Restriktive Foren
Das Forum für Keuschheitsgürtel, Fetisch & Bondage

HomeRegistrierenHilfeLogout
Willkommen Gast

Live Diskutieren in unseren KGforum-Chatraum(Rocketchat)
  Restriktive Foren
  Stories über Damen (Moderatoren: bluevelvet)
  Agnes in Licht und Schatten
Thema löschen Druckversion des Themas
Antwort schreiben Bei Antworten benachrichtigen
 Autor Eintrag
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:06.03.10 19:31 IP: gespeichert Moderator melden


11. Hauch einer Romanze

‚Guten Tag, Herr Silling, Hier Trinse von Exclusive Business Events. Ich rufe an wegen einem Promotion-Event bezüglich der Erscheinung ihres neuen Photobandes. Herr Flanger, ihr Verleger, hat uns ihre Nummer gegeben.‘ Agnes wollte ganz bewusst sehr Business-like klingen.

‚Äh, sie erwischen mich auf einen ganz falschen Fuß. Ich dachte, dass das erst in 3 Monaten los geht. Wieso wollen sie denn jetzt schon was von mir?‘

‚Bei unseren Business-Events haben wir in der Regel auch einen kulturellen Teil. Der gebuchte Künstler für den 13. Hat allerdings kurzfristig abgesagt. Deswegen wollten wir Sie gerne gewinnen.‘

‚Moment mal … die Stimme kommt mir doch so bekannt vor. Heißen Sie mit Vornamen vielleicht Agnes?‘ Tom war irritiert. Die Frau, die ihn so sehr in seinen Tagträumereien beschäftigte, schien ihn zu verfolgen. Jetzt hörte er schon Gespenster. Überall meinte er sie zu sehen, mal auf der Straße von hinten, mal beim Vorbeifahren schnell vorbeihuschen. Er machte sich schon Sorgen wegen seines Gemütszustandes. Dabei hatte er sich doch extra von ihr ferngehalten. Eine Verliebtheit mit einem so jungem Ding! Er sollte sich in seinem Alter doch nicht zum Esel machen. Und jetzt meinte er, in der Anruferin sie zu erkennen …

Am anderen Ende der Leitung hörte er es ein wenig kichern. ‚Ich mag zwar Rollenspiele, aber manchmal bin ich sehr direkt. Aber das mit dem Business Event ist echt. Wir wollen dich wirklich für unsere Veranstaltung am 13. haben … oder bist du etwa abergläubisch?‘

‚Eigentlich würde ich mit dir lieber erst mal über andere Sachen plauschen, aber zum Wichtigsten zuerst. Ich fliege nächste Woche nach Amerika. Dann kann ich am 13 wohl nicht wieder da sein. Eigentlich schade.‘

‚Och … kein Problem, du buchst einfach um, und fliegst eine Woche später. Mit deinem Honorar machst du da noch ein sattes Plus.‘

‚Bei jeder anderen hätte ich freundlich abgelehnt, aber dir kann ich nichts abschlagen. Wir müssten uns aber sehr schnell treffen, um Details zu klären, und Vertrag und so … natürlich würde ich dich auch wegen anderer Themen gerne sehen.‘

‚ Wie ist es mit heute Nachmittag?‘ Agnes wollte gleich Nägel mit Köpfen machen.
‚Das ist mein einzig freier Termin. Kommst du zu mir? Da könnte ich dir vielleicht einiges zeigen …‘

----

Als Agnes Vicky informierte, sagte sie zuerst, dass Silling andere Planungen gehabt hätte … aber dass er ihr auf Grund der persönlichen Beziehung doch zugesagt hatte. So ein Bisschen stolz war sie schon wegen dieses kleinen Erfolges.

Agnes erzählte, dass er auch sie fotografiert hatte, und dass sie vielleicht auch in seinem neuen Band zu sehen sein würde. Vicky wollte erst später zu dem Termin hinzu kommen, da sie noch etwas anderes zu erledigen hatte. Aber sie legte ihre Vorstellungen dar und Agnes sollte das wichtigste alles schon klären. Der Vertrag war vorbereitet.

----

Sein Atellier hatte er zusammen mit seiner Wohnung erst vor einem halben Jahr bezogen. Portraitfotos im Studio waren zwar nicht auf seiner Hauptlinie, aber er war trotzdem hinreichend ausgestattet. Charakteristisch war eher, dass er großformatige Abzüge seiner Bilder überall aufgehängt hatte. Agnes staunte nicht schlecht, dass sie anscheinend das Lieblingsmotiv seines Interesses war.

Nach einer kurzen Begrüßung mit Küsschen auf die Wange staunte er über die Veränderungen, die sie in den letzten Wochen erfahren hatte. ‚Ich erkenne dich kaum wieder‘, meinte er.

Agnes bedauerte das, denn auch sie mochte gerne von Tom bewundert werden. Es war mehr als nur Eitelkeit, aber wenn er sie nun so anders sah, dann hatte er wohl immer weniger Interesse an ihr.

‚Nein, die Faszination, die du bei mir bewirkst, lässt dadurch nicht nach. Im Gegenteil, sie vertieft sich nur.‘

‚Ich war eigentlich ein wenig enttäuscht, dass du dich nicht mehr gemeldet hast‘.

‚Ok, ich gebe es zu … ich habe mich in dich verliebt. Aber zum Einen passte dein Lebensstil nicht zu meinem, und zum Anderen bist du wesentlich zu jung, Da habe ich eben bewusst Abstand gehalten‘.

‚Es sie nicht so aus, als wäre deine Liebeskrankheit inzwischen wieder kuriert‘. Agnes betrachtete die Bilder.

‚Ich bräuchte da sicher eine Schwester, die mich wieder gesund pflegt‘. Das Rumgflirte kommentierte er innerlich: Und du machst dich doch zum alten Esel.

‚So ein Pech. Ich habe gerade einen anderen Job angetreten. Vielleicht kann ich aber meine neue Chefin, die übrigens gleich kommt, fragen, ob ich nicht eine Nebentätigkeit für eine hilfsbedürftigen alten Mann ausüben könnte?‘

Agnes konnte schon grausam sein. Sie spielte mit seinen Gefühlen, aber er hatte es ja nicht besser verdient.

