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Titanic500 Volljährigkeit geprüft
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Lemwerder


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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:02.08.18 16:14 IP: gespeichert Moderator melden


Schlauer JOE ...

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Titanic500 am 02.08.18 um 16:16 geändert
MICHI
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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:02.08.18 16:17 IP: gespeichert Moderator melden


Zartbesaitete Leser sind gut beraten, sich jetzt doch besser anderen Geschichten zuzuwenden ...
MICHI
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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:02.08.18 16:17 IP: gespeichert Moderator melden


Wir sind Sieben in dem Clubraum. Sieben Gäste.
Ich habe in diesem einsamen Wirtshaus am Ende der Welt ja wirklich schon viel erlebt. Ein junge Latexzofe, die ständig neue Knebel präsentiert. Den weiblichen Alptraum meiner Jugend. Verstorbene Berühmtheiten, die sich gegenseitig bis aufs Blut quälten. Einen unheimlichen Mann mit einem pechschwarzen Zylinder. Und nicht zu vergessen die unnahbare Traumfrau in dem knallroten Latex, die hinter dem Vorhang hervortrat. Die sich fast tänzerisch bewegte. Wie die Schwarze Witwe in ihrem Netz, die das Männchen zum Liebesspiel einlud. Doch niemals, niemals ist es bizarrer gewesen als heute.
„Hallo!“ sage ich und setze mich gezielt an einen Tisch nur zwei Meter entfernt von Jason King, der mir heute der einzige halbwegs normale Gast zu sein scheint.
„Willkommen, Pilger!“ erwidert dieser nickend und lächelt. „Da bist du ja wieder.“ Auch er scheint sich über meine Anwesenheit aufrichtig zu freuen. „Es ist schön zu sehen, dass dir immer wieder aufs Neue klar wird, wo du tatsächlich hingehörst.“
Erfreut stelle ich fest, dass er abermals im Gegensatz zu den anderen Besuchern Notiz von mir nimmt. Im Spiegel ist allerdings wieder niemand zu sehen. Kein Gast, keine Bedienung in glänzendem Latex und ich ohnehin nicht. Der Raum ist menschenleer. Wie ein Friedhof nach Einbruch der Dunkelheit.
„Einen Whisky, Denise!“ bestellt der nette Jason für mich.
Sie bestätigt mit einer devoten Verbeugung. Reden kann sie wie üblich nicht. Ihr Mund ist mit einer Nylonstrumpfhose zugebunden, und in ihrem Mund scheint mir eine Socke zu stecken. Als sie den Raum verlässt bemerke ich, dass ihre High Heels heute besonders hohe Absätze haben. Sie humpelt. Vielleicht hat man auch ihr Scherben in die Schuhe gelegt.
„Ihre Arbeit ist beeindruckend, Frau Doktor Simon!“ lobt der Mann an dem dritten, besetzten Tisch in dem Zimmer. „Sie haben meine kühnsten Erwartungen bei weitem übertroffen.“
Die attraktive Ärztin lehnt sich zufrieden in ihrem Stuhl zurück. Obwohl sie erneut ihren weißen Arbeitsmantel trägt und in ihm wirkt, als wäre sie in einer Klinik oder Praxis bei der Arbeit, hat sie sich diesmal äußerst vorteilhaft geschminkt. Außerdem trägt sie ihr Haar offen. „Vielen Dank, Prinz. Ich kann Ihnen versichern, dass jedes Detail so ist, wie von Ihnen und Ihrem Umfeld gewünscht.“
„Davon bin ich überzeugt.“ Der Araber lächelt. Es wundert mich, wie ein Mann mit einem Gesicht voller Hämatome und einer durchschnittenen Kehle noch in der Lage ist zu sprechen und zu lächeln.
Doktor Simon steht auf und stellt sich hinter ihr erstes Geschöpf. Das blutjunge Mädchen beginnt ängstlich zu zittern, als die dunkelblonde Frau ihr die Hände auf die Schultern legt.
„Das ist Virginia. Genannt ‚Vi’.“ erklärt die Ärztin. Der lange Kittel geht bis fast zu den Knien. Mit Freude sehe ich, dass die langen Beine der ca. 50jährigen in einer schwarzen Lederhose stecken und sie High Heels der gleichen Farbe trägt.
Die Sitzende ist eine Schönheit. Das makellose Gesicht ist ebenmäßig geschnitten. Vermutlich wurde mit dem Skalpell nachgeholfen. Das blonde, glänzende Haar ist zusammengesteckt. An dem Schwarz seines Ursprungs auf der Kopfhaut erkenne ich, dass es gefärbt ist. Der Busen hat eine optimal Größe. Sie ist ungefähr 160 cm groß oder sagen wir besser klein. Die einzige Schwachstelle des Mädchens ist meiner Ansicht nach die Haut. Sie ist viel zu blass, um nicht zu sagen weiß. Das Rouge auf den Wangen, der Lippenstift und der rote Lack auf den Nägeln ist im krassen Gegensatz dazu viel zu stark aufgetragen worden. Nein, mein Geschmack ist so ein bizarrer Kontrast nicht.
Ihr Outfit ist einmalig. Ein weißes Kleid aus einer vergangenen Zeit. Ich habe mir noch nie etwas aus Geschichte gemacht, würde aber 18. Jahrhundert schätzen. Schwarze Handschuhe, die allerdings die Fingerkuppen und Nägel preisgeben, sowie kurze Stiefeletten mit den womöglich längsten Absätzen, die ich jemals sah. Ein dunkles Stirnband. Sowie ein seltsames Amulett um den Hals. Das wirklich Auffallende ist jedoch das enggeschnürte Korsett, das Busen und die Taille, die so schmal ist, dass sie eigentlich anatomisch unmöglich ist, optimal zur Geltung bringt.
„Ich habe dem Objekt in diversen Operation den Rippenkasten geöffnet, zwei Rippen verkürzt und zwei weitere für immer entfernt. Sie besitzt seitdem die von Ihnen gewünschten Maße.“ erörtert die Ärztin, so als hätte sie die Verwunderung in meinen Gedanken gehört. „Wie gefordert wurde mit Hilfe von Spritzen und Medikamenten über Monate die Haut gebleicht. Das Objekt wird niemals mehr eine natürlich aussehende bekommen.“
Der Prinz lächelt zufrieden. In seinen Augen ist zügellose Begierde zu erkennen. Seine Verletzungen scheint er gar nicht wahrzunehmen. Im Gegenteil. Ich denke, am liebsten würde er mit der jungen Frau augenblicklich hinter dem großen, roten Vorhang verschwinden.
„Dem Standard der Objekte entsprechend habe ich die Stimmbänder von Vi entfernt.“ Wie selbstverständlich schlägt die Chirurgin die Sklavin unvermittelt, doch nur ein leises Krächzens zeigt den Schmerz des armen Mädchens an. „Die Sehnerven und das Trommelfell wurde in einer weiteren OP wie gewöhnlich beschädigt. Vi kann nur noch schemenhaft sehen und nur laut geschrieene Befehle hören.“ Mir läuft eine Gänsehaut über den Rücken. „Die Bänder in ihren Beinen habe ich gekürzt und Metallschienen eingesetzt. Sie kann sich nur noch unter größter Anstrengung in Schuhwerk mit hohen Absätzen vorwärts bewegen. Barfuss bricht sie augenblicklich zusammen.“ Die Ärztin … Sadistin beginnt ihrem Opfer sanft die schmalen Schultern zu massieren. Die überraschende Zärtlichkeit wirkt fast wie eine Entschuldigung für all das zugefügte Leid. Ich glaube jedoch, dass sie das arme Mädchen nur verhöhnen will. „Vi erhält seit Monaten Antidepressiva und starke Schmerzmittel, sonst würde sie mit Sicherheit dem Wahnsinn verfallen. Sie ist längst süchtig, was sie natürlich noch gefügiger macht.“
„Du elendes Miststück.“ hauche ich leise. Ich weiß, ich selbst bin in der Erfüllung meiner bizarren Fantasien häufig … vielleicht sogar nahezu immer zu weit gegangen, aber was dieser weiße Teufel auf Wunsch des Arabers mit der Kleinen anstellte, ist in keiner Sekunde diskutabel. Sollte mein alter Herr doch Recht haben und es als Gegenstück zum Himmel eine Art Hölle geben, möchte ich, dass Ärztin und Auftraggeber nach ihrem Tod für alle Ewigkeiten in ihr schmoren werden. „Miststück …“
Die Sadistin lässt von ihrem ersten Opfer ab und stellt sich hinter die zweite Frau.
„Und hier haben wir das Objekt ‚Black Canary’.“ berichtet Doktor Simon. Die Beschreibungen ihrer Kreationen scheint ihr so selbstverständlich, als würde eine Zahnärztin eine Prothese erläutern.
Im Gegensatz zu der kleinen Vi ist die Frau, welche die Chirurgin ‚Black Canary’ nennt, sehr groß. Bestimmt 185 cm, wenn nicht noch mehr. Der Körper wirkt athletisch. Der Busen ist – zumindest in meinen Augen – fast schon zu groß geraten. Sehr lange Beine. Die blonden Haare erreichen fast schon die Brust.
Natürlich bin ich überzeugt, dass auch ‚Black Canary’ eine Schönheit ist, aber eigentlich kann ich sie nicht richtig beschreiben, denn da ist Leder. Leder, Leder und nochmals Leder. Jacke, Hose, Stiefel, Handschuhe, Gürtel. Alles besteht aus dickem, schwarzen Leder. Normalerweise könnte man die Lederne für eine gewöhnliche Motorradfahrerin halten, aber die Augenmaske des gleichen Materials lässt sie wie eine Superheldin wirken. Eine gefangene Superheldin, denn sie steckt in eisernen Hand- und Fußfesseln.
„Die Operationen an dem Objekt ‚Black Canary’ waren nicht …“
