zuneigung zu einer anderen Person außer ihr pflegte!

'War das jetzt eine Art Bestrafung für Steel, weil ihr wieder einmal erlaubt worden war, mit Brutus ein wenig Zeit zu verbringen? Oder sollte sie ganz einfach zur Gewinnung von 'benötigten Vergleichsdaten' jetzt gequält werden- und was wäre mein angedachter Part dabei?'

Die 'Stute' war bereits in einem Gummisuit gesteckt und ihre Vorderhand war wie bei mir auch auf dem Rücken fixiert. 'Gleiche Testbedingungen...'- dachte ich sarkastisch... Aber noch war ihr Gesicht frei und ihre Angst war nicht zu übersehen.

"Steht...-beide!"

Die scharf gegebene Anweisung der Baroness ließ uns, obwohl wir uns schon vorher nicht bewegt hatten, erstarren.

"Natascha- du bereitest meine Stute für den Test vor. Da sie ja recht intelligent ist... erklär ihr grob den Ablauf... aber keine Einzelheiten. Der angedachte Zungenstrecker unter der Maske...- den lassen wir weg. Ich bin mir sicher, die beiden Zapfen in ihrem Schritt sind anstrengend genug..."

Während die Oberschwester Steel übernahm, zum Laufband führte und begann, sie für den 'Test' auszustaffieren, widmete die Baroness mir Ihre Aufmerksamkeit.

"Hat mein 'Versuchsvieh' sich ein wenig erholt? Ich bin im Übrigen ehrlich beeindruckt von deinem Leistungswillen- drei Test's durchgehalten... mit stetiger Steigerung der Belastung... und das aus dem regulären Training heraus! Mein tiefster Respekt..."

Spätestens hier war klar- sie verhöhnte mich! 'Aus dem Training heraus...' - welch nette Umschreibung der voran gegangenen Folterungen durch ihre Schwester und Sie. Doch war das, was von ihr jetzt kam, eine realistische Einschätzung meines derzeitigen Zustandes...

"Gib ruhig zu- du bist völlig fertig, hast mehr als nur Durst und musst dich zwingen, aufrecht so still zu stehen... Ich wette, du hast dazu noch Angst vor den Schlägen, die sich im letzten Test angesammelt haben..."

Ich wurde von ihr an beiden Schultern gepackt, sie zwang mir ihren Blick auf- und erwartete eine Antwort.
Es wäre Selbstbetrug, ihre zutreffende Beschreibung meines Zustandes zu leugnen... ich war fertig, hatte kaum noch Kraft und eine tierische Angst vor den Hieben! Aus diesem Grund bestätigte ich ihre 'Diagnose'...

"Zwanzig Hiebe als Basis...- den einen erlass ich dir, da du nur vierzehn Sekunden vor Testende erst ohnmächtig geworden bist! Dazu kommen noch die fünfundfünfzig Hiebe für die elf Motivationen... das wären zusammen fünfundsiebzig Hiebe!"

Mit diesen Worten trat sie von mir zurück, griff nach der Stahlgerte und tippte damit demonstrativ gegen meine linke Kniescheibe.

'Fünfundsiebzig... das ist zu viel- das halte ich nicht mehr durch... Und du weißt das auch!'

"Nimmst du die fünfundsiebzig an... und erholst dich dann den Rest der Zeit in meinem Untersuchungsstuhl...- oder möchtest du dir vorher eine andere Option anhören?"

'Wieder Pest und Cholera...'

Aber ich nickte ihr Angebot ab und hörte ihren Vorschlag an- auch wenn es so klar war... ich dürfte nur über die Art der Schmerzzufügung entscheiden...

"Fein so- du bist halt ein kluges Tier... Du stehst einfach fünfundsiebzig Minuten still- kein mucks, kein Gezappel! Wenn meine Stute auf dem Band motiviert wird- gilt dies auch für dich! Da du garantiert dabei zappeln wirst, hast du in so einem Fall fünf Sekunden um wieder auf die Beine zu kommen und erneut deine Position einzunehmen... Ansonsten gibt es Hiebe bis du wieder stehst!
Da das still stehen für dich garantiert Erholung ist, dürftest du einen Futtersack über deine Nüstern sicher tolerieren... Also- was ist dir lieber? Mein Angebot... das nennt man doch Ständerhaltung bei euch Pferden- oder Hiebe, Schmerzen und danach ein wenig Zeit in meinem Lieblingsspielzeug? Komm... entscheide dich...- jetzt!"

'Nein- erst Prügel, die mich in meinem Zustand umbringen könnten und dann noch in ihr bevorzugtes Folterinstrument gesteckt? Auf keinen Fall!'

Ihre gebotene Alternative verhieß Atemnot und gleichfalls Schmerz- und doch waren die geforderten fünfundsiebzig Minuten vermutlich leichter zu ertragen...
Daher stimmte ich Ihrem Angebot zu.

"Na dann- stell dich hier hin! Da kannst du meiner Stute bei ihrem Test zusehen...
Natascha- du hast mitgehört? Gut, du hilfst ihm auf, wenn er nach einer Motivation zu Boden geht und allein nicht mehr auf die Hinterhand kommt...- ansonsten... wenn er zuckt setzt es die Gerte! Wenn du Steel fertig vorbereitet hast, bekommt unser Proband hier einen Futtersack über seine Nüstern..."

Mit diesen Worten wechselte sie von mir zu 'ihrer' Stute, drückte sich, durch das bereits eingehakte Zugseil ein wenig behindert, seitlich von hinten an Sie heran und begann die Brüste von Steel fest zu massieren...

"Musst du immer so unartig sein...- du weißt doch, ich mag das nicht wenn du dich mit all den Hengsten einlässt. Du bist doch meine Stute...
Ich lasse dich jetzt zwei Mal hier laufen- einmal regulär und das zweite Mal ist die Strafe für deine Rossigkeit! Brutus ist doch kein Umgang für dich... Schau dir unseren Hengst hier an- der hat das gerade drei Mal gemacht und steht auch noch. Du brauchst also keine Angst zu haben..."

Mittlerweile war eine ihrer Hände damit beschäftigt, im Schritt von Steel auf den dort befindlichen Dildo Druck auszuüben. Wie unangenehm dies von Steel empfunden wurde, war an den gepressten Lautäußerungen zu vernehmen, die unter der Maske hervordrangen...

"Wenn du dich anstrengst und ich mit deiner Leistung zufrieden bin...- dann brauchst du heute nicht mehr zurück zum Training... Du und ich- wir genießen in Gummi ein paar schöne Stunden. Vielleicht holen wir auch Annika dazu...
Ach so- wenn du dem Hengst hier etwas Gutes tun willst... Wenn du 'motiviert' wirst, dann passiert das gleiche bei ihm! So wie bei deiner Nacht mit ihm in der Strafbox... Da hat er dir doch auch weh getan..."

Natascha hatte mir in der Zwischenzeit den 'Futtersack' über die Schnauze meiner Maske gezogen- das Teil war nichts anderes als das Äquivalent eines Atembeutels! Ich war daher gezwungen, einen Teil meiner Ausatemluft wieder und wieder zu inhalieren... einzig tiefe Atemzüge würden dafür sorgen, daß ich den Totraum komplett leerte und so ein wenig frische Luft nachströmen würde! Was aber eine kleine Erleichterung darstellte- die Oberschwester hatte den Beutel so weit es ging über meine Maske gezogen und den Totraum auf ein Minimum verringert!
Sie kontrollierte sogar, daß die kleine Zuluftöffnung beim einatmen genau auf einer meiner 'Nüstern' auflag und ich so mit jedem Atemzug zumindest etwas frische Luft in meine Lungen bekäme...

"Baroness- die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Wir können auf ihre Anweisung mit der Testserie anfangen..."

Augustine ließ nach der Ansage von Natascha von Steel ab und schaute mich noch einmal kurz an.

"Steh! Deine fünfundsiebzig Minuten beginnen- jetzt! Natascha...- wenn er zuckt..."


Das Gefühl in meinen Armen war seit mindestens zwei Testzyklen einfach weg- es hörte unterhalb der Schulterblätter auf. Was ich aber spürte, in diesen entwickelte sich etwas neben dem 'normalen' Schmerz...
Der erste 'Test' von Steel war vorüber, sie hing im Zuggeschirr und erholte sich...

'... keine halbe Stunde mehr...- dann ist das hier vorbei...'

Mit ihrem Leistungswillen hat sie es geschafft, nur ein einziges Mal 'motiviert' zu werden. Damit hat sie mir Schmerz erspart... aber allein diese eine Bestrafung riss mich von den Beinen und zwang mich zu Boden!
Danach setzte mich die Oberschwester, genauer gesagt ihr Verhalten, erneut in Erstaunen. Augustine hatte ihr zwar gesagt, sie solle mir aufhelfen wenn ich mich nicht auf den Beinen halten kann... doch hatte sie dies sicher nicht SO gemeint. Ich wurde von ihr nicht wieder auf meine Hinterhand geprügelt sondern sie zog mich an meinem Zuggeschirr wieder nach oben und half mir auf die Art wieder aufzustehen. Ein leichter Hieb mit der Gerte danach bedeutete mir, ab sofort hätte ich erneut regungslos zu verharren!

'Hatte sie mein- wenn auch vergeblichen- Versuche damit honoriert um allein wieder auf die Beine zu kommen?'

Ich legte es darauf an, auch ohne wiehern oder schnauben mich ihr erkenntlich zu zeigen...- auch wenn ich mich kaum noch aufrecht halten konnte!
Mit jedem Atemzug versuchte ich ein wenig frische Luft für meine Lungen zu erhaschen... ich spürte, wie sich mein Blickfeld mehr und mehr verengte- dazu dieses Gefühl zwischen den Schultern...

'Wenn ich jetzt in die Hocke gehe...- das wird nicht reichen um meinen Kreislauf ein wenig zu entlasten... Sie wird mich ganz sicher wieder hoch prügeln und dann hätte ich nichts gewonnen...'

Gegen meinen Willen hatte ich mich wohl doch ein wenig 'zu viel' bewegt- und der Schmerz des mir zugedachten Hiebs rauschte durch meinen Körper. Dieser initiierte vermutlich auch den Krampf zwischen den Schulterblättern- und statt einem Brüllen entfuhr mir nicht mehr als eine Mischung aus Wimmern und Quieken!

'Prügle ruhig auf mich ein... ich kann nicht mehr...'

Das Bild, was ich darbot, war sicher eine groteske Mischung aus Unterwerfungsgeste und dem Versuch meine Vorderhand zu entlasten...- und durch den Schmerz hindurch hörte ich die Stimme der Oberschwester mit der Frage, ob ich einen Krampf hätte...

'...was glaubst du sadistische Eule denn wonach das aussieht...'

Ich schaffte es, dies ihr irgendwie zu bestätigen...- und statt der befürchteten Prügel kneteten ihre Hände meine verkrampfte Muskulatur...
Sie hatte mit dem Blick eines Profis genau die Stelle lokalisiert, wo die ansetzen musste und ich war ihr für diese Hilfe einfach nur dankbar.

"Oberschwester! Was treiben sie da? Warum steht der Probant nicht wie befohlen?"

Die metallisch verzerrte Stimme der Baroness füllte, aus einem Lautsprecher kommend, den Raum aus. Hinter der Glasabtrennung zum Kontrollraum erkannte ich verschwommen Augustine, über ein Pult gebeugt. Irgendetwas wurde ihr von ihrer Mitarbeiterin signalisiert- ich spürte nur noch eine Hand von Natascha- was ihr wohl meinen Zustand erklärte.

"Das geht in Ordnung- machen sie das so... und zehn Minuten mehr!"

Die Prügel wurden mir natürlich nicht erlassen...- und auch die Schlagstärke war wie gewohnt. Sobald ich wieder stand, setzte es je fünf auf jede Seite meines Gesäßes! Danach drückte mir die Oberschwester aber die Öffnung des 'Futtersacks' so auf eine der 'Nüstern' meiner Maske, daß ich mit tiefen Atemzügen genug frische Luft in meine Lunge pumpen durfte und der Zustand meiner Benommenheit durch den Sauerstoffmangel sich verringerte...
Die restliche Zeit unterstützte mich die Oberschwester indirekt- zumindest wollte ich dies glauben- indem sie Steel durch die erste Hälfte ihres zweiten Test's regelrecht hindurch prügelte. Beim ersten Anzeichen von Schwäche bezog die Stute einen Hieb- damit blieben ihr... und mir! die ersten fünfzehn Minuten weitere 'Motivationen' über das Halsband erspart...

"Natascha- die vereinbarte Strafzeit für unseren Freund hier ist vorüber... Ihr könnt ihm den Futtersack abnehmen- wenn Ihr Zeit habt. Ich schicke euch gleich Annika, die soll ihm aus seinem Fell helfen...- und für die Überstellung zu meiner Schwester vorbereiten."

Die Oberschwester schaute kurz zu Steel, war mit dem, was sie sah, zufrieden und ermöglichte mir mit den entfernen des Atembeutels wieder ein normales Atmen! Auch löste sie die beiden Halteriemen des Armkorsetts und zog dieses mit einem Ruck nach unten...
Meine Vorderhand war endlich wieder frei!

"Versuch deine Arme ganz langsam zu lockern... Erst die Schultern, dann die Ellenbögen- das wird eine Weile weh tun... Und keine Randale!
Steel- nicht nachlassen!"

Während die Oberschwester sich wieder auf die Stute konzentrierte, stand ich frei- aber randalieren? Selbst wenn ich dies gewollt hätte...- ich war froh, einfach noch aufrecht stehen zu können!
Die Abschnürung meiner Arme war aufgehoben, die Blutzirkulation setzte wieder ein, ich biss die Zähne zusammen um die damit einhergehende Pein zu ertragen...- und begann die Muskulatur meiner Vorderhand zu lockern...


"Annika- hilf unserem Hengst hier aus seinem Fell. Du wirst dabei vorsichtig und umsichtig mit ihm umgehen...- und die Maske und alles andere aus Latex sofort reinigen..."

Was sonst wäre- ein warnungsloser Hieb mit der Gerte durch Natascha machte dieser Person klar, die Oberschwester hätte kein Erbarmen mit ihr.
Steel hatte ihren zweiten Test überlebt... drei Strafen in der zweiten Hälfte war ein verdammt gutes Ergebnis! Kraftlos setzte sie auf dem Laufband Schritt um Schritt und ich wünschte mir, die ihr angekündigte Zeit mit der Baroness würde nicht so schlimm werden...
Meine Maske, Zuggeschirr, Hufstiefel, das Gummifell- alles wanderte getrennt in zwei Boxen. Einzig mein Halsband blieb um meinen Hals. Augustine stand inzwischen auch wieder bei uns und überwachte alles.

"Du wirst sein Outfit sofort reinigen- meine Schwester möchte dies so schnell wie möglich in einem tadellosen Zustand in Empfang nehmen. Ich gebe dir eine Stunde dafür... Wenn Mira mit deiner Arbeit zufrieden ist...- dann erlaube ich dir... als Belohnung... ein wenig Spaß. Du darfst mir beim Spiel mit meiner Stute assistieren...- und vielleicht... erlaube ich dir... daß mein Pferdchen dich leckt!"

Ich stand inzwischen wieder nackt da- wagte aber mich nicht zu rühren. Für mich ungewohnt und schmerzhaft... ich stand nach all den Tagen des Trainings in Hufstiefeln wieder auf meinen Fußsohlen und merkte- ich war dies nicht mehr gewohnt! Auch ohne die Tanzeinlage bei Mira, wo ich dies zum ersten Mal spürte... ich wollte instinktiv mein Gewicht auf meine Ballen verlagern. Aber meine geschundenen Fußsohlen rieten mir sofort davon ab! Mein Schrei blieb aber stumm- ich war froh um die Tatsache, nicht im Mittelpunkt zu stehen...
Die Baroness hatte mich aber nicht vergessen und widmete mir nun ihre Aufmerksamkeit.

"Ich hätte gern noch ein wenig die Auswirkungen der Dehydration bei dir untersucht... meine Schwester hat aber darauf bestanden, dich wieder in ihre Obhut zu nehmen. Aber was jetzt nicht ist...- können wir bei deinem nächsten Besuch hier nachholen! Und glaube mir- wenn Mira mit dir das nächste Mal mit dir 'fertig' ist... Du wirst dich freuen, hier ein paar Stunden in meiner Klinik Ruhe zu haben. Die paar für dich von mir geplanten Test's...- die schaffst du mit links!
Vielleicht sollten wir auch für dich ein dickeres Gummifell heraus suchen...- eines hier aus dem Fundus. Da passt dann garantiert das ordentliche Halsband darunter- was sicher ein besserer Motivator als das jetzt verwendete wäre..."

Diese mit ruhigen Worten von Augustine an mich gerichtete Ansprache war zu viel- die Angst vor diesen, mit 'wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn' verbrämten Folterungen, sorgten für ein Versagen der Kontrolle über meine Blase.
Warm rann mir mein Urin über die Schenkelinnenseiten und begann eine Pfütze an meinen Füßen zu bilden...

"Ist das jetzt ein Ausdruck deiner Vorfreude, wieder in die Obhut meiner Schwester zu dürfen- oder willst du mir damit sagen, dir geht einer dabei ab wieder hier bei mir zu sein? Mit deiner Reaktion hast du mir aber gerade eine große Freude bereitet...
Los Annika- mach ihn sauber und bring ihn dann nach vorn! Der Pferdeknecht dürfte schon warten..."

JovIal wurde ich von ihr im Gesicht getätschelt- so gesehen konnte ich ihre Freude über meine Angst verstehen. Sie hatte mich an einen Punkt gebracht, wo ich begann, vor Angst die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren...


"Annika- ist er wieder sauber? Sehr gut- deine Rückstufung bringt dich sichtlich vorwärts...
Hopp hopp du Pferd- vorwärts... Meine Schwester wartet nicht gern! Ach, weißt du- mit deinem einnässen hast du dir etwas zu saufen verdient... Mira hätte es dich auflecken lassen- aber von mir bekommst du sauberes Wasser!
Annika- du bleibst hier bei mir! Oberschwester- ihr übergebt ihm dem Pferdeknecht! Er darf vorher aber noch seinen Durst stillen- ob ihr ihn aus einem Waschbecken oder der Toilette saufen lasst ist euch freigestellt. Im Anschluss holt ihr euch die drei 'gelben' Probanten und überwacht deren Sportprogramm. Danach füttert ihr sie... aber gemäß ihrer gezeigten Leistung. Der 'rote' bleibt in seinem Käfig- ohne Futter!
Im Notfall bin ich hier zu finden- ich möchte aber wirklich nur im Notfall gestört werden!"

Erst ein antippen mit der Gerte- dann das zeigen auf die Tür... Die Oberschwester öffnete diese sogar und auch wenn mich jeder Schritt von dieser Folterstätte wegführte... so brachten sie mich doch damit näher und näher zu Mira.
Aber sie gewährte mir in einem Zwischenstopp in einem der Untersuchungsräume, an einem Waschbecken endlich meinen Durst ausgiebig zu stillen!

"Wenn du fertig bist mach dich bemerkbar- ich trockne dann dein Gesicht ab..."

Meine Hände waren frei... ich drehte den Wasserhahn auf und wie ein verdurstendes Tier begann ich Schluck um Schluck in meinen Magen zu befördern...

'Danke du Urviech..."

Meine Dankbarkeit war unangebracht- wie ich einen Moment später spürte. Dieses Monster begann doch damit, die Stufen am Halsband im 2-Sekundentakt mehr und mehr nach oben zu fahren- bis ich so durch den steigenden Schmerz von meiner Tränke weg gezwungen wurde. Mit dem bissigen Kommentar, daß ich wohl genug gesoffen hätte, bugsierte sie mich aus dem Zimmer. Aber ich hatte meinen Durst stillen können...
Im Eingangsbereich hatte der Pferdeknecht es sich auf einem Stuhl bequem gemacht, doch mit unserem Erscheinen stand er sofort auf und hielt dumm grinsend mir das Dauerhafter vor mein Gesicht.

"Annika säubert derzeit seine Sachen- sie wird damit in spätestens einer Stunde fertig sein. Falls nicht, wird sich Augustine darum kümmern... Das kannst du bitte der Baroness mitteilen."

"Los- auf den Rücken mit deiner Vorderhand!"

Der Anschnautzer von Jens galt mir...- er umkreiste mich danach einmal und sein Blick schien zufrieden ob der neu hinzugekommenen Blutergüsse und Wundmale. Er streifte mir das Halfter über den Kopf, zog die Riemen fest und verpasste mir natürlich die Trense in mein Maul. Zum Glück hatte er dabei keinen Zungenstrecker hinzugefügt...
Als Abschluss legte er mir noch ein Paar Handschellen an- doch verzichtete er zu meiner Verwunderung darauf, die Bügel straff zusammen zu drücken. Was mich aber mental richtig schmerzte- statt der mir entwendeten Führleine hakte er eine gestütseigene ein, deren Alter man ihr überdeutlich ansah und an deren anderen Ende zwei stabile Knoten nur darauf warteten, mir von ihm über den Rücken gezogen zu werden!

'Du Stück Scheiße...- ich habe nicht vergessen, was du mit dem Geschenk meiner Jockey gemacht hast...'

Während die Oberschwester das Schockband um meinen Hals entfernte war mein ihm geltender Blick hasserfüllt- doch seine einzige Reaktion war ein leichter Zug auf die Hengstkette und die Aufforderung, ich sollte ihm folgen...
Ein Blick zum Himmel zeigte mir, die Sonne hatte den Zenit bereits überschritten- so vermutete ich, es müsste früher Nachmittag sein...

'... eine Nacht und ein halber Tag bei Augustine... dazu die Nacht in Mira's Folterkammer und der 'Trainingstag' mit dem Pferdeknecht... Was bringt mir das ganze...?'

Die Überlegung, wie lange ich bereits geschunden wurde...- was müßig! Markus war getäuscht worden... er würde nicht eingreifen wenn er mich zu sehen bekäme. Wann die Rittmeisterin zurück wäre...- uninteressant! Und die Baronin würde ganz sicher nichts unternehmen- die deckte doch das Vorgehen ihrer Brut seit ich denen hier ausgeliefert war und hieß es gut!
Ohne Schutz meiner bereits geschundenen Fußsohlen durch die Hufstiefel war jeder Schritt auf dem Weg zurück in das 'Spielzimmer' einfach nur Schmerz! Ich verlagerte mein Gewicht so weit wie ich konnte auf die Außenseiten und watschelte dadurch langsamer als vom Knecht gewünscht auf dem sandigen Untergrund des Weges- was durch ihn mit zwei Schlägen der Führleine vergolten wurde. Der Sadist bräuchte noch nicht einmal zu zielen, die beiden Knoten der Leine trafen auch so keine Stelle mehr, die noch nicht vorher schon einmal von einem Hieb getroffen war...
In der Nähe des Abgangs in den Kellerbereich des Haupthauses, vielleicht 15- 20 Meter davon entfernt, hatte er ein Einsehen und befahl mir anzuhalten.

"Schön stehen bleiben- so haben wir beide etwas davon..."

'Du Schwein willst doch nicht hier...'

Sein warmer Atem wurde von ihm gezielt in meinen Nacken geblasen- er stand jetzt hinter mir und seine linke Hand strich über mein Gesäß. Seine rechte Hand suchte gezielt meine Brustwarze...- und nachdem er sie gefunden hatte kniff er nicht allzu heftig hinein... wie um sie zu stimulieren.
Mich schüttelte es und die Erinnerung an meine Vergewaltigung durch ihn war präsent...- ich spürte durch seine Hose, wie sein Glied sich versteifte während er sich an mir rieb. Ich könnte aber im Unterschied zu damals versuchen, mit meinen Händen...

"Kneeecht- zu mir! SOFORT!"

Mira's Stimme gellte in meinen Ohren- während Jens wie betäubt der Aufforderung seiner Herrin nachkam, meine Führleine fallen und mich stehen ließ.
Selbst über die Distanz war zu verstehen, wie die Baroness den Knecht zur Sau machte...- verbunden mit mehreren Ohrfeigen und einem abschießenden Fausthieb in seinen Genitalbereich! Natürlich geschah dies nicht, weil Mira mich vor dem Zugriff durch Jens schützen wollte- er hatte bei meiner Rücküberstellung aus der 'Klinik' sie warten lassen und wurde allein aus diesem Grund von ihr bestraft!

'...da staucht die Herrin ihre Haustöle zusammen...- böser, böser Hund... Oh Baroness- du hast keine Ahnung, wie gut mir dieser Anblick gerade tut. Das wird mich länger aufrecht halten als du dir vorstellen vermagst...'

Selbst nachdem Mira mich zu sich gerufen hat war mein Grinsen über diesen 'Vorfall' noch nicht vollständig aus meinem Gesicht verschwunden- und auch wenn ich von der Baroness dafür ein paar Mal mit der Führleine eine übergezogen bekam... ich schritt, bewacht von ihrer 'Töle', zu ihrem sichtbaren Missvergnügen ohne Hilfe und aufrecht in ihre Folterkammer. Meine Angst davor hatte ich im Augenblick noch unter Kontrolle- auch wenn ich innerlich bereits schreien wollte...
Wie zu erwarten...- ich wurde wie nach meinem ersten Aufenthalt hier erneut auf der 'Heizplatte' in Ketten gelegt!

'Willst du mich wieder 'tanzen' sehen? Werde ich die Nacht über erneut in einer der beiden 'Zellen' verbringen? Ist die Baronin vielleicht sogar schon zurück und das alles geschieht hier mit ihrer Rückendeckung?'

Die erste meiner Vermutungen lag nahe, denn die Verbindungskette zwischen meiner Hinterhand wurde von ihr weggelassen. Doch nachdem Mira den Knecht aus ihrem 'Spielraum' hinaus befohlen hatte, setzte sie sich auf ihren Thron und ein Steuerbefehl sorgte für ein Anziehen der Ketten an meiner Vorderhand.
Ich hoffte, auch wenn dies völlig abwegig erscheinen mag, auf eine gewisse Berechenbarkeit bei Mira und stellte mich mental auf den Einsatz ihrer Peitsche ein- doch sie zog mich so lange in die Höhe, bis ich nur noch mit meinen geschundenen Ballen den Bodenkontakt hielt und ein Teil meines Gewichts bereits über die Schellen an den Handgelenken auf die Ketten übertragen wurde, mit denen sie mich hochgezogen hat. Allein dieser so generierte Schmerz zwang mich in die Trense zu beißen...

'Die Narben der Schellen bei den anderen Pferden...- wie oft hatten sie hier stehen müssen? Jedes- auch Miu und Steel- hatte diese an den Handgelenken...'

Natürlich kam die Peitsche zum Einsatz- da blieb Mira durchaus berechenbar...- aber nicht in dem Umfang wie von mir befürchtet. Nach zehn Schlägen hielt sie inne... und ich spürte den Atem von ihr in meinem Nacken.

"Ich wette, du hast dich sicher schon gefragt, was hinter der anderen Eisentür verborgen ist...- habe ich recht?"

Da Sie mich so fragte, hatte ich schon keine Lust mehr auf die Antwort darauf- aber ich würde es jeden Moment, auch wenn ich nein sagen würde, präsentiert bekommen. Daher bestätigte ich ihre rhetorisch an mich gerichtete Frage- was mir einen Griff an meinen Hoden und einen nicht allzu schmerzhaften Biß in mein Genick bescherten...

"Du hast es so gewollt..."

Mit diesen Worten kehrte sie zurück zum Thron und mit einem Tastendruck von ihr zogen mich die Ketten weiter nach oben. Trotz Trense stöhnte ich auf- während meine Beine hilflos in der Luft zappelten. Aber auch das wurde durch sie unterbunden- die Ketten an meinen Fußgelenken strafften sich kurz danach und ich ich hing, die Beine gespreizt, über der Eisenplatte.
Ohne mich weiter zu beachten entriegelte die Baroness mit einem weiteren Knopfdruck die zweite Tür, diese schwang auf und entpuppte sich als gewöhnliches Lager für die 'Spielgeräte', die ich bisher nicht wirklich 'vermisst' hatte. Zumindest schob sie ein auf Rollen gelagertes Holzgestell heraus und mir zwischen meine Beine.

'Ein spanisches Pferd...'

Ich hatte genug Wissen über diverse Gerätschaften, die im BDSM-Bereich als 'Spielgeräte' Anwendung fanden... Mira würde mich garantiert darauf Platz nehmen lassen!
Die obere Kante aus Metall war zum Glück abgerundet- der Radius betrug aber nicht mehr als geschätzte zwei, vielleicht drei Zentimeter. Der Länge nach war aber ein schmaler Schlitz nicht zu übersehen...

'...ist das eine Nut für verschiedene Aufsätze?...'

Meine Befürchtungen dahingehend wurden zum Glück nicht bestätigt- Mira holte nur noch ein Metronom aus dem Lager und stellte es vor den Thron. Danach wurde ich von ihr an den Handgelenken abgelassen und nahm so 'Platz' auf diesem Folterinstrument. Die Baroness achtete sogar darauf, daß ich nicht auf meinem Hodensack zu sitzen kam...

"Zeit für einen Rollentausch! Wenn du als Pferd schon nur ein Wallach sein willst...- vielleicht hast du ja als Reiter mehr Nehmerqualitäten... Aber wir fangen erst mal auf einem Holzpferd mit dir an. Eine Stunde...- das ist Anfängerniveau!
Wenn es dir in deinem Sattel zu unangenehm wird- ich erlaube dir, dich an den Ketten hoch zu ziehen..."

Von meinem Hochgefühl war mittlerweile nichts mehr vorhanden- und allein die vergangene Minute zeigte mir, WIE schmerzhaft es wirklich an würde. Mein Gewicht würde allein über den Beckenknochen auf die schmale Auflageflächen übertragen- und quetschte bereits jetzt die dortigen Nerven. Mira hatte zudem die Ketten für meine Handgelenke nur so weit gelockert, daß ich nicht mehr in diesen hing- doch mit den Händen danach greifen und sich nach oben ziehen war von ihr für mich nicht vorgesehen! Wenn ich so meinen Sitz entlasten wollte, dann nur über die Möglichkeit, dies mir mit Schmerzen in den Handgelenken zu erkaufen...
Der Abschluss ihrer Vorbereitungen war das anstoßen des Metronoms- was im Sekundentakt ein Geräusch von sich gab. Mit der ihr eigenen Häme verabschiedete sie sich von mir, löschte das Licht und zog die Tür zu ihrem Spielzimmer von außen zu. Ich war allein in der Dunkelheit gefangen...

"Klack... Klack... Klack... Klack... Klack... Klack... Klack... Klack..."

Gefühlt dehnte sich der Abstand zwischen den Geräuschen mehr und mehr- und jedes dröhnte wie Glockenschlag in meinen Ohren! Ich weiß nicht, nach wieviel Minuten ich anfing zu schreien- doch irgendwann hatte ich auch dafür keine Kraft mehr und fühlte nur noch Schmerz. Ab diesem Punkt dauerte es eine weitere Ewigkeit, bis das Licht wieder langsam heller wurde...
72. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 22.10.21 10:49

Es ist Freitag...- daher hier ein weiteres Kapitel. Dieses Mal ist der Großteil von Drachenlord selbst verfasst. Euch allen viel Spaß beim lesen...



Tag 24; Woche vier- Dienstag (Part 3)


Schlachtross:


Da ich mit dem Rücken zur Tür 'saß', vernahm ich nur deren Öffnen- ich wappnete mich für weitere Schläge, denn wer außer Mira, dem Pferdeknecht oder diese in Leder gekleidete Helferin der Baroness würden mich hier besuchen...

"Bist du in der Lage dich an den Ketten festzuhalten wenn ich dich hoch ziehe? Du willst doch sicher von dem Pferd absteigen..."

Kein Hohn...- die Frage war sachlich neutral und in einem sehr ruhigen Ton an mich gerichtet.

'Das ist die Zofe... wenn es die beiden anderen wären...- dann hätte ich es schon spüren dürfen!'

Natürlich wollte ich von diesem Folterinstrument erlöst werden! Daher nahm ich die mir verbliebene Kraft zusammen- mein undeutliches, von der Trense noch weiter verzerrtes "Ja" führte zu einem lockern der Ketten an meinen Handgelenken. Die Zofe half mir sogar, diese mit meinen Händen zu greifen und dann zog mich die Mechanik nach oben.
Mein Denken war einzig darauf ausgerichtet, die Ketten mit meinen Händen zu halten- aber ich bekam auch mit, das Geräusch des Metronoms war verstummt. Es war für mich... irgendwie... auch die akustische Bestätigung des Endes DIESER Folter...

'...einfach nur festhalten...'

Während ich so frei in der Luft hing, wurde mit einem Tritt das Folterinstrument unter mir entfernt- und gleich darauf spürte ich die Metallplatte unter meinen Füßen.

"Halte dich weiter fest- bis du auf dem Boden liegst... Bis die Baroness erscheint- hast du Pause! Wie du dich jetzt hinlegst ist mir egal- die Ketten sind locker und bleiben angelegt...
Aber wenn sie den Raum betritt stehst du sofort auf...- oder ich prügele dich auf deine Beine!"

Diese an mich gerichteten Worte waren eindeutig und nicht misszuverstehen- ich durfte mich etwas erholen! Zusammengekrümmt lag ich auf der Eisenplatte, den Kopf in meinen Armen 'versteckt' und versuchte mich in den Ponyspace zu flüchten um den Schmerz irgendwie auszublenden. Auch wenn mir dies nicht gelang- meine Umgebung blendete ich aus. Ein leichter Tritt holte mich irgendwann in die Realität zurück...

"Hoch mit dir- die Baroness wird gleich hier sein..."

Diese Aufforderung war mit einem betätigen des Kettenmechanismus verbunden- ich würde daher so oder so auf die Beine gebracht werden...
Die Zofe stoppte die Ketten aber recht früh...- ich stand mit nach oben angewinkelten Armen und leicht gespreizten Beinen, doch war ich nicht eingespannt. In Blickachse vor mir, direkt vor dem Thron, und auch links und rechts davon hatte sie je einen kleinen Kegel aufgestellt. Nachdem ich meinen Blick senkte, sah ich zwei weitere direkt vor mir- wie ein Tor, durch das ich gehen könnte- wenn die Ketten mich nicht davon abhalten würden...

"Ahhh..."

Fünf Peitschenhiebe im Bereich meiner Schulterblätter zeigten mir an, die 'Baroness' war zurück und widmete mir ihre ungeteilte Aufmerksamkeit!

"...und- hat dir deine Zeit im Sattel gefallen? So ein kleiner Ausritt ist doch sicher erholsam... und ein netter Perspektivwechsel. Aber jetzt zurück in deine dir eigene Rolle- du störrischer Drecksgaul! Als Rennpferd ein Versager... als Kutschpferd eine Zumutung... aber vielleicht taugst du als Reitpferd ein wenig mehr...
Zofe- die Ketten lösen und dann würde ich mich freuen, wenn sie ihn ein wenig zureiten! Nein, warten sie- ich bin mir sicher, ohne Sicht lernt er schneller! Anstatt des Halfters eine Ledermaske und die Metalltrense..."

Gleichzeitig mit dieser Ansage bekam ich den Knauf ihrer Peitsche zwischen die Rippen geschlagen...- es trieb mir Tränen in die Augen! Verschwommen bekam ich mit, die 'Baroness' machte es sich au dem Thron bequem und die Zofe verschwand kurz in dem Nachbarraum. Bei ihrer Rückkehr nahm sie mir mein Halfter ab, es wurde von ihr aber nicht fallen gelassen sondern sie legte es achtsam auf dem Tisch im Raum ab, wo sie die nun für mich vorgesehene Maske kurz abgelegt hatte.
Diese wurde mir von ihr über den Kopf gezogen- und dieses Teil isolierte mich dank der in ihr verbauten Füllung mit Schaumstoff recht wirksam von meiner Umgebung. Keine Augen- und Nasenlöcher... nur eine schmale Mundöffnung, die aber über meine Mundwinkel an den Seiten hinaus reichte. Ich sah nichts mehr und hörte auch kaum noch etwas nachdem die Schnürung an meinem Hinterkopf fest gezurrt und verknotet war!
Mit einem leichten Druck auf die Mundwinkel wurde mir zu verstehen gegeben, ich sollte diesen öffnen. Was dann aber mir zwischen die Zähne geschoben wurde, hatte mit einer herkömmlichen Trense, auch denen aus Metall, absolut nichts zu tun!
Mit der Zunge tastete ich dieses 'Ding' zwischen meinen Kiefern ab, während es, straff gezogen, schon jetzt in meine Mundwinkel einschnitt.

'Das ist nichts weiter als ein beschissenes Flacheisen mit extra rauhen Kanten! Wenn die daran zerren- das wird richtig weh tun...'

Mit der Hinterhand beginnend wurden mir die Ketten abgenommen und dann reichte ein leichter Zug um mich nach unten auf alle viere zu zwingen.

'War das jetzt noch die Zofe oder hielt Mira die Zügel bereits in ihren Händen?'

Die eigentlich völlig bedeutungslose Frage beschäftigte mich bis zu dem Moment, wo ich kurz das Leder des Rockes der Zofe an meiner Seite spürte. Diese Berührung dauerte nur einen Augenblick- ein heftiger Schlag der Zügel, gepaart mit dem durch die Maske gedämpften Kommando "Vorwärts!" war Aufforderung an mich, los zu kriechen...

'Die läuft wohl hinter mir und lenkt mich von dort...- nur soll ich jetzt schnell hier kriechen oder eher sauber ihre Befehle ausführen? Zum Glück bekomme ich genug Luft...'

Wenn mich mein Orientierungssinn nicht trog... und was ich vorher an Vorbereitungen gesehen hatte- dann kroch ich eine Figur, die einen fünfzackigen Stern zu ergeben schien. Immer wieder der Wechsel von Estrich und Metall...- dazu schnitt die 'Trense' zuerst ungleich häufiger auf der rechten als auf der linken Seite in meine Mundwinkel. Eine zweiter Durchgang wurde mir danach vermutlich spiegelverkehrt abverlangt...
Natürlich ging auch das nicht ohne weitere Hiebe von Mira's Peitsche ab- doch wurde ich in meinem Bestreben, schneller zu kriechen, die ersten beiden Male über die Zügel zurück gehalten. Ich schmeckte danach Blut und begriff, die Peitschenhiebe hatten- außer mir Schmerz zuzufügen- keine weitere Bedeutung. Nach einem kontinuierlichen Zug der 'Trense' verharrte ich bewegungslos...

"Baroness- was meint ihr? Ist der Gaul bereit... um mit einer Reiterin ein paar Runden zu drehen? Ich würde... dies gern... ein wenig probieren..."

Diese Worte, unterbrochen vom Gelächter meiner beiden Peinigerinnen, verstand ich recht deutlich- ich ahnte, die beiden standen direkt neben mir! Sekunden später spürte ich das Gewicht der Zofe auf meiner Hüfte- sie hatte im 'Damensitz' auf mir Platz genommen und sofort die Zügel straff angezogen. Ich kroch derart getrietzt sofort einen Schritt zurück.

"Steh still du Dreckszosse!"

'Das kam von Mira...'

Ihre Stimme war direkt neben meinem Kopf- und eine ihrer Hände tastete nach meiner linken Brustwarze. Unmittelbar darauf 'bissen' ihre Fingernägel zu und zwangen mich scharf einzuatmen. Gleiches wiederholte sich auf der anderen Seite- und dann durfte ich mich wieder in Bewegung setzen...
Was nun folgte war ein Wechselspiel aus übermäßiger Belastung meiner Knie durch dieses herumgekrieche auf dem harten Untergrund mit der Zofe auf meinem Rücken- gepaart mit Prügel und Tritten, die ich von Mira erhielt! Aber irgendwann war der Punkt erreicht, an dem ich, völlig erschöpft, spürte... jetzt gehen gleich die 'Lichter' aus!

'Komm- gib dem Drang nicht nach... dich schon jetzt abzulegen... es dauert nur noch ein paar Momente...'

Auch mit der übergestreiften Maske 'sah' ich, wie die herbeigewünschte Dunkelheit mich umhüllte und mir ein weiteres Mal die Flucht in die Ohnmacht gelang...


Schmerz weckte mich wieder auf- doch der rührte aus meinen Bewegungen. Die beiden waren noch immer mit mir im gleichen Raum...- mir waren aber Maske und 'Trense' entfernt, dafür aber wieder die Ketten, zum Glück locker, und ein Ballknebel angelegt worden.

"...ness- der ist fertig, da wird auch mit Peitschenhilfe nichts mehr kommen... Aber ich glaube, er ist wieder unter den Lebenden."

Ein weiterer Tritt von Mira machte mich vollends munter.

"Los du Misthaufen- bedank dich bei meiner Zofe hier... Sie ist der Überzeugung, du würdest ein ein wenig Erholung benötigen! Ich erlaube dir daher, dich auszuruhen...- und wünsche dir viel Spaß dabei...
Und beim nächsten Reittraining werd ich dir deine Hinterhand so zusammen binden, daß du nur auf deinen Kniescheiben galoppieren wirst!"

Ihre Ankündigung, mir stärkere Schmerzen zuzufügen...- das war vorhersehbar. Aber der Sinn, warum sie mir Spaß wünschte, erschloss sich mir erst, nachdem sie und ihre Helferin mich allein in ihrer Folterkammer zurück gelassen hatten. Die Lüftung über mir begann zu arbeiten und es wurde spürbar kühler...


Abend...


DRACHENLORD


Folter...

Es war kaum zu glauben aber es wurde noch kälter. Zunächst dachte ich es wäre nun der Punkt erreicht an dem mein Körper nicht mehr in der Lage war gegen die Auskühlung anzukommen, doch nach einigen Minuten war mir klar, dass sich zu der Kälte aus meinen, mittlerweile gefühllosen Füßen, ein kalter Luftstrom hinzugesellt hatte, der direkt aus dem Gebläse über mir auf mich gerichtet war. Überall piekste es wie tausend Nadeln und meine Haut begann zu brennen. Schon begann ich unkontrolliert zu zittern und wenn ich nicht geknebelt gewesen wäre, hätte man gehört wie meine Zähne aufeinander schlugen.

'Will die mich hier unten umbringen?' dachte ich mir und erinnerte mich daran, dass erfrieren angeblich ein schöner Tod sei. 'Aber er dauert verdammt lange...'

Es half nichts, so hielt ich nicht mehr lange durch. Ich fasste den Entschluss wenigstens zu versuchen mich aufzuwärmen.
Ächzend stand ich auf und begann auf der Stelle zu laufen. Zunächst spürte ich nichts, doch nach kurzer Zeit begannen meine Füße auf dem kalten Metall der 'Heizplatte' erneut höllisch zu schmerzen.

'Also sind sie mir doch noch nicht abgefroren', dachte ich bitter.

Dann wechselte ich zu Kniebeugen um auch den Rest meines Körpers aufzuwärmen. Die Ketten rasselten laut und die schweren Eisen an meinen Gelenken waren nicht gerade angenehm. Doch langsam kam wieder Leben in mich. So viel Leben, dass sich sogar mein Magen meldete und gefüllt werden wollte.
Irgendwann glaubte ich meine Sinne seinen komplett aus der Spur geraten, da der Luftstrom, der mich umspülte, nicht mehr kalt sondern warm geworden war. Aber selbst als ich mit meinen Übungen aufhörte fühlte sich die Luft noch warm an. Ich war komplett verwirrt.
Da ging plötzlich das Licht an. Zum Glück war derjenige, der es einschaltete, so gnädig meine Augen nicht mit der vollen Helligkeit der Raumbeleuchtung zu malträtieren, doch schon das bisschen Licht einzelner gedimmter Lampen reichte um mich zu zwingen meine Augen zuzukneifen.
Da hörte ich das Geräusch der schweren Eisentür hinter mir. Ich drehte mich herum und sah das Biest von einer Zofe eintreten. Sie war, wie vorhin schon, in ihre schwarze Ledermontur gekleidet. Als sie mich sah stockte ihre Bewegung für den Bruchteil einer Sekunde. Sie hatte wohl nicht erwartet mich stehend vorzufinden. In ihrer linken Hand befand sich eine metallene Flasche, in der rechten hing ein Knebelband locker herab.
Sie ging um mich herum und als sie vor mir stand befahl sie:

"Abknien!"

Langsam lies ich mich auf die Knie nieder, doch meinen Rücken beugte ich nicht.

„Eine falsche Bewegung und ich spanne dich auf bis deine Gelenke knacken. Ist das klar?“ fauche sie mich an.

Ich nickte. Da trat sie auf mich zu und löste den Knebel.

Halt ja dein Maul! Aussaufen! Und wehe es geht was daneben, dann leckst du den Boden trocken!“

Mit diesem neuen Befehlen instruiert... und eingeschüchtert... öffnete ich meinen Mund und Flüssigkeit ergoss sich in meinen Mund.
Zunächst war ich überrascht und musst sehr schnell schlucken um nichts von der Flüssigkeit zu verlieren. Dadurch merkte ich erst nicht, dass es warmer schwarzer Kaffee war, den sie in mich hineinschüttete. Ich hatte viel erwartet, aber das nicht. Das Zeug war sogar ein wenig gesüßt und schmeckte noch nicht einmal so übel...
Als die Flasche endlich leer war beugte sie sich zu meinem Kopf herunter und als ihr Mund an meinem Ohr war flüsterte sie:

"Ich bin mir sicher, das hilft dir auch von innen ein wenig warm zu werden... Madame wird dich nachher als Sandsack benutzen... Sie will dich schreien hören...- deswegen bleibst du auch ohne Knebel. Erfülle ihr besser den Wunsch und spanne deine Bauchmuskeln dabei so fest an wie du kannst, sonst kann sie dich so verletzen das du innerlich blutest. Das kann dich umbringen!"

Dann verließ sie den Raum wieder und ich war allein. Zum Glück ließ sie das Licht brennen.

'Das gleiche Kaliber wie Oberschwester Urviech...'

Ihre Freundlichkeit hatte mich mehr aus dem Konzept gebracht als ich es mir eingestehen wollte. Anscheinend waren hier nicht alle durchgehend rettungslose Sadisten. Wenn mir wenigstens ab und zu jemand ein wenig Beistand gab hatte ich vielleicht eine Chance. Doch was waren ihre Beweggründe?

'Soll ich so einfach nur länger durchhalten?'

Nach einiger Zeit begannen die Ketten zu rasseln und wenige Minuten später stand ich wieder bewegungsunfähig mit gespannten Gliedern im Kettenkreuz. Zumindest hing ich nicht in diesem...
Die Stahltür ging auf und Mira kam- zusammen mit der Zofe- herein. Die Baroness hatte sich dieses Mal als Boxerin ausstaffiert. Sie trug ein enges Top, Boxhandschuhe in ihrer Hand und geschnürte Boxstiefel.

'Aha das erklärt auch warum die Heizung wieder an ist, Madame wollen nicht frieren!' dachte ich böse.

Wortlos baute die Zofe das mir bereits bekannte Stativ mit der Kamera auf, half der Baroness in ihre Handschuhe und verabschiedete sich danach mit der an mich gerichteten, höhnischen Bemerkung, ich solle jetzt eine gute Figur machen und mich nicht hängen lassen...- immerhin wäre die Aufzeichnung auch für mich gedacht...
Dieser letzte Satz erheiterte die Baroness ungemein- ihr helles Lachen dröhnte in meinen Ohren. Sie begann jetzt mich zu umtänzeln und ihre Arme zuckten vor, doch noch berührten sie mich nicht.
Da bekam ich den ersten Treffer von der Seite in die Rippen. Mir trieb es die Luft aus der Lunge und ich versuchte mich zu schützen doch die Ketten waren gnadenlos. Da erinnerte ich mich an das was mir die Zofe gesagt hatte und ich spanne meine Bauchmuskeln an. Keine Sekunde zu früh denn der nächste Schlag traf mich in den Magen. Ich keuchte und wollte zusammenklappen, doch die Ketten unterbanden dies gnadenlos. Aber meine angespannten Muskeln hatten das schlimmste abgefangen...
So ging es jetzt weiter. Sie walkte mich von allen Seiten durch. Nicht nur ihre, teilweise hart geführten, Schläge waren schlimm. Schlimmer war, dass sie so unregelmäßig kamen. Mal bekam ich eine regelrechte Schlagfolge ab, bevorzugt in den Unterleib oder auf die Nieren. Dann umtänzelte sie mich minutenlang, um dann wieder wie eine Schlange zuzustoßen.
Ich verwandelte mich mehr und mehr in einen Sandsack. Meine Muskelspannung lies nach und ich konnte mich kaum mehr auf den Beinen halten. Als wieder einmal ein Schlag meinen Kopf traf gaben meine Beine nach und ich hing nur noch an meinen Armen. Der Schmerz, der mich durchfuhr war so übel, dass ich glaubte meine Schultergelenke wären aus den Pfannen gesprungen.
Durch den Schmerz und meine Schwäche verlor ich zum zweiten Mal die Kontrolle über meine Blase und mein Urin lief an mir herunter.
Fast hätte ich Mira getroffen. Sie machte einen einen Sprung nach hinten und fauchte:

"Du Sau hast mich mit Absicht angepisst! Na warte, dass wirst du büßen!“

Im Unterschied zu ihrer Schwester, die mein 'Kontrollverlust' in dieser Hinsicht doch eher amüsiert hatte, fand Mira dies überhaupt nicht witzig. Sie schlug mir daher als Strafe zweimal in den Rücken, doch da ich mich nicht mehr aufbäumte schien sie endlich das Interesse an mir zu verlieren. Zum Abschied gab sie mir einen letzten Hieb gegen die Rippen. Ich hatte keine Kraft mehr, um diesem Schlag zu begegnen... der Schmerz, der mich durchfuhr lies mich ein letztes Mal aufbrüllen, doch für eine körperliche Reaktion war ich schon zu schwach.

„Ablassen!“

Die Ketten wurden gelöst und ich sackte in mir zusammen unfähig die Bewegung abzufangen. Ich hatte nicht mehr mitbekommen daß noch eine weitere Person wieder im Raum war.

„Der hat erst mal genug!“, stellte Mira fest. „Zofe! Abspritzen und sauber machen!“

Wie eine große Siegerin stolzierte sie aus dem Raum und die Zofe kam mit dem Wasserschlauch. Sie spritze mich mit kaltem Wasser ab und mehrmals hielt sie mir den Strahl so auf mein Gesicht, dass ich einige Schlucke trinken konnte.
Als sie fertig war betätigte sie erneut die Steuerung und die Ketten zogen mich gnadenlos in die Höhe. Während sie mich trockenrieb flüsterte sie mir zu:

"Du darfst dich nicht aufziehen lassen. Hilf immer mit den Beinen nach, sonst machen das deine Schultern nicht lange mit. Es kann sein, dass sie dich für Tage in diesen Ketten hängen... verstehst du- hängen, nicht stehen!- lässt...
Du hast echt einen Schaden... wenn du die Art von Behandlung magst!"

Als sie fertig war löste sie die Ketten wieder und ich lag, unter Schmerzen zusammen gekrümmt, am Boden. Als sie ging, nahm sie die Kamera mit, löschte sie das Licht und Dunkelheit senkte sich wieder über mich.

'Tage?'

Die Worte der Zofe gingen mir nicht aus dem Kopf.

'Tage in dieser Welt aus Kälte und Schmerz? Unfähig zu jeder Gegenwehr, da der Antrieb dieser verfluchten Ketten in der Lage war mich ohne Mühen in Stücke zu reißen. Wenn es sein muss ganz langsam, damit ich und vor allem Madame so viel wie möglich davon haben...!'- flüsterte eine böse Stimme mir ein.

In diesem Moment hasste ich alle und alles was mich in diese Lage gebracht hatte: Bea, Anja, mich selbst, aber natürlich die Baronin und Mira! Wut stieg in mir auf und verdrängte meine Schmerzen. Ich suhlte mich regelrecht in meinem Hass und wollte ihnen allen die schlimmsten Qualen auferlegen.
Noch während ich dabei war, mir Bestrafungen für jede von ihnen zu überlegen, ging das Licht erneut an. Die Ketten begannen zu rasseln und ich wurde wieder nach oben gezogen. Stöhnend richtete ich mich auf und nach kurzer Zeit stand ich wieder gespannt im Kettenkreuz. Die Tür hinter dem Thron öffnete sich und ich sah, wie Mira den Raum betrat. In ihrer Begleitung war erneut die Zofe und ein Sklave mit einer Schweinemaske und zugehörigem Suit, den diese an einer Kette mit sich auf allen vieren führte. In ihrer anderen Hand hielt sie einen Beutel...
Die beiden positionierten sich in einer Ecke an den beiden Tischen, was mich hoffen ließ, sie würden sich an den anstehenden Folterungen nicht aktiv beteiligen.
Mira stand jetzt vor mir und lächelte höhnisch:

"Auf zur dritten Runde!" Dann bellte sie mich brutal an: "Maul auf- Fütterungszeit!"

Was blieb mir anderes übrig- gehorsam zwang ich mich, meine Kiefer zu öffnen. Die Zofe hatte auf einen Wink von Mira hin einen Rohrknebel von dem Tisch genommen und schob ihn mir nicht allzu brutal in den Mund, danach verschloss sie die Bänder und sicherte ihn so wieder gegen ein Ausspucken meinerseits. Auf einen zweiten Wink von Mira trat nun der Sklave vor- in seinen Händen hielt er einen Beutel, wie er auch bei Einläufen verwendet wurde. Zum Glück war dieser transparent und die graue Masse darin musste der 'Brei' sein, der mir seit meinem 'Verweigern' von Mira bereits angedroht wurde. Allein schon die Menge von geschätzten 2 Litern machte mir Angst. 'Schweinchen' schob den Anschlussschlauch des Beutels in die Öffnung meines Knebels und fixierte die Verbindung.
Mira hatte sich inzwischen zwei Klammern vom Tisch genommen und setzte diese im vorderen Drittel meiner Brustwarzen an. Der Schmerz explodierte förmlich an den gemarterten Stellen. Mit einem sardonischen Lächeln wünschte mir sie einen "Guten Appetit", und begann mir mit einer Hand die Nase zuzuhalten. Dann öffnete sie die Verbindung zum Beutel und flüsterte:

"Wenn du schnell schluckst, bekommst du in einer Minute wieder Luft..."

Trotz der Schmerzen an meinen Brustwarzen begann ich panisch den übelschmeckenden Brei durch das Rohr zu saugen- ihre Augen sagten, sie würde mir die Luft zumindest bis zu meiner Bewusstlosigkeit vorenthalten. Mein Zeitgefühl hatte ich schon nach den ersten Schluckbewegungen verloren- mir gelang es auch, dank meiner Angst vor dem Ersticken, den Schmerz in meinen Brustwarzen in den Hintergrund zu drängen. Ich war erleichtert, als ich sah, wie der Sklave den Beutel etwas hochnahm, damit der Brei von mir besser angesaugt werden konnte- ich hatte bereits über die Hälfte in mich hinein gezwungen. Mein Magen begann ob der erzwungenen Füllmenge bereits zu rebellieren, aber ich befahl mir, dies zu ignorieren und schluckte weiter. Das Ergebnis war, mein Blickfeld begann sich links und rechts einzuengen- das sichere Zeichen, dass ich kurz vor einer Ohnmacht stand.
In diesem Moment zog ich neben dem Brei der erste Schwall Luft durch die Verbindung, ich musste mich zwingen, noch die Breireste mit einem letzten Schluck in den Magen zu befördern, da ich diesen nicht in meine Luftröhre saugen wollte. Ich kämpfte das aufsteigende Gefühl, mich übergeben zu müssen, nieder und hörte Mira's Stimme in meinem linken Ohr:

"73 Sekunden- nicht schlecht..."

Sie hatte inzwischen auch meine Nase wieder freigegeben, so dass ich wieder genügend Luft bekam und meine Sinne wider begannen, klar zu arbeiten. Damit kehrte aber auch die Wahrnehmung der Schmerzen im meinen Brustwarzen zurück.
Mira bellte jetzt den Sklaven an: "Entkoppeln!"- und wand sich der Zofe zu:

"Ich denke, es ist an der Zeit, ihn von seinen Klammern zu erlösen. Sie können diese langsam abdrehen."

Diese verfluchte Sadistin konnte sie mir nicht einfach nur abnehmen lassen- auch dies hätte schon weh genug getan- nein, sie sollten abgedreht werden; die war mein letzter Gedanke, bevor die Zofe vor mich trat und der Schmerz in mir erneut explodierte. Ich hörte nur ein tierisches Brüllen- war dies mein eigenes?- und fühlte, wie die Klammern endlich meine Warzen freigaben. Ich war mir nicht sicher, aber ich hatte das Gefühl, die Zofe hätte einen leichten Druck auf die Klammerenden ausgeübt, damit dies schneller ging.
Als die Zofe dabei war, die Klammern zurück auf den Tisch zu legen, baute sich Mira erneut vor mir auf.

"Ich bin mir sicher... es wird dir gut tun...- und du begrüßt es sicher auch wenn ich dir etwas beim Verdauen helfe..."

Mit diesen Worten drückte sie leicht mit ihrer Faust gegen meinen prallen Magen.

'...mach ruhig- dann kotze ich dir im Strahl durch das Knebelrohr in deine Visage! Ich werde auch genau zielen- und wenn es das letzte ist bevor du mich zu Tode prügelst!'

Unerwartet für mich mischte sich die Zofe ein und widersprach meiner Peinigerin:

"Baroness, dies wäre für ihr Tier im Moment in diesem Zustand kontraproduktiv- es sei denn, sie möchten ihn jetzt umbringen."

Erstaunt hielt Mira inne- bevor sie ihrem Drang nachgeben und die Zofe scharf zurechtweisen wollte, siegte ihre Rationalität und der Druck auf meinen Magen ließ nach.

"Sie haben recht- ich möchte noch einige Zeit etwas von ihm haben..."

Sie schien einen Moment zu überlegen, dann lächelte sie Schlachtross an.

"Ruh dich aus und verdaue etwas- ich komme nachher wieder und dann geht es weiter..."

Mit diesen Worten winkte sie der Zofe zu ihr zu folgen. Nachdem alle drei den Raum verlassen hatten und die Tür ins Schloss gefallen war, blieb ich in der Dunkelheit in Ketten gespannt mit meiner Angst zurück. Was würde Mira als nächstes mit mir anstellen wollen?

'...und warum widersprach die Zofe so offen? Vor allem- was hatte sie vorhin mit dem Satz gemeint, ich würde das mögen?'

Ich zermarterte mir in der Dunkelheit mein Gehirn, daher konnte ich nicht sagen wieviel Zeit vergangen war, bis das Licht- dieses Mal ungedimmt in gleißender Helligkeit- mir wie zwei Dolche in die Augen fuhr und dafür sorgte, dass ich völlig desorientiert war. Das die Tür aufgegangen war, hatte ich auch nicht mitbekommen, so das ein erster Peitschenhieb mir Kunde vom Eintreffen meiner Peinigerin gab.
Halb blind spürte ich eine ihrer Hände meine Innenseite des rechten Oberschenkels heraufgleiten, bis sie knapp unterhalb meines Hoden stoppte.

"Sorgen Sie dafür, dass sich sein Schlauch versteift."

Mit diesen Worten trat sie beiseite und machte der Zofe Platz. Die Zofe agierte fast zärtlich, als sie mir routiniert meinem Schaft zu massieren begann und auch wenn ich versuchte, die Erektion hinauszuzögern, mein Körper verriet mich in diesem Augenblick. Wider meinem Willen stand mein Teil vom Körper ab und bot Mira genug Angriffsfläche für das kommende perverse Spiel. Die Baroness hatte sich in der Zwischenzeit dünne Gummihandschuhe übergezogen, griff sich das Paar Klammern und legte diese mir erneut an meine bereits völlig überreizten Brustwarzen an. Danach griff sie zu einem kurzen Lederpaddel und meinte höhnisch:

"Ein Hengst, der nicht decken will taugt nur zum Wallach! Verabschiede dich schon mal von deinen Eiern. Wenn du diese nicht einsetzten willst brauchst du sie auch nicht!“

In diesem Moment explodierte ein unglaublicher Schmerz in meinem Penis. Es fühlte sich an als würde Feuer in ihm brennen. Ich bäumte mich in meiner Fesselung auf und biss mit aller Kraft in den Knebel.
Ich hatte einfach nur Angst- ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch wie ich gerade von Mira 'behandelt' wurde, stellte noch einmal eine Steigerung zu dem dar, was Augustine und Annika mir angedroht hatten. Bei den beiden war es wohl nur ein Psychospiel mit mir gewesen- Mira hingegen, da war ich mir mittlerweile sicher, würde keine Hemmungen haben, ihre Drohung umzusetzen...
Da traf mich ein zweiter Hieb. Anscheinend hatte sie mir jetzt mit dem Lederpaddel genau auf die Eichel geschlagen. Das war zu viel. Ich brüllte meinen Schmerz aus mir heraus und zerrte an den Ketten dass meine Gelenke knirschten.

„Ich wusste doch, dass ich dich wieder zum Schreien bringen würde. Das kannst du aber besser!“

Ihre an mich gerichteten Worte waren eiskalt- und ein weiter Hieb traf wieder meine Eichel. Und kurz danach einer meine Hoden. Ich schrie bis ich keine Luft mehr hatte während mich weitere Schläge auf die Genitalien trafen.
Als ich mich wieder etwas gefangen hatte und keine weiteren Schläge mehr auf mich eingeprasselt waren wagte ich die Augen zu öffnen, die ich während der Folter zugekniffen hatte. Mira saß vor mir auf ihrem Thron und grinste mich an.

"Ich sehe, dass hat meinem Wallach gefallen..."

Mit diesen Worten stand sie auf und bewegte sich erneut auf mich zu.

"Fühle dich geehrt, ich werde dir deinen Schaft erneut versteifen."

Geradezu gefühlvoll begann sie ihn zu massieren- es dauerte zwar wesentlich länger, bis sie zum Ergebnis kam, aber erneut fühlte ich mich von meinem Körper verraten.

"Ich habe dir doch bei unserer ersten Begegnung hier in Rosengarten gesagt, dass ich es hasse zu verlieren- du erinnerst dich?"

Völlig verwirrt schaute ich sie ob des vermeintlichen Themenwechsels an.

"Du erinnerst dich?"

Ich wusste zwar nicht, was diese Frage sollte, nickte aber um Zeit zu schinden.

"Brutus hat nach dem Rennen seine Lektion für sein Versagen lernen müssen; jetzt bist du dran und auch deine Jockey und Bea werden ihre Schulden bei mir bezahlen..."

Langsam dämmerte mir, worauf diese Wahnsinnige anspielte und meine Angst steigerte sich noch einmal um ein Vielfaches. Ich spürte ihre Hand sich um meinen Schaft legen, spürte wie sie mit ihren Fingernägeln den Übergang an der Eichel anvisierte und als sich diese dann in mein Fleisch bohrten zwang mich der aufsteigende Schmerz erneut wie ein Tier in den Knebel zu brüllen. Die Baroness weidete sich an den Geräuschen, die ich von mir gab- sie schien offenbar ganz vergessen zu haben, dass noch zwei weitere Personen mit ihr im Raum waren. Als sie merkte, der zugefügte Schmerz würde mich gleich in die Bewusstlosigkeit katapultieren, lies sie kurz ab und räumte mir einen Moment der Erholung ein.

"Glaube mir, das ist nur der Anfang," schallte ihre Stimme in meinem Ohr, " in einer Woche habe ich dich soweit, dass du mich anbetteln wirst, dir die Eier abzuschneiden!"

Dabei packte sie meinen Hodensack, wieder trieben mir ihre Fingernägel Tränen des Schmerzes in die Augen. Sie zerrte und verdrehte diesen, dass ich befürchtete, sie wollte ihn mir schon jetzt abreißen.

"Wenn ich nachher mit dir für heute fertig bin, kommst du zurück in dein Loch hier und darfst dir vorher deine geliebte Gummipelle überziehen. Ich möchte nicht, dass morgen dein von dir vergötterter Markus dich in diesem Zustand sieht. Aber du wirst eh nicht mehr mit ihm zu tun haben- der Knecht wird dich morgen derart fertig machen, dass du danach wieder auf die Krankenstation musst. Ich bin mir sicher, er wird meine Anweisung sehr genau umsetzen, da er sonst hier eine Nacht in meiner Obhut verbringen dürfte... Leider habe ich gegen meine Schwester verloren und so hast du das Vergnügen, die nächste Nacht erneut nur mit ihr zu verbringen. Danach werden wir uns abwechseln- tagsüber wird sie dich behandeln und die Abende bist du mein!"

Während ihrer Ansprache hatte sie meine Hoden mit ihrer Hand derart zusammen gequetscht, dass ich befürchten musste, nur noch Mus dort zu haben. Im großen und ganzen fühlte ich außer Schmerz zwischen meinen Beinen nichts mehr. Mira war aber noch nicht fertig mit mir- mit einer Reitgerte schlug die nun auf die an meiner Brust befestigten Klammern ein, während sie ihre weitere Vorgehensweise mir gegenüber offenlegte.

"Wie gesagt, ich bin mir sicher, dich bis zum Ende der nächsten Woche soweit zu haben, dass du mich anflehst, dir die Eier abzuschneiden- aber das wirst du schön selbst tun! Ich werde dich dazu bringen, bis zum Donnerstag vor dem Rennen durchzuhalten, erst dann darfst du dir selbst etwas antun. Deine Schlampe, die mich um meinen Sieg gebracht hat und diese Hure Bea sollen dich finden- ausgeblutet mit dem Messer in der Hand. Was glaubst du, warum in deiner Krankenakte bei meiner Schwester 'Suizidgefährdet!' eingetragen ist?"

Während sich diese Worte, mit einem von ihr bisher in dieser Intensität noch nie gehörtem Hohn, in mein Gehirn brannten, erkannte ich die Wahnhaftigkeit ihrer Rachsucht und schrie völlig tierhaft in meinen Knebel ob der erneuten Schläge mit der Reitgerte auf meinen Schaft. Wiederum hörte sie auf, als sich eine weitere Ohnmacht ankündigte. Mein Körper war ein Universum bestehend aus Schmerz- und sie wusste dies genau. Mit einer vor Falschheit triefenden Stimme fragte sie nun, ob ich mein Spiegelbild sehen wollte. Ich nickte instinktiv, da mir dies einen Moment der Ruhe verschaffen könnte. Auch wollte ich sehen, inwiefern sie meinen Genitalbereich zerfleischt hatte. Ich war immer noch 'Hengst' genug, um mir in einer Ecke meines Bewußtsein darüber Sorgen zu machen. Mira schien diese Reaktion erwartet zu haben, denn erneut höhnte sie:

"Schau dir deine Reste an- und sei dir sicher, der Anblick, den du bieten wirst, wird von Tag zu Tag schlimmer werden."

Mit einem Wink bedeutete sie der Zofe, den Handspiegel so zu halten, daß ich den Bereich sehen könnte. Ich hielt die Augen zuerst geschlossen... ich hatte Angst mit dem Ergebnis von Mira's 'Bemühungen' konfrontiert zu werden. Nach mehrmaligem tiefen Einatmen, was mein malträtierter Brustkorb mit erneuten Schmerzwellen beantwortete, traute ich meine Augen zu öffnen.
Was ich sah weigerte sich mein Hirn zu akzeptieren. Ich war davon ausgegangen, dass ich statt meiner Genitalien nur noch blutige Hautfetzten zwischen den Beinen hätte. Doch das war nicht der Fall.
Außer einigen tiefblauen Flecken und Blutblasen waren meine Hoden und mein Penis unverletzt.
Die Haut war rot, die Striemen zeichneten sich überdeutlich ab und etwas Blut sickerte aus einer aufgeplatzten Stelle- doch alles sah noch vollständig und 'einsatzfähig' aus.
Mira begann mich auszulachen.

"Ich habe dir doch gesagt, ich will noch die kommenden zwei Wochen mit dir Spaß haben- da kann ich doch nicht schon heute dich verstümmeln. Nein, du hast gehört, wie ich mit dir verfahren werde..."

Einen Moment sinnierte sie, ehe sie fortfuhr:

"... und sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, du überlebst bis zum Eintreffen deiner beiden Weibsbilder, bedenke bitte, dass ich mich mit Miu beschäftigen kann, wenn du hier Rosegarten verlassen hast und irgendetwas negatives über die Zeit bei uns verlauten lässt- das gilt im übrigen auch für Morgen...- falls der Pferdetrainer dich etwas fragen sollte!"

Für mich war in diesem Moment klar, ich hatte eine wahnsinnige Sadistin vor mir...- und würde den Aufenthalt hier sicher nicht überleben.
Mira wandte sich erneut der Zofe zu

"Nehmt ihn ab und schafft ihn raus an den Pfahl- mindestens zwei Stunden! Sie sorgen dafür, dass er wie von mir gewünscht die Nacht in seinem Outfit verbringt. Wenn sie sich vorher noch etwas mit diesem Wallach vergnügen möchten, sei dies ihnen freigestellt."

Mit diesen Worten begab sich die Baroness aus dem Raum.
Der Sklave, dessen Anwesenheit ich die ganze Zeit über irgendwie ausgeblendet hatte, stützte mich, als die Zofe mich aus meiner Kettenfesselung befreite und mir die Klammern und den Rohrknebel entfernte.

"War dir Brutus nicht Warnung genug?"

Völlig verständnislos kreuzte sich mein Blick mit dem ihrigen...

"Du bist seit gut drei Wochen hier und läufst ohne die übliche Kennzeichnung für Gastpferde... Selbst wenn du hier nur für eine bestimmte Zeit auf dem Hofgut sein solltest...- bist du in dieser nur ein Gestütpferd- richtig?"

Ich nickte ihre Frage kraftlos ab. Was mich dann aber völlig aus der Fassung brachte war ihre leise Frage, ob dies alles mit zu dem vereinbarten Spiel gehöre oder ob die Baroness dieses Vorgehen in meinem Fall ernst meinte...
Während ich von dem Sklaven untergehakt wurde, rasten meine Gedanken ob der von der Zofe gestellten Frage. War dies eine den heutigen Tag abschliessende Teufelei von Mira oder war die Zofe über meine 'Rolle' hier getäuscht worden und sie meinte es ernst. Da Mira ihr den Rücken zugewandt hatte, als sie mir meine 'Zukunft' schilderte, war ihr das Entsetzen in den Augen der Zofe entgangen- im Gegensatz zu mir. Ich musste ihr vertrauen- allen Erfahrungen zum Trotz- und stiess stossweise geflüstert hervor:

"Die meinte das... ernst- das hier... ist kein Spiel! Die will mich... wirklich umbringen! Weil ich letztes Jahr bei einem Rennen schneller als sie mit Brutus war..."

Die Zofe stoppte kurz, schaute mich an und nickte dann mit dem Kopf.

"Ich denke, du sagst die Wahrheit... Das war selbst über das normale Maß, wie sie die Pferde hier gewöhnlich zu bestrafen pflegt, hinausgehend... Sie hat letztes Jahr ihren Hengst nach einem Rennen sehr hart rangenommen...- ich erinnere mich!
Mein Sklave bleibt bei dir. Ich muss noch dein Outfit holen, sonst wird die Baroness misstrauisch. Hier läuft anscheinend etwas gewaltig schief..."

Einen weiteren Vertrauensbeweis erfuhr ich von ihr, denn anstatt mich anzuketten befahl sie ihrem Sklaven mich während ihrer Abwesenheit zu beschützen- vor allem gegen die Baroness. Ich war von diesem Verhalten völlig verwirrt, musste ihr aber vertrauen. Ein "Halte durch..." gab mir etwas Hoffnung, das sie nicht falsch spielte. Als sie den Raum verließ, zog sie die Tür auch nicht zu, sondern lehnte diese nur an.
Eine gefühlte Ewigkeit später kam sie mit meinem Pferdeoutfit zurück und lächelte mich an.

"Die Baroness hat ja darauf bestanden das ich noch etwas mit dir 'spielen' soll- keine Angst... das begünstigt meine Idee wie ich dich hier heraus bringen kann..."

Bei der ersten Häfte ihres Satzes zeigten sich in meinem Weltbild Risse- die Zofe merkte sofort, welchen Schrecken sie mir damit eingejagt hatte.

"Entschuldige...- ich wollte dich nicht erschrecken... Wenn ich dich hier heraus schaffe, wem vertraust du hier auf dem Gestüt?"

Diese Frage brachte mich völlig aus dem Gleichgewicht. Spontan fielen mir da nur die Sattlerin und Markus ein-erstere hatte mir aber schon kurz nach meiner Ankunft zu verstehen gegeben, sie würde mir bei einer Flucht nicht helfen. Also blieb nur Markus. Er würde aber mit Sicherheit auch die Baronin informieren und ob diese gegen ihre Töchter vorgehen würde? Ich wusste es nicht und konnte nur hoffen, dass er mich beschützen könnte.

"Der... Pferdetrainer- Markus; kennst... du ihn? Er ist der einzige...- der kein Pferd ist..."

Sie nickte kurz und befahl ihrem Sklaven, die Schweinemaske abzunehmen. Ich lehnte derweil an der Wand und fragte mich, was sie vor habe. Die Zofe schaute ihre Sklaven an und nickte.

"Zieh bitte dieses Outfit an, du hast in etwa die gleiche Figur. Hier läuft etwas extrem schief- ich weiß noch nicht was... doch ich benötige deine Unterstützung".

Während der Mann sich seines Suits entledigte und in meinen schlüpfte, half ihm die Zofe, in meine Hufschuhe zu kommen.

"Glück gehabt, besser zu gross als zu klein" murmelte sie, als diese den Besitzer wechselten.Zuletzt setzte sie uns die getauschten Masken auf. Nur anhand meiner Verletzungen war jetzt noch zu unterscheiden, wer welche Person war. Zum Abschluss sprach die Zofe zu uns beiden.

"Schlachtross- so ist doch dein Rufname- ich werde dich bei mir unterbringen und dann Markus informieren. 'Schweinchen'- dich muss ich zwei Stunden draussen auf dem Platz am Pfahl festbinden... wirst du dies durchhalten? Das ist wichtig- und kein Spiel mehr. Es kann durchaus passieren, daß dich die Baroness in dieser Zeit noch einmal aufsucht und schlägt...- dir wird dann keiner beistehen... Du darfst dabei auch keinen Laut von dir geben! Wirst du es trotzdem machen?"

Der Pferdekopf nickte.

"Es ist kurz nach Mitternacht- wenn wir die Tarnung zwei, drei Stunden aufrecht erhalten können, dürftest du sicher sein."

Als die Zofe mit dem Ankleiden ihres Sklaven fertig war, widmete sie sich wieder mir. Als ich aufstand und die Wand, an der ich bisher lehnte, mich nicht mehr stützte, wurde mir schwindelig und sie musste mich leicht halten, damit ich nicht fiel.

„Verdammt, ich hatte nicht erwartet, dass sie dich so zerschlägt“, sagte die Zofe erschrocken und blickte auf den Platz auf dem ich eben noch gesessen hatte. Ich drehte mich um und sah, dass sich Flecken von Blut und Wundwasser auf dem Boden befanden.

„Es geht nicht anders...- wenn du hier unerkannt raus willst... dann muss ich dich in den Neoprenanzug von Schweinchen stecken. Es wird weh tun..."

Die Aussicht meinen geschundenen Körper in eine enge Hülle zu zwängen jagte mir einen Schauer über den Rücken, doch eigentlich war ich so schwach, dass mir schon alles egal war.
Die Zofe verschwand kurz und kam mit einer Dose wieder. Ich musste mich umdrehen und sie schmierte mir den Rücken mit irgendetwas ein.

"Wenn der Schmerz zu groß wird... schrei. Das wird der Baroness, sollte sie noch hier in der Nähe sein, gefallen, denn sie denkt dann sicher ich würde dich weiter bearbeiten!“

Dies meinte die Zofe vollkommen ernst... Ich konnte aber nicht mehr schreien. Das einzige was ich noch zuwege brachte war ein leises Wimmern. Mittlerweile wurde ich von Schweinchen gehalten, damit ich nicht hinfiel.
Ich hob den Kopf und sah mich, nein ich sah mein Pferdegesicht.

'Aber wie kann Schlachtross mich halten? Er gehört doch zu mir?'

Diesen Gedanken wälzte ich in meinem matschigen Hirn und fand einfach keine Lösung...
Als die Zofe fertig war half sie mir in den Neoprenanzug. Erst als sie den Reißverschluss am Rücken schloss wurde aus meinem Stöhnen ein unterdrücktes Schreien. Es fühlte sich an als hätte man mich gehäutet und der Anzug läge auf meinem blosen Fleisch. Zu guter Letzt kontrollierte sie bei mir noch einmal die Schweinemaske...- ich war wieder fast blind da diese nur sehr kleine Augenlöcher hatte.
Sie führte uns danach aus dem 'Spielzimmer'... um das Gebäude auf den Hof... wobei ich hinter Schweinchen gehen musste und so tun sollte als schöbe ich ihn. In Wahrheit war er meine einzige Stütze und wenn ich jetzt den Kontakt zu ihm verloren hätte wäre ich gefallen und dann...- das wollte ich mir nicht vorstellen!

Als er endlich an den Pfahl gebunden war wankte ich, unter Aufbietung der letzten Kräfte, hinter der Zofe her- bis ich irgendwie in einem Raum von ihr die Aufforderung hörte, ich könne mich jetzt hinknien...
Ich konnte mich an fast nichts mehr erinnern, doch wir waren wieder in einer Art Spielzimmer... Sie brachte mich in einen großen Käfig unter und legte mir vorher ein Halsband an. Ich stutze und war mir fast sicher, dass sie mich hintergangen hatte und als nächstes käme Mira herein und würde mich wieder foltern. Doch irgendwie war ich trotzdem ruhig. Ich war körperlich am Ende und wenn ich wieder in die Hände von Mira ausgeliefert wäre... dann würde ich sterben- das war mir vollkommen klar!
Entweder diese Zofe hatte einen Plan, den ich noch nicht verstand, oder dies würde meine letzte Nacht auf dieser Welt sein. Ich steckte noch immer in dem Schweineoutfit- irgendwann verstand ich... wer einen Blick in den Raum werfen sollte würde 'nur' einen Kunden der Zofe im Käfig sehen...
So legte ich mich auf den Gummiboden des Käfigs und rollte mich zusammen, darauf bedacht eine Position zu finden, in der möglichst keine allzusehr geschundenen Teile meines Körpers den Boden berührten.

„Dein Halsband hat kein Schloss und die Käfigtür ist nur angelehnt!“, sagte die Zofe jetzt. „Ich selber werde Rosengarten noch heute Nacht verlassen! Nach all den Ereignissen der letzten Tage... deren Zeuge mein Kunde und ich werden musste... und wo ich durch die Baroness getäuscht...dich quälte... ist dessen und mein Leben hier nicht mehr sicher. Entschuldige bitte meinen Egoismus... aber ich habe ehrlich Angst um mich und meinen Kunden...- und wir gehören nicht zu dem 'Betrieb' hier...
Wenn du dich selber befreien kannst... was ich aber in deinem Zustand für unwahrscheinlich halte... weißt du wo Markus wohnt. Dem Pferdetrainer schicke ich eine Nachricht wo er dich finden wird, sobald mein Kunde und ich hier vom Hofgut runter sind. Ich traue ihm zwar- so wie du auch- doch nicht der Baronin! Sie wird... sicher... nein... vielleicht... ihre Töchter zu decken versuchen... das hat sie immerhin schon einmal gemacht! Auch da kannst du den Pferdetrainer fragen...
Ich wünsche dir viel Glück... Schlachtross... schau zu, dass du am Leben bleibst! Ich hoffe es für dich..."

Nach den letzten Worten stand sie auf und verließ das Spielzimmer. Sie löschte das Deckenlicht und nur noch einige flackernde elektrische Kerzen erhellten den Raum minimal. Doch mir war es gleich. Ich versank in einer gnädigen Schwärze, die keine Schmerzen und keine Angst kannte.

DRACHENLORD ENDE




Tja...- Schlachtross ist körperlich und psychisch am Ende...
Doch hat die 'Zofe' die Wahrheit gesagt? Wird sie den Pferdetrainer über all das Geschehene in Kenntnis setzen- oder hilft sie Mira, den mental finalen Schlag gegen Schlachtross zu führen?
Ist alles, was die Baroness über die von ihr angedachte 'Behandlung' von sich gegeben hat, auch so gemeint- oder auch nur ein weiteres Psychospiel mit Schlachtross? Das sie ihn hasst und brechen will steht außer Zweifel- doch würde sie derart weit gehen?
73. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 22.10.21 18:50

Wow! Ich habe ja insgeheim gefofft, dass es einen Lichtblick geben könnte. Ich würde Mira es durchaus zutrauen, ihre Drohungen wahr zu machen, auch wenn das die Baronin an sich nicht zulassen würde. Allerdings würden es die Baronessen wohl verstehen, es so aussehen zu lassen, dass ihre Mutter keinen Verdacht schöpft.
Der aufgebaute Spannungsbogen ist ganz große Klasse! Ein riesen Lob dafür!
Ich hoffe jetzt aber für mich, als auch für den weiteren Verlauf der Geschichte, dass diese Entwicklung dazu führt, Schlachtross vor noch Schlimmeren zu bewahren. Wie Markus die Situation lösen kann, darauf bin ich wirklich super gespannt! 😊
Weiter so! Die Geschichte liest sich super, die Teile sind genau richtig getaktet (auch wenn ich nix dagegen hätte, wenn jeden Tag ein neuer Teil kommen würde.. 😜!
LG Flo/Rico
74. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 29.10.21 13:18

@ Pup_Fl: ich hoffe, einige deiner gestellten Fragen beantwortet dieses Kapitel- weitere werden kommenden Freitag beantwortet...

Für dich und alle anderen Leser- hier folgt das nächste Kapitel!



Tag 25; Woche vier- Mittwoch (Part 1)



Frühe Morgendämmerung...


Markus:

"Verdammter Wecker...- es steht doch gar nichts so früh an..."

Markus fluchte leise, doch das nervige Summen verstummte auch nach dem dritten Schlag auf die 'Silent'-Taste nicht. Erst dann war er so weit munter um zu begreifen- er könne auch laut fluchen, seine Partnerin war nicht hier und würde ihn dabei auch nicht hören.

"Welcher Idiot will so früh denn etwas von mir...- hat das nicht Zeit bis zur Fütterung der Pferde?"

Immer noch übellaunig öffnete der Pferdetrainer die SMS- und war mit einem Schlag hellwach!

'... Markus- Schlachtross befindet sich bei mir im Spielraum und benötigt dringend deine Hilfe! Die Baroness hat ihn auf das übelste mißhandelt und mich, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, mit hinein gezogen!
Bitte versteh mich- ich habe Angst um meinen Kunden und um mich... nachdem ich erkennen musste, die von Mira von sich gegebenen Drohungen, Schlachtross in den Selbstmord treiben zu wollen, sind kein abgesprochenes Psychospiel zwischen den beiden gewesen sondern in Verbindung mit der... Folter... die sie ihm angedeihen ließ...- das war bitterer Ernst! Wir beiden waren Zeugen dessen, was und wie Mira ihm mit Hilfe ihrer Schwester etwas antun will...- und ich möchte als Mitwisserin dieses und anderer Vorgänge keinen 'Unfall' erleiden... noch... im Moment... einer Vergeltung durch seine Jockey oder Eigentümerin entgegensehen müssen. Vor allem aber traue ich der Baronin nicht mehr... Frage dich selbst- wird sie ihre Töchter zu decken versuchen oder dabei helfen, dies aufzuklären... und den bereits kursierenden Gerüchten um Rosengarten weitere Nahrung geben.
Ich werde vorerst abtauchen- würde aber über dich gern weiter informiert werden...- und da ich deine Meinung zu den Zuständen hier kenne...
Schlachtross...- für ihn bist du derzeit der einzige Mensch, dem er hier auf Rosengarten noch vertraut! Hilf ihm-bitte! Ob du ihn hier vom Hofgut herunter und in ein Krankenhaus bringst- was unweigerlich die Polizei auf den Plan rufen wird, oder was immer du unternehmen wirst...- enttäusche ihn nicht!
Ich habe ihm das Outfit von meinem Kunden übergezogen... sein Pferdeoutfit ist in meinem Büro abgelegt...

P.s.: die Baroness hat Aufnahmen von den Folterungen angefertigt...'

Keine Unterschrift...- auch die Nummer war nicht in seinem Telefon abgespeichert- und doch war Markus klar, wer ihn da informiert hat. In Windeseile hatte er seine Sachen an, geistesgegenwärtig hatte er dies im dunkeln erledigt um nicht zu zeigen, daß er munter wäre und irgendjemand ihn sehen könnte. Die Strecke bis zum Haus der 'Zofe' rannte er... der Kies unter seinen Schuhen knischte bei jedem Schritt in seinen Ohren viel zu laut...
Erst als er vor der Tür des Hauses anhielt, kam in ihm die Frage auf, wie er sich Zugang verschaffen sollte, wenn dies verschlossen wäre. Doch ein Druck auf die Klinke... diese gab nach und der Pferdetrainer konnte mühelos eintreten.
Welches Zimmer gemeint war...- das war klar. Ein schwacher Lichtschein fiel durch den Spalt einer nur angelehnten Tür, während alle anderen, so konnte Markus es im Dämmerlicht erkennen, geschlossen waren. Vorsichtig drückte er das Türblatt bei Seite- eine Person in einem Schweinekostüm lag halb in einem Käfig und deren Bewegungen sagten dem Pferdetrainer, diese war zumindest in einem durch Erschöpfung verursachten Dämmerzustand- gepaart mit Schmerzen!

'Wie oft habe ich das schon sehen müssen...- bei Brutus, Blacky, Steel, Miu,...'

Ganz langsam setzte er sich neben die Person... sprach sie leise mit "Schlachtross" an und hob vorsichtig deren Kopf, um die Maske zu entfernen.

'Oh Gott- die Baroness hat ihn ja völlig fertig gemacht...'

Schlachtross selbst schien mich wohl irgendwie zu erkennen- er lächelte mich an- aber seine Reaktion auf das Abnehmen der Schweinekopfmaske war nicht bewusst...

"Danke...Markus..."

Ein Versuch, ihn vorsichtig abzutasten, beendete der Pferdetrainer sofort- das was er sah... der vergebliche Versuch, die Schmerzen, die jede Berührung auslöste, zu unterdrücken...

'Allein bekomme ich dich nicht aus deinem Anzug heraus...- und du brauchst mehr Hilfe als ich dir allein bieten kann...'

"Schlachtross...- ich komme gleich wieder! Verstehst du- ich bin gleich wieder zurück!"

Da dieses Mal keine Reaktion erfolgte, legte Markus seine Jacke als Kissen unter den Kopf von Schlachtross... während seine Gedanken rasten.

'...wer kann mir helfen? Miu? Zu ihm hätte Schlachtross das meiste Vertrauen- aber er war nur Pferd... Trotzdem, den hole ich nachher hinzu!
Natascha? Die Oberschwester war sicher beteiligt an dem, was Augustine mit ihm angestellt hat...- wie sich das auf seine Psyche auswirken würde? Keine Ahnung- aber ich brauche sie hier... und ich traue ihr!'

Die 'Klinik' war keine fünfzig Meter entfernt- und keine drei Minuten später stand er im Zimmer der Oberschwester. Ohne Umschweife weckte er sie...

"Natascha- ein Notfall bei unseren externen Gästen nebenan! Dein Notfallset und etwas, was müde macht und man schlucken kann! Es ist dringend- vermutlich Kreislauf!"

"Nach einer Session?"

Markus nickte- und dachte bei sich, so könnte man es mit sehr viel gutem Willen... vielleicht... umschreiben.
Fünf Minuten- und beide betraten den Flur, der in das Zimmer führte, in dem Schlachtross lag. Dort stoppte der Pferdetrainer die Oberschwester...

"Natascha...- unser Patient ist Schlachtross! Er steckt in einem Neopren-Suit und reagiert auf jede noch so leichte Berührung mit Schmerzen... Ich muss dich fragen...- wie hoch ist dein Anteil daran? Was haben Augustine und du mit ihm angestellt? Und willst du mir helfen- auch wenn dies bedeutet, ihn vor Mira und Augustine so lange zu verstecken, bis die Baronin zurück ist?"

Die Oberschwester hielt dem auf sie gerichteten Blick stand...- setzte die Tasche mit ihrem Equipment ab, öffnete diese und gab Markus eine Kleiderschere.

"Damit schneidest du ihm den Suit vom Körper- keine Hemmungen dabei... Gib ihm vorher die beiden Tabletten- wenn er wach sein sollte...
Und ja- ich habe ihn auch geschlagen...- so wie du auch um ihn zu seinem persönlichen Limit zu treiben... und geholfen ihn körperlich fertig zu machen. Und ich werde dir helfen...
Frag mich nicht nach dem warum...- ich erkläre es dir... später... Ruf mich nur zu ihm wenn du sicher bist er kann mich nicht erkennen!
Ach ja- Wasser für ihn..."

Die ihm hingehaltene Flasche und die beiden Tabletten verschwanden in seiner Hand.

"Bleib an der Tür... im Unterschied zu dir habe ich ihn nach dem ersten Zugkrafttest kein einziges Mal danach mit Gerte oder Peitsche antreiben müssen. Ich hatte sein Versprechen auch so immer bis an sein Limit zu gehen... und wir beide haben uns daran gehalten!"

Der Pferdetrainer sprach dies leise aus...- doch Schlachtross reagierte wie vorher erst auf die Berührung mit der Schere.

"Mach bitte deinen Mund auf...- ich habe hier etwas... du musst das schlucken... Es hilft dir zu schlafen... keine Schmerzen...- versprochen!"

Markus befleißigte sich einfacher Worte, damit die Botschaft auch verstanden würde- gehorsam schluckte Schlachtross die Medizin und auch einige Schlucke Wasser danach. Während er anfing den Anzug vorsichtig aufzuschneiden, versank 'sein' Pferd wieder in Somnolenz...

"Mach mehr Licht- ich glaube... es fängt an zu wirken..."

"Nein, frühestens in vier- fünf Minuten... Sein Atem? Gleichmäßig?"

"Ja- ich brauch dich aber jetzt hier..."

"... Baroness... was hast du denn noch alles mit ihm angestellt..."

Diese Mischung aus Fluch und Entsetzen der Oberschwester über den Anblick des mittlerweile freigelegten Oberkörpers von Schlachtross und seiner Arme war nicht gespielt...- Markus hatte selbst mich zu kämpfen. Hämatome in allen Farbvarianten; Wundsekret, was verkrustete und an manchen Stellen den Anzug anhaften ließ...
Natascha hatte, sobald dies ihr möglich war, den Puls überprüft, die Lungen abgehört und- vorsichtig- einige motorische Reaktionen überprüft. Diese ersten Ergebnisse beruhigten sie ein wenig.

"Atmung und Kreislauf sind ein wenig erhöht... aber nicht kritisch! Das sind die Schmerzen... Deine Reaktion auf die Reize ist auch ermutigend- ich bin mir sicher, du hast keine inneren Verletzungen und dein Gehirn und die Nerven sind auch nicht beschädigt...
Du hast mehr Glück als Verstand- und eine robuste Konstitution! Das wird wieder...- bei guter Pflege... Der Rest hängt auch von deinem Willen ab..."

Mehr an sich selbst gerichtet, da Schlachtross sie eh nicht verstehen würde, dienten diese Worte mehr zur eigen Beruhigung der Oberschwester. Doch jetzt würde der unangenehme Teil folgen...

"Markus- das alles hier muss dokumentiert werden! Gerade weil es ihre Töchter waren...- wir müssen die Baronin jetzt gleich und nicht erst zum Frühstück in Kenntnis setzen! Sie... und deine Madame müssen sofort hierher zurück! Sie soll auch darüber entscheiden, wie wir uns gegenüber Mira und Augustine verhalten sollen... Das hier kann ihr Lebenswerk und damit unsere Zukunft zerstören!
Schlachtross sollte auch rüber in die Klinik- hier kann er nicht bleiben..."

"Natascha- bist du völlig wahnsinnig? Du kannst doch nicht..."

Erstaunt hielt Markus inne- der Blick der Oberschwester auf seine Unterbrechung strahlte die blanke Verständnislosigkeit aus...

"Alles gut- mit dem ersten hast du recht... Aber Schlachtross in die Klinik zu schaffen ist Wahnsinn! Selbst wenn Augustine keinen Zugriff mehr bekommen würde- was ich inständig hoffe- wie würdest du dich fühlen... Du hast Schmerzen und wachst genau an dem Ort und vielleicht noch bei der gleichen Person auf, die sie dir zugefügt hat... Keine schöne Vorstellung!
Komm- fang an und mach die Bilder von ihm... Ich dreh ihn dann vorsichtig auf die andere Seite!"

"Stimmt- so gesehen... Wo würdest du ihn denn unterbringen wollen?"

"Im Stall- in der Fohlenbox. Dort hat er die ersten Nächte hier auf Rosengarten verbracht und Vanessa und ich hatten uns nach der Sache mit der Hochzeit dafür stark gemacht, ihn bis zu dem Hoffest dort unterzubringen...- als Belohnung für seine Einsatzbereitschaft! Frau Baronin war da leider anderer Meinung...
Es würde seine Pferdeseite ansprechen... gewohnte Umgebung und so... und wir hätten ihn, neben der Tatsache, er wäre von den Einstellern abgeschirmt, in der saubersten Box untergebracht... die zudem eine Wärmelampe hat!"

"Vorschlag- du holst zwei unserer Hengste... die können uns helfen ihn dort hin zu schaffen! Ich lege ihm noch einen Zugang- da muss ich danach eh noch einmal in die Klinik... Wenn ich Glück habe... komme ich auch an den Schlüssel zu Augustines 'Giftschrank' ran, da kann ich Schlachtross Schmerzmittel in die Infusionen hinzufügen...
Komm- hol die Pferde! Ich bleibe so lange bei ihm..."


Wenig später...


"Brutus... Miu- hoch mit euch! Sofort!"

Markus war es egal, daß er mit der recht rüden Vorgehen auch Blacky und Lion weckte- die vier Hengste sahen ihm an unter welchem Druck ihr Trainer stand und letztere waren glücklich, in der Box zurückbleiben zu dürfen.
Im Gegensatz dazu schauten Brutus und Miu ängstlich aus- wenn Markus sie derart aus dem Schlaf riss, bedeutete dies gewöhnlich nichts gutes...
Nachdem die Tür zur Box durch den Pferdetrainer wieder geschlossen war, löste er zum Erstaunen der Pferde deren Fesselung der Vorderhand...

"Ganz ruhig...- ihr müsst mir helfen... Folgt mir einfach- und los!"

Beide folgten gehorsam... und waren überrascht, welches Gebäude sie ansteuerten. Noch erstaunter waren sie über die Ansage, mit der ihr Trainer ihnen erlaubte, sich menschlich zu artikulieren...
Beide verstanden aber sofort, wieso Markus derart unter Stress stand, nachdem sie den Raum betreten und Schlachtross in seinem Zustand gesehen hatten.

"Ihr müsst uns gleich helfen, ihn in die Fohlenbox zu schaffen... Natascha-..."

"Ist schon gut Markus...- ruf die Baronin an! Miu- du gehst an seinen Kopf, Brutus- halten!
Ich beeile mich..."

Mit diesen Worten drückte sie dem Leithengst die Infusionsflasche in die Hand, stand auf und verließ den Raum. Markus war sich nach dem Blickwechsel, der auf den abgebrochenen Satz zwischen ihnen stattgefunden hatte, nun endgültig sicher, die Oberschwester würde nichts gegen ihn oder Schlachtross in die Wege leiten...

'Zum Glück ist das für meine beiden Pferde hier kein ungewohnter Anblick...'

Markus räusperte sich, schaute die beiden an und zeigte ihnen sein Telefon.

"Ich rufe jetzt die Baronin an- die Bilder von dieser Sauerei, die ihre Töchter zu verantworten haben, die bekommt sie gleich mitgeliefert...
Ich glaube zwar nicht, daß Schlachtross aufwachen wird- sollte das aber der Fall sein... dann ruft ihr mich..."


Ein Hotelzimmer- irgendwo in Süddeutschland...


Verschlafen blinzelnd tastete Amalie nach dem Gerät, was sie unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte- die Nummer des Pferdeknechtes auf dem Display sorgte dann doch für genug Aufmerksamkeit...

"Pferdetrainer- was ist so wichtig um ausgerechnet jetzt anzurufen? Und sagt mir nicht, Rosengarten würde in Flammen stehen..."

Am anderen Ende der Verbindung verzog Markus das Gesicht- den Scherz der Baronin empfand er im Moment unheimlich deplatziert...

"Frau Baronin- im übertragenen Sinn ist es aber so! Ihre Arschlochstöchter haben Schlachtross fast totgeschlagen- die Bilder, die seinen derzeitigen Zustand dokumentieren habe ich Ihnen bereits auf ihr Gerät geschickt... und mir ist es egal, wie sie das seiner Jockey und ihrer Freundin Bea beibringen! Ich würde vorschlagen, sie wecken jetzt die Rittmeisterin und sehen sich gemeinsam seine Verletzungen an- und ich rate dringend davon ab, das mit einer Coverstory irgendwie zu beschönigen! Mira und Augustine haben das zu verantworten- und sie werden dafür bezahlen!"

Was als Drohung unausgesprochen blieb- Markus würde im Zweifelsfall die Wahrheit hinter allen möglichen Lügen und Verschleierungen hervor zerren... egal, was es für Konsequenzen für ihn und Rosengarten hätte!

"Pferdetrainer- ein wenig Mäßigung! Ich rufe in einigen Minuten zurück..."


Rosengarten- 'Spielzimmer' der 'Zofe'...


Aus den 'einigen Minuten' wurden knapp zwanzig- ehe der Rückruf erfolgte. Markus war, nachdem Natascha wieder aus der Klinik mit einer Ersatzinfusion und zwei Ampullen Fentanyl zurück war, eine davon der Infusionslösung hinzugefügt und ihn dann abgelöst hatte, mit den sauberen Laken rüber in den Stall und hatte das Lager für Schlachtross vorbereitet. Er war zurück im Flur, als die Baronin endlich zurück rief...

"Pferdetrainer- die Rittmeisterin und ich sind unterwegs... unser Eintreffen wird ohne Verzögerung etwa gegen 14:30 Uhr sein. Wir werden einen Zwischenstopp auf 'Waldsee' einlegen und seine Besitzerin... und sollte dies möglich sein... auch seine Jockey dort aufnehmen. Meine Freundin habe ich bereits persönlich kontaktieren können...
Welche Maßnahmen sind durch sie bereits eingeleitet- und wie kam es überhaupt dazu?"

Markus fasste kurz seinen Wissenstand über das 'verweigern' und was in den beiden Tagen danach passiert war zusammen, gab das Telefon danach weiter an die Oberschwester, die, ohne ihre Beteiligung zu beschönigen, über die Vorgänge in der Klinik berichtete und dabei die Vermutung des Pferdetrainers, es hätte sich dabei um eine Falle für Schlachtross gehandelt, mit Indizien untermauern konnte.

"Pferdetrainer, Oberschwester- sie sind mir beide ab sofort für die Sicherheit und Versorgung von Schlachtross verantwortlich! Sie haben dafür meine Rückendeckung und volle- ich wiederhole- VOLLE! Handlungsfreiheit...
Was meine Töchter angeht...- sorgen Sie bis zu meinem Eintreffen dafür, daß diese... ohne sich absprechen zu können... auf Rosengarten verbleiben! Keine Telefone oder ähnliches... Wenn die beiden nicht kooperieren sollten... Zwang ist genehmigt!
Schlachtross- Oberschwester, dies ist ihre Aufgabe- soll möglichst schmerzfrei gehalten werden. Die Verlegung in die Fohlenbox ist eine gute Idee...
Ja Rittmeisterin..."

Im Hintergrund schien seine Partnerin der Baronin etwas vorzuschlagen...

"... der Vorschlag ist gut- Trainer, Miu soll als Beisteller bei ihm sein, wenn Schlachtross aufwacht!"

"Frau Baronin- Miu und Brutus sind bereits hier. Sie sollten mich dabei unterstützen, Schlachtross gleich in die Box zu verlegen.
Eine Frage noch- was ist mit Jens? Der Pferdeknecht dürfte in die Misshandlungen verwickelt sein..."

"Moment...- kein Kontakt zu irgendwelchen Tieren, kein Kontakt zu meinen Töchtern! Er soll bis zu meinem Eintreffen anstehende Instandhaltungsarbeiten erledigen... und er soll die Futterportionen für alle Einsteller vorbereiten. Damit dürfte er beschäftigt sein...- ich schreibe ihm dies als Nachricht, so gibt es garantiert keine Rückfragen!
Sie und Natascha müssen sich im Wechsel um alle sonstigen Belange unserer Tiere kümmern- füttern, die Gastpferde heute alle auf die Koppeln... Für anstehende Maßnahmen können unsere Pferde als Helfer eingesetzt werden!
Natascha..."

Der Pferdetrainer hatte sein Mobiltelefon auf Lautsprecher gestellt...- daher reagierte die Oberschwester sofort.

"Ja, Frau Baronin..."

"Wieviele Patienten der Kategorie 'Gelb' und 'Rot' sind derzeit bei meiner Tochter in 'Behandlung' ?"

"Derzeit drei 'gelbe' und ein 'roter'...- der aber auf Wunsch seiner Herrin..."

"Überprüfen Sie, ob dort alles seine Richtigkeit hat! Wir können uns jetzt keinen weiteren Fall leisten- keinen einzigen! Das mit unserem Gastpferd ist Katastrophe genug!
Sollte es unvorhergesehene Entwicklungen geben- möchte ich sofort informiert werden... Ich verlasse mich auf sie beide!"

Danach wurde die Verbindung unterbrochen. Markus und Natascha schauten sich an- die erteilten Anweisungen der Baronin waren nicht mißzuverstehen...

"Die will... das wir ihre... Töchter..."

"Eines nach dem anderen- wir sollten Schlachtross erst mal in die Box bringen! Dann den Knecht, dann alles andere...
Brutus- du hier hin! Ich nehme ihn auf der linken Seite! Miu- du an die Füße! Natascha, du übernimmst alle Türen und bringst deine Ausrüstung mit..."

Der Pferdetrainer ergriff die Initiative- zehn Minuten später lag Schlachtross in der für ihn vorbereiteten Box unter der Wärmelampe. Die Oberschwester hatte mittlerweile die Infusionen gewechselt und mit der zweiten Ampulle Schmerzmittel dafür gesorgt, daß ihr Patient, in Kombination mit dem Schlafmittel, weiter die Ruhe fand, die ihm in den vergangenen Tagen vorenthalten war...

'Deine nächsten Tage werden immer noch schmerzhaft sein...- auch wenn sich für dich sicher alles zum besseren entwickeln dürfte... Andere vor dir hatten nicht so viel Glück...'

"Markus- wer ist eigentlich für das Frühstück der Baroness Mira zuständig? Bei Augustine war es bisher Annika- aber seit ihrer 'Beförderung' habe ich mich darum gekümmert..."

"Der Pferdeknecht- zumindest hat er den morgendlichen Kaffee zu verantworten! Woran denkst du?"

"K.o.-Tropfen in den Kaffee... Wenn beide dann soweit betäubt sind, das wir keinen Widerstand mehr erwarten müssen... Beide zu mir in die Klinik- Einzelzimmer... Damit sie still halten... die geräuschgesteuerten Halsbänder..."

"Die Strafbox hier im Stall ist dafür besser geeignet..."


Fünf Stunden später...


"...Natascha...- ich glaube, wir haben es geschafft. Die Gastpferde sind alle auf den Koppeln, du hast deine Patienten ebenfalls versorgt...- und der Pferdeknecht ist bis heute Mittag beschäftigt!
Ich hätte nicht gedacht, wie einfach es war Augustine und Mira zu überwältigen..."

"Das war mehr Glück als Verstand- und so etwas klappt nur einmal! Oder würdest du an deren Stelle noch einmal Kaffee trinken, den dir jemand anderes zubereitet hat?"

"Garantiert nicht! Ich bin auch neugierig, wie die Baronin ihren beiden Missgeburten erklären wird, wieso sie in der Strafbox aufwachen werden..."

"Lass das die Sorge der Baronin sein- wir sind durch ihre Sprachnachricht abgesichert! Und bis die beiden wieder klar denken können... das wird noch ein Weilchen dauern. Die Dosis war großzügig bemessen- und ich bin froh darüber, daß Augustine auch 'so etwas' in ihrem Giftschrank lagerte...
Steel wird uns vorher Bescheid geben- du hast sie ja gut instruiert..."

"Natascha... ich bin froh darüber... das du hilfst. Allein hätte ich das alles hier nicht geschafft... Ich denke... auch Schlachtross würde mir da zustimmen..."

"Da wäre ich mir nicht so sicher...- ich habe ihn auch ohne Anweisung von Augustine ein paar Mal härter rangenommen als notwendig... das hat er sicher nicht vergessen! Ich hatte meine Gründe..."

"Dann kläre das mit ihm... noch vor dem Rennen... falls er da noch teilnehmen will- und kann! Das schließt auch seine Ownerin und Jockey mit ein...
Wir können das auch gern gemeinsam machen...- ich habe auch einiges zu beichten... Zumindest gegenüber der Baronin...
Weißt du, ob Augustine irgendwelche Aufnahmen von Schlachtross gemacht hat? Solche, wo er gut zu erkennen ist..."

"Augustine hat ihn in seinem Outfit bei einem der 'Test's' gefilmt- das ist so gesehen ja auch einzigartig. Und sie hat ihn bei seinem erzwungenen 'Decksprung' mit Annika aufgenommen...- da ist er eindeutig als Mensch erkennbar...
Warum fragst du?"

"...hab ich richtig gelegen..."

Dies richtete der Pferdetrainer mehr an sich selbst...

"Was hast du mich gerade gefragt? Entschuldige bitte- ich hatte nicht zugehört."

"Warum du fragst...- Aufnahmen sind nichts besonderes... Augustine macht bei fast allen 'Pferden' auf dem Laufband welche und 'Decksprünge' werden auch bei Gastpferden gefilmt...- bei manchen Kunden ist das sogar in deren gebuchten 'Paket' enthalten..."

"Natascha- Schlachtross hat dazu sicher keine Einwilligung gegeben! Außerdem...- in der Nachricht von Simone stand, er wäre von Mira auch in ihrer Folterkammer gefilmt worden...
Ich muss dir etwas sagen...- warum werde ich von den beiden Töchtern im Großen und Ganzen in Ruhe gelassen und kann denen auch mal widersprechen? Der Knecht ist für Eigenmächtigkeiten- zurecht im übrigen- erst letzte Woche durch Mira so behandelt worden, wie sie es sonst mit störrischen Pferden macht...
Die beiden haben über diese Aufnahmen doch ein nettes kleines Druckmittel für zusätzliche Einnahmen...- ich weiß nicht nur davon... ich habe den Beweis für vier erfolgte Erpressungen! Das sind nur kleine Beträge... pro Monat und Kunde zwischen zwanzig und fünfzig Euro... So tut es dem einzelnen nicht allzu weh... doch rechne das mal auf fünfzig oder einhundert Kunden hier hoch...- jeden Monat! Ist doch ein nettes kleines Extrageld für die beiden...
Schau mich bitte nicht so an- hier hat doch jeder von uns seine kleinen schmutzigen Geheimnisse..."

Natascha schaute irgendwie seltsam...- dann fiel ihr aber wieder ein, was ihr vorhin aufgefallen war.

"Im Büro von Augustine war eine Kamera an ihren Computer angeschlossen. Meinst du...?"

Der Pferdetrainer reagierte dieses Mal sofort.

"Würde passen...- Ich sollte mich wieder um die Einsteller kümmern, Jens war durch Mira für das 'Training' mit Schlachtross vorgesehen... Und lass mich raten- du hättest dich um deine zahlenden Patienten kümmern sollen!"

Die Oberschwester nickte die Vermutung von Markus ab.

"...die wollten sich einen gemütlichen Vormittag machen und sich daran aufgeilen, wie sie Schlachtross fertig gemacht haben. Garantiert wäre von den beiden auch deren weiteres Vorgehen ausgeheckt worden...
Bitte- lass uns Glück haben und sie haben die Dateien nicht gesperrt..."

Aus dem Stallgang in die Fohlenbox hinein erteilte Markus Brutus und Miu die Anweisung, weiter bei Schlachtross zu bleiben und seinen Zustand zu überwachen- dieser dürfte aber weiter schlafen. Brutus sollte bei einer- unwahrscheinlichen- Änderung des Zustandes SOFORT in das Büro der Baroness Augustine kommen und sie holen.

"Verstehst du, Brutus- das ist nicht verboten! Keine Strafe!"

Während der Leithengst dies wiehernd bestätigte, waren Natascha und Markus in Gedanken ob dessen, was sie zu sehen bekommen würden...

"Markus- selbst wenn Augustine den Computer gesperrt haben sollte... Ich kenne das aktuelle Passwort und auch ein paar ältere von ihr!"

Der Pferdetrainer lachte lauthals los...

"Was hatte ich gerade über kleine schmutzige Geheimnisse gesagt..."


Im Auto der Baronin...


"Pferdetrainer- hat sich irgend etwas verändert? Meine Töchter...?"

"...stehen unter Arrest, Frau Baronin. Oberschwester Natascha hat dafür sorgen können, daß dies ohne Komplikationen von statten ging- beide sind in der 'Strafbox' im Stall untergebracht und werden von Steel beaufsichtigt. Bitte entschuldigen Sie die notwendige Maßnahme- aber wir haben ihnen Strafhalsbänder angelegt, die auf akustische Reize eingestellt sind. Sie hatten uns in der Hinsicht Handlungsfreiheit..."

"Ja, das hatte ich- und die Maßnahme geht in Ordnung..."

"Frau Baronin- ist schon die Besitzerin von Schlachtross bei ihnen im Fahrzeug?"

"Nein Pferdetrainer- wir werden sie aber in ca. vierzig Minuten aufnehmen..."

"Ich bin mir sicher, es ist besser so- besteht eine stabile Bildverbindung zu Ihnen? Natascha hat auf dem Computer ihrer Tochter Augustine diese Dateien entdeckt... Laut eingeblendetem Datum stammen diese von gestern- und ich würde davon abraten, sie seiner Besitzerin oder Jockey vor dem Eintreffen auf Rosengarten zur Kenntnis zu bringen..."

"Derart schlimm...?"

"Beurteilen Sie dies bitte selbst- aber... Nein, bitte entschuldigen Sie, wenn ich ein paar Mal die Schnellvorlauf-Funktion verwende..."

Nach zehn Minuten bat die Baronin, äußerlich gerade noch die Fassung wahrend, um Abbruch der 'Boxvorführung'...

"Gibt es noch weitere Aufzeichnungen dieser Art, Pferdetrainer?"

"Jawohl- es existiert eine weitere unverschlüsselte Datei auf der Kamera... Sie zeigt, wie Schlachtross, auch mit Unterstützung durch mich... von ihrer Tochter Augustine 'getestet' wurde...
Schlachtross wurde gezwungen, nach Schlafentzug und anderen diversen Folterungen diesen Test drei Mal hintereinander zu wiederholen- mit zusätzlichen Quälereien in den von ihrer Tochter als solche bezeichnete 'Erholungsphasen'...
Weitere Dateien auf dem Computer sind gesichert..."

"Oberschwester- ich hatte sie nicht gefragt! Aber ich erkenne an... sie stehen zu dem, was sie getan haben..."

"Frau Baronin...- die uns zugängliche Dateiliste umfasst einen Zeitraum von drei Jahren und sieben Monaten..." Markus druckste ein wenig herum, "... wäre es möglich, sie nach ihrem Eintreffen auf dem Hofgut einen kurzen Moment zu sprechen...- unter vier Augen...
Es hat mit diesen Aufnahmen zu tun..."

75. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 29.10.21 13:57

Wow!
Was für eine Entwicklung!
Da habe ich die Hinweise doch richtig gedeutet. Wie immer hervorragend geschrieben!
Scheint für die Baronessen in die andere Richtung umzuschlagen. Bin mir zwar sicher, dass sie sich nicht so leicht unterkriegen lassen, aber für den Moment ist Schlachtross in Sicherheit und durch die Art der Maßnahmen von Markus wird wohl auch die psychische Tortur etwas abgefedert.

Liebe Grüße
Rico
76. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 05.11.21 12:13

Es ist wieder Freitag- hier ist das neue Kapitel.

Die Baronin offenbart ein wenig aus ihrer Vergangenheit...- zur Überraschung aller! Schlachtross ist angehalten, einige für ihn wichtige Entscheidungen zu treffen...- auch mit dem neuen Wissen um einige Personen...



Tag 25; Woche vier- Mittwoch (Part 2)


Fohlenbox...- gegen Mittag


Schlachtross:

Mein erster bewusster Eindruck war der Geruch des Stroh's...- noch eh ich alle anderen Eindrücke einzuordnen vermochte! Schmerz... Durst... das fehlende Gefühl von Maske und Anzug...- dies alles kam, wenn auch nur um Augenblicke, später...

'...hatte ich nur geträumt, daß mich Markus gefunden hat? Da war noch jemand anderes bei ihm gewesen...
Ich war nicht mehr im Spielzimmer der Zofe... das hier war der Stall...- doch nicht die Hengstbox...'

Vorsichtig begann ich mich zu drehen...- und sofort waren da zwei Hände, die mich dabei unterstützten! Und noch etwas spürte ich... über mir war etwas warmes...

"Schlachtross..."

Die Nennung meines Namens erfolgte synchron... die eine Stimme war der Pferdetrainer..- doch die zweite? Hatte Miu meinen Namen ausgesprochen? Seit wann reden Pferde hier auf Rosengarten ungestraft wenn ein Mensch sie hören kann?

"Langsam Miu...- er muss erst noch richtig zu sich kommen... Bleib so und sorge dafür, daß sein Kopf weich liegt.
Schlachtross- mach ruhig deine Augen auf... es ist nichts hier, was dich blenden könnte... Du bist im Stall in der Fohlenbox...- und hast lange geschlafen..."

Das mir bekannte wiehern von Miu passte nun auch in das Setting, was sich wie ein Puzzle in meinem Kopf zusammen fügte.

'Etwas ist geschehen- Markus und Miu passen auf mich auf... Die beiden machen das nicht ohne Grund... Komm- mach jetzt deine Augen auf!'

Markus hatte nicht gelogen- ich lag auf einer sauberen Unterlage in der Fohlenbox... die Wärmelampe über mir war in Betrieb... und neben dem Pferdetrainer befanden sich Miu und Brutus mit in der Box...

"Horch zu Schlachtross...- Brutus und Miu werden bis auf weitere auf dich aufpassen! Das hat die Baronin so angeordnet! Sie ist bald hier... Deine Jockey und Lady Bea sind mit ihr auch hierher unterwegs...
Wenn du Hunger oder Durst hast- beides ist hier für dich in der Box. Miu wird dir helfen- du solltest dich am besten nur ganz wenig bewegen. Ruhe wird dir helfen dich zu erholen..."

Ich nickte mechanisch...- und dann erkannte ich, was bisher noch nicht von Markus erwähnt worden war!

"Mira...?"

"Wird dir nicht mehr weh tun! Ich bleibe bei dir, bis deine Jockey hier ist..."

Der Blick des Pferdetrainers drückte unmissverständlich aus, etwas anderes als diese Aussage würde nur über seine Leiche möglich sein...

'...du hast mich schon einmal so angesehen...- im Wald... nachdem ich hier das erste Mal von Mensch zu Mensch gesprochen hatte! Das ist tödliche Wut... von dir gut unter Kontrolle gehalten... Aber Gnade dem, der sie entfesseln sollte...
Ich glaube dir- sie wird mir nichts mehr direkt anhaben können...'

"Komm- trink ein wenig.. und ruh dich weiter aus!"

Doch es war nicht Markus, der mir beim Saufen half- Miu hielt die Flasche an meine Lippen. Es waren nur wenige Schlucke, danach schlief ich erschöpft erneut, von Miu am Kopf gehalten, ein...


Nachmittag


DRACHENLORD

Fohlenbox...

Schlachtross' Blick verhärtete sich, als er sah, wen die Baronin mitgebracht hatte- vor der Box standen Bea und Anja. Deren Blicke wanderten, sprachlos vor Entsetzen über den Anblick, den Schlachtross bot, abwechselnd zwischen ihm und der Baronin hin und her. Bea fand als erste von den beiden die Sprache wieder und wollte sich direkt an ihn wenden- als sie seinen Blick bemerkte, mit dem sie von 'ihrem' Hengst taxiert wurde. Es war mehr als Hass- es war abgrundtiefe Verachtung, mit der sie bedacht wurde und ihre Worte stoppten. Noch bevor im nächsten Moment Anja explodieren konnte, hatte die Baronin die Situation erfasst und riss die Initiative an sich:

"Markus- führe Brutus und Miu zurück in die Hengstbox... danach löst du...- nein, ich will dich danach sofort in meinem Büro sehen! Ich rufe dich dann...- du wartest davor!
Bea, komm bitte mit mir- ich denke, Schlachtross ist jetzt bei Anja am besten aufgehoben!"

Mit ihrem Blick dominierte sie für den Moment das Geschehen- und als sich ihre Augen mit denen von Schlachtross kreuzten, war neben dem für sie durchaus nachvollziehbaren Hass auch ein Moment der Überraschung und des Verstehens sichtbar.

Schlachtross schaffte es sich zu beherrschen, bis alle anderen außer Anja außer Sicht und Hörweite waren- danach brach er in den Armen seiner Jockey zusammen und ließ all die Wut, Verzweiflung und enttäuschte Hoffnung, die sich während der vergangenen vier Wochen aufgestaut hatten, in Weinkrämpfen aus sich heraus. Dabei blieb er aber allgemein...- auf Anjas Frage, was genau geschehen wäre kam von ihm nur die Standartantwort "Später..."
Seine Jockey hielt ihn daher einfach nur in ihren Armen, flüsterte leise zu ihm- sie würde jetzt auf ihn aufpassen... und streichelte ihren Hengst sanft an den Stellen, die keine Hämatome aufwiesen um nicht noch zusätzlichen körperlichen Schmerz zu verursachen So bemühte sie sich, ihm die verlorengegangene Sicherheit sich als ihr Pferd - und Mensch- fallen lassen zu können, zurück zu geben.
Beide konnten im Nachhinein nicht sagen, wieviel Zeit vergangen war, als die Rittmeisterin sich an der Boxentür bemerkbar machte und die beiden bat, mit ihr mitzukommen- die Baronin würde gern mit Dominic und ihr reden. Sie musste dies mehrfach wiederholen, bevor sie sicher war, dass ihre Botschaft auch verstanden worden war- allein die Tatsache, das ihre 'Vorgesetzte' darum bat, mit Dominic- und nicht mit Schlachtross- zu sprechen, war ungewöhnlich. Aber die Situation selbst war alles andere als gewöhnlich, so sollte sie die beiden aus der Box hinüber zum Haupthaus geleiten und fragte sich insgeheim, ob sie bei dem anstehenden Gespräch dabei sein dürfte.

DRACHENLORD ENDE


Zur gleichen Zeit- Büro der Baronin


"Pferdetrainer- sie haben sich korrekt verhalten...- an den Vorkommnissen trifft sie- nach derzeitigem Stand- scheinbar keine Schuld! Ich habe noch fünf Minuten Zeit... Was ist mit den Aufnahmen von Schlachtross? Was wollten sie mir dazu noch sagen?"

"Frau Baronin- es dreht sich nicht um jene von Schlachtross... Ich hatte doch nach dem einen Vorfall mit dem einen Einsteller... wo es zu der Verwechselung kam..."

"...ich erinnere mich- was hat das aber mit der aktuellen Situation zu tun?"

"Mehr als uns lieb sein dürfte... Ich hatte doch damals angeregt, Aufnahmen zu erstellen, damit solche Verwechselungen nicht wieder vorkommen. Leider haben ihre Töchter... diese Dateien genutzt um von Kunden Gelder zu... erpressen...
Ich weiß von vier Fällen... seit mehr als drei Jahren...
Es handelte sich dabei um keine großen Beträge... maximal fünfzig Euro pro Person und Monat... Das alles scheint aber System zu haben und viel Kleinvieh macht eine Menge Mist..."

Die Baronin war bei dieser Offenbarung bleich geworden...

"Pferdetrainer...- ich..."

"Nein Frau Baronin...- ich habe mich nicht daran beteiligt... Ich nutzte das Wissen um mich, meine Partnerin und in bestimmten Situationen ihre Pferde vor allzu heftigen Übergriffen ihrer Töchter zu schützen...
Trotzdem... habe ich... sie... damit enttäuscht..."

Langsam erhob sich die Baronin aus ihrem Sessel, ging auf Markus zu und versetzte ihm eine heftige Ohrfeige.

"Das war für deine Feigheit, mich nicht darüber in Kenntnis zu setzen! Du hast kein Geld genommen?"

"Nein Frau Baronin..."

"Was weiß die Rittmeisterin darüber?"

"Nichts, Frau Baronin!"

"Wenn das... wenn du gelogen... wenn du mich jetzt angelogen hast- bist du raus! Egal, was in der Vergangenheit war... und durch dich für das Hofgut hier geleistet wurde... Ich würde es aber... sehr... bedauern... einen so guten Pferdetrainer zu verlieren!
Gibt es... ist noch irgend etwas zu ergänzen? Letzte Chance..."

"Nein Frau Baronin...- nichts, was mich persönlich betrifft! Ich würde gern aber noch eine Bitte und eine Vermutung äußern."

Darauf erfolgte keine Antwort- aber nach einigem Zögern ein zustimmendes Nicken der Baronin...

"Ich liege doch richtig...- sie werden gleich ein Gespräch mit Schlachtross, seiner Besitzerin und seiner Jockey hier führen... Bitte erwähnen Sie die Rolle der Oberschwester nach seinem Auffinden durch mich nicht. Im derzeitigen Zustand halte ich dies für Schlachtross nicht zielführend bei seiner psychischen Gesundung. Natascha ist mit mir der gleichen Meinung- sie würde ihren Anteil bei alledem gern selbst mit Schlachtross klären.
Zu meiner Vermutung- ich halte eure Tochter Augustine für die treibende Kraft hinter den Erpressungen... Mira dürfte sicher da mit profitiert haben...- aber die 'Klinik' ist im Unterhalt teuer... Allein die ganzen Geräte..."

"Markus- es ist schon klar, worauf du hinaus willst. Glaubst du, die Oberschwester ist da mit involviert?"

"Nein Frau Baronin- ganz sicher nicht! Natascha hätte sich selbst belastet... mit dem entsperren der Dateien. Ihr wäre es ohne weiteres möglich gewesen, sich unwissend stellen... und doch hat sie mit den ihr bekannten Passwörtern einige davon zugänglich gemacht- auch jene, wo sie selbst zu erkennen ist! Sie war sicher an Überschreitungen vereinbarter Grenzen bei einigen Kunden beteiligt- aber auch da zweifele ich daran, daß dies immer mit Vorsatz geschah!"

"Gut...- wer bewacht im Moment meine Töchter?"

"Die Oberschwester- Frau Baronin."

"Ihr löst sie dabei ab- sie soll sich bis auf weiteres um alle Belange der Klinik kümmern. Ich werde mich morgen Vormittag mit ihr unterhalten. Der Pferdeknecht... soll die Einsteller und unsere Pferde versorgen...- und sich für ein Gespräch mit mir bereit halten! Nein, vergesst es- das teile ich ihm selbst mit...
Schlachtross verbleibt bis auf weiteres in der Fohlenbox... ihr garantiert mir weiterhin für seine Sicherheit! In Rücksprache mit Natascha seid ihr auch bis auf Widerruf durch mich autorisiert, alle von Hofgut her möglichen Maßnahmen zu seiner vollständigen psychischen Gesundung anzuwenden.
Ihr habt eure Aufträge..."


Fohlenbox...


DRACHENLORD

Anja reagierte im ersten Moment auf die Anwesenheit der Rittmeisterin überhaupt nicht- so konnte diese den beiden in der Box die Bitte der Baronin überbringen, ehe die Augen der Jockey von Schlachtross sich verengten und die Rittmeisterin wie Beute fixierten. Dann folgte die Explosion- Anja sprang sie regelrecht an und begann ungehemmt auf sie einzuschlagen während sie die Rittmeisterin anschrie, wieviele 'Unfälle' dazu geführt hätten, daß 'ihr' Hengst jetzt so aussehen würde... Bis auf eine instinktive erste Abwehrhandlung erduldete die Rittmeisterin diesen Wutausbruch- sie hatte eine solche Reaktion vorhergesehen und sah dies persönlich als 'Strafe' für ihren Wortbruch gegenüber Anja an.
Schlachtross war inzwischen auch auf seine Beine gekommen und versuchte mit ungelenken Bewegungen seine Jockey zu bremsen. Irgendwann hatte Anja sich mit seiner Hilfe wieder soweit unter Kontrolle, daß diese als letztes Zeichen ihrer Verachtung der Rittmeisterin mitten in deren Gesicht spie ehe sie sich abwandte.
Nachdem die Situation etwas deeskaliert war, nickte Schlachtross seiner derzeitigen Trainerin zu und folgte ihr, von Anja unterstützt, zum Hauptgebäude, wo die Baronin auf sie wartete.

Als Schlachtross beim Betreten des Zimmers der Baronin sah, wer noch alles anwesend war, hätte er am liebsten dem aufkommenden Drang nachgegeben und auf der Stelle kehrt gemacht- neben der Baronin befand sich Bea im Raum; seine Lady...- der er vorwarf, ihn mit ihrer Spielsucht erst in diese Lage gebracht zu haben. Ja, er gab ihr primär die Schuld daran, hier zu sein- alle anderen 'Vorkommnisse' waren nur das Resultat dieses Verrats an ihm...
Er zwang sich, nicht den Raum zu verlassen, fixierte Bea aber mit einem Blick, der diese in einen Haufen Asche verwandelt hätte, wäre er dazu in der Lage gewesen. Jeder der Anwesenden bekam dies mit- und bevor jemand anderes etwas von sich geben konnte, riss die Baronin wie schon in der Box die Gesprächsführung an sich.

"Dominic, deine Reaktion auf die Anwesenheit von Lady Bea lässt nur einen Schluss zu- du machst sie dafür verantwortlich, hier in dieser Lage zu sein..."

Da von ihm ausser dem beibehaltenen vernichtenden Blick keine Reaktion erfolgte, fuhr die Baronin fort:

"Mir ist es egal, ob du jetzt hier als Mensch agieren möchtest- was mir im Moment lieber wäre- oder ob du aus Trotz im Hengstmodus bleibst- du wirst mir zuhören! Dein Hass und deine Verachtung für Bea sind unangebracht- die Spielsucht kannst du ihr gern vorwerfen, aber für alles andere übernehme ICH allein die volle Verantwortung!
Ich habe Bea dazu gedrängt, ja.. man kann sagen... sie erpresst, dich hier auf diesen Hof zu bekommen- nicht weil ich dich brechen wollte, nein, ich wollte dich mit deinem Ruf als Juwel in meiner Sammlung der Pferde, die hier auf diesem 'Gestüt' ausgebildet wurden. Ich wollte das letzte aus dir herausholen- was dein Pferd-Sein angeht- und ja, ich wollte mich mit diesem Erfolg schmücken...
Ich habe dabei die Bösartigkeit meiner beiden Töchter... auf das sträflichste... ignoriert- die sitzen, für dich zur Information, jede mit einem Schockhalsband versehen seit heute morgen in der Strafbox... derzeit von Markus bewacht. So können sie sich nicht absprechen und meine Bemühungen, hier einiges richtig zu stellen... was überfällig ist... stören..."

Diese Eröffnung trieb Schlachtross wider Willen ein Lächeln ins Gesicht- er nickte... unbewusst... der Baronin zu, die dies als Aufforderung verstand fortzufahren. Mehr zu sich selbst gewandt, sprach sie weiter:

" ...meine Töchter- meine grössten Fehlschläge... da habe ich völlig versagt. Mir war schon seit längerem klar, dass ich mit Mira und Augustine zwei Sadistinnen herangezogen habe- da es bisher aber nie ernsthafte 'Kundenbeschwerden' gegeben hat, habe ich ihr Handeln als hart, aber nicht als unmenschlich beurteilt. Dass Augustine hinter meinem Rücken mit den Aufnahmen die Kunden erpresst- das ist sowohl mir als auch allen anderen hier entgangen. Wenn Markus sich da nicht- ... wenn auch reichlich spät...- mir anvertraut hätte, wäre das so ewig weiter gegangen..."

Anja und Schlachtross schüttelten unbewusst, doch gleichzeitig leicht ihren Kopf ob dieser für sie unerwarteten Aussage doch jeder von ihnen begriff für sich, was dies für sie als Rennteam bedeutet hätte...
Abrupt wechselte die Baronin im Kontext und fuhr leise fort:

"Schlachtross und Anja, wusstet ihr, dass Bea und ich uns schon seit knapp 35 Jahren kennen?" Auf diese Info kam von beiden ein Kopfschütteln- " wir haben uns als junge Frauen auf einem Reitkurs kennengelernt... und wir hatten auch eine berufliche Gemeinsamkeit- wir waren beide als Jungdominas in einem gehobenen Level aufsteigende 'Stars' in der Szene. Knapp 8 Jahre später hatten wir einen exklusiven Kundenstamm und genug Geld- so konnten wir uns unseren Traum von einem Fetischgestüt erfüllen. Wir teilten uns damals, damit wir nicht ins Gehege kamen, räumlich auf- Bea versorgte den Süden, ich erwarb hier dieses Anwesen. Dies hatte auch den Grund, dass wir uns in der Auffassung, wie man solche Pferde wie dich, ausbildet, unterschiedliche Auffassungen vertraten...- was zwischen uns auch manchmal zu Diskussionen und Streit führte..."

In dem Fall schien Bea wohl etwas ergänzen zu wollen...- doch sie schwieg nach einem Blickkontakt mit Amalie und so fuhr die Baronin fort:

"Zudem sind unsere Hofgüter auch noch Konkurrenten bei den diversen Rennen...
Schlachtross-es wird dich sicher verwundern, aber der Titel "Baronin" ist nicht nur eine szenetypische Anmaßung. Einer meiner Kunden hatte tatsächlich den Titel Baron- und er ist auch der Vater von Mira und Augustine, so wie ich als seine Frau Anrecht darauf hatte, diesen Titel zu führen. Der ist dann nach unserer Trennung hängengeblieben und inzwischen mir genau so vertraut wie dir der Name "Schlachtross"..."

Wider Erwarten waren sowohl Schlachtross als auch Anja von den Ausführungen der Baronin fasziniert- eine derart rücksichstslose Lebensbeichte als... Entschuldigung?... hatten beide nicht erwartet. Anja hatte sich auch soweit beruhigt, dass ihr Wunsch, sowohl die Baronin als auch die Rittmeisterin körperlich zu attackieren, verraucht war- bei ihrem Hengst war sie sich dahingehend noch nicht sicher. Sie würde Dominic zumindest nicht daran hindern, sollte er noch damit beginnen, die Einrichtung des Zimmers mit allen darin befindlichen Personen zu zerlegen, ihre Kenntnis von Schlachtross sagte ihr aber auf einer tieferen Ebene, dass diese Aussprache das Band sein würde, um Schlachtross und seine temporäre Besitzerin auf einer gemeinsamen Basis von Ehrlichkeit und... möglichem... aufkeimenden Vertrauen zusammen zu führen.

"Ein Jahr nach der Trennung fand dann die Rittmeisterin zu uns auf das Gestüt- aber da hatte ich den ersten grossen Fehler bereits begangen. Ich verfluche die Idee, meine beiden Töchter in ein Internat zu geben; damit gab ich die Möglichkeit aus der Hand, weiter als ihre Mutter auf sie einzuwirken. Ihr Vater, der Baron, hatte mich zwar grosszügig abgefunden und auch die Kosten für das Internat und die spätere Ausbildung übernommen- aber ich habe die beiden in dem Moment im Stich gelassen... so wie ich dich, Dominic, durch meine Abwesenheit im Stich gelassen habe. Glaube mir, die beiden waren nicht immer solche Monster- aber es gab Hänselein wegen mir als ihrer Mutter, egal wie oft das Internat gewechselt wurde. Ich hatte aber immer die Ausrede, ich müsse das Gestüt führen und nur wirtschaftlicher Erfolg würde uns das erreichte Niveau sichern. Daher gab es statt eines Besuches an den Wochenenden noch ein Geschenk; da, wo die ersten Beschwerden über Verhaltensauffälligkeiten von Augustine und Mira kamen, lobte ich sie ob ihrer Fähigkeit, diejenigen, welche sie wegen mir hänselten, auch nonverbal in ihre Schranken zu weisen...
Ein falsches Lob zuviel, ein Geschenk zuviel- da wo ich hätte korrigierend eingreifen sollen, war ich nicht da... Irgendwann verstummten die Hänselein- aber nicht, weil meine Töchter akzeptiert worden wären, da kam aus Furcht nichts mehr von ihren Internatsmitbewohnern..."

Die Baronin schaute jede der im Zimmer befindlichen Personen an ehe sie fortfuhr:

"Als die beiden hier auf dem Gestüt zurück waren, erlebte ich mit Augustine die erste Enttäuschung- sie interessierte sich überhaupt nicht für die Arbeit, die in diesem Betrieb hier steckte. Sie wollte den Weg einer medizinischen Ausbildung gehen- und auch dies ermöglichte ich ihr. Mira schien da eher in meine Richtung zu tendieren- ich hielt ihren Sadismus für vernachlässigbar, da sie sich für die Biopferde UND die Petplayer hier interessierte und sich in den täglichen Betrieb des Gestütes einbrachte. Spätestens, als sie es bei der "Ausbildung" eines Human Ponys übertrieb und Markus als mein Stallknecht sie vor einer Gefängnisstrafe wegen schwerer Körperverletzung rettete, hätte ich aufwachen müssen. Von Mira kam auch der Vorschlag, dass Augustine eine Art "Tierklinik" hier einrichten könnte; da wäre eine med. Versorgung aller Kunden gewährleistet und nach den Anfangsinvestitionen wäre diese zudem noch eine zusätzliche Einnahmequelle. Ich bin mir inzwischen sicher, die beiden haben diese Idee gemeinsam entwickelt; aber damals sah ich eine Möglichkeit darin, auch Augustine hier an das Gestüt zu binden...
Für euch alle zur Information- Markus hat mir, seit ich hier wieder zurück bin, geholfen, die Daten zu finden, die als Beweis für die Erpressung durch Augustine ausreichen. Mira ist da meines Erachtens auch involviert, so wie du Schlachtross auf der Datei deiner Verweigerung der "Stutendeckung" zu sehen bist, aber sie war wohl clever genug, bei alledem sonst nicht direkt in Erscheinung zu treten..."

Zögerlich und stockend wandte sich die Baronin nun direkt Schlachtross zu:

"Dominic, ich weiss, du hast allen Grund, mich und ganz Rosengarten zu verdammen für das, was dir hier angetan wurde- du kannst, wenn du dies möchtest, hier und jetzt deinen Aufenthalt hier abbrechen und mit Bea und Anja zurück auf euer Gestüt fahren. Für alle anfallenden medizinischen und psychlogischen Folgekosten würde ich aufkommen- das habe ich bereits mit Bea geklärt. Ich gebe dir zudem alle Datein mit, auf denen zu sehen ist, wie Augustine und Mira dich gegen deinen Willen misshandeln; dies reicht durchaus, um beide wegen schwerer Körperverletzung zu belangen. Bedenke aber bitte, wen du noch alles schadest, wenn du diesen Weg wählen solltest... Markus, die Rittmeisterin und noch einige andere, die dir geholfen haben, würden genauso durch die Presse gezerrt wie meine beiden Töchter und ich. Ich kann es dir trotzdem nicht verübeln, wenn du diese Variante wählst..."

Allen im Raum war klar- die Baronin hatte gerade die weitere Existenz von Rosengarten in die Hände von Schlachtross gelegt. Er fixierte die Baronin kalt mit seinen Augen...
Nach einem Zögern fuhr die Baronin fort:

"Dominic, ich weiss, dass ich bei der jetzt folgenden Variante viel von dir verlange- und du musst sowohl mir, als auch Markus und allen anderen hier im Raum vertrauen. Mir ist klar, was ich da von dir verlange nach allem, was in den vergangenen drei Wochen dir von uns angetan wurde- aber solltest du diese Variante wählen, kannst du neben der Möglichkeit, Vergeltung an Mira zu üben, mir einen grossen Gefallen tun, für den ich mich dir gegenüber mehr als erkenntlich zeigen würde. Du müsstest aber den Rest der vereinbarten Zeit hier auf dem Gestüt verbringen UND an den Rennen teilnehmen..."

Die Baronin und alle anderen konnten sehen, wie es in Schlachtross arbeitete. Letztendlich konnter er das erste Mal seine eigene Stimme hören ohne die Befürchtung, dafür bestraft zu werden. Es war nur ein kurzes "Ich höre!"- was die Baronin aber veranlasste, ihre Gedanken darzulegen. Sie endete mit der direkten Aufforderung an Schlachtross, seine Meinung darzulegen...


Ich hatte mich an die Wand gelehnt, da ich einerseits zu schwach zum Stehen, andererseits wegen meines zerschlagenen Hinterteils an Sitzen nicht zu denken war.
Mit geschlossenen Augen versuchte ich das Gehörte zu verarbeiten und gleichzeitig vor Schwäche nicht umzufallen.

'Ein feiner Schachtzug von der Baronin an meine Loyalität zu appelieren und mir gleichzeitig hintenrum die Verantwortung für alle Konsequenzen zu übertragen',

dachte ich mir und war kurz davor alles hinzuschmeißen und die ganze Angelegenheit doch der Polizei zu übergeben.
Ich spürte dass alle mich anstarrten und auf eine Antwort warteten. Doch das kümmerte mich jetzt nicht. Jetzt stand ich im Mittelpunkt und die hohen Damen waren von mir abhängig. Das war ein Gefühl, dass ich genoss, denn momentan war ich nicht der Spielball anderer oder das Ziel ihrer perversen Gelüste. Jetzt drehte sich alles um mich!
Langsam formte sich in meinem Kopf eine Idee. Noch war sie nur in Umrissen erkennbar und ich wusste noch nicht, ob sie wirklich tragfähig war doch ich sagte:

„Vielen Dank für das großzügige Angebot, welches ich... so... leider ablehnen muss!“

In diesem Moment war es als würde die Zeit still stehen und jeder hielt den Atem an. Das Schicksal Rosengartens hing am seidenen Faden.

Ich fuhr fort: „Baronin...- ich habe... mir... seit ich das erste Mal von euren Töchtern mißhandelt wurde... in hunderten Variationen vorgestellt... was ich mit Euch, euren Töchtern und Jens... mit Rosengarten insgesamt... anstellen möchte... Es in Flammen aufgehen und von der Erde getilgt sehen...- alles, was auch nur mit dem Namen 'Rosengarten' in Verbindung steht...
Aber ihr habt mit einem recht- ich würde damit Freunden hier mehr schaden als euch! Markus, Miu, Brutus,...- und auch dem, was viele andere als Hobby oder ernsthaften Sport betreiben... wenn das alles durch eine gierige Öffentlichkeit gezerrt würde! Ich wäre dann der Buhmann...- aber ihr... Baronin... hättet dies in Wahrheit zu verantworten... Und jeder hier im Raum weiß das auch!
Wenn das alles hier weitergehen soll, dann wird ab jetzt nach meinen Regeln gespielt! Ich will nicht dass das Rennen in zwei Wochen getürkt wird. Entweder gewinne ich ehrlich, oder gar nicht. Das ein Sieg, in meinem momentanen Zustand, nicht gerade wahrscheinlich ist, ist mir auch klar. Was mir persönlich viel wichtiger ist, ist ob ich für mich noch Pferd sein kann oder ob Mira mir diesen Teil meines Ich für immer genommen hat.
Das wären meine Bedingungen, Baronin...- akzeptiert diese oder wir holen sofort die Polizei:
Sobald wir diesen Raum verlassen bin ich wieder Anjas Hengst. Sie führt und trainiert mich, wie sie es für richtig hält. Auch bin ich Mensch-Pferd nach meinem Willen wenn sie nicht zugegen ist. Nach drei Tagen Training werden wir, unabhängig voneinander, entscheiden ob es für mich noch möglich ist Pferd zu sein. Und wenn ja, wie wir weitermachen. Und nur wenn wir beide uns für mich als Pferd aussprechen geht es überhaupt weiter!
a es sehr unwahrscheinlich ist, das Anja spontan zwei Wochen Urlaub nehmen kann, ich als Pferd aber eine Aufsicht und einen Trainer brauche, habe ich nichts dagegen, dass Markus mich weiter unter seine Obhut nimmt. Er ist hier auf Rosengarten der einzige Mensch, dem ich noch vertraue... er allein entscheidet alles was mein Training angeht..., das einzige Recht, das ich mir herausnehme ist selber zu entscheiden, ob ich, wenn ich in meiner Box bin, Mensch oder Pferd bin. Außerdem hat Anja das Recht mich zu jeder Tages- oder Nachtzeit zu besuchen um nach mir zu sehen und sie hat auch das Recht alles über mich zu erfahren.“

Ich verstummte und schloss wieder die Augen... doch weniger um das Gesagte setzten zu lassen als weil mir die Knie weich wurden und ich Angst hatte ohnmächtig zu werden. Erst als ich eine Hand an meiner Wange spürte öffnete ich die Augen wieder und sah direkt in Anjas Gesicht.

Sie sagte: „Geht es noch, oder willst du Pause machen? Du bist bleich wie ein Bettlaken!“

Ich nickte und fuhr fort: „Ich will... im Moment... Mira jetzt in den nächsten zwei Wochen nicht begegnen, was wahrscheinlich besser für uns beide ist. Aber ich gestehe ihr zu, dass sie mit Brutus trainieren muss, wenn sie beide beim Rennen antreten wollen. Deswegen darf sie hier mit ihm trainieren... ihr sind aber jede Art von Schlagwerkzeugen und deren Anwendung verboten... sie wird niemals allein mit Brutus sein und wird nach jedem Training wieder unter Arrest gestellt! Es muss sichergestellt sein, dass sie ihren Einfluss hier nicht mehr ausüben kann. Sie wird hier niemanden mehr sonst trainieren!
Was Jens angeht... bin ich mir nicht sicher, was mit ihm geschehen soll... Er war Miras williges Werkzeug und hat mich... mit sichtlicher Freude... gequält. Aber er ist auch der Vater meines besten und treuesten Freundes hier auf dem Hof, Miu. Da es unsere Freundschaft stark belasten würde, wenn er erführe dass sein Vater aufgrund meines Wunsches misshandelt wird möchte ich nicht, dass ihm etwas geschieht. Allerdings darf auch er nicht mehr Herr über irgendjemanden sein. Entweder er wird hier auf dem Hofgut ein Pferd oder seine einzigen Untergebenen werden der Einstreu in den Boxen sein.“

Im Büro war es totenstill, nur die Rittmeisterin schnappte hörbar nach Luft. „Wie kommst du... Wieso meinst... Woher glaubst du zu wissen, dass Jens der Vater von Miu ist?“, stammelte sie.

Ich antwortet so kühl wie ich noch konnte: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und man erkennt die Gesichtszüge von Jens ganz deutlich in Mius Gesicht.“

„Das hat gar nichts zu heißen!“, fiel mir die Rittmeisterin sichtlich erregt ins Wort.

„Dominic...- ich akzeptiere deine Bedingungen... und Rittmeisterin...- er hat Recht!“, sagte die Baronin jetzt bestimmt. „Jens ist Mius Vater und ich bin seine Mutter!“

Wenn es möglich gewesen wäre, wäre es im Büro noch stiller geworden. Sie fuhr fort:

„Miu ist das Produkt einer Affäre, die ich ich mit Jens hatte, als er noch Hengst bei mir auf dem Gestüt war. Damals konnte und wollte ich nicht zu Miu stehen und gab ihn kurz nach der Geburt zu einer mir bekannten Pflegefamilie. Doch an seinem 18. Geburtstag stand er hier auf dem Hof... verlangte von mir ihn als Pferd auszubilden und somit auch auf dem Gestüt aufzunehmen. Ich kam seinem Wunsch nach und begann ihn zum Dressurpferd auszubilden. In dieser Disziplin hat er auch, trotz seines selbst gewählten Status als Omega in der Box, eine anständige Leistung gezeigt und wäre sicher das Aushängeschild meines Gestüts geworden...
Doch ich war der Meinung... seine körperlichen Qualifikationen ließen es leider nicht zu, dass er im Gespann oder auf der Rennbahn viel erreicht hätte... Ich traute es ihm einfach nicht zu...- und da sich der Fokus meiner Arbeit immer mehr in diese Richtung verschob geriet er aus meinem Blick... daher kam er in der Hengstbox schnell unter die Räder und wurde von den meisten Hengsten schlecht behandelt.
Ich weis nicht wieso, aber er hat es immer abgelehnt die Box zu verlassen. Er meinte dann immer, dass sein Platz im Stall sei. Leider habe ich mich, im Laufe der Zeit, immer weniger um ihn gekümmert und er lief halt irgendwie mit.“

Ich war selbst erstaunt über diese klaren Worte der Baronin und sagte:

"Gut, dann ist ja alles gesagt. Hoffen wir, dass alles so klappt wie wir es uns gedacht haben und das sich die Geschehnisse der letzten Tage nicht wiederholen.“

Ich stieß mich von der Wand ab und noch bevor ich richtig frei stand merkte ich, dass das ein Fehler gewesen war. Mir wurden die Knie zittrig und ich kippte langsam zur Seite. Wenn Anja mich nicht aufgefangen hätte, wäre ich ungebremst auf den Boden gefallen.
Sie hielt mich in ihren Armen und sah mich besorgt an. Ich lächelte sie an, wie um ihr zu zeigen, dass alles in Ordnung war und dann wurde es dunkel um mich...

DRACHENLORD ENDE



Die Frage ist halt- spielt die Baronin ehrlich? Oder versucht sie 'mit Zuckerbrot' und hohem Risiko für sich Schlachtross in eine ihr genehme Richtung zu drängen...
77. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 05.11.21 13:32

Vielen Dank für die Fortsetzungen.

Ich finde die Entwicklung der letzten 3 Folgen extrem gut.


Davor hatte ich immer mehr 'Probleme' mit der Geschichte.
Weil es gefühlt seit 200 Folgen nur noch darum ging Schlachtross fertig zu machen, aber ansonsten jegliche Handlung ignoriert wurde und das war mir einfach zu eintönig.
So wurde wurde ja lange auf die Hochzeitskutschen Fahrt hingearbeitet aber dann das eigentlich Ereignis wurde dann nur in ein paar Sätzen abgehandelt da war ich persöhnlich halt etwas enttäuscht.

Ich bin gespannt wie es weitergeht, aktuell glaube ich das die Baronin ehrlich ist.
Es wird halt auch schwer jetzt noch einen Rückzieher zu machen weil zuviele eingeweiht sind.

Aber mich würde es bei euch beiden auch nicht wundern wenn es da nochmal eine Richtungsänderung in der Geschichte gibt.

Das Miu eine Affäre der Baronin und Jens ist hätte ich nie gedacht.


Was ich EXTREM gut finde ist das du so regelmäßig jeden Freitag Mittag einen Teil postest.

Gruß
Thomas
78. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 05.11.21 16:06

Hallo Thomas,

vielen Dank für deine Rückmeldung.
Vielleicht hast du ja bemerkt, jede einzelne Woche in der Storyline bildet einen eigenen Unterabschnitt- die erste war das Verbringen nach Rosengarten und die Eingewöhnung von Schlachtross an die dortigen Verhältnisse mit dem finalen erkämpfen seines Platzes in der 'Rangordnung' der 'Hengstbox'; die zweite (Hochzeitswoche) sollte recht latexlastig ausfallen UND durch den Aufenthalt von Witnere auch die unterschiedliche Behandlung von 'Gestüt'- und 'Gastpferden' aufzeigen. Die dritte Woche war dafür angelegt zu zeigen, wie Schlachtross durch die Baroness halt körperlich 'fertiggemacht' wird- mit dem von ihm im Vorfeld befürchteten 'Verweigern' und dem temporären? Triumph der Töchter der Baronin. Abschnitt vier hat mit dem Auffinden von Schlachtross durch den Pferdetrainer begonnen...
Da die Geschichte vorwiegend aus der Sicht von Schlachtross erzählt wird, ist es m.E. ganz natürlich, daß er z.B. von der Hochzeit als 'Pferd' nicht wirklich etwas mitbekommt- zumal er ja mit allen anderen 'Pferden' eingeschirrt ausharren muss- schade, daß dies für dich enttäuschend rüberkam.
Wie die Baronin, ihre Töchter und alle anderen Protagonisten weiterhin agieren...- lass dich überraschen. Ich verrate nur- es wird vermehrt auf die Intentionen der einzelnen Akteure eingegangen, so daß deren Handeln für den Leser schlüssiger wird...
79. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 05.11.21 23:32

Hallo zusammen!
Ich möchte mich Thomas in ein paar Punkten anschließen. Auch ich bin von der Entwicklung begeistert! Einiges davon habe ich vermutet, anderes gehofft, wieder anderes war überraschend! Eine perfekte Mischung! Und eine tolle Lösung der Situation für Schlachtross. Dass er sich so entscheidet war, finde ich, abzusehen. Die Baronin ist wohl ehrlich, aber vor allem aus ihrer Sicht. Sie verfolgt in erster Linie ihre Interessen. Schon immer. Eine Vertuschung klappt nicht mehr. Umso beeindruckender ist die Option, die sie Schlachtross ermöglicht hat. Falls das ernst gemeint war. Was ich aber glaube. Das war aber auch berechnet, wohl wissend wie er sich entscheiden wird.

@Rubberhorse: ich möchte dir fast widersprechen, bei dem Worten "körperlich fertiggemacht".. Da war schon eine gute Portion Psyche mit dabei, auch wenn es phänomenal ist, wie Schlachtross das - anscheinend, und hoffentlich - weggesteckt hat. Was mir dagegen fast Angst macht ist das Fragezeichen hinter temporär.... Da bin ich mir doch gleich sicher, dass zwischen Mira und ihm noch nicht alles gegessen sein wird. Ich glaube aber auch, dass seine Toleranzgrenze extrem dünn sein wird. Die Frage wird wohl sein, wie wirksam die beiden getrennt werden können. Sie wird wohl jede Anstrengung unternehmen um ihm, wenn auch nur subtil, zu schaden.
Ich bin auf die weitere Entwicklung mit Markus gespannt...
Übrigens, die Fragestellung ob Schlachtross nach den drei Tagen sich fürs Weitermachen entscheidet halte ich für rhetorisch.. 😜

Und noch was.. Ich finde deine konsequente Fortsetzung jeden Freitag mittag auch toll, wegen mir könnte das jeden Tag mittag sein. Aber kommt wohl der nimmersatte Rüde in mir durch... Entschuldige das bitte. Geduld, das weißt du, ist was, das ich noch trainieren muss! 😊
Mit gefällt, dass die Charaktere nun besser beleuchtet werden, das gibt der Geschichte eine enorme Tiefe! 😊
Vielen Dank!
LG Rico
80. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 05.11.21 23:39

Oh, und noch eine Frage:
Wird der Vorschlag der Baronin noch erläutert? Vergeltung an Mira? Das bekomme ich nicht unter einen Hut.. 😜
81. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 06.11.21 07:27

@Pub_FL: Nein, auf den Vorschlag der Baronin wurde durch Drachenlord (aus dessen Feder dieser Abschnitt ja stammt) nicht näher eingegangen- und da Schlachtross ihn in seiner angebotenen Form ablehnend reagiert, bleibt es der Phantasie der Leser überlassen, wie dieser inhaltlich aussah... Vielleicht hat die Baronin ihn aber auch gerade so formuliert um zu testen, inwiefern SR darauf eingehen würde...
Das SR durch die Handlungen seiner Peiniger auch psychisch angegriffen wurde, sollte klar sein- seine Zweifel an Bea und Anja in der Zeit sprechen eigentlich dafür. Inwiefern und auch wie schnell er sich davon 'erholen' wird- das wird der Fortgang der Geschichte zeigen...
82. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 12.11.21 11:31

Tag 26; Woche vier- Donnerstag (Part 1)



Zimmer der Baroness Mira...- Vormittag...


"Mira- bitte entschuldige MEIN Vorgehen dir und deiner Schwester gegenüber... Ich hoffe, du erlaubst mir, mich zu erklären..."