Agnes änderte den Ton: ‚Nee, mal ernsthaft. Das mit dem Altersunterschied ist nicht mein Thema. Ich finde dich immer noch attraktiv, sehr sogar. Ich wollte dich nur ein wenig aufziehen.
Frauen sind eitel, und du schmeichelst meiner Eitelkeit mit deinen Bildern. Bei mir geht die Verliebtheit aber darüber hinaus. Ich denke, dass du eine Sensibilität zeigst, die sogar mich versteht. Und ich verstehe dich. Ich kann durch deine Augen sehen … kurz: kein Altersunterschied oder geschmeichelte Eitelkeit kann mich darüber hinweg täuschen, dass es zwischen uns um mehr geht als um eine kleine Romanze.‘

Agnes überraschte ihn immer wieder. Wie konnte so ein junges Mädchen solche Dinge von sich geben? Er fühlte sich hoffnungslos verloren. Oder war er doch von Hoffnung erfüllt? Konnte das etwa gut gehen?

Ihr Gespräch wurde durch Vickys Klingeln unterbrochen: ‚Mein Termin ging doch schneller als erwartet. Komme ich zu früh?‘ Sie drucksten ein wenig rum, und verneinten, aber Vicky merkte sehr wohl, dass sie zu früh rein geplatzt war.

Sie schaute sich das Atelier an. Die Bilder, die fast zur Hälfte Agnes zum Motiv hatten, fand sie äußerst ansprechend. Sowohl der ästhetische Aspekt, als auch die Leidenschaft, die man den Bilder abspürte. Es war ihr sofort klar, dass Tom Silling in Agnes verliebt war. Er wirkte auch auf sie noch recht attraktiv, immerhin war ja auch Georg nicht viel jünger. Und auch Agnes reagierte ganz anders auf ihn, als sie es von anderen Kontakten her kannte.

‚Sumpfblumen‘ war ein passender Titel. Sie hatte eigentlich nie genauer darüber nachgedacht, was Agnes so in diesem Club gemacht hatte. Sie hatte sie ja nur mal in konventionellem Dienstmädchen-Kostüm gesehen. Hier aber war sie in allen möglichen Verkleidungen zu sehen, Mal als Schulmädchen, in Latex-Zofenkleidchen und mehrere Bilder als Gumminonne und als Krankenschwester. Auf allen Bildern konnte man bei Agnes einen starken Ausdruck erkennen, so als ob sie sich ganz mit der Rolle identifizierte, die sie gerade durch ihr Kostüm darstellte. Und nie wirkte es wie eine gestellte Pose. Bei Vicky kam das Fetisch-Thema eigentlich nicht gut an, aber bei Agnes galten eben immer andere Regeln.

Vicky war – kurz gesagt – begeistert. Die Idee, keinen Musiker oder Performance-Artist zu rekrutieren, sondern einen Fotografen, fand sie schon schrill. Ohne die Absage und plötzliche Notlage hätte sie die Idee wahrscheinlich nicht verfolgt. Silling war aber auch eine interessante Persönlichkeit, und das Interview würde sicher gut ankommen.

Vicky meinte zur Auswahl der Bilder scherzhaft, man sollte alle Agnes-Bilder ausstellen, und das, wobei ja auch Agnes in Person bei der Veranstaltung war. Sie fand es dann sogar ernsthaft interessant. Vielleicht sollte man sogar das Interview ausweiten auf: Der Künstler und sein Model.

Aber dann empfand man es doch für zu gewagt. Die Besucher waren meist etwas konservativ. Agnes sollte ja auch weiter die Veranstaltungen administrieren. Und da könnte es sonst vielleicht zu Irritationen kommen. Die Runde entschied sich dafür, nur wenige Bilder von Agnes mit aufzuhängen und diese Beziehung nicht zu thematisieren. Natürlich sollten es keine kompromittierenden Bilder sein.

Als der Vertrag unterschrieben war zog Vicky ab, aber Agnes bleib noch eine Weile. Sie redeten nicht mehr viel, verstanden sich aber dennoch hervorragend.

Als es für sie Zeit wurde zu gehen, bot er ihr noch einen Espresso an. ‚Weißt du, an wen du mich erinnerst?‘

Sie setzte ihre Schmollmine auf: ‚Ich dachte, ich bin einzigartig, da kann ich dich doch nicht an eine Andere erinnern – also wer?‘

‚Betty Page‘

‚Bloß, weil sie vielleicht das berühmteste Fetisch-Model war? Ich sehe ihr doch gar nicht ähnlich, und meine Figur ist auch nicht so gut. Meine Frisur ist auch nicht so … soll ich mir für dich so die Haare schneiden lassen?‘

‚Betty war nicht nur ein Modell. Sie war eine Persönlichkeit. Nach einer üblen Kindheit hat sie ihr Leben selber in die Hand genommen. Sie hat eine Frau dargestellt, die zugleich der Traum vieler Männer war, und doch sehr eigenen Lebensentwürfen folgte, sie hat Designs gemacht, die die Welt veränderten. Ein Pin-Up, ohne Abziehbild zu sein. Manche sagen, dass sie auf die Emanzipation und das moderne Frauenbild enormen Einfluss hatte. Für mich war sie ein faszinierender Mensch. Und sie hat immer wieder überrascht. Lies doch noch mal ihre Biografie nach. Leider erfährt man nur sehr wenig nach 1960 von ihr.