Zu meiner Überraschung wird der weiße Teufel von seinem Opfer mit den Worten „Ich bin kein Objekt sondern ein Mensch mit dem Namen Julia, du braunes Dreckstück!“ schroff unterbrochen.
Neben mir serviert die schöne Denise meinen Whisky. Obwohl ich ihre Zofenkleidung aus Latex liebe, ignoriere ich sie dieses Mal. Zu sehr hat mich das Schauspiel vor mir in seinen Bann gezogen.
Faszination des Grauens!
Ohne auch nur den Hauch einer Emotion zu zeigen, holt die Ärztin einen Pumpgag aus ihrer großen Kitteltasche hervor, schiebt den Gummiknebel in den Mund der Aufmüpfigen und befestigt den Gurt am Hinterkopf der Ärmsten. Wie von mir erwartet betätigt sie anschließend die vom Mund herunterhängende Pumpe. Dreimal Drücken genügt bereits, um Julias Wangen zu verformen. Sie beginnt zu Stöhnen Als beim fünften Mal Tränen unter der Ledermaske hervortreten, lässt Doktor Simon von der Pumpe ab.
„Denise! Wirf noch etwas Holz ins Feuer!“ befiehlt die brutale Sadistin gebieterisch der Bedienung neben mir, die aufgrund der Erwähnung ihres Namens vor Schreck fast meinen Whisky umgekippt hätte. Offenbar hat sie große Angst vor der Frau und kommt der Anweisung unverzüglich nach. „Einigen Objekten ist es augenscheinlich nicht warm genug.“
Für einen Moment bin ich irritiert, denn der Raum ist ohnehin schon überhitzt. Als Jason King jedoch „Warum können so viele Frauen bloß nie ihren Mund halten, Pilger? Der Schweiß ist dem armen Mädel bei dem ganzen Leder doch gewiss ohnehin schon bis in die hohen Stiefel hinuntergelaufen …“ sagt, wird mir einiges klar.
„Tut mir leid, Prinz.“ entschuldigt sich der weiße Teufel. „Aber ich habe Ihnen ja vorgeschlagen, dass wir wie üblich die Stimmbänder und …“
„Nein, nein.“ winkt der bizarre Auftraggeber ab. „Ich wünsche ausdrücklich mindestens eine Sklavin, die es noch zu brechen gilt.“ Dann folgt wieder sein diabolisches Lächeln. „Und eine devote Frau wäre doch keine echte Superheldin mehr.“
Ich glaube, ich sah das Outfit von dem armen Ding schon mehrmals im Fernsehen. Ist noch gar nicht so lange her. In der Serie … ‚Arrow’, oder so ähnlich. Heißt die Schauspielerin nicht Katie Holmes … oder Cassidy? Ja, ich denke schon. Die blonde Schönheit Katie Cassidy spielt die Superheldin ‚Black Canary’ aus dem DC Universum. In meiner Jugend trug die Heldin noch eine Corsage, Netzstrümpfen und Stiefel. Alles in Blau.
Die Sadistin fährt fort. „Wie dem auch sei, es gab im Gegensatz zu Vi, bei der praktisch alles künstlich erschaffen wurde, bei ‚Black Canary’ nur diverse kleinere Eingriffe. Ich habe den ohnehin schon beeindruckenden Busen dennoch vergrößert und das Gesicht des Objekts der Schauspielerin aus der Fernsehserie ein wenig angepasst.“
Während das arme Opfer in ihren brutalen Gummiknebel wimmert, reibt der Perverse zufrieden sein Kinn. „Ist der Rest auch wie besprochen?“
„Selbstverständlich. Der eiserne Keuschheitsgürtel kann realistisch gesehen nie mehr entfernt werden. Er ist mit dem Haut- und Knochengewebe fest verankert. Hinten und vorne sind kleine Löcher angebracht, und der dicke Lederanzug besitzt im Schritt zwei praktische Reißverschlüsse. Wenn man sie lässt, kann sie also Darm und Blase notdürftig entleeren. Aber wie ich Ihnen schon sagte, Prinz, der Gestank, und damit meine ich nicht den Schweiß unter der Lederschicht, wird von Tag zu Tag schlimmer werden. Irgendwann sogar unerträglich. Es wird jedoch keine Möglichkeit geben, die Sklavin richtig zu säubern.“
„Wunderbar!“ frohlockt der Araber. „Wunderbar …“
Die wehrlose Frau, die trotz der eisernen Fesseln und ihres brutalen Knebels eine gewisse Dominanz ausstrahlte, verliert diese und beginnt zu wimmern. Virginia schließt entsetzt die Augen. Am Kamin höre ich das Zittern von Denise.
„Frau Doktor Simon hat es echt drauf. Tolles Weib.“ flüstert Jason King begeistert, der das Werk des weißen Teufels offensichtlich genießt, mir zu. „So eine gefallene Heldin hätte wohl jeder DOM gerne in seinem Besitz. Oder?“
Ich schüttele entschieden den Kopf.
Nein! Sie hat es nicht drauf! Und ich bin überzeugt, dass ein wahrer SM-Freund so ein menschliches Spielzeug, das gegen ihren Willen diverse Körpermodifikationen hat über sich ergehen lassen müssen, nicht gerne in seinem Besitz hätte.
„Nun, ‚Black Canary’ bekommt nur leichte Schmerz- und überhaupt keine Beruhigungsmittel, denn Sie wollten ja nicht, dass wir ihren Widerstand brechen, Prinz. Sie ist daher vollkommen klar im Kopf.“ fährt die Sadistin ruhig fort. „Aber wie gewünscht starke Mittel, die den Sexualtrieb einer Frau deutlich verstärken. Ihre ausgehungerte, für alle Ewigkeiten weggesperrte Vagina sehnt sich so sehr nach einem Sch****z, dass ihr zügelloses Verlangen selbst ihre ständigen Begleiter namens ‚Schmerz’, ‚Furcht’ und ‚Ekel’ oftmals in den Hintergrund treten lassen dürften.“
Jason King lehnt sich auf der Armlehne seines Sessels ein wenig zu mir herüber. „Na, Pilger? Sage nicht, dass es dir nicht gefallen würde, so eine blonde Schönheit zu besitzen. Eine blonde Schönheit, die immer in schwarzem Leder gefangen ist. Die immer hilflos ist. Die immer nach Sex giert.“ Er grinst wieder. Das Grinsen lässt ihn unsympathisch wirken. Ich fühle mich in seiner Gesellschaft nicht mehr annähernd so wohl wie vorher. „Na, sei ehrlich, Pilger …“
„Nein! Das würde mir nicht gefallen! Nicht im Geringsten!“ lüge ich, während ich verärgert bemerke, dass zwischen meinen Beinen die dunkle Seite in mir die Überhand gewinnt. Ja, ich bin erregt. Und wie ich erregt bin. Doch ich schäme mich dafür. Nein, so ein abartiges Los hat keine Sklavin der Welt verdient.
Wie vor einigen Minuten bei Virginia beginnt die Ärztin den Nacken ihres hilflosen Opfers zu massieren. Ich bezweifele allerdings, ob die Ärmste unter dem ganzen Leder in der Lage ist, die Zärtlichkeit zu spüren.
„Da ich eine eigene Sklavin besitze, die ich mir direkt aus einem der ankommenden Güterzüge besorgte, wünsche ich für gewöhnlich keinen Sex mit meinen eigenen Kreationen. Doch bei ‚Black Canary’ wurde ich in einer schwülen Sommernacht schwach.“ berichtet die Chirurgin weiter. „Während eines schweren Gewitters ging ich in das Zimmer meines Kunstwerks. Die junge Frau, die damals noch auf den Namen Julia Niehaus hörte, war nackt, verschwitzt und fixiert. Obwohl sie den eisernen Gürtel erst seit wenigen Wochen trug, war sie bereits der Brandung ihres eigenen Verlangens hoffungslos ausgeliefert und strampelte wie ein Ertrinkender.“
Der perverse Araber fängt an zu sabbern. Wer auch immer ihm seine tödlichen Verletzungen zugefügt hatte, ich verbeuge mich vor diesem Menschen.
„Eigentlich kam ich, um ihre zerstochenen Brustwarzen zu begutachten, denn ich wollte am nächsten Tag die großen Piercings einsetzen, doch ich wurde Opfer meiner Triebe und ignorierte ausnahmsweise meine eigenen Regeln.“
Jason King meldet sich abermals zu Wort, doch ich höre ihn nicht. Zu sehr haben mich die Worte der sadistischen Ärztin in den Bann gezogen.
„Als ich den Kittel auszog und sie sah, dass ich aufgrund der Hitze unter ihm nur meine schwarze Unterwäsche trug, wusste sie, was gleich geschehen würde. Zuerst zerrte sie angewidert an den Gurten. Das stolze Fräulein wünschte keinen Sex mit einer anderen Frau. Dafür war es sich zu fein. Als ich sie jedoch berührte, streichelte, küsste, erkannte sie, was es bedeutet, sich dem gleichen Geschlecht hinzugeben. Nach wenigen Minuten bereits genoss sie gierig, was vielen anderen, unwissenden Menschen für immer verborgen bleibt.“ Die Sadistin zeigt abermals ihr diabolisches Lächeln. „Obwohl ich keine Chance besaß in das Zentrum ihrer Lust vorzudringen, gelangte sie schon nach wenigen Minuten in meiner Obhut in unbekannte Dimensionen der Lust, in der sie gewiss noch nie zuvor ein Mann entführt hatte.“
Während ihr Auftraggeber noch gieriger wird, beginnt ‚Black Canary’ gedemütigt zu weinen. Die Dominanz, die sie anfangs trotz ihrer Fesselung und der Ledersauna besaß, ist restlos verschwunden.
Um Jason King nicht zu bestätigen, versuche ich mir nicht anmerken zu lassen, dass ich wie elektrisiert bin. Das Bild vor meinen Augen, wie sich die attraktive Frau Doktor mit der fixierten, sexuell ausgehungerten Patientin auf dem Krankenbett vergnügt, erregt mich außerordentlich. Es ist fast wie damals in meiner Jugend, wenn ich mir Nachts im Bett bizarre Szenarien ausdachte. Als Emma Peel in schwarzem Leder, bis zum Hals in der Wüste im Sand eingegraben, jämmerlich verdurstete. Debbie Harry auf der Streckbank die Knochen aus den Gelenken sprangen. Oder wenn Fiona Bromberg im hässlichsten Kittel der Welt in ihrem kleinen Imbiss von den brutalsten Männern der Stadt überfallen wurde. Wie man sie anpinkelte. Sie vergewaltigte. Und wie sie Schw***nze schlucken musste. Bis man sie nach Stunden der Tortur gefesselt, in ihrem von Urin durchtränkten Kittel und mit getrockneten Sperma im Gesicht aus der Stadt jagte.