Noch ehe ihre Tochter etwas nach dem Betreten ihrer Räumlichkeiten von sich geben konnte, hoffte Amalie ihr so ein wenig Wind aus den Segeln zu nehmen und das anstehende Gespäch in ruhige Bahnen zu lenken. Auch ihre nächsten Worte dienten diesem Zweck:

"Mir ist bewußt, Hausarrest ist eine Maßnahme, die man eher bei aufsässigen Kleinkindern als Strafe anwendet- doch es gibt Momente, wo man bei geliebten Menschen Dinge tun muß, die im ersten Moment bei diesen Unverständnis und Wut hervorrufen können...
Aber das war der Preis, damit wir hier und jetzt in diesen Räumen unter vier Augen miteinander sprechen können und nicht in Anwesenheit der Polizei, die ganz sicher wegen schwerer Körperverletzung... auch- und vermutlich vor allem gegen dich... ermitteln würde..."

Mira hatte beim Eintreten der Baronin sich nur schwer beherrschen können um nicht sofort loszubrüllen, was diese Scheiße mit dem eingesperrt sein in der 'Strafbox' sollte- aber nach dieser Eröffnung ihrer Mutter verwarf sie dieses Vorgehen augenblicklich.
Irgendwie hatte diese es geschafft, die 'Sache' klein zu halten... und so bestand die Chance für sie, vielleicht sogar ungeschoren daraus hervorzugehen... Daher kämpfte sie ihren Wutanfall nieder und zwang sich, Fassung wahrend, ihrer Mutter ihre Version zu präsentieren.

"Schlachtross hat als Pferd bei einer von mir für ihn bestimmten Belohnung nicht nur verweigert... er hat dabei als Pferd auch wie ein Mensch gesprochen und somit gegen die VON DIR! hier aufgestellte Regel verstoßen... Möglicherweise hat er nach all der Zeit auf Rosengarten immer noch nicht begriffen gehabt wie hart dieser Tabubruch hier geahndet wird...- und... vielleicht... habe ich ihn dabei auch ein wenig zu hart angefasst, weil ich mich möglicherweise von meinen Gefühlen ihm gegen habe mitreißen lassen...
Aber Peitschenhiebe UND hartes Training sind nun mal die Strafe für so einen Verstoß gegen die Regeln! Du hast das selbst so festgelegt!"

Wortlos legte Amalie ihrer Tochter die ausgedruckten Bilder der Verletzungen vor.

"Das waren nicht nur Peitschenhiebe von dir...- und selbst wenn es nur welche wären, dann hast du jedes Maß dabei vermissen lassen!"

Mira verbarg ihre Freude beim Anblick der Bilder gekonnt- auch wenn jede weitere Möglichkeit, ihrem Feind zuzusetzen, ab sofort verbaut wäre... sie genoss die Erinnerung daran!
Doch jetzt half nur dreistes lügen...

"Mutter- ich habe klar und deutlich formuliert, was ich von diesem Pferd halte. Da mache ich keInen Hehl daraus... Und ich weiß auch, diese Abneigung ist beiderseitig. Bedenke das bitte bei der Beurteilung von möglichen Aussagen dieses 'Pferdes'! Es wurde von mir bestraft... und- wie schon gesagt- möglicherweise habe ich dabei meinen Gefühlen ihm gegenüber nachgegeben und dies härter als notwendig ausfallen lassen... Aber derart habe ich ihn nicht zugerichtet!
Der Pferdetrainer sollte, wenn er ehrlich ist, dir bestätigen können... Ich habe dem Knecht zwar befohlen, das Tier bis an seine Leistungsgrenzen zu treiben- aber jeglichen Übergriff seinerseits untersagt! Jens wurde von mir sogar angedroht, er würde bei einem Verstoß dagegen härter als unser 'Gast' bestraft!
Meine Schwester hat ihn sich nach dem Tag mit hartem Training zu sich geholt- und was dort von ihr und ihrer Oberschwester mit ihm angestellt wurde... dafür kann ich nicht verantwortlich gemacht werden..."

Mira streute in den folgenden Minuten Zweifel- gemischt mit Halbwahrheiten und Lügen- einzig mit dem Ziel, ihre eigene Haut zu retten!
Die Baronin blieb ruhig und ihr jahrelanger Umgang mit Geschäftspartnern ermöglichte ihr, keinerlei Gefühlsregung preiszugeben. Doch schien genau dies ihre Tochter darin zu bestärken, mit ihrer Mischung aus belegbaren Fakten, dreisten Lügen und Abwiegelungen ein glaubhaftes Bild gezeichnet zu haben...

'Warum nicht ein wenig Insiderwissen nachschieben... meine Schwester hat eh kein Interesse am Hofgut hier...'

"... Ich weiß nur, sie wollte mit ihm in der Nacht im 'Horsekeeper' ein paar 'Test's' in Bezug auf ihre Untersuchungen zu Leistungsprofilen bei reduziertem Sauerstoffangebot durchführen und den Tag darauf hatte sie vor, ihn auf dem Laufband zu testen... Sie wollte ihn dabei mit Zwang... bis an seine Leistungsgrenze treiben... Davon wollte sie auch eine Bilddokumentation anfertigen..."

Das dies Prügel mit einschließen würde blieb unausgesprochen- bräuchte aber nicht extra betont zu werden...
Weil ihre Mutter dies abnickte, musste Mira davon ausgehen, diese Datei wäre dieser somit bekannt- da aber von Amalie nichts weiter in dieser Richtung nachgefragt wurde...

'Hat Augustine die Datei mit dem 'Stutentest' und jene aus meinem 'Spielzimmer' ordnungsgemäß gesichert und verschlüsselt? Zumindest wird hier nicht weiter nachgebohrt...'

"Was ich zum Zustand dieses Pferdes noch sagen kann- nach seiner Übergabe durch den Knecht an mich nach dem Klinikaufenthalts habe ich es... weil dieses körperlich mir am Limit erschien... bei einigen Psychospielen belassen und so gut wie keine physische Gewalt mehr angewendet! Ich habe aber dieser Madame Simone als meiner 'Zofe' die Erlaubnis gegeben, daß sie mit ihm ein wenig spielen dürfe...
Hast du sie schon nach ihrem Anteil an dem Zustand des Pferdes gefragt? Wo wurde eigentlich das Tier aufgefunden?"

Auf diese mit leicht aggressivem Unterton gestellten Fragen der Baroness ging die Besitzerin von Rosengarten nicht ein- hätte sie doch zugeben müssen, daß die 'Zofe' sich derzeit außerhalb ihrer Einflussmöglichkeit befand und so einige der Aussagen von Schlachtross nicht zu belegen waren.
Statt dessen kam die Bitte um Verständnis...

"Tochter- du warst von mir während meiner Abwesenheit mit der Leitung des Hofgutes betraut... dieser 'Vorfall' fällt so gesehen unter deine Verantwortlichkeit... aber gemeinsam können wir es schaffen, dies nicht noch weitere Kreise ziehen zu lassen. Vertraust du mir?"

Was sollte Mira darauf antworten- ihr war klar, jetzt würden ein paar 'Kröten' präsentiert, die sie wohl oder übel auf dem Weg zur Herrin über das Hofgut würde schlucken müssen... Daher nickte sie die Frage wortlos ab.

"Ob Schlachtross überhaupt zum Rennen antreten wird...- will er am Samstag entscheiden. Seine physische und psychische Verfassung ist nach alledem derzeit nicht die beste..."

'Das sind doch schon mal gute Nachrichten- habe ich doch seine Arroganz und seinen Widerstand zum Teil aus ihm heraus prügeln können...'

"...aber er hat dir, nach meiner Bitte, eingeräumt, dich weiter mit Brutus auf das Rennen vorbereiten zu dürfen- allerdings nur unter Aufsicht und ohne 'Hilfsmittel' wie deine Peitsche. Je zwei Einheiten pro Tag waren von dir vorgesehen- daran wird sich nichts ändern... Von allen anderen Trainingseinheiten mit den übrigen Gestütpferden oder Einstellern bist du bis nach dem Rennen 'freigestellt'... und du hast, so gesehen, weiterhin Hausarrest..."

Die Baroness biß sich auf die Lippen- aber ein Protest gegen diese lächerlichen Demütigungen ihrer Person wäre kontraproduktiv.

"Damit hast du auch bis auf weiteres keinen Zutritt zu der Stallanlage...- aber in der so dir zur Verfügung stehenden Zeit kannst du mir helfen und das Hoffest mit vorbereiten. Ich würde dir gern einen Teil der Aufgaben übertragen, da die Rittmeisterin und der Pferdetrainer die bisher durch dich übernommenen Einheiten in der Ausbildung der Gastpferde und die Rennvorbereitung unserer Tiere übertragen bekommen...
Als künftige Herrin von Rosengarten hättest du eh mehr administrative Aufgaben zu erfüllen- zeig mir, daß du auch diesen Bereich perfekt beherrschst. Stell dir einfach vor, das wäre der theoretische Teil einer Abschlussprüfung..."

Diese Worte waren Musik in den Ohren der Baroness- bedeuteten sie doch nichts weniger, daß ihre Mutter sie weiterhin als Erbin ansah. Deren folgenden Worte bekräftigen diese Aussage:

"Ich gehe grundsätzlich davon aus... mit Unterstützung der Rittmeisterin und des Pferdetrainers kann Schlachtross sicher soweit wieder aufgebaut werden, daß er mit seiner Jockey an den Rennen teilnehmen und so auch gegen dich antreten wird. Sollte dies der Fall sein...- können in der Zeit bis zum Rennen durchaus weitere kleinliche Demütigungen durch diese Personen erfolgen... Sei darauf vorbereitet! Da müssen wir darüber stehen- verstehst du!
DU UND ICH- WIR STEHEN DARÜBER!
Du bist meine Hoffnung- die Zukunft von 'Rosengarten'! Dein Sinnen und Trachten soll einzig darin liegen, dieses Team während der Rennen zu schlagen- und damit zu demütigen! Das wäre die praktische Aufgabe für dich! Du bist dazu in der Lage- ich vertraue dir völlig dabei..."

Die Baronin hatte sich mittlerweile vor ihrer Tochter aufgebaut und ihr Blick ruhte in den Augen der Baroness.

"Ich habe gestern Abend eine Menge Zugeständnisse machen müssen... um die Situation unter Kontrolle zu behalten... Ob wir uns daran halten und welche Spielräume sich ergeben könnten... Wir werden in den nächsten Tagen gemeinsam sehr stark sein...- und schlussendlich wird der Triumph uns gehören!"

Mit einem unmerklichen Nicken bekräftigten Mutter und Tochter diese Aussage- nichts würde sie aufhalten können...
Nachdem Amalie ihre Tochter losgelassen hatte, wandte sie sich zum gehen:

"Könntest du in 30 Minuten in meinem Arbeitszimmer sein- da teile ich dir die Aufgaben zu, für die du beim Hoffest die Verantwortung trägst..."

Die Baronin wartete eine Antwort nicht ab- sie war sich sicher, Mira würde pünktlich sein.
Während Mira doch einigermaßen verblüfft über die an den Tag gelegte Skrupellosigkeit ihrer Mutter in ihrem Raum verblieb, war die Baronin mit dem Ergebnis des Gespräches mehr als zufrieden. Sie hätte jetzt an die 20 Minuten Zeit, das selbige noch einmal in dem versteckten Mitschnitt sich anzusehen und -hören.

'Es ist gut, daß niemand außer mir von dieser Installation weiß- auch wenn ich mir sicher bin, dies wird nicht mehr lange so sein... Bitte lass aber die Aufnahme in perfekter Qualität sein...'


Mittag- Fohlenbox...


Schlachtross:

Ich war umgekippt...- im Büro der Baronin... und jetzt befand ich mich wieder in der 'Fohlenbox'? Ich lag auf einem sauberen Laken, bei einer leichten Bewegung durch mich raschelte die dicke Schicht aus Stroh, das ich riechen konnte und nach einer vorsichtigen Drehung sah ich auch die Wärmelampe über mir- die aber nicht in Betrieb war.

'Die gleichen Eindrücke hattest du gestern schon einmal...'

Es war ein DejaVu...- aber meine Schmerzen im Körper waren nicht ganz so ausgeprägt, dafür fühlten sich diese im Kopf ein wenig drückender an. Von den Lichtverhältnissen und der gefühlten Temperatur her müsste es Mittag sein... aber mein Magen war leer und ich hatte auch Durst...

"Bleib ruhig liegen... du hast hier seit deinem Zusammenbruch letzte Nacht gelegen. Markus, die Rittmeisterin und ich haben dich hier in die Box geschafft...
Dein Freund Miu ist mit dem Pferdetrainer draußen und wird gemeinsam mit den anderen Pferden trainiert...- die beiden müssten aber bald wieder hier sein. Hast du Hunger?"

Die Stimme von Anja hatte etwas beruhigendes- allein ihre Anwesenheit zeigte mir, ich war sicher. Für einen Traum war dies alles viel zu real- auch wenn ich in diesem vielleicht traumlos schlafen könnte. Meine Ruhephase hatte mir keine Albträume beschert... doch könnte das auch ein Ergebnis der Einwirkung von Medikamenten sein!
Mein Gehirn arbeitete langsam...- aber wenn ich irgendwie versorgt worden wäre... müsste da nicht irgendwo ein Einstich oder zumindest ein Pflaster sein? Ich ignorierte daher die Frage meiner Jockey und bewegte meine Vorderhand und meinen Kopf so, daß ich erstere mit meinem Blick kontrollierte. Die Klärung der Frage, ob mich jemand fachmännisch versorgt haben könnte...- schien mir ungeheuer wichtig!

'... nein, da ist nichts... kein Pflaster... keine Nadel im Arm... Vielleicht war mein Körper gestern so fertig, daß er zu müde für quälende Albträume war...
Moment...- was hat Anja mich gefragt?'

"Durst!"

Meine Jockey hielt mir sofort einen Becher mit lauwarmen schwarzen Tee an meine Lippen. Sie schien ihn wohl schon für mein aufwachen vorbereitet zu haben...

"Schön langsam schlucken- es ist genug da..."

Der erste Becher Tee wurde von mir in kürzester Zeit geschluckt- und ohne meine Frage nach mehr abzuwarten wurde er sofort erneut gefüllt. Während ich mich auf Hände und Knie stemmte um ein wenig mehr Übersicht zu gewinnen, gewahrte ich das im Stroh stehende Tablett mit einer zweiten Kanne und mehreren abgedeckten Schüsseln. Meinem Blick folgend antwortete Anja:

"Kaffee- wie du ihn am liebsten hast... viel Milch und ohne Zucker. In den Schüsseln sind Brot, Käsewürfel und Wurststücke. Möchtest du so bleiben oder magst du dich lieber wieder hinlegen?"

Darauf bedacht, mir nicht unnötig selbst Schmerzen zuzufügen, legte ich mich wieder in die Position, die mir diese am wenigsten verursachten. Anja schob mir abwechselnd aus jeder Schüssel einen Happen in den Mund und dann gab es Kaffee- so viel ich wollte.
Nachdem mir so bereits ein Drittel des zur Verfügung stehenden Futters in den Mund geschoben war, öffnete sich von außen die Tür und Markus schob meinen Freund nach dem Training für dessen Mittagspause in die Box.

"... Anja, ich hole noch die Schüssel mit dem Futter für Miu... Ist noch Tee für ihn in der Kanne? Ich müsste noch die Einsteller versorgen..."

Meine Jockey bestätigte dies- daher reichte der Pferdetrainer Anja nach dessen Rückkehr ihr eine der üblichen Futterrationen mit der Bitte, Miu zusätzlich zu saufen zu geben. Ob sie dann auch ein paar Minuten Zeit hätte für ein Gespräch mit ihm...

"Schlachtross- wenn du es mir erlaubst, schaue ich nachher nach den Hufen deiner Hinterhand..."

Halb abwesend nickte ich diese Bitte ab- mir war es im Moment wichtiger, meinen Magen zu füllen. Genüßlich schluckte ich einen zerkauten Käsewürfel hinunter... Was ich sehr angenehm empfand- weder meine Jockey noch der Pferdetrainer drängten mich- im Augenblick- ihnen etwas über die vergangenen Tage zu offenbaren.


Nach einiger Zeit war der Pferdetrainer zurück. Er brachte neben meinen Hufstiefeln und dem Halfter für mich auch eine Schachtel mit.

'Was soll...- er hat dich in etwas gefragt und du hast zugestimmt. Er wollte nach meinen Füßen schauen...'

Ohne weitere Aufforderung drehte ich mich auf meinen Bauch und stützte mich auf meinen Unterarmen ab. Das bereitete mir einige Schmerzen- die Boxhiebe von Mira waren deutlich zu spüren und auch mein 'Schlauch' fand die Position suboptimal. Aber ich bräuchte nur meine Hinterhand anzuwinkeln und Markus könnte so meine Fußsohlen problemlos versorgen!
Der Trainer zog sich für mich sichtbar Einmalhandschuhe über, die er aus der Schachtel entnahm- dann begab er sich zu meiner Hinterhand...

"Ich werde... bevor ich dich irgendwo anfasse... dir sagen, was ich machen werde... So bist du darauf vorbereitet- falls ich dir aus Versehen weh tun sollte..."

' ...das ist es, warum ich dir immer noch vertraue- Pferdetrainer! Du warst und bist ehrlich...'

Markus tastete meine Fußsohlen zuerst vorsichtig ab- und auch bei aller Achtsamkeit zog ich ein paar Mal scharf die Luft durch die Zähne und ballte meine Fäuste.

"Die vorhandenen Blasen sind zum Teil offen... aber haben sich nicht entzündet- das ist doch schon mal gut. Ich desinfiziere jetzt alles- das wird ganz sicher unangenehm- und dann lege ich dir einen Verband an. Ich bin mir sicher, du wirst dann trotzdem deine Hufstiefel anziehen können...- du bist noch immer ein Hengst!"

Für mich wusste der Pferdetrainer was er da tat- und wollte er mich nicht auch an dem Tag versorgen, wo ich am Abend lahmte und Augustine mich dabei in ihr Finger bekam? Diese Sadistin war ja förmlich explodiert, nachdem Markus mir da helfen wollte...

"Markus- hast du mich gestern... so wie jetzt auch... versorgt?"

"Halt still- der Verband muss straff sitzen... Wenn ich dir die Stiefel übergezogen habe, schau ich mir den Rest von dir an. Ich habe heute Nacht mitgeholfen, dich hier her zu bringen..."

Das war nicht die Antwort, die ich eigentlich hören wollte- doch blieb es dabei und für Markus war alles gesagt.
Gemeinsam mit der Rittmeisterin und Anja hatte er Schlachtross in die Box gebracht und nachdem die beiden anderen von ihm weggeschickt waren, hatten er und die Oberschwester erneut Schlachtross versorgt.

'Miu wird ihm ganz sicher nichts sagen...- er hat die Gründe dafür verstanden, die ich ihm erklärt habe...
Das Sedativum hat erneut für Erholung bei dir gesorgt- aber wir können das nicht ständig bei dir zur Anwendung bringen... Mehr hat dir die Baronin auch nicht zugestanden- auf Anraten von Natascha! Du willst sicher keine Abhängigkeit von Schmerzmitteln eingehen...'

Etwa fünf Minuten später war er mit dem Körpercheck von Schlachtross fertig, legte ihm sein Kopfhalfter an und bat Anja, mit ihm die Box zu verlassen...


Anja:

"...wie würdest du Schlachtross einschätzen... körperlich UND psychisch? Ich habe ihn zwar die letzten drei Wochen überwiegend trainieren dürfen...- aber ich trau mir nicht zu, ihn JETZT zu beurteilen... Ich habe versagt...- und ihn im Stich gelassen..."

"Pferdetrainer...- das einzige, was ich derzeit weiß... Dominic... also Schlachtross... er vertraut dir. Als einzigem hier auf Rosengarten- da bei euch ja die Pferde nicht zählen!
Brutus achtet er als sein Leithengst und Miu ist sein Freund- und ich bin mir sicher... wenn wir zu meinem Hengst Zugang bekommen und ihm helfen wollen... dann nur über die beiden..."

Die Spitze mit den Pferden konnte ich mir nicht verkneifen- und daß diese bei ihm angekommen war, sah ich an seinem Gesichtsausdruck während meiner Worte.

"... Um der Frage zuvor zu kommen- körperlich? Ihr habt ihn so gefunden... Bei meinem Besuch vor gut anderthalb Wochen habe ich mich von der Aussage deiner Partnerin einlullen lassen und es ihr abgenommen... die damalig bereits vorhandenen Narben wären ein einmaliger Ausrutscher...
Ich habe eure anderen Pferde mir inzwischen auch genauer angeschaut- die Wahrheit über Rosengarten ist ganz sicher schlimmer als alle kursierenden Gerüchte... und du... bist genau so ein Teil davon!"

In Anja kochte die Wut über alles, was Rosengarten beinhaltete, wieder hoch- und da gab es für sie, da sie als die Jockey von Schlachtross indirekt mit betroffen war, derzeit keine Grautöne...
Aber, so sagte sie sich- ihr Gesprächspartner hatte zumindest den Mumm gehabt, das Ganze nicht mit zu vertuschen und ihrem 'Pferd' somit zu helfen...

"Entschuldigung Markus...- in mir kam gerade einiges hoch... Schlachtross hat aber gestern gesagt, er vertraut dir... Ich sollte mir daran ein Beispiel nehmen...
Du hast sicher damit recht- Miu und... Brutus? sind besser als wir im Augenblick geeignet, Zugang zu ihm zu erhalten... Obwohl ich gestern Schlachtross seit meinem Eintreffen bis zu dem Gespräch mit der Baronin fast die gesamte Zeit in den Armen gehalten und betreut habe...- er hat nicht wirklich etwas aus sich heraus gelassen! Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung wie es in ihm aussieht..."

"...er wird sich früher oder später öffnen- müssen! Ich hoffe für ihn, er bekommt es so früh wie möglich hin... Wenn Brutus, Steel oder Miu von den Töchtern hart... gequält worden waren... galt hier auch weiterhin das Sprechverbot für sie, doch ich nahm sie zur Seite und dann drückten sie ihren Schmerz und Wut aus und sie bekamen den Trost von mir als Mensch, den sie in so einer Situation benötigten...
Wenn ich nicht da war... oder keine Zeit dafür hatte... war es Miu in der Hengstbox, der als 'Omega' der Herde diese Aufgabe übernahm... So gesehen ist seine Freundschaft mit Schlachtross wohl die beste Chance für deinen Hengst..."

"Aber was würdest du jetzt versuchen... wie wollen wir ihm die Chance bieten, hier weiter zu machen... vielleicht sogar an dem Rennen teilzunehmen... und was das Wichtigste ist- wieder zu sich selbst zu finden!
Wie stehst du zu der Idee, mit ihm einige der Elemente zu trainieren, mit denen ich am Anfang meiner Zusammenarbeit mit ihm sein Vertrauen gewann?"

"Emotionale Ebene? Das wäre auch mein Ansatz gewesen...- das dürfte der beste Weg sein um das Vertrauen in uns wieder zu gewinnen. Bodenarbeit und Elemente vor einem Sulky...- ich habe da bereits etwas in der Reithalle aufgebaut.
Noch eine Bitte Anja...- auch wenn die Oberschwester bei seiner medizinischen Versorgung den Hauptanteil geleistet hat... Schlachtross darf dies... noch... nicht erfahren! Da gibt es noch eine Menge, was zwischen den beiden zu klären wäre- was die beiden ohne unsere Hilfe schaffen müssen...
Versprich es mir...- bitte!"
83. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 13.11.21 09:09

Hallihallo!
Ich muss wieder einmal ein Lob dalassen..
Die Entwicklung geht weiter, in einer interessanten Richtung. Auf eine interessante Art.
Ich finde es toll, dass nach und nach einige Personen deutlicher erkennbar werden, auch ihre Intentionen und Haltungen.
Es freut mich fürs erste, dass Schlachtross soweit wohlauf ist, jedoch trotzdem weiter trainiert werden soll. Bin gespannt, wie er sich entwickelt.
Danke für diesen Teil! Freue mich auf den nächsten!
Wuff
Rico
84. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 19.11.21 12:23

Und wieder steht ein neues Kapitel an...- Schlachtross testet sich selbst und Markus macht einen (verzeihbaren) Fehler...



Tag 26; Woche vier- Donnerstag (Part 2)


Stallbereich- eine halbe Stunde später...


"Schlachtross... Schlachtross..."

Die Stimme meiner Jockey an der Boxentür, mehrfach leise an mich gerichtet, sorgte für meine Aufmerksamkeit ihr gegenüber...

"Miu...- ich bin froh, daß mein Pferd in dir einen so guten Freund gefunden hat... Würdest du, wenn mein Hengst einwilligt... ihn bei etwas Bodenarbeit unterstützen?"

'...Anja... das hast du ja fein eingefädelt... War das der Inhalt deines Gespräches mit Markus?'

Dieser indirekt an mich gerichtete Aufforderung, zumindest einen Versuch zu wagen und so meiner Zusage von gestern... drei Tage Training unter ihrer Aufsicht... könnte ich zwar mit einem Hinweis auf meinen Zusammenbruch im Büro der Baronin abblocken...- aber das wäre Selbstbetrug!
Ich wollte mich ja testen, ob ich nach alldem hier noch Pferd sein könnte... und das würde nur mit Training möglich sein. Meine Hufstiefel und das Halfter trug ich bereits seit Markus mich versorgt hatte, daher bräuchte ich nur aufzustehen...

'Komm... hoch auf die Hufe...'

Meine Fußsohlen protestierten sofort gegen die Belastung- und auch der Rest meines Körpers war mit meiner Entscheidung, auch nur aufzustehen, nicht einverstanden! Miu schaute besorgt und Anja fragte, ob ich es nur ihr zuliebe auf mich nehmen würde...- ich müsste es in diesem Fall nicht machen.

"Nein- die sollen es sehen... ich stehe noch und die hätten mich schon... wie geplant... totschlagen müssen..."

Die pure Wut hielt mich aufrecht und beide wussten sehr genau, wie ich es meinte...- was Anja zu der Bemerkung veranlasste, wenn ich mich jetzt überanstrengen würde und erneut zu Boden ginge... wäre das ein weiterer Sieg für jene, die mir das hier angetan hätten!

"Schön langsam und ruhig...- besser wenig und in kleinen Schritten Erfolge erzielen... Ich kenne deinen Ehrgeiz... mein Hengst!
Du brichst sofort ab wenn du nicht mehr kannst- geh ruhig bis an das Limit was du zu schaffen glaubst... Ich vertraue dir... du wirst es aber nicht überschreiten- klar?"

Wiehernd stimmte ich zu und mit einem Schritt in Richtung der Stallgasse machte ich klar, es könnte los gehen. Anja verzichtete wohl auch bewusst auf eine Führleine- sie schaute einen Moment auf jene, die sie an ihren Plätzen hängen sah und berührte kurz die leere Stelle unter meinem Namen!

"Seid beide brave Hengste und lauft so neben mir her... Wir üben ein wenig in der Reithalle. Der Pferdetrainer hat da schon etwas vorbereitet..."


In der Halle angekommen sah ich, die Hälfte der Fläche war mit Absperrband abgetrennt...- und den Hinweis auf einem Schild, diese wäre den Pferden das Hofgutes vorbehalten! Spuren im Sand der anderen Hälfte zeigten mir aber, hier hatte Übungsbetrieb stattgefunden...

'Mira hatte mich und alle anderen Pferde hier bis zur Erschöpfung getrietzt...'

Es gab keinen Bereich hier in Rosengarten, der nicht mit negativen Erinnerungen belastet war- würde ich dies auf die Dauer ausblenden können? Ich würde es versuchen- Markus, Miu und manchmal die Rittmeisterin hatten mir ja auch positive Momente hier verschafft...

'Komm- versuche dich auf die Einheit mit Anja einzulassen... Sie ist deine Jockey und wo sie dich trainiert- ist uninteressant! Miu ist auch bei dir...- und du darfst aufhören, wann immer du magst.'

Schon auf dem Weg zur Halle hatte ich gespürt, meine geschundenen Fußsohlen würden wohl ausschlaggebend sein wie lange das Training andauern würde- Trab oder gar Galopp ginge, wenn überhaupt, dann nur unter Zwang. Aber das würde mit Anja als Trainerin im Beisein meines Freundes ganz sicher nicht passieren...
Der von uns zu nutzende Bereich war mit mehreren quer liegenden Stangen und farbigen Folien als für Pferde 'verbotene' Flächen präpariert.. zudem war an der Wand ein Kasten mit Wasser, mein von Petra gefertigtes persönliches Zuggeschirr und ein Rennsulky bereit gestellt... Meine Jockey ließ dies aber erst einmal alles 'links liegen' und unternahm auch keine Anstalten, mir eine Longierleine anzulegen...

"Miu- du wirst... erst einmal... vor Schlachtross her laufen- im Schritt, bis ich euch etwas anderes sage..."

Mit diesen Worten nahm sie eine bereitgelegte Longierpeitsche auf... schaute erst sie und dann mich kurz an- und hängte dann demonstrativ die Schnur, mit der sie mich berühren könnte, aus!
Diese kleine Geste erneuerte mein Vertrauen in sie mehr als es stundenlange Gespräche vermocht hätten. Auch ohne Worte war klar- ich zeige dir nur, was ich von dir möchte... und du setzt es bestmöglich um!

"Schlachtross- bleib! Miu- voorwäärts..."

Mit dieser Aufforderung beginnend, führte sie meinen Freund den von ihr geforderten Weg einmal um mich in einem Abstand von etwa zehn Metern herum.

"Komm Schlachtross...- schließ dich Miu an!"

Einfaches im Kreis laufen... dazu noch sehen, wann und wo ich bei einem 'Hindernis' die Beine heben müsste um darüber zu steigen...- das waren Basics. Vier Stangen und eine 'Engstelle' stellten so keine Herausforderung dar... und so trottete ich im Schritt hinter Miu her. Doch bereits nach einigen Runden forderte mich Anja auf meinen Blick nicht mehr auf den Boden zu richten und statt dessen ihren Ansagen zu vertrauen...

'...so haben Anja und ich angefangen ein Team zu bilden...'

Einen Moment verschwand die Reithalle vor meinen Augen und ich befand mich zusammen mit ihr auf dem Trainingsplatz in 'WALDSEE'- Bea's Gestüt...

"Gut gemacht- mein Hengst! Miu- du läufst ab sofort außen neben Schlachtross! Für dich sind die Flächenhindernisse nicht existent- verstanden?
Schlachtross...- du schaust weiter gerade aus! Konzentrier dich auf das Ende meines Stabes..."

Ein schnauben war die einzige hörbare Reaktion und mein Freund verschwand aus meinem Blickfeld- dafür sah ich jetzt das Ende der Longierpeitsche und fokussierte meinen Blick darauf. Meine Jockey fügte ab sofort Richtungsänderungen für uns hinzu- gab aber nach einiger Zeit ein Stopp für uns...

"Das war jetzt eine halbe Einheit- ihr habt euch eine Pause verdient!"

Mit diesen Worten blieben wir weiter auf sie fokussiert- wie es hier üblich war- und erst auf einen Wink von Anja kamen wir zu ihr. Mit einem Handtuch, was mir bei dem ersten Blick entgangen war, tupfte sie mir vorsichtig den Schweiß vom Körper, rieb danach Miu ab und gab uns dann Wasser zu saufen.

"Miu- passt du bitte kurz auf mein Pferd auf? Ihr beide dürft euch an die Holzwand anlehnen...- aber hinlegen ist verboten! Ich möchte nicht, daß du dir einen Grind aufbrichst und Sand oder Dreck dann in die offene Wunde gelangt..."

Meine Jockey hielt auch das von ihr gefaltete Handtuch so an die Wand, daß ich mich dagegen lehnen konnte und es als Polster für meinen Rücken diente. Einige Minuten später war sie wieder zurück und mit einem entschuldigenden Lächeln meinte sie, ihre Blase hätte ein Recht eingefordert...

"Wie sieht es bei euch beiden aus?"

Weder Miu noch ich spürten aber ein Bedürfnis uns so schüttelten wir verneinend unsere Köpfe. Zu dem Inhalt einer danach angebotenen zweiten Flasche Wasser sagten wir aber nicht nein- auch wenn wir in der Reithalle im Schatten übten, es war warm...

"Mein Hengst...- traust du dir zu..., dir dein Zuggeschirr überziehen zu lassen? Ich möchte dich vor dem Sulky einschirren und dich damit über Langzügel lenken... Ich werde nicht aufsitzen..."

Anja agierte übervorsichtig bei dieser ersten Einheit mit ihrem Hengst nach seiner Rettung- kein Druck... nichts, was Schlachtross körperlich oder seelisch verletzen könnte. In diesem Augenblick hatte er für sie den Status eines unausgebildeten Pferdes zu dem sie erst Vertrauen aufbauen musste. Er hatte sich ihr, was die Zeit hier seit ihrem Überraschungsbesuch- insbesonders die Folterungen betreffend... noch nicht wirklich geöffnet...
Schlachtross spürte dies Rücksichtnahme natürlich- und dies war der Grund, warum er auf die Bitte seiner Jockey einging...- auch wenn er mit sich selbst unzufrieden war. Er spürte, das 'instinktive' seines Handelns, worauf hier ja derart viel Wert gelegt wurde... war weg!
Warum dies so war...- es war nicht greifbar... - genau das machte ihm aber Angst!

'Es wird schon wieder kommen...- komm, von der Belastung wirst du den Sulky hier locker ziehen können... und dein Zuggeschirr ist wie ein Teil deiner Haut. Lass es dir anlegen...'

Langsam drückte ich mich von der Wand weg... und nach wenigen Schritten stand ich neben dem Sulky und zeigte meiner Jockey an- ich wollte ihrer Bitte nachkommen und es zumindest versuchen. Schon allein diese Geste brachte mir erneut ein Lob von ihr und ein motivierendes Schnauben meines Freundes ein. Nach dem Anlegen des Geschirrs dankte ich Petra erneut für ihre Arbeit- auch wenn meine Jockey es mir bei den Riemen und Schnallen ein Loch enger stellen musste... es lag trotz allem perfekt an und ich spürte das Gewicht der Zugstangen so gut wie überhaupt nicht.

"Miu, du bleibst neben mir..."

Dies war die einzige Ansage, die ich noch zu hören bekam- und ein leichter Zug der Zügel auf meine Trense, der aber sofort wieder verschwand, war für mich das Startsignal!
Die nächsten Minuten wurde ich im Schritt durch die Halle gelenkt- keine verbalen Ansagen... nur leichter Druck in den Mundwinkeln, dem ich weichen und damit meine Laufrichtung ändern sollte. Einzig die Ansage von Anja, ich solle, wenn ich dies möchte, meine Augen schließen, unterbrach einmal die Stille in der Halle.
Natürlich wäre ihre 'Bitte' sonst nur eine höfliche Umschreibung dafür gewesen, ich solle diese umsetzen- doch hier, das spürte ich, war es mir freigestellt, ob ich dieser nachkomme oder es für mich entscheide, dies zu lassen...

Anja merkte sofort, die Schritte ihres Hengstes waren einige Augenblicke unsicherer als vorher- dann fing er sich aber und sein Gang war wie gewohnt.

'Danke mein Hengst...- du vertraust mir noch immer... auch wenn ich dich bei meinem ersten Besuch hier nicht sofort aus dieser Hölle geholt habe...'

Diese Fehlentscheidung nagte an ihr als Vertrauens- und Bezugsperson für 'ihr' Pferd- und Anja hatte keine Ahnung, wie lange sie benötigen würde... um diesen Grad an Vertrautheit erneut zu erreichen!

'Selbst wenn mein 'Schlachtross' hier weitermachen sollte und sich dafür entscheidet, an den Rennen in zwei Wochen hier teilzunehmen...- wenn dieser Grad an absoluter Vertrautheit fehlt... ziehe ich die Bereitschaft zum Start zurück! Egal, was er, diese Baronin und Lady Bea dazu sagen werden!'

Anja führte Schlachtross so den Rest der Trainingseinheit über die langen Zügel durch die Reithalle. Ihr Hengst setzte alles, was sie von ihm verlangte, auch prompt um...- doch da war keine Leidenschaft... das war stumpfes Abliefern des von ihr geforderten...


Schlachtross war irgendwie froh, daß die Einheit vorüber war- auch wenn er von Anja für seine Leistung gelobt wurde... er selbst war unzufrieden mit sich! Miu schaute ihn zwar immer noch bewundernd an... doch auch da hatte sich etwas eingeschlichen... was er... noch... nicht begrifflich zu fassen bekam.
Trotzdem...- physisch war noch etwas machbar und so kam in ihm sogar ein Moment Freude bei der Ansage auf, der Pferdetrainer würde eine zweite Einheit mit ihm 'draußen' trainieren wollen. Auch hier nur Schritt- aber er würde Markus ziehen müssen... während Anja mit Miu vor oder neben ihnen laufen würde.
Dies einwilligend übernahm ihn Markus und während sein Freund von seiner Jockey vor einem zweiten Sulky eingeschirrt wurde, gab es für Schlachtross etwas Wasser und eine Hand voll Müsli als Belohnung für seine bisher gezeigte Leistung.


15 Minuten später standen Schlachtross und Miu im Schatten der Mauer der Reithalle, während Anja und der Pferdetrainer letzte Absprachen bezüglich der anstehenden Einheit trafen. Die Sonne stand noch immer hoch am Himmel und keine Wolke dämpfte ihre Kraft- doch vor dem Aufsitzen bekamen beide Pferde den Platz genannt, wo das Training stattfinden sollte: auf dem Weg durch das Wäldchen zur Rennbahn und damit in einer Schattenzone!

'Markus- das ist es, was dich über alle anderen Trainer hier heraus hebt... noch mehr als die Rittmeisterin weißt du, was du deinen Pferden in jeder Situation zumuten kannst! Die Rittmeisterin hätte sicher auch dafür gesorgt, daß wir mit Sonnenschutz eingerieben worden wären...- aber im Unterschied zu dir hätte sie, wenn von ihr Training auf der schattenlosen Rennbahn geplant wäre, dieses dort auch durchgezogen. Und zu was...- nein Schlachtross... denk an etwas schönes...'

Es waren nur wenige Minuten Marsch in der Sonne- dann boten die Kronen der Bäume Schutz vor ihren Strahlen und auch die gefühlte Temperatur war angenehmer. Beide Jockeys führten mit ihren Teams nichts großartiges durch- anziehen, abbremsen, aneinander vorbei fahren... Turn am Ende des Wäldchens und wieder zurück zur anderen Seite. Der Pferdetrainer forderte aber die gesamte Zeit über die volle Aufmerksamkeit und ermunterte Schlachtross, sich, wie er es ihm beigebracht hatte, in den 'Ponyspace' zu versetzen und seine Anweisungen instinktiv zu befolgen...

'...siehst du... jetzt hat es wieder geklappt... Jedes unserer Pferde hier hat nach einem 'Aufenthalt' in der Folterkammer der Baroness' Schwierigkeiten damit... Glaube mir- das wird schon wieder...'

Zum Ende der Einheit hin hatte der Pferdetrainer aber das Gefühl, Schlachtross würde, auch wenn er dies zu kaschieren versuchte, zu lahmen anzufangen. Daraufhin beendete er sofort das Training und fragte Schlachtross, ob alles mit ihm in Ordnung sei.

"...deine Fußsohlen? Sollen wir mit dir in die Klinik und dort Natascha nachschauen lassen? Die Oberschwester könnte deine anderen Verletzungen da auch gleich kontrollieren und gegebenenfalls versorgen..."

Kaum hatte der Pferdetrainer diese Worte ausgesprochen, merkte er an der heftigen Reaktion des Hengstes, was er ihm da gerade zumuten wollte. Schlachtross versteifte geradezu und schütteltet einmal sehr bestimmt seinen Kopf. Auch Anja unterband mit einem sehr bestimmten "Nein!" jede weitere Diskussion über dieses Thema.

'Idiot...'- Markus schalt sich selbst- '...seine Jockey und er wissen doch noch nicht, wie sehr die Oberschwester gestern mit geholfen hat, daß er jetzt hier steht...
Ich habe doch Anja selbst darum gebeten, dieses Thema zu meiden!'

Markus schaute Schlachtross ein wenig enttäuscht an...- aber, so sagte er sich, nach all dem, was ihm hier auf dem Hofgut und speziell dort widerfahren ist... da hätte er, ohne dazu gezwungen zu werden, auch keinen Schritt hinein gesetzt!

'Aber ein erster Versuch ihn so mit Natascha zusammen zu bringen...- die Chancen dafür waren ohnehin gering... Trotzdem... das war ungeschickt!'

"Komm- wir gehen zurück in den Stall... Du hast schon mehr geleistet... als ich dir im Moment zugetraut hätte. Dusche, dann Futter...- und ich schaue dort nach deinen Hufen... wenn du es mir erlaubst?"

Der Pferdetrainer hatte den weiteren Ablauf bewusst als Frage formuliert- er wollte Schlachtross zu nichts drängen. Das Gefühl in seiner Magengrube, sich von Mira derart einlullen zu lassen, war wie ein Klumpen Schlacke und er würde diesen wohl noch sehr lange mit sich herum tragen...

'Hoffentlich nimmt er die erste geplante Änderung ohne Widerspruch hin- auch wenn seine Jockey die Idee und vor allem die Hintergründe dafür gut heißt...'

Die Änderung...- betraf den Umzug aus der Fohlenbox in die benachbarte Paddockbox. Diese erschien infolge der fehlenden Wärmelampe auf den ersten Blick nicht ganz so komfortabel, doch hatte der Pferdeknecht diese genau so sauber wie die Fohlenbox herrichten müssen und zudem waren auch die Nachttemperaturen so hoch, daß man auf diese verzichten könnte. Der unbestreitbare Vorteil war aber der Paddockbereich, zu dem die dort untergebrachten Pferde jederzeit Zutritt hatten. Für die Gestütpferde war dies quasi die 'Luxussuite', in welche diese nach besonderen Leistungen wie Siegen bei Rennen Zutritt erhielten.
Seine Partnerin hatte dies gegenüber der Baronin erneut vorgebracht- wäre es nach Vanessa gegangen, würde Schlachtross bereits seit seit seinem Einsatz für das Hochzeitsgespann hier untergebracht sein. Aber jetzt war er von der Baronin ohne Diskussion akzeptiert worden...

'Das hätte deine Folter durch diese... 'Idiotinnen' sicher auch nicht verhindert... aber es wäre ein Zeichen der Anerkennung für dich gewesen... Muss es denn immer hier nur auf die harte Tour in solchen Dingen gehen?
Ich hoffe, du freust dich darüber- zumal Miu mit dir umziehen wird. Er ist, davon sind Natascha, Vanessa und ich überzeugt, derjenige, der dir an besten helfen kann, dies alles hier ohne Folgeschäden zu verarbeiten...'

Schlachtross hatte den als Frage formulierten Vorschlag irgendwie teilnahmslos abgenickt und war hinter dem Pferdetrainer zurück zum Stall getrottet. Miu hielt sich neben seinem Freund- aber er enthielt sich jeglichem nonverbalen Versuch einer Kommunikation... Anja deutete hingegen das Verhalten ihres Hengstes als Erschöpfung und hatte daher nichts gegen die Rückkehr in den Stall einzuwenden. Dort entschuldigte er sich bei Anja und während diese die Schlachtross ausschirrte und im Anschluss beiden Pferde abduschte, überprüfte er noch einmal die Paddockbox- fand aber an deren Vorbereitung nichts auszusetzen. Frisches, sauberes Stroh und eine Isomatte, die in Einmallaken aus der Klinik eingeschlagen war, dazu Wasser und eine Packung Tücher mit Hautdesinfektion. Auch das Futter für beide Pferde stand bereit und er hatte daran nichts auszusetzen...

'Selbst wenn Schlachtross abbrechen sollte...- nein, bitte lass ihn weitermachen!'

Markus führte seinen Gedanken nicht zu Ende- er konzentriert sich darauf, jeden Moment Schlachtross zu zeigen, wofür er als dessen Trainer stand... im Unterschied zu vielen anderen hier!


Schlachtross:

Meine Jockey hatte Miu bereits trocken gerieben und war dabei mich abzutupfen, da schaute der Pferdetrainer in den Duschbereich. Offensichtlich zufrieden mit dem was er sah, lobte er Anja... und forderte dann 'seine' Pferde auf, ihm in die Box zur Fütterung zu folgen. Mein Freund hielt sich seitlich ein wenig hinter mir- er schien bereit zu sein, mich bei einem möglichen erneuten Schwächeanfall sofort mit seiner freien Vorderhand aufzufangen.
Zu unser beider Erstaunen führte Markus uns nicht wieder in die 'Fohlenbox', sondern er öffnete die Tür zur so benannten 'Paddockbox' und forderte uns auf, in diese einzutreten. Miu wieherte freudig erstaunt und zog an mir vorbei- ich schaute wohl eher teilnahmslos in die Box, wo ich neben dem recht großzügig aufgetragenen frischen Einstreu die für mich bestimmte saubere Liegefläche auf denen zu einem Schlafplatz wie in 'Waldsee' aufgestapelten Strohballen sah. Gegenüber war für Miu eine gleichartiger Schlafplatz eingerichtet- nur ohne die bei mir jetzt notwendige Unterlage aus dem Klinikbereich. Generell schien die gesamte Box penibel auf Sauberkeit getrimmt...

'...wer von euch hat da mit gedacht und begriffen, daß ich besser hier versorgt werden sollte? In diese sogenannte 'Klinik' bringen mich keine zehn Pferde...
Das Futter sieht recht gut aus... Warum aber erst jetzt- nach alldem hier?'

Bei weiterem Erkunden mittels einer Drehung in Box sah ich das bereitgestellte Wasser für uns und den 'Hygienebereich'- das hat doch Einstellerniveau...
Von Markus aufgefordert, legte ich mich auf die für mich vorgesehene Matte und er begann sich um meine Fußsohlen zu kümmern. Stiefel aus, Verband ab, desinfizieren, vorsichtiges abtasten und erneutes Anlegen des Verbandes... danach kamen alle anderen 'bedenklichen' Stellen dran. Mein Freund hatte bereits mit dem Fressen begonnen und auch mir schob Anja während meiner Wundversorgung durch den Pferdetrainer bereits den einen oder anderen Bissen in den Mund...
Der Pferdetrainer arbeitete sehr gründlich- was für mich zur Folge hatte, Anja gingen die Bissen aus mit denen sie mich fütterte, bevor Markus meine Wundversorgung beendete.

'Das war der erste von den drei zugesagten Tagen...- Anja hat sicher mitbekommen, das war heute nur für sie... ich bin immerhin ihr Pferd! Aber mir wäre es lieb, wenn sie... und der Pferdetrainer... mich jetzt in Ruhe lassen würden...'

Ich brauchte keine Worte verlieren- allein über meine Körpersprache signalisierte ich meinen Wunsch mich in Ruhe zu lassen- und Markus verstand sofort. Mit der Bitte an meine Jockey, ihn zu begleiten zogen sich beide aus der Box zurück und ich blieb, auf eigenen Wunsch, mit Miu in dieser.

'... mein Freund- ich habe unheimliche Angst davor, die Augen zuzumachen und einzuschlafen... Das schlimme ist- du wirst mir nicht helfen können! Du wirst es verstehen...'

Meine mir jetzt zugestandene Decke über den Kopf gezogen lauschte ich den nach und nach schwindenden Geräuschen im Stall... immer in Furcht, statt dessen die Stimmen von Augustine, Jens, Mira oder Natascha zu vernehmen, die mich verhöhnen oder Dinge von mir verlangen würden, die ich nicht erfüllen könnte und daher dafür Prügel bekäme...

85. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 26.11.21 13:27

Schlachtross erlebt das, was man keinem wünscht...- erfährt aber Hilfe!



Tag 27; Woche vier- Freitag (Part 1)



Paddockbox...- Morgendämmerung...


DRACHENLORD


Schlachtross:

'Wo war ich? Was war los? Hilfe!'

Panisch schreckte ich auf, mein Herz raste und ich war in Schweiß gebadet. Nach einigen Sekunden beruhigte sich mein Puls wieder und ich erkannte, im trüben Licht, dass ich in der Paddockbox war. Miu lag, tief schlafend, an meiner Seite. Ich war jetzt hellwach und konnte, besser gesagt wollte, nicht mehr einschlafen aus Angst vor den Träumen die wieder kommen würden.
So leise wir möglich, um Miu nicht zu wecken, stand ich auf und ging durch den Lamellenvorhang auf die Weide hinter dem Stall.
raußen war es noch dunkel, doch am Horizont war schon das erste schwache Licht des neuen Tages zu sehen. Ich ging, die Schmerzen an meinen Füßen ignorierend, über das feuchte Gras doch schon nach wenigen Runden steuerte ich die große Weide an, die mitten im Paddock steht.
Ich setzte mich unter den Baum und schaute nach Osten, wo die Schwärze der Nacht jetzt schon eindeutig zu einem dunklen Blau geworden war.
Obwohl sich die raue Rinde schmerzhaft in meinen geschundenen Rücken bohrte, spürte ich nichts. Ich saß einfach da und schaute. Plötzlich begannen mir Tränen über die Wangen zu laufen. Zunächst wusste ich nicht warum, doch plötzlich traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag.
Schlachtross... meine Pferdeseite...- war fort!
Dort wo er immer seinen Platz in meinem Kopf gehabt hatte war nichts als Leere zurückgeblieben. Aus meinem stillen Weinen war ein hemmungsloses Schluchzen geworden. Ich lehnte immer noch an der Weide und trauerte. Ich trauerte um diesen Teil meines Ich wie um einen guten Freund. Seltsamerweise fühlte ich keine Wut oder Hass auf Mira... oder ihre Schwester... weil sie ihn mir genommen hatten. Ich fühlte nur eine unendliche Leere und Einsamkeit. Doch gleichzeitig wollte ich allein sein. Ich wollte niemanden um mich haben und auch nicht getröstet werden.
Mittlerweile war aus dem dunklen Blau am Horizont ein rötlicher Schimmer geworden, als mich ein Geräusch aufschreckte. Ich fuhr herum und war sofort wieder auf Abwehr und Flucht gepolt. Doch ich sah nur Miu hinter mir stehen. Er war in einigen Metern Abstand stehen geblieben und sah mich an. Ich konnte nicht sagen wie lange er schon dort stand, doch er zitterte leicht und seine großen Augen zeigten mir, dass er von meinem inneren Schmerz wusste.
Ächzend rappelte ich mich auf und ging zu ihm. Ich löste sein Halfter und als er sich zurückziehen wollte sagte ich leise:

„Schhhht! Ruhig Miu, alles ist gut!“
as war eine Lüge...- und er wusste dies genauso wie ich auch... doch hielt er still und ich nahm ihm nach dem Halfter auch sein Geschirr ab. Kurz darauf stand er nackt vor mir und schien sich sichtlich unwohl zu fühlen. Ich nahm ihn in den Arm und hielt ihn fest, oder vielleicht auch er mich...

Nach einiger Zeit löste ich mich von ihm und nahm meinen Platz unter dem Baum wieder ein. Kurz darauf kam Miu zu mir und setzte sich neben mich. Er legte seinen Kopf auf meine Brust und ich begann ihn zu streicheln. Bald schon wurde sein Atem ruhig und ich merkte, dass er eingeschlafen war.
Die ruhige Gleichmäßigkeit seiner Atemzüge und die Wärme die von ihm ausging, beruhigten mich soweit, dass auch mir die Augen zu fielen und ich wieder einschlief.


DRACHENLORD ENDE


"Morgentraining"


Markus weckte uns, noch immer an den Baum gelehnt vorfindend, und hielt uns je eine Apfelspalte vor unsere Mäuler. Für mich hatte er meine Hufstiefel und einen im Rumpfbereich gepolsterten Suit mitgebracht den ich anziehen sollte, während er Miu mit in Richtung Box zog. Na gut- ich hatte ja zugesagt, drei Tage Training wären mit mir machbar, ehe ich mich entscheiden würde ob es endgültig weitergeht. Trotzdem stieß mir die Art auf, in der Markus agierte, während ich vorsichtig den Suit über meinen Körper zog. Wozu tat ich dies mir eigentlich noch an?
Nachdem ich in dem Anzug steckte und der Reißverschluss vom Pferdetrainer geschlossen worden war, reichte dieser mir eine Tablette mit dem Hinweis, ich sollte diese ruhig zu mir nehmen- meine Schmerzen würde diese zwar nicht ausblenden, doch das Training für mich erträglich machen...
Ein paar Schlucke Wasser zum Herunterspülen... dabei seine Frage an mich, ob ich beim Anziehen der Stiefel auf mögliche Fremdkörper geachtet hätte. Dies nickte ich, nicht wirklich auf die anstehende Ausfahrt fokussiert, ab...- aber mit dieser für ihn positiven Bestätigung auf seine Frage führte mich Markus mit leichtem Widerwillen meinerseits zu dem Zweispänner vor der Stallung, in dem schon Miu eingeschirrt auf mich wartete. Meine langsam verheilende Haut war zwar durch den Suit mit der zusätzlichen Schaumstofffüllung im Rumpfbereich recht gut vor dem Druck des Zuggeschirrs geschützt- irgendwie war die gesamte Situation für mich aber völlig unreal, ich bockte zwar nicht bewusst aber zeigte auch keine Begeisterung. Ja, ich musste mich regelrecht zwingen, dieses 'Spiel' weiter mitzumachen. Auch fragte ich mich, ob ich gerade erleben durfte, wie man hier in den alten 'Rosengarten-Trott' zurückfiel, da weder Miu noch ich von Markus gefüttert worden waren.
Markus sah man an, dass er mit meinem agieren unzufrieden war- hätte ich mich so vor einer Woche gehen lassen, wäre mir auch von ihm die Peitsche garantiert gewesen. Selbst Miu war die Situation peinlich- sein Freund Schlachtross stand zwar physisch neben ihm, aber der Hengst, den er wegen seiner Stärke und Loyalität bewundert hatte, war nicht mehr anwesend.

Zumindest munterte uns der Pferdetrainer mit der Ansage auf, nach dieser Einheit würde Anja uns ein ausgiebiges 'Morgenfutter' reichen. Je schneller wir die 5km-Runde hinter uns bringen würden, desto schneller würden wir gefüttert werden!
Mit dieser indirekten Aufforderung von Markus zum Anziehen setzte sich die Kutsche mit uns zu der geplanten leichten Trainingsrunde in Bewegung- trotz der zusätzlich gepolsterten Gurte des Zuggeschirrs spürte ich noch genau, wo diese Hexe Mira mir Schmerzen zugefügt hatte. Daher war es Miu, der den überwiegenden Teil der Zugarbeit leistete- auch wenn ich meine Zugketten halbwegs straff hielt- was dem Pferdetrainer natürlich nicht entging. Nach gefühlten 30 min stoppte er uns, stieg vom Bock ab und baute sich direkt vor mir auf. Er schaute mich direkt an und ohne die Stimme zu erheben fragte er mich, was dieser Mist von mir sollte und wo der willensstarke Hengst geblieben sei, den er kenne.
Auf diese von mir als Provokation empfundene Frage platzte mir der Kragen. Mit nicht zu überbietendem Sarkasmus in der Stimme fiel ich aus meinem nicht mehr vorhandenen Pferd-Sein und antwortete ihm:

"Den haben die Madame Baroness' auch dank deines Wegsehens vom Hof geprügelt - und ich habe keine Ahnung, wohin er geflohen ist! Spann mich aus, ich laufe zurück zum Stall- ich kann nicht mehr... Ich will nicht mehr!"

Mir wurde erst klar, was ich dem einzigen 'Menschen' aus Rosengarten, der immer zu mir gehalten hat, gerade an den Kopf geworfen hatte, als Markus puderrot anlief und wortlos begann mich auszuschirren. Miu neben mir wieherte und als er meine Aufmerksamkeit hatte warf auch er mir zornige Blicke zu- aber das war in dem Moment egal. Erst als Markus Miu kurz über den Kopf streichelte und zu ihm meinte:

"...tut mir leid mein Kleiner, du wirst den Weg allein ziehen müssen...- ich laufe auch neben her!",

dämmerte mir langsam, dass ich diesen bleiben- ja... Freunden- gegenüber zu weit gegangen war. Doch die Kutsche war bereits an mir vorbeigezogen und entfernte sich mit jedem von mir gespürten Herzschlag immer mehr von dem Platz wo ich verharrte. Erneut musste ich mich entscheiden, aber dieses Mal hatte ich mich selbst in diesen Schlamassel geritten- wie treffend...
Auch wenn mir alle meine Muskeln und Knochen dabei weh taten- ich sprintete hinter den beiden her, zog recht schnell an ihnen vorbei und stand dann direkt in ihrer Fahrspur, so dass sie stoppen mussten. Als die Kutsche stand und ich die Aufmerksamkeit von Markus hatte, kniete ich bewusst ab und beugte meinen Nacken in einer Unterwerfungsgeste als Entschuldigung. Nachdem mein Trainer dies durch eine Berührung meines Kopfes anerkannt hatte, wiederholte ich dies vor Miu als Beweis unserer Freundschaft. Seine Augen leuchteten und ein Wiehern zeigte mir, auch er hatte meine Entschuldigung akzeptiert. Danach stellte ich mich an meinen Platz neben der Deichsel und wartete geduldig, bis Markus mit meinem erneuten Einschirren fertig war...

"... jeder Moment der Schwäche, dem du nachgibst- ist ein Sieg der Baroness! Jeder Schritt, jede Sekunde, die du hier weiter trainierst- stellt eine Niederlage für Mira dar! Du weißt es, sie weiß es, alle wissen das...- lass sie nicht gewinnen!"

Markus hielt mich bei diesen Worten an meinen Schultern gepackt- zwei der wenigen Stellen, die mir bei Berührungen kaum Schmerzen bereiteten- und zwang mir dazu seinen Blick auf.

'Pferdetrainer... du hast ja recht...- aber überschätze meine Stärke nicht...'

Die noch ausstehenden 2 km erledigten wir in einer knappen halben Stunde. Auch wenn dank der Vorsichtsmassnahmen das Zuggeschirr nicht allzusehr mir Schmerzen verursachte, ich war froh, als wir unseren Stall zu Gesicht bekamen. Miu zog die letzten 150 Meter mit einem Wiehern unvermittelt an und konnte mich zu einer Trabeinlage aninieren, was Markus- und noch mehr mich selbst erstaunte. Ich war völlig überrascht, dass diese Einlage mir einen Moment des Gefühls zurückgab, dass ich als Schlachtross so liebte. Vielleicht war der Hengst in mir doch nicht für immer geflohen wie ich heute Morgen befürchtet hatte...


"Frühstück"


Anja kam aus der Box, die Miu und mir ganz sicher noch die nächsten beiden Tage als Unterkunft diente, mit einem Lächeln auf uns zu. Sie spannte mich vorsichtig aus und entfernte mein Zuggeschirr, während Markus, der kein Wort über meinen 'Moment der Schwäche' ihr gegenüber verlor, das gleiche bei Miu erledigte. Anschliessend wurden wir von den beiden in die Box geführt, wo das versprochene 'Futter' auf uns wartete- aber ich war regelrecht gerührt, als ich sah, was meine Jockey für uns vier aufgebaut hatte. Ein Tisch, drei Stühle und eine Bank bildeten den optischen Rahmen- auf dem Tisch je zwei Teller und zwei flache Futternäpfe, neben letzteren lagen für Miu und mich sogar ein Löffel, damit wir nicht die Leckerein mit unseren Maul wie in der Gemeinschaftsbox zu uns nehmen mussten. Müsli, Jogurt, kleingeschnittenes Obst stand für Miu und mich bereit- aber das verlockenste war die Schüssel mit dem Rührei und den dazugehörigen Schinkenwürfeln. Noch mehr als ich war Miu von diesem Anblick beeindruckt- er hatte, glaubte ich in diesem Moment, solch ein Futter, seit er als Hengst in die Gemeinschaftsbox gesteckt wurde, nicht mehr gesehen. Fragend schaute er auch Markus an, als Anja verkündete, wir beiden Pferde dürften wie bei der Baronin abgemacht, uns verbal verständigen- sie dehnte dieses Agreement einfach mit auf Miu aus. Markus war sichtlich irritiert, aber Anja meinte, dies wäre mit der Baronin so abgesprochen und würde in Ordnung gehen. Daraufhin nickte auch der Pferdetrainer, aber Miu schüttelte seinen Kopf und wieherte. Offensichtlich war ihm das Pferd-Sein so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er nicht mehr anders wollte.

"Schlachtross- danke, dass du mit in den Trab gefallen bist... und auch Danke für deine Entscheidung vorhin..."

Die Stimme des jungen Hengstes, der gerade mit mir gesprochen hatte und nun einen tiefen Blickkontakt mit mir hielt, versetzte uns alle in Erstaunen, aber vermutlich am meisten Miu selbst. Noch bevor die beiden 'Menschen' am Tisch ihren Schock überwinden konnten, wand er sich den beiden zu und wieherte erneut, als wollte er ihnen verdeutlichen, mit mir als 'Artgenossen' wolle er hier und jetzt auch verbal kommunizieren- mit ihnen aber nur als Pferd.
Diese Botschaft schien angekommen zu sein- während Miu und ich die von Anja aufgetischten Köstlichkeiten genossen, wurde dieses stumme Agreement von uns vieren eingehalten- auch wenn ich Anja die Frage ansah, was es mit meiner 'Entscheidung' auf sich hätte.
Markus kümmerte sich auch in der Zeit um meine Füße- vermutlich deswegen hatte mich meine Jockey auch bäuchlings auf der Bank Platz nehmen lassen- aber zu unserer allgemeinen Freude brauchte er sich nur auf einen Wechsel des Verbandes beschränken.
Als wir zum Ende der 'Fütterung' kamen, griff Anja in eine neben ihrem Stuhl stehende Kühltasche und holte einen grossen transparenten Isobecher hervor- fast vollständig gefüllt mit einem hellgrau anzusehendem Shake. Ich bemerkte das Behältnis- und vor meinen Augen veränderte sich alles...
Ich befand mich, wie vor nicht einmal drei Tagen, in Mira's Keller und durchlebte noch einmal die Zwangsfütterung. Von der Bank fallend war die letzte bewusste Wahrnehmung, bevor mir mein Gehirn erlaubte mich in eine Ohnmacht zu flüchten, wie ich schrie...


Grauen...


Das erste bewusste Gefühl war ein Streicheln- ich traute mich aber nicht, meine Augen zu öffen- ich hatte Angst davor in Mira's Gesicht sehen zu müssen, während sie mich in eine falsche Sicherheit zu verführen versuchte. Aber wieso konnte ich sowohl die Stimme von Miu und Anja gleichzeitig aus ihrem Mund in meinem Kopf wahrnehmen? War dies eine neue Teufelei von ihr oder spielten mir meine Sinne einen Streich?
Erneut flüsterte Anja's Stimme leise meinen Namen- und das ich in Sicherheit sei. Wie gern wollte ich dies glauben, aber meine Furcht sorgte dafür, dass ich meine Lider weiter zusammengepresst hielt. Erneut nahm ich die beiden Stimmen wahr- und das typische Wiehern von Miu- und er passte nicht in die Szenerie des Folterkellers. Hatte sie ihm jetzt... wie von ihr angedroht... hinzugeholt, damit ich ansehen müsse, wie sie ihn quälen würde um mir weh zu tun? Der Wunsch nach Gewissheit überwog in diesem kurzen Moment meine panische Furcht und half mir, meine Augen zu öffnen.
Ich schaute in die Gesichter meiner Jockey und meines 'Pferde'-freundes- beide zeigten eine Mischung aus tiefer Besorgnis, die einer aufkommenden Erleichterung wich. Mein Kopf befand sich in Miu's Schoss, Anja kniete neben mir und hielt mit einer Hand mein Handgelenk, während sie mit der anderen über mein Gesicht streichelte. Nach diesem ersten Eindruck brach bei mir einer der Dämme, hinter denen sich noch jene Erinnerungen an die hier zugefügten Erniedrigungen und Schmerzen versteckten...- die zu offenbaren ich in den ersten Stunden nach meiner Rettung nicht die Kraft gehabt hatte. Stossweise unter Schluchtzen konnte ich jetzt von der Zwangsfütterung während der Folter und meiner Panik in den sich daran anschliessenden Stunden, zu ersticken, berichten. Auch die Empfindungen, wie ich in Ketten in der Dunkelheit lag und auch Anja schlimmeres als den Tod gewünscht hatte, brach aus mir heraus. Markus, der zwischenzeitlich Lady Bea geholt hatte, hörte mit ihr nun ebenfalls voller Grauen meinen hervorbrechenden Erinnerungen zu...- während er dies geistesgegenwärtig mit der Kamera seines Telefons dokumentierte!
Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich benötigte, um diesen zweiten Schub meines erlebten Grauens aus mir heraus zu lassen- aber die Sonne stand inzwischen hoch am Himmel. Mein 'Zeugnis' das ich hier- unterbrochen von sich wiederholenden Aussetzern und Weinkrämpfen- über meine Gefühle und Empfindungen im Zusammenhang mit jeder einzelnen erlebten Demütigung durch Mira und ihren Gehilfen Jens sowie Augustine ablegte, war eine einzige Anklage der bisher herrschenden Zustände hier auf Rosengarten. Nichts sehen (wollen), nichts hören (wollen) und auch nichts (dazu zu) sagen- diesen Schuh musste sich Markus anziehen. Noch mehr galt dies für die Rittmeisterin und ihre Chefin. Aber auch meine Lady Bea gehörte dazu- die Gerüchte über Rosengarten waren bekannt und sie hatte nicht die Kraft gehabt, nein zu sagen, als es um mein Schicksal ging. Hier war ich etwas ungerecht, denn letztendlich hatte ich ich mein Schicksal in ihre Hände gelegt...
Als die 'Gefühlsflut', die sich hinter dem nun gebrochenen Damm aufgestaut hatte, aus mir abgelaufen war, lag ich zusammengerollt im Stroh der Box und versteckte meinen Kopf unter den Armen. Ich war völlig fertig. Irgendwie bekam ich mit, wie Markus zu Bea sagte, es sei besser, wenn nur Anja und Miu bei mir bleiben würden- er schäme sich seines Versagen und würde zudem gern mit Bea reden.
Ein paar Minuten später tippte Anja mich an- sie sah richtig fertig aus und würde mit diesem ihr durch mich offenbartem Wissen einige Zeit gern allein sein- ob es in Ordung wäre, wenn nur Miu bei mir bliebe und er wäre jetzt als 'Pferd' sicher besser geeignet, wenn ich Nähe benötigte. Sie fühle sich gleichfalls schuldig- besonders da sie nach dem Gespräch mit der Rittmeisterin vergangene Woche mich nicht vom Gestüt genommen hatte, trotz der bereits an mir sichtbaren Misshandlungen... Sie strich mir über meine Arme und ich hörte ihre leisen Schritte verhallen.
Miu griff nach meinen Händen und bat mich sprechend, ich solle doch bitte meinen Kopf freigeben, damit er diesen in seinen Schoss betten könne. Diese Emphatie und seine Berührungen halfen mir, mich auf einem sehr dünnen Gefühlslevel zu fangen- doch was würde sein, wenn irgendwann später- in meinem 'menschlichen' Leben- erneut so ein Trigger gesetzt würde und niemand anwesend wäre, der mir helfen könnte? Oder es wie jetzt aus mir herausbricht und ich in eine Psychatrie eingewiesen würde? Ich verstand, Mira, Augustine und Jens hatten bei mir zumindest einen Teilsieg errungen- ich konnte nur hoffen, dieser wäre temporär...


Spiel...


Mit seinem mir inzwischen sehr gut vertrautem Wiehern forderte Miu meine Aufmerksamkeit ein. Er hatte bemerkt oder vermutete zumindest, dass ich mich mental soweit gefangen hatte um wieder nach aussen hin 'normal' zu agieren- von meinen Ängsten bezüglich weiterer Flashbacks ahnte er offenbar kein Stück. Ich war versucht, diese Angst mit ihm zu teilen- aber, war meine nächste Überlegung- was würde sein, wenn ich hier aus Rosengarten weg bin? Sollte er sich weiter um mich Sorgen machen müssen? Gerade er hatte es hier schwer genug- auch wenn sich (vielleicht...- wie ich hoffte) hier etwas zum besseren wenden würde.

'Nein- meine Angst geht dich nichts an!'

Da Miu dank meiner ausbleibenden Reaktion glaben musste, ich hätte sein Wiehern nicht mitbekommen oder ignoriert, stupste er mich mit seinem Vorderhuf leicht an. Eher überrascht zeigte ich in seinen Augen endlich eine Reaktion- ein erneutes Wiehern und eine Kopfbewegung, mit der er nach draussen auf die Weide deutete. Endlich begriff ich- Miu gab mir eine Spielaufforderung!
Völlig perplex ob seines Verhaltens fiel es mir nicht im Traum ein, diese aufgrund meiner Gemütslage abzulehnen und erhob mich langsam. Der 'Junghengst' nutzte den Moment und stürmte vor mir aus der Box- aber dabei darauf bedacht, den Abstand zu mir nicht zu gross werden zu lassen. Ich ging auf sein Spiel ein und versuchte, als wir über die Weide rannten, an ihn heranzukommen und mit meiner Vorderhand zu berühren. Die Wirkung der Tablette von heute morgen war nicht mehr vorhanden...- mein Gehirn empfing damit wieder die Schmerzsignale, die ich bereits heute morgen gespürt hatte, aber ich brauchte meinem Geist nicht bewusst zu sagen, dass er diese ignorieren solle- dies geschah ganz unbewusst und ich empfand Freude dabei, Miu zu jagen.

Als ich ihn 'abschlug' war ein Rollenwechsel selbstverständlich; wortlos und instinktiv nahm ich jetzt seinen Platz ein. Die Zeit vergessend rannten wir uns gegenseitig jagend über den Paddock. Als ich ausser Atem war, fiel Miu mit mir in den Schritt- doch danach ging die Jagd weiter.
Irgendwann bemerkte ich, wir hatten Zuschauer...- Markus, Anja und die Rittmeisterin standen am Weidezaun, zeigten auf uns und lachten. Dieser Moment riss mich erneut aus meinem gerade zurückgewonnenen Pferd-Sein heraus und ich blieb unvermittelt stehen. Auch Miu hatte unsere 'Gäste' mitbekommen und gesellte sich zu mir. Ich überlegte noch, ob ich jetzt zurück in die Box laufen sollte, als die drei 'Menschen' den Bereich betraten und mit von sich gestreckten Armen eine Art 'Treiberkette' bildeten. Da sie uns nicht zu sich riefen und an ihnen vorbei genug Platz zum ausweichen vorhanden war, begriff ich, sie wollten sich an unserem Spiel beteiligen. Wollte ich dies aber?
Miu nahm mir die Entscheidung ab- er wich den drei 'Treibern' aus und rannte an ihnen vorbei. Ich reagierte erneut ohne zu zögern und folgte ihm. Erst als ich auch an ihnen vorbei und in 'Sicherheit' war, analysierte mein Gehirn mein Handeln- und das Fazit ersetzte mich in Erstaunen. Ich hatte jetzt zum zweiten Mal erneut, ohne überhaupt nachzudenken, wie Schlachtross gehandelt- er war noch in mir! Mit dieser Gewissheit spielten wir fünf auf der Weide Fangen, bis Miu und ich unser Leistungslimit erreicht hatten und wir es erlaubten, 'eingefangen' zu werden.


Was mich verwunderte, es war nicht Anja, die sich nach Miu's und meinem 'aufgeben' bemühte, meiner habhaft zu werden, nein, die Rittmeisterin 'fing' mich, obwohl Anja in ihrer unmittelbaren Nähe war. Möglicherweise war dies von meiner Jockey eine versteckte Botschaft: du bist noch bis zum Rennen in Rosengarten (wenn du dich dafür entscheiden solltest)- du solltest ihnen beiden vertrauen...- auch wenn in den von mir genannten Bedingungen ich eigentlich nur Markus das Privileg zuerkannt hatte, während der drei vereinbarten Tage mit mir arbeiten zu dürfen.
Ich kehrte daher den folgsamen Hengst heraus und folgte ihr ohne zu bocken- auch bot ich dadurch Anja die Möglichkeit, an meiner Seite zu bleiben. Zurück in der Box erwarteten mich zwei weitere Überraschungen- Anja zauberte als 'Leckerli' eine kleine Marzipanmöhre in ihre Handfläche und die Rittmeisterin zog die Zügelleine mit der Kalenderfunktion aus ihrer Jackentasche hervor, die Jens mir gestohlen hatte.
Vor lauter Rührung wusste ich einen Moment nicht, welchem der beiden Geschenke ich zuerst meine Aufmerksamkeit widmen sollte- aber dann überwog meine Sucht nach der lang vermissten Süßigkeit ...

Ich musste mich beherrschen, die Leckerei nicht mit einem Schluck in meinen Magen zu befördern. Bewusst begann ich mit meinen Zähnen die 'Möhre' in einen süssen Brei zu verwandeln, genoss es, den Geschmack auf meine zuständigen Nervenenden wirken zu lassen, vergaß mit geschlossenen Augen meine Umgebung und schaffte es, mehr als 3 min damit zuzubringen, ehe alles seinen Weg in den Magen gefunden hatte.

'Köstlich...'

Nachdem ich wieder meine Augen geöffnet hatte und auch wieder bewusst im Stall angekommen war, schaute ich meine Jockey an, aber Anja meinte nur, dies sei jetzt eine Sache zwischen Markus, der Rittmeisterin und mir. Sie forderte Miu auf, mit ihr zu kommen, beide begaben sich aus der Box heraus auf die Weide- und setzten sich so ins Gras, dass sie in meinem Blickfeld blieben. Mir blieb keine Zeit, mich nach dem Sinn des Ganzen zu fragen.

86. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 27.11.21 00:39

Wow!
Was für eine Entwicklung! Ich freue mich so, dass es Schlachtross zu schaffen scheint, weiter zu existieren. Dass langsam Anja und der Rest mehr Details erfahren, gefällt mir sehr gut und ich bin auf ihre weitere Reaktion gespannt. Es scheint, als ob die Anwesenheit Mius sehr gut tut. Markus hat da ein gutes Händchen bewiesen. Was für mich immer fraglicher wird, ist die weitere Zukunft von Rosengarten. Schlachtross wird wohl nicht einfach gehen können, und alles hinter sich lassen. Dafür sind die emotionalen Bindungen zu stark.
Wie immer bewundere ich die wunderbare Integration in die bestehende Geschichte von Drachenlord und die harmonische Weiterentwicklung. Ich freue mich auf jeden Freitag! 😊
LG Rico
87. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 03.12.21 11:37

Wie immer am Freitag- hier ein weiteres Kapitel...

Schlachtross geht auf die Gesprächsofferte der Rittmeisterin ein...- und präsentiert ein paar recht unbequeme Wahrheiten!



Tag 27; Woche vier- Freitag (Part 2)



Aussprachen...


DRACHENLORD

Die Rittmeisterin eröffnete das Gespräch mit der Bitte, dass ich ihr als auch Markus zuhören möge, auch wenn ich... möglicherweise... keine Lust hätte, mich mit ihr zu unterhalten.

„Schlachtross, ich habe keine Ahnung, was die richtige Form ist, mich bei dir angemessen für all das hier Abbitte bei dir zu leisten... Vielleicht fange ich damit an, dir etwas zurückzugeben, was deine Jockey dir geschenkt hat“, sagte sie. Dann fuhr sie, wie nach Worten suchend stockend fort: „Für mich warst du, als ich dich auf Bea's Gestüt abzuholen hatte, ein gut trainierter Hengst, der meines Erachtens einerseits viel zu sturköpfig war und auf der anderen Seite, dank der bei euch genutzten Erziehungs- und Trainingsmethoden noch nicht sein volles Leistungspotential entwickelt hatte. Du erinnerst dich an die Fahrt hierher? An die Übungen, die du machen durftest und an meinen Test mit den Pommes? Ich wollte deine Leistungsbereitschaft und dein Verhalten testen und dich nicht, was die bisher hier herrschenden Verhältnisse in Rosengarten betrifft, ins kalte Wasser werfen.
Nach meinem Gustos hättest du die erste Nacht noch ein oder zwei weitere Stunden an dem Pfahl verbracht aber Markus überzeugte mich, es dir ein wenig leichter zu machen..."

Wie abwesend spielte sie mit dem Führzügel in ihrer Hand.

"Meinen Partner widern die Verhältnisse hier und wie mit euch Pferden hier umgegangen wird, schon seit Jahren an- und glaube mir, wir hatten mindestens einmal im Monat darüber Streit- aber ich sah... meine ersten Jahre hier auf dem Hofgut... in euch zumeist nur mehr oder minder faule Teilzeitpferde, die nur dann volle Leistung zeigten, wenn entsprechend Druck ausgeübt wurde. Das habe ich in meinem Handeln natürlich auch auf unsere 'Gestütpferde' übertragen... Lion ist das beste Beispiel dafür...- wieso..."

Erneut eine Pause, ein tiefes Luft holen:

"Brutus war der erste, der mir Grund zum Nachdenken gab. Leistungsstark und willig, in seiner anfänglichen Sturheit aber ein Ebenbild von dir- ein Bilderbuchhengst. Nur hatte die Baronin ihn zum direkten Eigentum von Mira bestimmt und sie schaffte es, ihn binnen eines halben Jahres derart zu brechen, dass er jetzt so ist wie er ist. Für uns beide war es grausam mit ansehen zu müssen, wie sie ihm seinen Willen aus dem Leib prügelte. Nach zwei Interventionen von Markus bei der Baronin hätte diese ihn beinahe vom Gestüt geschmissen- trotz seiner bis dahin geleisteten Arbeit für sie... Für mich war hingegen klar, Brutus musste sich Mira unterordnen, auch wenn ich die von ihr benutzten Methoden im Stillen verurteilte."

Auf diese Aussage konnte ich nur sarkastisch einhaken:

"Ist der verehrten Frau Rittmeisterin vielleicht einmal der Gedanke gekommen, dass Brutus einfach nicht verstand, was ihr von ihm wolltet? Er spricht kaum Deutsch...- und die Chancen, es hier auf Rosengarten zu lernen, waren auch nicht besonders gut..."

Auf meinen Ausbruch sprang Markus der Rittmeisterin bei:

"Ein gewöhnliches Pferd versteht auch kein Deutsch, Schlachtross!"

Verdutzt blickte ich ihn an- ich hatte nicht erwartet, dass er derart seiner unmittelbaren Chefin beisprang. Trotzdem musste ich die 'Richtigkeit' seiner Aussage anerkennen.
Die Rittmeisterin hob die Hände, um die aufkommende Spannung zu entschärfen.

"Schlachtross, du bist in meiner Karriere hier, so wie Brutus, eine Ausnahme. Es gab einige von den Einstellpferden, die mit dem gleichen Denken wie du hier von uns beiden trainirt werden durften, aber als Gestütpferde seid ihr die absoluten Ausnahmen. Markus hat es mir wiederholt unter die Nase gerieben- ich wollte es aber nicht wahrhaben! Vor allem deine Sturheit stellte für mich eine Herausforderung dar- aber du hast dich tatsächlich nur wie ein echter Hengst verhalten. Ich habe dies nur viel zu spät erkannt. Du hast, egal wann man dies von dir forderte, deine volle Leistung abgerufen- mehr kann ich nicht von dir verlangen. Du hättest sogar, wenn dein Trainingsplan nicht schon vor deiner Folter von Mira und Jens sabotiert worden wäre, leistungsmässig noch weiter sein können...
Du erinnerst dich, als Anja Anfang der vergangenen Woche hier zu Besuch war? Sie und ich waren uns einig- du bist ein willensstarker, ja sturer Hengst, aber wir beide würden da auf sehr hohem Niveau 'jammern'. Deine Jockey sprach aber auch die bereits damals sichtbaren Narben bei dir an und forderte mich auf, dafür zu sorgen, dass keine weitere hinzu kommen würde- ich erwiderte, diese seien ein Unfall gewesen- wider besserem Wissen."

Nach dieser Aussage wich sie mit ihren Augen meinem Blick schuldbewusst aus- und murmelte fast unhörbar:

"Sich eigenes Versagen eingestehen zu müssen ist schlimm- aber wissentlich andere Menschen zu täuschen bzw. im Stich zu lassen ist unentschuldbar. Ich habe beides getan, als ich hier nicht anwesend war..."

Markus hatte sich neben sie gestellt und legte seinen Arm um ihre Schulter.

"Gleiches muss ich mir von dir vorwerfen lassen Schlachtross. Auch ich hätte spätestens am Montag..." - da mein Zeitgefühl in den letzten Wochen mir abhanden gekommen war, schaute ich wohl verständnislos- "... dem Tag nach der Ausfahrt, wo du deine vermeintliche 'Verfehlung' begangen hast, zumindest die Baronin informieren müssen, dass ihre Töchter" - dieses Wort spie er förmlich mit Ekel aus- "etwas mit dir anstellten. Die dir zugefügten Schmerzen gehen auch auf mein Konto..."

Ich fixierte zuerst Markus mit meinen Augen:

"Du hast zwar spät gehandelt, aber nicht zu spät; und im Gegensatz zu dir, Rittmeisterin, war er auch vorher schon fair. Nicht nur zu mir- da habe ich eine Änderung ab dem 'Hochzeitstraining' im Umgang mit mir durch sie durchaus bemerkt...- aber bei allen anderen Gestütpferden hier? Kannst du dies vor dir selbst behaupten- Rittmeisterin?"

Mein Blick war vom Pferdetrainer zu ihr gewandert und meine Betonung des Wortes 'Meisterin' drückten allen Sarkasmus aus, zu dem ich fähig war.

Hier sprang wiederum Markus seiner Partnerin zur Seite: "Schlachtross, frage dich bitte selbst, hatte die Rittmeisterin dir gegenüber jemals ein Schlaginstrument nur aus Lust am Quälen eingesetzt- oder nur, damit du auch das letzte an Leistung aus dir herausholst. Erinnere dich, auch ich habe dich mit Peitschenhieben 'motiviert', als du den ersten Zugtest absolviert hast.
Ja, wir haben beide davon immer weniger Gebrauch machen müssen, da wir deinen unbedingten Leistungswillen anerkannten. Ich bitte dich jetzt um Fairness, wenn du unser Handeln beurteilst..."

Seine letzten Worte gaben mir zu denken- ja Markus hat mich auch, wenn es notwendig war, angetrieben; genau so hart wie die Rittmeisterin. Ich musste mir auch eingestehen, ich hatte einen signifikanten Leistungsanstieg zu verzeichnen gehabt- aber rechtfertigte er die hier dazu verwendeten Methoden? Im Moment kam ich zu keinem Ergebnis- aber die Frage würde mich wohl, zumal Markus sein Handeln ehrlich reflektierte, eine Weile beschäftigen.
Das sich ausbreitende Schweigen wurde von der Rittmeisterin beendet.

"Schlachtross; ich muss zugeben, es fällt mir trotz allem, was hier vorgefallen ist, schwer, dich als Mensch zu sehen- bitte sieh mir diese Schwäche nach; als erste Geste der Wiedergutmachung möchte ich dir die von deiner Jockey für dich gefertigten Führleine wiedergeben. Nachdem du uns ohne Furcht vor Bestrafungen erzählen konntest, wie Jens ihn dir gestohlen hat, haben wir ein wenig Druck auf ihn ausgeübt..."

Mit vorsichtigen Bewegungen näherte sich die Rittmeisterin mir- unschlüssig über meine zu erwartende Reaktion darauf.

"Zuerst hat er geleugnet, sie dir abgenommen zu haben... dann wollte er ihn an Mira weitergegeben haben- auf die Drohung, sie zu fragen, brach er zusammen und bestätigte deine Aussage, dein Eigentum in einem der Misthaufen versteckt zu haben. Er hat nach seinem Dienstende die halbe Nacht suchen dürfen bis er sie gefunden hatte. Zum Glück war er ja so clever gewesen, sie in einem verschliessbaren Beutel dort unterzubringen. Nichtsdestotrotz hat er bis heute Morgen gebraucht, diese wieder soweit in Ordnung zu bringen, dass Anja damit zufrieden war. Unter meiner Oberaufsicht ist es dir genommen wurden- ich würde mich freuen, wenn du akzeptieren kannst, dass ich sie dir zumindest mit ehrlichem Gewissen und tiefem Wissen um mein Versagen dir gegenüber zurückgeben möchte."

Ich hatte bei ihren Worten das Gefühl, die Rittmeisterin war um einen ehrlichen Neuanfang bemüht- war dies aber nur mir gegenüber so gemeint oder bezog sich dies auf alle Pferde, die sie jetzt und in Zukunft trainieren würde? Ich wusste es nicht- daher überraschte sie mich erneut mit ihren Worten:

"Schlachtross, du hast vorgestern Abend deine Bedingungen genannt, unter denen du noch bis morgen Abend hierbleiben würdest, bevor du eine Entscheidung über deinen weiteren Weg fällen möchtest. Dabei hast du Markus das Recht eingeräumt, dich neben Anja zu trainieren..."

Bevor ihre nächsten Worte folgten druchste sie erwas herum, als wüsste sie nicht, wie ich gleich auf ihre Worte reagieren könnte...

"... würdest du dieses Arrangement auf mich ausweiten? Nicht, damit ich dich zu Handlungen drängen kann, die du nicht möchtest- ich würde gern von DIR lernen... Auch würde ich gern- falls du dich entscheiden solltest, bis zum Rennen hier zu bleiben, einen neuen Trainingsplan erstellen, der deine derzeitige Form als Ausgangsbasis nimmt..."

Ich war überrascht, aber bevor ich etwas sagen konnte, fuhr sie fort:

"Dies würde für dich bedeuten, Markus und ich müssten einige Leistungstests mit dir vornehmen... natürlich ohne irgendeinen Gerten- oder Peitscheneinsatz unsererseits. Du müsstest aber von dir aus freiwillig alles geben, wozu du gerade in der Lage bist. Wir sind ehrlich zu dir- es wird auch so weh tun. Aber wenn du es wirklich möchtest... zum Rennen anzutreten... müssen wir dich dafür fit machen dürfen...- und dazu benötigen wir DEIN Vertrauen..."

Was sollte ich tun? Wollte ich in meinem tiefsten Inneren dies überhaupt oder sollte ich erneut zu etwas gedrängt werden, was ich nicht mehr war. Aber ich hatte heute ja schon zwei Mal gefühlt, Schlachtross ist noch in mir- es gab Momente in denen er bereit war, sich mir zu zeigen... Auch waren die Worte der Rittmeisterin ehrlich, da war ich mir sicher. Sie wollte sich ändern... auch hatte Markus ein paar Bemerkungen getätigt, die mir zu denken gaben... es könnte ein Neustart sein.
Ich war vollkommen perplex obschon dieser vielen Eindrücke doch irgendwas stimmte nicht. Ein für mich noch nicht greifbarer Gedanke stellte sich immer wieder quer und ich kam erst nicht darauf was es war. Plötzlich machte es regelrecht 'Klick'. Es war der Satz, dass es ihr immer noch schwer fiel, mich als Mensch anzureden...

"Rittmeisterin, sie sagen es falle Ihnen immer noch schwer mich als Mensch zu sehen. Was bin ich denn sonst? Nur ein Pferd? Ein Nutztier? Ihr 'Ding'...- was sie nach Belieben belohnen oder bestrafen können?“

Ich sah, wie sie regelrecht zusammenzuckte und fuhr ohne jede Wut oder Ironie fort:

„Ohne einem von euch zu nahe treten zu wollen, liegt darin wohl das eigentliche Problem begraben. Ihr habt mich und vorher auch Brutus immer nur als Ausdruck unseres PferdSeins gesehen und versucht uns in das Bild, dass IHR! von einem menschlichen Pferd habt, zu pressen. Das ich ein Persönlichkeit habe, habt ihr als Sturheit und Bockigkeit abgetan und versucht es aus mir herauszupügeln. Selbst jedes 'Bio-Pferd' hat eine Persönlichkeit... die es definiert!
Ich glaube euch gern, dass ihr mich nicht aus Lust an der Quälerei so behandelt habt, wie es bei Mira der Fall war, aber etwas anderes als Schläge und Druck sind euch am Anfang auch nicht eingefallen, wenn etwas nicht nach eurem Kopf lief. Zumindest habt ihr dazu geschwiegen...- nicht wahr... Rittmeisterin? So wie bei meinem ersten 'Besuch' in der Klinik...
Dass vielleicht viele Wege nach Rom führen kam euch gar nicht in den Sinn. Es musste genau so gemacht werden, wie ihr es euch ausgedacht habt. Sagt mir eine Situation wo ich vor Einstellpferden oder anderen Kunden aus meinem PferdSein gefallen bin!“

Markus und die Rittmeisterin schwiegen und es breitete sich eine unangenehme Stille aus. Da sagte Markus: „Du hättest... vielleicht...bei dem einen Mal... noch etwas mehr Einsatz zeigen können... Ich weiß-"

„Mehr Einsatz?!?“, ich spuckte diese Worte mehr aus als ich sie sprach. „Ich habe euer Trainingsprogramm immer klaglos erfüllt- egal, wie anstrengend es war. Zusätzlich habe ich FREIWILLIG! Abends im Volloutfit mit Miu trainiert, damit IHR den Sechspänner ins Laufen bekommt und zum Dank wurde ich in der letzten Woche als Schulpferd und Schlepper verheizt. Wie war das mit der Einheit für Blacky?!?
Was, um alles in der Welt, hätte ich noch tun sollen um 'Einsatz' zu zeigen? Ich dachte einmal... zumindest hatte man mir das so gesagt... ich wäre hier um für euch beim Rennen anzutreten- nicht um ständig Geld für Rosengarten zu verdienen. Und erzählt mir nicht, die Sache mit der Hochzeit wäre als Training für mich gedacht gewesen!"

In mir brodelte es. Ich ließ mir vieles nachsagen, doch den Schuh, mich für Rosengarten nicht genügend eingesetzt zu haben, zog ich mir nun wirklich nicht an!

Die Rittmeisterin gebot mir mit einer Handbewegung zu schweigen:

"Was die Hochzeit angeht hatte ich dir erklärt, warum wir deine Hilfe benötigen und du hast eingewilligt! Ich habe dich auch einmal, statt einer Grundlageneinheit, als Schlepper laufen lassen weil, wie ich es dir da auch erklärt hatte, Blacky den Abend vorher dank Mira zusammengebrochen war. Das war aber statt einer Trainingseinheit- nicht zusätzlich. Da hatte ich dich aber auch darum gebeten und du hast dem zugestimmt, obwohl du hättest ablehnen können...- ich hatte dir auch zugesichert, dies wäre eine Ausnahme...
Ja, es gab die Situation, wo Markus und ich mit dir ein weiteres Mal als Schulpferd planen mussten...- doch durch deinen geklemmten Muskel und die Ereignisse danach ist es nicht dazu gekommen...
Wie kommst du daher zu der Behauptung, du hättest mehrfach als Schulpferd in der vergangenen Woche arbeiten müssen?“

Sie funkelte mich wegen der scharfen Replik richtiggehend böse an. Ich selbst war jetzt ein wenig verunsichert, da sie mit vollster Überzeugung gesprochen hatte, doch ich antwortete:

"In der Woche nach der Hochzeit war ich bis zu der von dir angesprochenen Verletzung mehrfach als Schulpferd unterwegs. Teilweise im vollen Outfit was ihr hier den Einstellern zur Verfügung stellt, teilweise 'nur' in einem Catsuit. Jens hat mir keine Pause gegönnt, direkt aus dem Training heraus vor einen Sulky gespannt und ich musste irgendein Einstellpferd bespaßen. Wenn dieser 'Hengst' dann genug hatte ging es für mich mit regulärem Training weiter. Dazu das abgegriffen werden von Mira... Pause und Erholung waren da für mich ein Fremdwort...
Markus, du trainierst schon lange genug Pferde um gesehen zu haben, dass ich dadurch an oder über meiner Leistungsgrenze lief. Schon vor Miras Folter hatte ich Schmerzen in allen Gelenken, die eindeutig auf Überlastung und Mineralienmangel zurückzuführen waren.
Und warum würge ich alle paar Tage diesen Sender in mich hinein, wenn es euch schon zuviel Arbeit ist meine Vitaldaten zur Kenntnis zu nehmen? Ich bin jeden Abend mehr tot als lebendig ins Stroh gefallen, wie soll ich da noch mehr Leistung abliefern?“

„Du hättest dich bemerkbar machen sollen, wenn du Schmerzen hast...“, wandte die Rittmeisterin ein.

„Damit ich dann zu Augustine in die Krankenstation komme und ihren Quälereien ausgeliefert bin? Du hast doch selbst gesehen, was dort mit mir angestellt wurde! Keines von uns Pferden würde da freiwillig hingehen. Schaut euch Brutus an, sein linkes Knie ist schon wer weiß wie lang entzündet- seit ich hier auf dem Hof bin beißt er lieber in die Trense und läuft unter Schmerzen weiter als zu lahmen, weil er genau weiß, dass das einzige was er bekäme, Schläge von Mira und eine sadistische Behandlung von Augustine wären.
Wenn er nicht bald eine gute Behandlung bekommt sind seine Knochen kaputt und was dann? Prügelt ihr ihn vom Hof, oder kommt er gleich zum Metzger? Durch eure übertriebenen Leistungsanforderungen verschleißt ihr uns als gäbe es kein Morgen. Doch ich habe nur diesen Körper, und der muss noch ein paar Jahrzehnte halten!“

„Dass dein Training hart war verstehe ich, aber so war es auch angesetzt“, mischte sich Markus ein. "Doch deine Aussage, wiederholt und zusätzlich als Schulpferd gelaufen zu sein kann ich nicht nachvollziehen!“

„Ich weiß nur was ich leisten musste, ob du es nachvollziehen kannst oder nicht. Ihr beide schreibt doch die Einsatzpläne und die Gespannpaarungen, wer wenn nicht ihr könnt nachvollziehen was mir abverlangt wurde?“

Diese Worte sprach ich mit einer Bitterkeit aus, die mich selbst erschreckte. Wenn selbst die beiden Menschen, denen ich auf diesem Hof am meisten vertraute mich so hintergingen, wem sollte ich hier überhaupt noch vertrauen?
Ich stockte und die beiden sahen mich mit großen Augen an. Anscheinend hatte noch nie ein Pferd so von den wahren Zuständen auf Rosengarten berichtet. Ich holte tief Luft und sagte mit leiser, trauriger Stimme:

Markus, Rittmeisterin, es tut mir unendlich leid... ich würde es gern... aber ich kann mich euch nicht noch einmal ausliefern. Ich habe es gestern und heute versucht... es geht nicht. Ich habe kein Vertrauen mehr in euch...- beide!
Versteht mich bitte nicht falsch, ich mag euch beide, aber das Vertrauen, dass ich haben muss, wenn ich mich jemandem auf Gedeih und Verderb ausliefere, wie es der Fall ist, wenn ich Schlachtross bin, ist nicht mehr da.
Ich breche hier ab..."

Damit beendete ich die 'Aussprache' und ging mit hängenden Schultern an den beiden vorbei auf die Weide. Anja und Miu standen auf und sie ging auf mich zu. Ich gab ihr ein Zeichen, dass ich allein sein wollte und steuerte den Zaun an. Dort hielt ich mich an einem Pfosten fest und die Tränen liefen mir wieder über die Wangen. Ich wollte hier nur noch weg...
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um und sah Miu.

„Miu, bitte jetzt kein Pferd. Ich kann nicht mehr! Ich stehe in einer Ecke und weiß nicht mehr weiter! Alles in mir ist zerbrochen und zerschlagen. Ich meine jetzt nicht meinen Körper, der wächst schon wieder zusammen. Ich meine meine Seele, meinen Geist. Am liebsten würde ich mich irgendwo einmauern und die böse Welt da draußen lassen. Oder gleich von Rosengarten fliehen, von dieser ganzen, verfluchten Pferdspielerei weglaufen und alles vergessen. Doch ich weiß genau, dass die Ängste bleiben würden. Ich würde jede Nacht schweißgebadet aufwachen weil ich das Gefühl hätte wieder in den Fängen von Mira und Augustine zu sein.“

Ich brach in die Knie und verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen. Ich schluchzte:

„Wenn so ein Flashback wie heute morgen in meinem normalen Leben geschieht bin ich geliefert. Dann bin ich meine Arbeit schneller los, als ich schauen kann...
Miu, ich stehe vor den Trümmern meines Lebens! Warum habe ich nur zugesagt, für Bea hier her zu gehen... warum habe ich überhaupt mit diesem Mist angefangen? Was soll ich nur tun?“

Miu kniete sich vor mich und legte mir erneut beide Hände auf die Schultern.

„Keine Angst, Dominic. Ich bin hier als Mensch und als dein Freund...- nicht als Pferd. Ich kann nachfühlen durch welche Hölle du gerade gehst.“

Ich blickte auf und sah ihn ungläubig an.

„Ja... Glaubst du Mira, die Rittmeisterin und Markus hätten mich nicht geschunden? Du bist stark. Du hast die Erwartungen der letzten beiden zumindest recht gut erfüllt. Aber schau mich an, ich war schon immer zu schwach, zu ungeschickt...- einfach unnütz! Vom ersten Tag an gab es für mich, auch wenn es meine freiwillige Entscheidung war, hier in Rosengarten ein 'Pferd' zu sein... nichts als Schmerzen und Einsamkeit. Als ich glaubte, wenigstens halbwegs etwas zu können... als ich Talent zeigte als Dressurpferd... hörte das Training dafür auf...
Ich war... in den Augen meiner Trainer... nichts wert...
Irgendwann war ich genauso verzweifelt wie du jetzt und sah keinen Ausweg mehr. Da wollte ich dem Elend ein Ende machen. Zum Glück habe ich noch nicht einmal das hinbekommen... sonst hätte ich dich nie kennen gelernt..."

Er zeigte mir sein linkes Handgelenk auf dem sich eine weiße Narbe schräg von rechts nach links zog.

„Eine Glasscherbe... Es tat so weh, das ich schrie und dann hat mich Jens, zum Glück, gefunden. Der Rest ist Geschichte...“,

sagte er und wischte über sein Handgelenk als wolle er einen bösen Gedanken verscheuchen.

„Was ich dir sagen will ist, dass du hierbleiben musst. Auch wenn du jetzt fliehst wirst du Rosengarten immer mit dir herumtragen. Bleibe hier und der Horror wird schnell schwächer. Glaube mir, ich kann mittlerweile sogar in Miras Folterkeller gehen ohne dass mir schon an der Tür die Knie weich werden und ich zu schreien beginne."

„Danke Miu, aber ich habe Angst mich zu überlasten. Ich selber habe die Tendenz die Zähne zusammenzubeißen und zu versuchen durchzuhalten...- bis es nicht mehr geht. Das habe ich schon vor meinem Eintreffen hier auf Rosengarten bei mir selbst festgestellt... Mira und Jens haben mich hier nur so weit über diesen Punkt hinaus getrieben... Markus und die Rittmeisterin... ich traue ihnen nicht mehr zu, meine Kräfte, sowohl die körperlichen als auch die geistigen richtig einzuschätzen... Miu, wer soll mich vor mir selber beschützen?“, fragte ich verzweifelt.

„Ich, Schlachtross, ich“, sagte Miu ganz ruhig. „Ich habe ein gutes Gespür dafür in welchem Zustand jemand ist. Sonst hätte ich die Zeit, als rangniedrigster Hengst, in der Box nie überstanden. Ich weis, wann jemand Trost und Nähe braucht und wann auch ein Hengst einmal kuscheln muss. Was dich von den meisten anderen unterscheidet war, dass du deine Dankbarkeit mir gegenüber gezeigt hast und mich auch dann gut behandelt hast wenn du dadurch Probleme einhandeltest. Das hat mir sehr gut getan und jetzt ist es an mir dir zu helfen!“

Er stand auf und half mir danach auf die Beine. Dann folgte ich ihm zurück in die Box.
Langsam ordnete ich dabei meine Gedanken- als alles stimmig war, rief ich Anja zu, ich würde sie benötigen. Zum Glück hatten die beiden Trainer den Paddock auch noch nicht verlassen. Ich bedeutete Ihnen... daß ich etwas sagen wollte.
Als alle wieder in der Box standen, nannte ich meine Bedingungen:

"Miu, Anja- ihr fungiert hier als Zeugen- ich erlaube wieder... unter folgenden Voraussetzungen... Markus bis morgen Abend mich zu trainieren. Anja wird immer dabei sein und ich werde mir das Recht herausnehmen, nach jeder Trainingseinheit mit euch als Dominic eine Nachbesprechung durchzuführen, in der ich aus meiner Sicht das Vorgehen bewerte. Miu- ich würde dich bitten, mit mir diese Trainingseinheiten gemeinsam zu absolvieren- es würde mich unheimlich motivieren, wenn du an meiner Seite wärst..."

Nachdem Miu und auch der Pferdetrainer genickt hatten, galt mein letzter Satz der Rittmeistern :

"So sind meine Bedingungen- akzeptiert oder ich breche hier und jetzt ab... egal, was für sonstige Absprachen hier ohne mein Wissen noch existieren..."

Ich sah, wie es in ihr arbeitete- dass ein 'Pferd' so mit ihr sprach... ja, ihr Bedingungen diktierte... war sie eindeutig nicht gewohnt. Aber nach einem Blick zu Markus hakte sie den Führzügel in mein Kopfhalfter und befahl mir:

"Auf!"

Als ich vor ihr stand, suchte sie meinen Augenkontakt- ich war eine Sekunde versucht, ihn ihr zu verweigern, aber sie war ja auch auf meine Bedingungen eingegangen...

DRACHENLORD ENDE


'Waffenstillstand und Ausritt'- Nachmittag...


Schlachtross:

"Dominic- ich gehe davon aus, dein Vorwurf, du wärst gegen deinen Willen als Schulpferd letzte Woche hier 'verheizt' worden, entspricht den Tatsachen. Du würdest mich nach alledem hier ganz sicher nicht anlügen....
Es stimmt auch, ich selbst habe deinen Trainingsplan erstellt- aber sowohl Markus, als auch Jens hatten die Anweisung, Tempo zeitlich begrenzt herauszunehmen, wenn die gesteckten Trainingsziele durch dich adäquat erreicht würden. Ich habe auch mehrfach bei der Baronin interveniert...- wenn Mira dich wie an dem Donnerstag mit Blacky abgegriffen hatte und wir davon Kenntnis bekamen... du kannst sie selbst fragen...
Gib mir bitte daher die Zeit- bis morgen Mittag- die Pläne noch einmal zu überprüfen. Ich bin... so wie du auch- über die Vereinbarung zwischen Bea und meiner Chefin informiert, dich hier zu trainieren und deinen Leistungslevel zu heben. Von einer Verwendung als Schulpferd war nie die Rede und weder von der Baronin oder mir als solches in der Form, wie du es gerade uns gesagt hast, geplant noch genehmigt".

Dominic- keine Anrede als Schlachtross... erstaunlich. Die Rittmeisterin schien wirklich hart an sich zu arbeiten, dachte ich bei mir. Trotzdem konnte ich mir in dem Moment eine Spitze gegen sie nicht verkneifen:

"Ich würde ihnen ja gern glauben- aber dies würde auch bedeuten, ihr habt euren Laden nicht unter Kontrolle wenn so etwas möglich ist!"

Ich hatte in meiner Wortwahl absichtlich die dritte Person verwendet um meine Distanz zu ihr zu unterstreichen; ich meinte, sie rang eine gebührende Antwort darauf nieder ehe sie meinen versteckten Vorwurf der Unfähigkeit übergehen konnte.

"Gib mir bitte die Möglichkeit- auch wenn du mir nicht vertrauen magst...- jetzt besteht die Chance hier auf Rosengarten etwas zum positiven zu ändern..."

Markus und Anja standen etwas abseits in der Box, aber Miu hatte sich, ohne dass ich es bemerkt hatte, neben uns geschoben- und zur Überraschung von mir unterstützte er die Rittmeisterin.

"Gib ihr die Chance- auch wenn sie in vielen Dingen sicher Fehler gemacht hat."

Es waren Mius Worte, die für mich den Ausschlag gaben.

"Markus, Rittmeisterin- ich habe vorhin euch unter die Nase gerieben, ich könnte euch derzeit nicht vertrauen...- das halte ich... eingeschränkt... auch weiter aufrecht! Aber ich traue Miu und er vertraut euch...- mißbraucht dies nicht..."


Markus war es, der die Möglichkeit erkannte, diese Situation am besten zu nutzen.

"Vanessa, Anja- was haltet ihr davon, einen kleinen Ausflug zu dem 'Pferdeweiher' zu unternehmen? Ihr beiden wolltet doch auch noch was bereden...
Ich bereite für euch zwei von den 'Bio's' vor, da können Schlachtross und Miu als Begleitpferde nebenher laufen. Ich bin der Meinung, heute werden wir ohnehin kein vernünftiges Training mehr auf die Reihe bekommen. Da ich nachher noch ein paar von den 'Einstellern' bewegen muss- Vanessa, da übernehme ich deine beiden mit- kann ich euch leider nicht begleiten..., lasse aber einen Korb mit etwas Verpflegung vorbereiten."

Mein Blick musste totale Verwirrung ausgedrückt haben, doch Miu stand bei dem Gehörten die pure Freude in den Augen.

"Wir dürfen aus Rosengarten raus- das ist erst das vierte Mal in diesem Jahr, dass ich da mitdarf..."-

sprudelte es aus ihm heraus. Die Rittmeisterin warf ihm aber einen Blick rüber, enthielt sich aber eines Kommentars. Immerhin, dachte ich mir dabei...- sie bemüht sich ernsthaft, auch wenn mir sich die Freude, die Miu zeigte, noch nicht ganz erschloss. Ich schaute Anja an und nickte ihr zu- so kam auch von ihr ohne eine Nachfrage das Einverständnis.
Da ich immer noch in dem Anzug von heute morgen steckte, bat ich Anja, ob ich diesen ablegen könnte- zumal mir inzwischen recht warm in ihm war. Ihr Einverständnis kam prompt, aber in ihrer Unterstützung stockte sie, als sie mir dabei half und mein Rumpf wieder frei lag. Die ehemals offenen Stellen waren entweder mit Schorf überzogen oder hatten bereits eine dünne neue Hautschicht gebildet, aber mein gesamter Körper wies ein durch und durch ungesundes Farbspektrum dank der Hämatome in den verschiedenen Heilungsstadien auf. Markus hatte inzwischen die notwendigen Anweisungen gegeben- auch, für uns beiden 'Pferde' je einen Suit in hellbraun zu besorgen- und eine reichliche halbe Stunde später waren wir bereit zum Aufbruch. Markus hatte vor unserem Abmarsch auch dafür gesorgt, dass die Verbände an meinen Füßen in meinen Hufschuhen erneuert wurden- ohne diese Vorsorge hätte ich mit meinen zerschundenen Fussohlen sicherlich Probleme bekommen. Nachdem Anja mir mein Kopfgeschirr und die Führzügel angelegt hatte, drückte sie ihren Zeigefinger auf meinen Mund. Klar doch- ausserhalb der Box war ich 'Ihr' Pferd und würde mich auch so verhalten; auch wenn es mir im Moment sehr sehr schwer fiel. Miu hüpfte ohne Führstrick neben mir her bis zum Sattelplatz, dort ging er fast automatisch in sein gewohntes Verhalten über und lies sich anstandslos seine Führleine durch die Rittmeisterin anlegen. Anja und die Rittmeisterin saßen auf und mit uns im Schlepptau bewegten wir uns im Schritt von eigentlichen Hofgelände. Markus wünschte den beiden- und indirekt damit auch uns- einen schönen Ausritt und widmete sich seiner Arbeit.

Vorbei an den Plätzen, die alle für mich mit mehr oder minderschweren Erfahrungen verbunden waren, bewegten wir uns auf ein Waldstück zu, dass leicht ansteigend einen Hügel hinauf lief. Links von Anja und recht von der Rittmeisterin flankiert, trotteten Miu und ich zwischen unseren 'Besitzerinnen' und ignorierten geflissentlich deren Unterhaltung über unsere Köpfe hinweg. Das einzige, was ich bewusst registrierte, war die Info, wir würden uns auf einem Teil der Wettkampfstrecke des grossen Rennens bewegen. Miu war da wesentlich verspielter und interagierte mit der Rittmeisterin, die darauf einging. Er nutzte die ihm zugestandene Länge seiner Führleine aus um zwischen den beiden 'Bio's' hin und her zu pendeln und schaffte es mit seinem Spiel, dass er, nachdem wir im Wald verschwunden waren, von der Rittmeisterin von der Leine befreit wurde und um uns herum streunte. Ein paar Mal 'erschreckte' er sich und ging unvermittelt in kurze Sprints über- ich musste ob seines Verhaltens lächeln. Das war nicht der Miu, der das Omega in der Box war- hier war er ein junger, noch verspielter Hengst, der das Leben und seine temporäre Freiheit genoss.
Anja zog mich etwas nach vorn bis auf ihre Höhe und bot an, ebenfalls meine Führzügel zu lösen, aber ich wollte nicht herumtollen. Dazu gingen mir viel zu viele Gedanken durch meinen Kopf- über mich, mein Verhältnis zu Anja und all den anderen; aber besonders zu Miu. Er hatte mir seine Hilfe angeboten mich vor mir selbst zu schützen- und mir war die Ernsthaftigkeit seiner Worte mehr als bewusst! Er war im Moment meine einzige Stütze, der ich voll vertraute. Wollte ich aber weiter für mich selbst Schlachtross sein- oder lief es nur auf die Erfüllung der Erwartungen von Leuten hinaus, die mir zwar etwas bedeutete, die aber sonst an mir als Mensch nicht interessiert waren? Alle meine Gedanken kreisten um diesen einen Punkt- Dominic UND Schlachtross!

'Was wollte ich sein? Schlachtross? Wollte ich dies auch weiterhin- und für wen alles? Nur für mich selbst? Oder auch für andere?'

Ich hatte ja heute bereits zwei Mal seine Anwesenheit in mir gefühlt- nur war er sehr vorsichtig im Umgang mit anderen Menschen geworden und floh bei dem ersten Anzeichen von Gefahr... Wie würde das aber in Begleitung von Miu sein- würde seine Präsenz ausreichen um mir, Schlachtross, jene derzeit vermisste Sicherheit zu geben, die ich benötigte? Was wäre, wenn ich nur noch dank Miu's Anwesenheit funktionieren würde? Würde dies für mich bedeuten, permanent auf Bea's Gestüt oder gar hier auf Rosengarten arbeiten UND leben zu müssen? Hätte bei einer solchen Zukunft für mich nicht die Baroness' triumphiert- und wollte ich dies zulassen?
Derart in Gedanken vertieft, merkte er erst durch ein rucken seines Führzügels, die Rittmeisterin hatte den Hengst, auf dem sie saß, in Trab fallen lassen und Anja wollte ihr folgen. Schlachtross registrierte jetzt auch seine Umgebung- keine 200 Meter voraus war ein kleiner Weiher mit einem Flecken Grün als Strand erkennbar. Automatisch zog er an und ermöglichte damit seiner Jockey, der Rittmeisterin zu folgen.
Der Weiher war wirklich wunderschön- knapp 150 Meter in seiner grössten Ausdehnung, komplett von Wald umgeben. Die Wiese reichte direkt bis an das klare Wasser und ein erster Blick zeigte einen sandigen Untergrund.
Zuerst versorgten die Rittmeisterin und Anja ihre 'Bio's'...- Sättel ab, Gebisse aus dem Maul und lockere Fixierung am Führstrick, dass sie grasen konnten. Danach halfen sie Miu und mir aus unseren Hufstiefeln- wir bekamen dafür gut am Fuss fixierbare Badesandalen verpasst, die der Pferdetrainer herausgesucht und mit eingepackt hatte. Auch wurde uns das Kopfhalfter entfernt...
Anja zauberte aus einer Tasche ein paar Streifen Paprika, die sie den beiden Hengsten als Leckerli anbot und von uns dankbar angenommen wurden. Natürlich merkte ich nach dem gut einstündigen Marsch meine Fußsohlen- der Heilungsprozess schritt wider Erwarten besser voran als befürchtet, aber unter voller Belastung zu arbeiten wäre im Moment noch nicht möglich gewesen- nicht dass ich dies überhaupt gewollt hätte. Mein Blick auf das Wasser blieb von Anja nicht unbemerkt und diese gab uns das Zeichen, wir dürfen uns gern im nassen Element austoben.


88. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 10.12.21 10:56

Schlachtross gelingt ein großer Schritt auf seinem Weg, erneut Vertrauen zu seinen Trainern zu fassen...


Tag 27; Woche vier- Freitag (Part 3)


'Zusammenarbeit'


Schlachtross


Mit jedem Schritt, den ich weiter in den Weiher vordrang, stieg die Kühle des Wassers an mir empor und bildete einen von als äusserst angenehm empfundenen Kontrast zu der warmen Luft des Frühsommerabends. Als ich dann brusttief im Weiher stand und überlegte, zur gegenüber liegenden Seite zu schwimmen, schaute ich noch einmal zur Wiese zurück. Die Rittmeisterin und Anja hatten es sich auf einer Decke bequem gemacht und unterhielten sich- nur Miu stand gerade einmal knietief im Wasser und sah eher ängstlich aus. Davon irritiert wieherte ich und winkte mit meiner Vorderhand ihm zu, er solle doch zu mir aufschließen. Als aber von meinem Freund keine Reaktion erfolgte, watete ich zu ihm zurück...- und mein Eindruck hatte mich nicht getäuscht. Miu's Blick strahlte Angst vorm Wasser aus.

"Was ist los Miu?"- fragte ich fast unhörbar, da ich mir fest vorgenommen hatte, zumindest vor Anja heute nicht mehr aus meiner Hengstrolle zu fallen.

"Angst" war das einzige Wort, das Miu erwiderte.

"Miu- vertraust du mir?"

Ein stummes Nicken war die Antwort. So nahm ich meinen Freund an die Hand und zog ihn langsam, Schritt für Schritt, mit mir... bis uns das Wasser zum Bauch reichte und wir sicher ausser Hörweite ihrer Owner waren. Noch ehe ich fragen konnte, reagierte Miu schon:

"Schlachtross, ich bin kein Feigling- auch wenn du mich jetzt dafür halten magst. Ich kann schwimmen, aber ich habe panische Angst davor, den Halt auf dem Grund zu verlieren. Du kennst den Ringgraben, wo wir Pferde das Lauftraining im Wasser durchführen?"

Natürlich, Jens hatte mich darin für einen Moment gebrochen, es aber zu meinem Glück nicht bemerkt. So nickte ich einfach.

"Dank Mira wäre ich dort bei einer Trainingseinheit beinahe ertrunken, als mich die Führmaschine gnadenlos weiterzog... nachdem ich gestolpert war und den Halt unter meinen Hufen verloren hatte..."

'Schon wieder Mira- was hatte diese Hexe noch alles zerstört'- dachte ich bei mir.

Miu zog mich langsam in Richtung Ufer zurück und mein Gehirn vollführte Bocksprünge bei der Suche nach einer Möglichkeit, wie ich meinen Freund die Angst nehmen könnte. Klar war mir ohnehin...- dies würde mir niemals hier und jetzt gelingen... und ich würde Hilfe benötigen. Auch wenn ich ein guter Schwimmer war, allein wäre der Versuch schon zu groß für mich...

'Es dreht sich alles um Vertrauen...- Miu vertraut nicht mehr seiner Fähigkeit schwimmen zu können, obwohl er es sicher könnte... Ich vertraute Markus nur noch bedingt... und der Rittmeisterin nicht mehr, obwohl diese mich- von ihrem Standpunkt aus- fair behandelt haben...
Miu vertraute ihnen aber! Ich müsste zumindest hier über meinen eigenen Schatten springen und jetzt der Rittmeisterin trauen, wenn ich Miu helfen wollte...'

"Miu, wenn du möchtest, bleib einfach im flachen Bereich- ich möchte darüber mit der Rittmeisterin reden... wenn du es mir erlaubst..."

Er nickte und ich begab mich direkt zu ihr- mit einem Wiehern forderte ich ihre Aufmerksamkeit ein. Sie und Anja hatten es sich auf einer Decke bequem gemacht und schauten erstaunt ob meiner pferdigen Ansprache an sie. Anja fragte zuerst, ob ich schon genug vom Wasser hätte, aber meine Gesten und Fingerzeige auf den Mund machten beiden schnell klar, ich wollte etwas sagen.
Die Rittmeisterin schaute mich erstaunt an:

"Schlachtross, du darfst sprechen- aber überlege dir vorher, ob es wirklich wichtig ist, was du sagen möchtest. Pferde reden eigentlich nicht..."

Mein Kopfnicken bestätigte beide Aussagen von ihr und sie bestätigte mir darauf die Erlaubnis mich verbal zu äußern. Ich schilderte, was Miu mir offenbart hatte und wandte mich so direkt an sie:

"Rittmeisterin, ich habe vorhin zu ihnen heute gesagt, ich könne ihnen nicht mehr vertrauen und dazu stehe ich... wie gesagt... immer noch- aber wenn ich Miu helfen möchte, brauche ich ihre Hilfe...
Ich kann dies nicht allein schaffen... ich bin gezwungen, ihnen zu vertrauen und um ihre Hilfe zu bitten...- auch wenn mir dies unglaublich schwer fällt."

Ich bin mir sicher, man konnte mir ansehen, wie gross dieser Sprung für mich war, den ich gerade vollführt hatte- die Rittmeisterin schien es zumindest erkannt zu haben. Sie fragte Anja, ob wir beide nicht eine Runde schwimmen gehen wollten- ich könnte dies als Gelenktraining gut gebrauchen und sie wolle mit Miu allein reden. Anja stand sofort auf und während ich begann, im Weiher ein wenig Ausdauertraining unter Anja's Augen zu absolvieren, holte sich die Rittmeisterin meinen Freund zum Gespräch.
Nachdem ich im Suit und mit den Sandalen an den Füssen den Weiher drei Mal hin und zurück durchquert hatte- immer mit Anja neben mir- rief die Rittmeisterin und winkte uns heran...

"Miu hat mir das Problem, seine Entstehung und seine daraus resultierenden Ängste sehr tiefgehend offenbart"- die Rittmeisterin suchte dabei den direkten Blick zu mir- "danke Schlachtross, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast".

Sie stand auf und begann mir vorsichtig über meinen Nacken und Rücken zu streichen. Währenddessen fuhr sie fort:

"Miu hat eingewilligt, das ich, zusammen mit dir und Anja, jetzt hier versuche... etwas von seiner Angst zu nehmen. Du sagtest, wir müssen einander vertrauen- damit hast du uneingeschränkt recht. Miu vertraut mir in dem, was ich mit ihm vorhabe- vertraust du mir, dass es das richtige für ihn ist? Anja und ich werden eine der Führleinen nehmen und diese zwischen uns halten- so dass er darauf im Wasser liegen kann. Du wirst vor ihm stehen und den Blick zu ihm halten- denke daran, du und er... ihr seid Pferde..."

Klar, keine Worte, nur Blicke und pferdige Geräusche...- im ersten Moment war ich versucht, etwas dazu von mir zu geben, aber dann verstand ich ihre Idee dahinter. Ich sollte als sein 'Leithengst' agieren und ihm auf diese besondere Art das Vertrauen vermitteln, was Mira ihm genommen hatte.
Ich nickte, half Miu auf und führte ihn bis zu seiner Hüfte in den Weiher. Anja und die Rittmeisterin stellten sich gegenüber auf, die Führleine in zwei Strängen zwischen sich knapp unter der Wasseroberfläche gespannt haltend. Miu beugte sich vor und legte seine Brust und seinen Bauch auf die beiden Seile, während ich seine Hände und auch direkten Blickkontakt hielt. Seine Augen zeigten Angst- aber auch absolutes Vertrauen in mich. Ein Nicken von mir- er winkete beide Beine an und streckte sie waagerecht nach hinten aus. Er lag nur noch auf der Leine- und schaffte es, die aufkommende Panik niederzukämpfen. Nachdem er die Sicherheit zurückgewonnen hatte, nicht unterzugehen, entspannte er sichtbar- ich lies seine Hände los und Miu begann ohne Aufforderung, gesichert durch die Auflage, mit Schwimmbewegungen. Ich glitt langsam in die Rückenlage um weiter den Blickkontakt zu halten, seine beiden Helferinnen gingen die ersten Meter noch mit und verringerten wie abgesprochen die Seilspannung so lange, bis Miu frei schwamm. Die ersten Meter realisierte er diesen Zustand nicht, aber nachdem ihm bewusst wurde, er schwamm nach langer Zeit das erste Mal wieder frei und ohne Hilfe, kämpfte er tapfer weiter und schaffte auf diese Weise an die 30 Meter, ehe er mit seinen Füssen erneut nach Grund suchte und fand...

'Oha- das hätte schief gehen können...'

Ich fluchte stumm- hatte ich doch vergessen nachzuprüfen, wie tief das Wasser dort war. Miu drehte sich um und bedeutete mir, ich solle erneut vor ihm her schwimmen- er wollte die Strecke zurück allein versuchen. Was soll ich sagen- er schaffte es! Die Rittmeisterin hatte an der Stelle, wo die Sicherheit unter Miu 'verschwunden' war, gewartet... ihn gleichfalls motiviert und mir damit auch einen Grund zum Nachdenken geliefert. Wenn Miu der Rittmeisterin in einer Sache, die seinen ganzen Mut zur Überwindung seiner Angst erforderte, vertraute- warum kann ich ihr nicht vertrauen?

'Nur den morgigen Tag- ich könnte am Abend mich immer noch entscheiden und mit Bea und Anja nach Hause fahren...'

Als wir aus dem Wasser heraus waren, rieb Miu sich zuerst vorsichtig an mir, um seine Dankbarkeit auszudrücken; dann vollführte er vor den beiden Damen eine Unterwerfungsgeste, die der Rittmeisterin gegenüber etwas intensiver ausfiel. Sie ging darauf ein- und lobte ihn für seinen Mut, sich ihr mit seiner Angst anzuvertrauen, was auch für sie eine völlig neue Erfahrung sei. Als sie sich mir zuwenden und mir etwas sagen wollte, schnitt ich ihr mit einem lang andauernden Wiehern das Wort ab. Sie schüttelte den Kopf und meinte nur:

"Schlachtross...".

Unaufgefordert vollführte auch ich gleichfalls ihr gegenüber eine Unterwerfungsgeste- verharrte jedoch in dieser, bis sie mich antippte und "Auf!" zu mir sagte. Ich deutete auf meinen Mund und dieses Mal erhielt ich sofort ihre Erlaubnis zu sprechen.
Ich hatte jetzt von ihr die Erlaubnis dazu bekommen- aber mir fehlten plötzlich die Worte... Vor einer Sekunde war alles noch klar und im nächsten Moment war alles weg.

"Rittmeisterin"- setzte ich an- und stockte... "Danke..." würgte ich heraus- " ich habe gerade keine Ahnung, wie ich mich am besten ausdrücken kann... die Worte, die ich mir zurechtgelegt hatte, sind weg..."

Wenn mir die Worte fehlen, warum dann nicht es als Pferd ausdrücken?- die Idee war gut! Ich wieherte, deutete auf die nasse Führleine und begann zu tänzeln. Ich drehte eine Runde im Schritt um sie herum, wiederholte das ganze im Trab und hängte eine dritte Runde wieder im Schritt daran. Danach deutete ich pantomimisch an zu schlafen, erhob mich und wiederholte das Schauspiel mit den Runden. Die Rittmeisterin schaute mich lange an ehe sie fragte:

"Du möchtest das wirklich? Ich verstehe dich richtig- du möchtest, dass ich mit dir jetzt hier noch etwas Bodenarbeit an der Longe durchführen und dich auch morgen trainieren soll?"

Auf mein Nicken und wiehern, gepaart mit dem Zeigen auf Miu, präzisierte sie ihre Frage:

"Jetzt noch ein wenig gemeinsame Bodenarbeit und morgen Ausbildung mit Miu zusammen?"

Ein bekräftigendes Wiehern von Miu erstickte ihre nächste Frage, ob er dazu bereit wäre, im Keim- jetzt gab es nur noch eine Frage zwischen ihr und mir zu klären:

"Du hast vorhin Markus wieder die Erlaubnis gegeben, dich morgen zu trainieren- du willst dies wirklich auch mir zugestehen? Würde dies auch für alle anderen Tage gelten, falls du dich entschließen solltest, hier auf Rosengarten bis zum Rennen zu bleiben?"

Dieses Mal wieherte ich nicht sondern nickte nur. Völlig untypisch umarmte mich die Rittmeisterin und ich merkte, wie sie damit rang, ihre Tränen zurück zu halten.

"Schlachtross, du bist der erste Hengst, der mir, zumal nach all deinen Erfahrungen hier- auch mit mir- ein derartiges Vertrauen einräumt. Bea, Anja und auch die Baronin haben sich nicht in dir getäuscht- du bist aussergewöhnlich!"

Die nächste direkte Ansage für uns 'Pferde' war, wir sollten uns gegenseitig stützen. Ein kurzes Tippen am Oberschenkel und wir hoben abwechselnd unsere Hinterhufe, die von Anja sehr sorgfältig getrocknet und gesäubert wurden, ehe wir- ich dieses Mal ohne Verband an den Füßen- wieder auf Hufstiefeln standen. Nach dieser Prozedur bekamen wir die Kopfhalfter verpasst und zum Abschluss wurde die Führleine bei mir eingehakt.

"Schritt!"

Das Kommando der Rittmeisterin war das Startsignal für mich. Ich setzte mich in Bewegung und hielt über die von mir absichtlich straff gehaltene Leine Kontakt zu ihr. Nach bereit einer Runde gab sie "Trab" als Kommando, wechselte aber nach zwei weiteren wieder zu Schritt, die ich noch locker absolvierte. Während dieser drei Runden kam ihre Frage an Miu, ob er frei neben mir mitlaufen möchte. Er wieherte kurz und schloss sich ohne weitere Aufforderung mir an. Nach diesen ersten sechs Runden ging es mit drei Runden Trab weiter, gefolgt von vier Runden Schritt, wobei hier nach der ersten und dritten Runde ein "Turn" als Kommando für den Richtungswechsel erfolgte. Langsam dirigierte uns die Rittmeisterin dabei in Richtung eines querliegenden Astes, den sie nach 15 Runden als Hindernis mit in die Runden einbaute. Alles in allem dauerte dieses Training 60 Runden, das letzte Drittel fungierte Anja als stille Kommandogeberin mit einem quer in unsere Laufrichtung auf Oberschenkelhöhe gehaltenem Zweig als weiteres Hindernis- vor dem wir natürlich scheuen scheuen sollten. Bei mir funktionierte diese Idee perfekt, aber Miu sprang beim ersten Mal aus dem Lauf heraus einfach darüber hinweg. Er schaute verdutzt, als ich nicht mehr neben ihm sondern in die entgegengesetzte Richtung lief. Auch die Rittmeisterin war überrascht, gab aber instinktiv uns das Kommando "Weiter!"
So liefen wir eine halbe Rund entgegengesetzt, ehe für mich die Ansage "Turn" galt und wir wieder gleichauf in die selbe Richtung unterwegs waren. Für Anja gab es daraufhin die Ansage "Bauchhöhe" was für den Rest des Trainings galt und uns beide damit folgerichtig zum 'Scheuen' vor dem Hindernis veranlasste. Die Kombination aus Tempo- und Richtungswechsel brachte mich recht schnell auf die Ebene des instinktiven Reagierens und zum Ende hin auch arg ins Schnaufen- Miu blieb jetzt etwas hinter mir zurück. Die Rittmeisterin nickte ihm zu- offenbar hatte er dies als Signal vereinbart um zu zeigen, dass ich langsam an mein Limit kommen würde. Die letzten 5 Runden waren daher ein gemütliches Auslaufen um wieder auf normales Pulsniveau zu kommen.

Sowohl die Rittmeisterin als auch Anja lobten uns ob der gezeigten Leistung und wir bekamen erneut ein paar Apfelstücke als Belohnung. Anja meinte, es wäre Zeit, uns generell zu füttern, da wir ja im Anschluss auch noch den Weg zum Gestüt zurücklegen müssten. Die Rittmeisterin nickte, bat aber meine Jockey, dies allein für uns beide zu übernehmen, da sie noch mit Markus telefonieren wolle.
Wie schon das Frühstück überraschte uns das angebotene Futter- die beiden hatten für uns eine Mischung aus kleingeschnittenen Brotstücken, Käsewürfeln und Hartwurststücken dabei- neben dem Obstsalat. Dieses Mal bot uns Anja zwar keinen Löffel an- wir sollten im Pferdemodus verbleiben- aber sie hielt uns die Futterschüsseln so hin, das wir ohne Probleme im Stehen, und was noch wichtiger war- ohne Zeitdruck- uns den Magen vollschlagen konnten. Vom Telefonat der Rittmeisterin bekam ich nur ein paar Gesprächsfetzen mit- sie wollte noch etwas mit der Baronin wegen Miu klären...
Der absolute Höhepunkt war aber, wir wurden statt mit Wasser mit Apfelsaft getränkt. Danach sattelte die Rittmeisterin die 'Bio's', was für uns das Zeichen zum Aufbruch darstellte. Überraschend kam vor dem Abmarsch die an uns gerichtete Frage, ob wir noch einem Bedürfnis nachgehen müssten- die Wochen vorher hatte dies außer Markus bisher niemanden interessiert. Miu und ich nutzten die gebotene Gelegenheit und bauten den Druck in unseren Blasen ab- und dabei verstand ich auch die Frage danach. In Rosengarten hatten wir ja normalerweise keinen Suit an und konnten es einfach laufen lassen- auch wenn wir dafür bisher immer ein paar Hiebe kassiert haben. Hier aber hätten wir damit die Suits eingenässt, was weder Anja noch die Rittmeisterin wollten.
Wir bekamen, im Unterschied zum Hinweg, die Trensen angelegt und nachdem die Führzügel eingehakt waren, saßen unsere Chefinnen auf und wir trotteten los. Dieses Mal blieben wir die gesamte Strecke geführt, ich versuchte mir im Gegensatz zum Hinweg einige Wegmerkmale einzuprägen, da ich die Bemerkung, dies sei teilweise ein Stück der Rennstrecke, nicht vergessen hatte.
Es dämmerte bereits und die ersten Stern waren am dunkelblau sich verfärbenden Himmel zu erkennen, als wir wieder auf dem Gestüt eintrafen und Anja uns an der Hengstbox vorbei zu unserer 'Luxussuite' schaffte. Ich bekam noch aus dem Augenwinkel mit, wie die Rittmeisterin sich Jens heranpfiff und ihm auftrug, die beiden Reitpferde abzusatteln und zu versorgen.
In der Box half meine Jockey uns Hengsten aus den Haftern und beim Ablegen der Suit's, ehe sie sich von uns verabschiedete und uns beiden dankte- Miu für die uneingeschränkte Unterstützung die er mir als Freund gab und mir für die Entscheidung, Markus und der Rittmeisterin morgen eine Chance zu geben. Sie umarmte uns beide, streichelte mich vorsichtig und wünschte eine "Gute Nacht", ehe sie die Boxentür zu zog und uns allein ließ.

89. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 10.12.21 11:36

Hallo,

Vielen Dank für die Fortsetzungen an Blackrubberhorse und auch an Drachenlord.

Ich finde es sehr überraschend das immer noch Teile von Drachenlord dabei sind ist erstaunlich wieviel er bereits geschrieben hatte.


Es ist schön wie nun Schlachtross wieder zurück in seine Ponyrolle findet.
Allerdings vermute ich sehr stark das ihr da auch noch den einen oder anderen Rückschritt mit reingeschrieben habt.

Ich freue mich auf jeden Fall auf jeden Freitag auf den neuen Teil.

Gruß
Thomas
90. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 17.12.21 11:38

Während Schlachtross (hoffentlich) sich zusammen mit Miu von dem für ihn- vor allem psychisch- anstrengenden Tag erholt und genug Schlaf findet...- ereignen sich auf Rosengarten Dinge, die seine Aussagen bezüglich seiner bisherigen Behandlung durch die Baroness' und ihre Helfer untermauern...

Allen Lesern viel Spaß mit dem Kapitel- und einen schönen 4. Advent!



Tag 27; Woche vier- Freitag (Part 4)


'Erkenntnisse...'- später Abend


DRACHENLORD

„Ich kann es immer noch nicht nachvollziehen was Schlachtross meinte als er sagte, er wäre ständig Schulpferd gewesen!“

Die Rittmeisterin hatte sich über ihren Rechner gebeugt und ging die Einsatzpläne der letzten Woche durch.

„Als Schlepper stehen immer nur Steel und Lion drin. Blacky war am Dienstag und Mittwoch als Schulpferd eingetragen... Die Trainingspläne sind in sich schlüssig und wurden von dir, mir und dem Pferdeknecht auch so bestätigt. Dabei habe ich schon die Zeiten mit berücksichtigt, wo Mira ihn sich gegriffen hat.“

„Blacky Schulpferd am Dienstag?“, wandte sich Markus verwundert an sie. „Das kann nicht sein. Da war er den ganzen Tag mit Mira als Schlepper draußen. Ich weiß es genau weil ich ihn am Abend wieder soweit aufgebaut habe, dass er wenigstens in die Box laufen konnte und nicht auf allen Vieren kriechen musste.“

„Nach dem Plan hat er drei Einheiten als Latexschulpferd absolviert!“

„Blacky? Als Latexschulpferd? Den bekommst du doch nicht freiwillig in so eine Wurstpelle- stimmt, da hatte Mira für ihn etwas verfügt... Aber da war den Mittag ein Schulpferd in der Reithalle mit einem Einsteller den Jens trainiert hat...- Schatz, da stimmt was nicht, das passt nicht in den regulären Ablauf!

„Das Gefühl habe ich auch, doch ich sehe nicht wie jemand was an den Plänen gedreht haben könnte. Alles ist soweit logisch und in sich schlüssig. Blacky hatte die Einheit danach frei- so hat der Knecht die Einheit vielleicht nur vorgezogen..."

Die Rittmeisterin lehnte sich zurück und starrte an die Decke.

"Es ist ein Scheißgefühl, wenn du weißt, dass da was ist, was nicht stimmt, es aber nicht richtig greifen kannst!“

„Warte, eine Idee habe ich noch“

Markus holte sein Tablet und öffnete ein Programm.

"Schlachtross hat ja von dem Sender in seinem Körper gesprochen. Ich habe mir, als er frisch hier war, das entsprechende Programm von Anja geben lassen. Es synchronisiert sich automatisch mit dem Sender sobald eine Verbindung aufgebaut werden kann.
Leider habe ich die Daten viel zu selten genutzt. Du weißt ja, neumodischer Kram und so...“ Er wischte auf dem Bildschirm hin und her und sagte dann: „Gibt mir mal an jenem besagten Dienstag eine Zeit an der Schlachtross eine Trainingspause hatte.“

„Laut dem Plan hatte er eine Ruhezeit von 13 Uhr bis 14.45 Uhr- das war seine von mir für ihn geplante Mittagspause. Danach hast du ihn trainiert..."

„Treffer! Um 13 Uhr hat er noch ganz normal seinen Ruhepuls, doch ab kurz vor halb zwei steigt sein Puls auf Werte zwischen 140 und 150 Schläge pro Minute an und bleibt dann eine Stunde so hoch. Dann sinkt er wieder ab... die Zeit würde für ein umziehen ausreichen... um dann zwei Stunden auf ca 120 bis 130 Schlägen zu laufen.“

Markus schien regelrecht elektrisiert zu sein.

„Das hier war die Grundlageneinheit mit dir im Plan“, sagte die Rittmeisterin ungläubig. Sie ließ sich von Markus den Computer geben und blätterte durch die Dateien...

"Der arme Kerl war ja wirklich von Sonnenaufgang bis spät Abends auf den Beinen! Hier, hier und hier- in der von mir geplanten Mittagspause am Mittwoch hat er Pulswerte, die mindestens denen bei einer Ausdauereinheit mit hoher Grundbelastung entsprechen. Dazu hier, hier und hier noch ein Belastungspuls vor der Morgen- oder nach der Abendfütterung... Und schau dir seine Körpertemperatur an, die geht dabei zeitlich synchron bis auf 40 °C hoch."

"Nicht so ungewöhnlich wenn du jemanden in der Sommerhitze trainieren lässt..."

„Klar, deswegen habe ich ihm da ja keine Trainingseinheiten reingeschrieben!“, wandte seine Vorgesetzte ein. „Das war mir viel zu gefährlich, dass er einen Hitzschlag bekommt.“

„Aber das hätte uns doch auffallen müssen, wenn Schlachtross so auf dem Hof eingesetzt worden wäre. Wir beide sind doch ständig hier unterwegs.“

Markus schaute ungläubig durch das Bürofenster auf den Hof, als könne er dort die Lösung für das Problem finden.

„Ein schwarzes Latexpferd mehr oder weniger in der Reithalle fällt nicht auf. Ich kann die ganzen Gummieinsteller eh nicht auseinanderhalten. Und hat er nicht auch gesagt, man hätte ihn wie einen Latex-Einsteller eingepackt? Wenn er so als Schlepper auf der Waldrunde gelaufen ist war er vom Hofgut runter... weder du noch ich hätten es mitbekommen..." sagte die Rittmeisterin lakonisch. "Wir haben kein einziges Mal nachgeschaut, ob er wirklich auch seine Pause bekommen hat... Mira hat sich uns beiden ja sogar noch an dem Dienstag und Mittwoch in den Pausen demonstrativ gezeigt..."

„Du willst jetzt nicht sagen, dass er in der Mittagshitze als Latexpferd unterwegs war, oder?“, Markus' Stimme hatte jetzt einen vollkommen ungläubigen Klang angenommen. „Das ist hochgradig fahrlässig- nein, das ist gezielt bösartig! Schlachtross hätte jeden Moment kollabieren können!“

„Ja...- das war sicher auch gewollt... Das würde auch seine absurd hohe Körpertemperatur erklären“- die Rittmeisterin seufzte und fuhr fort: „Ich will diesen Sturkopf jetzt nicht über den grünen Klee loben, aber der einzige Grund warum er noch lebt ist wohl, dass er diesen Blödsinn schon einige Zeit macht und sich sein Körper vorher schon an so eine Belastung angepasst hat.“

„Dann ist mir eine Menge klar! Und ich Depp habe mich gewundert warum Schlachtross in der Woche immer mehr abbaute und er am Schluss auch regelrecht nach Mineralien gegiert hat.“

Markus schlug sich mit der Hand an die Stirn.

"Himmel, wie blind müssen wir beide gewesen sein! Schlachtross hat mit seiner Anschuldigung mehr als nur recht- wir haben unseren 'Laden' wirklich nicht im Griff..."

„Jammern bringt jetzt auch nichts. Der Schaden ist angerichtet, aber wir müssen das direkt der Baronin sagen. Schließlich ist mit einem Pferd, dass ihr nicht gehört, regelrecht Schindluder getrieben worden. Sie muss das mit seiner Besitzerin Bea klären. Wir haben ja den indirekten Beweis für seine Anschuldigungen hier!
Mira hat zwar Hass auf ihn, aber das hier ist zu professionell. Dabei hatte sie Hilfe..."

Sie sprang auf und eilte in Richtung der Bürotür.

„Und ich wollte Schlachtross nicht glauben und hätte ihn fast als Lügner dargestellt“, murmelte Markus verlegen. „Wie kann er mir immer noch vertrauen?“

„Schatz, das ist jetzt egal, wir müssen jetzt zur Baronin! Und nimm deinen Rechner mit!“- sagte die Rittmeisterin als sie schon fast zur Tür draußen war. "Ich glaube, die Baronin sollte sich unbedingt noch einmal mit Annika unterhalten!"

DRACHENLORD ENDE


Büro der Baronin... Nacht...


"Leugnen nützt dir nichts, Augustine- deine Krankenschwester Annika hat mir gestanden wie du ihr den Auftrag gegeben hast die Trainingspläne von Schlachtross zu sabotieren!
Von den Erpressungen mittels der Aufnahmen ganz zu schweigen- ich verstehe es einfach nicht!"

Dies war zwar eine Lüge ihrer Mutter- und Augustine wusste dies- aber im Endeffekt war es auch egal. Was blieb ihr sonst noch übrig- leugnen war auf Grund dessen, was ihre Mutter an Beweisen gegen sie anführte, eh unsinnig... doch jetzt bot sich... vielleicht zum letzten Mal... die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge unter deren arrogante Nase zu reiben...

"Was verstehst du daran nicht...- Mutter?!"

Das letzte Wort betonte sie in einer Art und Weise, deutlicher könnte man die bestehende Kluft zwischen ihr und der Baronin nicht zur Geltung bringen.

"Das mit den Aufnahmen diente schlicht der Finanzierung meiner Spielzeuge und unseres Lebensstil's. Entschuldige, aber dein Gestüt mit seinen Einnahmen allein hat meine Ansprüche noch nie abdecken können...
Und Schlachtross? Mira hat mich gebeten, ihr einen Vorteil in dem kommenden Rennen zu verschaffen- warum sollte ich ihr also diesen Gefallen nicht tun? Ich glaube ihr auch, daß Schlachtross und seine Jockey sie im letzten Jahr bei dem Rennen mit unfairer Fahrweise um den Sieg gebracht haben, daher sehe ich es als recht und billig an, wenn es ihm heimgezahlt wird..."

Die Baronin war erstaunt über die herablassende Verachtung, mit der ihre Tochter ihr dies entgegnete- hatte sie Augustine so falsch eingeschätzt? Von Mira, ja, da wusste sie, wie sie als Mutter versagt hatte und Augustine hatte auch eine sadistische Ader- aber diese Gefühlskälte bei ihr ließ sie erschaudern...

"Schau nicht so entsetzt- dein Sinn für FairPlay ist doch auch nur geheuchelter Bockmist! Wo war denn deine Fairness, als du Mira und mich in die Internate abgeschoben hast- nur um dir mit diesem Scheißgestüt hier DEINEN Lebenstraum zu erfüllen! Ja- DEINEN, nicht meinen...!"

Mit Befriedigung sah sie, wie ihre Worte ihre Mutter verletzten...

"Ich kann dir nicht sagen wie ich mich entwickelt hätte, wenn ich zusammen mit meiner Schwester von dir nicht in diese Zuchtanstalten für Führungskräfte abgeschoben worden wäre- aber wenn meine Schwester oder ich dich am dringendsten benötigten, dann warst DU nicht da!
Wie oft war Mira mein einziger Halt- wo ich dich gebraucht hätte, wie oft haben wir von dir nur irgendwelchen Mist zugeschickt bekommen, wo ein einfacher Besuch von dir viel mehr bewirkt hätte...
Wenn es Schwierigkeiten gab- du hast uns einfach auf ein anderes Internat gesteckt! Wie oft hast du mir damit sich entwickelnde Freundschaften zerstört- das hat dich nicht ein bisschen gekümmert- ich würde ja sicher neue Freundinnen finden... Die einzige Freundin, die ich die ganze Zeit über bei mir hatte... das war Mira- und sie, NICHT DU, hat mir beigebracht, wie weit man kommt, wenn man kämpft. Du bist immer nur davongelaufen wenn es irgendwo ein Problem gab...- neues Internat... neue Schule... Problem gelöst!"

Amalie wurde durch jedes Wort ihrer Tochter getroffen- und was für sie wirklich schlimm war- aus der Sicht von Augustine war es in sich schlüssig.

"...im Gegensatz zu dir war sie immer für mich da, hat mich beschützt und gezeigt, zu was ich fähig sein kann! Sie hat IMMER zu mir gestanden!"

Mit einem Lächeln rief Augustine sich eine Erinnerung in ihr Bewusstsein...- jener Moment, wo sie beide das erste Mal gemeinsam zurückgeschlagen und gezeigt hatten... wozu sie wirklich fähig sind...


Fünfzehn Jahre früher...


Augustine:

"Deine Mutter wurde über den Vorfall und dein Verhalten danach informiert- und ich habe ihr nahegelegt... auch im Interesse deiner Schwester... euch beide zum Monatsende hier aus dem Schulbetrieb zu entnehmen. Dein Verhalten ist... auch wenn du mit deinem Agieren die Ehre deiner Schwester und Mutter zu verteidigen glaubtest- und ich dir somit lautere Motive unterstelle... eines Absolventen dieses Institutes unwürdig!
Da dein Kontrahent wohl noch ein wenig 'unpässlich' bleiben dürfte, hast du die 'Ehre' ihn bis zu eurem Verlassen unseres Hauses bei den Gemeinschaftsarbeiten zu ersetzen- deine Schwester Augustine hat sich mir gegenüber bereits bereit erklärt... dich dabei unterstützen zu wollen. Für mich- als Leiterin dieser Einrichtung- wäre, falls du jetzt nicht noch etwas zu deinem Verhalten sagen möchtest, damit der Vorfall erledigt..."

Ich schaute zu meiner Schwester Mira, der diese 'Strafpredigt' galt- doch diese hielt den Blick gesenkt und sagte nichts. Nach einem Moment der Stille und der sich anschließenden Aufforderung, an der nächsten Unterrichtseinheit wieder normal teilzunehmen, wurden wir beide von der Schulleiterin entlassen und begaben uns zurück in das Internatszimmer, das wir beide bewohnten...
Erst dort brachen bei mir meine Gefühle durch:

"Ich will nicht schon wieder auf eine andere Schule...- ich will meine Freundin nicht schon wieder verlieren... Musstest du ihn denn auch noch in das Gesicht treten? Er lag doch schon unten..."

"Tut mir leid Augustinchen...- er hatte dich angefasst UND unsere Mutter beleidigt! Das dürfen wir NIEMALS tolerieren...- verstehst du? NIEMALS!"

Mira setzte sich auf das Bett neben ihre Schwester und nahm mich in ihren Arm...

"Kannst du mir verzeihen? Ich wollte ganz sicher nicht dir deine Freundschaft kaputt machen... Ich... bin halt so- und dafür, daß er dich derart angefasst hat... Da waren die beiden Tritte viel zu wenig!"

Ich verstand ganz genau, was Mira damit meinte. Der Junge hatte mir grob in den Schritt gegriffen und mich dabei als eine 'Hurentochter' bezeichnet... Von meiner Schwester wusste ich bereits vorher, was andere damit meinten- wir hatte dieses... und auch andere Worte bereits mehrfach hinter unserem Rücken gehört. Doch dieses Mal hatte sich dieser 'Mitschüler' direkt vor mich gestellt, mich höhnisch... so genannt... und dann spürte ich seine Hand...
Dabei hatten dieses Arschloch und sein Freund aber nicht auf ihre Umgebung geachtet- sie hatten einfach übersehen, daß Mira gerade hinter ihnen vorbeikam... Die Reaktion meiner großen Schwester erfolgte prompt- während ich selbst den zweiten Jungen von einem Eingreifen abzuhalten vermochte, brachte Mira den anderen zuerst mit gezielten Faustschlägen gegen den Kopf zu Boden und trat diesem dann auch noch zwei Mal mit voller Wucht in sein Gesicht!

"Mutter wird wieder mit uns am Telefon schimpfen...- oder glaubst du, sie wird hier vorbei schauen? Ich nicht...
Danke... für deine Hilfe... Was meinst du...- wie lange wird er nicht kauen können?"

"Zwei Zähne weniger? Und dem Knacken nach- das wird sicher noch dauern... Wenn es in dem nächsten Internat, wo Mutter uns sicher hinschicken wird... Vielleicht würde dir ein wenig Boxtraining Spaß machen..."

Beide Schwestern schauten sich an- und lachten gemeinsam los!

"Nein Mira...- ich mag das nicht so... Aber bevor wir hier gehen...- unsere Lehrerin im Kochkurs hat da mal etwas erzählt..."

"Diese Bioschlampe? Die mit ihrem Hygienetick? Die geht mir so was von auf den Geist..."

Meine Schwester fing an, die erwähnte Person zu imitieren- und sorgte so für ein erneutes befreiendes Lachen bei mir. Dabei schaffte ich es aber, Mira mit beschwichtigenden Handbewegungen zu bremsen und schaute sie dann sehr ernst an:

"Mag ja sein, daß sie mit ihrer Art einen an der Waffel hat... aber sie hat mal eine Geschichte erzählt...- und die habe ich mir gemerkt! Warum habe ich wohl diese eine Flasche mit der alten Mayonaise so gehegt und immer schön in Heizungsnähe gelagert?"

Natürlich war Mira dies aufgefallen- aber hatte nicht weiter nachgebohrt, da ich etwas von einem Experiment für den Unterricht geantwortet hatte. Doch nun lauschte sie meinen Worten... und wurde mehr und mehr sprachlos von der bei mir dabei zutage tretenden Rachsucht!

"Willst du das wirklich so durchziehen? Das wäre ein Abgang hier... Aber wenn wir damit in Verbindung gebracht werden..."

"...werden wir hier rausgeworfen... Sind wir das nicht gerade? Was haben wir daher zu verlieren? Nichts! Und du hast jetzt ja noch den zusätzlichen Gemeinschaftsdienst aufgebrummt bekommen...- deswegen habe ich mich freiwillig gemeldet um dir zu helfen! Das alles passt doch... das ist so ideal..."

"Was ist mit deiner Freundin? Du darfst niemanden vorher warnen...- keinen hier!"

Ich nickte bei diesen Worten sehr ernst.

"Vielleicht isst sie ja nicht davon...- wir rühren es in etwas ein, was sie nicht so gern mag..."

Mira dachte inzwischen halblaut nach:

"Es muss etwas sein, wo Mayo schon dran ist... und sie soll es nicht mögen. Isst sie Fleischsalat?"

Soweit ich weiß...- nein..."


Die Tage vergingen, der Tag der 'Abreise' rückte immer näher- und zu Mira's Missvergnügen hatte sich noch keine Möglichkeit ergeben die 'Idee' ihrer Schwester umzusetzen... Dazu musste sie die immer wieder aufkeimenden Bedenken von mir zerstreuen... Ich war da... zu ihrem Leidwesen... wohl doch noch nicht 'hart' genug. Ich machte mir ehrlich Sorgen, es könne dabei zu viele der 'Falschen' in Mitleidenschaft ziehen...

"Morgen Nachmittag...- dann lasse ich diese Hölle hinter mir! Mal sehen, welche neue sich für uns auftun wird... Mutter wird sicher dafür sorgen!
Heute Abend 'dürfen' wir zum 'Abschied' noch einmal in der Küche bei der Zubereitung des Frühstücks für morgen helfen...- eine finale Demütigung! Aber auch unsere... letzte... Chance... - für einen Abgang hier mit Paukenschlag!"

Ich hatte das 'Mittel unserer Vergeltung' Mira anvertraut- da gab es nichts mehr daran zu verbessern. Sie hatten sich eine geleerte Flasche besorgt und seitdem stand die 'Probe' bei uns im Kühlschrank in unserem Zimmer...


Klirr...- das Geräusch der zerbrechenden Teller sorgte für die gewünschte Ablenkung! Ich setzte meine unschuldigste Miene auf und begann sofort, die Scherben zusammen zu klauben- nachdem ich mir sicher war, alle anderen schauten zu mir. Vereinzeltes höhnisches Gekicher bei den anderen 'Helfern'- was aber sofort durch die diensthabende Aufsicht mit der Bemerkung unterbunden wurde, den anderen wäre so etwas ja noch nie passiert!
Endlich tauchte auch Mira auf- wo sie den Eimer für die Scherben 'hergezaubert' hat, blieb mir in dem Moment unerklärlich. Während die anderen wieder ihre Arbeiten aufnahmen nickte mir meine Schwester zu- also war sie erfolgreich und wir würden morgen... wenn diese Biotante nicht irgendwelchen Mist erzählt hat... einen uns würdigen Abschied erleben!
Den Rest unseres 'Dienstes' focht uns beide nichts mehr an- ich lächelte und war... ehrlich gesagt... nur noch neugierig, was passieren würde. Mira und ich lachten und alberten herum, nachdem wir wieder auf unserem Zimmer waren. Später schaute meine Freundin noch vorbei- und spontan fragte ich sie, ob sie uns morgen früh beim endgültigen Packen unserer Sachen helfen könnte. Ihr Blick- und auch der von Mira- war von meiner Idee nicht unbedingt angetan... doch abschlagen wollte sie es mir auch nicht...