Und du erinnerst mich an sie - nicht wegen dem Aussehen oder der Berühmtheit, sondern weil du auch deinen eigenen Weg gehst, und irgendwie jemand ganz Besonderes bist‘.

meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:07.03.10 15:15 IP: gespeichert Moderator melden


Nun kommen wieder einige härtere Folgen, die kaommen bestimmt besser an ...
meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Folge 12: Agnes in Licht und Schatten Datum:07.03.10 15:16 IP: gespeichert Moderator melden


12. Tunnel-View
Sherezade war durch den Auftrag der Ausspähung des Lenoverschen Imperiums ziemlich in Beschlag. Die Varianten mit denen sie an ihrem Arbeitsplatz in schmerzhafte Posen gefesselt war, empfand sie weder als anregend, noch als besonders demütigend. Auch die Tatsache, dass es ihre eigenen Ideen waren, die ihr diese Abscheulichkeiten auferlegten, war für sie selber nichts besonderes mehr. Es war einfach nur bizarr, wie sich eine junge Frau selber so entwürdigte, die zugleich mit überragender Intelligenz begabt war und nach Jahren des Schmerzes noch immer nicht wie eine Masochistin empfand. Es war für sie zur Gewohnheit geworden, den Launen ihres grausamen Herren in vorrausschauendem Gehorsam zu dienen.

Jetzt hing sie an zwei Ringen ihres steifen Korsetts auf den Schultern. die Beine nach hinten ganz durchgebogen und soweit als möglich an den Schulterringen festgezurrt. Eine Spreizstange zwischen den Knien, Ihre unteren Löcher gestopft. Ihre Handfesseln waren mit den Nippelringen eng verbunden, in der auch die Glöckchen hingen. Der Tisch mit dem PC hochgefahren, damit sie frei hängend an die Tastatur kam. Ein großer roter Ballknebel verschloss ihren Mund. Die Erschwernis ihrer Haltung war, dass sie zur Bedienung der Tastatur die Ketten, die die Hände mit den Nippelringen verband, immer stramm spannen musste. Das tat nicht nur weh, sondern sie musste auch stets darauf achten, dass die Glöckchen nicht klingelten. Ansonsten kamen die Wartungsfrauen. …

Kaum eine normale Frau hätte eine derartige Behandlung ausgehalten, geschweige denn eine Expertentätigkeit am Computer ausführen können. Auch nicht mit soviel Training, wie sie Sherezade erduldete. Aber Sherezade war auch keine normale Frau. Für sie war es sogar eine Erleichterung gegenüber vieler ihrer sonstigen Set-Ups. Durch den Ballknebel trocknete ihr Mund nicht so schnell aus, und sie brauchte erheblich weniger Wartung. Das war wichtig, denn sie wollte ja ihre Arbeit erledigen. Ihre Ausstattung war gerade scharf genug, um nicht die Kritik ihres Herren zu erregen, falls er sie mal beobachten wollte.

Sherezade wusste nun so ziemlich alles über die Lenovers – zumindest glaubte sie das. Die wirtschaftlichen Verhältnisse, wie sie aussahen, in welche Kirche sie gingen (das taten die wirklich gelegentlich!), welche sexuellen Vorlieben sie hatten und die gesamten beruflichen Aktivitäten. Sogar die Computer bei ihren Ärzten hatte sie gehackt und kannte ihre physischen Daten – aber außer einigen ergebnislosen Vorsorgeuntersuchungen war da nichts.

Sherezade wusste nicht, dass sie von einem Argusauge beobachtet wurde. Den Aufpasser, den Meschregi ihr ans Bein gebunden hatte, war manchmal schon lästig. Sie hätte den natürlich leicht abhängen können, aber das hätte Auflehnung bedeutet. Und für sie war es eine weitere Demutsübung, den zu ertragen. Das Argusauge, von dem sie nichts wusste, verbarg sich unter vielen Identitäten. Sophie war sein Lieblingsnick. Er meinte, dass es ein Wortspiel sei, da sein Hobby doch die Philosophie sei. Also müsste Sophie sein Alter Ego werden. Wenn er sich als Außenstehender selbst beobachtet hätte, dann hätte er vielleicht Homosexualität wegen der Namenswahl vermutet – was allerdings nicht zutraf. Aber auch Phil war nicht perfekt. auch er hatte seinen blinden Fleck. Hier aber war er voll konzentriert. Er ließ Sherezade meist ungehindert an reale Informationen, auch wenn diese kritisch waren. Denn er wollte auf gar keinen Fall auffallen. nur ganz selten zog er eine Notbremse, und auch nur dann, wenn dies sicher möglich war.

Für Phil hatte das ganze eine sehr persönliche Bedeutung. Durch seine Vorsicht waren ihm noch wesentliche Details von Sherezade bislang noch verborgen geblieben. So glaubte er immer noch, dass Sherezade ein Mann sei, denn Frauen traute er nicht wirklich diese Raffinesse zu. Ansonsten dachte Phil aber keineswegs abfällig von Frauen, er verehrte sie aus der Entfernung. Er selber war im wirklichen Leben eher linkisch und hatte sich gelegentlich eine Abfuhr eingeholt, womit er nicht gut klar kam. Außerdem hatte er für Frauen sowieso keine Zeit, seine Arbeit nahm ihn voll in Beschlag. Manche mögen denken, dass für Phil Frauen gar nicht existierten. Nur vielleicht, wenn er sich selber Erleichterung verschaffte oder in feuchten Träumen. Man möge darum einem solch hellen Kerlchen verzeihen, dass er immer noch nicht gemerkt hatte, mit wem er da Versteck spielte. Aber er verehrte geradezu diese Sherezade, obwohl er sie für einen Mann hielt. Denn die Art, wie sie mit den Sicherheitssystemen spielte, war für ihn als Kenner höchst faszinierend.

Scherezade kannte natürlich nichts von ihrem geheimen Verehrer. Sie war es gewohnt, beobachtet zu werden. Sowohl im wirklichen Leben, dass ihr höchst unreal vorkam, als auf ihren Streifzügen im Netz, bei denen sie Meschregis Aufpasser erdulden musste. Und auch so konnte man verstehen, dass es ihr entgangen war, dass sie verfolgt wurde.