Nur allzu gern würde ich doch in diese Zeit, die Zeit meiner Jugend, die schönste Zeit im Leben eines Menschen, zurückkehren. Alles Gewesene ungeschehen machen und ein besserer Mensch werden. Meine Perversitäten nur noch in der Phantasie ausleben.
Der weiße Teufel stellt die Massage der Ledernen ein, schlägt dieser noch einmal leicht, aber provozierend auf den Hinterkopf und wendet sich seinem dritten Opfer zu.
„Und das ist Armani!“ Sie zeigt auf das schwarze Etwas in dem Rollstuhl. „Ihr letzter Wunsch, Prinz. So bizarr, dass selbst ich, die in der schwärzesten Dunkelheit Deutschlands Hunderte von menschlichen Versuchspersonen bearbeitete, ein wenig Skrupel bekam…“ Sie trink von ihrem Wein. Dann beginnt sie zu erzählen. Diesmal eher in kurzen, abgehackten und schnell gesprochenen Sätzen. Nicht mehr so ausführlich, euphorisch und stolz wie bei Julia und Virginia. Nein, ihr Kunstwerk ‚Armani’ mag sie nicht. Es gibt ganz augenscheinlich Grenzen, die selbst ein braunes Monster in Menschengestalt nicht überschreiten möchte.
„Ihr schwarzer Ganzkörperanzug ist aus dickem, schweren Gummi. Nie zuvor verwendete ich eine derart hohe Materialstärke wie die vorliegende. Kopfmaske, Handschuhe und Stiefel sind selbstverständlich am Anzug fest angearbeitet worden. Nichts ist mehr entfernbar. Alles direkt in die Haut genäht worden!“
Dickes, schweres Gummi. Unentfernbar! Was muss die arme Armani nur leiden? Wenn mein leichtes Hemd verschwitzt ist, wechsele ich es. Aber sie? Sie kann niemals ihren dicken Gummikokon verlassen.
Ich atme tief durch.
Und bereue es augenblicklich. Der abartige Gestank lässt mich würgen.
Wenn man den düsteren Nebel und die Kälte der Nacht hinter sich lässt, und das Gasthaus betritt, fühlt man sich augenblicklich wohl und geborgen. Die einladenden Sessel. Die unheimlichen, aber beruhigenden Dauergesänge der Mönche hinter dem roten Vorhang. Sowie die Wärme des im Kamin flackernden Feuers. Alles ist sehr einladend. Doch was mir von der ersten Sekunde an missfiel, ist der Gestank. Das Wirtshaus stink nach Moder, Fäulnis, Schwefel und verbranntem Holz. Doch alles – alles – wird heute verdrängt durch Armanis Gestank. Das arme Ding muss unter der schwarzen Gummischicht in ihren Körperausscheidungen schwimmen.
„Im Schritt ist alles genau so wie bei ‚Black Canary’. Das Korsett ist wie zu sehen aus schwerem Metall. Die interne Federung verursacht einen immensen Druck auf den Körper und quittiert praktisch jede Bewegung mit großen Schmerzen.“
Als die Sadistin fortfährt wird es wirklich abartig.
„Die beiden Arme habe ich direkt aus dem Schultergelenk entfernt. Die langen Beine habe ich ihr gelassen, aber die Bänder gekürzt. Seh- und Hörnerven habe ich nicht beschädigt, denn unter der unabnehmbaren Maske, die ihren Kopf versteckt, sind keine Wahrnehmungen mehr möglich. Die Stimmbänder sind zerschnitten. In Höhe von Mund und Nase sehen Sie eine künstliche Vagina. Die Zähne sind natürlich aus Sicherheitsgründen den Benutzern gegenüber gezogen worden. Sie kann also nur noch mit Brei gefüttert werden.“
Mir, jenem Menschen, dem in der Vergangenheit keine Fantasie zu stark sein konnte, wird schlecht. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich glaube fast, dass selbst die unsichtbaren Mönche hinter dem Vorhang für einen Moment innen halten.
Wie muss sich diese mitleiderregende Sklavin nur fühlen? Keine Bewegung mehr möglich … In den eigenen Ausscheidungen schwimmend … Aller Sinne beraubt … Für alle Zeiten verschlossen … Im Mundbereich für jedermann benutzbar … Ich habe in meinem Leben viel Hardcorefreunde kennengelernt. Halte besonders die Thorwalds für regelrecht krank. Aber ich bin überzeugt, dass dieser Wahnsinn niemanden, weder sub noch dom, gefallen würde.
„Ja. Ja …“ stöhnt der perverse Käufer. „Ja, das ist sie. Die perfekte Sexpuppe. Eine Sexpuppe, wie ich sie mir immer gewünscht habe.“ Er reibt sich das Kinn. „Ein Harem. Ja, ein ganzer Harem. Für mich, meine Freunde und Gäste. Ich will einen ganzen Harem voller Armanis.“
Der weiße Teufel lässt von seinem Gummiopfer mit den amputierten Armen ab und lässt sich zurück in seinen Sessel fallen. „Dann genießen Sie ihre persönliche Puppe, Prinz. Ich jedenfalls werde nie wieder eine zweite Armani kreieren. Nicht einmal im Austausch für meine Freiheit.“
Um den Schrecken zu ertränken leere ich in einem einzigen Zug mein Whiskyglas.
„Aber, Pilger …“ grinst Jason King, der mir von Minute zu Minute unsympathischer wird. „Nun sage bitte nicht, dass dir so eine Sexpuppe nicht auch gefallen würde ..?“
Wie kann er mich nur so etwas ernsthaft fragen
„Nein! Würde sie nicht!“ Ich gebe zu, bei der schönen ‚Black Canary’ steckte zumindest noch eine gewisse, wenn auch pechschwarze Begierde in mir. Aber einer Frau für alle Zeiten die Sinne zu rauben und die Arme zu amputieren, spätestens das ist eine Grenze, die man nicht überschreiten darf. „Diese kranke Ärztin und ihre Perversitäten widern mich an! Wie kann man nur unschuldigen Frauen so etwas antun? Ich bin ein anständiger Mensch und hoffe, sie wird dafür in der Hölle schmoren!“
Das Grinsen meines Gesprächspartners wird noch breiter. „Aber was wäre, wenn das Opfer es verdient hätte, bis in alle Ewigkeiten zu leiden, Pilger? Stelle dir nur vor, Frau Doktor Simon würde die Peinigerin deiner Jugend Fiona Bromberg zu einer weiteren Armani formen? Und stelle dir nur vor, du wärst der Besitzer dieser hilflosen Sexpuppe. Das Dreckstück wäre dir bis ans Ende ihrer Tage auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.“ Er trinkt genüsslich von seinem Rotwein. „Jedem seine Hölle!“
Ich zögere.
In einem Flashback erscheint mir die dominante Bromberg. Wie sie einen Dom wie mich in einen lächerlichen Damenkittel knöpft. Und wie ich mich gedemütigt, aber dennoch sexuell erregt, beim Pommes brutzeln im ganzen Ort lächerlich mache. Spott wie ‚Hast du unterm Kittel auch ihre Unterwäsche getragen?’ oder ‚Hatte sie dir eigentlich auch die Nägel lackiert?’ waren danach mein ständiger Begleiter im Ort gewesen.
Ich … ich zögere.
„Nun, die Bromberg war nicht so zögerlich wie du …“ Der Mann mit dem Schnauzer stellt das leere Glas zurück und schnippt mit den Fingern. Ein Zeichen, dass Denise zu erscheinen hat. „In ihrer Jugend war Familie Bromberg in Hamburg für eine Bonzensippe namens von Goldstein tätig. Papa Chauffeur, Mama Köchin und die junge Fiona war das ‚Mädchen für alles’ im Hause. Für richtige Bonzen sind Angestellte stets wie moderne Sklaven. Doch der sadistische Sohn, der von Akne entstellte Carl, schikanierte das junge Mädchen immer bis aufs Blut.“
Die schöne Latexzofe erscheint und serviert Whisky und Wein.
„Und weißt du, Pilger, was sich die gedemütigte Fiona nachts, wenn sie im Bett bitterlich weinte, von ihrem Gott, und später dann vom Teufel, wünschte?“
Ich schüttele den Kopf. Habe keine Ahnung. Aber ich genieße die Vorstellung, wie die später so hochnäsige Bromberg erniedrigt wurde.
„Nun, Pilger, die hasserfüllte Fiona wünschte sich eine Frau Doktor Simon. Eine gewissenlose Ärztin, die Carl Hormone spritzte, Veränderungen in seinem Gesicht vornahm, seine Haut verbesserte, an den richtigen Stellen Silikon verwendete, seinen Penis entfernte und ihm eine künstliche Vagina schenkte.“ Er nimmt sein Glas und trinkt von dem roten Wein. „Und so sollte er dann … Äh, ich meinte, so sollte sie dann als Bedienstete der Bediensteten niedere Arbeiten verrichten müssen. Im Damenkittel und in Gummihandschuhen die Fenster putzen, den Boden schrubben und die Toiletten säubern. Die rachsüchtige Fiona war bereit, für diese Fantasie dem Teufel ihre gedemütigte Seele zu verkaufen.“
Eine Gänsehaut läuft über meinen Rücken.
Das wäre für mich persönlich der ultimative Alptraum. Was hatte ich die kurze Zeit ‚als Frau’ in dem Imbiss in meiner Jugend doch gelitten? Aber aus einem jungen Mann gegen seinen Willen auch anatomisch eine Frau zu machen, die dann gezwungen wird, wie die arme Carola aus dem Vorraum, niederste Arbeiten …
Im Moment der Erkenntnis steht die Zeit still. Ist wie Blut, das in den Adern gefriert.
Mein Magen zieht sich zusammen.
„Guter Wein …“ stellt Jason lächelnd fest.