Der Tag unseres unfreiwilligen 'Abschieds' war gekommen- und unsere Mutter hatte... anstatt uns selbst zu holen... nur ihren Angestellten Jens geschickt. Meine Freundin hatte Wort gehalten und mir heute Morgen beim Packen geholfen... und das dabei ausgefallene Frühstück hatten wir mit Schokolade, Kaffee und einer hier in dieser 'Zuchtanstalt' nicht erwünschten Flasche Alkohol mehr als nur kompensiert. Leicht angeheitert ließ meine Freundin sogar ihre erste Unterrichtsstunde verstreichen...- ehe sie sich wieder dem Regelbetrieb unterwarf und wir beide unseren finalen Termin bei der Leitung dieses 'Hauses' hatten. Deren Sermon war vorhersehbar- es täte ihnen leid, aber das 'inkompatible Verhalten' meiner Schwester und weitere 'Vorkommnisse' hätten zu dieser Situation geführt...
Wir waren froh nachdem dieser Part erledigt und wir, so gesehen, entlassen waren... die Runde mit dem Hausdiener durch die Verwaltung mit Übergabe unserer verschlossenen Unterlagen war nur noch pro Forma- dann warteten wir im Eingangsbereich des Internats und harrten der Dinge, von denen ich mir wünschte, daß sie eintreten würden...
Ich fing bereits an zu zweifeln ob es funktioniert hätte...- da rannte der Hausdiener an uns vorbei in Richtung des Unterrichtsgebäudes! Kurze Zeit später brachte er einen der 'Absolventen' heraus...- dem es sichtlich schlecht ging. Mira stieß mich leicht in die Seite:

"Der ist mir mal blöd gekommen...- aber so sieht man sich wieder! Es scheint also zu wirken..."

Meine Schwester drückte mir freudig die Hand- übergab sich doch ihr 'Spezi' mehrfach auf dem Weg zu unserer Unterkunft. In kurzen Abständen folgten weitere Absolventen und auch zwei Lehrkräfte- und mit jedem stieg unsere gute Laune weiter! Unsere Nasen rochen dabei auch eine der weiteren Auswirkungen...
Es dauerte nicht lange... und wir hörten das 'Heulen' des ersten Rettungswagens bevor dieser auf den Hof einbog. Acht weitere folgten...- ehe Jens eintraf und das Schauspiel sich für uns dem Ende zuneigte. Inzwischen schien der Unterricht wohl zum Erliegen gekommen sein- denn meine Freundin tauchte bei uns auf und so verabschiedete ich mich noch einmal von ihr.

"Da war wohl irgend etwas beim Frühstück schlecht... Habt ihr etwas damit zu tun?"

Mit dieser direkt gestellten Frage von ihr hatte ich nicht gerechnet...- doch Mira rettete die Situation:

"Vielleicht..."

Wir drei schauten uns an- und lachten! Dann umarmte ich meine Freundin hier ein letztes Mal und wir versprachen uns weiter in Kontakt zu bleiben. Während Mira und ich in das Auto stiegen und Jens uns aus dem sich steigernden Chaos fort brachte... war ich mir sicher, selbst wenn Lucy etwas ahnte- sie würde nichts darüber erwähnen... gegenüber niemandem!


Jetzt:


Für diese letzte Aussage von Augustine war die Baronin unendlich dankbar- ihre Tochter schien sich an dabei an irgendetwas zu erinnern...- doch sie bot ihr eine Kante, wo sie ansetzen konnte.

"Da wäre ich mir nicht so sicher- aber da ich vermute, du würdest mir ohnehin nicht glauben, soll deine Schwester doch selbst zu Wort kommen... Hör ihr einfach zu!"

Ein Druck auf die Fernbedienung und der Bildschirm im Zimmer der Baronin zeigte, wie ihre Schwester das Zimmer der Baronin, in dem sie und ihre Mutter sich jetzt auch befanden, betrat- und schweigend hörte und sah Augustine, wie Mira leugnete, verdrehte und Schuld auf sie abwälzte...
Die Person auf dem Bildschirm kam so überzeugend daher- und für die 'Tierärztin' so schäbig. Das war nicht ihre große Schwester Mira, die sie all die Jahre beschützt hatte- sie hörte nur eine Frau, die- nicht ungeschickt- versuchte, ihren eigenen Hintern aus der Schusslinie zu bekommen...

"Verrat... Verräterin!"- fast tonlos kamen ihr diese Worte über die Lippen.

Auch wenn Augustine es zu verstecken versuchte, der Baronin entging nicht jene Veränderung im Blick ihrer Tochter- es war an der Zeit, die entstandene Bresche zu nutzen...

"Deine Schwester beschuldigt dich des Mordversuchs an Schlachtross und von Annika weiß ich von den Kastrationsplänen...- ich würde gern deine Version hören..."

Mit Mühe hielt die Baronin ihre Fassade aufrecht- letzteres war eine unbewiesene Behauptung, die Schlachtross zudem nur gegenüber Annika und Mira geäußert hatte. Aber jetzt war nicht die Zeit für Samthandschuhe...

"Ich kann dich nicht hören- stimmen die Anschuldigungen? Oder willst du immer noch die Verantwortung für Dinge übernehmen, die deine Schwester gemacht hat? Nach einem derartigen Verrat an dir?"

'Was bleibt mir übrig, jetzt ist wohl Zahltag- und die Abrechnung übernehme ich nicht allein!'

Mit einem Straffen ihres Körpers begann Augustine zu reden...- ihren Anteil an den Misshandlungen; ihre Idee, wie man Schlachtross zum Verweigern bringen könnte,... Irgendwie war es sogar befreiend, so offen ihrer Mutter gegenüber aufzutreten. Einzig die beiden Anschuldigungen, Schlachtross gegen seinen Willen zu legen und final in den Selbstmord zu treiben, wies sie vehement von sich.

"Tochter, ich bin froh über deine Ehrlichkeit- so kannte ich dich, wie du hier noch auf dem Gestüt gespielt hast... Ich verstehe nur nicht, warum das Ganze... deine Motivation. Was hat Schlachtross dir persönlich getan?"

"Nichts!" Augustine lachte dabei laut auf- "absolut nichts! Im Unterschied zu Mira hege ich keinen irgend gearteten Groll gegen ihn... Er war nur perfekt von seinen Voraussetzungen- Latexfetischist, von dir einem Gestütpferd gleichgestellt und damit ohne lästige Beschränkungen, von fast perfekter körperlicher Konstitution... Mit ihm konnte ich mir meinen Wunsch erfüllen und eine Person bis fast an das ultimativ durch einen Körper leistbare bringen. So einfach ist das..."

Diese Antwort war für Amalie das wirklich erschreckendste, was sie von ihren Töchtern dazu bisher zu hören bekam. Jemanden zu quälen, nur weil man es konnte- diese Aussage allein zeigte auch ihr Versagen gegenüber ihren Töchtern- auf ganzer Linie- auf...

"Augustine- auch wenn ich Fehler, ja, große Fehler, in eurer Erziehung gemacht habe, Mira und du, ihr beiden seid immer noch meine Töchter. Wie du weißt, habe ich Schlachtross zumindest so weit bekommen, daß er auch Alternativen zu einem Gang zur Polizei akzeptiert- wobei der anschließende Presserummel ganz sicher das größere Problem darstellen würde...
Daher mein Angebot an dich- und deine Krankenschwester: Ich kann euch beide aus der Schusslinie nehmen... wenn ihr dies wollt. Das gibt es aber nicht für umsonst...
Du müsstest auf den Anteil deines Erbes von Rosengarten verzichten- schriftlich und in einer Videoaufzeichnung! Das dürfte dir leicht fallen, du hast ja nach deiner eigenen Aussage eh kein Interesse an dem hier ausgeübten Pferdesport. Ihr werdet zu einer guten Freundin von mir ins Ausland gehen...- und dort zwei Jahre in deren Studio als Sklavinnen arbeiten. Das wäre der Strafteil, den ich Schlachtross als Sühne für seine Behandlung durch euch anbieten würde. Danach arbeitet ihr ein weiteres Jahr als Zofen und du könntest danach mit in das dortige Studio einsteigen oder auch ein eigenes aufbauen... Ihr hättet ganz sicher die Landessprache bis dahin gelernt und auch die dort geltenden gesetzlichen Regularien- es wäre ein Neuanfang für dich!
Ich werde dir dieses Angebot nur einmal unterbreiten- du hast jetzt fünf Minuten um dich zu entscheiden. Annika hat übrigens bereits zugestimmt...- und für dich, sie ist in ihren Aussagen dir gegenüber loyal geblieben. Das mit dem Legen war ihre Phantasie...- sie hat darauf bestanden, du hättest damit nichts zu tun."

Erstaunen spiegelte sich in Augustine's Gesicht wieder- war Annika bereits wirklich so... an Sie gebunden, würde ihre 'Krankenschwester' freiwillig mit ihr gehen und einen Neuanfang, wo auch immer, wagen?"

"Was wird aus meiner Klinik? Sie ist immerhin MEIN Lebenswerk?"

"Das ist Vergangenheit... doch Natascha wird sie als Veterinärstation weiter führen. Solltest du mein Angebot annehmen, erlaube ich dir... drei deiner Gerätschaften als Grundstock für ein eigenes Studio mitzunehmen. Es gibt immer Hardcore-Masochisten, die du als Kunden gewinnen kannst. Bedenke aber- in den kommenden zwei Jahren wirst auch du... ganz sicher... in den Genuss der Behandlung in deinen Geräten kommen..."

Schweigen machte sich breit, als Augustine die ihr offenstehenden Optionen abwog...

"Ich akzeptiere...- aber was wird aus meiner Schwester?"

"Annika und du, ihr bleibt zusammen unter 'Hausarrest', bis ich deinen 'Umzug' arrangiert habe- und Mira? DAS braucht dich nicht mehr kümmern..."


91. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 23.12.21 09:09

Hallo zusammen!
Wow!
Ich finde die Entwicklung gigantisch. Nun bin ich als nächstes so gespannt, wie es mit Mira weitergeht. Der Vorschlag für Augustine hat mich ja fast aus den Socken gehauen.
Dass die Verantwortlichen langsam darauf kommen, was mit Schlachtross tatsächlich "passiert" ist, habe ich im Stillen gehofft und denke schon, dass hier voll umgänglich aufgeklärt werden wird. Auch weil sie jezz langsam erkennen sollten, dass Schlachtross mit allem was er gesagt hat recht gehabt hat. Das erschüttert natürlich das Verständnis der Rittmeisterin von ihrer vermeintlichen Kontrolle über die Abläufe auf Rosengarten.
Auch bin ich gespannt, wie lange der nächste Rückschlag für Schlachtross auf sich warten lässt. Ich hoffe nach wie vor, dass Mira effektiv von ihm getrennt und auch bei ihren Aktivitäten mit Brutus unter Kontrolle bleibt.
Wird die Zofe, die ja alles ins Rollen gebracht hat, noch einmal gehört? Ihr stünde Dank zu.
Erstmal steht jedoch die Entscheidung von Anja und Schlachtross an, ob es überhaupt weitergeht, aber da bin ich zuversichtlich. Ob die beiden weitere Auflagen oder Bedingungen daran knüpfen werden? Er wird sich wohl nicht mehr unkontrolliert in fremde Gewalt geben werden.
Andererseits steht vor den nächsten Trainings wohl auch eine Bestandsaufnahme der Leistungsfähigkeit an, um entsprechend reagieren zu können. Ein Zugtest? Schwerlich unter den bekannten Bedingungen.

Danke an die konsequente Fortsetzung der Geschichte! Ich finde sie nach wie vor hervorragend, super geschrieben, die bestehenden Teile von Drachenlord super integriert, und alle Charaktere nach und nach super dargestellt. Auf allen Ebenen.
Weiter so!
Und allen frohe Weihnachten!
Rico
92. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 24.12.21 12:46

Ein 'God Yul' bzw. ein frohes Weihnachtsfest euch allen- hier ein weiteres Kapitel...



Tag 28; Woche vier- Samstag (Part 1)


Paddockbox...- morgens...


Schlachtross:

Ich wachte auf und staunte...- ich hatte durchgeschlafen und selbst wenn ich Albträume in der Nacht gehabt hätte, mein Gedächtnis konnte sich an keine erinnern. Rosengarten hatte mich- diese Nacht- in Ruhe schlafen lassen...
Vorsichtig löste ich mich von Miu, der eng angelehnt neben mir lag, ohne ihn zu wecken und hockte mich über den Eimer in der Ecke, der dort für das 'abäppeln' der Pferde vorgesehen war. Etwas Wasser aus dem Trog in die hohle Hand und nachgesäubert, dann mit Stroh trockengerieben und dieses gleichfalls im Eimer entsorgt. Was der pure Luxus im Vergleich mit der 'Hengstbox' war- der Spender mit dem Desinfektionsmittel um ein Mindestmass an Hygiene für die 'Einstellpferde' zu garantieren.
Obwohl ich sehr leise in der Box agierte, schaute mir kurze Zeit später ein Augenpaar in der Morgendämmerung zu. Miu war wohl aufgewacht, da er die Wärme meines Körpers vermisste. So erhob er sich auch aus dem Stroh, streifte die anhaftenden Halme ab und begrüsste mich als seinen Boxengenossen mit einem freundlichen Schnauben. Auch er äppelte ab und als er fertig war gesellte er sich zu mir nach draußen auf den angrenzenden Auslauf. Gemeinsam gingen wir schweigend einige Runden am Zaun entlang bis Miu die Initiative ergriff und das Wort an mich richtete...

"Was meinst du- wird sich hier etwas ändern?"

Ich schaute ihn direkt an- eine solche Frage hatte ich als Gesprächseröffnung nicht erwartet.

"Ja, Markus und die Rittmeisterin, denke ich, haben den Willen dazu. Die Baronin hat die Mißstände deutlich unter ihre hochgehaltene Nase gerieben bekommen- sie ist jetzt auch bereit dazu. Augustine scheint kaltgestellt zu sein- ich habe sie, seit Markus mich gefunden und ich zusammen geflickt wurde, nicht mehr gesehen... Mira werde ich wohl auch bis zum Rennen nicht mehr sehen- Miu, ich habe, sollte ich mich entschliessen mitzulaufen, Angst vor dieser Begegnung mit ihr- auch wenn ich... vielleicht... mich ihr sogar eher stellen sollte... Ich habe auch Angst vor der Zeit danach. Um dich, um Brutus und Steel... Ich würde euch gern mit auf Bea's Gestüt mitnehmen..."

Ich brach ab und umarmte Miu, während mir Tränen in die Augen schossen.

"Ich möchte euch hier nicht zurücklassen- noch gibt es Mira und sie ist deren Tochter UND derzeit Erbin!"

Von dem Geständnis der Baronin, dass Miu ihr Sohn und damit erbberechtigt sei, durfte und wollte ich ihm nichts erzählen...

Meine Umarmung wurde erwidert- wir schmiegten uns aneinander an und streichelten uns gegenseitig. Ich merkte, wie sich dadurch Spannungen lösten und nahm dadurch immer besser auch auf einer unterbewussten Ebene wahr, wie wichtig Miu's Rolle in der Hengstbox auch als Omega der Herde gewesen war. Ich musste darüber unbedingt noch mit Brutus sprechen, bevor ich Rosengarten verlassen würde...

"Miu- ich benötige deinen Rat"- wechselte ich das Thema- "du weißt, ich habe Markus und der Rittmeisterin gestern erlaubt, mich heute zu testen, was ich noch zu leisten imstande bin... Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob dies eine gute Entscheidung war- auch wenn du auf mich aufpassen wirst. Ich habe Versagensängste... nicht den beiden und auch Anja gegenüber nicht, aber vor mir selbst- und vor dir..."

Miu's Blick drückte blankes Unverständnis aus und bevor er sich eine Antwort darauf überlegen konnte, fuhr ich fort:

"Du brauchst es nicht zu leugnen- du siehst in mir ein Vorbild, groß, stark, unbeugsam... und du wärst gern auch so..." Miu nickte stumm. "Was ist, wenn ich dies nicht mehr bin; du hast gestern meine Zusammenbrüche hautnah miterlebt!"

Ehe ich fortfahren konnte, brachte mein Freund meine Gebäude voller Zweifel mit einer einzigen Frage zum Einsturz:

"Bist du wieder auf die Hufe gekommen? Denke bitte nach und beantworte dir diese Frage- bist du bisher immer wieder aufgestanden und hast weitergemacht, egal wie tief unten du warst?"

Hatte mein Freund der Stallknecht nicht etwas ähnliches zu mir gesagt, ehe ich Bea's Gestüt in Richtung Rosengarten verlassen musste? 'Ein Schritt mehr geht noch...'- so waren doch seine Worte...
Ich umarmte meinen Freund erneut und flüsterte ihm ein "Danke" in sein Ohr- während ich Anja in dem Durchgang zur Box stehen sah. Ich hatte sie nicht mitbekommen und konnte nicht abschätzen, wieviel sie von meinen Selbstzweifeln mitbekommen hatte. Meine Jockey lächelte mich an und winkte mit einer Handbewegung uns beide zu sich. Gleichmäßig streichelte sie uns beide und raunte uns zu, wie stolz sie auf uns beide wäre. Mich bat sie zum Abschluss- entgegen der zwischen der Rittmeisterin und mir getroffenen Absprache- heute auch in der Box nicht aus meinem Pferd-Sein zu fallen, egal, was geschehen würde, es sei denn, sie würde mich dazu auffordern. Statt meiner würde sie mit der Rittmeisterin jede der Einheiten durchsprechen und beurteilen- ich wäre ihr Pferd und für mich wäre es ein Test...- dürfte aber zuhören...
Ich hatte zwar keine Ahnung, warum sie diese Bitte äußerte, aber damit hob sie nicht gerade meine Lust auf den bevorstehenden Tag...- auch wenn sie sicher dafür ihre Gründe hatte. Trotzdem vertraute ich Anja und ging mit einem Kopfnicken auf Ihre Bitte ein.
In der Box hatte sie in zwei Schalen unser Morgenfutter stehen-ich schaute die Ration an, die nur zwei Drittel einer normalen Futtermenge enthielt. Anja beruhigte uns aber mit der Zusicherung, wir würden zwischen den einzelnen Einheiten zusätzlich gefüttert werden.
Während wir unseren Magen füllten, fragte Anja Miu noch einmal, ob er alle Testeinheiten für mich mitlaufen wolle- natürlich mit geringerer Belastung, aber auch so wäre der Plan, den die Rittmeisterin für mich erstellt hätte, recht anspruchsvoll... Auch Miu blieb ihr gegenüber Pferd und wieherte nur kopfnickend. Daraufhin wartete Anja, bis wir fertig mit unserem Futter waren, reichte uns die Suit's von gestern die wir überstreiften und führte uns im Anschluss zu der 1000-Meter Strecke, wo Markus und die Rittmeisterin mit einem Rennsulky bereits auf uns warteten.


'Leistungstests'...


Das erste, was mir auffiel, war die Halterung für das Kontrollpad- hier hatte wohl meine Ansprache von gestern Wirkung gezeigt und meine Vitaldaten würden wohl ab sofort strenger überwacht werden. Anja band uns 'Pferde' am Pausenplatz fest und entfernte sich mit meinen beiden anderen Trainern für uns außer Hörweite- ich konnte nur sehen wie die Rittmeisterin etwas erläuterte und Anja dies offenbar abnickte. Miu hatte inzwischen neben der Strecke den Parcours mit den Sprunghindernissen entdeckt und machte mich mit einem Stubser seines Kopfes darauf aufmerksam. Ich hatte keine Ahnung, wofür dieser gedacht war und zuckte daher mit den Schultern.
Markus kam mit Anja auf uns zu, ich wurde zuerst losgebunden und Markus spannte mich vor dem Rennsulky an. Anja streichelte mich und flüsterte mir zu: "Vertrau ihm!", während sie mir das Kopfhalfter mit der Trense und den zusätzlich montierten 'Scheuklappen' überstreifte. Sofort war mein Sichtfeld stark eingeschränkt- ich hatte das Gefühl, ich würde durch ein Periskop schauen... der schmale senkrechte Streifen des Sichtfeldes blendete auf gut zehn Meter Distanz seitlich alles weg, was sonst in meinem Gesichtsfeld für mich erkennbar wäre. Dies lieferte mich meinem Jockey fast vollständig aus und ich musste ihm völliges Vertrauen entgegenbringen. Zum Glück war es nicht das erste Mal, dass ich so lief- es war für uns 'Pferde' die übliche Sichteinschränkung bei großen Rennen außerhalb von Plätzen...

'...es könnte auch ohne jegliche Sicht... wie bei den Bahnrennen üblich... sein...'

Ich merkte, wie der Pferdetrainer im Sitz Platz nahm, eine kurze Überprüfung der Zügelleine- links, rechts; die Signale kamen bei mir gut an- und schon lenkte er mich auf die Bahn. Der Unterschied zu Anja, den ich ja inzwischen hier gewohnt war, bestand darin, ich hatte von Markus keinerlei Information über die zu laufende Strecke bekommen- so wie ein normales Pferd die ja auch nicht im Training erfahren würde...Ich könnte jetzt nur auf meine in der Zeit hier vorher gemachten Erfahrungen zurückgreifen- und dies bedeutete Vollgas im Galopp!
Die Rittmeisterin hatte inzwischen Miu zu uns gebracht- er stand aufgrund meiner Sichteinschränkung außerhalb meines Blickfeldes, aber seine durch ein Wiehern verkündete Anwesenheit beruhigte mich irgendwie...
Markus gab mit den Zügeln das Startsignal, gleichzeitig aber auch das Kommando "Schritt"- gut, dies war die Runde zum Warmlaufen. Ich zog mit einem gleichmäßigen Tempo, mein Jockey brauchte nicht allzuviel korrigieren und die Lenksignale kamen von Markus sehr präzise. Es war wie in den Trainingseinheiten, die ich mit ihm vorher schon absolvieren durfte- und half mir schnell, das notwendige Vertrauensverhältnis zu ihm zu erneuern. Nachdem die Runde beendet war lenkte er mich erneut an die Startlinie und gönnte mir und Miu eine Pause.
Der Knall einer Startpistole riss mich aus meinen Gedanken, ich registrierte den Knall der Fahrpeitsche über mir- jetzt galt es. Ich stemmte mich in das Gurtzeug und nahm Geschwindigkeit auf. Binnen zwanzig Metern hatte ich meine von Jens und Mira bisher eingeforderte Galoppgeschwindigkeit erreicht und hielt diese die halbe Runde durch, bevor ich etwas langsamer wurde. Dies war der Moment, wo ich in den vergangenen Wochen dann Mira's Peitsche oder die Gerte von Jens als 'Motivation' zu spüren bekommen hatte- hier aber blieb diese 'Unterstützung' aus. Trotzdem versuchte ich das Tempo zu halten und schaffte diese erste Runde völlig ausgepumpt aber mit mir selbst zufrieden...
Markus gab mir das Kommando in Schritt weiterzulaufen, wofür ich dankbar war, bei einer weiteren Runde hätte ich mein Tempo arg verringern müssen. Nach 100 Metern forderte er einen Turn von mir ein, brachte das Gespann dann auf der Höhe von Anja und der Rittmeisterin zum Stehen und entfernte meine Sichteinschränkung.
Beide standen in meinem Blickfeld und sahen überhaupt nicht zufrieden aus. Ich merkte, wie Markus absaß- und er zusammen mit Miu auch vor mir erschien. Mein Freund war vermutlich die gesamte Runde neben dem Sulky auf der Höhe von Markus mit gallopiert und wirkte ausgepumpt. Der Blick auf das Pad ließ alle drei Menschen nur den Kopf schütteln und auch Miu hatte einen Blick für mich übrig, der Unzufriedenheit signalisierte. Ich begriff- ich hatte mich wie bisher völlig verausgabt und war wohl in den tiefroten Bereich gelaufen.
Anja führte mich danach an den Rand des aufgebauten Sprungparcours. Dort entfernte sie meine Trense und ich bekam von ihr eine kleine Zwischenmahlzeit in Form eines Energieriegels und mehrerer Apfelspalten. Auch wischte sie mir den Schweiß vom Gesicht.
Miu bekam von der Rittmeisterin eine gleichartige Behandlung und unsere Trainer gönnten uns eine gute Pause, in der wir uns für die nächste anstehende Einheit erholen konnten.
Vor dem zweiten Training gab Anja mir die Information, Miu würde diesen Durchgang nicht mit mir zusammen laufen- für ihn wäre der Parcours eingerichtet worden, damit er zeigen könne, ob die Qualitäten eines Sprungpferdes in ihm steckten. Auch würde sie die vor mir liegende Einheit mit mir fahren...
Ich nickte vertrauensvoll, obwohl ich auch dieses Mal keine Info über die zu absolvierende Streckenlänge bekam- wie es bei Pferden eben üblich ist. Hier war das Training von mir wesentlich artgerechter als ich es von Bea's Hof her gewohnt war- und ich ahnte, dies würde dort in Zukunft auch für mich eingeführt werden.

'Ist ja nicht schlecht... ich will ja Pferd sein- da ist es nur natürlich wenn ich auch so von meiner Jockey so behandelt werde...'

Erneut die Trense zwischen die Zähne, die 'Scheuklappen' über die Augen...- und schon lenkte Anja mich an die Startlinie. Diesmal gab es nur von ihr die Anweisung "Schritt", gefolgt von "Trab" und "Galopp"- nach gefühlten 100 Metern merkte ich , wie sie mir über Zügel und Trense signalisierte, meine Geschwindigkeit etwas zu verringern. So eingebremst durfte ich die Kurve laufen, ehe ich wieder auf "Schritt" zurückfallen durfte. Ich spürte, wie mein Puls sich beruhigte und ich Luft bekam. Eine erneute Ansage von Trab und Galopp forderten meine Leistung erneut- dieses Mal steigerte ich meine Leistung bewusst, bis Anja mir von hinten mit einem leichten Zügelrucken zu verstehen gab, das erreichte Tempo zu halten.
Dieses 'up and down' wiederholte sich mehrfach- ich hatte bald begriffen ,sie fuhr ein Intervalltraining mit mir, was über meine Herzfrequenz die Länge der Intervalle bestimmte. Mein Zeitgefühl war weg, ich konzentrierte mich nur darauf, die Signale von Anja exakt umzusetzen und die von ihr abgerufene Leistung zu geben. So, wie beim letzten Besuch von ihr hier in Rosengarten- nur mit einem Unterschied. Ich gab diese Leistung für sie, nicht mehr nur für mich...

Eine Runde, bevor Anja mit mir diese Lektion beendete und ich für die nächste Pause an den Rand der Strecke gelenkt wurde, hörte ich das vertraute Wiehern von Miu neben mir- ich kann es ihm nicht hoch genug anrechnen, mir allein mit mit seiner bloßen Anwesenheit soviel Sicherheit und Vertrauen zu geben, damit ich dieses Testtraining durchhielt. Nachdem wir zum Stillstand gekommen waren, wiederholte sich die Prozedur der ersten Pause- und auch dieses Mal gab es eine Auswertung meiner Daten, an der ich als Pferd nicht teilnehmen durfte. Miu blieb dieses Mal bei mir- er flüsterte mir leise zu, die Rittmeisterin hätte ihn auf dem Sprungparcours über die Hindernisse springen lassen und er hätte dabei keine der Stangen gerissen... Weil meine Vorderhufe an meinen 'Flanken' fixiert waren, zeigte ich ihm meine Freude darüber, indem ich wieherte und meinen Kopf an seinem rieb- so verletzten wir nicht die Regeln und konnten uns trotzdem motivieren.
Während mein Körper während der Pause seine Reserven wieder erneuerte, holte sich die Rittmeisterin meinen Freund zu einem zweiten Durchgang- diesmal bekam er auch eine der sichteinschränkenden Brillen zusätzlich zu den Scheuklappen aufgezogen, was sofort zu einem wesentlich unsichereren Laufstil bei Miu führte. Die Rittmeisterin ging daher die zu absolvierende Strecke mit ihm zuerst im Schritt, aber wie bei einem Wettbewerb erfolgte die Kommunikation mit ihrem 'Pferd' nur nonverbal über die Zügel und mit dem antippen der Gerte, wenn Miu über ein Hindernis springen sollte.
Der junge Hengst ließ sich von der Rittmeisterin über die Zügel führen- man merkte seine Unsicherheit, aber jedes Mal, wenn er den Tip mit der Gerte bekam, sprang er kraftvoll nach oben und vorn ab; er hatte wirklich ein Talent dafür, über Hindernisse zu springen. Dies änderte sich aber im zweiten Durchgang, als er dies aus einem leichten Trab heraus ausführen sollte. Mehr als die Hälfte aller Hindernisse wurden touchiert, beim letzten schaffte Miu es nur knapp, das Gleichgewicht zu halten. Daher befand die Rittmeisterin, es wäre besser, wenn er es erst einmal ohne Sichteinschränkung im Trab versuchen würde. Dieser Durchgang klappte dann wieder gut- es handelte sich also um ein Problem, was Miu mit Training lösen konnte. Er hatte offenbar nur Angst davor, zu früh oder zu spät abzuspringen und in den Hindernissen zu landen...
Schlachtross schaute interessiert zu, wie die Rittmeisterin Markus hinzuzog und und nur noch seitlich versetzt den erneut sichtbehinderten Miu über die Zügel dirigierte. Markus gab diesmal mit der langen Fahrpeitsche die Berührungen für den Hengst vor, der diese Runde erneut im Schritt recht gut absolvierte- aber im Trab erneut das gleiche Ergebnis wie bei dem vorherigen Versuch erzielte. Für Schlachtross sah es so aus, als benötigte Miu einfach nur zur Sicherheit jemanden, der neben ihm herlaufen UND GEMEINSAM mit ihm über die Hindernisse springen würde.
Anja reagierte auf das Wiehern ihres Hengstes mit der Frage, ob dieser die Pause beenden wolle. Als dieses durch Kopfschütteln verneint wurde und Schlachtross mit seinem Kopf immer wieder in Richtung des Parcours nickte, dämmerte es ihr, dass er Miu helfen wollte.

"Soll ich dich ausspannen?"

Ich nickte leicht und als sie recht nahe an meinem Kopf hantierte, sprach ich sie leise an:

"Entschuldige bitte, wenn ich aus meinem Pferd-Sein falle, obwohl ich dir für heute etwas anderes versprochen hatte- aber ich möchte Miu helfen..."

Sie nickte kurz und während sie mich weiter befreite, bat ich sie, einen Durchgang neben meinem Freund laufen zu dürfen- mit halber Stangenhöhe damit ich auch über die Hindernisse kommen würde.

"Ich bin mir sicher, bei der begrenzten Sicht ist es für Miu egal, wie hoch die Hindernisse sind- frage aber bitte die Rittmeisterin..."

Danach nahm ich sofort wieder die Rolle als Schlachtross ein und drückte dies durch ein kräftiges Schnauben aus. Meine Jockey gab mir mit der flachen Hand einen leichten Klaps auf den Hintern- sofort zuckte ich ob des damit hervorgerufenen Schmerzes zusammen und Anja wurde augenblicklich klar, dass dies gerade keine gute Idee gewesen war.

"Sieh es als Bestrafung für dein Reden an- und entschuldige bitte, ich hatte deine Verletzungen verdrängt..."

Vom Sulky befreit führte Anja mich zu Markus und winkte auch der Rittmeisterin zu, sie möge bitte zu Ihnen kommen. Als wir alle außer Miu beisammen standen, gab Anja meine Bitte, den nächsten Durchgang gemeinsam mit Miu zu laufen bekannt. Sie erzählte auch kurz, wie sie zum Anfang unserer gemeinsamen Arbeit vor einigen Jahren ausgetestet hatte, ob ich als Springpferd eine Veranlagung hätte und wie grandios dies gescheitert war. Selbst ich musste schmunzeln, als ich diese alte Geschichte hörte... Dann bat sie Markus, ihr meine Sichtblende zu geben, ging hinüber auf den Parcours und schaute, langsam auf ein Hindernis zugehend, durch diese, um einen Eindruck der Wahrnehmung zu bekommen, mit der wir Pferde die Bahn laufen. Zurück bei uns anderen meinte sie, die Hindernisse würden von uns nur schemenhaft einen Moment wahrgenommen, ehe sie im toten Winkel verschwinden würden- und dieses Wissen ihre Achtung vor der gezeigten Leistung von uns noch steigern würde. Dann führte sie mich zu Miu und uns beide in Startposition. Sie legte seine Hand in meine und wünschte uns Erfolg bei dem anstehenden Versuch. Anschließend verringerten unsere drei Trainer die Höhe der Hindernisse wie abgesprochen und als dies erledigt war, nahm Markus die Zügel von Miu auf.

"Und Trab!"

Das gesprochene Kommando versetzte uns in Bewegung. Miu lief zwar vorsichtig, aber präzise auf die Führsignale von Markus reagierend während ich seine linke Hand haltend neben ihm blieb. Da die Hindernisse mit Nummern versehen waren, fiel es mir leicht, den voraussichtlichen Weg des Pferdetrainers ohne seine direkten Signale an mich vorherzusehen. Vor uns tauchte das erste Hindernis auf und unwillkürlich drückte ich Miu's Hand etwas fester. Sofort wurde dessen Lauf unsicherer, aber meine Anwesenheit beruhigte ihn auch irgendwie. Er fing sich und hielt direkt darauf zu. Gleichzeitig mit dem Zügelsignal des Pferdetrainers drückte ich seine Hand fest und wir sprangen gemeinsam über die erste Hürde. Ich merkte sofort nach dem Aufkommen, wie der Trab von meinem Freund sicherer wurde. Auch die Hindernisse 2 , 3 und 4 bereiteten keine Probleme. Jedes Mal bekam er von mir die Hand gedrückt- bei Nummer 5 drückte ich nur noch leicht und auch da schaffte es Miu ohne Probleme. Ich hob im Lauf meine Rechte freie Hand und gab damit Markus das vorher abgesprochene Signal, dass ich Miu nun keine Signale als Hilfe mehr geben würde- wir steuerten Nummer 6 an und nur mit dem Zügelsignal unseres Trainers sprangen wir ohne Probleme über die Stangen der Barriere. Die drei restlichen stellten dann kein Problem mehr dar.

Miu war glückselig, als wir den Ausgangspunkt erreichten und zum Stillstand kamen. Er drehte seinen Kopf zu mir, nickte mehrfach und wieherte seine Freude aus sich heraus. Das gleiche Verhalten wiederholte er mit Markus, der ihn für seine gezeigte Leistung lobte und uns beide mit einem Apfelstück aus der Hand heraus fütterte. Auf seine Frage: "Noch ein Durchgang?" nickte mein Freund und Markus signalisierte, die Höhe der Hindernisse um eine Handbreit zu erhöhen. Dann bat er mich leise, nach der Hälfte der Strecke die Hand von Miu loszulassen- er sollte in dem Wissen, dass ich weiterhin neben ihm laufen würde, die halbe Runde allein schaffen.
Nach dem erneuten Start sprangen wir, ohne dass ich Miu irgendeine weitere Hilfe gab, Hand in Hand über die ersten vier Hindernisse, vor dem fünften ließ ich ihn wie abgesprochen los und tat durch mehrfaches lautes Schnauben kund, ich wäre weiter bei ihm an seiner Seite. Bei Hindernis sieben liefen wir direkt auf die Rittmeisterin und Anja zu, beide hielten ihre Smartphones vor dem Gesicht und filmten vermutlich unseren Lauf. Hindernis acht und neun scherte ich aus und Miu nahm ohne meine Anwesenheit auch diese beiden Hindernisse fehlerfrei. Ich kehrte selbstständig zu Anja zurück und meine Jockey zeigte mir voller Stolz den eingefangenen Moment, wo wir beiden über dem Hindernis zu schweben schienen.
Markus und Miu gesellten sich nach dem Ende der gelaufenen Runde zu uns anderen und die Rittmeisterin zeigte nach dem Entfernen der Sichtblende beiden ihre Filmsequenz dieses Laufes. Mein Freund wieherte erstaunt, als er sehen konnte, wie er ohne meine Anwesenheit die letzten beiden Hindernisse problemlos überwunden hatte. Auf die Frage der Rittmeisterin, ob er es nach einer Pause noch einmal versuchen möchte, nickte er und schaute mich voller Selbstvertrauen an. Ich war mir sicher, so wie gestern beim Schwimmen in dem Weiher war bei ihm erneut eine Sperre niedergerissen worden.
Wir wechselten den Standort- Miu und ich würden von unseren 'Menschen' an einen schattigen Platz geführt und dort getränkt. Leider erlaubten sie es nicht, uns Pferde abzulegen, aber dies war wohl ein Punkt des heutigen Trainingsplanes um unsere Kondition zu testen. Einige Zeit später, ich konnte inzwischen die Sonne durch meinen Lycrasuit spüren, erhob sich Anja und führte mich zurück zum Sulky, wo sie begann, mich erneut einzuspannen.
An den Zügeln führte sie mich, neben mir her gehend, zur Startposition für die nächste mir zugedachte Einheit. Bevor sie diesmal auf dem Sitz des Sulkys aufsaß, streichelte sie mich und legte mir wiederum meine Sichteinschränkung an.

"Schlachtross, wie du sicher bemerkt hast, bin ich die letzte Tour vorhin mit strenger Frequenzkontrolle deinerseits gefahren und habe dich gebremst, wenn du in den "roten" Bereich hochdrehen wolltest. Das waren insgesamt drei Runden und du hast dich dabei gut gehalten. Dieses Mal wird es anders sein- ich werde dich jetzt fünf Runden laufen lassen, das heißt du wirst die halbe Distanz des 'langen' Rennens jetzt hier auf der Bahn zurücklegen. Miu wird dabei nicht mit an deiner Seite laufen und dich unterstützen- ich werde dich streckenweise hochtreiben wie bei Phasen, wo wir den Angriff eines anderen Gespanns abwehren müssen um unsere Platzierung zu halten oder selbst angreifen um eines zu überholen. Ich werde auch mit dir abrupt vermeintlichen Hindernissen ausweichen- wie bei einem richtigen Rennen; bitte laufe so, das du noch die Kraft hättest, die andere Hälfte auch zu absolvieren..."

5000 Meter- bei der inzwischen aufgekommenen Wärme würde dies kein Zuckerschlecken sein. Ich vertraute Anja ja, aber war sie wirklich der Meinung, ich wäre nach nur einer halben Woche Regeneration von Mira's Quälereien in der Lage, dies zu schaffen?

Viel Zeit darüber zu grübeln blieb mir nicht-Anja zählte laut für mich einen Countdown von zehn herunter und dann knallte es in meinem Rücken. Ich sprintete los, da ich wusste, es wäre ein Massenstart und die Strecke beim Rennen würde sich gewöhnlich nach spätestens 200 Metern verengen. Meine Jockey ließ mich gewähren, gab mir aber nach gefühlt einer Minute ein Signal mit den Zügeln, etwas Tempo herauszunehmen und in den von mir bevorzugten Dauerlauf zu fallen. Im ersten Kurvenradius ihr mir antrainiertes Zügelsignal, zu beschleunigen- so früh hätte ich eigentlich nicht damit gerechnet, mein Tempo erneut zu steigern... ein leichter Zug nach rechts und gleich wieder nach links... ich dachte nicht weiter nach und führte aus, was ich von Anja an Signalen bekam. Erst als sie mir erneut übermittelte, wieder etwas Speed zu reduzieren, begriff ich, auf welcher Ebene ich gerade mit ihr interagiert hatte- instinktiv! Hier hatten die vergangenen Lektionen von Markus und der Rittmeisterin gegriffen und ich hatte ohne zu hinterfragen agiert! So schwer es für mich war, dies mir immer wieder einzugestehen- hier hatte das propagierte Ausbildungsziel von Rosengarten tatsächlich Vorteile, auch wenn die verwendeten Methoden mehr als 'fragwürdig' waren. Ich war gerade ein Überholmanöver gelaufen ohne dies zu hinterfragen ob es für mich sinnvoll erscheinen würde.
Diese Erkenntnis machte mich einerseits stolz und versetzte mich aber auf der anderen Seite in Wut- welche Fortschritte hätte ich bei einem vernünftigen Training hier in den vergangenen Wochen ohne die sinnlosen Demütigungen und Quälereien erreichen können? Unwillkürlich beschleunigte ich erneut, wurde aber von Anja eingebremst. Ruhig, ich hatte gerade einmal ca 10% der Strecke zurückgelegt, sagte ich mir und trabte mit gleichmäßigen Atemzügen in die zweite Gerade. Erneut gab mir meine Jockey Signale mit den Zügeln- diesmal in schneller Folge eine Reihe von rechts- links- Signalen, die wohl einen Slalomkurs ergeben müssten... Den Rest der Gerade kamen keine weiteren Signale und ich hielt mein Tempo- aber in der zweiten Kurve bekam ich zuerst die Anweisung, rechts von der gelaufenen Linie abweichen und zu beschleunigen, gefolgt von abruptem Abbremsen, links auszuscheren und erneut alles zu geben. Diese Sprinteinlage endete Mitte der folgenden Gerade- Anja gönnte mir dann eine dreiviertel Runde gleichmäßigen Trab, ehe ich von ihr erneut mit einem Sprint gefordert wurde. Ich merkte, wie mir nach der komplett gesprinteten Gerade langsam die Beine schwer wurden- und noch immer kam von Anja kein Signal, langsamer zu werden. Ich biss auf meine Trense und hielt durch- Schritt, Schritt, Schritt... - bis endlich das Ziehen der Trense mir erlaubte, wieder etwas langsamer zu werden und Atem zu schöpfen...


Schlachtross hatte jetzt knapp die Hälfte der von ihm geforderten Strecke geschafft und Anja war mit ihm sehr zufrieden- seine physischen Werte waren ansehnlich, selbst der letzte Sprint hatte ihn nicht so weit in den 'roten' Bereich getrieben wie sie befürchtet hatte. Die gelaufenen Rundenzeiten lagen etwas über den von ihm gewohnten Werten, aber die abgerufene Leistung war nach den erlittenen Qualen weit über dem von ihr erwarteten Wert. Anja entschied spontan, ihm jetzt noch einmal eine halbe Runde relative Runde zu gönnen, ehe sie noch einmal ihn bis an seine Leistungsgrenze fordern wollte.
Schlachtross merkte zu seinem Mißvergnügen, wie die ihm abverlangte Leistung es ihm mit jedem Schritt schwerer machte, das Tempo zu halten- die 'Boxsack'- Einlage von Mira begann sich im Rippenbereich bemerkbar zu machen und auch die aus der gezielten Überlastung der vergangenen Wochen resultierenden Schmerzen in den Knien meldeten sich unangenehm zurück. Entgegen besseren Wissens drosselte er aber nicht seine Geschwindigkeit... er wollte es sich im diesem Moment zeigen, er sei trotz allem in der Lage, diese Belastung zu ertragen.
Mit Beginn der vierten Runde zeigte der Blick von Anja auf Ihr Kontrollpad, die Herzfrequenz ihres Hengstes war bereits nahe des von ihr festgelegten Limits- daher gab es statt der ursprünglich angedachten Sprinteinlage von ihr erneut eine Serie von Signalen für abruptes Ausweichmanöver- abbremsen, ausweichen und erneut beschleunigen- die sie die komplette Runde über beibehielt, ehe sie mit Beginn der letzten Runde ihm das Signal gab, einen weiteren Spurt einzulegen...


Mit jedem Schritt rang ich mehr nach Luft und hatte arg zu kämpfen, die Schmerzen zu ignorieren, die mir zu verstehen gaben, ich sollte eigentlich aufhören diesen Scheiß von meinem Körper zu verlangen. Ich dankte auch meiner Jockey im stillen dafür, dass sie mir nicht mit extra Zwischensprints auch das letzte Quentchen Kraft abverlangt hatte- bei einem 'Training' mit der 'Baroness' oder Jens wäre dies der Fall gewesen. Die Richtungswechsel mit abbremsen und erneutem Anziehen waren im Moment anstrengend genug gewesen und ich hatte noch eine Runde, die ich laufen musste. Anja würde von mir ganz sicher noch einen Endspurt fordern- ich hoffte, sie würde ihn recht spät ansetzen. Daher dachte ich zuerst, dies wäre ein weiterer Zwischensprint, den ich zu absolvieren hätte. In meinem Blickfeld tauchte vor mir aber schemenhaft ein zweites Pferd auf, was meine Geschwindigkeit hielt... Ich spürte, wie ich von Anja über die Zügel die Weisung bekam, es einzuholen. War das Miu, der da vor mir war? Es musste so sein- seine Trainingseinheit im Springen war beendet und jetzt war er der 'Hase', den ich fangen sollte. Meine Jockey würde mich, dies war jetzt mir klar, bis an meine mögliche Leistungsgrenze fordern; ich konnte nur hoffen, sie würde mich nicht überlasten.
Ich versuchte, noch ein weiteres Quentchen meiner Kräfte zu aktivieren und mir gelang es bis zum Ende der Gerade, den Abstand auf gefühlte drei Sulkylängen zu verkürzen; mein Atem flog und ich spürt, wie meine Muskeln sich verkrampfen wollten. Egal- weiter! Noch eine dreiviertel Runde und ich würde Ruhe haben...
In der langgezogenen Kurve war es mir nicht möglich, weiter aufzuschließen, mein Freund hatte bestimmt die Anweisung bekommen, sich von mir nicht zu früh einholen zu lassen. Ich fiel aber trotz meiner Schmerzen auch nicht weiter zurück und schob mich zu Beginn der Gerade in Angriffsposition. Wie erwartet fühlte ich meine Trense-gab mir meine Jockey das Signal zur Attacke?- mein Keuchen dürfte wohl bis in die Stallungen zu hören gewesen sein. Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich noch einmal etwas schneller wurde oder Miu langsamer, ich verlor ihn aus meinem direkten Blickfeld und glaubte von Anja zu hören:

"Hol ihn dir!"

Mit brennenden Lungen zog ich auf der Außenbahn in die letzte Kurve- ich hatte das Gefühl, mir würden die Lungen platzen und mit jedem vor mir liegenden Schritt glaubte ich, die Beine würden unter mir wegbrechen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich die noch fehlenden Meter bis in das 'Ziel' schaffte- ich spürte in meinem Mundwinkel nur die Aufforderung, mein Tempo zu drosseln und nach einer kleinen Strecke im Schritt durfte ich dann endlich stehenbleiben. Mich würgte es, ich brach in die Knie und alles, was ich heute bereits zu mir genommen hatte, kam mir wieder hoch.
Anja, die Rittmeisterin , Markus und Miu halfen mir auf meine Beine, hakten mich unter und spannten mich aus.

Die erste was ich wieder mitbekam war kollektives Kopfschütteln meiner 'Trainer', die auf das Pad mit meinen Vitaldaten starrten und der Geschmack von Wasser, das Anja mir aus einer Trinkflasche zwischen meinen Zähnen im meinen Mund drückte. Ich fühlte mich wie von einem Truck überfahren- mein Muskelzittern war wohl im Moment das geringste meiner Probleme... Auch Miu erkannte, in welchem Zustand ich mich befand, wortlos führte er mich ohne auf alle anderen zu achten, von der Rennbahn zurück in Richtung unserer Box. Bevor mein Körper das Notaus aktivierte, bekam ich noch mit, wie Anja zu mir sagte:

"Ruh dich aus du Irrer, wir passen auf dich auf!"


@Pub_Fl- wie du siehst, hat der von dir vermutete Rückschlag nicht lange auf sich warten lassen...

93. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 25.12.21 18:45

Wow, ja, ich hatte sowas erwartet, oder sollte ich sagen, befürchtet? Wobei das Training ja gut vorbereitet und überwacht schien. Schlachtross wird wohl noch einige Einheiten brauchen um zu regenerieren und wieder zu lernen, sich einschätzen zu können. Ich bin gespannt, wie sie das schaffen werden! 😊 Danke für diese Fortsetzung!
LG Rico
94. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 31.12.21 14:01

Ein Jahr ist vorüber- wie schnell doch die Zeit vergeht...
Vor einem Jahr habe ich begonnen, die Geschichte rund um Schlachtross und seine Erlebnisse in 'Rosengarten' fortzusetzen- und ich möchte mich hiermit bei allen Lesern, die seitdem dieser Geschichte folgen, für ihre Treue- und natürlich auch Geduld beim warten auf die neuen Kapitel- bedanken.
Hier nun ein weiteres Kapitel- wenn auch ein wenig später als sonst...- doch Witnere hat noch seinen Silvesterspaziergang absolviert, ist erst jetzt wieder in seiner Box und so ist erst jetzt Zeit dafür. Viel Spaß euch allen beim lesen- und kommt gut rüber in das neue Jahr!



Tag 28; Woche vier- Samstag (Part 2)


Nachmittag...


Die erste bewusste Wahrnehmung war der mir vertraute Anblick der Boxendecke und der Geruch von Stroh. Danach tauchte Miu in meinem Gesichtsfeld auf und ich hörte von ihm die Anweisung, mich nicht zu bewegen. Das Piepen einer Pulsmessung drang in mein Bewusstsein und diese klang vertrauenerweckend gleichmäßig- wenn es meiner war, warum war ich dann weggedreht? Das Piepen näherte sich und mit ihm tauchte Anja vor mir auf.

"Dominic, richte dich bitte langsam auf, damit du dir nicht aus Versehen die Infusionsnadel aus dem Arm ziehst. Du bist nach der Rennsimulation hier im Stall zusammengeklappt und wir haben dir neben einem Liter Flüssigkeit IV auch ein leichtes Sedativum verabreicht- du hast jetzt zwei Stunden hier geschlafen."

Ihr Gesichtsausdruck wechselte danach von Erleichterung zu Unzufriedenheit-

"Erinnerst du dich daran, was ich dir vor dem Start gesagt hatte- du solltest die Strecke so laufen, dass du auch noch die anderen 5000 Meter des Rennens geschafft hättest! Du bist aber die letzte Runde losgerannt, als gäbe es kein Morgen! Du warst von deinen Werten her die letzten 1000 Meter ständig im tiefroten Bereich! Wolltest du dich mit aller Gewalt umbringen?!"

Den letzten Satz schleuderte sie mir regelrecht entgegen.

Ich war wie vor den Kopf geschlagen- und verstand gar nichts mehr. Hatte ich es vielleicht geträumt, dass Miu als 'Hase' von mir gejagt wurde? Aber noch bevor ich etwas entgegen konnte, hielt mir Anja das Pad vor die Nase.
Ich konnte selbst kaum glauben, was dort graphisch dargestellt war. Die ersten vier Runden war ich knapp am roten Bereich, aber nie signifikant darüber. Jeder Zwischenspurt trieb meine Herz- und Atemfrequenz über die 'magische Linie', jede Trabeinlage sorgte dafür, dass ich wieder darunter fiel. Aber die fünfte Runde war komplett anders- da war dargestellt, wie ich versuchte, meinen Leistungseinbruch zu kompensieren. Dazu behauptete meine Jockey, sie hätte über die Zügel versucht, mich zu bremsen, aber ich sei wie im Rausch gerannt, bis ich an dem Platz, wo die Rittmeisterin stand, vorbei gewesen wäre. Erst dann hätte ich abgebremst und alles aus mir heraus gekotzt...

'Was war mit mir los gewesen- ich hatte doch Miu gesehen. Ich bin mir sicher, Anja hat mich aufgefordert, an ihm vorbei zu ziehen. Was das alles nur Einbildung von mir?'

Miu hielt meine Hand und erschütterte mein Vertrauen in meine eigene Wahrnehmung nachhaltig, als er mir versicherte, er wäre erst losgespurtet, als klar erkennbar war, ich wäre durchgegangen. Er hätte versucht, sich vor mich zusetzen und mich dann an dem Gurtzeug zu halten, aber ich sei ausgewichen und wie ein Wahnsinniger an ihm vorbeigezogen!
Langsam realisierte ich, es war genau der Fall eingetreten, über den ich mit meinem Freund hier gestern gesprochen hatte. Ich hatte mich selbst ins Aus geschossen... Aber ich war mir doch sicher- ich hatte ein anderes Pferd auf der Bahn gesehen! Wider Erwarten wurde dies mir sogar bestätigt- einer der 'Einsteller' war auf einer Außenbahn einen Sprint gelaufen.

Für alle in der Box fügten sich langsam die Puzzleteile meiner Wahrnehmungen zu einem Bild zusammen, was in seiner Gesamtheit wie ein Brennglas die Probleme hier in Rosengarten hervortreten ließ. Meine Versagensängste, der bisher hier herrschende Druck auf uns Pferden, die Angst vor den praktizierten Strafen und auch mein Ehrgeiz hatten mich Dinge sehen lassen, die nicht real waren. Es war der beste Beweis dafür, wie fertig mich die vergangenen vier Wochen gemacht hatten...
Mein Freund wechselte vom 'Händchen halten' zur Umarmung, als ich erneut völlig unkontrolliert zu zittern anfing. Mein Nervensystem kompensierte damit wohl als Reaktion auf all die Ereignisse die Selbstausbeutung meiner Körperreserven...- die Berührung von Miu beruhigte mich und gab mir jene Sicherheit, die selbst Anja in diesem Moment mir nicht geben konnte. Ich erkannte in seinen Augen, wie tief seine Selbstvorwürfe, sein gegebenes Versprechen, auf mich aufzupassen, nicht eingehalten zu haben, gingen.

"Alles ist gut- dich trifft keine Schuld..."

Ich wiederholte diese Worte immer wieder, bis ich zu ihm durchgedrungen war und es auch selbst glaubte...


'Abbitte...'


Anja war so rücksichtsvoll, sich selbst zurückzunehmen, da sie erkannte, die beiden Hengste benötigten sie in dem Moment nicht und ließ sie gewähren. Sie bedauerte nur zutiefst, dass ihr das Pad keine psychische Einschätzung ihres Hengstes liefern konnte- und fragte sich, wieviel, so wie ihr von Schlachtross vorgeworfen, Schuld sie an seinem derzeitigen Zustand hatte. Wäre er, selbst wenn er sich wieder gefangen hatte, in der Lage, der Bitte nachzukommen, die sie gleich an ihn richten musste? Sie hatte zwar fast jedes Wochenende mit ihm in den letzten vier Jahren trainiert und so sein 'PferdSein' sehr gut einzuschätzen gelernt- aber die vier Wochen Rosengarten hatten zu viel verändert, als dass sie diese Erfahrungen mit ihm zugrunde legen konnte...
Zaghaft fokussierte sie ihn und begann ihn leise, abwechselnd mit seinem Pferde- und "menschlichen" Namen anzusprechen. "Dominic... Schlachtross..." Dies wiederholte sie gefühlt mehrere Minuten lang, bis sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit errungen hatte.

"Dominic- ich hatte dich heute morgen gebeten, auch hier in der Box nicht aus deinem PferdSein zu fallen... Ich muss diese Bitte an dich jetzt selbst korrigieren. Die Baronin, Markus und die Rittmeisterin hatten vorhin, während du hier in der Box gelegen hast, mit mir gesprochen- und die Bitte geäußert, daß ich, mit Bea und dir, du in deinem kompletten Latexoutfit, hier auf sie warten mögen.. Ich weiß nicht genau was sie von uns wollen- aber es scheint extrem wichtig zu sein...- und alle drei haben mir versichert, es ist kein Training, keine Schinderei, damit verbunden. Sie möchten mit uns beiden- mit mir als dein Jockey und mit dir als mein Hengst und Mensch- sprechen... Bitte willige ein..."


Schlachtross:

'Was soll der Scheiß' war mein erster Gedanke- ich war mittlerweile soweit wieder bei mir, um zu erkennen, wie tief in meine Psyche dieser erneute Einbruch reichte. Aber ich sah auch in den Augen meiner Jockey und Eigentümerin über mich als ihr Pferd, wie wichtig ihr dieses Anliegen war. Hier in der Box befanden sich die derzeit einzigen beiden Personen, denen ich inzwischen wieder uneingeschränkt vertraute. Markus und die Rittmeisterin waren erneut auf dem Weg, sich dieses Vertrauen zu erarbeiten, daher hatten sie die Chance verdient...
Spontan entschied ich und diktierte meine Bedingung:

"Einverstanden- aber Miu ist auch dabei!"

Ich war neugierig, wie die Baronin auf diese Forderung reagieren würde. Was ich bisher nicht bemerkt hatte, Markus hatte wohl schon eine Weile vor der Box gestanden und einen Teil mitbekommen. Durch ein Räuspern machte er auf sich aufmerksam, nickte kurz und verschwand. Ich war mir sicher, er würde der Herrin des Gestüts meine Bedingung zur Kenntnis bringen.
Es dauerte nicht lange, bis er wieder zurück war und mir die Kiste mit meinem Outfit in die Box schob- dies war die Antwort auf meine Bedingung und die Baronin war darauf eingegangen.
Ich hatte ja bisher das Gespräch im Liegen bzw. Sitzen in der Box geführt, seit ich aufgewacht war- nun aber fragte ich mich, wer hatte mir eigentlich den Zugang gelegt? Weder Markus noch meine Jockey verfügten über die Kenntnisse dafür und hatte Anja nicht auch gesagt, ich hätte die beiden Stunden hier in der Box verbracht? Interessiert schaute ich Miu an- er folgte meinem Blick zu der Braunüle in meinem Arm und setzte mich in Kenntnis, daß Oberschwester Natascha dafür verantwortlich wäre. Sie wäre, was für mich in diesem Moment auch neu war, für die Behandlung vor zwei Tagen nach meinem Blackout im Zimmer der Baronin zuständig gewesen...
Ich verstand die Welt nicht mehr- das Urviech hatte mich zusammengeflickt? War ich verrückt oder was ging hier vor? Diese Sadistin hatte mir unter der Aufsicht von Augustine mit einer Gleichgültigkeit Schmerzen zugefügt, daß sich unwillkürlich meine Nackenhaare aufrichteten...
Markus riss mich aus meiner momentanen Grübelei, indem er mich fragte, ob er den Zugang aus meinem Arm entfernen dürfte. Da er dies bei mir schon einmal praktiziert hatte, willigte ich ohne Zögern ein. Etwas Desinfektionsmittel und ein neues Pflaster über der Einstichstelle sorgte für die notwendige Hygiene und dann halfen mir der Trainer und meine Ownerin beim Anlegen meines Outfits, bis Schlachtross vor ihnen stand. Miu wurde von Markus im Ausgang zur Weide positioniert, danach drückte er auf seinem Smartphone eine Art Kurzwahl und begab sich in die Stallgasse. Anja führte mich so in der Box, bis wir beide vor Miu mit Blick zur Stallgasse standen und dann warteten wir.

Es dauerte nicht lange und zusammen mit der Baronin erschienen Bea und die Rittmeisterin. Markus öffnete ihnen die Tür zu unserem 'Heim' und stellte sich wie auch die Rittmeisterin seitlich hinter die Baronin, während sich Bea an meiner freien Seite positionierte und mich damit in die Mitte nahm.

"Lady Bea, Anja- ich habe erneut Grund, mich bei euch zu entschuldigen-" eröffnete die Baronin das Gespräch. "Die Überprüfung der Trainingspläne für euren Hengst haben seinen geäußerten Vorwurf bestätigt- Schlachtross wurde wissentlich falsch trainiert und hat nur dank seiner robusten Konstitution dies vermutlich körperlich ohne Schäden überstanden. Jens hat zugegeben, der Initiator dafür gewesen zu sein- aber in der Kompexität dieser... Böswilligkeit... waren noch weitere Personen involviert. Meine beiden 'Töchter' brauche ich da wohl nicht zu erwähnen- aber offenbar war auch die 'Schwester Annika' mit eingebunden.
Anja, meine beiden Trainer hatten für deinen Hengst ein detailliertes Programm erarbeitet, was bei dessen korrekter Umsetzung eine Gewichtsreduktion verbunden mit Muskelaufbau und Leistungsanstieg bedeutet hätte. Durch die zusätzliche... ja Schinderei... wurde dies alles in sein Gegenteil verkehrt. Durch Überlastung und absichtlich herbeigeführten Mineralstoffmangel konnte er... die gesteckten Ziele nicht erreichen... was ihm neben den ohnehin schon dadurch hervorgerufenen Schmerzen und Krämpfen auch noch zusätzlich Prügel als 'Motivation' eingebracht hat...
Ich schäme mich dafür..."

Mir war irgendwie klar, auch wenn die Baronin sich bei meiner Jockey entschuldigte, so galt dies doch eigentlich mir- schade, daß sie offenbar immer noch noch nicht soweit war, über ihren eigenen Schatten zu springen und dies mir direkt zu sagen. Aber da hatte ich mich wohl getäuscht- die 'Herrin von Rosengarten' machte einen Schritt auf mich zu, nahm mich in ihre Arme und begann mich über meinen Pferdekopf zu streicheln während Markus und die Rittmeisterin gleichzeitig abknieten, ihre Köpfe beugten und so mir gegenüber eine Unterwerfungsgeste zeigten. Die Baronin ließ mich los, trat einen Schritt zurück zwischen ihre beiden Trainer und beugte nach einem kurzen Moment des Zögerns ebenfalls ihren Kopf, ohne aber in die Knie zu gehen. Durch die Linsen meiner Maske konnte ich sehen, was für einen großen Schritt die Baronin in diesem Moment gegangen war- ich hatte die Vermutung, dies wäre das erste Mal für sie, daß sie vor einem 'Pferd' diese Geste der 'Unterwerfung' vollführte...

Nachdem die Baronin wieder ihren Kopf gehoben hatte, tat sie mit einer knappen Handbewegung kund, alle Personen / Pferde sollten sich aus der Box entfernen- außer mir. Während alle 'Menschen' die Box in Richtung Stallgasse verließen, drehte ich mich kurz in zum Ausgang auf die Weide- aber Miu hatte sich gleichfalls schon zurück gezogen, daß nur noch sie und ich uns in der Box aufhielten. Vorsichtig entfernte die Baronin meinen Pferdekopf und legte ihn im Stroh ab. Ihr Zeigefinger berührte meine Mund und signalisierte mir, ich solle weiterhin als Hengst agieren und ihre sicher folgenden Ausführungen nicht stören...

"Schlachtross- wie du sicher vermutest, es ist das erste Mal, dass ich so direkt mit einem mir unterstellten 'Pferd' rede... Die Rittmeisterin und ich hatten gestern Abend noch ein langes Gespräch über die Zustände hier auf dem Gestüt, die ich viel zu lange tolerierte. Dabei waren deine Ausführungen über unser 'Selbstverständnis', wie wir euch 'Pferde' sehen, zentrales Thema..."

Ein Moment des Schweigens machte sich breit- im Gesicht der Baronin sah ich aber ihren Kampf mit sich selbst... Sie wollte mir etwas sagen- war sich aber nicht sicher, ob ich bereit dafür wäre...

"Ich... muss dir noch etwas zu deiner Behandlung und Einstufung hier auf Rosengarten sagen...
Die Rittmeisterin hat mehrfach mir in Gesprächen deine Einsatzbereitschaft und den von dir gezeigten Willen, für das Gestüt extra Aufgaben zu übernehmen, hervorgehoben und vorgeschlagen, dich auch entsprechend dafür zu belohnen... besseres Futter und Unterbringung in einer Einzelbox...
Es war meine Entscheidung... dies dir nicht zuzugestehen...- ich weiß auch, sie hat... in eigener Entscheidung... zumindest ein paar Mal gegen diese, meine, Vorgabe verstoßen und dir zumindest extra Futter zukommen lassen..."

Das sich jetzt auf diese Aussage hin ausbreitende Schweigen in der Box war richtig unangenehm- aber in ihrem Gesicht stand auch Erleichterung über die mir von ihr mitgeteilte Wahrheit.
Endlich fand sie die Kraft weiter mit mir zu sprechen...

"Du hast gestern zu meinen Angestellten sehr wahre Worte gesagt- du hast recht, ich habe euch nicht als Menschen gesehen sondern als Pferde. Das war hier meine Linie in Rosengarten, meine Vorgabe und sowohl die Rittmeisterin, Markus und alle anderen hatten sich daran zu halten.
Frage dich aber bitte selbst- was stellst du hier dar bzw. was willst du hier sein? Ich möchte nicht, daß du dir sofort darauf antwortest... Ihr seid Fetischisten mit einer primär ausgeprägten Neigung zu Tierrollenspielen- hier speziell zu Pferden- bei dem einem oder anderen kombiniert mit einem Materialfetisch; und genau das biete ich den 'Einstellern'. Ich behandele sie wie das von Ihnen verkörperte Tier- mit allen Konsequenzen... diese Sichtweise habe ich auch auf die sich mir anvertrauenden 'Gestütpferde' übertragen. Brutus, Miu, Steel, Blacky, Kara, Lion,...- sie alle waren nur die extreme 24/7 Variante davon. Was für mich wirklich schlimm ist"- dabei schaute die Baronin mir fest in die Augen- "ich kann dir nicht einmal mehr auf Anhieb ihre menschlichen Namen nennen... Ich habe sie- und dich auch!- nur noch als Pferde angesehen und wie solche auch behandelt. Wenn Ihr Leistung zeigtet gab es Lob, wenn diese zu wünschen übrig ließ, die Gerte... Ich wollte erreichen, daß sie sich selbst aufgaben und nur noch für mich lebten- wie BioPferde eben. Diesen Standpunkt habe ich sogar noch nach der ersten Woche deines Aufenthalts hier gegenüber meiner Tochter Mira und der Rittmeisterin vertreten. Mein Wunschziel war es gewesen, ihr 'Pferde' solltet euch auch geistig den 'Bio's' angleichen...- was für eine Vermessenheit von mir!
Ich möchte nicht den Teil meiner Schuld auf meine Töchter abwälzen- die beide von mir letzte Nacht noch einmal, getrennt, gründlich zu allem hier befragt wurden- aber ihre Anwesenheit machte es mir Ihnen gegenüber nicht möglich, Änderung an diesem System vorzunehmen, ohne als führungsschwach in ihren Augen dazustehen. Zudem- das Gestüt funktionierte... trotz des auch mir bekannten zweifelhaften Rufes unter euch Pferden. Aber was interessierte es mich, was ihr über mich dachtet- ich habe dies alles aus dem Nichts aufgebaut und ihr seid bisher nur Pferde in meinen Augen gewesen... das 'MenschSein' hattet ihr mit eurer Pferdeidentität für mich aufgegeben. Können Pferde ihre Besitzer kritisieren? Selbst wenn- würde es diese kümmern?
Du... Dominic... oder Schlachtross...- es sind nur zwei Bezeichnungen der gleichen Persönlichkeit- hast mir die Augen geöffnet, wie selbstherrlich ich in der Vergangenheit gehandelt habe. Ich kann und werde mich bei dir nicht entschuldigen, denn mit einer simplen Entschuldigung dir- und auch allen anderen 'Pferden' gegenüber ist es nicht getan. Ich könnte dich auch um Vergebung bitten, aber ich bin mir nicht sicher, ob du, dank dessen, was du an Erfahrungen dein Leben lang in deiner Erinnerung an die Wochen hier mit dir tragen wirst, mir vergeben kannst. Ich kann dich nur bitten, mir zu vertrauen ,daß ich hier vieles ändern möchte- zum besseren... Mit deiner Teilnahme am Rennen kannst du mir dabei helfen- daher möchte ich an dich noch einmal appellieren, dies bei deiner Entscheidung, ob du weitermachen möchtest, heute Abend mit zu berücksichtigen."

Was sollte ich darauf antworten? Die Baronin hatte mit ihrer Geste und diesen Worten mir verdeutlicht, sie war ehrlich zu mir und ihr Wille zu Veränderungen war ernst gemeint. Wie vor drei Tagen hatte ich aber auch das Gefühl, zu etwas gedrängt zu werden, von dem ich mir nicht sicher war, ob ICH dies wollte. Wie oft hatte ich in den vergangenen Tagen der Baronin als Hauptverantwortliche schlimmeres als den Tod für meine erlittenen Quälereien gewünscht- niedergebrannt, von der Oberfläche dieser Welt getilgt- aber hier lebten einige Menschen, die mir wichtig geworden waren und die den Willen zur Veränderung hatten...
Ich packte die Baronin daher mit meinen Vorderhufen an den Schultern, zuckte mit den meinigen um damit auszudrücken, ich hätte noch keine Entscheidung gefällt, wieherte mit einen Blickkontakt und trat dann aus der Box in die Stallgasse. Ich suchte die Rittmeisterin mit meinem Blick und als ich sie gefunden hatte, trat ich auf sie zu und forderte sie mit einem Schnauben und Hufscharren auf, die noch ausstehende Trainingseinheit mit mir durchzuführen...

Erstaunt über mein selbstständiges Erscheinen streifte sie mir mein Halfter, was sie bereits in ihren Händen gehalten hatte, über, griff nach den herabhängenden Führzügel und zog mich hinter sich her in die Sattelkammer. Sie bedeutete mir, ich solle mein Outfit ablegen und dafür einen der leichteren Lycra-Suit's überstreifen. Nachdem sie den Reißverschluss des Anzugs geöffnet hatte und ich meinen 'Fellwechsel' vornahm, holte die Rittmeisterin noch meinen Pferdekopf aus der Box und legte ihn zu den anderen Teilen meines Outfits- im Anschluss half sie mir in das gepolsterte Zuggeschirr und führte mich danach aus der Stallgasse heraus. Auf dem Vorplatz wartete bereits Miu, so ausstaffiert wie ich auch, im Schatten vor einer leichten Zweispänner-Kutsche eingeschirrt und betreut von Anja, auf uns.
Mir war bei dem Anblick des Kutschentyps klar, es würden keine weiteren Trab-oder gar Galloppeinlagen folgen, aber es wäre sicher eine längere Ausfahrt. Das Einspannen durch die Rittmeisterin nahm nur kurze Zeit in Anspruch- während sie dies erledigte, sagte sie zu meiner Jockey, diese soll doch bitte aus der Kiste die grüne Flasche herausnehmen und mich damit füttern. Den Saugstutzen der Flasche in meinem Maul nuckelte ich daran und schmeckte einen Smoothie, dessen Hauptbestandteil wohl Karotten gewesen waren. Anja flüsterte mir zu, ich solle es mir schmecken lassen und nicht so schlingen, mir würde niemand etwas wegfuttern wollen und es würde noch eine Flasche für mich vorhanden sein, die ich nach der Rückkehr bekommen würde. Es würde zudem vom Nährwert das ersetzen, was ich vorhin von mir gegeben hätte...
Nachdem ich so rundum versorgt war und meine beiden Trainerinnen hinter uns auf der Kutsche Platz genommen hatten, gab uns ein Zügelschlag das Startsignal. Im Schritt wurden wir aus Rosengarten herausgelegt und folgten vorerst dem von gestern Nachmittag bekannten Weg.


Ausfahrt


Miu legte sich trotz des von ihm absolvierten Vormittagstrainings derart ins Zeug, daß ich den Eindruck bekam, er wolle diese Ausfahrt allein die Kutsche ziehen und mich so schonen. Bei seinem Leistungsstand war dies natürlich illusorisch und vielleicht wollte er dies als 'Entschuldigung' mir gegenüber verstanden wissen, weil er in seiner mir versprochenen Aufgabe, auf mich aufzupassen, vor sich selbst versagt hatte. Dies war genau betrachtet zwar Unsinn, aber würde zu seinem Charakter passen...
Undeutlich hörte ich, wie sich hinter mir die Rittmeisterin mit meiner Jockey unterhielt und noch vor einem Monat hätte ich wahrscheinlich die Ohren gespitzt um mitzubekommen, ob sie über mich sprachen- jetzt war mir dies egal. Ich vertraute Anja, sie würde keinerlei sinnlose Schinderein zulassen, die Rittmeisterin würde dies- so flüsterte mein unterbewusstes PferdSein- auch nicht mit mir machen. Einzig vor mir selbst hatte ich Angst- nach der Aktion vom Vormittag traute ich meiner eigenen Leistungseinschätzung nicht mehr. Mein Freund neben mir hätte dieses Mal wesentlich bessere Möglichkeiten, auf mich einzuwirken und auch die beiden 'Menschen' hinter mir würden dies nicht noch einmal zulassen....
Ein Trabsignal gab uns nach einiger Zeit zu verstehen, unser Tempo etwas zu steigern. Ich hatte natürlich auf den Weg vor uns geachtet, aber gleichzeitig so weit abgeschaltet- auf die Frage, wie ich genau bis zu diesem Punkt gelaufen wäre, hätte ich keine befriedigende Antwort geben können. Einem 'richtigen' Pferd wäre es vermutlich genau so ergangen und ich musste, wenn auch widerwillig, erneut zugeben, hier hatte Rosengarten mich dem PferdSein wesentlich näher gebracht als alles Training vorher.
Ich stemmte mich zusammen mit Miu stärker in das Geschirr, spürte den vertrauten Widerstand der Gurte und wir steigerten das Tempo. Die Zugketten tönten mit ihrem beruhigenden, monotonen Singsang und wir machten Strecke. Dabei begann ich erneut, ohne es zu bemerken, immer schneller zu werden- ein Zügelrucken von Anja sorgte daher für meine Rückkehr in das Jetzt. Aus den Augenwinkeln erkannte ich auch, Miu war im Verhältnis zu mir etwas zurück gefallen und wohl eine Zeit lang ohne große Zugleistung neben mir einfach hergetrabt- was mir in mein Bewusstsein zurückrief ich würde hier getestet!
Sofort war meine volle Konzentration wieder vorhanden und ich versuchte auf meinen Puls zu achten- aber der monotone Trab lullte mich erneut ein. Ich reagierte instinktiv auf die Zügelsignale, auch als die Rittmeisterin das Tempo noch einmal leicht anzog und ich nach einiger Zeit merkte, Miu zog jetzt nicht mehr so stark mit... Oder war ich dabei, erneut mir unbewusst mehr abzuverlangen, als mir gut tat? Da kein Zügelsignal von hinten kam, behielt ich meine Leistung bei, auch weil Miu sich dadurch eine kleine Pause gönnen konnte. Weder von Anja noch der Rittmeisterin kam irgendeine Ansage- dies verunsicherte mich genau so wie bei unserem ersten Zusammentreffen mit ihr hier in Rosengarten vor knapp vier Wochen. Vom Gefühl er waren wir bereits eine Stunde unterwegs und nach dem Vormittagstraining spürte ich, wie meine Beine anfingen, schwerer zu werden. Täuschte mich mein Eindruck, oder was es das Ziel dieses Tests, mich über die volle Renndistanz von 10 km traben zu lassen? So, wie wir bisher unterwegs waren, schien dies im Bereich des möglichen. Würde Miu dies neben mir durchhalten? Ich machte mir komischerweise mehr Sorgen um meinen Freund als um mich...
Ein Zügelschlag von hinten gab uns das Signal für einen Gallopp auf ebener Strecke- ich beherrschte mich und stürmte nicht wie wild los, sondern versuchte erneut, auf meinen Puls zu achten. Miu hielt Schritt neben mir und auch seine Zugleistung sank dabei nur unwesentlich ab, die Trainingseinheiten mit ihm zeigten erste Erfolge, was mich unheimlich freute...- ich sah, wie mein Mithengst in den letzten beiden Tagen anfing aufzublühen.
Nach vielleicht 300 Metern wurde das Tempo gedrosselt und wir fielen in den Trab zurück. Die Rittmeisterin und meine Jockey wiederholten dies noch mehrere Male, bis wir wieder auf dem Gestüt ankamen- mein Freund und Mitpferd hatte die letzten Kilometer zu tun gehabt, das geforderte Tempo zu halten... Mein Eindruck war es gewesen, zumindest den letzten Abschnitt von einer Stunde vor Eintreffen auf Rosengarten hätte ich die Kutsche allein gezogen. Ich war Miu deswegen nicht böse, er war mindestens genau so fertig nach dieser Runde wie ich auch.
Anja und die Rittmeisterin hielten mit ihrer Einschätzung meinerseits hinter dem Berg zurück- ich hätte mich heute morgen nicht darauf einlassen und meiner Jockey versprechen sollen, die Einschätzung und Nachbesprechung meiner gezeigten Leistung zu übernehmen. Jetzt aber dagegen zu opponieren würde Anja kränken dachte ich bei mir- zumal sie sich sofort nach unserer Ankunft intensiv um uns beiden Pferde kümmerte. Das einzige, was sie dabei von sich gab, war eine Information über die gelaufene Streckenlänge- 11 km, davon etwa zwei Drittel der geplanten Rennstrecke. Dabei rieb sie uns Kopf und Nacken ab, spannte uns aus- übernahm alle anfallenden Arbeiten bis hin zu unserer Fütterung, während die Rittmeisterin ein wenig abseits stehend die Trainingsauswertung für sich durchführte. Als dies alles abgeschlossen war, kam sie zu uns und streichelte uns Pferde ebenfalls, während sie mitteilte, wir hätten anschließend zwei Stunden Pause. Zum Abschluss des Tages wolle sie noch ein leichtes Belastungstraining mit mir allein durchführen- nichts wildes, nur vielleicht 30-45 min an der Longe... Unsere beiden 'Menschen' führten Miu und mich in die Box und während wir allein blieben, würden sie sicher mein gezeigtes Leistungsbild auswerten.


Die Worte der Baronin von vorhin beschäftigten mich, nachdem ich jetzt ein wenig Ruhe hatte, erneut- ich signalisierte Miu, er möge mich für den Moment bitte in Ruhe lassen. Mein Gesicht und auch die ganze Körpersprache schienen ihm dies auch so zu vermitteln- er beobachtete mich von seinem Platz aus mit Neugier und ein wenig Besorgnis... er passte auf mich auf!
Ihm war sicher klar, die Entscheidung über gehen oder bleiben rückte mit jeder Sekunde näher...- und doch hatte ich diese für mich noch nicht getroffen... Nichts hielt mich wirklich hier...- selbst mein Freund hier in der Box wäre jetzt in diesem Moment nicht ausreichend um weiter zu machen! Das Rennen? Mira? Sollen sie es laufen...- ich hätte genug zu tun um mich psychisch wieder in Ordnung zu bringen! Das wäre mein wirklicher Kampf... den ich gewinnen muss!
Auf der anderen Seite...- Miu hatte mir gestern noch einmal seine Hilfe zugesagt und er hatte diese mir auch schon vorher völlig uneigennützig gegeben... auch wenn diese ihm bereits vor meiner Folterung Nachteile eingebracht hatten und auch jetzt für mich noch nicht sicher war, ob sein Eintreten und die Unterstützung für mich ihm doch noch Ärger oder schlimmeres verursachen könnte. Er war die einzige Person hier mit 'Rosengarten'-Hintergrund der ich voll und ganz vertraute...
Die Baronin hatte mir mit ihrem... Geständnis... bezüglich meiner Haltung in den vergangenen Wochen auf dem Hofgut und den Worten, die Rittmeisterin hätte sich für eine adäquate Belohnung von mir für meine gezeigte Leistung bei ihr stark gemacht... dafür gesorgt, daß ich Vanessa als meiner 'Cheftrainerin' wieder mehr Vertrauen einräumte... doch ihre Sichtweise auf uns 'Pferde' würde sich garantiert nicht über Nacht verändern...
Aber im Verbund mit Markus und Miu an meiner Seite wäre es eine Chance für mich, das erlebte hier vor Ort soweit unter Kontrolle zu bekommen, daß ich wieder mit einem stabilen psychischen Gleichgewicht dieses Hofgut nach dem Rennen verlassen könnte...- auch da hatte Miu gestern recht gehabt...
Dies war aber der einzige Punkt, der für einen Verbleib hier sprach...- gehen oder bleiben? Ich könnte es wieder und wieder abwägen...- doch sollte ich diese Entscheidung aus meiner Hand geben und Anja oder Bea darüber befinden lassen? So ein Handeln hatte mich schließlich hier her gebracht...- was sollte ich nur machen?
Ich war nicht in der Verfassung meine Gedanken zu strukturieren- vielleicht würde aber meine Pferdeseite instinktiv die richtige Entscheidung für mich treffen...


Die Pausenzeit war viel zu schnell vorüber und die Rittmeisterin machte sich mit einem Klopfen an der Boxentür bemerkbar. Nachdem sie so Miu's und meine Aufmerksamkeit hatte, öffnete sie diese und trat ein. Mit einem Handbewegung winkte sie mich zu sich heran, hakte die Führzügel ein und zog mich in die Boxengasse. Anja hatte außer Sichtweite gewartet, daher erschrak ich einen Moment und zeigte meine Überraschung in einem leichten Tänzeln, was die Rittmeisterin mit einem "Ruhig- niemand will dir etwas Böses..." quittierte. Beim Hören dieses Satzes biß ich die Zähne zusammen und wünschte mir, in diesem Moment die Gummitrense zwischen diesen zu haben, damit ich nicht laut loslachte. Ich schaffte es irgendwie, ein Wiehern zu formen, ehe ich auf diese Ansage etwas aus mir heraus lassen musste- die Rittmeisterin merkte unmittelbar, wie unsensibel ihre Worte mir gegenüber nach all meinen Erlebnissen hier gewesen waren und strich mit ihrer freien Hand über meine Schulter.
"Ruhig..." wiederholte sie und "Steh!", damit sie mich an einer der Halteösen festmachen konnte. Ihre Stimme beruhigte mich, während Anja den Zipper des Catsuits öffnete und mich aus meinem 'Lycrafell' befreite. Dann strich auch meine Jockey mir sanft über Schultern und Rücken- der Schmerz der verheilenden Verletzungen hielt sich in Grenzen. Ich zuckte ein bisschen, aber wesentlich weniger als noch gestern Morgen. Dann flüsterte Anja mir in mein Ohr, sie würde mit Miu noch ein leichtes Sprungtraining durchführen während sie mich wie angekündigt in der Obhut der Rittmeisterin lassen wollte.
Nackt, wie ich es von Rosengarten bisher gewohnt war, zog mich die Rittmeisterin mit einer Longierleine hinter sich aus der Boxengasse auf den Hof. Im Gegensatz zu den vorherigen Übungen an diesem Tag gab sie mir vor dem Signal zum loslaufen eine kurze Erklärung zu dem, was sie jetzt von mir erwartete- ich solle einfach so schnell beschleunigen, bis ich einen Pulswert von 160/min erreicht hätte. Dann würde ich weitere Kommandos von ihr erhalten...

'Klingt ziemlich leicht'- dachte ich bei mir, ehe mir mein Durchgehen am Vormittag dazu wieder in den Sinn kam.

Mit einem verbalen "Und los!" wurde ich aufgefordert anzutraben- ich beschleunigte, bis mir die Rittmeisterin mit einem "Gut..." signalisierte, ich hätte meine geforderte Pulsfrequenz erreicht und sollte diese nun halten. Gleichmäßig drehte ich an der Longe meine Runden, während sie sowohl mich als auch meine Daten auf ihrem Pad beobachtete. Danach begann sie unvermittelt mit einem Tempo- Wechseltraining und richtete an mich die Aufforderung, ich solle versuchen, selbstständig die vorher vereinbarte Herzfrequenz in jeder von ihr verlangten Gangart zu erreichen und dann halten. So pendelte ich zwischen scheinbar schnellen Trab und Gallopp hin und her- immer wieder unterbrochen von mehreren Runden im Schritt um meinen Puls abzusenken.
Die Pause nach der Ausfahrt hatte mir zwar gut getan, ich verspürte aber trotz allem, was ich heute bereits alles geleistet hatte und mir fiel es zunehmend schwerer abzuschätzen, wann die gewünschte Frequenz erreicht war. Mich irritierte, vom Gefühl her gab ich in jedem Abschnitt mehr "Gas"- redete mir aber ein, ich zöge ab einem von mir definierten Punkt an gleichmäßig meine Runden... Was mir in dem Moment nicht in den Sinn kam- ich versuchte unbewusst eine Geschwindigkeit zu erreichen und halten, nicht aber meine Herzfrequenz. (Einige Tage später erklärte mir Anja anhand der Daten meinen Irrtum...)


95. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 31.12.21 18:42

Wow!
Die Baronin scheint ja wirklich zu begreifen! Oder sich zumindest so darzustellen! Auch die Trainings folgen einem ausgeklügelten Konzept! Bin gespannt, ob das von Erfolg gekrönt sein wird!

Dir vielen vielen Dank für deine Mühen und die regelmäßigen Fortsetzungen! Ich freue mich auf ein weiteres Jahr! (oder eben bis die Geschichte zu Ende ist! 😊

Allen einen guten Rutsch und ein schönes neues Jahr!
LG Rico
96. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 02.01.22 19:36

Naja- ob die Baronin dies wirklich ernst meint oder ihr eigenes 'Spiel' spielt...- ich erinnere nur an das Gespräch zwischen ihr und ihrer Tochter Mira...
Das Training ist- dank der Rittmeisterin und dem Pferdetrainer auf jenem professionellen Level, wie es hätte sein sollen ohne der Einmischungen durch seine Feindinnen und deren Helfer- da sollten auch Ergebnisse zu sehen sein. Zumal Schlachtross ja kein 'Anfänger' ist...

Es wird- wenn das Leben keine Knüppel zwischen die Hufe wirft- auch jeden weiteren Freitag ein Kapitel veröffentlicht...- und es ist noch genügend Lesestoff bis ca. August vorhanden. Und versprochen- es kommen noch einige Überraschungen!
97. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 07.01.22 12:36

Neues Jahr... neuer Freitag...- neues Kapitel!

Schlachtross muss eine Entscheidung treffen- und hat den Mut, sich einer seiner Ängste zu stellen...


Tag 28; Woche vier- Samstag (Part 3)


"Entscheidungen"


So kam es, daß die Rittmeisterin nach dem Ende der letzten Trainingseinheit an diesem Tag erneut unzufrieden blickte, aber kein Wort darüber verlauten ließ. Statt dessen kam nur ein kurzes: "Abknien!" über ihre Lippen- in ihrer gewohnten Tonlage, aber nicht unfreundlich. Ich sank sofort auf die Knie- und wunderte mich nur kurz über das nächste Kommando von ihr.

"Augen schließen und Vorderhufe ausstrecken..."

Kaum hatte ich auch dieser Weisung Folge geleistet, spürte ich, wie eine Art Sack über meinen Kopf gezogen wurde, danach machte sich die Rittmeisterin auch noch an mir mit Handgelenksbändern zu schaffen. Als diese Berührungen endeten, hörte Schlachtross erneut ihre, diesmal ruhige Stimme:

"Selbst wenn du dich entscheiden solltest, mit Bea und Anja nachher zu fahren... du musst uns jetzt noch einmal einfach vertrauen...- willst du dies?"

Wollte ich es wirklich? Ich ahnte, was jetzt mit mir geschah...- es waren die Vorbereitungen für die Entscheidung, die ich über mein weiteres Sein als Hengst jetzt treffen musste. Entgegen der meisten in den letzten vier Wochen hier gemachten Erfahrungen nickte ich mit meinem Kopf- noch hatte ich diese nicht getroffen und könnte ja immer noch mich gegen einen weiteren Aufenthalt hier aussprechen.

"Auf!"

Gleichzeitig mit dem Kommando spürte ich ein zweites Händepaar, was mich auf meine Hinterhand half- Männerhände... vermutlich jene von Markus sagte ich mir. Wortlos sanken meine Arme nach unten und plötzlich spürte ich, was die Rittmeisterin an den Handgelenksbändern befestigt hatte. Die Berührung mit den kalten Kettengliedern riefen in mir jene Angst hervor, die vergangenen vier Tage wären nur ein Traum, ich müsste gleich aufwachen und wäre wieder Mira ausgeliefert... Sollte dies so sein, dann wüsste ich nicht, wie lange ich noch durchhalten könnte- aber alles, was ich gerade erlebte, fühlte sich zu real an um ein Traum zu sein.

Während der folgenden gefühlten 10 min waren wir zumeist wortlos unterwegs, nur die letzten beiden Minuten kamen von der Rittmeisterin Anweisung wie "Kopf einziehen" oder "Stufe". Dabei wurde mir stets geholfen, diese Hindernisse ohne anzuecken oder zu stolpern zu überwinden. Irgendwann glaubte ich, wir wären in einem der Gebäude unterwegs...- nur in welchem war unklar. Das geführt werden endete nach einigen Wendungen mit dem Kommando: "Steh", gefolgt von einem erneuten: "Abknien und Augen schließen." Da war eine Metallplatte... ich spürte, wie eine weitere Kette an der bereits zwischen meinen Händen vorhandenen befestigt und mir der Sack von seinem Kopf gezogen wurde- dann hörte ich die Baronin sagen:

"Steh bitte auf und öffne langsam die Augen..."

Bei dem sich mir bietenden Anblick hätte ich am liebsten geschrien- seitlich von mir waren die Tische, die ich aus der Folterkammer kannte und vor mir erblickte ich das 'Spanische Pferd', auf dem er auch während seiner Folter hatte ausharren dürfen. Aber im gleichen Moment spürte ich den Sand unter meinen Hufschuhen und auch die Größe und Form des Raumes stimmten nicht. Mein Verstand realisierte, ich war im RoundPen...- und die Aufstellung der Möbel war nur der in der Kammer nachempfunden.
Auf dem Tisch rechts neben mir... in Reichweite meiner Hände... lag meine Kleidung, die ich zuletzt auf dem Gestüt bei Bea angehabt hatte... und ein Schlüssel... - auf dem entfernter stehenden Tisch links von mir... außer Reichweite der mich begrenzenden, im Boden verankerten Kette... befand sich meine Pferdemaske...
Vor mir stand das 'Spanische Pferd'- dieses Mal mit der von Mira angedrohten scharfen Metallkante versehen, die etwa zwei cm aus dem hölzernen Rücken herausragte... dahinter standen neben der Rittmeisterin, der Baronin und, wie ich richtig vermutet hatte, Markus... aber auch Bea, Anja- und Brutus sowie Miu.

"Schlachtross oder Dominic"- hörte ich, noch reichlich verwirrt von diesem ersten Eindruck, die Baronin sprechen, "es ist Zeit, sich zu entscheiden. Vor drei Tagen haben wir einen Deal geschlossen und es ist jetzt an dir, deine Wahl zu treffen. Ich kann es dir nicht verdenken, wenn du- vor allem auch nach deinen Zusammenbrüchen in diesen drei Tagen- dich dafür entscheiden solltest, einen Schlußstrich zu ziehen...
Du hast rechts neben dir auf dem Tisch deine Bekleidung liegen- und den Schlüssel für die Schlösser, um die Ketten zu entfernen. Du kannst dies tun, dich anziehen und mit Lady Bea und Anja zurück auf euer Gestüt fahren. Niemand wird dich hindern! Du bleibst auch weiterhin für das Rennen hier in zwei Wochen gemeldet, falls du dies mitlaufen möchtest... und wie besprochen werden wir für deine physische UND psychische Nachsorge alles in die Wege leiten...
Oder- du versuchst die Kette zwischen deinen Händen zu zerbrechen und zeigst uns-und vor allem dir selbst- dass du den Namen 'Schlachtross' zu Recht trägst. Das rot gekennzeichnete Kettenglied ist so präpariert, dass du es auf der Metallkante vor dir zerbrechen kannst. Es ist an dir, deinen Weg zu bestimmen..."

Nach diesen Worten machten alle Anwesenden ein paar Schritte und sammelten sich hinter dem Tisch mit der Pferdemaske. Wortlos hob jeder von ihnen seine rechte Hand hüfthoch in Richtung des Mannes und signalisierten damit, daß sie alle mir die Kraft und den Willen wünschten, weiter zu machen...


Ich stand unschlüssig da und spürte die Blicke der Anwesenden auf mir ruhen- schon wieder wollten alle mich irgendwie nötigen etwas weiter zu machen, worauf ich keine Lust mehr hatte, was förmlich aus mir hier in Rosengarten herausgepresst worden war. Einzig der Gedanke, Mira und Jens zu zeigen, daß sie verloren hatten, was ihr Ziel, mich zu brechen, angeht, wäre ein Fakt, der für einen Verbleib spräche... Doch selbst wenn ich mich dafür entscheiden sollte, hier zu bleiben- würden solche 'Ausraster' wie heute Mittag mich nicht weiter verfolgen? Der Schlüssel lag greifbar nahe und lockte mich- wie unter Zwang streckte ich meine Hand danach aus und nahm ihn an dem daran befestigten Band vom Tisch. Es wäre ein leichtes, mit ihm die drei Schlösser zu öffnen, die Kette abzulegen und meine Kleidungsstücke anzuziehen.
Versonnen strich ich über den Stoff, der mir von einem 'normalen' Leben mit genug Schlaf, regelmäßigen Mahlzeiten die mich sättigten und ohne Schmerzen zuflüsterte- als ich wie aus weiter Ferne ein Wiehern zu vernehmen glaubte.

'Pure Einbildung...' flüsterten der Schlüssel und der Stoff mir zu- doch ich vernahm es erneut und merkte, dass es den Klang von Miu hatte. Wie in Trance wendete ich ihm meinen Kopf zu, für mich existierte er in diesem Moment ganz allein- und unsere Blicke ruhten ineinander. Ohne etwas zu sagen verstand ich die beiden Worte, welche er mir stumm zurief:

"Bitte bleib!"

Keine Ahnung, wie lang dieser Moment andauerte, eine Zehntelsekunde oder Stunden... es war auch egal- dieser junge Hengst schaffte es, mich aus meinem erneut aufwallenden Selbstmitleid zu reißen und mir Schlachtross endgültig zurück zu geben.
Die nächste bewusst wahrgenommene Person war Brutus- Leithengst hier in Rosengarten, Gegner bei dem anstehenden Rennen und mittlerweile... Freund...
Mein Gehirn selektierte die anwesenden Personen, führte sie einzeln in mein Bewusstsein und schützte mich so vermutlich vor einer Überlastung dessen, was ich ertragen konnte. Ich erkannte zudem, alle hier im Raum glaubten an mich- an den Menschen Dominic UND an den Hengst Schlachtross- und sie trauten mir zu, auch weiterhin beides zu sein. Ich war körperlich völlig fertig, aber dieses Vertrauen legte jene Kraftquellen frei, die mich die Behandlung von Mira und Augustine haben durchhalten lassen! Bewusst legte ich den Schlüssel zurück auf den Tisch, fühlte die Fräßstelle in dem gekennzeichneten Kettenglied, legte dieses auf die Metallkante und begann mit meinen Händen die Kette links und rechts davon zu umklammern.
Mir wurde bewusst, auch wenn dies nur das Glied einer gewöhnliche Baumarktkette war, welches zudem noch mit einer Nut versehen worden war- leicht würde man es mir nicht machen...
Zuerst zog ich ruckartig und stemmte mich mit meinem ganzen Gewicht auf den einen Punkt in der Hoffnung, die Kette so zu brechen. Als dies nicht gelang, hing ich mich, soweit dies möglich war, unter das Gestell und zog mit aller Kraft, die ich aufzubringen vermochte. Trotzdem wollte die Kette nicht nachgeben- und ein leiser Zweifel begann in mir zu nagen. Wollte man mich ein letztes Mal vorführen? Die Anwesenheit von Anja und Bea sprachen zwar gegen diese These, aber hatten sie mich nicht auch dieser Hölle hier überantwortet?

'...oder mache ich etwas falsch?'

Ehe dieser Zweifel aber sich wie ein Virus in meinem Denken ausbreiten konnte, nahm ich im Augenwinkel die Bewegung von zwei Personen wahr. Brutus und Miu hatten ihre Plätze verlassen und waren dabei, links und rechts mit ihrer Kraft meinen Zug zu verstärken. Markus und Anja wollten offenbar gleichfalls eine Bewegung unternehmen, wurde aber mit je einem ausgestreckten Arm von Bea und der Baronin zurück gehalten. Ihre Hilfe war auch nicht mehr notwendig, da mit einem scharfen Knacken das Kettenglied nachgab und wir drei Hengste unter bzw neben dem Spanischen Pferd im Sand zum Liegen kamen.

Es gab keinen Applaus, nicht einmal ein Wort fiel, aber alle Augenpaare, die auf den drei Hengsten ruhten, drückten Stolz und Dankbarkeit aus. Anja, Markus und die Rittmeisterin halfen je einem der Hengste wieder auf die Hinterhand und während Anja mich zu Tisch mit meiner Pferdekopfmaske führte, nahmen die beiden anderen Paare ihren Platz links bzw rechts davon wieder ein.
Als Anja die Maske in ihre Hände nahm in der Absicht, sie mir über den Kopf zu ziehen, schüttelte ich diesen- trat einen Schritt vom Tisch zurück und sprach leise:

"...es ist nicht notwendig...- Schlachtross ist auch ohne diese Äußerlichkeit wieder zurück. Er ist wieder in mir...-Baronin?"

Ich bekam ihre sofortige Aufmerksamkeit.

"Können Sie veranlassen, das Brutus draußen an Mira übergeben wird bzw. sie am Weg steht und uns sehen kann, wenn wir zurück in die Boxen gebracht werden?"

Erstaunt schauten mich alle an...- Markus und Anja fragten gleichzeitig:

"Du willst dich ihr jetzt noch stellen? Bist du dir ganz sicher?"

"Ja," entgegnete ich, " jetzt...- ich muss dies spätestens zum Rennen, da kann ich es auch jetzt erledigen. Ich bin mir im Moment sicher, dies auch mental durchzustehen...- Bitte?"

"Dir ist klar, Bea und ich fahren morgen zurück und du wärst bis kurz vor dem Rennen ohne unsere Unterstützung, falls du wieder ein Problem bekommst- wir können dir nicht sofort helfen... " kam es von Anja.

Ich nickte nur. Der Blick, den meine Jockey daraufhin sowohl der Baronin als auch der Rittmeisterin zuwarf, beinhaltete ein Versprechen- nur eine weitere Schramme an 'Ihrem' Hengst und sie würde wortwörtlich Rosengarten in Flammen aufgehen lassen. Beide verstanden ohne Worte, was Anja damit ausdrückte und nickten ebenfalls ihr leicht zu- ich war mir sicher, sie würden dieses Mal ihr Versprechen halten.
Während Anja ihren Führzügel in mein Kopfhalfter einhakte, flüsterte sie mir zu:

"Wenn wir aus der Tür des Gebäudes treten, bist du wieder Schlachtross- bitte benimm dich dann auch wieder so..."

Ich nickte und schob meinen Mund nah an ihr Ohr:

"Sei bitte jetzt bei mir- ich habe... trotzdem... vor dieser Begegnung... Angst... auch wenn ich diese Konfrontation suche."

Statt eines gesprochenen Wortes umarmte sie mich völlig unpferdig, wobei meine losen Kettenenden um sie herum schlackerten. Nachdem ich wieder losgelassen wurde, verschränkte ich meine Hände auf dem Rücken und folgte ihr als braver Hengst.

Unmittelbar vor dem Verlassen des RoundPen's gab mir die Baronin, die hinter mir lief, die Info, alles wäre veranlasst- ihre Tochter würde in Stallnähe auf uns warten, damit sie- vorgeblich- die Möglichkeit hätte, mit Brutus unter der Oberaufsicht der Rittmeisterin noch etwas Bodenarbeit durchzuführen. Ich hatte wieder in meinen Modus als Schlachtross zurück gefunden und schnaubte leise, was sie mit einem "tapferer Hengst" kommentierte. Mir war, als wir das Gebäude hinter uns ließen und ich mich mit jedem Schritt meiner bisherigen ultimativen Herausforderung näherte, nicht mehr so wohl- erneut nagte der Selbstzweifel an mir. War ich wirklich soweit, diese Begegnung mit meiner schlimmsten Peinigerin zu überstehen? Würde ich mich in ihrer Nähe unter Kontrolle halten können? Aber viel Zeit blieb nicht- zuerst sah ich in der Dämmerung nur eine Person, aber mit jedem Meter des Näherkommens wurde mehr und mehr Mira daraus. Mein Schritt wurde unwillkürlich langsamer und ich konnte meinen Wunsch, bei ihrer Präsenz unter mich zu machen, nur mit aller Willenskraft unterdrücken.
Aber bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, dass ihr ein wichtiges Utensil fehlte- ihre geliebte Peitsche. Ich hatte dies ja so gefordert...- und bei dem sich mir bietenden Anblick... mit diesem Moment... verlor sie für mich ihren einstigen Schrecken!
Meine Haltung straffte sich unwillkürlich, ihre nur zum Teil versteckte Wut in ihren Augen stellte eine zusätzliche Motivation dar- ich fing bei ihrem Anblick an zu lachen! Es war zwar eher eine Mischung aus Wiehern und Lachen, aber ich hatte die Kraft gefunden, ihr damit zu zeigen, sie hatte mich nicht brechen können- sie war gescheitert und ohne ihr vermeintliches Machtsymbol stellte sie für mich ein Nichts dar. Ich hatte keine Angst mehr vor ihr!

Anja glaubte wohl im ersten Moment, ich würde durchdrehen und versuchte mich weiter in Richtung des Stalles zu ziehen, aber ich tänzelte etwas, gewann dadurch Zeit und lachte sie weiter einfach aus. Während Brutus von der Rittmeisterin zu Mira geführt wurde, gelang es Anja endlich, weiter in Richtung Stall und der Box für Miu und mich voran zu kommen. Bevor Mira sich abwandte erhaschte ich noch einen letzten Blick ihrer Augen... der Wut über ihre Niederlage mir gegenüber war blankem Hass gewichen...-aber dies interessierte mich im Moment nicht. Ich legte keinen Wert mehr auf Verstellung sondern lachte sie einfach nur aus- das war mein Sieg über sie nach diesen vier Wochen...- und sie wusste darum!


Mira hielt 'ihren' Hengst am Führstrick und kam sich zutiefst gedemütigt vor. Das letzte Mal, dass Sie von jemandem derart ausgelacht worden war, lag über zehn Jahre zurück, hatte für diesen Internatsabschaum physische Konsequenzen gehabt- doch hier lachte sie ein aufsässiger Gaul vor aller Augen aus und sie konnte nicht entsprechend reagieren da ihr durch ihre Mutter untersagt war, ihre liebste 'Disziplinarhilfe' bis zum Rennen auch nur mit sich zu führen. Dazu noch die Blicke dieser aufgeblasenen Bea- keine Ahnung, was ihre Mutter mit dieser Ex-Hure verband. Sie würde ihre Wut noch nicht einmal an Brutus auslassen können, da diese Hilfskraft von Rittmeisterin sie zu kontrollieren hatte- was hatte sich die Baronin nur bei dieser Anweisung gedacht? Mühsam brachte die Baroness ihre Gefühle unter Kontrolle und sagte sich, nach dem Rennen wäre dies alles ihr Eigentum- sie musste nur die zwei Wochen mitspielen und... wie ihre Mutter... zu den aktuellen Verhältnissen lächeln.

'Hatte sie dies in dem Gespräch mit mir nicht vorausgesehen? Ja- lacht nur... wir sehen uns bei den Wettkämpfen...'

Für Mira stand es außer Frage, dass sie etwas anderes als den ersten Platz bei 'dem Rennen' belegen würde- und wenn sie Brutus dafür notfalls zu Tode prügeln müsste. Sie sagte sich, dieses Rennen würde die Rache an der ihr zutiefst unsympathischen Anja und ihrem aufgeblasenen Drecksgaul sein- das Tempo, was sie Brutus abverlangen würde, könnte dieses sie im Moment auslachende Schlachtvieh niemals das gesamte Rennen durchhalten. Mit diesem Gedanken drehte sie sich weg und zog Brutus hinter sich her zurück zum Dressurviereck.


Ich lachte noch immer, als Miu und ich in die Box geführt wurden und Anja mir meine Armfesseln abnahm. Bea und meine Jockey umarmten mich und Anja flüsterte in mein Ohr:

"Ich bin so stolz... Doch hüte dich jetzt erst recht vor ihr- du hast ihr richtig weh getan. Das hat jeder sehen können..."

Bea hatte den Satz wohl auch mitbekommen, nickte dazu und bevor die beiden mich umarmten, die Box verließen und ich mit Miu allein war, entgegnete ich:

"Ja... vor allem Brutus konnte es auch sehen...- und glaube mir... ich habe es genossen!"


98. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 07.01.22 15:54

Uiuiui...
Ich hoffe, Schlachtross ist nicht zu weit gegangen, ich zweifle dann doch daran, dass er die nächsten zwei Wochen, ohne die Anwesenheit von Anja und Bea, immer zu 100% sicher sein wird..
Andererseits hat er durch diese Aktion auch mental an Stärke gewonnen.
Nun hat er seine Entscheidung getroffen, ich freue mich gespannt auf die weiteren Folgen!
Schönes Wochenende an alle!
LG Rico
99. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 14.01.22 12:26

Heute nur ein kurzes Kapitel- in dem Blacky etwas mit Schlachtross zu klären hat...



Tag 29- Sonntag, Woche 4 (Part 1)



Vormittag- Koppel


Schlachtross:

Miu hatte nach dem munter werden in der Box zu mir gemeint, ich hätte in der Nacht einmal geschrien- ob mit mir alles in Ordnung wäre und ich vielleicht mit ihm über meinen Albtraum reden möchte. Ich muss ihn wohl einigermaßen verwirrt angesehen haben, denn wenn dies so gewesen ist, was ich nicht bezweifelte...-ich erinnerte mich an nichts. Da ich dies so meinem Freund auch kundtat, bohrte er nicht weiter nach... er wäre durch meinen Schrei halt munter geworden, ich hätte mich kurz hin und her gewälzt und dann wäre ich auch wieder ruhig gewesen...

'...gut so...- mein Gehirn beginnt Erinnerungen abzuschirmen... Aber die ohnmächtige Wut in den Augen der Baroness... gestern Abend...- die werde ich mein Leben nicht vergessen! Ein Pferd triumphiert... vor Zeugen... über dich- Mira...
Und glaube mir- da kommt noch mehr! Ich freue mich so sehr darauf, dich auf der Rennbahn und bei dem Überlandrennen fertig zu machen...- auch wenn ich jetzt noch eine Menge aufholen muss. Aber auch Rachegelüste können eine mächtige Kraftquelle darstellen. Es ist gut, daß ich mich für ein weitermachen entschieden habe...'

Miu schien zu verstehen, was mich zu bewegen schien...

"Gestern Abend?"

Mit einem verträumten Blick nickte ich seine Frage ab...- er nahm sich zurück und ohne Worte genossen wir beide diesen 'Sieg' über meine Widersacherin, bis die Geräusche in der Stallgasse unser Frühstück ankündigte...


Nach der Fütterung durch Markus brachte uns der Pferdetrainer gemeinsam mit Blacky und Lion auf die Koppel, wo ich von der Rittmeisterin schon einmal außer der Reihe versorgt worden war und gab uns bekannt, die erste Einheit hätten wir frei- die Rittmeisterin und er müssten sich um ein paar Einsteller kümmern. An mich gerichtet kam die Info, Anja und Bea würden auf Bitte der Baronin mit dieser gemeinsam frühstücken. Meine Jockey hätte danach eine Einheit Bodenarbeit mit mir geplant und am Nachmittag gäbe es mit ihr noch einmal eine Ausfahrt zu Trainingszwecken- aber mit einem Jagdwagen. Den Abschluss würde zudem eine Einheit Intervalltraining auf der Rennbahn bilden...

"Steel wird mit dir gemeinsam bei der Ausfahrt eingeschirrt sein- doch du, Schlachtross, wirst in allen drei Gangarten das Tempo vorgeben. Das wird harte Arbeit für dich... aber wir wollen sehen, wie du dich unter Kontrolle hast. Gestern auf der Rennbahn...- das hat nicht so gut geklappt..., doch das weißt du selbst am besten...
Miu wird dich daher neben der Kutsche begleiten...- und beim Intervalltraining dieses Mal angeleint neben dir laufen..."

'Klar- mit diesem Wagen hinter mir bei der Ausfahrt und meinen Begleitern würde ich nicht mehr durchgehen können...'

"Schlachtross... ich bin so froh über deine Entscheidung... Danke, daß du nicht aufgibst und weiter machst..."

Da von Markus danach aber nichts mehr kam und er uns allein ließ, wollte ich mich mit Miu in das Gehölz zurück ziehen- doch auf dem Weg dahin begannen Lion und Blacky ihn von mir wegzudrängen...- erst mit Gesten aufgefordert, sich von mir zu entfernen... dann mit leichtem Geschubse. Es war aber erkennbar- sie wollten ihn nicht verletzen und suchten auch nicht wirklich eine ernsthafte Konfrontation... und endlich begriff ich:

'... die wollen was von dir- Schlachtross...'

Schnauben... meinem Freund zunicken als Zeichen, er soll darauf eingehen...- ich war neugierig, wer von den beiden etwas von mir wollte...- beide zusammen schloss ich deren Verhalten nach aus. Miu trollte sich daher ein Stück- von Lion eskortiert, während Blacky mich mit einer Kopfbewegung aufforderte ihm in das Gehölz zu folgen. Da er voran ging und Lion keine Anstalten machte uns zu folgen und somit bei einer möglichen Auseinandersetzung zu Gunsten von Blacky einzugreifen, folgte ich diesem...
Ein sichernder Rundumblick von Blacky und eine leicht angedeutete Geste der Unterwerfung als Eröffnung dessen, was folgen sollte, war für mich als Signal seiner friedlichen Absicht gedacht...

"Lion und ich haben Fehler gemacht...- du bist kein Gestütpferd und solltest hier auch nie eines werden..."

Völlig baff über die Tatsache, daß Blacky verbal mit mir redete, dauerte es einen Moment bei mir, eh ich den Inhalt der Botschaft begriff...

"Augustine hatte mir gesagt, ein 'Neuer' würde zu uns in die Box kommen...- und wir sollten die Rangordnung unter uns klären. Sie würde den... 'Neuen'... also dich... gern auch etwas gründlicher untersuchen wollen...
Erinnerst du dich an den Stutentest... den die Rittmeisterin unterbunden hat? Da musste ich noch bei ihr bleiben... und wurde vor die Wahl gestellt... du oder ich. Deswegen auch der Kampf danach in der Box...
Du hast auch gesehen, wie ich darauf reagiere, wenn ich so ein Gummifell mit einer Maske anziehen muss... Mein Hintern war... und ist mir immer noch näher als jeder andere...- aber die Rangordnung ist geklärt und bleibt es auch bis zu deinem Verschwinden. Das schließt auch Miu mit ein... Was danach kommt...- hängt nicht nur von uns ab.
Versteh das hier nicht falsch- das ist keine Entschuldigung bei dir...- garantiert nicht! Ich habe getan, was ich getan habe... und die beiden 'Ritte' mit dir haben mir Spaß gemacht... auch wenn dieser garantiert nur einseitig war... Ich steh halt auf diese Form des aufreitens...- du verstehst schon...
Wir waren... und sind keine Freunde...- werden es sicher... wegen dem allen... auch nie sein... du bist aber eines der wenigen 'auswärtigen' Pferde, die ich respektieren kann... Ich hoffe nicht, gegen dich irgendwann in einem Rennen antreten zu müssen- da würde ich klar verlieren... Du bist ein verdammt guter und sehr zäher Kämpfer..."

Danach nickte er mir erneut zu... sollte dies erneut eine angedeutete Geste seiner Anerkennung der Rangordnung sein?... schaute sich sichernd- seines Verstoßes gegen das Redeverbot für uns Pferde bewusst- erneut um, drehte sich weg und ließ mich stehen...
Ich war gelinde verblüfft!

'... keine Entschuldigung...- was war das denn sonst? Du wolltest damit vor dir selbst doch nur den Schein wahren...
In einem hast du aber auf alle Fälle recht- wir werden garantiert keine Freunde mehr...'

Die Tatsache, daß Miu und ich nicht mehr in der Hengstbox nächtigten, trug ganz sicher zu diesem... 'wir lassen uns in Ruhe'...- Friedensangebot bei. Doch es war aus seiner Sicht der Dinge- so wie ich ihn bisher kennengelernt hatte- völlig natürlich, daß er Miu mit einbezog. Ich hatte ihn besiegt... damit war mein Freund für ihn... und sicher auch für Lion... bis zu meinem 'Verschwinden' nach dem Rennen tabu!

'Du hast auch recht- was nach dem Rennen kommt... hängt nicht nur von uns Pferden ab! Aber ich werde ganz sicher dafür sorgen- für dich und Lion wird Miu nur noch den Arsch hinhalten, wenn ER dies will...'

Mit einem Lächeln leerte ich meine Blase an einem Baum... verließ das Gehölz und begab mich zu meinem Freund...


später Nachmittag...


Miu:

'...das ist jetzt das vierte Mal, daß mich seine Jockey hier auf der Bahn nach vorn schickt, damit ich ihm als 'Taktgeber' helfe seine Geschwindigkeit beim Trab zu halten... Die Baroness und der Knecht haben es bei meinem Freund wohl doch geschafft mehr kaputt zu machen als ich anfangs vermutete... Ich werde dir aber helfen... das... was dir genommen wurde... wiederzufinden...'

Ein paar schnelle Schritte nach vorn...- ein aufmunterndes Schnauben und dann gab mein bewußt betontes Ausatmen die Schrittfrequenz vor, in die Schlachtross einfallen sollte. Beim ersten Mal... vorhin bei der Ausfahrt mit Steel... gab er mir einen verunsicherten Blick zurück- begriff aber augenblicklich, nachdem die Stute anzog, seine Jockey war der Meinung, der von ihm gelaufene Trab wäre zu langsam...- nein, eher zu zögerlich... und jetzt zog er sofort mit diesem an.
Eine Berührung mit der Langgerte war das Signal von Anja, ich könnte mich wieder auf ihre Höhe neben sie zurückfallen lassen...- doch blieb ich noch eine Weile neben Schlachtross.

'Lauf einfach gleichmäßig neben mir...- ich bleibe an deiner Seite bis du wieder zum Galopp aufgefordert wirst.'

Anja akzeptierte meine Entscheidung... zumal wir gerade in einer Kurve der Rennbahn unterwegs waren und ich auf der Innenseite lief. Sie hatte mir bewusst diese Seite zugewiesen damit mir einige Meter der Laufstrecke erspart blieben- dafür vertraute sie mir, ihren Hengst, wann immer sie es von mir einforderte, im Notfall wieder einzufangen!
Gestern war ich dabei gescheitert- doch dieses eine Mal waren ihr und mir Lehre genug! Auch wenn ich der Jockey von Schlachtross auf diese von ihr vor dem Trainingsbeginn an mich gerichtete Bitte natürlich nur mit einem Schnauben antwortete- sie setzte erneut ihr Vertrauen in mich und ich würde sie nicht noch einmal enttäuschen! Bei der Ausfahrt vorhin hatte dies sehr gut funktioniert...- ich durfte 'frei', das heißt ohne eine Leine oder ähnliches laufen...- und meine Vorderhand war frei, damit ich ihm im Notfall an seinem Zuggeschirr packen könnte! Der Pferdetrainer hatte zumindest verwundert geschaut, während seine Jockey mir diese übliche Fesselung hier im Training löste und mir ihre Vorstellung von dem, was sie damit beabsichtigte, zur Kenntnis brachte...- aber... auch wenn ich bisher nicht zugreifen musste... alle sahen den Nutzen darin. Anja behielt daher das 'System' auch in der jetzigen Einheit bei...

'Danke für dein Vertrauen in mich...- auch wenn die Einheit langsam beendet werden könnte. Ich bin echt am Limit- und mein Freund auch!

100. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 21.01.22 12:22

Es ist wieder Freitag...- und in diesem Kapitel trifft seine Jockey Anja eine Entscheidung für ihn, die Baronin kümmert sich um ein Problem und Schlachtross bekommt Besuch!


Tag 29- Sonntag, Woche 4 (Part 2)


Abend...


Schlachtross:

Das Intervalltraining mit meiner Jockey war nicht gut gelaufen... überhaupt nicht...- das spürte ich instinktiv. Miu war zwar die gesamte Zeit über bei mir... er passte wesentlich besser als gestern auf mich auf... setzte sich aber wie mit meiner Jockey abgesprochen bei den Sprints neben mich und bremste mich aus wenn sie ihn dazu aufforderte. Das war für mich ein untrügliches Zeichen- ich war dabei, erneut 'hochzudrehen' und meine Limits zu ignorieren. Aus meiner Sicht schlimm dabei war war der Fakt, dies geschah nicht nur einmal!

'Anja...- ein paar Mal war das nicht wirklich notwendig...'

Noch schlimmer war- dadurch verunsichert 'schlich' ich in den Trabphasen, in denen ich mich von den Galloppeinlagen erholen sollte und mein Freund musste für mich auch da als Taktgeber fungieren! Die Kontrolle über mein Körpergefühl war weg- von Mira und Jens aus mir herausgeprügelt worden und für mich gab es durch die im Unterbewusstsein noch immer vorhandene Angst vor 'Bestrafung' nur 'Vollgas'!
Nachdem Anja das Training mit uns beiden beendet, mich ausgeschirrt und uns zurück in unsere Box gebracht hatte, vergingen einige Minuten- Anja saß neben Miu auf einem Strohballen mir gegenüber und ich sah, wie sie mit sich rang um mit mir eine sachliche Trainingsanalyse durchzuführen. Doch war sie... und vor allem ich... dazu überhaupt in der Lage? Zumal sie nach dieser mit Bea wieder zurück nach 'Waldsee' fahren würde und ich mit der Tatsache, dann erneut hier einige Tage ohne sie bis zu ihrer Rückkehr zuzubringen, konfrontiert wäre.
Was das nach allem hier auf dem Hofgut in mir auslösen würde...- das abzuschätzen war mir schlicht unmöglich!

"Schlachtross..."

Anja hatte, bevor sie mich ansprach, einmal tief durchgeatmet...- und ich wusste aus unserer gemeinsamen Vergangenheit... sie hatte eine Entscheidung getroffen! In Anbetracht dessen, wie das gestrige Training mit meinem 'Durchgehen' gelaufen war und und die gerade absolvierte Einheit, von der ich ja selbst wusste, sie war suboptimal gelaufen...- was sie mir gleich zu sagen hätte würde mir ganz sicher nicht gefallen...

"...ich bin mir nicht sicher... Du hast wie gestern wieder die Tendenz gehabt, im Galopp nur Vollgas zu geben- ohne Rücksicht auf deine Atmung und deine Herzleistung. Das sagt der Chip in dir... der lügt nicht... Du hast es vielleicht sogar selbst gemerkt... wenn Miu dich gebremst hat. Was mir derzeit an dir überhaupt nicht gefällt- und ich weiß, du kannst es im Moment nicht selbst beeinflussen, da Mira und ihr Knecht dich genau auf dieses Verhalten hin trainiert haben... Du reagierst, wenn du in diesem Modus läufst, auch nicht mehr prompt auf meine Zügelkommandos- was vor allem in dem Überlandrennen kreuzgefährlich werden würde... Hast du es mitbekommen, daß Miu deswegen einmal recht heftig zur Seite springen musste?
Ich werde das nachher noch einmal bei dem Gespräch vor meiner Abfahrt Markus und Vanessa gegenüber betonen- das soll der Schwerpunkt bei dir bis auf weiteres sein!
Und als deine Jockey habe ich mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht...- ich weiß auch, das ist das erste Mal in unserer bisherigen Zusammenarbeit mit dir als mein Hengst... Ich sehe aber derzeit keinen anderen Weg..."

Meine Jockey druckste herum...

"Du wirst bis auf Widerruf durch deine Trainer oder mich...- weil du selbst derzeit deine Leistungsgrenzen nicht einzuschätzen vermagst... unter permanenter Kontrolle deiner Vitalwerte trainieren... UND NOTFALLS AUCH SO DIE RENNEN LAUFEN!
Solltest du meine Entscheidung als deine Jockey nicht akzeptieren können... NEHMEN WIR AN DEN RENNEN NICHT TEIL!"

Ich benötigte einige Sekunden um diese Ansage zu verarbeiten...- mit Mühe hielt ich meine Emotionen unter Kontrolle:

"Das kannst du nicht machen!"

Mir war es in dem Moment egal, daß ich mich bewusst aus meinem 'PferdSein' verabschiedete und auch, daß Miu noch in diesem Zeuge dessen wurde. Zum Glück brüllte ich nicht...- aber Anja schränkte mich mit ihrer Entscheidung ein wie nie zuvor in unserer Zusammenarbeit...
Eher tonlos versuchte ich ich meinen Standpunkt dazu zu vertreten:

"Weißt du eigentlich, warum ich... neben der Tatsache, daß ihr alle noch an mich als Pferd glaubt... hier weiter mache? Ich WILL mich Mira in diesem Rennen stellen... Will ihr zeigen, sie hat mich nicht brechen können... Du hast doch-"

Anja stand auf, legte mir ihre Hand vor meinen Mund und stoppte so meinen Redeschwall.

"Das weiß ich doch Schlachtross... Ich weiß es... Dir soll die Teilnahme vor allem psychisch helfen...- das ist doch richtig?"

Langsam nahm sie die Hand von meinem Mund und legte sie auf meine Schulter. Dabei zwang sie... wie ein Raubtier... mir ihren Blick auf:

"Du willst aber nicht nur in dem Rennen starten... was schon allein für sie eine Niederlage darstellt...- du willst Brutus schlagen und sie damit demütigen...- ist doch so? Ich kenne meinen Hengst doch gut genug... und ich unterstütze ihn in seinem Wunsch das zu schaffen...- mit allem, was dafür notwendig ist..."

Ich nickte...- denn sie war meine Jockey und kannte mich genau so gut wie ich mich selbst.

"DU... BIST... ABER... JETZT... NOCH... NICHT... SO... WEIT!"

Anja betonte jedes einzelne Wort in diesem Satz...

"Ich will dir doch nicht verbieten, an dem Rennen teilzunehmen- du Sturkopf! Ich will nur, daß du nach dem Rennen gesund mit Bea und mir zurück nach 'Waldsee' fährst... Wenn du gegen Brutus keine Grenzen kennst und dich über dein Äußerstes hinaus verausgabst... was du garantiert machen wirst...- oder du nicht richtig auf meine Kommando's reagierst und dabei einen körperlichen Schaden davon trägst... weil du... und damit auch ich... keine Kontrolle über dich haben... und vielleicht auch noch damit ein anderes Gespann behinderst oder sogar schädigst...-
WER HAT DANN WIRKLICH GEWONNEN?"

Ich brauchte ihr diese Frage nicht verbal zu beantworten- Anja reichte es, wie ich sie ansah und dies für mich selbst tat...

"Siehst du...- keiner von beiden will das. Aber weil ich dich kenne... ja- und weil du dich selbst DERZEIT nicht richtig einschätzen kannst... Deswegen die konsequente Kontrolle deiner Vitalwerte!
Der Pferdetrainer und die Rittmeisterin werden bis zum Event alles daran setzen, dich so zu trainieren, daß du deinem Körpergefühl wieder ohne Einschränkungen vertrauen kannst. Du wirst ihnen vertrauen müssen... du wirst mir vertrauen... Ich denke... nein, ich weiß, du vertraust Miu hier... Sie alle wollen und werden dir helfen! Du musst nur bereit sein, diese... ihre Hilfe zu akzeptieren...
Ich weiß auch, du warst bisher bei mir noch nie so 'eingeschränkt' in deiner Freiheit als mein Pferd... Ich will dir dies eigentlich auch nicht antun... doch je schneller du dich auf diese... nennen wir es 'temporären seitlichen Begrenzungen'... einlässt... desto schneller wirst du sie hinter dir lassen! Versuche es nicht zu erzwingen... die Fähigkeit dazu ist immer noch in dir. Ich bin mir sicher...- du wirst sie finden... bis zum Rennen!
ICH BIN DEINE JOCKEY... VERTRAU MIR...- DENN ICH GLAUBE AN DICH!"


Abend...


Baronin Amalie:

Amalie schaute hinter dem Wagen her, der ihre Freundin Bea und Anja zurück nach 'WALDSEE' brachte...- dann aber war es wieder an der Zeit, sich den aktuellen Problemen, die noch einer Lösung harrten, zu widmen. Für eines müsste sie sich auf 'externe' Hilfe verlassen, doch dieser 'Freund' war genau der Richtige für dessen Beseitigung...
In ihrem Büro setzte sie sich an ihren PC, fuhr diesen hoch und baute via Skype eine Verbindung auf. Nach wenigen Augenblicken meldete sich ihr Gesprächspartner:

"Frau Baronin- die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Wie geht es Ihnen?"

"Komm Wilhelm...- du brauchst nicht so hochtrabend zu reden. Soweit ist hier alles in Ordnung. Ein paar kleinere Probleme und ein mögliches größeres...- und wegen letzterem hatte ich um das Gespräch mit dir gebeten...
Aber wie geht es dir sonst? Stehen die Hofburg und die Hofreitschule noch? Was macht dein Hengst? Es besteht für euch wirklich keine Chance, doch noch an dem Turnier teilzunehmen? Die Konkurrenz in den Dressurwettbewerben ist dieses Jahr nicht ganz so ausgeprägt...- eure Chance auf einen vorderen Platz in einem davon wäre richtig gut..."

Die nächsten Minuten entwickelte sich ein Smalltalk, in dem der Gesprächspartner der Baronin noch einmal seine Absage für das Turnier aus beruflichen Obliegenheiten bei sich und seinem 'Pferd' aufrecht erhalten musste. Auch wurde ein wenig Klatsch und Tratsch, der neu in der 'Szene' kursierte, thematisiert- bis die Baronin selbst zum Grund ihres Anrufes kam...

"Wilhelm...- bei mir hier hat sich ein Problem aufgetan, bei dem du mir als Chef deiner Detektei auf der beruflichen Schiene als auch mit deinen Verbindungen zu deinen 'Jungs in schwarz' helfen könntest. Du bist da doch Vize in deiner Gruppe..."

"-entschuldige wenn ich dich korrigiere... Aber da leite ich inzwischen den Laden..."

"Noch besser- und Gratulation dazu! Das wird das Ganze sicher vereinfachen...- wenn du es übernehmen solltest...
Ich benötigte einerseits über eine Freundin meiner Tochter Mira ein paar Auskünfte...- und diese Dame hat auch eine neue 'Stute'..., wo der Erwerb und die derzeitige Haltung nicht ganz nach den geltenden Normen abläuft..."

Die Baronin führte gegenüber ihre Gesprächspartner aus, was sie über 'Lucy' und deren Stute von Schlachtross und von den anderen Hengsten erfahren hatte- natürlich nur, was zur Übernahme des Auftrages notwendig wäre- und bat um möglichst vordringliche Erledigung.

"Kurz und knapp- macht der Dame klar, diese 'Stute' euch auszuhändigen und wenn dies geschehen ist, wäre es das beste wenn sie hier nach Rosengarten gebracht werden könnte..."

"Ich verstehe dich richtig...- die Zielperson beherbergt illegal eine Person, die wir dort herausholen und zu dir auf das Hofgut überstellen sollen... Unsere Gendarmen sollen dabei natürlich außen vor bleiben und alles auch noch möglichst ohne körperliche Gewalt ablaufen...
Lass uns doch mal darüber sprechen, was dir das wert sein soll... Die Hintergründe für deinen Wunsch gehen mich nichts an und interessieren auch nicht- aber du machst das nicht aus reiner Tierliebe. Dazu kennen wir uns zu gut..."

Der 'geschäftliche Teil' zog sich etwas...- doch nach einer dreiviertel Stunde hatten beide eine Einigung erzielt. Nach einigen abschließenden Floskeln trennten beide die Verbindung- die Baronin atmete danach einmal tief durch. Mit der getroffenen Vereinbarung war sie durchaus zufrieden...


Etwas später- Paddockbox...


Schlachtross:

Ich war unzufrieden mit mir- weil ich es erneut verbockt hatte... Ein Teil meines Gehirns hatte unheimlich Wut auf Mira und Augustine sowie ihre beiden Helfer... und doch suchte ein anderer auch eine Teilschuld bei mir selbst...
Rational verstand ich ja, dieses 'kontrolliert werden' durch Anja diente meinem Schutz... und würde, wie sie sagte, so lange weitergeführt werden bis ich wieder mir selbst vertrauen könnte was die realistische Einschätzung meiner Leistungsdaten als 'Rennpferd' anging. Wie lange dies sein würde...- das hatte ich selbst in der Hand. Eines war mir dabei völlig klar... ich würde es nicht erzwingen können...- auch da hatte meine Jockey recht. Doch Markus und Vanessa würden mich fair beurteilen und es ihr sofort mitteilen, wenn ich es vor ihrer Rückkehr zum Rennen in ein paar Tagen hinbekäme!
Emotional hatte meine Jockey mir vorhin mit diesem einen Satz alles gesagt was es zu sagen gab...- ich wurde von ihr danach einige Zeit einfach umarmt gehalten, während mir die Tränen liefen...
Danach hatten sich Anja und Lady Bea, die kurz danach hinzugekommen war um meine Jockey zu holen, von mir in der Box verabschiedet...- ich war wieder 'allein' und Miu spürte instinktiv, ich wollte im Moment in Ruhe gelassen werden. Er hatte sich nach draußen unter die Weide verzogen während ich meinen Gedanken nachhing...

"Schlachtross...- darf ich zu dir in die Box kommen? Miu ist wohl draußen?"

Überrascht blickte ich auf- Markus stand vor der Box, keine Ahnung wie lange schon, doch sein Gesicht spiegelte den Wunsch wider zu mir zu wollen. Daher nickte ich diesen ab, der Pferdetrainer kam zu mir herein und schaute zuerst nach draußen auf den Paddock.

"Ich bin gleich wieder da..."

Eigentlich wollte ich nach der Abfahrt von Bea und Anja ein wenig allein sein, doch Markus schien mit mir unbedingt- in einem vier-Augen-Gespräch- reden zu wollen. Anders war sein Verhalten nicht erklärbar. Ging es um die Auswertung mit Anja über mein neuerliches 'Hochdrehen' heute Nachmittag? Oder warum war er hier? Miu sollte uns beide aber auf keinen Fall stören...

"Du gestattest, daß ich mich zu dir setze?"

Was sprach dagegen- er war hier mein Trainer, er bräuchte mich nicht zu fragen. Seine Bitte zeigte mir aber, er sah die Box hier als mein derzeitiges 'Heim' und er sich selbst als 'Gast' in diesem Augenblick...
Nachdem er so neben mir im Stroh Platz genommen hatte, schwieg er eine Weile, ehe er anfing zu sprechen:

"Als mir Mira... als du verweigert hattest... nach der ersten Nacht... bevor du mit dem Knecht...- warum?"

Ich benötige etwas Zeit um zu verstehen... Markus fragte, warum ich in diesem Moment nicht die Chance genutzt hätte um meine 'Bestrafung' zu beenden... Doch wie erklärt man dies? Einsilbig antwortete ich nach einigem überlegen:

"Miu... Brutus... Steel...- sie... Mira hätte sie für mich... bezahlen lassen... Das... der Preis wäre zu hoch..."

Ich suchte nach Worten... damit ich ihm erklären könnte, so etwas würde ich mit meinem Gewissen nicht ausmachen können- doch er verstand auch so. Er griff nach meiner Hand und schaute mich an... nicht traurig...- eher beschämt über seine Fehleinschätzung, wie sehr mich die Baroness hasste und wie wenig ihr die Anweisungen ihrer Mutter etwas bedeuten... Wir schwiegen erneut, aber ich sah in seinem Gesicht, wie der Pferdetrainer sich Worte zurecht legte:

"Weißt du eigentlich, wie ich hier auf das Hofgut gekommen bin...?"

Ich hatte wirklich mit den unterschiedlichsten Themen gerechnet, die er ansprechen würde... wie wir das kommende Training angehen könnten..., vielleicht auch meine menschliche- oder Pferdebiographie...- doch von dieser Fortsetzung war ich überrascht. Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf.

"Ich hatte schon immer ein Faible für Pferde gehabt, seit meiner Schulzeit... Die Lehre als Pferdewirt war logische Konsequenz... Seit über zehn Jahren bin ich inzwischen hier... und es war Baronin Amalie, die mir damit eine Chance in einem schwierigen Moment meines Lebens geboten hat...
Nein Schlachtross, bleib ruhig liegen...- oder, wenn du magst... leg einfach deinen Kopf auf meine Oberschenkel...
Ich hatte damals auf einem anderen Gestüt als Trainer gearbeitet- einem 'normalen'... mit gewöhnlichen Pferden... Wie überall gab es da Besitzer, die ihre Tiere als Partnerersatz verhätschelten... eine ganze Menge, die ihr Tier natürlich auch als Partner ansahen, aber diese nicht vermenschlichten und normal mit ihnen trainierten...- und ab und an gab es ein paar Idioten, die sich selbst zwar 'Besitzer' nannten, doch es in jeglicher Hinsicht an der damit einhergehenden Verantwortung vermissen ließen. Bei solchen Kandidaten habe ich zumeist unterschwellig Druck gemacht...- das löste überwiegend zwar nicht das bestehende Problem, doch hielt ich so den Hof sauber... und mein Gewissen rein...
Eines Tages schaute ich ungeplant noch einmal die Boxengasse entlang... ich hatte etwas vergessen und da mich die Tiere kannten, blieben sie in ihren Boxen ruhig...
Einzig aus einer Box waren Laute einer Stute zu vernehmen, die unnatürlich klangen- und ich erwischte deren Besitzer dabei, wie er sich an 'seinem' Tier verging... Er hatte ihr, damit sie sich nicht wehren und ihn dadurch verletzen konnte, mit einer Eisenkette die Hufe fixiert und ein Sack über den Nüstern sollte wohl die Geräusche dämpfen... In diesem Moment vergaß ich mich- ich kann nicht sagen, was ich mit diesem Stück Dreck in der Box angestellt habe...
Ich habe in meiner Kindheit... bevor dieses Interesse an Pferden bei mir die Oberhand gewann... auch mal Boxen trainiert..."

Hier schwieg er kurz- und ich ahnte nun auch, wieso es für Markus kein Problem darstellte notfalls rohe Gewalt zum erreichen eines Zieles einzusetzen...

"Die Baronin berichtete mir später, sie hätte draußen vor dem Stall gestanden, als dieses Vieh bereits heftig blutend und wie am Spieß schreiend von mir mit Schlägen und Tritten aus der Box und dem Stall heraus und vom Hof herunter getrieben wurde...
Das Verfahren gegen mich... wegen 'vollendeter schwerer Körperverletzung'... würde gegen Zahlung einer Geldstrafe eingestellt... der Richter bescheinigte mir sogar hehre Motive...- aber meinen Job war ich los! Blöd war- mein Opfer war so ein regionaler Funktionärstyp, der danach immer noch genug Einfluss hatte, mir auf jedem größeren Hof, wo ich mich danach bewarb, die Anstellung unmöglich zu machen...
Die Baronin traf ich nach einer solchen Absage nach fünf Monaten per Zufall wieder. Sie erinnerte sich an die Szene und bot mir an, ich könne bei ihr auf dem Hofgut hier abfangen- wenn ich kein Problem damit hätte, solch 'speziellen' Pferde wie euch zu trainieren...
Du musst wissen, der Job des Pferdetrainers ist ungeeignet um reich zu werden- meine Ersparnisse waren aufgebraucht... wie lange ich meine Wohnung noch hätte halten können weiß ich nicht...
So kam ich hierher...- die Rittmeisterin und Jens waren damals bereits hier, Mira auch... Augustine beendete zwei Jahre danach ihr Studium und baute dann die 'Klinik' hier auf...
Ich war der Baronin zutiefst dankbar...- vielleicht verstehst du jetzt meine Loyalität zu ihr besser... Unter der Rittmeisterin schaffte ich es dank meiner Leistung auch schnell an Jens vorbei zu ziehen, was das Arbeiten mit euch Pferden anging...- er ist nicht schlecht in seiner Arbeit, doch sein Charakter verhindert, meiner Meinung nach, das er wirklich gut darin werden kann..."

'Das kann man wohl sagen...' dachte ich still, denn ich wollte Markus nicht unterbrechen.

"Ich war sogar so loyal der Baronin gegenüber, daß ich für einen Vorfall, den Mira verursachte, die Verantwortung übernahm und zwei Monate in Untersuchungshaft für sie einsaß...
Das System der Kennzeichnung... die farblichen Kategorien existierten damals noch nicht und die Baroness verwechselte zwei Pferde. Eigentlich sollte Lion von ihr abgestraft werden, doch ein zahlender Gast... heute wäre es ein 'Gelber'... kam unverschuldet in den 'Genuss', von ihr mit Hilfe der Peitsche gehetzt zu werden. Beide hatten in etwa die gleiche Statur, hatten einen Zungenstrecker im Maul, steckten komplett in Latex und liefen blind...
Du kannst dir sicher denken, was danach hier abging. Die Baronin bat mich aus diesem Grund, die Verantwortung dafür zu übernehmen, damit sie ihre Tochter aus der Schusslinie bekam... Ich war so blöd und ging auf ihr Bitte ein...
Als Konsequenz daraus regte ich nach der Rückkehr auf den Hof hier an, bei 'speziellen' Wünschen von Kunden Bilder oder Videos anzufertigen- doch diese zur Absicherung gegen weitere solcher Fehler gedachte Maßnahme wurde zuerst von Augustine und dann auch von Mira pervertiert- sie legten ihr privates Archiv an und begannen damit bestimmte Kunden zu erpressen. Keine großen Summen- so schlau waren sie- aber viele kleine Beträge sorgten für ein regelmäßiges Zusatzsalär, von dem zumindest Augustine einen Teil ihrer Klinikausstattung finanzierte...
Einige der Aufnahmen gelangten in meinen Besitz- wie ist uninteressant, aber da waren beide Baroness' zu sehen, wie sie, vorzugsweise bei 'roten' Kunden, unabgesprochene Praktiken vollzogen, die strafrechtlich verwertbar wären. Ich nutzte diese, um den beiden sehr nachdrücklich klar zu machen mich in Ruhe zu lassen. Du hast ja erzählt, wie in deinem Beisein der Pferdeknecht durch Mira mißhandelt wurde- ich hatte von Anfang an kein Interesse daran, auch von den beiden so 'behandelt' zu werden..."

Ich lag mit meinem Kopf inzwischen auf seinem Oberschenkel- während er mir dies alles erzählt hatte war ich von ihm noch einmal nonverbal dazu... nun ja, nicht direkt... aufgefordert worden. Es war eher ein Angebot von Markus an mich... ohne einen Hintergedanken. Er benötigte einfach Nähe zu einem 'intelligenten Tier', was nicht einfach nur zuhörte sondern ihn dabei auch verstand...
Scheinbar unbewusst hatte er sogar angefangen mir meine Mähne zu kraulen...

"... doch ich muss mir selbst den Vorwurf machen, der Baronin darüber erst, nachdem ihre Töchter dich mißhandelt und ich dich gefunden hatte, davon berichtet zu haben. In der Hinsicht habe ich sie enttäuscht...
Was euch 'Pferde' angeht...- du hast selbst erlebt, wie ich versuchte, so fair wie nur möglich mit euch umzugehen... ich teilte zum Beginn meiner Arbeit hier auf dem Hofgut die Vision der Baronin... was die Behandlung von euch angeht. Ihr wollt Pferde sein- gut, ihr bekommt was ihr wollt!
Ich trainierte euch so gut ich konnte, versuchte dabei... das letzte aus euch heraus zu kitzeln... lobte, motivierte und... strafte auch... wo es angemessen erschien. Vanessa, die erst nur meine Vorgesetzte war und dann auch meine Partnerin wurde, zog dieses Konzept mit leicht veränderten Prämissen für sich noch strikter als ich durch- doch die Erfolge bei den Veranstaltungen gaben uns mit diesem Konzept der Baronin recht. Konstantes einfordern von Leistung, Motivation durch Lob und ein System kleiner Belohnungen...- so hätte es sein sollen... und dort will ich auch wieder hin! Die Tendenz, gewisse Ziele in der Ausbildung durch Druck zu erreichen, hat es leider auch schon vor der Rückkehr der Baroness' hier gegeben- und daran seid ihr Pferde nicht ganz unschuldig gewesen. Kara und Lion sind gute Beispiele dafür- die beiden glaubten am Beginn ihres 'Pferdelebens' hier, Rosengarten wäre dazu da, ihren Fetisch hier ohne adäquate Gegenleistung ausleben zu können, da half öfters nur die Gerte...- auch wenn mir dies jedes Mal wirklich widerstrebt...
Du hattest vor ein paar Tagen recht mit dem, wie ihr hier von uns gesehen wurdet... vorzugsweise als Tiere, die ihr sein wollt...- doch selbst da ist sinnloses Strafen nichts weiter als unnützer Sadismus und völlig kontraproduktiv für das Erreichen von gesteckten Zielen in eurer Ausbildung...
Vor den beiden hatte die Baronin noch ein paar weitere Kandidaten dieses Kalibers, da aber nur mit Jahresverträgen... was in ihren Augen nicht das war, was sie wollte. Sie hat davon geträumt, ein oder mehrere Pferde wirklich 24/7 zu halten...- was mit ihrem Hengst 'Cäsar' wohl auch einige Zeit gut geklappt haben muss. Soweit ich weiß, hat sie ihn aber verkaufen müssen...- war aber vor meiner Zeit hier... und das ist eines der Themen, die man ihr gegenüber besser nicht erwähnt..."

Hier schwieg Markus eine Weile und hing seinen Gedanken nach. In meinem Inneren spürte ich aber, er war noch nicht fertig- und blieb daher liegen...

"Aber zurück zum Thema... die Rittmeisterin und ich bestraften bei Fehlverhalten von euch Pferden auch schon vor Mira mal etwas heftiger, wenn wir der Meinung waren, ihr wärt völlig aus der Spur. Das galt auch für Jens...- und im Bezug auf die Gestütpferde hatten wir auch die Erlaubnis der Baronin dazu. Sie wollte Leistung und Erfolge, wir lieferten und sie fragte nicht, wie diese zustande kamen... Das war das Fundament, was Augustine und Mira hier vorfanden- und wo sie mit ihrem Sadismus darauf aufbauen konnten!
Erste Zweifel bekam ich, nachdem Blacky etwa zwei Jahre hier auf dem Hofgut war- er war das erste 24/7 Pferd der Baronin nach ihrer Abgabe von 'Cäsar' und kam einen Monat vor mir hier auf das Hofgut...- und Augustine seine Furcht vor der Arbeit unter Masken erkannt hatte. Beide Schwestern nutzten von da an diese Schwäche von ihm schamlos aus- Augustine in ihrer Klinik, um angeblich 'Test's' zur Feststellung der Leistungsfähigkeit bei reduzierter Luftzufuhr mit ihm durchzuführen..., Mira war da direkter. Sie teilte ihn bevorzugt für jene Gäste ein, die auf einem Gestütpferd in Latex bestanden und bestrafte ihn, wenn er vor lauter Panik Fehler machte...
Vollends abgestoßen wurde ich, nachdem Steel und Brutus hier auf den Hof kamen...- der Hengst leistete fast ein ganzes Jahr Widerstand, ehe er aufgab und Mira die vollständige Kontrolle über ihn erlangte... Jede neue Narbe bei einem der Gestütpferde sorgt inzwischen bei mir für Albträume..., jedes mit Ansehen müssen dieser völlig sinnlosen Demütigungen und Gewaltexzesse... und nicht wirklich etwas dagegen unternehmen zu können- machten es mir zuwider hier zu arbeiten. Das war nicht das, wofür ich hier bin... und doch bleibe ich... um 'meine' Pferde hier wenigstens ein wenig zu beschützen...
Du hattest mir bei deinem ersten Verweigern damals im Wald den Vorwurf gemacht, dies alles zu ignorieren oder, schlimmer noch, es als System gutzuheißen- und du hast meine Reaktion darauf zu spüren bekommen! Dein Vorwurf hat mich da härter getroffen als du dir vorstellen kannst... dich so mit der Hengstkette auf den Boden zu zwingen war falsch, doch da hatte ich die Kontrolle über mich verloren... Ich kann mich bei dir dafür nur entschuldigen... Du siehst, was Rosengarten aus einem machen kann...
Der Baronin schien das bisher alles egal zu sein, Hauptsache der Laden läuft hier... Wir holten ja bei diversen Rennen und Turnieren immer noch vordere Plazierungen- aber das Hofgut zehrte bereits von der Substanz. Ich denke, das war auch der Grund, warum die Baronin dich hier haben wollte- lange hätten wir nicht mehr so weit vorn mitspielen können...
Die Gerüchte rund um Rosengarten kennst du ja selbst...- und zumeist war und ist die Realität schlimmer als das, was kursierte- da brauch ich dir aber nichts zu erzählen... Die innerlichen Rechtfertigungen für die Beschwichtigungen... und auch Lügen..., die wir hier erzählten, wenn Kunden uns danach fragten... Schau nicht so erstaunt- nicht alle haben sich von den wirklich guten Trainingsbedingungen hier blenden lassen, die wir als 'Fassade' jeden Tag erneut aufbauen... Wir erfüllen für diese Leute Träume... doch manche waren wirklich an der Wahrheit hinter den Kulissen interessiert... sie sahen Reste des 'Schmutzes'... den wir nicht länger unter den berühmten Teppich kehren konnten...- 'Witnere' war so einer davon und auch 'Nordic' und sein Owner haben vor ihrem Abschied auch in dieser Richtung unverhohlen Neugier gezeigt...
Ich kann nur hoffen, die Baronin bekommt wirklich die Kurve... ich glaube an Sie... und vielleicht wird sich hier nach dem Hoffest mehr als nur die Kosmetik ändern. Ein paar Schritte in die richtige Richtung hat sie... dank dir... machen müssen... Nur hast du dies mit Schmerz und Demütigung bezahlt...- und nicht sie..."

Danach brach der Pferdetrainer abrupt ab, gab mir zu verstehen, er wolle aufstehen und nachdem wir beide uns erhoben hatten, hielt er mich sehr, sehr lange umarmt. Ich konnte nicht abschätzen, wie schwer es ihm gefallen war, dies alles mir zu 'beichten'- aber ich war für ihn froh darüber, daß er die Kraft dafür gefunden hat...
Vor allem erstaunte mich aber seine Aussage zu den Einstellern- gab es unter ihnen wirklich einige, die derart offen Fragen danach stellten? Die Gerüchte rund um Rosengarten gab es ja nicht ohne Grund- und einige, so erkannte ich jetzt, könnten nicht nur aus den Begegnungen mit den Pferden des Hofgutes auf anderen Veranstaltungen resultieren... Ich musste mich wohl bei einigen dieser Einsteller, die ich bisher pauschal verdammt hatte, im stillen entschuldigen...

101. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 21.01.22 12:45

Vielen dank für diese Fortsetzung, in der, wie angekündigt, nun immer mehr Hintergründe erläutert werden!
Die Baronin und ihre Pläne und Absichten sind für mich immer noch nicht erkennbar, da steigt die Spannung noch immer! 😊
Vielen Dank und weiter so!
Ein schönes Wochenende am alle!
LG Rico
102. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 28.01.22 11:35

Schlachtross hat einen ziemlich 'bizarren'Traum...- und während des Tages zeigt sich, wie sehr er mental als Pferd wirklich angeschlagen ist...



Rosengarten Woche 5



Tag 30; Montag- Woche 5



Paddockbox...


Schlachtross:

Die Szenerie, in der ich mich befand, war zu surreal um Realität zu sein...- das war eindeutig ein Traum, den ich gerade erlebte!
Ich stand... in meinem kompletten Outfit...- dem Latexanzug, Stiefeln, Handhufen, Zuggeschirr mit Schweif und meiner Maske- auf einem Schachbrett... und hörte dabei die Konversation zwischen Bea und der Baronin, die sich im Moment über Belanglosigkeiten unterhielten... Allerdings- als ich mich umschaute, sah ich statt Ihrer einen Turm, einen Läufer und einen Bauern, die alle drei mich als 'Spielfigur' auf meiner Position bedrohten... und mir war sofort klar, für welche Personen diese standen! Um mich herum wurden andere Figuren wie von Geisterhand bewegt, doch egal, was ich für einen Sprung ausführte- eine von diesen dreien bedrohte mich immer! Ab und zu... bei einigen Spielzügen... schirmten mich zwei in schwarz-weiß gehaltene Pferde und zwei genau so farblich gehaltene Läufer ab...- was mir Atempausen bei meinen verzweifelten Sprüngen, dieser Bedrohung für mich zu entkommen, verschaffte. Doch irgendwann begriff ich- in dem Spiel, was mir meine Phantasie suggerierte, ging es nicht darum, der Überstellung nach Rosengarten zu entkommen... das Spielfeld mit seinen 64 Feldern war bereits das Hofgut und mein Kampf um zu entkommen war an sich sinnlos...
Bea konnte nicht zu meinen Gunsten intervenieren... Anja (auch als Figur eines schwarzen Läufers) war von mir durch weiße Bauern und einen dieser zweifarbigen Läufer abgeschirmt...- und so geschah das unvermeidliche: der weiße Turm schlug mich, man nahm mich vom Feld und legte mich in die Schatulle für die Spielfiguren... Deren Deckel schlug zu und ich war vollständig allein und isoliert!
Wie lange dieser Zustand für mich andauerte...- keine Ahnung..., doch der Traum dauerte fort...
Die Schatulle öffnete sich erneut... doch anstatt eine weitere Figur abzulegen wurde ich wieder zurück in das Spiel gebracht! Die Stellung der Figuren hatte sich verändert...- der weiße Läufer, der mich vorher bedrängt hat, war nicht mehr im Spiel... der Bauer stand im 'Abseits', da er durch seine eigene Dame blockiert war... und für den weißen Turm stellte sich die Situation ähnlich dar. Einer der zweifarbigen Läufer stand so, daß er sich sofort zwischen eine Bedrohung durch diesen und mich schieben könnte!
Direkt neben mir war der andere dieser Läufer und einer der Springer in Position...- und während ich mich von dem einen Spielfeldrand wie ein 'Bauer' - warum eigentlich so... ich bin doch ein Pferd- mit kleinen Sprüngen von einem Feld zum nächsten in Richtung der gegenüberliegenden Seite vorarbeitete...- blieben diese beiden an meiner Seite und begleiteten mich zu 'Anja', die auf mich wartete...


"Alles in Ordnung mit dir Schlachtross? Du hast sicher wieder geträumt... so wie du dich bewegt hast!"

Es war noch stockdunkel... ich spürte die Unterlage, die mich von dem Stroh, auf dem ich lag, trennte...- und hörte Miu eher als das ich ihn sah. Vorsichtig tastete ich nach ihm während er seine Frage an mich wiederholte...

"Es ist gut Miu...- ja, ich habe geträumt... Doch es war nicht wirklichen ein Albtraum..."

Da die Erinnerung an das surreale Szenario noch klar für mich abrufbar war, erzählte ich sie ihm auf seine Frage, ob ich es mit ihm teilen wollte...

"Schon recht schräg...- aber du scheinst so einen Weg gefunden zu haben... deine Erinnerung meine ich... wie sie damit umzugehen vermag..."

Miu tastete nach meiner Hand, die auf seiner Brust lag.

"Ich bin bei dir... lass uns versuchen noch ein wenig Schlaf zu finden... Die Tage bis zu den Wettkämpfen dürften anstrengend werden... für uns beide..."


Später- morgentliche Fütterung...


Markus schaute zu, wie wir unser 'Frühstück' zu uns nahmen...- und sprach mich dabei direkt an:

"Noch einmal auf das, was ich gestern Abend dir alles erzählt habe, zurückzukommen... Schlachtross...- Miu, du kannst jetzt ruhig mit zuhören... erinnert ihr beiden euch, wie ich den Tag vor deinen 'Verweigern' bei Mira mir Lion zur 'Brust' genommen habe?"

Vergessen hatten weder Miu noch ich diesen Wutausbruch des Pferdetrainers...- zeigte er uns und allen anderen Gestütpferden, welche Seite in Markus noch schlummerte und wie dieser sie im 'normalen Tagesgeschäft' bisher unter Kontrolle gehalten und nur in Ausnahmesituationen herausgelassen hat.

'Wenn du diese Seite nur einmal die Woche an einem von uns auslassen würdest...- der Pferdeknecht... wir würden ihn vermutlich als barmherzig preisen...'

Aber noch war ich mir nicht sicher, worauf Markus wirklich hinaus wollte...

"Ich habe... neben meiner berechtigten Wut auf Lion und seine Blödheit, so etwas nur einen Tag, nachdem Kara mit dir... Miu... das gleiche versucht hat, durchzuziehen... ich habe ihn auch ganz bewusst Augustine zum Fraß vorgeworfen, damit sie vom Rest von euch abgelenkt ist... Hat leider nicht gereicht... um dich zu schützen..."

Oh- das war hart... So eine Entscheidung zu treffen...

'Wie oft hast du das gemacht...- falsch... wie oft hat man dich hier an diesen Punkt getrieben? Du hast mir gestern Abend erzählt, wieviele Jahre du bereits hier auf dem Hofgut arbeitest... Was hat das in all der Zeit mit dir gemacht? Ich kann mich nicht genug bedanken, daß du trotzdem Mensch geblieben bist...'

Auch wenn mir die Geste in diesem Moment mehr als nur armselig erschien...- ich kniete ab und senkte den Kopf.

"Ist schon gut Schlachtross..."

Das er dies für jedes andere Pferd, was seine Leistungsanforderung hier erfüllte, auch getan hätte...- die Reaktion von Miu war unabgesprochen die gleiche wie die meinige.

"Kommt- hoch mit euch beiden... auf eure Hufe! Fresst euer Futter...- der Tag wird für jeden von euch anstrengend! Und euren Dank könnt ihr...- beide!- mir am besten zeigen, indem ihr euch so gut es geht auf die Wettbewerbe vorbereitet. Besonders du- Schlachtross..."

Ohne es direkt zu sagen- sein letzter Satz, an mich gerichtet, war die ultimative Aufforderung, Brutus im Rennen zu schlagen und damit seiner 'Besitzerin' den 'Mittelhuf' zu zeigen!
Ein Geräusch auf seinem Telefon zeigte ihm den Eingang einer Nachricht an...