Mit ihren Opfern hatte sie Sympathie, fast Zuneigung. Agnes bewunderte sie geradezu. Dieses junge Mädchen ging so offensiv und mutig mit den Herausforderungen ihres Lebens um, wie sie sich es nie getraut hat. Zugleich aber war sie so voller Liebe und konnte kaum einer Fliege was zuleide tun – und stellte sich doch dunkleren Treiben, als es ihr damals je in den Sinn gekommen wäre. Auch schaffte sie es, Meschregi zu entfliehen. Etwas, das ihr nie gelungen war. Diese Bewunderung half aber nicht viel, denn sie war sich über das weitere Schicksal Agnes schon fast gewiss. Meschregi hatte sie beauftragt, einige Szenarien speziell für sie zu stricken, wenn sie denn ganz ihn seiner Hand wäre. Und Sherezade kannte den Geschmack ihres Herrn sehr gut. So hatte sie schon eine kleine Datenbank mit grauenhaften Szenen vorbereitet, in denen Agnes und auch Vicky die Hauptrolle spielen sollte. Sicher waren das zunächst virtuelle Freuden für ihren Herrn, aber ebenso sicher würde er diese bald allzu real werden lassen.

Vicky war auch eine tolle Frau - stark, humorvoll und ohne Furcht. Aber Scherezades Bewunderung für sie hinderte sie auch nicht daran, Pläne zu entwickeln, sie zu zerbrechen. Es erschien ihr wie Schizophrenie pur. Da war zum einen die willenlose Sklavin, die als Erfüllungsgehilfin jede noch so schändliche Idee ihres Herrn bedingungslos erfüllte, und dann das kleine Mädchen, dass sich ihre Menschlichkeit bewahrt hatte. und Mitleid mit den Opfern empfand. Zwischen Beiden bestand aber nahezu keine Verbindung. Manchmal erschien es, als wäre das kleine Mädchen verschwunden, und nur noch die Sklavin übrig, dann aber erwachte eben ihre andere Identität wieder, wenn auch machtlos.

Eigentlich war es jetzt gar nicht dran. Die Wartungsfrauen traten hinter sie und lösten die Gurte an ihren Zehenspitzen. Sherzade musste sich eilends abmelden, denn ihre Arbeit wurde definitiv unterbrochen, da konnte sie gewiss sein. Was das nun sollte? Es war noch mitten am Tag und sie hatte nicht nach Wartung geklingelt, auch nicht versehentlich. Änderungen im Tagesablauf gab es ansonsten seit Monaten nicht. Es brachte sie in Verwirrung. Fragen konnte sie ja nicht, dann sie war ebenso stramm geknebelt wie die Wartungsfrauen.

Sie zogen ihr Ballerina-Sandalen an, das war das bequemste, was sie sich für ihre Füße vorstellen konnte, denn durch die lange Dehnung war es ihr unmöglich die Füße flach aufzusetzen. sie massierten ihre Beine, denn sie waren natürlich etwas eingeschlafen und steif. Auch wenn es nur ein halber Tag war.

Dann wurden die Kettchen gelöst, die ihre Handgelenke mit den Nippelringen verbanden. Die Wartungsfrauen führten sanft, aber bestimmt ihre Handgelenke an ihren Rücken, wo sie in den dafür vorgesehen Ringen an ihrem Korsett festgehakt wurden. Natürlich leistete Sherezade keinen Wiederstand, denn sie war ja an diese Prozedur gewöhnt, ebenso wie sie sich auf die Karre stellen mußte und an dem Butt-Plug festgeschraubt wurde. Der Plug war ja nach dem strammen Aufblasen fest in ihr verankert. Und natürlich kam wieder die Augenbinde.

Aber der Weg, auf dem sie gekarrt wurde, war definitiv ein anderer als üblich? War vielleicht wieder die Zeit der Schur dran? Sie ließen ja immer ihre Hare wachsen, mindestens, bis es Schulterlang war. Dann wurde sie vor einen Spiegel gesetzt und kahl geschoren. Es sollte in ihr das Gefühl der Demütigung wach halten. Darum hatten sie auch nicht die Haarwurzeln dauerhaft entfernt. Aber eigentlich wäre ihr auch beides gleich gewesen. Denn jeder Stolz war in ihr schon vor Jahren erstorben. Ihr war Eitelkeit nun fremd, und diese Versuche der Demütigung berührten sie nicht mehr, zumindest glaubte sie dass, als sie ohne den Hauch eines Widerstandes alles ertrug.

Aber irgend etwas sagte ihr, dass sie heute nicht geschoren werden sollte, obwohl ihre Haare wieder weit länger als Schulterlang gewachsen waren. sie kam in andere Räume und schmeckte andere Gerüche, die sie schon fast vergessen glaubte. Es waren Parfüms und Duftwasser, die zu einer Komposition führte man den Raum durchquerte. Schließlich bekam sie ihre Park-Position. an denen so ziemlich alles an ihr entfernt wurde, was nicht permanent installiert war. Auch das Korsett. Sogar die Arm und Köchelreifen und der Stahlkragen. waren verschwunden. Als letztes kam auch der Knebel und die Augenbinde dran. Nur die Ringe in Nase, Nippel, Clit und Schamlippen blieben dran. So nackt war sie seit 7 Jahren nicht mehr gewesen.

meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:08.03.10 19:51 IP: gespeichert Moderator melden


13. Shrezades Traum

Der Raum erinnerte sie an eine Vorstellung eines Harems aus dem Märchen. Es war ein Schönheitsalon, in dem alles für ihre Körperpflege bereitet wurde. Sie wurde gebadet und gekämmt, massiert und parfümiert. Langsam, ganz langsam wandelte sich ihr Selbstempfinden von einer ausgeleierten und missbrauchten Sklavin, für die sich niemand mehr interessierte, außer um sie zu demütigen und wertvolle Arbeit zu leisten, zu einer begehrenswerten Frau, die eigentlich noch in ihren besten Jahren war. Sie dachte darüber nach, ob es lauter Freude war, wieder als Mensch behandelt zu werden. Denn das, was die anderen die Realität nannten, war für Sherezade ein irrealer Ort absurder Rituale geworden. Auch die schlimmsten Schmerzen erreichten sie kaum noch. Sie war fast im Zustand eines Buddhisten, der die Welt, wie sie ist, nur als Illusion versteht. Ihr wirkliches Leben fand im Cyberspace statt.