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AlfvM
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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:02.08.18 20:20 IP: gespeichert Moderator melden


Lieber Titanic500,
nach wie vor eine phantastische Geschichte mach bitte baldmöglichst weiter. Eine düstere Geschichte die nach mehr süchtig macht. Es kann ja jederzeit eine Wende geben, wer weis (außer dem Autor)-
LG Alf
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Ihr_joe Volljährigkeit geprüft
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Die Welt ist eine Bühne. Nur... das Stück ist schlecht besetzt. Oscar Wilde

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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:03.08.18 22:21 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat

Guter Wein


Ä guter Stoff! ...Lesestoff.

Danke Ihr_joe

Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)

Storys: Mein Schatz ... eine Fm Geschichte ohne KG
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Titanic500 Volljährigkeit geprüft
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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:08.08.18 21:51 IP: gespeichert Moderator melden


Das unheimliche Wirtshaus taucht im Nebel vor mir auf. Es ist wie in der Steppe, wenn das hilflose, durstige Tier unter glühendheißer Sonne eine Wasserstelle entdeckt. Wohlwissend, dass in der Nähe hungrige Löwen lauern.
Mir ist kalt. Sehr kalt sogar. Und ich habe Angst. Denn hier, in diesem Gebiet von Lemwerder, ist in der Vergangenheit schon so unendlich viel Schreckliches passiert.
Soll ich eintreten?
Böse Bilder tauchen vor meinem geistigen Auge auf. Ein geheimnisvoller Mann mit einem schwarzen Zylinder auf dem Kopf … Ein weiblicher Teufel in einem weißen Kittel … Ein tödlich verletzter Gast, der dennoch perverse Wünsche besitzt … Längst verstorbene Berühmtheiten, die bizarre Spiele spielen … Eine lebende Gummipuppe, hilfloser als ein Baby …
In der Ferne vernehme ich ein Heulen. Es wirkt wie das Heulen des ‚American Werewolfs’, jenem Filmhit, den ich in meiner unbeschwerten Jugend, in der ich noch nichts von dem Grauen späterer Jahrzehnte ahnte, mit Angie auf Video sah, während wir mit einander schmusten.
Und in dieses Gasthaus soll ich hineingehen? Ist dort drinnen der Schrecken nicht viel präsenter, als hier draußen in der Kälte der Nacht?
Klack … Klack … Klack …
Da ist jemand hinter mir. Zweifelsfrei eine Frau, die Schuhe oder Stiefel mit hohen Absätzen trägt.
Wer?
Die sadistische Bromberg? Der weiße Teufel? Oder gar diese namenlose Traumfrau in rotem Latex, die einen Mann hinter den gigantischen Vorhang entführte?
Der Eingang ist nur noch wenige Meter von mir entfernt. Dennoch bleibe ich zögerlich.
„Ich ging durch einen Wald … ohne Holz!“ flüstert eine heisere Frauenstimme direkt hinter mir.
Der Satz ist mir bekannt. In einer dunklen Jugenderinnerung glaube ich ihn zum ersten Mal gehört zu haben.
„Mar-tin …“
Das hilflose, durstige Tier weiß, dass sich hungrige Löwen in der Nähe befinden, und seit Stunden auf ihn lauern, doch es muss trinken. Es muss. Gleichgültig, ob die Bestien es anschließend zerreißen oder nicht.
Ich trete ein.

MICHI
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AlfvM
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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:01.09.18 21:27 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo titanic500,
es wäre schön wenn es mit dieser Geschichte weitergeht. Spannend und mysteriös.
VLG Alf
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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:20.09.18 20:44 IP: gespeichert Moderator melden