"Die Rittmeisterin ist in zehn Minuten hier- sie wird mit dir, Schlachtross, den Plan für dein Training heute kurz durchsprechen... und mit dir, Miu, wie du deinen Freund dabei am effektivsten unterstützt. Ihr könnt dabei sicher auch noch fressen- aber wenn sie damit fertig ist... dann solltet ihr es auch sein. Ich gehe jetzt die anderen Pferde versorgen- die haben auch Hunger..."

Auch wenn es so klang, als hätte es dem Pferdetrainer gefallen, noch ein wenig bei uns zu bleiben...- sein Pflichtbewusstsein ließ dies nicht zu und ich war, tief in meinem innersten, auch froh darüber.

'Du bist der gute Geist für alle 'Pferde' hier- und wirst dies auch immer bleiben...'


Entgegen der Ankündigung von Markus ließ die Rittmeisterin länger auf sich warten- sowohl Miu als auch ich setzten uns daher noch einmal in das Stroh unserer Box und... nein, es war kein richtiges Dösen, eher ein in Gedanken versinken...
Ich ging nicht davon aus, von ihr mehr als den für mich gedachten Trainingsplan für heute zu erfahren, schaute mit halb geöffneten Augen meinen Freund an und lauschte eher unbewusst den Geräuschen im Stall. Nach einer Phase der Ruhe war Bewegung in der Stallgasse und Wortfetzen von Markus vernehmbar. Er bereitete anscheinend zuerst die Hengste vor- denn ich vernahm, wie er Brutus und auch Lion ansprach... später fiel auch noch der Name von Steel...
Ein paar Augenblicke später wurde unsere Tür zur Box geöffnet und die Rittmeisterin betrat diese. Sie wirkte ein wenig abgehetzt...

"Miu, Schlachtross- ihr seid bereit? Entschuldigt, die morgendliche Besprechung mit der Baronin zog sich etwas hin...- doch so hattet ihr ausreichend Zeit zum fressen.
Bleibt ruhig unten- ihr erfahrt erst einmal, was für euch heute angedacht ist.
Zuerst Schlachtross... ich bin der Meinung, um dein 'Pferd in dir'- so wie du mir deine tierische Seite beschrieben hast- am ehesten wieder zu dir zurück zu bringen, wird das Training für dich an deinem möglichen Leistungslevel der beste Weg sein... Ich weiß, damit verlange ich dir unheimlich viel ab- du hast, das weiß ich von dir, Bea und Anja, Monate von intensivem Training benötigt um es zu formen...- nein, wachsen zu lassen ist die bessere Beschreibung...
Wir haben hier aber ein Zeitproblem- du möchtest in gut anderthalb Wochen hier bei den Rennen starten... und... ich bin ehrlich zu dir... du hast zwar jetzt schon den Willen dazu, doch die mentale Kontrolle dafür fehlt dir. Du bist in meinen Augen derzeit ein starkes... verwildertes Pferd... was... berechtigt... Angst vor Menschen hat...
Was uns bei dir helfen wird- wir können auf deine bisherigen Erfahrungen bauen und ich kann mit dem Wissen arbeiten, du wirst von selbst an deine Grenzen gehen. Ich werde dich vermutlich eher bremsen müssen und dir mit Hilfe deines Freundes dieses Gefühl dazu vermitteln...
Das- Schlachtross- ist dein größter Trumpf... Du hast hier Freunde und die wollen dir helfen! Nutze dies!"

Nach dieser eher allgemeinen für mich bestimmten Ansprache durch die Rittmeisterin folgte darauf eine doch recht detaillierte Aufzählung dessen, was mich heute erwarten würde. Gleichmäßige Ausdauer auf der Rennbahn am Vormittag- wie bei dem 'Testtag' in der ersten Woche hier auf Rosengarten wollte sie mich auspowern, damit ich dann in den Einheiten am Nachmittag ein Level erreicht hätte, wo ich mich... wie bei einem Langstreckenrennen... nur noch auf das Laufen konzentrieren würde und alles, was Fahrmanöver und Renntaktik anging, ich von meiner Jockey vorgegeben bekäme. Daher wäre auch die Mittagspause für mich heute gestrichen- in dieser Zeit würde sie mich eine Runde durch den Wald bewegen...

"Den Nachmittag trainieren wir dann auf dem Weg hier rund um die Wiese am Herrenhaus- für Mira ist in der Zeit Training mit Brutus auf der Rennbahn vorgesehen und ich möchte... ganz ehrlich gesagt... auch nicht, daß sie sieht wie dein aktuelles Leistungslevel ist. Ich denke, dies ist auch in deinem Sinn... Markus ist gemeinsam mit Steel und Blacky in der Zeit dort mit drei Einstellern am trainieren- und wird daher, wie dir zugesagt, ein Auge auf die beiden haben...
Ich werde von dir im Unterschied zum Vormittag dann wechselnde Leistungen verlangen- Zwischensprints und Endspurts wie im Zielbereich. Wenn du... wenn du der Überzeugung bist, deine Fußsohlen haben ein Limit erreicht, dann gibst du mir ein Zeichen und ich lass dich deine Füße schonen. Da würde ich mit dir in der 'Klinik' in dem Sportraum etwas Armkrafttraining durchführen, bis du der Meinung bist, du kannst auf deinen Hufen weiter laufen...
Du hast da die volle Entscheidungsgewalt- ich will dich, wie gesagt, an deine Limits führen und dir helfen dich für das Rennen fit zu machen... Ich werde aber abbrechen und dir Zwangspausen verordnen, wenn du anfängst dich zu überlasten!
Eines noch- Schlachtross... Du hast in der Vergangenheit auch nicht sofort alles perfekt gekonnt- lass dich daher von Rückschlägen nicht entmutigen! Wie lange hast du gebraucht bis du bereit warst, das erste Mal ganz vorn mitzulaufen... zu siegen? Ich verspreche dir- dieses Mal wird es ganz sicher nicht so lange dauern...
Ich bin bereit... wenn du es auch sein solltest...- dann lass uns anfangen!"


Mittag- Rennbahn...


Die Rittmeisterin schaute auf ihr Tablet- und war tief in ihrem Inneren mit sich und Schlachtross unzufrieden. Der Hengst agierte eindeutig zu vorsichtig... seine Vitalwerte lagen noch einiges unter den von ihr gemachten Vorgaben! Sie hatte in ihrer Planung eher das Gegenteil dessen durch ihn erwartet...
Ihr war klar, dies hatte absolut nichts mit seiner körperlichen Verfassung zu tun... das war eindeutig eine 'Sperre' in seinem Kopf, die zwar mit den bisher hier üblichen Mitteln zu 'knacken' wäre...- aber Zwang und Gewalt schieden hier ohne jeden Zweifel aus!

'...Danke Mira... Danke auch an deine Schwester... und all euren Helfern! Derzeit habt ihr euer Ziel erreicht und diesen Hengst 'kaputt' gemacht!
Komm- nimm dich nicht davon aus... In der Vergangenheit hättest du ihn auch mit einer Gerte solange getrietzt bis er deine Vorgaben erreicht hätte...'

Schlachtross hatte ganz eindeutig Angst vor dem Fakt, er könnte sich selbst gefährden... was nach den Erfahrungen in den beiden letzten Tagen für ihn sicher ein Schock gewesen sein muß... ein größerer, als sie bisher vermutete...- und in dem jetzigen Zustand würde sie der Baronin und auch seiner Jockey Anja raten, ihn nicht zu einem der Rennen zu melden.
Sie schaute kurz zu ihm:

'Du bist immer noch ein gutes Kutschpferd, ob allein oder mit anderen zusammen... doch derzeit bist du KEIN zuverlässiges Rennpferd!
Ich kann dich ermutigen... ich werde dir auch gleich in der Auswertung mit dir hier deine Werte zeigen...- aber das Vertrauen in dich selbst... das wirst du ganz allein für dich wieder finden müssen! Weder Markus, ich noch Miu können dir da helfen...
Und die Kontrollbänder... werden erst übermorgen wieder hier sein... Schneller wäre der Umbau nicht möglich- das ist kein gewöhnliches Update, da musste auch die Hardware geändert werden... Bis dahin muss es auch so gehen!
Ich werde dir jetzt ein wenig Vertrauen in dich selbst geben müssen- da ist das mit dem Kutschpferd keine schlechte Idee...'

Ermutigung...- auch wenn die Daten noch dagegen sprachen...- immerhin hatte die Rittmeisterin vier Punkte im zeitlichen Verlauf, die Sie anführen könnte. Sie schaute nach Miu, der noch allein eine Runde auf der Bahn lief, ging derweil zu Schlachtross- und rief dessen Freund zu sich, als er in ihre Nähe kam.

"Miu! Hiiieer- zu mir! Schlachtross- ich bring euch jetzt zurück in eure Box... Dort dann eine schnelle Auswertung... und danach geht es für dich eine Einheit allein weiter- wie heute morgen besprochen. Du und ich... eine ruhige Runde durch den Wald. Schritt und kurze Trababschnitte... nichts wirklich anstrengendes...- aber du läufst dabei blind. Deinen Snack habe ich dabei, den bekommst du von mir nach der halben Einheit.
Miu- du kommst nach unserer Rückkehr wieder mit dazu... Wir bleiben, wie heute morgen schon gesagt, dann auf der Runde um die Wiese am Herrenhaus. Für dich dürften auf dieser ein paar Hindernisse aufgebaut sein- du wirst da deine Sprungkraft trainieren und im Wechsel auch mit Schlachtross zusammen laufen. Ihr könnt euch so auch gegenseitig beobachten... Einverstanden?"


Später Nachmittag- Büro der Baronin...


Baronin Amalie:

'Dieser Hengst ist und bleibt ein Sturkopf...- und doch hat er hier viel über sich gelernt... nein, lernen müssen... Und Sturkopf...- beschreibt es auch nur unzureichend...'

Durch ihr Fenster hatte sie ihm den Nachmittag über immer wieder zugesehen... seinen Kampf gegen sich selbst... den dahinter stehenden Willen, trotz allem, was mit ihm angestellt wurde, nicht aufzugeben...
Die Rittmeisterin gab ihm anscheinend gerade erneut eine Einschätzung seiner gezeigten Leistung- ein Streichen über seine Mähne und die Hand vor seinem Mund, die ganz sicher eine Belohnung enthielt, sprachen dafür. Amalie selbst war nicht zu stolz... die Fortschritte anzuerkennen, die Schlachtross heute geschafft hatte.

'Deine Haltung hat sich seit heute Mittag verändert... auch wenn du es für dich selbst vielleicht noch nicht erkennst... Noch sind es 'nur' Nuancen...
Nach der ersten Einheit heute hier vor meinem Fenster- der Frust über dein Agieren war geradezu greifbar... Mit dem Kopf durch die Wand... Du wolltest es... unbewusst... erzwingen...- und hatte dir das die Rittmeisterin nicht wiederholt gesagt... dies würde so nicht funktionieren! Deine Jockey hat es dir auch gesagt- Instinkt UND Verstand! Selbst ich habe das begreifen müssen...
Die von mir vorgegebene Linie betonte bisher ersteres... bei dir hatte letzterer 'vor Rosengarten' eindeutig die Oberhand. Ich hätte schon vorher auf meine Trainer hören sollen...- aber Änderungen lassen sich leichter veranlassen, wenn man die... positiven... Ergebnisse... und den Weg, drauf dem sie erreicht werden... selbst sehen kann. Du... Schlachtross... bist der Beweis für die Richtigkeit von deren beharrlichem Intervenieren...'

Während unten auf dem Weg Miu von der Rittmeisterin zu sich heran gewunken wurde und offensichtlich Instruktionen für die anstehende... in Anbetracht der Zeit vermutlich letzte... Trainingseinheit von ihr bekam, schwenkte das Denken der Baronin weg von Schlachtross und hin zu ihrem Sohn... und Pferd!

'Ohne dich würde unser 'Gastpferd' hier ganz sicher noch nicht wieder... so weit sein... Deine Freundschaft...- ich kann dies ruhig als solches zwischen euch beiden 'Pferden' so benennen- zu Schlachtross hat ihn psychisch stärker stabilisiert als von mir erwartet... Da habe ich mit meiner persönlichen Einschätzung dazu richtig daneben gelegen... Zum Glück habe ich... wenn auch spät... da auf meine Trainer gehört.
Was du damit für das Hofgut hier geleistet hast...- den Geldwert kann ich nicht wirklich beziffern und für das Image von Rosengarten bist du im Moment unbezahlbar!
Für deine Zukunft hat der Pferdetrainer ja einige Vorschläge geäußert...- und die Rittmeisterin sieht gute Chancen für deren langfristige Umsetzung. Das mit dem Springen hilft uns hier sogar kurzfristig...- du hast das Potential... da auch schon... vielleicht... Und wenn der Pferdetrainer dich...- ja, die Idee ist gut! Das werde ich so... noch vor den Wettkämpfen... veranlassen!
Und nach dem Event...- ein Wiedereinstieg in die Dressur... Von mir aus auch in einem Gummioutfit- wenn es dir gefällt. Wenn ich dich dabei trainiere... mußt du es ja nicht tragen...'

Die mögliche Tatsache der Übergabe des Hofgutes an Mira durch sie spielte jetzt in ihren Überlegungen keinerlei Rolle...


Schlachtross:

'Miu ist neben mir...- und jetzt genau so fertig wie ich. Trotzdem hält er neben dir mit! Also reiß dich zusammen...- du und nicht er wollen hier gegen Mira und Brutus antreten...'

Während meiner Gedanken schien die Rittmeisterin mir das Kommando für weitere Liegestütze gegeben zu haben, denn bewußt wurde mir dies erst nachdem sie bereits den dritten anzählte.

'Habe ich dies rein instinktiv gemacht? Bin ich körperlich schon so fertig, daß ich dieses Level erreicht habe oder war das so, weil ich... endlich?... wieder anfange, an mich gerichtete Befehle unbewusst im Ponyspace umzusetzen?'

"Fünf! Hoch mit dir Schlachtross- und vorwärts! Das war richtig gut... Komm, schließ zu Miu auf..."

Wenn ich den bisherigen Trainingsablauf dieser Einheit zugrunde legte, dann würde ich hinter Miu ein Richtungskommando erteilt bekommen und müsste dann links oder rechts neben ihn ziehen...
Während Vanessa auf ihrem Rad hinter mir blieb wartete ich auf ihre Ansage- und prompt 'verkackte' ich es!

"Du hast auf mein Kommando gewartet...- ich habe doch recht?"

Ein Nicken auf diese direkt an mich gerichtete Frage der Rittmeisterin bekam ich hin- und ich ließ mich ohne Anweisung der Rittmeisterin etwas hinter meinen Freund zurückfallen. Über die sicher unvermeidlichen Liegestütze dachte ich nicht nach, doch schien Vanessa etwas anderes für mich beschlossen zu haben.

"Miu- etwas langsamer... aber nicht in den Schritt fallen. Schlachtross- im Trab nach vorn zu Miu aufschließen... Links!"

Mein Freund lief gute 15 Meter vor mir und daher wäre in einem Rennen garantiert bei solch einem Abstand noch keine Anweisung erfolgt. Doch ohne zu zögern versetzte ich mich aus der Mitte des Weges eine Körperbreite in geforderte Richtung- ich war mir sicher, die Ausführung war das Resultat aus einem Mix von Instinkt und bewusstem Handeln...

"Schon besser- aber noch zu langsam. Das habe ich bei dir vorhin bereits schneller gesehen- links! Und runter!"

Vanessa beließ bei einem Liegestütz- für mich hieß es danach nur zurück in die Mitte des Weges, doch die Rittmeisterin verbaute mir in den folgenden Minuten systematisch jede Möglichkeit nach vorn zu meinem Freund aufzuschließen! Immer wieder die Befehle zum ausweichen... unterbrochen von den Liegestützen- und ich hatte Phasen, da war ich mir sicher, bereits rein instinktiv auf ihre Anweisungen reagiert zu haben...
Aber als es bei mir anfing, daß der Frust darüber die Oberhand zu gewinnen drohte, lenkte sie ein- forderte aber gleichzeitig von mir eine letzte Kraftanstrengung! Miu befand sich jetzt vielleicht 25 Meter vor mir...

"Schlachtross- versuche jetzt noch einmal nach vorn aufzuschließen! Du bist kurz vor der Rennbahn und du hast die Möglichkeit, das Team vor dir zu attackieren! Anja hat dich dazu aufgefordert- Gallopp!
Miu..."- die Rittmeisterin brüllte dies meinem Trainingspartner nach- "du lässt Schlachtross neben dich aufschließen und dann hälst du dagegen!
Zwei Runden hier noch, dann geht es zurück in den Stall- und dort ist auch das Ziel!"

'Das wären eine knappe Rennbahnrunde...- vorwärts!'

Vanessa verlangte von mir, abgekämpft wie ich war, einen Zwischensprint UND einen Endspurt...- eine nicht untypische Situation am Ende eines Rennens. Doch sollte ich die strikte Überwachung durch sie ignorieren und erneut mich so auspowern, daß sie es als potentiell ungesund für mich einstufen würde?

'Lauf einfach...- und vertrau dir selbst!'

Eine Wegseite des Vierecks um die Wiese benötigte ich, bis ich an Miu heran war- und dort setzte ich das Kommando der Rittmeisterin, links außen neben ihn zu laufen, ohne weiter nachzudenken um. Hier kam mir wohl meine Rennerfahrungen zu gute, Vanessa lobte mich dafür, wie ich es umgesetzt hätte. Auch gab sie mir mit, ich wäre von meinen Werten nur unwesentlich über der für mich geltenden 'magischen Linie' gewesen. Aber nur 50 Meter später befahl sie mir aus meinem Lauf heraus fünf weitere Liegestütze- und forderte Miu auf, den Abstand zwischen ihm und mir mit einem Galopp möglichst groß werden zu lassen.

"Schlachtross- Anja hat dich abbremsen müssen weil ihr von einem anderen Team geschnitten wurdet... Ab jetzt keine Limitierung für dich bis in das Ziel- und hol dir deinen Freund vor der Ziellinie! Du bestimmst selbst den Beginn deines Endspurts...
Hoch und vorwärts!"

Eineinviertel Runden hätte ich Zeit und mögliche Wegstrecke um meinen jüngeren Freund einzuholen...- jetzt würde es sehr auch keine Unterbrechungen dabei mehr geben! Die Rittmeisterin wollte jetzt allein meinen Willen sehen, trotz des vorher erfolgten Trainings noch einmal alles zu geben...
Und sie hatte es geschafft, mich einfach nur noch funktionieren zu lassen. Mit Miu vor mir hatte ich ein Ziel, auf das ich mich fokussierte!
Schritt um Schritt näherte ich mich ihm- setzte dabei die immer noch gegebenen Anweisungen der Rittmeisterin für seitliches Ausweichen um ohne dabei mir einen Fehler zu erlauben- und zog die letzten sechzig Meter vor der imaginären Ziellinie mit Miu gleich!
Diese letzten Meter sprinteten wir Seite an Seite bis zum Eingang des Stalls, wo von Vanessa das endgültige Haltesignal für uns erfolgte.

'Das war's...- mehr geht jetzt nur noch mit den Methoden von Mira...'

Trotz das ich mich zwang aufrecht zu bleiben...- ich musste mich an die Stallwand lehnen, sonst wäre ich umgefallen. Die Rittmeisterin schien sich einen Kommentar, der ihr infolge meines 'eigenmächtigen Handelns' wohl auf der Zunge lag, zu verkneifen...- aber da mich Miu mit einer Körperlänge Vorsprung 'besiegt' hatte, bekam er vor mir von ihr zu saufen.

'Hast du dir auch verdient... hast mich immerhin 'geschlagen'...'

Vanessa bestätigte mir dieses Denken, da sie zu uns beiden sprach:

"Gut gemacht- beide! Schlachtross- gleichmäßig atmen! Du bekommst auch gleich zu saufen... Miu war aber Sieger...- daher er zuerst!"

Ich hatte damit zu tun überhaupt zu Atem zu kommen...- doch Vanessa zählte laut als Vorgabe für mich und nachdem Miu seine ihm dargebotene Flasche geleert hatte, wurde mein Durst gestillt...

"Schön langsam...- du sollst es schließlich nicht sofort wieder aus dir heraus kotzen! Ihr kommt beide gleich in den Waschraum- da brause ich euch ab... Danach haben wir noch Zeit für die Auswertung des heutigen Tages und bis dahin dürfte Markus für euch das Abendfutter fertig haben..."

Ein sanft ausgeführter Ruck an der inzwischen an meinem Halfter angebrachten Führleine zeigte mir, ich solle ihr folgen.

'Erfrischung... Auswertung... Futter... Ruhe...'

Mein Denken hatte sich jetzt auf die vier simplen Begriffe zurück gezogen- so wie es die Rittmeisterin heute Morgen mir angekündigt hatte war ich jetzt zu komplexerem Gedanken nicht mehr in der Lage. Im Waschraum reagierte ich noch immer rein 'automatisch', doch das von ihr lauwarm eingestellte Wasser hatte genau die Balance zwischen Erfrischung und Entspannung für mich. Meinem Freund schien es ähnlich zu gehen...- er kniete sich zu Anfang einfach neben mich und wir beide freuten uns einfach über dieses wunderbare Gefühl auf unserer Haut. Vanessa spülte uns erst rundherum ab und gab uns Zeit zum Entspannen, dann aber forderte sie uns auf, uns gegenseitig abzuseifen.

"Miu- du fängst mit Schlachtross an! Ihr beiden- ab auf eure Hinterhand! Schlachtross- steh still... bleib ruhig."

Was diese Ansage für mich bezweckte verstand ich sofort, als die Rittmeisterin eine Tube in ihrer Hand hielt und mich aufforderte, mein Maul zu öffnen.

"Apfelmus...- schön langsam... Miu- du bekommst deine, wenn dein Freund dich dann abseift..."

Der Geschmack war göttlich...- ich musste nichts zerkauen sondern einfach nur schlucken. Zudem würde der enthaltene Fruchtzucker und die daraus resultierende Energie mich recht schnell wieder regenerieren lassen...

"Das reicht...- du fühlst dich wieder besser?"

Die ausgedrückte Tube wanderte zurück in die Jackentasche, Vanessa bedeutete Miu, mich jetzt vom Seifenschaum zu befreien und dann wiederholte sich ihr Vorgehen mit getauschten Rollen bei meinem Freund und mir. Abschließend rieb sie uns beide trocken, wir bekamen wieder die Dauerhalfter von ihr angelegt, mein Zuggeschirr und unsere Hufstiefel nahm sie mit während wir gemeinsam in die Paddockbox überwechselten. Von ihr dazu aufgefordert machten wir es uns auf unseren 'Liegeflächen' bequem, während sie für vielleicht drei Minuten verschwand und mit Tablet zurück kam. Etwas Zeit verstrich, in denen sie wohl meine Werte für sich analysierte- dann richtete sie ihre Worte an mich:

"Gib zu...- du hast heute Vormittag in den beiden Einheiten den Fehler gemacht und die Kommando's bei den Sprints von mir nicht instinktiv umzusetzen versucht. Die kamen von dir verzögert! Du hast über sie nachgedacht... Und du hast dich nicht wirklich bis an deine Limits getraut..."

Was sollte ich darauf entgegnen...- sie hatte damit recht und die Vitaldaten von mir bestätigten diese Aussage nur. Ich schaute sie an und bestätigte diesen...- nein, es war kein Vorwurf... nur eine Feststellung durch meine Trainerin.

"Schlachtross- das ist nicht wirklich schlimm... Du hast anscheinend bei dem 'Gespräch' mit mir in der Mittagspause für dich schon das gleiche Fazit gezogen. Deine Reaktionen bei leichter und mittlerer Belastung sind für mich akzeptabel..."

'...was Markus sicher in Bezug auf das von dir, Rittmeisterin, abgeforderte Niveau auch mit 'Gut gemacht' übersetzen würde...'

"...aber was Phasen mit hoher Belastung angeht... und in den Rennen sind diese nun mal die dort überwiegenden- wenn man vorn mitläuft- da hat es noch nicht so gut ausgesehen. Deine Reaktionen auf meine Anweisungen waren... wie schon gesagt... verzögert... doch das weißt du selbst. Auch bist du jetzt am Nachmittag mehrfach entgegen meiner Anweisung an dich, dies zu vermeiden, über die von mir vorgegebene 'Linie' bei deiner Herzfrequenz gegangen. Das ist aber das, was dir hier falsch antrainiert wurde- und was wir sicher bis zu den Rennen korrigieren werden. Du hast... auf jede Aufforderung von mir... da reagiert und... ja, es war unsicher von dir... aber du hast 'Fahrt heraus genommen'...
Wie gesagt- du bist in der Hinsicht verunsichert, weil du dir selbst noch nicht wieder traust und daher entweder zu schnell oder, was das Gegenteil in deinem Agieren darstellte, zu zaghaft an das von mir oder auch deiner Jockey abverlangte Leistungsniveau herangehst..."


Vanessa nahm sich die Zeit- sie analysierter gemeinsam die von mir den Tag über gezeigte Leistung, zeigte mir gnadenlos meine Fehler und gab mir Hinweise, wie ich diese wieder möglichst vermeiden könnte. Ihre Gesamteinschätzung war, der Weg, den sie vorgab und den ich akzeptierte, wäre erfolgversprechend- auch wenn ich heute vielleicht für mich selbst nur einen kleinen Schritt in die richtige Richtung sehen würde. Kraft und Ausdauer hätte ich- und dies wüsste ich auch- und was mich jetzt im Moment noch 'hemmen' würde...- dies wäre ja gleichfalls bei mir vorhanden.

"... Das fehlt dir nicht- das wurde nur 'zugeschüttet'! Erinnerst du dich an unser erstes gemeinsames Training? Als du eingeschirrt dagestanden hast und ich dich auf mein Kommando zum anziehen warten ließ? Ich hielt dich vor diesem ersten Training für... 'überbewertet'...- du hast mir da das erste Mal gezeigt, wie falsch ich damit lag! Dein eigener Wille... hat dir ein paar Mal hier heftig im Weg gestanden- doch hast du dein Ziel, hier als Rennpferd erfolgreich zu sein, niemals vergessen. Wenn wir dir dabei zeigten, wie du dich dabei verbessern konntest...- hast du es akzeptiert. Auch wenn du Rosengarten sonst sicher zu hassen gelernt hast...
Deine Fokussierung auf dies alles, was dich bisher zu einem Sieger gemacht hat, ist noch immer da... auch was wir dir hier noch zusätzlich an instinktivem Handeln antrainiert haben! Dieses Fundament war bei dir nie weg...- und die 'Dreckschicht'... die hier darüber aufgeschüttet wurde haben wir heute schon etwas abtragen...
Ich werde morgen mit dir so weiter trainieren- und das, was ich dir jetzt so dargelegt habe, werde ich nachher deiner Jockey schreiben. Mach einfach weiter so- und entschuldige, ich möchte jetzt noch Miu hier gleich bewerten..."

Verstehend nickte ich ihr zu... es klang... vorsichtig optimistisch?- doch meine Selbstzweifel blieben...


Büro der Rittmeisterin...- Nacht...


"Vanessa- leg endlich deine Arbeit weg und komm schlafen! Deine Nacht ist- so wie meine- in fünf Stunden vorbei...- da müssen wir beide wieder fit sein..."

Markus stelle demonstrativ den Wecker, der nach Mitternacht anzeigte, in das Blickfeld seiner Partnerin, damit diese endlich zur Ruhe käme...

"Schatz- du hast recht. Ich komme jetzt eh nicht weiter und habe vermutlich auch keine Zeit, das hier mit der Baronin zu besprechen..."

Auf die Frage des Pferdetrainers, was denn derart wichtig für ihre Chefin wäre, schaute sie ihn sehr ernst an:

"Nicht für sie allein- für uns alle hier auf Rosengarten. Schlachtross hat vermutlich keine Ahnung gehabt, wie sehr er uns mit seiner... aus seiner Sicht durchaus berechtigten Forderung... eines Arbeitsverbotes für Mira und den Knecht in finanzielle Bedrängnis bringen würde. Er hat... vielleicht doch sogar bewusst... bei seinem als Mensch ausgeübten Beruf... genau jenen Punkt erwischt, der uns richtig weh tut...
Zwei Trainer weniger... und dazu kommen noch die Ausfälle durch Augustine und Simone... Bei der Zofentrainerin betrifft das dabei eher ihre Unterstützung mit Personal bei dem Turnier- aber wenn das bis dahin nicht zu klären ist..."

"Derart schlimm?"

Markus konnte es durchaus nachvollziehen, was den Schaden infolge des Ausfalls von Mira und Jens anging- er selbst hatte dies bereits in den den vergangenen Tagen gespürt. Jeder Einsteller mehr, den er zusätzlich zu betreuen hatte, bedeutete Mehrarbeit für ihn. Dem Pferdeknecht stand durch die getroffene Regelung zwar mehr Zeit für die handwerklich notwendigen Arbeiten im Vorfeld des Events zur Verfügung, doch hatte dieser in den vergangenen Jahren dabei pro Tag im Durchschnitt auch zwei Einheiten mit mindestens zwei Kunden betreut. Gleiches galt auch für die Tochter der Baronin...

"Du bist morgen auch die gesamte Zeit mit Schlachtross und Miu beschäftigt- soll ich daher mit Natascha reden und sie nach den genauen Zahlen fragen? Das was du da gerade erarbeitest...- es reicht doch, wenn die Baronin das von dir auch noch am Mittwoch erfahren würde. Da übernehme ich deine 'Einsteller' und du hast eine Einheit Zeit, wo du es der Chefin vortragen könntest...- einverstanden?"

Müde nickte seine Partnerin dieses Angebot ab:

"Einverstanden- das machen wir so... Ich komme hier jetzt eh nicht weiter... Lass uns etwas schlafen... Danke Schatz!"

Sie schaltete demonstrativ den PC aus und folgte Markus in das Bad...

103. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 04.02.22 10:18

Euch allen ein schönes Wochenende...- der Pferdetrainer hat ein ihn überraschendes Telefongespräch; Schlachtross erlebt eine Enttäuschung- macht aber Fortschritte... und hat am Abend eine angenehme Zeit mit Miu in der Box!



Tag 31; Dienstag- Woche 5



Vormittag- Einsteller-Boxengasse...


Markus war dabei, zu Beginn der zweiten Einheit am Vormittag drei der 'Einsteller' für eine Ausfahrt mit einer Wagonette vorzubereiten, da machte sich sein Telefon bemerkbar. Den bei einer solchen 'Störung' seiner Arbeit üblichen Fluch verkniff er sich bei dem Blick auf das Display- die Baronin selbst wollte etwas von ihm...

"Frau Baronin- ich bin gerade in der Vorbereitung einer Ausfahrt mit drei Einstellern. Ist es etwas wichtiges oder hat dies bis zum Ende der Einheit Zeit?"

"Pferdetrainer- ich denke, sie werden sicher zehn Minuten erübrigen können, die nach hinten sicher wieder herauszuholen sind. Ich habe hier in der Schleife den Vertreter von 'Equus Solution'... ja, den gleichen der die 'Horsekeeper' hier auf dem Hofgut vorgestellt hat. Er würde gern mehr über den 'Vorfall' nach der Hochzeit in Erfahrung bringen- besonders die Aussagen des Technikers mit der euren abgleichen- und... was mir noch wichtiger erscheint, er würde gern aufgrund dessen Vorschläge für mögliche Verbesserungen hören. Sie können... in Bezug auf diesen Vorfall... offen zu ihm sein...
Ich stelle durch..."

Nach einem Moment der Stille:

"Equus Solution, Ehrlicher...- spreche ich mit dem Pferdetrainer des Hofgutes 'Rosengarten'?"

"Am Apperat- bitte warten sie einen Moment!"

Markus befahl den drei 'Pferden' sich still zu verhalten- er würde sie weiter im Auge behalten- zog sich dann an einen Platz zurück, wo er für diese noch sichtbar war, und setzte dann das Gespräch ohne weitere Zuhörer fort...

"So, wir können reden- aber nur kurz! Ich habe maximal 10 Minuten für sie übrig. Wie kann ich Ihnen weiter helfen?"

"Uns ist zur Kenntnis gekommen, daß der von uns mit der Überwachung und Bedienung der Horsekeeper betraute Mitarbeiter an dem von Ihnen wahrgenommenen Termin es an notwendiger Sorgfalt im Umgang mit den uns von Ihnen anvertrauten Tieren vermissen ließ. Dafür möchte ich mich, wie auch schon bei ihrer Vorgesetzten, gleichfalls auch noch einmal bei Ihnen entschuldigen. Für sie zur Information- die Person wurde von uns abgemahnt... hat uns aber den Vorfall am folgenden Tag unverzüglich selbst zur Kenntnis gebracht...
Was uns in diesem Fall weiterhelfen würde, können sie den Ablauf aus ihrer Perspektive uns noch einmal schildern? Wir gehen aufgrund unseres Wissens bis jetzt von einem menschlichen Versagen vor dem Einschluss der Tiere in unser Produkt und nicht von einem technischen Fehler aus...
Bei Ihnen auf dem Hofgut ist bis jetzt ja noch ein weiterer 'Superior' im Einsatz- ist Ihnen bekannt, ob da irgendwelche weiteren Abweichungen oder Vorfälle aufgetreten sind?"

'Daher weht der Wind- diese 'Würfel' sollen weiterhin als fehlerfrei dastehen... Das dumme ist- es war in den Fällen wirklich 'menschliches Versagen'. Nur haben es unsere Pferde auszubaden gehabt...'

Markus schilderte daher in wenigen Sätzen, was auf der Rückfahrt von der Hochzeit vorgefallen war- er verschwieg dabei auch nicht sein dem Techniker gegenüber ausgesprochene Hausverbot auf Rosengarten...
Zu seiner Verwunderung bekam er danach die Information, die Einlassungen des Technikers wären inhaltlich deckungsgleich mit dem, was er gerade berichtet hätte...- und man fragte ihn, welche technischen Änderungen ihm einfallen würden, um angemessen auf so eine Situation in Zukunft reagieren zu können!

"Spontan würde ich vorschlagen... es muss unbedingt möglich sein- abweichend vom voreingestellten Zyklus- notfallmäßig manuell eine Fütterung bzw. ein Tränken der Tiere zu veranlassen! Die Videoüberwachung im Superior ist ein nettes Gimmick- bringt aber überhaupt nichts, wenn das Pferd eine Maske trägt! Wie lange dauert es, ein Tier aus diesen Boxen zu bekommen, wenn irgend ein Notfall außen oder in der Box eintritt? Ist das von Ihnen getestet worden? Wie bekomme ich die Boxen auf, wenn die automatische Steuerung derselben versagt?
Ich würde vorschlagen, sie kontaktieren mich... warten sie... wäre dies jetzt den Samstag möglich? Oder würde es Ihnen schriftlich ausreichen? Da könnte ich mit unserer 'Tierklinik' Rücksprache halten und auch dort gibt es sicher Punkte, die in ein besseres Handling der Bediener und optimalere Unterbringung der Pferde einfließen können..."

"Könnten wir so verbleiben- sie senden uns ihre Erfahrungen als Mail bzw. PDF bis Freitag... und ich schau bei Ihnen am Samstag noch einmal persönlich vorbei und kann zu ihren Angaben dann Detailfragen stellen...
Es wird sie vielleicht erstaunen...- aber im Rahmen der Erprobung habe ich diverse Zyklen sowohl im Basismodell als auch der Superiorversion verbracht... Mir ist das Gefühl, welches die Pferde darin erleben, durchaus vertraut- sonst wäre ich von diesem Produkt nicht überzeugt...
Am Samstag... wäre es Ihnen gegen 13:00 recht?"

Nach kurzem überlegen stimmte der Pferdetrainer der genannten Uhrzeit zu... und schüttelte... immer noch verblüfft... seinen Kopf.

'So, wie du bei der Präsentation auf mich gewirkt hast... ich hätte nie erwartet, daß du das Gefühl der Pferde in eurem 'Würfel' kennst weil du es selbst ausprobiert hast... Ich bin beeindruckt!
Natascha muß unbedingt alles, was sie bezüglich dem, was Augustine mit der Box angestellt hat, gesehen hat, aufschreiben... und sie muß auch bei dem Gespräch dabei sein...- und ich muß mit unseren Pferden reden!
Das wird weder meiner Rittmeisterin noch der Baronin gefallen- ist aber notwendig...'


Mittag- Rennbahn...


Schlachtross:

Die Rittmeisterin war auf alle Fälle zufriedener als gestern mit mir...- die ersten beiden Einheiten heute waren an sich eine Abwandlung dessen, was ich bereits gestern trainieren durfte. Läufe auf der Rennbahn... Nur dieses Mal von Anfang an vor dem Sulky eingeschirrt- beginnend mit zwei Runden im schnellen Trab zum aufwärmen, eine Runde Gallopp und eine weitere Runde zur Erholung im Schritt und danach wieder mit Trab beginnend. Aber steigerte sich heute im Unterschied dazu die Anzahl der zu laufenden Trabrunden nach jeder gelaufenen 'Pause' um eine weitere...
Miu lief neben mir jede dieser Runden tapfer mit- nur mit einer Führleine an der Gabel fixiert... wie es Anja schon vor ihrer Abfahrt mit uns beiden gehandhabt hatte. Die Rittmeisterin hatte zudem auf jegliche sichteinschränkende Hilfen verzichtet und so hörte ich meinen Freund nicht nur neben mir... er war auch für mich sichtbar, ohne daß ich groß den Kopf drehen musste. Von Vanessa war Miu auch so angebunden, daß sie ihn, ohne absteigen zu müssen, an der Tribüne vor den Gallopprunden mit dem Panikhaken aus- und mit dem Ende meiner 'Schrittrunde' auch wieder einklinken konnte. So räumte sie ihm die Möglichkeit im Unterschied zu mir ein, sich an dieser 'grasend' zu erholen, während ich weiter in Bewegung zu bleiben hatte...- auch wenn er die 'Erholungsrunde' jedes zweite Mal freiwillig neben mir mit lief!
Insgesamt kam ich so in den beiden Vormittagseinheiten... nur von einer kleinen Pause unterbrochen, in denen wir von der Rittmeisterin getränkt wurden... auf 18 Runden, ehe sie meinte, es wäre Zeit, uns für eine etwas ausgedehntere Mittagspause zurück in die Box zu bringen...

"Miu- du hast sehr gut mitgehalten... Markus wird dich heute Nachmittag zusammen mit einem Einsteller weiter im Springen trainieren. Er wird mit euch vorzugsweise Elementetraining fortsetzen- für dich auch verschiedene Kombinationen... wie sie bei den Turnieren üblich sind. Das sind heute Wiederholungen für dich- es geht da um die Vertiefung deiner Technik.
Da du bis jetzt hier deinem Freund so gut zur Seite gestanden hast...- die Hindernisse werden nicht allzu hoch sein. Wie gesagt...- es ist Techniktraining. Der Pferdetrainer wird aber keine Nachlässigkeit dulden...
Schlachtross- ich werde nach deiner Mittagspause weiter mit dir trainieren... Du wirst daher deine detaillierte Einschätzung- so wie gestern auch- von mir erst heut Abend nach Trainingsende hören. Was du dir aber sicher schon gedacht haben könntest- da es im Unterschied zu gestern von mir so gut wie keine Aufforderungen an dich gab... es sah wirklich besser aus. Mach weiter so- ich habe dies dir gestern Abend auch gesagt- du bist auf einem guten Weg! Euch beide werde ich jetzt zu Beginn eurer Pause kurz abbrausen...- habt ihr euch redlich verdient..."


Der Gang zurück zum Stall erfolgte danach ohne weitere Kommentare der Rittmeisterin- und ich freute mich auf das anstehende Futter und noch mehr auf das Wasser zum stillen meines Durstes...

'Gleich sind wir im Stall... da bekommen wir Schweiß und Staub- was ist da denn los?'

Ich hatte per Zufall einen Blick den Querweg zur 'Klinik' geworfen- und wurde 'Zeuge' wie der berüchtigte 'Untersuchungsstuhl' von Augustine, mit dem ich hier in den ersten Tagen in Rosengarten auch Bekanntschaft schließen musste, aus selbiger geholt und unter Aufsicht der Oberschwester in einen Transport-LKW mit südosteuropäischem Kennzeichen verladen wurde.
Ich konnte nicht an mich halten und schnaubte vernehmlich, damit ich die Rittmeisterin auf diesen Vorgang aufmerksam machen könnte. Vanessa gab mir aber über die Führleine einen kurzen Ruck und ignorierte meinen fragenden Blick. Erst nachdem sie mich ausgeschirrt und auch von meiner restlichen Ausrüstung befreit hatte und ich mit Miu im Waschraum den Wasserstrahl auf meiner Haut spüren durfte, ging sie auf meine unausgesprochene Frage ein:

"Augustine verlässt uns- für immer... und Annika begleitet sie dabei... Beide dürfen dabei drei Geräte aus der Klinik mitnehmen... Die Baronin hat für die beiden etwas im Ausland arrangiert..."

Ich versteifte bei dieser 'Neuigkeit' für alle anderen sichtbar- dann drehte ich mich von der Rittmeisterin weg und versuchte schmollend, ohne weitere Interaktion mit ihr, in unsere Paddockbox zu wechseln...

"Hiergeblieben!"

Die Stimmer der Rittmeisterin donnerte diesen an mich gerichteten Befehl mit einem Unterton heraus, der richtig sauer klang.

"Ich habe dir nicht erlaubt, den Waschraum zu verlassen... und ich war in diese Entscheidung nicht eingebunden- also lass deine schlechte Laune darüber nicht an mir aus...
Die Baronin war der Meinung, du sollst dich auf dein Training und die anstehenden Rennen gegen Mira konzentrieren! Augustine und Annika werden... dies ist mein Kenntnisstand dazu... im Ausland bei einer Bekannten der Baronin mehrere Jahre im Status von 'Sklavinnen' zubringen müssen. Dabei werden sie definitiv auch in den Genuss ihrer eigenen Konstruktionen kommen...- das war Teil des Deals!
Danach soll Ihnen erlaubt sein, dort zu Helferinnen oder so etwas aufsteigen zu dürfen... Angeblich hat die Baronin auch verfügt, sie sollen sich hier von Rosengarten und der 'Szene' generell fernhalten. Markus hat mir berichtet, du wärst nicht der erste, bei dem die beiden es 'übertrieben' hätten- nur wurden diese anderen Kunden offenbar zusätzlich noch erpresst um stillzuhalten... Also glaube nicht, sie hätten es nur auf dich abgesehen...- du warst nur perfekt mit deinem Latexspeen für ihre sogenannten 'Studien'... Die Entscheidung der Baronin zu deiner Gleichstellung mit unseren Pferden hat ihr da zusätzlich noch in die Hände gespielt...
Miu- du bist auch so weit? Dann rüber in die Box mit euch! Bevor es nachher weiter geht, legt ihr eigenständig eure Ausrüstung an..."

Sofort mit dem Betreten der Paddockbox drehte ich mich sichtbar zur Rittmeisterin um, schnaubte und deutete mit dem zeigen auf meinen Mund stumm den Wunsch an, sprechen zu dürfen. In dem Moment war mir mein Futter egal...- mir war das Recht zugestanden, mich in dieser ja auch menschlich zu äußern. Doch meine Trainerin hatte es klar ausgedrückt... die Baronin hatte sie in diese Entscheidungen nicht eingebunden und so wäre sie das falsche Ziel für meinen Frust darüber. Daher wahrte ich die Höflichkeit und wartete ihre Erlaubnis zum Sprechen ab- die mir nach einem Moment des Zögerns und dem anlegen unserer Halfter erteilt wurde...

"Rittmeisterin...- entschuldigt bitte... Ich wollte meinen Frust über diese Beiläufigkeit des übergangen werdens nicht an euch auslassen. Richtet der Baronin aber von mir aus...- ich hätte es als fair empfunden...als Betroffener mit in die Entscheidung darüber eingebunden zu werden..."

Ich war enttäuscht... die Tonlage meiner Stimme verriet es... was es der Rittmeisterin leichter nachvollziehbar machte, sich in meine momentane Gefühlslage zu versetzen. Mit der Aufforderung an mich, ich könnte Ihren Ausführungen dazu auch fressend lauschen, blieb sie in der Box und verteidigte mir gegenüber die Entscheidung ihrer Vorgesetzten:

"Auch wenn ich deine... menschliche... Enttäuschung verstehe...- du bist immer noch hier auf dem Hofgut ein... wenn auch 'bessergestelltes'... Gestütpferd. Ich bin- wie gesagt- mit dem, wie das gelaufen ist, auch nicht einverstanden...- und wurde genausowenig um meine Meinung gefragt! Du kannst gern auch Blacky fragen, ob er damit einverstanden wäre- so oft, wie die beiden ihm zugesetzt haben... ihr beiden bekommt von mir- zu diesem Thema- hiermit sogar die Erlaubnis... dies in einer Pause auf einer Koppel... zu erledigen... wenn dir dies hilft...
Augustine hat auch alle Aussagen von dir zu den Dingen, die dir von den beiden angetan wurden, bestätigt- es ist alles dokumentiert...
Wie ich schon vorhin sagte- konzentrier dich auf Mira! Augustine hat mit dir ihr eigenes Programm durchgezogen... aber weil sie von ihrer Schwester darum gebeten wurde, hat sie das, was Mira dir nur mit reiner Brutalität antun wollte, mit ihrem Fachwissen für dich verschlimmert. Ohne Mira und ihrem Drang, dir schaden zu wollen, wäre Augustine... vielleicht... nicht derart perfide mit dir umgesprungen...- denke bitte also daran, wer die wirklich treibende Kraft dabei war!
Du hast dich dafür entschieden, hier weiterzumachen und gegen die Baroness in den Rennen anzutreten...- daher möchte ich dich jetzt noch einmal fragen: willst du ihr nur zeigen, sie hat dich nicht zerstören können und du läufst die Rennen nur deswegen mit? Oder brennt in dir der Ehrgeiz, ganz vorn gegen sie mitzuspielen und es ihr so- auf ihrem eigenen Grund und Boden- heimzuzahlen? Deine Jockey hat angedeutet, es wäre letzteres... Deswegen auch ihre Anweisung, dich... vorerst... unter strikter Kontrolle zu trainieren...
Markus und ich machen dich körperlich... und auch mental... ganz sicher wieder fit...- doch ich möchte hier und jetzt von dir wissen: WAS WILLST DU? SAG ES MIR!"

"Kann ich denn noch ganz vorn mitspielen? Wollen tu ich es schon...- aber ihr wart doch dabei, wo ich mich leistungsmäßig ins Aus gallopiert habe...
Dieses unter fremder Kontrolle laufen... mit der Aussage von Anja, nur so oder gar nicht- bis ich mir selbst wieder trauen könnte... Kann ich das bis zum Rennen denn überhaupt erreichen? Markus und du sagen das zwar... meine Jockey traut es mir zwar zu... Ihr vertraut mir so mehr als ich mir selbst...
Wäre ich wirklich nur Pferd...- dann würden mich solche Selbstzweifel garantiert nicht plagen..."

Ohne ein weiteres Wort kam die Rittmeisterin auf mich zu, legte beide Hände auf meine Schultern und schaute mir in meine Augen:

"Ihr alle hier seid intelligente Pferde...- und 'Tiere' wollt ihr ja sein...
Du hast Zweifel? Das ist doch völlig normal! Wir als eure Trainer versuchen diese... 'menschlichen' Gedanken euch abzugewöhnen und nehmen... beziehungsweise nahmen da in der Vergangenheit aber nicht wirklich Rücksicht darauf. Dafür hatten wir ja Gerten und... auch die Peitsche...
Was aber wirklich entscheidend ist- du hast, als du die Möglichkeit hattest, hier abzubrechen... und zurück nach Waldsee zu fahren... den Weg gewählt weiter zu machen! Das allein zeigt doch, was du ganz tief in deinem innersten bist- ein Kämpfer, für den aufgeben niemals eine Option darstellt! So lange das in dir ist... und du genau DAS lebst...- können Markus, ich und deine Jockey dir bei dem 'Rest' helfen... Seit der... wie würdest du es bezeichnen... 'verkackten' Ausfahrt hast du Fortschritte gemacht- ja, gestern... das war anfangs zaghaft... wurde aber zum Abend hin besser! Ich hatte dies dir ja gezeigt... Und die beiden Einheiten vorhin stellen eine gute Basis für das dar, was nachher ansteht! Du kannst dich auch bei Miu hier bedanken...- wir alle sehen, wie seine Anwesenheit dir die Sicherheit gibt, die du derzeit noch brauchst..."

'Hatte Anja vor ihrer Abfahrt sich nicht ähnlich ausgedrückt?'

Nach diesen Worten ließ die Rittmeisterin mich wieder los...

"Noch etwas- ich möchte dir für die beiden Einheiten jetzt ein Angebot machen. Wir können nachher auf der Bahn trainieren... ohne Schatten...- oder wir wechseln auf einen Waldweg. Die Erleichterung für dich im Schatten zu trainieren würde ich aber damit kompensieren, daß du beide Einheiten blind trainierst...- und du läufst einen Kilometer mehr als auf der Bahn geplant ist. Ich werde dich auch bewusst in den 'roten' Trainingsbereich treiben- deine Aufgabe soll es sein, nach frühestens zwei, aber maximal drei Minuten aus diesem ohne Hilfe heraus zu gehen! Eine Minute Spielraum für dich...- ich trau dir das zu! Du wirst zudem nicht allein trainieren... aber wer mit dir von mir trainiert wird ist für dich nicht von Belang...
Und jetzt friss endlich und ruh dich danach aus...- das Training nachher wird richtig hart... egal, wo es stattfinden wird!"

Das mit den 'Angeboten' kannte ich bereits aus der Tierklinik von der Oberschwester, doch bei der Temperatur draußen war es ein fairer Vorschlag der Rittmeisterin. Ich zügelte mich auch beim fressen- was ich jetzt in meinen Magen befördern würde, läge mir nachher doppelt so schwer im selbigen. Daher animierte ich Miu, den von mir aus diesem Grund 'verschmähten' Teil zu futtern- ich soff dafür mehr von dem bereit stehenden Wasser...


Den Rest unserer Pause verbrachten mein Freund und ich auf einem der Strohballen dösend aneinander gelehnt- ehe die innere Uhr mir riet, mich noch einmal zu 'lösen' und ich Darm und Blase leerte. Wenig später tauchten Vanessa und Markus dann auf und damit begann der zweite Teil des heutigen Trainings...

"Mit Sicht auf der Bahn oder blind im Wald?"

Ohne Umschweife kam meine Trainerin zum Punkt, während sie Miu und mir unsere Hufstiefel und mir zusätzlich mein Zuggeschirr reichte.
Ich legte wortlos eine meiner Hände über meine Augen- damit war klar, wo ich gern trainieren wollte. Penibel kontrollierte ich meine Füße auf mögliche Fremdkörper bevor ich in die Hufstiefel schlüpfte... meine Fußsohlen hatten sich nach der 'Tanzeinlage' wieder erholt und diesen Erfolg wollte ich durch eigene Unachtsamkeit nicht wieder zunichte machen. Ein 'Schnauben' meinerseits zeigte der Rittmeisterin wenig später- ich wäre bereit und sie könnte mir die 'Scheuklappen' anlegen.
Eine Minute später war mir meine Sicht genommen und Vanessa führte mich aus der Box. Beim eingeschirrt werden versuchte ich zu erraten, mit wem ich gemeinsam trainiert werden sollte...- doch schien das 'Pferd' strikte Anweisung von Vanessa zu haben mir keinen Hinweis zu geben. Sein Atem war für mich hörbar- die Rittmeisterin schien es neben mir platziert zu haben... aber war es eingeschirrt wie ich?

'...unwahrscheinlich- ich spüre beide Stangen der Gabel an meiner Hüfte. Ich bin als 'Single' vor dem Sulky eingeschirrt. Und warum hat Vanessa nicht meine Vorderhand am Geschirr fixiert?'

Allein über die Kommando's, die ich von der Trense in mein Maul übertragen spürte, lenkte mich die Trainerin aus dem Stall und vom Gefühl her zuerst über die Straße- vermutlich sogar bei Petra der Sattlerin vorbei- dann in den Wald. Die Strahlen der Sonne und die damit verbundene Kraft blitzte immer nur für Momente auf... der Weg unter meinen Hufstiefeln war fester, ebener Belag... und die Geräuschkulisse bestand aus dem Knarren der Bäume, vereinzelten Rufen von Vögeln und dem, was wir verursachten. Vanessa gab mir Order, von Schritt in Trab überzugehen...- ansonsten ging es, von drei Kommando's, rechts abzubiegen, stur gerade aus!
Offenbar waren wir nach dieser ersten Runde (ein Dreieck?) wieder am Ausgangspunkt derselben angekommen- auf alle Fälle gab es ein Haltesignal für mich und mit einem leichten Ruck entlasteten auch die Stangen der Gabel...

"Schlachtross- wie vorhin von mir gesagt... Du wirst diese Runde ab jetzt im Trab laufen- da werde ich mit dir Fahrmanöver trainieren. Wenn ich nicht mit dir zufrieden bin... gibt es ein 'Halt!' von mir, du gehst runter, ich sehe zehn saubere Liegestütze und danach gehst du sofort erneut in den Trab über!"

'Klar- deswegen die freie Vorderhand... Hätte ich mir denken können.'

"Auf dem langen geraden Stück gallopiert du- ich gebe dir das Signal und du ziehst mit voller Kraft... wie bei einem Endspurt! Du hast alles zu geben- und dein Chip wird mir verraten, ob dies so ist... Deine Aufgabe ist es... eigenständig zu entscheiden wann du aufhören musst...- bevor es für dich wirklich gefährlich wird! Keine Angst- ich bremse dich rechtzeitig ab... Und solltest du nicht mehr reagieren, wird mein Begleitpferd dich einfangen...
Lass uns beginnen!"

Während sie wieder aufsaß und mich- vermutlich- in die Richtung des Weges lenkte, aus der wir zuletzt gekommen waren, hörte ich das zustimmende Wiehern meines Begleitpferdes... was sich sicher auf ihren letzten Satz bezog...

'Steel?! Das kann doch nur...- nein, das ist Steel... Ganz sicher!'

Trotz Trense fiel ich in ihr Wiehern ein... und freute mich, auch wenn ich sie nicht sehen könnte, sie als meine Begleiterin zu haben. Meine letzter Gedanke, bevor ich mich auf das vor mir liegende Training mit all seinen Herausforderungen konzentrierte, galt der Frage, ob sie und Brutus auch wüssten, daß ihre ehemalige 'Besitzerin' das Hofgut auf -hoffentlich - Nimmerwiedersehen verlassen hat...


...gegen Ende der ersten Trainingseinheit am Nachmittag...


"Halt- und runter!"

Ich hatte ganz sicher keinen Fehler gemacht- doch hatte Markus nicht auch auf diese Art versucht, mich aus dem 'Ponyspace' zu reißen? Ich stemmte mich mit aller Kraft gegen die Vorwärtsbewegung und nachdem ich sicher war, der Sulky hinter mir schob nicht mehr, ging ich in den Liegestütz und zeigte die von der Rittmeisterin geforderten zehn Wiederholungen. Danach wieder auf die Hinterhand und erneut beschleunigen- die einzige Konstante bei dieser Übung war, sie erfolgt auf jedem geraden Teilstück mindestens einmal...

'Du hast mich jetzt schon seit einiger Zeit vermutlich genau dort, wo du mich hinbringen wolltest- an meiner Leistungsgrenze! Eigentlich müsste ich dich dafür hassen... doch treibst du mich mit deinen Ermutigungen weiter und weiter! Das muss ich dir lassen- du beherrschst es perfekt mich mit deiner Stimme zu motivieren... ohne zu drohen.
Die Muskeln in meiner Hinterhand brennen wie Feuer... ich spüre, meine gelaufene Geschwindigkeit bei den Sprints ist nicht mehr so hoch wie in der ersten Runde... ich habe Durst...- du nimmst darauf keine Rücksicht!
Aber ich vertraue dir... so wie ich Anja vertraue...- und von den vier Sprints bisher hast du mich nur zwei Mal bremsen müssen... Die beiden anderen Male war es das 'Gut gemacht!', mit dem du mir zeigtest, ich bin auf dem richtigen Weg... ich lerne es wieder, mir und den Signalen aus meinem Körper zu trauen!
Trotzdem wäre eine kurze Pause schön...'

Erneut spürte ich den Zug in meinem Mundwinkel, der mir anzeigte, ich hatte einen der Eckpunkte erreicht.

'Das ist wieder das 'lange Stück'... hier darf ich wieder sprinten!'

Aber bevor ich die Aufforderung dazu bekam, gab es von meiner Jockey über die Zügel in schneller Folge überraschend die Aufforderung zu zwei Spurwechseln...- die ich aber flüssig umsetzte, wie sie mir von hinten erneut mit einem "Gut gemacht!" bestätigte. Ob das gedacht war um mich einzulullen- keine zwanzig Schritte später drückte ich erneut zehn Liegestütze!

"Komm Schlachtross- hoch mit dir und weiter! Im Überlandrennen kannst du dir auch keine Schwäche gönnen! Ich sehe jetzt von dir einen sauberen Galopp und du machst das wie beim letzten Mal...- da hast du richtig gut auf deinen Körper gehört. Vorwärts!"

Während ich mich erneut zu vollem Körpereinsatz zwang, begriff ich, was Vanessa mir gerade auf den Weg mitgegeben hatte... Ich müsste mindestens die volle Distanz des Rennens laufen... vorher wäre mir keine Pause gegönnt- und zumindest die vorhergehende Runde hatte ihre Gnade gefunden...


Abend- Paddockbox


DRACHENLORD

'Pferdeliebe'

Miu und ich saßen auf der Weide unter der großen Weide. Die letzten beiden Tage waren lang und anstrengend gewesen...- vor allem vorhin zusammen mit Steel! Die Rittmeisterin hatte sich vorhin hier in der Box richtig Zeit genommen, mich für meine Fortschritte gelobt und dabei mir anhand der Daten meines Chips gezeigt, wie sehr mich das Training gestern und heute gegenüber ihrem Testtraining vor einigen Tagen, wo mein 'Wiederaufbau' durch sie und Markus begann, voran gebracht hatte. Ich war von den abverlangten acht Sprints am Nachmittag fünf selbstständig so gelaufen, daß ich an meine Grenze gelangte, sie aber nicht überschritt! Das war ein verdammt großer Schritt nach vorn...
Die Abendfütterung war deswegen auch reichlich ausgefallen... sogar eine Handvoll 'Leckerchen'... und mein Magen gefüllt...- ich war müde, doch mit mir und der Welt im reinen...
Augustine und ihre Helferin Annika waren nicht nur vom Hofgut, sondern auch hoffentlich für immer aus meinem Leben verschwunden...- auch wenn ich von der Entscheidung der Baronin für die beiden überrascht und zudem in diese nicht eingebunden war. Doch hatte ich beide in meiner Wut auf die Verhältnisse hier auf Rosengarten und was Schlachtross hier durch Mira und ihren Knecht Jens angetan worden war, aus dem Blickwinkel verloren...

'...war vielleicht auch besser so... was hätte ich- nein... wie hätte ich Vergeltung an den beiden üben können? Gegen Mira wäre dies in den anstehenden Rennen möglich... doch bei den beiden?'

Da sich Schlachtross zurückgezogen hatte und ich mir auch als Mensch im Moment den Kopf darüber nicht zerbrechen wollte... stand mir der Sinn nach normaler menschlicher Kommunikation. Ich kraulte Miu, der seinen Kopf auf meine Brust gelegt hatte, die Mähne und fragte ihn leise:

„Miu, hast du Lust zu reden?“

Er schaute mich groß an und zunächst dachte ich, er wolle nicht aus seinem Pferd-Sein heraus, doch dann sagte er: „Ja, aber worüber wollen wir reden?“

Ich war froh, dass es so leicht war mit ihm sprachlich zu kommunizieren und frage ihn etwas, was mir auch schon seit einigen Tagen im Kopf herum ging:

"Miu, ich beobachte dich jetzt seit wir zusammen in der Box sind, doch eines ist mir bis jetzt nicht klar. Du bist eindeutig nicht übermäßig devot, doch bist du der rangniedrigste Hengst in der Box und es scheint dir nichts auszumachen. Wieso hast du nicht schon vor langer Zeit rebelliert?“

„Wie kommst du darauf, dass ich nicht devot bin?“

Er fragte schelmisch zurück und sah mich von unten mit einem... gestellt... treudoofen Blick an. Ich streichelte ihm über die Brust und zwickte ihn beiläufig in die Brustwarze. Nicht wirklich fest, aber schon schmerzhaft. Miu zuckte zusammen und sein Blick wurde härter. Dann sagte ich:

"Miu, wir haben über drei Wochen miteinander verbracht. Glaubst du ich habe nicht gesehen wie du, nach außen hin, vor den anderen und auch vor mir gekuscht und auf Wunsch auch deinen Arsch hingehalten hast? Aber ab und zu hast du Lion und Blacky derb vor das Schienbein getreten und dass immer genau dann, wenn du wusstest, dass sie irgendeinen Leistungstest abliefern mussten. Wärst du wirklich unterwürfig, hättest du nicht so gehandelt.“

Miu grinste bei seiner Einschätzung durch mich.

"Gut beobachtet. Lion ist doof wie Brot und Blacky mag es vielleicht mitbekommen haben- aber er war zufrieden, wenn ich ihn in seiner Position bestätigte. Würden sie mich anständig behandeln, würde ich sie auch in Ruhe lassen. Aber ich bin mir sicher, dass sie noch nicht einmal gemerkt haben, dass meine Tritte die Retourkutsche für ihre Demütigungen sind. Mir ist das egal, ich habe mich nur immer gefreut, wenn einer der beiden zu Augustine musste weil er sein Leistungsziel nicht erreichte. Bei dir und Brutus habe ich das nie gemacht. Du hast mir keinen Grund gegeben und Brutus tut mir aktuell nur noch leid.“

Jetzt war es an mir große Augen zu machen. Dass Miu so berechnend gehandelt hatte, hätte ich nicht für möglich gehalten. Um den Faden nicht zu verlieren fragte ich Miu:

"Wieso tut dir Brutus leid?“

„Er ist körperlich ziemlich am Ende und für ihn war es das Beste was passieren konnte, dass du aufgetaucht bist. Bis die lieben Baronesses dich durch die Mangel gedreht haben standest du zwischen unseren Möchtegern-Leithengsten und Brutus.
Da du dich ihm unterworfen hast war die Rangfolge nach oben klar, doch Blacky und Lion glaubten, wenn sie Brutus entthronen würden wärst du ihr nächster Gegner und Lion hat, nach der einen Nacht in der Box, richtig Angst vor dir!
Und dass du mich unter deine Fittiche genommen hast war mir sehr recht. So musste ich nicht immer ran wenn einer der beiden Druck hatte, sondern nur wenn mir danach war. Auch hast du mich zwar wie der ranghöhere Hengst, aber trotzdem fair und ehrlich behandelt. Dass du mich vor Blacky und Lion beschützt hast war lieb von dir, aber nicht sehr pferdig!“

Ich lächelte bei dieser Antwort und entgegnete darauf:

"Du magst es ganz gern... genommen zu werden..., oder?“

Er grinste zurück und sagte: „Ab und an...- so wie du auch, gib es ruhig zu! Aber du hast Recht, mit Lion oder Brutus schlafe ich gern. Sie sind einfühlsam und gerade Brutus ist echt gut bestückt. Leider hebt er sich seine Sahne immer für Steel auf.
Blacky ist ein anderer Fall. Es ist intelligent- aber brutal... in diesem Fall. Er mag das irgendwie... Wenn er mich deckt, hoffte ich immer nur, dass es bald vorbei ist. Wie gesagt... das ist, seit du da bist, vorbei und Lion ist jetzt Blackys Matratze.
Aber zurück zu deiner Frage, ich weiß nicht ob die Unterscheidung in devot und dominant bei mir stimmt. Ihr seit meine Herde und in dieser habe ich meinen Platz. Dieser ist zwar ganz unten, aber so ist das eben.“

Er richtete sich auf, streckte sich und hockte sich über meine ausgestreckten Beine. Dann fuhr er fort:

"Ich glaube das ist etwas womit du und die meisten anderen Probleme haben. Ich bin ein Pferd, ich spiele das nicht nur wie du oder die ganzen Einsteller. Bevor ich... gezwungen... wurde wieder als Mensch zu agieren, weil ich auf dich aufpassen soll... und das auch will... dachte ich ewig nicht als Mensch. Ich war Pferd und als solches auch glücklich.“

„Heißt das, dass du jetzt unglücklich bist?"

Seine Antwort hatte mich verunsichert... Miu lachte auf und setzte sich auf meinen Schoß.

„Nein, Schlachtross... nein. Es ist jetzt anders, jetzt habe ich... als Mensch... eine Aufgabe. Vorher habe ich einfach... wie ein Pferd eben... in den Tag hinein gelebt und gemacht was ich machen sollte, jetzt muss ich auf dich aufpassen und das macht mir viel Freude, vor allem weil ich gemerkt habe, dass du mich brauchst.“

Ich genoss Mius Wärme auf meinen Körper sehr, doch seine Nähe machte mir auch zu schaffen. Ich spürte wie mein Schlauch begann auszuschachten und da Miu faktisch direkt darauf saß musste er es mitbekommen. Tatsächlich wurde sein Grinsen noch ein wenig breiter...

"Schlachtross, was ich superlieb an dir finde ist, dass du immer zu schüchtern warst um mich einfach zu besteigen. Du bist halt doch mehr Mann als Hengst. Als Hengst hättest du mich, wenn du geil warst einfach auf den Bauch gedreht und wärst aufgeritten, doch du hast dich beherrscht und spätestens nach der nächsten Prügelorgie war deine Geilheit eh wieder weg.“

Er beugte sich nach vorne und leckte mir zärtlich über mein Ohr. Als sein Ohr ganz nah an meinem Mund war umarmte ich ihn und hielt ihn fest, dann flüsterte ich:

„Oh Miu, was täte ich nur ohne dich. Du hast vieles über mich richtig erkannt, doch in einem liegst du falsch.
Du hast gesagt ich würde, wie die Einsteller, Pferd spielen- doch das ist nicht so. Ich bin auch nicht immer Pferd so wie du. Bei mir ist es eher so, dass Schlachtross und Dominic sich einen Körper teilen. Schirre mich an und lass mich laufen, dann hat Schlachtross das Kommando. Wenn ich in der Box bin wechselt es ob ich mich als Mensch oder als Pferd fühle, doch als Mira und Augustine mich folterten war ich nur Mensch. Deswegen war mein Schock auch so groß als ich fühlte dass Schlachtross fort war. Er ist ein Teil von mir und doch sind wir, irgendwie, zwei Seelen in einem Körper.
Auch bin ich nicht devot. Das ist eine komische Aussage für jemanden, der sich in ein Pferde-Outfit sperren lässt und vor einer Kutsche läuft, doch ist es so. Das ist etwas was nur wenige wissen, Anja ist meine Jockey, aber nicht meine Ownerin. Sie trainiert mich, wir arbeiten zusammen, doch sie dominiert mich nicht außerhalb des Trainings.“

Jetzt war es an Miu verwundert zu sein. Er drückte sich von mir weg und sah mir ins Gesicht:

„Du bist nicht devot und die meiste Zeit kein Pferd und machst trotzdem das alles hier mit? Wenn du nur ein 'Sportpferd' bist, warum lässt du dich dann in eine Box sperren und den ganzen Tag herumkommandieren? Auch müssen die ständigen Schläge, die du hier abbekommst, doch der reinste Horror für dich sein.“

„Dass ich nicht devot bin, heißt noch lange nicht dass ich kein Masochist bin“, sagte ich schelmisch.
„Aber du hast recht, das was mir hier geboten wurde war zu viel. An den Narben, die ich hier bekommen habe werde ich noch lange laborieren...
Doch zurück zu deiner Frage, warum ich mir das angetan habe. Zum einen war ich neugierig, ob das vielleicht doch etwas für mich wäre, Vollzeitpferd...“

„Und? Magst du es?“

„Nein, Miu. Ich bin und bleibe Teilzeithengst. Schlachtross hat seine Zeit und auch Dominic wird immer zu seinem Recht kommen. Doch der eigentliche Grund warum ich hier herkam war Loyalität. Bea hat mir über mehrere Jahre die Möglichkeit gegeben mich auszuleben und hat mir alle Freiheiten gelassen, die ich brauchte. Jetzt sah ich die Chance mich dafür zu bedanken.“

„Das ist wohl gründlich schief gegangen!“, meinte Miu bitter.

„Ja, aber nicht gegenüber Bea oder Anja. Auch wenn ich ihnen mehrmals die Pest an den Hals gewünscht habe, haben sie sich loyal mir gegenüber verhalten. Doch Mira und Augustine haben so viel Vertrauen aus mir herausgeprügelt, dass ich wohl lange brauchen werde, bis ich mich anderen wieder so... öffnen kann. Selbst Anja gegenüber bin ich noch reserviert und dass sie mich bis auf weiteres gezwungen hat unter voller Kontrolle zu laufen macht es nicht leichter.“

„Du weißt dass es lebensgefährlich für dich wäre wenn du, in deinem Zustand, ohne ihre befohlene Vitalkontrolle antreten würdest?“, fragte Miu besorgt.

„Ja, mein Verstand hat das schon begriffen, aber mein Gefühl sagt mir, dass ich jetzt von Anja abhängig bin wie ich es nie sein wollte.“

„Oh Schlachtross, dafür sind wir Freunde doch da! Du kannst nicht alles allein erreichen und auch deine Kräfte gehen einmal zur Neige.“

Er beugte sich nach vorn und gab mir einen Kuss auf den Mund. Ich hatte noch nie einen Mann geküsst, doch jetzt fühlte es sich richtig an und ich erwiderte Mius Kuss innig. Als wir uns wieder lösten flüsterte er:

"Schlachtross, willst du mich besteigen?“

Ich nickte.

Er fuhr fort: „Doch nur nach Pferdeart!“

Dann gab er mir einen weiteren Kuss, stand auf, wir wechselten in die Box und Miu stellte sich breitbeinig vor mich während er die Arme auf einem der Strohballen, die uns als Schlafplatz dienten, abstützte, so dass sein Oberkörper fast waagerecht war. Seine Pobacken klafften auf und ich konnte seine einladende Rosette sehen. Ich stand auf und stellte mich hinter Miu...- nahm meinen Schlauch in die Hand und spuckte auf die Eichel um wenigstens ein wenig Schmierung zu haben. Dann setzte ich die Eichel an seiner Rosette an und drückte vorsichtig. Überraschend leicht glitt sie in Miu hinein und ich schob meinen Schlauch langsam in seinen Darm.
Bald war er bis an die Hoden in ihm verschwunden und ich genoss die Enge und Wärme in Mius Körper. Gerade wollte ich ihn an den Hüften packen um mit Stoßbewegungen zu beginnen, da fiel mir ein, dass er nach Pferdeart genommen werden wollte. Ich beugte mich über ihn und umklammerte mit meinen Vorderhänden seinen Brustkorb. Meinen Kopf legte ich neben seinen und begann dann mit langen Stößen. Langsam zog ich meinen Schlauch aus ihm heraus um ihn dann kraftvoll wieder in ihn hineinzustoßen.
Plötzlich spürte ich, wie Schlachtross begann in meinem Hirn das Zepter zu übernehmen. Dominic schien bereitwillig beiseite zu treten und der Hengst brach durch. Sofort wurden meine Stöße intensiver und ich klammerte mich fest an Miu um ihn ja nicht frei kommen zu lassen.
Nach wenigen Stößen begann ich zu schnauben und erhöhte mein Tempo. Auch Miu begann zu schnauben und er genoss es sichtlich bestiegen zu werden.
Auch wenn ich versuchte mich zurückzuhalten so forderten die Tage der Abstinenz ihren Tribut und ich kam viel zu früh mit einem lauten Wiehern in das Miu schnell einstimmte.
Nachdem ich meine Ladung in ihn gepumpt hatte glitt ich aus ihm heraus und mein halbsteifer Schlauch baumelte vor meinem Körper.
In diesem Moment fühlte ich mich so befreit wie lange nicht mehr. Es war nicht einfach nur ein Deckakt um Druck abzulassen gewesen. Es war mehr und es hatte sich richtig gut angefühlt.
Miu deutete mit seinem Kopf auf den Durchgang zum Paddock und dann drehten wir wiehernd noch mehrere Runden über die Weide wobei er vor mir lief und ich ihm flehmend folgte.
Bei uns beiden hatte der Mensch aktuell Pause und die Pferde durften spielen.

DRACHENLORD ENDE
104. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 11.02.22 13:39

Es ist wieder Freitag...- Schlachtross zweifelt gleich zwei Mal (zu Unrecht) am Pferdetrainer... die Rittmeisterin hat ein Gespräch mit der Baronin, was beiden nicht gefällt... und es gibt einen Rückblick auf den Werdegang der Rittmeisterin!
Euch allen ein schönes Wochenende und viel Spass beim lesen!


Tag 32; Mittwoch- Woche fünf (Part 1)



Paddockbox ...


Schlachtross wachte durch die Geräusche vor der Box auf- und streckte sich zufrieden im Stroh. Miu stand bereits auf seiner Hinterhand und begrüßte mit einem Wiehern die Person in der Stallgasse, bei der es sich der Stimme nach nur um den Pferdetrainer handeln konnte... der offensichtlich die morgendliche Fütterung der Gestütpferde vornahm. Daher stemmte sich auch Schlachtross hoch- obwohl er gern noch ein wenig im Stroh liegengeblieben wäre- und trat neben seinen Freund an die Boxentür und schaute diesen mit einem Lächeln an. Miu lächelte in Gedanken an den vergangenen Abend freudig zurück, doch ehe die beiden sich noch kurz hätten menschlich verständigen können, stand Markus mit zwei Schüsseln voll mit kleingeschnittenen Obst und Müsli vor ihrer Box, daher schnaubte Schlachtross nur kurz zur Begrüßung, beide Hengste traten etwas zurück und schauten voller Vorfreude auf ihr Futter. Irgendwie sah Markus übermüdet aus fand Schlachtross, könnte sich aber nicht erklären warum dieser akut zu wenig Schlaf haben sollte...

Der Pferdetrainer stellte beide Schüsseln ab und schaute sich routinemäßig die von den Baroness zugefügten Narben bei Schlachtross an- eine Stelle auf dem Rücken war gerötet, ansonsten verlief der Heilungsprozess zu seiner Zufriedenheit. Auch die allgemeine Kontrolle auf Verletzungen durch ihn verlief positiv und mit der Ankündigung, sie bräuchten nicht zu schlingen und er würde sie nach der Fütterung zum Training zu holen, setzte er seine Morgenrunde fort.


Es dauerte doch einige Zeit bis Markus erneut an ihrer Box stand und sie aufforderte, mit ihm zur Sattelkammer zu kommen, damit er ihnen ihr Dauerhalfter, Harness und die Hufstiefel anlegen könnte. Was Miu und Schlachtross dabei wesentlich interessanter fanden- ihr Pferdetrainer führte neben Blacky eine mit gelb gekennzeichneten Einstellerstute im Schlepptau...
Diesem entgingen die Blicke der beiden Hengste natürlich nicht und mit einem leicht ironischem Unterton meinte Markus, dies wäre die Lara und sie würde heute diese Einheit mit Miu zusammen trainiert werden- aber weder er noch Schlachtross sollten sich von ihr ablenken lassen. Mit gewohnter Routine kontrollierte der Trainer den Sitz der Stiefel und der Halfter, hängte die Führzügel ein und forderte alle vier mit einem Zungenschnalzen auf ihm zu folgen. Beim Gang durch die Stallgasse konnte Schlachtross noch sehen, wie die Rittmeisterin Brutus, Lion und zwei Einsteller kontrollierte- da schien wohl Training mit dem Vierspänner anzustehen. Der Gesichtsausdruck der Rittmeisterin erschien Schlachtross gleich wie der des Pferdetrainers, irgendwie müde und dazu noch irgendwie abgelenkt- so hatte sie einige Male geschaut, wenn sie mit etwas zutiefst unzufrieden war...

Im Heraustreten aus dem Stall mussten er und alle anderen kurz die Augen zusammenkneifen- die Helligkeit des wolkenlosem Himmels blendete sie einen Moment und versprach zudem wieder einen heißen Tag. Mit Grauen dachte Schlachtross zwei Wochen zurück, wo er bei dem 'Zusatztraining' von Mira und Jens mit ähnlichen Wetterverhältnissen von diesen in Latex gesteckt ihnen hilflos ausgeliefert gewesen war und es dem Pferdeknecht beinahe gelungen wäre ihn zu brechen. Warum zum Teufel hatte er gerade seine Gedanken an ihn verschwendet- aber in diesem Moment erblickte er ihn mit Steel und Kara an den Führstricken haltend. Unbewusst verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck und er hatte mit sich zu kämpfen, als Markus Jens zu sich rief. Hatte er nicht darauf bestanden als eine der Bedingungen, wenn er hier weitermachen würde, daß der Knecht von jeglichem Ausbildungsbetrieb suspendiert wäre? Eine Welle von Misstrauen schwappte hoch, aber die Worte des Pferdetrainers rückten für ihn alles im nächsten Moment wieder ins Lot als dieser Jens anwies, die beiden Stuten wie besprochen eine Einheit selbstständig in der Göpelanlage Wasser pumpen zu lassen und dafür zu sorgen, daß die beiden Einsteller, die noch in ihren Boxen verblieben waren, zum Ende dieser Einheit ausgerüstet an die Rennbahn gebracht würden. Markus würde diese mit zum Wechsel an die Pumpanlage nehmen- ansonsten wären seine Aufgaben für den Vormittag bekannt...

Schlachtross schämte sich in diesem Moment für das unangebrachte Misstrauen, was er dem Pferdetrainer entgegengebracht hatte- dieser hatte ihm gegenüber immer sein Wort gehalten und dafür gesorgt, daß er fair behandelt wurde. Ein Kopfschütteln über sein unangebrachtes vorschnelles Urteilen brachte Markus dazu stehenzubleiben und ihn zu fragen, ob alles in Ordnung sei oder ob die Anwesenheit der Stute ihn als Hengst zu Kopf steigen würde. Ersteres bejahte Schlachtross mit einem Nicken und die zweite Frage mit einem entschiedenen Kopfschütteln- er trat schnell auf den Trainer zu und rieb unvermittelt sein Haupt an der Brust von Markus. Davon überrascht strich dieser einige Male durch die Mähne des Hengstes- ihm war nicht klar, woraus das Verhalten von Schlachtross resultierte... aber er ahnte, es hätte etwas mit der Begegnung mit dem Knecht zu tun... Der Hengst hatte wohl etwas falsches vermutet und wolle sich vielleicht dafür entschuldigen. Daher packte er den Kopf von Schlachtross mit beiden Händen und schaute ihm direkt in seine Augen.

"Alles ist gut- lass uns trainieren gehen, bevor es zu warm wird!"

Die 1000- Meter Bahn war ihm inzwischen derart gut vertraut, daher verstand er die Bemerkung von Markus sehr gut- hier in der Nachmittagshitze sich auszupowern wäre wirklich Schinderei. Selbst gestern war das Sprinttraining durch die Rittmeisterin von der Rennbahn weg auf einen schattigen Waldweg verlegt worden.
In der Mitte war ein Sprungparcours aufgebaut, auf den der Pferdetrainer zielstrebig zusteuerte und Schlachtross war sicher, hier würde jetzt garantiert ein intensives Training für Miu und die Stute anstehen- aber warum hatte Markus Blacky und ihn mitgenommen? Weder er noch sein Rivale waren Springpferde...

Markus befahl der Stute und Miu stehenzubleiben- wenn sie nicht an einem der Hindernisse angebunden werden wollten- und zog aus seiner mitgeführten Umhängetasche zwei der Halsbänder, die beiden Hengsten aus der Nacht in Mira's Strafbox und Schlachtross zudem aus den Folterungen in der 'Tierklinik' nur allzu gut vertraut waren...

'Was soll das...- Pferdetrainer?'

Schlachtross begann gegen seinen Willen unbewusst zu zittern, er wollte Markus vertrauen- zumal nach der Fehleinschätzung von vorhin- doch jedes der hier verwendeten 'Kontrollinstrumente' war mit zu schmerzhaften Erinnerungen verbunden. Ein Seitenblick zeigte ihm, auch Blacky schaute gebannt auf die Bänder. Markus führte die beiden zurück auf die Bahn und befahl ihnen abzuknien...

"Ruhig ihr beiden- ich weiß, ihr habt Angst davor, diese Bänder zu tragen, da ihr sie aus der Vet-Station zur Genüge zu kennen glaubt. Aber wir haben... auf Anweisung der Baronin... diese... 'Dinger'... hier durch den Hersteller inzwischen 'entschärfen' lassen... alle hier auf Rosengarten...- ohne Ausnahme! Die messen jetzt nur noch eure Herzfrequenz und geben ein Tonsignal, wenn ihr unter oder über einen voreingestellten Wert fallt..."

Blacky und ich schauten uns an während wir beide spürbar ausatmeten- warum hatte ich eigentlich an dem Pferdetrainer gezweifelt?

"Eure Aufgabe ist hier die Trainingseinheit unter Pulskontrolle zu laufen, während ich mit Miu und Lara Sprungtraining an der Anlage durchführe. Eure Werte werden natürlich aufgezeichnet und ausgewertet"- das war wohl als Ansage für Blacky gedacht- "und ihr bekommt wie beim Überlandrennen auch die 'Scheuklappen' angelegt..."

Mit diesen Worten bekam ich zuerst die sichteinschränkende Brille angelegt, dann spürte ich das Lederband mit seinen gewölbten Elektrodenflächen- die Stifte waren wirklich weg!- an meinem Hals. Was mich zuerst irritierte war die Tatsache- ich sah einen schmalen Streifen der Rennbahn...

'Dies waren doch jene Brillen, die bisher bei meiner Ausbildung hier nur im Außenbereich von Rosengarten zur Anwendung gekommen waren...'

...aber nach kurzer Überlegung begriff ich, jetzt sollte ich ohne Sulky und Trainer darauf, der mir Richtungskommandos geben könnte, hier laufen- da war es zwar notwendig, zumindest ein wenig von der Bahn zu sehen damit ich diese nicht unabsichtlich verlassen würde... aber die Einschränkung sollte stärker als gewöhnlich sein im Ausgleich für die fehlenden Gigs hinter uns. Es war im Prinzip wie vorgestern mit der Rittmeisterin... nur mit weniger Sichtfeld. Ich verstand im Moment nur noch nicht, warum Blacky und auch ich selbstständig trainieren sollten...
Halb blind stand ich daher auf der Bahn und drehte mich so lange, bis ich wieder den Pferdetrainer in meinem Sichtfeld hatte. Markus drehte gerade meinen Mithengst auf der Bahn in Laufrichtung, entfernte ihm den Führzügel und gab ihm den voreingestellten Wert eines Mindestpulses von 100/min an, die er binnen fünf Minuten erreichen müsste und dann nicht unterschreiten dürfte- wenn er sich keine Bestrafung in Form eines Extratrainings in einer seiner Ruhephasen einhandeln wolle. Er solle sich aber nicht erschrecken, wenn sein Puls die 100/min überschreiten würde, gäbe das Gerät eine schnelle Dreitonfolge ab. Dann aktivierte Markus etwas auf seinem Smartphone und gab die Ansage, das folgende Kommando würde nur für Blacky gelten:

"Drei, Zwei, Eins- und los!"

Während der Rappe losgaloppierte, zog Markus mich in Startposition, hängte auch meinen Führzügel aus und gab mir noch eine Erläuterung zum anstehenden Training.

"Schlachtross, wie bei Blacky sollst du nicht unter eine Frequenz von 100/min fallen- aber bei dir ist noch ein zweiter Wert von 160/min als obere Grenze eingestellt. Wenn du diesen überschreitest, hörst du zwei schrille Töne hintereinander- dies soll dich dabei unterstützen, dein Gefühl weiter zu trainieren, dich selbst wieder von deinem Leistungsvermögen her besser einzuschätzen. Du hast da in den letzten beiden Tagen eine Menge aufholen können- trotz deiner geäußerten Zweifel an dir selbst... Vanessa war sehr zufrieden mit dem was du ihr da vor allem gestern gezeigt hast...- doch reicht das unserer Meinung noch nicht. Wir beide sind der Meinung, du bist zumindest vorgestern zu zaghaft an das von uns geforderte Ziel heran gegangen... und wir hatten es da aber noch ohne die Bänder probieren müssen, obwohl uns schon klar ist, was für Empfindungen die bei dir und allen anderen Pferden auslösen... Sie waren da zu deiner Unterstützung noch nicht da...
Wir haben dir auch zugesagt, daß Jens und Mira bis auf weiteres keine anderen Pferde hier trainieren dürfen- daher werdet ihr einen Teil eures Trainings selbstständig nur mit diesen Bändern überwacht durchführen- es geht ehrlich nicht anders. Die Rittmeisterin und ich bekommen dies nur schichtweise hin- trotzdem fühlen sich die Baronin und damit auch wir an unser Wort dir gegenüber gebunden... Zudem ist Madame...- die Zofe- immer noch verschwunden und wir müssen uns daher auch noch um deren bereits gebuchte Gäste kümmern. Versteh es nicht falsch- aber wir beide sind am Limit... Meine Chefin wird nachher auch darüber mit der Baronin sprechen...
Versuche ruhig an den oberen eingestellten Wert zu gelangen- wir vertrauen dir, daß du es pro Runde zumindest einmal versuchst... Zwei Mal einen Sprint wäre besser- aber geh nicht unnötig darüber..."

Seine Worte zu meinem Körpergefühl und der Einschätzung der Rittmeisterin dazu freuten mich... der Rest gab mir zu denken- auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte, meine Forderung schadete den beiden. Markus schob mich mit meinen Gedanken in Startposition, zählte den Countdown herunter und schickte mich zeitversetzt auf die Reise. Ich konnte nicht mehr sehen, wie er danach zu Lara und Miu ging und begann, mit Ihnen an den Hindernissen zu üben.

Es dauerte nur bis zur ersten Kurve, da hatte ich die Gedanken zu Markus und seinen Aussagen in den Hintergrund gedrängt- ich konzentrierte mich auf meine Atmung und das schmale Sichtfenster, was es mir ermöglichte, nicht von der Bahn abzuweichen. Schritt um Schritt zog ich leicht beschleunigend die erste Runde und spürte dabei, wie mein Puls langsam anstieg. Dank der Ankündigung des Trainers scheute ich nicht, als unvermittelt das Band an meinem Hals 'zwitscherte' und mir damit meine zu erreichende Mindestfrequenz signalisierte. Dieses Tempo könnte ich noch ein ein gutes Stück steigern und müsste es dann unbedingt halten- vor mit lagen, so schätzte ich, mindestens noch zehn weitere Runden, die ich bei dieser Geschwindigkeit laufen müsste. Ich versuchte die erste Runde noch nicht auszutesten, wie schnell ich werden müsste, damit ich den oberen Pulswert erreichte- ein gleichmäßiges Tempo war jetzt alles, was ich mir in dieser abverlangte. Doch die Aufforderung von Markus, mich allein an den oberen Wert heranzutasten, könnte ich nicht ignorieren...
Ich horchte während der nächsten Runde immer wieder in mich hinein- die Geraden boten sich für die Sprints idealerweise an...- und doch erschreckte ich mich beim Signal, den oberen Pulswert erreicht zu haben. Der Sprint wurde von mir sofort abgebrochen und ich fiel aus dem Galopp zurück in den Trab, mit dem ich oberhalb der unteren Grenze blieb. In der nächsten Halbrunde zog ich im Unterschied dazu bis zum Ertönen des Signals meine Leistung hoch und nahm mich dann ein wenig zurück- lief aber die mir selbst gesteckte Strecke vor der Tribüne bis zum Ende der Gerade... ehe ich zurück in den Trab fiel. Die nächsten drei Sprints erfolgten auf die gleiche Weise- und doch begann ich Schritt für Schritt zu fühlen, wie mein 'Körpergefühl' zurückkehrte!
Nach der fünften? Runde unterließ ich es, auf die bewussten Vorgaben meines Denkens für irgendwelche Ziele zu achten und lief einfach nur. Schlachtross als Pferd hatte in mir das Kommando vollständig übernommen... meine Galoppsequenzen erfolgten unbewusst...- und hier und jetzt gelang es mir das erste Mal wieder, ihm und seinen Vorgaben an mich über einen längeren Zeitraum zu vertrauen. Dies ging so weit- ich hatte aufgehört die Runden zu zählen und war wie in Trance, als mich ein "Brr- Blacky, Brr- Schlachtross" von Markus einbremste- und das Pferd in mir verzugsfrei reagierte!

'He- ich war wieder im 'Ponyspace'...- und habe doch sofort sein Kommando instinktiv umgesetzt. Das ist gut...- besser als gestern!'


Ich hatte nicht bemerkt, daß er mit Miu und Lara am Rand der Bahn auf mich gewartet und ich fast bis zu Blacky aufgeschlossen hatte. Meine Körpersprache zeigte ihm, ich war mit irgendetwas sehr zufrieden...
Von Markus kam die Anweisung an uns alle, eine Runde im Schritt um die Bahn zu laufen- dann würde er uns zur ersten Pause auf eine der Weiden bringen. Wir hätten dafür jetzt 10 Minuten Zeit- alles was wir länger benötigen bräuchten, würde unsere Pausenzeit schmälern.
Keine Ahnung, wie viele Minuten wir für die Runde benötigten- aber wir waren in der vorgegebenen Zeit geblieben und bei unserem Eintreffen sah ich nach der Abnahme der 'Scheuklappen' zwei 'grüne' Einsteller, die Jens von uns unbemerkt wie mit Markus besprochen zu ihm gebracht hatte. Ich war wirklich froh darüber, den Knecht weder gesehen noch gehört zu haben; er verursachte mir immer noch Gänsehaut mit seiner Anwesenheit...

"Schlachtross... deine Werte...- gut gemacht!"

Nicht mehr- nur dieser eine Satz...- und doch drückten die Worte des Pferdetrainers alles aus wo andere jetzt lange Reden gehalten hätten. Er nickte mir zu und Miu hinter ihm strahlte bei seinen Worten.

'Hat der Pferdetrainer dich meine Werte sehen lassen? Eure Reaktion tut mir so gut...'

"Alle Pferde... im Schritt...- vorwärts. Blacky- du führst in Richtung Göpelanlage..."

Als kleine Herde dirigierte Markus hinter uns laufend, 'seine Pferde' in Richtung des vorgegebenen Zieles- und gab uns eine Weide vor dem letzen Hügel das Haltesignal. Blacky, Miu und ich wurden auf die umfriedete Wiese entlassen, Lara am Weg mit ihrer Führleine am Tor fixiert und der Pferdetrainer verschwand mit den beiden Einstellern über die Hügelkuppe.
Wir drei Gestütpferde verzogen uns auf die Weide- zuerst zum Wasserwagen, wo wir unseren Durst stillten und dann in den Schatten der dortigen Buschgruppe. Auch wenn Miu und ich derzeit nicht in der Hengstbox untergebracht waren- Blacky hielt sein Wort und respektierte die Tatsache, daß ich in der Rangordnung über ihm stand...- er ließ mich und auch Miu ohne eine Aufforderung durch mich in Ruhe. Da mir auch nicht- trotz des gestrigen Angebots der Rittmeisterin- der Sinn nach verbaler Kommunikation mit Blacky stand, döste ich an meinen Freund gelehnt recht schnell ein...


Vormittag- Büro der Baronin


Der Gesichtsausdruck der Rittmeisterin drückte es deutlich aus- sie war nicht im Büro der Baronin, um gute Neuigkeiten zu verkünden. Auch hatte sie nicht vor, hier um den heißen Brei herumzureden, dafür war die Situation zu ernst und eine ungeschönte Lagebeurteilung würde ihre Chefin aus ihrer zeitweise vorhandenen Traumwelt katapultieren und zum Handeln zwingen. Ohne Einleitung kam sie gleich zum Kern des Problems...

"Dies sind achtundzwanzig Absagen auf Kundenanfragen- allein für den Zeitraum bis zum Rennen!"

Der rote Hefter mit den Papierausdrucken, den sie gestern Abend noch in der Form für diesem Rapport vorbereitet hatte, landete auf dem Schreibtisch ihrer Chefin und erinnerte beide entfernt an einen Blutfleck.

"Dank der"- hier schluckte die Rittmeisterin in einer Unterbrechung ihre aufsteigende Wut herunter- "Dummheit und Rachsucht eurer Töchter sind wir nicht in der Lage, diese positiv zu beantworten- den finanziellen Schaden habe ich auf dem Deckblatt vermerkt. Schlimmer ist aber der daraus resultierende Imageverlust- über ein Drittel der Absagen betrifft zum Teil langjährige gute Kunden von uns... Diese wollten sich überwiegend hier in der Zeit bis zum Event durch uns auf die Rennen vorbereiten lassen...- und da sind jene nicht eingerechnet, die ich überzeugen konnte, dies in der Kategorie 'Blau' ohne unsere übliche Assistenz zu machen! Ich kann noch nicht abschätzen, wieviele von denen jetzt zu den anderen Gestüten wechseln und möglicherweise uns langfristig dadurch verloren gehen. Markus und ich schaffen es gerade noch, die derzeitigen Aufträge der Einsteller dank Zusammenlegung von Ausbildungseinheiten und gestrafftem Zeitmanagement abzuarbeiten- dazu kommt aber noch die Vorbereitung unserer Pferde für das Rennen- und speziell das Training von Miu und Schlachtross. Letzterer macht im übrigen gute Fortschritte...- die wir aber mit dem oben angeführten Problem erkaufen! Madame- mit dem gebotenen Respekt- der Tag hat nur 24 Stunden und mehr geht von unserer Seite wirklich nicht mehr...
Ich bin froh, daß Markus jetzt für mich die Einsteller mit trainiert die ich eigentlich betreuen müsste- deswegen habe ich überhaupt nur die Möglichkeit jetzt und hier dieses Gespräch führen zu können!"

"Rittmeisterin, bitte nehmen sie sich einen Kaffee- oder etwas stärkeres- ich würde gern mich mit ihren Zahlen vertraut machen."

Vanessa nahm das Angebot ihrer Chefin nur allzu gern an- während sie vor der Vitrine mit den entsprechenden Getränken stand, dachte sie an die erste Begegnung mit der Baronin zurück...


15 Jahre vor den Ereignissen- Backround der Rittmeisterin:


"Vanessa...- ich darf sie doch Vanessa nennen- ihr bisheriger beruflicher Werdegang ist... interessant..."

Die Baronin musste an sich halten- von den bisherigen vier Bewerbern auf den von ihr vorgesehenen Posten einer Verwalterin ihres im wachsen begriffenen Hofgutes war die vor ihr stehende Frau trotz ihres 'geringen' Alters die aussichtsreichste Kandidatin.

"Sie haben laut ihren eingereichten Unterlagen eine Ausbildung in Betriebswirtschaft und waren in ihrer Jugend zudem noch sportlich recht aktiv...- würden Sie mir erzählen, wieso sie diese Entwicklungsmöglichkeit nicht weiter verfolgt haben? Wenn Sie mir dieses Kompliment gestatten- man sieht ihnen Ihre Sportlichkeit an."

Vanessa spürte den Blick der Frau ihr gegenüber auf sich ruhen- und wusste instinktiv, die Antwort auf ihre Frage würde auf Zu- oder Absage der Stelle hier sich entscheidend auswirken. Hier war jetzt absolute Ehrlichkeit angebracht- diese Dame hatte ihre eingereichte Biographie ganz sicher sehr genau gelesen und lauerte nur darauf eine oder mehrere 'Unstimmigkeiten' in ihren Aussagen aufzuspüren...



'Vanessa...- hast du einen Moment Zeit?'- die Stimme ihres Trainers vor gut zehn Jahren war in ihren Gedanken noch immer präsent... 'Begreif es endlich- deine Leistung reicht nicht... sie wird vermutlich nie reichen um mit den anderen Läuferinnen ganz vorn mitzuhalten...'

Wahrheit ist grausam- vor allem wenn die Person, zu der man neben den Eltern auf schaut und die neben diesen die Stelle einer Vertrauensperson für eine 15-jährige einnimmt, diese brutal und unbeschönigt äußert und damit alle Träume und Hoffnungen mit ein paar Worten zerstört...

'Schau mich an... deinen Tränen darüber kannst du nachher unter der Dusche freien Lauf lassen! Ich weiß ganz genau was du jetzt von mir denkst... und was du durchmachst...
Ich war ein Jahr jünger als du wo mein Trainer mir die gleiche Wahrheit unter meine Nase rieb. Er hat mir aber im gleichen Moment die Hand gereicht und mir wieder auf die Beine geholfen... und dies möchte ich bei dir auch...
Du bist intelligent, sportlich gegenüber jedem Anfänger in deinen Disziplinen haushoch überlegen- und was das wichtigste ist... du kannst andere Menschen motivieren! Es stellt kein Problem für dich dar, deine Meinung innerhalb deiner Gruppe zu vertreten und diese mit Argumenten auch zu belegen... Du könntest eine gute Trainerin werden...
Dir würde niemand für einen Sieg auf der Bahn hier oder anderswo zujubeln... und doch bist du die Person, die dafür sorgen kann- und, solltest du diesen Weg einschlagen- auch wird, daß die von dir trainierten oder geführten Personen Sieger sein werden...
Lauf jetzt noch zwei Runden locker aus...- dann ist dein Training für heute beendet. Wenn du auf mein Angebot eingehen möchtest... werde ich dir alles... und ich meine wirklich ALLES!... beibringen was einen guten Trainer ausmacht! Sei dann bitte morgen eine Stunde eher hier...'


Die folgenden drei Jahre waren eine harte, aber für sie durch nichts zu ersetzende Lehrzeit, die sie freiwillig neben Schule und später der Lehre auf sich nahm- und die dabei erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten waren das 'Humankapital' was sie hier anbieten könnte...



Die Baronin bemerkte das Lächeln bei der Frau, die ihr gegenüber saß- wartete aber geduldig. Da schienen gerade Erinnerungen aufzutauchen die Wendepunkte in deren Leben darstellten... Sie war sich sicher, diese zu erfahren- Geduld war eine ihrer Tugenden...
Bevor Vanessa aber mit ihren Ausführungen beginnen wollte, blitzte ein zweiter Moment aus ihrer Vergangenheit bei ihr auf...- es war drei Jahre her...



'Nicht ganz so hart zuschlagen...- es soll anspornen und strafen, aber keine bleibenden Schäden hinterlassen! Die 'Kunden' wollen von dir hart rangenommen werden- aber wenn du so die 'Bestrafungen' ausführst... dann wenden sich nur die Hardcore-Masochisten an dich. Diese werden aber niemals für ein eigenes Studio als Geschäftsgrundlage reichen...
Du hast wirklich ein Talent... was deine Dominanz im Umgang mit den Kunden angeht die auf Rollenspiele stehen und dabei körperlich ausgepowert werden wollen... reine 'Bestrafungen' liegen dir nicht wirklich. Deine übrigen 'Prüfungsergebnisse' sind gut- ich würde dir trotzdem davon abraten sofort ein eigenes Studio zu betreiben. Dazu fehlen dir neben den sicher nicht vorhandenem Geld...- noch- die notwendigen Verbindungen um sofort einen Kundenstamm zu generieren von dem du leben könntest. Und vertiefe deine Kenntnisse in Betriebswirtschaft- da ist dein Wissen auch noch ausbaufähig... Warum hast du eigentlich deine kaufmännische Lehre abgebrochen?'



Die Baronin ihr gegenüber erinnerte sie ein wenig an ihre 'Lehrdomina'- der Bruch mit ihren Eltern war radikal gewesen und 'Madame Charlotte' hatte in den daran anschließenden drei Monaten die Position einer Ersatzmutter bei ihr eingenommen... hier bei diesem Gespräch spürte Vanessa wieder diese 'natürliche Dominanz' von der ihre Lehrmeisterin immer geschwärmt hatte- den Willen andere zu führen, die Richtung vorzugeben und das gesteckte Ziel unter allen Umständen zu erreichen... koste es was es wolle!
Die ersten Worte auf die von der Baronin gestellte Frage kamen ein wenig zögernd...- was diese aber in ihrer Meinung bestätigte, hier würde eine sehr umfassende Antwort erfolgen in der ganz sicher nichts ausgelassen würde...


Damals- eine Stunde später:


'Darf ich Sie etwas fragen...- etwas persönliches?'

Die Baronin schaute in das Gesicht der ihr gegenüber sitzenden Fragestellerin und überlegte einen Moment. Diese... Bewerberin... war in ihrer vorgetragenen Biographie rückhaltlos offen zu ihr gewesen...- auch bei ihren Zwischenfragen gab es kein ausweichen... Diese Vanessa wäre wirklich gut geeignet für die zu vergebende Stelle- und was ihr im Umgang mit den hier vorhandenen 'Pferden an Wissen fehlte... das würde sie bei dem durchschimmernden Ehrgeiz sich binnen kürzester Zeit mit ihrer Hilfe sicher angeeignet haben.

"Gut...- eine Frage."

"Das Bild... die beiden Mädchen...- sind ihre Töchter?"

Obwohl diese Frage eher zurückhaltend gestellt wurde- das ging über unverbindliche Neugier hinaus. Die Baronin war sich sicher, hier erwartete die Fragestellerin mehr als ein knappes Ja oder Nein...
Nun gut- Offenheit gegen Offenheit!

"Ja- Mira und Augustine... Die beiden sind derzeit in einem privaten Internat untergebracht und erhalten dort die bestmögliche Ausbildung... die sie hoffentlich befähigen wird, dies alles hier einmal fortzuführen. Ich würde liebend gern mehr Zeit mit den beiden verbringen... doch das alles hier lässt mir nur sehr wenig Spielraum für Besuche... Ich hoffe, in den nächsten Monaten und Jahren da mich intensiver um die beiden kümmern zu können- doch der Ausbau des Hofgutes erfordert meine volle Aufmerksamkeit. Da müssen meine Töchter ein wenig zurück stecken- es ist auch ihre Zukunft, die hier entsteht und ich bin mir sicher, sie verstehen es...
Vanessa- würde es ihnen etwas ausmachen, wenn sie noch ein wenig Zeit hier auf dem Hofgut verbringen würden? Ich habe noch mit einer weiteren Bewerberin ein Gespräch zu führen... ich möchte ihnen aber mitteilen... trotz ihrer fehlenden Kenntnisse im Umgang mit Pferden sind sie mein bisheriger Favorit! Ich möchte jetzt aber keine falschen Hoffnungen bei Ihnen aufbauen... wie gesagt, eine Bewerberin möchte ich mir noch anhören...- doch ihre Hintergrundgeschichte und die darin erworbenen Kenntnisse und Ansichten zu den hier anstehenden Aufgaben und Herausforderungen sind aus meinem Blickwinkel ein sehr gutes Fundament für eine mögliche Arbeit von Ihnen hier auf meinem Hofgut..."

Der Rundgang über das mehr als weitläufige Gelände war beeindruckend für sie- neben einem in Nutzung befindlichen Stall, der Reithalle, dem Dressurplatz, einem RoundPen, einem Sprungareal und diversen Koppeln sah man mit welchem Einsatz das alte Herrenhaus wieder auf Vordermann gebracht wurde- aber die Rennbahn war in ihrer schieren Größe das Areal, wo Vanessa nicht einmal die Augen schließen musste um die Vision der Baronin zu teilen, die sie ihr in der Unterhaltung vorhin beschrieben hatte.
Dieser Platz mit der im entstehen begriffenen Tribüne aus Metallstreben und den darunter befindlichen Seecontainern für Technik und diverse andere Aufgaben sollte ihr künftiger Arbeitsplatz sein- hier wollte sie die ihr von der Baronin anvertrauten 'Pferde' zu den Leistungen befähigen, die für Siege in jenen Wettbewerben notwendig wären, von denen die Baronin gesprochen hatte...


Gegenwart:


Während sich ihre Mitarbeiterin für einen 'Irish Mist' entschied, begann in Baronin die Auflistung zu überprüfen und ihre Stimmung hatte zum Schluss mit dem Niveau der Rittmeisterin gleichgezogen.
Es war frustrierend- ihr Verstand hatte natürlich begriffen, was der Kern des Problems war- die vorgelegten Zahlen waren eindeutig. Allein ihr Gefühl weigerte sich zu glauben, dass der Schaden, den ihre 'Töchter' mit ihrer Quälerei von Schlachtross angerichtet hatten, derartige Ausmaße annehmen würde. Dank ihrem Ehrgefühl war sie an die Zusagen gebunden, die sie Bea, Anja und Dominic gegenüber getätigt hatte...- und hatte auch nicht vor diese zu brechen- aber sie konnte auch nicht über die einfache Tatsache hinweggehen...- ihr fehlten mit Mira und Jens zwei Personen, die sich normalerweise mit um die 'Einsteller' gekümmert hatten. Markus und die Rittmeisterin allein könnten es einfach nicht zeitlich ausgleichen- dazu hatte, wie von ihr treffend bemerkt, ein Tag zu wenig Stunden. Das galt auch, wie sie sah, für den Bereich der Veterinärstation, wo Natascha derzeit allein diese irgendwie am Laufen hielt...
Die Auflistung war eindeutig- der Umsatzverlust allein bis zum Rennen würde sich auf an die 26000,-€ summieren. Zum Glück war da auch schon die Anteile eingerechnet, der durch das Verschwinden der Zofe und dem 'Ausfall' der Klinik verursacht wurden. Mit Ach und Krach würden sie dies alles durch den zu erwartenden Gewinn aus dem Turnier kompensieren- da dürfte aber absolut nichts mehr schief gehen. Die Baronin schaute aus dem Fenster und entgegen dem tatsächlichen Wetter sah sie sehr dunkle Wolken in Richtung ihres Gestütes ziehen...

Ein Räuspern der Rittmeisterin riss sie aus ihren Gedanken.

"Madame- meine Aufgabe ist es nicht nur, hier für all ihre Pferde die Trainingspläne zu erarbeiten und diese umzusetzen- das kann Markus mindestens genau so gut wie ich. Als sie mich einstellten, verlangten sie von mir, ich solle mich um ALLE Belange des Gestütes kümmern..."- die Baronin hatte sich wieder im Griff und konzentrierte ihre volle Aufmerksamkeit auf ihre Angestellte- "... und damit auch um solche Situationen. Ich möchte folgendes vorschlagen:
Wir könnten Kosten einsparen, wenn wir statt des externen Partyservices ein paar Bezahlsklaven für den Gästeservice engagieren. Diese würden für so eine Gelegenheit sogar zahlen und wenn wir da eine vernünftige Balance hinbekommen, könnten wir die Kosten für diesen Posten auf geschätzte 45% der bisher dafür vorgesehenen Aufwendungen reduzieren...- ohne wesentliche Einbußen was die bisherige Qualität angehen würde..."

Die Baronin hatte ein feines Gespür für Untertöne- hier war einer in den Ausführungen der Rittmeisterin. Ein leichtes Zögern im letzten Satz hatte ihren Instinkt angesprochen.

"Wo ist der Pferdefuß?" hakte sie direkt nach.

"Bisher war die verschwundene Madame Simone für den Part in unserem Portefeuille zuständig- ich wäre auf ihre Kundendatei angewiesen. Im Unterschied zu denen Ihrer Töchter haben wir- das ist doch so noch richtig?- noch immer keinen Zugriff darauf...
Noch besser wäre es, wenn sie eine Auswahl ihrer Kunden uns vorschlagen würde- aber sie ist nicht hier!
Von einem Inserat, mit dem wir solches Personal akquirieren könnten, rate ich mit aller Entschiedenheit ab! Da wäre die von Ihnen und unseren Gästen gewünschte Qualität nicht garantiert..."

Der Frust über diesen Fakt war deutlich aus dieser Antwort herauszuhören...
Die Baronin nickte diesen Vorschlag ab und baute die Rittmeisterin mit der Bemerkung auf, sie hätten mit diesen Problemen bereits Fortschritte gemacht...
Das war gelogen...- allen Anschein nach hatte diese... Person... sich irgendwo im Ausland verkrochen. Diskrete Bitten bei Bekannten in den entsprechenden Positionen hatten keine verwertbaren Ansatzpunkte ergeben...- doch ging das ihre Mitarbeiterin nichts an!

"Wir könnten auch-sehr vorsichtig- bei Lady Bea anfragen, ob wir das Schlachtross gegebene Versprechen, dass ihre Tochter nur noch mit Brutus trainieren darf, ein wenig aufweichen können. Die Baroness sollte- vielleicht- die Möglichkeit eingeräumt bekommen, sich wieder ein oder zwei Einheiten pro Tag um Einstellpferde kümmern zu dürfen..."

Das Erstaunen im Gesicht der Baronin war nicht gespielt- einen solchen Vorschlag hatte sie von der Rittmeisterin, deren persönliche und fachliche Differenz zu Mira wahrlich kein Geheimnis darstellte, wahrhaftig nicht erwartet.

"Warum sollte-selbst wenn meine alte Freundin darauf eingehen sollte- Schlachtross bereit sein, dies zu akzeptieren?"

"Weil ihm etwas an Brutus liegt...- er akzeptiert ihn als Leithengst und ich weiß, die beiden haben sich angefreundet. Es ist eine nicht zu leugnende Tatsache, ihre Tochter hat Brutus nicht nur schlecht behandelt..." - hier wollte die Baronin widersprechen, aber die Rittmeisterin ließ sie nicht zu Wort kommen- "... Mira hat ihn gefoltert um seinen Willen zu brechen. Natürlich ist es 'ihr' Pferd, aber seine Gelenke sind verschlissen- und das nach nicht einmal fünf Jahren in ihrem Besitz. Wäre ich in der Jury- er würde Startverbot für die Rennen von mir bekommen. Ist dies nicht auch einer der Gründe, warum sie Schlachtross hierher geholt haben?"

Wider Willen nickte die Baronin diese Aussage ab- es war EINER der Gründe...

"Eigentlich hätte Brutus schon längst zum Orthopäden- einem richtigen und nicht zu ihrer Tochter Augustine wie in der Vergangenheit- gehört... da hätte er... möglicherweise... noch eine Chance auf Wiederherstellung seiner Gesundheit! Wir als seine 'Besitzer' sind es ihm schuldig!"

Entgegen ihrer ursprünglichen Intention hatte sich die Rittmeisterin in Rage geredet und erwartete nun dafür eine entsprechende Reaktion ihrer Chefin- doch die blieb aus. Amalie bewunderte im Stillen die Loyalität zu ihr und dem Gestüt, die hinter diesen Worten standen und forderte ihre 'Angestellte' mit einer knappen Handbewegung auf, ihre Gedanken weiter darzulegen.

"Schlachtross können wir- wie schon von mir gesagt- den Vorschlag schmackhaft machen, dass ich die beiden zusammen je eine Einheit pro Tag trainiere und sein Rivale nicht unter dem Kommando eurer Tochter steht. Ich bin- ohne Mira fachlich abqualifizieren zu wollen- besser geeignet, ihm ein seinen Möglichkeiten angemessenes Training anzubieten..."

Nachdem sie dies gesagt hatte, hingen ihre Worte im Raum und Stille begann sich breit zu machen. Die Baronin knabberte an dieser Aussage- und nickte diese schließlich ab.

"Ich werde mit Lady Bea sprechen- wenn ich ihr Einverständnis habe, informiere ich dich und du redest mit Schlachtross. Hoffen wir, dass er darauf eingeht..."

Das vertrauliche "Du" gab der Rittmeisterin zu verstehen, die Baronin würde diesen Vorschlag mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen- daher war es an der Zeit, ihre letzte Idee vorzutragen.

"Ein letzter Vorschlag noch- Anja wird spätestens am kommenden Wochenende hier auftauchen und bis nach dem Rennen hier verweilen. Warum sie nicht fragen, ob sie bereit wäre, neben der Vorbereitung ihres Hengstes auf das Rennen mit einigen Einstellern ein paar Einheiten zu üben...?"

Völlig verblüfft fragte die Baronin, warum Anja dies machen sollte- nach alledem, was deren Hengst hier widerfahren war.

"Aus den von mir vorhin aufgeführten Gründen- wir sind in einer schwierigen Situation und benötigen Unterstützung. Mir ist schmerzlich bewusst, hier uns offenbaren zu müssen- aber besser so, als gegenüber völlig Außenstehenden wie einer Bank. Wir sollten hier nach dem Prinzip 'Maximales Vertrauen bei maximaler Verschwiegenheit' verfahren. Natürlich treffen sie letztendlich die Entscheidung darüber- aber es ist meine Pflicht Ihnen und dem Gestüt gegenüber, alle möglichen Optionen zum Erhalt und dem weiteren Bestehen desselben vorzutragen."

Was die Rittmeisterin nicht ahnte- mit ihren Worten hatte sie gerade ihrer Vorgesetzten zu einer Entscheidung verholfen, die tatsächlich die Zukunft des Gestüts betraf...

105. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 18.02.22 10:30

Euch allen ein schönes Wochenende- hier das nächste Kapitel.
Die Rittmeisterin muss ihre Idee Schlachtross schmackhaft machen... und dieser wird mit Miu zusammen, von Markus dazu aufgefordert, als 'Alpha'pferd zu agieren...



Tag 32; Mittwoch- Woche fünf (Part 2)


Zur gleichen Zeit...


Schlachtross...

Ein leichter Schlag von Miu in meine Seite weckte mich auf und riss mich aus einem Traum, wo ich nach dem Rennen mit Bea und Anja auf dem Heimweg war. Verschlafen wollte ich meinen Freund bereits tadeln, warum er mir diesen Traum unbedingt zerstören müsse- da realisierte ich das auffordernde "Hieeerrher!", mit dem uns der Pferdetrainer zu sich rief. Daher stemmte ich mich hoch und bewegte mich mit Miu und Blacky auf das Tor zu, wo Markus mit Brutus am Führzügel auf uns wartete. Der Leithengst sah entspannt aus- während wir vom Pferdetrainer unsere Führzügel angelegt bekamen musterte ich ihn unauffällig und stellte zu meiner Freude fest, bei ihm waren keine sichtbaren neuen Narben hinzugekommen. Die Baronin hatte ihrer Tochter wohl klar verdeutlicht, wie das Agreement zwischen ihr und mir war und was es für Rosengarten als Gestüt bedeuten würde, wenn sie es verletzte. Wie das nach dem Rennen aussähe, wäre ein anderer Punkt- aber ich könnte nicht die gesamte Welt retten...
Die Sonne hatte weiter an Kraft zugelegt, dies spürte ich deutlich auf meiner Haut. Ich beneidete den Pferdetrainer um seinen breitkrempigen Hut und hoffte auf eine Einheit irgendwo im Schatten- vielleicht auch eine Fahrt als Vierspänner durch den Wald. Aber Markus führte uns vier Pferde zu einem Ort, der für mich mit der Erinnerung an besonders perfide Schinderei durch den Pferdeknecht vor zwei Wochen verbunden war- der Ringwassergraben, wo er mich für einige Momente unbewusst gebrochen hatte. Obwohl ich ganz genau wusste, mit Markus würde mir solches hier ganz sicher nicht widerfahren, verlangsamte sich mein Schritt und ich zwang mich regelrecht nicht gegenüber den anderen zurückzufallen. Meine drei Begleiter waren ganz sicher hier schon öfter gegen ihren Willen gequält worden- ich würde daher meinen Erinnerungen keinen Raum geben und stark bleiben...- vor allem nach dem Fortschritt in meiner letzen Einheit!


Ein Blick über den Graben verwunderte mich- das Wasser stand darin bis knapp 30 cm unter der Oberkante eingefüllt. Damit würde es uns allen mindestens bis zur Brust reichen und ein Training zur Kräftigung der Beinmuskulatur war damit doch recht unwahrscheinlich. Wir vier Gestütpferde schauten daher verwirrt, als Markus mit Blacky anfing, diesen von seinem Halfter, dem Harness und den Hufstiefeln zu befreien und ihm dann bedeutete, sich in den Graben zu begeben. Sollte die nächste anstehende Einheit tatsächlich IM Wasser stattfinden?
Nachdem auch Brutus und danach ich sich im Wasser befanden, wandelte sich meine Hoffnung in Vorfreude- wir würden diese Einheit ganz sicher im Wasser verbringen! Mit Miu als letztem Pferd standen wir hintereinander aufgereiht und schauten Markus erwartungsvoll an.

"Blacky, Brutus, Schlachtross..."- wir konzentrierten uns sofort auf Markus- "ihr drei werdet ohne weitere Grundberührung die nächste Stunde hier im Kreis schwimmen. Miu- da ich weiß, deine Angst vor dem Wasser ist noch zu groß, wirst du ebenfalls schwimmen so gut du es hinbekommst; aber du hast im Unterschied zu deinen drei Mithengsten das Recht Pausen einzulegen und dabei mit deiner Hinterhand den Grund zu berühren. Bedenke aber eines dabei- für jede Pause die du einlegst, wird Schlachtross mit dir zusammen heute Abend eine Extrarunde auf der Bahn laufen dürfen... Ich werde auf deiner Höhe bleiben und dir helfen, wenn du dies benötigen solltest... Wenn die drei Dich überrunden, darfst du den Grund berühren, trittst an den Grabenrand und lässt sie vorbeischwimmen. Danach schwimmst auch du weiter bis zur nächsten Überrundung."

Ich verstand sofort- Markus hatte Miu damit eine goldene Brücke gebaut- und mein Freund würde eher Wasser schlucken und untergehen als mir Zusatztraining aufzubürden. Ich konnte nicht anders, aber ich wünschte mir in dem Moment, der Pferdetrainer würde auf Bea's Gestüt wechseln und Miu und mich dort auch nach dem Rennen weiter trainieren...
Auch dachte ich daran, wie ich hier seit meiner Entscheidung, weiterzumachen, trainiert wurde- so hätte es von Anfang an sein sollen: fordernd, hart, mich bis an meine Grenzen bringend und sogar darüber hinaus, aber niemals so wie es durch den perfiden Sadismus der beiden Baroness gewesen war. Ich war mir sicher- auch Markus könnte hier das erste Mal ohne ständiges dazwischengrätschen von Mira und auch der Baronin selbst hier ein für uns Pferde artgerechtes Training verwirklichen...

"Das Kommando gilt nicht für Miu- und voor-wärts!"

Die Stimme von Markus riss mich aus meinen Gedanken, ich stieß mich vom Boden des Grabens ab und begann im Bruststil zu schwimmen. Schon nach den ersten Zügen war mir klar, Blacky legte ein anständiges Tempo vor und ich würde mich anstrengen müssen, wenn ich an den beiden vor mir dran bleiben wollte. Hinter mir gab es nun auch für Miu das Startsignal und ich hoffte, mein Freund würde mit der Unterstützung durch Markus weiter seine Scheu vor dem Wasser überwinden können...

Drei Runden später ertönte von Markus das erste Mal die Aufforderung: "Miu- Passage!" und ich konnte ihm im Vorbeischwimmen kurz zuzwinkern. Er antwortete mir mit einem gedämpften Wiehern- sein Blick drückte Stolz über die gezeigte eigene Leistung und Freude, bei diesen Temperaturen im Wasser zu sein, aus. Er schien auch nicht auf eine Aufforderung von Markus warten zu wollen- hinter mir hörte ich kein diesbezügliches Kommando des Pferdetrainers. Ich selbst merkte inzwischen meine Schultermuskulatur, doch hielt ich den Abstand zu Brutus vor mir. Das Schwimmen war einfach nur schön...

Ich hatte die Runden im Ringgraben nicht gezählt die ich so drehen durfte- zu meinem Bedauern war es viel zu schnell vorüber. Miu wurde fünf Mal von uns überrundet und hatte es mit viel Kampfgeist und etwas Wasser im Magen geschafft, die von Markus geforderte Vorgabe zu erfüllen.
Nach einem "Hooo!" als Haltesignal durften wir noch eine Runde langsam durch das Wasser waten während Markus telefonierte- ehe er uns wieder einzeln aus dem Wasser befahl und die vor Beginn der Einheit abgelegte Ausrüstung überzog. Er brauchte auch kein Wort gegenüber uns zu verlieren, was ein mögliches Ausbüchsen von uns betraf- wir bewegten uns zwar frei, blieben aber immer in einen Radius von 20 Schritt um ihn. Die Tatsache der Reihenfolge, wie er uns aus dem Wasser befahl, zeigte in dieser Hinsicht auch seine Routine- zuerst Brutus, dann Miu und mich und zuletzt Blacky. So brauchte er, nachdem er mit dem Rappen fertig war, uns nur einfach zu sich zu rufen und führte uns zur nächsten Trainingspause zurück in die Stallboxen, wo sogar die nächste Zwischenmahlzeit schon für uns vorbereitet war.

Das Schwimmen war erfrischend gewesen und auch der Marsch zurück in die Box in der Mittagssonne hatte nichts daran geändert- aber nach dieser Einheit waren Miu und ich glücklich, in der Raufe etwas Futter als Snack vorzufinden. Kohlrabi- und Möhrenstücke, dazu ein paar Brotwürfel und in der Tränke war das Wasser mit etwas Zitronensaft angereichert. Nichts herausragendes so gesehen, aber im Unterschied zu den ersten drei Wochen, wo nur gelegentlich eine Zwischenfütterung für uns vorgenommen wurde, ein beachtlicher Fortschritt. Ich war mir sicher, dies war das Niveau für alle Einsteller hier- war es Geiz, Sadismus oder pure Schlamperei, warum dies nicht schon vorher auch für die Gestütpferde so gehandhabt wurde. Ich würde die Rittmeisterin nach dem Rennen danach fragen müssen...
Miu, der, worüber ich wirklich froh war, sich und mir mit seiner Leistung im Ringgraben ein Extratraining erspart hatte, lag neben mir im Stroh, hielt aber ein wenig Abstand, damit ich selbst im Liegen mit meiner Vorderhand leichter über seinen Rücken streichen konnte. Wir verstanden uns auch ohne Worte- und allein die Tatsache, mit mir zusammen in einer eigenen Box zu sein und meine Berührungen zu spüren, waren für ihn eine Art Glückszustand...

Schritte vor der Box weckten meine Aufmerksamkeit- mein Freund war mittlerweile eingeschlafen und auch ich hatte ein wenig gedämmert, aber die Pause konnte von meinem Gefühl her noch nicht vorüber sein. Daher war ich erstaunt, die Rittmeisterin an der Boxentür zu sehen; noch mehr erstaunte mich Ihre Bitte, ob Schlachtross es ihr erlauben würde, einige Zeit mit Dominic sprechen zu dürfen...
Ich zeigte wortlos auf Miu der weiter neben mir schlief- sie verstand, öffnete leise die Boxentür und schlich sich regelrecht in unsere 'gute Stube'. Mit einer Handbewegung schob sie die Lamellen zum Paddock zur Seite und forderte mich auf, ihr nach draußen zu folgen. Mein Problem war dabei, ich war mir nicht wirklich sicher, als Mensch mit ihr reden zu wollen- nicht weil ich ihr nicht trauen würde; ich ahnte aber, ihr Anliegen würde mir sicher nicht gefallen...

"Dominic..."- ich schüttelte energisch den Kopf, was ihren Satz abrupt unterbrach. Sie schaute mich fragend an und versuchte es dann noch einmal...

"Schlachtross- wenn es für dich in Ordnung ist, werde ich einfach reden und wenn ich fertig bin, entscheidest du, ob Dominic mir antworten möchte..."

Ja- mit diesem Angebot an mich würde ich leben können, daher legte ich mich in den Schatten der Stallwand und nickte ihr auffordernd zu. Sie setzte sich ebenso, ohne von mir als Hengst eine Einladung abzuwarten, im Schatten neben mich und nahm ohne Umschweife den Faden wieder auf.

"Markus hat dir heute morgen schon unsere derzeitige Situation angedeutet- er und ich sind am Limit, was unsere Leistungsmöglichkeiten angeht und wir würden dich bitten, das getroffene Agreement bezüglich Mira und Jens zu überdenken..."

Ich musste mich bei diesen Worten regelrecht zwingen, nicht einfach aufzustehen und in die Box zurückzukehren- wollten die wirklich diese beiden Sadisten rehabilitieren? War ein derartiger Vertrauensbruch von Markus und der Rittmeisterin mir gegenüber möglich? Natürlich- das hier war Rosengarten, hier war alles möglich!
Mein Blick und meine Körpersprache mussten wohl die pure Verachtung auf diese, ihre Worte kommuniziert haben- sichtlich geschockt versuchte sie weiter zu reden...

"Ich sehe deine generelle Ablehnung auf meine Bitte- gestattest du mir trotzdem, sie vorzutragen? Wenn du sie dann immer noch ablehnst- steh einfach auf und geh zurück in die Box... Ich bin aber dem Gestüt hier gegenüber verpflichtet, mit dir darüber zu sprechen..."

Dem Gestüt, nicht der Baronin- mir war diese Feinheit nicht entgangen, daher blieb ich wider meinem ersten Wunsch doch liegen und nickte ihr zu. Dank meiner jetzt zumindest nicht mehr so ganz abweisenden Reaktion versuchte sie fortzufahren.

"Markus und ich möchten dir eine Modifikation unserer Absprache vorschlagen. Wir haben- wie du sicher schon bemerkt hast, zumeist das Training von den Einstellern mit dem von euch zusammengelegt, aber so sind wir nicht in der Lage, alle auf einem Level, der auch unseren Ansprüchen als eure Trainer entspricht, auf das anstehende Rennen vorzubereiten. Dazu kommt die Tatsache, wir haben die Pläne für das Turnier in den Feinheiten zu präzisieren und haben zusätzlich auch noch die Aufgaben von Madame Simone übernehmen dürfen...
Die Frau Baronin hat- auf meine Initiative hin- auch bereits mit Lady Bea und Anja heute Vormittag telefonisch gesprochen und die beiden haben ihr Einverständnis gegeben- aber nur unter der Voraussetzung, daß auch- und vor allem- du damit einverstanden wärst. Daher wollte ich auch mit Dominic reden..."

Meine Gedanken fuhren Achterbahn... dabei entging mir ein Detail ihrer Aussage- doch sollte ich ihr weiter zuhören? Oder sollte ich konsequent hier abbrechen und einfach mal nur an mich denken. Aber schadete ich womöglich damit den beiden- und auch Miu? Ich fühlte mir schon wieder den schwarzen Peter in die Hand gedrückt; da kamen wohl weder die Rittmeisterin noch Markus aus ihren gewohnten Denkschemen heraus...
Mein Schweigen und das in mich gehen würden wohl von ihr missinterpretiert- ich sah, wie die Rittmeisterin begann aufzustehen in der Annahme ich hätte eine ablehnende Entscheidung gefällt. So nickte ich ihr zu- wieherte aber, was ihr deutlich machen sollte, sie hätte noch immer Schlachtross vor sich. Auch drückte dies im Moment meine derzeitige Zerrissenheit aus. Als Dominic wollte ich noch nicht über die beiden Sadisten reden geschweige denn irgendwelche Konzessionen machen- als Schlachtross war ich nur Pferd und konnte ihr daher genauso gut zuhören...
Offensichtlich hatte die Rittmeisterin meinen letzten Gedankengang richtig gedeutet, denn sie blieb sitzen und führte ihre Gedanken weiter aus.

"Schlachtross, wie gesagt, Markus und ich sind an der Grenze des menschlich zu leistenden- uns beiden ist auch durchaus bewusst, welches Zugeständnis es für dich bedeuten würde...
Unsere Idee wäre es, daß sowohl Jens als auch Mira wieder je zwei Einheiten pro Tag mit Einstellpferden- und nur mit diesen!- trainieren dürften. Zusätzlich einschränkend wären dies nur 'grüne' und 'gelbe'- bei letzteren ist beiden weiterhin ein Einsatz von wie auch immer gearteten Schlaginstrumenten verboten. Für dich zur Information- wir nehmen bis auf weiteres auch keine Kundenwünsche der Kategorie 'Rot' entgegen. Die beiden haben in der Vergangenheit sich meines Wissens immer an die von den Kunden in diesen Kategorien vereinbarten Vorgaben gehalten...
Was dir sicher an dieser Änderung gefallen dürfte- Mira würde so kaum noch Zeit mit Brutus verbringen, denn ich würde ihn gemeinsam mit dir zusammen in diesen Einheiten richtig trainieren können. Denke einfach darüber nach..."

Ah, das war das Zuckerstück mit dem ich gelockt werden sollte... Ich würde es tatsächlich begrüßen, mit meinem schärfsten Mitbewerber gemeinsam auf das Rennen vorbereitet zu werden. Unbewusst nickte ich leicht mit dem Kopf- was der Rittmeisterin ein Lächeln in ihr Gesicht zauberte...
Ich schalt mich einen Dummkopf- keinesfalls sollte sie dies als eine Zusage für Ihren Vorschlag auffassen! So hatte ich mich selbst in die Situation manövriert, ihr jetzt doch als Dominic antworten zu müssen...

"Einen Augenblick- das war jetzt nicht als Zusage zu verstehen!" Meine Antwort ließ ihr Lächeln erstarren...

Die Replik der Rittmeisterin umgab ein Hauch von Sarkasmus... "Oh, ich werde doch einer Antwort gewürdigt- war das jetzt der Mensch Dominic mit dem ich gern gesprochen hätte oder war es ein Hengst, der da komisch wieherte?"

Was ich nicht bemerkt hatte- Miu schien bereits eine Weile zuzuhören, hatte sich aber still verhalten und so die Unterhaltung zwischen der Rittmeisterin und mir nicht gestört. Sein Auftauchen gab mir aber ein wenig Luft und ich forderte ihm mit einer Geste auf, sich zu uns zu setzen.

"Rittmeisterin- ich wollte eigentlich nicht mit euch als Mensch sprechen, aber jetzt ist es so... Mir gefällt es überhaupt nicht, daß hier hinter meinem Rücken Absprachen mit meiner Jockey und Gestütschefin ausgehandelt werden- und ich dann von euch damit in eine Situation gedrängt werde, wo ich, wenn ich Nein sage, als der Spielverderber dastehe. Das ist typisch Rosengarten und ich hasse dieses intrigante Verhalten abgrundtief! Euch allen ist dies vermutlich schon gar nicht mehr bewusst und derart in Fleisch und Blut übergegangen- aber ich komme damit überhaupt nicht zurecht. Ich bin ja 'nur' das Pferd dem man gnädigerweise das Recht einräumt, den ausgehandelten Deal abzunicken, da man einfach an seine Loyalität zu appellieren braucht...
Markus und du haben damit bei mir gerade wieder eine Menge eingerissen, was ihr die letzte Woche... und vor allem in den letzten beiden Tagen aufgebaut habt... Erst werde ich von der Baronin bei den Entscheidungen zu Augustine übergangen...- und jetzt das hier! Warum habt ihr nicht zuerst mit mir über euer Problem gesprochen? Es war schließlich meine Forderung, die euch das eingebrockt hat..."

Meine Worte hatten wohl einen Nerv getroffen, denn die Rittmeisterin sank in sich zusammen. Schweigen machte sich erneut breit- bis Miu anfing zu sprechen:

"Schlachtross, der Vorschlag der Rittmeisterin ist inhaltlich gut- du würdest damit Brutus einen großen Gefallen erweisen und könntest Mira erneut damit treffen. Auch du hättest von dieser Regelung Vorteile- du könntest dich... vor den Rennen... wieder direkt mit Brutus vergleichen und Markus oder Madame Rittmeisterin könnten dich, ohne gleichzeitig noch Freizeitpferde betreuen zu müssen, individuell traininieren. Mach es- für mich..."

Während Miu meinem Blick nicht wie gewohnt auswich um seine niedere Stellung in der Herde mir gegenüber zu dokumentieren, räusperte sich die Rittmeisterin und ergriff erneut das Wort...

"Deine Worte mir gegenüber mögen für mich hart geklungen haben- doch inhaltlich hast du recht! Dieses gegeneinander Ausspielen war hier tatsächlich überlebenswichtig wenn man bestimmte Ziele erreichen möchte...- aber du liegst falsch, was Markus angeht. Er hat damit überhaupt nichts zu tun, einzig seine Einschätzung der derzeitigen Situation ist deckungsgleich mit der meinen. Ich allein habe dies zu verantworten- weil es meine Aufgabe hier auf dem Gestüt ist, dieses am Laufen zu halten...
Und noch eines... Dominic...- danke für deine... manchmal brutale... Offenheit..."

Wie schon am Vormittag im Gespräch mit der Baronin legte sie die Situation von Rosengarten offen- und forderte dafür absolutes Stillschweigen von ihren beiden Zuhörern.
Während die aufgeführten Zahlen für Miu sicher nicht allzuviel aussagten, ergab sich mir- als Mensch- ein Gesamtbild, was mir, wenn ich in der Position der Rittmeisterin gewesen wäre, sicher auch unruhige Nächte bereiten würde... Auch wenn es mir schwer fiel, für den Fortgang des Gespräches würde der Mensch Dominic die Oberhand haben müssen- und ich würde dies gern allein mit der Rittmeisterin führen wollen. Daher bat ich meinen Freund, mich mit ihr jetzt allein zu lassen und ging mit ihm zusammen kurz in die Box um ihm mit einigen Worten klar zu umreißen, jetzt läge es an mir, mit der Rittmeisterin verhandeln müssen. Miu umschlang mich daraufhin und wieherte leise in mein Ohr, ich solle sie nach Jens fragen, ehe er mich losließ und ich zurück nach draußen ging.
Die Rittmeisterin schien meine Abwesenheit genutzt zu haben um mit Markus den weiteren Ablauf des Nachmittags zu koordinieren- ich bekam noch mit, wie sie meinte, er könne sich bei der Vorbereitung des Vierspänners mehr Zeit lassen, sie würde hier wohl noch ein wenig aufgehalten sein...

Jens- der Pferdeknecht- ja, auch mir war aufgefallen, die Rittmeisterin hatte ihn nicht erwähnt. Ich hatte nicht vergessen, was er mit mir angestellt hatte und welche Freude er dabei empfunden haben muss. Doch er war auch der Vater von Miu...
Dazu war ich ja von der Baronin in Bezug auf Augustine und Annika richtiggehend übergangen worden- das würde so nicht noch einmal passieren...
Mit dem Gedanken daran setzte ich das Gespräch fort...

"Ich akzeptiere die Veränderungen, wie sie Mira betreffen- aber das reicht mir nicht! Die Baronin hat mich schon, was die Bestrafung von Annika und ihrer Tochter Augustine anging, aus ihrer Entscheidung heraus gehalten...
Wenn ich euren Vorschlag abnicken würde, käme dies einer Amnestie für den Pferdeknecht gleich- und das ist für mich ein absolutes NoGo!"

Die Rittmeisterin schaute mich bei meinen Worten- nicht erstaunt, aber so, als hätte sie dies bei ihrem Angebot nicht bedacht- an.

"Er hat mich mindestens genau so wie die Baroness gequält, hat ihre Vorgaben für mich teilweise aus eigenem Antrieb heraus verschärft, mich vergewaltigt- und ihm ist es sogar, im Unterschied zu Mira, gelungen, mich für einige Augenblicke zu brechen. Ich bin so froh darüber, daß er dies zum Glück nicht mitbekommen hat...
Du warst dabei, wo ich mich der Baroness stellte und sie auslachen konnte- wenn mir Jens über den Weg läuft, habe ich... unbewusst... immer noch... Angst..."

Vanessa hielt meinem Blick bei diesem... Geständnis... stand, verstehend erhob sie sich, half mir auf die Hinterhand und hielt mich fest. Während mir ihre Umarmung Schutz bot, brauchte ich mein Zittern nicht weiter zu unterdrücken und war dankbar für ihre spontane Reaktion auf meine Worte.
Nach einiger Zeit des Haltens fragte sie mich leise, was für eine Bestrafung des Pferdeknechtes für sein Handeln mir denn vorschweben würde. Damit sprach sie aber genau das Dilemma an, in dem ich mich befand.

"Ich weiß es nicht...- noch- nicht... Er hat mir weh getan, körperlich und psychisch- aber er ist auch der Vater meines besten Freundes hier. Er hat Miu ja sogar einmal von einem Selbstmord abgehalten... Jens war- zumindest vermute ich das...- früher auch einmal Hengst hier auf Rosengarten gewesen... ihn dahin zurückstufen würde ihn umbringen, denn er würde dank Blacky und Lion keine Nacht in der Hengstbox überleben... was ich durchaus verstehen würde. Auch wäre damit euer Dilemma nicht gelöst...
Ihm Schmerzen zufügen? Damit wäre ich nicht besser als die Baroness- ich war ja einmal dabei, wie sie ihn für seine Eigenmächtigkeiten wieder 'auf Linie' gebracht hat. Ich weiß es ehrlich noch nicht..."

Die Rittmeisterin packte mich an den Schultern, schob mich auf Armlänge von sich und schaute mich direkt an.

"Wäre es für dich akzeptabel, wenn du, Dominic, Zeit hättest, darüber bis zum Rennen nachzudenken- und dafür auf meine Bitte an dich eingehst?"

Ich nickte erst stumm- dann fand ich die passenden Worte:

"Ich mache das nicht für Rosengarten, ich mache dies für Markus und dich. Ihr habt, wie ich es euch vor einigen Tagen gesagt habe, Fehler gemacht- aber ihr habt mir gegenüber zumindest versucht immer fair zu bleiben. Deswegen stimme ich zu...
Sag es bitte auch Markus- wenn ich dreimal hintereinander wiehere... dann habe ich mich bezüglich des Pferdeknechtes entschieden und möchte mit euch darüber reden..."

Ein leises "Danke" und eine weitere Umarmung von ihr waren für mich das Zeichen, daß Schlachtross wieder das Kommando übernahm und Dominic in den Hintergrund trat. Ich schnaubte kurz, löste mich von ihr und ging zurück in die Box. Hinter mir hörte ich, wie sie Markus Bescheid gab, wir wären bereit für die nächste Einheit...
Von ihr zurück in die Box und von dort gemeinsam mit meinem Freund aus dem Stall heraus zum Pferdetrainer davor geführt, gab sie Markus noch mit, ich solle von ihm ein wenig geschont werden, da sie mir meine Pause 'gekürzt' hätte...

'Respekt Madame Rittmeisterin...- ihr arbeitet wirklich an euch...'

Markus wurde von ihr auch mit einigen Worten- in meinem Beisein als 'Zeuge'- über die getroffene Absprache zwischen ihr und mir in Bezug auf den Pferdeknecht in Kenntnis gesetzt. Mit einem Nicken in meine Richtung bestätigte er für mich sichtbar das abgesprochene Signal...
Als unbeteiligtes 'Pferd' hatte ich mich auch ein wenig umgesehen- aus dem Anruf der Rittmeisterin wusste ich ja bereits, Miu und ich sollten gemeinsam in einem Vierspänner eingesetzt werden und so zwei Einstellern zuarbeiten...- eine leichte Einheit Kraftausdauer für uns beide...
Die beiden- eine 'Stute' und ein 'Hengst'- standen bereits eingeschirrt als Stangenpferde vor der Kutsche und würden daher hinter uns die Hauptarbeit zu leisten haben. Abgesehen von normalem Schuhwerk, einer Pferdemaske und dem an ihren Zuggeschirren befestigtem Schweif liefen sie nackt- so wie wir auch...

'Interessant- seid ihr Partner?'

Die Gleichartigkeit der... offenbar selbst gebauten... Ledermasken und der aus alten Industrieklettergurten gefertigten Zuggeschirre deuteten darauf hin- einzig die Halfter waren farblich unterschiedlich gehalten... Irgendwoher glaubte ich diese auch von Bildern zu kennen- doch fehlten hier die von den Bildern bekannten 'Felle'.

'Ist ja auch egal...- so drückend warm, wie es im Moment ist... Da wollte ich auch kein Fell anhaben- schon gar nicht eines aus Gummi!'

Das Wetter hatte sich tatsächlich verändert...- wo es heute Vormittag noch sonnig und trocken war, hatte die Luftfeuchtigkeit einen gewaltigen Sprung gemacht und am Horizont bauten sich turmhohe Wolken auf. Selbst der Pferdetrainer schaute ein wenig besorgt- gab uns aber dann das Kommando zum Anziehen und führte uns im Schritt in Richtung der Sattlerin vom Hof herunter.
Markus schlug den Weg ein, den ich das erste Mal mit der Baronin bei meinem 'Ausdauertest' zurücklegen musste- nur war es heute für mich eher Erholung und abgesehen von ein paar leichten Trabeinlagen für die Gäste blieben wir in der Gangart Schritt. Dafür gab es aber keine Pausen für uns- der Pferdetrainer ignorierte konsequent alle mir bekannten Halteplätze... was aber nicht wirklich schlimm war, denn die beiden Einsteller liefen nicht nur mit uns mit...

'So eine Ausfahrt macht richtig Spaß wenn alle sich einbringen und mitarbeiten...'

Was aber nach einer Stunde Fahrt nicht mehr zu ignorieren war- die Kronen der Bäume bewegten sich immer heftiger und der Himmel war seitlich von uns tief dunkel...

'Das muss genau über dem Hofgut stehen...'

Markus hatte uns die letzte Viertelstunde gerade noch bis an einen Waldrand traben lassen- dann setzte das Gewitter mit einem heftigen Donnergrollen ein! Böen fegten über das sich vor uns befindliche Feld und zeitweise bewegte sich das noch grüne Getreide wie Wellen einer See... Wir selbst standen dicht gedrängt in einer offenen Rasthütte...- die Kutsche fing einige der Böen ab und uns erreichte nur ein fein zerstäubter Sprühnebel vom Rand der Gewitterzelle. Der Pferdetrainer beruhigte seine 'Tiere' und verteilte für uns alle Leckerein...- so warteten wir ab, daß sich die Naturgewalt über uns austoben würde und wir danach zurück zum Hofgut fahren könnten...
So schnell, wie dieses Gewitter aufgezogen war, hatte es auch seine Kraft verausgabt- kurz, schnell, heftig... Doch schien dies nur die Ouvertüre gewesen zu sein, anstatt aufzuklaren und etwas abzukühlen würde es noch drückender und die Wolken immer dunkler! Aber es regnete momentan nicht...
Sorgenvoll schaute Markus nach oben, schien etwas abzuwägen und befahl uns dann zurück auf den Waldweg...

"Wenn ihr euch ranhaltet... könnten wir es trocken zurück in den Stall schaffen... Drei Kilometer...- etwa 30 Minuten... Würde aber die Hälfte offenes Gelände sein...- wenn uns da das Gewitter noch einmal erwischt... wird es ungemütlich!"

Miu und ich zumindest nickten seine als Monolog vorgetragene Frage an uns ab- wir wollten es riskieren! Die beiden Einsteller hinter uns waren offenbar der gleichen Überzeugung, denn Markus lobte kurz jeden von uns und gab dann das Signal zu der vor uns liegenden Trabeinlage...
Zwei Kilometer später- ich wusste inzwischen wieder, wo wir uns befanden, kam von Markus unerwartet ein Haltesignal für uns. Noch war es trocken... bis auf den von uns genutzten Fahrweg, wo von dem vergangenen Gewitter sich noch Pfützen in einigen Senken gesammelt hatten. Doch der Wind hatte erneut aufgefrischt, die tiefhängende Wolkenunterkante drehte sich regelrecht über uns und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis das nächste Gewitter sich hier entladen würde...

'...warum legt der Pferdetrainer ausgerechnet jetzt einen Halt ein- hier ist doch nur eine Koppel neben dem Weg...'

Völlig verwirrend war das weitere Vorgehen von Markus- er schirrte Miu und mich aus!

"Miu... Schlachtross- ich habe keine große Zeit für Erklärungen! Ihr beide seid doch intelligente Pferde... ich lasse euch jetzt hier auf der Koppel! Dort unten... am Buschwerk..."

Wir beide schauten zu dem angegebenen Bereich- und begriffen, was Markus von uns wollte...

"- ihr seht die beiden Bio's? Die Haflinger? Passt auf sie auf... damit sie nicht panisch werden, möglicherweise ausbrechen und sich verletzen! Sollte es zu heftig werden... bringt ihr sie rein- verstanden? Ich verlass mich auf euch!
Hier- zwei Führleinen... nutzt sie im Notfall!"

Bis auf Hufstiefel und Dauerhalfter von allem befreit- hatten wir vom Pferdetrainer unsere Anweisung!

'Klar...- Markus kann sich nicht teilen und so hat er den besten Kompromiss gewählt. Wir sind SEINE Pferde und sollen daher mit unseren 'Artgenossen' jetzt eine Herde bilden und so auf sie aufpassen... während er die Einsteller zurück in den Stall bringen kann...'

Mit einem Schnauben forderte ich daher Miu auf sich mir anzuschließen und auch wenn ich jetzt so wenig Pferd wie noch nie seit meiner Ankunft hier auf dem Hofgut sein durfte...- was nonverbal an Kommunikation machbar war, drückte ich... dank der mir eingebläuten Regeln des Hofgutes...auch weiterhin so aus!
Auf der Koppel selbst bemerkten wir sofort- die beiden Artgenossen waren durch das erste Gewitter bereits unruhig. Das Spiel ihrer Ohren war unverkennbar- sie waren froh, daß... für sie Menschen, die wir ja trotz allem in ihren Augen waren... jetzt bei Ihnen wären...- sie mit der 'Bedrohung' durch das Wetter aber am Limit ihrer Beherrschung standen.

"Miu- wir legen Ihnen die Führleinen an und halten uns mit ihnen dann am Tor der Koppel auf! Wenn es zu schlimm wird, sind wir so schneller hier weg..."

Irgendwie hatte ich doch auf 'Mensch' umgeschaltet... doch auch Miu bestätigte meinen Vorschlag verbal und zeigte auf eines der Pferde. Damit war klar, er wollte sich um dieses kümmern und ich sollte das andere übernehmen.
Offenbar kannten beide Tiere meinen Freund vom sehen, gemeinsamer Zeit auf den Koppeln,...- zumindest unternahmen sie keinen Fluchtversuch bei unserer Annäherung. Daher hatten wir sie auch recht schnell an unseren Führleinen- doch war das Laufen auf der nassen Wiese generell kein Zuckerschlecken für uns mit den Hufstiefeln. Auf dem vorzugsweise festen oder trockenem Untergrund- der Rennbahn oder den Wegesystem, auf dem wir menschlichen Pferde sonst bewegt wurden...- da war der Halt verdammt gut. Aber hier war das feuchte Gras rutschig und stellenweise tänzelten wir auf offenem Erdreich und wir kämpften ein paar Mal darum, die Balance zu halten.
Auf halben Weg zum Tor der Koppel passierte es- schlagartige Helligkeit mit einem Donnerkrachen! Der Blitz war ganz sicher keine 500 Meter von uns in den Boden eingeschlagen! Gleichzeitig öffneten die Wolken erneut ihre Schleusen und binnen Sekunden waren wir nass. Schlimmer war aber die Tatsache, beide Pferde hatten infolge des Donners gescheut und sich aus unserer Hand losgerissen!
Miu und ich hatten uns bei dem Einschlag natürlich auch erschreckt und beide wohl instinktiv die Führleine losgelassen- was unseren Handflächen ganz sicher zu gute kam.

'Neben all den Narben am Körper auch noch welche von der Leine in der Handfläche- nein Danke!
Trotzdem wäre zum Anlocken etwas schön...'

Dies stand uns nicht zur Verfügung... daher stolperten wir hinter den 'Ausreisern' her... rutschten mehrfach in Schlamm und auf dem Gras aus...- doch nach mehreren Versuchen hatten wir, völlig verdreckt, die beiden erneut eingefangen...
Der Regen war mittlerweile eiskalt...- und mit kleinen Eisbröckchen versetzt. Miu hatte auch sein 'Pferde-Ich' in den Hintergrund gedrängt, denn er brüllte mir- so laut er konnte- zu, wir sollten SOFORT zurück in den Stall!
Wie richtig er mit dieser Aufforderung lag, spürten wir auf den letzten Metern vor dem Stall...- die Eisbröckchen hatten sich zu veritablen Hagelkörnern gemausert, die beim Auftreffen auf der Haut richtig weh taten...
Das Tor zum Einstellerbereich, in dem auch die 'Bio-Pferde ihre Boxen hatten, stand zur Hälfte offen und Miu fand auch zielstrebig eine freie Box, die nicht für humane Einsteller vorgehalten wurde. Aber mein Freund fühlte sich sichtlich unwohl in diesem Bereich des Stalles- das war für die Rosengarten-Pferde wie ihn und- bis zum Ende meiner Zeit hier auf dem Hofgut- auch mich 'verbotener Bereich'. Dies waren die beiden einzigen Worte auf meine Frage, was los wäre...
Daher folgte ich Miu kommentarlos und wir wählten den Weg außen am Stall entlang in 'unseren' Bereich- obwohl ich mich gern ein wenig umgesehen hätte...


106. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 18.02.22 20:01

Von mir auch ein schönes Wochenende!

Und Vielen Dank für diese Fortsetzung.
Wieder werden einige Andeutungen gemacht, einige Situationen verarbeitet, und vor allem die ganze Situation für Schlachtross UND Dominic weiterentwickelt.
Der Bereich der Bios überlappt mit dem der Einsteller, und ist nachhaltig tabu für die Gestütpferde? Verbirgt sich hier noch ein Geheimnis von Rosengarten? Oder sollen die Gestütpferde nur nicht sehen und mitkriegen, dass sowohl die Einsteller als auch die Bios viel besser gestellt sind als sie selber?
Ich bin zudem gespannt auf das weitere Procedere mit Jens..

Danke nochmal!
Liebe Grüße Rico
107. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 21.02.22 12:22

@Pub_Fl- ja, der Bereich der 'Gestütpferde' ist durch eine Mauer mit Durchgangstor von dem der 'Einsteller' und Bio-Pferde separiert. Brutus und Co wissen zwar, sie werden schlechter als die zahlenden Gäste behandelt- doch wie stark dieser Unterschied ist, das können sie nur infolge des Verbotes, sich in diesem Bereich aufzuhalten vermuten...
Für den Leser dieser Geschichte ist die 'Sidestory' um mein AlterEgo Witnere, in die dieser Unterschied eingearbeitet wurde, geschrieben worden. Schlachtross hat ja bei seiner Belohnung durch die Rittmeisterin für seinen Einsatz für die Hochzeit festgestellt, wie stark dieser Unterschied ist. Das Thema wird aber noch einmal zum Hoffest im Bezug auf Blacky aufkommen- da er ja gemeinsam mit Witnere Teil des Showprogramms sein soll...
Zum Thema Pferdeknecht...- Schlachtross wird noch vor seinen Rennen eine sehr kreative Lösung für sein 'Dilemma' finden!
108. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 25.02.22 12:24

Euch allen - trotz der da draußen gerade stattfindenden Dinge- ein schönes Wochenende!
Schlachtross muss sich- notgedrungen- einer Person in Rosengarten anvertrauen, mit der er bisher eher negative Erfahrungen gemacht hat...- doch diese und er schaffen es, ein ehrliches Gespräch miteinander zu führen...


Tag 32; Mittwoch- Woche fünf (Part 3)


später Nachmittag:


DRACHENLORD

Draußen tobte das zweite Gewitter immer noch... Miu und ich gingen derweil in den Waschraum um uns zu reinigen. Wir duschten ausgiebig und irgendwann bat ich Miu mir den Rücken zu schrubben, da ich selber nicht hinkam und meiner angegriffenen Haut eine Bürste nicht zumuten wollte.
Vorsichtig rieb er mich mit Seife ein und löste die Schlammkrusten, die ich mir durch die Stürze auf der Weide zugelegt hatte.
Plötzlich schoss mir ein scharfer Schmerz durch den Rücken und ich wollte Miu gerade anfahren, er solle doch vorsichtiger sein, da sagte er besorgt:

"Schlachtross halt still, da ist eine richtig rote Stelle, die ich mir genauer ansehen will!“

Er drückte vorsichtig auf irgendetwas neben meiner Wirbelsäule und ich zog scharf die Luft ein, da es sich anfühlte als würde er mir seinen Finger direkt ins Fleisch stecken. Kurz darauf sagte er:

"Mein Freund... das gefällt mir nicht! Da ist eine Beule die ganz heiß ist- und die war heute morgen so noch nicht da! Komm- ich bring dich zu Natascha, damit sie sich das ansieht!“

Ich schüttelte den Kopf und wollte einwenden, dass es nicht so schlimm wäre und ich sicher nicht freiwillig zu Oberschwester Rauhbein gehen würde- ich zog sogar mir die Hufstiefel und mein Kopfgeschirr wieder an als Zeichen, es wäre nichts... Doch mein Freund blieb genau so stur wie ich mich gerade anstellte. Als ich mich regelrecht weigerte mit ihm mit zu kommen griff er zielstrebig an mein Halfter und zog mich tropfnass hinter sich her aus dem Stall.
Erst wollte ich mich losreißen doch dann dachte ich mir, dass es wohl wirklich dringend war, wenn Miu so gegen seine Pferdenatur handelte und mich in eindeutig menschlicher Art und Weise, ohne auf Markus oder jemanden anderen zu warten, zu Natascha schleppte. Auch wich meine erste Panik und ich fragte mich warum ich solche Angst vor ihr hatte.