Sie war natürlich zu intelligent, um die Verwirrung nicht aufzulösen. Es muss sich um eine dieser Doppeldeutigkeiten handeln, die ihr Herr so liebte. Durch ihr Zurückholen in die wirkliche Welt erledigte er gleich mehrere Aufgaben. Zum einen konnte er sie so direkt belohnen für ihre Erfolge bei ihrer Web-Recherche. Er achtete stets darauf, dass er seine Versprechungen einlöste. Er konnte die Verliebtheit, mit der er sie band, auffrischen und sich selbst als großer Gönner fühlen. Sicher war damit aber irgend eine Gemeinheit verbunden, sie wusste nur noch nicht welche.

Sie würde sicher einen Orgasmus haben, wie sie ihn seit Jahren nicht mehr erlebt hatte. Das war auch keine Kunst, denn ihr Leben war darauf ausgerichtet, dass ihr Körper in ständiger sexueller Erregung gehalten wurde, ohne sich je entladen zu dürfen. Wenn sie dann wieder zum Mensch geworden war, und somit ihre Leidensfähigkeit wieder erlangt hatte, würde er sie wieder zu den Grausamkeiten des Kerkers verdammen, die sie sich selbst weiter ausdenken musste. Und dann wären die Gefühle das Leids, des Schmerzes und der Verzweiflung wieder so frisch wie am ersten Tag. Eine perfide Geschichte: Wenn er sich als ‚gnädig‘ erweist, führt das zu mehr Leid.

Auch da sie all dies nüchtern analysierte, wusste sie, dass sie auch dagegen nicht rebellierte. Ihr Körper zitterte gar der Begegnung mit dem Herrn herbei. Die Funktion dieser Konditionierung funktionierte weder mit Einsicht, noch ließ sie sich durch Einsicht einfach wieder auflösen. Sie funktionierte einfach. Aber tief in ihrem Innern, jenseits ihres Verstandes, der sich als Werkzeug für alles Mögliche missbrauchen ließ, glimmte ein Funke ihres Selbst auf, das als Brigitte den Willen zum Leben in sich trug. Wird dieser Funke wieder verlöschen? War er Teil der Konditionierung zu noch mehr Leid? Oder war es der Kern eines Brandes, der die Kraft hatte, sie zur Freiheit zu führen?

Wie so oft ließ sich auch hier ihr analytischer Verstand aus. Wenn dieses Selbst wieder erwachen sollte, dann würde es ein sehr weiter Weg sein. Keineswegs darf sie diese Entdeckung zelebrieren oder zu große Hoffnung hinein setzen. Würde sie das tun, so wäre sie schon mit beiden Beinen in der Falle, die ihr Herr für sie gestellt hat. Im Gedanken konnte sie ihn nur einfach als ihren Herren verstehen. Er war nicht einfach ein Mensch, oder ein widerwärtiges Schwein, sondern ein nicht hinterfragbarer Herrscher, dessen Knechtschaft so tief ging, dass sie noch nicht wirklich an einen eigenen Willen in sich glauben konnte.

Ihre Haare wurden wunderschön aufbereitet. Ihre rohen Stahlringe wurden durch äußerst raffinierte Juwelen geschmückt. Hohlschalen, mit winzigen Brillianten verziert, wurden über die Ringe gesteckt, die somit zum Schmuck verblendet wurden. Und immer wieder wurde sie vor den Spiegel geführt. Die Frauen durften sogar reden und gurrten ihr Lobeshymnen über ihre Schönheit und den Schmuck vor. Auch wenn sie kaum selber Gelegenheit zum Reden hatte, war ihr das Arabische und das Französische beinahe so geläufig wie Deutsch und Englisch. Und die Frauen verstanden ihre Sprache, sie verstanden die Schönheit und das Glück, das doch eigentlich der Traum der Frauen sein sollte. Dass ihr Herr einen solchen Harem hielt, konnte sie kaum glauben. Gab es wirklich noch andere Seiten in ihm, als sich an Demütigung und Schmerz zu ergötzen?

Ihr Körper wurde weiter geschmückt. Goldkettchen und Edelsteine hier und dort. Ein Gewand mit Pluderhosen, Bolero und leichten Gesichtsschleier in Pastellfarben komplettierten ihre Ausstattung. Ja, so könnte man sich eine Sherezade vorstellen, ein Hauch von Frau, erlesen und geistreich, voll von blendender Schönheit und Verführung. Und sogar das Lächeln kehrte auf ihren Mund zurück …

Man führte sie durch die Gänge zu einem mondänen Speisesaal, der märchenhaft geschmückt war. Sie konnte kaum glauben, dass sie ihre so lange maltretierten Beine selber schon wieder so elegant setzen konnte, als schwebe sie.

An der Tafel saßen bereits ihr Herr und eine wunderschöne Französin von vielleicht 22 Jahren, modisch gekleidet. Sie war so offensichtlich von Verliebtheit erfüllt, dass alles an ihr dies herausschrie. Ein Bild des Entzückens. Sherezade dachte zurück, vor 10 oder 12 Jahren musste sie auch so ausgesehen haben. Vielleicht nicht ganz so schön, aber genau so verliebt.

Meschregi erhob sich, um Sherezade zu begrüßen. Perfekte Manieren. Was für eine Farce dies auch war, nur Eingeweihte konnten das erkennen. ‚Sherezade, das ist Amelie, eine Modezeichnerin aus Paris. Sie wollte sich Anregungen für ihre Arbeit holen. Ich hoffe, du kannst sie mit deiner Phantasie gut unterstützen.

Amelie, das ist Sherezade, eine meiner Frauen. Vielleicht sogar meine Lieblingsfrau. Sie dient mir nun schon seit über 10 Jahren, und beschäftigt sich noch täglich mit meinen Ideen. Sie arbeitet diese aus und perfektioniert sie. Ich bewundere kreative Frauen.‘

Sherezade gefror bald das Lächeln unter ihrem durchsichtigen Schleier. Ihr Herr sprach sie im Plauderton arabisch an. ‚Natürlich sprichst du nur, wenn du gefragt wirst, und du sagst auch nur die Wahrheit.‘ Sie nickte lächelnd.

Amelie fragte verwundert: ‚Oh, Sherezade spricht sicher kein Französisch? Da wäre es doch höflicher, wenn wir eine gemeinsame Sprache sprächen‘.