„Willkommen, lieber Martin!“ grüßt Fiona Bromberg wie bei jedem meiner Besuche, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen.
Ihre Rolle in diesem mysteriösen Schauspiel ist stets dieselbe. Sie steht hinter dem Tresen und grinst mich zynisch an. Abermals die helle Seidenbluse und der lange, enge Lederrock, der in der Mitte eine Knopfleiste besitzt. Das rotbraune Haar ist zusammengebunden. Vermutlich, um das übermäßig geschminkte Gesicht noch besser zu betonen.
Einige heftige Herzschläge lang spiele ich mit dem wagemutigen Gedanken zu testen, was wohl passieren würde, wenn ich das bizarre, sich ständig wiederholende Theaterstück durch eine unpassende Aktion entscheidend verändern würde. Wenn ich die Peinigerin meiner Jugend küssen, bespucken oder gar schlagen würde, was wäre wohl die Konsequenz?
Da ich jedoch vermutlich von Geburt an ein jämmerlicher Feigling bin, ist meine Antwort allerdings nur ein passives „Guten Abend, Frau Bromberg!“
Die zweite Frau in dem Gastraum ist erwartungsgemäß die schüchterne Carola, die wie gewöhnlich niedere Arbeiten zu verrichten hat. Diesmal spült sie die Gläser ab. Im Gegensatz zur Kleidung der Wirtin wechselt die ihre bei jedem meiner Besuche. Auch wenn es immer um aus der Mode gekommene Kittel handelt, trägt sie stets einen anderen. Diesmal ist es ein kurzer Gelber mit besonders großen Knöpfen. Jener, in welchen mich damals Angies Mutter steckte, um mich im Imbiss zum Gespött der Leute zu machen.
Wieviele ihrer Kittel kenne ich eigentlich schon? Fünf, sechs oder gar sieben? Wie oft bin ich hier überhaupt schon als Gast gewesen? So sehr ich mir auch das Gehirn zermatere, ich kann mich nicht mehr genau erinnern.
„Hallo, Carola!“ grüße ich das arme Ding. Im Gegensatz zu meinem monotonen ‘Guten Abend’ ist meine Stimme diesmal freundlich. Obwohl ich – seit ich denken kann – eine Schwäche für erniedrigte Frauen besitze, tut sie mir aufrichtig leid. „Alles gut?“
Das schüchterne Mädchen errötet. Es ist anzunehmen, dass sich seit einer Ewigkeit niemand mehr nach ihrem Wohlbefinden erkundigt hat. „Hallo, Martin!“ antwortet es schließlich und fügt zögerlich ein ausweichendes „Geht so …“ hinzu.
Selbstverständlich muss ich an Jason Kings Worte denken. Sind sie tatsächlich die Wahrheit gewesen?
Skeptisch schaue ich die devote Putzkraft an. Nun, eine Traumfrau sehe ich wirklich nicht. Sie ist vollkommen ungeschminkt, das fettige Haar ist unfrisiert und ein bestialischer Geruch von Schweiß und Urin löst Unbehagen in mir aus. Ferner sind kleine, fast unsichtbare Narben im Gesicht auszumachen. Wahrscheinlich böse Erinnerungen an eine hartnäckige Akne. ‚Der hässlichste Kittel aller Zeiten’ gibt ihrer Erscheinung endgültig den letzten Rest. Ich bleibe dabei, das widerliche Ding hatte die Bromberg damals nur gekauft, damit ich es tragen musste. Tochter Angie oder sie selbst wären mit Sicherheit nicht freiwillig in dieses widerliche Gelb, das an ein faulendes Ei erinnert, geschlüpft.
Aber ist sie wirklich von Natur aus hässlich? Wie würde sie in einer Diskothek wirken? Perfekt gestylt. Weiße Bluse und eine schwarze Lederhose. Sie wäre gewiss eine Königin der Nacht. Nein, die junge Frau vor mir ist nicht hässlich. Um sie zu demütigen wird nur gezielt darauf geachtet, dass sie so wirkt.
Carola. Hieß sie immer schon so? Oder ist sie früher tatsächlich einmal ein ‚Carl’ gewesen? Ein junger Mann, den man gegen seinen Willen zur Frau machte und welcher seither für eine skrupellose Sadistin als Sklavin dienen muss? Falls dem in der Tat so sein sollte, bin ich überzeugt, dass es für einen jungen Mann keine schlimmere Strafe geben kann. Ganz bestimmt nicht! Für mich waren ja schon die paar Monate, in der die Alte mich schikaniert hatte, unerträglich gewesen. Nein, lieber würde ich in der Hölle schmoren, als der Bromberg hier, in einem Gasthaus im Nirgendwo, für alle Ewigkeiten in Frauenkleidern dienen zu müssen.
Der Gesang der Mönche im Hintergrund. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich glaube, er ist noch leiser geworden. Ohnehin scheint er bei jedem meiner Besuche an Intensität zu verlieren.
„Beeile dich mit den Gläsern, Stinktier!“ faucht die Frau in Leder ihre Bedienstete an. Ich habe das Gefühl, dass sie wütend ist, weil ich mich für ihre Sklavin interessiere. Sie als Frau und nicht als Objekt behandele. „Das Pissbecken und die Toiletten müssen auch noch gereinigt werden.“ Sie zieht an ihrer Zigarette. „Wenn du nicht in spätestens fünf Minuten mit dem Spülen fertig bist, tausche ich Klobürste und Gummihandschuhe gegen Zahnbürste und Handschellen aus.“
Die junge Frau beginnt das Spültempo anzuziehen. An ihrer Unterlippe ist ein Zittern zu erkennen.
Trotz meiner eigenen Angst bin ich nicht mehr länger gewillt, das gemeine Spiel tatenlos mitanzusehen. Habe soviel Mist in meinem verkorksten Leben gebaut. Aber jetzt will ich endlich einmal helfen.
„Ich gehe jetzt nach Hause zu meinem Vater, Carola.“ sage ich und hoffe, dass meine Unsicherheit nicht zu hören ist. „Möchtest du mich begleiten?“ Mein Angebot ist aufrichtig gemeint.
Selten bin ich über mich selbst so überrascht gewesen wie in diesem Moment. Meiner Natur entsprechend hätte es mich vor … vor … einiger Zeit noch sexuell stimuliert zu sehen, wie eine hübsche Jugendliche von einer dominanten Frau in Leder erniedrigt wird, aber jetzt nicht mehr. Ganz im Gegenteil. Die Sklavin hat mein Mitgefühl. Die Geschehnisse in diesem Club im Nirgendwo haben mich verändert. Ich bin nicht mehr der, der ich einmal gewesen bin.
„Aber erst einmal macht das Stinktier hier sauber!“ befiehlt Fiona Bromberg sichtlich verärgert über meinen Vorschlag und wirft ihre Zigarette auf den Fußboden vor der Theke.. „Los, Stinktier! Hebe sofort die Zigarette auf! Sonst geht es dir wie Denise!“
Unheil ahnend drehe ich mich um fast 180 Grad und schaue zu der stattlichen Tür, vor der die Zofe wie gewöhnlich wacht.
Denise ist kaum wiederzuerkennen! Sie wirkt zwar immer noch – vielleicht nun sogar noch stärker als zuvor – wie eine Maid aus einem Fetischfilm, doch es hat entscheidende Veränderungen an ihr gegeben.
Minikleid. Handschuhe. Schürze. Häubchen. Alles hat seinen Glanz verloren. Aus dem leuchtenden Latex ist dickes, abgenutztes Gummi mit kleineren Rissen geworden. Als hätte man für einen Fetischporno die Produktionskosten senken wollen und ein Outfit auf dem Flohmarkt gekauft. Selbst die High Heels sind ungeputzt und voller Dreck.