'Gebranntes Kind scheut das Feuer...'- war das einzige was mir dazu einfiel und ich ging jetzt widerstandslos hinter Miu her.


In der Krankenstation spielte Natascha im Empfangsbereich mit einem 'blau' gekennzeichneten 'Doggie'...- und sah uns nasse Pferde wegen der Störung ihres Spiels unleidlich an.

"Frau Oberschwester, bitte sehen Sie sich Schlachtross an. Er hat eine komische Beule am Rücken... und die ist richtig schmerzhaft für ihn!"

Sie seufzte, schaute mich dabei komisch an...

"Platz- hinter dem Tresen... ab auf deine Decke!"

Zuerst dachte ich, sie würde mit mir sprechen- doch der Befehl galt natürlich dem Human Dog.

"Schlachtross- steh!"

Ich richtete mich darauf ein, dass sie... wenn Sie uns schon nicht wieder raus jagte... mir wie ein Schmied auf meinem Rücken herumdrücken würde, doch war ihr initiales Vorgehen... insbesondere das Abtasten des betroffenen Bereichs... überraschend feinfühlig.
Ihre Stimme klang besorgt bei dem, was sie mehr an Miu als an mich gerichtet von sich gab...

"Das gefällt mir überhaupt nicht! Miu- gut gemacht... das war richtig, daß du Schlachtross hierher gebracht hast! Ab ins Untersuchungszimmer Fünf und auf die Liege, ich komme gleich."

Wir gingen in das Untersuchungszimmer und ich legte mich bäuchlings auf die Liege. Sofort hatte ich wieder die Bilder im Kopf wie ich hier von Augustine und Annika 'behandelt' worden war. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und weggelaufen, doch Miu stand neben mir und hielt meine Hand.
Natascha kam, zog sich Einweghandschuhe über und begann meinen Rücken noch einmal komplett zu untersuchen. Nach wenigen Minuten griff sie sich einen Rollhocker und setzte sich so, dass sie mir ins Gesicht sehen konnte.

"Schlachtross, hör zu. Du hast einen Abszess am Rücken. Wahrscheinlich eine Nachwirkung der Auspeitschungen durch Mira. Zum Glück ist es nur dieser eine...-aber den Abszess muss ich öffnen um die damit einhergehende Entzündung zu stoppen. Da aber das Gewebe rund herum bereits entzündet ist kann ich dir keine lokale Betäubung geben...- und zu einer weitergehenden Narkose müsstest du in ein Krankenhaus... Das würde ganz sicher dort zu Fragen führen und deinen Start bei den anstehenden Rennen könntest du dann ganz sicher vergessen!
Du musst mir jetzt vertrauen, dass ich dir so wenig wie möglich weh tu . Kannst du das? Willst du das?"

In mir kämpfte es. Natascha sagte mir ganz klar, dass sie mir Schmerzen zufügen würde. Das war das letzte was ich wollte, doch mir war auch klar, dass sie wusste wie sie mir helfen könnte. Ich sah sie an... atmete tief durch... und nickte langsam. Ich würde ihr vertrauen müssen...
Sie stand auf und ließ Miu hinsetzen. Als er wieder meine Hand nahm sagte sie zu ihm während sie mir einen Gummiball gab:

„Halte nicht seine Handfläche! Wenn er mit aller Kraft zudrückt kann er dir die Hand brechen. Menschen haben sehr viel Kraft wenn sie in Panik geraten und ich will nachher keine zwei Verletzten hier haben.“

Sie zeigte ihm wie er mich am Handgelenk halten sollte so dass ich seine Nähe spüren konnte ihm aber nicht gefährlich wurde.
Danach holte sie alles was sie für meine Operation brauchte und machte sich an die Arbeit.
Schnell desinfizierte sie meinen Rücken, doch als sie anfing den Abszess aufzuschneiden und auszudrücken durchfuhr es mich wie ein Blitz. Meine Hände verkrampften um den Gummiball und ich hielt die Luft an.

„Das ist mehr als eine Kammer... Schrei wenn es dir hilft, ich bin das gewöhnt!“

Natascha blieb in ihrer Arbeit professionell geschäftsmäßig. Mir aber schossen die Tränen in die Augen und ich blickte verschwommen in Mius besorgtes Gesicht. Er starrte auf meinen Rücken und war ganz bleich.

„Bitte kotz mir nicht auf den Kopf..."

Ich presste diese Worte durch meine aufeinander gepressten Zähne- er sah mich an und lächelte gequält.
Im Raum machte sich ein fauliger Geruch nach Eiter breit und auch mir wurde es flau im Magen bei dem Gedanken, daß dies gerade eben noch in meinem Körper gewesen war.
Plötzlich hatte ich das Gefühl etwas Großes wäre aus der Wunde gesprungen und ich schrie laut auf.

"Du hast es geschafft. Das war eine Talgansammlung unter der Haut. Die Peitschenhiebe hatten sie zerstört und dadurch hat es angefangen zu eitern! Ich desinfizierte deine Wunde noch und dann hast du es hinter dir- warte, deine Besitzerin sollte das hier wissen. Ich mache von der Stelle ein Bild und schicke es der Baronin- die sendet es dann der Lady Bea zu..."

Natascha beruhigte mich damit irgendwie... nach der Bilderstellung behandelte sie mich noch mit einer kühlenden Flüssigkeit... Wasserstoffsuperoxid, wie sie sagte... und schmierte mich dann mit irgendetwas ein, was sie mit einer Kompresse bedeckte.
Dann befahl sie mir mich aufzusetzen.

"Vorderläufe hoch!“

Ich schaute sie groß an...

"Jetzt heb schon die Arme!“

Ich tat wie geheißen und sie wickelte mir eine elastische Binde um den Leib. Miu wandte schüchtern ein:

„Bei uns Pferden heißt dass Vorderhand, Frau Oberschwester.“

Sie lächelte ihn an und sagte freundlich: „War ein Scherz... Ihr 'Pferde' seit schon ganz besondere Viecher!“

Dann wandte sie sich mir zu- ihre Stimme war wieder ernsthaft.

"Morgen früh kommst du- nach der Fütterung- zum Verbandswechsel! Ich gebe Markus und der Rittmeisterin darüber Bescheid...- auch was an Training mit dir die nächsten Tage möglich ist. Und halte dich heute Nacht ein wenig ruhig, du hast schließlich ein haselnussgroßes Loch im Rücken! Wenn das aber bei dir genau so gut abheilt wie deine anderen Verletzungen... und du hier jeden Morgen und Abend zur Behandlung erscheinst- dann sieht man bis zu den Rennen so gut wie nichts mehr davon..."

Zum Abschluss untersuchte sie meine anderen Wunden und schien sehr zufrieden obschon des Heilungserfolgs. Sie gab Miu eine Tube Salbe mit, mit dem Hinweis mich gründlich einzureiben. Diese Salbe würde verhindern dass die Narben sich verhärteten.

DRACHENLORD ENDE


"Entschuldige, daß ich da nicht schon früher daran gedacht habe...- aber dir nach dem Auffinden durch Markus deine Wunden zu versorgen und dich wieder nach deinen Zusammenbrüchen auf die Beine zu bringen war mir wichtiger..."

Noch stand ich neben der Liege- und diese... beiläufige Erwähnung eines noch fehlenden Puzzleteiles... von all dessen, was mit mir passiert war, veranlasste mich, mich wieder auf diese zu setzen!

'Komm- jetzt kannst du sie fragen!'

Sie wäre mir keine Antwort schuldig...- aber der Moment war günstig und Markus würde bei dem Unwetter draußen ohnehin nichts mehr mit uns trainieren wollen...

"Frau Oberschwester..."- wollte ich dies wirklich? "...ich würde sie gern etwas fragen..."

Ohne eine Antwort durch sie abzuwarten fuhr ich fort:

"Warum... sind Sie so... wie sie sind? Sie helfen mir und gaben mir ab und an sogar Hinweise... und dann wieder..."

"Du brauchst den Satz nicht zu beenden Schlachtross...- ist vielleicht wirklich ein guter Moment um anzufangen... dies alles zu klären...
Leg dich wieder hin...- wenn du magst. Miu, du kannst gern auch bleiben..."

Mir schien es, als würde die Oberschwester nach einem Einstieg suchen...

"Würdest du mir eine Frage beantworten... Schlachtross? Wie war das genau in dem Rennen? Hast du Brutus behindert um zu siegen?"

Ich benötigte einen Moment... dann verstand ich, was die Oberschwester mit 'DEM Rennen' meinte!

"Ich bin dieses Rennen blind gelaufen...- und selbst wenn... Anja einen Fahrfehler gemacht haben sollte... was ich nicht glaube! Ich habe Ihre Kommando's umgesetzt und bin mir absolut sicher...- unser Sieg war fair errungen!"

"Es ist schade, daß... die Videoanlage da ausgefallen war... und keine Aufnahmen der Szene existieren... Mira war stinkwütend die Wochen danach und hat sowohl euch als auch Brutus für ihre Niederlage die Schuld gegeben. Du hast seine Narben gesehen?"

"Ja...- schon die erste Begegnung mit ihm nach meinem Eintreffen hier auf Rosengarten... Das hat jedes Gerücht, was über diese Pferdehölle hier im Umlauf ist, bestätigt... Allein dieser Anblick hat mir Angst gemacht...- was danach kam... war nur noch eine Bestätigung all dessen, was ich vorher gehört hatte. Nur stellte das alles hier... die Wirklichkeit war schlimmer als jede Geschichte..."

'Auch wenn dies vielleicht ungünstig wäre...- für die Frage würde sie mich ganz sicher nicht mehr schlagen können... Aber es ist gut möglich, die Oberschwester damit aus der Reserve zu locken...'

"Frau Oberschwester...- wie hoch ist ihr Anteil an seinen Narben?"

Miu schaute mich mit großen Augen an und sog vernehmlich Luft ein- aber so direkt gestellt war die Frage natürlich eine Provokation!
Der Blick, mit dem ich danach bedacht wurde... war abschätzig- doch weder wurde ich von der Oberschwester angebrüllt noch aus der Klinik geworfen. Dann schien sie sich gefangen zu haben...- ihr Gesichtsausdruck wechselte wieder in ein 'neutrales' Spektrum.

"Einige stammen auch von mir...- das abzustreiten wäre eine Lüge... die du ohnehin nicht glauben würdest. Ich bestreite auch nicht... deine Jockey und du waren an jenem Tag besser als Mira...- auch ohne Vorsatz oder zufälligen Fahrfehler durch euch!
Aber die Baroness machte deine Jockey und dich verantwortlich- und ihren Hengst... der zu wenig 'Leistung' brachte um doch noch zu gewinnen. Du wurdest von Mira und ihrer Schwester 'nur' zwei Tage gequält... Brutus wurde... nach dieser 'Niederlage'... von den beiden sieben Wochen... mit Pausen... in denen ich ihn wieder zusammen flicken musste... geprügelt, im Kettenkreuz nächtelang aufgehangen, auf der Rennbahn und in der Klinik auf dem Laufband gehetzt... Schulterreiten bis zum Zusammenbruch... wieder auf die Beine geprügelt,..."

Natascha sprach stockend...- ich sah ihr an, wie sie die Bilder aus dieser Zeit wieder vor Augen hatte. Was aber noch wichtiger war- ihren Abscheu darüber, den sie mir gegenüber nicht verbergen musste. Vielleicht war ich... nach Markus... die erste Person mit der sie darüber sprechen konnte, ohne ihre Empfindungen dazu verstecken zu müssen. Auch kam in mir eine Vermutung für die Gründe, warum ich von ihr so behandelt worden war, auf...

"Eine 'Trainingssequenz' für ihn dauerte im Schnitt drei, manchmal vier Tage... dann war es meine Aufgabe, ihn wieder... so schnell wie möglich... wieder 'trainingsfähig' zu bekommen...
Natürlich entschied Augustine, ob und wann dieser Zustand erreicht war. Meist bedeutete dies... ein, eineinhalb Tage Ruhe und medizinische Versorgung durch mich...- dann eine erste 'Testserie' auf dem Laufband... Diese geschah natürlich im Beisein von Mira und ihrer Schwester! Die Zielvorgabe war es- immer, in allen folgenden 'Test's'- Brutus sollte die Zeit des Rennens um mindestens eine Minute unterbieten... Zuerst ohne Atemkontrolle...- und nachdem er dies zum ersten Mal geschafft hatte... dann mit Einschränkungen!
Wie du am eigenen Leib gespürt hast... du weißt, was damit gemeint ist. Augustine hat da ihren Fetisch voll ausgelebt...und wenn sie der Meinung war, er wäre wieder fit genug für weiteres 'Training' mit Mira, dann war er... wie gesagt... nach spätestens vier Tagen in der Klinik!
Dir hat Markus erzählt, was er dabei empfand, wenn er eines von unseren Pferden hier trainieren durfte... wenn es frisch von einem Straftraining bei Mira zurück war... oder er, was noch schlimmer ist... ihr eines 'zum Fraß vorwerfen' musste... um den Rest zu schonen...
Was glaubst du... was habe ich empfunden, wenn in diesem speziellen Fall Brutus erneut völlig zerschlagen in die Klinik eingeliefert wurde? Seine frisch verheilten Stellen erneut aufgeplatzt... mit ihrer Peitsche wieder aufgeprügelt! Dazu neue Striemen und weitere Narben... Das schlimmste waren aber seine Augen- irgendwann erlosch in diesen sein Wille zum Widerstand gegen diese Toture. Und nun versetz dich in meine Lage- was würdest du für die Personen empfinden, die ihm dies alles durch... vermeintlich...unfaires... Verhalten bei dem Rennen eingebrockt haben sollen?"

Was sollte ich darauf antworten...- Wut ist eine ganz natürliche menschliche Eigenschaft. Und zudem war ich bis zu meinem Eintreffen hier auf Rosengarten nichts weiter als ein anonymes Hassobjekt...- aber:

"Frau Oberschwester...- sie haben trotzdem meine Frage noch nicht beantwortet... Wie hoch ist euer Anteil?"

"Ist nicht schon eine Narbe ein zu hoher Anteil? Die muss ja noch nicht mal sichtbar sein... Damit dürfte ich auch deine Frage beantwortet haben- mein Anteil an seinen... sicht- und auch unsichtbaren Narben ist zu hoch! Dies gilt auch im Umgang mit dir...- meinen Hass auf dich als eine... vermeintliche Ursache... zu projizieren war falsch! Ich weiß nicht... ob du eine Entschuldigung von mir akzeptieren würdest...
Aber auch du hast meine Frage nicht beantwortet..."

"... ich weiß nicht... ich kann mich in die Situation nicht wirklich hineinversetzen... Hier in Rosengarten stand ich bildlich immer nur auf der Seite die geschlagen wurde...
Aber ich bin mir sicher, auf die eine oder andere Art hätte ich es eine solche Person auch fühlen lassen... vielleicht nicht durch Schläge... aber die eine oder andere Demütigung und Zurücksetzung...- da hätte ich auch nicht widerstanden. Ich bin ja auch kein Heiliger..."

"Bist du sicher nicht- du hast Blacky immerhin recht heftig in dem einen Kampf zugerichtet- auch wenn es von dir so gesehen Notwehr war. Dein Gegner stand im übrigen damals vor der Wahl, von Augustine in das von ihm verabscheute Gummifell gesteckt und durch sie gequält zu werden oder dich klinikreif zu prügeln...
Er hat mir das gesagt, nachdem Mira ihn in der Nacht... wo ihr von der Hochzeit zurückgekehrt seid... mißhandelt hatte und du die eine Einheit für ihn eingesprungen warst... Du solltest das wissen..."

Miu schaute die Oberschwester regelrecht erstaunt an- für ihn war diese Info neu... dieser Angriff war also auch kein spontanes 'Auskämpfen der Rangordnung' sondern durch eine der Baroness initiiert...
Mir hatte Blacky dies bereits vor einigen Tagen auf einer Koppel mitgeteilt...- doch war es eine Bestätigung seiner Worte...

"Weiß die Rittmeisterin davon? Oder die Baronin? Habt ihr das jemandem gesagt?"

"Nein...- was hätte es denn geändert?"

Zu meiner völligen Verblüffung beteiligte sich mein Freund jetzt an unserem Gespräch:

"Damals... nichts... Heute... eine ganze Menge..."

Das darauf folgende Schweigen war drückend... Ich beendete dieses- denn, auch wenn ich jetzt verstand, warum die 'Oberschwester' Wut auf mich empfunden hatte... warum hatte sie mir in bestimmten Situationen 'Brücken gebaut' oder auch direkt geholfen?
Bei den Motiven dafür hatte ich inzwischen eine Vermutung...- aber ich wollte es von ihr hören...

"Sie haben mich geschlagen... haben selbst gesagt, aus Wut mich so behandelt zu haben...- aber noch steht die Frage... Warum haben sie mir in bestimmten Situationen geholfen?"

"Ich denke, die Frage kannst du dir selbst beantworten...- du sollst für Rosengarten an den Start gehen... und du hast- das gab selbst Augustine zu- verdammt gute Chancen auf Treppenplätze. Daher wäre ein 'dich aus dem Rennen nehmen' allein im Interesse von Mira gewesen...- aber nicht im Sinne der Baronin und des Hofgutes...
Was aber wesentlich gewichtiger ist...- dein Trainer und die Rittmeisterin haben damit zu tun, was die Änderung der Beurteilung von dir durch mich angeht. Aber warum sie dich so beurteilten...- das lag ganz allein an dir!
Nicht nur deine Leistungsbereitschaft... das ständige 'bis an die mögliche Grenze des machbaren' gehens von dir- ohne Zwang!...- deine Intervention bei Markus zugunsten von Brutus nach nicht mal einer Woche hier auf Rosengarten... der ja einer deiner härtesten Mitbewerber in den Wettkämpfen sein wird...- das sprach für dich... und hat mich dazu bewogen... bei deinem 'Stutentest' Markus zu informieren... Es gab auch noch andere Gründe- aber die hatten nichts mit dir zu tun...
Dann noch dein Einsatz für Miu hier...- damit er anstelle von Blacky durch dich für das Gespann fit gemacht wurde...- das stand alles im krassen Gegensatz zu dem Bild der egoistischen Person, die alles unternimmt um zu siegen...- was ich mir von dir vorher gemacht hatte..."

"Dann sollte ich wohl 'Danke' sagen... für die 'Hilfen' die sie mir im Sportraum und bei anderen Gelegenheiten gegeben haben!"

Meine Stimme kippte ins sarkastische...- was die Oberschwester bisher bei mir an Verständnis aufgebaut hatte... die Erinnerung an ihr Angebot im Sportraum... die steigende Stärke der Elektroschocks beim Saufen und andere Gelegenheiten, wo ihre Unterstützung 'vergiftet' war... Ich hatte es nicht vergessen!

"Nein- du hast auf Angebote, die ich dir machte, reagiert... und den verlangten Preis bezahlt. Bitte vermenge das nicht! Und jedes Angebot hat dir im Endeffekt Schmerzen erspart- auch wenn du welche als Preis verspüren solltest. Doch war das von mir beabsichtigt...- du hast dadurch an Stärke gewonnen. Hat die Rittmeisterin noch vor deiner Ankunft hier auf dem Hofgut nicht etwas ähnliches gemacht?
Doch neben dem 'Stutentest'... habe ich dir nicht Zeit verschaffen können als du zu Augustine ihren Tests solltest... oder die kleinen Gesten wie den Toilettenbesuch...- wie wichtig war dir das Gefühl, da ist noch jemand... der dir Erleichterungen verschafft... der... aus deinem Blickwinkel... vielleicht doch zu dir steht?"

Was ich der Oberschwester zugestehen musste- diese Gesten und ihr Zuspruch halfen mir in den entsprechenden Momenten doch... weiter durchzuhalten und in meinem Widerstand nicht zu erlahmen! Daher gab ich ihrer Aussage mit einem Nicken recht...

'Richtig- du hast mich ja auch einmal vor Augustine versteckt... nachdem ich nach der Nacht in der 'Strafbox' zusammengeklappt bin...'

"Doch- jetzt aber raus mit euch! Mein Doggie wartet sicher schon..."


DRACHENLORD

Der Regen hatte aufgehört und obwohl das Wasser noch in Bächen über den Hof rann schien die Sonne schon wieder.
In Gedanken mit dem Gespräch beschäftigt ging ich mit Miu über den Hof in Richtung Stall und gerade als wie durch das Tor gehen wollten kam uns Markus entgegen. Als er meinen Verband sah wurde sein Blick sorgenvoll...

„Schlachtross was ist denn mit dir los? Und wo wart ihr beide? Ich habe euch draußen überall gesucht!“

Ich erklärte ihm kurz was Natascha gemacht und bezüglich meiner Wunde verfügt hat. Er entspannte sich sichtlich, dann murmelte er während er mir den Nacken kraulte:

"Du machst Sachen... Kommt ihr beiden, ich bringe euch in eure Box, dann gibt es Futter!“

Bei der Erwähnung des Wortes Futter fingen unser Mägen synchron an zu knurren und Markus lachte. Tatsächlich hatte er in der Box schon einen Eimer mit Futter stehen und füllte unsere Raufe.
Obwohl meine Vorderhände nicht fixiert waren fraß ich nach Pferdeart und während ich geschickt, mit den Lippen, Apfel-, Möhren- sowie Kohlrabistücke und Haferflocken aufnahm dachte ich mir kurz, dass ich mich nach der Zeit auf Rosengarten schnell wieder umgewöhnen müsste.

'Ansonsten wird es in der Kantine peinlich...'

Während wir fraßen massierte uns Markus unsere Hinterhand und er sagte anerkennend:

"Danke, dass ihr die Vierbeiner vorhin von der Weide geholt habt. Die Armen wären bei dem Hagel sicher panisch geworden und hätten sich sicher verletzt! Es ist toll Pferde auf dem Hof zu haben, die... nicht nur gehorchen... sondern auch mitdenken! So sollte es hier immer sein...
Schlachtross- ich schau noch mal bei Natascha vorbei... Sie hat sicher ein paar Einschränkungen für dich in den nächsten Tagen verfügt... Und danke für deine Zustimmung zu Vanessas Bitte an dich... Wir sind beide echt am Limit..."

Wir waren jetzt mit dem Fressen fertig und schauten ihn dankbar an. Da griff er in die große Tasche seiner 'Trainingsweste' und zog einen Beutel heraus, dessen Inhalt er in die Raufe schüttete. Es waren Nüsse, Schokoflakes und Rosinen.
Diese Leckerlis ließen unsere Augen leuchten und er meinte nur:

"Was zum Knabbern für heute Nacht!“ Dann packte er seine Sachen und verließ die Box

Vorsichtig nahm ich ein paar Rosinen und Nusstücke und zerkaute sie langsam. Der süße und intensive Geschmack lies mich selig schnauben. 'Welch ein Genuss!' dachte ich mir und war glücklich.
Miu flüsterte mir jetzt ins Ohr, dass er mir den Rücken eincremen wolle und ich solle mich doch ins Stroh legen. Einfühlsam und dennoch gründlich begann er mir die Salbe einzumassieren und während er meinen Körper vom Hals bis zu den Knien rieb und knetete spürte ich wie ich langsam wegdöste.
Zum Schluss biss er mir leicht ins Nackenfell und hauchte mir ein: „Schlaf gut, Schlachtross“, ins Ohr, was ich aber nur noch halber mitbekam, da ich schon fast im Reich der Träume angekommen war.


Ein lauter Donnerschlag lies mich auffahren. Ein wenig verstört schaute ich mich in der Box um und erkannte, dass Miu neben mir lag und selig schlummerte. Da zuckte ein weiterer Blitz und kurz darauf krachte es erneut.
Da ich davon vollkommen wach war, wollte ich mir das Gewitter ansehen. Ich stand auf, schüttelte mir das Stroh vom Leib und ging in Richtung Lammellenvorhang.
Gedankenverloren griff meine Hand in die Raufe und ich erkannte dass die Rosinen und Nüsse stark abgenommen hatten.
Ich blickte auf Miu und dachte mir:

"Es sei dir gegönnt!"

Kauend ging ich auf den Paddock und setzte mich an die Stallwand. Die Natur bot ein gewaltiges Schauspiel. Blitze zuckten quer über den ganzen Himmel und der Donner rollte jetzt laut.
Da fuhren die ersten Böen über den Hof und zerzausten die große Eiche, die in der Mitte der freien Fläche steht. Trotz dieser Naturgewalten um mich herum fühlte ich mich nicht unsicher oder ängstlich. Ich war ganz ruhig und beobachtete das Schauspiel.
Als wären es kostbare Pralinen aß ich eine Rosine nach der anderen und kostete ihren Geschmack voll und ganz aus.
Der Regen hatte eingesetzt und der beginnende Sonnenaufgang verschwand wie hinter einer Wasserwand. Plötzlich hörte ich Mius Stimme neben mir:

„Diese Eiche ist wie du, Schlachtross. Die Stürme können sie zerzausen und den einen oder anderen Ast abreißen doch keiner konnte ihren Stamm brechen!“

Ich nickte und sagte: „Ja, aber ich möchte nie so knorrig und vernarbt sein wie dieser Baum!“

Da sahen wir beide uns an und lachten. Trotz der tobenden Naturgewalten fühlte ich einen unglaublichen Frieden in mir. Ein Gefühl, dass so überhaupt nicht nach Rosengarten passte, aber es schien mir als hätte ich endlich meinen Frieden mit diesem Hofgut gemacht.

DRACHENLORD ENDE
109. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 04.03.22 11:37

Heute gibt es noch ein paar Hintergrundinfo's von Miu für Schlachtross über die Oberschwester, die Baronin hat ein weiteres Gespräch mit ihrer Tochter...- und die Rittmeisterin steckt in dem Dilemma, ob sie Schlachtross schon über seine gemachten Fortschritte in Kenntnis setzen soll oder ob dies noch zu früh für ihn und seinen Zustand sei...


Tag 33- Donnerstag- Woche fünf (Part 1)


Paddockbox...- morgens...


Schlachtross:

"Miu...- was weißt du so über die Oberschwester? Was meinte sie mit... 'ihrem Hund'?"

Wir waren nach dem Gewitter zurück in unsere Box und hatten noch ein wenig Schlaf gefunden...- und jetzt, kurz vor der Morgenfütterung, naschten wir die Reste von Markus' seiner Zuwendung aus der Futterraufe...

"Auch wenn ich schon recht lange hier auf dem Hofgut bin...- viel weiß ich wirklich nicht über sie. Die Klinik habe ich nach Möglichkeit gemieden... wie du dir sicher aus eigenem Erleben denken kannst...
Was für die Frau Oberschwester aber die ganze Zeit sprach...- sie war dort die einzige, bei der man im Notfall auch wirklich Hilfe bekam als Gestütpferd! Natürlich hat sie uns auch gescheucht... vor allem, wenn wir mit ihr im Sportraum waren... Da fordert sie gnadenlos das persönliche Leistungspensum von jedem einzelnen von uns ein...
Aber sie widersprach im Notfall auch schon mal Augustine und stellte sich so vor uns Pferde...- wenn sie der Überzeugung war, wir hätten unser Limit bei weitem überschritten. Wie sie im Umgang mit den Einstellern agierte...- kann ich nicht sagen... Ist für uns hier auf dem Hofgut auch nicht wirklich von Interesse..."

"Kann ich verstehen...- aber was weißt du sonst so über sie? Seit wann ist sie schon hier auf dem Hofgut...- als Beispiel...
Komm- jeder noch eine Rosine... dann ist alles weg..."

"Zwei Sommer vor Brutus und Steel...- Frühsommer... seitdem ist sie hier auf dem Hofgut... Auch wenn ihr Vorname und ihr Verhalten manchmal an eine gedopte Sportlerin aus Osteuropa erinnert- Steel hatte einmal gehört, sie würde hier aus der Nähe stammen.
Von Blacky weiß ich... sie hat ihm bei einem Rennen... auswärts... zuerst versorgt, nachdem er sich einen...- Muskel gezerrt hatte... so etwas in der Art. Sie war wohl dort Besucherin gewesen... und hatte damals schon diesen 'Hund'... Der ist aber nicht ständig hier! Ich habe sie aber ein paar Mal gesehen, wo sie mit ihm hier auf dem Hofgut gespielt und auch trainiert hat...
Mira hätte sie wohl nach diesem Rennen angesprochen... hat Blacky zumindest so erzählt... und kurze Zeit danach ist sie hier aufgetaucht. Steel hat auch behauptet, Natascha sei eine ausgebildete Krankenschwester, die angeblich in einem Krankenhaus in der Unfallabteilung gearbeitet hätte...- das soll die Oberschwester mal Annika vorgehalten haben... Kann ich mir auch gut vorstellen- die Fachkenntnisse um uns zu helfen hat sie ja...
Ich glaub- Markus kommt!"

Mein Freund hatte recht- der Pferdetrainer erschien mit unserer Morgenfütterung. Ein Blick in die Raufe ließ ihn lächeln...

"Alles weg...- das hat euch also geschmeckt..."

Während er unsere Ration verteilte, nickten wir- daß er nicht das reale Futter von gestern Abend meinte war uns klar.

"Schlachtross- wenn du hier fertig bist, dann gehst du selbstständig rüber zu Natascha... sie wartet bereits auf dich. Deswegen bekommt ihr bis zum Ende der Woche euer Futter jetzt auch immer vor allen anderen- bis Fütterungsende aller Pferde hier auf dem Hofgut dürfte sie dich versorgt haben und du bist dann wieder hier zu eurer ersten Trainingseinheit...
Sie hat im übrigen für dich eine Einschränkung für die nächsten drei Tage verfügt- nicht mehr als 20 km Gesamtlauflänge im Renntraining und wenn möglich dieses auch nur mit 5 km als zusammenhängende Maximaldistanz. Daher werden wir in dieser Zeit dich die ersten Einheiten vormittags die nächsten Tage über die Kurz- und Mitteldistanz üben lassen...- zusammen mit Steel und Brutus. Vanessa wird heute das Training leiten... Die Nachmittage sind dann Ausfahrten für euch beide bei mir- zumeist im Gangartwechsel für dich Schlachtross... Schritt mit kurzen Trabeinlagen. Das ist laut Natascha ohne Einschränkung möglich..."



Gleiche Zeit- Büro der Baronin...


"Mutter- was soll dieser erneute Unsinn? Ich habe mich auf ein Rennen vorzubereiten und du verfügst, ich soll meine Zeit verschwenden und statt dessen drei Einsteller bespaßen... Kannst du es mir bitte erklären? Ich kann deinem Gedankengang dabei leider nicht folgen!"

Die Baroness war wütend- und die Ruhe, mit der ihre Mutter auf ihr Erscheinen reagierte, war nicht geeignet, in ihrem Temperament sich zu zügeln. Der Sarkasmus, mit dem sie eine 'Erklärung' einforderte, war unüberhörbar...

"Mira... Tochter...- beruhige dich und höre mir... sehr genau zu..."

"Das ist dein Standartspruch- 'beruhige dich...' Ich brauche dir auch nicht zuzuhören! Was hier läuft- da muss man schon blind und taub sein um es zu ignorieren! Du hast schon wieder vor irgendeiner schwachsinnigen Forderung von diesem Drecksgaul und seiner Bagage gekuscht! Wie lange soll das noch so weiter gehen?"

Die Baroness brüllte ihren Frust über die vermeintliche Schwäche ihrer Mutter in deren Büro aus sich heraus.

"So lange- wie es nötig ist! Was glaubst du denn? Ich habe in den letzten Tagen mehr als einmal meinen Stolz runtergeschluckt und mich sogar vor diesem 'Gastpferd' verbeugt- weil es in dem Moment notwendig war! Glaubst du, mir macht das Spaß?
Würdest du dich also bitte hinsetzen und mir zuhören! Vielleicht schaffst du es dann ein wenig Verständnis für unsere momentane Situation aufbringen. Nimm dir ruhig etwas zu trinken- wenn es dir dabei hilft..."

Die Stimme der Baronin blieb auch weiterhin ruhig- hatte aber deutlich an Schärfe gewonnen...

"Unser Hofgut muss Geld verdienen... und wenn dies nicht möglich ist, dann kannst auch du den von uns hier gepflegten Fahrsport mit unseren Pferden vergessen! Ich habe erreicht, daß der Pferdeknecht und du wieder die Einsteller trainieren dürft- und die bringen nun mal das Geld, was wir benötigen, um unseren Lebensstil zu finanzieren... Das ist doch leicht zu verstehen- sogar für dich!
Ich lege auch keinerlei Wert darauf auch nur eines unserer 'Pferde' hier wieder vom Hofgut zu lassen- selbst wenn sie tausend Verfügungen unterschreiben würden... wir hätten trotz allem unsere Kontrolle über sie aufgegeben... Ich unterstelle dir jetzt mal, du möchtest dies genau so wenig wie ich auch..."

"Da sind wir uns wirklich mal einig..."

Den Einwurf ihrer Tochter überhörend, sprach die Baronin weiter:

"Schön- das sind nun mal stürmische Zeiten für das Hofgut... an denen du nicht ganz unschuldig bist..."

Hier wollte Mira erneut protestieren, doch eine Handbewegung reichte aus, um diesen Ansatz zu unterbinden.

"... doch du hast mir ja bereits dein Handeln erklärt und ich sehe allein in dem Übermaß deiner 'Sanktionen' für diesen Hengst einen Fehler. Für sein Verweigern hat er natürlich eine Strafe verdient- erst recht für seinen Rückfall in ihm nicht zustehende Verhaltensweisen! Aber es ist müßig, über geschehene Fehler sich auszulassen- was ich benötige, ist deine Unterstützung! Auch bei unpopulären und uns im Moment demütigenden Maßnahmen- verstehst du mich?
Das alles will ich dir in Kürze übereignen...- was wäre besser als Statement geeignet als ein Sieg durch dich über unsere 'Gäste'! Auch wenn sie für unser Hofgut starten werden... Das allein soll bis zum Rennen dein einziges Sinnen und Trachten sein! Aber auch das habe ich dir schon mehrfach gesagt...
Und um deinem Argument, du hättest deinen Hengst nicht ausreichend vorbereiten können, zu widersprechen...- sollten andere Gespanne wirklich besser sein als du... Wer trägt dann dafür in so einem Fall die Verantwortung?"

Nach einem Moment der Verständnislosigkeit hellte das Gesicht von Mira auf...

"Nicht ich..."

"Genau- und wie du als zukünftige 'Herrin' von Rosengarten damit umgehst... Das ist dann allein deine Entscheidung! Ich bin mir auf jeden Fall sicher, du wirst zu Besten des Hofgutes handeln...- auch wenn du weniger impulsiv werden musst. Ich habe wer weiß wie oft mit Kunden zu tun gehabt, die Arschlöcher waren- und habe sie angelächelt und ihnen die Hand geschüttelt!
Also- trainiere in den Zeiten, wo es dir möglich ist, deinen Hengst... mit den vorübergehenden Einschränkungen... es ist nicht mehr lang hin bis zu den Rennen- und dann zeigst du, aus was für einem Holz du geschnitzt bist! Fahr sie in Grund und Boden- auch wenn du deinen Hengst dabei über jedes Limit hinaus treiben musst...- ich glaube an dich!"

Die Baronin war bei diesen Worten aufgestanden und hatte ihrer Tochter beide Hände auf deren Schulter gelegt. Beide Frauen schauten einander in die Augen...- und mit dem, was die Baronin in denen ihrer Tochter erkannte, war sie mehr als zufrieden...

"Es ist bedauerlich, unter welchen Umständen ich deine Schwester... opfern musste...- doch im Unterschied zu dir... da bin ich mir sicher... Sie war nie so geeignet wie du... um das alles hier fortzuführen. Bei dir sehe ich hingegen mein Erbe in guten Händen! Das von dir erstellte Konzept für die Springwettbewerbe und das Showprogramm zum Hoffest belegt dies eindeutig...
Eines noch... deine Geradlinigkeit ehrt dich- aber du musst lernen, deine Gefühle in rechten Moment unter Kontrolle zu halten...- wenn du deine Feinde da nicht zur Strecke bringen kannst. Manchmal musst du sie umarmen... Umso schöner ist dann der Augenblick des Triumphes- wenn du sie mit dem Dolch im Rücken fallen siehst!
Jetzt kümmere dich bitte weiter um die Zuweisung der Einsteller und ihrer Besitzer während des Events...- der Knecht wird uns zum Mittag ein paar Sandwiches und danach alles für die Nachmittagseinheiten vorbereiten..."


Mittag- Rennbahn, Pausenplatz...


Rittmeisterin Vanessa:

'...nein- das ist zu früh... Und weil es jetzt einmal funktioniert hat...'

Die Rittmeisterin schaute vom Tablet auf und zu Schlachtross hinüber...- der ausgeschirrt gemeinsam mit Steel und Brutus im Tribünenschatten an der Rennbahn auf einem Rasenstück lag und sich von den drei von ihr abgeforderten Einheiten heute Vormittag nun erholen durfte. Jeder von ihnen verdaute den von ihr gereichten Snack und hatte auch- trotz der gefallenen Temperatur zu gestern- ausreichend zu saufen bekommen.
Alle drei waren nicht wirklich erstaunt über den Fakt gewesen, nachdem für sie eine dritte Einheit in der Zeit stattfand, wo sie gewöhnlich ihre Mittagspause hätten. Doch so, wie sie die Einheiten heute aufgebaut hatte, war dies nur logisch- jedes von ihnen wurde eine Einheit lang primär im Schritt, Trab und Galopp bewegt! Schritt und Trab hatten selbstständig zu erfolgen...- Ihre Order an die beiden dafür bestimmten Pferde hatte gelautet, sich dabei nur auf den beiden äußeren Bahnen zu bewegen und so ihr und dem Pferd, mit dem sie das eigentliche Renntraining durchführte, nicht in die Quere zu kommen. Drei unterschiedliche Belastungsstufen... drei Einheiten...- ganz einfach...
Schlachtross wurde von ihr in der Reihenfolge 'Schritt - Galopp - Trab' trainiert, während sein 'Rennkonkurent' Brutus zuerst mit 'Trab' beginnen durfte. Die Reihenfolge, wer mit welcher Einheit zu beginnen hatte, war von ihr dem Zufall überlassen worden- drei kleine Zettel mit den Namen der Pferde, die sie in ihrer Handfläche zuerst zerknüllte und dann nacheinander öffnete. So war keines von ihr bevorzugt oder benachteiligt...
Während die beiden Einheiten, die die Pferde ohne sie abzuarbeiten hatten, eigentlich nur dazu diente, diese mit unterschiedlicher Belastung zu bewegen- im Schritt war ihnen als Gewicht 130 kg auf das Sulky gepackt, im Trab dafür nur 70 kg- stand bei ihr Renntraining über einen und fünf Kilometer unter Wettkampfbedingungen an. Bevor sie dieses mit Schlachtross begann, lobte sie ihn für seine Fortschritte, die er seit der Wiederaufnahme seines Trainings gemacht hatte und sprach ihm ihr Vertrauen aus, die Einheit auch ohne Unterstützung durch ein mitlaufendes zweites Pferd zu meistern- dann legte sie ihm die 'Scheuklappen' an und lenkte ihn in die Startposition.

'Allein diese drei Momente vor den beiden Läufen über einen Kilometer und dem über die fünf Kilometer... seine Ruhe dabei... da zeigte sich seine Erfahrung in solchen Situationen. Da hat diese... und sein Instinkt das Kommando in seinem Gehirn übernommen! Und- die Umsetzung meiner Zügelsignale... das kam prompt... so, wie Markus und ich es hier ihm antrainiert haben.'

Mit einigen Clicks legte die Rittmeisterin die graphisch dargestellten Werte der beiden Läufe über einen Kilometer übereinander und schaute sich das Resultat an...

'Für unsere Pferde wäre dieses 'Spielzeug' auch verdammt hilfreich...- Markus habe ich ja schon davon überzeugt. Heute Abend... bei der Baronin...- die hat sich ja... von Augustine dabei bestärkt... bisher aus falschem Geiz dagegen gesperrt! Es wäre wirklich hilfreich, wenn ich von Brutus die Werte da auch so vergleichend darüber legen könnte... Wen von beiden soll ich wo... neben dem Überlandrennen, wo beide auf Sieg gegeneinander laufen werden... für das Kurz- und das Mittelstreckenrennen die Priorität einräumen? Von den Zeiten seid ihr beiden ebenbürtig...- aber wer von euch erholt sich nach den Rennen schneller? Ich tendiere dazu, dich- Schlachtross- eher über die 5000 Meter im Vorteil zu sehen...
Es hilft nichts- Samstag oder Sonntag wiederholen wir das hier in der Klinik auf dem Laufband... Da habe ich dann für euch vergleichbare Daten...- und die Baronin kann damit für die Rennen die finalen Entscheidungen treffen!'

Der Rittmeisterin wurde bewusst, sie schweifte mit ihren Gedanken ab- und so konzentrierte sie sich wieder auf das vor ihr angezeigte Diagramm. Unbemerkt für sich selbst verfiel sie in Gemurmel:

"... hier und hier...- das waren Ausreißer über das vorgegebene Limit... Aber beide sind nicht gefährlich- da solltest du sprinten und deine Werte gehen auch zügig nach dem 'Angriffsende' wieder in den normalen Bereich! Die Umsetzung der Kommando's...- das geht sicher noch einen Tick schneller... Aber du hast jedes Mal richtig reagiert und dich meinen Anweisungen untergeordnet. Ich glaube, du und ich... wir könnten sicher auch als Team an den Start gehen... Ich habe dein Vertrauen dafür...- du bist, wie ich es von dir gewohnt bin, mit mir bis an deine Limits gegangen...
Hier- da wäre mehr möglich... das war bei etwa 400 Metern! Das wird auch deine Jockey interessieren...
Was mir sehr gut gefällt...- die Wiederholung habe ich dich ja ohne meine direkte Überwachung laufen lassen... und du hast keine Abweichung zum ersten Rennen! Keine 'Ausreißer'! Anja dürfte das richtig froh stimmen...- aber ich bin mir sicher, dir dies zu sagen ist zu früh! Das werde ich deiner Jockey überlassen- und du hast noch zwei, drei Tage... wo du Markus und mir zeigen kannst, das war keine Eintagsfliege...
Komm- noch die 5000 Meter ausgewertet... und dann besprichst du mit den Pferden das Training..."


Schlachtross:

'Die Rittmeisterin lässt sich ja hübsch Zeit... dabei hat sie doch nur die aufgezeichneten Daten von mir auszuwerten. Oder tragen Brutus und Steel als die gewöhnlich für Rosengarten antretenden Rennpferde inzwischen auch so einen Sender mit sich herum? Ich habe den Leithengst nie danach gefragt...'

Wir drei Pferde lagen nach den Trainingseinheiten mit Vanessa heute Vormittag frei neben der Tribüne im Schatten, die Rittmeisterin hatte uns nicht angebunden... unsere Vorderhand war nicht fixiert...- und der Snack in Form von zwei Fruchtschnitten und einem Apfel hatte uns natürlich nicht gesättigt, doch dafür war diese Zwischenmahlzeit ja auch nicht gedacht. Mein Hungergefühl war weg und- was wichtiger war- nachdem das Training für uns beendet war, gab es ausreichend Wasser für uns! Zwischen den Einheiten hatte jeder von uns von unserer Trainerin auch etwas bekommen- doch das Durstgefühl sollte bleiben... Da war Vanessa brutal ehrlich zu uns gewesen- beim 'großen Rennen' gäbe es auch nichts und wir müssten mit diesem Gefühl da klarkommen!
Eine erste Schüssel von ihr direkt zum löschen unseres Durstes und dann wurde diese noch einmal aufgefüllt und das Wasser zusätzlich mit Brausetabletten versetzt...- dazu die Ansage unserer Trainerin, wir sollten sie bis zum Ende der Pause... "wie Pferde" geleert haben! Bei der Ausfahrt mit Markus danach würde es erneut nichts geben...
So beugte ich ich mich auf meine Unterarme abgestützt über die Schüssel und schaffte so noch eine Ladung in meinen Magen. Brutus und Steel lagen derweil zusammen im Gras... schauten und 'schnaubten' sich als erlaubte Kommunikation zwischen ihnen an...- und ab und zu berührten sie sich an ihren intimen Stellen mit der freien Vorderhand. Die Rittmeisterin schaute zwar ab und zu zu den beiden, doch blieb das, was die beidem miteinander anstellten, anscheinend in dem von ihr tolerierbaren Rahmen...
Da die Zeit der eigentlichen Mittagspause hier auf dem Hofgut mittlerweile vorüber war, tauchten vereinzelt 'blaue' Gespanne auf, die uns aber nicht kümmerten. Zwei von denen schienen auf der der Tribüne gegenüberliegenden Seite Sprints zu trainieren und eines drehte bereits die zweite Runde auf der Bahn...

"Schlachtross- hiieer... Zu mir!"

Die Aufforderung der Rittmeisterin holte mich aus meinen Beobachtungen und ich begab mich, in Erwartung der Auswertung, sofort zu ihr.

"Was macht dein Rücken? Hast du Schmerzen?"

Nein- der gestern von der Oberschwester geöffnete Abszess bereitete mir zum Glück keine Probleme! So schüttelte ich den Kopf und spreizte meine Arme für den Wechsel des Verbandes zu Seite.

"Natascha hat mir aufgetragen, den Verband nach dem Training mit dir heute Vormittag zu wechseln- bleib ruhig stehen und halt still!"

'...also doch noch keine Trainingsbesprechungen...- aber sicher danach...'

"Bleib so- ich schicke der Oberschwester ein Bild... Gut- du kannst deine Vorderhand runter nehmen. Mal schauen, was Natascha dazu meint...
Brutus- hieerrher!"

Während ich auf die 'Ferndiagnose' der Oberschwester zu warten hatte, begann die Rittmeisterin ein wenig abseits von mir mit der Trainingsauswertung für den Leithengst. Mir blieb so noch Zeit, meine Umgebung zu beobachten- und zu meinem Missvergnügen tauchte der Pferdeknecht mit zwei 'grünen' Einstellern auf und hielt auch noch genau auf uns zu!

'Muss das unbedingt sein?'

Ja- ich hatte dem erneuten Einsatz des Pferdeknechtes als Trainer zugestimmt... doch ist das unbedingt in meiner Gegenwart notwendig? Den Zweck dieser Begegnung erkannte ich, nachdem der Knecht zwei unserer Sulkys auswählte und begann, seine 'Pferde' davor einzuschirren.

'So gesehen macht es Sinn...- aber jetzt verpiss dich!'

Leider kam Jens meinem stillen Wunsch nicht nach- doch seine weitere Anwesenheit animierte mich dazu ihn in seinem Umgang mit den Einstellern zu beobachten. Er begann mit Training der beiden direkt vor der Tribüne- abwechselnd Starts und Ausweichmanöver die Gerade hoch und runter! Dabei schaute ich zuerst interessiert- dann mit steigendem Ekel zu, wie aufmerksam und zuvorkommend der Knecht dabei mit den Einstellern umging! Hier noch ein Riemen nachgezogen... da ein Lob für etwas, wofür wir Gestütpferde von ihm Hiebe bezogen hätten...
Diese Show der ausgelebten Schizophrenie ließ mich nicht los- jede durch ihn erlittene Demütigung kam in mir hoch! Was mich über mich selbst dabei verwunderte...- sollte ich nicht den Wunsch verspüren, zu ihn rüber zu gehen und ihm einfach ein paar in seine schmierige Fresse hauen? Da war aber nichts... leider auch keine Idee, was ich mit ihm als Vergeltung anstellen könnte...

"Schlachtross... Schlachtross- hiieer! Träum nicht..."

Die Stimme der Rittmeisterin holte mich zurück in die Realität- Markus stand neben ihr, eine Wagonette mit zwei Einstellern war wohl von ihm hierher gelenkt worden und Steel stand auch bereits vor diesen eingeschirrt...

"Deine Auswertung holen wir heute Abend nach der Fütterung in der Box nach- ab mit dir... neben Steel!"

Gehorsam schaltete ich sofort auf 'braves Pferd'...- aber für den Knecht hatte ich noch eine Botschaft! Mit einem leichten Bogen näherte ich mich ihm auf dem Weg zu meinem mir zugewiesenen Platz an der Wagonette auf ungefähr zehn Meter- dann wieherte ich, so laut dies mir möglich war. Jens hob seinen Kopf- da ich so seine Aufmerksamkeit hatte, drückte ich mich zu einem möglichst hohen Sprung ab und keilte mit meiner rechten Hinterhand mit aller Kraft aus. Das meine Botschaft an ihn angekommen war, zeigte seine Reaktion...- trotz der Distanz zu mir machte er instinktiv einen Schritt zur Seite!

"Na...- willst du auf Springpferd umschulen? Miu wäre sicher stolz auf dich..."

Markus verkniff sich ein Lachen, nachdem ich ohne weitere Verzögerung mich neben Steel gestellt hatte und er mich einschirrte. Die Rittmeisterin kümmerte sich derweil um Brutus- schüttelte aber den Kopf...


110. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 11.03.22 13:40

Steel schaut auf ihr Leben in Rosengarten zurück...- und Markus erhält einen unerwarteten Anruf...


Tag 33- Donnerstag- Woche fünf (Part 2)


Abend- Hengstbox...


Steel:

Es war schon an sich ungewöhnlich, daß der Pferdetrainer Kara und mich zusammen mit in die 'Hengstbox' nahm- 'Deckspiele' mit den Hengsten des Hofgutes fanden, als 'Belohnung'... gewöhnlich in der Paddockbox, oder als Zuarbeit für 'Einsteller', die so etwas gebucht hatten, in der 'Klinik' statt. Und selbst da waren wir 'Stuten' niemals gemeinsam in einem Raum...
Markus hatte, als er uns... mit Miu im Schlepp... aus unserer Box holte, nur kurz bemerkt, er müsse sich mit uns unterhalten- was noch ungewöhnlicher war. Als Trainer war er der umgänglichste von allen, mit denen wir hier auf dem Hofgut zu tun hatten- aber uns um Rat zu fragen oder auch nur unsere Meinung zu etwas zu hören... war auch bei ihm sehr selten! Nachdem er uns in die Hengstbox gebracht und ich sofort die Nähe zu Brutus gesucht hatte, vermutete ich sofort, es müsse sich um Schlachtross handeln- war er doch das einzige Pferd mit unserem 'Status', was fehlte. Doch ich lag falsch mit meiner Annahme:

"Ihr seid hier, weil ich eure Erfahrungen benötige..."

Der Pferdetrainer hatte seinen Satz noch nicht zu Ende gebracht, da schauten wir 'Tiere' uns verwirrt an.

"Ihr habt alle Zeiten in den 'Horsekeepern' verbringen dürfen...- was habt ihr dabei empfunden? Gab es Dinge, die für euch darin angenehm waren? Was hat euch verunsichert oder hat euch Angst gemacht? Was würdet ihr verbessert haben wollen? Denkt bitte kurz darüber nach...- ich frage euch dann einzeln ab. Wenn einer von euch Anmerkungen zu dem, was ein anderer von euch gerade sagt, hat...- hebt ihr euren Huf und schnaubt kurz. Ich mache euch dafür eure Vorderhand los..."

Kaum hatte Markus dies bei Brutus erledigt, hob dieser seinen Arm und schnaubte vernehmlich. Auf die Erlaubnis zu spreche folgte von ihm nur ein Wort:

"Schlachtross?!"

"Brutus- und alle anderen von euch: Schlachtross wird dazu nicht befragt- ist das klar?"

Auf die verständnislosen Blicke von uns ließ Markus eine Erklärung für diese Anordnung folgen:

"Augustine hat ihn in einem dieser Würfel mit ihrem Wahn für Atemkontrolle über Stunden gequält...- Natascha hat mir, da sie dabei war, schon alles dazu berichtet... Ich will nicht mit einer Befragung bei ihm da Wunden aufreißen, die am vernarben sind! Keiner von euch wurde so kurz vor einem Wettkampf in solcher Art... gefoltert...- wenn, dann wurde das immer erst danach an euch ausgelassen... Oder wurde einer von euch- ohne mein oder Natascha's Wissen- auch von Augustine für Ihre 'Studien' in den Horsekeeper gesteckt?"

Reihum kam es zu Kopfschütteln durch uns- und ich sah durchweg Entsetzen in den Gesichtern meiner 'Artgenossen'. Jeder von uns war bereits mit diesem 'Faible' der 'Tierärztin' in der Vergangenheit konfrontiert gewesen...- und ich selbst wurde von Augustine unmittelbar nach Schlachtross den einen Tag in der Klinik auf dem Laufband gequält und war daher Zeuge geworden, was die Baroness unter anderem mit ihm angestellt hatte. Sie brüstete sich ungeniert mir gegenüber damit, nachdem die Oberschwester ihn aus dem Raum gebracht... und wie ich jetzt wusste... wieder an den Pferdeknecht und damit an Mira überstellte...

"... wie schon gesagt- kein Wort darüber zu Schlachtross! Brutus- du hast das auch verstanden?"

So direkt angesprochen nickte der Leithengst die Ausführung des Pferdetrainers ab. Die indirekt an ihn gerichtete Forderung, dies im Notfall durchzusetzen war eher pro forma- sein Mitbewerber würde sicher nicht mehr hier in der Box nächtigen und 'draußen' auf einer Koppel hätte er ein Auge drauf. Der Blick von ihm zu Miu wurde sofort mit einem fast unmerklichen Nicken beantwortet...

'...unser Youngster wird da ganz sicher nicht dagegen verstoßen...- dazu mag er Schlachtross viel zu sehr...'

Mir war der Blickkontakt zwischen den beiden nicht entgangen- doch Markus forderte inzwischen Kara auf, sich zum Thema zu äußern.
Auch wenn ich meine 'Mitstute' hier auf dem Hofgut eigentlich nicht mochte... und sie dies von mir in der Box auch regelmäßig zu spüren bekam...- ihre Ausführungen zu der Zeit im Horsekeeper und den damit verbundenen Empfindungen waren mit einfachen Worten oder Umschreibungen recht fundiert. Generell waren weder die Basisversion noch die 'Superior'-Variante wirklich auf den Einschluss von uns 'Stuten' ausgelegt! Das fing bei solchen Kleinigkeiten wie mangelndem Platz für unsere Brüste an- in dem Fall hatte ich sogar das Basismodell als angenehmer empfunden- und zog sich weiter bis zu der 'Lösung' mit dem Katheder für das Auffangen unserer flüssigen Ausscheidungen. Aufgrund der 'Anweisung' von Annika waren diese ja bei der Hochzeit für Kara und mich zur Anwendung gekommen...
Die anale Stimulation wurde von Kara als recht angenehm beschrieben- aber auch da musste ich ihr Recht geben- eine Option für die Vagina wäre wünschenswert. Da wäre sicher eine Kombi zum sicheren Auffangen und Entsorgen unseres Urins möglich...
Ich spürte inzwischen die Nähe meines 'Lieblingshengstes'... heute schon zum zweiten Mal...- seine Körperwärme, den Geruch von ihm... Vom Pferdetrainer zwar bemerkt und doch toleriert, hielt ich die Hand von Brutus in der meinigen- Markus wusste ganz genau, ich liebte diesen Hengst! Er hatte da auch nichts dagegen- wir beide machten... keine 'Dummheiten'... und blieben in den viel zu seltenen gemeinsamen Zeiten auch stets Pferde... Er sorgte sogar für gemeinsame Momente, wenn er mitbekam, daß unsere 'Eigentümerinnen' es mit uns aus seiner Perspektive 'übertrieben'...- gemeinsames Training, Ruhezeiten auf aneinandergrenzenden Koppeln, ein paar aufmunternde Worte oder Gesten...

'Ohne dich... Pferdetrainer... hätte Brutus schon längst aufgegeben...- jeder von uns...'

"Steel- du wurdest in der Basisversion und der 'Superior'-Ausführung transportiert... Deine Eindrücke!"

Meine Gedanken hatten mich nicht so weit abgelenkt, daß ich Kara's Ausführungen nicht gefolgt wäre- daher konnte ich dem Pferdetrainer sofort antworten:

"Kara hat recht- die Boxen sind nicht gut um uns Stuten zu transportieren! Ich glaube, die Basisversion ist bei langen Transporten angenehmer...- Brüste hatten mehr Platz... wurden nicht so gegen den Körper gedrückt! Das tat richtig weh... Ganz wichtig...- die sollen uns die Möglichkeit geben, daß wir Pferde allein saufen können... etwas, was wir noch mit den Hufen drücken könnten und dann bekommen wir Wasser..."

Dieser Punkt erzeugte Nicken bei allen Pferden und führte, wie ich sah, zu einem großen Ausrufezeichen hinter der Notiz bei Markus...

"Wenn es uns schlecht ginge...- wie schnell sind wir raus? Wie geht das?"

Das jahrelange Sprechverbot hier auf Rosengarten machte es- nicht nur mir sondern jedem Pferd hier schwer- auf solche Fragen mit einem tiefergehenden Wortschatz zu antworten. Aber der Pferdetrainer verstand, was ich mit den Fragen meinte.

"Steel...- ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber ich werde auch danach fragen. Ist das in Ordnung?"

Während er für sich diese Punkte notierte, nickte ich ihm zu und beugte leicht das Knie als angedeutete Geste des Dankes. Der Pferdetrainer würde, das wusste ich, jeden der von uns genannten Punkte weitergeben und- wenn er Antworten auf unsere Fragen bekäme- diese uns auch mitteilen...

'Du kannst manchmal sehr hart zu uns sein... Trainer...- härter als die Rittmeisterin... und wenn wir von uns aus ohne Grund uns nicht anstrengen, dann schmerzen deine Strafen genau so wie die der Baroness'... Aber du nahmst uns immer in Schutz, wenn es nötig war und riskiertest sogar Streit mit der Baronin...- und das vergessen wir dir nicht!'

Steel fielen auf Anhieb mehrere Beispiele ein, wo Markus gegen Entscheidungen zu Strafen von den Töchtern protestiert hatte oder den Knecht dabei stoppte. Aus eigenem Erleben wusste sie, manchmal war er gezwungen sie oder jedes andere Pferd hier im Austausch für ein bereits zu arg geschundenes in die 'Schußlinie' zu schicken- was das für den Trainer bedeutete, hatte sie einmal mitbekommen! War er doch... das war der Tag, nachdem er mit Brutus und Schlachtross im Wald war, wieder einmal... zu ihr in die Box gekommen und hatte sich den Frust von der Seele geredet. Kara war vorher von ihm wo anders hin gebracht worden- und dann hatte er seine Wut und Ohnmacht über seine begrenzten Möglichkeiten, mit ihnen richtig zu arbeiten... sie vor Übergriffen zu schützen... seine Hilflosigkeit dabei und die seelische Belastung aus sich heraus gelassen!

'Du hast... seit wer weiß wann... deswegen Albträume...- damit bist du uns näher als du denkst... Nur kannst du ohne Strafe darüber sprechen...'

Brutus schnaubte ihr leise in ihr Ohr, während sie an einige Momente zurückdenken musste, seit sie hier... gemeinsam mit ihm... von der Baronin nach Rosengarten gebracht worden war...

'...die erste Begegnung mit den Baroness'... und deren wilde Diskussion darüber, wer welches 'Pferd' bekommen sollte... die Baronin selbst hat dann die Entscheidung, wer von ihnen wen bekommt, treffen müssen!
Das Entsetzen in den Augen von Brutus, nachdem ihn Mira das erste Mal bis zu seinem Zusammenbruch... unterstützt von ihrer Schwester... gleich am Tag nach ihrer Ankunft hier... auf ihrer 'Hindernisbahn' gehetzt hatte- und mein unkontrollierbares Zittern dabei Zeugin zu sein...
Die vermeintlich beruhigenden Worte von Augustine... ich bräuchte keine Angst zu haben- als 'ihre' Stute' müsste ich dies an dem Tag noch nicht machen...- um mich danach in der 'Klinik' in einen der Gummianzüge zu stecken und mit Maske und einem Filter auf dem Laufband auch bis zur Ohnmacht laufen zu lassen... Noch schlimmer war aber die recht unmissverständliche Aufforderung von Augustine nach einer kurzen Erholungspause, sie oral zu befriedigen- während ich selbst dabei vor ihr mit auf dem Rücken gefesselten Armen und Klammern an den Brustwarzen vor ihr zu knien hatte...'

Es gab aber auch Tage, an denen sie triumphierte...- das erste 'Gut gemacht!' der Rittmeisterin für ihre gezeigte Leistung im Training... die endgültige Klärung der 'Rangordnung' in der Stutenbox, wobei sie Kara derart zusammen trat, daß diese für drei Wochen in die Klinik zur Behandlung musste... erst die von Miu geflüsterte Nachricht, Brutus sei nach einem Kampf mit Blacky der neue Leithengst- dann die offizielle Bestätigung dessen durch den Pferdetrainer... der erste Sieg mit Markus hier bei einem Rennen...
Dieses Rennen hier auf Rosengarten... hatte für sie beide noch ein übles Nachspiel. Ihre gewünschte Belohnung... Zeit mit Brutus verbringen zu dürfen... reizte Augustine zu drastischen 'Gegenmaßnahmen'- sah die Baroness, wie sie es Steel wutentbrannt unter ihre Nase rieb, darin einen 'Vertrauensbruch' in ihrer 'Partnerschaft'! In Absprache mit ihrer Schwester sorgte Augustine für eine 'Session' mit den beiden 'Pferden' in deren 'Spielzimmer'...- bei der der Hengst zusehen musste, wie die ihm zugeneigte Stute von Mira für angebliche 'Aufsässigkeit' zuerst ausgepeitscht und danach in Ketten gelegt wurde. Am folgenden Tag wurden beide von der 'Tierärztin' zudem mit einem 'Zugkrafttest' bedacht... aber bei dem darauffolgenden 'Stutentest' in der Klinik verweigerte Brutus die befohlene Vergewaltigung! Dies brachte ihm das erste Mal einen Aufenthalt von mehr als einem Tag am Stück im 'Spielzimmer' ein- aber auch die grenzenlose Zuneigung von Steel!
Vom Pferdetrainer zuerst unter der Überlegung der 'Leistungsoptimierung' toleriert und später heimlich gefördert, sorgte Markus bei der Einsatzplanung für gemeinsame Zeiten für die beiden- und intervenierte erfolgreich mit dem Argument, dies als 'Zuckerbrot' bei den beiden nutzen zu können, zuerst bei Vanessa, dann auch bei der Baronin selbst. Damit schaffte er es, die Übergriffe der Baroness' auf beide für dieses 'Vergehen'- wenn schon nicht zu stoppen- doch zumindest zu reduzieren...
Die Führungsrolle von Brutus als 'Leithengst' hatte ihr in der ganzen Zeit bisher zudem Ruhe vor Zudringlichkeiten der anderen Hengste verschafft- eigentlich bezog sich dies nur auf Blacky und Lion- doch letzterer hatte die Erfahrung machen müssen, der 'Prime Stallion' war in diesem Bezug sehr nachtragend. Andererseits hatte er es Miu mehrfach 'gestattet'... wenn sie zu dritt auf einer Koppel ungestört waren... auch auf ihr 'aufzureiten'- wenn sie ihm ihr Einverständnis dafür signalisierte...
Mit ihrer 'Besitzerin' hatte sich nach einem halben Jahr hier auf Rosengarten eine Art Umgang entwickelt...- der ihr 'Berechenbarkeit' bot. Augustine hatte alles, was ihr Training anging, Vanessa, Markus und Jens übertragen...- dafür leistete sie keinerlei 'Widerstand' bei deren 'Test's', 'Überprüfungen' oder auch den erzwungenen 'Spielen'mit sexuellem Hintergrund, die grundsätzlich für sie dabei komplett in Latex... zumeist auch mit Augustines Faible für Atemkontolle erfolgten.

'Baroness- was du nie begriffen hast... bei jeder Berührung durch dich... wenn ich dank dir in diesen... wie nanntest du sie immer... 'Fellen' stecken durfte...- da war immer eine Schicht Gummi zwischen uns! So hast du mich fast nie direkt berührt... Das hat es für mich immer wieder leichter gemacht...'

Dieses scheinbar widerstandslose Eingehen auf ihre perversen Wünsche und Spiele sorgten für ein von Steel erhofftes Abflauen dieser 'Ereignisse'... Blacky reizte die Baroness mehr mit seinem vermeintlichen Widerstand- und wurde daher häufiger für ihre 'Studien' als Reverenzobjekt hinzugezogen. Ein weiterer Vorteil für sie war das häufige Veto der 'Tierärztin' wenn es um 'Decksprünge' durch 'Einsteller' mit ihr ging.

'Augustine- dein 'Besitzdenken' hat mir da einiges erspart... Aber glaube ja nicht, ich weine dir auch nur eine Träne-'

"Steel- träum nicht!"

Die nicht böse gemeinte Aufforderung durch Markus unterbrach ihre Gedanken- der Pferdetrainer war mit seiner Befragung offenbar fertig, denn er stand bereits in der Box. Ich erhob mich sofort und nahm die antrainierte Position ein, in der er meine Vorderhand an den Hüftösen des Harness befestigen könnte und hob leicht das Kinn zum einhängen der Führleine. Gemeinsam mit Kara und Miu folgte ich Markus aus der Hengstbox und verabschiedete mich von Brutus mit einem leisen wiehern...


Später...


Markus:

Der Trainer wollte gerade anfangen, die von 'seinen' Pferden geäußerten Vorschläge mit dem, was er schon von sich aus zur Verbesserung der aktuellen Horsekeeper-Serie aufgeschrieben hatte, abzugleichen und zu systematisieren, da meldete sich mit einem Vibrieren sein Mobiltelefon. Ein Blick auf das Display war nichtssagend- die Nummer war unterdrückt und es wurde nur 'externer Anruf' angezeigt...

"Soll er seine Nummer nicht unterdrücken...- ich habe noch zu tun!"

Mit diesem zu sich selbst gemurmelten Kommentar drückte der Pferdetrainer den Anruf weg und machte sich daran, den Stallbereich zu verlassen. Keine Minute später wiederholte er den Vorgang...- beim dritten Anruf fluchte er, doch... es könnte sich ja um etwas wichtiges handeln... nahm er den Anruf entgegen:

"Hofgut Rosengarten- mit wem spreche ich?"

"Markus- bist du ungestört?"

Vor Schreck hätte der Pferdetrainer beinahe sein Telefon fallen lassen. Er schaffte es gerade noch, nicht den Namen der Anruferin auszusprechen:

"Bist du völlig verrückt? Wo steckst du...- und Danke für deine Nachricht... Du hast unserem Gastpferd vermutlich damit das Leben gerettet!"

Während er dies eher gemurmelt als gesprochen von sich gab, schaute er sich um- doch er war allein auf dem Weg zum Herrenhaus. Niemand würde ihm zufällig zuhören können...

"Simone- alle vermuten hier, du hättest dich aus Deutschland abgesetzt... Geht es dir soweit gut? Schlachtross hat uns erzählt, was du mit ihm angestellt hast... und auch, was du unternommen hast um ihn zu retten...
Die Baronin ist trotzdem stinksauer auf dich- und Vanessa ist es auch!"

"Kann ich mir gut vorstellen...- erzähl mir bitte zuerst, wie es Schlachtross geht. Du hast ja schon gesagt, er hat euch alles erzählt...- was ist auf Rosengarten seitdem passiert?"

"Du kannst dir denken... ich lehne mich damit sehr weit aus dem Fenster... Ich rate dir... als Freund... sprich mit der Baronin!
Ich gebe dir eine Kurzfassung- aber wenn du mit ihr reden solltest... versprich dich nicht! Pass auf- Augustine ist weg, Schlachtross trainiert wieder,..."

Der Pferdetrainer benötigte ungefähr 5 Minuten um der Madame einen Überblick aller Ereignisse seit ihrem Verschwinden zu geben.

"...eines für dich noch zum Abschluss- das habe ich von Vanessa... Die Baronin bemühte sich bisher vergeblich, an deine Kundendatei zu gelangen. Sie benötigt für das Hoffest nächste Woche Zugang zu dieser...- noch besser, ein gutes Dutzend deiner Sissys und du weißt am besten, wer von denen am besten geeignet wäre und vermutlich auch so kurzfristig Zeit hätte.
Wärst du damit einverstanden, wenn du mich gleich noch einmal anrufst und dann von mir zur Frau Baronin gebracht wirst? So kann ich deinen jetzigen Anruf erst mal aus dem Speicher löschen und wir stehen beide gut da... Komm...- gib dir eine Ruck!"

Mehrere Sekunden Schweigen am anderen Ende der Verbindung... gefolgt von einem Räuspern:

"Danke Markus...- du hast was gut..."

"Kläre dein Verhältnis zur Baronin und vor allem zu Schlachtross und seiner Jockey! Sie wird morgen hier eintreffen... Nutze diese Chance- ich sage dir das nicht zwei Mal!"

Mit diesen Worten unterbrach er die Verbindung und hoffte, Simone würde es sich nicht noch anders überlegen. Er löschte die Anrufe- wie Natascha es ihm erst kürzlich gezeigt hatte- und steuerte grübelnd über die neue Situation langsam den Durchgang zum Herrenhaus an. Im Büro der Baronin brannte noch Licht...
Die Madame hielt Wort- und mit der erneut hergestellten Verbindung klopfte der Pferdetrainer etwas später an die Tür der Baronin. Nachdem er hereingerufen worden war, schaute ihn diese etwas verständnislos an, da er ihr sofort das Gerät hinstreckte.

"Frau Baronin- ein Gespräch für sie. ich bin mir sicher, es ist wichtig!"

"Und Sie können mir nicht sagen, um wen es sich handelt? Oder hat der Anrufer seinen Namen nicht genannt?"

Davon unbeirrt übergab der Pferdetrainer das Telefon und trat danach zwei Schritte zurück...

"Hofgut Rosengarten- Baronin Amalie... Mit wem spreche ich?"

Markus war nicht überrascht, wie gut sich die Baronin beherrschte, nachdem ihr klar war mit wem sie sprach. Trotzdem war eine Verfärbung ihres Gesichts unleugbar und mit einer herrischen Handbewegung bedeutete sie Markus, im Zimmer zu bleiben. Zwölf Minuten später beendete sie das Gespräch, gab dem Pferdetrainer seinen Apparat zurück und schaute ihn mit einem Blick an, der zwischen Zufriedenheit und Wut hin und her pendelte.

"Ich gehe davon aus, du hast..., bevor du hier zu mir gekommen bist, dich bereits mit dieser... Person... unterhalten..."

"Das ist richtig- Frau Baronin... Sie hat nach der Situation auf dem Hofgut und dem Zustand von Schlachtross gefragt- letzteres habe ich ihr knapp beantwortet und ansonsten darauf gedrängt, daß sie mit euch spricht!
Ich bin mir sicher, sie hatte dies auch als Intention vorgehabt...- sich aber dann für mich als Mittler entschieden... da sie mir ja auch die Nachricht zum Auffinden von Schlachtross hatte zukommen lassen..."

"Sonst nichts?"

"Nein Frau Baronin."

Die Lüge ging dem Pferdetrainer glatt und letztendlich überzeugend über die Lippen...

"Gut...- sie hat mir versichert, sie wolle morgen früh hier auf dem Hofgut mit mir sprechen... persönlich...
Markus- wie soll ich mit der Situation umgehen? Ohne sie hätten wir 'dank' meiner Tochter hier auf Rosengarten vermutlich einen Todesfall... und ich weiß, meine Freundin Bea hätte mir... zurecht... die Hölle heiß gemacht... Und das wäre sicher das geringste aller Probleme!
Aber sich einfach so abzusetzen und allen anderen den Dreck zu hinterlassen... da rebellieren meine Moral- und Ehrbegriffe!"

"Frau Baronin... sind sie bisher nicht davon ausgegangen, die Madame hätte sich irgendwie in das Ausland abgesetzt? Diese Annahme scheint ja ein Fehler zu sein...
Sie ist zudem hier nur Mieterin auf dem Gelände- untersteht ihnen damit nicht direkt! Ich würde das Gespräch abwarten und die Fakten mit den Angaben von Schlachtross abgleichen...- wenn sie denn auch wirklich hier auftaucht. Und ihre Tochter sollte es nicht mitbekommen- bei den bisher im Raum stehenden Vorwürfen... die ich aber bis zum Beweis eines Gegenteils weiter für wahr- nicht nur 'glaubwürdig'- ansehe!
Sie sollten die Nacht darüber schlafen und sich morgen ihr Bild machen..."

Kurz vor dem Verlassen des Büros drehte er sich noch einmal um- denn ihm war noch etwas in den Sinn gekommen:

"Wenn die Madame hier morgen auftaucht... und Frau Baronin etwas entscheiden sollten... ich rate dringend dazu, Schlachtross dabei einzubeziehen! Dieses 'er ist nur das Pferd und hat alle Entscheidungen von uns zu akzeptieren...'- hätte man bei einem normalen Ablauf sicher vertreten können! Ich glaube, das Heraushalten bei der Entscheidungsfindung für Augustine hat ihn härter zugesetzt als er zugeben möchte...
Wir sollten den gleichen Fehler nicht noch einmal machen... und ihm die Chance geben, es vielleicht sogar direkt mit der Madame zu klären...
Gute Nacht Frau Baronin."

"Gute Nacht Pferdetrainer- ich werde über letzteres nachdenken..."
111. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 11.03.22 16:44

Hallo mal wieder kurz von mir.
Wow! Ganz einfach. Ich finde die Struktur der Erzählung einfach genial faszinierend. Und so toll, dass nach und nach immer mehr Charaktere beleuchtet werden.
Zur Baronin (auch in den letzten Posts..) will ich nix mehr sagen, weil ich sie ganz einfach überhaupt nicht mehr einschätzen kann. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Simone, sie hat doch sehr viel Anteil an der Wendung und der Rettung von SR.
Weiter so! Und vielleicht gibt's auch wieder was neues von dem Hündchen? Aber das ist natürlich meinem eigenen ego geschuldet...
Liebe Grüße
Rico
112. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 18.03.22 12:42

Neuer Freitag...- neues Kapitel. Dieses Mal steht die Baronin im Mittelpunkt...



Tag 34; Freitag- Woche 5 (Part 1)


Rosengarten, Innenhof... morgens...


Markus:

Die Nachricht hatte er vor fünfzehn Minuten erhalten...- und damit blieb dem Pferdetrainer ausreichend Zeit, um vom Stall nach 'vorn' auf den Innenhof von Rosengarten zu wechseln. Markus war gespannt, wie 'Madame Simone' sich bei ihrem Eintreffen auf dem Hofgut geben würde...

'Nein- meine Entscheidung, Schlachtross jetzt nicht mit hierher zu nehmen, ist richtig. Er würde seine Chance zur Aussprache mit ihr bekommen- dafür werde ich sorgen... Doch im Moment hätte ich ihm nur Ruhezeit gestohlen- und ich möchte meine Chefin nicht mit der Nase darauf stoßen, welche Rolle als Vermittler? zwischen ihr und der Madame ich spiele...
Allein ist es auch glaubhafter daß ich nach einer der Kutschen hier in der Remise schau...- ah, ein Taxi...'

Unbewusst schweifte Markus mit seinem Blick abwechselnd zwischen dem Fahrzeug und den Fenstern, die zum Bereich der Baronin gehörten...

'Ja, die Baronin schien auch zu warten...- da war eine Bewegung hinter einem der Fenster... Mist- das war Mira! Simone hat sie sicher auch gesehen... Schöne Scheiße- hoffentlich geht das nicht so weiter...
Ich bin aber froh...- du hast nicht gekniffen und bist bereit, dich deiner Verantwortung zu stellen...'

Die Madame war, nachdem sie aus dem Fahrzeug entstiegen war und prüfend einen Blick über den Hof geworfen hatte, nach kurzem Zögern im Gebäude verschwunden. Der Pferdetrainer war sich sicher, Simone hatte sie beide gesehen- er hatte es darauf angelegt... doch die Baroness hatte sicher zu ihrem Zögern geführt!

'Hoffentlich läuft die Aussprache mit der Baronin besser...'


Herrenhaus- Büro der Baronin...


"Herein..."

Der Baronin war völlig klar, wer da vor ihrem Büro stand- und hatte aus diesem Grund erst mit einiger Verzögerung die Erlaubnis zum Eintreten erteilt. Ihre Tochter war durch die Baronin unmittelbar nach dem Eintreffen des Taxis aus diesem Raum 'verbannt' worden mit der Aufforderung, sich in ihrem Zimmer bereit zu halten- alle anderen Mitarbeiter des Hofgutes hatte sie noch gestern Abend aufgefordert, sie persönlich nur in 'wirklich dringenden Notfällen' diesen Vormittag zu stören... und dies auch nur mit telefonischer Voranmeldung!
Von ihr gab es daher keinerlei Begrüßung oder gar eine Aufforderung, Platz zu nehmen- nein, sie saß hinter ihrem Schreibtisch und diese 'Madame' sollte die sich aufgetane Distanz zwischen ihnen ruhig spüren...

'Ihre Haltung ist nicht die eines Bittstellers...- dies hatte ich auch nicht erwartet... Und sie hält die hier gültige Etikette ein und wartet ab das ich diese 'Aussprache' mit ihr eröffne...- na dann...'

"Ich nehme an, sie möchten mir etwas über die Vorgänge... während meiner Abwesenheit vor gut zwei Wochen... und ihren Anteil daran erklären... Dies war ja nach meinem Eintreffen hier durch ihre 'Abwesenheit' nicht möglich.
Ich hätte da ein wenig mehr Rückgrat erwartet..."

Amalie schwieg nach dieser Eröffnung und übergab ohne eine weitere Aufforderung durch sie das Wort an Simone. Beiden war klar, Lügen oder Auslassungen würden ab sofort zu einem Abbruch dessen führen, was nun anstand...

"Wie geht es Schlachtross- Frau Baronin?"

'...Madame...- dieser Einstieg durch sie war vorhersehbar... Aber diese Frage zu Beginn spricht für sie. Doch so leicht mache ich es ihnen nicht!'

"Es könnte ihm besser gehen...- auch wegen ihrem Anteil daran! Aber ich habe Ihnen gestern dahingehend einen kurzen Abriß dazu gegeben und in den letzten Stunden hat sich nach den Aussagen seiner Trainer nichts gravierendes ereignet..."

Der Baronin machte es richtiggehend Spaß, ihre Gesprächspartnerin dahingehend ein wenig zappeln zu lassen. Doch rief sie sich gleich darauf selbst zur Ordnung- ihren Anteil an der Entwicklung bedenkend...

"Doch vielleicht erzählen Sie mir ihre Version zu alledem...- und zwar von Anfang an! Ich meine damit auch den Teil der Geschichte, bevor sie sich auch physisch mit unserem Gast zu beschäftigen begannen..."

Demonstrativ legte die Baronin einen Schreibblock und Stift bereit und nickte der Madame zu:

"Ihre Einlassungen dazu werde ich natürlich mit denen von Schlachtross und meiner Tochter abgleichen..."


Nach einer Stunde:


"Madame Simone..."

Die Baronin zögerte ihre nächsten Worte bewusst hinaus und in Kombination mit der förmlich Benennung der ihr gegenüber stehenden Person wirkte dies zusätzlich noch einmal einen Abstand aufbauend...

"... ich erteile Ihnen hiermit eine strenge Verwarnung- auch wenn sie keine mir direkt unterstellte Mitarbeiterin von Rosengarten sind! Ich kann ihre Furcht um die Sicherheit ihres Kunden...und natürlich auch um ihre eigene... durchaus nachvollziehen- besonders wenn sie als mögliche Mitwisser empfindliche eigene Übel befürchten mussten...
Ich kreide ihnen aber an, daß sie nicht den Mut hatten... nachdem sie Schlachtross in die vermeintliche Sicherheit ihres Studios haben bringen lassen... mich sofort zu unterrichten! Seine Leidenszeit wurde unnötig verlängert... und was ich als schlimmer erachte- meine Töchter hätten ihn durch einen... dummen Zufall... erneut auffinden und so wieder in ihre Gewalt bringen können!"

Der Versuch der Madame sich dazu zu äußern wurde durch die Baronin sofort unterbunden:

"Versuchen sie nicht mich zu unterbrechen- sie wissen sehr gut, ich mag das überhaupt nicht! Auch ist es unhöflich, seinen Gegenüber nicht ausreden zu lassen...
Was ich ihnen zugute halte...- sie haben weder versucht, ihren Anteil an den Misshandlungen zu beschönigen noch irgendwelche... schmutzigen Details... ausgelassen. Sie waren bisher... und sind wohl auch gewillt dies weiterhin zu sein... ehrlich zu mir...
Ihre Aussagen sind identisch mit allem was Schlachtross uns mitgeteilt hat- was ihre Beteiligung betrifft! Und sie haben ihm ganz sicher dank ihrer Entscheidung das Leben gerettet...- oder zumindest dafür gesorgt, daß er keine bleibenden körperlichen Schäden davon trägt... Es ist nicht sicher, wann mein Pferdetrainer letztendlich mißtrauisch geworden wäre und mich in Kenntnis gesetzt hätte...- meine Rückkehr war zumindest erst zum Ende der Woche geplant gewesen..."

Hier dramatisierte die Baronin und bog die Wahrheit ein wenig...- doch die sich daraus ergebende Konsequenz für Schlachtross stand mit dem einsetzenden Schweigen beider Personen greifbar im Raum...

"Wie soll es weiter gehen? Kann es auf der Basis unserer bisherigen Vereinbarungen überhaupt weitergehen?"

Mit diesen beiden Fragen der 'Zofe' wurde die Stille beendet. Beide Frauen schauten sich an...

"Auf der bisherigen Basis? Sicher nicht... Aber ob und wie es weitergeht... ist allein ihre Entscheidung...- wenn sie meinen Vorschlägen zustimmen!
Zuerst..."

Die Baronin schaute ihrer Gesprächspartnerin tief in die Augen...

"...werden sie jetzt im Anschluss ihre Aussagen zu den Ereignissen und ihren Anteil daran... inclusive aller von Ihnen gemachten Beobachtungen und gehörter Aussagen dritter Personen... vor einer Kamera wiederholen. Dies alles wird aufgezeichnet und entsprechend archiviert...
Des weiteren trifft heute Nachmittag die Jockey von Schlachtross hier auf dem Hof ein- sie bekommen von mir die Möglichkeit eingeräumt, ein klärendes Gespräch mit ihr zu führen... ungestört. Ich denke, dies wird morgen arrangiert werden können... Vorher werden seine Jockey hier und seine Besitzerin in 'Waldsee' natürlich die Möglichkeit bekommen, sich ihre Aussagen anzusehen!
Sind sie damit einverstanden?"

Beides wurde ohne zu zögern sofort abgenickt- was Amalie doch ein wenig überraschte. Sie hatte nicht wirklich mit Fragen, Anmerkungen oder möglichen Abschwächungen durch Madame Simone gerechnet... doch es sofort und wortlos zu akzeptieren...
Daher entschied sie sich, einen schon länger geplanten Vorschlag zu unterbreiten- die Gelegenheit dazu war günstig...

"Mir ist es bisher gelungen, das alles innerhalb der betroffenen Hofgüter zu belassen... ich denke, dies ist auch in ihrem Interesse. Oder sehe ich dies falsch? Nein- gut...!
Noch etwas... Sie sind bisher ja... so gesehen... nur 'Mieterin' hier auf dem Hofgut...
Könnten sie sich vorstellen... ihre 'Unabhängigkeit' aufzugeben und ein Teil des Hofgutes 'Rosengarten' zu werden?
Ich weiß, mit finanzieller Sicherheit bräuchte ich sie nicht zu locken... mit der von Ihnen angebotenen 'Zofenaus- und Fortbildung' haben sie sich einen Kundenstamm erarbeitet, der ein sicheres finanzielles Standbein darstellt. Es ist eher der Zeitfaktor, der für Sie dieses Angebot interessant machen dürfte- kein lästiges Erstellen von Auflistungen und Abrechnungen für diverse Ämter... was zudem auch eine finanzielle Ersparnis für uns beide bedeuten würde...
Sie wären weiterhin komplett für diesen Bereich verantwortlich- Gewinnung und Betreuung ihrer Kunden inclusive der entsprechenden Dateien verbliebe in ihren Händen..."

"Was ist mit den nicht verstummenden Gerüchten... sie ziehen sich zurück und wollten ihre Tochter Mira das Hofgut als ihrer Nachfolgerin übergeben?"

"Dazu wird es tatsächlich eine Entscheidung geben- ich werde diese auf dem abschließenden Diner am Ende des Turniers bekannt geben. Ihnen räume ich aber als Entscheidungsfrist danach zwei zusätzliche Wochen ein...- so können Sie unbeeinflusst von der meinigen ihre Entscheidung treffen...
Das Turnier betreffend hätte ich zudem eine Bitte an sie..."

Allein der damit verbundene Blick machte der Madame klar- egal, was jetzt kommen würde... diese 'Bitte' wäre eine von jenen, die man nicht ablehnt!

"Als personelle Absicherung des Turniers wäre es sinnvoll, wenn sie aus ihrem Kundenstamm mindestens zehn, eher fünfzehn Personen mit dem entsprechenden Niveau über den Zeitraum für die Betreuung der Gäste bei den geplanten Abendveranstaltungen und Tags über für Zuarbeiten für deren und unsere Pferde stellen könnten. Die Arbeit erfolgt ganztägig im entsprechenden Outfit als Maiden- und von unserer Seite werden nur Verpflegung/ Getränke, Sanitär- und Schlafmöglichkeiten gestellt...
Ist dies von ihrer Seite leistbar? Mir ist durchaus bewusst- es bleibt wenig Zeit für die Vorbereitung... Ich benötige Ihre Antwort bis zum heutigen Abend."

Madame Simone überlegte...scheinbar... kurz, da der Pferdetrainer sie darauf bereits vorbereitet hatte- dann äußerte sie sich:

"Ich benötige das Turnierprogramm und ihre Wünsche bezüglich der Anzahl des zur Unterstützung der Wettkämpfe bzw. aller anderen Aktivitäten benötigten Personals..."

"Meine Rittmeisterin wird ihnen dies so schnell wie möglich zur Verfügung stellen- nachdem ihre Aussagen bezüglich Schlachtross' elektronisch dokumentiert sind..."

Die Baronin wollte Simone bereits entlassen, da das Gespräch für sie beendet war...- da fiel ihr noch ein Punkt ein.

"Simone- eine Frage hätte ich noch... Wer ist für die Sicherheit ihres PC zuständig? Bei dem Versuch, an ihre Daten... und damit auch an Hinweise zu ihrem möglichen Aufenthalt zu kommen... wir sind mit unseren Möglichkeiten hier auf dem Hofgut bis zu ihrer Rückkehr heute daran gescheitert..."

Die Frage kam nicht überraschend für die Madame- nur der Zeitpunkt und die vertrauliche Benutzung ihres Vornamens durch ihre Gesprächspartnerin versetzte sie in Erstaunen. Da ihr noch nicht klar war, warum die Baronin danach fragte, blieb sie in ihrer Antwort vorerst vage:

"Einer... meiner Kunden... Frau Baronin..."

"Dieser... Kunde... von Ihnen... wie gut ist er? Und wäre dieser auch kurzfristig verfügbar? Da gibt es noch ein Problem im Zusammenhang mit Schlachtross zu bereinigen..."

"Handelt es sich hierbei um Aufnahmen?"

Diese direkt Frage war auf das geradewohl gestellt, doch lag die Madame damit richtig.

"Die Aufnahmen zeigen, wie Schlachtross... sich verweigert und danach auf Anweisung meiner Tochter Mira von den anderen Pferden..."

"...vergewaltigt wurde! Die euphemistische Beschreibung 'Stutentest' hat Mira in meinem Beisein verwendet. Sollen die Aufnahmen nur gelöst werden...- oder mehr?"

Auf den etwas verständnislosen Blick der Baronin umriß die Madame, was 'mehr' bedeuten könnte.

"Rufen Sie ihren Kunden sofort an- er soll sich direkt bei mir melden! Ich würde die zweite der drei Varianten für angemessen halten... Ihnen ist dabei klar, sie kommen für alle notwendigen Aufwendungen auf? Wenn Ihr Kunde... und damit Sie... erfolgreich sind...- ich kann sehr viel vergessen!"


eineinhalb Stunden später...- Mittagszeit


Die Baronin hatte, nachdem das 'Gespräch' mit Madame Simone durch sie beendet war, sich die Notizen zu den Aussagen von Schlachtross über jene 'Vorkommnisse' herausgesucht und glich diese im Detail mit denen ab, welche die Madame gerade von sich gegeben hatte.

'Selbst die kleinen Details stimmen...- und dort, wo ich die Aussagen unseres 'Pferdes' jetzt im Gespräch ein wenig modifizierte... wurde ich durch sie korrigiert! Ein einziges Mal... hat sie meiner Abweichung nicht widersprochen...- da spielte aber ganz sicher der individuelle Blickwinkel und das Erinnerungsvermögen der beiden eine Rolle... Die Aussagen von Schlachtross auf der einen Seite und ihre Tochter Augustine, ihrer Hilfskraft sowie von der Oberschwester differierten auch in einigen Punkten...- was ja verständlich ist!
Aber...- wenn ich jede Aussage zu jedem Fakt wie ein Puzzleteil betrachte... zusammengesetzt ist das Bild, was sich ergibt, in sich stimmig! Meine Tochter Mira hat mir... wie ich es vermutete... Bullshit aufgetischt...- doch hat selbst sie in einigen Details die Wahrheit erzählt... Nein- da sprachen zu viele Fakten gegen sie... da war es ihr nicht möglich, die Wahrheit zu manipulieren...
Doch wie gehe ich jetzt damit um? Bleibe ich jetzt... wie bisher... bei meiner Linie...? Simone hat mir nicht umsonst angeboten, ihren Kunden dazu gleichfalls dazu noch zu befragen...- doch ihre glaubhafte Coverstory zu dem, wo er auch Zeuge war, würde durch so etwas... beschädigt...'

"Nein!"

Die Schlußfolgerung zu ihren letzten Gedanken war ihr halblaut herausgerutscht- doch wozu sollte sie 'schlafende Hunde' wecken, womit sie ihr vordergründiges Hauptanliegen, diesen Vorgang so weit wie möglich auf ihr Hofgut und jenes von Lady Bea zu beschränken, zunichte gemacht würde...
Die Baronin dachte über alles noch eine Minuten nach...- bis sie selbst mit ihrer Entscheidung einverstanden war...



"Mira...- hättest du ein paar Minuten Zeit? Ja? Komm doch bitte jetzt zu mir in mein Büro..."

Die Baronin wusste, Mira war im Moment- in ihrem Auftrag mit einem Teilaspekt der Vorbereitung des Turniers beschäftigt- auf ihrem Zimmer... und so war der Moment günstig...
Wortlos... doch mit einem Lächeln schob die Baronin ihrer Tochter nach deren Eintreffen den in einer versiegelten Klarsichthülle befindlichen Datenträger über den Tisch hin... Mira verstand sofort:

"Wie hast du sie zu der Aussage in unserem Sinn gebracht...- Mutter?"

"Gewalt... oder die Drohung damit... ist dein bevorzugter Weg Mira...- streit es nicht ab, ich kenne dich zu gut... aber du weißt genau so gut wie ich, es ist nicht der einzige... JEDER MENSCH IST KÄUFLICH- das ist nur eine Frage des Preises... erinnere dich an unseren Pferdetrainer vor einigen Jahren...
Und auch hier hat sich dieses Prinzip wieder bewahrheitet- Madame Simone hat die Verantwortung für jene 'Überschreitungen' des 'Spiels' mit Schlachtross übernommen und ihre Aussage dazu ist hier hinterlegt. Sollte von der Seite unserer 'Gäste' noch irgend etwas juristisches unternommen werden... dann wird das Hofgut... mit hoher Wahrscheinlichkeit... sauber daraus hervor gehen... Im Moment habe ich ihr eine 'strenge Verwarnung' erteilt- sie soll sich bei unseren Gästen für Ihre 'Verfehlungen' entschuldigen... und bis nach dem Turnier Abstand zu dir halten. Das gilt auch für dich im Bezug auf sie...- kein Kontakt!
Sie ist im übrigen auch in Zukunft an einer weiteren Zusammenarbeit mit uns hier auf dem Hofgut interessiert...- ich denke, damit ist ein Teil deiner Frage nach dem Preis beantwortet... Der gesamte Umfang war... geringer als von mir anfänglich kalkuliert!
Ich lege die Hülle jetzt in den Safe hier im Büro...- was du mit den Aufnahmen machst, wenn ich dir das Hofgut übergeben werde... dies ist dann allein deine Sache!"

Bei dem triumphierenden Gesichtsausdruck von Mira war Amalie sich sehr sicher, was ihre Tochter damit anstellen würde...- und wie enttäuscht sie wäre, wenn sie die Aussage von der Madame zu sehen bekäme. Dazu die Info von ihr, es gäbe noch ein paar weitere Datenträger identischen Inhalts...

'... entschuldige... doch selbst wenn ich dir das Hofgut übereignen sollte... ich kann dir nicht trauen... Dieser Datenträger wird dich aber... ganz sicher... zügeln!'

Amalie verbarg ihren Gedanken ganz tief in sich... lächelte und entschied, noch ein wenig nachzulegen:

"Sie hat Ihrem Kunden nach der gespielt überstürzten Abreise von den beiden später im Hotel glaubhaft machen können... das alles hätte zum Spiel zwischen euch vieren gehört! Das Auffinden unseres Gastpferdes durch den Pferdetrainer war in der Hinsicht... einfach nur Pech..."

113. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 18.03.22 17:32

Wow!
Und wieder ein äußerst interessanter Einblick und die Denkweise und die Einstellung der Baronin. Auch wenn immer noch noch (jedenfall für mich) nicht wirklich abzusehen ist, wie sie die weitere Entwicklung Rosengartens plant.
Was ich etwas schwer einordnen kann, ist die Art des Umgangs der Baronin mit Madame. Und was sie letztlich damit bezwecken will. Dagegen ihr Verfahren mit Mira, sie in Sicherheit zu wiegen, kann für mich mehrere Gründe haben. Zum einen wird sie sich so auf das Turnier konzentrieren, in der Zuversicht, später das Hofgut zu bekommen, zum anderen hält sie sich alle Optionen offen. So rabiat wie sie mit Augustine verfahren ist, könnte ich mir ähnliches mit Mira vorstellen, allerdings wird ein Verbleib auf dem Hofgut als Pferd nicht in Frage kommen, auch wenn das einiges an "Gerechtigkeit" hätte.. Ich hoffe persönlich mal auf ein versöhnliches Ende, zumal eine einfache Übergabe ohne Einschränkung ein ziemliches Dilemma für alle Gestütpferde mit sich bringen würde..
Ich bin gespannt und freue mich auf weitere Fortsetzungen! 😊
LG
Rico
114. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 25.03.22 13:23

Ein weiterer Freitag...- ein weiteres Kapitel! Während Schlachtross trainiert und Schritt für Schritt von Markus physisch und psychisch dorthin geführt wird, wo er trainingstechnisch schon längst sein sollte...- hat seine Jockey zuerst ein Gespräch mit der Baronin und im Anschluss mit der Rittmeisterin...


Tag 34; Freitag- Woche 5 (Part 2)



Nachmittag- Büro der Baronin...


Anja:

Meine ungefähre Ankunftszeit hatte ich Vanessa mitgeteilt- daher war ich erstaunt, daß nicht sie oder vielleicht auch Markus mich in Empfang nahmen, sondern der Pferdeknecht auf mich zu warten schien...

'Gut- beide werden vielleicht Schlachtross und die anderen Pferde trainieren... Aber ausgerechnet Mira's williger Helfer? Musste das wirklich sein?'

Zumindest öffnete dieser mir die Tür meines Autos und teilte mir mit, die 'Frau Baronin' wäre erfreut, wenn ich, nachdem ich mich ein wenig frisch gemacht hätte, Zeit für ein Gespräch mit ihr hätte. Er sei dafür abgestellt, mir mein Gepäck auf mein Zimmer, das ich bis zum Ende der Veranstaltung belegen würde, zu bringen...
Mein Hengst würde im Augenblick von dem Herrn Pferdetrainer im Gelände bewegt- die Madame Rittmeisterin hätte mir dies sicher auch in dem gestrigen Telefonat mitgeteilt...

'Glaube ja nicht, du könntest mit deinem diensteifrigen Verhalten vergessen machen was du meinem Hengst angetan hast...'

Ich nickte dies daher nur einmal wortlos ab, nahm meinen kleinen Rucksack, der mir als Handgepäck dient und überließ es dem Knecht, den Rest meines Gepäcks- immerhin zwei große Rollkoffer- auf mein Zimmer zu schaffen.
Zwanzig Minuten später war ich soweit 'aufgehübscht' um mich auf das Gespräch, um das ich gebeten worden war, einzulassen...

Begrüßung... Frage, ob sie mir etwas zu trinken anbieten dürfte... kurzer Smalltalk mit Fragen nach der Fahrt und einer Entschuldigung durch die Baronin, mich durch den Pferdeknecht bei meinem eintreffen hier zu empfangen- sie könne sich sehr gut vorstellen, welche Gefühle bezüglich seiner Rolle im Umgang mit meinem Hengst dies sicher bei mir ausgelöst haben dürfte... Aber außer ihm wären alle anderen Mitarbeiter beschäftigt- selbst ihre Tochter Mira wäre in Vorbereitungen zum Hoffest eingebunden...

"Aber ich denke, dich wird eher interessieren, welche Fortschritte Schlachtross in den Tagen deiner Abwesenheit hier gemacht hat. Dir wurde jeden Abend durch meine Mitarbeiter eine Zusammenfassung darüber übermittelt- richtig?"

Meine nonverbale Bestätigung reichte ihr- und so fuhr sie fort:

"Ich kann mir auch vorstellen, du würdest ihn jetzt sicher sofort sehen wollen- doch würde dies nur sein Training unnötig unterbrechen...
Zum Glück hat der aufgebrochene Abszess auf seinem Rücken keinen großen Einfluss darauf- und nach der Einschätzung von Natascha wird dieser zum Hoffest zwar noch nicht endgültig verheilt sein, doch einem Start bei den Wettkämpfen nicht im Weg stehen. Schlachtross hat sogar die Möglichkeit dabei genutzt und angefangen mit der Oberschwester Dinge zu klären... die seit seiner Ankunft hier zwischen den beiden gestanden haben. Und... auch wenn ich nicht unbedingt viel davon halte, daß er als Pferd über medizinische Dinge hinaus sich wie ein Mensch unterhalten hat...- hier war es notwendig! Was mich dabei ehrlich überraschte- die Initiative ging von ihm aus...
Natascha war, offen gesagt, auch recht froh darüber... nicht nur, weil jetzt zwischen ihm und ihr vorhandenes Eis bricht...- der psychologische Aspekt des Ganzen war für sie der eigentliche Grund zur Freude. Dein Hengst hat von sich aus die Initiative ergriffen um erlittene seelische Traumata mit einer Person, die... geholfen hat... diese ihm zuzufügen... aufzuarbeiten. Das zeigt die wirkliche innere Stärke... über die Schlachtross verfügt.
Anja, eines würde mich wirklich interessieren...- dein Hengst jetzt hat in den Tagen, wo du nicht bei ihm warst, auch ohne deine Anwesenheit und dein Training mit ihm richtig gute Fortschritte gemacht...
Schlachtross hat... und das schätze ich an ihm... als Pferd...- nein, das ist nicht die zutreffende Beschreibung, ich bewundere es- einen eisenharten Willen, der ihn Dinge, Situationen und Belastungen aushalten lässt... wo andere Pferde nur noch mit Zwang weitermachen würden! Wie hoch ist dein Anteil an diesem Verhalten? War er schon so als er dein Rennpferd wurde oder... Mit Druck hast du ihn jedenfalls nicht dahin bekommen."

Ich musste bei diesen Fragen der Baronin ungewollt lächeln...

'...Druck, Zwang und Angst vor Strafen führen IMMER in eine Sackgasse- Frau Baronin! Mag sein, das ihr mit dem Hintergrund als Domina... wie ihr es an JENEM ABEND über euch erzählt habt... und eurer aristokratischen Attitüde... vergessen habt, was die Pferde für euch sein sollten...
Aber ihr seid dabei, euch zu ändern...- und seit unserer ersten Begegnung habt ihr... in meinen Augen... gewaltige Fortschritte gemacht!'

"Frau Baronin..."- die bewusste Einhaltung der Etikette durch Anja brachte ihr ein Lächeln der Gesprächspartnerin ein- "... Schlachtross war als Pferd schon so bei seiner Übernahme durch mich. Er ist ein geborenes Rennpferd... Meine Aufgabe war es bisher...- und wird es... so lange ich seine Jockey bin... auch weiterhin sein, diesen Willen zu kanalisieren. Bisher hatte ich ihm dafür Freiheiten eingeräumt...- die es ihm hier schwerer als nötig gemacht haben. Da gebe ich euch recht- er ist Pferd und in Zukunft werde ich einige seiner bisherigen Privilegien auf dem Prüfstand stellen..."

Den erstaunten Blick von Amalie bei dieser Ankündigung durch Anja entging der Jockey nicht...

"... und doch werde ich auch weiterhin vorzugsweise mit positiver Bestärkung mit ihm arbeiten.
Verübelt es mir bitte nicht- eure Pferde sind nicht mit jenen gleichzusetzen, die ihr als 'Einsteller' bezeichnet und die dafür zahlen, daß sie hier ein paar schöne Stunden oder Tage verbringen dürfen. Das sind Kunden...- eure 'Gestütpferde' sind eher Mitarbeiter wie eure Rittmeisterin oder der Pferdetrainer. Sie arbeiten für diese zahlenden Gästen genau so wie Vanessa und Markus...- nur halt in der von Ihnen gewählten Form als eure Tiere...- die dafür durchaus Lob und Zuwendung und nicht nur Strafe, Schmerzen und Demütigungen bekommen sollten!"

"Ich habe den Eindruck, wir kommen vom eigentlichen Thema ab...- aber du kannst dich gern über die Einstellung von einigen Pferden zur Arbeit hier mit meinen Trainern unterhalten..."

Der Ton der Baronin war zwar bestimmt, doch entgegen Anja's erstem Gedanken bei ihrer Unterbrechung blieb dieser auch weiterhin ruhig...

"Und du hast recht- um schnell Ergebnisse zu erzielen und das Level des Hofgutes auf hohem Niveau zu halten, gab es von mir Vorgaben, die eher auf kollektiver Bestrafung der Pferde anstatt auf individueller Belohnung beruhten. Der Gedanke dahinter war, ich wollte den Pferden damit die Möglichkeit geben, Probleme als Herde 'artgerecht' untereinander und ohne ständiges Eingreifen der Trainer zu regeln. Und als Belobigungen gab es ja zum Beispiel die Paddockbox oder besseres Futter... Was ich, um auf deine geäußerten Worte einzugehen, mir als Kritik vorzuwerfen habe...- du hast recht... das Verhältnis von Lob für gute Arbeit und Strafe bei Fehlverhalten stimmte nicht... und ich bin meiner Kontrollfunktion als Eigentümerin und damit als Hauptverantwortliche für alles, als hier auf dem Hofgut geschieht, nicht wirklich nachgekommen. Das muss ich mir vorwerfen lassen- ich habe zu lange die Augen verschlossen und vor allem meinen Töchtern dahingehend zu viele Freiräume im Umgang mit 'meinen Pferden' gewährt, die zu Missbrauch und all dem, was damit einher ging, geführt haben...
All dies hat 'Rosengarten'... an einen Punkt geführt, wo Veränderungen unumgänglich sind- aber darüber würde sich die Rittmeisterin gern mit dir unterhalten. Wenn du erlaubst...- bringe ich dich rüber in ihr Büro..."



Büro der Rittmeisterin...


"Eines erst einmal nach den einleitenden Worten... und Anja...- bitte unterbrich mich nicht... Auch wenn dir dieser Abschnitt zu Schlachtross vielleicht zynisch und deinen Hengst verhöhnend vorkommen könnten..."

Anja schaute die Rittmeisterin erst verwirrt und dann ärgerlich ob dieser Worte an- die Eröffnung ihrer Unterhaltung war in einer angenehmen Atmosphäre abgelaufen, in der die Cheftrainerin ihr einen Abriss des Trainings der vergangenen Tage gegeben hatte.

"... ich bin auf eine... sicher als pervers zu bezeichnende Art irgendwie sogar froh darüber..., daß dein Hengst sich Mira gegenüber verweigert hat und durch sie danach gefoltert wurde..."

Aufgrund der vorherigen Worte ihrer Gesprächspartnerin blieb seine Jockey ruhig und verzichtete auf eine Unterbrechung der Ausführungen- doch Vanessa sah, wie sehr sie mit dieser Aussage zu kämpfen hatte.

"Nur einmal angenommen...- Mira hätte ihrem Hass nicht freien Lauf gelassen und hätte ihn für sein 'verweigern' nur in einer Form bestraft, die uns nicht weiter aufgefallen wäre... Auch wenn Markus und ich es zwei Tage vorher erreicht hatten, die direkte Einflussnahme durch die Baroness zu begrenzen- der 'Schaden' war bereits angerichtet! Wie hättest du auf seinen angedachten Leistungseinbruch und sein ganz sicher erfolgtes verzögertes reagieren auf deine Kommando's während der Rennen reagiert? Oder Schlachtross selbst?
Mira und Augustine hätten jede Verantwortung dafür geleugnet...- Markus und mir wäre es... infolge der wirklich gut gemachten Verschleierung... sicher nicht rechtzeitig aufgefallen... So hätte es allein die Aussagen von Schlachtross gegeben- und keine wirklichen Beweise dafür. Ihr wärt zurück nach Waldsee gefahren...- ohne zu wissen, wie sehr dein Hengst hier zu seinem Schaden konditioniert wurde. Dieser Gedanke... ist... monströs...- und ich hatte richtig damit zu kämpfen, nachdem Markus und ich diesen das erste Mal in dieser Form erörtert hatten...
Bitte erzähl Schlachtross nichts davon- weder nachher... auch nicht nach dem Rennen... oder in ferner Zukunft... Niemals! Versprich mir das...- bitte!"

Anja war beim Nachvollziehen dieses Gedankens der Rittmeisterin erbleicht- derart perfide eine Person, die zudem- wenn auch auf der 'gegenüberliegenden Seite' des Machtgefälles- die gleiche Leidenschaft wie man selbst sehr ernsthaft als Sport betreibt... vernichten zu wollen... dies überstieg, trotz allem, was sie bisher mit Rosengarten in Verbindung musste... ihr Vorstellungsvermögen!
Vanessa sah, wie sehr die Jockey von Schlachtross mit dem eben gesagten rang...- aber die Wut darüber wurde von ihr ganz tief in ihrem Geist eingeschlossen.

"Rittmeisterin...- kein Wort... Nicht gegenüber Schlachtross... der Baronin oder Bea...- NIEMANDEM!"

Anjas Worte waren eher hervorgepresst als gesprochen...- doch ein Nicken ihrer Gesprächspartnerin besiegelte diesen Schweigepakt, der, ohne das dies noch einmal Erwähnung fand, auch für den Pferdetrainer gelten würde.
Nach einer kurzen Pause ergriff Vanessa erneut das Wort:

"Auf das eben gesagte aufbauend...- Schlachtross hat, um dies zu überwinden, richtig gute Fortschritte gemacht. Ich hatte dir ja bisher jeden Abend nach Trainingsende einen Abriss des Tages gesendet, doch lag da der Schwerpunkt auf seiner körperlichen Gesundung, der mentalen Verarbeitung seiner Traumata und der Leistungsentwicklung... Dein Hengst hat es aber auch schon geschafft... zeitweise... das von dir geforderte erkennen seiner Leistungsgrenzen mit dem von uns gewünschten instinktiven Agieren wieder zu verbinden- auch ohne daß sein Freund Miu dabei in seiner Nähe war.
Anja- ich kann nicht anders... in gewisser Weise beneide ich dich um dein Pferd und was du in der Vergangenheit mit ihm erreicht hast. Ich möchte dir aber auch sagen... trotz allem... was bisher bei seiner 'Wiederherstellung' erreicht wurde...- die Gefahr von Flashbacks und mentalen Einbrüchen ist noch immer jederzeit gegeben...
Deine Anwesenheit dürfte ihm aber ein weiterer Pfeiler sein, der ihm ab jetzt zusätzlich Halt verleihen wird! Ich würde dir auch raten... entschuldige, das ist für mich noch immer ungewohnt... doch versuche dich mit Miu in der Hinsicht abzustimmen. Er ist... wie ich immer wieder nur erwähnen kann... deinem Hengst ein wahrer Freund..."

Hier nickte die Jockey von Schlachtross diese Aussage ganz bewusst ab- als Zeichen der Übereinstimmung ihrer Einschätzungen dazu...

"Vanessa...- in Bezug auf Miu... Wäre da nicht eine Art von Belohnung möglich? Da Miu euch untersteht, bin ich mir nicht sicher, was für ihn angemessen wäre... Und ihn an Euch oder Markus vorbei zu belohnen...- gehört sich nicht!"

"Anja, ich würde vor diesem Punkt noch ein paar Vorschläge zum weiteren Training von Schlachtross mit dir besprechen. Wäre das in Ordnung?"

Die folgenden Minuten zeigte die Rittmeisterin anhand der Daten der vergangenen Tage auf, bei welchen Einheiten und mit welchen Zielsetzungen dem Hengst sein Vertrauen in sich selbst am besten bisher zurückgegeben werden konnte- besonders jene, wo ohne das Wissen von Schlachtross seine Überwachung bereits abgeschwächt stattgefunden hat.
Arbeit am körperlichen Limit... kombiniert mit instinktiv von ihm abverlangten Kommando's... dazu gezielte Versuche, ihn aus seinem 'Ponyspace' zu reißen und ihn sofort in diesen zurück zu schicken...- im Wechsel mit Phasen vor dem Sulky oder einer Wagonnette, in denen er sich erholen und gemeinsam Zeit mit seinem Freund verbringen durfte. Natürlich kombiniert mit Lob für seine Fortschritte als positive Verstärkung...

"Markus und ich haben uns darauf konzentriert, ihm vorrangig sein Selbstvertrauen wieder aufzubauen...- über seinen Willen, Leistung zu erbringen und die dafür notwendige Kraftausdauer müssen wir nicht extra sprechen... Die ist vorhanden! Wenn er die kommende Halbwoche bis zum Beginn der Veranstaltung weiter so zulegt...- können wir die Vitalüberwachung so weit zurück nehmen, daß während der Rennen gefahrlos darauf verzichtet werden kann...- aber das ist allein deine Entscheidung als seine Jockey!"

"Vanessa- lass uns noch einmal über eine mögliche Belohnung für die beiden sprechen..."

"Sein Wille, weiterzumachen und die Hilfe, die er dabei von Miu erhielt und garantiert auch weiter erhalten wird...- die beiden haben so etwas ganz sicher verdient... Auch in Bezug auf alles, was sie mit ihren Einsatz vorher schon für Rosengarten möglich gemacht haben..."

'... und wo mir die Baronin die Tour versaut hat!'

Aber diesen Halbsatz dachte die Rittmeisterin nur- zumal sich ihre Vorgesetzte dafür bei Schlachtross schon entschuldigt hatte.

"...- aber Futter halte ich einerseits nicht für angemessen und auch in Bezug auf die kommende Woche für kontraproduktiv. Gemeinsame Zeit- verbringen die beiden bereits in der Paddockbox... Damit scheiden diese beiden Optionen auch aus...
Sex mit einer unserer Stuten? Wäre sicher für Miu eine Möglichkeit...- aber für deinen Hengst?"

Anja verzog bei dem letzten Vorschlag sichtbar das Gesicht- und damit war für die Rittmeisterin klar, sie bräuchte diese Idee gar nicht weiter zu verfolgen. Zur 'Sicherheit' fragte sie aber Anja noch einmal, ob da eventuell persönliche Gründe zwischen ihr und Schlachtross eine Rolle spielen würden- was seine Jockey aber verneinte...
Dann erinnerte sich die Rittmeisterin an eine der Diskussionen, die sie mit Markus bezüglich der weiteren Entwicklung von Miu nach der 'Hochzeit' gehabt hat...

"Ich glaube, ich hätte zumindest für Miu eine Idee..."

Anja schaute bei dieser Anmerkung auf...- sie selbst war gerade mögliche Optionen für ihren Hengst im Geist durchgegangen.

"Schlachtross ist nicht nur Freund sondern auch ein sehr großes Vorbild für Miu...- und mein Partner hat gemeint, dies würde sich auch auf die Erscheinung und das Outfit beziehen. Miu scheint eine gewisse 'Neigung' dazu zu haben, so wie dein Hengst auch einen Teil seiner Zeit in einem Gummifell verbringen zu wollen...
Normalerweise verbinden unsere Pferde solch eine Aufmachung mit der Zuarbeit für irgendwelche Einsteller oder 'Versuchsreihen' für Augustine in der Tierklinik. Weder ich noch die Baronin sind zudem Fans einer derartigen Aufmachung...
Aber warum nicht den beiden einen Abend lang derartig ausgestattet Zeit füreinander gewähren...- verbunden mit einer extra guten Fütterung? Würde das auch für Schlachtross eine Anerkennung darstellen? Die beiden könnten miteinander spielen... und bevor sie wieder in ihre Box kommen, wäre eine ausgiebige Wäsche mit allem Drum und Dran ein weiterer Teil der Belobigung...
Du hast doch morgen das Gespräch mit Madame Simone...- wenn dies erfolgreich sein sollte... Vielleicht hat sie auch noch ein paar Ideen. Fragen kostet nichts..."

"Ich weiß ehrlich noch nicht, ob ich dieser Person mich gegenüber derart zurücknehmen kann...- wie viele der Traumata meines Hengstes entstanden durch ihre Unterstützung? Eigentlich will ich das gar nicht wissen...- auch wenn sie es war, die ihn im Endeffekt gerettet hat..."

"Du weißt... die Baroness hat sie getäuscht...- das hat Schlachtross doch selbst gesagt. Versuche unvoreingenommen in dieses Gespräch zu gehen...- die Baronin ist nach der Unterhaltung mit ihr heute Vormittag der Meinung, da besteht der Wille zu einer Aussöhnung mit deinem Hengst und auch dir... und ohne sie...- wie schon gesagt...
Anja...- noch etwas anderes. Meine Vorgesetzte hat dich ja vorhin in eurem Gespräch sicher schon darauf angesprochen... Wir benötigten deine Hilfe..."

An dem 'Anlauf nehmen' war für Anja ersichtlich- was jetzt käme... würde ihr ganz sicher nicht gefallen!

"Würde es dir etwas ausmachen, wenn du in den Zeiten, wo Schlachtross weiter durch uns... Markus oder mich... trainiert würde... Könntest du dir vorstellen... dem jeweils anderen von uns bei dem Training von einigen Einstellern mit zu helfen?

Völlig überrascht von dieser Frage blaffte Anja die Rittmeisterin an:

"Das ist doch jetzt wohl ein Scherz! Warum zur Hölle sollte ich hier auch nur irgend etwas für Rosengarten machen- nach alledem... was hier...!"

Die Stimmung im Raum kippte für Anja schlagartig ins eisige.

"Weil die Baronin und ich dich darum bitten. Ich mache dies dir gegenüber direkt, da ich für diese Idee verantwortlich bin...- auch wenn die Baronin dieser zugestimmt hat.
Du erlaubst mir... dir die Hintergründe dazu offenzulegen?"

Die Ruhe, mit der Vanessa Anja dies fragte, übertrug sich so auch auf die Jockey von Schlachtross und daher stimmte sie der Bitte der Rittmeisterin, nach kurzem überlegen, zu. Wie schon bei ihrem Gespräch mit Dominic legte diese... wenn auch allgemeiner gehalten... in den folgenden Minuten die finanzielle Lage von Rosengarten offen und erbat von Anja gleichfalls darüber Stillschweigen zu wahren...

"Anja- weder mir noch der Baronin behagt diese Situation... Amalie war es regelrecht peinlich, dies so bei ihrer Freundin Bea eingestehen zu müssen...
Dein Hengst hat am Anfang in dem Gespräch, was ich mit ihm deswegen geführt habe, auch wie du reagiert...- und zugestimmt... weil er verstanden hat, daß Markus und ich so zusätzlichen Spielraum für Veränderungen hier bekommen..."

"Nein Vanessa...- ich werde hier nicht für euch Trainer spielen! Ich bin hier um mein Pferd auf die Rennen vorzubereiten und daher gilt meine Aufmerksamkeit allein ihm. Wenn Miu bei ihm ist und ihn unterstützt... da wäre ich bereit, Vorgaben von euch für ihn mit umzusetzen..."

Anja legte eine Gesprächspause ein...- bedeutete aber der Rittmeisterin mit einer Handbewegung, die zu einer Antwort darauf ansetzen wollte, sie wäre noch nicht fertig mit dem, was sie dazu zu sagen hätte...

"Aber ihr habt doch sicher auch für Schlachtross Einheiten geplant, wo er einfach nur vor einem Sulky oder gemeinsam mit Miu als Zweispänner vor einer Kutsche laufen soll...- als Phasen von geringerer Trainingsintensität. Richtig?"

Das Nicken der Rittmeisterin war Ihr Antwort genug und so wartete sie nicht auf eine verbale Bestätigung.

"Für solche Zeiten biete ich dir an, ein oder zwei 'Einsteller' mitzunehmen...- die sich aber dem Trainingsziel für Schlachtross in den entsprechenden Einheiten unterzuordnen haben. Was diese Pferde sich eventuell wünschen ist mir egal! Sollte das nicht so funktionieren...- war es das!
Wäre das für dich akzeptabel?"

Ein Geräusch Ihres Telefons, was den Eingang einer hofinternen Nachricht anzeigte, verschaffte der Rittmeisterin einige Momente des Überlegens. Sie entschuldigte sich bei Anja mit dem Hinweis darauf, daß entweder die Baronin etwas von ihr wolle oder Markus das Training mit Schlachtross beendet hätte- was zeitlich passen würde...
Nach dem Blick auf die Message schaute sie die Jockey von Schlachtross freundlich an:

"Mein Partner...- Ich denke, es ist an der Zeit in den Stall zu gehen und deinem Hengst zu besuchen. Schlachtross ist versorgt und wartet in der Box auf dich... Und ja, dein Angebot ist akzeptabel... Danke... Anja...
Wenn du nichts dagegen hast, lass uns auf dem Weg zu ihm über sein Training für morgen reden- da brauch ich deine Zustimmung..."
115. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Agent_CA am 25.03.22 19:34

Hallo Blackrubberhorse, hallo Drachenlord,

ich habe erst vor kurzer Zeit angefangen, Abenteuer im Rosengarten und die Fortsetzung zu lesen. So schnell, wie ihr neue Teile postet, wird es auch wohl noch eine Weile dauern, bis ich auf dem aktuellen Stand bin.

Ich möchte aber mit dem Feedback nicht bis dahin warten, weil es m.E. ohnehin zu wenig Reaktionen auf die Geschichten im Board gibt.

Und eure Geschichte hat in jedem Fall die Aufmerksamkeit verdient, finde ich! Die Handlung ist spannend, das Erzähltempo ist gut gewählt und der Schreibstil gefällt mir richtig gut. Vor allem fühlen sich die Charaktere lebendig an. Ich mag es insbesondere, wie unbeugsam Schlachtross einerseits ist, ohne andererseits aus der Rolle zu fallen.

Und ich finde, ihr habt das Pony-Play fantastisch eingefangen. So gut tatsächlich, dass ich beim Lesen die Faszination daran spüren und irgendwie teilen kann, obwohl es eigentlich nicht einmal mein Fetisch ist.

Jedenfalls freue ich mich aufs Weiterlesen.

Viele Grüße
Agent_CA
116. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 27.03.22 10:44

@Agent_CA: vielen Dank für deine lobenden Worte- und lass dir mit dem Lesen ruhig Zeit... die Geschichte läuft dir nicht weg!
Bei der Fortführung der Story habe ich mich, so gut es ging, an die Vorgaben von Drachenlord gehalten- aber es hat natürlich eine Entwicklung der Figuren gegeben. Mira und Augustine haben, was ihre 'Grenzen' im Umgang mit Schlachtross angeht, die Plätze 'getauscht' und sowohl der Rittmeistetin als auch der Oberschwester habe ich eine Entwicklung zum positiven zugestanden...- aber noch sind neun Tage nicht erzählt und es warten noch ein paar Überraschungen auf alle Beteiligten...
Vielleicht führt die Geschichte ja dazu, dich mit Ponyplay etwas eingehender zu beschäftigen- und man sieht sich auf einem der in der realen Welt stattfindenden Events (auch wenn diese bei weitem nicht den Umfang haben, wie es noch beschrieben wird...)
117. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.04.22 12:43

Während Schlachross einen 'Test' zu absolvieren hat- den die Rittmeisterin für notwendig erachtet und zu dem seine Jockey die Zustimmung erteilte- wird eine andere Person um ihr 'Eigentum' erleichtert...



Tag 35; Samstag- Woche 5 (Part 1)



Tierklinik...- Vormittag...


Schlachtross:

'Habe ich die richtige Entscheidung getroffen? Hätte ich nicht doch 'Nein' sagen sollen?'

Die beiden Fragen stellte ich mir, seit die Rittmeisterin Brutus und mich aus unseren Boxen heraus und hinüber zur 'Klinik' geführt hat. Meine Jockey lief neben mir... Anja hatte mir versichert, sie hätte dem allen zustimmen können... Sie würde auch die ganze Zeit über bei mir sein... und doch wurden mir die Knie beim Betreten des Gebäudes weich. Ich konnte nicht anders- noch bevor Mira mich als 'Willkommen' auf ihrer 'Hindernisbahn' fertig gemacht hatte, war ich von Augustine- im Beisein der Rittmeisterin- hier auf dem Laufband bis zu meiner Ohnmacht gehetzt worden!
Vanessa hatte mich heute morgen...- noch vor meiner Fütterung und der Kontrolle des Abszess durch die Oberschwester- in meiner Box aufgesucht und mir... sehr allgemein... eröffnet, was sie heute in den ersten beiden Einheiten für mich geplant hätte. Sie wäre sich darüber im klaren, was dieses Training bei mir psychisch auslösen könne...- doch würde sie es als notwendig betrachten. Im Grunde wäre es ja nur eine Fortsetzung dessen, was sie mit Brutus und mir vorgestern auf der Rennbahn gemacht hätte...- nur jetzt als Test für uns unter vergleichbaren Bedingungen. Natascha wäre übrigens der gleichen Meinung- doch würde mir... als Zugeständnis... von beiden das Recht eingeräumt, bis zum Beginn der Tests 'Nein' zu allem zu sagen! Dann würde Anja mich auf der Rennbahn trainieren... Wenn ich mich aber dafür entscheiden sollte...- ab Trainingsbeginn hätte nicht mehr ich sondern nur noch meine Jockey das Recht, einen Abbruch anzuordnen... von Vanessa und Natascha mal abgesehen.
Das 'Training' wäre eine Runde im Sportraum an den Geräten... zum aufwärmen...- danach sollten Brutus und ich im Wechsel jeweils einen und danach fünf Kilometer auf dem Laufband getestet werden! Ich müsste für mich daher entscheiden, ob ich mental damit bereits klar käme...- doch wäre dies für einen direkten Vergleich zwischen meinem Mitbewerber und mir nötig.
Die Oberschwester fragte mich, während ich nach der Fütterung bei ihr die Kontrolle absolvierte, ob ich mich schon entschieden hätte- drängte aber nicht auf eine sofortige Antwort und ging danach auch sonst nicht weiter darauf ein. Als Detail zum Lauftest gab sie mir auf meine Frage nur die Info, ich müsste wieder eine Maske dabei tragen- diese sollte aber nur dazu dienen, meine Ausatemluft zu analysieren. Ansonsten gäbe es keine weiteren Behinderungen... und als 'Ausgleich' für die Maske würde mir sogar ein wenig Sauerstoff zugesetzt. Ich würde daher völlig 'normal' wie bei einem Rennen atmen können...- und hätte dabei auch keine Trense im Maul...

Bevor wir die Tierklinik betraten stoppte Anja die Rittmeisterin, schaute mich sehr ernst an und fragte mich:

"Schlachtross...- bist du... bist du bereit dafür? Ich meine... wirklich bereit? Ich habe einige der Aufnahmen von dem gesehen... was hier mit dir... Du wirst jetzt nicht wegen irgend etwas hier versorgt...- ich möchte nicht, daß du wieder so einen Flashback erleben musst..."

'Danke Anja...- mit dir werde ich es schaffen...'

Ich erwiderte ihren Blick und mir fiel dabei etwas ein, was mir... vielleicht... dabei helfen würde:

"Kannst du dafür sorgen, daß niemand hinter mir steht... außer dir... wenn ich dann auf dem Laufband getestet werde...- ich glaube das würde mir helfen..."

Auch Vanessa, das zeigte mir ihr Blick, hatte sofort begriffen, was der Grund für diese Bitte war, denn sie fragte Brutus, ob er meinen Wunsch verstanden hätte und ob es bei seinem Test auch so sein sollte. Nachdem mein 'Rivale' dies für sich verneint hatte, betraten wir die Klinik und steuerten zielgerichtet den Sportraum an.
Natascha, die uns dort bereits erwartete, wurde dabei von meiner Jockey einen Blick angesehen...- ambivalent wäre der geeignetste Ausdruck um ihm zu beschreiben....
Da in der Klinik das Redeverbot für uns Pferde schon seit meiner Ankunft hier lockerer gehandhabt wurde, blieb ich kurz stehen und nachdem ich so die Aufmerksamkeit von Anja hatte, meinte ich schnell zu ihr, alles wäre in Ordnung- die Oberschwester und ich wären dabei uns auszusprechen... gefolgt von einem Schnauben als Pferd, denn der Blick der Rittmeisterin auf mein 'unerlaubtes' Reden hier war nicht wirklich freundlich...

"Rittmeisterin..."- Natascha sprang mir in diesem Moment bei- "... ich bin der Meinung, was Schlachtross gerade zu sagen hatte war notwendig!"

Da ich mich wieder 'pferdegerecht' benahm, entspannte Vanessa- während Natascha für Brutus und mich die Geräte benannte, an denen wir uns für den eigentlichen Test aufwärmen sollten. Überraschend war das Verhältnis von gefühlt 2 zu 1 von Arm- und Beinkraft- doch sollten letztere ja nur 'aufgewärmt' werden. Die Oberschwester führte mich an die an die Station 'Klimmzüge' und Brutus sollte mit Liegestützen beginnen...

"Vanessa... Anja...- motiviert eure Tiere, schon jetzt an ihre Leistungsgrenze zu gehen... Ich überwache die Vitalwerte und bremse bei deren Überschreitung. Schlachtross- versuche du deine Limits rechtzeitig zu erkennen. Ich weiß- du kannst das... ganz sicher!
Lasst uns anfangen!"



Zur gleichen Zeit- irgendwo auf einer Landstraße in Österreich...


Lucy:

'Warum bremsen diese Idioten denn- die hatten mich doch gerade erst überholt...'

Die Bremslichter der vier schweren Motorräder sprachen ihre eigene Sprache- drei standen vor ihr wie eine Wand, die vierte fuhr seitlich versetzt und verhinderte das seitliche Ausbrechen und einen Überholversuch durch sie. Mit wachsendem Unbehagen erkannte sie, hinter ihr befanden sich drei weitere Maschinen, die sie rückwärtig abschirmten und das Handzeichen des einen 'Rockers' war unzweideutig!

'Die wollen, daß ich ihnen folge...'

Die Situation war für sie völlig surreal...- zumal sie von ihrer Eskorte nicht in irgendeinen Waldweg abgedrängt, sondern auf einen naheliegenden Parkplatz, der auch von der Straße gut einsehbar war, geleitet wurde...
Dort befand sich außer drei weiteren 'Bikern' niemand- und die saßen auch auf ihren Maschinen. Keiner von ihnen machte Anstalten sich ihrem Wagen zu nähern- doch es war weiterhin eine unterschwellige Drohkulisse, die man ihr gegenüber aufrecht hielt.
Wenn Lucy die Situation hätte beschreiben sollen...- einheitlich in schwarzes Leder gekleidet, schwarze Helme, dunkle Sonnenbrillen, keine 'Kutten' oder Patches... Mit Erschrecken erkannte sie ein weiteres Detail- die Nummernschilder der Maschinen vor ihr waren alle identisch!
Der Biker, der ihr die Handzeichen gegeben hatte, kam auf sie zu, holte sein Mobiltelefon heraus und schüttelte den Kopf. In ihrer Panik hatte sie bisher gar nicht daran gedacht... doch jetzt war es zu spät! Was sie ein wenig beruhigte- weder wurde sie bedrängt noch legte man drauf Wert, die Situation auf andere Art zu eskalieren.

"Bitte öffnen Sie ihr Fenster einen Spalt- wir möchten nur mit Ihnen reden... Es liegt ganz allein bei Ihnen, wie es weiter geht..."

'Nur reden... das klingt deeskalierend. Der Kerl tritt sogar einen Schritt zurück...'

"Lucy...- das ist doch ihr Vorname..."

Ein Verleugnen würde nichts bringen, ihr 'Gesprächspartner' drehte einen Moment das Display seines Mobiltelefons zu ihr- lang genug, damit sie das Bild von sich erkennen konnte.

"... Sie beherbergen in ihrem Haus eine Person... an der wir interessiert sind. Sie selbst haben ihr den Namen 'Daisy' gegeben...- das ist doch richtig?"

Von dieser Eröffnung des Gesprächs überrascht nickte Lucy die Informationen ab- und bestätigte diese damit...

"Würden Sie uns... bitte... den Code für die Tastatur an ihrer Haustür nennen...- wir garantieren Ihnen... wir sind nur an dieser Person interessiert. Es wird nichts anderes aus ihrem Haus entnommen werden...
Die Ziffernfolge...- bitte!"

Es erfolgte durch ihren Gesprächspartner keinerlei Geste der Einschüchterung für den Fall, sie würde nicht kooperieren... Er hob noch nicht einmal seine Stimme sondern blieb freundlich, unverbindlich in seiner Tonlage...- und genau diese Selbstsicherheit im Auftreten machte ihr wirklich Angst!

'Der weiß, was er will... und bekommt es- immer! Egal wie...'

Diese Erkenntnis half ihr, sich zu überwinden...

"27... 49...- sie wollen wirklich nur meine 'Stute'? "

"27, 49...- die restlichen Ziffern bitte... Ich garantiere es Ihnen, nur die Person..."

"227... Raute... 15- das ist alles..."

Während ihr Gesprächspartner die Kombination als Message an irgendjemanden, der sich wohl in der Nähe ihres Hauses befinden müsste, übermittelte... kam von diesem die Frage, wo genau sie 'Daisy' im Haus finden könnten. Natürlich mit dem Hinweis, so den Aufenthalt in Ihrem Heim minimieren zu können...
Kurze Zeit später schien alles zur Zufriedenheit der Gruppe gelaufen zu sein...- ein akustisches Signal zeigte das Vorhandensein einer neuen Nachricht an. Unmittelbar darauf wurden die Motoren der Bikes hinter ihr angelassen und diese Gruppe verschwand an ihr vorbei...

"Wir danken noch einmal für ihre Kooperation...- bitte warten sie jetzt noch ein paar Minuten, bevor sie dann weiter fahren... Wenn sie wieder bei sich zu Hause sind- denken Sie daran, ihre Ziffernfolge ihrer Anlage neu einzurichten...
Denken Sie bitte auch daran, die von Ihnen beherbergte Person war illegal durch sie hier in das Land gebracht worden...- da würden bei einem Gang zur Gendarmerie sicher Fragen aufkommen...
Eines noch zum Abschluß- was sie bisher für diese Person an Aufwendungen hatten... Betrachten Sie diese einfach als Verlust nach einer Fehlinvestition..."

Das sie über dieses 'Vorkommnis' mit niemanden zu reden hätte musste nicht extra erwähnt werden...
Sie ließ die Zeit, wie ihr nahegelegt, nach der Abfahrt der übrigen 'Biker' verstreichen und fuhr danach direkt zurück in ihre Wohnung. Wie versprochen fehlte nach einer ersten Bestandsaufnahme durch sie nichts...- einzig im Kellerraum, wo sich der 'Stall' für Ihre Stute befand, waren die Ketten durchtrennt, mit der sie diese während ihrer Abwesenheit bisher fixiert hatte...


Eine Stunde später...- Hofgut Rosengarten, Tierklinik...


Schlachtross:

Das Wissen, seine Jockey würde die beiden 'Test's' mit überwachen und auch notfalls zu seinen Gunsten einschreiten, half mir beim betreten des Raumes, wo das 'Laufband' auf mich 'wartete'... Vanessa hatte vor der Tür zu diesem Raum voller negativer Erinnerungen noch einmal gefragt, ob ich bereit wäre, die beiden Tests zu laufen- verbunden mit dem Hinweis, dies wäre meine letzte Möglichkeit 'Nein' zu sagen.
Wäre meine Vorderhand nicht wie hier üblich an meiner Hüfte fixiert gewesen...- ich hätte versucht, nach der Hand meiner Jockey zu greifen. So aber blieb ich vor dem Schritt in diesen Raum einfach kurz stehen, atmete tief durch und war glücklich, Anja an meiner Seite zu wissen- die mir, ohne zu zögern, diesen Moment erlaubte. Mit einem bewusst ausgeführten Schritt trat ich über die Schwelle- und jetzt gab es endgültig kein Zurück mehr!

"Steht- beide!"

Das Kommando der Oberschwester galt natürlich nur für uns Pferde- Vanessa und Anja wurden von ihr gleich darauf zu sich gebeten und sie schien unsere 'Menschen' auslosen zu lassen, ob Brutus oder ich den Anfang machen sollte. Meine Jockey hatte wohl 'gewonnen', denn Brutus wurde von Vanessa aus dem Raum geführt. Derweil sprach die Oberschwester mich direkt an:

"Schlachtross- der Test für Brutus und dich ist identisch... Daher wäre es unfair, wenn dein Rivale dich dabei beobachten könnte. Du wirst jetzt ein Rennen über einen Kilometer laufen- blind, wie auf der Rennbahn. Dabei steht Anja hinter dir und wird dich über die Zügel korrigieren, wenn du seitlich vom Band abweichen solltest. Deine Jockey wird von mir auch während des Rennens Anweisungen bekommen... wo sie 'Angriffe auf andere Teams' fahren soll beziehungsweise solche abzuwehren hat. Ihr beiden habt dafür sicher eingespielte Signale, die sie dir mit der Gerte übermittelt..."

Hier nickte ich, während Anja diese Frage verbal bejahte.

'Moment- blind?!'

Das war hier überhaupt nicht in meinem Sinn- doch einen Rückzieher zu machen ging auch nicht mehr. Ein wenig unruhig und mit mehrfachem Schnauben wurde ich von Anja auf das Laufband geführt...- dabei drehte ich mehrfach meinen Kopf und schaute nach hinten.

"Ruhig Schlachtross...- ganz ruhig. Wie versprochen- ich werde die einzige sein, die hinter dir stehen wird!"

Anja hatte genau erkannt, warum ich unruhig wurde und mir sofort meine Bedenken genommen. Ein paar klärende Worte von ihr zu Natascha sorgten zudem für eine reibungslose Abstimmung- da diese die Anlage aus dem Kontrollraum heraus bedienen würde. So wäre ich allein mit meiner Jockey und damit waren die in mir aufgekommen Ängste zerstreut.

"Ich hake dir jetzt dein Sicherheitsseil ein, dann jenes für den simulierten Widerstand des Sulkys hinter dir...- und dann nehme ich dir dein Halfter ab. Ich denke, wenn deine Jockey dir die Maske aufsetzt... das dürfte dir lieber sein...
Sie wird vor 'Rennbeginn' dir sicher noch etwas sagen wollen- danach wird es nur noch das Startgeräusch für dich geben. Viel Erfolg bei den beiden Rennen jetzt...- Schlachtross!"

Die direkt an mich gerichteten Worte der Oberschwester beruhigten mich zusätzlich- und zeigten mir zudem, die bisherigen Aussprachen mit ihr waren als erfolgreich zu bezeichnen. Da stand fast nichts mehr zwischen ihr und mir...- auch wenn die Distanz zwischen 'Mensch' und 'Tier' noch immer existierte. Auch wurde mir ein weiteres Detail hier im Raum bewusst- beziehungsweise dessen Abwesenheit:

'...die Säule für den 'automatischen Jockey' ist weg...- wieso ist mir das nicht sofort aufgefallen?'

Währenddessen vollzog die Oberschwester ihre mir angekündigten Tätigkeiten- und nachdem Sie mir mein Halfter entfernt hatte, griff sie zu der bereitliegenden Maske für mich.

"Du kennst das Modell ja bereits von unserem initialen Test mit dir..."

'...das war jetzt nicht unbedingt einfühlsam- musst du mich daran erinnern?'

Auch Anja schaute seltsam bei diesem offensichtlichen Vaxpax- und untersuchte die Maske kurz nach der Übergabe durch Natascha an sie.
Die Oberschwester schien aber bemerkt zu haben, wie unpassend ihre Worte zu mir gerade waren... während ich abkniete, damit es für meine Jockey leichter war, mir die Maske über meinen Kopf zu ziehen, sah ich, wie Natascha sich kurz auf die Lippen biß...
Ein, zwei Atemzüge...- da war keine große Einschränkung. Ich bekam wirklich genug Luft...- auch wenn dieses Gefühl des Umschlossen seins am Kopf anders war als mit dem Halfter.

'...deine Maske fühlt sich einschränkender an...- nur renne ich mit der gewöhnlich nicht... Und bei Mira...- nein, denk an etwas anderes!'

Durch die runden Gläser blickend fixierte ich mich auf Anja und nickte beide Fragen, ob ich für den Test bereit wäre und ob die Oberschwester mir die 'Scheuklappen' anbringen dürfte, ab. Das letzte, was ich zu sehen bekam, war das zuversichtliche Nicken von Anja- sie vertraute mir... ich würde sicher bei den beiden Tests nicht versagen...


Die Pedalen des Ellipsentrainers bewegten sich im Gleichklang unter mir- beide Tests auf dem Laufband lagen hinter mir und Anja hatte von der Oberschwester die Vorgabe erhalten, mich, so wie bereits in der 'Pause' zwischen den beiden, mit "sehr leichter Belastung" zu bewegen. Brutus hätte dies spiegelbildlich zu mir auch absolviert- und war jetzt im Moment mit seinen fünf Kilometern auf dem Laufband beschäftigt.
Meine Jockey war sehr zufrieden mit mir- nachdem Frau Oberschwester uns beide hier in den Untersuchungsraum Drei gebracht und dafür Vanessa mit Brutus abgeholt hatte, schilderte Anja mir den Verlauf der Tests... hielt sich mit Lob für meine Leistung nicht zurück... und zeigte mir aus ihrer Sicht mehrere 'Unsauberkeiten' auf! Über die 1000 Meter war es zu keiner signifikanten Überschreitung durch mich, was die vorgegebenen Grenzen meiner Vitalwerte anging, gekommen...- ich hätte bei den mir abverlangten drei Spurts mich jedes Mal rechtzeitig wieder zurückgenommen und von diesen Belastungsspitzen auf 'Dauerbelastung' umgestellt.
Bei den fünf Kilometern wäre mir dies hingegen zwei Mal passiert. Ich hätte dies zwar nicht selbstständig korrigiert, doch wäre meine Reaktion auf die Signale, die Anja mir gab um mich wieder in den gewünschten Bereich zurückzuführen, sehr schnell gekommen. Fünf weitere von den insgesamt sieben Situationen hätte ich "...großartig reagiert..."! Was aber noch immer zu verbessern wäre- meine Reaktion auf ihre Signale mit den Zügeln! Die wären immer noch zu langsam... da war zwar schon das instinktive nicht mehr übersehbar- aber ich könnte das garantiert noch besser! Da wäre ich einmal fast seitlich vom Laufband gefallen... und hätten nur zwei, drei Zentimeter zur seitlichen Begrenzung gefehlt...- ich wäre gestolpert und in mein Zuggeschirr gefallen!

"Du wirst das nachher noch eine Einheit mit dem Pferdetrainer üben und morgen die beiden Einheiten am Vormittag mit mir trainieren...- der Schwerpunkt liegt dabei auf Startsprints, Zielsprints und Überholmanöver! Ich weiß, du kannst das- das sind Basics! Auch hast du dann wieder dabei die Trense zwischen deinen Zähnen...- da kommen meine Signale auch feiner bei dir an. Wenn du nachher... nach der Einheit mit Markus- ich habe da noch ein wichtiges Gespräch hier zu erledigen- noch magst, können wir beide auch noch eine Runde hier zusammen fahren. Schön ruhig im Schritt, vielleicht auch eine oder zwei leichte Trabeinlagen... Ohne Drill... ohne Stress...- nur du und ich! Mit dem Training für dich wirst du ganz sicher zu deiner alten Sicherheit finden... ich kenne dich gut genug. Du läufst blind wie in deinen Rennen... und reagierst einfach auf MEINE Kommando's...
Komm- der Test mit Brutus dürfte auch bald vorüber sein... nur noch ein wenig durchhalten... Ich bring dich dann rüber in deine Box zu deiner Pause... Miu- und auch dein Snack- dürften dort schon auf dich warten. Wir sehen uns dann wieder zu deiner Einheit mit dem Pferdetrainer- bis dahin hast du Zeit dich zu erholen."

Keine zehn Minuten später erschienen dann tatsächlich Natascha und Vanessa mit Brutus an der Führleine und bedeuteten meiner Jockey, sie könnte mich nun von dem Ellipsentrainer holen. Mir war dies mehr als recht- die beiden 'Wettkampfläufe' und das fast permanente bewegt werden seit Betreten der 'Klinik' hatten den Wunsch nach Ruhe und etwas Erholung in mir immer stärker werden lassen. Nachdem ich von dem Trainingsgerät abgestiegen war, bekam ich von der Oberschwester eine Flasche mit isotonischem Getränk, was sofort in meiner Kehle verschwand- danach begleitetet Natascha uns noch bis zur Tür und meinte dort zu Vanessa, die Daten von unserem Test würden spätestens heute Abend zu Ihrer Verfügung stehen- dann wären auch jene von Steel mit dabei, die nach der Pause hier mit Markus ihren Termin hätte...
Wie auf ein Stichwort tauchte der Pferdetrainer in diesem Moment auf- und hatte eine Person bei sich, wo ich zuerst einen Moment benötigte um diese für mich einzuordnen...- dann aber mit dem Gefühl von Angst und Verwirrtheit konfrontiert wurde!

'Das ist doch... Wieso ist der schmierige Arsch denn hier? Und was hat der Pferdetrainer noch mit dem zu schaffen?'

Ich hatte etwas Zeit benötigt um den Vertreter von 'EQUUS SOLUTIONS' zu erkennen...

'... vielleicht soll der ja seinen 'Dreckswürfel' hier jetzt abholen...'

Infolge der darin durch Augustine hervorgerufenen Panikattacken bei mir verdrängte ich jetzt jene Zeiten, in denen der 'Horsekeeper' mir Ruhe vor dem ständigen gescheucht werden durch die Baroness' und dem Knecht und auch die Möglichkeit zur Regeneration geboten hatte...
Das Markus die Oberschwester zu sich bat um 'den abgesprochenen Termin' jetzt wahr zu nehmen...- das warf Fragen auf, die mir... als einen Betroffenen... offenbar niemand beantworten wollte. Mein verständnisloser Blick zu Anja wurde von ihr ebenso erwidert- sie war daher sicher nicht in diesen Vorgang eingeweiht... die Rittmeisterin lief mit Brutus weiter zielstrebig in Richtung Stall und Markus schien mein Wiehern zu überhören!

"Komm Schlachtross- du willst doch ganz sicher deine Pause nicht hier verbringen..."

Ein leichter Rückgang mit der Führleine signalisierte mir, ich sollte besser meiner Jockey folgen...

'Markus...- ich habe nachher eine Frage an dich...'

118. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 08.04.22 12:14

Anja und Simone erarbeiten etwas für Schlachtross und Miu, der Pferdetrainer erklärt sich Schlachtross, was diesen unter anderem zu einem anerkennenden Wiehern verleitet...- und die Baronin freut sich diebisch über eine gelungene Aktion!



Tag 35; Samstag- Woche 5 (Part 2)



Im Haus der Madame Simone... Mittagszeit...


"Anja...- ich würde dich gern noch etwas in Bezug auf Schlachtross fragen..."

Es schien, als druckste die Madame ein wenig herum, da sie nicht sicher war, nach der doch aus ihrer Sicht erfolgreichen persönlichen Aussprache mit der Jockey von Schlachtross in irgendein Fettnäpfchen zu treten...- was sie übersehen haben könnte! Das Gespräch hat ohnehin länger gedauert als sie vorher kalkulierte...

"Die Baronin und auch Vanessa haben mir bestätigt... du bist 'nur' die Trainerin und Jockey von Schlachtross... mehr nicht. Aber vielleicht weißt du... was er... als Hengst... über sein trainiert werden als Pferd... noch so mag...
Das... wobei ich Mira mit geholfen habe... möchte ich nicht als SM bezeichnen, da es gegen seinen Willen geschah...- das war Folter! Aber weißt du, ob er in diese Richtung irgendwie affine ist?"

"Darf ich erst einmal fragen, was der Hintergrund ihrer Frage ist?"

Anja gefiel die Richtung der Fragestellung überhaupt nicht... auch wenn die Madame sich glaubhaft für ihr Handeln entschuldigt hatte und auch die Täuschung, der sie durch Mira aufgesessen war, bisher nicht nutzte um ihr eigenes Versagen zu kaschieren...- hier schlugen ihre Alarmglocken an!

"Ich habe deinem Hengst gegen seinen Willen Schmerz zugefügt- weil ich glaubte... das alles sei Teil einer Session... Ich würde daher sehr gern... mich mit einer weiteren Session bei ihm entschuldigen- eine Zeit, wo allein seine Vorlieben und Wünsche entscheidend sind und er... vielleicht... ein weiteres Mal sieht... sein Vertrauen in mich, was ja zu seinem Auffinden führte... war gerechtfertigt...
Vielleicht kann ich dadurch auch die negativen Empfindungen, die Schlachtross ganz sicher für mich hegt... ausräumen? Ich hoffe... nach... nein, mit dieser Session eine Basis für ein Gespräch mit ihm zu schaffen..."

Auf diese Aussage hin entspannte Anja...- doch ihren Hengst mit dieser Frau allein zu lassen...

'Auf keinen Fall!'

"Nur sie und Schlachtross...- da bin ich strikt dagegen! Was ist, wenn er einen Flashback bekommt... weil sie ihn... wenn auch unbewusst... einen Trigger dafür setzen sollten? Ich habe das vergangene Woche einmal miterleben müssen...- und ihnen wünsche ich so etwas niemals mit anzusehen!
Mein 'Hengst' war danach völlig fertig... Das soll ihm so kein zweites Mal so passieren!"

Die Madame verstand die Sorge von Schlachtross' Jockey und gestand zu, dies nicht ausreichend bei ihrer Idee beachtet zu haben. Gleichzeitig verband Anja aber diesen Vorschlag mit der von der Rittmeisterin geäußerten Überlegung für eine Belohnung von Miu...

"Madame...- es gäbe eine Möglichkeit. Ich hatte gestern nach meiner Ankunft hier eine Unterhaltung mit der Rittmeisterin, die sich um eine mögliche Belohnung für seinen Freund Miu hier vom Hofgut drehte. Da wäre eventuell eine Kombination aus ihrer Überlegung und dem mit von Vanessa angedachten Part eine Möglichkeit gegeben..."

Eine halbe Stunde später hatten beide Frauen ein Grundgerüst erarbeitet und sich geeinigt, dieses bei einer Ausfahrt mit Schlachtross und Miu vor der angedachten Session für die beiden in eine endgültige Fassung zu bringen. Anja drängte inzwischen auf ein Ende, da sie gleich '...eine Einheit mit ihrem Hengst zu trainieren hätte...'- daher sollte Madame Simone mit der Rittmeisterin den Zeitplan absprechen, damit es morgen auf keinen Fall da zu Unstimmigkeiten käme... Zur Not sollte dies über die Baronin geklärt werden- doch beide glaubten nicht, daß deren Einbeziehung notwendig sein würde...


Nachmittag...- Paddockbox...


Schlachtross:

'...die Mittagspause muss doch schon längst vorüber sein...'

Mein Freund Miu war nicht in der Box- ich lag allein hier und hatte wohl tief und fest geschlafen.

'Hat Markus dich zu einer Einheit 'Sprungtraining' geholt oder wirst du jetzt vielleicht auch in der 'Klinik' getestet?'

Nach kurzem überlegen vermutete ich erstes...- und für mich war diese gewährte Pause nach den beiden Testrennen auf dem Laufband vom Pferdetrainer sicher zu meiner Erholung eingeplant worden...
Die verbleibende Zeit bis zum Auftauchen von Markus und der Fortsetzung meines Trainings angelte ich mir noch einige Reste des Mittagssnacks aus der Futterraufe, gab dem Druck meiner Blase nach und versuchte für mich selbst... im übrigen erfolglos... meine beiden Läufe zu analysieren...- bis der Pferdetrainer Miu zurück brachte.

"So, Schlachtross- du bist wieder fit? Ja? Dann los..."

Ohne eine Aufforderung durch Markus hielt ich meine Handgelenke in Hüfthöhe, damit der Pferdetrainer diese am Zuggeschirr befestigen könnte. Während dies geschah, erinnerte ich mich an die Szene von heute Mittag...

"Pferdetrainer...- was hat dieser... 'Vertreter'... vorhin hier gewollt? Das war doch der, dem wir Pferde diese 'Dreckswürfel' hier verdanken..."

"Schlachtross...- ich weiß, du hast das Recht, hier in der Box dich menschlich zu äußern... Aber das sollte bevorzugt trainingsbezogen sein... Du bist sehr neugierig- und das hier ist noch immer Rosengarten..."

Markus hakte meine Führleine ein und ich folgte ihm... irritiert?... aus der Box. Hatte ich irgend einen wunden Punkt getroffen? Seine Reaktion auf die Frage war ja nicht unbedingt positiv...
Während ich von ihm vor einem der Rennsulkys eingeschirrt wurde, sprach er aber weiter:

"Dieser Vertreter von... dem 'Dreckswürfel'...- wie du ihn für dich selbst... sicher zu recht bezeichnest...- wird diesen und auch das 'Basismodell' hier während des Turniers dem anwesenden Publikum am Stand seiner Firma präsentieren. Er gehört im übrigen auch zu den Konstrukteuren dieser gegenüber dem Vorgänger angeblich stark verbesserten Version und hat in den Testphasen dazu schon mal 24 Stunden am Stück in beiden Ausführungen zugebracht..."

Mir gelang es, ein überraschendes Pfeifen bei dieser Info zu unterdrücken- statt dessen wieherte ich und versuchte, Markus dabei in sein Gesicht zu sehen. Auf meine Reaktion gab es von ihm nur eine Aufforderung an mich, ich solle still sein und weiter zuhören:

"Er kam für mich... bei dem Gespräch in der Woche... wo ihr für die Hochzeit gedrillt wurdet...- da war mein Eindruck von ihm... irgendwie schmierig...
Doch sein Besuch hier... ist eine Reaktion der Firma- und damit auch ihm als Miteigentümer- auf den 'Vorfall' zur Hochzeit- und diese ist... nach einigen... indirekten... Informationen über Möglichkeiten des Missbrauchs damit daran interessiert, die 'Horsekeeper' derart zu optimieren, damit so etwas... was euch passiert ist beziehungsweise mit dir angestellt wurde... sich nicht wiederholen kann!"

Jetzt war ich ehrlich verblüfft- reagierte aber im Unterschied zu eben nicht mehr um Markus nicht erneut zu unterbrechen...

"Ich habe, zusammen mit Natascha, vorgestern alle anderen Pferde befragt...- und was dich betrifft, haben wir... also eher die Oberschwester... entschieden... Wir wollten bei dir... mit diesen Erinnerungen... wir wollten dich damit... mit einer Befragung zu deinen 'Erfahrungen'... nicht in einen Flashback treiben- ich hoffe, du kannst das verstehen... Wir wollten auf keinen Fall da über deinen Kopf hinweg handeln- aber uns war deine psychische Stabilisierung wichtiger...
Natascha war ja Zeugin bei... fast?... allem, was Augustine mit dir angestellt hat... und konnte auch objektiv beurteilen, was an medizinischer Unterstützung dir die Zeiten in diesen Boxen gebracht hat. Die Beurteilungen des Empfindens beim Einschluss waren durch euch Pferde in etwa gleich- das war ein weiterer Grund, dir die Befragung dazu zu ersparen..."