Er antwortete: ‚Französisch ist die gemeinsame Sprache, es war unhöflich von mir, meiner Frau etwas auf Arabisch zu sagen. Sie versteht mehrere Sprachen hervorragend, ist selber aber nicht sehr gesprächig‘.

Es war während all der umfangreichen Gangfolge für Meschregi ein Fest, zugleich mit Amelie zu turteln, und zweideutige Komplimente an ‚seine‘ Frau zu richten. Natürlich spielte er gern mit dem Terminus, der für Dritte als Ehefrau gedeutet werden musste, aber durchaus korrekt als Eigentumsbezeichnung gemeint war.

Meschregie ließ sich Zeit um das Thema immer mehr auf die Erotik zu lenken. ‚Wir haben es hier geschafft, den Zauber von TausendundeinerNacht, den Zauber des Orients, mit der Fantasie und Freizügigkeit des Westens zu verknüpfen. Die perfekte Synthese. Keine Tabus, nur reine Sinnlichkeit und Kreativität.‘

Amelie hing geradezu an seinen Lippen. Sie würde bereitwillig alles machen, was immer er auch forderte. Aber Meschregi ging sehr langsam und gründlich vor, sie einzuwickeln.

‚Für die Krönung unseres Abends stelle ich mir eine Szene zu dritt vor. Sherezade ist eine Künstlerin, wenn es darum geht, in einer Frau Sensationen zu wecken. Ich habe sie gebeten, meine Frauen auch immer reichlich mit erotischen Einfällen zu versorgen, wenn ich mich selber nicht um sie kümmern kann.

Ich würde Ihnen, liebe Amelie, gerne eine hohe Entschädigung zahlen, wenn sie morgen früh nicht bekennen, dass dies die lustvollste Nacht in ihrem Leben war.‘

Amelie war noch nicht so begeistert von dieser Idee. ‚Mit Verlaub, ich hatte gehofft, dass wir ihre Frau gerne zu ihren Freundinnen entlassen würden, wenn es sie selber doch auch dorthin zieht. Mich zieht es in ihre starken Arme.‘

Meschregi gab Sherezade einen Wink mit dem Auge. ‚Cherie, sie verkennen nicht nur die Situation, sondern auch die Möglichkeiten. Ich mag heute Abend nicht auf die Zärtlichkeiten meines Herrn verzichten, aber ich wäre ebenso untröstlich, wenn ich ihm zu einen Verzicht auf ihren delikaten Leib nötigen würde. Diese Menage a trois ist aber alles andere als ein Kompromiss des Verlangens, sondern bietet ein Meer der Möglichkeiten. Ich will mich ihnen nicht aufdrängen, aber es würde meine Freude vertiefen, sie streicheln und verwöhnen zu dürfen, ja sie als Freundin gewinnen zu können. Wiewohl ich weiß, das mein Herr dies nicht nur als Schauspiel genießt, sondern auch durch seine Männlichkeit uns beide bereichert.‘

Amelies Gegenwehr war ohnehin nicht sehr ausgeprägt, und so nahmen die Ereignisse ihren Lauf. Allerdings wurden überwiegend Zärtlichkeiten ausgetauscht und in milde Formen der Bondage eingeführt. Amelie schwamm in ihren Gefühlen hinweg und willigte ein, sich auch solche Ringe, wie sie Sherezade trug, setzen zu lassen.

Bei Sherezade war eher das Gefühl der Bitterkeit da. Sie hatte ihren Orgasmus bekommen, aber nur durch Amelies Zunge, als diese von ihrem Herrn bestiegen war. Er selber berührte sie eher flüchtig und nahm sie nie. Er brauchte auch nichts mehr zu sagen. Sie wusste, dass sie ihm zu alt war und nicht mehr eng genug. Da half es auch nicht mehr, so rausgeputzt zu sein. Diese Schmach, offen vor den Augen der neuen Favoritin zurück gesetzt zu werden, traf sie doch. Ihre Befürchtung, dass er eine Gemeinheit verband, hatte sich also bewahrheitet. Der einzige Trost war, dass ihre Analysequalität so genaue Ergebnisse lieferte.

Am nächsten Morgen wurde sie wieder für ihre Arbeit am Computer eingekleidet. Der Albtraum ging weiter.
meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
Sklavenhalterin

Baden-Württemberg


gib jedem menschen seine würde

Beiträge: 7270

Geschlecht:
User ist offline
0  0  
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:08.03.10 22:54 IP: gespeichert Moderator melden


hallo ambi valent,


wow waren das zwei bombenstarke fortsetzungen.
jetzt bin ich gespannt auf den albtraum.


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:09.03.10 21:05 IP: gespeichert Moderator melden


14. Einschneidende Änderungen

Vor der Arbeit ging es aber ab zum Frisör. Die Frisöse hatte selbst eine Lockenpracht und wirkte freundlich und gesprächig‚ eher ein Plaudertasche. ‚Da Sie leider etwas wenig gesprächsfreudig zu sein scheinen, wird es wohl eine einseitige Unterhaltung werden.‘ Sie schaute nach, ob der Aufblasknebel auch richtig saß. Zur Sicherheit betätigte sie noch einmal den Blasebalg, um den Druck zu erhöhen.

‚Wir haben extra für Sie ihren Sitzstab montiert, denn mit den Armen auf dem Rücken und dem steifen Korsett wäre ein gewöhnlicher Friseurstuhl sicher zu unbequem. Ich helfe Ihnen auf den Stab.‘ Jetzt erst fiel es Scherezade auf, dass ein Kammerateam die Szene filmte.

Die Frisöse nahm ihren rechten Nippelring und zog Sherezade in die Position vor das Sitzmöbel, dass sie selbst entworfen hatte. Sie sah, dass die Spitze des Stabes mit Gleitmittel eingeschmiert war. Durch einen saften Zug am den Nippelringen wurde ihr bedeutet, dass sie sich vorzubeugen hatte. und langsam sich langsam die Knie beugen sollte. Die Frisöse dirigierte sie. dass sie ihre Rosette gut in die Aufnahmeposition brachte. Schließlich hängte sie die Schellen ihre Fußgelenke in halbhohen Haken ein. Sherezade saß perfekt gerade vor einem großen Spiegel. Die Frisöse holte einen Umhang herbei, der aus ebensolchen rosa Gummi war wie der Body, den die Frisöse trug.