Denise Arme stecken in einem Armbinder, der wie bei diesem Fesselwerkzeug üblich stramm auf dem Rücken zugeschnürt wurde und durch zwei Schultergurte gesichert ist. Ihre Knöchel stecken in eisernen Fußschellen, deren auffallend kurze Kette nur ganz kleine Schritte erlauben. Das ganz besonders Gemeine an ihrer radikalen Veränderung ist allerdings der brutale Knebelgeschirr, welches äußerst straff über den Kopf gespannt ist. Man kann nicht genau erkennen, was sie im Mund hat, doch das unbekannte Etwas scheint gigantisch zu sein, denn die Wangen sind nach außen hin stark aufgebläht.
Das Mädchen leidet.
Die sadistische Wirtin klatscht gebieterisch in die Hände, wonach die gepeinigte junge Frau sich automatisch in Bewegung setzt. Aufgrund der engen Fußfesseln watschelt sie uns wie eine devote Geisha entgegen. Vor ihr baumelt ein kleiner Schlauch mit einer Gummipumpe dran, mit der man ganz offensichtlich die Größe des Knebels in ihrem Mund verändern kann.
„Schneller, Sklavin, schneller.“ stichelt ihre Herrin. „Sonst wird die Intensität deiner folgenden Qualen selbst hier bei uns für alle Zeiten zur Legende werden.“ Dann spuckt sie der armen Carola, die sich bückt, um die Zigarette aufzuheben, auf den Rücken ihres Kittels, was diese teilnahmslos über sich ergehen lässt.
Die Gummizofe versucht zu beschleunigen, was jedoch nicht so recht klappt. Tränen treten in ihre Augen. Sie hat augenscheinlich Schmerzen. Mir kommt ein Verdacht.
„Denise ist Dank ihres Keuschheitsgürtels seit einer Ewigkeit sexuell total frustriert.“ erklärt mir Fiona Bromberg. Sie hat von mir unbemerkt ihre Position hinter der Theke aufgegeben, steht jetzt direkt hinter mir und hat ihre Hände fast freundschaftlich auf meine Schultern gelegt. „Doch nun wurden ihr unverrückbar hinten und vorne zwei Spielgefährten mit dicken Gumminoppen eingeführt.“ Sie zeigt abermals ihr diabolisches Grinsen und beginnt mich zu massieren. „Die kleinste Bewegung katapultiert die Sklavin in eine andere Dimension der Lust.“ Ihre zarten, aber doch kräftigen Hände wandern ein wenig nach oben, wo sie die Massage in meinem Nacken fortsetzen. „Nur frage ich mich, ob sie die ihr bisher verwährte Dimension aufgrund ihrer Intensität als Himmel oder als Hölle empfindet …“
Ein dicker Kloß bildet sich in meinem Hals. „Aus welchem Grund quält ihr sie so?“
Die Gesänge der imaginären Mönche verstummen endgültig.
„Grund? Ihr erbärmlichen Menschenkinder braucht immer einen Grund …“ Ihre beiden Zeigefinger dringen in meine Ohren ein. Erforschen Zonen, von denen viele Personen gar nicht wissen, welche Stimulation in ihnen geweckt werden können. „Es gibt keinen Grund. Es liegt in unserer Natur zu martern.“
Endlich ist die Gepeinigte vor uns angekommen. Während ein kleiner See aus Speichel das Gefängnis ihres Mundes verlässt und auf den gummierten Busen tropft, schaut sie uns devot auf Instruktionen wartend an. Vor ihr baumelt lockend die Pumpe herab.
Reflexartig ergreife ich das kleine Gummiding. Ich wollte es eigentlich nicht, denn die junge Frau leidet schon genug. Doch ich tat es unwillkürlich. Meiner dunklen Natur entsprechend. Wie die beiden Finger, die den fetten Eiterpickel ausdrücken. Oder der Daumen, der das Stück Schorf von der Kopfhaut kratzt. Die Zunge, die den faulenden Zahn prüft.
Die leidende Zofe schaut mich angstverzerrt an. Der Schweiß läuft ihr in Bächen über das Gesicht. Vor Angst und weil das gesamte Gasthaus wie gewöhnlich viel zu stark beheizt wird.
Die skrupellose Sadistin zieht die Finger aus meinen Ohrmuscheln. „Einmal drücken und die Sklavin kreischt wie eine Löwin.“ flüstert sie mir fast zärtlich in mein linkes Ohr. „Zweimal drücken und die Sklavin winselt wie eine räudige Hündin.“ Sie drückt mir einen sanften Kuss auf meine ständig blutende Wange. „Dreimal drücken und …“
Ein Kuss! Ein Kuss von Fiona Bromberg! Was hätte ich in meiner Jugend darum gegeben? Doch heute, hier an diesem verfluchten Ort im Nichts, empfinde ich Abneigung, Schmerz und Ekel.
Der Kuss war kalt. Besaß weder Leidenschaft noch Wärme. Dennoch brennt meine ohnehin schon verletzte Wange nun wie Feuer. Es ist wie der Kuss einer Tarantel.
„Dreimal drücken und du brichst der Sklavin den Kiefer …“ beendet sie ruhig ihre Offerte.
Carola verschwindet eilig mit einem Wassereimer in der Hand um die Ecke, wo sich vermutlich die Toiletten befinden. Ganz offensichtlich möchte sie nicht mitbekommen, was auch immer gleich passieren wird.
Eine junge, blonde Sklavin in dickem Gummi gefangen. Devot als Zofe verkleidet. Verpackt in professionellen Bondageequipment. Was hätte ich doch noch vor … vor … vor einiger Zeit darum gegeben, in dieser Situation zu sein. Doch ich … zögere.
„Gib der Sklavin was sie verdient, Pilger.“ drängt die Lederne. „Zeige uns allen, wer du wirklich bist und dein Lohn soll grenzenlos sein .“
Soll ich? Soll ich es tatsächlich tun? Wer bin ich denn, sie so zu quälen? Und vor allem wo bin ich denn? Bin ich denn überhaupt?
Junge Frauen, hilflos, erniedrigt und gequält … Junge Männer, die gezwungen werden das Geschlecht zu wechseln … Menschenverachtende Körpermodifikation, ausgeführt von einer teuflischen Ärztin … Personen, die längst tot sein müssten … Alles in einem unheimlichen Gasthaus im Nebel, dass eigentlich gar nicht sein kann …
Nein! Ich will damit nichts zu tun haben. Auch wenn ich in meinem Leben mit meinen dunklen Fantasien viel zu weit gegangen bin, böse habe ich es nie gemeint. Ach, könnte ich doch die Zeit zurückdrehen. Ich würde ein besserer Mensch werden. Das schwöre ich bei allen was mir heilig ist.
Doch muss ich denn die Zeit zurückdrehen? Ist es wirklich zu spät für einen neuen Anfang? Kann sich nicht auch ein Martin Winter noch einmal ändern?
Demonstrativ lasse ich die Gummipumpe los, was Denise mit einem erleichternden Seufzen quittiert. Ohne mich zu der Wirtin hinter mir umzudrehen, sage ich „Es ist vorbei. Ich will hier weg. Lasst mich in Ruhe. Ich möchte mit der Perversion hier nichts zu tun haben.“
Ohne eine Reaktion der Domina abzuwarten ziehe ich sanft den Kopf der Zofe zu mir herüber, um sie von dem brutalen Knebelgeschirr zu erlösen, welches ihr …
Die Furie hinter mir reißt mich mit animalischer Kraft herum! Sie blickt mich hasserfüllt an. Ihre Pupillen sind schwarz. Aus ihrer Nase tropft Blut. Ein widerlicher Gestank von Moder und Fäulnis kommt mir entgegen. Es ist nichts menschliches mehr an ihr.
„Wer bist du?“ frage ich entsetzt wie noch nie zuvor in meinem Leben.
„Dein größter Albtraum …“