Die Aussage des Trainers versetzte mich in einen Zwiespalt- ich war erneut... schon wie bei Augustine... hier auf Rosengarten übergangen worden... aber die Sorge von Markus, mich damit in einen... vielleicht schlimmeren Flashback als den zu treiben... den er bei mir miterlebt hat...

'Pferdetrainer...- da ich dir vertraue... Ich glaube dir und deinem Motiv. Du hast für mich sicher das Beste damit gewollt...'

Ich schnaubte ein, zwei Mal und als ich damit seine Aufmerksamkeit erregt hatte- nickte ich ihm einmal bestimmt zu.

"Du verstehst mein Handeln? Wir wollten dir wirklich nur die Erinnerung daran ersparen...- und hoffentlich habe ich jetzt damit nichts ausgelöst..."

Mein Trainer schaute mich sehr ernst an:

"Sei bitte ehrlich zu mir- und dir selbst! Wenn du merkst, da kommt bei dir etwas hoch...- du bleibst dann sofort stehen!"

Ich entschied, hier wäre es besser, wenn ich nicht als Pferd reagierte:

"Versprochen Markus... sag das aber nachher auch noch Anja... Und lass uns bitte anfangen...- von Anja, dir oder Vanessa trainiert zu werden gibt mir Vertrauen und hilft mir zu vergessen..."


Später Nachmittag- Büro der Baronin...


Baronin Amalie:


"Danke Wilhelm- ich habe deinen Anruf bereits erwartet. Wir können ganz offen sprechen...
Gab es Probleme?"

"..."

"Sehr gut! Ich bin froh, daß alle die Nerven behalten haben... Das alles innerhalb von nur knapp einer Woche zu organisieren...- ja, ich weiß doch... deine Detektei hat nicht umsonst den Ruf, eine der besten bei euch zu sein. Was ist mit..."

"..."

"In eurem Clubhaus? Ist das nicht ein bisschen einschüchternd? Ah...- sie weiß nicht, wer ihr seid und wo sie ist... Ihr habt sie versorgt? Hätte ich mir auch denken können...- ja, ich sehe das Bild. Mit etwas gutem Futter kann in so einer Situation recht schnell Vertrauen aufgebaut werden...
Du hast sie danach gebeten, sich ruhig zu verhalten- gut... Wie hast du... kein deutsch, aber rudimentär in englisch... Völlig eingeschüchtert? Das war zu erwarten...
Bist du ihr Ansprechpartner? Der einzige...- sehr gut. Der Transfer hier zu mir findet wie besprochen in zwölf Tagen statt...- bis dahin kannst du ihr schon mal mein Angebot unterbreiten... Nein, nicht zu viel Druck... eher Zuckerbrot...
Wie lief es mit dem zweiten Teil? Das war ja mehr als kurzfristig... War der 'Spezialist' wirklich so gut?"

"..."

"Wunderbar...- da lässt sich ganz sicher ein Agreement treffen..."

"..."

"Ja, mach das so! Die Vergütung- es bleibt bei der Bereitstellung der Kutsche mit Tieren und Personal für die zwei Hochzeiten in eurem Club und den Firmenevent in diesem Jahr?
Gut- die Details gehen wir gemeinsam an dem Donnerstag noch einmal durch. Ich schicke dir den Vertragsentwurf vorher zu... falls da noch Präzisierungen notwendig wären...
Vielen Dank noch einmal...- wir sehen uns dann..."

Nach dem Beenden des Anrufs atmetet die Baronin einmal tief durch- mit diesen Engagement hatte sie sich 'sehr weit aus dem Fenster gelehnt'... und nicht alles, was da geschehen ist, war durch Gesetze gedeckt.

'Ist es das wert?'

Amalie gestattete sich den seltenen Luxus eines Selbstzweifels...- und doch sah sie ihre Entscheidung... wenn schon nicht als richtig, dann zumindest als nützlich an. Sobald diese 'Daisy' hier auf dem Hofgut wäre... die neue 'Stute' wäre wie ein Zuckerstück, womit man Schlachtross auch nach seiner Zeit hier auf Rosengarten besänftigen könnte... falls es nötig sein sollte... Aber noch mehr wäre es ein Druckmittel gegenüber ihrer Tochter...- zusammen mit den Aufnahmen, die man bei Augustine gefunden und die sie nicht gelöscht hatte!
Im Unterschied dazu würde Lucy, sollte sie jetzt versuchen, sich noch einmal irgendwelche Datein, die mit ihrem Besuch und den Vorkommnissen hier auf Rosengarten oder im Umgang mit ihrer... nun ehemaligen... Stute im Zusammenhang stünden, aufzurufen...

'Manche Menschen lernen es nie...- zum Glück für mich gehörst du zu dieser Kategorie... Das aufgespielte Schadprogramm wird ganze Arbeit leisten- und da, deine Geräte angeblich vernetzt sind... Viel Spaß bei der Neubeschaffung!'

Diese Vorstellung sorgte für ein schadenfrohes Lächeln der Baronin...

119. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 08.04.22 15:33

Wow!
Danke auch für diese Fortsetzung!
Die Entwicklung und die Vorhaben der Baronin sind für mich nach wie vor nicht ganz ersichtlich, sollen sie wohl auch nicht. 😁
Dafür bin ich umso mehr gespannt, wie das konkret weitergeht.
Genauso die Belohnung für SR, oder die geplante.. Stelle ich mir allerdings doch nicht so einfach vor, da er sich doch auch speziell auf Rosengarten verändert hat. Aber mit Anja wird das wohl schon werden.
Vielen Dank! Ich freue mich auf nächste Woche!
Rico
120. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 19.04.22 12:56

Zuerst einmal ein "Sorry!" von mir bei allen Lesern meiner Geschichte- das Blackrubberhorse war die Ostertage unterwegs und hat schlicht vergessen, das nächste Kapitel am Freitag einzustellen... Daher gibt es diese Woche zwei Kapitel- ist doch auch was!

Schlachtross bekommt von Anja ein erstes 'Geschenk'...- und fragt sich, warum ihm eine Person bekannt vorkommt!


Tag 36; Sonntag- Woche 5 (Part 1)



Morgen- Paddockbox...


Schlachtross:

Den gestrigen Abend wurde ich, auf meinem 'Strohbett' liegend, durch Anja nach der abgesprochenen Ausfahrt massiert- etwas, was meine Muskulatur seit ich hier in Rosengarten war, auch vermisst hatte. Meine Jockey hatte Wort gehalten... ich zog sie nach der Abendfütterung noch eine Stunde lang in Richtung des Weihers. Auch wenn sie mich nicht bis zu diesem laufen ließ, allein diese Zeit, in der ich nur ihr 'Kutschpferd' war... keine Scheuklappen, keine abrupten Richtungskommandos, kein Druck... einfach nur den Sulky mit ihr darauf ziehen- es tat mir gut! Ich hatte zwar erwartet, sie würde mir vorschlagen dies in meinem 'Fell' und der Maske zu machen, doch von Anja gab es keine Aufforderung in diese Richtung... So lief ich einfach und die Gleichförmigkeit der Schritte sowie die Geräusche des abendlichen Waldes verhalfen mir, mich sehr schnell in den 'Ponyspace' zu versetzen.
Dieses mir vertraute 'behandelt werden' durch meine Jockey, die Nähe von Miu und der Gewissheit, auch wenn ich noch in Rosengarten war- auf mich passten meine Freunde auf... sorgten erneut für eine traumlose Nacht. Meine Angst vor eine möglichen Flashback war also... dieses Mal... unbegründet gewesen...

Mein Aufwachen bot mir eine Überraschung- Anja saß in der Box und begrüßte mich mit einem Stück Apfel, was mir von ihr auf der Handfläche angeboten wurde. Ihr über ihren Mund gelegter Finger signalisierte mir, Miu würde noch schlafen und ich sollte leise sein. So blieb ich still, während ich in meine Hufstiefel schlüpfte und danach von meiner Jockey aus der Box und hinüber zu Natascha in die Klinik geführt wurde. Die Untersuchung durch die 'Oberschwester' fiel recht kurz aus- der Heilungsprozess gäbe keinen Grund zur Beanstandung. Ein Teil der mir zugefügten Hämatome war auch schon verschwunden und der Rest sah bei weitem nicht mehr so schlimm aus wie nach meinem Auffinden durch Markus- es blieben aber noch genug Narben, die es mir in Zukunft sicher unmöglich machen würden, ohne fragende Blicke mit freiem Oberkörper herum zu laufen...
Immerhin griff ich bei Natascha von ihr ein weiteres 'Leckerchen' ab...- ein Haferkeks verschwand nach ihrer Kontrolle in meinem Magen!

'...und das alles schon vor der morgendlichen Fütterung...'

Zurück in der Box- Miu war inzwischen auch aufgewacht- bekam mein Freund von Anja ebenfalls einen Keks und ein Stück Apfel. Ich hatte nicht bemerkt, wie ersterer in der Klinik den Besitzer gewechselt haben musste...- für mich gab es aber keine andere Erklärung, wie dieser in den Besitz meiner Jockey gekommen wäre.
Bis zum Eintreffen von Markus und der Fütterung von uns nutzte diese die Zeit und besprach mit mir die beiden heute Vormittag anstehenden Einheiten- genauer gesagt, sie legte die von mir zu erreichenden Ziele fest! Gestern war von Anja bereits einiges von dem, was sie mit mir vorhatte, mir allgemein zur Kenntnis gebracht worden- aber sie ging auch jetzt nicht näher ins Detail...

'... das hat sie sich eindeutig hier von Vanessa und Markus abgeschaut...- aber auch wenn das eindeutig 'Rosengarten' ist... ich bin lange genug Pferd und Anja weiß, ich werde ohne andere Ansage von ihr an mein Limit gehen! Ich vertraue ihr- und so ein agieren im Training vertieft dies nur...'


Mittag...


Die beiden Einheiten hatten mich wieder an mein Limit gebracht- neben der Bodenarbeit zu Beginn der ersten Einheit, gefolgt von zwei Runden auf der Rennbahn zu Aufwärmen, die aber bereits mit Tempowechseln gelaufen wurden, bestand mein Training bevorzugt aus Sprintsequenzen! Zuerst ließ mich Anja Startsprints mit Kommando's zum Richtungswechsel üben- bis die erste Einheit vorüber war. Natürlich lief ich blind- doch überwog ihr Lob für meine Leistung ihre Aufforderungen zu Liegestützen an mich.

'...ich erkenne eure Handschrift... Rittmeisterin... Pferdetrainer... Das habe ich... mit leichten Abwandlungen... die vergangenen Tage immer wieder gemacht...'

Die zweite Einheit nach einer sehr kurzen Pause beinhaltete Renntraining- zwei Mal über fünf Kilometer! Start... jede Menge Zwischensprints und Bahnwechselmanöver... und dann den Zielsprint! Nach jedem der 'Rennen' gab es nur eine kleine Flasche Wasser- Anja begründete dies mit dem Überlandrennen, wo ich zehn Kilometer ohne diesen 'Luxus' durchhalten müsste. Von ihr war es wirklich nur als Erklärung für mich gedacht, denn obwohl ich mich über die Flüssigkeit freute, beherrschte ich mich und bettelte nicht um mehr.
Mit brennenden Oberschenkeln spornte meine Jockey mich nun zum Abschluss an, noch vier weitere Runden zu laufen...

"Ich weiß, du bist erschöpft und ich kann mir sehr gut vorstellen, du wärst jetzt viel lieber mit Miu auf einer Koppel...- aber ich möchte, daß du jetzt... wie bei dem großen Rennen... alles für uns gibst und auf jeder Runde zwei Mal einen Endspurt läufst! Du schaffst das! Ich führe dich... ich bin für dich da...- und du wirst alles geben! Soll es so sein?"

Immer noch blind spürte ich ihre Hände auf meinen Schultern...- und nickte ihr zu...


Es war vorüber...- ich stand mit zitternden Knien am Pausenplatz der Rennbahn, die 'Scheuklappen' sowie die Trense hatte Anja bereits entfernt und meine Jockey schaute mich sehr zufrieden an:

"Du hast dir nur EINEN! Ausreißer geleistet- das war richtig gut! Und weißt du...- den habe ich auch nur deswegen mitbekommen, weil ich zufällig deine Überwachung eingeschaltet hatte..."

Ich war k.o.und was Anja da gerade mir gesagt hatte, erschloss sich mir nicht sofort- was sie wohl mitbekam. So setzte ihre Einschätzung einen Moment aus, ging dann aber gleich weiter:

"Ich habe dir vertraut... genauer gesagt deiner Fähigkeit dich selbst wieder soweit einzuschätzen und auf dein Körpergefühl zu hören... Ja- das habe ich noch nicht vollständig... ich hatte nur bei jeden dritten von dir abverlangten Sprint deine Vitalkontrolle eingeschaltet. So gesehen... du kannst dir wieder vertrauen! Ich werde dich in den nächsten beiden Tagen auch weiterhin stichprobenartig dahingehend überprüfen...- doch aus meiner Sicht steht einer Rennteilnahme nichts mehr im Weg. Was mich vor allem zu dieser Einschätzung bringt... deine Reaktionen auf meine Kommando's und Anweisungen... nicht nur auf Richtungsbefehle- sondern in jeglicher Hinsicht... werden von dir wieder ohne Verzug umgesetzt. Du bist... was das angeht... sogar besser als vor deiner 'Rosengarten-Zeit'. Du setzt meine Befehle sogar im Sprint wieder instinktiv um- zumeist...
In der Woche hast du jetzt unheimlich große Fortschritte gemacht- ich bin so stolz auf dich!"

Während Anja mich umarmte begriff ich vollständig, wie sie mich eingeschätzt hatte. Sie hat mir- weil sie mir und meiner Fähigkeit, mich selbst wieder richtig einzuschätzen, vertraute- die Rennfreigabe erteilt!
In diesem Moment war es mir unmöglich, meine Tränen zurück zu halten...

"Ist gut Schlachtross... alles ist gut... Ziehst du den Sulky noch zurück zum Stall? Du hast dir deine Pause dann mehr als verdient!"

Ihre Finger strichen über meine Wange und wischten die herab laufenden Tränen von mir weg... dann schritt sie neben mir bis zum Stall und schirrte mich aus. Mit einem Blick zu einer neben dem Übergang in den Einstellerbereich stehenden Wagonette gab sie mir zu verstehen, was von ihr für den Nachmittag geplant wäre- bestätigte dies aber erst nach dem Betreten der Paddockbox und im Beisein von Miu:

"Ihr beiden werdet zusammen mit zwei Einstellern... die als Stangenpferde eingeschirrt werden... heute Nachmittag als Vierspänner mit mir unterwegs sein... Jetzt könnt ihr in aller Ruhe euren Snack genießen- dann bringe ich euch raus auf eine der Waldkoppeln und dort habt ihr eine verlängerte Mittagspause. Ich hole euch von dort auch wieder ab...
Eine ruhige Nachmittagsrunde...- ihr lauft und ich lenke euch ein wenig durch den Wald. Wir werden zu zweit auf dem Wagen sein..."

'Die Einsteller direkt vor der Wagonette eingeschirrt...- dann haben die beiden die Hauptarbeit und die zweite Person auf der Kutsche ist dann wohl deren Owner...
Anja würde uns so einen ruhigen Nachmittag garantieren...'

Der Blick von Miu zu mir drückte aus, mein Freund schien wohl die gleichen Gedanken zu haben- wir beide verdrückten die Obst-/ Gemüseportion ohne Hast, von meiner Jockey gefragt, ob wir noch ein 'Geschäft' zu erledigen hätten, kamen wir in den Genuss, von ihr auf die eigentlich den 'Menschen' vorbehaltene Toilette im Einstellerbereich gebracht zu werden, ehe sie uns nach draußen und auf die von ihr genannte Koppel führte. Mit der Aufforderung, uns für die Tour nachher auszuruhen, ließ sie uns allein...


"Miiiuu... Schlaacchhtross...- hieerrher!"

Die Stimme von Anja brachte uns beide augenblicklich auf die Beine- auch wenn wir gerade ein paar schöne Minuten erlebt hatten. Nichts sexuelles...- wir beließen es bei Berührungen, aber allein diese entspannten uns.

'Miu tut mir gut...'

Auch wenn wir ungestört die Pause hier auf der Koppel waren- hier galt für uns Redeverbot und keiner von uns übertrat in dieser Zeit die Anordnung. Aber mein Freund zeigte deutlich, nicht nur ich profitierte seelisch von der Anwesenheit des jeweils anderen...
Meine Jockey sah wie wir ruhig, aber ohne trödeln nach ihrem Ruf auftauchten. Die Wagonette mit den beiden Einstellern stand auf dem Weg neben dem Tor zur Koppel und die Person, die von Anja in der Mittagspause erwähnt worden war, saß noch immer auf dieser...
Die Frau schaute schweigend zu, wie wir unsere Plätze einnahmen und von meiner Jockey eingeschirrt wurden.

'Warum kommt mir diese Person nur so bekannt vor...?'

Ich war mir sicher- die Eigentümerin/Jockey der beiden Einsteller war die Frau mit Bestimmtheit nicht! Von Anja mit 'Simone' angesprochen hatte ich trotzdem keine Idee, wo ich sie bereits gesehen haben könnte- daher konzentrierte ich mich nach dem Kommando, uns in Bewegung zu setzen, allein auf meine 'Arbeit' als Pferd. Mir würde sicher noch einfallen, woher ich sie kannte...

121. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 19.04.22 22:52

Servus und guten Abend!
Danke wieder für diese Fortsetzung!
Ich habe da ein ungutes Gefühl, wenn SR die Dame erkennt. Hoffentlich kann er gut damit umgehen und findet Unterstützung dabei!
Auf jeden Fall eine spannende Entwicklung!

Freut mich riesig, wenn Blackrubberhorse über Ostern rausdurfte, auch Rico konnte die Tage aktiv genießen! 😊

Freue mich auf das nächste Kapitel, das ist doch auch schön, wenn nicht lange drauf zu warten ist!
Liebe Grüße
Rico
122. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 22.04.22 10:59

So- wieder im gewohnten Rythmus... hier das nächste Kapitel!

Miu und Schlachtross genießen die angekündigte Belohnung- und für letzteren bildet diese, wie von Anja und Simone angedacht, eine gute Basis für eine überfällige Aussprache...


Tag 36; Sonntag- Woche 5 (Part 2)


Abend...


Die beiden Hengste waren unangenehm überrascht, von Anja direkt neben dem Pferdeknecht, der augenscheinlich auf sie wartete, bereits an dem Haus, wo, wie sich Schlachtross erinnerte, die 'Sissytrainerin' ihr Domizil zu haben schien, ausgeschirrt zu werden- für Schlachtross ergab dies keinen Sinn und Miu schnaubte nur etwas unwillig... durfte aber nichts sagen. Während Jens die Kutsche mit den beiden Einstellern übernahm, führten Anja und Simone sie in den rechts neben dem Eingang befindlichen Umkleideraum, wo sie von den beiden Frauen zuerst mit von ihren Zuggeschirren und Dauerhalftern befreit und danach mit bereitliegenden feuchten Handtüchern abgerieben wurden. Während sie sich umschauten, erspähte Schlachtross die ihm bekannte Aluminiumbox mit seinem darin gelagerten Outfit und er vermutete richtig, in der zweiten Kiste würde sicherlich eines für seinen Freund vorgehalten sein. Seine Trainerin öffnete beide Boxen und forderte die Hengste auf sich umzuziehen- immerhin wäre in einer Woche das Rennen und beide hätten sich mit ihrem gezeigten Trainingsfleiß eine Belohnung verdient. Simone und sie würden sich im Nachbarraum hübsch machen und ihnen im Anschluss beim Anlegen ihrer Hufe helfen- alles andere könnten die beiden sicher allein schaffen. Mit dieser Ansage wurden Miu und Schlachtross allein gelassen.

Belohnung? Klar- jeder von ihnen hatte die vergangene Woche alles gegeben und Schlachtross war es, vom körperlichen Standpunkt aus gesehen, sogar gelungen, etwa 90% seiner ursprünglichen Leistungswerte vom letzten Jahr zu erreichen- trotzdem waren beide misstrauisch. Nicht ängstlich- Schlachtross hatte sein Vertrauen zu Anja wieder zurückerlangt und war sich absolut sicher, niemals wieder von ihr blauäugig in eine Situation wie nach der verlorenen Wette gelassen zu werden. Dazu kam noch die Aussage seiner Jockey bevor sie verschwunden war, sie hätte sich auch ein 'Ok' von der Oberschwester geben lassen- dem, was für beide Pferde geplant wäre, stünde aus deren Sicht nichts entgegen...
Bei Miu sah es anders aus- wenn die 'Baroness' oder Jens von 'Belohnungen' gesprochen hatten, war damit meistens zusätzliche Qual oder Schmerz verbunden.
Daher ergriff Schlachtross die Initiative, holte seinen Suit heraus und begann sich diesen überzustreifen. Derart animiert und seinem Freund vertrauend, zog Miu nach und beide standen einige Zeit später voll aufgedresst, als Anja in den Raum schaute und zufrieden mit dem gebotenen Bild Miu die noch fehlenden Vorderhufe über seine Hände streifte. Mit den Worten "Ich hole dich auch gleich..." führte sie Miu am Halfter greifend aus dem Raum. Schlachtross blieb allein zurück und war auch mit dem Anblick, den seine Jockey geboten hatte, vollauf beschäftigt. Naja, sie wusste, wie sie ihn triggern konnte- das von ihr getragene Reitoutfit mit der dunkelgrünen Latexjacke, der weißen Reithose und den kniehohen Stiefeln machten es ihm schwer, nicht auszuschaften und so seine Geilheit zu zeigen. Endlich kam seine Jockey zurück, legte ihm noch seine Hufe und Ledermanschetten an Vorder- und Hinterhand an und zog ihn danach an seinem Führhalfter hinter sich her aus dem Raum.

Spätestens mit dem Anlegen der Manschetten war es für Schlachtross klar, die Belohnung wäre eine Art SM-Session- doch auf Schmerz, selbst wenn es Lustschmerz wäre, hatte er nach seinen Erlebnissen hier auf dem Gestüt überhaupt keinen Bock. Einzig die Anwesenheit von Miu und seine bisherigen Erfahrungen mit Anja sorgten dafür, seine Lust und die Neugier auf das Kommende nicht abklingen zu lassen. Das Betreten des Spielzimmers sorgte dann aber für ein unerwartetes DejaVu...
Schlachtross war froh über die Tatsache, daß seine Jockey mit ihrer rechten Hand nach seiner linken Vorderhand gegriffen hatte. Der abgedunkelte Raum, die flackernden elektrischen Kerzen, der Käfig- all dies versetzte ihn für einige Sekunden anderthalb Wochen zurück. Hier war er schon einmal gewesen- im Schweinekostüm, von der Zofe versteckt... Endlich konnte er auch die Stimme von Simone eindeutig zuordnen, die ihm schon die ganze Zeit irgendwie vertraut vorgekommen war. Sie war die Zofe- sie hatte ihn zuerst zusammen mit Mira gefoltert und dann gerettet! Daher hielt sich seine Überraschung in Grenzen, als sie im Blickfeld seiner Maske auftauchte, im gleichen Outfit... nur ohne Maske... wie damals gekleidet und Anja die Führzügel abnahm.
Dem leichten Zug folgend, schritt Schlachtross hinter ihr her bis in die Mitte des Raumes und blieb auf ihr Haltekommando brav stehen. Ein leichtes Tippen an seine Vorderhand durch sie interpretierte er als Aufforderung, diese waagerecht vor sich auszustrecken, was durch die Zofe sofort mit einem Streicheln des Schulterbereiches belohnt wurde. Seine Jockey hatte mittlerweile den von Simone vorher beschriebenen Schalter gefunden, nach dessen Betätigung sich eine Metallstange mit Befestigungsösen an zwei Stahlseilen von der Decke absenkte. Mittels der daran befestigten Karabiner fixierte die Zofe die Ledermanschetten seiner Arme an der Stange- dabei sprach sie beruhigend auf Schlachtross ein, da sie dank ihrer Erfahrung spürte, dem Hengst war ob dieser Vorbereitungen unwohl in seinem Fell. Tatsächlich hatte Schlachtross arg mit sich zu kämpfen, die immer wieder aufsteigenden Panikmomente zu unterdrücken, dank des begrenzenden Sichtfeldes seiner Maske hatte er bisher seinen Freund nicht in dem Raum entdecken können und auch von Anja wusste er nur dank ihrer Aufforderungen an ihn, dass sie sich noch in dem Spielzimmer befand. Das Händepaar, was ihn in Höhe seiner Brustwarzen berührte, gefolgt von dem Gefühl, was er von Anja kannte, wenn sie ihm für gezeigte Leistungsbereitschaft früher gelobt und sich an ihn geschmiegt hatte, gaben jene dringend von Schlachtross benötigte Sicherheit, als er die Zofe nicht mehr sehen konnte und ein Mechanismus begann, die Stange und damit seine Arme nach oben zu ziehen. Unwillig über das damit einhergehende Gefühl der Hilflosigkeit wieherte er- wagte es aber nicht, mit der noch freien Hinterhand auszukeilen, denn er wollte seiner Jockey nicht weh tun.
Simone stoppte die Winde rechtzeitig, daher erkannte Schlachtross, seine Sorge war unbegründet- niemand wollte, das er den Bodenkontakt verliert. Mit kurzen Kettenstücken sorgte sie aber dafür, dass seine Hinterhand leicht gespreizt an zwei Bodenösen befestigt wurde und er in X-Haltung frei von allen Seiten zugänglich in der Mitte des Raumes stand. Während Anja ihren Hengst weiter am Oberkörper und Kopf streichelte, holte Simone Miu aus einer Ecke neben der Tür und fixierte ihn gegenüber von Schlachtross an einem an der Wand befestigen Andreaskreuz. Dermaßen zur Hilflosigkeit verdammt zitterten beide Hengste wider Willen...

"Ruhig- ganz ruhig mein schöner, starker Hengst. Niemand wird hier dir weh tun...- vertrau mir!"

Die leisen geflüsterten Worte von Anja an seinem Ohr gaben ihm endgültig die Sicherheit zurück, die er jetzt dringend nötig hatte und so entspannte sich Schlachtross etwas. Die Unruhe war natürlich noch vorhanden- doch diese war das Resultat der Neugier auf jene Dinge, die jetzt von den beiden Damen für die Hengste geplant waren...
Anja's rechte Hand wanderte an seinem Körper entlang nach unten und umfasste schließlich seinen Schaft, während sie mit der anderen Hand weiter seinen Nackenansatz streichelte. Die sanften aber fordernden Bewegungen an seinem Schaft verfehlten ihre Wirkung nicht- Schlachtross war überrascht, wie schnell sein Schlauch erneut eregierte und nach kurzer Zeit waagerecht von ihm abstand. Scheinbar betrieb die Zofe bei Miu das gleiche Spiel- nur konnte er dank seines Anzuges nicht ausschaften...
Nachdem Simone seinen Freund bis zu einem von ihr gewünschten Punkt angeheizt hatte, wandte sie sich von ihm ab und ging langsam zu Schlachtross und Anja hinüber. Ein Kopfnicken von ihr gab Anja das abgesprochene Signal und ihre Hände beendeten die augenblickliche Stimulation, öffneten die an seinem Suit vorhandenen Brustreißverschlüsse und mit ungewöhnlicher Sanftheit stimulierte seine Jockey diese beiden erogenen Punkte. Die Zofe übernahm die Massage seines Schaftes und mit der noch freien Hand steckte sie zwei Finger in die Öffnung seiner 'Nüstern' an der Maske und sorgte so für eine Erhöhung seines Atemwiderstandes. Zehn Sekunden Atemnot, zwanzig Sekunden normale Luftzufuhr- gepaart mit den anderen Stimulationen konnte Schlachtross nicht anders, seine aufsteigende Geilheit sorgte zwang ihn, seine Hüfte rhythmisch vor und zurück zu bewegen um dem von ihm ersehnten Höhepunkt näher und näher zu kommen.

Genau in diesem Zustand kurz vor seiner Erlösung wollte die Zofe ihn haben, als ihr "Stopp" alle Stimulation abrupt zum Abbruch brachte. Ein letztes Streicheln von Anja reichte nicht, um ihn zur Ejakulation zu bringen- beide Damen gingen gemessen zu Miu hinüber und während Schlachtross Zeit hatte seine Erregung 'abzukühlen', wurde sein Freund auf gleiche Art angeheizt, bis auch er kurz vor seinem Höhepunkt 'ausgebremst' wurde. Dieses Spiel wiederholte sich für beide noch je einmal; bei der dritten 'Behandlung' flüsterte die Zofe an seinem Ohr, sie würde ihn gern wiehern hören, wenn er gleich mit ihrem Einverständnis seinen Höhepunkt haben dürfte.
Diese Worte waren Musik in den Ohren von Schlachtross- er hatte kein Gefühl mehr dafür, wie lange die beiden mittlerweile dieses Spiel mit ihm getrieben hatten und sein Gehirn war nur noch von dem einen Wunsch besessen endlich abzuspritzen...
Als die Zofe sein erstes Wiehern vernahm und sie mit ihrer Hand auch das Zucken der Muskelkontraktionen deutlich spürte, packte sie seine Maske und hielt mit ihrer freien Hand ihm die Atemlöcher seiner 'Nüstern' zu- sein Wiehern wurde schriller und sein Unterleib presste sich voller Geilheit an den von ihr dafür dargebotenen Oberschenkel. Erst als er mit seinem Kopf anfing, diesen wild hin und her zu bewegen, gab sie die Maske frei und Schlachtross durfte sich beruhigen, während Anja ihn weiter streichelte und für die gebotene 'Leistung' lobte. Er beruhigte sich langsam, begann auch seine 'Hinterhand' wieder zu spüren und war nach einigen Minuten in der Lage, das ihm gebotene Schauspiel seines Freundes zu genießen, dem gerade das gleiche Erlebnis gegönnt wurde...


Nachdem Miu dank seines durchdringendem Wiehern auch kundgetan hatte, wie intensiv er seinen Orgasmus erlebt hatte, begab sich Anja zurück zu 'ihrem' Hengst, während Simone bei Miu verblieb. Beide Damen kehrten in ihrer Behandlung zum Beginn der Session zurück- sanftes Streicheln, damit sorgten sie für einen angenehmen Wohlfühlmodus bei ihren Pferden, der aber nicht für ein erneutes 'Aufheizen' bei diesen ausreichte.
Derartiges war durch Simone aber auch nicht angedacht- die Zofe löste, nachdem sie sich sicher war, auch Miu wäre soweit erholt und entspannt, seine Fesselung am Andreaskreuz und führte ihn zu Schlachtross. Er durfte sich direkt ihm gegenüber aufstellen, dann bat sie Anja, kurz auf die beiden 'aufzupassen'. Simone verließ kurz den Raum und kam mit einem der in Rosengarten üblichen Hüftgurte zurück, dem sie Miu anlegte. Schlachtross' Vorderhufe blieben aber weiterhin hochgezogen, statt dessen wurde Miu's Vorderhand an dem Gurt befestigt. Als Belohnung für ihr bisheriges Verhalten wurden beide Hengste mit einem Leckerlie bedacht,
ehe die beiden Damen hinter den Hengsten Aufstellung nahmen und diese erneut, vorzugsweise über ihre Brustwarzen, zu stimulieren begannen. Mit leiser beruhigender Stimme forderte die Zofe die beiden auf, sich aneinander zu reiben- sie hätte von der Rittmeisterin die Information, Schlachtross und Miu wären eng miteinander befreundet und als solche dürften sie sich gern einander helfen, erneut einen Orgasmus zu erleben. Die sei keine Demütigung durch die Damen- die beiden Frauen wollten damit die sich zwischen Miu und Schlachtross entwickelte Loyalität belohnen und es wäre Ihnen eine Ehre und ein Vergnügen, den beiden dabei zur Seite zu stehen...
Miu zeigte nach dieser Aufforderung weniger Hemmungen- sein Schritt suchte den Kontakt zu einem Oberschenkel von Schlachtross und mit reibenden Bewegungen an seinem Freund stimulierte er sich soweit, dass deutlich die Versteifung seines Gliedes trotz des Latexanzuges erkennbar war. Das Reiben an ihm befeuerte wiederum Schlachtross, auch wenn er die Anwesenheit von Anja und Simone bei dem 'Spiel' mit Miu am Anfang nicht so gut wie sein Freund ausblenden konnte. Nach einiger Zeit war es aber auch ihm egal- die Wärme von Miu vor und Anja hinter ihm, die Berührungen und das aneinander Reiben zeigten ihre Wirkung und fast gleichzeitig verkündete das erneute Wiehern die erreichte Befriedigung der beiden...

Schlachtross war irgendwie dankbar dafür, diesen zweiten Höhepunkt mit nach oben gezogenen Armen erlebt zu haben- er war sich sicher, ihm wäre es schwer gefallen, dabei aufrecht stehen zu bleiben. Auf die nach einigen Minuten gestellte Frage von Anja, ob man seine Arme ablassen soll, reagierte er mit einem Kopfnicken- die Session war wohl soweit vorüber... Auch wurde die Fesselung von Miu an seinem Harness gelöst, während seine Vorderhand wieder frei kam. Zuletzt wurden ihm von seiner Jockey die Ketten an den Fussmanschetten abgenommen und während sich Simone mit Anja in eine Ecke des Raumes zurück zogen, blieben Miu und er sich umschlungen haltend in der Mitte zurück.
Ihr Zeitgefühl war ihnen völlig abhanden gekommen- aber beide Hengste begannen nach einigen Minuten wortlos einander zu streicheln, mit einem Lächeln von beiden Damen dabei beobachtet. Sie wussten, 'ihre' Pferde waren gerade ganz weit weg an einem Ort, wo sie nur stören würden; daher stahlen sie sich leise aus dem Raum und Simone begann mit Anja ein leises Gespräch auf dem Flur...


Miu war der erste, dem die Abwesenheit der 'Menschen' auffiel- ein Schnauben und die raumgreifende Handbewegung zeigte Schlachtross diesen Zustand an. Mit leisen Schritten näherten sie sich der offen stehenden Tür und warfen einen Blick nach draußen.
Anja sah, wie der Pferdekopf ihres Hengstes einen zögerlichen Blick in den Flur warf, machte die Zofe darauf aufmerksam; beide begaben sich zurück in das 'Spielzimmer' und übernahmen mit dem Ergreifen der Führzügel wieder die Kontrolle über 'ihre Pferde'.


Verwundert schaute Schlachtross seiner Jockey hinterher- sie hatte sich gezielt die Zügel von Miu gegriffen und verschwand mit seinem Freund aus dem Raum während die Zofe ihn zurück hielt und keine Anstalten machte, den beiden zu folgen. Endlich begriff er und drehte ihr seine Vorderseite zu- Simone wollte noch etwas von ihm und er war neugierig darauf, was dies wohl sein könnte...

"Schlachtross"- hörte er sie ihn leise ansprechen- "würdest du mir erlauben, mich mit Dominic zu unterhalten?"

Dies war überraschend- sie sollte ja wissen, er war als Pferd hier auf dem Gestüt untergebracht- sie selbst hatte mitgeholfen, ihn wegen der von ihm begangenen 'Verfehlungen' zu 'bestrafen'. Und jetzt wollte sie mit seinem 'menschlichen' Teil sprechen? Perplex nickte er und drehte ihr seinen Rücken zu- offensichtlich hatte Simone sich bei Anja kundig gemacht, denn ohne große Verzögerung öffnete sie die notwendigen Verschlüsse, zog ihm die Maske vom Kopf und legte diese vorsichtig auf dem ihm bekannten Käfig ab.
Dominic lief auf seinen Hufen neben ihr her, lehnte sich mit seinem Gesäß ebenfalls an den Käfig und drehte seinen Kopf so weit, bis sich beide direkt ansahen.
Es dauerte eine gute Minute, ehe die 'Zofe' ihr Schweigen brach- er hatte gesehen, wie sie nach einer passenden Eröffnung des Gesprächs suchte und ihr daher die Möglichkeit eingeräumt, die richtigen Worte zu finden. Wie von ihm erwartet ging sie auf ihre Handlungen von vor zwei Wochen ein:

"Es tut mir leid- und ich bedauere zutiefst, was ich mit dir angestellt habe...- auch ich bin von der Baroness über deine Position hier auf dem Gestüt getäuscht worden. Mira hat mir sehr glaubhaft vermitteln können, was sie mir dir in der ersten Nacht anstellte, sei Teil eines größeren Spiels zwischen euch und du wärst jemand, der bei ihr das Paket "extraharte Behandlung' geordert hätte. Du wärst nicht der erste Kunde, der dies verlangt hätte, seit ich hier auf dem Gestüt mein Studio eingerichtet habe. Ich habe auch mehrfach schon der Baroness bei derartigen Kunden in deren Behandlung assistiert- ich frage mich gerade selbst, wieviele dies wirklich wollten und wievielen es so ging wie dir... Als ich dich den übernächsten Abend dann erneut in ihrer Folterkammer antraf... bekam ich erste Zweifel. Ich hatte dich die drei Wochen vorher schon gesehen, aber meine Frage nach dir hatte die Rittmeisterin dermaßen beantwortet, du wärst kein Gestütpferd, sondern nur zum Training bis zum Rennen hier. Mit der von der Baroness mir gegenüber gegebenen Aussage, du wärst extrem masochistisch veranlagt, ergab diese... deine Behandlung hier für mich einen Sinn- aber ich war einer gezielten Lüge aufgesessen! Es tut mir leid was ich dir, Dominic und Schlachtross, angetan habe..."

Ihre Worte klangen für mich glaubhaft- ich erkannte die Pein, mir gestehen zu müssen, getäuscht worden zu sein. Auch hatte Anja sich ja schon mit ihr unterhalten während Miu und ich vorhin als ihre Kutschpferde agiert hatten- wäre meine Jockey nicht von ihr überzeugt, hätte sie mich ganz sicher nicht jetzt mit ihr allein gelassen. Mir fiel als Geste meiner Vergebung ihr gegenüber nur ein, sie in meine Arme zu nehmen- die spontanen Eingebungen sind oft die besten. Schweigend umarmte ich sie; ich spürte, wie ich sie damit überraschte, denn ihre Augen füllten sich mit Feuchtigkeit und sie hatte schwer zu kämpfen, diese zurück zu halten.

"Lass sie einfach laufen und schäm dich nicht..."

Meine Worte erstaunten mich selbst. Hatte ich ihr am ersten Abend nicht die Pest an den Hals gewünscht und war sie nicht mit Schuld an meinen Alpträumen? Jetzt hielt ich sie mit meinen Armen und sorgte mich um sie- die Situation hatte etwas surreales...

Simone waren wohl mit den gleichen Gedanken beschäftigt- zwischen ihrem Schluchzen kamen Satzfetzen wie: "Eigentlich ist das meine Aufgabe...", "...ich sollte eher dich auffangen...", "...bitte halte mich..."
Nach einer Weile schien sie ihr Gedankenwirrwar wieder so weit unter Kontrolle zu haben- sie löste sich aus meiner Umarmung, nahm sich eines der Kleenex-Tücher aus einer Box und wischte sich ihr Gesicht ab. Einigermaßen gefasst nahm sie die unterbrochene Unterhaltung mit mir erneut auf.

"Dominic, wie du dir sicher denken kannst, ich hatte schon vor dieser Session hier mit Anja gesprochen- das erste Mal etwas unfreiwillig auf Anordnung und im Beisein der Baronin. Sie fragten beide mich über deine Misshandlung und meinen Anteil daran sowie über mein Verhalten in der dritten Nacht aus. Ich bin wirklich froh darüber, dass Markus nach meiner Nachricht dich gefunden hat; ich schäme mich auch für den Fakt, dich nicht direkt zu ihm gebracht zu haben... Ich hatte aber auch um mein Leben Angst, nachdem ich die Ernsthaftigkeit von Mira's Plan dank dir erkennen musste. Ich war eine Zeugin ihrer Pläne und sie hätte in ihrem Wahn sicher auch versucht, mich und meinen Kunden zu beseitigen... Deine Jockey und die Baronin haben mir vergeben- ist es dir möglich, das gleiche zu tun?"

Wie abwesend nickte ich- ihre Furcht war mir durchaus nachvollziehbar. Wie hätte ich reagiert, wenn die Rollen vertauscht gewesen wären? Ich fand keine befriedigende Antwort darauf- daher unternahm ich den notwendigen Schritt und nahm sie in meine Arme. Schweigend hielten wir beide uns umschlungen, bis die Spannungen in uns so weit abgebaut waren und wir weiter miteinander reden konnten.

Es war an der Zofe, die das Thema wechselte und mich erneut überraschte. "Du-Dominic- hättest du Lust, die Session noch ein wenig fortzuführen?" Noch ehe ich diese direkte Frage verarbeitet hatte, fuhr sie fort: "Ich muss gestehen, ich halte dich für einen attraktiven Hengst... Mann... Ich habe vorhin während der Ausfahrt mit deiner Jockey mich mit ihr über dich unterhalten- daher ist mir bekannt, Anja trainiert dich, aber sonst besteht keine wie auch immer geartete Verbindung zwischen euch. Nach allen, was sie mir erzählt hat, bist du auch ungebunden... und vielleicht gefällt es dir, was ich vorhabe. Ich verspreche dir, es wird nichts sein, was dir Schmerzen bereitet- und du kannst jederzeit abbrechen..."

Nachdem sie diese Worte an mich in den Raum gestellt hatte, war ich zuerst sprach- und auch ratlos. Ihr Angebot war recht eindeutig und mit meinem momentanen Beziehungsstatus lag sie auch nicht falsch. Anja war 'nur' meine Jockey- eine sehr gute Freundin, der ich mich als ihr Hengst auch bedingungslos unterordnete, aber dank ihres Interesses am gleichen Geschlecht würde da nie mehr sich entwickeln können. Schlecht sah die Madame zudem auch nicht aus- und ihr Outfit triggerte mich irgendwie...

"Keine Schläge, keine Schmerzen!" hörte ich mich selbst sagen- war ich verrückt? Stau sollte eigentlich auch nicht mehr vorliegen und menschliche Nähe hatte ich zumindest von Miu und die letzten Tage auch von Anja genug bekommen. War es meine Lust, immer wieder etwas Neues auszuprobieren...?

Simone nickte zufrieden- hatte sie mich so gut trotz meines Felles 'gelesen' und daher keine Absage von mir erwartet? Zärtlich strich sie über mein Gesicht, beschied mir, kurz zu warten und ließ mich einen Moment allein. Bei ihrer Rückkehr hielt sie eine lederne Isolationsmaske mit einem in Mundhöhe befestigten Dildo in ihrer Hand. Ohne dazu aufgefordert worden zu sein, kniete ich ab und nach einem letzten Streichen ihrer freien Hand über meinen Kopf bekam ich von ihr die Maske übergezogen. Ich merkte sofort- diese hatte ein Innenleben und öffnete meinen Mund um den Innendildo aufzunehmen. Bis auf die Nasenlöcher war ich von der Außenwelt isoliert- das Fixieren der Riemen war das einzig wahrnehmbare Gefühl und ich atmete ruhig und gleichmäßig durch die Nase um keine Panik aufkommen zu lassen. Simone war mit meinen gezeigten Reaktionen sichtlich zufrieden, ihre Hände sorgten dafür, daß meine erneut mittels Karabiner- doch dieses Mal vorn- verbunden wurden. Ein leichter Druck nach oben in der linken Achselhöhle gab mir zu verstehen, ich solle mich erheben- die Zofe dirigierte mich vorsichtig an einen ihr genehmen Punkt im Zimmer und ich musste mich erneut abknien. Danach vernahm ich eine Weile nichts mehr- bis plötzlich mein Kopf gepackt und leicht nach vorn gezogen wurde. Ich rutschte dem Zug weichend nach vorn- bis ein Hindernis meine Bewegung stoppte und ich durch die Maske links und rechts ihre Schenkel spüren konnte. Diese legte sie über meine Schultern und jetzt roch ich auch Ihre Lustgrotte... Mit einer sanften Vorwärtsbewegung schien sie sich meine 'lange Nase' in ihre Scham einzuführen- allein diese Vorstellung sorgte für ein erneutes Versteifen meines Schaftes! Ihr langsames Vor und Zurück meines Kopfes machte mir klar, sie hatte begonnen, sich mit meiner Hilfe Befriedigung zu beschaffen. Auch als die Berührung ihrer Hände nicht mehr spürbar war, fuhr ich mit dieser Bewegung meines Kopfes fort- ab und zu korrigierte sie meine Geschwindigkeit und Eindringtiefe mit einer Hand... Dieses Spiel dauerte einige Zeit- dann begannen ihre Beine zu klammern und zu guter Letzt presste sie meinen Kopf in ihren Schoß. Durch die Atemlöcher war ihr Geruch überdeutlich wahrnehmbar und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als mit meinem Hengstschwanz in sie einzudringen...
Meine Erregung klang langsamer ab als mir lieb war- Simone hatte mich aus ihrer Umklammerung 'entlassen' und ich kam wieder zu Atem. Irgendwie war es mir peinlich, mit meinem voll eregierten Schaft vor ihr zu knien, doch das Gefühl, von ihr erneut gestreichelt zu werden brachte mich schnell auf andere Gedanken. Ich spürte, wie sie die Bänder meiner Maske öffnete und dies mir vom Kopf zog.

"Hat es dir Freude bereitet?"

Ihre Frage war definitiv retorisch gemeint- ihr Blick lag auf meinem besten Stück, während sie mir auf meine Füße half und die Fixierung meiner Vorderhand auf dem Rücken beendete. Mit ihrer rechten Hand packte sie meinen Schwanz, rieb die Gummihülle und stimulierte mich so erneut. Ich hatte dank ihrer Fertigkeiten nicht den Hauch einer Chance 'abzukühlen'- ich wollte es auch nicht wirklich. Mit ihrer sanften Stimme fragte sie mich, ob es mir recht wäre, wenn sie noch eine Runde auf Schlachtross 'reiten' dürfte. Ein leichter Druck ihrer Hand machte unmissverständlich klar, welche Art Ritt sie meinte. Ich hielt ihr nur wortlos meine Vorderhand ausgestreckt hin...

"Soll ich dir deine Hufe abnehmen?"

"Wenn du möchtest, dass ich meine Maske dabei trage, wäre dies sehr nett..."

Ohne weitere Worte wurden meine Hände befreit und ich setzte mir meine Maske auf. Nachdem ich sicher war, alle Schläuche hatten die richtige Position und nichts drückte oder lag falsch, wieherte ich kurz und die 'Zofe' schloss die Verschlüsse. Zuletzt zog sie mir erneut die Hufe über meine Hände, legte wieder die Lederfesseln an und verband sie dieses Mal wieder auf meinem Rücken.

"Leg dich auf deinen Rücken!"

Sie stützte mich ab, während ich ihrer Aufforderung nachkam- die Hände drückten mir natürlich in der Wirbelsäule, aber sie unterbaute mir meine Auflage an der Hüfte und zwischen den Schulterblättern mit einigen Kissen...- so war für mich diese Position dann doch recht erträglich. Ich beugte meinen Kopf soweit nach vorn, dass ich meinen voll eregierten Schaft durch die Linsen meiner Maske erkennen konnte- ja, ich war auf dieses Bild stolz, ich war ein Hengst und zeigte es in diesem Moment überdeutlich. Simone kniete sich über meiner Hüfte hin, packte mein Teil und ich spürte durch die Gummihülle, wie dieser immer tiefer von ihr aufgenommen wurde.
Ich war noch nicht vollständig triebgesteuert in diesem Augenblick, aber es war einfach schön- für uns beide! Dies war vollkommen unterschiedlich zu dem, was diese Annika mit uns Hengsten veranstaltet hatte- hier war ich zwar auch gefesselt, aber dieser 'Ritt' bereitete mir auch sinnlich Lust. Meine Penishülle dämpfte das Gefühl ihrer Bewegungen auf mir, doch ich spürte noch genug von ihrer Wärme und der vermittelte Reiz war so stark meine Gier derart zu pushen- mit einem kräftigen Wiehern tat ich erneut kund, dass ich einen Höhepunkt hatte. Simone hatte den ihrigen schon vorher erlangt und saß erschöpft von mir ab. Auch ich hatte nun einen Punkt erreicht, wo ich mir wünschte, aus meinem Outfit befreit zu werden- aber hier hatte meine Jockey, Simone und auch Miu wohl anderes geplant...

Meine 'Reiterin' zog meinen Oberkörper hoch, löste die Armfesseln und forderte mich auf, wieder auf meine Hufe zu kommen. Ein leichter Zug an meinem Führzügel brachte meine Kopf wieder neben den ihrigen und ich hörte, sie würde mich jetzt auf die an ihr Haus angrenzende Koppel bringen. Mein Freund würde dort auf mich warten- Anja hätte ihn gefragt, was Miu sich für den Rest des Abend wünschen würde und seine Antwort war, diesen mit mir zusammen in unseren Pferdeoutfits verbringen zu dürfen.
Ich konnte meinem jungen Hengst für diese Bitte nicht böse sein- wusste ich doch genau, was dies für ihn bedeutete, derart als Pferd ausstaffiert auf der Weide mit mit zusammen seine Zeit verbringen zu dürfen. Meine Enttäuschung hielt sich auch wegen der Zusicherung von Simone, wir dürften bevor wir wieder in unsere Paddockbox gebracht würden, die Dusche in ihrem Haus benutzen, in Grenzen. So folgte ich als Schlachtross ihr ohne Widerstand nach draußen und verbrachte gemeinsam bis zum Beginn der Dämmerung die Zeit mit meinem Freund Miu...


123. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 29.04.22 12:37

Neuer Freitag- neues Kapitel!
Für Schlachtross beginnt die letzte Woche seines vereinbarten Aufenthalts in Rosengarten...- eine Woche, die ihm sicher noch einmal alles abverlangen wird. Er darf sich gleich einem von der Rittmeisterin vorgeschlagenen und von seiner Jockey befürworteten Leistungstest mit Brutus messen- und ihm werden dabei noch eventuell vorhandene Illusionen bezüglich des großen Rennens genommen!


Rosengarten Woche 6



Tag 37; Woche 6- Montag (Part 1)



Paddockbox...- morgens...


Schlachtross:

Das Klappern des Wagens mit dem Futter war unüberhörbar- es blieb aber noch Zeit, sich ein paar Minuten im Stroh zu räkeln und die Berührungen von Miu zu genießen. Die Kontrolle bei Natascha lag bereits hinter mir- und sie meinte, so gut, wie der Abszess abheilen würde, hätte ich richtig Glück gehabt. Auch hatte sich mein Verhältnis zu ihr seit dem ersten Gespräch nach der Öffnung desselben gebessert- ihr Handeln und die Beweggründe wurden in den mit den Kontrollen einhergehenden Wortwechseln für mich immer nachvollziehbarer. Ich hatte sie vorgestern sogar schon gegenüber Anja einmal in Schutz genommen...

'Der Pferdeknecht wird jetzt gleich die Einsteller versorgen, dann die Stuten und zum Schluss würde Markus uns das Frühstück bringen, denn Jens hat keinen Zutritt in unsere Box...'

Ich war so froh darüber, darauf bei der Modifikation der Absprache mit der Rittmeisterin bestanden zu haben- seine Art und Weise, wie er wieder versuchte, bei den Einstellern den Trainer raushängen zu lassen, ekelte mich. Zu meinem Bedauern hatte ich bis jetzt noch keine Idee, welche Strafe ich bei ihm anwenden wollte, auch die Unterhaltungen mit Miu darüber hatten mich bisher nicht weiter gebracht...
Miu- die Gedanken an den gestrigen Abend auf der Weide und dann in der Box brachten mich auf andere Gedanken und ich schämte mich kein bisschen dabei auszuschachten. Das Spiel im Gras und die vorherige Session mit Simone, meiner Jockey und Miu in meinem 'Latexfell' war der pure Urlaub von all dem (Wiederaufbau)- Training, was ich in der Woche davor geleistet hatte.
Das moralische Dilemma, was sich für mich gegenüber Miu wegen der separaten Fortsetzung des 'Spiels' mit Simone danach aufgetan hatte...- ich war froh darüber, mit meinem Freund darüber heute Nacht noch gesprochen zu haben. Seine Reaktion, ich wäre ein Hengst und als solcher hätte ich... so wie er auch... da Bedürfnisse... und so etwas würde die 'Freundschaft' zwischen ihm und mir nicht belasten...- hatte mir aufkommende Ängste nehmen können.

'Bleibt nur noch mein Verhältnis zum Stallknecht auf 'Waldsee' nach meiner Rückkehr dorthin... Wie gehe ich damit um? Mit Miu verbindet mich durch die Zeit hier jetzt viel mehr als mit ihm...'

Noch eine Woche lag vor mir, um darüber nachzudenken und auch eine Lösung zu finden...
In der musste ich mich zudem noch meiner Feindin hier stellen und ihr zeigen, das ich meinen Namen 'Schlachtross' nicht ohne Grund trug. Mir ging es- im Moment- nicht mehr wirklich um das Gewinnen des Rennens, mein Ehrgeiz bestand darin, Mira einfach nur ihr Scheitern in ihrem Versuch, mich brechen und psychisch vernichten zu wollen, aufzuzeigen. Ich wollte natürlich vorn mitspielen und dank des zielgerichteten Wiederaufbaus meiner Konstitution- und vor allem meiner Psyche-in den vergangenen Tagen durch die Rittmeisterin, Markus und meiner Jockey hätte ich auch eine Chance dazu...

Es dauerte länger als gewöhnlich, bis der Pferdetrainer an unserer Boxentür erschien und wir unsere morgendliche Portion endlich aus den Futterschüsseln in uns stopfen konnten. Fast entschuldigend informierte Markus uns, er hätte diesen Morgen sehr lange gebraucht, um Brutus sein Knie für heute fit zu bekommen- es wäre aber beschlossene Sache, er würde nach dem Rennen einem externen Orthopäden vorgestellt werden. Egal, was Mira als seine Besitzerin dazu sagen würde, die Frau Baronin hätte dies gestern Abend so entschieden...
Bei dieser Neuigkeit verschluckte ich mich fast, so beiläufig hatte Markus diese Info erwähnt- Miu, das zeigte mir der Blick, den wir dabei tauschten... und ich freuten uns unheimlich für Brutus. Der Pferdetrainer machte in diesem Moment aber ein etwas bedröppeltes Gesicht- es vergingen einige Momente bis ich begriff, da war ihm etwas herausgerutscht, was wir so eigentlich nicht wissen dürften. Ein "... ihr habt nichts gehört- und Pferde reden gewöhnlich auch nicht untereinander..." machte uns unmissverständlich klar, wir hätten zu schweigen. Daher wieherte Miu nur kurz, während ich mich auf ein schnauben beschränkte und Markus dabei noch nicht einmal ansah. Wie sehr ihn unsere pferdegemäße Reaktion darauf erfreute, zeigte er uns mit der Gabe von einigen Nüssen, die wir zum Abschluss aus der Hand von ihm gefüttert bekamen. Mit der Kontrolle meiner Rückenverletzung- Markus freute sich über das schnelle Verheilen des Abszess in den vergangenen Tagen- mit dem Anlegen des Harness, der Führzügel und dem Versetzen des Medaillon's darauf verdeutlichte er mir, ein weiterer Trainingstag hätte jetzt begonnen...

"Komm Schlachtross- noch ist es nicht zu warm... Nein Miu, du wirst gleich von der Rittmeisterin abgeholt, diese Einheit ist dein Freund hier nicht bei dir..."

Ein sanfter Ruck und ich folgte dem Pferdetrainer widerspruchslos zur Hengstbox, wo Brutus und Lion fertig aufgezäumt und mit auf dem Rücken fixierter Vorderhand davor angebunden standen. Markus griff nach meinen beiden Armen und verband diese auf die gleiche Weise, dann löste auch deren Führleinen und zog uns drei nach draußen, vorbei an dem Pferdeknecht, der damit beschäftigt war, eine Wagonette als Vierspänner vorzubereiten. Die Nähe von Markus gab mir die Sicherheit die ich benötigte, um ohne mich zu ängstigen zum Knecht zu schauen. Da weder die Rittmeisterin noch irgendwelche Einsteller sich aber in seiner Nähe befanden, blieb für mich unklar, ob er die Kutsche für Miu und die drei anderen Gestütpferde vorbereitete oder für 'Freizeitpferde', die sich die letzten Tage vor dem Rennen hier an die Umgebung gewöhnen wollen...

Ein "Hooo" als Haltesignal ließ uns neben einem an einen Weidezaun gelehnten Fahrrad verharren- unser Trainer nahm die darüber hängenden Longierleinen und hakte diese an den Handgelenksfesseln auf unserem Rücken ein. Danach entfernte er unsere Führleinen von den Halftern und begab sich hinter uns zu dem Fahrrad. Meinen neugierigen Blick nach hinten zu ihm unterband er mit der Aufforderung an mich, gefälligst nach vorn zu schauen, wenn ich nicht gleich über meine Füße- oder schlimmer noch, über die Leinen- stolpern wollte. Daher war es mir nicht möglich zu sehen wie Markus sein Smartphone an der Lenkerhalterung befestigte und die App mit meinem Chip aufrief...

"Brutus, Schlachtross, Lion- ihr lauft vor mir her. Und antraben!"

Die Aufforderung zum loslaufen war klar und deutlich- daher legten wir uns ins Zeug und begannen den befestigten Weg in Richtung Waldstück zu joggen. Meine doch vorhandene Befürchtung, daß unsere Arme überdehnt würden, wenn Markus zu sehr zurückfiele, verringerte sich mit jedem gelaufenen Meter- ich war, wie ich feststellte, noch immer nicht ganz frei von meinen Ängsten. Hätten wir Mira oder Jens im Schlepptau gehabt- die beiden hätten diese Möglichkeit garantiert genutzt um uns zusätzlich zu quälen...
Nach einigen Minuten hatten wir Pferde unseren gemeinsamen Rhythmus gefunden, unser Trainer gab klare Richtungskommandos und forderte uns auf, noch ein wenig das Tempo zu erhöhen.
Vorbei an dem Weiher, wo ich vor über einer Woche Miu wieder seit langer Zeit für ihn ins Wasser locken konnte und weiter auf den Feld- und Waldwegen rund um das Gestüt- Markus schickte uns fast jeden Trail entlang, der wohl, so vermutete ich, auch Bestandteil des Langstreckenrennes sein könnte. Er forderte uns auch abwechselnd auf, die Rolle des Tempomachers zu übernehmen- dies galt weniger für Lion, aber Brutus und ich durften uns in dieser Rolle mehrfach abwechseln...
Für mich war wichtig, Markus schien offenbar mit meinem Tempo zufrieden und bis auf eine Aufforderung durch ihn, etwas langsamer einen Anstieg anzugehen, konnte ich auch wieder meinem Körpergefühl trauen. Auch verführte mich die Anwesenheit meines schärfsten Mittbewerbers nicht dazu, mich vollständig auszupowern- ich spürte in mir bei dem letzten halben Kilometer vor Laufende, ich hätte noch genug Reserven um diesen in einem Endspurt zurückzulegen...

Nach dem Haltesignal durch Markus hatte ich nur einen Moment Zeit mir die Hinterhand ein wenig auszuschütteln- er war wohl nur vom Fahrrad gestiegen- dann kam auch schon das Kommando "Im Schritt- vorwärts!" von ihm. Bis zu seiner erneuten Aufforderung an uns, neben einem Weidetor stehenzubleiben, hatten wir so die Möglichkeit, bereits ein wenig Erholung zu finden und ich spürte, wie mein Puls auf Normalwert sank. Der Pferdetrainer öffnete das Tor, dirigierte uns hindurch und befreite danach unser Vorderhand von der Fixierung auf dem Rücken. Zu meinem Bedauern wurde diese aber seitlich am Harness erneut fixiert- was Markus mit dem lapidaren Wort "Rennvorbereitung" kommentierte. Derart versorgt wurden wir von ihm in die erste Weidepause entlassen und suchten daher recht schnell die für uns vorgesehene Tränke auf.
Ein Blick über die umzäunte Wiese zeigte uns, wir waren die ersten hier- auch auf den Nachbarweiden war noch keine anderen 'Pferde' zu sehen... Dies änderte sich aber nach wenigen Minuten- jeder von uns hatte sich gerade an der Tränke gütlich getan- denn der Pferdeknecht brachte zusammen mit zwei Einstellern auch Blacky zu uns. Ich konnte zwar nicht verstehen, was er zu diesen sagte, aber allein seine Stimmlage und der Gestus seiner Bewegungen widerten mich an. Das er überhaupt mit dem Rappen ein Gestütpferd führen durfte wunderte mich- aber als Erklärung kam ja vielleicht der gemeinsame Weg der Einsteller auf unsere Weide hier in Frage. Anders konnte ich mir es nicht erklären und einen bewussten Verstoß von Seiten der Rittmeisterin oder des Pferdetrainers gegen unsere Absprache konnte ich mir nicht mehr vorstellen.
Jens führte die drei direkt zur Tränke- und obwohl die Einsteller bei weitem nicht so fertig aussahen wie Blacky, sollten diese seinem Willen nach zuerst ihren Durst stillen dürfen. Brutus, Lion und ich nickten uns wortlos zu und dann galoppierten wir auf die beiden zu und drängten diese wiehernd kurz von der Tränke weg. Der Knecht warf uns bitterböse Blicke zu, aber ihm waren die Hände schon allein durch die Anwesenheit der 'Freizeitpferde' gebunden. Stinksauer hakte er die Führleine bei Blacky aus dessen Halfter und stampfte von der Weide ohne sich weiter um die ihm anvertrauten 'zahlenden Pferde' zu kümmern...


Schon von weitem war die markante Gestalt der Rittmeisterin für uns erkennbar- auch ihr Gang unterschied sie von jenen Gästen, die als Owner bereits für das Rennen angereist waren und vielleicht einen Spaziergang zu den Koppeln unternommen hätten. So standen wir 'Gestütpferde' bereits am Tor bereit zur zweiten Trainingseinheit ohne daß sie uns hätte rufen müssen. Meine geheime Hoffnung auf eine Leckerei erfüllte sich zwar nicht- wir waren halt doch keine zahlenden Einsteller- aber unser Wohlverhalten wurde doch von ihr mit einigen Streicheleinheiten für uns honoriert. Immerhin etwas...- aber wozu führte sie eine Peitsche mit sich?
Nach dem Anlegen der Führleinen trotteten wir ob dieses 'Hilfsmittels' ein wenig unruhig hinter ihr her- da der eingeschlagene Weg nicht in Richtung Stall führte, war die Wahrscheinlichkeit einer Ausfahrt als Ein- oder Mehrspänner recht gering. Natürlich- sie bog auf den Weg ein, der uns zum 1000-Meter Rundkurs führte... Also entweder Sprinttraining oder Arbeit an einem Parcours. Beim Einbiegen auf die Bahn erkannte ich am Sprungparcours neben Markus und Miu auch meine Jockey, die Steel und Kara an den Führleinen hielt und sich angeregt mit der Baronin zu unterhalten schien... Würde sie sich etwa diese Trainingseinheit anschauen wollen?
Hinter ihnen standen neben zwei Rennsulkys ein einachsiger Wagen, wie ich ihn aus Filmen wie 'Ben Hur' kannte- konnte mir aber nicht wirklich einen Reim darauf machen. Gab es zum Rennen vielleicht eine Demonstration durch das Gestüt oder gar einen Wettbewerb im Wagenrennen als Quadriga und war dies der Grund für das doch eher ungewöhnliche Erscheinen der Baronin bei einem 'normalen' Training?
Auf der Bahn selbst waren drei Abschnitte mit Warnkegeln abgesteckt- je einer auf den Geraden und einer in einem Kurvenradius...

Die Rittmeisterin begrüßte zuerst ihre Chefin und dann auch Anja herzlich, übergab dann Lion und Blacky an den Pferdetrainer, gleiches tat meine Jockey mit den beiden Stuten. So war die Verteilung klar- Miu blieb bei Anja, Brutus und ich bei der Rittmeisterin, Markus würde jetzt alle anderen trainieren und die Baronin war wegen Brutus, mir oder uns beiden anwesend...

Während der Pferdetrainer begann, seine vier Pferde zu einer Quadriga einzuspannen, führte die Rittmeisterin Brutus und mich zu den Rennsulkys und befahl uns dort zu stehen. Noch bevor sie uns einschirrte, nickte ihr die Baronin zu und mit dieser Aufforderung gab sie eine an uns beide gerichtete Erklärung über das geplante Training- was ja hier für uns Gestütpferde eher ungewöhnlich war...

"Ihr beiden fahrt jetzt gleich eine Rennsimulation über fünf Runden, dann werden die Rollen getauscht. Schlachtross, ich werde mit dir anfangen- während Brutus durch die Frau Baronin gelenkt wird, wirst du versuchen sie in den abgesteckten Abschnitten zu überholen. Brutus- deine Aufgabe wird sein dies zu verhindern! Wenn wir erfolgreich sind, lassen wir danach euch wieder vor für den nächsten Abschnitt. So wird jeder von euch insgesamt fünfzehn Versuche haben, an dem anderen vorbeizukommen- ihr solltet mindestens zehn Mal Erfolg haben.
Noch etwas Schlachtross; wenn wir nachher laufen, werden die Baronin und auch ich mit Brutus zeitweise wie die Baroness... hoffentlich nicht... agieren- sei daher auf ALLES gefasst..."

Mein Gesicht zeigte wohl im ersten Moment Unglauben und wechselte vermutlich in Entsetzen ob ihrer Worte- daher nahm sie mich in den Arm und strich mir über die Mähne.

"Ganz ruhig- das ist auch mit Anja abgesprochen. Ich muss- und will- dich auch auf die Möglichkeit vorbereiten, daß sie versucht, mit unfairen... regelwidrigen... Methoden deine Jockey und dich zu besiegen...
Glaube mir- ich habe garantiert keine Freude daran..."

Ihr Blick sagte mir, sie sprach die Wahrheit...- und ich war bis jetzt immer noch naiv genug gewesen, an ein... halbwegs faires Rennen zu glauben.

Mit Sorgfalt begann sie zuerst Brutus einzuspannen, kontrollierte den Sitz aller Verbindungen, legte Brutus die 'Scheuklappen' an und strich ihm danach noch einmal über den Rücken.

"Entschuldige Brutus- ich weiß nicht, wie oft du hier ohne Sinn geschlagen wurdest... Ich hoffe, dies wird ein Ende finden- aber jetzt dient es der Rennvorbereitung... Ich bin mir sicher, deine Besitzerin wird keine Rücksicht auf die Vorgaben der Jury über den Einsatz von Hilfsmitteln während des Rennens nehmen wenn ihr in den Bereichen seid die nicht Kameraüberwacht sind... Du wirst es aushalten... -müssen."

Inwiefern ihre leise gesprochenen Worte von Brutus in ihrer Gesamtheit verstanden wurden erschloss sich mir nicht- doch der Inhalt war ihn ganz sicher klar. Seine Haltung versteifte sich etwas und er nickte der Rittmeisterin langsam zu.

'War das dein Einverständnis zu dem, was jetzt folgen sollte?'

Nach diesen Worten zur Einstimmung meldete Vanessa ihrer Chefin die Einsatzbereitschaft des vorbereiteten Gespanns, wechselte danach zu mir, schirrte mich ein und richtete dabei noch ein paar leise Worte an mich.

"Schlachtross- ich hoffe für uns alle, daß Mira sich an die Rennregeln halten wird; weder Markus noch ich rechnen aber wirklich damit. Du hast der Baroness hier die Stirn geboten, mehrfach- das wird sie dir niemals verzeihen... Und sie hat dich nicht brechen können... Sie hasst dich... und wird keinerlei Rücksichten walten lassen wenn sie euch vernichten kann... Das ist zumindest die Einschätzung von Markus und mir...- und daher ist dieses Training jetzt notwendig! Die Baronin hat diesem... auf meinen Vorschlag hin... nach einigem Zögern zugestimmt. Ich würde- nach allem was hier geschehen ist- aber liebend gern darauf verzichten..."

Ihr Konflikt, mir weh tun zu müssen ohne daß dies durch meine Leistung irgendwie gerechtfertigt wäre, stand ihr in ihr Gesicht geschrieben- daher wieherte ich ihr aufmunternd zu obwohl ich keinerlei Lust verspürte geschlagen zu werden. Eine letzte Berührung meiner Mähne, dann legte sie auch mir die für das Rennen vorgeschriebenen Augengläser um und befestigte die Trense an meinem Halfter; ich spürte, wie sie hinter mir aufsaß und mit einigen Kommandos dirigierten beide Brutus und mich hintereinander auf die Bahn in Startaufstellung.

Ich hörte nur einen Knall der ein wenig von dem einer Startpistole abwich- spürte den Zügelschlag und rannte los. Da ich nicht von der Rittmeisterin gebremst wurde, musste Brutus vor mir ebenso mit voller Leistung gestartet sein... Ein leichter Zügelzug links- wir hatten die erste Kurve erreicht. Nach dem Startsprint zeigte mir ein geringfügiger Ruck meiner Trense an, ich könnte jetzt in den Langstreckentrab wechseln- ich muss zugeben, vor Rosengarten hätte ich dies, ohne auf ein Kommando meiner Jockey zu warten, getan. Hier hatte mein Aufenthalt und das Training doch positive Ergebnisse hinterlassen...
Ein kaum spürbares Korrektursignal rechts zeigte mir das Erreichen der gegenüber liegenden Gerade an, gefolgt von einem heftigeren Zügelschlag und der Ankündigung "Passage" durch die Rittmeisterin. Ich sprintete los- ein leichter Zug links und rechts im Maul, ich scherte aus und gab bei dem Versuch, Brutus zu überholen, alles.
Da ich nicht sehen konnte, ob ich erfolgreich war, beruhigten mich die Worte meiner Jockey hinter mir enorm nach den wieder einscheren...

"Sauber reagiert und gelaufen Schlachtross...- Baronin, bitte zieht wieder nach vorn!"

Gleichzeitig wurde ich leicht abgebremst und fiel zurück in den Trab...
Dieses Spiel wiederholte sich mehrfach- ich hatte mir hier als Pferd inzwischen abgewöhnt die gelaufenen Runden zu zählen, wie ich es früher unter Anja sicher getan hätte- daher kam das Geräusch der neben meinem Ohr knallenden Peitsche bei dem jetzt von mir verlangten Überholmanöver umso überraschender...

"Brutus, du Scheißgaul- beweg dich!"

Die Stimme der Baronin gellte in meinen Ohren, gefolgt von erneutem Peitschenknallen. Ich litt mit meinem Mitbewerber, denn ganz sicher hatten ihm die beiden Treffer weh getan. Ich beschleunigte weiter und gab alles, damit ich es schaffen würde, trotzdem an ihm vorbei zu kommen. Von hinten wurde ich von der Stimme der Rittmeisterin getrieben und ihre Drohung, die nächsten Hiebe könnten mich treffen wenn ich nicht anfangen würde zu laufen, ließ mich alles aus mir heraus holen. Dazu kamen von ihr jetzt abrupte Zügelkommandos- ich musste jetzt zusätzlich noch scharfe Ausweichmanöver fahren, so als würde unser Gespann unfair von dem zu überholenden attackiert. Weitere Peitschenhiebe folgten- die mich nicht trafen, aber knapp neben mir auf der Zuggabel zu spüren waren...
Endlich spürte ich die Zügelsignale zum Einscheren und die Stimme der Rittmeisterin motivierte mich mit einem

"Gut gemacht Schlachtross- du bist an Brutus vorbei gekommen..."

Es dauerte nicht lange und ich spürte ein doch recht heftiges Zügelrucken- gefolgt von einem für Rosengarten-Verhältnisse sanften Schlag mit der Peitsche. Ich verstand- die Baronin hatte mit meinem Rivalen eine Attacke begonnen und ich sollte alles daran setzen, ihn nicht an mir vorbei zu lassen. Wieder erfolgten abrupte Kommandos, die mich auf eine Art Slalomkurs zwangen- bei einem richtigen Rennen wäre meine Jockey ob solchen Verhaltens garantiert mit mindestens einer Zeitstrafe belegt oder vom Rennen disqualifiziert worden. Hier kam noch das Geräusch des Peitscheneinsatzes hinzu. Obwohl ich bereits sprintete, erhielt ich zwei weitere leichte Treffer- eher Berührungen mit der Peitsche- bevor ich abgebremst wurde und auch Brutus das Kommando erhielt, in den Schritt zu wechseln. Mein Puls sank und unmittelbar danach bekamen wir beiden Hengste ein verbales Haltekommando. Die Rittmeisterin stieg ab und entfernte meine Sichteinschränkung- mein erster Blick in ihr Gesicht sagte mir, sie war mit sich und der Welt ganz und gar nicht im reinen...

"Schlachtross- du hast es sicher gemerkt, aber ich konnte nicht wie Mira agieren... Ich bin für eure Ausbildung zuständig und meine Aufgabe ist es, euch für das Rennen fit zu machen- nicht euch zum Sieg zu prügeln..."

Ein verstohlener Blick zu Brutus nach rechts neben mir ließ mich erkennen, was sie damit wirklich meinte. Der Leithengst stand schwer atmend und schweißglänzend neben mir- aber ohne einen neu hinzugekommenen Striemen. Alle von mir vernommenen Peitschenhiebe der Baronin hatten wohl nur das Gestänge getroffen oder waren gezielt neben Brutus platziert worden.
Ich war dermaßen perplex- ein Schnauben und das Abknien zu einer Unterwerfungsgeste vor ihr waren alles, was ich spontan dazu auf Pferdeart entgegnen konnte. Auch Brutus setzte gleichzeitig mit mir dazu an- bekam aber von der Baronin ein deutliches "Steh!" angesagt.

Wieder gefasst stemmte ich mich hoch, Brutus und ich bekamen von der Rittmeisterin ein paar Züge aus einer Trinkflasche mit Wasser zugestanden- dann tauschten die Baronin und sie die Gespanne. Befestigen der Sichteinschränkungen bei uns Pferden und erneut wurden wir auf die Bahn dirigiert. Ich befand mich jetzt in vorderer Position und würde den ersten Angriff abwehren müssen...

Die Baronin zeigte mir mit einem Peitschenknallen und der Weisung anzuziehen, die zweite Hälfte des Trainings hatte begonnen.
Da dies immer noch eine Rennvorbereitung und ich noch von der ersten Hälfte aufgewärmt war, begann ich sofort mit einem respektablen Trab, was Brutus hinter mit die Aufforderung einbrachte an mir dran zu bleiben. Mit Erreichen der ersten Sprintstrecke kam von ihr wieder die Ankündigung "Passage!" gefolgt von der Aufforderung, ich solle weiter nur meine Geschwindigkeit halten.
Brutus zog daher recht zügig und ohne motivierendes Peitschenknallen an mir vorbei.
Während meines danach folgenden nach vorn Ziehens hörte ich die Rittmeisterin, unser Gespann solle im nächsten Abschnitt gegenzuhalten und alle darauffolgenden Versuche würde sie so unfair wie es möglich wäre agieren. Unbewusst nickte ich dies als Zeichen, ich hätte verstanden, ab...- was mir eine Berührung mit der Peitsche durch die Baronin einbrachte.

Bei der Ankündigung der Rittmeisterin, ihr Gespann würde jetzt angreifen, gab es von hinten Zügelsignale, die gegen alles verstießen, was mir an Rennetiquette beigebracht worden war und ich beschleunigte, so gut ich konnte. Brutus schaffte es aber dank des geringeren zu ziehenden Gewichts seiner Jockey Meter für Meter aufzuschließen und rechtzeitig vor dem Ende des Abschnitts an mir vorbei zu ziehen. Ich hörte davon aber nur seinen Atem, wie er aufschloss und sich Stück für Stück an mir vorbei arbeitete... Danach verringerte die Rittmeisterin ihr Tempo und wir setzten uns wie besprochen erneut vor ihr Gespann.
Die nun folgenden 'Angriffe' hatten es wirklich in sich- Peitschenhiebe dicht neben mich und auf die Gabelstangen, scharfes Einscheren vor unserem Gespann, Beschimpfungen und auch mehrfach der Versuch, uns von der Bahn zu drücken. Dies nicht nur bei ihren Überholmanövern- auch wenn ich jedes Mal wieder nach vorn ziehen sollte, erfolgte die eine oder andere Hinterfotzigkeit. Einige Situationen kannte ich bereits aus anderen gelaufenen Rennen, aber ihr Einfallsreichtum zwang die Baronin, mich mehrfach aus vollem Galopp heraus abzubremsen damit Brutus nicht mir in die Seite fuhr.


Irgendwann hatte ich aber genug davon und wollte bewusst gegen die Signale der Baronin handeln. Ich ignorierte einen Moment ihrem erneuten Versuch mich abzubremsen und ohne meine Geschwindigkeit zu drosseln blieb ich 'auf Kurs'...

'Nein...- das ist falsch! Ich bin das Pferd und im Rennen ist es Anja, die mich lenken wird! Ich würde sie gefährden...'

Mit Verzögerung, doch dem Befehl der Baronin gehorchend, führte ich ihr Kommando aus. Der mir und der Baronin geltende Fluch der Rittmeisterin brach ab und ich hörte, wie Brutus an mir vorbei zog...

"Schlachtross- langsamer Trab!"

Das Kommando der Baronin erstaunte mich- ich hatte jetzt mit meiner Reaktion auf ihre permanent unfaire Fahrweise natürlich... wenn auch nur einen Augenblick... 'unpferdig' reagiert. Aber kein Antippen mit der Peitsche- nicht einmal eine verbale scharfe Verwarnung? Eine Runde lief ich beunruhigt hinter dem Gespann der Rittmeisterin her, dann befahl Amalie mir an den Rand der Bahn zu fahren und gab das Haltekommando. Ich hörte, wie ich neben Brutus zum Stehen kam- Vanessa kam zu uns, nahm uns beiden die Sichteinschränkung ab und rieb uns zuerst wortlos mit einem Handtuch trocken. Dann gönnte sie uns erneut ein paar Schlucke aus einer Flasche ehe wir von ihr UND der Baronin für die gezeigte Leistung gelobt wurden. Zum Abschluss wurde der Blick der Rittmeisterin aber noch einmal ernst. Sie griff mit beiden Händen mein Halfter und zwang mir ihren Blick auf...

"Schlachtross, ich würde dich für dein Verhalten bei meinem letzten Überholmanöver gern loben- aber da war ein Moment... Gib zu...- da hat in dir Dominic die Kontrolle über deine Entscheidung übernehmen wollen... aber Schlachtross hat ihn daran gehindert! War doch so...?"

Was sollte ich ihr antworten- ihre Beurteilung der Situation stimmte zu 100%! Daher nickte ich stumm, hielt ihrem Blick aber stand...

"Du bist ein Pferd- und wolltest... gegen die Anweisung Deiner Jockey... agieren... Von Mira hättest du jetzt dir Prügel eingehandelt, denn du wolltest die 'Machtfrage' stellen...- was sie niemals toleriert hätte!
Ich habe es bewusst darauf angelegt dich zu reizen und werde dies auch deiner Jockey noch einmal sehr deutlich sagen...- wenn ihr beiden so auf eine Provokation, egal durch wen, reagieren würdet, dann seid ihr nicht besser... Hier zu siegen ist nicht alles! Auch wenn dies für euch ein Nachteil ist- bleibt fair und haltet euch an die Rennregeln!
Ich habe dich absichtlich derart mit meinem Verhalten unter Druck setzen wollen um zu sehen, wann es dir zu viel wird- und du hast wirklich alle fünf Runden... wenn auch mit diesem einem 'Ausrutscher'... durchgehalten. Du hast dich letztendlich unter Kontrolle gehabt- das allein zählt! Aber das ist nur die Hälfte der Gesamtstrecke... Egal was es Anja und dich kosten mag- ihr reagiert nicht auf unfaires Verhalten und brecht lieber einen Angriff ab oder lasst wen auch immer zügig an euch vorbei. Hast du mich verstanden? Das ist wirklich wichtig!"

Ihre an mich gerichteten Worte waren derart eindringlich- auch die Baronin schaute mich deswegen sehr streng an- ich konnte dies nur abnicken. Beide merkten wohl, die Ansprache wäre bei mir angekommen und bauten mich zuletzt noch ein wenig auf:

"Wenn diese Kontrolle über dich selbst nur das Einzige wäre, was du aus Rosengarten mitnehmen würdest...- aber es dürfte sehr viel mehr sein! Du solltest stolz auf dich sein- eine derartige Selbstkontrolle nach allen, was dir hier passierte... Ich bin mir sicher, du wirst auf mögliche Provokationen während der Rennen genau so gelassen reagieren...- wir sind stolz auf dich!"

Was mir sehr wichtig war- und das war sicher nicht abgesprochen- die Baronin nickte diese Worte ihrer Cheftrainerin ohne ein Zögern ab.

"Ich werde mit Anja in Bezug auf eine mögliche Renntaktik noch ein paar Worte wechseln...- und du reagierst einfach auf ihre Signale... Das machst du überwiegend bereits wieder instinktiv... Ihr beiden seid ein gutes Team..."

Ohne weitere Worte hakte die Rittmeisterin unsere Führzügel ein, zog uns den Weg zum Stall und spannte uns dort aus. In der Paddockbox stand der Mittagssnack bereits fertig portioniert und so wurden wir noch aus ihrer Hand gefüttert, ehe sie Brutus und mich allein ließ.


'Paddockbox'


Noch waren Brutus und ich allein- und wir beide hatten damit zu tun, das gerade gelaufene Training zu verarbeiten. Ich vermutlich mehr als mein Mitbewerber...- nach fünf Wochen hier auf Rosengarten war ich immer noch von dem Irrglauben ausgegangen, hier in einem halbwegs fairen Rennen antreten zu können. Die Ansagen der Baronin und der Rittmeisterin hatten mir aber endgültig die Augen geöffnet- nur verstand ich deren Motiv dahinter nicht wirklich. Ich konnte- und wollte mir nach all den Ereignissen hier- nicht vorstellen, daß Amalie ihrer Tochter damit eine Art Vorteil verschaffen wollte. Bei der Rittmeisterin schloss ich dies inzwischen ohnehin aus...- doch was war es dann? Ich begriff es nicht. Auch ärgerte ich mich... trotz der Entscheidung durch mich, dem nicht nachzugeben... darüber...- so 'menschlich' in diesem Moment handeln zu wollen. Warum hatte ich mich derart leicht aus meinem Pferde-Ich- trotz all des Trainings hier und der damit verbundenen Schläge- reißen lassen?
Brutus kam zu mir herüber- er schaute mich ein wenig besorgt an...

"Are you ok Schlachtross?"

Erstaunt schaute ich ihn an- das war das erste Mal, daß Brutus von sich aus ein Gespräch suchte. Als ich nicht antwortete, fragte er erneut nach.
Was sollte ich antworten?

"Sorry Brutus- all is well..."

"Don't lie- meanwhile I... know you... enough..."

Dies lockte mir nur ein müdes Grinsen hervor.

"Yes, you're right. I have some worries about your future... What happen next after the race? I will go back to my home-stable... but you and all others of the herd here? I feel fear about all of you..."

"All is well, I will protect them...- don't worry!"

Ich verstand nicht- wie wollte er die anderen beschützen? Mein Gesichtsausdruck schien meine Frage wie ein Spiegel zu reflektieren, denn Brutus setzte an, ohne das ich sie verbal formulieren konnte, sie zu beantworten.

"Schlachtross, I understand... you suspect- after all your days here, this place is a hell for us- but you must know, I stay here since fife years and since this time I'm the prime stallion. The baroness Amalie buyed me at the same time like Steel- we were gifts for her daughters but they had never owned us her. My biggest hope at the moment is Mira's suspected acting against her mother and their vision for this horse-farm..."

Schlagartig schwieg er, das Wiehern von Lion in der Stallgasse ließ uns besser beide verstummen- auch wenn ich das Recht hatte in meinen Pausen als Mensch zu handeln, für Brutus galt dies definitiv nicht!
Markus brachte Blacky und Lion vorbei- er gab mir dabei mit einem gemurmelten "Strohwechsel in der Hengstbox" den Grund für das Einstellen der anderen Hengste zu verstehen. Einzig Miu fehlte noch- aber vielleicht hatte Anja mit ihm noch etwas anderes vor...

124. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 06.05.22 11:11

Schlachtross findet eine Lösung für ein Problem...- und hat dabei mit einem Lachflash zu kämpfen! Zudem bekommt er das Versprechen der Rittmeisterin, ihm bei einem weiteren Problem zu helfen...


Tag 37; Woche 6- Montag (Part 2)


Nachmittag...


Schlachtross:


Die Pause in der Box war zu meinem Bedauern schneller vergangen als mir lieb gewesen ist- auch vermisste ich meinen Freund Miu, den ich aber bei Anja in guten Händen wusste. Dank der Anwesenheit der beiden anderen Hengste nahm ich das Gespräch mit Brutus nicht wieder auf und döste unter der Weide, denn ich war mir recht sicher, weder Blacky noch Lion würden so kurz vor dem Rennen es noch einmal auf eine Machtprobe anlegen wollen...


Anja stand im Durchgang der Box zur Freifläche, hielt bereits Miu am Führzügel und ich hörte ihre Aufforderung an Blacky und mich, zu ihr zu kommen. Die beiden Einheiten bei Markus und der Rittmeisterin am Vormittag hatten mich gefordert und so hoffte ich auf eine ruhigere Lektion mit meiner Jockey. Wortlos deutete ich Blacky an, er solle keine Show abziehen und es wäre besser für ihn, wenn er gleich mit mir zu Anja laufen würde. Ein von ihm auf mich gemünztes, ironisch geflüstertes "Freizeitpferd..." blieb seine einzige Reaktion darauf und wir beide gingen ruhig zu meiner Jockey.
Anja war ganz Trainerin für uns alle- sowohl ich als auch Blacky bekamen zwar kein Leckerlie, aber selbst das gekrault werden durch sie war für den Rappen noch immer ungewohnt. Miu versuchte gleichfalls noch ein paar Streicheleinheiten zu ergattern, wurde aber von ihr mit dem Hinweis, er hätte schon genug Aufmerksamkeit erhalten, zurückgewiesen. Das Anlegen der Führzügel war Routine, dann wurden wir von ihr in die Stallgasse geführt, wo Jens dabei war, eine Wagonette als Dreispänner aufzurüsten. Bei unserem Erscheinen hatte er nur ein gemurmeltes "Alles ist vorbereitet..." für Anja übrig, dann verzog er sich wortlos in den Bereich der Einsteller. Ich konnte gut auf seine Anwesenheit verzichten, auch wenn meine Jockey dadurch uns allein einschirren musste- sein Anblick hatte mich aber daran erinnert, ich hatte für seine Bestrafung noch immer keine Idee...
Nachdem ich bereits in der Mitte und Blacky rechts von mir eingespannt war-Anja hatte gerade Miu in seine Position geführt- betrat Simone die Stallgasse. Hinter sich zog sie an einer Kette eine Person hinter sich her, die von ihrer Aufmachung einem Hausmädchen aus der Kaiserzeit entsprach und zwei Picknickkörbe in ihren Händen hielt. Damit war klar, es wäre keine weitere Trainingseinheit für uns- eine lockere Ausfahrt mit drei Personen wäre unser Nachmittagsprogramm. Die Zofe wartete mit ihrer Begleitung ruhig, bis Anja auch mit mit Miu fertig war, dann umarmten sich beide Frauen und Simone stelle meiner Jockey die 'Anna' vor, welche die Ehre hätte, mit uns an dieser Ausfahrt teilnehmen zu dürfen. Natürlich hätte 'Anna' nichts bei Ihnen oben auf dem Wagen verloren- sie würde neben diesem her laufen dürfen...

Während Anja und Simone sich noch ein wenig unterhielten, hatte ich Zeit mir Simone's Begleitung ein wenig näher zu betrachten. Die Person war eindeutig ein Mann- aber unter der Maske mit dem Frauengesicht als solcher nicht erkennbar. Unter den von 'ihr' getragenen knöchellangen schwarzen Kleid und der weißen Schürze war ein üppiger 'Vorbau' versteckt- ein Häubchen auf der Perücke, Absatzschuhe und weiße Handschuhe vervollständigten ihr Outfit...
Ich hatte während meiner Zeit hier schon mehrfach solche Damen in der Obhut von Simone gesehen, aber bisher noch keinen engeren Kontakt zu diesen gehabt. Daher war ich neugierig, wie 'Anna' an einem Picknickplatz sich verhalten müsste- irgend etwas machte mich neugierig, sie agieren zu sehen.

Hinter uns hatten Anja und Simone die Kutsche bestiegen- ein mittlerweile bekanntes ziehen der Zügel links und rechts- und dann das Kommando, im Schritt mit der Ausfahrt zu beginnen.
Routiniert lenkte uns meine Jockey zuerst aus dem Stall und später vom Gestüt- die Zofe gab ihr, wie ich noch mitbekam, Hinweise, die uns auf die Wege zum Weiher führten.
Anja hetzte uns nicht- im gemütlichen Schritt war es für mich Erholung von den beiden Vormittagseinheiten- ich schaltete einfach ab und war erstaunt, wie 'schnell' wir doch unser Ziel erreicht hatten. Auch nahm ich hier erst wieder die Anweisungen unserer 'Menschen' untereinander bewusst wahr- während des Ziehens hatte ich deren Anwesenheit völlig ausgeblendet.

Mich erstaunte vor allem ein Fakt- Simone wurde von ihrer Begleitung stets als 'Madame' angesprochen. Dies war für mich in dieser Form bisher nur in Verbindung mit der Rittmeisterin relevant gewesen- Markus hatte dies als Pferdetrainer ihr gegenüber ab und an mehr ironisch verwendet, der Pferdeknecht und einige Einsteller bei Auswertungen stets mit Respekt. Hatte Simone hier auf dem Gestüt eine vergleichbar hohe Stellung wie die Rittmeisterin? War die von mir vorgenommene Bewertung als 'Zofe' eher der Tatsache geschuldet gewesen, wie sie von Mira gegen mich eingesetzt wurde? Immerhin hatte sie hier auf dem Gestüt hier ihren eigenen Arbeitsbereich. Dominic würde sie in einem passenden Moment danach fragen müssen...

Während Miu und ich von Anja nach dem Ausspannen zum 'Grasen' freigelassen wurden, beschäftigte sich meine Jockey mit Blacky- genauer gesagt zog sie mit ihm mit Longe und Doppelzügel eine Einheit Bodenarbeit durch. Für mich erstaunlich arbeitete der Rappe ohne herumzubocken trotz der von Anja ab und an zur Korrektur seiner Leistung verwendeten Fahrpeitsche mit- vielleicht lag es daran, meine Jockey belohnte seine perfekten Sequenzen und die Peitschenschläge waren eher Berührungen um seine Aufmerksamkeit zu steigern...
Miu und ich hatten vorerst Zeit uns miteinander auf Pferdeart zu beschäftigen- nur schob Simone meiner Annäherung an das Wasser mit einem deutlichen "Schlachtross- Neeeiiin!" einen Riegel vor. So nutzte ich die Möglichkeit und beobachtete aus meiner Pferdeperspektive, wie Simone ihre Begleitung auf Trab hielt. 'Anna' hatte nach ihren Anweisungen einen Picknickplatz aufzubauen- die Lage der Decke, die Anordnung des Geschirrs,...- alles wurde penibel kontrolliert und bei Fehlern war sich die Zofe nicht zu schade, 'Anna' zu sich zu zitieren und sie für die unzureichende Leistung mit Ohrfeigen zu bestrafen. Erst danach war eine Korrektur erlaubt- da 'Anna' jedes Mal nur nickte und nicht sprach, trug sie jetzt entweder einen Knebel unter ihrer Maske oder ihr war eine verbale Kommunikation verboten...
Für mich war es eine völlig neue Spielart einer Unterordnung, mit der ich mich vorher noch nie beschäftigt hatte- ich verglich sie mit meinem Pferdedasein und konnte doch einige, wenn auch sehr entfernte, Parallelen erkennen. Das nicht sprechen dürfen, ständige Korrekturen der Handlungen bis zur Perfektion- es erinnerte an Dressur, nur halt auf einer menschlichen Ebene. Ich weiß nicht, wie ich dabei wieder an Jens denken musste- vielleicht waren es die Ohrfeigen, die er von Mira in meinem Beisein erhalten hatten- aber meine Jockey unterbrach meine Gedanken, indem sie Simone bat, 'Anna' solle mich doch zu ihr bringen. In dem Moment überlagerte sich das Bild des Pferdeknechtes mit dem von 'Anna'- und bei der Vorstellung bekam ich einen Lachflash!
Wer so etwas schon mal erlebt hat, weiß, dabei wird einem schnell der Atem knapp- ich krümmte mich vor Lachen, während ich gleichzeitig hilflos um Luft rang. In den Phasen wo ich ein paar Atemzüge schaffte, sah ich zuerst Miu und 'Anna' über mir; dann auch Simone und Anja- selbst Blacky schaute mich völlig irritiert an.
Meine Jockey schaffte es nach einiger Zeit- ich kann wirklich nicht sagen, wie lange ich in diesem Zustand verblieben war- zu mir durchzudringen und mich zu beruhigen. Ich schaffte es irgendwie auf die Hinterhand, schaute sie und auch Simone an- wieherte mehr instinktiv als bewusst drei Mal und wunderte mich nur über die verständnislosen Gesichter, ehe ich bei einer erneuten Attacke dagegen kämpfte, wieder in die Knie zu gehen. Dabei begriff ich, die beiden waren über die Vereinbarung zwischen der Rittmeisterin und mir ja gar nicht informiert- und Anja fragte mich schon mit einem leicht unduldsamen Unterton, was denn so witzig wäre und ob ihr Hengst sich überhaupt noch einkriegen würde...
Ich vermied tunlichst den Blickkontakt zu 'Anna'- daher bockte ich auch ein wenig, wo Anja mich weiter in deren Nähe versuchte zu trainieren. Sie unterbrach meine Übungen und fragte mich, was mit mir los wäre- ich versuchte aber unter allen Umständen auch weiter als Schlachtross zu agieren. Endlich begriff sie und fragte mich, ob es etwas mit 'Anna' zu tun hätte und ob es besser wäre, wenn ich sie nicht sehen würde. Dankbar nickte ich ihre Fragen ab und befreite mich damit aus dieser Zwangslage.

"Schließ deine Augen und halte sie geschlossen!"

Anja's Stimme half mir und auch das noch einmal kurz aufblitzende Bild des Pferdeknechtes in Sissyoutfit lösten keinen weiteren Lachflash aus. Wortlos und im gewissen Sinn dankbar spürte ich die Trense, die mir meine Jockey zwischen die Zähne schob und am Halfter befestigte. Augenblicklich fokussierte ich mich auf die Zügelkommandos und gab mein bestes.
Die Übungen halfen mir, mich wieder als Pferd zu fühlen und ich handelte schnell wieder rein instinktiv. Wendungen, Tempowechsel, Sprünge- ich schaltete einfach ab und dies führte zu einer Einheit, mit der Anja zum Schluß mehr als zufrieden war. Ihre Einschätzung, Markus und die Rittmeisterin hätten es hier geschafft mich jetzt wirklich ständig wie ein Pferd denken und handeln zu lassen, erfüllte mich mit Stolz...

Während Miu bei Anja zum Abschluss eine Mischung aus Bodenarbeit und Springtraining absolvierte, schaffte ich es, ohne erneut lachen zu müssen, in der Nähe von Simone und 'Anna' zu bleiben. Blacky schaute mich zwar nach meiner Rückkehr vom Training fragend an- er würde es aber früh genug sehen und ich wollte allen anderen Pferden die Überraschung nicht verderben. Daher wieherte ich nur kurz und beknabberte ihm die Mähne- wobei ich ein leises "Später" unterbrachte. Mit dieser Aussage zufrieden zog er ab und ich versuchte die Aufmerksamkeit der Zofe zu gewinnen.
'Anna' schien dies zuerst zu bemerken, denn sie fragte Simone mit Handbewegungen, ob sie mich streicheln dürfte. Nach deren Erlaubnis- und der Bemerkung, manche Pferde, besonders Hengste, wären zeitweise ein wenig eigen- waren es erst vorsichtige Berührungen, dann entwickelte sich aber ein Spiel zwischen uns. Ich versuchte sie über Anstubsen und arbeiten mit meinem Kopf zu 'erkunden', wie es unter ihrem Outfit aussehen würde- sie gab dabei Laute von sich die eindeutig auf einen Knebel Rückschluss gaben. Ich würde von ihr im Gegenzug gekrault und auch ein wenig gekitzelt und zum Abschluss half sie Anja bei meinem Einspannen vor dem Wagen.
Den Weg zum Gestüt liefen wir alle mit den 'Scheuklappen'- ich mag dies eigentlich, war aber froh wenn Sie mir dieses Mal abgenommen würden. Ich war gespannt auf die Reaktion der Rittmeisterin zu meiner Idee, wie ich mich an Jens revanchieren wollte...

Die Stimme von Jens unmittelbar nach dem Haltesignal durch Anja verursachte bei mir zum ersten Mal seit seiner Vergewaltigung am vierten Tag hier auf Rosengarten keine Angst- es war eher ein Gefühl der Überlegenheit, denn ich würde von meiner Forderung keinerlei Abstriche dulden.
Meine Jockey war so nett, mich zuerst auszuspannen und die Scheuklappen erst danach zu entfernen- nach mehrmaligem Blinzeln sah ich auch Markus neben Simone und 'Anna' stehen. In die Antwort von Anja auf die Frage des Pferdetrainers, wie die Ausfahrt und das Training ausgelaufen wären, wieherte ich erneut drei Mal laut und deutlich mit zu Markus zugewandtem Gesicht.
Anja meinte sofort, ich hätte genau dieses Verhalten nach einem Lachflash unmittelbar vor meinem Training gezeigt- selbiges wäre aber sehr gut verlaufen und ich hätte mich verdammt angestrengt. Der Pferdetrainer schaute mich daraufhin an, dann sah ich das Erkennen meines Wunsches mit der Rittmeisterin zu sprechen, er nahm mich am Führzügel zur Seite und ließ mich dieses mit einem Kopfnicken auf seine zur Sicherheit verbal gestellte Frage bestätigen.

"Lass uns hier zuerst fertig werden- ich rufe sie danach zu uns her."

Mit dieser Aussage führte er mich zurück zu Anja, befahl Jens, sich weiter um Blacky und die Kutsche zu kümmern und bat alle anderen ihm zu folgen.
Ich wunderte mich, warum wir in Richtung der Unterkunft von Simone und nicht in unsere Box geführt wurden- es passte aber sehr gut, denn die 'Zofe' bei meinem Gespräch dabei zu haben wäre mit ihrem Detailwissen sehr nützlich. Während dessen rief Markus seine Vorgesetzte an...
Nach dem Betreten von Simone's Reich war es an mir zu staunen- der Nachbarraum des Spielzimmers war als Pferdebox eingerichtet. Miu grinste mir in mein Gesicht und mit einer übertriebenen Geste seiner Vorderhand forderten er, Anja und Simone mich auf, einzutreten.

"Bis nach dem Rennen ist dies eure Box..."- mehr brauchte Anja auf meine noch nicht gestellte Frage zu antworten.
"Miu hat mir heute in der Mittagspause tatkräftig geholfen all dies heranzukarren- ich hoffe, es gefällt euch beiden. Simone hatte die Idee dazu und war so freundlich, euch und mir zwei Räume zur Verfügung zu stellen- im Stall wird es ab Morgen recht eng werden mit all den anreisenden Turnierpferden. Wir glaubten, ihr würdet dies der Hengstbox und dem generellen Trubel im Stall vorziehen... Ihr habt übrigens die Erlaubnis, die gegenüberliegende Toilette selbstständig zu benutzen- aber denkt daran, ihr seid sonst weiterhin Pferde. Ich schlafe übrigens im Nachbarzimmer...- nur wenn etwas sein sollte.
Füttern und Fellpflege findet weiterhin im Stall statt, ich führe euch beide immer nach dem Wecken rüber und Abends nach dem Training bzw. den Wettkämpfen wieder hier her. Ansonsten bleibt alles gleich...- auch alle getroffenen Absprachen zwischen dir und allen Anwesenden gelten weiter."

Miu, der neben mir stand, beugte sich ein wenig nach vorn und fragte leise flüsternd ob es mir gefalle. Völlig überwältigt konnte ich nur mit meinem Kopf nicken- ich umarmte meine Jockey 'unpferdig', kniete dann aber vor Simone ab und zeigte ihr meinen Dank als Hengst mit einer Unterwerfungsgeste. Mein Freund schloss sich spontan an- ich stellte mir gerade vor, wie schwer es ihm fallen dürfte nach dem Rennen wieder in die Hengstbox zurück zu wechseln. Es dürfte gerade wie Urlaub für ihn sein...
Nach meinem Aufstehen tat es mir etwas leid, aber da ich meinen Freund nicht in meinen Plan bezüglich Jens einweihen wollte, stupste ich ihn an und dirigierte ihn sanft zu der immer noch bei uns stehenden 'Anna'- dann deutete ich mit dem Kopf auf die Tür. Simone verstand sofort und 'bat' ihre Sissy, mit Miu doch noch einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Passend zum Verlassen des Raumes durch die beiden traf die Rittmeisterin ein und damit waren alle Personen vollzählig, die ich zur Umsetzung meines Wunsches benötigte. Anja wollte ich nicht bitten, sich Miu und 'Anna' anzuschließen- ich hoffte auch darauf, in ihr einen Fürsprecher bei der Durchsetzung meiner Forderung zu haben. Meine Jockey hatte sicher nicht vergessen, warum und wie ich hier auf Rosengarten von dem Knecht behandelt worden war...

"Madame Rittmeisterin, wir hatten vor einigen Tagen ein Gespräch, in dem wir ein Agreement schlossen... - der erneute Einsatz von Mira und Jens als Trainer von Einstellerpferden und dem damit verbundenen Entgegenkommen durch euch. In Bezug auf den Pferdeknecht hatte ich mir ja eine Entscheidung vorbehalten, da ich zu dem Zeitpunkt noch keine Idee hatte, wie ich mit diesem Sadisten angemessen verfahren könnte...
Anja- ich muss mich bei dir für das Verhalten von Schlachtross zu Beginn deiner Trainingseinheit entschuldigen, aber deine Bitte, mich von Simone's Kunden zu dir bringen zu lassen, geschah im richtigen Moment. Du hast ja erlebt, was du damit bei mir ausgelöst hast..."

Während mich meine Jockey und auch Simone als Zeugen dieser Szene noch einmal verständnislos ansahen, schaute ich der Rittmeisterin direkt in ihre Augen und formulierte meine Forderung.

"Ich möchte, daß Jens von morgen an als 'Sissy' eingekleidet die Morgen- und Abendfütterungen bis zum Ende der Rennen durchführt!"

Markus war der erste, der laut losprustete- Anja schaute mich an, dann fielen sie, Simone als auch die Rittmeisterin in das Gelächter ein.
Nachdem sich alle wieder etwas beruhigt hatten führte ich meine Gründe für diesen Wunsch aus- das, nun ja, schon als kriecherisch zu bezeichnende Verhalten des Pferdeknechtes vor der Baroness; seine Ambitionen, Markus als Pferdetrainer abzulösen wenn Mira das Gestüt übernehmen würde; seine immer noch vorhandenen Allüren, die im Umgang mit den Einstellpferden auch nach meiner Freigabe für ihn zutage traten;...
Es hatte sich einiges angesammelt- und wie in dem Gespräch mit der Rittmeisterin sagte ich ganz klar, ihm körperlichen Schmerz zuzufügen käme für mich nicht in Frage, da ich dann nicht besser als Mira wäre.

Nachdem ich zum Ende meiner Ausführungen gekommen war, herrschte Schweigen. Ich hatte die Gründe für meine Entscheidung dargelegt und war selbst erstaunt, dies doch einigermaßen emotionslos geschafft zu haben. Die Erinnerung an den Sadismus des Pferdeknechtes hatte aber sprichwörtlich für ein kaltes Raumklima gesorgt, denn die Rittmeisterin und- wenn auch weniger- Markus hatten diesen doch lange Zeit zumindest zeitweise toleriert...

Simone ergriff schlussendlich das Wort: "Vanessa- zeitlich und von der dafür notwendigen Bekleidung her stellt dies für mich kein Problem dar. Ich hätte für die Abendveranstaltungen ohnehin noch ein oder zwei Personen als Bedienpersonal für Getränke oder das Buffet benötigt. Würde der Pferdeknecht seine originären Aufgaben während des Rennens weiterhin erfüllen können?"

Derart direkt gefragt nickte diese, schaute aber zur Sicherheit noch einmal zu Markus. Dieser war noch ein wenig am überlegen, kam aber zu einem Ergebnis.

"Jens müsste alle Pferde füttern- wenn er sich nicht jedes Mal nur für unsere Gestütpferde umziehen soll. Er sollte auch zumindest mit einer abwaschbarem Schürze versehen sein, denn wenn er danach noch Gäste bedienen soll, muss sichergestellt sein, daß er nicht nach Stall stinkt..."

"Da muss er halt aufpassen!" fiel ich dem Pferdetrainer ins Wort.

"Ruhig Schlachtross- ich finde die Idee ja auch brillant. Nur darf sie nicht den Rennbetrieb behindern... Wenn er die Gastpferde derart mit versorgen müsste, wäre der erzieherische Effekt noch größer- die Geschichte würde auch auf allen anderen Gestüten erzählt werden und sollte er dann bei einem unserer Einsteller hier über seine fachliche Arbeit hinaus großkotzig agieren, würde sich jeder daran erinnern..."

Ich musste im stillen zugeben- so umfassend hatte ich es noch nicht gesehen. Der Aspekt hatte etwas für sich. Jens wäre auch mit einem derartigen Backround künftig hier an Rosengarten gebunden- jedes andere Gestüt würde ihn wohl ablehnen mit ein paar gestreuten Details über die Hintergründe für sein derartiges Auftreten.

"Madame Simone..."- ich wollte jetzt irgendwie ihr gegenüber die Form wahren, wusste aber nicht Ihre hier auf Rosengarten gebräuchliche korrekte Bezeichnung.

"Ist schon gut Schlachtross- bleib einfach bei Simone hier im Haus- und wenn du draußen bist sollst du als Pferd eh nicht mit mir sprechen..."

"Danke Simone- wenn es dir nichts ausmacht... Was glaubst du, wieviel Zeit benötigst du für sein Training- bis er zumindest nicht über seine eigenen Füße fällt, wenn er laufen soll?"

"Wenn ich noch heute Abend damit anfange und vor bzw. nach den Fütterungen je eine Stunde mit ihm übe, ist er- denke ich- am Freitag fit genug für die Gäste..."

"Was wäre zusätzlich mit seinen Mittagspausen?" merkte ich an. "In der dritten Woche hier hat er mir in dem Zeitraum auch keine Ruhe gegönnt- und jetzt ist halt Zahltag!"

Meine Stimme hatte vielleicht etwas zuviel Schärfe bekommen- alle schauten mich etwas betreten an, aber in diesem Moment war es mir egal. Ich hatte die Möglichkeit, an dem Pferdeknecht Vergeltung zu üben...- und ich gab diesem Gefühl bewusst nach. Wie viele Momente hatte ich darauf gewartet; diesen Augenblick mir immer und immer wieder ausgemalt. Ich wäre ein Narr hätte ich jetzt Vergebung gewährt...

Markus nickte leicht- offensichtlich verstand er am besten, welches Gefühl ich gerade auskostete. Daher unterstützte er meinen 'Vorschlag' indem er meinte, dies würde den allgemeinen Betrieb an den nächsten beiden Tagen nicht beeinträchtigen...
Ein stummes "Danke" mit meinen Augen war jetzt das einzige, was ich ihm zukommen ließ- er wusste, ich würde mich später noch für diese Unterstützung erkenntlich zeigen...

"Ich denke, wir haben ein Ergebnis- Schlachtross, du wirst deinen Willen bekommen. Ich muss zugeben, mir gefällt das Ganze nicht wirklich..."- die Rittmeisterin drückte auch über ihre Körperhaltung eine gewisse Mißbilligung aus- "aber wir hatten eine Vereinbarung und wie du so schön gesagt hast- jetzt ist Zahltag.
Dein Verhalten letzte Woche an der Rennbahn bei der Begegnung mit ihm habe ich auch aus diesem Grund durchgehen lassen...- aber denke daran, du bist hier bis zu deiner Abfahrt nach den Wettkämpfen noch immer Pferd..."

"Madame Rittmeisterin- auch Pferde lernen zu hassen wenn sie zu oft geschlagen werden..."

Vanessa und alle anderen im Raum schauten mich nach dieser Entgegnung mit unterschiedlichen Blicken an- doch die Rittmeisterin bestätigte mir diese Aussage mit einem bedächtigen Nicken:

"Da kann... und will ich dir nicht widersprechen... Ich hoffe, er wird dabei niemals die Oberhand behalten!"

Mit diesen abschließenden Worten war für sie das Gespräch mit mir beendet- ohne dies zu sagen erwartete sie von mir, daß ich wieder als Hengst verhalten solle bis alle anderen den Raum verlassen hätten. Markus und Simone hatten im Gehen ein Gespräch über die notwendigen Details zur Abstimmung des Arbeitsplanes von Jens begonnen und meine Jockey hatte den Raum verlassen um Miu in diesen zurück zu bringen. So blieben nur noch die Rittmeisterin und ich übrig- und ehe auch sie meinen neuen Stall verlassen wollte, fiel mir noch ein Punkt ein, an den mich Anja vorgestern erinnert hatte.
Ich wieherte daher und als sie im sich daraufhin im Türrahmen noch einmal umdrehte, zeigte ich schnell auf meinen Mund- auch wenn dies laut Vereinbarung in meiner Box nicht notwendig gewesen wäre.

"Was gibt es denn noch Schlachtross?" Ihr Stimme unterdrückte eine gewisse Gereiztheit... "Ja, auch wenn du hier in deiner Box bist... du darfst sprechen."

"In dem Fall möchte nicht Schlachtross sondern Dominic eine Bitte äußern dürfen- meine Gestütschefin Bea feiert in drei Tagen Geburtstag und Anja hat mir gesagt, sie würde hier vor Ort sein. Ich hatte es immer so gehandhabt, ihr aus diesem Anlass einen Kuchen zu backen... Dies ist aber dieses Jahr nicht möglich- ich möchte so weit wie nur irgend möglich als Rennvorbereitung nicht mehr als Mensch agieren müssen. Auch würde ich das in der von mir dieses Mal geplanten Form nicht hinbekommen- daher möchte ich die Madame Rittmeisterin bitten, diesen bei einem ortsansässigen Bäckermeister in Auftrag zu geben..."

Ihr Gesicht hellte auf- "Danke für diese Information Dominic. Ich werde alles notwendige in die Wege leiten..." Dann stutzte sie kurz- "...was würdest du nicht hinbekommen? Hast du an eine besondere Art von Verzierung gedacht?"

Mein Nicken machte sie neugierig- ich holte bei der Beschreibung meiner Idee etwas weiter aus, damit die Rittmeisterin meine Überlegungen dazu besser verstehen könnte und bekam nach dem Ende meiner Erklärung ihre Zusicherung, mir gleich noch die Nacht über einen Schreibblock und Stifte in der Box zu lassen. Sie selbst würde aber- aus Loyalität zu ihrer Chefin- nie so etwas entwerfen...- sie sei aber auch noch niemals als Wetteinsatz an jemanden verloren worden. Unter diesem Blickwinkel verstünde sie mich und sie bewundere auch meine Loyalität zu Bea. Trotz des ihr durchaus bekannten schlechten Rufes von Rosengarten für die Wettschuld seiner Gestütsleiterin einzustehen und hier trotz allem, was mir widerfahren ist, nicht aufzugeben- dafür hätte ich mir mehr nur als ihren Respekt erarbeitet. Die Torte würde rechtzeitig fertig sein- sie würde dafür sorgen...

125. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 13.05.22 12:27

Allen Lesern der Geschichte hier ein schönes Wochenende!
Schlachtross lernt in seiner Mittagspause 'Heidi' kennen- bemerkt aber noch nicht den Fehler, den er dabei gemacht hat...


Tag 38, Woche 6- Dienstag (Part 1)



Außenkoppel... mittags...


Schlachtross:

Endlich Mittagspause- die Rittmeisterin hatte Brutus und Anja mich doch recht intensiv rangenommen... Die gemeinsam gelaufenen Runden auf der 1000-Meter Bahn spürte ich deutlich in den Oberschenkeln und auch mein Rivale war wohl bis an seine Leistungsgrenze gebracht worden. Die Arbeit an der Longe die letzten Minuten zum Auslaufen war dank der von ihr geforderten Präzision bei der Umsetzung der gegebenen Kommandos durch uns zwar körperlich weniger anstrengend- aber erforderte die volle Konzentration, zumal jeder Fehler von uns mit fünfzehn Liegestützen bestraft wurde. Zum Glück reagierte ich dank des Trainings, seit ich auf Rosengarten war, inzwischen (wieder) instinktiv auf ihre Befehle- daher waren die dreißig Liegestütze eine vertretbare Fehlerquote und auch meine Jockey war mit der Beurteilung durch die Rittmeisterin zufrieden...
Von Vanessa mit der üblichen Fesselung unserer Vorderhand zu den anderen Gestütpferden auf die uns vorbehaltene Weide gebracht, begrüßte mich Miu mit einem Wiehern, während er, Blacky, Lion, Steel und Kara am Tor standen und nun mit uns gemeinsam auf den Pferdeknecht warteten, der den Snack für uns vorbeibringen sollte.
Kara bemerkte zuerst die beiden Personen, die sich unserer Weide näherten, und wieherte um uns aufmerksam zu machen. Obwohl niemand weiter in der Nähe war, flüsterte sie nur leise, es wäre die Zofe mit einer weiteren Person im Schlepptau, die etwas tragen würde...- aber nicht der Knecht...
Leichte Entäuschung machte sich unter uns breit, denn wir hatten gehofft, das Futter wäre bereits in der Raufe wenn wir auf die Weide gebracht wurden und wollten uns bereits einen Platz irgendwo im Schatten suchen- da hörten wir deutlich das an uns gerichtete "Hiieer!" von Simone, die damit wohl doch unsere Fütterung ankündigte. Aber wer war die Person, die sie offenbar an einer Leine mit sich führte?
Komplett in ein bis knapp über die Knie reichendes rosa Outfit gekleidet, auf schwarzen Plateaustiefeln und mit einer weißen Schürze versehen, stöckelte da eine Person ungelenk mit zwei Taschen in den Händen hinter Simone her. Inzwischen waren auch weitere Einzelheiten erkennbar- zwei blonde Zöpfe, die vermutlich zu einer Perücke gehörten; eine männliche Statur...
Ich begann zu ahnen, wen die 'Zofe' da mit sich führte, wollte aber meine Vermutung noch nicht teilen um den anderen die Überraschung nicht zu verderben. Aber meine Zurückhaltung war unbegründet- Steel wieherte ihr Erkennen lauthals aus sich heraus...

"Jeeehhnnnss!"

Ja- es war der Pferdeknecht, der bei den Gestütpferden fast oder sogar genau so verhasst war wie die beiden Baroness. Aber jetzt bot er ein Bild, was wirklich heftig mit seinem Selbstverständnis als von Mira protegierter zukünftiger Pferdetrainer hier auf Rosengarten kollidieren musste. Simone hatte ihn, wie ich es mit der Rittmeisterin vereinbart hatte, als 'Sissy' bis zur Karikatur überzeichnet hergerichtet, was ihm natürlich einen wiehernden Gelächter von uns Pferden aussetzte. Neben dem Kleid aus Lackstoff in grellem Rosa, den daran befestigten Rüschen und den Stiefeln waren es jene kleinen Details, die uns bei deren entdecken immer wieder zum Lachen reizten.
Der Pferdeknecht war von Simone mit einer Maske für seinen Kopf ausgestattet worden die im Mangastil gehalten war- die überzeichneten Kulleraugen, die Perücke mit den beiden Zöpfen und weiße Handschuhe waren einfach zuviel um ernsthaft bleiben zu können...
Mit ein paar energischen Handbewegung schaffte es die Zofe, sich Aufmerksamkeit zu verschaffen und uns wieder ein wenig zu beruhigen- zumindest soweit, um das Wort an uns zu richten.

"Dies hier ist... 'Heidi'..."- begann sie uns den vermeintlich seltsamen Aufzug von Jens zu erklären- "...sie wird bis zum Ende des Rennens anstelle des Pferdeknechtes die Morgen- und Abendfütterung von euch und auch von den Einstellpferden übernehmen, da dieser in diesem Zeitraum mit anderen Arbeiten beschäftigt ist."

Man sah Simone an- auch sie musste ernsthaft mit sich kämpfen, um nicht selbst in Gelächter auszubrechen...

"Heidi wird euch jetzt füttern, ich hoffe nur für sie, daß sie sich dabei nicht so schmutzig macht...- nicht wahr Heidi?"

War dies jetzt eine versteckte Aufforderung an uns, sie so zu bedrängen, bis sie im Gras oder besser noch in einer Schlammpfütze lag? Ich suchte den Blickkontakt zu Brutus und sah, wie er leicht den Kopf schüttelte, was ich mit einem Nicken quittierte... Die Demütigung, uns die nächsten Tage derart aufgedresst füttern zu müssen, würde jedem Pferd, was ihn zu Gesicht bekommen würde, unvergesslich bleiben und die Runde über alle Gestüte machen. Sollte Jens in Zukunft jemals wieder Allüren zeigen, die über seine fachliche Arbeit hinausgingen- er wäre wohl jedes Mal mit einem gewiehertem 'Heidi' konfrontiert...

Auf seinen Rang in der Herde bestehend, drängte Brutus nach vorn und baute sich vor 'Heidi' auf- Neugier vortäuschend, stieß er zuerst leicht mit seiner Hinterhand an die beiden Taschen, dann immer fordernder. Simone ließ es sich nicht nehmen, ihre Gehilfin mit recht bissigen Kommentaren anzutreiben, damit wir endlich unsere Zwischenmahlzeit bekämen- wenn dies in den nächsten Tagen nicht schneller geschehen würde, könne 'Heidi' dies auch noch über das Rennen hinaus üben. Ich hoffte nur, sie würde dies auch in Zusammenarbeit mit der Rittmeisterin wirklich durchsetzen können...
Mittlerweile war unser Leithengst mit seinem Snack fertig und hatte auch die Wasserflasche leergetrunken. Brutus stellte sich danach- auch weil er keine anderweitige Anweisung von Simone erhielt, neben 'Heidi' und drückte allein über seine Körperhaltung aus, er würde keinerlei Interaktion durch uns mit ihr dulden. Clever- er war smart genug um an die Zeit nach dem Rennen zu denken und hatte instinktiv die Möglichkeit einkalkuliert, die Zustände hier würden vielleicht in altgewohnten Bahnen weiterlaufen...
Mit einem Kopfnicken forderte er zuerst Steel und Kara auf, ihre Ration abzuholen, danach mich und Miu und zum Schluss Blacky und Lion. Während das jeweilige Pferd von 'Heidi' versorgt wurde, hatten wir zu tun, um bei den dabei einhergehenden 'Ermahnungen' durch die Zofe, 'Sie' solle sich nicht so ungeschickt anstellen und und wir würden 'Ihr' schon nicht die Hand abbeißen, nicht aus unserem Pferdedasein zu fallen. Ich war wirklich dankbar, daß Simone hier mitspielte und mir meine Rache an Jens zu einem Genuss veredelte...

Für mich im ersten Moment erstaunlich, aber im Nachhinein durchaus logisch war die Reaktion von Miu bei Ende der Fütterung. Unbemerkt von Simone und ihrer 'Begleitung' hatte er sich eine der jetzt leeren Taschen mit seinem Maul geschnappt und war damit in die Mitte der Weide geflohen. Der Zofe fiel es schwer, ernsthaft die 'Schusseligkeit' von 'Heidi' zu kritisieren und sie aufzufordern, sich die Tasche zurück zu holen. Miu wäre ja so süß- und 'Sie' solle ja nicht daran denken, ihn für sein Verhalten in irgend einer Art zu bestrafen. Dies würde auch Beschwerden beim Pferdeknecht oder seinen Vorgesetzten mit einschließen...
Daher war- zu unser aller Gaudi- unsere neue Pflegerin gezwungen, unserem Junghengst in ihrem Plateaustiefeln auf der Weide hinterher zu laufen, was natürlich nicht von Erfolg gekrönt war- 'Ihr' aber den Eindruck unseres tagtäglichen Bewegens in den Hufstiefeln vor Augen führte. 'Ihre' Versuche, mit Miu mitzuhalten waren für uns Pferde wiederum ein Grund, mit Gelächter nicht zu sparen- nach einigen Minuten rief Simone daher sowohl Miu als auch 'Heidi' zu sich und der Junghengst begab sich ohne weitere Aufforderung zu ihr. Dies führte zu einer finalen Belehrung durch die Zofe gegenüber ihrer Begleitung, wie einfach es doch wäre ein Pferd zu händeln, wenn dieses Vertrauen in den betreuenden Menschen haben würde. Derart vorgeführt war der Pferdeknecht wohl seit seiner Zeit als Hengst? auf diesem Gestüt nicht mehr worden- als Abschluss verlangte Simone noch, 'Heidi' solle als erstes Zeichen zum Aufbau eines wirklichen Vertrauensverhältnisses zwischen ihr und uns vor jedem Pferd einen Knicks vollführen- dies wäre gleichzeitig ein Training für ihren Einsatz als Bedienung während der Abendveranstaltungen des Rennens...

'Oh mein Gott- sie ziehen es wirklich durch... der Pferdeknecht würde als 'Heidi' gedresst die Gäste bedienen dürfen...'-

Mit dieser Neuigkeit für die anderen Gestütpferde verabschiedete sich Simone von uns und begab sich mit ihrer Begleitung auf den Rückweg; nicht ohne sich darüber zu mokieren, wie schmutzig sich 'Heidi' doch auf der Weide gemacht hätte...


Nachmittag


Etwas später erschienen unsere Trainer und holten uns von der Weide zu den anstehenden Einheiten des Nachmittagstrainings. Miu und ich kamen wieder unter die Obhut des Pferdetrainers- Markus führte uns zurück zum Stall, band uns für einen Moment an den in der Mauer eingelassenen Ringen fest und holte, während wir warteten, eine zweispännig ausgelegte Wagonette aus der dafür vorgesehenen Remise.

'Gut so- das schaut nach einer Ausfahrt zusammen mit meinem Freund aus...'

Der anstrengende Teil des heutigen Trainings lag daher wohl hinter mir und jetzt stand aktive Erholung auf dem Plan...

'Miu, dein Sprungtraining heute Vormittag sah recht gut aus- du hast echt Talent dafür. Morgen übt die Rittmeisterin das ein letztes Mal mit dir eine Einheit lang- kein Elementtraining... du wirst sechs Durchgänge unter ihrer Führung laufen, so wie in den gemeldeten Disziplinen... drei als Springen mit Sichteinschränkung und drei im Elementespringen mit Sicht. Sie wird mit dir simulieren, du hättest beide Male die Vorausscheidung geschafft und im Finale ein Stechen erreicht... Vanessa und ich trauen dies dir inzwischen zu- daher habe ich mit dir auch heute morgen eher Wert auf die Feinheiten vor und nach dem eigentlichen Springen bezüglich deines Verhaltens vor der Jury gelegt...'

Markus hatte dabei nicht die Vorbereitungen unterbrochen, er war sich aber sicher, wir hörten ihm zu. Auch das war eine spürbare Veränderung zu dem, was ich hier zu Beginn meines Aufenthalts erleben durfte- unser Status glich sich immer mehr denen anderer 'Human Horses' außerhalb von Rosengarten an. Pferde- aber mit Intelligenz und schneller Auffassungsgabe! Und jetzt zeigte das hier praktizierte Prinzip des schnellen Wechselns zwischen humanoider Auffassung der Worte des Trainers und dem sofortigen erneuten hinübergleitens in den Ponyspace seine volle Stärke. Ich registrierte die Worte des Trainers- brauchte aber nicht mehr bewusst über sie nachzudenken! Sie wurden dank der Konditionierung sofort im Unterbewusstsein verarbeitet und ich würde, was die für mich relevanten Informationen betrifft, diese instinktiv hervorholen und umsetzen können...

"Schlachtross- Vanessa ist zufrieden mit dir! Du hast alles gegeben, um dich in der verbliebenen Zeit bis zu den Rennen in die dir bestmögliche Form zu bringen! Wenn die 'Einmischungen' nicht gewesen wären...- dann wärst du noch weiter... doch die Rittmeisterin sieht dich mit dem jetzigen Stand unter den Top fünf! Alles was jetzt in den kommenden Tagen auf dich an Belastung zukommt... das wird nicht mehr über Konstitution sondern nur noch über deinen Willen zum Sieg entschieden! Und da hat meine Partnerin keinerlei Zweifel an dir! Daher heute und morgen nur noch leichtes Training für dich- und auch Brutus...
Komm- lass uns anfangen!"
126. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 16.05.22 10:29

Nochmals vielen Dank das du so extrem konsequent die Geschichte hier fortsetzt und seit fast 1,5 Jahren hier jede Woche einen Teil postest !!!

Ich lese jeden Freitag sehr gerne den neuen Teil.

Und bin jetzt wirklich gespannt wie unfangreich das Turnier beschrieben wird.

gruß
Thomas
127. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 17.05.22 06:52

@ Thomas- Danke für das Lob von dir. Über Rückmeldungen dieser Art freut sich sicher jeder 'Geschichtenschreiber'...

Ich kan dir- und allen anderen Lesern der Story- versprechen, die Wettkämpfe, an denen Brutus, Schlachtross und auch Miu teilnehmen werden, sind (aus meiner Warte als Autor) sehr lebendig beschrieben. Natürlich wird auch das ganze Ambiente und - nicht zu vergessen- der immer noch vorhandene Konflikt zwischen Mira und Schlachtross thematisiert. Aber lasst euch überraschen...
128. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 20.05.22 08:52

Neuer Freitag...- neues Kapitel!

Schlachtross bemerkt während der Abendfütterung, welchen 'Fehler' er in Bezug auf den Pferdeknecht gemacht hat- und gemeinsam mit Anja erlebt er eine Baronin, die absolut gar nichts mit der, von der ihr seine Jockey berichtet hatte, gemein hat...


Tag 38, Woche 6- Dienstag (Part 2)


'Abendfütterung...- Hengstbox'


Markus beendete endlich das Training mit uns...- wie von ihm angekündigt war es nicht übermäßig anstrengend gewesen..., führte Miu und mich in den Waschraum und duschte uns nach dem Ablegen unserer 'Pferdeausrüstung' ab. Hier blieb er, was die Linie der Behandlung von uns Pferden anging, konservativ...- das Wasser war bestenfalls lauwarm. Nach dem Laufen und Ziehen der Wagonette hätte ich mir, als Mensch, ein paar Grad mehr Temperatur gewünscht, doch da er zu diesem täglichen Luxus für uns Pferde auch die drei anderen Hengste beiholte, wäre ein 'Mimimi' von meiner Seite von ihm sicher unpassend aufgenommen worden...
Wenn ich an die ersten drei Wochen hier zurück dachte...- war diese tägliche Prozedur einer der sicht- und auf der Haut spürbaren Fortschritte zum besseren in unserer Haltung. Wir genossen sogar das Privileg uns selbstständig gegenseitig trocken reiben zu dürfen; jedem von uns war natürlich klar, dies stellte auch für den Pferdetrainer eine Arbeitserleichterung dar...

"Kommt- nicht trödeln! Rüber in die Box mit euch! Die Abendfütterung wartet...- und ich muss noch die Stuten waschen!"

Natürlich waren wir alle nicht nur darauf gespannt, was wir in unsere Futterraufe bekommen würden... Madame Simone hatte ja zu unserer Mittagsfütterung für alle anderen Pferde die 'Bombe' mit 'Heidi' platzen lassen! So waren wir neugierig, wie der Pferdeknecht in seiner neuen Rolle uns versorgen dürfte...
Da unsere Versorgung aber noch auf sich warten ließ, trollten wir uns in die angestammten Ecken der Box- und auch wenn Miu und ich 'ausgezogen' waren, die geltende Rangordnung wurde weiterhin ohne diese in Frage zu stellen von allen in der Hengstbox anerkannt. Da herrschte eine Art Burgfriede... Miu und ich würden nach der Fütterung verschwinden, da hätte jeder der drei anderen Hengste wieder seine eigene Ecke...
Doch anstatt zu dösen horchten wir neugierig auf die Geräusche, die undeutlich aus dem Bereich der Einsteller zu uns herüber drangen. Wenn wir es richtig einordneten dann klang es nach einer Mischung aus Wiehern und Lachen...
Brutus war der erste der begriff, was da passierte.

"Heeeidiiiee..."

Auch wenn er dies sehr leise tat, wir nickten seine Vermutung automatisch ab- klar doch, es könnte sich darum handeln! Nun war unsere Neugier erst recht angestachelt und wir könnten es kaum erwarten, seinen Auftritt bei uns zu erleben...
Doch mussten wir uns noch ein wenig gedulden...- nach einer Unterbrechung des Gelächters schien die neue 'Magd' ihr Futter erst bei Steel und Kara zu verteilen. Und hier wurde sie von beiden mit lautstarkem Gewieher begrüßt wobei der neue Name des Pferdeknechtes unzweifelhaft zu verstehen war.

"Heeeidiiiee..., Heeeidiiiee..."

Brutus wieherte kurz um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen- dann deutete er mit seiner noch immer an den Hüften fixierten Vorderhand an, wir sollten uns für die Pferdemagd in einer Art Spalier aufstellen...
Endlich öffnete sich die Schiebetür...- doch zu unserer Enttäuschung betrat erst die Rittmeisterin unsere Box und schaute sich um...

"Heidi- unsere Hengste warten bereits auf dich... Morgen früh geht das ein wenig flüssiger!"

Im Unterschied zu heute Mittag war die 'Pferdemagd' von Simone ein wenig praktischer eingekleidet worden- Gummistiefel, ein über die Stiefelschäfte reichendes, hochgeschlossenes langärmliges Kleid aus schwarzem Industriegummi und darüber die für so ein Outfit obligate hellgraue Gummischürze. Was von seinem ersten Erscheinungsbild beibehalten wurde, war seine Mangamaske und die Perücke mit den beiden Zöpfen!
'Ihre' Hände steckten in einem Paar gummierter Arbeitshandschuhe, mit denen sie den Kanister mit Wasser für uns und den Eimer mit dem Futter schleppen durfte...

"Ihr dürft eure Pferdemagd ruhig begrüßen..."

Auf diese Aufforderung hin durch Vanessa wurde Jens/Heidi auch von uns Hengsten lautstark begrüßt- aber nach dem ersten Wiehern verschluckte ich mich fast!

'Herzlichen Glückwunsch du Idiot- das hast du ja fein hinbekommen... Fuck!'

Hatte ich mir nicht ausbedungen, vom Pferdeknecht bis zum Rennen nicht mehr in irgend einer Art mehr betreut zu werden? Streng ausgelegt war er ja nicht vor Ort und interagierte auch nicht mit mir...- es war ja 'Heidi', die mich zusammen mit allen anderen versorgte! Warum war mir dies nicht bereits heute Mittag aufgefallen?
Die Rittmeisterin grinste mich über beide Ohren an- auch sie wusste daher um den Bock, den ich bei meinem Wunsch für die Bestrafung des Pferdeknechtes 'geschossen' hatte... Jetzt herum zu motzen war aber eindeutig zu spät!
Miu schien die schlagartige Verschlechterung meiner Laune mitbekommen zu haben denn er stubste mich an und schenkte mir für diese Wiederholung dessen, was er- und alle anderen Pferde- bereits heute Mittag empfunden haben mussten, sein gewinnendes Lächeln.

'Immerhin war es sein sein Vater... und ich hätte ihn auch von der Polizei vom Hof holen lassen können... Komm- gib dir einen Ruck und genieße den Anblick... '

Mit diesem Gedanken stubste ich Miu spielerisch zurück und dann machten wir uns über das Futter in der Raufe her...


Später Abend- Dämmerung


Die Fütterung lag mit all ihren Highlights und lows hinter uns und ich freute mich darauf, gleich wieder zusammen mit Miu von Anja zurück in unsere neue Box geführt zu werden. Doch war ich erstaunt, wie stattdessen Markus zuerst Brutus und Blacky aus der Hengstbox holte und nach einiger Zeit auch Miu und mich. Aus dem Stall geführt sahen wir beide sofort den Grund- eine Wagonette, bei der bereits Brutus als Stangenpferd und Blacky vor ihm auf der rechten Seite eingeschirrt standen. Letzterer war zudem in das von ihm sicher immer noch verhasste Latexoutfit gesteckt- und doch stand er still und hielt, ohne das irgend ein Druck auf ihn durch eine weitere Person ausgeübt werden musste, seine Position.
Unser Pferdetrainer schob Miu leicht neben Brutus an den für ihn vorgesehenen Platz, verband die Zugstränge sehr sorgfältig und schirrte mich danach neben dem in Latex gesteckten Pferd mit der gleichen Sorgfalt ein. Meine Vermutung, für wen wir derart vorbereitet wurden, bestätigte sich mit dem Erscheinen der Baronin- sie wollte wohl in dieser Vollmondnacht eine Ausfahrt geboten bekommen und wir hatten das 'Privileg' sie ziehen zu dürfen...

'Oder steckt da mehr dahinter? Anja schien da irgendwie mit involviert zu sein- sonst hätte sie uns sicher schon geholt...'

"Markus...- wie abgesprochen! Du kennst den Weg..."

Erst jetzt fiel mir das Detail auf...-unser Trainer hatte zwar die für seine Arbeit mit uns übliche Kleidung an, aber sie schien frisch aus dem Wäscheschrank zu sein. Die Anweisung der Baronin an Markus legte auch nahe, er war in das, was jetzt stattfinden würde, zumindest teilweise eingeweiht. Das Nachmittagstraining durch ihn war, wenn ich es jetzt so rekapitulierte, auch nicht übermäßig anstrengend gewesen... Hatte er da schon seine Anweisungen gehabt? Hing die von ihm angesagte Absenkung der Trainingsintensität auch mit der jetzt geplanten Ausfahrt zusammen?

Bald war klar, wohin wir unterwegs waren- die Herrin von Rosengarten schien zu dem Weiher zu wollen, wo Miu seine Angst vor dem Wasser so gut niedergekämpft hatte. Doch was uns dort erwartete...- ich war... irritiert... und beeindruckt!
Ein gutes Dutzend Ölfackeln tauchte den ausgewählten Platz in flackernd angenehmes Licht, meine Jockey bewachte eine Decke, auf der neben zwei Kühltaschen auch vier Futterschüsseln standen, die bei unseren Fütterungen zur Anwendung kamen...- dazu der Vollmond, der in seiner Pracht über dem Weiher stand.
Es war still- kein Zirpen von Insekten... nichts außer unseren Schritten und den Geräuschen des Wagens, doch auch dies erstarb einen Augenblick nach dem über die Zügel gegebenen Haltesignal. Ein perfekter Moment, den Anja mit einem Photo einzufangen versuchte...
Wortlos, um die Stille nicht zu stören, stieg Markus nach einiger Zeit vom Kutschbock und schirrte uns nacheinander aus, während Anja und auch die Baronin uns in das mit den Fackeln abgegrenzte Geviert führten. Dort standen wir dann durch den Duft des verbrannten Öles recht gut vor möglichen Stechmücken geschützt und während Anja Miu und mich am Halfter hielt, übernahm dies Markus bei Brutus und Blacky. Die beiden flankierten jeweils die Baronin in der Mitte der Aufstellung und so blickten wir über den Weiher und, auch wenn ich dies nur für mich sagen kann, genossen den sich uns bietenden Blick...

"Steehht..."

Das Kommando der Baronin war eher ein Flüstern...- sie wollte den Zauber des Momentes nicht zerstören. Doch drehte sie sich nun zu uns und, beginnend mit ihrem Leithengst, strich sie jedem von uns über Vorderhand und Flanke, ehe sie begann, zu uns Pferden zu sprechen. Markus hatte Blacky dafür sogar die seinen Kopf umschließende Maske abgenommen...

"Blacky...- ich fange mit dir an..."

Für mich im ersten Moment unverständlich, hätte ich doch mit Brutus als Leithengst begonnen...

"..., du bist das hier einzig anwesende Pferd, was jetzt bei dem Turnier nicht für einen der Wettkämpfe gemeldet ist. Dies ist für dich keine Zurücksetzung- auch wenn dies durch dich so im ersten Moment durchaus so verstanden werden kann. Du wärst gut genug um, gelenkt von Markus als deinem Jockey, unter den Top 10 in der Rangliste bei den Kurz- und Mittelstreckenrennen zu erscheinen... Ich habe für dich jedoch anders entschieden, da ich dich, trotz deiner Aggressivität in den Rennen, nicht unter den möglichen drei besten Gespannen sehe. Du wirst- und dies ist für die Präsentation des Hofgutes genau so wichtig- von mir bei allen Demonstrationsschauen eingesetzt! Daher auch dein verstärktes Training in der Aufmachung, die du jetzt trägst... du wirst da sowohl als Einzelpferd unter der Führung von Markus eingesetzt als auch als Unterstützung für externe Teilnehmer. Deine Zusammenarbeit mit dem Hengst von Madame Serval beim Showholzrücken hat die beiden Trainingstage sehr gut geklappt und ich erwarte von dir bei den anstehenden Vorführungen ein mindestens genau so harmonisches Bild. Die Madame reist mit ihrem Hengst morgen im Lauf des Tages an- du stehst daher ab Nachmittag für mindestens eine Trainingseinheit ihr und ihrem Tier zur Verfügung. Sie wird in dieser Zeit verantwortlich für dich sein- dies ist mit ihr so vereinbart... Über die drei Tage sind je zwei Vorführungen pro Tag in dieser Sparte eingeplant... Wenn sie der Meinung ist, du benötigst Extratraining...- dann wird sie dieses mit dem Pferdetrainer abstimmen... Dazu kommen pro Tag noch je eine Vorführung mit Basics in der Bodenarbeit und am Freitagabend das Showrennen mit der Quadriga. Markus wird dich bei all dem präsentieren und im Unterschied zum Holz rücken und der Showfahrt im römischen Stil arbeitest du dabei ohne diese Gummipelle..."

Ein leichtes Drehen meines Kopfes bestätigte mir meine Ahnung- Anja war von dieser Ansprache der Baronin völlig überrascht. Hatte sie mir doch in einem Vier-Augen-Gespräch über das Auftreten der Baronin, als sie an jenem Abend, als ich von Waldsee hierher gebracht wurde, über deren Sicht auf uns 'Pferde' Dinge berichtet, die völlig konträr zu dem waren, was ich hier gerade erlebte. Sie schien in den vergangenen fünf Wochen da einen tiefgreifenden Wandlungsprozess hinter sich gebracht haben...

'... oder zieht sie hier die große Show für jeden von uns ab und lullt uns ein?'

Der vorsichtige Blick aus dem Augenwinkel zu Blacky und Brutus zeigte auch deren kaum unterdrückte Verunsicherung- selbst der Pferdetrainer schien sichtlich überrascht...

"...Miu- zu dir! Ich möchte dir zuerst Danke dafür sagen, daß du Schlachtross hier während seines Aufenthalts auf Rosengarten nicht nur eine Stütze warst... sondern daß sich zwischen euch eine tiefe Freundschaft entwickelt hat...- das gilt auch für dich Brutus! Ihr beide habt es ihm ermöglicht, in sehr kurzer Zeit seinen Platz innerhalb eurer Herde zu finden und diesen... als Hengst... auch zu verteidigen...
Miu, im speziellen kann ich mich nur bei dir entschuldigen, was die Ausbildung und Förderung deiner Talente angeht...
Ja, es war meine Entscheidung, zugunsten des Fahrsports den Bereich der Dressur aufzugeben... wo du Talent dafür gezeigt hast! Damit habe ich dir etwas genommen, worin du bei entsprechendem Training heute sicher auch sehr weit vorn mitmischen könntest... und auch stolz darauf wärst...- ich hatte dir damit auf diesem Gebiet deine Zukunft verbaut! Ich hoffe, du kannst meine Entschuldigung dafür akzeptieren..."

Während sich ein Moment des Schweigens auftat, spürte ich mehr als daß ich es sah, wie mein Freund seine Hinterhand nur leicht einknickte und den Kopf beugte.

'Miu war eindeutig zu lange mit mit zusammen...'

Innerlich tanzte ich vor Freude- hier zeigte sich ein junger Hengst nicht unterwürfig sondern, im Unterschied zu unserem kennenlernen, generös und mit einem Selbstbewusstsein, das es ihm ermöglichte, diese Einlassung seiner Besitzerin- und Mutter- zu akzeptieren.

"Ich bin wirklich froh, daß dein Talent im Springen... gepaart mit deinem Willen, dies in der wirklich kurzen Zeit bis zu dem Wettbewerb in allen Feinheiten zu trainieren, dir in der Hinsicht eine weitere Chance auftut, die ich nicht ein weiteres Mal dir verbauen werde...
Du wirst dieses Jahr ganz sicher noch nicht mit ganz vorn dabei sein- so ehrlich solltest du auch zu dir selbst sein- aber nutze die Wettkämpfe...um dein bestes zu geben... und zu lernen! Ich sehe dich, so wie die Rittmeisterin und auch dein Trainer hier, im nächsten Jahr unter den Top 5 bei entsprechendem Training. Du hast zudem, wie mir Vanessa und Markus berichteten, eine gewisse Affinität zu einem arbeiten in dem Fell, wie es auch Schlachtross normalerweise trägt... Auch wenn ich so einer Staffage nichts abgewinnen kann...- würde dir dies wirklich zusagen?"

Mein Freund nickte einfach- nicht nur ich war vom Auftreten der Baronin verwirrt. Dies war eine Mischung aus Entschuldigung bei einigen von uns und Einschwören auf die vor uns liegenden Wettkämpfe. Sollte sie für meinen Freund aber wirklich darüber nachdenken, ihm ein gleichartiges Fell, wie ich es auch normalerweise trug, zuzugestehen?
Ich war jetzt auch neugierig, was sie für Worte Brutus und mir gegenüber wählen würde...- doch ihre nächsten Worte waren erneut für Miu bestimmt, auch wenn sie diese an Markus richtete.

"Pferdetrainer..." die Baronin wählte hier die förmliche Bezeichnung und nicht die eher matriarchalische Nutzung seines Vornamens- "... ich übertrage euch hiermit die persönliche Verantwortung für das künftige Wohlergehen dieses Hengstes als sein Eigentümer! Das entsprechende Schriftstück ist bereits aufgesetzt und von mir unterschrieben. Ihr kommt nachher mit in mein Büro- dort erfolgt die förmliche Übergabe...
Euch allein obliegt damit in Zukunft sein Training, die Meldung und der Einsatz bei entsprechenden Wettkämpfen... Eine Nutzung durch dritte Personen obliegt ab sofort des weiteren... grundsätzlich und ohne Ausnahme... eurer Zustimmung- dies schließt damit auch mich ein! Die Unterbringung und alle sonstigen Obliegenheiten erfolgt weiterhin auf dem Hofgut hier- damit sind auch alle anfallenden Kosten für Versorgung, Ausrüstung und Pflege nach eventuellen Verletzungen gemeint. Euch steht in Bezug auf letzten Punkt auch die freie Wahl eines Veterinärs eures Vertrauens offen..."

Ich brauchte eine Weile, ehe ich begriff was ich soeben aus dem Mund der Baronin vernommen hatte...- wenn Miu als 'Hengst' über Markus auch weiterhin an Rosengarten gebunden war, so hatten ab sofort weder Mira noch irgend jemand anders weiter Zugriff auf ihn! Mein Freund war ab sofort das 'Eigentum' des besten Menschen, den er sich als Pferd wünschen könnte...
Stumm vor Glück drehte ich mich zu ihm, rieb meinen Kopf an seinem und schämte mich nicht, meinen Freudentränen freien Lauf zu lassen. Anja erging es ähnlich- doch wahrte sie die Form und nach ihrem Kommando an mich stehen zu bleiben, führte sie Miu hinüber zu Markus und nahm statt seiner Brutus am Halfter. So stand mein Freund jetzt neben seinem neuen Eigentümer und beide drückten ihrer Chefin ohne ein gesprochenes Wort ihren Dank aus- Markus mit einer Verbeugung und Miu mit der typischen Geste der Unterwerfung...

'Wenn Mira hier trotz allem irgendwann das Hofgut übernehmen sollte...- dann könnte der Pferdetrainer immer noch zu Bea nach 'Waldsee' wechseln... UND MIU MIT IHM!'

Die Erkenntnis verschlug mir fast den Atem- mein Freund war zwar als Pferd an seinen Trainer, doch nicht mehr hier an das Hofgut gebunden! Instinktiv ging ich auch zu einer pferdegemäßes Verbeugung auf mein Knie, Anja war durch mein Handeln überrascht, doch ließ sie mich gewähren und ihr Arm an meinem Halfter hinderte mich nicht.

"Schlachtross- hoch mit dir! Du hast keinen Grund, dich für etwas zu bedanken, was dich nicht betrifft!"

'Hatte die Baronin selbst nicht begriffen, was sie gerade tat oder wollte sie nicht, daß ihre anderen Pferde zu der gleichen Erkenntnis wie ich gelangten? Der Rahmen hier war doch nicht umsonst so gestaltet...'

Natürlich erhob ich mich sofort wieder nach der direkten Aufforderung durch die Chefin des Hofgutes- warum sich jetzt bockig anstellen und damit dies alles hier stören?

"Brutus, Schlachtross... und dies gilt vor allem für dich Anja... als die Jockey deines Hengstes! Den beiden Tieren hatte ich es gestern schon einmal gesagt- egal was in irgend einem der Rennen von Dritten passieren sollte... kämpft fair um den Sieg! Ihr seid beide in der Lage, in dem großen Rennen am Sonntag den ersten Platz zu erringen... ich sehe von euch mindestens einen auf einem Podestplatz! Die gemeldete Konkurrenz ist wieder erstklassig und es wird vor allem für dich, Schlachtross, hart werden- dein Trainingsausfall wurde zwar so gut wie nur möglich kompensiert...- doch ich glaube, mit einer weiteren Woche ständest du noch besser da. Anja- dies ist so mit Lady Bea abgesprochen und war ein Teil ihrer verlorenen Wette- du startest mit Schlachtross für Rosengarten und ich habe euch, wie Brutus auch, zu den Rennen über 1000, 5000 und 10000 Meter gemeldet.
Was Rennvorgaben durch mich angeht...- Anja, ich denke, dein Hengst ist über die 5 km besser als Brutus...das sagen zumindest die Trainingsergebnisse der direkten Vergleiche aus... du solltest in diesem Rennen ganz klar um den Sieg kämpfen. Vanessa und nicht Mira wird Brutus lenken, daher sollte es da keine Überraschungen geben...- sie wird mit ihrem Hengst in dieser Hinsicht taktisch für euch fahren. Die Rittmeisterin wurde dahingehend von mir schon eingewiesen...- und mit dir hat sie, soweit ich unterrichtet bin, sich bereits unterhalten...
Brutus hat dafür bessere Chancen auf der Distanz über eine Runde- und ja, dies ist eine 'Stallorder'... Bitte halte dein Gespann hinter dem von Mira- egal, wie schnell ihr tatsächlich sein und welchen Platz ihr belegen könntet!
Was das große Rennen angeht... ich habe es vorhin schon einmal gesagt... kämpft fair! Ihr beide seid da gleich stark und gut vorbereitet- möge der bessere von euch gewinnen und der 'unterlegene' den zweiten Platz belegen...
So- und jetzt genießt den Abend und das für euch vorbereitete Futter!"

129. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 20.05.22 10:49

Wow! Zunächst mal danke für die Fortsetzungen! Und die weiter stimmige und tolle Entwicklung!
Ansonsten kann und will ich hier gar ned mehr sagen, weil ich von dieser Entwicklung sowas von beeindruckt und begeistert bin! 😊
Danke dafür!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Rico
130. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 27.05.22 08:59

Guten Morgen euch allen- Witnere schreibt euch von einem lokalen Turnier...

Der Beginn des Hoffestes mit all seinen Herausforderungen rückt näher und Schlachtross wartet auf die Ankunft von Bea...
Nach deren Eintreffen versorgt sie ihn mit einigen Infos über einen Mittbewerber- und bei Schlachtross kommt noch einmal 'etwas hoch'...


Koppel der Gestütpferde...- später Vormittag...


Schlachtross:


'Was für ein Chaos...'

Von unserer temporär eingerichteten Koppel hatten wir einen guten Überblick auf alle ankommenden Aussteller, Lieferanten und natürlich auch auf eintreffende Teilnehmer der Wettkämpfe. Simone mit ihren 'Sissys', der Pferdeknecht und auch Natascha hatten alle Hände voll zu tun, damit der Strom der Gäste und Lieferanten mit all den Fahrzeugen nicht vollends ausuferte. Markus hatte uns 'Pferden'- bis auf Miu- die versprochene 'Freizeit' gewährt... er hatte sogar den Versuch von Jens, Blacky und Steel als Zugpferde zur Unterstützung seiner 'Arbeiten' heranzuziehen, im Keim erstickt und ihm- vor unseren Augen- einen Einlauf allererster Güte dafür verpasst!

'Gut so Markus- unser Agreement war für dich bindend...'

Nicht das ich Zweifel an dem Pferdetrainer und seinem gegebenen Wort in Bezug auf unsere Vereinbarung bezüglich des Pferdeknechts gehabt hätte- ich war nur über den Versuch von Jens, trotz des durch die Baronin ausgesprochenen Verbotes für ihn, mit uns Gestütpferden irgendeine Arbeit zu erledigen, überrascht... So hatten wir das Vergnügen, nicht nur als Hengste und Stuten gemeinsam Zeit auf der Koppel zu verbringen- auch wenn Kara und Steel neben der Ansage durch Vanessa, sich uns zu verweigern, einen Keuschheitsgürtel zu ihrem 'Schutz' tragen durften...
Ein besonderer Bonus- die Rittmeisterin hatte uns, bevor sie uns auf diese Koppel führte und danach Miu zu einem letzten Training mitnahm, die Erlaubnis der Baronin übermittelt- wir dürften uns untereinander 'verbal' unterhalten! Dies würde aber nur in Bezug auf uns Pferde gelten- gegenüber Dritten wäre diese Möglichkeit für uns von ihr 'nicht erwünscht...' und somit, ohne dies so zu benennen, verboten!
Nachdem sie wieder weg war suchte Brutus meine Nähe.

"Come on Schlachtross...- let's watch the incomming Guests. Vielleicht we see some of our..."- hier suchte er wohl für einen Moment nach dem richtigen deutschen Wort- "...Konkurrenz? Correct word?"

"That's the right word Brutus. I'm glad to talk with you without the fear of punishment. Let's walk to the fence..."
"...Brutus...- your race preparation with Mira..."

"...was all time superviced! She hadn't wipped or hurt me- all is well. Please...- let's talk about other things..."

"Steel...?"

Wir beide grinsten über meinen Vorschlag- den die Stute auch mitbekommen hatte. Sie gesellte sich zu uns und so standen wir in drei Gruppen am Zaum und beobachteten die eintreffenden Fahrzeuge sowie die Personen, die auf dem Weg an uns vorüber liefen. Kara und Lion standen mit etwas Abstand zu uns und Blacky zog es vor, allein zwischen uns seinen Platz einzunehmen. Wir ließen ihn in Ruhe- er wollte offenbar für sich allein sein und hatte dies ohne Worte mit einem Schnappen nach Kara zum Ausdruck gebracht...
Allzu lange brauchten wir auch nicht warten...- und DER Anblick ließ uns Hengste unruhig werden! Ein Mann mit seiner jüngeren, zierlichen Partnerin lief an uns vorüber... genauer- er führte sie mit kurzer Leine an uns vorbei.

"Da würdet ihr wohl gern aufreiten? Vergesst es- diese Dressurstute ist nichts für euch Hengste...- auch wenn ihr vielleicht gut rennen könnt!"