Der Body war eher weit und unförmig geschnitten. Man konnte nicht wirklich erkennen, was sie darunter trug. In ihren Entwürfen für Frisösen war vorgesehen, das sie ein flexibles Gummikorsett trug, Der Gummschlüpfer sollte innen Spikes haben, damit die Frisösen daran erinnert wurden, nicht im Sitzen zu arbeiten.

‚Wissen sie, wir Frisösen lieben unsere Arbeit. Wir helfen uns gerne bei der Verschönerung unseres Kopfschmucks. Und sie haben so wunderschön glänzende dicke Haare. Ich werde mir extra Mühe geben sie ganz dicht an der Wurzel abzuschneiden. Diese neue Maschine kann selbst kurze Haare genau sortieren, um daraus eine Perücke zu bauen. Vielleicht werde ich einmal Ihre Haare tragen dürfen. Es wäre mir eine Ehre.‘.

Während sie das sagte, fuhr die Frisöse mit der Schurmaschine entschieden über ihren Schädel, die schönen Strähnen fielen zu Boden.

‚Also ich finde geschorene Frauen hässlich. Sie sehen gar nicht mehr weiblich aus. Jeder sieht gleich, dass es eine degradierte, rechtlose Person ist, die so rum läuft. Das war schon mit den Sklaven in der Antike so, und auch in den Frauengefängnissen, wohin sie die Prostituierten des Biedermeier brachten.

Ich bin selber für heute Mittag zur Schur vorgesehen. Wir nennen es ernten.‘ Die Frisöse schaute ein wenig traurig drein.

‚Aber wenigstens darf ich dann eine Perücke tragen. Ich würde mich total schämen, wenn ich mich so geschoren im Spiegel sehen müsste. Sehen sie doch selbst.‘ Die Frisöse wies auf Scherezades Spiegelbild. Und es kullerten Tränen aus Scherezades Augen. Sie staunte über sich selber. Dass sie das überhaupt noch konnte …

‚Sie dürfen allerdings keine Perücke tragen. Ich habe den Auftrag, noch mal gründlich nach zu rasieren und dann spiegelblank einzuölen. Außerdem muss ich ihre Augenbrauen zupfen, - und zwar ganz. Aber sie können mir dankbar sein. Jedesmal bei einer Schur wird diskutiert, ob die Frauen dauerhaft enthaart werden. Bei ihnen wollten es der Herr sogar, dass sie Plastikhaare aufgeklebt bekommen sollten, Sie sollten besonders billig und hässlich aussehen. Ich habe ihn aber davon überzeugt, dass sie außergewöhnlich schönes Haar hätten, das sich sehr gut verwerten ließ. Es wäre doch eine Verschwendung … und davon hat er sich überzeugen lassen. Er bestand aber darauf, dass ich ihnen das genau erzähle. Sie sollten nur wissen, was er von ihren weiblichen Reizen hält. Wenn sie mal nicht mehr so nützliche Arbeit am Computer leisten, würde er sie auch für andere Tätigkeiten einsetzen, sagte er. Dieses Wissen würde sie gewiss in Erregung halten. Sie seien eben eine von den Frauen, die der beständigen Erniedrigung bedürfen.‘

Sherzade wusste nur allzu gut, dass er das von fast jeder Frau behauptete. Für sie selber war es definitiv gelogen. Sie hatte nie einen Lustgewinn aus Schmerzen oder psychischer Erniedrigung gehabt. Aber es gab solche Frauen, arme Dinger. Sie hatte selber sogar versucht, sich auf dieses schändliche Spiel einzulassen. Denn wenn sie die Situation schon nicht ändern konnte, so wollte sie das Beste daraus machen, aber es ging nicht. Und darum konnte sie sich auch nichts einreden lassen. Ihr Rezept war, die scheinbare Realität einfach zu ignorieren, sie zog sich wieder in ihre Welt im Cyberspace zurück.

Die jüngsten Ereignisse nahm sich Sherezade zu Herzen. Sie stellte einen Antrag bei ihrem Herrn, sie zu entweiblichen. Dazu sollten nicht nur ihre Brüste amputiert werden und eine Unterleibstotaloperation durchgeführt werden, sondern auch Clit und Schamlippen abgeschnitten werden. Die Naht zeigte dann nur das Fehlen jeglicher Sexualität. Der Harnleiter solle im Dickdarm enden. Natürlich müsste sie auch permanent enthaart werden. Und sie bekäme statt ihres Namens eine Nummer. Sie bekäme den Auftrag, von sich selber nur noch als ‚es‘ und in der dritten Person zu sprechen.

Als Variante könnte man dieses Neutrum dann zu einer Gummipuppe machen. Falsche große Brüste, ein neues Gesicht, und eine falsche Pussy könnten dann die sexuelle Verwendung ermöglichen. Immerhin wären Mund und After noch echt genug. Die besondere Variante wäre die Modellierung nach alten Fotos von ihr. Oberflächlich betrachtet wäre es eine jung gebliebene Sherezade.

Die Idee gefiel Meschregi anfangs sehr gut, er wurde beim Lesen ganz hart. Aber dann erkannte er den versteckten Plan. In Wirklichkeit wollte Sherezade immer weiter flüchten, ihr Leben immer irrealer werden lassen, sie entzog sich so seinem Zugriff. Er konnte sie dann nicht mehr wirklich berühren. Der Vorschlag hatte etwas suizidales. Es erinnerte an den berüchtigten Keyser Soze, der selber Frau und Kinder erschoss, als er merkte, dass er dadurch erpressbar wurde. Ebenso würde Sherezade ihm kein Pfand mehr übrig lassen, mit dem er sie packen konnte. Sie durfte sich ja schließlich auch nicht selbst töten. Nein, diese Bitte wurde abgeschlagen. Er würde sie stets genug Mensch und Frau sein lassen, dass sie auch den Schmerz erfahren könnte, dass sie Leiden könnte.