MICHI
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AlfvM
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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:21.09.18 13:08 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo titanic500,
interessante Fortsetzung, hoffentlich verrätst du uns bald wer der Albtraum ist und er kann irgendwie flüchten. Danke.
LG Alf
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Ihr_joe Volljährigkeit geprüft
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Die Welt ist eine Bühne. Nur... das Stück ist schlecht besetzt. Oscar Wilde

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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:22.09.18 08:18 IP: gespeichert Moderator melden


Hm, gefällt mir immer noch, vielen Dank,
Es freut sich Ihr_joe
Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)

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Titanic500 Volljährigkeit geprüft
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Heute beginnt der Rest meines Lebens

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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:29.09.18 17:09 IP: gespeichert Moderator melden


„Willkommen, lieber Martin!“ grüßt Fiona Bromberg wie bei jedem meiner Besuche, ohne die Zigarette …
Nein! Tut sie nicht. Heute ist alles anders. Kein menschliches Wesen befindet sich im Thekenraum. Da sind nur drei leblose Schaufensterpuppen. Hinter dem Tresen, am Fenster und eine steht vor dem Eingang zum Clubzimmer, welcher diesmal fast zur Hälfte offen steht. Alle haben die gleichen Gesichter. Man kann sie nur durch die Kleidung von einander unterscheiden. Kittel und Gummihandschuhe. Latexkleidchen, Haube und Schürze. Bluse und Lederrock. Und diesmal keine Gesänge. Die imaginären Mönchen singen nicht. Ich vermute, dass sie nie mehr für mich singen werden.
Was ist geschehen? Weshalb gelange ich immer und immer wieder aufs Neue in dieses geheimnisvollen Gasthaus im Nebel?
Zögerlich trete ich an die Puppe, die Carola darstellen soll, heran. Nach einigen nachdenklichen Sekunden überwinde ich meine Angst und streichele ihr über das Gesicht, in der stillen Hoffnung, dass die suchenden Nervenenden in meinen Fingern etwas Warmes, etwas Menschliches finden können, um mir zu zeigen, dass ich nicht das einzigste Lebewesen hier im Nichts bin.
Aber nein. Der Kopf ist wie erwartet kalt. Es handelt sich wie befürchtet um eine leblose Schaufensterpuppe. Ich bin allein an diesem unheimlichen Ort im Nirgendwo.
Unwillkürlich wische ich mir den Schweiß von der Stirn. Das Wirtshaus ist diesmal noch stärker beheizt als je zuvor.
Die Carola-Figur trägt einen braunen Kittel, der bis fast auf die Knie reicht. Kurz spiele ich mit dem Gedanken ihn aufzuknöpfen, um zu testen, ob ich anschließend unter der Kordhose ein männliches, ein weibliches oder wie gewöhnlich bei Puppen kein Geschlechtsteil finden werde, verwerfe den bizarren Plan allerdings wieder.
‚Wieso bin ich abermals hier?’ frage ich mich erneut. Krampfhaft versuche ich mich zu erinnern.
Ich wollte … wollte in der Halloweennacht meinen Vater besuchen. Nein! Nicht besuchen. Er … er ist verstorben und ich wollte mich um seine Beerdigung kümmern (oder?). Da … da war Nebel. Dichter Nebel. Der dichteste Nebel meines von Leid geprägten Lebens.
Im Nebel lief mir eine schwarze Katze … Nein! Eine Frau ganz in Schwarz war plötzlich vor das Auto. Voller Entsetzen wollte ich … wich ich aus, weshalb ich gegen einen Baum knallte. Dann … dann … dann …
Dann irrte ich stundenlang durch den unendlichen Nebel. Und es war kalt. Es war so schrecklich kalt. Wie in einem Grab. Ich fühlte mich so einsam. Wie der letzte Mensch auf der Welt. Doch dann wurde ich von … von brüllenden Bestien, kreischenden Hexen und hungrigen Wölfen verfolgt und fand … finde immer wieder aufs Neue Zuflucht in diesem mysteriösen Gasthaus am Ende der Welt.
Was ich seit … seit … seit langer Zeit hier ständig erlebe, ist für den gesunden Menschenverstand nicht erklärbar. Dieser … dieser düstere Ort kann einfach nicht sein. Die Figuren und Geschehnisse hier hätte ich aufgrund meiner dunklen Phantasien früher für das Paradies gehalten. Doch ich sehe plötzlich alles mit andern Augen. Nein, ich befinde mich nicht im Paradies sondern in der Hölle. Eine Hölle, die vielleicht … vielleicht von meinem eigenen, perversen Hirn erbaut worden ist.
Wenn ich jeweils hier eintrete, ist da hinter dem Tresen eine … eine von mir gefürchtete Person, die mich in meiner Jugend so faszinierte und schikanierte, dass ich bis heute glaube, dass sie es war, welche die Perversion, die vermutlich seit meiner Geburt in mir schlummerte, endgültig erweckte.
Ein bizarrer, überheizter Clubraum mit makaberen Gemälden, einer Bibliothek des Grauens und lebensgroßen Zenobitenfiguren. Alles rief Erinnerungen an die Vorlieben, die ich in meiner Jugend besaß, hervor.
Ein Spiegel, der keine Gäste zeigt. Dennoch sind da Gäste. Bizarre Gäste, die nicht sein können. Berühmte Schönheiten, die sich gegenseitig bis aufs Blut peinigen, obwohl sie schon seit Jahrzehnten tot sind. Bizarre Gummipuppen, die gegen ihren Willen …
Die leise Musik einer kleinen Spieluhr reißt mich aus meinen Überlegungen.
‚Lilom … Lilom …’
Sie steht nur zwei Meter von mir entfernt auf dem Tresen. Wie in Trance verlasse ich die leblose ‚Carola’ und gehe hinüber.
Auf der Dose drehen sich wie von mir vermutet ein Mann und eine Frau. Ein Hochzeitspaar. Gekleidet wie Menschen aus einer vergangenen, einer besseren Zeit. Ich kenne die Dose. Natürlich kenne ich sie. Sie gehörte meiner Schwester Kira.
‚Lilom … Lilom …’
Wundervoll. Die Musik ist einfach wundervoll.
Wie schön ist die Zeit doch damals gewesen? Die glückliche Familie Winter. Der rechtschaffene Vater. Die im Ort beliebte Mutter. Die hübsche Tochter Kira. Der charismatische Sohn Martin.
Da waren diese tollen Urlaube im Schwarzwald. Familienabende, in denen leidenschaftlich bei ‚Monopoly’, ‚Mensch ärgere dich nicht’ oder ‚Spitz, pass auf!’ um die Ehre gekämpft wurde. Abenteuerlustige Ausflüge mit dem Fahrrad. Imbiss bei ‚Schümmelfeder’, wo es die ‚längste Currywurst der Welt’ gab. Nicht zu vergessen, die schaurigschönen Sommernächte in dem von Vater gebauten Baumhaus in unserem Garten, wo wir uns Geistergeschichten erzählten.
Geistergeschichten …
Wie konnte das nur alles in die Brüche gehen? Ich würde meine Seele dem Teufel verkaufen, wenn ich noch einmal die Zeit zurückdrehen könnte, um ein anderer, besserer Mensch zu werden.
Auf einem der Barhocker liegt ein uraltes Romanheft aus der Reihe ‚Doktor Morton’.
Ja, tatsächlich. ‚Doktor Morton’. An den habe ich wohl seit Jahrzeiten nicht mehr gedacht. Die wohl berüchtigste Serie aller Zeiten. Brutal, sexistisch und menschenverachtend. Wurde vom Staat nach 54 Bänden, die ich in meiner Jugend alle verschlungen hatte, aus dem Handel genommen und strengstens verboten.
Vor mir liegt die Ausgabe Nr. 7. Das Cover zeigt wie so oft einen Leichnam auf dem Seziertisch, den teuflischen Arzt selbst, seine ‚rechte Hand’, den Sexualtäter Grimsby, den nur die Schmerzensschreie einer gefolterten Frau zu einer Erektion verhelfen können, und natürlich die attraktive Krankenschwester Cynthia Barrington.
Was hat die hübsche Blondine mich doch damals angemacht? Wenn sie gezielt an ungewöhnliche Orte in der Klinik wie z. B. der Gummizelle oder in den Leichenkeller ging, um es sich dort selbst zu besorgen. Wie sie unter ihrem weißten Kittel schwarze Strapse trug. Ganz zu schweigen von den Szenen, in denen sie sich wiedereinmal nackt, gefesselt und geknebelt in der Gewalt von Doktor Mortons Widersachern befand.
Erregt öffne ich das Band, um die Kapitel, in denen die schöne Cynthia …
‚Lilom … Lilom …’
Aber … aber was tue ich denn da? Skeptisch starre ich auf das Schundheft von Gestern.
Nach einem kurzen, inneren Kampf schließe ich den Roman und zerreiße ihn. Sollen sich doch all die Perversen dieser Welt diesen kranken Scheiß auf dem Flohmarkt oder bei Ebay besorgen. Jedenfalls möchte ich mit diesem Mist nichts mehr zu tun haben. Ich nicht mehr. Die Spieluhr hat gewonnen!
„Martin …“ ruft plötzlich eine Frau nach mir. „Martin …“
Obwohl wir uns an einem einsamen, geheimnisvollen Ort am Saum der Ewigkeit befinden, allen Grund zur Furcht besäßen, wirkt die Stimme ruhig und freundlich. Nein, da ist keine Furcht. Nur eins … Begierde.
Wer?
Eine mir unbekannte Schönheit? Die bisher stets geknebelte Latexzofe Denise? Die teuflische Frau Doktor Simon? Oder gar die unnahbare Traumfrau in dem roten Latex?
„Martin ...“ Abermals. „Wir warten auf dich …“
Wo?
Der Thekenraum ist leer. Keine Türen. Ich entdecke nicht einmal mehr die Tür, durch die ich eintrat. Es kann also nur einen Ort gegeben, an den ich gehen soll. Das Clubzimmer natürlich.
„Martin …“
Um nicht ganz allein zu sein, ergreife ich die Spieluhr meiner verstorbenen Schwester, gehe zu dem Tor, schiebe die Puppe mit Häubchen und Schürze zur Seite und gehe in den Clubraum.
Auch hier ist diesmal alles anders. Keine Beleuchtung. Nur einige Kerzen spenden ein wenig Licht in der frustrierenden Dunkelheit. Es ist heißer als je zuvor. Keine Gesänge. Und vor allem keine Gäste. Nur die Statuen der Zenobiten, die im matten Kerzenschein wie lebendige Dämonen wirken.
Resignierend stelle ich die Spieluhr, mein persönliches Kruzifix, auf einem der Tische ab.
Dann löst sich plötzlich eine Gestalt aus der Wand. Ja, sie springt tatsächlich direkt aus der Wand heraus. Angst verspüre ich jedoch keine, denn obwohl die Erscheinung nur schemenhaft wie ein Geist wirkt, ist sie eindeutig als Emma Peel, die imaginäre Freundin und Heldin meiner Jugend, zu identifizieren.
Die wie so oft einen Catsuit aus Leder tragende Agentin ist an Händen und Füßen gefesselt. Außerdem hat man ihr mit einem weißen Tuch den Mund zugebunden. In ihren ansonsten so coolen Augen ist nackte Angst zu erkennen.
Als ein Roboter, eine in der Serie öfters auftauchende Killermaschine, die man heute als klassischen Terminator bezeichnen könnte, ebenfalls aus der Wand tritt, erkenne ich den Grund ihrer Furcht.
Die Lederne hüpft – gehen oder gar laufen kann sie aufgrund ihrer Fesselung nicht - panisch durch den Raum an mir vorbei und verschwindet in der Wand gegenüber. Bevor ich mir Sorgen bezüglich einer Konfrontation mit der mörderischen Maschine in Menschengestalt machen kann, folgt der Roboter ihr und verschwindet ebenfalls in der Mauer.