Ein Schnauben von ihr unterstützte die Aussage ihres 'Menschen'...- und setzte dem durchaus anzüglichen Wiehern von uns ein Ende. Mit dieser Aussage verschwanden beide in Richtung des Dressurplatzes...
In einem der nachfolgend an uns vorbei fahrenden Taxis glaubte ich ein, zwei mir bekannte Gesichter von anderen Rennen erkannt zu haben- war mir aber nicht sicher. Es folgten erneut ein paar 'Teams' zu Fuß... zwei davon gaben uns Anlass zur Heiterkeit- sie outeten sich als Teilnehmer über die Rennwettbewerbe, aber vom Aussehen und der durch uns vorgenommenen Einschätzung ihrer möglichen Leistung passte Anspruch und Realität ganz sicher nicht zusammen. Der Owner/Händler/Jockey des einen zeigte auf uns, bezeichnete uns als die Mitbewerber in dem Rennen, für das er sein 'Pferd' gemeldet hätte...- und sprach davon wie sie beide uns schlagen und auf die Plätze verweisen würden!
Steel hatte mit Lachtränen zu kämpfen als sie Brutus diese Aussage dolmetschte- das 'Pferd' war eher ein Allrounder als ein Rennpferd... wenn wir nachsichtig mit seiner Erscheinung waren.
Die andere Stute wurde bei näherem Hinschauen von Steel erkannt- und ihr Lachen wich einer realistischeren Einschätzung...

"...Amerikanerin... gegen die bin ich schon mal gelaufen...- die ist nicht schlecht. Verdammt zäh! Kann sein, daß ich gegen sie antreten werde..."

Auf meinen verwunderten Blick- ihre stämmige Erscheinung passte ganz und gar nicht zu der eines Rennpferdes- antwortete Steel in einem Mix aus deutsch und englisch damit Brutus es auch verstünde, sie wäre in einem Rennen schon einmal gegen sie angetreten, hätte sie auch geschlagen...- aber dieses Team hätte recht knapp hinter ihr die Ziellinie passiert...

"... der Pferdetrainer... Markus... hatte mich damals gelenkt und war überrascht, wie lange die beiden uns den dritten Platz streitig gemacht hatten... Die sollten nicht unterschätzt werden!"

In den Minuten nach diesen Begegnungen passierte eine Weile nichts- ein paar weitere Aussteller mit ihren Fahrzeugen und ein Pkw, dessen Insassen ich aber nicht zuordnen konnte. Einzig das Auftauchen von 'Heidi', die Miu zu uns zurück brachte, war so gesehen erwähnenswert.
Mein Freund gesellte sich sofort zu uns...- und mit einem 'Kompliment' begrüßte er uns ein wenig übertrieben und selbstironisch. Seine finale Einheit auf dem Sprungparcours war, der Aussage der Rittmeisterin ihm gegenüber, so berichtete er uns stolz, zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen. Mir teilte er gesondert mit, Anja würde noch die Rittmeisterin bei einigen Aufgaben unterstützen...- sie hätte jetzt auch bei seiner Trainingseinheit mitgeholfen...
Zwei weitere Fahrzeuge trafen mittlerweile ein... in dem einen glaubte ich 'Nordic' und seinen Partner Dennis erkannt zu haben...- doch wartete ich auf meine Jockey und Lady Bea!

'Ruhig Schlachtross...- erinnere dich an deine Anreise... Da bin ich auch am frühen Abend von der Rittmeisterin eingeladen worden und wir kamen mitten in der Nacht an. Selbst ohne Verzögerungen... und wenn sie sehr früh losgefahren sind...- gedulde dich einfach... Bleib einfach Pferd- da spielt Zeit keine Rolle!'

Als könnte Miu diese... meine Gedanken erraten...

"Du hälst nach Bea Ausschau...- ich hab doch recht... Deine Blicke verraten dich."

"Ja Miu...- aber ich habe mir selbst gerade klar gemacht... Es ist ein gutes Stück Weg von 'Waldsee' bis hier nach 'Rosengarten'. Ich musste an meine Fahrt-"

Ich brach ab- bei dem Kombi, der gerade auftauchte, stimmte die Farbe und der Typ...

'...wenn er jetzt noch das richtige Kennzeichen hat...'

Ich wieherte meIne Freude heraus- das war der Wagen von Mike und Klaus! Ein sanfter Stoß mit der Hand an die Hüfte von meinem Freund- ja, das waren die beiden... Und auf den Rücksitz saß Bea...
Zumindest eine Person im Wagen musste mich gesehen haben- ein kurzer Hupton und ein Aufblenden mit den Scheinwerfern waren Signal für mich dies wäre der Fall! Ich ließ es mir nicht nehmen, mit einem Sprint entlang des Zaunes meiner Freude über ihr Eintreffen Ausdruck zu verleihen...


Eine Stunde später...


"Schlaaacchhtross..."

Das war unverkennbar die Stimme von Lady Bea...- die über die Koppel vernehmbar war, auf deren gegenüberliegender Seite ich gerade stand.
Auch wenn ich noch bis zum Ende der Woche 'Rosengarten' zugeordnet blieb- sie ist und bleibt die Person, auf deren Hofgut ich trainierte... für die ich in der Vergangenheit meine Erfolge erzielt hatte...- sie war, ist und bleibt... auch wenn sie mich hierher verzockt hatte... 'meine' Gestütschefin!
Ich hatte aber nicht erwartet, sie so schnell nach ihrem Eintreffen hier wieder zu Gesicht zu bekommen... Offensichtlich hatte Sie Mike und seinen Partner nur kurz bei den notwendigen Formalitäten vor einem Rennen auf einem 'fremden' Hofgut geholfen und ist dann sofort hierher gekommen.
Ihr Anblick erfreute mich... aber warum war sie nicht in Begleitung meiner Jockey? Ich hatte Anja doch kurz gemeinsam mit ihr gesehen...
'Dank' des Koppelzaunes und der immer noch gültigen Fixierung der Vorderhand an den Hüften konnte ich sie nicht so begrüßen, wie ich es in diesem Moment gern getan hätte- mit einer Umarmung- doch lehnte ich mich so weit wie möglich nach vorn und wurde von ihr umarmt...
Miu und Brutus, die mir gefolgt waren aber Abstand hielten, wurden nach dieser ersten Begrüßung durch Bea mit ein paar Handbewegungen von ihr weggeschickt- meine Chefin wollte mit mir allein sein...

"Schlachtross...- zuerst dreh dich bitte einmal... Ich möchte sehen, wie weit deine Verletzungen abgeheilt sind!"

Nach der langsamen Drehung um meine eigene Achse schaute Bea ein wenig zufriedener aus...

"Das sieht wesentlich schöner aus als vor meiner Rückfahrt nach Waldsee... auch wenn du ganz sicher einige Narben behalten wirst. Der Abszess auf deinem Rücken...- da hat die Oberschwester gute Arbeit geleistet. Tut der noch weh? Hast du sonst noch Schmerzen?
Komm- lass uns ein wenig abseits gehen..."

Ich ließ mich nicht zu einer verbalen Antwort verleiten- ich unterstand derzeit noch Amalie und diese hatte etwas anderes heute Morgen für uns verfügt! Hier war ich auf der Koppel im freien und nicht in meiner Box...- daher verneinte ich beide Fragen mit einem Kopfschütteln...und folgte ihr bis zum Ende der Koppel.

"Ich weiß, die Baronin handhabt es auf ihrem Hof hier anders... und noch bist du ihr unterstellt...- aber du kannst und darfst dich jetzt mit mir auch normal unterhalten wenn du Fragen oder Anmerkungen zu dem hast, was ich dir sage...- das ist mit Amalie abgesprochen und aus dem Grund habe ich auch deine Freunde weggeschickt..."

Hier nickte ich nur, antwortete trotzdem noch nicht.

"Zuerst- Anja ist jetzt noch bei Mike und 'Kristall'...- seinem Hengst. Du weißt, die beiden haben bei weitem noch nicht so viel Rennerfahrungen wie du... und meine Freundin hier kann, was die hier geforderten Umgangsformen angeht, sehr steif und unnahbar erscheinen. Daher werde ich mich überwiegend um die beiden... besonders um Mike... kümmern... Wenn etwas mit dir sein sollte... ich werde es über Anja oder deine Trainer hier zeitnah erfahren. Das geht doch so für dich in Ordnung?"

"Alles gut Bea...- das geht schon klar. Ich weiß doch noch, wie du Anja und mich als 'Fohlen' unterstützt hast...- nachdem sie mich 'übernommen' hatte."

Meine wirklich eher geflüsterten Worte zauberten ihr ein Lächeln in ihr Gesicht.

"Noch etwas zu 'meinem' Team...- Mike und sein Hengst haben die letzten drei Wochen verdammt hart trainiert..."- hier zögerte Bea sichtlich, als ob sie kurz überlegen müsste- "...und sie sind schnell...
Du wirst gegen sie über die 1000 Meter im Sprint und im Überlandrennen antreten... Anja und du...- ihr werdet euch anstrengen müssen wenn ihr sie schlagen wollt. Ich wünsche euch dabei trotzdem allen Erfolg!"

Mit diesen Worten, so war es für mich erkennbar, hatte meine Gestütschefin alles gesagt was sie dazu preisgeben wollte. Bevor sie aber sich zum Gehen abwandte schnaubte ich vernehmlich- und drückte damit aus... ich würde ihr gern noch etwas sagen. Warum auch musste diese Szene mir gerade jetzt wieder durch den Kopf gehen?

"Bea..."

Meine Mimik konnte es nicht verbergen...- und ihre Gesichtszüge wechselten sichtbar über ernst zu besorgt.

"Was ist los... Schlachtross... Kommt da bei dir etwas hoch?"

Anstatt einer Antwort beugte ich mich so weit wie nur möglich über den obersten Querbalken und drückte meinen Kopf so fest es mir möglich wegen ihre Brust. Bea erwiderte dies, hielt mich in ihren Armen und stockend begannen die Worte meinem Mund zu entweichen...

"Mira... wenn es nach ihr gegangen wäre... Ich würde jetzt nicht hier stehen... Sie wollte... daß ihr beiden... Anja und du... mich in einer Box findet... nach eurer Ankunft heute... Zu spät... um mir helfen zu können...
Sie wollte mich gemeinsam... mit ihrer Schwester so lange quälen... bis ich es nicht mehr... ausgehalten hätte... Sie wollte... daß ich... mir selbst die... meinen Schlauch abschneide... und so verblute... Und sie wollte... dabei zuschauen...
Ich habe das bisher... nur der Baronin und Anja erzählt..."

Ich konnte meine Tränen nicht länger zurück halten und zitterte an ganzen Körper, während Bea mich an sich drückte.

"Es ist vorbei Schlachtross... es ist vorbei... es ist vorbei... Alles ist gut... es ist vorbei..."

Erst nachdem sich Bea sicher war, der Hengst in ihren Armen hätte sich mental wieder gefangen, sprach sie weiter:

"Amalie hat es mir berichtet... letzten Freitag- vor einigen Tagen..."- ich musste sie wohl verwirrt angesehen haben, da Wochentage für mich hier keinerlei Bedeutung mehr hatten- "... sofort nach der Rückkehr von Madame Simone hier auf das Hofgut. Die Baronin hat sie recht eingehend zu all dem... befragt... Alles, was du ihr darüber erzählt hast, wurde so bestätigt...
Dieser Hass kann doch nicht nur aus der angeblichen Behinderung bei diesem Rennen herrühren..."

"Sie ist sadistisch... und ich... glaube... sie ist ein Soziopath..."

"Schlachtross...-wenn du das möchtest... dann sorge ich dafür, daß du mit Anja sofort zurück nach Waldsee fahren kannst. Ich werde die volle Verantwortung dafür übernehmen...- und auch jegliche Konsequenzen akzeptieren!
Ich möchte dicht trotzdem bitten... hier noch die Rennen durchzuhalten... Wirst du das schaffen?"

Langsam löste ich mich von ihr... und nickte ihre Bitte an mich bedächtig und sehr bewusst ab. Ich war 'nur' ein Rennpferd... doch ich würde es durchhalten und zu siegen versuchen!

Während Bea mich noch hielt und ich die Welt um uns herum ausblendete...- bekamen wir nicht mit, daß gleichzeitig am Koppelzaun eine weitere Begegnung stattfand...

131. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 03.06.22 11:59

Blacky erlebt Dinge, die ihn sich fragen lassen ob er träume...


Tag 39; Woche 6- Mittwoch (Part 2)


Blacky:

'Verdammt...- warum sprach dieser Mensch Lion einfach mit meinem Pferdenamen an...? Dieses Paar ist zielgerichtet auf unsere Koppel zugesteuert... als hätten sie genau gewusst, wo sie nach uns suchen müssten...
Der Blick der Frau ist ja mehr als unfreundlich...'

Lion reagierte aus seiner Sicht heraus einzig richtig- sein Kopf deutete, mit einem dies unterstreichenden Schnauben auf mich und er trollte sich dann ein Stück vom Zaun weg in die Mitte der Koppel. Inzwischen schaffte ich es, den Mann für mich einzuordnen:

'...das ist doch mein Trainingspartner von vor dreieinhalb Wochen! Das ist... Witnere...- dann ist dies seine Besitzerin der ich unterstellt sein werde...'

Noch bevor ich ihn mit einem Wiehern seines Namens begrüßen konnte, kam er mit der gleichen Idee mir zuvor- sein 'Blacky' war allerdings von einem eher fragenden Unterton begleitet... Auch sein Blick drückte diese bei seiner Partnerin noch immer vorhandene Missbilligung aus...
Und endlich verstand ich, was sie damit wirklich ausdrückten:

'...unsere Narben! Egal, was im Vorfeld ihnen an Gerüchten über dieses Hofgut und die Behandlung von uns Pferden da zu Ohren gekommen war...- die beiden würden keinerlei Beschwichtigungen mehr glauben!
Dieser Witnere hatte mich ja nur in dem Gummioutfit erlebt...- und seine... Ownerin?... wendet die hier bisher gängigen 'Hilfen' in unserer Ausbildung bei ihrem Pferd garantiert nicht an!'

"Blacky...- die Narben sind... älter? Ich nehme an... du hast auch schon von den Gerüchten rund um Rosengarten gehört..."

'Verdammt- seine Besitzerin war brutal direkt... Sollte ich mit den beiden menschlich sprechen? Nein- das ist verboten! Was, wenn sie es dann weiter erzählen... Scheiße- was mach ich jetzt...?'

In meinem Gesicht musste es sichtbar arbeiten... die beiden kamen direkt bis an den Zaun und verschafften mir damit die Möglichkeit, mich so weit zu nähern, daß ich flüstern könnte... Doch was sollte ich in ein paar Sätze packen...
Zu meinem Glück wurde mir diese Entscheidung von Witnere abgenommen:

"Ich hatte nach meinem Training hier noch ein paar Mal mit Markus gesprochen... und er hat mir zwar auf meine Fragen zu euren Lebensbedingungen niemals direkt geantwortet...- aber das, was er zwischen den Zeilen sagte... hat einige der Gerüchte bestätigt. Einige eurer Trainer schlagen euch- habe ich recht?
Ich kenne die Regel- du darfst nicht sprechen... du bist ein Pferd... so wie ich auch ab dem ersten Training nachher... Aber deine Mähne schütteln oder mit dem Kopf nicken ist nicht verboten..."

Ja...- das war die... offene, direkte Art, mit der ich diesen Hengst kennengelernt hatte...

"... Miieeraah... Prfffh... Jäähns... Auugussstine... Ahhhnikaah..."

Ich wieherte so leise es noch verständlich war diese Namen...- und warum sollte ich es nicht wagen...

"Die aus der Klinik scheinen weg zu sein...- fragt Markus oder die Oberschwester danach..."

Woher ich diesen... Mut nahm...- ich vertraute diesem anderen Pferd... und seiner Ownerin. In letzterer hatte ich mich ganz sicher nicht getäuscht- ihre Reaktion war Unglaube und Wut:

"Ich habe gerade ganz große Lust hier sofort wieder abzufahren...- ich hoffe aber, dein hochgelobter Pferdetrainer... Nein- entschuldige Schatz... in den Telefonaten mit ihm... ich denke, er wird ehrlich antworten...
Wenn ich der Meinung bin er tut dies nicht...- fahren wir..."

Seine Ownerin hatte sich gut unter Kontrolle...- ihre Antwort auf mein gesagtes erfolgte ruhig und blieb leise... aber die Entscheidung über Verbleib oder Abreise würde ganz allein bei ihr liegen! Dies war überdeutlich- und da gäbe ganz sicher auch keine Diskussion zwischen den beiden.

"Blacky...- back... back... uuund- Steh!"

Ohne weiten Kommentar wurden mehrere Bilder von mir aufgenommen- nach einen "Whist-um!" auch von meiner Rückseite...

"...Danke Blacky. Dann lass uns mal den Pferdetrainer suchen... wir sollen uns eh mit ihm in Verbindung setzen...- komm Witnere..."

So komisch dies jetzt sogar für mich klingen mochte...- ich hoffte darum, die beiden würden die Wettkampftage hier bleiben...- selbst wenn ich jeden Tag davon in einem Gummioutfit zubringen müsste!
Aber ich wäre gern Zeuge bei dem, was Markus an Fragen gleich beantworten dürfte...


Rennbahn-Innenbereich, Holzrücke-Parcours...- Nachmittag


Blacky:

"Komm Witnere- hoch mit deiner Vorderhand! Dein Partner hat da mehr Disziplin! Streng dich an...!"

Wenn ich das richtig sah, waren wir bei der vorletzten Einzelübung des Parcours angelangt...- und meine temporäre Herrin wollte neben der Leistung von uns beiden auch optische Perfektion. Hier war deutlich der Einfluss der Rittmeisterin zu spüren- doch auch ohne diesen wäre der geforderte Level dieser 'Madame Serval' an uns Pferde hoch. Ich musste mich auch zwingen meine Körperhaltung ständig mit ihrem Anspruch in Einklang zu bringen- aber im Unterschied zu der vielfach geübten Praxis hier auf dem Hofgut wurde ich für meine Leistungsmängel und Unsauberkeiten nicht wie durch Mira oder Jens sofort geschlagen!
Ermahnung... Berührung! mit der Fahrpeitsche... und als höchste Stufe der 'Bestrafung' die Wiederholung der Übung bis zur Zufriedenheit der Madame...- was aber auch anstrengend war. Worüber ich mich aber richtig freute- sie zählte ihren Hengst genau so wie mich an wenn er 'Fehler' machte und lobte mich wenn sie mit mir zufrieden war! Ich war als Pferd... aus ihrer Sicht... dem ihren vom Rang her sofort gleichgestellt!

"Whist-um... weiter... weiter... unnd- steht!"

Während die Madame zu uns kam und jedem von uns ein paar Mal über den Rücken strich, gab es von ihr eine Aufmunterung:

"Geht doch- das sah gut aus... ihr lauft inzwischen ohne ständige Vorgabe durch mich synchron... Wir wiederholen das jetzt noch zwei Mal... danach noch das 'Verladen' der Stämme als Einzeltraining und dann habt ihr euch eine Pause verdient! Das schafft ihr doch sicher...- und nach dieser Pause trainieren wir alles zusammen. Drei Stämme- drei Durchgänge!
Wenn ich mit euch beiden zufrieden bin ist danach Feierabend und es gibt Futter...- einverstanden?"

Während ich unter meiner Maske fast synchron mit ihrem Pferd dies freudig abnickte, wunderte ich mich über mich selbst... Ich hatte... trotz der vollständigen Einkleidung in Latex und der Maske, die meinen Kopf umschloss... keine Panik- und das nach einer Doppeleinheit!
Drei Pausen, in denen mir die Maske abgenommen wurde und ich etwas zu saufen bekam...- hatten alles für mich erträglich gemacht. Dazu jeweils eine Hand voll Studentenfutter... bitte lass dies so weitergehen!
Witnere hatte auf die Abnahme seiner Maske während der Pausen verzichtet und bekam daher nur zu saufen ... doch würde er seine Portion Rosinen-Nuss-Mischung nachher in seiner Box nachgereicht bekommen.

'Zwischen den beiden gibt es keine gebrochenen Zusagen...- sie ist mit Leib und Seele seine Besitzerin und er ihr Pferd... Die ergänzen sich wirklich gut...'


Drei Durchgänge später...


"So- ab morgen gilt es... Blacky... bei der Eröffnung wirst du bei mir und Witnere stehen. Danach bist du- das ist doch richtig so- zwei Stunden als Zugpferd für die Gäste hier eingeteilt... So sind es dann noch etwa drei Stunden bis zu unserer ersten Vorführung- ich denke, ihr beiden werdet vorher noch ein wenig gemeinsam mit mir im Schritt laufen... Eine halbe Stunde dürfte genug sein... Das passt auch mit der Vorführung des Pferdetrainers mit dir...
Schön weiter still stehen- du bist gleich die Einschirrung los. Deine Maske nehme ich dir in der Stallgasse ab..."

Ich konnte nichts dafür- aber langsam stieg inzwischen die Panik des eingeschlossen Seins in mir hoch. Aber ich würde es bis in den Stall durchhalten und je konsequenter ich kooperierte... desto schneller wäre ich das alles los!
Jeder von uns Pferden bekam die Zugketten mit dem daran eingehakten Ortscheid über die Schulter gehangen, die Madame hakte die Führleinen in unsere Halfter ein und ein leichter Zug daran war das Signal ihr zu folgen.
Ein paar Minuten später stand auch ich in der Stallgasse der 'Einsteller' und bekam meine Maske abgenommen. Aber nicht nur das- schon wie in den Pausen wurde mir mein Kopf durch die Madame abgerieben und zu meinem Erstaunen geschah dies sogar noch vor ihrem Pferd!

'Bitte lass mich aus diesem Traum nicht aufwachen...'

Da sie ihr Pferd in die ihm zugeteilte Box verfrachtete und es von ihr keine anderen Anweisungen gab... blieb ich still stehen und erfreute mich an dem Anblick unserer 'Heidi', die wohl gerade die Abendfütterung der Gastpferde in deren Boxen verteilte...

"Magd- ja... du da! Du bist für die Fütterung der Pferde zuständig? Ja? Hierher...- sofort...!"

Die Stimme der Madame gellte die Boxengasse entlang- mit einer derart verbalen Gewalt hatte ich wirklich nicht gerechnet. Trotz meiner Neugier verblieb ich an der Stelle, wo ich bisher stand... auch wenn es mich brennend interessierte, warum der Unterton von ihr mehr als unzufrieden... eigentlich schon zornig... klang...
Unsere 'Heidi' / Jens stand binnen Sekunden nach ihrem Ruf vor der Box, in der ihr Pferd für die Dauer der Wettkämpfe untergebracht war. Die Madame schien sie näher
zu sich in die Box zu winken- ihre Stimme hatte wieder normale Lautstärke und doch verstand ich jedes Wort.

"Name?"... "Also 'Heidi'- was ist hier... unvollständig? Du hast doch die Aufgabe die Pferde zu versorgen?"

In das sich ausbreitende Schweigen erklang kalt ihre Stimme:

"Ich habe hier ZWEI! Pferde stehen... und die haben den ganzen Nachmittag recht hart trainiert! Wieso ist daher hier nur für eines die Portion der Abendfütterung?"

"Die Portion ist für euren Hengst vorgesehen... Blacky als Gestütpferd..."

"Blödsinn! Der Hengst ist mir für die Zeit der Veranstaltung von der Baronin...- also DEINER HERRIN!- anvertraut...- und ich habe, offen gesagt, keine Lust das jetzt und hier in der Stallgasse mit einer 'Magd' auszudiskutieren! Dieses Pferd bekommt SOFORT während dieser Zeit das gleiche Futter wie mein Hengst...- und zwar hier an dieser Box!
Gleiche Leistung...- gleiches Outfit...- gleiches Futter! Ich gehe davon aus, dies muss nicht weiter erläutert werden und wird ab JETZT hier umgesetzt..."

"Jawohl Madame...!"

'Blacky...- du schläfst eindeutig schon im stehen...'

Und doch war dies kein Traum- diese Madame hatte gerade unseren Pferdeknecht mal einfach so auf links gedreht- heute schon das zweite Mal für ihn- und mir in den nächsten Tagen das gleiche Fressen wie ihrem Hengst zugestanden. Ich war zutiefst beeindruckt und einfach nur dankbar...- die beiden haben was gut bei mir!

132. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 10.06.22 11:07

In dem jetzigen Kapitel folgen wir Blacky bei seinen Erinnerungen an seine Zeit in Rosengarten...


Tag 39; Woche 6- Mittwoch (Part 3)


Hengstbox:


Zurück in der Hengstbox machte Blacky es sich satt auf seinem Strohlager bequem... gemeinsam mit diesem Witnere von dessen Ownerin IM EINSTELLERBEREICH sein Futter zu bekommen und zudem danach auch noch mit diesem im Sanitärbereich der Einsteller abgeduscht zu werden...- dem Pferdeknecht in seinem 'Heidi'- Outfit war dies alles andere als recht gewesen...

'Wie die Madame unsere 'Heidi'... ohne auch nur die Stimme zu heben... zurecht gewiesen hat...- das war schön anzuschauen!'

Was hatte der andere Hengst nach dessen Wochenende hier auf dem Hofgut seiner Besitzerin über mich berichtet? Was konnte er überhaupt berichten- die Reaktion der Ownerin und ihrem Pferd nach der Begegnung an der Koppel heute Mittag war eindeutig auf den Anblick, den wir 'Gestütpferde' mit unseren Narben boten. Den beiden war die Ablehnung der Trainingsmethoden, die solche 'Hilfen' benötigten, überdeutlich anzusehen...

'Stimmt ja...- dieser Witnere hat mich die ganze Zeit auch nur in diesem Latex-Aufzug zu sehen bekommen... Der war genau so überrascht...'

Ich erinnerte mich noch gut an das Handeln des Menschen, der hinter diesem... doch recht hart trainierenden... 'Freizeitpferd' steckte- die Entschuldigung bei dessen Abreise für seine, wenn auch durch die Baroness manipulierte Entscheidung, mich auch in Latex zu stecken... und das ganz eindeutig vom Pferdetrainer und der Rittmeisterin gebilligte getränkt werden während ich auf der Koppel stand...
Außerdem- was hatte die Rittmeisterin dieser 'Madame Serval', der Ownerin von Witnere, vor dem Training über mich erzählt? Denn dies hatte sie...- diese hat es ja mir gegenüber sogar erwähnt... und welchen Einfluss hat das... möglicherweise... auf die Sicht dieser Frau und ihrer Entscheidungen während des Trainings gehabt? Immerhin gab es keinerlei Abstriche an dem für mich vorgesehenen Erscheinungsbild- trotz meiner Angst davor...
Für uns Pferde gab es von ihr im ersten Durchgang Ermahnungen und auch Berührungen mit der mitgeführten Fahrpeitsche- aber das bewegte sich im Bereich der auch durch die Rittmeisterin und den Pferdetrainer bei guter Mitarbeit genutzten Korrekturen und es gab auch kein verbales Heruntermachen... Und nach den wieder aufeinander einspielen bekam ich sogar Lob!
Diese Ownerin respektierte mich infolge der von mir gezeigten Leistung und meines Willens sich ohne Zögern ihr unterzuordnen...- und hob mich dafür in ihrer für sie geltenden 'Rangordnung' auf die gleiche Ebene wie ihren Hengst!

'Warum konnte nicht jede Zuarbeit für einen Einsteller oder (Möchtegern)Owner auf einem derartigen Niveau stattfinden?'

Ich stützte mich auf meine Unterarme, hob den Kopf und schaute mich in der Box um. Dies war meine 'Heimat'... seit nun gut zehn Jahren...- Lion kam ein Jahr nach mir hierher, dann Kara und Miu... und vor fünf Jahren Brutus und Steel...

'Scheißjahr...'

Schon in der ersten Nacht war ich mit dem 'Neuzugang' damals aneinander geraten- und hatte klar den kürzeren gezogen! Nach einem weiteren 'Hengstkampf' hier war dann endgültig klar...- ab dem Zeitpunkt war ich nur noch Nummer Zwei in der Rangordnung und trotz all der Misshandlungen durch Mira hatte Brutus bisher sich gegen mich halten können! Gut, dieses Schlachtross stand im Moment als Barriere zwischen mir und dem jetzigen Leithengst- doch war der ja nur noch bis nach dem Rennen hier...

'Was für eine Verschwendung...- da hat uns die Baroness aber mal wieder schön zu ihrem Vergnügen gegeneinander gehetzt...'

Ein Blick hinüber zum Platz von Brutus...- dieser bemerkte es, aber vor den Rennen und der gestrigen Ansprache der Baronin herrschte ein unausgesprochener Waffenstillstand zwischen allen Gestütpferden. Ich jedoch spürte, wie jedes andere von uns, hier waren Dinge in Bewegung geraten...

'Wann hatte die Baronin an ihre Pferden jemals eine Ansprache gerichtet und diesen ihre Intentionen zu dem zu erwartenden Einsatz offenbart?
Seit gut zwei Wochen kein Lebenszeichen von Augustine und Annika- was war in der Klinik nach dem Verweigern von Schlachtross vorgefallen?'

Der sah nach seiner ersten Begegnung mit mir danach genau so aus wie ich es nach einer Folter durch beide Baroness' erwartete...- so vermutete ich, da hatten dessen Besitzerinnen wohl recht heftig interveniert!

'Das würde aber nicht erklären, warum Baroness Mira noch immer hier war und auch mit Brutus bei den Rennen antreten würde... Hatte sie die Schuld auf ihre Schwester abwälzen können und diese geopfert?'

Mir war die Antwort auf diese Frage eigentlich egal- ich empfand Augustine als die schlimmere von beiden und wenn 'Die' und ihre Helferin Annika verschwunden wären und auch nicht wieder auftauchten...

'Das allein wäre eine Verbesserung- selbst wenn Mira hier das Kommando übernehmen würde...'

Instinktiv ahnte ich- das anstehende Überlandrennen würde einen Wendepunkt in der Geschichte von Rosengarten darstellen und ich war daher innerlich sogar froh, weder in diesem noch einem der anderen Rennen eingesetzt zu werden. Mit der Zuarbeit für Witnere und seine Madame Serval hatte ich einen der Hauptgewinne gezogen- so sah ich es für mich selbst- denn niemand würde mich 'verheizen' wie es ganz sicher mit Brutus geschehen würde. Die vom Pferdetrainer kurzfristig vorgenommene Einteilung als 'Taxipferd' war mit einer Einheit pro Tag den Event über nicht schlimm...
Mira hatte in ihrem Agieren bisher keinen Zweifel aufkommen lassen... sie wollte in jedem Rennen, wo sie mit Brutus gegen Schlachtross antrat, den Sieg...- egal, ob sie dafür ihren Hengst oder sogar beide zerstören müsste! Hier ging es ausschließlich um Rache...- sie würde... ohne zu zögern... ganz sicher dabei diesen opfern und mit dem Weggang von Schlachtross wäre der Weg frei, wieder Leithengst in der Box zu werden!

'Ob Markus auch Miu in der Box zurück steckt? Einzelhaltung ist nicht gut- wir Pferde brauchen Nähe...- auch wenn Miu ab sofort für mich tabu ist... So gesehen ist der Kleine jetzt ein Einsteller...
Würden der Pferdetrainer und sein ihm übereigneter Hengst im Fall der Übergabe des Hofgutes an Baroness Mira nicht sogar dieses verlassen? Egal- selbst wenn mit Brutus und Lion nur noch zwei weitere Hengste dann unter mir rangieren würden...- für meine Faible wäre Lion und ab und an Kara schon ausreichend. Brutus würde im Tausch für Ruhe in der Box und das 'Verschmähen' von Steel durch mich sicher meine Vorherrschaft dann anerkennen...
Damit wäre allen am besten gedient...- die Rittmeisterin würde sich ganz sicher nicht in 'Boxenangelegenheiten' einmischen, wenn ich für Kontinuität stehen würde! Lion wäre der einzige, dem sein Hintern dann ab und an weh tut...'

Wie die Baronin damals gelacht hatte, als er sich auf eine Anzeige von ihr gemeldet hatte und zu ihrem Erstaunen statt des angebotenen Ein-Jahres-Vertrags ihr entgegnet hatte, er würde dies gern 24/7/365 leben. Mein menschliches Leben bot mir keinerlei Perspektive- ich hatte es mittlerweile so gut wie es nur geht vergessen und verdrängt. Ich war jetzt der Hengst 'Blacky'- und wie ich vorher genannt wurde... da wollte ich nicht mehr daran erinnert werden! So gesehen hatte ich einen Schlussstrich gezogen und mein menschliches Scheißleben gegen ein... bisher doch recht beschissenes Pferdeleben eingetauscht- doch das war damals nicht absehbar!
Die ersten zwei Jahre liefen... so im Rückblick... sogar recht gut- ich gab alles, was physisch mit dem Training der Rittmeisterin und ihrer Mitarbeiter erreichbar war... Sogar mehrere dritter Plätze in diversen Rennen über längere Strecken wurden durch mich errungen- doch für die Baronin und auch die Rittmeisterin war er damit eine Enttäuschung...

'Die wollten... schon damals... halt einen Sieger wie Brutus...'

Immerhin- so wie ich es der Baronin an jenem Tag, wo ich das 'MenschSein' hinter mir ließ und zu Blacky wurde, gesagt hatte- meine Vorliebe für 'härteren Sex' durfte ich hier in der Box gegenüber den rangniederen Hengsten und bei entsprechend guter Leistung auch bei den gestütseigenen- oder dafür zahlenden 'Gaststuten' ausleben. Ich war ein Tier und hier durfte ich diesen... meinen Trieb wie ein Tier ausleben! Ein Lächeln hellte mein Gesicht bei der Erinnerung daran auf...

'Wie Lion bei meinen ersten Aufritt unter mir geschrieen hatte...'

Mit Miu war es damals ähnlich gewesen- doch schien dieser eher für solch ein genommen werden bereit zu sein.

'Soll dieses Schlachtross seinen Spaß mit ihm haben- die passen sogar irgendwie zusammen...'

Ich trug es Schlachtross nicht nach, daß dieser den jungen Hengst für sich beanspruchte- ich hatte immerhin den Rangordnungskampf gegen ihn verloren und damit war für mich klar, wenn dieser dann Miu als sein 'Eigentum' beanspruchte, dann war das so zu akzeptieren...

'Eigentlich bin ich doch recht berechenbar- ich liefere die geforderte Leistung... soweit es mir möglich ist... möchte als Pferd auch dahingehend respektiert werden und ab und an meinen Trieb in der von mir gewünschten Form ausleben können...
Die Rittmeisterin, der Pferdetrainer und selbst Jens, der Pferdeknecht, haben dies verstanden...- und wenn ich einem 'Einsteller' oder Gast zuarbeite und diese mich, so wie zuletzt Witnere und seine Besitzerin, und meine ihnen gegebene Leistung respektieren... Der Hengst hat, als er von Baroness Mira bestraft wurde, gespürt, was ich dann zu geben bereit bin...'

Die noch am gleichen Abend erfolgte Quälerei durch die Baroness war mir daher aus rationaler Sicht völlig unverständlich- aber ich wusste seit seiner Ankunft auf Rosengarten natürlich, wie sadistisch und irrational Mira veranlagt war. Trotzdem stand ich- und dies war mir durchaus bewusst- bei weitem nicht so oft in ihrem Focus wie alle anderen Gestütpferde. Dafür bot ich aber das bevorzugte Ziel ihrer Schwester Augustine- die meine Angst vor Masken, Atemreduktion und allem was dazu gehörte, regelmäßig zur Anwendung brachte um mich in Panik zu versetzen...
In mir rief eine Anforderung meiner durch die Baroness, sich in ihrer 'Klinik' zu einer 'Kontrolle' oder 'Nachuntersuchung' zu melden, den gleichen Horror hervor, den jedes andere Gestütpferd beim verbringen in das 'Spielzimmer' ihrer Schwester empfand. Natürlich hatte Mira mich auch dort schon für... 'unzureichende Leistung'... gefoltert...- nur waren die Regelbesuche der Pferde in der Klinik infolge des dort stattfindenden Gerätetrainings im Kraftraum häufiger- jedes Betreten des Gebäudes war dabei von meiner Angst geprägt, die Baroness würde mir begegnen und mich sofort für einen ihrer Tests vor Ort behalten. Dazu kam ständig die Option, nach einem als 'ungenügend' bewerteten Zugkrafttest zur 'Ursachenermittlung' in die Hände von Augustine zu gelangen...
Für mich bedeutete daher jedes 'Versagen' bei auch nur einer dieser Überprüfungen die Hölle auf Erden!
Egal was mit mir war- ob Verletzung oder vorgeblich mangelnde Leistung...- sie steckte mich unweigerlich in einen der von mir so gehassten Gummianzüge, verpasste mir eine Maske und unterzog mich derart ausstaffiert der von ihr so genannten 'Konfrontationstherapie'...- um mich mit Atemreduktion, Schlägen und körperlicher Maximalbelastung von meinen 'Ängsten' zu 'kurieren'...

'Warum zum Teufel hat dieses Arschloch nicht zwei Wochen später auftauchen können?'

Das 'Arschloch' war ein Studienfreund von Augustine... zudem wie die Baroness ein Gummifetischist und Sadist. Beide kannten sich aus ihrem Medizinstudium und er war von der Baroness in ihren Semesterferien mit auf das Hofgut gebracht worden um ein paar 'nette Tage' zu erleben. Augustine hatte ihre Mutter damals von der Einrichtung einer 'Tierklinik' unter ihrer Leitung überzeugt und 'kümmerte' sich in ihrer studienfreien Zeit bereit um den Gesundheitszustand der auf dem Hofgut anwesenden Pferde.

'Sechs Jahre ist das jetzt her...'

Weder Augustine noch ihr Studienfreund hatten ein wirkliches Interesse an der Arbeit mit irgendwelchen Pferden im von ihrer Mutter oder der Rittmeisterin angedachten Bereich eines 'pferdegerechten' Trainings- sie wollten einfach nur ein Tier bis an seine Leistungsgrenze bringen und schauen, was dazu nötig wäre. Da Blacky zu diesem Zeitpunkt mit einer Erkältung zu kämpfen hatte, konnten sich beide natürlich besonders intensiv um ihn 'kümmern'...

Von den beiden in einen unförmigen grauen Gummisuit verpackt, mit einem Knebel unter der ihm übergestreiften ABC-Maske versehen und dann mehrfach von den beiden auf einem Laufband mit Peitschenhieben gehetzt dauerte es keine 3 Stunden, bis ich das erste Mal in dieser Aufmachung ohnmächtig zusammen brach. Beide Peiniger notierten schon damals gewissenhaft alle möglichen Werte wie Atemfrequenz, Puls,...- und doch scherte es sie einen Dreck, wie es mir wirklich körperlich erging!
Nach dem VIERTEN Zusammenbruch wurde mir das erste Mal die Maske wieder abgenommen und ich durfte etwas saufen- da waren bereits mehr als 16 Stunden vergangen, in denen ich von beiden ohne wirkliche Erholungs- oder gar Ruhephase geschunden worden war.
Wenn ich nicht rennen, etwas hinter mir her ziehen oder einen von den beiden auf seinen Schultern tragen musste, dann war ich von ihnen hilflos fixiert und wurde geschlagen oder sie hielten mir die Filter der Maske zu und wetteten, wie lange ich... ohne ohnmächtig zu werden... immer längere Zeitabschnitte so überstand. Drei Tage und fünf weitere Zusammenbrüche später 'erlaubten' sie mir die Rückkehr in die Box und einen Tag Ruhe 'zur Erholung'- dann führte Mira ganz normal das Training mit mir weiter. Natürlich nahm sie auch keinerlei Rücksicht auf meinen Zustand und trieb mich mit ihrer Peitsche bis zu dem von ihr eingeforderten Ergebnis.

Vier Wochen später- ein Gast wollte ein Pferd in Vollgummierung für ein Training- und ich sollte diesem zuarbeiten... Das Anlegen des Anzuges hielt ich noch aus...- doch mit dem überstreifen der Maske verlor ich erstmals die Kontrolle über sich selbst! Trotz Einschirrung vor dem Sulky und der Führleine, die seinen Harness mit dem im der Stallwand eingelassenen Eisenring verband- ich geriet dermaßen in Panik, daß ich die Leine mit den dabei freigesetzten Kräften zerriss und versuchte durch das geschlossene Tor des Stalls zu rennen...
Ab diesem Moment war ich das persönliche 'Studienobjekt' von Augustine... egal ob es eines ihrer neuesten Foltergeräte war, eine von ihr erdachte 'Therapie' oder was auch immer...- sie holte mich und 'gewährte' mir das 'Privileg', ihr als Versuchstier zu dienen!
Es vergingen zweieinhalb Jahre nach diesem 'Vorfall', ehe ich das erste Mal,zu ihrer Enttäuschung, mich in einem Gummioutfit wieder so unter Kontrolle hatte, daß ich nicht durchging- was sofort Grund für eine weitere Untersuchung durch Augustine war!

Mittlerweile war ich an einem Punkt... ich schaffte es nicht in Panik zu verfallen bzw. diese so weit zu unterdrücken, wenn ein 'Einsteller' mindestens genau so oder noch heftiger in Gummi 'verpackt' war und die gleiche Leistung wie er erbrachte. Dies passierte zwar selten genug- die meisten von 'denen' frönten doch nur ihrem Fetisch und an mir blieb die Arbeit hängen- aber mit Dennis und Nordic sowie Witnere mit seiner Besitzerin hatte ich in letzter Zeit gleich zwei von diesen Gästen, die mir, wenn auch unbewusst, halfen, über mein Trauma wieder ein Stück weit zu siegen. Selbst meine Besitzerin, die Frau Baronin, schien bei mir die gemachten Fortschritte dahingehend zu bemerken- ansonsten hätte sie mich gestern nicht mit in ihre Ansprache einbezogen. Würde sie an mir zweifeln... dann dürfte ich garantiert nicht der Madame und ihrem Hengst derart zuarbeiten...- die Baronin vertraute mir... es in dem abverlangten Aussehen... als 'Latexpferd'... hinzubekommen!

'Ich werde das schaffen... das Training vorhin hat das bewiesen- ich kann das... trotz meiner Angst davor so eingepackt zu sein... und mit diesem Gastpferd neben mir WERDE ich unter der Führung seiner Besitzerin jede der Vorführungen perfekt hinbekommen... Das ist mein Geschenk an seine Madame... und mein Sieg über euch...- Baroness!'

Mit diesem Gedanken schlief ich traumlos ein...
133. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 17.06.22 11:25

Der Tag des Turniers auf dem Hofgut ist gekommen- mögen die Spiele beginnen!
Die Rittmeisterin baut Miu daher vor seinen ersten Wettkämpfen auf, Schlachtross lauscht sehr aufmerksam den Worten der Baronin und Mira hat bei einem Interview sehr mit sich zu kämpfen...


Tag 40; Woche 6- Donnerstag (Part 1)


Morgen...


Schlachtross:

"Miu...- Schlachtross...- wie geht es euch?"

Die Rittmeisterin und Anja standen in unserer Box, meine Jockey hielt offensichtlich unser Frühstück auf einem Tablett in ihren Händen- hielt sich aber auffällig zurück. Einzig ein leuchten in ihren Augen und ein kaum wahrnehmbares Nicken galten mir- dann stellte sie unser Futter ab und zog sich aus der Box zurück.
Ich streckte mich ein wenig...- dann verstand ich, warum Vanessa uns in der Box besuchte...

'Es dreht sich um Miu- das ist sein erster Wettkampf und sie will ihm sicher ein wenig von seiner Aufregung... und garantiert auch Angst nehmen...'

Meine Vermutung war nicht falsch- die Rittmeisterin setzte sich zu uns in das Stroh und forderte uns auf unser Futter zu uns zu nehmen, während sie ein wenig reden würde...
Ich schnaubte kurz und deutete an, ich würde für einen Moment die beiden allein lassen, da ich gegenüber meiner Blase 'etwas Entlastung' verschaffen wollte. Dies hätte ich ihr natürlich auch menschlich sagen können, da wir hier in 'unserer' Box waren und wir in dieser Sprecherlaubnis hatten- doch wahrte ich in diesem Fall ein wenig Distanz... Sie war hier die Rittmeisterin und ich ein Pferd- und meine 'menschliche' Seite sollte so kurz vor Turnierbeginn so wenig wie möglich sich mir in den Vordergrund drängen...

"...ertrau mir einfach und vor allem dir selbst..."

Bei meiner Rückkehr in die Box standen beide sich gegenüber und Vanessa hatte ihre Hände auf die Schultern von Miu gelegt. Meine Vermutung war richtig gewesen, die Rittmeisterin gab meinem Freund keine speziellen Hinweise- sie stärkte sein Selbstvertrauen!

"Wenn du mit den Scheuklappen springst- Berührung, noch einen Schritt von dir und dann drückst du dich einfach wie im Training mit mir ab... Du hast die nötige Sprungkraft und das Vertrauen zu mir... Benimm dich einfach wie immer- du bist 'nur' ein Pferd und die ganze Kulisse da rundherum geht dich nichts an! Es gibt nur die Hindernisse; mich...- als jene, die dir das Signal zu deinem Absprung gibt- und dich! Alles andere ist nicht wirklich existent und wenn du dann einfach mit ganzer Kraft, die du hast, springst...- dann schaffst du jedes Hindernis! Dafür haben wir euch so trainiert- blende einfach alles andere aus... es gibt nur dich und das was da vor dir aufgebaut ist... und da springst du einfach darüber- hoch und weit!"

Ich verhielt mich still- doch Vanessa hatte mich bemerkt...

"Schlachtross...- dir brauche ich nicht allzuviel zu den Wettkämpfen zu sagen... Du bist ein erfahrenes Turnierpferd und hast genug Erfahrung... was die Abläufe angeht. Anja und du sind auch ein eingespieltes Team...
Heute ist nur der Vorlauf für dich über die 5000 Meter... die Kraft und Erfahrung, euch für den Endlauf zu qualifizieren, sehe ich bei dir als gegeben an... Denke bitte an das, was die Baronin zu euch gesagt hat- bleibt unter allen Umständen fair! Haltet euch bitte auch an die von ihr gegebene Stallorder- ihr startet dieses Mal nicht für euer Heimatgestüt sondern für Rosengarten... Damit ist das Gespann von dort in der Wertung der Gestüte nicht eure Freund sondern Mitbewerber...- die WIR schlagen wollen! Bedenke das bitte...- auch wenn ihr damit Mira indirekt zuarbeitet... Macht es auch nicht für die Baronin oder mich...- Schlachtross, Anja... macht es für Brutus und Miu, Steel... und Markus..."

Ich nickte und spürte, wie eine Hand meinen linken Vorderhuf drückte- Anja war neben mich getreten und signalisierte der Rittmeisterin von Rosengarten mit ihrem Nicken, sie würde sich an die Absprachen halten...- und ich war ihr Pferd!


Vormittag- Rennbahn...


Schlachtross:

Die Flaggen aller Länder, aus denen Teilnehmer der Wettkämpfe angereist waren, flatterten vor der vollbesetzten Tribüne im leichten Sommerwind- 17 Fahnen, gehalten von je einem Jockey oder, in zwei Fällen, von einer der das Fest unterstützenden 'Sissy's'. Die vier Pferde ohne Owner, drei aus der Ukraine und eines aus Südafrika, würden in den Wettkämpfen, wo sie teilnehmen würden, von befreundeten Jockeys hier von verschiedenen 'Hofgütern' geführt werden.
Ansonsten standen die gemeldeten Teams hinter den Fahnen ihres Landes- Deutschland, Tschechien, Polen, Russland, Schweden, Norwegen, Frankreich, Großbritannien, USA,... Die weiteste Anreise hatte ein Team aus Neuseeland hinter sich gebracht- eine Stute und ihr Jockey, die, so hörte ich es in der Ansprache, beim Dressurwettbewerb starten würde.
Anja hielt mich und auch Miu am Führzügel, während Brutus und Steel von Markus gehalten wurden. Blacky war, das hatte der Pferdetrainer uns beim 'Aufhübschen' in der Stallgasse geflüstert, heute fast den gesamten Tag in die Obhut der Ownerin übergeben worden, wo er die Zuarbeit für die Showvorführungen ableisten soll.

'Hatte Markus da nicht auch etwas von der Vorgabe der Baronin gemurmelt, er solle dies die ganze Zeit über in einem der von ihm verabscheuten Gummianzüge durchführen?'

Vorsichtig, um die laufende Ansprache durch unnötige Bewegungen in dem Block nicht zu stören, drehte ich mich leicht und suchte ihn mit meinem Blick zu erfassen.

'...da, das ist die Maske von diesem Witnere... ah, Blacky hatte zwar einen der Anzüge übergestreift bekommen...'

Doch sein Kopf war frei und mit seinem Dauerhalfter des Hofgutes versehen! Und er stand völlig ruhig und fast entspannt da...

'...so waren seine Narben verborgen...- doch hast du deine jetzige Aufmachung dem Pferdetrainer oder der Ownerin des Gastpferdes zu verdanken?'

Markus hatte ja genug Andeutungen über die Neugier dieses Kaltblüters gemacht- was dieser nach seinem Wochenende hier über das Hofgut erzählt hatte wusste natürlich keiner von uns- und so wäre es durchaus möglich, daß dessen Ownerin infolge seines Berichts auf diese Form der Umsetzung der gemachten Vorgabe bestanden hat...

'Oder er hat da sogar ein wenig nachgeholfen...'

Ich hatte bemerkt, wie der Pferdetrainer meinem Blick gefolgt war- und nachdem er sich dessen sicher war, grinste er mit einem verschwörerischen Blick zurück...
Er hatte sich damit sehr weit 'aus der Box gebeugt'...aber hatte er damit direkt im Widerspruch zu den Wünschen der Baronin gehandelt? Je länger ich darüber nachdachte...- selbst mit einem Kurzanzug wäre der Wunsch der Baronin erfüllt gewesen. Hatte sie ihre Vorgabe vielleicht sogar unter diesem Gesichtspunkt derart unpräzise gehalten?

Mittlerweile war die Ansprache des Verbandsvorsitzenden der 'Internationalen Assoziation für humane Equiden', in dessen Austragungsserie diese Rennen gelistet waren und die Vereidigung der Wettkampfrichter beendet- als Gastgeberin würde die Baronin noch ein paar Worte von sich geben und dann die Wettkämpfe für eröffnet erklären...

"Dear Guests, Owner, Handler, Jockeys and Race-judges...
first of all a warm and friendly welcome from me to the competitors taking place here.
I'm happy to welcome many familiar faces...as well as teams that meet here for the first time to comparison with all the other jockeys and their horses. In accordance with the words already spoken, I wish all men and their horses a wonderful time, every single starter in one of the competitions- the victory or at least a personal record...- but never by foul or unfair behavior or action!
I hereby declare..."

Es dauerte einen Moment, bis ich die von ihr gesprochenen Worte vom englischen ins Deutsche für mich übersetzt hatte- doch der letzte Halbsatz von ihr vor der endgültigen Eröffnung durch sie war entweder als Parodie auf alles, was ich in den ersten drei Wochen hier auf dem Hofgut erlebt hatte, zu verstehen... oder war eine direkte Warnung an ihre Tochter, in den direkten Rennen gegen Anja und mich sich nicht regelkonform zu verhalten und damit IHREN Betrieb und damit ihr Lebenswerk irgendeiner Kritik auszusetzen!
Anja schien dies genau so aufgefasst zu haben- sie grinste über beide Ohren, während sie mich zur Vorbereitung auf unseren ersten Vorlauf zurück in den Stall führte...


Stallgasse:


Brutus und Steel standen gemeinsam mit mir in der Stallgasse- die Rittmeisterin hatte uns mit unseren Führleinen zudem so an den vorgesehenen Ösen befestigt, daß meine beiden Mitpferde wortlos Berührungen miteinander austauschen konnten. Anja war in der Stallgasse- hielt sich aber dezent zurück um die beiden nicht zu stören... Ich war mir aber sicher, Brutus und Steel hätten jetzt ohne direkte Ansprache eh nichts mitbekommen- sie genossen einen der Ihnen bisher in der Vergangenheit so seltenen gewährten Momente inniger Verbundenheit. Ich verhielt mich daher so still wie nur möglich...

'Die beiden lieben sich...- trotz der 'widrigen' Umstände und aller Ihnen zwischen die Hufe geworfenen Knüppel... Trotz aller damit verbundener Angreifbarkeit....'

Selbst die Rittmeisterin, welche die Rennsulkys für uns drei Pferde geholt hatte, gönnte den beiden noch etwas Zeit, ehe sie die beiden sehr leise aus ihrer eigenen Welt wieder in das Hier und Jetzt zurückholte.

'Komm Steel...- du bestreitest den ersten Finallauf! Eine Runde mit Markus... alles nur Stuten...- so wie ich es dir vorgestern Abend gesagt habe... Zeig, was du kannst!'

Ein letzter stiller Blick zwischen den beiden Pferden, von Brutus ein aufmunterndes Wiehern für 'seine' Stute und als Antwort von ihr ein herausfordernd vorgebrachtes Schnauben- verbunden mit einem Schlagen ihres Kopfes.

'...mach dir keine Sorgen, ich gebe mein bestes... bei dem Pferdetrainer bin ich in guten Händen und es ist nur eine Runde... Lauf du deine fünf Runden!'

Hätte Steel gesprochen, das wären ganz sicher ihre Worte für 'Ihren' Hengst gewesen- so reichten Geräusche und ein einziger Blick, um genau das Gleiche auszudrücken...
Markus und Anja hatten so wie die Rittmeisterin uns losgemacht und zu den für uns vorgesehenen Sulkys geführt. Es fielen kaum Worte in diesem Moment- wir wurden eingeschirrt und nachdem wir bereit waren, folgte ich auf Position zwei hinter Steel, geführt von meiner Jockey, ihrem leichten Zug der Führleine und lief aus der Stallgasse nach draußen...

'Eigentlich war für mich alles völlig normal...- die Vorbereitungen, das eingeschirrt werden, die Berührung meiner Schultern und der Kuss von Anja auf meine Stirn, der Weg zur PreCheck...
Und doch ist heute alles anders! Ich starte zum ersten Mal nicht für das Gestüt von Lady Bea... ich war von ihr vor gut sechs Wochen als Wetteinsatz an ein anderes Gestüt verloren- nein... regelrecht verzockt worden- wenn auch nur temporär... Hier hatten Personen mich geschunden, gequält, erniedrigt, gefoltert...- und sogar mit dem Tod bedroht! Alles nur um meinen Willen zu brechen und und für eine... eingebildete... Schmach von vor einem Jahr Vergeltung zu üben...
Wider meinem eigenen Erwarten habe ich hier aber auch Freunde gefunden, bin mit sehr guter Unterstützung so tief wie noch nie zuvor in mein 'PferdSein' eingetaucht...- und werde alles daran setzen, hier für 'Rosengarten'..., für Vanessa und Markus, Brutus und Miu... unter der Führung von Anja ALLES aus mir heraus zu holen!
Völlig irre...- wenn man darüber nachdenkt... also lass es Schlachtross!'

Mich auf meine Schritte und die über die Zügel gegebenen Signale konzentrierend, versenkte ich mich binnen weniger Meter in den hier immer wieder geforderten Ponyspace- und bemerkte dabei nicht, wie wir von einem der anwesenden Teams von 'Horse & Owner-TV' mit einer Großaufnahme eingefangen wurden...


Einige Minuten später...


"Madame Baroness...- es ist mir eine Freude, daß sie ein paar Minuten Zeit haben, für unser neues Format 'Horse & Owner-TV' einige Fragen zu beantworten..."

Mira musterte die jungen Männer, deren Presseausweise sie als Mitarbeiter des von ihnen genannten Magazins auswies und entschied sich dem Fragesteller ein Lächeln zu gewähren...

"Frau Baroness oder Baroness Mira...- das geht schon in Ordnung... Ich freue mich darüber, daß ihr Magazin wieder einen Bericht über das Hoffest und das Turnier erstellen möchte und hoffe natürlich, ihre Fragen zu Ihrer vollsten Zufriedenheit- und natürlich aller Zuschauer und sicher auch Leser- zu beantworten..."

'Neuling...'

Mira war schon ein wenig enttäuscht, von so einem 'Frischling' die Fragen gestellt zu bekommen- der Kameramann hätte von seiner Statur aber gute Anlagen für ein Rennpferd...

"Ihr Gespann gilt auch dieses Jahr als eines der Favoriten in den Wettbewerben- wir haben aber gesehen, ihr Hengst wird in einem Wettbewerb nicht von ihnen sondern einer ihrer Angestellten zum Einsatz gebracht..."

"Sie meinen sicher das Trabrennen über die 5000 Meter...- ich wäre sehr gern selbst da an den Start gegangen, doch war es zur Unterstützung meiner Mutter bei der Ausrichtung dieses Events leider nicht möglich. Natürlich hoffe ich auf eine möglichst gute Platzierung meines Pferdes- und hätte ihn auch gern selbst zum Einsatz gebracht..."

"Natürlich- zumal sie ihn, wie uns von von anderer Seite bestätigt wurde, vorzugsweise selbst trainieren und damit ein anderer Grad des aufeinander eingespielt Seins vorliegt...
Uns ist bekannt, ihre schärfsten Mitbewerber, Schlachtross und seine Jockey, haben gleichfalls einige Wochen hier zur Vorbereitung trainiert- was glauben sie, wird dieses Team, was zu unserem Erstaunen ja für Ihr Hofgut an den Start gehen wird, Ihnen wieder einen harten Kampf liefern?"

Mira hatte zu kämpfen, bei der Frage das Interview nicht einfach abzubrechen- sie rang sich ein Lächeln ab und überspielte ihre Wut gekonnt.

"Diese Regelung kam aufgrund einer Vereinbarung zwischen meiner Mutter und der Chefin des Gestütes von diesem Team zustande- über die genauen Hintergründe müssen sie daher sich an die beiden wenden..."

Die Baroness vermied es, auch nur die Namen der von ihr so gehassten Personen in ihren Mund zu nehmen...

"... aber ja, ich rechne mit einem harten Kampf- doch bin ich davon überzeugt, Brutus wird, unter meinem Kommando laufend, dieses Team sicher auf einen Platz hinter uns verweisen... Ich freue mich auf alle Fälle schon auf ein direktes Kräftemessen in den Wettkämpfen und bin mir sicher, diese mit Siegen für mich zu entscheiden..."

"Eine letzte Frage noch- in Bezug auf das Hofgut und die hier angewandten Trainingsmethoden gibt es immer wieder Gerüchte über den Einsatz von übermäßig angewandter Gewalt- die bevorzugt auch mit ihrem Namen in Verbindung gebracht werden..."

'Ruhig bleiben...- was für ein impertinentes Arschloch! Schon für diese Frage gehörst du in mein Spielzimmer...'

Die Baroness kämpfte sichtlich mit sich... doch ihr Zorn über die gestellte Frage war überdeutlich in ihrem Gesicht abzulesen- was den Kameramann natürlich freute... Dann hatte Mira sich wieder unter Kontrolle.

"Wie sie es gerade so schön formulierten- Gerüchte! Weil sie dies in ihrer Frage auch genau so formuliert haben...- werde ich darauf eingehen. Wir arbeiten auf dem Hofgut mit Hilfen für jene Gäste, die als Pferd hier einige Zeit verbringen und die vorher besprochene Ziele erreichen möchten... je nach gewünschter Kategorie auch mal stärker, mit mehr Druck... Ab und an überschätzen sich einige unserer Kunden dabei in dem, was sie auszuhalten bereit sind...- wenn wir dann ein solches Training abbrechen und damit im Interesse der Sicherheit unserer Gäste deren Vorstellungen und Wünsche in unserer Umsetzung nach unten korrigieren... Da hat es zu unserem Bedauern durch einige dieser Personen schon mal schlechte Kritiken gegeben- dagegen ist man als Anbieter solcher speziellen Events leider nicht gefeit! Sie können aber gern die übergroße Zahl unserer zufriedenen Kunden befragen und es aus deren Mund hören...
Zwei von drei Erstkunden bei uns sind immerhin so von unseren Angeboten überzeugt, daß sie innerhalb eines Jahres erneut bei uns dahingehend nachfragen..."

"Aber die durchaus sichtbaren Spuren bei den... Pferden, die hier auf dem Hofgut beschäftigt sind... Auch eurem persönlichen Hengst Brutus?"

"Nun ja- Rosengarten ist kein Gnadenhof... und Trainingsverletzungen bzw. solche, die aus... nennen wir es Rangordnungskämpfe... resultieren... gehören hier zu einem Pferdeleben dazu. Doch alle hier durch uns beschäftigten 'Pferde' werden, bevor sie hier auf dem Hofgut ihren Vertrag unterschreiben, über diese Umstände eingehend aufgeklärt. Da bleiben nur jene, die eine ausgeprägte masochistische Neigung ihr eigen nennen...- bitte entschuldigen Sie."

Das Klingeln ihres Smartphones bot Mira die Gelegenheit das durch sie in eine wirklich unerfreulich empfundene Richtung abdriftende Gespräch zu beenden und mit einem geheuchelten Bedauern, das Gespräch hier abbrechen zu müssen- ihre Pflichten als Gastgeberin...- verabschiedete sie sich mit knappen Worten von dem Team begab sich in Richtung des Stalls für die Gestütpferde. Ihr Knecht schien wohl das übertragene Gespräch mitverfolgt zu haben und sein Anruf bewahrte sie im Moment vor weiteren Fragen, was die Bedingungen ihrer Viecher auf dem Hof anging...
134. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 24.06.22 12:17

Schlachtross und Miu absolvieren ihre ersten Vorläufe- und Anja ist mit ihrem Hengst mehr als zufrieden...


Tag 40; Woche 6- Donnerstag (Part 2)


Zur gleichen Zeit...


Schlachtross:

Der PreCheck an der Klinik durch Natascha und eine mir von anderen Rennen bisher unbekannte Ärztin war vorüber- letztere hatte ziemlich missbilligend meine Jockey gefragt, woher die Narben und noch immer sichtbaren Blutergüsse bei mir stammten. Hier sprang aber die Rittmeisterin, welche, mit Brutus hinter uns stehend, dies wohl mitbekommen hatte, Anja sofort bei und auch 'Frau Oberschwester' übernahm Verantwortung, in dem beide bemerkten, die 'Spuren' wären auf das Training hier in Rosengarten zurückzuführen und meine Jockey trüge keinerlei Schuld daran. Dies wäre im übrigen bereits abgeklärt und wenn es noch Fragen dazu gäbe, die Frau Baronin könnte da sicher Auskunft erteilen...

'Trainingsverletzungen...'

Diesen Begriff hatte ich schon mehrfach im Zusammenhang mit den nicht zu retuschierenden Spuren bei den 'Rosengarten'-Pferden bei anderen Wettkämpfen vernommen... Ich hätte aber nie erwartet, daß diese Wortschöpfung auch für mich einmal zur Anwendung kommen würde...
Auf den fragenden Blick der Ärztin zu Anja wurde dies von meiner Jockey mit einem Nicken bestätigt, auch wurde Natascha für die professionelle Versorgung des Abszess auf meinem Rücken nach einigen Fragen dazu von dieser gelobt. Ansonsten waren es die vor einen Rennen üblichen Fragen und Daten, die erhoben wurden- Gewicht, Größe, letzte Erkrankungen, in letzter Zeit eingenommene Medikamente,... dazu die Belehrung zum Verbot über den Einsatz von leistungssteigernden Substanzen und die Einwilligung der Entnahme von Blutproben um dies auch zu überprüfen...
Zum Abschluss wurde alles auf einem Blatt vermerkt- was mir von der Ärztin vor mein Gesicht gehalten wurde. Unter 'Bemerkungen' hatte sie eingetragen: 'Mehrere sichtbare Narben und verheilende Blutergüsse- Trainingsverletzungen in Folge der Wettkampfvorbereitung während des Aufenthalts auf dem Hofgut 'Rosengarten'...' Dazu war deren Position mittels Punkten auf einer Körperskizze auf dem Bogen eingezeichnet.

'Trainingsverletzungen...- ja... so kann man dies natürlich auch umschreiben... Ist noch nicht mal falsch...
Wenn dies so bei jedem auswärtigen Start eines Pferdes des Hofgutes auch derart penibel registriert wurde...- wäre dies sicher eine zweite Quelle für die umlaufenden Gerüchte. Zumal dies alles fein säuberlich dokumentiert ist.
Erstaunlich- daß die Baronin da bisher überhaupt mit ihren 'Pferden' an solchen Wettkämpfen teilgenommen hat...'

Ich erwiderte- trotz der Ablenkung bei diesem Gedanken- den Blickkontakt mit der Ärztin und auf die finale Frage von ihr, ob dies so seine Richtigkeit habe, wich ich nicht aus und nickte es mit einer langsamen und bewusst vorgetragenen Bewegung des Kopfes ab.

'Keine Angst Madame Rittmeisterin...- ich spiele schon mit und halte mich an meinen Teil der Abmachungen... Natascha und du haben mir jetzt gerade gezeigt, ihr meint es ernst mit dem, was ihr mir in den vergangenen Tagen zugesagt habt und ich kann euch... wirklich... vertrauen...'

Damit zufrieden durfte Anja dann eine Nummer ziehen- die 'eins / fünf' bedeutete, ich würde mit ihr im ersten der beiden Vorläufe auf Bahn fünf an den Start gehen. Mit der Ausgabe der zu befestigenden Startnummern war das Procedere beendet und seitdem stand ich mit Anja, gemeinsam mit den dreizehn anderen Teams in meinem Vorlauf, unter dem aufgebauten Sonnenschutz und wartete darauf, zur Rennbahn abgerufen zu werden. Vanessa mit Brutus stand in einem von uns getrennten Bereich und anhand der bei ihm am Kopfharness befestigten Startnummer erkannte ich, sie würden im zweiten Vorlauf starten...
Endlich erschien einer der engagierten Helfer der Rennleitung und führte uns den mir mehr als nur bekannten Weg zur Rennbahn. Uns wurde auf Aufforderung des Helfers von allen Gästen sofort Platz gemacht...- ich hörte ein paar Mal, wie uns 'Viel Glück' gewünscht wurde...

"...eiten Platz belegte 'Mittnattsol' mit ihrem Jockey Björn U. als zweites Team aus Schweden vor 'Steel' mit Markus R. vom heimischen Hofgut 'Rosengarten'! Dem Siegerteam, den Platzierten und allen Startern des Rennens noch einmal einen ganz herzlichen Applaus für ihre gezeigte Leistung!
Die Siegerehrung erfolgt unmittelbar nach dem Start zum ersten Vorlauf der 'Hengste & Wallache' über die 5000 Meter..."

Die Geräuschkulisse des einsetzenden Applaus war beeindruckend- und ich fühlte mich an den Moment vor sechs Wochen erinnert, wo ich zum ersten Mal auf diese Bahn gelenkt wurde. Doch jetzt entfaltete... mit all den anwesenden Gästen... die Anlage erst richtig ihre volle Wirkung...- nicht nur auf mich. Auch Anja, die mich an meiner Führleine hielt, verlangsamte einen Moment ihren Schritt.

'Das hier ist gigantisch... vor so einer Kulisse bin ich noch nie ein Rennen gelaufen... Hier muss ich unbedingt vor Brutus über die Ziellinie laufen- wenigstens ein Mal!'


Eine Stunde später hatte ich den Vorlauf hinter mich gebracht...- Brutus lief gerade seinen Vorlauf und ich war von Anja an einen Platz geführt worden, wo ich als Pferd- noch immer eingeschirrt- gemeinsam mit ihr den Lauf beobachten konnte. Da die vierzehn schnellsten Pferde der Gesamtwertung und nicht die jeweils ersten Sieben den Endlauf bestreiten würden, warteten wir so auch auf die Bekanntgabe der Finalteilnehmer für das Rennen am Samstag. Ich war mir aber sicher, mit zu den Finalisten zu gehören, der dritte Platz im Vorlauf dürfte eine solide Basis darstellen.

'...und doch ist etwas anders...- nicht die Atmosphäre... noch nicht einmal die Gabe der Zügelsignale meiner Jockey... auch wenn ich das Gefühl hatte, von ihr ein oder zwei Mal 'gebremst' zu werden...
Ich WAR Pferd- der Lauf war allein für meine Jockey und selbst wenn ich den letzten Platz in diesem Vorlauf belegt hätte... Ich bin nur für sie gelaufen...- das allein war mein Ehrgeiz!'

Wie es am Samstag bei meinem ersten direkten Aufeinandertreffen mit Mira sein würde...- ob ich da genau so agieren könnte oder mein persönlicher Ehrgeiz, es ihr irgendwie doch zeigen zu wollen, die Oberhand gewann und ich auch damit gegen die 'Stallorder' der Baronin verstoßen täte... ich würde es sehen.
Ein leises Schnauben, ein seitlicher Schritt zu Anja hinüber und ein, zwei Mal mit meinem Kopf mich an ihr gerieben...

"Alles ist gut mein schneller Hengst... Ich denke, du hast gemerkt, ich habe dich drei Mal ein wenig gebremst... nicht weil ich dir und deinem Gefühl um deine Leistungsfähigkeit noch nicht trauen würde- das war allein taktischer Natur. Ich kann dir sagen, wir waren schnell und ich habe gespürt, du kannst noch schneller... aber soll diese Baroness doch denken, sie hätte zumindest ein wenig Erfolg mit ihrer Schinderei von dir gehabt..."

Anja kam herum und stellte sich vor mich.

"Wenn Vanessa mich nicht so eindringlich darum gebeten hätte... ich würde auf die 'Stallorder' der Baronin einen Vogelschiss geben! Ich weiß, du bist schneller als Brutus und du könntest ihn in allen drei Rennen ganz sicher schlagen!
Doch glaube mir, wenn Lady Bea dich nicht hierher verloren hätte... wir wären garantiert nicht hier! Ich hasse Rosengarten... auch wenn hier einiges im Wandel begriffen ist...- ich hasse es für all die Dinge für die es steht... die es dir angetan hat!"

Sie umschlang mich und hielt mich in ihren Armen fest- bis einige Zeit später die Ergebnisse des zweiten Vorlaufs und im Anschluss die Finalteilnehmer für das Rennen am Samstag über Lautsprecher verkündet wurden.
Meine Jockey lächelte...

"Gut gemacht...- wir haben die sechsbeste Zeit... Weit genug weg von einem Podestplatz und zwei Plätze hinter deinem Konkurrenten mit der Rittmeisterin. Ich bin neugierig, ob die Baronin ob dieser Ausgangslage bei ihrer Stallorder bleibt und wir über diese Strecke vor Brutus das Ziel erreichen sollen... Ich werde nachher mit Vanessa deine Daten zu diesem Lauf auswerten und hören, was sie zu sagen hat...
Lass uns deinen Sulky loswerden und dann schauen wir zu wie sie... hoffentlich... Miu in's Finale führt."


Schlachtross:


Anja hatte mich ausgeschirrt... selbst mein Zuggeschirr war in der Box zurück gelassen worden- allein mit Hufstiefeln und Kopfgeschirr ausgerüstet wurde ich von ihr zum Areal der Springwettbewerbe geführt. Sich als Eventteilnehmerin ausweisend, geleitete eine der als 'Helferinnen' engagierten 'Sissys' uns in den Bereich, der für Mensch-Pferd-Teams als Zuschauerbereich ausgewiesen war. Die Reihenfolge der Starter war über die Webseite von 'Horse & Owner-TV' abrufbar... und da die Rittmeisterin ja auch nach mir an dem Vorlauf teilgenommen hatte, war ihr ein am Ende der Durchgänge liegender Startzeitraum eingeräumt worden.

"Wir sind genau richtig- dein Freund ist nach dem nächsten Team dran... Möchtest du etwas saufen?"

Diese Infos gab mir meine Jockey und zu dem Angebot, etwas in die Kehle zu bekommen, sagte ich nicht nein. Das es für uns Pferde nur Wasser gab war schon klar, aber es war warm und ich hatte Durst. Mit einem hochgehaltenen Arm machte meine Jockey eine der Sissys auf sich aufmerksam und ich bekam nach deren Frage, ob sie oder ihr Pferd etwas benötigte, sofort einen Becher mit Wasser zum saufen angereicht. Obwohl meine Vorderhand frei und auch nicht mit Hufen bestückt war- ich soff nach Pferdeart und wartete sogar ab, bis Anja auf die Frage, ob ich noch einen zweiten Becher bekommen möchte, diese für mich positiv beschied. Die Abgabe solcher Entscheidungen war mir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen- da dachte ich schon gar nicht mehr darüber nach...

"Sehr gut Schlachtross- früher hast du da immer gedrängelt..."

Es dauerte einen Moment bis ich merkte, Anja zog mich mit dieser Aussage ein wenig auf- doch hätte ich mich zumindest ihr gegenüber bemerkbar gemacht...

'Wieder eine Verhaltensweise, wo Rosengarten mich diszipliniert hat...'


Sprungparcours...


'Viel Glück mein Freund...'

Miu, das war für jeden zu erkennen, war hochkonzentriert und ganz tief im Ponyspace. Vanessa hatte mit ihm die Jury begrüßt- sein 'Kompliment' hatten die drei Juroren mit einem wohlwollenden Kopfnicken quittiert- und nun lagen zehn Hindernisse vor ihm... Mit jedem Sprung würde sich der Schwierigkeitsgrad erhöhen- der gesamte Parcours war darauf ausgelegt, daß jeder Teilnehmer Stangen reißen müsste. Die Rittmeisterin schien dies aber Miu im Vorfeld vermittelt zu haben- und ich war mir auch sicher, er hatte dies auch beim Zuschauen mitbekommen...
Das erste Einzelhindernis stellte für ihn kein Problem dar- ein Einzelsprung mit einer Höhe, die so ausgelegt war, daß jeder es mit ein wenig Sprungkraft schaffen könnte. Für Miu war es auch keines- das Signal zum Absprung wurde punktgenau durch die Rittmeisterin gegeben und nach diesem ersten erfolgreichen Sprung dürfte sein Selbstvertrauen gewachsen sein. Seine Körperspannung änderte sich sichtbar für alle...

'Mach einfach so weiter...- und lass dich nicht entmutigen wenn du das erste mal ein Hindernis nicht schaffst...'

Auch den zweiten Sprung über den 'Wassergraben' meisterte Miu- auch wenn er 'dank' der vorgelagerten 'Mauer' erst im Absprung abschätzen konnte, wie weit nach vorn er springen müsste.
Hindernis drei und vier stellten als Kombinationen eine erste Herausforderung dar- er berührte dabei sogar eine Stange... doch blieb diese liegen!

'Gut gemacht...- du bist gut unterwegs...'

Geführt von Vanessa steuerte mein Freund das nächste Hindernis an- ein dreifaches 'In-Out'. Anja, die in den letzten Tagen auch mitgeholfen hatte, Miu für diese Wettkämpfe fit zu machen, hatte mir in den Minuten, bevor Miu zum Springen antrat, die Herausforderungen der einzelnen Hindernisse kurz beschrieben. Hier bestand sie darin, nach der Landung gab es keinen Raum für einen Zwischenschritt...- jedes 'Pferd' musste sich sofort wieder auf dem anderen Huf mit aller Kraft erneut abdrücken um die nächste Stangenreihe zu überspringen. Insgesamt musste man an diesem Hindernis sich drei Mal in Folge mit aller Kraft abdrücken um es ohne Fehler zu überwinden.
Dabei wurde die Sprungkraft auf beiden Beinen der Hinterhand überprüft- es nützte nichts, wenn im Training nur die rechte oder linke Hinterhand allein für die Sprünge optimiert worden war...
Vereinfachend blieb aber die Höhe der aufgelegten Stangen gleich... aber einige Teams vor Miu hatten hier wohl bereits die ersten Fehlerpunkten kassiert!
Erschwerend kam ab diesem Hindernis hinzu, die Abstände zwischen diesen wurden kürzer...

'Das war knapp...!'

Kurz aufbrandender Beifall der Zuschauer bestätigte mir- mein Freund hatte es, ohne eine Stange zu reißen, geschafft!

"Er hat die Hälfte geschafft- und wenn er nicht mehr als drei Stangen reißt... dann ist Miu sicher im Finale..."

Anja flüsterte dies mir zu...- doch bei dem folgenden Ochser erwischte mein Freund den Absprung nicht richtig und kassierte die ersten vier Fehlerpunkte...
Die Hindernisse sieben und acht schaffte Miu wieder ohne Fehler- und wäre damit sicher im Finale... Der nun folgende zweite 'Wassergraben' war aber eigentlich eine Kombination aus einem Rick auf der dem Anlauf zugewandten Seite und einem Kreuz hinter dem Wassergraben. Miu müsste hier hoch und sehr weit springen- wäre sein Absprung zu flach, dann würde er die Stangen des Rick touchieren... wäre der Winkel zu hoch, würde er vor dem Kreuz im Wassergraben oder direkt im zweiten Hindernis landen...

'Splash...'

Die oberste der Querstangen des Ricks landete mit einem klatschen im Wassergraben- doch die Kurve der Flugbahn führte Miu recht sicher über das Kreuz. Er war tatsächlich ein wenig zu flach abgesprungen- doch... möglicherweise sogar unter Inkaufnahme dieser vier Fehlerpunkte... so landete er sicher und konnte, von Vanessa geführt, das letzte Hindernis angehen.
Anja schaute kurz auf den Bildschirm neben sich und flüsterte mir dann leise zu, kein Teilnehmer hätte bisher ohne Fehler dieses überwinden können. Es war noch eine 'In-Out'- Kombination- aber statt wie bei dem ersten bestand diese aus zwei Ricks mit einem Ochser dazwischen... dazu nahm die zu überwindende Höhe der Querlatten mit jedem Sprung zu!

'Hoch... hoch und weit... und noch einmal hoch...- die Kombi ist teuflisch!'

"Plonk...- Plonk..."

Auch mein Freund schaffte es nicht ohne Fehler- aber zwei abgeräumte Stangen und damit sechzehn Fehlerpunkte...

'Jetzt muss die gelaufene Zeit entscheiden...'

Während Miu und Vanessa zurück in den Bereich für die Teilnehmer des Wettkampfes verschwanden und dort das Ergebnis abwarteten, schien die Zeit nur zähflüssig zu verstreichen. Es dauerte sicher nur einige Minuten...- aber mir kam es, auch wenn ich nicht teilgenommen hatte, wie eine Ewigkeit vor. Endlich wurden die Namen der Finalisten durch den Sprecher verlesen:

"... Team Rosengarten..."

Da mit Miu nur ein Pferd von hier teilnahm...- war mein Freund ein Finalist! Was spielte sich in diesem Moment in seinem innersten ab...- ich würde es niemals nachvollziehen können... Vor gut zwei Wochen mit dem Training dafür begonnen... gut, dieses war intensiver als es ein 'Freizeitpferd' in zwei oder drei Monaten hinbekommen würde... und doch war Miu so gesehen ein Anfänger!

'Weißt du...- das war gerade ein ganz großer ausgestreckter 'Mittelhuf' für alle, die dir bisher Steine in den Weg legten... Ich freu mich so für dich!'

"... alle teilnehmenden Teams für den Vorausscheid im Springen mit Sicht melden sich bitte zum PreCheck am Zelt Nummer 2.
Meine Damen und Herren- liebe Interessenten des Fahrsports... in Kürze beginnt der Wettbewerb am Western-Trail. Das Team 1, ein freies Team mit dem Hengst 'Nordic' und seinem Fahrer Dennis K., sind bereits für mich im Vorstartbereich zu erkennen..."

135. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.07.22 12:12

Schlachtross hat einen schönen Abend mit Miu...- und er darf, gemeinsam mit der Baronin, seine Gestütschefin in Versuchung führen...




Tag 40; Woche 6- Donnerstag (Part 3)



Box von Schlachtross und Miu...- abends...


"Gib mir bitte eine ehrliche Antwort...- hast du daran geglaubt... daß ich es bei beiden Springen bis in die Finale schaffe?"

Miu und ich waren gerade von der Rittmeisterin nach unserer Fütterung durch 'Heidi' zurück in unsere Box gebracht worden... wir lagen im Stroh...- und mit so einer Frage hätte ich in dem Moment wirklich nicht gerechnet. Was antwortet man als Freund darauf...?

"Ehrlich...- nein... Wie du mit dem... Stress während des Springens umgehst...- manche Pferde haben echte Probleme damit... und es ist das erste Mal für dich vor so einer Kulisse...
Umso mehr freue ich mich für dich mit! Die Rittmeisterin, meine Jockey und Markus haben dich in DER! kurzen Zeit wirklich fit gemacht... ich hatte auch gesehen, wie gut du bist...- aber ich hatte keinen Vergleich dafür... WIE GUT DU WIRKLICH BIST... Komm- lass uns darauf anstoßen... auch wenn es jetzt nur Wasser ist. Nachher gibt es ja noch etwas mehr- auch wenn es offiziell für meine Gestütschefin gedacht ist!"

Nach diesen Worten stand mein Freund auf, reichte mir seine Hand und zog mich hoch...

"Ich bin froh, daß du mein Freund bist... Ganz ehrlich...- ich hatte auch nicht damit gerechnet... Die Rittmeisterin... hat mir so viel von meiner Angst genommen- sie ist wirklich gut darin... Und weißt du, was meine Belohnung durch Markus und sie ist?"

Ohne meine Antwort darauf abzuwarten, schob er diese selbst nach:

"Ich durfte mir selbst heraus suchen, wo ich morgen eingesetzt werden soll! Da gibt es einen Stand... die hatten nachgefragt, ob Rosengarten Ihnen zeitweise ein Pferd zum vorzeigen ihrer Produkte zur Verfügung stellt... die haben schöne Masken...
Nicht so wie deine Schlachtross... aber schöner als die wir hier verwenden. Die heißen 'AGM'... und haben auch Zuggeschirre und Anzüge..."

Wortlos zog er mich zu sich heran, umarmte mich und hielt mich fest.

"Danke... daß du hier bist..."


einige Zeit später...


"Sie ist in drei Minuten hier..."

Die Rittmeisterin flüsterte dies leise in mein durch die Maske verdecktes Ohr nachdem sie die eingehende Kurzmitteilung gelesen hatte. Meine Jockey stand im Türrahmen zu unserer Box und auf ihren Fingerzeig würde ich auf mein Knie gehen, mit meiner Vorderhand das Tablet mit der Torte halten und hoffen, diese ihr nicht aus Versehen vor die Füße zu werfen.
Vanessa hatte mich das in Auftrag gegebene Backwerk vor dem Anlegen meines Latexfells anschauen lassen- und die Umsetzung der Deko war eins zu eins nach meinem Wunsch erfolgt! Bea hatte mich mit ihrer Spielsucht hier her nach Rosengarten gebracht...- auch wenn die Aufstellung der Marzipanfiguren auf dem Schachbrett aus Kuvertüre ganz sicher nicht den Regeln dieses Spieles und der damaligen Konstellation entsprach... Sie würde jede Figur einer hier anwesenden Person im Raum zuordnen können und somit auch die beiden Figuren, die jetzt hier nicht anwesend waren und auch ganz sicher nicht erwünscht wären...

"Sie kommt..."

Anja zischte diese Worte und zog ihren Kopf in unsere 'Box' während ich auf meine Knie ging und den Kuchen balancierte. Es war infolge des Events hier ohnehin schon schwer, alle Personen hier im Raum auch nur für ein paar Minuten zu vereinen, da jede eigentlich genug mit der Betreuung der Gäste/ Gastpferde zu tun hätte- und doch standen zusammen mit mir mein Freund Miu, Markus- sein neuer Eigentümer und mein Trainer für die Zeit hier auf Rosengarten, meine Jockey Anja und die Rittmeisterin und Chefausbilderin des Hofgutes hier um jener Person zu ihrem Geburtstag zu gratulieren, deren Hofgut mir die Möglichkeit geboten hatte als Pferd zu agieren und die mich durch ihre Charakterschwäche erst hierher gebracht hatte...

"Happy Birthday to you, happy Birthday to you,..."

Zuerst kam die Baronin in den Raum und nach ihr Lady Bea- worauf sofort das Geburtstagsständchen angestimmt wurde! Leise summte ich dieses unter meiner Maske mit, ich hatte erst überlegt, ob ich die Melodie mitwiehern sollte...- doch hätte dies 'unpferdig' gewirkt und wurde so von mir verworfen. Auch hier machte sich mein Aufenthalt auf Rosengarten bemerkbar...
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich die Rührung von Bea für das Ständchen- und nachdem mir das Tablett durch Markus abgenommen war, half mir Anja auch wieder auf meine Hinterhand. Bea hatte inzwischen begonnen sich ihre Geburtstagstorte anzuschauen...
Die beiden Damen des Spiels standen sich gegenüber- zwischen beiden war ein weißes Feld frei, auf dem kleine Schokopunkte gegenüberliegend angeordnet waren. Mit etwas Phantasie könnte man dies als Spielbrett und die Tupfen als Figuren interpretieren. Als weitere Figuren wurde ein weißer Springer in der gegenüber liegenden Ecke von zwei schwarzen Türmen angegriffen und sichtbar schräg geneigt- so als würde er schwer bedrängt. Zwei schwarze Läufer und ein weiterer schwarzer Springer schirmten zwar das angegriffene weiße Pferd ein wenig ab, doch war dieser Schutz als unzureichend erkennbar...
Mehr und mehr hatte Bea bei diesem Motiv zu kämpfen, um ihre Tränen zurück zu halten- doch der Punkt, wo ihr dies nicht mehr gelang, war schnell überwunden. Mit dem Wissen um die Konsequenz ihres 'Fehlers' drückte sie mich wortlos an sich und hielt mich eine Weile fest umschlungen in ihren Armen...

"Danke...- für alles..."

Dies waren die einzigen Worte, die sie in dieser Situation aus sich heraus brachte. Die Chefin von 'Waldsee' war emotional auf einem Punkt, wo sie an ihren Geburtstag so nicht sein sollte- es war eigentlich ihr Tag...
Langsam löste ich mich aus ihrer Umarmung und strich ihr mit meiner rechten Vorderhand mehrfach über ihr Haar. Auf ein Wiehern durch mich nahm Anja mir meine Pferdemaske ab und so war es mir möglich, ihr nun auch mit Worten zu gratulieren.

"Keiner konnte ahnen, wie sehr das alles aus dem Ruder laufen würde...- auch du nicht! Und ich habe hier auch sehr gute Freunde und Trainer gefunden...
Dir auch von mir ein 'Happy Birthday- mein Geschenk an dich wird sein, alles was mir möglich ist, in den Wettkämpfen zu geben in dem Wissen, auf deinem Hofgut war mir das Training dafür möglich..."

Auf diese Aussage von mir umarmte mich Bea erneut- und wir beide bemerkten daher nicht, wie die Baronin ein kleines Schachspiel auf die Ablage neben der Torte stellte und die Figuren aufbaute.

"Bea- hättest du Lust auf eine schnelle Partie? Fünf Minuten Limit und Schlachtross wäre erneut der Einsatz...- wenn er dem zustimmt! Um was es genau geht? Ich werde es ihm im Unterschied zu dir sagen und wenn er einverstanden ist und du dich für die Partie entscheidest- dann erfährst du es auch! Zumindest das, was ich jetzt mit ihm für Sieg oder Niederlage ausmachen möchte..."

Bei diesen Worten der Baronin wechselte das Geburtstagskind die Gesichtsfarbe- was diese aber nicht aus der Fassung brachte. Sie trat neben mich und flüsterte sehr leise den angedachten Einsatz in mein Ohr.
Bea sah, wie ich mit einem Nicken zustimmte und entspannte sichtlich.

"Schlachtross- das geht für dich wirklich in Ordnung? Du weißt, ich habe dir und euch allen etwas versprochen...- mir ist ehrlich unwohl dabei, wenn ich jetzt doch darauf eingehen sollte..."

"Spiel..."

Ich hatte sie sehr leise aufgefordert...- und mein erneutes Nicken gab ihr die Sicherheit es zu wagen. Auch wenn mich die Idee der Baronin selbst überraschte...- in Kombination mit der Tortendeko war es eine kleine Retourkutsche. Bea wusste tief in ihrem Innersten, es könnte sich bei dem Einsatz um nichts schlimmes handeln- sonst hätte ich garantiert nicht zugestimmt, doch die Ungewissheit nagte sichtbar an ihr.
Gebannt schauten wir den beiden die knapp fünf Minuten zu- viel über jeden Zug nachzudenken blieb beiden Spielerinnen dank des Zeitlimits ohnehin verwehrt. Die Züge der einzelnen Figuren waren mir zwar vertraut, doch selbst wenn ich länger Zeit zum Überlegen gehabt hätte...- es war nicht mein Spiel!
Bea bekam knapp vor Ablauf der Zeit das 'Matt' durch die Baronin verkündet und mit der Nennung meines Namens durch sie wurde ich aufgefordert offenzulegen, was die Vereinbarung zwischen uns war. Doch wich ich ein wenig davon ab...

"Lady Bea, Frau Baronin- bitte entschuldigt, wenn ich jetzt von der Vereinbarung ein wenig abweiche. Ich würde gern bis zum Ende des großen Rennens für mich behalten worin Frau Baronin und ich für den Fall ihres Sieges übereingekommen sind und statt dessen sagen, was meine Aufgabe gewesen wäre, wenn sie verloren hätte...
Ich sollte den Kuchen anschneiden- jetzt wird das jemand anders machen müssen... worüber ich nicht traurig bin!"

Ich grinste und hielt meine Vorderhufe des Outfits hoch... Anja ging darauf ein.

"Ich hätte dir schon geholfen...- Vanessa, würdest du dies bitte übernehmen?"

Während die Rittmeisterin dieser Bitte nachkam fand die Baronin die passenden Worte zu meiner Entscheidung.

"Schlachtross- ich freue mich über deine Änderung der Absprache... Der Hengst in dir mag hier verwundet worden sein, doch er ist ungebrochen in seinem Charakter... Ich bin froh darüber...- und Bea... Schlachtross wird es dir sicher nach dem Rennen sagen... Habe ein wenig Geduld...-dürfen wir jetzt deine Geburtstagstorte kosten?"

Auf diese Aufforderung gab die Herrin meines Hofgutes ihre Torte frei und Anja fütterte mich mit dem mir bewusst zugedachten Stück- weißer Springer und die beiden schwarzen Türme...
136. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 01.07.22 21:14

Wow!
Vielen Dank für diese Entwicklung und die Art, wie sie erzählt wird!
Die Geschichte weist soviel Struktur auf, die teils erst spät wirklich zum Vorschein tritt. Und trotz allem gibt es soviele Überraschungen, Wendungen und auch Bestätigungen. Eine fantastische Mischung!
Ich wünsche mir nun eigentlich nur eine schlüssige Abwicklung des Rennens, und bin so gespannt auf die jeweiligen Ausgänge.
Und dann noch das große Fragezeichen, was mit dem Gut passieren wird. Was mit Mira passieren wird. Und wie alle Beteiligten das verarbeiten.
Danke dir für alle Arbeit und das so verlässliche Posten!
LG Rico
137. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 02.07.22 12:08

@ Pub_Fl
Zuerst freue ich mich über dein erneutes Lob für die Geschichte- und ich kann dir- und allen anderen Lesern- versprechen, es wird eine doch recht plastische Beschreibung der Wettkämpfe, an denen Schlachtross und auch Miu antreten, geben. Zudem sind noch nicht alle Intentionen und Pläne der 'Hauptdarsteller' enthüllt- und daher wird es Überraschungen bis in das letzte Kapitel der Geschichte hinein geben...
138. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 08.07.22 11:39

Ein neues Wochenende- ein neues Kapitel... Schlachtross wird kurzfristig, gemeinsam mit Brutus, für eine Sonderaufgabe 'rekrutiert; Miu hinterfragt sich selbst und seine Wünsche für die Zukunft- und Anja beantwortet für ihren Hengst einige Fragen...


Tag 41; Woche 6- Freitag (Part 1)



Morgens- Büro der Rittmeisterin...


Markus...

"Die Ausfälle sind jetzt endgültig- die drei geplanten 'Gastpferde' für unseren Taxiservice heute Nachmittag / Abend stehen uns nicht zur Verfügung... Wir müssen umplanen! Hilfst du mir bitte- vielleicht hast du eine Lösung, die ich jetzt noch nicht sehe...
Kann nicht irgend etwas mal ohne Knüppel zwischen die Beine zu bekommen ablaufen..."

Letzter Satz war mehr an sich selbst gerichtet- auch wenn er dabei seine Partnerin anschaute. Diese zuckte nur mit den Schultern, beugte sich dann aber mit betont neutralem Blick über die Einsatzplanung für alle gemeldeten Pferde.

"Nachrücker hatten wir keine mehr- alle freiwilligen Gastpferde sind bereits eingeplant... Insgesamt mit unseren Pferden hatten wir 12 Sulkys- so sind es nur noch 9...
Unsere Rennpferde starten morgen über die 1000- und 5000 Meter...- die sind so oder so raus... Mira würde mir auch etwas erzählen, wenn ich 'ihren' Brutus vor einem Rennen bis in die Nacht für so etwas einplanen würde- und Schlachtross ist daher auch raus. Wir könnten natürlich deine Quadriga 'plündern'..."

"Würde aber Scheiße aussehen und da macht Frau Baronin sicher auch nicht mit- die Show ist ihr genau so wichtig wie die Rennen..."

Vanessa nickte den Einwand des Pferdetrainers nur ab... trat dann einen Schritt von der Stecktafel zurück und ließ das Gesamtbild der Vorplanung auf sich wirken...

"Mhh...- lass uns das mal ausprobieren... Das Quadrigarennen ist doch nur Show und nicht wirklich mit Rennstress vergleichbar..."

Markus schaute zu wie die Rittmeisterin mit den Schildern ihrer Gestütpferde einige Optionen ausprobierte und schließlich von der Tafel zurück trat...

"... das kann ich so der Baronin verkaufen..."

Markus schaute lange auf die Tafel...- schüttelte den Kopf und stimmte ihr, wenn auch widerstrebend, zu.

"Lion und Kara aus der Quadriga raus und dafür als Taxipferden bis in die Nacht eingesetzt... geht in Ordnung...
Dafür aber Brutus und Schlachtross als Pferde, die den Tag später zum Rennen antreten sollen, reinzunehmen...- klar, wird funktionieren..."

"Die Außenpferde einer Quadriga sind nur Show- die ziehen, wie du selbst weißt, nicht wirklich... So ist es für die beiden eine leichte Einheit, sie bekommen zwei Durchgänge als Taxipferde am Nachmittag erlassen und wir haben bei diesen für die Abendparty statt drei Ausfällen nur noch einen- ich verkaufe das der Baronin schon... und unsere Rennpferde werden dadurch sogar etwas geschont...
Hätte ich eigentlich schon früher so planen sollen... Lion und Kara sind die einzigen, die so mehr arbeiten müssen- aber denen wird es nicht schaden. So verlieren wir im Endeffekt nur einen Sulky für die Gäste- und das wird nicht wirklich auffallen!"

"Einverstanden. Du zur Baronin und ich kläre das wegen Schlachtross mit seiner Jockey ab. Er untersteht uns ja noch bis Sonntag und bei dieser Änderung gibt es garantiert keinen Widerspruch...- ach so, denk daran, Brutus und Schlachtross haben ja auch noch den Termin bei Petra heute Mittag. Das ist aber nur eine Viertelstunde- Demo der Dauerhalfter und der Hufstiefel...
Mit allem anderen läuft es ja... Jens kümmert sich den Tag lang um die Vorbereitungen rund um die Dressuranlage und das Showrennen... außer noch von AGM gab es keine weiteren Anfragen, ob wir Pferde zu Vorführungen ausleihen könnten- und ich bin mir sicher, Miu wird dort für sich selbstständig entscheiden können, ob er weiter den Traum leben möchte, in Zukunft ab und an ohne Zwang als Latexpferd zu agieren...- ich werde ihn da nicht einschränken!
Neben dem Springen würde ich ihn auch wieder etwas in Dressur trainieren- und da würde so ein Outfit voll zur Geltung kommen. Was meinst du- er ist jetzt zwar mein Pferd... aber würde mich die Baronin bei der Umsetzung dieses Traumes unterstützen?"

"Soll er erst einmal heute Nachmittag dort mitarbeiten- dann sind wir alle sicher schlauer..."

"Wo du recht hast...- werde ich sicher nicht widersprechen!"


Hengstbox, nach der morgendlichen Fütterung...


Schlachtross:

"Alle fertig mit fressen? Dann mal zugehört..."

Markus schaffte sich mit dieser Ansage sofortige Ruhe und die Aufmerksamkeit von uns fünf 'Tieren' war auf ihn gerichtet.

"Es gibt eine Planänderung im heutigen Ablauf für euch- Lion, du und Kara, ihr seid aus der Quadriga raus und werdet stattdessen den gesamten Tag bis zum Ende aller Veranstaltungen als 'Taxi' den Gästen hier zur Verfügung stehen! Schlachtross und Brutus, ihr seid statt dessen vom Taxidienst am Nachmittag befreit und übernehmt den Part in der Quadriga- mit einer Trainingseinheit am Nachmittag dafür. Anja hat in deinem Fall dem zugestimmt...
Ach ja, Petra, unsere Sattlerin, benötigt euch beide für eine Produktvorstellung heute Mittag- das dauert aber nur etwa 15 Minuten laut ihrer Aussage. Geht um eure Hufstiefel und die Dauerhalfter...
Blacky und Miu- für euch gleichfalls am Vormittag eine zusätzliche Einheit im 'Taxiservice'...
Schaut nicht so- drei Gastpferde , die dafür gemeldet waren, sind ausgefallen und müssen ersetzt werden..."


Vormittag...


Miu:

Die zweite Schicht als 'Taxipferd' lag hinter mir...- und was wirklich richtig angenehm war, die Baronin hatte die 'Haltestellen' samt und sonders an Schattenplätzen einrichten lassen oder mit aufgestellten Pavillons für diesen gesorgt. Dies war natürlich... ganz sicher sogar... all jenen 'Gastpferden' geschuldet, die hier, von ihren Besitzern oder Betreuern eingeteilt, eine oder mehrere Schichten arbeiteten.
Natürlich hatte Madame Simone bei der Durchführung der Betreuung von uns Pferden die planerische Hauptarbeit geleistet- sie hatte dies in unserer Gegenwart einmal erwähnt- und ihr Konzept, dies mit ihren 'Sissy's' an den Haltepunkten sicherzustellen, war ein Segen für uns.
Nach jeder Tour mit einem Gast wurde uns von diesen Wasser und Gemüsestücke angeboten- und dieser Service hinterließ auch bei diesen einen positiven Eindruck.

'Einfach und sehr effektiv- das war jetzt bereits die vierte Bemerkung, trotz unserer Narben würde sich hier doch... einigen Gerüchten zum Trotz... scheinbar gut um alle Pferde gekümmert...'

Wie der Zufall es wollte, stand ich hier im Moment mit Steel zusammen- und auch sie schnaubte bei dieser Aussage meines gerade gezogenen Gastes abwertend... Doch wir waren nur Pferde und daher hielte uns an die Regeln- auch wenn ich gern mit ihr ein paar Sätze darüber gewechselt hätte...
Steel hatte mir aber beim Einschirren durch Markus vor Beginn unserer Schicht- vom Pferdetrainer toleriert- etwas kurz berichtet, was ihr gestern bei ihrem Rennen passiert ist- eine der 'Stuten', gegen die sie gestern gelaufen war, hatte sie nach dem Rennen gefragt ob sie bei der Hochzeit vor fünf Wochen auch eines der Kutschpferde gewesen wäre. Auf ihre nonverbale Bestätigung dessen kam dann die Nachfrage, ob die Eiswürfel da geholfen hätten...

'...hatte die Sissy, die uns damals geholfen hatte, nicht gesagt, sie wäre auch Pferd auf Wunsch ihres Herrn? Schlachtross wird dies sicher auch interessieren...- ich erzähle ihm das heute Abend in der Box...'

Was mich aber eher bewegte- nach der folgenden Einheit und der anschließenden Fütterung... ich hatte es mir selbst ausgesucht... nein, ich hatte dem Vorschlag von meinem neuen Besitzer zugestimmt...- aber war diese Entscheidung wirklich richtig? Wollte ich wirklich ein 'Latexpferd' sein? Die Zeit zusammen mit Schlachtross so eingekleidet war wunderbar gewesen... Die Belohnung bei Madame Simone und das Spiel mit meinem Freund danach...- war das genaue Gegenteil von dem, was wir bei dieser Hochzeit empfunden haben!

'Will ich dies nur, weil mein Freund Schlachtross es auch mag? Will ich ihm nacheifern oder sogar damit imponieren? Nein- dieser Traum ist älter... der begann schon, als ich hier noch in Dressur trainiert wurde...
Schlachtross hat mir nur gezeigt, wie schön dieses Gefühl ist, so als Pferd ohne Zwang seine Leistung zu zeigen... Zur Hochzeit...- wir Pferde sahen wunderschön vor der Kutsche aus- und wäre die Vorbereitung und das Umfeld dort anders abgelaufen...
Komm Miu- die wollen die Sachen dort verkaufen... Ich lass mich überraschen- und vielleicht wird Markus mir... wenn er mich dort so sehen sollte... irgendwann... ein solches Outfit zugestehen...'


Mittag:


Schlachtross:

"Horse & Owner-TV...-Schlachtross, hättest du ein paar Minuten Zeit für ein Interview?"

Ich hatte gerade meine zweite- und damit letzte- 'Schicht' als 'Taxipferd' zusammen mit Brutus beendet, stand am zentralen Pausenplatz für uns Pferde im Schatten und freute mich auf das getränkt werden- Anja würde sicher gleich mit dem Wasser zurückkehren, was sie für mich holen wollte. Sie hatte darauf bestanden...- die anwesende Sissy könne sich so um Brutus kümmern...
Daher reagierte ich erst mal überhaupt nicht auf die mir geltende Ansprache...

"Entschuldigung Schlachtross- wäre es möglich, dir ein paar Fragen zu deinem Aufenthalt hier auf Rosengarten..."

"Ppffrrr...!"

Ich schnaubte pferdegemäß in die wiederholende Fragestellung des Reporters hinein und gab ihm so zu verstehen, er würde von mir keine gesprochene Antwort erhalten... Ich war durchaus neugierig auf seine Fragen...- zumal ich in meinem 'Naturfell' vor ihnen stand und die Narben meines Aufenthalts hier auf dem Hofgut auch für ihn deutlich sichtbar waren- doch wollte ich nicht aus meinem Pferde-Ich und er würde so von mir noch nicht mal ein 'Ja' oder 'Nein' erhalten. Zudem kam meine Jockey mit dem Wasser für mich gerade zurück.
Die beiden bemerkten dies aber nicht, da sie mit dem Rücken zu Anja standen...

"Darf man fragen was sie von meinem Pferd wollen..."

Die in ihrem Rücken gestellte Frage sorgte für eine sehr schnelle Drehung der beiden ein Interview suchenden Mitarbeiter des Magazins...- und doch passten diese sich sofort der neuen Situation an.

"Ihr Pferd? Dann sind sie seine Jockey? Demzufolge müssen sie... Anja sein- richtig? Lady Bea hat uns den Tip gegeben, daß wir sie jetzt hier finden könnten...
Hätten sie beide etwas Zeit für ein Interview mit 'Horse & Owner'-TV- der interaktiven Plattform des, wie wir wissen, auch von ihnen abonnierten Magazins für den 'etwas anderen' Pferdesport?"

Für mich selbst musste ich zugeben, die beiden hatten ihre Hausaufgaben gemacht- während diese sich mittels Presseausweis gegenüber Anja legitimierten. Auch hatte ich bei der selbstironischen Umschreibung der beiden für ihr Magazin schwer gegen ein Grinsen anzukämpfen...

"Sie gestatten sicher, daß ich mich zuerst um meinen Hengst kümmere und ihm etwas zu saufen gebe?"

"Natürlich- zumal Schlachtross auf unseren Kontaktversuch nicht besonders gesprächig reagierte- aber vielleicht dürfen wir Ihnen schon die eine oder andere Frage stellen..."

Während Anja mich mit Wasser versorgte, kreuzten sich unsere Blicke und mit einem unmerklichen Schütteln meines Kopfes signalisierte ich meiner Jockey, ich wollte gerade jetzt und vor allem hier auf diesem Hofgut nicht menschlich agieren- Anja würde aber ganz sicher die passenden Worte in diesem Interview für uns beide finden...

"Nur ganz kurz zu ihrer Information- Schlachtross ist bis zum Ende des Turniers als Pferd hier und wird aus diesem Grund die von Ihnen gestellten Fragen zwar hören... aber ganz sicher nicht beantworten... wollen! Das würde den auf diesem Hofgut geltenden Regeln für 'Tiere' widersprechen...
Wenn es ihnen aber recht ist... werde ich die von Ihnen gestellten Fragen so gut wie möglich beantworten..."

Anja hatte mit mir zum Glück heute morgen noch über so eine Situation gesprochen...- nachdem sie sich wohl darüber vorher mit Markus unterhalten haben muss. Gemeinsamer Nenner war, ich sollte bis zum Ende des Rennens und damit meiner Zeit hier in Rosengarten grundsätzlich weiter als Pferd gegenüber Außenstehenden auftreten und auf keinerlei Fragen reagieren. Meine Jockey würde für mich sprechen- und bezüglich Fragen zu meinen Narben und der Zeit hier auf dem Hofgut die Rittmeisterin und den Pferdetrainer- auch auf meine Bitte hin... so gut es möglich wäre... aus der Schußlinie halten...

"Das ist ganz sicher ein guter Kompromiss...- Schlachtross und sie haben als Team sich im vergangenen Jahr gegen die Baroness Mira und ihren Hengst Brutus bei einem Rennen auf Felsenstein im direkten Vergleich durchsetzen können. Im gestrigen Gespräch mit ihr drückte diese die Zuversicht aus, in dem nun hier anstehenden Vergleich dieses Mal den Sieg zu erringen! Wir würden uns... gemeinsam mit unseren Zuschauern und Lesern... natürlich dafür interessieren, wie sie dies sehen..."

"Gewinnen ist nicht alles- wir werden unser bestes als Team geben und natürlich werden wir auch alles daran setzen, so weit vorn wie nur irgend möglich die Ziellinie zu passieren. Wichtiger ist mir, mein Hengst übersteht die Rennen ohne Verletzungen..."

"Da sie das böse Wort gerade in den Mund genommen haben- an ihrem Pferd sind einige unschöne Narben zu sehen...- die beim letzten Start von ihm dieses Jahr noch nicht vorhanden waren..."

"Das sind... waren Trainingsverletzungen... die sich Schlachtross in den vergangenen Wochen hier zugezogen hat... Dies kann Ihnen die Renntierärztin, die Oberschwester Natascha als amtierende hauptverantwortliche Veterinärin von Rosengarten und auch die Cheftrainerin des Hofgutes hier gern bestätigen..."

"Bitte verstehen Sie uns nicht falsch- wir machen Sie ganz sicher nicht dafür verantwortlich! Unseren Informationen nach- die sie gerade bestätigt haben- wurde Schlachtross in den letzten Wochen hier auf Rosengarten trainiert und sie waren nicht die gesamte Zeit hier anwesend... Es kursieren aber immer wieder Gerüchte über unangemessene Gewalt gegenüber den hier lebenden Tieren... die sie sicher auch kennen...- vielleicht können Sie uns dazu etwas sagen?"

"Wie sie es schon sagten- es sind Gerüchte! Was ich aber sicher sagen kann... bezogen auf meinen Hengst... Ich habe die Zusicherung der Frau Baronin- es handelt sich um im Training zugezogene Verletzungen. Und noch etwas- weder die Madame Rittmeisterin noch der Pferdetrainer haben etwas damit zu tun...- auch darauf habe ich das Wort der Baronin!"

Bei dieser Aussage zugunsten von Vanessa und Markus konnte ich nicht mehr nur daneben stehen- mit einem Schnauben und mehrfachen abnicken des Kopfes bestätigte ich die Worte meiner Jockey. Dem Kameramann war dies natürlich nicht entgangen...- er fing mich mit seinem Gerät in Großaufnahme ein.

"Ich bin mir aber sicher- zu den von Ihnen angesprochenen Gerüchten wären die Baronin, ihre Tochter Mira oder die Rittmeisterin die besseren Gesprächspartner...
Soweit ich weiß... die Frau Baronin gibt am Montag doch ohnehin ein Interview bzw. eine Pressekonferenz- richtig? Da sollten ihre Fragen- besonders zu diesem Thema- doch ganz sicher besser beantwortet werden können..."

"Ihrer Aussage nach bleiben, wenn sie die Rittmeisterin und den hauptverantwortlichen Pferdetrainer derart vehement ausschließen, ja nicht mehr viele Personen hier auf dem Hofgut übrig... die dann für solche 'Trainingsverletzungen' verantwortlich wären...
Gibt es eigentlich einen besonderen Grund, warum sie nicht für 'Waldsee'- ihr eigentliches Hofgut- sondern für Rosengarten an den Start gehen?"

"Zum ersten Teil der Frage... das ist eine Schlußfolgerung, die sie ziehen- nicht ich! Und zum Rest... wie gesagt...- von der Baronin können sie sicher detaillierter Informationen erhalten... Es handelt sich... kurz zusammengefasst... um eine Absprache zwischen den Besitzerinnen der beiden Gestüte...
Schlachtross und ich werden in den drei Rennen, zu denen wir hier antreten werden... wie schon gesagt... unser Bestes geben. Wenn ich mir die Teams ansehe, gegen die wir antreten dürfen- da sind starke und sehr ernst zu nehmende Mitbewerber..."

"Gibt es da Angstgegner?"

"Ganz sicher nicht! Letztendlich entscheidet- besonders über die längeren Strecken- neben dem fahrerischen und taktischen Geschick des Jockeys vor allem der Wille zum Sieg bei den Pferden. Wissen sie- jedes Pferd kann unter Zwang an seine Leistungsgrenze getrieben werden und dadurch eine Zeit lang schnell laufen... Aber wenn dieser Wille fehlt... diese Bereitschaft... alles freiwillig aus sich heraus zu holen und dafür bewußt Schmerzen in Kauf zu nehmen... So ein Pferd wird nie auf Dauer ganz vorn zu finden sein!"

Auf diese von meiner Jockey mit Leidenschaft gesprochenen Worte nickten die beiden verstehend- und sowohl Brutus, der wohl einen Teil der Aussage verstanden hatte, als auch ich schnaubten unsere Zustimmung dazu heraus... dies geschah aber eher instinktiv.

"Das waren sehr leidenschaftliche Worte. Lassen sie mich dies als abschließende Frage so stellen: Schlachtross ist... für sie als seine Jockey... bereit... dies alles zu geben?"

Anja änderte augenblicklich ihre Haltung. Ihre ganze Körpersprache unterstrichen die Worte, mit denen sie dieses Interview beendete:

"Dies alles- und... nicht nur für mich... noch viel mehr! Da habe ich keinerlei Zweifel an meinem Hengst!"


Während die beiden Reporter dies als Ende des Interviews ansahen, sich bedankten und dann zurückzogen... hatte ich echt schwer zu kämpfen damit ich die Fassung nach diesen Worten behielt. In mir strebte alles danach, MEINE Jockey für dieses Lob und das in mich gesetzte Vertrauen zu umarmen- doch blieb ich ihr Pferd und zeigte ihr meine Rührung, indem ich meinen Kopf senkte und an ihrer Brust rieb.

"Alles gut mein großer Hengst... du bist etwas besonderes... du wirst es allen zeigen... ich vertraue dir... und deinem Instinkt im Rennen.
Ich hatte ehrlich Zweifel...- deine Unsicherheit bei unserem ersten Training... nach dem, was hier... in der Reithalle mit Miu und dem Pferdetrainer... Ich hatte ernsthaft überlegt, dich von den Rennen abzumelden...- egal, ob ich Bea damit blamiert und die Baroness das als Sieg verbucht hätte... Deine Gesundheit- physisch UND PSYCHISCH! - wäre mir wichtiger gewesen... auch gegen dein Willen! Deshalb auch mein... für dich sicher nerviges... Beharren darauf, daß du zuerst dir selbst und deinem Körpergefühl wieder traust...- vor allem, nachdem du..."

Diese leise gesprochenen Worte- auch wenn sie den letzten Satz nicht beendete- bedeuteten mir unheimlich viel... während Anja mich umarmt hielt. Dieses Geständnis... ihre Ansage vor ihrer Abreise, ich würde die Rennen nur unter strikter Kontrolle meiner Vitalwerte durch sie laufen dürfen... dies war die endgültige Rückkehr zur 'Normalität'. Sie vertraute mir wieder...- und meiner Fähigkeit, mich selbst erneut richtig einzuschätzen, wie weit ich mich gefahrlos belasten könnte! Jetzt stand wirklich nichts mehr zwischen uns...

"Komm- lass uns einen ruhigen Flecken abseits von dem Trubel hier finden... du hast jetzt Pause- bis wir zu deiner Sattlerin und danach zu Markus müssen. Oder möchtest du lieber zusammen mit Brutus von mir über den 'Verkaufsmarkt' geführt werden?"

Letzteres verneinte ich vehement mit Kopfschütteln- so gesehen war heute ein 'Ruhetag' für mich, ehe morgen und am Sonntag die drei Rennentscheidungen auf mich warteten...

139. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 15.07.22 10:32

Ein schönes Wochenende euch allen- Schlachtross wird, gemeinsam mit Brutus, in das 'Showteam' integriert... und Blacky tauscht sich in der 'Gästebox' mit Witnere aus...



Tag 41; Woche 6- Freitag (Part 2)


Nachmittag- etwas außerhalb auf einem der Waldwege...


Markus:

"Schlachtross- du läufst das erste Mal vor einer Quadriga? Ist keine Schande- haben wir hier nicht geübt, da das alles nur Show ist und deiner Rennvorbereitung im Wege gestanden hätte...
Ich nehme aber an, dein menschlicher Part hat sicher schon einmal von 'Ben Hur' und dem darin vorkommenden Wagenrennen gehört oder auch eine der Verfilmungen gesehen..."

Ich schaute ihn an und sein Nicken bestätigte meine Frage.

"Die alte Verfilmung mit Charlton Heston ist ja auch ein Klassiker...- aber alles was das darin dargestellte Wagenrennen betrifft... Vergiss einfach alles dazu- das ist kompletter Bullshit!
Wir sind da ein paar Jahrhunderte weiter- in Byzanz... Da gab es die sogenannten 'Zirkusparteien', Vereinigungen... die ihre Rennställe für Wagenrennen unterstützten... kann man sich vielleicht am besten wie Fanclubs im Fußball vorstellen. Insgesamt gab es vier große Vereinigungen, sich über die Farben Rot, Blau, Weiß und Grün nach außen definierten. In diesem Showrennen heute Abend orientieren wir uns daran. Und wie gesagt- es ist ein Showrennen... die Reihenfolge beim Zieleinlauf steht bereits fest! Das ist aber für dich und alle anderen von euch unwichtig...
Was für dich wichtig ist- du läufst auf einer Außenposition, so wie Brutus auch. Das ist dem Fakt geschuldet, ihr beiden habt morgen eure wirklich wichtigen Rennen zu laufen... Der Unterschied zu der Position als Stangenpferd- ihr zieht nicht wirklich... Ihr seid eingeschirrt- aber die Arbeit wird von Steel und Blacky geleistet. Du läufst auf der Außenposition links und da die Laufrichtung gleich wie bei einem 'richtigen' Rennen ist musst du bei den Wendungen stark abbremsen... Genau das üben wir jetzt hier. Für dich noch eines...- da du anstelle von Lion als dessen Ersatz läufst, besetzt du die Seite auf der keine Annäherungen durch die anderen Quadrigas erfolgen werden... Komm, ich schirre dich wieder ein..."


Schlachtross:

"Steel, Brutus...- easy... Nicht ganz so schnell... Das soll Show sein- kein Rennen! Schlachtross- ich fahre ab jetzt Achten... damit laufen Brutus und du im Wechsel innen und außen und du begreifst schneller, wie eure Mitarbeit das Fahrtbild der Quadriga beeinflusst... Ich denke, mit zehn weiteren Durchgängen dürftet ihr fit sein...
Wie gesagt- sieben Runden als 'Rennen' vor der Tribüne... Das entspricht eineinhalb Runden auf der Rennbahn- das ist keine wirkliche Herausforderung!
Und voorwäärts!"

Damit schickte Markus uns erneut auf den improvisierten Rundkurs, den er mit mehreren Hütchen hier auf dem Waldweg aufgebaut hat. Dreißig Meter zwischen den Wendepunkten...- beschleunigen, abbremsen, mit möglichst kleinen Schritten so nah wie es geht an den Hütchen vorbei und erneut beschleunigen...
Doch der Pferdetrainer lenkte das Gespann schon zur ersten anstehenden Kehre so, daß ich die Außenposition einnehmen musste- und bekam damit demonstriert, was Brutus dabei wirklich zu leisten hatte!

'Das sind keine Schritte...das sind Sprünge!'

Nachdem wir so zwei Runden gelaufen waren, gab es erneut ein Haltesignal von Markus für uns. Ohne weitere Ablenkungen kam er vor zu uns und wandte sich an mich:

"Das sah jetzt gut aus- du hast jetzt begriffen, warum du in den Kehren möglichst kleine Schritte machen sollst. Du erleichterst allen anderen Pferden neben dir die Arbeit- und am meisten Brutus..."

Sein Blick dabei verriet mir, er wusste, ich hätte begriffen um was es ihm ging und würde alles für eine perfekte Umsetzung dessen unternehmen. Danach trat er zwei Schritte zurück.

"Das gilt jetzt wieder für alle- die restlichen acht Runden wie von mir gesagt und dann... wenn alles gut aussieht... fünf normale Runden zur Festigung des gelernten. Stellt ihr mich zufrieden... geht es zurück in den Stall.
Blacky- dich bereite ich dann für unseren nächsten Auftritt vor... danach gibt es einen Snack für dich ehe ich dich für das Holz rücken ausstaffiere und an die Madame übergebe. Der Rest hat Pause bis zur Show..."


Stallgebäude, Einstellerbereich...- früher Abend...


Blacky:

Das Nachmittagstraining für die Quadriga-Show und die Vorführungen im Holz rücken gemeinsam mit Witnere unter dem Kommando seiner Besitzerin lagen hinter mir- eine externe 'Sissy' hatte mich danach- im Unterschied zu diesem 'Freizeitpferd', dem nur seine Maske abgenommen wurde- komplett aus meinem Latexfell geholt und abgeduscht. Wie von dieser Elena verlangt, wartete ich in der Box von Witnere auf unsere gemeinsame Fütterung, ehe mich Markus für den letzten Event des Abends hier abholen würde...
Mein Boxenpartner hatte von seiner Besitzerin in 'seinen' vier Wänden die Erlaubnis, sich mit mir auch verbal verständigen zu dürfen- aber ich blieb auf seine Fragen recht einsilbig- auch wenn ich noch einmal vom Pferdetrainer die Bestätigung erhalten hatte, im Umgang mit dem anderen Pferd so wie dieses agieren zu dürfen...- als Belohnung für die bisher von mir gezeigte Leistung in den Vorführungen im Holz rücken und der Bodenarbeit mit Markus. Die Baronin hätte sich je eine angesehen, zufrieden darüber geäußert- und dieses 'Privileg' für ein Pferd bestätigt.
Hier wirkte bei mir die jahrelange Konditionierung von Rosengarten nach- selbst bei solch einer Erlaubnis fanden die Töchter der Baronin in der Vergangenheit danach immer einen Grund für eine exzessive Bestrafung. Noch vor vier Wochen hätte ich daher vermutlich nicht mit mehr als 'Ja' oder 'Nein' geantwortet...
Allerdings war der Versuch von Witnere durch die Wahl des aus meiner Sicht falschen Themas auch kein guter Start beschieden...- seinem Blick folgend kommentierte ich die beiden Stellen, die er intensiv betrachtete:

"Peitsche... Stahlgerte...- Augustine, Mira... und auch der Pferdeknecht..."

Es war eine Mischung aus Mitleid und Abscheu...- die ihn nach meinen einsilbigen Antworten verstummen ließen.

"Die letzten zwei Wochen waren aber besser- es ändert sich etwas hier... keine Schläge mehr... für keinen von uns..."

'Ja- der 'eiserne Griff' mit dem bisher hier die Regeln durchgesetzt wurde... hatte sich etwas gelockert. Doch für wie lange?'

Um die Zeit aber nicht schweigend zu verbringen und auch ein wenig mehr über meinen, wenn auch nur temporären, Partner zu erfahren, animierte ich ihn mit einigen Fragen, etwas von sich preiszugeben.
Als Mensch 46 Jahre...- vom Gesicht her hätte ich ihn jünger geschätzt... Mit seiner Ownerin war er seit einigen Jahren verheiratet und er wäre über die Schiene als Latexfetischist zum Ponyplay gekommen... was seine Vorliebe für diese 'Gummifelle' erklärte. Er selbst vermeide aber diesen Begriff 'Ponyplay' möglichst- denn er sehe sich selbst als Arbeitspferd, nicht als Pony... und er spiele das auch nicht mehr... Es wäre mittlerweile ein Teil seiner Identität. Was ich aber richtig bemerkenswert fand, eine Verletzung an einem seiner Knie hat ihn nicht abgehalten damit weiter zu machen! Brutus wurde, im Unterschied, hier dazu gezwungen...
Auch für seine Fitness gab es eine simple Erklärung- jede Woche mindestens einmal für eine halbe Stunde in seinem vollen Outfit auf einen Crossstepper und dann unter der Aufsicht seiner Besitzerin bis an die persönliche Leistungsgrenze gegangen. Dazu noch an mindestens zwei weiteren Tagen je eine Stunde schwimmen oder mit dem Rad unterwegs... und wenn es seine Frau von ihm verlangte, wurde auch an den Wochenenden etwas in dieser Hinsicht unternommen. Training des Showprogramms oder auch Ausfahrten mit deren Gig über zwei, drei Stunden...
Natürlich gab es, wie er mir weiter erzählte, in ihrem gemeinsamen Leben nicht nur das 'Pferd'- aber, wenn die beiden Lust darauf hatten, besuchte er auch 'normale' Events in seinem Pferdeoutfit und wurde dabei von seiner Partnerin am Strick geführt. Doch meistens stimmte da auch das Setting... Mittelaltermärkte oder entsprechende Festivals boten sich da an...
Für mich am erstaunlichsten war aber seine mehrfache Teilnahme an den 'Grubenpferd'- Events. Ich selbst hatte Augustine mehrfach darüber Bemerkungen machen hören- und für mich wäre es, so wie Witnere es auf meine Fragen dazu nun schilderte, der pure Horror gewesen...

'Du machst das freiwillig... und es macht dir Spaß... Wie würdest du es empfinden, wenn man dich... immer wieder... dazu zwingen würde?'

Was er aber da von sich preis gab- erklärte das Leistungslevel, mit dem er mich schon an dem ersten gemeinsamen Wochenende erstaunt hatte.

'Kein Wunder daß du so fit bist...- selbst in deinem Alter. In unserer Box... du wärst harte Konkurrenz... Auch hätte Augustine ihre helle Freude an dir gehabt...
Sei froh, das es so ist wie es ist...- meinen Respekt hast du dir aber durch deine Leistungsbereitschaft schon beim letzten Mal erworben... und du legst hier auch weiterhin Wert darauf, daß dies so bleibt!'

"Hoffentlich kommt das Futter bald..."

Diese Bemerkung von mir sorgte für ein Grinsen im Gesicht des 'Freizeitpferdes'- da waren wir doch alle gleich...

"... darf ich dich um etwas bitten- schaust du dir... bis dahin... noch einmal die 'Figuren' für meine Ownerin an... die wir gemeinsam hier geübt haben?"

Ich nickte es ab- warum nicht. Er hatte mir gestern ja schon erzählt, am kommenden Montag wäre ihr Hochzeitstag... und so vergeht die Zeit bis zum Auftauchen von 'Heidi' mit etwas 'Entertainment'...


"Gut gemacht- komm... noch einmal! Ich mach auch mit. Drei... Zwei... Eins..."

Einander gegenüberstehend summte Witnere die Melodie mit halb geschlossenen Augen und wir begannen erneut mit den Schrittfolgen.

'Ich glaube... ja, ich werde den Pferdetrainer fragen! Witnere würde sich sicher freuen, wenn ich... zusammen mit ihm... diese von ihm geplante Kür für seine Ownerin vorführe. Und wenn Mira davon hört... oder es sogar sieht...'

140. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 22.07.22 13:11

Für Schlachtross ist 'Showtime'- während die Baronin sich einige Selbstzweifel gestattet und eine 'Sissy' vorgestellt bekommt...


Tag 40; Woche 6- Freitag (Part 3)



Abend, Dämmerung- Rennbahn...


Schlachtross:

"Liebe Freunde des Pferdesports... seit der Mensch das Pferd gezähmt hat, trug er auch mit seiner Hilfe Wettbewerbe aus! Egal, ob es auf seinem Rücken oder vor einem Wagen ist, der Wille zum Sieg einte beide in diesen Vergleichen...
Ob es Etrusker, Griechen, Römer, Hunnen oder andere Völker waren... wir stehen mit unseren Wettkämpfen in deren Tradition und möchten speziell mit diesem 'Rennen' an die Kämpfe in den Arenen von Byzanz erinnern...
Vier Gruppen... Anhänger von vier rivalisierenden Rennställen zu dieser Zeit- auch bekannt unter dem überlieferten Begriff 'Zirkusparteien'... dominierten das Geschehen rund um diese Rennen. Sie trugen ihre Rivalitäten zum Teil in offenen Straßenschlachten aus... feierten fanatisch die Wagenlenker als ihre Idole... und verehrten die Gespanne, mit denen diese um Ruhm und Ehre kämpften!
Die Farben dieser Rennställe sind bis heute überliefert... und so werden heute Abend wieder vier Gespanne unter den Farben Rot, Blau, Grün und Weiß an den Start gehen!
Begrüßen Sie mit mir die einzelnen Gespanne..."

Der letzte Satz der von der Baronin gesprochenen Einleitung war das Stichwort für uns- Markus stand auf der in grün gehaltenen Quadriga, in eine ärmellose Tunika gehüllt, eine grüne Maske vor seinem Gesicht... und wir zogen ihn unter dem Beifall der Gäste auf die Bahn. Vor uns liefen das rote und das blaue 'Team'... einige der dort eingeschirrten Pferde waren mir vom Sehen her bekannt- gegen fünf von ihnen würde ich morgen und am Sonntag in den 'richtigen' Rennen meine Kräfte messen müssen!
Während die Baronin noch weiteres zu diesem Showrennen von sich gab, dirigierte der Pferdetrainer uns in die Startposition. Was mich einige Zeit beschäftigte- der Lenker der blauen Quadriga kam mir trotz seiner Verkleidung seltsam bekannt vor...
Endlich gelang es mir ihn einzuordnen:

'Das ist doch Mike...'


Eine halbe Stunde später...


"...ab in die Box mit euch... 'Heidi' hat euer Futter bereits bereitgestellt. Schlachtross, deines auch... ich bring dich danach rüber in deine separate Unterkunft..."

Markus hatte uns ausgeschirrt und abgeduscht...- die sieben Runden des Wagenrennens hatten wir tatsächlich nur in schnellerem Trab absolviert und bei den 'Showeinlagen' nahmen alle Wagenlenker- so hatte ich es beobachten können- noch etwas Geschwindigkeit heraus. Mike war da keine Ausnahme- wenn ich zurück dachte an seine Anfänge als Jockey...

'Er hat sich verdammt gemacht- so wie er die vier ihm eher unbekannten? Pferde unter Kontrolle gehalten und mit ihnen auch die Annäherungen an die anderen Gespanne gefahren ist. Wie er dieses um die beiden Wendepylone mit den Feuerschalen gelenkt hat...
Was hatte Bea am Zaun über ihn und Klaus/Kristall gesagt...- sie hätten hart trainiert und wären sehr schnell... Die beiden sind zumindest sicher aufeinander eingespielt- mindestens so wie Anja und ich!
Ich werde es morgen und am Sonntag sehen...'

Ich versuchte den Gedanken an Morgen zu verdrängen... der Hunger und Durst, den ich mittlerweile verspürte, half mir mich auf mein Futter zu konzentrieren. Ein Blick zu Brutus... genauer in seine Futterschüssel... zerstreute auch mein kurz aufgeflammtes Bedenken wegen des möglichen Versuches einer ungleichen Behandlung vor den anstehenden Rennen durch den Pferdeknecht...

'Paranoia ist nicht hilfreich...- und so plump ist nicht mal Mira! Brutal und grausam- aber nicht dumm... So etwas könnte man nachweisen... und hätte ich eher von Augusine zu erwarten gehabt! Auch waren die Schüsseln von Brutus und mir nur mit 'Rennpferde' gekennzeichnet...
Schlachtross- die Zeit hier hat dich wirklich paranoid werden lassen...- das ist nicht hilfreich. Komm also runter...- und genieße dein Futter. Da sind wirklich ein paar gute Stücke mit dabei...'


Später Abend- Festwiese hinter dem 'Herrenhaus'...


Baronin Amalie:

"Mutter- ich würde mich gern zurück ziehen... die..."

Mit einer Handbewegung unterbrach die Baronin ihre Tochter:

"Natürlich- dein Rennen morgen. Du solltest ausgeschlafen und fit sein...- schlaf gut!"

Während Mira den Festplatz in Richtung ihrer Räumlichkeiten verließ lauschte die Baronin den Klängen des engagierten Streichquartetts im Fackelschein...
Mehrere 'Sissy's' kümmerten sich um die noch anwesenden Gäste- darunter auch 'Heidi'. Bei deren Anblick musste die Baronin lächeln...

'Was für eine kreative Rache von 'Schlachtross' an dem Pferdeknecht...- mit der er sogar hilft, den Ruf von 'Rosengarten' zu verbessern...'

Ihre Rittmeisterin hatte ihr schon berichtet, von Seiten einiger Gäste, die den Pferdeknecht in seinem neuen Outfit erkannt hätten, habe es dezente Fragen nach dem Grund dafür gegeben und gemäß der getroffenen Vorgabe dazu durch sie kursierte bereits das Gerücht, er hätte wohl ein Pferd zu heftig trainiert...- und das sei die mit dem Gast vereinbarte Sanktionierung dafür!

'Es ist schön wenn eine Idee zum Selbstläufer für das Hofgut wird...- auch wenn sie nicht von mir stammt...
Die ersten beiden Tage der Veranstaltung sind ohnehin recht reibungslos abgelaufen- keine Unfälle oder sonstige Verletzungen... Kleinere Probleme wie heute mit den ausgefallenen Gastpferden haben ihre Mitarbeiter geräuschlos gelöst... und durch die Funktionäre des Verbandes wurde bereits erstes Lob für die erneute professionelle Ausrichtung des Turniers geäußert.
Wie waren doch die Worte des Vorsitzenden bei der Siegerehrung des Gewinners des Dressurwettbewerbes: '...it's a great pleasure to stay here again...' '

Da Amalie bei der Ehrung des Siegers mit dabei war... und sich auch dessen Kürdarbietung angesehen hatte...- verspürte sie mit einem Mal Gewissensbisse...

'Warum habe ich bei der Ehrung dieses Pferdes... 'Blizzard'... für einen Moment Miu gesehen? Verdammt- ich habe mich bei ihm doch dafür entschuldigt...'

Dieser Hengst aus den USA erinnerte sie von seinem Alter und dem, was er darbot, aber zu sehr an das...- was ihr Sohn bei entsprechendem Training in Dressur jetzt leisten könnte...

'Amalie...- er ist nicht mehr DEIN Pferd! Markus ist jetzt sein Eigentümer... und sein Trainer war er schon die ganze Zeit. Er wird das Beste für ihn entscheiden! Sollte der Pferdetrainer aber fragen... ob sie ihn mit ihrem Wissen über Figuren und Abläufe bei solch einem Wettbewerb unterstützen kann...'

"Das sind aber alles ungelegte Eier..."

Mehr an sich selbst gerichtet rutschte ihr diese Phrase heraus- aber niemand in Ihrer Umgebung hatte es mitbekommen. Sie selbst wurde aber durch das Vibrieren ihres Mobiltelefons endgültig aus den Überlegung zu ihren Sohn gerissen- ein Blick darauf ließ sie aber entspannen. Die Rittmeisterin hatte ihr die Nachricht geschickt- eine erste Übersicht zu den Einnahmen der mit dem Showrennen verbundenen Lotterie zur Unterstützung 'junger Talente'...

'Meine Freundin Bea hat damit einen guten Einfall gehabt... und die Rittmeisterin hatte mit ihrem Vorschlag so recht...- 'maximales Vertrauen gegen maximale Verschwiegenheit...'
Die Einnahmen... nein, Spenden... der Lotterie überstiegen in etwa um das Fünffache die geplanten zusätzlichen Preisgelder... der 'Rest' könnte bis zu seiner Verwendung als Sicherheit für möglicherweise notwendige Kredite dienen...
Vanessa... ich hatte so recht, sie damals hier auf das Hofgut zu holen...'

Mit diesen Gedanken machte sie sich auf, ihre Freundin Bea zu suchen...- doch kam sie nicht weit dabei.

"Frau Baronin- hätten sie einen Moment Zeit? Ich würde Sie gern mit einer meiner 'Sissys' bekannt machen..."

Madame Simone schien einen Zeitpunkt abgewartet zu haben, wo es bereits etwas ruhiger geworden war... trotzdem empfand die Baronin dies in ihrem Inneren gerade störend. Professionell ließ sie sich dies aber nicht anmerken.
Während die Madame die von ihr genannte Person zu sich winkte, gab sie Amalie mit einem Satz zu verstehen, um wen es sich hierbei aus ihrem 'Dienstpersonal' handelte:

" 'Agneta' hier hat vergangenes Wochenende im Österreich sehr gute Arbeit an verschiedenen Computern geleistet..."

Die Baronin verstand sofort- und schenkte der 'Maid' ein gewinnendes Lächeln.

"Madame- bitte entschuldigt, ich wollte jetzt noch etwas mit meiner Freundin Bea besprechen. Ich würde mich aber freuen, mit Ihnen und 'Agneta' morgen vor den anstehenden Rennen in meinem Büro mich ein wenig zu unterhalten...
Ich gebe Ihnen rechtzeitig Bescheid."

Der Unterschied zu einem kurzen, unverbindlichen Nicken war unübersehbar- auch wenn die beiden von ihr im Moment entlassen waren, der Dank von ihr für die Maid würde etwas umfänglicher ausfallen...

141. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 29.07.22 11:04

Es ist soweit- Schlachtross darf sich direkt seiner Widersacherin Mira in einem Rennen stellen! Er und seine Jockey haben allerdings die Vorgabe der Baronin- ob sie sich daran halten werden?



Tag 42; Woche 6- Samstag (Part 1)



Morgens- in der Box...


Schlachtross:

'Heute ist also der Tag, wo ich das erste Mal der Baroness- wenn auch nur im übertragenen Sinn- weh tun kann...'

Dies war der erste Gedanke, der mir nach meinem Aufwachen durch den Kopf ging. Miu war noch nicht wirklich munter... ich hatte nicht mitbekommen, wann er nach seiner 'Zuarbeit' für den Anbieter auf der 'Shoppingmeile' von Markus oder Vanessa gestern Abend zurück in die Box gebracht worden war. Meine Gedanken in diesem Moment mit ihm zu teilen...- dazu war ich jetzt aber auch nicht in der Stimmung...
Das mit dem 'weh tun...' war dank der Ansage der Baronin ohnehin nur über die 5 km heute möglich...- auch wenn ich unheimlich Lust verspürte, auch bei dem Rennen über einen Kilometer Mira direkt zu zeigen, zu was ich leistungsmässig in der Lage wäre...

'Du hast mich eingeschüchtert... bei unserer ersten Begegnung auf dem Hof hier. Deine Ansage an mich und der Anblick von Brutus mit seinen Narben... so, wie er dich... trotz seiner Probleme mit dem Knie... auf seinen Schultern getragen hat...
Du hast mich gedemütigt... wolltest in deinem Wahn mich sogar als Mensch sozial und physisch vernichten... dein Knecht hat mich sogar einmal brechen können...- doch seit deinem Anblick am Stall... ohne deine Peitsche...
Deine Herrschaft hier beruht auf Angst... ja, Todesangst vor dir... und wenn diese weg bricht...- DANN BIST DU EIN NICHTS!'

"Pfrrrr..."

Miu schaute mich ein wenig verschlafen an... hatte aber offenbar mitbekommen, wie tief ich in Gedanken war und mich nicht in diesen stören wollen. Daher auch nur das leise Schnauben von ihm um zu sehen, ob ich darauf reagieren würde. Aber nachdem er sah wie ich ihn anschaute, kam er gleich zum Punkt.

"Guten Morgen Schlachtross- ich wünsche dir heute alles Glück in deinen beiden Rennen... Du hast an Mira gedacht- stimmt's?"

'Standen meine Gedanken derart gut lesbar auf meiner Stirn...?'

Wortlos bestätigte ich dies mit einem Nicken und rutschte an ihn heran...

"Ja... ich habe an sie und meine erste Begegnung mit ihr auf dem Hof denken müssen...- und welche Angst sie mit ihren Worten in Kombination mit dem Anblick der Narben bei Brutus in mir hervor gerufen hat...
Aber weißt du...- sie hat mich mit all ihrer Brutalität und Grausamkeit an einen Punkt getrieben... an dem mir dies alles egal wurde. Und in dem Moment... nach meiner Entscheidung im RoundPen... hier weiter zu machen... Da, wo sie am Stall auf mich warten musste, sie ohne ihre Peitsche vor mir stand... und ich sie auslachte...- seit diesem Augenblick hat sie keinerlei Macht mehr über mich! Die Furcht vor ihr, die ich vorher verspürte... die ist wie weggewischt! Selbst wenn sie heute über den einen Kilometer siegt und Anja mit mir den letzten Platz belegen würde...- sie kann gegen mich nicht mehr gewinnen!
Ich glaube sogar...ganz tief in ihr... unbewusst... weiß sie das."

Zu meinem Erstaunen nickte mein Freund zu diesen Worten.

"Aber angenommen... du würdest in dem Rennen drei oder vier Längen vor ihr liegen... Würdest du die gegebene Stallorder trotzdem umsetzen?"

"Du weißt schon, durch die Scheuklappen bin ich blind... Ich kann Brutus... wenn er neben mir laufen sollte, anhand seiner Schritte von den anderen ganz sicher unterscheiden... doch ich bin in diesem Rennen 'nur' das Pferd... Es ist daher nicht meine Entscheidung... sondern die von Anja... und ob sie sich daran halten wird.
Ja- ich könnte natürlich ihre Aufforderungen und Signale ignorieren... die sie mit mir gestern abgesprochen hat... aber dann wäre ich durchgegangen... Ich würde damit alles, was an Vertrauen zwischen ihr und mir besteht... zerstören...
Das würdest du ganz sicher auch nicht machen... wenn du an meiner Stelle wärst!

"Ja...- dann wären wir Wild- und keine trainierten Sportpferde... Du hast recht! Deine Jockey wird ganz sicher die richtige Entscheidung treffen... und ihr werdet Mira trotzdem weh tun!
Ich werde es ziemlich sicher sogar anschauen können- die Rittmeisterin hat mich heute erneut den ganzen Tag dem Stand von AGM zugeteilt... auf deren Bitte hin. Die hatten mich gestern nach meinem Einsatz dort gefragt, ob es mir gefallen würde heute noch einmal als Showpferd für ihre Masken dort zu arbeiten. Sie hat den Standleiter auch- in meinem Beisein- darum gebeten, es mir zu ermöglichen... die Zieleinläufe der beiden Rennen, wo du starten wirst... mir anschauen zu können.
Ich würde mich so freuen... dich siegen zu sehen!"



Vormittag, 1000-Meter Rennen...


Schlachtross:

Die Anlage war breit genug allen für dieses Rennen gemeldeten Gespannen eine Bahn zu bieten...- daher hatte es auch keinen Vorlauf wie über die Distanz von fünf Kilometern gegeben. Dreizehn Teams- alles Hengste oder Wallache- standen bereit für den Start und warteten auf das Signal loszustürmen. Die Auslosung hatte Anja und mir die vierte Bahn, von innen heraus gezählt, zugewiesen- so hatte Anja einen Großteil des Starterfeldes in ihrem Blick und könnte dank dieses leichten Vorteils notfalls sogar taktisch agieren.
Mike und Klaus/Kristall hatte das Losglück eine Innenbahn neben mir und Mira mit Brutus die zweitäußere zugewiesen. Die Baroness hatte zu meiner Erleichterung auf jede verbale Interaktion mit meiner Jockey und mir vom PreCheck bis zur Aufstellung zum Start verzichtet. Einzig ein paar hasserfüllte Blicke zu ihnen herüber, aber hier hatte ich vor dem Anlegen der 'Scheuklappen' auf die gleiche Art geantwortet wie schon bei der Begegnung unmittelbar nach meiner Entscheidung, hier auf Rosengarten weiterzumachen- ich gönnte ihr ein Wiehern, was mehr ein Lachen war.
Darauf drehte Mira sich weg und ein paar unhörbar für alle anderen an Brutus gerichtete Worte waren die einzige Reaktion der Baroness...- leider war ich mir sicher, diese beinhalteten die möglichen 'Konsequenzen' für ihren Hengst bei einer sie nicht zufrieden stellenden Leistung...

Das Feld war bunt gemischt... und einige der aufgerufenen Teams kannte ich persönlich von anderen Wettkämpfen. Von denen war keines dabei, was nicht zu schlagen wäre- doch war der Sprint nicht meine Spezialdisziplin und die anderen waren nicht nur ehrgeizig sondern auch fit... Fünf Teams sagten mir nichts... denen war ich bisher noch nicht begegnet.
Das wirklich große Rätsel für mich war Mike mit seinem Hengst. Ich hatte die beiden ja angelernt und geholfen, sie zu einem Team zu formen...- doch mir fehlten die sechs Wochen, die ich normalerweise zur Wettkampfvorbereitung auf 'Waldsee' gehabt hätte... Da wäre es mir sicher möglich gewesen, die beiden ab und an bei Ihrem Training zu sehen und hätte sie damit besser einschätzen können... Bea hatte mich ja vor ihnen gewarnt- sie wären richtig gut!
Aus den Überlegungen gerissen wurde ich durch ein letztmaliges überprüfen meiner 'Scheuklappen' durch den Rennjudge...- ein paar kurze Berührungen, dann wurde durch ihn die Starterlaubnis für meine Jockey erteilt.

'Lauf einfach...- die Kommando's von Anja setzt du instinktiv um. Einfach die Mitte der Spur halten und dann das Tempo mitgehen...'

Ich war nicht so aufgeregt wie vor dem Start meines ersten Rennens...- doch jetzt startete ich mein erstes Finale für ein 'fremdes' Gestüt, dessen Regeln und Verhaltensweisen mich in den vergangenen sechs Wochen doch sehr stark verändert hatten. Wie würde sich dies auswirken? Dazu noch die 'Stallorder'... würde sich Anja tatsächlich daran gebunden fühlen oder würde sie versuchen Mira zu zeigen, daß ich als ihr Hengst besser wäre als Brutus...
Ich hatte mich in der Hinsicht entschieden- für mich stand diese Entscheidung nicht an und ich würde einfach nach ihren Signalen mein bestes geben!
Trotzdem...- Anja hat mir beim Einschirren ein paar Worte zu ihrer Renntaktik und dem, was sie dabei von mir erwartete, mitgegeben. Ich hätte ihr sehr gern dazu einiges gesagt, doch ihr Verhalten hat mich auch mehr aus meinem 'Pferde-Ich' geholt als mir lieb war. Sie war aber mit keinem Wort mir gegenüber auf die 'Bitte' der Baronin eingegangen...


Peng!

Mit dem Knall der Startpistole stemmte ich mich in mein Zuggeschirr und beschleunigte so gut ich konnte den Sulky. Das Rennen liefen wir Pferde blind- daher hatte ich keine Ahnung wie gut oder schlecht ich im Vergleich zu den übrigen Teams die ersten Meter hinter mich gebracht hatte...
Vollgas- mit jedem Schritt rollte der Sulky hinter mir schneller und für mich stellte sich das von allen Pferden geliebte Rennfeeling ein. Der Unterschied zu dem Vorlauf über die 5000 Meter vor zwei Tagen war regelrecht greifbar- jetzt ging es darum zu zeigen, wer wirklich das beste Gespann über diese Sprintstrecke war.

'Gleichmäßig atmen... Schritt, Schritt, Schritt,...- ein wenig nach links...'

Der sich in Abständen wiederholende leichte Zug der Trense in meinem Mundwinkel bedeutete nur eines- wir hatten die erste Kurve erreicht und ich würde die nächsten 300 Meter mit meiner rechten Hinterhand raumgreifendere Schritte machen müssen.

'Das ist nicht nur mein Atem...- das kommt von der rechten Nachbarbahn!'

Ich hatte das rechts neben mir laufende Gespann noch im ersten Halbrund- nach nicht einmal einem Viertel der Strecke- eingeholt! Gut, es war eines der Teams, die neu waren und mir nicht bekannt...- daher hieß es für mich einfach weiter alles aus mir heraus holen. Von Anja kamen mit der Langgerte je eine leicht Berührung links und rechts am Hals...- das seit langer Zeit zwischen uns abgesprochene Signal für 'Gut gemacht- weiter so!'
Auch wenn ich keuchte, das Tempo wurde von mir gehalten. Ich war in diesem Moment für Anja ihren 'Starrsinn', mich nach meinen Misshandlungen derartig strikt unter ständiger Überwachung meiner Vitalwerte laufen zu lassen, bis nicht ich sondern meine Trainer der Meinung waren, ich könnte meinem Körpfergefühl wieder uneingeschränkt trauen, einfach nur dankbar! Das war meine wichtigste Waffe in dem anstehenden Kampf morgen über die Langstrecke- ich würde mich nicht blindlings überanstrengen und so einen Leistungseinbruch herbei führen, wie es mit dem Fehltraining nach den Vorgaben von Augustine für mich vorgesehen war!

'Oh nein- das würde nicht passieren...- zumindest nicht so wie von den beiden Sadistinnen für mich geplant...'

Mittlerweile war ich mit allen anderen Teams kurz vor dem Übergang der zweiten Kurve in die finale Gerade zum Ziel- das wären noch einmal 200 Meter Sprint, bei denen ich keine Rücksicht auf brennende Schenkel und beginnende Luftnot nehmen würde- das wäre mit den Überfahren der Ziellinie binnen Minuten vergessen! Meine Jockey hatte mich mit der Langgerte erneut am linken Ohr berührt- wir lagen somit noch immer vor Mira mit Brutus auf einem der ersten drei Plätze...

'Anja...- wirst du dich an die Stallorder der Baronin halten wollen...?'

Ein leichter Zügelschlag von ihr war das Signal für meinen Enspurt- und dieser kam nach meinem Gefühl zu früh! Damit war für mich klar- sie würde sich an die 'Bitte' der Baronin halten... Brutus hätte die Chance auf einen Medallienplatz... und ich sollte ein wenig schauspielern!

'...eigentlich schade... Ich hätte... Mira so gern... auf dem Podest... von oben herab... angelächelt...'

Die Geräuschkulisse der Tribünengäste drang nur wie aus weiter Ferne in mein Bewusstsein- ich hörte nur meinen eigenen Atem und den von 'Kristall' neben mir. Mike mit seinem Hengst schien mit mir gleichauf zu liegen und ihm als Jockey hatte ich alles beigebracht, was ich an Erfahrung hatte...
Die Berührung an meinem rechten Ohr war das vereinbarte Signal. Bis zum Ziel waren es keine 100 Meter mehr- und und meine Jockey wollte mit mir die 'Stallorder' so umzusetzen, daß Mira über mein Leistungsniveau einen falschen Eindruck gewinnen müsste!
Ich zählte fünfzehn Doppelschritte nach diesem Signal herunter- und begann dann einen Krampf zu simulieren! Das würde Anja und mich ganz sicher um einen möglichen Platz auf dem Siegerpodest bringen...- aber Mike und Klaus würden für 'Waldsee' vor der Baroness durch das Ziel gehen und sie würde in ihrer Einschätzung, was mein Leistungsniveau anginge, für die beiden anderen Rennen zu falschen Schlussfolgerungen verleitet...
Mein plötzlich 'unrunde' Gang blieb natürlich nicht unbeobachtet und der Kommentator des Rennens schien meinen Namen dabei zu erwähnen- zumindest glaubte ich ihn vernommen zu haben. Endlich verspürte ich den beidseitigen Zug an der Trense und die mich beruhigend auffordernde Stimme meiner Jockey, die mir erst langsamen Schritt befahl, bis ich ein 'Steh' von ihr vernahm.
Hände fassten mich an, entfernten meine 'Scheuklappen' und die Trense und von einer 'Sissy' bekam ich eine Flasche mit Wasser in mein Maul geschoben. Es dauerte einen Moment, dann erkannte ich 'Anna', die das Vergnügen hatte mich versorgen zu dürfen. Ein Sanitäter fühlte meine Hinterhand ab, schien nichts zu finden und forderte mich auf, zu wiehern, wenn ein Krampf die Ursache meines 'Einbruchs' gewesen wäre. Mit meiner Antwort zufrieden wandte er sich an Anja und drückte ihr zwei Wärmepacks aus seinem Rucksack in die Hand. Ich solle von ihr ein wenig bewegt werden und vorher die Packs zwei, drei Minuten auf deine Stelle des Krampfes gehalten bekommen....


Miu...

"Schade...- das war Pech für deinen... Freund. Ein Krampf...- das kann vorkommen... Er startet aber nachher noch bei dem anderen Rennen- richtig... Miu?"

Ich nickte ein wenig abwesend unter der Maske die Worte des Standbetreibers von 'AGM' ab- zum Glück waren die Linsen 'meiner' Maske, die ich jetzt trug, verspiegelt und so konnte dieser nicht die Freude in meinen Augen sehen.

'Mira hat die erste Niederlage einstecken müssen... sie hat nicht gewonnen! Und wenn ich es nicht besser wüsste... der 'Krampf' von Schlachtross sah so real aus... ich würde mir wirklich Sorgen machen...
Ich freu mich auf das Rennen nachher!'

"Wiehiee..."

Auf das Wiehern von mir wandte sich der Standbetreiber zu mir- und mit meinem auf das Knie gehen und den Kopf beugen als Geste des Dankes für die gewährte Möglichkeit, mir als Pferd das Rennen anschauen zu dürfen... zeigte ich ihm meinen Respekt.

"Alles gut du hübscher Hengst...- gefällt es dir, so eine Maske zu tragen?"

Auch wenn ich so gern mit menschlichen Worten gesagt hätte, wie sehr ich dies genoss...- ein Schnauben und den Kopf neigen zeigte meine Begeisterung dafür auch so...
142. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 05.08.22 11:29

Schlachtross hat sein erstes direktes Rennen gegen Mira- und für das Hofgut 'Rosengarten'- zur Zufriedenheit seiner Jockey und auch der Baronin hinter sich gebracht...
Ihm bleiben nun ein paar Stunden, in denen er sich erholen und auf sein zweites Rennen gegen Brutus unter der Führung der Rittmeisterin vorbereiten kann.
Mira erfährt hingegen- zu ihrer Überraschung- nicht das erhoffte Lob durch ihre Mutter, auf das sie mit ihrem 2. Platz gehofft hat...


Tag 42; Woche 6- Samstag (Part 2)



Schlachtross...

"Meine sehr geehrten Gäste- hier das offizielle Ergebnis des Sprintrennens über 1000 Meter der Hengste: den ersten Platz belegt das Team des Gestütes 'Waldsee' mit Mike und seinem Hengst 'Kristall'... dahinter auf dem zweiten Platz die Tochter der Veranstalterin- Mira mit ihrem Hengst 'Brutus'... auf Platz drei eines unserer Gastteams aus Großbritannien- Carol E. mit 'Northfire'..., den vierten Platz belegen die Pechvögel dieses Rennens- das ebenfalls für Rosengarten startende Team mit Anja und ihrem Hengst 'Schlachtross'...- ich erfahre gerade, ein Verkrampfen der Hinterhand auf den letzten Metern hat dieses Team den sicher geglaubten zweiten Platz gekostet... nach einer Rückmeldung unserer 'tiermedizinischen' Helfer ist aber mit dem Hengst wieder alles soweit in Ordnung, daß wir uns auf seine weitere Teilnahme an den Wettbewerben freuen dürfen..."

Während Anja mich neben sich her führend von der Wettkampfbahn zurück in den Bereich des Ausschirrens führte, brandete, vom Sprecher dazu animiert, der Beifall für alle Team und ihre gezeigte Leistung auf...

Ein wenig später- meine Jockey hatte mich in den RoundPen geführt und wollte gerade anfangen mich ein wenig zu bewegen, schaute Markus wie zufällig vorbei und winkte Anja zu sich. Nach einem kurzen Wortwechsel verschwand er wieder, doch ich bekam keine Aufforderung mein Lauftraining fortzusetzen. Im Gegenteil- Anja signalisierte mir, es abzubrechen und befahl mich zu sich.

"Die Baronin hat leider keine Zeit, dies uns jetzt direkt zu sagen- aber sie bedankt sich bei uns für die Umsetzung ihres Wunsches... was die Reihenfolge der Platzierung von Brutus und dir angeht! Dein Gehorsam und die sich damit ergebenden Konsequenzen für Brutus waren ganz in ihrem Sinn...
Schlachtross- bevor ich dich heute morgen aus der Box geholt hatte, kam es noch einmal zu einem Vier-Augen-Gespräch zwischen Amalie und mir. Sei dir bewusst- du hast jetzt nicht nur Brutus einen Gefallen getan... auch Mira weiß jetzt offenbar nicht, wie sie uns einschätzen muss. Nach deiner Leistung im Vorlauf über die 5000 Meter- und du weißt ja, ich hatte dich schon langsamer laufen lassen als es dir möglich gewesen wäre- schien Mira richtig wütend gewesen zu sein...- hatte sie doch scheinbar auf irgend welche Langzeitfolgen ihrer 'Behandlung' bei dir gehofft. Mit deinem scheinbaren Einbruch jetzt beim Rennen könnte sie sich erneut in dir täuschen...- und da du nachher nur gegen Brutus und nicht direkt gegen sie antrittst, lässt sich ein 'Sieg' über ihren Hengst aus ihrer Sicht auf die 'Zurückhaltung' der Rittmeisterin schieben, die IHR Pferd nicht hart genug zum Sieg getrieben hat.
Amalie und Bea werden nachher auf der Tribüne sitzen und uns zuschauen- beide wünschen uns den Sieg und drücken ihre Daumen dafür...
Komm- noch fünfzehn Minuten hier im Kreis und dann massier ich mein Pferd noch etwas damit du in zwei Stunden uns wieder zum Sieg ziehst!"

'Hier läuft ja einiges im Hintergrund...'

Mir war die intrigante Art, die jedem hier wohl in Fleisch und Blut übergegangen war, immer noch zutiefst verhasst. Doch während jedem Rennen liefen Absprachen im Hintergrund um seine Gegner zu täuschen und sich so einen Vorteil zu verschaffen... Hier war es nur zu einer Kunstform erhoben- wenn sich die Baroness in meiner Leistung verschätzte und ich dann bei dem heute noch anstehenden Rennen zeigen würde, was ich wirklich zu leisten im Stande wäre... dann würde sie morgen im Duell gegen Anja und mich Brutus mit allen Mitteln zum Sieg treiben wollen und was danach wäre dürfte ihr egal sein!
In diesem Licht verstand ich jetzt auch die Einheit vor einigen Tagen besser... das Rennen über die zehn Kilometer würde ohne jeden Zweifel brutal werden...- da war ich mir jetzt ganz sicher!


Büro der Baronin- gleiche Zeit, nach der Siegerehrung des 1000-Meter Rennens...


"Kannst du mir bitte erklären, wieso du nicht ganz oben auf dem Podest gestanden hast...- Tochter!
Hast du verlernt wie man siegt?"

Mira hatte nach der Aufforderung ihrer Mütter, sie möge sich kurz mit ihr im Büro treffen, erwartet, wegen der ersten 'Demütigung' von Schlachtross und Anja in dem Sprintrennen durch Ihr Team gelobt zu werden. Daher war sie von dem rüden Tonfall, mit dem sie konfrontiert wurde, mehr als nur erstaunt.

"Ich habe nicht den ganzen Nachmittag Zeit...- und ich will keine Entschuldigung hören! Wieso war dieses Scheißgespann aus Waldsee vor dir?"

"Mutter... ich... Brutus hat nicht die Leistung gezeigt, die ich von ihm sonst gewohnt bin... Dem fehlt die Peitsche...- was du ja so verfügt hast."

"Blödsinn- und komm mir nicht mit so einer lahmen Entschuldigung! Der braucht keine Peitsche wenn du hinter ihm aufsitzt- da sollte die Furcht vor dir ausreichend sein! Du kannst dich glücklich schätzen, daß dein spezieller 'Freund' einen Krampf hatte... sonst wäre der auch noch vor dir über die Ziellinie gelaufen!
Du brauchst jetzt hier auch nicht sinnlos darüber nachzudenken was hätte besser laufen können- hake es ab... hake es einfach ab! Überlege dir lieber, wie du mit deinem Hengst morgen als erste das Ziel erreichst! Zwei Drittel der Strecke sind nicht überwacht...- da kannst du deinen Hengst ausreichend motivieren... wenn du dafür schon die Peitsche zu brauchen glaubst! Ich will einen Sieg...- ich will das du morgen... hier mit Heimvorteil siegst! Hast du mich verstanden?!
Das hier ist mein Gestüt- und soll deines werden...- dafür habe ich sogar deine Schwester geopfert! Denk mal darüber nach!
Ich habe es so satt- die letzten zwei Wochen haben genug Opfer gekostet und lange halte ich dieses Theater nicht mehr aus...
Und jetzt raus hier- ich habe zu tun!"

Derart abgekanzelt und vor die Tür des Büro's gesetzt blieb Mira nichts anderes übrig als sich zurück zu ziehen. Aber es war ihr ein Trost gesehen zu haben, wie ihrer Mutter gleichfalls dieses 'in den Arsch kriechen' zuwider war und sie deshalb Dampf ablassen musste.
Sie konnte nicht sehen, wie ihre Mutter einen Anruf tätigte...


Zwei Stunden später...


Schlachtross:

"Komm Schlachtross...- es ist soweit! Wir müssen zum PreCheck... Ich weiß, was du vorhin über die eine Runde hättest leisten können... Zeige jetzt allen... was wirklich in dir steckt mein Hengst... vor allem Mira! Auch wenn du jetzt nicht direkt gegen sie antrittst- MACH SIE FERTIG!"

Auch wenn ich diese Aufforderung meiner Jockey eigentlich nicht nötig hatte, ihre Worte motivierten mich...
Während sie mich vorhin einschirrte, hatte sie mir noch einmal gesagt, sie würde mir bei dem anstehenden Rennen voll vertrauen- ich würde garantiert ALLES aus mir heraus holen ohne mich zu überlasten! Wir wären EIN TEAM und sie würde mich zum Sieg führen- ich müsste einfach nur laufen...

'Mira- auch wenn ich morgen erst direkt gegen dich antreten werde... jetzt werde ich dir den ersten Teil MEINER Rache unter die Nase reiben...
Markus und Vanessa hatten mich mit Ihrem Training dafür fit gemacht...- und wenn ich einen Podestplatz erreichen sollte... dann werde ich Anja bitten, sie soll in diesem Fall im Beisein der Baroness den beiden meinen Anteil des Preisgeldes widmen...'

Allein diese Vorstellung zauberte mir ein Lächeln in mein Gesicht und motivierte mich zusätzlich... während ich meiner Jockey an der Führleine zum Zelt des PreRace- CheckInn folgte.

Eine Viertelstunde und eine Blutabnahme durch Natascha später lief ich gemeinsam mit allen anderen Startern dieses Rennens, geführt vom zuständigen RaceJudge, auf das Oval der Rennstrecke und genoss den Jubel der Zuschauermenge auf der Tribüne. Anja hatte bei der Verlosung der Startplätze die dritte Bahn von außen gezogen- nicht unbedingt ideal... doch nach der einen Runde würden wir nach innen ziehen und ich wusste um die fahrerischen Fähigkeiten meiner Jockey. Die Rittmeisterin mit Brutus startete fünf Bahnen weiter innen und Vanessa würde sich an die getroffene Entscheidung der Baronin halten- das hatte sie mir, genauer Anja, gegenüber noch einmal in der Boxengasse bestätigt...

'...und ja- was den Endspurt angeht... ich habe es dir versprochen... mehr als die bisherigen 200 Meter werde ich durchhalten... Ich bin in der Lage notfalls eine halbe Runde durchzusprinten...- auch 'dank' eurem Training... Baroness!'


"...liebe Freunde des Pferdsports- wünschen wir allen Teams mit ihren Pferden über dieses Mitteldistanzrennen viel Erfolg! Den Pferden die Kraft und Ausdauer und ihren Jockeys das fahrerische Geschick... für den Kampf um den Sieg und die nachfolgenden Plazierungen...
Für alle noch einmal einen kräftigen Applaus!"

Ich stand, mit den 'Scheuklappen' versehen, in Startstellung und mit dem Abebben der uns motivierenden Geräuschkulisse stieg meine Anspannung...- wie schon im Rennen über die 1000 Meter vorher.
Mir blieben noch einige tiefe Atemzüge- Anja hatte als Bestätigung für mich die Zügel einmal ganz leicht angezogen... wie schon in den Rennen vorher, seit ich ihr Pferd war, bildeten wir in diesem Moment eine Einheit.
Der Knall der Startpistole war daher keine Überraschung für mich- es war das zerschneiden des Bandes, was mich bisher auf meiner Position gehalten hat.
143. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 12.08.22 10:47

Ein schönes Wochenende euch allen- hier das nächste Kapitel!

Schlachtross läuft ein hervorragendes Rennen- erfreut danach mit seiner Idee bezüglich des Preisgeldes seine Jockey und ruft bei Miu und Mira bezüglich seines Abschneidens über die 5000 Meter völlig entgegengesetzte Reaktionen hervor...



Tag 42; Woche 6- Samstag (Part 3)



'Nur fünf Runden...- das ist das Pensum einer halben Trainingseinheit hier... du bist das die letzten Wochen so oft hier gelaufen... unter der Anleitung von Markus und Vanessa... gehetzt von Jens oder in Furcht vor Prügel der Baroness!
Atme jetzt gleichmäßig... ein wenig nach links um den Bahnradius auszugleichen...'

Für mich gab es jetzt nichts weiter als die weichen Kommandos meiner Jockey, die ich in meinem Maul spürte- alles andere war aus dem Ponyspace weggesperrt! Wie schon in dem Vorlauf über diese Strecke verspürte ich nichts weiter als meinen Körper, das gleichmäßige Ein- und Ausatmen und den mir als Rennpferd innewohnenden Willen zum Sieg- der Rest war für mich unwichtig! Selbst das Gewicht des Rennsulkys und meiner Jockey war aus meinem Geist in einer Art und Weise ausgeblendet...- die ich so vor 'Rosengarten' nicht kannte...
Meine Schritte waren raumgreifend, die Geschwindigkeit gab Anja auch keinen Anlass um korrigierend einzugreifen... und mein Gefühl sagte mir, das momentane Tempo wäre ganz sicher nicht das Limit was mir möglich wäre...
Im Unterschied zu den 1000 Metern vorhin und dem Vorlauf rechnete ich auch nicht damit, so früh den Atem oder die Schritte eines Konkurrenten auf den Nachbarbahnen zu hören- hier war bereits die 'Spreu vom Weizen' getrennt worden...

'Ah- das 'links-rechts'-Signal von Anja... Sie ist zufrieden und wir haben eine halbe Runde geschafft. Gleich geht es wieder in die Kurve...
Wie schlägt sich Brutus...?'


"...Damen und Herren- die ersten Teams haben Runde Eins nun hinter sich gebracht und das Rennen ist noch völlig offen. Derzeit führt das Team aus Schweden mit 'Mittnattsol' vor 'Northfire' aus Großbritannien und dem Team 'Rosengarten 2' mit 'Brutus'..."


Bea saß auf der Tribüne, wartete auf ihre Freundin die Baronin und verfolgte über ihr Fernglas das Rennen. Auch wenn es durchaus die Möglichkeit eines Wetteinsatzes für sie gegeben hat... Bea hatte sich seit der verlorenen Partie Schach unter Kontrolle und seitdem- von dem Spiel zu ihrem Geburtstag abgesehen- keinerlei Einsätze mehr getätigt. Die Verknüpfung des Anblicks von Schlachtross mit all den ihm zugefügten Verletzungen nach ihrem Eintreffen auf Rosengarten vor zweieinhalb Wochen und dem Wissen, durch ihre Spielsucht die Grundlage dafür geschaffen zu haben...- da war sie noch lange nicht darüber hinweg und jede bleibende Narbe würde sie ihr Leben lang daran erinnern...
Durch ihr Glas konnte sie seine flüssigen Schritte deutlich sehen- Anja hielt mit ihm hinter Brutus und der Rittmeisterin nach anderthalb gelaufenen Runden sehr gut mit.

'Die Absprache wird eingehalten... die Cheftrainerin hatte ihren Hengst sogar ein wenig nach außen auf der Geraden gelenkt und so die Innenbahn für Schlachtross freigemacht...'

Wenn man nichts von dem Agreement wusste, könnte man den Versuch eines Angriffs auf das an zweiter Stelle fahrende Team vermuten- und auch der Rennkommentator schien diesem Eindruck erlegen, denn er gab dies so über die Lautsprecher des Geländes wider.
Insgesamt hatten sich sechs Teams ein wenig abgesetzt- hinter Schlachtross hielten ein tschechisches Team und eines aus den USA weiter mit... mit vier Längen Abstand folgte erst das nächste Gespann. Bea wusste aber, wie jeder Zuschauer auf der Tribüne auch, hier war noch keine Entscheidung gefallen- das waren nur taktische Geplänkel...
Die Rittmeisterin hatte den Angriff auf 'Northfire' mit dem Erreichen der nächsten Kurfe abgebrochen, da ihre Chance, dies auf der äußeren Bahn zu schaffen, gering war. Sie blieb aber auf dieser Bahn- musste es eher- da Anja mit Schlachtross in die entstandene Lücke auf der Innenbahn vorgestoßen war...


Die Baroness verfolgte auf dem Bildschirm in ihrer Suite gleichfalls das Rennen.

'...bitte gebt mir morgen eine solche Situation- da kann ich diese Arschgesichter hübsch von der Bahn drängen... Am besten auf dem Wallstück...- ein, zwei Meter abwärts... mögen sich beide dort dabei das Genick brechen'

Unbewusst griff sich Mira bei diesem Gedanken in den Schritt und rieb sich durch die Reithose ihre Scheide...


Drei Runden lagen hinter mir- nur noch zwei Runden... Nach der letzten Gerade an der Tribüne mit ihrer Soundkulisse vorbei hatte ich erst ein paar Schritte zurück gelegt und war von Anja mit den Zügeln wieder auf das laufen im Halbrund der Kurve eingestimmt worden. Brutus schien neben mir zurück gefallen zu sein... er war ganz sicher mehr als eine Runde neben mir gelaufen und hatte langsam aber stetig das Tempo gesteigert...- sein Atem und seinen Sound der Hufschuhe war mir nach all dem gemeinsamen Training und der Zeit auf Rosengarten vertraut.

'Zug rechts auf der Trense...'

Instinktiv zog ich nach rechts heraus- und noch ehe meine Jockey mich über die Berührung mit der Fahrgerte dazu aufforderte beschleunigte ich schon mit aller Kraft und sprintete los...

'So oft geübt..., so oft in anderen Rennen schon praktiziert...- nein... nicht in dieser Art und Weise...'

Denn auch dieses Mal dachte ich erst kurz über das Kommando von 'hinten' nach nachdem ich es bereits umgesetzt hatte...- das war neu gegenüber meinen vorherigen Rennen und wo ich damals erst einen Moment die Anweisung meiner Jockey analysiert hätte um sie dann umzusetzen...
So gewannen wir Zehntelsekunden... vielleicht sogar eine ganze...- und unser in einem halbrund auf einer äußeren Bahn vorgetragener Angriff kam vermutlich derart überraschend, daß ich schon nach wenigen Sekunden auf Höhe eines Mitbewerbers sein musste. Sein Atem links neben mir war deutlich zu hören...

'Jetzt hält er dagegen...- sein Atem wird schneller... doch du hast das hier nicht so trainieren müssen wie ich... ich bin besser als du... ich habe die Kraft dafür... und Anja hätte diesen Angriff auch nicht gewagt wenn sie nicht das Vertrauen in mich hätte, ich würde dich und deinen Jockey jetzt überholen können...
Siehst du... dein Atem wandert nach hinten von mir weg... mir ist es egal, ob du jetzt von dir aus nicht mithalten konntest oder ob dein Jockey für euch entschieden hat uns vorbei zu lassen... Anja und ich haben uns einen Platz nach vorn geschoben...
Zügelzug links... wir sind vorbei und scheren wieder auf die innerste Bahn ein...
Schön ruhig weiter das Tempo mitgehen und... mein Puls geht etwas runter. Gut so...'


"...der Angriff wurde überraschend und flüssig vorgetragen und beschert dem Team 'Rosengarten 1' mit Schlachtross aktuell den zweiten Platz hinter dem weiterhin führenden Team 'Mittnattsol' aus Schweden...
Team 'Rosengarten 2' mit Brutus hat sich wohl von dem Angriff mitreißen lassen und den dritten Platz zurückerobert. Team 'Northfire' aus Großbritannien belegt damit im Augenblick Platz vier vor Team 'Keyholder' aus den USA..."


Die Baronin war rechtzeitig genug nach ihrem Interview auf die Tribüne gelangt um diesen Angriff mitzuerleben- und drückte ihre Zufriedenheit auch über die von ihr gezeigte Körperhaltung aus.
Ihre beiden Teams hatten gerade gezeigt, was sie mit den aus ihrer Sicht 'richtigen'... nun gut- in den letzten beiden Wochen leicht modifizierten...Trainingsmethoden zu leisten imstande waren. Selbst ihre Freundin Bea neben ihr nickte anerkennend...
Im Verlauf der zweiten Hälfte der vierten Runde gelang es dem Team 'Keyholder' mit einem stark gefahrenen Angriff aus der Kurve heraus an 'Rosengarten 2' vorbei zu ziehen und sich so auf den dritten Platz vorzuarbeiten... Das Tempo hatte noch einmal angezogen...- die ersten drei Teams hatten sich zum Ende der vierten Runde eine halbe Sulkylänge absetzen können und Vanessa hatte mit Brutus auf der Gerade vor der Tribüne erneut- zur Begeisterung der Zuschauer- einen Angriff des Teams 'Northfire' abgewehrt...


'Nur noch eine Runde...- und wenn das Tempo bis zum Endspurt nicht noch einmal anziehen sollte... dann halte ich bis ins Ziel durch...'

Die Rundenglocke hat neben mir zum zweiten Mal angeschlagen- daher lag ich ziemlich sicher auf dem zweiten Platz und die Abstände zwischen den Schlägen waren nicht mehr als drei Sekunden...

'...vor einer halben Runde hat das Tempo angezogen... das war aber kein Angriff... den Anja abwehren musste. Das Team vor uns muss schneller geworden sein... und meine Jockey ist mitgegangen...
Auch wenn da ein leichtes Brennen in meinen Schenkeln ist... das kann ich ab! Wenn es sein muss... sogar eine halbe Runde Endspurt!
Jeder Schritt bringt mich näher zur Ziellinie... und dann kann ich ausruhen...'


Anja hielt Schlachtross dicht hinter dem führenden Team- und sie hatte den Eindruck, diese wären, seit sie die vorletzte Gerade erreicht hatten, langsamer geworden... Als würde das Tempo sich wieder verringern...

'War das deren Atem holen vor dem Endspurt? Oder war das Team am Limit und begann abzubauen? Sollte sie es wagen und jetzt schon... 600 Meter vor der Ziellinie... noch einen Angriff starten und aus diesem direkt in den Endspurt übergehen? Nein- es ist zu früh...
Wie sieht es hinter mir aus?'

Ein schneller Blick über die Schulter- Anja überzeugte sich, da waren gut zwei Meter Abstand zwischen ihr und dem Pferd des hinter ihr liegenden Teams. Ihr Unterbewusstsein war erstaunt, was für eine Schrittlänge und -frequenz die kleine, doch kräftige Stute in ihrem Nacken da hinlegte...

'Die wollen auch noch vorn mitspielen... und wenn die angreifen...- dann muss ich mitgehen! Aber bis dahin bleibe ich hier auf Position... und mit meinem Hengst beginne ich unseren Endspurt im letzten Drittel der Kurve! 300 Meter... das sind 50 früher als wir sonst ansetzen- Schlachtross will und wird dies schaffen... er hat es mir versprochen!'

Die letzte Kurve vor der Zielgerade war fast zur Hälfte durchfahren... und ihre Sinne sagten Anja- etwas war anders. Bei der Einfahrt in das letzte Halbrund hatte sie ihrem Hengst über die Fahrgerte zu verstehen gegeben, er hätte- wenn alles glatt verlaufen sollte- einen Endspurt von 300 Metern zu laufen...- doch jetzt, 50 Meter vorher, war die Atemfrequenz hinter ihr schneller geworden... und lauter!
Ohne zu zögern gab sie Schlachtross mit dem vereinbarten beidseitigen Zügelschlag das Signal sofort in den Sprint überzugehen...

'Das ist kein Angriffsversuch mehr von denen hinter mir... Die wollen es wirklich wissen- die beginnen schon jetzt mit dem finalen Spurt!
Gutes Schlachtross...- du hast schon begonnen nach außen zu ziehen... Jetzt zeig allen was du wirklich kannst!'


Die über die Zügel erfolgte Aufforderung meiner Jockey war eindeutig...- ich sollte mit dem finalen Spurt beginnen!
So zog ich mit dem Wissen um das vor mir fahrende Team sofort und ohne auf das garantiert von Anja noch folgende Signal zu warten etwas nach rechts und begann mit dem Sprint. Meine Jockey dirigierte mich mit ganz leichter Zügelarbeit so weit von der Innenbahn weg wie sie es für nötig erachtete um mich nicht in das vor mir befindliche Team rennen zu lassen...- eine weitere Berührung als Motivation um mich schneller werden zu lassen war nicht nötig!

'Du lenkst mich... und ich laufe... bis ich uns über die Ziellinie gezogen habe!'

Irgendwie nahm ich auch die Geräuschkulisse der Tribüne im Unterbewusstsein wahr... aber dies war weit weg... weiter als erwartet.
Meine Sinne waren ohnehin darauf fokussiert, links neben mir die Schritte und den Atem des anderen Pferdes zu hören...

'Verdammt- was ist da rechts von mir? Wurden wir etwa auch angegriffen? Sicher... wir sind mittlerweile auf der Zielgerade... von Anja bekomme ich nur noch minimale Lenkhilfen...
Da- jetzt höre ich auch links neben mir den 'fliegenden' Atem des anderen Pferdes... und der wandert subjektiv nach hinten weg! Anja zieht aber nicht rüber... so ist dieses Team immer noch versetzt neben mir...


"...das scheint ein ganz spannendes Finish zu werden- drei Teams kämpfen auf der Zielgerade Kopf an Kopf um den Sieg!
Von meinem Standort scheint es so, als würde das Team 'Mittnattsol' an Boden verlieren... ja- sie sind ein wenig zurückgefallen! Da scheint man wohl auf den letzten Metern den Anstrengungen des Rennens Tribut zollen zu müssen...
Den Sieg werden sicher die beiden anderen Teams- 'Rosengarten 1' und 'Keyholder' aus den USA... das mit einem fulminanten Spurt in der letzten Runde nach vorn aufgeschlossen hat... unter sich ausmachen... Nur noch 100 Meter..."


'Das Pferd neben mir hält mit... verdammt- das ist wirklich gut! Anja hatte mir mit der Fahrgerte angezeigt, es sind nur noch 100 Meter...- aber mehr geht nicht mehr! Da könnte selbst Mira oder Augustine mit Prügel nicht mehr aus mir heraus holen- ich bekomme kaum noch Luft und sehe schon bunte Farben...
Ich muss nur noch die paar Meter durchhalten...- los, du schaffst das!'


Bea und Amalie hielt es... wie fast alle anderen Zuschauer auf der Tribüne... nicht mehr auf ihrem Sitz! Es war aber auch ein mehr als spannendes Finale...- was das amerikanische Team ganz knapp für sich entschied!
Beide Herrinnen hatten auch gesehen, wie Schlachtross verzweifelt sich gegen das überholt werden gestemmt und alles aus sich heraus geholt hatte... die letzten vierzig Meter in diesem langen Endspurt war er zu ihrer Überraschung sogar noch einmal ein wenig schneller geworden...- doch es hatte 'nur' für den zweiten Platz gereicht...


Endlich kam von Anja der ersehnte Zug auf beide Seiten der Trense- ich durfte abbremsen... wir hatten es geschafft! Erster, zweiter, dritter... das war mir in diesen Sekunden so etwas von egal...- ich kämpfte dagegen, vor Erschöpfung nicht zu Boden zu gehen...
Jemand hakte mich schon wie vorhin bei dem Rennen über die eine Runde unter und stützte mich...

"Ganz langsam mein schnelles Pferd...- dir werden gleich deine Scheuklappen abgenommen. Hier ist etwas Wasser... ganz langsam saufen... Du hast es geschafft!"

'Geschafft... geschafft... geschafft...geschafft...'

Es dauerte einige Sekunden, bis meine Wahrnehmung mehr als dieses eine Wort von Anja bewusst verarbeitete. Ich fühlte, wie irgend jemand an meinem Kopfhalfter einen Riemen löste und die Trense zwischen meinen Zähnen entfernt wurde- dann spürte ich das Wasser an meinen Lippen und begann... mehr instinktiv... zu schlucken...

"Schließ die Augen mein Hengst- wir entfernen jetzt deine Scheuklappen...- zweiter Platz... Du warst großartig!"

Noch ein wenig desorientiert schaute ich mich um- der Lärm auf der Tribüne hatte nur ein wenig an Intensität verloren und brandete, da ein weiteres Team die Ziellinie überquerte, erneut einen Moment auf...
Brutus und die Rittmeisterin standen ein wenig entfernt...und hatten gerade mit sich selbst zu tun. Auch er bekam gerade etwas zu saufen...- und ein leichter Zug an meinem Halfter bedeutete mir, ich sollte meiner Jockey in das Zelt der RaceJudges zur obligaten Blutentnahme folgen...


Miu:

Knapp aber deutlich erkennbar, Schlachtross hatte mit einer halben Körperlänge dem anderen Team den Vortritt lassen müssen und Platz zwei belegt. Mir hatten die Betreiber von AGM es ermöglicht, dieses spannende Rennen wie auch das zuvor über die 1000 Meter an ihrem Stand mit ansehen dürfen- sie hatten einfach ein 'Vorübergehend geschlossen'-Schild aufgehangen...
Und trotz das es mir unheimlich schwer gefallen war, ich schaffte es, auch dieses Mal äußerlich ruhig weiter Pferd zu bleiben. Einzig ein, zwei Mal war ein Schnauben als Gefühlsregung unter meiner Maske vernehmbar. Innerlich aber jubelte ich und vollführte Freudensprünge!

'Das war deutlich vor Brutus mit der Rittmeisterin- das wird Mira überhaupt nicht gefallen! Zuerst von Schlachtross im ersten Rennen im Rahmen der ausgegebenen Stallorder 'beschenkt' zu werden... und dann Brutus darauf viereinhalb Längen abzunehmen...
Nach der knappen Niederlage vor einem Jahr bei dem anderen Rennen gegen seinen Freund hatte sie ihren Hengst dann wochenlang gequält- aber das war ihr jetzt ja auch bis auf weiteres verwehrt... zumindest bis zum Ende der Wettkämpfe hier!'

Ich hatte natürlich mitbekommen, wenn die Baroness ihren Hengst trainierte, war seit der Folterung von Schlachtross immer eine weitere Person in deren Nähe...- entweder der Pferdetrainer oder die Rittmeisterin- und so war es Mira verwehrt, mit Gewalt Brutus wie in der Vergangenheit zu 'motivieren'...

'Brutus..., Schlachross...- ich hoffe für euch beide morgen auf eine faires Rennen...- auch wenn ich nicht daran glaube!'


Schlachtross:

In wenigen Minuten würde die Siegerehrung beginnen...- und die Baronin würde bei dieser mit dabei sein! Sie stand schon jetzt neben unserem Bereich und wir würden ihr gleich nach draußen folgen. Ich hatte einige Minuten nach dem Rennen benötigt um auch für mich zu begreifen- ich hatte denkbar knapp den Sieg in diesem Rennen verpasst... doch die Einspielung für uns Pferde im Zelt der Rennleitung, damit wir es auch sehen konnten, zeigte mir, ich war von dem Siegerteam in einem fulminanten Spurt nach diesen fünf Runden bezwungen worden...
Ich schnaubte kurz um die Aufmerksamkeit meiner Jockey zu erheischen und nachdem ich diese hatte, zeigte ich schnell auf meinen Mund. Anja stellte sich so vor mich, daß ich vor einem zufälligen Blick der Baronin auf mich abgeschirmt wäre und sprach mich leise an:

"Alles in Ordnung mit dir... Schlachtross?"

"Anja- ganz schnell, bevor wir raus gehen... Ich möchte meinen Anteil des jetzigen Preisgeldes zu gleichen Teilen Vanessa, Markus und- ganz besonders- Mira spenden!"

Anja schaute mich einen Moment an, als wäre ich nicht Herr meiner Sinne...

"Ich würde dich bitten, dies gleich bei der Zeremonie so der Baronin zu sagen- wenn Sie uns ehrt. Morgen, am besten vor dem PreCheck, wäre dazu der beste Zeitpunkt...
Alle drei haben mich trainiert und mir gezeigt was es wirklich bedeutet, Pferd zu sein...- besonders diese Sadistin. Sie hat mich... natürlich gegen ihren Willen... damit stärker gemacht als ich je war...
Ich bin mir sicher... du verstehst, daß ich mich daher besonders bei ihr dafür bedanken möchte...- und direkt vor dem morgigen Rennen wäre der perfekte Zeitpunkt dafür..."

Meine Jockey hatte richtig zu kämpfen um nicht lauthals loszulachen. Statt dessen zog sie meinen Kopf zu sich herunter und gab mir einen Kuss auf meine Stirn.

"Oh ja mein Hengst- das gefällt mir richtig gut! Du hast schon manchmal eine schwarze Seele... so wie dein Fell! Ich werde die Baronin natürlich darum bitten... wenn Sie dem zustimmt... und wenn du nichts dagegen hast... gebe ich dem Team von 'Horse & Owner'-TV einen Tipp... Das gibt sicher eine schöne Aufnahme... und ist noch besser als dein sich ihr stellen am Stall..."

Die restlichen Minuten bis zum Beginn der Siegerehrung verbrachten wir beide sehr gut gelaunt in Vorfreude auf die Reaktion der Baronin...


Mira:

"Was für eine gottverfluchte Scheiße...- und dann auch noch die Frechheit zu besitzen, mir als ihrer Brötchengeberin unverfroren ins Gesicht zu lügen um ihre Unfähigkeit zu überspielen!"

Mira benötigte dringend jemanden, an dem sie mit ihrer Peitsche ihre Wut abreagieren könnte- doch war ihr dies bis auf weiteres verwehrt!

"... ich wollte euren Hengst für das morgige Rennen schonen...- das ist nichts anderes als Bullshit! Agggrh..."

Mit unstetig schweifendem Blick fand sie endlich etwas in der ihr und bisher auch ihrer Schwester vorbehaltenen Lounge- sie riss die Tischlampe in einer wütenden Bewegung von der Glasplatte und schleuderte sie ungezielt in Richtung des Monitors, in dem gerade die Übertragung der Siegerehrung über die 5000 Meter lief... bei der ihre Mutter zudem noch die Ehrung vorzunehmen hatte...
Die Nennung des Namens ihrer Intimfeinde verursachten Ihr Übelkeit- zum Glück hatte dieses amerikanische Team einen vollständigen Triumph dieses Schlachtviehs und seiner nicht minder bescheuerten Wagenlenkerin verhindert.

"...und diese sogenannte 'Rittmeisterin' war der Meinung, sie könnte Ihren Hengst besser auf die Rennen vorbereiten als ich...- die Tochter der Baronin und künftige Chefin dieses Hofgutes? Die fliegt noch morgen Abend hier vom Hof- und ihr Liebhaber gleich mit!"

Langsam beruhigte sich die Baroness wieder- und somit zog auch wieder ein wenig rationales Denken in ihre Überlegungen ein...

'Nur einmal angenommen...- ihre Angestellte wollte wirklich ihrem Hengst für das morgen anstehende Rennen... was ja der prestigeträchtigste Wettkampf hier ist... nicht bis an seine Grenze heute verausgaben und ihr damit einen Vorteil verschaffen?
Dann hat sie es trotzdem stümperhaft angestellt und sich selbst um einen Podestplatz gebracht! Der wäre mit etwas 'Motivation' von Brutus ganz sicher möglich gewesen...- was diese 'Rittmeisterin' ja selbst zugegeben hat! Also- vielleicht... gut gemeint... aber schlecht umgesetzt!'

Trotzdem saß ihr ab jetzt eine Variable des morgigen Rennens im Hinterkopf- wie stark hatte sich ihr verachteter Feind heute in den beiden Rennen ausgepowert, wie stark war er wirklich und könnte er gemeinsam mit seiner Schlampe ihr in DEM Rennen gefährlich werden?

'Letzteres ganz sicher...'

Die Baroness versuchte diesen Gedanken daran zu unterdrücken- doch er hatte sich bereits eingenistet...

'Meine Mutter hat recht...- das muss ein Ende haben! Ich benötige morgen meine Peitsche... da muss der Pferdeknecht mir zuarbeiten...- mein Gaul wird wissen was die Stunde geschlagen hat... wenn er sie wieder zu spüren bekommt...
Und auch das Schlachtvieh!'

Laut brüllte sie die an sich selbst gerichteten Worte voller Wut und Hass aus sich heraus:

"Morgen ist hier Schluss mit lustig!"


144. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 13.08.22 11:26

Wow!
Herzlichen Glückwunsch wieder für die letzten Updates! Diese Entwicklung und vor allem der Ausblick auf den nächsten großen Schritt, das große Rennen, halten die Spannung richtig hoch!
Ich freue mich, dass sich das Finale der Geschichte konsequent am hohen Niveau orientiert und immer noch die Spannung hoch hält.
Bin gespannt, welche perfiden Methoden die Baroness versuchen wird, wie die Baronin sich verhält, deren Intentionen ich nach wie vor nicht durchschaut habe, und wie Schlachtross und Anja dem begegnen werden.
Ein schönes Wochenende allen!
Rico
145. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 19.08.22 11:25


Ein schönes Wochenende euch allen-

der letzte Tag des Aufenthalts von Schlachtross in Rosengarten bricht an- und damit geht es noch einmal um alles!
Aber zuerst hat sein Freund Miu seinen großen Auftritt...- und Schlachtross hilft ihm vorher seine Ängste deswegen zu kontrollieren!


Tag 43; Woche 6- Sonntag (Part 1)



Morgen- in der Box...


Schlachtross:

'Nur noch den Tag heute...- dann habe ich meine Zusage, die ich vor sechs Wochen Lady Bea gegeben hatte, erfüllt... Ich würde wieder meine eigenen Entscheidungen fällen dürfen!
Doch heute würde es noch einmal um alles gehen...'

"Schlachtross...- hast du Angst vor deinem Rennen heute?"

Mein Freund hatte wohl mitbekommen das ich meine Augen aufgemacht hatte- und doch flüsterte er... vielleicht aus alter Gewohnheit..., als würden er und ich immer noch bestraft wenn man uns dabei erwischen würde.

'Antrainierte Verhaltensweisen zum Überleben unter der Fuchtel der Baroness' legt man nicht über Nacht ab...- auch wenn sich eine Menge zum besseren geändert hat!'

Ich nickte, zeigte ihm damit ich wäre munter und hörte ihm zu. Zudem- ich hatte Angst vor dem Rennen... Nicht, daß ich Brutus nicht schlagen könnte... gestern hatte ich es beide Male geschafft- über einen und fünf Kilometer. Das 'Sprintrennen' rechnete ich hierbei zu meinen Gunsten...-Anja und ich waren besser gewesen und es war allein die Entscheidung meiner Jockey, der Bitte der Baronin zu entsprechen und ihrer Tochter in diesem Rennen den 'Vortritt' zu lassen.
Mira hatte unser Team über die eine Runde regelrecht fixiert...- Anja hatte mir das gestern Abend noch in einem Vier-Augen-Monolog gesagt... doch weder sie noch ich hatten ernsthaft mit Regelverstößen durch sie vor dieser Kulisse mit all den Zuschauern gerechnet. Aber heute, bei dem Überlandrennen, sah dies ganz anders aus.
Meine Jockey hatte mir auch mitgeteilt, über die Strecke verteilt wären Kameras installiert- um den Zuschauern eine Liveübertragung zu ermöglichen. Aber diese Stellen wären allen Teilnehmern durch die Jury bekannt gegeben und die Abschnitte dazwischen böten genug Zeit und Plätze für unfaires Verhalten durch die Baroness!
Doch ein Blick zu meinem Freund im Halbdunkel der Box offenbarte mir- Miu hatte mit seiner Frage an mich seine Angst vor der Teilnahme an den beiden Finalläufen zu artikulieren versucht. Er hatte Angst vor dem eigenen Versagen- und bräuchte daher jetzt ein wenig Unterstützung durch mich...

"Gib zu, du hast Angst es zu verbocken..."

Gleichzeitig mit diesen Worten rutschte ich im Stroh zu ihm hinüber und drückte meinen Körper an den seinigen. Mit meiner rechten Hand begann ich ihn über seinen Kopf zu streicheln und knabberte ihm leicht an seinem Ohrläppchen.
Miu nickte wortlos...

"Es ist dein erstes Finale bei einem Wettkampf...- hab ich recht?"

"Ja, als Pferd... ist es generell mein erstes Turnier... wo ich an den Start gehen darf. Während der Schulzeit... als Mensch... habe ich an einigen Wettkämpfen teilgenommen...- doch das hier ist anders! Hier geht es um mehr... hier trete ich für das Hofgut an, was für mich Heimat ist...
Ich weiß auch... ich bin nicht schlecht...- doch du hast gesehen, wie knapp ich es nur geschafft habe, heute erneut an den Start zu dürfen..."

"Miu- glaubst du denn, ich war von Anfang an so gut? Mein erstes Rennen habe ich... richtig in den Sand gesetzt- da habe ich im Vorlauf gezeigt, wie gut ich sein kann und wurde im Finale auf dem letzten Viertel richtiggehend von allen anderen nach hinten durchgereicht... die anderen wussten, was ich leisten kann und hatten sich darauf eingestellt... Ich war für alle anderen der Tempomacher, habe alles an Training durch meinen Jockey vorher vergessen und war eigentlich durchgegangen...
Der hat mir danach auf der Heimfahrt eine richtige Standpauke gehalten und meine Meldungen für die in dem Jahr noch anstehenden Rennen alle zurückgezogen... Im nächsten Frühjahr hat sich seine Entscheidung und all das Training aber ausgezahlt- weniger die Kraftausdauer... er hatte mir Disziplin beigebracht! Ich war das Pferd- und ER bestimmte als Jockey, wann und wie ich zu laufen hatte...
Ein dritter Platz im folgenden ersten Rennen der Saison zeigte mir, wie recht er mit seinem... Drill... hatte- Petra, die Sattlerin, kann es dir auch erzählen...
Du brauchst dir nachher nur eines zu sagen- die anderen haben vielleicht mehr Erfahrungen, du hast aber das Talent da mitzuhalten und der Rittmeisterin vertraust du... Sie wird dich durch die Strecke geleiten... Sie hat dich gut trainiert..."

Während mein Freund nickte war in seinem Bilck zu sehen, meine Worte hatten ihn erreicht und gaben ihm Halt. Vielleicht könnte es Anja einrichten, mich mit ihr an einen Platz am Rand des Areals zu stellen und so ihm mit meiner Nähe die nötige Ruhe zu geben...

"Und um deine Frage zu beantworten...- ich habe keine Angst vor dem Rennen an sich... Ich habe Angst vor der Ungewissheit was da mit Brutus oder mir und Anja passieren wird...
Halt mich einfach ein wenig... so wie gestern Abend hier... Ich bin froh, dich hier und jetzt bei mir zu haben...- auch wenn ich morgen 'Rosengarten' verlassen darf... Ich bin froh um all die Erfahrungen... die ich hier machen durfte... und musste! Aber ohne den Fehler von Bea hätte ich weder dich noch Brutus und alle anderen hier so kennengelernt...- und das Training mit Markus und Vanessa haben mir definitiv gezeigt, da ging noch eine ganze Menge... Nicht was Leistung angeht... es war eher der Schlachtross-Part meines Ich, der hier unheimlich profitierte...
Kämen da nicht die negativen Erfahrungen mit den Töchtern der Baronin und deinem Vater hinzu...- es wäre perfekt... Ich glaube inzwischen... die Baronin hatte dies vielleicht ursprünglich für mich sogar in ihrem Sinn... Aber weißt du, den schlimmsten Moment hier hast du mir bereitet..."

Mein Freund schaute mich nach diesem letzten Satz verständnislos, verwirrt und auch ein wenig ängstlich an. Er schien verzweifelt nach Worten zu suchen. Seine linke Vorderhand, mit der er mich bisher an sich drückte, wollte er wohl wegziehen...

"Nein Miu, es ist alles gut- du brauchst keine Angst zu haben. Es hat auch eher mit deinem Vater zu tun..."

Miu begriff sofort was ich meinte.

"Wann hast du erkannt das er mein Vater ist? Du hast es dir aber nicht anmerken lassen...- ich habe es zumindest nicht mitbekommen..."

"In einem ziemlich unpassenden Moment- erinnerst du dich daran, wie wir für die Ausfahrt von Mira und ihrer sadistischen Freundin von Jens eingeschirrt wurden und ich mit dem Einverständnis durch Brutus dem Pferdeknecht einen Tritt verpasste? Da habt ihr beiden kurz nebeneinander mit Blick zu mir gestanden- da war eure Ähnlichkeit im Aussehen nicht mehr zu leugnen! Ich wolle dich nach der Rückkehr in die Box darauf ansprechen... doch dann wurde ich ja in das 'Verweigern' getrieben und mit deiner Reaktion auf die Aufforderung durch die Baroness, mich... zu vergewaltigen... waren sämtliche aufgekommenen Zweifel, ob du vielleicht... durch sie... auf mich... angesetzt wärst... um mir irgendwann in einem Psychospielchen einen Tiefschlag zu verpassen... vom Tisch. Du hast da nicht nur für mich Prügel kassiert... du wolltest so wie ich verweigern... und so etwas kann man nicht schauspielern... Die Vorfreude im Gesicht von Mira war echt...- die hätte uns in ihrer Folterkammer schön gegeneinander gehetzt und das hätten wir beide ganz sicher nicht ohne Psychoknacks überlebt...
Entschuldige... bitte... daß ich... da einen Moment... an dir gezweifelt habe..."

Die Umarmung meines Freundes wurde während meiner Worte enger...- er drückte mich instinktiv sehr fest an sich und wir beide spürten die Wärme unserer Körper. Er wollte in diesem Augenblick nichts sexuelles von mir und ich auch nicht... einzig die Nähe des anderen zählte in diesem Moment der Erinnerung an Dinge, die wir beide ganz sicher nicht so schnell vergessen könnten...

"Schlachtross...- das mit meinem Vater ist dir klar... du weißt auch, wer meine Mutter ist?"

Er schaute überrascht, nachdem ich dies bejahte und den Namen der Baronin nannte. Sie hatte es ja in dem Gespräch in ihrem Büro nach meiner Rettung vor Mira durch Markus selbst zugegeben- nur war ich mir seitdem nicht sicher, ob Miu dies auch wusste oder ob er nur nach Rosengarten gewollt hätte um seinem Vater nah zu sein.

"Ich bin froh um die Tatsache, daß sie keinen Druck auf mich ausgeübt hat Mensch zu sein...- auch wenn ihr sicher klar gewesen sein muss, wie sehr meine Halbschwestern nicht dem Wunsch entsprächen, all das in ihrem Sinn fortzuführen, was sie hier aufgebaut hat..."

"Würdest du dies denn fortführen wollen- als Mensch und Chef von Rosengarten? Du hast das gleiche Anrecht wie Mira darauf..."

"Schlachtross, mir ist das klar... Ich bin froh, bisher nicht vor dieser Entscheidung zu stehen... und noch mehr über den Fakt, daß meine Halbschwestern dies bisher nicht wissen... Mira hätte mich ganz sicher beseitigt...- ein 'Trainingsunfall'... Aber in ihrer Ignoranz war ich nur eines von den 'Pferden' hier auf dem Hofgut... und damit war das wohl jenseits ihrer Vorstellungskraft...
Komm- ich würde mich freuen, wenn wir jetzt bis zur Fütterung so bleiben wie wir gerade liegen und als Pferde uns gegenseitig 'beknabbern'... Das bringt uns auf andere Gedanken...- und wir müssen beide jetzt nicht daran denken, was der Tag noch bringen wird..."

Damit hatte Miu recht, auch wenn ich mir sicher war, er würde heute noch einige Entscheidungen über seine Zukunft fällen müssen...- so wie ich garantiert auch! Aber eines wollte ich vorher noch erledigen... zusammen mit meinem Freund!

"Miu...- vorher noch eines. Würdest du auf meiner Führleine das kleine Pferd in das letzte noch freie Loch vorrücken? Es ist... so gesehen... jetzt der Endspurt für mich... wo es um alles geht! Und das Rennen heute... gegen Mira..."

"...da geht es noch einmal um alles für dich! Du wirst ihr aber zeigen... wie sehr sie gescheitert ist! Nicht nur bei dir...- ich habe... dank dir Schlachtross... auch keine Angst mehr vor ihr!"


'Sprungparcours'...- Vormittag...


Schlachtross:

"Meine sehr geehrten Damen und Herren- liebe Freunde des Springreitens... Mit der Startnummer 24 ein Newcomer des hiesigen Hofgutes! Miu, ein sechsjähriger Hengst..., derzeit auf Platz acht der Wertung liegend...- über den Parcours geführt von Vanessa S., der Chefausbilderin hier aus 'Rosengarten'..."

Die Ansage hallte über das Viereck mit den zehn Hindernissen, in welches mein Freund nun von der Rittmeisterin geführt wurde. Beide hielten vor dem Tisch der Jury, als die ihn führende Person bezeugte Vanessa den Kampfrichtern mit einer Verbeugung und dem abnehmen der Kopfbedeckung ihren Respekt, einer von diesen legte Miu die vorgeschriebene Sichteinschränkung an und danach begaben sich beide zu der Startposition.
Vanessa stellte sich schräg links hinter meinem Freund auf, in der linken Hand hielt sie locker die Langzügel und in der rechten die Gerte, mit der sie ihm die Signale zum Absprung geben würde. Ein leichtes Antippen mit letzterer und mit dieser Aufforderung setzten beide sich in Richtung der aufgebauten Lichtschranke in Bewegung...
Ich weiß nicht, ob Miu mich oder meine Jockey bei dem Hereinführen bemerkt hatte...- er wirkte, wie schon vor zwei Tagen bei der Qualifikation, hochkonzentriert und war wohl tief in seiner eigenen Welt. Ihn da mit einem Wiehern herauszureißen wäre an Unfairness nicht zu überbieten gewesen. Wie bei allen anderen Startern herrschte absolute Stille- von der Rittmeisterin geleitet hatte der Junghengst mit dem 'Wassergraben' nun das zweite Hindernis ohne Fehler übersprungen und lag gut in der Zeit. Vanessa verzichtete wie auch im Vorlauf auf einen Wechsel der Positionen, auch wenn dies Sekunden kostete- doch war diese Entscheidung goldrichtig und gab meinem Freund zusätzliche Sicherheit.

"Oohhhu..."

Ein leichtes Raunen war zu vernehmen- gefolgt von dem schwachen Geräusch der auf dem Sand auftreffenden Stange...
Miu fand aber zu meiner Freude nach ein paar Schritten wieder zurück zu seinem Rhythmus...- die Rittmeisterin schien ihn da sehr gut auf so etwas vorbereitet zu haben- und beide steuerten mit der Sprungkombination das nächste Hindernis an.
Sprung- Schritt, Schritt- Sprung- die oberste Stange des zweiten Hindernisses wackelte zwar, doch sie blieb liegen...

'...das sieht richtig gut aus...- nur noch zwei Hindernisse...'

Als wollte mich Rosengarten für die stumm vorgebrachte Bitte demütigen...- mein Freund riß seine zweite Stange am 'In-Out' und verbaute sich damit die Chance, unter die ersten Drei zu gelangen...
Das letzte Hindernis- einen Hoch-Weit-Sprung über den 'überbauten Wassergraben' schaffte Miu ohne Beanstandungen und er beendete damit seinen Lauf mit zehn Fehlerpunkten und momentan auf dem zweiten Platz liegend. Noch waren aber vier weitere Teams bereit, ihn nach hinten zu verdrängen...

Leider war es Anja nicht möglich, mich sofort nach seinem Auftritt zu meinem Freund zu bringen- er stand abgetrennt mit den anderen Pferden des Wettkampfes in einem separaten Areal. Doch zumindest konnte meine Jockey mich so nah heran führen, daß ein Blickkontakt kurz möglich war.
Miu hob auf mein ihm vertrautes Wiehern den Kopf, sah aber nicht mit sich selbst zufrieden aus. Mein Schnauben und auch das seine gezeigte Leistung honorierende Lächeln von Anja zeigten ihm, er bräuchte sich dessen, was er geboten hatte, nicht zu schämen.
Unsere Reaktion auf seine Leistung gaben ihm wohl einen Schubs, welches sein Selbstbewusstsein jetzt nötig hatte- seine Haltung wurde sichtbar straffer und er schnaubte trotzig in unsere Richtung was ein '...jetzt erst recht!' bedeuten könnte...


Früher Nachmittag...


Die erneute Auslosung der Hindernisse des Parcours beim Springen mit Sicht war abgeschlossen und Anja war so freundlich, mich erneut an meiner Führleine mit sich zu einem Platz an der Anlage mitzunehmen, von wo aus ein Anschauen des Wettbewerbs für Owner gemeinsam mit ihren Pferden möglich war. Das ich dabei jegliche Lautäußerung zu unterlassen hätte war mir von meiner Jockey noch einmal leise, doch nachdrücklich in mein Ohr geflüstert worden. Drei Hindernisse warteten erneut auf meinen Freund- und hier ging es nur um das reine überwinden derselben...
Ich war so stolz auf Miu- in seinem ersten Wettkampf im Parcoursspringen mit Sichteinschränkung heute Vormittag es unter die Top 5 zu schaffen... und jetzt hatte er sich in diesem nach dem zweiten Durchgang bereits unter die letzten vier Teilnehmer gekämpft!
Die Rittmeisterin hatte ihm, bevor sie ihn jetzt erneut in das Wettkampfareal führen würde, erkennbar etwas gesagt- und das war ganz sicher keine Strafandrohung für ein eventuelles 'Versagen'... Mein Freund hatte einige Male ihre Worte abgenickt und wartete nun ruhig neben seiner Jockey mit allen anderen Teilnehmern auf seinen Aufruf...
Der Wettkampfsprecher verkündete, die Teams hätten jetzt zuerst den 'überbauten Wassergraben' zu überwinden, gefolgt von der 'In-Out'-Kombination und der 'Mauer' als Abschluss. Miu würde als drittes Pferd, wieder geführt von der Rittmeisterin, zeigen dürfen, wie er ohne Sichteinschränkung mit diesen Hindernissen fertig würde.
Das erste Hindernis war zwar recht hoch, doch mit Kraft und Technik sicher ohne Fehler zu überwinden- doch das 'In-Out' war als vierfacher Sprung mit ansteigender Höhe der oberen Stangen so ausgelegt, daß ein Reißen derselben durch die Starter von der Jury... wie auch schon bei dem Springen mit Sichteinschränkung... gewollt war... Selbst wenn dies ohne Fehler geschafft würde, das sich anschließende dritte Hindernis wäre nur mit äußerster Anstrengung zu überwinden- der Anlauf war zwar lang genug, doch kostete dieser auch Zeit! Dazu war dieses Limit erneut um 15 Sekunden auf nur noch eine Minute herabgesetzt, jeder Teilnehmer hätte so nur zwanzig..., fünfundzwanzig Sekunden für die Strecken nach passieren der Lichtschranke... Diese drei Hindernisse waren so ausgelegt, daß Fehler dieses Mal unvermeidlich wären und eine Entscheidung fallen würde!
Der erste Starter, ein Jockey aus den Vereinigten Staaten mit 'Sleipnir', einem gut trainierten Hengst, hatte mit insgesamt zehn Fehlerpunkten ihren Durchgang nun hinter sich gebracht- und war mit 57,34 Sekunden auch innerhalb der Zeitvorgabe geblieben...

"Begrüßen Sie mit mir bitte das zweite Team und wünschen sie ihm viel Erfolg- Norbert G. mit 'Duster' vom Gestüt 'Berggeschrey'..."

Mit 54,28 Sekunden legten die beiden eine super Zeit vor, aber 'dank' drei gerissenen Stangen und damit fünfzehn Fehlerpunkten war der Sieg außerhalb ihrer Reichweite. Der Applaus, den sie für ihre gezeigte Leistung bekamen, war aber dem eines Siegers würdig.

"Begrüßen Sie jetzt mit mir den Newcomer dieses Wettbewerbes... als drittes Team Vanessa S. mit ihrem sechsjährigen Hengst 'Miu' vom hiesigen Hofgut 'Rosengarten'!"

An der Führleine kurz gehalten und- wie es sich für ein Pferd gehörte- eine halbe Schrittlänge hinter der Rittmeisterin, wurde durch beide die Jury begrüßt und dann begaben sich beide zum Ausgangspunkt des Springens. Mein Freund bekam von ihr noch eine Berührung mit ihrer Hand über seinen Rücken... auch schien sie ihm etwas zu sagen, doch war dies so leise, daß war nur für Miu und niemand anderen bestimmt...

"Vorwärts!"

Die Rittmeisterin gab Miu das Startsignal verbal und ab jetzt begleitete sie den Hengst nur noch- mein Freund hatte jetzt die Freiheit selbst zu bestimmen, wie schnell er laufen wollte und wann er abspringen müsste.
Der 'Wassergraben' wurde vom Punkt des Absprungs her perfekt erwischt- Miu drückte sich ab, seine Jockey riss die jetzt lang gelassene Führleine nach oben und der Hengst flog regelrecht über das Hindernis...

'Gut gemacht- du hast hart trainiert... du hast das Talent... DU KANNST DAS!'

In meinem Geist feuerte ich meinen Freund an- allein die Teilnahme durch ihn an diesem Wettbewerb war für Mira ein weiterer Schlag in ihr Gesicht! Das galt, wenn auch eingeschränkt, für die Baronin- wie weit wäre er bei konsequenter Förderung seiner Talente als Pferd in seiner Entwicklung...
Ich konnte es nicht ahnen, doch die Rittmeisterin sagte mir ein paar Wochen später, ihr waren fast die gleichen Gedanken durch den Kopf gegangen, während sie neben meinem Freund her lief...

"Klonk... klonk... - klonk..."

Was zwar vorherzusehen war, doch ich nicht wahr haben wollte- Miu hatte im zweiten Hindernis an der dritten Hürde eine Stange gerissen, kam dadurch ein wenig aus dem Tritt und schaffte damit nicht wirklich einen letzten guten Absprung für die vierte Hürde. Sein Sprung wirkte eher improvisiert- und so stieß er mit seiner rechten Hinterhand gleich zwei Stangen aus der Auflage.
Später habe ich mir diese Szene mit ihm wiederholt angesehen- und in Zeitlupe sieht man erst richtig, wie Miu in Bruchteilen einer Sekunde eine Entscheidung fällen musste um nicht mit seinem Körper in die vierte Hürde zu fallen und alle aufliegenden Stangen zu reißen...

"Weiter! ..."

Dieser mehr unbewusst der Rittmeisterin über ihre Lippen gekommene Ausruf wurde von den Juroren nicht als gezielte Anweisung an ihr Pferd gewertet und war damit erlaubt- er half Miu aber wieder Tritt zu fassen. Ein wenig langsamer, doch sich sammelnd steuerte er die 'Mauer' an, beschleunigte kurz und drückt sich nach oben ab.
Mit der linken Hinterhand schien er die oberste Stange zu berühren... diese wackelte auch leicht...- und blieb liegen!

"56,79 Sekunden...- einen Applaus für das Team aus 'Rosengarten'! "

Jetzt kam es darauf an, wie der letzte Starter den Parcours überwinden würde...- ein zehnjähriger Hengst aus Frankreich. Anja stand auch wie gebannt neben mir und beobachtete den Lauf...

Eine Minute später hatte meine Jockey alle Hände voll zu tun um mich unter Kontrolle zu halten- ich wieherte und hüpfte wie wild umher um meiner Freude Ausdruck zu verleihen! Der letzte Starter hatte die gleiche Anzahl an Fehlerpunkten wie Miu bekommen- war aber 0,37 Sekunden langsamer...

'Ich bin so stolz auf dich...- dein erster Event und du hast dir einen Platz unter den Top 3 erkämpft!'

"Reiß dich zusammen...- wir müssen gleich zum Vorcheck unseres Rennens und ich sorge dafür, daß du ihn vorher noch schnell gratulieren kannst... Die Siegerehrung findet gleich statt und ich möchte mir die in Ruhe anschauen und nicht dich stattdessen bändigen müssen..."

Anja hatte leichten Druck auf die Hengstkette meines Halfters gegeben und mich so wieder unter ihre Kontrolle gebracht- das war aber notwendig gewesen, da ich dabei war, mich aus lauter Freude aus meinem Pferde-Ich völlig zu verabschieden.
Ihre Worte beruhigten mich aber mehr als der leichte Schmerz auf meinem Nasenrücken, ich stand sofort wieder ruhig...- aber das Lächeln in meinem Gesicht blieb unverändert!


Etwa eine Viertelstunde später- die eingespielten Fanfaren hatten den Beginn der Siegerehrungen für die Wettbewerbe im Springen angezeigt- war der große Moment für meinen Freund...

"Meine lieben Freunde der Sprungwettbewerbe- im Turnier 'Hengste- Springen ohne Einschränkungen' ist es mir eine Freude auf das Siegerpodest zu rufen... der dritte Platz für Vanessa S. mit ihrem Newcomer Miu vom hiesigen Hofgut 'Rosengarten'..."

Eine Aufforderung zum Applaus war nicht notwendig- der brandete für die gezeigte Leistung von ganz allein auf. Während die Rittmeisterin die Glückwünsche der Jury, Urkunde und den bronzenen Pokal entgegen nahm, bekam mein Freund seine erste, bronzene Rosette an sein Halfter gesteckt...

"...als beste Newcomer in den Sprungdisziplinen bekommt das Team für seine gezeigten Leistungen einen Gutschein für eine frei gestaltbare Pferdekopfmaske- gesponsert vom anwesenden Ausrüster 'Animal Gasmasks' überreicht..."

Miu wurde von der Ansage völlig überrascht- sein Strahlen wurde noch einmal um einiges breiter. Sah er dies vielleicht als die Basis für sein sich gewünschtes Outfit- war es für ihn eine Art 'Wink des Schicksals'...- und auch für jene, die endgültig darüber zu entscheiden hätten?
Der Einspieler für die Ehrenrunde holte mich aus meinen Gedanken und gebannt schaute ich zu, wie Miu zusammen mit den beiden vor ihm platzierten Tieren in einem langsamen Trab von ihren Jockeys einmal im Viereck geführt wurden und den Applaus der Zuschauer empfingen. Ich brauchte noch nicht einmal zu wiehern um seine Aufmerksamkeit zu bekommen- er wusste genau, wo seine Augen mich finden konnten und grinste über sein ganzes Gesicht, nachdem ich ihn mit einem Beugen des Kopfes meinen persönlichen Respekt für seinen Erfolg erwies...

"Liebe Gäste...- vor dem Start des Überlandrennens, dem wiederkehrenden Höhepunkt unserer Veranstaltung, können sie sich noch ein letztes Mal das Schau-Holzrücken auf dem dafür vorbereiteten Parcours gegenüber der Haupttribüne ansehen.
Alle gemeldeten Jockeys des noch anstehenden Rennens melden sich bitte ab sofort mit ihren Tieren zum Pre-Check an der Tierklinik..."

146. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 26.08.22 11:30

Schlachtross und Anja setzen ihren Plan um, vor dem Rennen der Baroness noch 'einen mitzugeben'- wovon Mira, aber auch die Rittmeisterin und Markus überrascht werden...
Dies heizt natürlich die Emotionen bei allen zusätzlich noch einmal an...



Tag 43; Woche 6- Sonntag (Part 2)


Schlachtross:

Ab jetzt galt es für mich...- DAS Rennen, wofür ich von der Baronin vor allem anderen auf ihr Hofgut geholt worden war, stand unmittelbar bevor! Die direkte... womöglich brutale Auseinandersetzung mit meiner ärgsten Feindin... Aber vorher könnte ich ihr gleich noch einen Stich versetzen- und ich freute mich darauf!

Anja führte mich in die Stallgasse in den Bereich, der auch während des Events hier auf Rosengarten allein den Gestütpferden vorbehalten blieb und der mir in den vergangenen Wochen 'Heimat' war.
Der Pferdeknecht hatte sowohl für Mira als auch Anja alles bereit gestellt, was wir als Teams für das Rennen benötigen würden- Rennsulkys, unsere Zuggeschirre und Zügel... Zusätzlich zu ihm hielten sich aber... zum sichtlichen Missvergnügen der bereits anwesenden Baroness... auch ihre Mutter, Markus sowie Vanessa, die es gerade noch mit Anja und mir gemeinsam zu erscheinen geschafft hatte, in der Gasse auf...- was eine Manipulation an dem für uns vorgesehenen Material so gut wie ausschloss! Anja ließ sich es trotzdem nicht nehmen, alle Verschlüsse und Verbindungen noch einmal zu überprüfen...
Brutus stand bereits eingeschirrt vor seinem Sulky und Mira wäre mit ihm am liebsten bereits zum PreCheck aufgebrochen- doch eine vor uns allen gegebene Anweisung der Baronin verfügte etwas anderes. Wir sollten gemeinsam als Teams für Rosengarten auftreten und so nach außen eine Einigkeit demonstrieren- die es so zu keinem Zeitpunkt gegeben hat und auch nie geben würde! Natürlich würde dies alles der kleinen, von mir gewünschten, Demütigung von Mira zuarbeiten- doch war weder meiner Jockey noch mir klar, ob die Baronin den Pferdetrainer oder die Rittmeisterin eingeweiht hatte.
Das Verlassen des Stalls und der Gang zum PreCheck verlief zu meiner Überraschung völlig ereignislos. Erst als die Baronin uns an der Tierklinik bei dem zuständigen RaceJudge meldete, tauchte das Team von 'Horse & Owner TV' wie aus dem Nichts auf- und steuerten gezielt auf uns zu...


Anja:

Mira schien verblüfft das Kamerateam zu fixieren und schaffte es gerade noch, ihrem Pferd etwas leise zu sagen, während, dadurch abgelenkt, mir die Baronin unbemerkt ein Lächeln gewährte. Die Show könnte also beginnen...

"Baroness- hättet ihr, zusammen mit dem Trainer und der Rittmeisterin, ein paar Momente Zeit?"

Von der Kamera erfasst, drehte sich die Feindin meines Pferdes sichtlich genervt zu mir- was blieb ihr auch anderes übrig- während ich ein strahlendes Lächeln in Richtung von Vanessa und Markus, die hinter ihr standen, schickte...

"Ich möchte mich- vor allem im Namen meines Pferdes- bei euch bedanken... für die Zeit, die ihr ihm in den vergangenen Wochen hier auf Rosengarten gewidmet habt... für jede Trainingseinheit... für die sonstige Behandlung...- dies alles hat ihn stärker... und schneller... werden lassen..."

Während dieser Worte beobachtete ich alle drei Personen genau- und ich war mir nach dieser Eröffnung ganz sicher, keine von ihnen hat etwas vorher davon gewusst! Markus schien sich auf die Lippen zu beißen, während Vanessa geradezu stoisch blieb. Aber ihre Augen zeigten auch Überraschung...

"Schlachtross war im Vorfeld klar- die Zeit hier würde kein Zuckerschlecken für ihn werden... und die vergangenen Wochen waren... infolge diverser 'Unfälle' bei verschiedenen Trainingseinheiten... sicher härter als er sich hätte vorstellen können..."

Die sarkastische Betonung der von mir mit 'Unfällen' umschriebenen Folterungen meines Pferdes durch beide Baroness führten sowohl bei ihr als auch bei ihrer Mutter für einen Bruchteil zu Panik in deren Gesichtern...

'Baronin- hast du etwa Angst, daß ich meine Zusagen breche und jetzt- vor dem Rennen- einige der Gerüchte, die rund um Rosengarten kursieren, hier bestätigen würde? Keine Sorge- ich halte mich an Abmachungen... auch wenn es jetzt ein fast perfekter Moment wäre. Aber nur fast...'

"- aber, wie gesagt, dies alles hat ihn, auch Dank der Unterstützung, die er hier fand, stärker werden lassen. Und daher ist es sein Wunsch, das Preisgeld, was er bisher mit seinem zweiten Platz errungen hat... und ein mögliches Preisgeld im jetzt noch anstehenden Rennen... zu gleichen Teilen seinen hier und jetzt anwesenden Trainern zu widmen!"

Die Baronin fand, da sie ja vorher darüber unterrichtet war, als erste eine angemessene Reaktion darauf- und verbaute gleichzeitig dadurch ihrer Tochter eine solche.
Mit wohl gewählten Worten, die aber trotz allem spontan erfolgten, bedankte sie sich bei mir und wünschte Schlachtross im speziellen für das anstehende Rennen viel Erfolg- während das Kamerateam im Anschluss die gerade erlebte Szene wohlwollend als Geste wahren Sportsgeistes kommentierte...


Rennbahn- Startlinie...


Schlachtross:

'...dieser eine Blick zu uns herüber...- die kleine Aktion von uns vorhin... die hat dir weh getan... Danke Baroness... damit lasst ihr keine Zweifel aufkommen! Du willst nicht nur siegen- du willst uns jeden Versuch, dies auch zu schaffen, mit ALLEN Mitteln verbauen! Egal, ob diese fair oder unfair wären... und wenn wir dabei zu Schaden kämen wäre dies das Sahnehäubchen für deinen Hass auf uns.
Wir sollen schon vor dem Startschuss Angst vor dir haben- aber das wird nicht nach deinem Willen gehen! Ich werde das Rennen meines Lebens laufen- für meine Jockey Anja... für Markus und Vanessa... für Brutus... und für Miu! Selbst wenn du es schaffst vor mir über die Ziellinie gezogen zu werden- ich habe dir Paroli geboten... und damit deinen Versuch, mich zu brechen, scheitern lassen! Schon damit habe ich über dich gesiegt- und jeder wird das genau so sehen...
Anja wird mich führen...- und egal was passieren wird, ich werde ihre Kommando's punktgenau umsetzen...'

Nach dem letzten PreCheck führten uns, wie bei den Rennen gestern, zwei der RaceJudges auf die Rennbahn zur Startlinie. Anja hatte bei der Verlosung der Aufstellung zum Massenstart der einundzwanzig Teams den fünften Platz von innen gezogen, drei Plätze weiter außen würden Kristall und Mike als Team das Rennen beginnen... und Brutus mit der Baroness teilten das Feld auf Position elf.
Von außen nach innen beginnend reihten sich die Teams an der Linie vor der Tribüne auf- und in einem dieser Momente erfolgte der Blickwechsel zwischen der 'Baroness' und uns. Sie legte Wert darauf, dies allein zwischen Anja, mir und ihr klarzustellen... alle anderen Teams schienen in ihrem Denken keine Rolle zu spielen. Ein Blick in Richtung von Mike als Vertreter von 'Waldsee' zeigte Verachtung, doch schien Mira sie als Gefahr für ihren angestrebten Sieg nicht ernst zu nehmen.
Die letzten Minuten, bevor alle Jockeys aufgefordert würden, auf ihren Rennsulkys Platz zu nehmen, standen im Zeichen der letzten Ansprachen dieser an ihre Pferde...

"Mein Hengst...- ich weiß, wie hart und auch über deine Belastungsgrenzen hinaus du hier in den vergangenen Wochen trainiert wurdest... Doch das spielt mir in die Hände... aber ich brauche hier und jetzt deine Aussage, ob du dir zutraust was ich von dir verlangen möchte...
Ich möchte mit dir- so sich die Möglichkeit bietet- permanent Angriffe gegen Mira fahren und sie so dazu zwingen, ihren Hengst vorzeitig bei deren Abwehr zu ermüden! Du hast ihren Blick vorhin auch gesehen... ihr Ego wird es nicht zulassen, daß sie uns kampflos passieren lässt...
Glaubst du das zu schaffen und notfalls auch über die ganze Strecke durchzuhalten? Du musst dabei dir und deinem Körpergefühl ganz und gar vertrauen... Wenn du der Überzeugung bist, du musst für dich selbst Tempo herausnehmen...- dann wirst du dies machen! Ich vertraue dir...- du wirst dich nicht überlasten... Die abgesprochenen Signale sind klar..."

Mehr Worte waren nicht nötig- Anja packte mich noch einen Moment mit beiden Händen an den Schultern und der folgende Moment gehörte allein meiner Jockey und mir.

'Anja...- das ist sehr riskant... aber die Idee dahinter ist brillant! Das mit ihrem Ego- du hast ihren Schwachpunkt in deine Renntaktik einbezogen... sie wird sich nicht verstellen können und wenn sie ihrem Hass auf uns freien Lauf lässt... DAS wird ihr das Genick brechen! Sogar wenn sie nach uns schlagen sollte...
Auch würdest du mir diese Taktik nicht vorschlagen, wenn du noch irgend welche Zweifel an mir hättest...- es wird mir ein Vergnügen sein, deinen Plan umzusetzen!'

Bevor meine Jockey nach hinten ging und aufsaß schnaubte ich einmal sehr bestimmt und nickte meinen Kopf sehr langsam und bestimmt. Wir würden es so handhaben. Das Leuchten in den Augen von Anja war mir schon jetzt mehr wert als ein möglicher Platz auf dem Siegerpodest...
Vor dem Anlegen der 'Scheuklappen' durch die Judges blieb mir noch ein Moment, in dem ich rüber zu den anderen Pferden blickte. Durch die leicht gebogene Aufstellung, um die unterschiedliche Länge der halben Rennbahnrunde auszugleichen, war mir ein letzter Blickkontakt auf Kristall und Brutus, die ich als Hauptgegner in diesem Rennen ansah, gegeben. Mike schien sein Pferd sehr gut vorbereitet zu haben- auch wenn es bereits das eine Finale gestern bestritten hatte, es war ein Neuling und doch stand sein Hengst völlig ruhig und konzentriert auf den Beginn des Rennens wie ein Veteran an der Linie.
Brutus blickte gleichfalls starr geradeaus- aber ein wenig verkrampft in seiner Haltung...

'Du bist dir sicher, mein Freund, die hinter dir sitzende Sadistin wird dich brutal antreiben und dir dabei Schmerzen zufügen. Auch wegen dem, was Anja und ich vorhaben... Halte die zehn Kilometer durch... und liefere uns ein gutes Rennen!'

Der Moment war gekommen, wo mir durch den einen RaceJudge die 'Scheuklappen' angelegt wurden- ich neigte ein wenig mein Haupt und die sichteinschränkende 'Brille' wurde an meinem Kopfhalfter befestigt. Dazu erfolgte eine Überprüfung der Trense auf zulässige Rennkompartibilität und deren korrektem Sitz in meinem Maul...
Im Unterschied zu den Rennen hier auf der Bahn waren wir jetzt nicht komplett blind- die Sicht war identisch mit der Situation, wo Markus Blacky und mich selbstständig hier auf der Bahn hatte laufen lassen. Ein schmaler Streifen Sicht, die Rennstrecke war damit für uns so erkennbar...- doch was in einem Bereich von etwa zehn Metern links und rechts von uns passierte, das lag außerhalb unseres Sichtfeldes und somit war jeder Überholvorgang abhängig von der Fahrkunst und dem taktischen Geschick unserer Jockeys...

'Komm, schau gerade aus... nur noch wenige Minuten und du wirst wieder laufen...'

Ich war bereit...


Brutus:

"Lauf..."

Mira hatte zu ihm, nachdem er von dem Helfer an die Startlinie herangeführt worden war, nur dieses eine Wort gesagt...- und mehr als dieses eine Wort aus ihrem Mund war nicht nötig... um ihn an alles zu erinnern, was sie nach der einen 'Niederlage' im vergangenen Jahr danach mit ihm angestellt hatte. Das alles war wieder präsent- jeder einzelne Schlag mit ihrer Peitsche... das Hängen in den Ketten... jeder 'Test' bei ihrer Schwester in der Klinik...

'Im Training war ihr es... seit der Sache mit Schlachtross... verboten mich zu schlagen...'

Brutus wollte nicht an morgen denken- Schlachtross und seine Jockey würden dann Rosengarten verlassen... und sicher würde sein 'Rivale' sich auch weiter nach ihm erkundigen... Doch er war das Eigentum der Baroness und wenn sie demnächst hier die Herrin des Hofgutes wäre...

'Denk an das Rennen... alles andere ist Zukunft. Eine Stunde Schmerz ist weniger schlimm als viele Tage... Und sollte ich vor Erschöpfung zusammenbrechen... dann... Ihre Mutter wird dieses Mal sicher eingreifen. Beim letzten Mal war dies ja die Begründung von Mira- ich hätte nicht alles gegeben...
Warte einfach auf den Startschuss und dann lauf- auch wenn ich weiß, Schlachtross hat die Kraft... und den Willen!... mich zu besiegen...'

Mit einem Lächeln dachte Brutus an die Szene vorhin am PreCheck...

'Wenn ich es vorhin richtig verstanden habe- du hast deinen Gewinn aus dem Rennen gestern deinen Trainern hier geschenkt und dich damit für alles, was sie mit dir gemacht haben, bedankt... Das war gut von dir- vor allem mit der Kamera dazu... Das hat deine Jockey sehr gut eingefädelt...- oder war das sogar deine Idee?
Es muss deine Idee gewesen sein- so wie der 'Krampf' gestern im dem ersten Rennen gegen mich. Mira hat dich nicht besiegen können...- so wie sie es bei mir bisher auch nicht geschafft hat...'
147. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 01.09.22 05:28

Schlachtross tritt nun- gemeinsam mit seiner Jockey- zum entscheidenden Rennen gegen Mira an- und seine Befürchtungen bezüglich der dabei mangelnden Fairnis dabei bestätigen sich!
Doch erhält er auch Unterstützung- mit der er gerechnet hat...- aber auch von unerwarteter Seite!


Tag 43; Woche 6- Sonntag (Part 3)


Rennbahn- Tribüne:


"Der Startschuss ist gefallen und der Kampf um die besten Positionen zum Wechsel von der Bahn hier auf die Strecke durch das Umland hat sofort begonnen...
Die Neulinge vom Hofgut 'Waldsee' haben sich auf den ersten Metern sofort mit einer fulminanten Sprintleistung an die Spitze des Feldes gesetzt- gefolgt vom Team 1 aus Rosengarten mit Brutus... gelenkt von der Tochter der Veranstalterin. Was erstaunlich ist- das zweite Team aus Rosengarten scheint sich zurück zu halten...Schlachtross und seine Jockey, die gestern über die 5000 Meter einen hervorragenden zweiten Platz belegt hatten, wollen wohl erst auf der Strecke sich in den Kampf um die Entscheidung einmischen- denn trotz allem zählen sie zu den Favoriten und teilen durch ihr Training hier auch den Vorteil der Ortskenntnis mit dem anderen Team des Hofgutes...
Nach Verlassen der Bahn liegen noch neuneinhalb Kilometer vor den Teilnehmern... da kann noch allerhand passieren- und wir freuen uns bereits auf die Bilder, die von den Streckenkameras übertragen werden...
Das Starterfeld zieht sich inzwischen auseinander... mit dem Ausgang aus der Kurve haben sich die Teams zum großen Teil aufgereiht... Zu unserer Überraschung hat sich Schlachtross mit seiner Jockey auf den fünften Platz vorgeschoben... damit lautet die Reihenfolge Team Waldsee, Rosengarten 1...- gefolgt von Northfire aus Großbritannien, dem amerikanischen Team Keyholder und Rosengarten 2...
Dahinter gibt es noch ein paar Rangeleien- doch wünschen wir jedem Team jetzt auf dem Trail die notwendige Ausdauer, bei der Rückkehr hier auf die Rennbahn um den Sieg kämpfen zu können!"


Mira:

'Gönne diesem Parvenü aus Bea's Saustall den Moment der Führung- das ist kein Rennen auf der Bahn und die haben sicher nicht ohne Grund über die fünf Kilometer gekniffen...
Ich kenne... im Unterschied zu euch... die Strecke... und glaubt mir- ich komme so oder so an euch vorbei!'

Ihre Ansprache an Brutus hatte gewirkt- der Hengst hatte dank des einen für ihn bestimmten Wortes endgültig begriffen, etwas anderes als ein Sieg würde ihn erneut einem 'verschärftem Training' unterwerfen... und die damit einhergehende Angst ließ ihn schon jetzt schneller laufen als sie es für diesen Streckenabschnitt geplant hat. Mira war sogar versucht, ihn ein wenig abzubremsen- verwarf den Gedanken aber wieder...

'Wenn die Angst vor mir dich so motiviert...- dann lauf! Ich helfe dir später... dein Tempo zu halten... oder wenn notwendig schneller zu werden!'

Ihre Mutter war mit der Bitte, dem Knecht in der Startphase des Rennens von seinen Pflichten als 'Sissy' zu entbinden und ihm in dieser Zeit eine 'Pause' einzuräumen, ohne weitere Nachfragen einverstanden gewesen- auch wenn ihr klar sein dürfte, was sie vorhat... Wie abgesprochen müsste Jens sich in jetzt noch gut 150 Metern an der Biegung bei den vier Bäumen aufgestellt haben und sie erwarten...- und wenn dies so wäre, dann ist es die, wenn auch stille, Zustimmung, den Sieg in diesem Rennen mit allen notwendigen Mitteln zu erringen!

'Gib mir meine Peitsche...- und wenn du das vernünftig hinbekommst... wirst du hier der Cheftrainer...'

Eine halbe Minute später war es soweit- der Pferdeknecht hatte sich richtig gut aufgestellt, denn er trat erst unmittelbar nach der Passage des führenden Teams hinter dem Stamm des dicksten Baumes hervor, warf ihr das zusammengerollte Schlaginstrument zu und verschwand sofort wieder in dessen Deckung...
Dies alles geschah derart schnell- die Baroness könnte nur vermuten, ob ihr Tier die Übergabe aufgrund seiner Sichteinschränkung überhaupt mitbekommen hat.

'Wenn nicht...- um so besser!'


Der erste Hieb mit der Peitsche und die überraschte Reaktion ihres Hengstes darauf hatte etwas geradezu befreiendes. Das Keuchen von Brutus und die damit einhergehende Steigerung seiner Schrittfrequenz sprachen alle ihre Sinne an- es war, als hätte man ihr Ketten abgenommen und sie könnte endlich wieder ungehemmt so handeln wie sie es seit jeher gewohnt war. Es fühlte sich einfach nur gut an...


'...noch gut 500 Meter- dann beginnt der überwachte Bereich von einem halben Kilometer Länge... Da bekommt Brutus vorher noch einmal ein paar Hiebe... dann fahr ich einen sauberen Angriff und übernehme die Führung... Jeder wird so sehen, wer hier die Nummer 1 ist...'

Der Baroness war es egal, ob das Team hinter ihr den Einsatz des im Rennen verbotenen Schlagwerkzeuges mitbekommen hat- sie hoffte es sogar, denn es war das Schlachtvieh und seine Jockey, die inzwischen zu ihr aufgeschlossen hatten.

'Solltet ihr es wagen und versuchen an uns vorbei zu kommen... du weißt, wie sich ein Hieb anfühlt... und deine Jockey wird es im Zweifel herausfinden...
Ja- es wäre gut, wenn ihr es versucht!'

Zu ihrer Freude versuchte ihr verhasster Feind tatsächlich an ihrem Gespann vorbei zu kommen- sie zog sogar ein wenig zur Seite und machte scheinbar den Weg frei...

'Kommt und versucht euer Glück...'


Schlachtross:

Ich dürfte geschätzt die Höhe von Brutus erreicht haben, seine Schritte und sein Atem klangen in meinem Ohr...- da übermittelte Anja ein Signal auf meine Trense, ich hätte sofort zurückzufallen und gleichzeitig nach rechts auszuweichen! Der Hieb der Peitsche, der mich unmittelbar darauf traf, verpuffte zum größten Teil in seiner Wirkung- das letzte Viertel traf zum größten Teil auf das Leder meines Zuggeschirrs und die Wut, die er dabei bei mir hervorrief, überdeckte den gefühlten Schmerz vollständig!

'Das ist es, was nicht eintreten sollte...- es ist verboten! Gut, daß ihr-Rittmeisterin und Baronin- es vorhergesehen und mich auch darauf vorbereitet habt... Anja, für uns ist es daher nichts überraschendes...'

Die folgenden Zügelsignale von Anja setzte ich trotz meines Gedankens darüber instinktiv um und in einem Teil meines Gehirns war mir klar, sie hatte den Angriff abgebrochen und mich sogar eine Länge zurück fallen lassen. Der von Brutus gezogene Sulky mit dem Rücken der darauf sitzenden Baroness tauchte wieder in meinem eingeschränkten Sichtfeld auf und noch ehe sie mich fragen könnte, ob ich damit einverstanden wäre, die abgesprochene Renntaktik weiter zu verfolgen, gab ich das dafür vereinbarte Zeichen an meine Jockey...

'Greif sie an... jage sie... zwinge sie Brutus über sein Limit zu treiben...- ich bin deine Schläge gewohnt... Baroness!
Komm Anja- ich habe keine Angst vor ihr! GREIF SIE AN !!!'

Meine Jockey schien diese gedankliche Bitte 'gehört' zu haben- von ihr behutsam in eine Position dirigiert, in der ich vom Platz her neben Mira ziehen könnte, bekam ich dann ihr Signal genau dies zu versuchen...

'Gut so- sie soll mich neben sich sehen und hören... und wenn ich rechts neben ihr auftauche, kann sie nicht mit voller Kraft mit der Peitsche nach mir schlagen... Tut mir leid Brutus...- sie wird dir dafür weh tun...'


In einem der angereisten Wohnmobile...


"Madame Rittmeisterin...- mit eurer Erlaubnis..."

"Nein...- ich weiß, dieses Bilder sind beschämend... vor allem, weil es sich um die Tochter der Veranstalterin handelt...- doch ich würde dich bitten, das Rennen nicht abzubrechen! Trotz der Regelverstöße- und des verbotenen Peitscheneinsatzes! Ihr Verhalten spricht für sich...- doch... halte diese Bilder bis zur Siegerehrung zurück! Auch keine aktuellen Einblendungen...- nur die der stationären Kameras... solang sie nicht eines der anderen Teams aus dem Rennen drängt... "

Der als Rennjudge vereidigte Techniker und die Rittmeisterin kannten sich schon lange... und er sah in ihrem Gesicht die stumme Bitte, ihren Wunsch zu entsprechen, da es offensichtlich hier um viel mehr als nur unfaires Verhalten von Seiten der Baroness Mira ging...

"Eine Frage an dich... Vanessa...- und bitte sei offen zu mir. Hast du deswegen so vehement im Vorfeld darauf bestanden, neben den üblichen festen Kameras auch diese Drohnenüberwachung zur Anwendung zu bringen? Hast du so etwas befürchtet? Ich verspreche dir, deine Antwort bleibt hier in diesem Raum..."

Das stumme Nicken war in seiner Stille lauter als jedes Wort, was hätte gesprochen werden können...- und daher bohrte er als Freund auch nicht weiter nach.

"Deswegen auch dein Bestehen auf ein neutrales Äußeres des Fahrzeugs... Du hattest etwas gut bei mir...- das ist damit abgegolten..."

"Bitte...- wenn ihr diese Sequenzen nachher schneidet... nimm auch jene Szenen mit dazu, wo sie gegen ihren eigenen Hengst mit der Peitsche vorgeht... Ich hatte dir ja erzählt, wie dieser in ihren Besitz kam...- was für ein schrecklicher Fehler... von uns allen..."

"Deine Chefin weiß aber schon, was hier in diesem Camper vor sich geht? Oder..."

"Ja...- das geht schon in Ordnung. Eigentlich war es sogar ihre Idee euch zu engagieren... Deswegen waren wir auch vor drei Wochen bei euch auf dem Hof und haben uns von dir die Möglichkeiten dieses Systems vorführen lassen...
Wenn du möchtest... hole ich die Baronin kurz her..."

Tonlos sahen sich beide an, wie die Baroness erneut mehrfach auf ihren Hengst eindrosch...- ehe diese mit ihrem Gespann den Bereich der stationären Kameraüberwachung bei Kilometer Drei erreichte und sie ihre Peitsche versteckte...

"Das ist sicher keine schlechte Idee...- und fair ihr gegenüber als Veranstalterin dieses renommierten Events... Hol sie her!"


Rennstrecke- zwischen Kilometer 4 und 5...


Schlachtross:

Meine Jockey hat vor der Einfahrt in den ersten mit Kameras überwachten Bereich mich zwei Angriffe fahren lassen- das erste Mal eine Scheinattacke, bei der mich Anja 'nur' bis auf Höhe der Baroness dirigierte... danach hielt sie mich ein wenig zurück und zögerte den 'richtigen' Angriff ein wenig- bis etwa 50 Meter vor der ersten Kamera- hinaus. Ich konnte daher ein wenig Atem schöpfen...- ehe ich erneut beschleunigte!

'Gut so- damit konnte Mira die Peitsche nicht einsetzen...'

Auch wenn Brutus durch sie völlig unbeherrscht angebrüllt wurde- ihr waren die Hände gebunden und sie musste uns ohne mögliche 'Fahrfehler', die uns gefährdet hätten, an sich vorbei ziehen lassen. Damit hielten wir für einige Zeit die Führung in unseren Händen- denn uns gelang es zudem Team 'Waldsee' zu überholen! Mike schien seinen Hengst ein wenig 'Ruhe' zu gönnen, da auch Mira an ihm vorbei zog und so den zweiten Platz halten konnte. So gesehen hatten wir im ersten überwachten Bereich den Zuschauern sicher eine gute Show geboten...
Sobald der überwachte Bereich hinter uns lag, vernahm ich durch mein Keuchen hindurch das typische 'Klatschen' von Mira's Lieblingsspielzeug auf dem Rücken ihres Hengstes. Anja hatte bei dem mit ihrer Peitsche forcierten Angriff der Baroness sofort Platz gemacht und mich auch ein wenig abgebremst- um mir... und vielleicht auch Brutus... mögliche Schläge durch Mira zu ersparen. Trotzdem versuchte sie es erneut, nach mir zu schlagen...- und zwang meine Jockey zu einer Reaktion!

'Das tat weh Anja...'

Die Trense in meinem Mund riß geradezu in meinen Mundwinkeln- aber meine Jockey würde nicht ohne Grund mich derart abrupt abbremsen! Ich riß meinen Oberkörper geradezu nach hinten und stemmte die Hufstiefel in den Untergrund. Durch mein begrenztes Blickfeld zischte das Peitschenende- und traf vor mir auf den Boden des Waldweges!
Was mir verwehrt war zu sehen- Brutus hatte im gleichen Moment mit aller Kraft angezogen und damit die Baroness etwas aus dem Gleichgewicht gebracht. All dies Faktoren trugen dazu bei, daß dieser Schlag mich verfehlte...- auch wenn mein Dank in diesem Moment nur Anja galt, die mit ihrem Handeln aus meiner eingeschränkten Wahrnehmung dafür gesorgt hatte...
Der zweite mir geltende Schlag war danach nur noch ungezielt... Mira beließ es daher bei ein paar an meine Jockey adressierte wütenden Flüchen- da ihr Sulky nun aber wieder vor uns und sich somit auch in meinem Sichtbereich befand, musste ich mit anschauen, wie sie mehrfach mit voller Wucht nach ihrem Hengst schlug um ihn weiter anzutreiben und den Abstand zu uns zu vergrößern!
Ich hatte mittlerweile wieder Geschwindigkeit aufgenommen und wir schienen immer noch auf dem zweiten Platz zu liegen...- aber Anja hielt mich nicht mehr in der Mitte des Weges sondern auf der rechten Seite und ich hörte neben mir das Keuchen eines weiteren Pferdes...

'Das muss Mike mit seinem Hengst sein... Bea hatte recht- die sind schnell und ausdauernd... die werden bis zum Ziel vorn mitspielen!'


Anja:

Mike brach zu meinem Erstaunen den Angriff auf uns ab und hielt Kristall auf der Höhe von Schlachtross...

"...Anja- glaubst du, das Schlachtross das bis zum Ziel durchhält? Deine ständigen Angriffe?
Du hast mir ja erzählt was die hier mit Schlachtross veranstaltet haben... Daher mein Vorschlag- wir wechseln uns mit den Angriffen ab und nehmen Sie an dafür möglichen Stellen auch gleichzeitig in die Zange... Wer von uns das bessere Team hat...- das machen wir dann auf der Rennbahn unter uns aus... wenn unsere Pferde das bis dahin durchhalten..."

Würde ich damit wortbrüchig? Immerhin habe ich mein Wort gegeben, für das Hofgut hier die bestmöglichen Platzierungen heraus zu holen...- der Baronin, der Rittmeisterin... und auch Bea! Ich hatte aber nicht versprochen, irgendeine Rücksicht auf das Team der Baroness zu nehmen- nur, daß ich ihr gegenüber auf keinen Fall zu 'unfairem' Verhalten greifen würde! Regelkonforme Angriffe oder Absprachen mit anderen Teams...- fällt da sicher nicht darunter...

"Schlachtross wird durchhalten... da vertrau ich ihm völlig! Zieh vor...- wir bleiben an euch dran bis wir nach vorn aufgeschlossen haben! Dann immer parallel- so muss sie... zumindest in den überwachten Bereichen... einen von uns regelkonform passieren lassen... Bleibt sie in der Mitte um uns beide zu blockieren und dies wird dokumentiert- ist das eine regelwidrige Behinderung und sie kann disqualifiziert werden..."

Mike zeigte mit nach oben gerecktem Daumen, er war einverstanden- und so gab ich Schlachtross das Kommando, er solle etwas langsamer werden...


148. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 01.09.22 10:52

Wow!
Vielen Dank für diese Fortsetzung! Die Peitsche von Mira war ja zu erwarten, dass Schlachtross damit so gut umgehen kann, zwar nicht unbedingt, freut mich aber umso mehr.
Was natürlich weitere Fragen aufwirft, ist immer noch die Haltung der Baronin und ihre Intention dabei. Auch die der Rittmeisterin. Sie haben das wohl auch erwartet, sogar ermöglicht, aber nicht verhindert. Für mich kann das nur bedeuten, dass sie die Baroness bewusst in diese Situation gebracht haben. Und wieder einmal Schlachtross zum einen hintergangen, zum anderen quasi geopfert haben, um selbst daraus zu profitieren. Ich bin nun mords gespannt, wie sich diese Angelegenheit entwickelt, aber genauso auf den weiteren Verlauf des Rennens.
Wie geht es eigentlich Augustine? Gibt's da nochmal eine Info am Rande?

Freue mich schon auf nächste Woche!

Liebe Grüße
Rico
149. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 04.09.22 20:43

Nun ja- die Baronin hat ja schon einige Wochen vorher klar gesagt, wie sie ihre beiden Töchter für sich selbst einstuft...- und bei dem, wie Frau Baronin sich bisher darstellte, ist die Konsequenz ihres Handelns eigentlich absehbar. Die Rittmeisterin ist Angestellte des Hofguts- und hat als temporäre Trainerin von Schlachtross diesen auch mit auf eine solche Situation vorbereitet!
Schlachtross selbst hat aber selbst die Entscheidung getroffen zu DEM Rennen anzutreten- im Bewusstsein um mögliche Konsequenzen! So gesehen kann man von einem 'geopfert werden' nicht sprechen. Das die Baronin ihn immer noch als- wenn auch inzwischen als sehr talentiertes- Pferd sieht... ist eine andere Sache und ja- sie wird, egal wie das Rennen auch ausgehen mag, profitieren...
Aber die Neugier wird auf jeden Fall gestillt werden!
150. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 05.09.22 11:00

Zitat
Nun ja- die Baronin hat ja schon einige Wochen vorher klar gesagt, wie sie ihre beiden Töchter für sich selbst einstuft...- und bei dem, wie Frau Baronin sich bisher darstellte, ist die Konsequenz ihres Handelns eigentlich absehbar

Hmmmm das sehe ich komplett anders.
Die Baronin erzählt halt immer 2 komplett entgegengesetzte 'Geschichten' wie es nach dem Tunier auf Rosengarten weiter gehen soll.
Je nachdem ob sie mit der Rittmeisterin/Anja oder mit ihrer Tochter Mira spricht.

Der Tochter Mira sagt sie halt das nach dem Tunier und weggang von dem 'Gästen' wie Schlachtross Mira das Gut übernehmen wird.
Und der Rittmeisterin gibt sie den Eindruck als würde sie die Leitung übernehmen.

Und ich weiß halt nicht welche Partei von der Baronin angelogen wird.


Ich könnte mir auch durchausvorstellen das auch Schlachtross künftig weiter aktive auf den Rosengarten bleiben wird alleine schon wegen der Beziehungen zu den Gestütts 'Pferde'.

Auf jeden Fall danke das du weiterhin so regelmößig die Geschichte fortführst und bin halt auf das Finale sehr gespannt.


Gruß
Tomas
151. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 05.09.22 13:44

@TMeier- oh, es freut mich, das der Spannungsbogen für dich (und hoffentlich auch alle weiteren Leser) immer noch hoch ist. Lasst euch überraschen, wie die Geschichte ausgeht...- es gibt noch ein paar 'Leckerchen'!
152. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 09.09.22 11:07

Es ist wieder Freitag- und hier ist der finale Teil des 'Überlandrennens'!
Euch allen viel Spaß beim lesen...


Tag 43; Woche 6- Sonntag (Part 4)


Schlachtross:


'Warum hält mich Anja zurück...- ich habe genug Reserven um gegenzuhalten...'

Aber der Wille meiner Jockey war und ist Gesetz- daher passierte das andere Team uns und wir ordneten uns hinter ihnen ein. Ich bekam von hinten die Anweisung, an ihnen dran zu bleiben... es waren, wie ich vermutet hatte, Mike mit seinem Hengst und ich begriff nach kurzer Zeit, die beiden würden uns an Mira heranführen.
Was aber begann nachdem wir aufgeschlossen hatten... überraschte mich dann doch- und es war unmöglich das Konzept nicht zu begreifen! Auf dem folgenden Kilometer bis zum nächsten überwachten Bereich musste Mira insgesamt sieben Angriffe abwehren die im Wechsel von uns gegen Sie gefahren wurden! Das Tempo zog dadurch erneut an- aber während wir Pferde uns bei diesen Tempowechselläufen abwechselten und uns zumindest ein kurzes durchatmen möglich war... stand Mira mit Brutus auf diese Art unter 'Dauerbeschuss'!
Das Geschrei um ihr Pferd anzutreiben wurde von Mal zu Mal lauter- so wie auch ihre Hiebe, mit denen sie meinen... Freund... antrieb, um aus ihm das letzte Quentchen Energie zu pressen! Dazu versuchte sie mehrfach, durch Fahrmanöver unsere Teams vom Weg abzudrängen- aber da wir es nicht darauf anlegten an ihr vorbei zu ziehen, sondern nur mehr oder weniger weit neben ihr aufzuschließen, brachen unsere Jockeys jedes Mal rechtzeitig ab. Mit diesen Versuchen war sie aber gezwungen, jeweils eine Seite neben sich zu öffnen- was sofort zum nächsten Angriff auf der frei gewordenen Seite führte! Der Druck auf die Baroness blieb so konstant hoch- denn aus jedem Scheinangriff von uns könnte sich eine 'Passage' ihres Teams entwickeln und so war sie gezwungen, jeden Versuch zu kontern...- wenn sie die Führung nicht verlieren wollte!


Wohnmobil:

"Ich muss die Drohne zurück ziehen...- ihre Einsatzdauer ist ausgereizt..."

Der Techniker schaute in die Runde- und die Baronin signalisierte nonverbal ihre Zustimmung dafür.

"Wenn die bisherigen Aufnahmen gesichert sind...- die Bilder sind abstoßend... zumal mit Baroness Mira eure eigene Tochter dafür verantwortlich ist. Wenn alle hier im Raum einverstanden sind...- brechen wir das Rennen ab!
Lady Bea- da euer Team in diese... 'Vorkommnisse' mit eingebunden ist... Was ist eure Meinung?"

Der Head Judge schaute fragend die Eigentümerin des Hofgutes 'Waldsee' an...

'Die Bilder sprechen ihre eigene Sprache...- daher wäre es vernünftig... Aber ich könnte Schlachtross damit DIE Gelegenheit nehmen, über einen Sieg... nein... allein schon über das Beenden des Rennens vor allem sich selbst zu beweisen, das alles hier wäre nicht umsonst gewesen...'

...doch diese schüttelte nach kurzer Bedenkzeit zu aller Überraschung den Kopf.

"Nein- außer den Teams aus Rosengarten und meinem ist kein weiteres in diese... Perversion unseres Sports involviert. Ich bin gegen einen Abbruch...- meine alte Freundin und ich haben... mit einem solchen 'Vorkommnis'... gerechnet... Mir ist durchaus bewusst, mit einer Bitte zugunsten der Fortführung des Rennens gehe ich ein Wagnis ein... was die Gesundheit der Pferde angeht...
Amalie, ich würde vorschlagen, du gehst jetzt mit dem Rennleiter zu einem 'Vier-Augen-Gespräch' nach draußen... und bringst ihm die Vorgeschichte zu all dem zur Kenntnis! Oder- noch besser- ihr lauft vor uns zurück zur Tribüne... die Rittmeisterin und ich folgen außer Hörweite... Die Teams sind jetzt bei Kilometer 7... wir sind in dem Fall rechtzeitig zum Zieleinlauf vor Ort.
Bitte eines noch- auch wenn das, was mein Jockey augenscheinlich mit seinem Hengst anstellt... das ist Show! Diese Berührungen mit der Gerte sind genau eines- Berührungen! Das sieht martialischer aus als es ist...- eine Kontrolle der zuständigen Ärztin nach dem Rennen wird dies ganz sicher bestätigen..."


Rennbahn- Tribüne:


"Unsere Kamera...- ja, das ist das führende Team! Wenn ich dies richtig erkennen kann... es handelt sich um 'Rosengarten 1'... unmittelbar gefolgt von 'Rosengarten 2' und dem Team vom Hofgut 'Waldsee'...
Meine Damen und Herren- wie es sich schon in den vorherigen Übertragungen von der Rennstrecke angedeutet hat... Diese drei Teams haben vom Start weg die Strecke dominiert... und werden mit Sicherheit die Podestplätze belegen! Aber in welcher Reihenfolge- es sieht ganz danach aus, als würde dies nur in einem Endspurt zu klären sein! Wir konnten mitverfolgen, wie hart diese Teams um die Führung gekämpft haben... wir sahen die Anstrengungen der Pferde und deren unbedingten Willen, hier als Sieger- geführt von ihren Jockeys- die Ziellinie zu überqueren...
und liebe Sportfreunde- einen donnernden Applaus für die drei Teams, die jetzt nur noch eine halbe Runde von Sieg und Platzierung trennen!
Wie ich sehe- haben sich die beiden Besitzerinnen der hier um den Sieg kämpfenden Teams hinter der Ziellinie aufgestellt, um diese für ihre Leistung zu ehren- egal, welche Platzierung im einzelnen erreicht wird. Jetzt ist auf dem Bildschirm auch das viertplatzierte Team zu sehen- 'Keystone' aus den Vereinigten Staaten- aber dieses wird sicher keine Chancen mehr haben, in den Kampf um einen der Podestplätze einzugreifen...
Was für eine Leistung der Teams- besonders des 'Newcomers' aus Waldsee, die hier ihr erstes Turnier bestreiten! In zwei Wettkämpfen an den Start gegangen- und beide Male einen Podestplatz erreicht...
Aber zurück zum Geschehen auf der Bahn- Rosengarten 1 mit Brutus ist, die Führung ausnutzend, der Ideallinie folgend sofort auf die innere Bahn gezogen und auf dieser in die letzte Kurve gegangen. Dies kann rennentscheidend sein, da für einen Angriff der beiden folgenden Teams nur noch die Gerade bis zur Ziellinie ideale Bedingungen bietet...


Mira:

Der Gaul vor ihr lief weit über seiner Leistungsgrenze...- doch würde es für ihn nur die beiden Optionen geben: den Spitzenplatz bis in das Ziel zu halten oder zusammenzubrechen... und es wäre besser für ihn dann auch zu sterben. Etwas anderes würde sie nicht tolerieren. Die Prügel im letzten nicht überwachten Bereich, die sie ihm verpasst hat, wären nur ein Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Wochen bei einem 'Versagen' folgen würde...
Immerhin hatte sie mit einem rabiat gefahrenen Überholmanöver sich wieder die führende Position erkämpft und diese auch noch inne gehabt, als sie auf die Rennbahn eingebogen war. Das hatte sie in die Lage versetzt, auf der idealen Linie die Innenbahn zu erreichen!

'In der Kurve werden die beiden hinter mir sicher keinen Angriff mehr starten... die werden sich wie ich auf den Endspurt konzentrieren!
Wenn ich es genau betrachte...- ist es fast wie bei dem Rennen vor... jetzt dreizehn Monaten gegen das Schlachtvieh... Nur bin ich es dieses Mal, die in Führung liegt...- und ich werde nicht noch einmal den Fehler machen euch zu unterschätzen!'


dreizehn Monate vorher:

"... ich habe es dir doch gesagt- dein Protest ist substanzlos und wird abgewiesen werden! Das Team aus Waldsee hat sich regelkonform verhalten... da es gleichzeitig mit dir zu dem Überholmanöver ansetzte... UND DU GENUG PLATZ ZUM AUSWEICHEN AUF DEINER SEITE HATTEST! So sind die Rennregeln...
Sie waren besser- erkenn das einfach an!"

Amalie sprach aber wie gegen eine Wand- ihre Tochter war im Moment für rationale Argumente nicht zugänglich...

"Die haben mich behindert- indem ich ausweichen musste! Die haben mit Vorsatz meinen Weg verlängert und mich so um den Sieg gebracht! Wollt ihr alle das nicht sehen? Bist du auch so blind?"

"Mira... du hast den zweiten Platz belegt! Du hast im Endspurt genau so wie diese Anja aus Waldsee das eine Team noch überholt... Die haben im gleichen Moment wie du mit ihrem Endspurt begonnen und wollten- wie alle Teilnehmer... so wie du auch- siegen! Die waren dieses Mal besser... und beim nächsten Rennen wirst du sie dann schlagen! Du hast genug Zeit um deinen Hengst entsprechend vorzubereiten..."

Diese Worte schienen zur Baroness durchzudringen...

'Brutus hat nicht alles gegeben, was ihm möglich gewesen wäre...- sonst wäre er im Ziel zusammen gebrochen... Meine Schwester kann mir aber sicher helfen das zu ändern...'

"Du hast recht...- ich werde mein Pferd intensiv trainieren... und du kannst die beiden dazu bringen, im nächsten Jahr am Turnier bei uns teilzunehmen...- ich will wieder gegen die beiden antreten...
...und sollte dieses Schlachtvieh vorher meine Wege kreuzen...- dann Gnade ihm Gott!"

Auch wenn der letzte Satz der Baroness eher an sich selbst gerichtet und nur gemurmelt war- ihre Mutter hatte diesen durchaus registriert. Amalia wusste diese Worte sehr gut einzuordnen...- die Rachsucht von Mira bei vermeintlichen oder tatsächlichen 'Verletzungen' ihrer selbst war ihr wohl bekannt. Beider Blicke kreuzten sich...

"Entschuldige bitte... du hast recht- der Protest von mir war kindisch... Ich ziehe ihn zurück!
Ist mein Pferd bereits in seiner Transportbox untergebracht- ich würde gern kontrollieren, ob der Knecht ihn bereits versorgt hat..."

Unbewusst griff die Baroness an ihre linke Hüfte...- wo sie gewöhnlich ihre Peitsche trug!


Rennbahn- Tribüne... Gegenwart...


"...es sind noch gut 300 Meter bis zum Ziel... und es sieht so aus... ja- das ist eindeutig, das ist ein Angriff der Rosengarten-Teams aufeinander! Da hat es offenbar keine Absprache im Vorfeld gegeben... Und wir können uns auf ein spannendes Finish freuen, bei denen vielleicht sogar das Team aus Waldsee der lachende Dritte sein könnte...
Aber egal, welches der Teams am Ende siegreich sein wird...- die gezeigte Leistung der Pferde ist einfach nur bewundernswert! Nach einem Rennen, wo schon jetzt klar ist, das es mit einer neuen Bestzeit beendet werden wird...- schauen sie sich deren Fähigkeit an, ihre Schmerzen zu ignorieren... für ihre Rennställe alles zu geben... und von ihren Jockeys die ganze Strecke gelenkt und motiviert... Was für ein Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Tiere... die Entscheidung im Sprint zu suchen!
Bitte entschuldigen Sie wenn ich die Namen der Pferde zur besseren Unterscheidung verwende...- Schlachtross schiebt sich mit dem Schritt ein Stück näher an Brutus heran... der trotz aller Mühe langsam an Boden verliert! Wird der noch vorhandene Vorsprung ausreichend sein um den führenden Platz zu halten? Welches Ass kann seine Jockey Mira noch ausspielen um siegreich zu bleiben- jetzt, nachdem nur noch die Zielgerade von den drei Teams zu überwinden ist?

Ja- es ist deutlich zu sehen...- die Baroness gibt den Vorteil der Innenbahn auf und zieht nach außen! Damit setzt sie ihre Führung so kurz vor der Ziellinie aufs Spiel- öffnet sie doch damit den Weg für das Team aus Waldsee hinter ihr... Aber sie zwingt damit den immer noch angreifenden Hengst Schlachtross einen längeren Weg auf. Diese Taktik ist ungewöhnlich... vor allem zwischen Teilnehmern aus dem gleichen Rennstall... doch seit drei Jahren regelkonform, da genug Platz zum ausweichen vorhanden ist!
Wie vermutet nutzt der Jockey von Kristall die sich damit bietende Chance- sie ziehen nach innen und schieben sich Meter um Meter nach vorn! Nur noch 50 Meter...- das Herzschlagfinale von gestern über die 5000 Meter wiederholt sich in diesem Moment... und wir alle sind Zeugen dieses erbitterten Kampfes um den Sieg!
Kristall und Schlachtross scheinen jetzt gleichauf zu liegen... Brutus führt noch mit einer halben Sulkylänge...
Nur noch zwanzig Meter... noch zehn...- das Rennen hat einen Sieger! Brutus schafft es denkbar knapp mit einer Körperlänge vor Kristall... und eine halbe Sulkylänge dahinter überquert Schlachtross die Ziellinie! Was für ein denkbar knappes Ergebnis...
Meine Damen und Herren- liebe Sportfreunde... ihren Applaus für diese grandiose Leistung der Teams... und auch für das viertplazierte Team, welches in diesem Augenblick das Rennen beendet..."

153. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 16.09.22 12:39

Da ist es jetzt- das letzte Kapitel, was sich dem Aufenthalt von Schlachtross in Rosengarten widmet. Seine sechs Wochen hier sind in ein paar Stunden vorüber...- doch vorher stehen noch einige Entscheidungen für Mira, Miu und auch ihn an...


Tag 43; Woche 6- Sonntag (Part 5)


Rennbahn...- früher Abend...


Das letzte Team hatte die Ziellinie vor einer Stunde überquert...- alle im Rennreglement geforderten Untersuchungen waren abgeschlossen, kein Team hatte einen Protest eingelegt und die Rennleitung verkündete, dass die Ehrung der Pferde in Kürze stattfinden würde. Alle Jockeys sollten sich im Bereich der Tribüne versammeln und die Händler mit den "Pferden" gleichfalls den ihnen zugewiesenen Bereich für die Zeremonie der Siegerehrung einnehmen.

'In your face...'

Mira war noch ganz im Siegesrausch...

'Mein Sieg ist die beste Antwort auf dein 'Danke schön' von vor dem Rennen...- du Schlachtvieh...'

Die Baroness plusterte sich noch ein Stück weiter auf- sie hatte, so sagte sie es sich immer wieder- ihre Rache bekommen und diesen Ärschen aus Bea's Gestüt gezeigt, wer hier dominierte. Zudem hatte sie die Gewissheit, ihre Mutter würde mit ihrem Sieg heute Abend bei der Ehrung der Jockeys auch die Übergabe der Leitung von Rosengarten an sie öffentlich machen- sie hatte ihr mit jenem wohlwollenden Blick zugenickt, den Mira von ihr kannte und mit dem sie ihre tiefe Zufriedenheit auszudrücken pflegte. Dank ihrer Einteilung eines befreundeten 'Veterinärs' war die 'Konformitätsuntersuchung' nach dem Rennen ein Klacks- und ihr Hengst hatte viel zu viel Angst vor möglichen Konsequenzen als das er auf dessen Frage nach den neuen Narben sein Abnicken bezüglich '...das wäre alles im abgesprochenen Rahmen...' verweigert hätte!
Ja... heute war ihr Tag- sie genoss diese Gewissheit und malte sich aus, wie sie in drei, vier Jahren ihre... noch immer für sie gefährliche... Mutter erst hier auf dem Hofgut kaltgestellt und später in ein billiges Altenheim abgeschoben hätte. Dann wäre ihre Macht hier unumschränkt- aber heute hatte sie das Fundament dafür gelegt.
Und Brutus? Schade um ihn- er hatte seine Leistung gebracht, so wie es sich für einen Gaul wie ihn gehörte! Hat er einen Schaden bei dem Rennen genommen? Sicher- so wie dieser sich mehr humpelnd als rennend über die Ziellinie gerettet hatte...- aber sie würde sich einen neuen besorgen...
In einer Anwandlung von Gnade beschloss sie, Brutus dürfe als 'Belohnung' für ihren heutigen Triumph noch eine Zeit lang als Deckhengst agieren...- von so einem Vieh besprungen zu werden... da gab es genügen interessierte Geschlechtsgenossinnen, die auf die damit verbundenen Vergnügungen standen.
Dann aber würde sie ihn langsam zu Tode quälen- und niemand würde sie daran hindern! Er würde stellvertretend für jenes Schlachtvieh aus Bea's Zucht dran glauben müssen, als Ersatz dafür, dass sie an diesen Hengst nicht mehr herankam. Oder doch? Vielleicht könnte sie ihn ja mit ein paar guten Datein, die sie mit Miu erstellen würde, dazu bewegen, "freiwillig" auf ihr Gestüt zurückzukehren. Ja- dies war eine exzellente Idee- so würde sie vorgehen. Er würde freiwillig zu ihr kommen, da war sie sich sicher!

'...und um Brutus auf Linie zu halten...- nein, er hatte mir heute den wichtigsten Triumph in meinem Leben ermöglicht! Soll er sich seines Lebens als 'Deckhengst' erfreuen- solange er dafür gefragt ist! Sein Wohlverhalten wird mir Steel garantieren- er will sicher nicht, daß ich sie häufiger bei 'Deckspielen' mit Kunden einsetze als Kara. Die setz ich jetzt primär dafür ein und lass ihn die nächsten Wochen einfach dabei zuschauen...- und allein für das vage Versprechen von mir, seine 'Stute' da wieder nur im 'normalen Umfang' einzusetzen, wird er sicher alles machen was ich von ihm einfordern werde...'

Die Lautsprecher verkündeten in diesem Moment, man würde nun mit der Ehrung der drei besten Pferde des Rennens beginnen. Platz drei und damit den bronzenen Lorbeerkranz hätte sich Schlachtross für seine gezeigte Leistung verdient. Seine Händlerin solle ihn bitte nach vorn bringen und hinter dem Podest platzieren.
Angewidert schaute Mia zu, wie Lady Bea den Hengst nach vorn führte und Beifall für die gezeigte Leistung aufbrandte. Der einzige Trost für sie war das kaum kaschierte Humpeln ihres Lieblingsfeindes- warte nur... du wirst bald wieder mein sein...
Das auch der zweite Platz an ein Pferd aus Bea's Gestüt ging, war durchaus ärgerlich- aber sie hatte diese Emporkömmlinge besiegt und schaute nicht wirklich deren Ehrung zu. Dabei entging ihr aber ein kleines Detail...

'... Möglicherweise wäre der Besitzer sogar geneigt, seinen Hengst zu verkaufen wenn sie einen "vernünftigen" Preis bot. Zumindest schien dieser Mike etwas von richtiger Pferdehaltung zu verstehen- so wie er sein Tier mit der Gerte "motiviert" hatte...'

Da sie ohnehin diese 'Rittmeisterin' und ihr Weichei Markus loswerden wollte, wäre dies doch ein guter Ersatz. Zumindest waren die beiden bei Bea völlig falsch.
Inzwischen war ihr Brutus aufgerufen worden- teilnahmslos schaute Mira, wie Markus ihren schwer angeschlagenen Hengst gestützt nach vorn führte. Etwas war aber komisch- die Zuschauer am Spalier neigten ihre Köpfe als man ihn nach vorn führte, erst mit dem Erreichen seines Platzes hinter dem Podest brandete Beifall auf...


Abend- Festzelt:


Die Baronin gab der Band ein Zeichen, das diese die Musik unterbrechen solle und trat an das Mikrofon:

"Meine Damen und Herren- liebe Gäste des Pferdesports, liebe Jockeys und Förderer dieser Veranstaltung. Es ist mir ein Vergnügen, nun zum Höhepunkt des heutigen Abends zu kommen- zuerst der Siegerehrung der Jockeys des Langstreckenrennens und danach die der Gesamtsieger- Jockeys und Pferde- in ihren jeweiligen Disziplinen! Ihren Applaus bitte für all die angetretenen Teilnehmer!"

Mira fieberte diesem Highlight entgegen- auch wenn es einen leicht bitteren Beigeschmack enthielt. Sie würde aber die wenigen Minuten, in denen sie sich noch einmal mit diesem Drecksstück Anja auf Augenhöhe beschäftigen müsste, irgendwie überstehen und gute Miene machen.
Sie sah, wie ihre Mutter dem Rennleiter das Mikrofon übergab und dieser zuerst noch einmal einzeln, mit Schlachtross beginnend, das jeweilige Pferd hinter und dann als Drittplatzierte Anja zum Podium rief. Mira genehmigte sich ein Glas Sekt, um gegen den in ihr aufsteigenden Wunsch, sich übergeben zu müssen, anzugehen. Beim Betrachten der ihr unterlegenen "Mitbewerberin" umspülte ein Lächeln ihre Lippen- die würde bei ihr nicht mal als Sklavin einen Platz bekommen- die war doch nur auf dem gleichen Niveau wie ihr Schlachvieh...
Die Nennung der Zweitplazierten, Mike und seines Hengstes, ging ihr glatt am Gesäss vorbei, sie wartete darauf, das endlich sie als Siegerin geehrt würde.
Endlich wurde ihr Name verkündet und sie wurde gebeten, sich zum Podest zu begeben. Aus ihrem Augenwinkel sah sie, wie Markus ihren Hengst durch einen Seiteneingang des Festzeltes hereinführte- warum sollte sie sich mit so etwas profanem belasten, dies war doch ihr Abend? Noch während sie sich aufmachte, dem Moment ihres Triumphes entgegen zu gehen, verkündete der Rennleiter, dass auf der Videotafel nun, wie jedes Jahr, einige Sequenzen des Rennens eingespielt würden. Die Bilder der Startszene zauberten Mira ein Lächeln in ihr Gesicht und sie genoss die Blicke der Gäste, während sie den Gang zur Siegertreppe absichtlich verlangsamte.
Lächeln links und rechts- eingeübt und perfektioniert auf all den Veranstaltungen, wo sie das Gestüt ihrer Mutter, das noch heute ihr gehören würde, repräsentiert hatte-und die Ovationen geniessen- ihre Gesichtzüge gefroren, nachdem die erste Szene ihres unsportlichen Verhaltens eingeblendet wurde. Weitere Szenen folgten... Großaufnahmen von ihr... vorwiegend aus der Vogelperspektive herangezoomt... entweder wie sie wie enthemmt auf ihren Hengst mit der Peitsche eindrosch, wie sie diese zudem gegen Mike, Klaus, Anja und Schlachtross einsetzte und wie sie mit allen Mitteln die beiden Gespanne bei regulären Überholversuchen von der Rennstrecke abzudrängen versuchte.
Das Klatschen war verstummt und die umstehenden Zuschauer hatten mittlerweile Abstand zu ihr aufgebaut-viele hatten ihr sogar den Rücken zugedreht- und nach dem Ende dieses Zusammenschnitts stand sie allein in der Mitte eines fast geschlossenen Kreises, der sich um sie gebildet hatte.

"Schande... Schande... Schande..."

Es war für sie unklar, wer von den sie umstehenden Gästen damit angefangen hatte...- doch immer mehr stimmten leise- doch mit tiefster Verachtung ausgesprochen- in den Rhythmus ein...
Unfähig darauf zu reagieren vernahm sie über die Lautsprecher das Urteil der Rennleitung:

"Disqualifikation wegen Verstoßes gegen die Rennregeln, groben unsportlichen Verhaltens und sinnloser Brutalität gegenüber Mitbewerbern und dem ihr anvertrauten Tier."

Das Kartenhaus ihrer erträumten Zukunft brach zusammen- sie war, wenn man sie genau anschaute, in eine Art Schockstarre verfallen. Wie abwesend registrierte sie, dass ihre Mutter erneut das Podest erklomm- sollte sie jetzt nicht dort sein?- und nach einem ihr hingehaltenen Micro griff.

"Mira!"

Die kalte Stimme ihrer Mutter riss sie in die Wirklichkeit zurück und einen Moment lohte Hoffnung in ihr auf, die Baronin würde sie verteitigen. Doch diese zerstob mit den nächsten Worten:

"Ich hatte dir versprochen, ich würde heute die Erbregelung für Rosengarten verkünden- was ich hiermit auch durchführe. Ich hatte dir auch versprochen, dass ich die von dir heute und auch in der Vergangenheit gezeigten Leistungen dabei gebührend berücksichtigen würde... Ich setze hiermit meinen Sohn Mirko, dir bekannt als Hengst Miu, als Alleinerben ein- du bist es nicht wert, auch nur einen Krümel Dreck von Rosengarten dein eigen nennen zu dürfen!"

'Miu? War das ein grausamer Scherz, den sich ihre Mutter da erlaubte? Dieser unfähige Gaul wäre mit ihr verwandt? Völlig unmöglich!
Doch- es muss so sein... Aber so vorgeführt- von der Person... Wie hatte sie ihre... diese... Hexe... derart unterschätzen können?'

In diesem Moment erkannte die Baroness- ihre Mutter hatte nie vorgehabt Rosengarten in Ihre oder die Hände ihrer Schwester zu legen!
Vor Mira's Augen stand die Welt schlagartig in Flammen. Ein Schrei, der nichts mehr menschliches an sich hatte, bahnte sich den Weg aus ihrer Kehle; sie stürzte blindlings in Richtung Podest- dort standen sie vereint, ihre Peiniger und sie würde sie alle vernichten! Auf ihrem Weg nach vorn brachte sie es fertig, sich ein Steakmesser von einem der Buffetttische zu greifen- das war ihre Chance. Die hochgerissene Klinge übte auf Mira einen magischen Zwang aus- und warnte die Angegriffenen. Schlachtross und Brutus rissen sich von Markus und Anja los und sprangen ihr trotz der Schmerzen in ihren Körpern über das Podest entgegen. Es war nicht klar, wen Mira zuerst angreifen wollte, aber mit dieser Aktion von ihr zerbrachen die letzten Glieder einer Kette, welche Brutus an seine jetzt ehemalige Besitzerin banden- sollte diese je existiert haben...
Bevor Schlachtross ihm folgen konnte, hatte der Rapphengst die Spitze übernommen und stellte sich der ehemaligen Baroness entgegen. Endlich konnte er ihr für all die Schmerzen, die sie ihm zugefügt hatte, die Rechnung präsentieren- und sie war sehr lang. Seine markante Gestalt versperrte Mira den Weg- sie war auch vom Agieren ihres vormaligen 'Pferdes' derart überrascht, dass sie bei seinem Anblick und der daraus resultierenden Unbotmässigkeit ihr gegenüber völlig verblüfft ihren Lauf unterbrach. Damit bot sie ihm für diese eine Sekunde das perfekte Ziel... und mehr Zeit brauchte Brutus nicht!
Mira spürte im ersten Moment nichts- registrierte aber erstaunt, dass ihr Horizont seitlich nach oben wegkippte. Dann hatten die Schmerzsignale sich in ihr Bewusstsein vorgearbeitet und gaben ihr zu verstehen, ihre linke Kniescheibe war gerade 'explodiert'.
Als sie vor Schmerz schreiend mit ihrem Körper auf dem Boden aufkam, sprang Brutus über seine langjährige Peinigerin- und dann schlugen noch ein paar weitere Tritte von seinen mit Eisen versehenen Hufstiefeln in ihren Rücken ein, zerbrachen ganz sicher einige Rippen... ehe die herbeieilenden Securitys der brüllenden Mira das Messer aus ihrer verkrampften Hand abnehmen konnten und Schlachtross Brutus unter Kontrolle brachte.

"Easy, easy- all is well..." Schlachtross umarmte Brutus und hielt ihn von weiteren Aktionen ab- "It's enough, you have she hurt really serious..."


'Sonntag Nacht- Büro der Baronin'


Schlachtross

"Mutter- du kannst nicht derart über mich bestimmen! Mich vorher zu fragen ist dir nicht in den Sinn gekommen? Oder hat dir dein Stolz das verboten- weil ich bisher NUR ein Pferd hier auf dem Hofgut war?"

Miu war stinksauer- und auch wenn ich mit der Entscheidung der Baronin mehr als einverstanden war... hier fehlte ihr, sicher nicht zum ersten Mal, eindeutig das Fingerspitzengefühl für die Situation. Doch sie blieb unbeirrt in ihren Ausführungen.

"Nein Mirko...- oder Miu, wenn du dich dabei besser fühlst- ich hielt... und halte den von mir beschrittenen Weg für jenen, der einzig möglich war. Was meinst du, was hätte Mira mit dir angestellt wenn sie gewusst hätte welchen Anspruch du auf Rosengarten hättest? Diese Konsequenz für dich als Pferd hier ist dir klar?"

Hatte ich heute morgen nicht erst mit Miu vor dem eigentlichen Wecken darüber gesprochen? Nur die Schnelligkeit, mit der das Thema real wurde, überraschte mich...

"Und nein- ich habe garantiert nicht vor, jetzt sofort alles in deine Hände zu legen... Das würde ganz sicher nicht funktionieren- das wissen wir alle hier!
Daher möchte ich dir eine Übergangszeit von einem Jahr einräumen...- die auf deinen Wunsch hin um maximal weitere sechs Monate verlängert werden kann. Bis dahin wird Vanessa die Gesamtleitung des Hofgutes in ihren Händen halten- und dich in die Feinheiten der Führung von Rosengarten einführen! Davon unberührt wird- wie vor einigen Tagen vereinbart- Markus auch weiterhin dein persönlicher Eigentümer und Trainer für die Zeit, wenn du Pferd bist, bleiben- ich habe niemals vorgehabt, dir diesen Teil deines Seins zu nehmen oder vorzuenthalten... Schau ruhig zu ihm- ich habe vor der Siegerehrung noch einmal mit ihm als dem Besitzer von dir darüber gesprochen... er wird es dir sicher bestätigen..."

Der Pferdetrainer nickte die an meinen Freund gerichteten Worte seiner Mutter ab während diese weitersprach:

"Wir beide sind der Auffassung, vier Tage in der Woche Ausbildung als Mensch mit der Möglichkeit für dich, die Abende in deinen Pferdepart zu wechseln und die restliche Zeit Training mit Markus für Miu...- du bist in der Lage ein richtig gutes Springpferd zu werden... das hast du schon gezeigt- und du kannst die nächsten Jahre da noch sehr weit vorn mitspielen... Dein Pferdetrainer hat mich im übrigen auch gefragt, ob ich bereit wäre, in Dressur das nachzuholen, was ich durch meine Entscheidung vor einigen Jahren bei dir unterbrochen habe...
Ich habe nur die Bitte an dich...- wenn du dich dafür entscheidest... und ja- du kannst dieses Erbe auch ausschlagen! - dann eigne dir das notwendige Wissen mit der gleichen Energie an, die du bei der Vorbereitung jetzt auf das Turnier gezeigt hast... Denke bitte darüber nach, während ich gern mit Dominic etwas besprechen würde- doch auch da solltest du zuhören!"

'Was wollte Frau Baronin von mir wollen? Das ich hier bliebe...?'

Zu meiner Verwunderung bat Amalie ihre Freundin...- meine Gestütschefin- zu sich.

"Schlachtross- oder besser Dominic, da dies jetzt eher für deinen menschlichen Part relevant ist...- du erinnerst dich an das Schachspiel zwischen Bea und mir zu ihrem Geburtstag vor einigen Tagen?"

Natürlich- und jetzt ging es sicher um den vereinbarten Preis dabei...

"Du hattest zugestimmt, daß ich dir gegenüber für den Fall meines Sieges dabei eine Bitte äußern dürfte...- der du natürlich nicht entsprechen musst...
Ich möchte dich daher fragen, ob du... wenn Miu sein Erbe antreten sollte... die nächsten zwölf Monate hier ebenfalls auf Rosengarten bleiben möchtest!"

Bevor ich irgendetwas dazu äußern konnte, fuhr sie schnell fort.

"Nicht als Pferd... oder nur, wenn du dies für dich von Zeit zu Zeit möchtest...- du hast als Mensch in deinem Beruf als Betriebswirtschaftler jene unabdingbaren Grundkenntnisse, die für meinen Sohn notwendig wären um Rosengarten auch in Zukunft erfolgreich zu führen... Würdest du ihm in diesem Zeitraum dieses Rüstzeug beibringen- gemeinsam mit der Rittmeisterin?
Sie und Markus stünden dir für deine selbstgewählten Zeiten als Pferd hier dann natürlich als Trainer zur Verfügung..."

Wurde mir hier gerade das Angebot unterbreitet, Lehrmeister meines Freundes zu werden? Für meine psychische Nachsorge wäre dies natürlich optimal...- doch was würde nach diesem Jahr sein? Aber hier überraschte mich meine Lady Bea...

"Schlacht... nein Dominic- könntest du dir vorstellen... nach diesem Jahr hier auf Rosengarten als Geschäftsführer bei mir mein Gestüt 'Waldsee' zu führen...- mit der Option der Übernahme in zwei..., drei Jahren? Ich würde dich gern als meinen Nachfolger aufbauen... und du hättest hier die Zeit, dich mit den Feinheiten der Führung eines solchen, eher speziellen... auf das Verwirklichen von Träumen anderer Menschen ausgerichteten Unternehmens vertraut zu machen...
Was auch für Mirko gelten würde- ihr würdet mit all unseren derzeitigen Geschäftspartnern bekannt gemacht werden... das sichert einen reibungslosen Übergang nach unserer Übergabe des Geschäftsbetriebs an euch...
Dominic... du kennst aufgrund deiner Rennerfahrungen ganz sicher einige von ihnen...- zumindest vom sehen..."

Ich war sprachlos! War ich in einem Märchen, wo die Guten am Ende belohnt und die Bösen ihre gerechte Strafe bekommen? Sicher nicht- doch es fühlte sich gerade so an...
Um Zeit zu gewinnen und meine Verblüffung zu überspielen lenkte ich vom Thema ab und fragte ich die Baronin, was aus Mira nach ihrem 'Auftritt' im Festzelt geworden ist...

"Meine Tochter ist in guten, sehr professionellen Händen...- die sie nötig haben wird... Brutus hat mit einem seiner Tritte wohl die Wirbelsäule von ihr erwischt...- ein 'Reitunfall'... wie er immer wieder mal vorkommen kann. Da kann wohl nichts mehr für sie getan werden!
Einer der Helfer, die sich nach dem 'Vorfall' im Festzelt um ihre Erstversorgung kümmerten ist Professor in einer psychiatrischen Einrichtung und hat sich mit Freude bereit erklärt, die weitere Behandlung zu übernehmen. Er möchte bei ihr auch einige der 'experimentellen Behandlungsmethoden' anwenden, die von Augustine entwickelt und von ihr und Mira auch an ihm getestet wurden... Ich habe dem unter Vorbehalt zugestimmt und werde da sicher zu einer endgültigen, beide Seiten zufrieden stellenden Übereinkunft kommen."

Ich rekapitulierte die Szene...- da hatte eine von Simone's 'Sissys' sehr schnell die Leitung ihrer Versorgung übernommen und den Rettungskräften Anweisungen erteilt... Wenn er von beiden Baroness' als 'roter Gast' zwangsweise in den 'Genuß' ihrer Untersuchungen gekommen war...- sah das weitere Schicksal von Mira nicht gerade rosig aus. Aber das kümmerte mich nicht wirklich...

"Aber wir schweifen vom Thema ab...- Dominic, natürlich ist dies alles für dich auch sehr überraschend. Ich denke, es ist das Beste, du redest gleich mit Anja..."

-hier nickte Amalie meiner anwesenden Jockey zu-

"... denn sie müsste dich für diese Zeit als ihr Pferd dafür frei geben- oder ihr findet eine für euch beide akzeptable Lösung. Du schläfst eine Nacht darüber... gern auch mit Miu, entschuldige bitte- Mirko... in eurer Box... wenn ihr dies möchtet...
Da könnt ihr drei euch gleich in aller Ruhe unter sechs Augen noch einmal über alles unterhalten- und du teilst uns morgen früh mit, wie du zu dem Angebot stehst...
Solltest du einwilligen, besprechen wir alle hier die dafür notwendigen Details. Einverstanden?"

'Ja, das Gespräch mit Miu und meiner Jockey ist notwendig...- mit Anja finde ich sicher eine Lösung... und ich würde meinem Stallknecht in 'Waldsee'... Lebewohl sagen...
Doch jetzt bietet sich die Option für eine Zukunft... als Pferd und Mensch...- die ich... wenn er dies möchte... gemeinsam mit Miu gehen würde...'



Damit sind die sechs Wochen vorüber- und ich hoffe, jedem Leser hat die Fortsetzung der Geschichte bis hierhin gefallen. Aber ist die Geschichte damit zu Ende?
Nein- ein Kapitel folgt noch- denn es gibt noch einige Fragen aufzulösen! Daher freut euch auf das noch ausstehende letzte Kapitel...
154. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 23.09.22 12:25

Nun- das letzte Kapitel der Geschichte um Schlachtross und seinen Aufenthalt in Rosengarten zur Begleichung der Wettschulden seiner 'Gestütsherrin' steht an. Schauen wir doch einmal, wie seine Entscheidung auf das Angebot der Baronin ausgefallen ist und sich sein Schicksal- und das aller anderen Akteure entwickelt hat...


Epilog


Rosengarten, Herrenhaus... in ca. 25-30 Jahren...


Die Baronin lächelte- all jene die ihr etwas in ihrem Leben wirklich bedeutet haben, standen versammelt um ihr Bett im Herrenhaus des Gestütes. Trotz ihres Wissens um den nahen, unvermeidlichen Tod war sie zufrieden. Sie blickte jeden einzelnen an- Miu, oder Mirko- wie sein richtiger menschlicher Name lautete und der erfolgreich das Gestüt seit mehr als 20 Jahren führte;
Brutus, der nach dem Unfalltod der Rittmeisterin vor 9 Jahren seitdem die Stellung des Cheftrainers inne hatte;
Markus, bis heute der 'Eigentümer' von Miu, auf eigenen Wunsch immer noch 'nur' Trainer für den Bereich 'Rennbetrieb' hier auf dem Hofgut... und zudem als 'rechte Hand' ihres Sohnes de facto stellvertretender Gestütschef;
Schlachtross / Dominic- der als Gestütschef von 'Waldsee' und Partner von Miu eng mit ihrem Sohn kooperierte... dessen Ideen zu einem Geschäftsverbund beiden Höfen mehr als nur gut getan hatte und mit dessen Aufenthalt hier auf Rosengarten dies alles erst ins Rollen gekommen war;
Natascha und Simone- die eigenständig in ihren 'Fachgebieten' agierten und so zum wiedererstandenen guten Ruf und Erfolg des Hofgutes beitrugen;
ihre alte Freundin Bea...
Im Hintergrund hielten sich Steel und Blacky- ja sie dachte immer noch bei ihren Anblick an deren Pferdenamen...- auch wenn beide schon sein seit Jahren als Trainer primär die Bereiche 'Vielseitigkeit' und 'Dressur' auf dem Hofgut betreuten-
und Jens...

Das ihre beiden Töchter keine Erwähnung fanden- war ein unausgesprochenes Agreement unter allen Anwesenden auf Bitte der Baronin. Jeder wusste aber um deren weiteres Schicksal- Augustine hatte es tatsächlich geschafft, sich nach ihren drei 'Strafjahren' im Ausland in dem dortigen 'Club' eine eigene Existenz aufzubauen. Sie hielt sich bis heute auch an die zwischen ihr und ihrer Mutter getroffenen Vereinbarung und hatte weder einen Versuch zur Rückgewinnung von Rosengarten unternommen noch ein sonstiges Engagement in diese Richtung gezeigt. Inwiefern da die von der Baronin erstellten Aufnahmen 'nachgeholfen' hatten...
Mira hingegen fristete ihr Leben noch immer in einer psychiatrischen Privatklinik- ihr Zustand ließ keine andere Option zu...


Mühsam-denn entgegen aller möglichen Apperatemedizin, die in einem Krankenhaus verfügbar gewesen wäre und ihr die letzten Stunden erleichtert hätten, wollte sie hier auf Ihren Gestüt sein- rang sie Worte des Dankes für aller Erscheinen ihrem Körper ab und verabschiedete sich von jedem persönlich. Sie legte alle ihr mögliche Kraft in die Händedrücke und es gab keinen im Raum, dem nicht feucht in den Augen war...
Mit einer letzten Handbewegung entließ sie ihre Gäste in dem Wissen, mit der Tochter der Rittmeisterin... die mit Markus als Vater zusammen mit Simone als 'Ersatzmutter' hier heranwuchs und in ihrem Alter durchaus begriffen hatte womit ihre Eltern Geld verdienten... war auch der Fortbestand Ihres Werkes gesichert. In dem gleichen Maß galt dies auch für den Sohn von Brutus und Steel. Beide Teenager zeigten überdeutlich Interesse an allem, was mit den Hofgütern zusammen hing...
Im gehen vernahmen alle noch einmal ihre Stimme mit der Kraft, die ihr verblieben war:

"Cäsar...-bleib!"

Jens drehte sich zu aller Erstaunen sofort um und kniete neben ihrem Bett auf Hüfthöhe der Baronin ab während Miu als letzter leise von außen die Tür zu ihrem Zimmer schloss. Ihm war klar, seine Eltern wollten allein sein- er hätte aber gern gewusst, was die beiden noch zu besprechen hätten...


"Cäsar- mein stolzer, treuer Hengst..."

Mit unglaublicher Zärtlichkeit strichen die Finger der Baronin über das kurz graue Haar des ehemaligen Pferdeknechtes. Für viele unverständlich war dieser ein Jahr nach dem legendären Rennen von ihr de facto 'begnadigt' worden... hatte er doch bei der recht 'turbulenten' Konferenz nach dem Turnier persönlich Verantwortung für die dort zur Sprache gebrachten bisherigen Verhältnisse auf dem Hofgut übernommen... und diente der Baronin nach der Übergabe von Rosengarten an ihren Sohn fortan als persönlicher Diener... und wenn sie es wünschte... -auch wieder als Pferd...

"Bitte sag nichts Amalie- es strengt dich an und ich möchte einfach noch jede verbleibende Minute mit dir auskosten...
Ich danke für ein Leben mit dir, was es mir ermöglichte... das zu sein, was ich bin- mit allen von dir akzeptierten Schwächen und Verfehlungen durch mich..."

"Schweig-Pferde sprechen nicht ohne Aufforderung!"

Trotz ihrer schwachen Stimme hatte ihr Blick immer noch alle nötige Autorität um sofort Ruhe einkehren zu lassen.

"Ich habe dir zu danken Cäsar...- deine Selbstaufgabe und deine Arbeit für meine missratene Tochter in meinem Auftrag hat dies hier erst alles möglich gemacht... Ich weiß... was ich damit von dir abverlangt habe... Aber das Ergebnis rechtfertigt den Preis!"

Beider Gedanken wanderten zurück zu den Ereignissen, die nun ein gutes viertel Jahrhundert zurück lagen- und eine Kette von Ereignissen in Bewegung gesetzt hatten, die zu alledem hier und heute geführt hatten. Oh ja, Jens hatte seine Aufgabe mehr als gut gemacht- das Vertrauen von Mira zu erarbeiten, die über Jahre notwendigen Schleimerein und das Gebuckele vor ihr, der... ihm gegebene... Sadismus gegen die Gestütpferde und das tapfere Ertragen aller Strafen und Qualen durch die Baroness- ohne aus der von seiner angebeteten Herrin ihm zugedachten Rolle zu fallen... Es gab durchaus Momente, wo er davor gestanden hatte aufzugeben- da war sich die Baronin mehr als sicher- aber IHR Hengst und Knecht hatte nie ein Wort darüber verloren, durchgehalten...- und dafür war sie ihm zutiefst dankbar. Seine Hingabe an sie war der Schlüssel zu ihrem Erfolg...
Ein letztes Mal hielten sie direkten Blickkontakt.

"Wie knapp war es wirklich...- damals in den sechs Wochen?"

"Drei Mal... Ich weiß von drei Situationen...- da hattet weder ihr noch ich Kontrolle über das Geschenen..."

"Mira?"

Ja...- bei dem 'Test' gegen Brutus in der ersten Woche und bei seiner zweiten 'Session' mit eurer Tochter. Da bestand bei beiden die Gefahr ernsthafter psychischer Verletzungen... Eure Vermutung über das Verhalten der 'Baroness' nach seinem 'Verweigern' war zutreffend- brutale körperliche Gewalt... aber keine Psychospiele, die er nicht durchschaut hätte...- und Simone hat... sich... als es notwendig war... richtig entschieden!
Frau Baronin hatte aber recht- er besaß die nötige Härte um es ohne mein Eingreifen durchzustehen... Ich hätte nie gedacht, wie unglaublich zäh er war- und wie schnell er den einen Zusammenbruch bei mir bewältigte. Ich glaube auch... einiges von dem, was wir ihm angetan haben... war unnötig... Ihn nach dem ersten 'Test' so angeschlagen in die Hengstbox zu stecken...- da unser Sohn sehr viel aufgefangen mit seinem Verhalten als Omega der 'Herde'! Brutus hätte zwar auch eingegriffen...- auch ohne die Ansage durch mich- es war aber nicht notwendig!
Das mit seiner Führleine... Als ich die an mich nahm... aber da hatte eure Tochter auch ein Auge darauf geworfen... Ich bin ihr da nur zuvor gekommen... Und es mir Spaß gemacht ihn zu nehmen...- ich bin halt was ich bin..."

"Und das dritte Mal?"

"Der 'Vorfall' mit der Krankenschwester... in der dritten Woche... Deren eigenmächtiges Agieren war weder von euch noch von mir vorhergesehen. Da müssen wir beide eurer Tochter Augustine 'dankbar' sein, daß sie es euch... wenn auch verzögert... noch rechtzeitig genug zur Kenntnis gebracht hat, was ein Eingreifen durch euch möglich machte...
Aber niemand wird dies und den Rest der Wahrheit je erfahren... Ich liebe dich!"

Amalie wusste, was diese letzten Worte ihres Hengstes bedeuteten- er würde, wie es von ihm schon mehrfach angedeutet war, ihr nach ihrem Tod folgen...egal, wie oft sie es ihm verbieten würde...

'...wenn dies dein sehnlichster Wunsch ist... ich verstehe ihn... Ich liebe dich auch- und werde es dir nicht mehr verweigern.
Du musst es nur unserem Sohn erklären...'


Wieviel Zeit nach diesen Worten vergangen war hätte später der ehemalige Pferdeknecht nicht sagen können; er spürte nur, wie ihre Hand von seinem Kopf rutschte- wo sie gelegen hatte während er als letzte Ehrbezeugung 'seiner' Besitzerin als ihr Hengst verharrt hatte.
Als letzten Dienst an ihr strich er sanft über ihre Augenlider und legte ihre Hände übereinander. Dann verließ er den Raum und gab allen anderen die traurige Mitteilung, die Gründerin des Gestütes sei von ihnen gegangen.
Nachdem er seinen Sohn umarmt hatte, bat er alle ihn allein zu lassen...- und sein letzter Weg führte ihn in den alten Stall in die Box, wo er als junger Hengst von der Baronin 'geritten' und Miu gezeugt wurde. Eine Führleine war schnell gefunden, der fertige Brief an seinen Sohn lag neben ihm auf dem Boden...

'Miu wird es verstehen... er hat auch meine Andeutungen ihm gegenüber dazu verstanden...- und deine Seele kann noch nicht allzu weit weg sein... Ich werde dich sicher einholen...'


ENDE
155. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von TMeier am 23.09.22 13:38

Hallo,

Vielen, vielen Dank das Ihr die Story jetzt so toll abgeschlossen habt.

Die letzten Teile waren extrem spannend und die wirkliche Rolle von Jens hätte ich so halt nie erwartet.

Etwas mehr Infos hätte ich gerne im Epilog zu Bea,Schlachtross und Anja gehabt aber evtl. ist das ja eine andere Geschichte


Ich werde mir die Geschichte jetzt auf jeden Fall nochmal komplett durchlesen.

Gruß
Thomas

156. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 23.09.22 13:56

Wow!
Zunächst einmal vielen vielen Dank für deine, nein eure Arbeit und den Aufwand und die Zeit die ihr investiert habt. Die Geschichte ist in sich so schlüssig, top aufgebaut, konsequent entwickelt. Unterhaltsam, super spannend, und -was auch Mal erwähnt werden sollte- technisch so gut geschrieben, auch in Bezug auf Grammatik und Rechtschreibung. Ebenso die konsequente Veröffentlichung eines Kapitels in der Woche, immer freitags, fand ich Klasse.
Zu den letzten Kapiteln, ich finde, aber das ist nur mein subjektiver Eindruck, dass es zum Ende hin eine sehr schnelle Entwicklung gab, im Vergleich zu den beschriebenen Tagen davor. Das liegt aber vermutlich dran, dass ich selbst einfach nicht wollte, dass die Geschichte endet. Es gab so viele Höhen und Tiefen,die so detailliert geschildert wurden. Dagegen ist das Ende schon fast zu kurz gekommen. Auf der anderen Seite rundet dieses Ende die Geschichte auf eine Art und Weise ab, die ich mir selbst nicht vorstellen hätte können.
Die ganze Geschichte von Schlachtross, sie ging mir zwischendurch sehr sehr nahe, ich habe mit gelitten und mich auch wieder für ihn gefreut. Auch wenn ich ja selbst mit dieser Richtung des Petplays nicht so vertraut bin, sondern als Hund ja die Welt unsicher mache, fiel mir der Einstieg und das hineinversetzen soo leicht.
Ich danke dir, Blackrubberhorse, für die Fortführung und Entwicklung dieser phänomenalen Geschichte. Und Drachenlord für deren Erschaffung, und die Idee. Auch wenn ich natürlich nicht weiß, wer welchen Anteil daran hat.
Kurz, ich halte das für die mit Abstand beste Geschichte, die ich in diesem Forum, aber auch überhaupt in diesem Genre jemals gelesen habe. Es würde mich unheimlich freuen, wieder etwas von dir zu hören!

Liebe Grüße, auch an alle stummen Mitleser!

Rico
seineszeichens ein rundum glücklicher und zufriedener Hund, weil er alles hat was er sich zu wünschen gewagt hat!
157. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Blackrubberhorse am 30.09.22 11:26

Hier ein paar abschließende Bemerkungen zur Geschichte...- auch im 'gewohnten Wochenrhytmus':


@Thomas: du hast recht in Bezug auf die von dir genannten Personen- das IST eine 'andere' Geschichte. Drachenlord hat vor 'Rosengarten' die Geschichte 'Ein Gespann entsteht' geschrieben (die meiner Einschätzung nach ca. 1,5 Jahre zuvor spielt), in der die von dir genannten Figuren näher thematisiert werden...
Ich würde auch (Achtung- Werbung in eigener Sache!) meine beiden 'Sidestorys' empfehlen- auch da sind einige 'Ostereier' bezüglich 'Rosengarten' versteckt oder es wird auf Figuren eingegangen, die bei den 'Wettkämpfen' Erwähnung finden. Von der zeitlichen Reihenfolge spielt 'Grubenpferd' vier Jahre, 'Ein Gespann entsteht'- wie schon gesagt- ca. 1,5 Jahre und 'Bestimmung' 1 Jahr vor 'Rosengarten'- letztgenannte Geschichte deutet dabei an, der erste öffentliche Auftritt von 'Witnere' findet in 'Felsenstein' statt, wo jenes Rennen zwischen Schlachtross und Anja gegen Brutus und Mira stattfand, was zu den Ereignissen in 'Rosengarten' führte...
@Rico: was das Ende angeht...- kann so gesehen werden. Die Geschichte sollte - und musste- aber zum Ende hin Fahrt aufnehmen, da alles einer Entscheidung zustrebte. Daher lag der Schwerpunkt nicht mehr so sehr auf der Entwicklung der Figuren- dazu war meiner Meinung nach schon sehr viel in den Wochen vorher geschrieben- sondern eher im 'actionlastigen' Bereich der Beschreibung der Wettkämpfe und den agieren der Hauptpersonen dabei.
Das eigentliche Ende...- mich freut es, den Spannungsbogen (zumindest für dich lt. Rückmeldungen) bis zum Ende hochgehalten zu haben! Ja, Jens als 'Knecht' war ursprünglich von Drachenlord nur als 'kriecherisches Arschloch' geplant gewesen- doch hier hat mir der Roman 'Shogun' als Inspiration gedient. Dort wurde zum Ende eine der Nebenfiguren als Informant offenbart- und das passte wunderbar auf die Figur des Knechtes, der, so hatte es Drachenlord in einem bereits geschriebenen Kapitel so festgelegt, der Vater von Miu war und die Baronin seine Mutter.
So hat die Figur aus meiner Sicht wesentlich mehr Tiefgang erhalten...- und seine Entscheidung zum Ende passt zu dem, wie er zu seiner 'wahren' Herrin stand. Eine destruktive Liebe...
Es gab da übrigens in der Geschichte einige von mir versteckte Hinweise die andeuteten, er ist nicht nur der willige Helfer von Mira. Zum einen holte er sich am ersten Tag der dritten Woche das OK der Baronin nach seiner Beobachtung, daß Schlachtross Witnere zuarbeitete, dies an Mira weiterzumelden und ihm damit die 'verschärfte' dritte Woche einzuhandeln. Auch geschah der 'Übergriff' auf Schlachtross nach dessen Aufenthalt in der Klinik bei Augustine ganz bewusst in Sichtweite von Mira- was ja zur Bestrafung des Knechtes durch die Baroness führte und Schlachtross so einen moralischen Boost gab vor seiner zweiten Foltersequenz in Mira's 'Spielzimmer'...
Die Entwicklung der anderen- von Drachenlord geschaffenen- Protagonisten von 'Rosengarten' verlief zum Teil auch nicht so wie von ihm ursprünglich angedacht. Augustine und Mira 'tauschten', was Grenzen ihrer Grausamkeit angingen, die Rollen- ursprünglich sollte selbst Mira in ihrem Hass ggü Schlachtross Limits kennen, doch dies passte im Lauf der Story nicht mehr. So hat Augustine, so auf ihre weitere Bio gesehen, davon profitiert- auch was ihre Verbindung zu der ihr hörigen Annika angeht. Mira hingegen musste so enden- auch wenn ich eine Zeit lang versucht war, sie als 'Siegerin' vom Platz gehen zu lassen. Damit hätte ich mir aber selbst die Rolle der Baronin als 'Strippenzieherin' im Hintergrund zerstört...
Die Baronin selbst hat Drachenlord und mich von ihrer Entwicklung her sicher am meisten gefordert- einerseits sollte sie zu Beginn als zweite große Antagonistin für Schlachtross neben Mira auftreten... doch hätte dies ihr auch kaum Entwicklung eingeräumt. So aber, mit ihrem 'großen Plan' im Hintergrund um ihre Töchter davon abzuhalten ihr 'Lebenswerk' Rosengarten zu gefährden, war es möglich ihr ganzes intrigantes Wesen zur Geltung zu bringen!
Markus war von Drachenlord hingegen vom Charakter her perfekt vorgegeben- fair, um das Wohl seiner 'Pferde' besorgt... aber immer mit einer gewissen 'Distanz', die sich aus dem Verhältnis Trainer-Tier ergab. Dazu zwar eine gewisse, der Zeit in Rosengarten geschuldete, aber manchmal notwendige Brutalität- doch niemals als Selbstzweck und zudem von Gewissensbissen geplagt.
Ähnlich waren die 'Vorgaben' bei der Oberschwester und der Rittmeisterin- aber nicht ganz so ausgeprägt. So hatte ich bei diesen Figuren genug Spielraum für eigene Ideen für deren Hintergrund und Entwicklung- und hoffe, diese haben den Lesern zugesagt.
Gleiches gilt für die 'Mitpferde' in Rosengarten- Miu war von Anfang an als Stütze für Schlachtross vorgesehen; auch seine 'Herkunft' stand von vornherein fest.
Brutus war 'Leithengst' dem sich Schlachtross unterzuordnen hatte- aber auch der sich zwischen beiden entwickelnde Respekt war so geplant. Steel diente da unter anderem auch als Bindeglied zwischen beiden...- vor allem nach der Nacht in der 'Strafbox', wo Schlachtross auf die Möglichkeit des Vergeltung nehmens am Knecht weitestgehend verzichtet hatte um ihr und Blacky keine Schmerzen zuzufügen.
Kara und Lion sollten Nebenfiguren bleiben, die Schlachtross das Leben zusätzlich schwer machen... eigentlich auch Blacky.
Doch ihm habe ich von den Pferden die beste Entwicklung eingeräumt- mit seiner Angst vor Augustine und ihrem 'Latexspleen' deren bevorzugtes Opfer er war, der ihm innewohnenden Fairness, die sich im Umgang mit Witnere zeigte- aber auch der bei ihm vorhandenen Vorliebe für brutalen Sex mit seinen 'Artgenossen'. Gleiches galt für sein Verhältnis zu Schlachtross nach seinem (arrangierten) Kampf mit ihm- er hatte, was die 'Rangordnung' anging, verloren und dies wurde respektiert... zumal der Kampf aus seiner Sicht fair war. Dazu die Übernahme der für ihn geplanten Einheit durch Schlachtross und dessen bereits genanntes Verhalten in der Strafbox- das vergaß Blacky nicht (was er unter anderem bei dem von Mira befohlenen 'Stutentest' nach dem 'Verweigern' von Schlachtross zeigte)!

Apropos Akteure- die wichtigsten agieren im realen Leben!

Wenn man über diese spricht- muss ich zuerst meinen Dank ggü Drachenlord ausdrücken! Ohne seine Phantasie gäbe es weder diese Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen, noch alle anderen bereits oben erwähnten! Er hat dieses 'Universum' erschaffen- in dem ich, mit seiner Erlaubnis, zuerst beide 'Sidestorys' hinzufügen durfte... Auf ihn geht die Storyline dieser Geschichte zurück- er schuf quasi das Gerüst...- ich hatte das Vergnügen, zuerst ein paar Ideen beizusteuern, dann die ersten Kapitel Korrektur zu lesen... und nachdem er diese Geschichte nicht weiterführte und ich diese (ohne sein Wissen) vollendete, mir auf Anfrage bei ihm die Erlaubnis zu geben, sie hier im Forum einstellen zu dürfen!
Schlachtross- um hier bei deinem Pferdenamen zu bleiben-, du hättest jederzeit intervenieren können und diese Story wäre durch mich unvollendet geblieben. DANKE dafür, mich gewähren zu lassen!

Ein weiterer Dank geht an Matze 23 hier im Forum- er half mir auf Nachfrage, eine mögliche 'Klippe' in der Story zu umschiffen und zeigte eine Option auf, wie dies zu machen sei.

Danke auch an alle die ihre Kommentare zu der Geschichte posteten und mir in dieser Form eine Rückmeldung gaben- und an alle Leser der Story!


Gromit Blackhorse
158. RE: Abenteuer auf Rosengarten- eine (mögliche) Fortsetzung...

geschrieben von Pup_Fl am 03.10.22 19:47

Hey Gromit!
Vielen lieben Dank für die abschließenden Erklärungen. Einiges hat sich noch weiter geklärt, anderes wird der Fantasie überlassen,und das ist auch gut so.
Ich finde die Geschichte nach wie vor fesselnd, genau richtig dosiert, abwechslungsreich, handwerklich hervorragend geschrieben ..... Ich glaube ich wiederhole mich.
Danke dir und danke an alle Mitwirkenden!
Bis bald!
Rico


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