Nun erst mache ich in dem Dunkel einer Ecke zwei Nonnen aus. Sie wirken viel deutlicher als die eher schemenhafte Emma Peel. Fast real.
Die beiden Frauen ziehen mich augenblicklich in ihren Bann, denn sie sind bizarr, unheimlich und erotisch zugleich.
Die Roben sind aus schwarzem und weißem Latex! Optimal aufeinander abgestimmt. Dickes Latex! Von ihren Körpern ist nichts zu sehen, denn selbst die Hände sind in dunklen Latexhandschuhen verpackt. Dennoch reichen mir die Gesichter der beiden Damen, um zu wissen, wer sie sind.
Die eine ist Diana van Laar, das in den Neunzigern bekannte Fetischmodel, welches ich als junger Mann vergötterte; die andere ist meine Traumfrau Carolyn Bessette, die ich hier vor … vor … die ich hier irgendwann einmal nackt am Pranger schmachten sah.
Als plötzlich wie von Geisterhand entzündet weitere Kerzen das Zimmer erhellen, bemerke ich an der linken Wand die verstorbene Schauspielerin Constanze Engelbrecht. Ihre tolle Bondageszene in der Serie ‚Cockpit’ sah ich mir in den Achtzigern gewiss ein paar Hundert Mal begeistert auf Video an. Gemeinsam mit ihrer schönen Tochter Julie, die nun ebenfalls in der gleichen Branche erfolgreich ist, schreiben sie etwas mit roter Farbe an die Wand. Die beiden sich ähnelnden Schönheiten tragen den gleichen, langen Kittel. Die Mutter allerdings einen violetten, während die Tochter in einen braunen geknöpft ist. Meinen Vorlieben entsprechend tragen sie Gummihandschuhe.
Diana und Carolyn lächeln mich an. Letztere fährt sich sogar doppeldeutig mit der Zunge über die grell geschminkten Lippen. Dann setzen sie sich in Bewegung und kommen langsam auf mich zu. Ich weiß genau, was sie wollen. Was sie beide von mir wollen.
Mit Gwen Stefani tritt ein weiteres Dreamgirl meiner Vergangenheit aus der Mauer hervor. Obwohl sie einen weißen Pullover, eine schwarze Lederhose und High Heels sprich mein favorisiertes Outfit für Frauen trägt, interessiert mich allerdings in erster Linie die junge Amber Heard zu ihren Füßen. Die blonde Ex-Gefährtin von Johnny Depp, die ich in ihren zahlreichen Kinofilmen bereits so manches Mal gefesselt sah, ist angeleint wie eine Hündin, krabbelt devot auf allen Vieren über den Boden und ist splitternackt. Einmal abgesehen von dem eisernen Keuschheitsgürtel, in welchen offensichtlich ein Großteil der weiblichen Wesen an diesem verwunschenen Ort – wenn nicht sogar alle - gesperrt werden.
In meiner Hose macht sich eine Erektion bemerkbar. Und was für eine! Eine Geheimagentin im Catsuit auf der Flucht. Die dominante Constanze Engelbrecht devot im Kittel. Zwei der schönsten Frauen, die ich jemals sah, sexuell ausgehungert und in dickem Latex verpackt. Und nun die hübsche Gwen in Leder mit einer nackten Sklavin namens Amber Heard. Kann es für einen Kenner wie mich noch größere Begierde geben?
Aus dem geknebelten Mund der menschlichen Hündin, sie trägt eine Art Zaumzeug, tropft Speichel. Die Knie scheinen wund zu sein. Der Rücken ist voller frischer und auch bereits vernarbter Striemen. Kein Wunder eigentlich, denn Gwen Stefani steht seit Jahren in Verdacht SM zu praktizieren, während die bisexuelle Schauspielerin sogar mehrfach öffentlich bestätigte, dass sie in ihrer ehemaligen Beziehung mit ihrer Stammfotografin Tasya van Ree BDSM eine entscheidende Rolle spielte.
Obwohl die beiden Schönheiten nach einer knappen Minute in der Ewigkeit den Raum durchquert haben und wie von mir erwartet in der Wand verschwinden, bin ich in keiner Form enttäuscht, denn nun ist der Weg wieder frei für die beiden Latexnonnen.
Carolyn und Diana werden von Schritt zu Schritt immer realer. Ich kann sogar Geräusche und Düfte wahrnehmen. Sie scheinen untereinander zu flüstern. Und dann ist da das erotische Knistern von Bewegungen in Latex. Erwartungsgemäß der strenge Geruch des glänzenden Materials. Außerdem erreicht etwas meine Nase, das ich als ‚rostendes Eisen’ einschätzen würde. Die Frauen dürften ebenfalls seit einer Ewigkeit keuschgehalten werden.
Lust. Zügellose Lust. Was müssen die beiden Frauen begierig sein? Für einen Augenblick vergesse ich alles um mich herum. Ängste, Sorgen, Ekel. Alles verschwindet. Nein, ich male mir lieber aus, was geschehen würde, wenn ich die beiden Schlüssel zum Zentrum des Universums besäße.
‚Lilom … Lilom …’
Neben mir auf dem Tisch erinnert mich abermals die Spieluhr meiner Schwester an meinen Wunsch, ein Leben in einer glücklichen Familie führen zu können. Ich ignoriere sie.
Im Hintergrund sind Mutter und Tochter Engelbrecht mit ihrem Werk, es handelt sich um das Wort ‚NOT’, fertig.
Die Ältere der Schauspielerinnen stellt sich direkt darunter, hebt ihre Arme und breitet diese – an eine Gekreuzigte erinnernd – in beide Richtungen aus.
Laut knarrend öffnet sich drei Meter neben mir die Tür des Garderobenschranks und eine rothaarige Schönheit krabbelt heraus. Es handelt sich um die Sängerin (Tänzerin?) der Gruppe ‚Visage’, die in meiner Jugend einen Superhit besaß. Minikleid, Korsage und Strapse. Wie damals bei ihren Auftritten im Fernsehen. Nur der arrogante Blick fehlt. Angst ist in ihren Augen zu lesen. Unbeschreibliche Angst.
Der Grund für die Furcht ist ihre Verfolgerin. Der athletische, fast 190 cm große Körper steckt in einem kurzen Kleid aus schwarzem Latex. So kurz, dass zumindest von hinten die Strapse der gleichen Farbe eindeutig zu erkennen sind. Darüber eine weiße, bis fast auf die Knie reichende Latexschürze voller roter Flecken. Sowie ein steifer, äußerst unbequem aussehender Kragen, ebenfalls in Weiß. Das blonde Haar ist zusammengebunden.
Bis heute habe ich nicht den Namen des Models herausfinden können, aber es handelt sich um die Darstellerin der dominanten ‚Rubbernurse’ aus dem gleichnamigen Fotospecial des „O“ – Magazins, welches ich seinerzeit bevorzugte, bis mir klar wurde, dass viele meiner persönlichen Fantasien, Fantasien der härteren Gangart, eher in den tollen Magazinen oder Büchern aus dem Charon-Verlag zu finden waren.
Die verfolgte Tänzerin kriecht so schnell sie kann auf mich zu. Gehen oder gar laufen kann sie nicht, denn ihre Füße wurden amputiert.
Verärgert stelle ich fest, dass den beiden hungrigen Latexnonnen nun abermals der Weg zu mir versperrt ist.
„Aarrghhh …“ schreit Constanze. Julie hat mit Hilfe eines Hammers und eines Nagels die rechte Hand ihrer Mutter an die Wand gezimmert. Direkt unter dem Wort ‚KOT’.
„Bleibe bei mir.“ bittet die Krankenschwester in Gummi ihre ‚Patientin’ ruhig. „Wir haben noch so unendlich viele Spiele zu spielen.“
Die Gejagte ergreift mein Hosenbein und versucht sich an mir hochzuziehen. bettelt mit ihren verweinten Augen um Hilfe. Anwinseln kann sie mich nicht, dann ihre Lippen sind mit chirurgischer Präzision zusammengenäht worden.
Diana und Carolyn bleiben resignierend vor der menschlichen Blockade mit den feuerroten Haaren nur wenige Meter vor mir stehen. Umarmen sich. Küssen sich. Streicheln sich trotz der dicken Handschuhe ausgehungert über ihre gummierten Brüste.
„Aaarrrrrgghhh …“ Julie hat die Kreuzigung, eine der grausamsten Hinrichtungsmethoden, die sich Menschen jemals ausgedacht haben, vollendet. Direkt unter dem gemalten Wort ‚TOD’.
„Ein Wald ohne Holz …“ sagt die große Frau in der blutigen Schürze fast teilnahmslos.
Ihrer Patientin ist es gelungen, sich an mir hochzuziehen. Sie kniet nun.
‚Lilom … Lilom …’
Mit animalischer Kraft beginnt Carolyn sich das strenge Latex, in welchem sie verpackt ist, vom Körper zu reißen. Sie kann ihre Triebe endgültig nicht mehr unterdrücken.
„AAAARRRGGGGHHH …“ Mutter Engelbrecht schreit wie von Sinnen. Ich weiß nicht, ob vor Schrecken, Schmerzen oder vielmehr vor Lust.
Hinter dem großen, roten Vorhang, dem Ende des Universums, tritt die unnahbare Schönheit in dem roten Catsuit hervor.
‚Lilom … Lilom …’
„AARRRGGGHHH …“ Diesmal ist es nicht Constanze, die schreit, sondern ich bin es selbst. Doch nicht vor Schmerz. Ganz im Gegenteil. Ich brülle meine Begierde heraus.
Genervt von der blöden Spieluhr drehe ich mich kurz um und zertrümmere sie mit meiner Faust.
Mein! Sie sind alle mein! Die Latexnonnen. Die Gekreuzigte. Die Rubbernurse. Die gequälte Kleine zu meinen Füßen. Sogar die über allen stehende Traumfrau in Rot. Ihnen allen werden ich es besorgen. Ihnen meinen Willen aufzwingen. Sie dominieren. Hier. In diesem Paradies. Jetzt und für alle Zeiten.
Wie von Sinnen öffne ich meine Hose.
Der Gesang der Mönche setzt wieder ein. Es interessiert mich nicht.
Hastig holte ich meinen riesigen Ständer hervor.
Diana und Carolyn weinen blutige Tränen. Es interessiert mich nicht.
Erbarmungslos ergreife ich das kniende Opfer vor mir bei den Haaren und ziehe es an mich heran.
Die Statuen der Zenobiten entwickeln Eigenleben, umringen mich und applaudieren. Es interessiert mich nicht.
Meiner dunklen Natur entsprechend reiße ich brutal, rücksichtslos und unbarmherzig die Nähte aus den Lippen der Rothaarigen, damit sie mir …
Weg! Dann ist alles plötzlich weg. Die Gesänge. Der Raum. Die Zenobiten. Die Dominas. Die Opfer.
Da bin nur noch ich. In schwärzester Dunkelheit und durchgefroren.
Angst. Ich habe Angst.
Direkt vor mir, nur wenige Millionen von Lichtjahren entfernt, ist das wärmende, leuchtende Rot.
Das lockende Rot ist ein gigantischer roter Vorhang, vor dem sich eine Traumfrau in einem roten Latexcatsuit befindet.
Sie streckt mir eine Hand mit langen, roten Nägeln entgegen.
Ich zögere.
Die Hand mit dem erotischen Rot wird kleiner. Nein, nicht kleiner. Die Frau in Rot verschmilzt mit dem Rot des Vorhangs. Sie werden eins.
Ich will nicht allein sein in der Dunkelheit. Ich möchte ins Rot. Gleichgültig, was mich hinter der letzten Pforte des Seins erwarten wird.
Entschlossen ergreife ich die Hand.
Gemeinsam werden wir von dem glänzenden Rot aufgesogen.



ENDE
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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:02.10.18 19:15 IP: gespeichert Moderator melden


Ich hoffe, der eine oder andere von euch hat die Geschichte verstanden ...
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  RE: EIN GASTHOF IM NICHTS Datum:02.10.18 21:39 IP: gespeichert Moderator melden


Doch, lieber titanic500,
Ganz so schwer ist es nicht. Und es hat mir gefallen...
Sehr sogar, Dankeschön Ihr_joe
Toleranz beginnt dort, wo das eigene Weltbild aufhört. (Amandra Kamandara)

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