Irgend etwas in ihm argwöhnte, dass sie genau diese Gedanken auch schon gehabt habe. Ja durch diese Zurückweisung, mit der sie hatte rechnen müssen, sicherte sie sich gewisse Mindeststandards in der Behandlung, bevor er selber auf diese perfiden Ideen gekommen wäre. Hatte sie ihn über drei Banden doch manipuliert? Ein Gedanke, der ihn mit Unbehagen erfüllte. Und egal was er tat, sie hatte einen Punktsieg erzielt, sie entglitt seiner Kontrolle.

Sein einziger Trumpf war, dass er sie so weit pflegte, dass sie stets eine Spur Hoffnung behielt. Das hielt sie lebendig, damit konnte er sie packen. Er würde die Frisöse zu ihrer Wartungsfrau bestellen. Sie sollte Scrofa heißen. Die sollte dann auch nicht mehr geknebelt sein, sondern eher die vorgebliche Freundin, die ihr viel erzählte. Natürlich musste sie erkennbar machen, dass sie die Perücke mit ihren Haaren trug. Und die kleinen Grausamkeiten sollte sie mit einer menschlichen Attitüde ausüben. Nein die technische Isolierung von Sherezade hatte negative Nebenwirkungen. Ihr weiteres Leben würde weniger krass, aber darum um so wirkungsvoller ausfallen.

Diese neue Perückenmaschine war wirklich phantastisch. Sie nahm alle Haare einzeln, sortierte und katalogisierte sie. Der Bildgeber hatte die Frisur, den Haaransatz analysiert. Aus einem Haufen abgeschnittener Haare machte er ein Perücke mit nahezu dem perfekten Abbild der letzten Frisur. Und die von Scherzade war gerade fertig. Die Haare von Scrofa wurden noch verarbeitet.

Er dachte über Amelies Haare noch nach, als Scrofa eintrat. Ihre Augen waren verquollen. Die Schur hatte sie doch sehr mitgenommen. So kahl in dem unförmigen rosa Gummibody sah sie wirklich lächerlich aus. Er dachte drüber nach, sie auszulachen. Aber dann entschied er sich, einen Ausdruck des Ekels aufzusetzen. ‚Ist das eine geschorene Frisöse oder ein rosa Schweinchen? Was siehst du hässlich aus. Hast du dich mal im Spiegel gesehen?‘ Scrofa konnte sich nicht mehr halten und brach in Tränen aus. Meschregi dachte, dass Finesse oft gar nicht nötig war, um sich zu ergötzen.

Er ging zu ihr hinüber und umarmte sie. Ein sanfter Kuss auf ihre Stirn ließ sie dahin schmelzen. ‚Aber aus einem hässlichen Entlein kann doch ein stolzer Schwan werden …‘ Er zog sie vor den Spiegel, wo er ihr Sherezades Haare aufsetzte. Sie machte große Augen. Ihr schien es zu gefallen. Er öffnete den Reisverschluss an ihrem Body, In einer fließenden Bewegung streifte sie ihn ab. Scrofa trug nur das Gummikorsett. Ihr ganzer Körper glänzte von dem Schweiß, denn ihr Body wirkte mit den abgeschlossenen Bündchen an Hals, Armen und Beinen wie ein Saunaanzug. Und natürlich hatte sie eine hervorragende Figur. Ja, an ihr würde er Sherezades Körper rekonstruieren, Und auch ihr Gesicht würden die Spezialisten neu aufbauen. Ob Sherezade es schätzen würde, wenn sie merkte, dass sie langsam eine neue dumme Zwillingsschwester bekam?

Jetzt aber wollte er sich ganz fleischlichen Gelüsten hingeben. Und die verschwitzte Scrofa traf genau seinen Geschmack. Amelie musste eben warten.

meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
Sklavenhalterin

Baden-Württemberg


gib jedem menschen seine würde

Beiträge: 7270

Geschlecht:
User ist offline
0  0  
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:09.03.10 21:19 IP: gespeichert Moderator melden


hallo ambi valent,

ist die entweiblichung nur ein traum oder wird sie umgesetzt. ich hoffe nicht. sein von der natur vorgebenes geschlecht sollte man behalten.


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:10.03.10 20:05 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
hallo ambi valent,

ist die entweiblichung nur ein traum oder wird sie umgesetzt. ich hoffe nicht. sein von der natur vorgebenes geschlecht sollte man behalten.


So was würde ich selbst meinen virtuellen Protagonistinnen nie antun. Sie dürfen darüber nachdenken und schaudern ... mehr nicht.
meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:10.03.10 22:12 IP: gespeichert Moderator melden


15. Treffen unter Freunden
Eine Chauffeurkappe komplettierte ihre Ausstattung. Mit Anzug, Krawatte, streng gekämmten Haaren und Sonnenbrille übte sie, möglichst cool aufzutreten. So wie Trinity in Matrix vielleicht. Und sie hatte tatsächlich eine androgyne Ausstrahlung. Vicky musste schon etwas lachen, als sie Agnes so sah. ‚Die Überraschung ist dir gelungen.‘

‚Na, ich wollte euren großen BMW auch mal fahren, und außerdem leide ich ja schon unter Entzugserscheinungen als Rollenspieler.‘ Vicky ließ sich gerne auf die Einfälle von Agnes ein. Auf dem Weg zum Flughafen saß sie auf dem Beifahrersitz. Agnes fuhr tatsächlich überraschend gut. Mit Details zum bevorstehenden Event waren sie gut beschäftigt. Über die Bedrohung sprachen sie wenig. Außer dass sie beide sich einen Privattrainer für Selbstverteidigung und Intensivtrainig betrieben, aber auch da wurde nicht über Meschregi gesprochen.
 
Der Flug war fast pünktlich, und Agnes beobachtete Vicky genau, als sie ihren Mann endlich wieder sah. Es war nicht nur eine reife Liebe, es war noch – oder schon wieder? – eine leidenschaftliche Verliebtheit ihr abzuspüren. Es war kein Neid, sondern eher Wehmut, mit der sie dieses Paar, dem sie so verpflichtet war, bewunderte. Nach so langer Zeit eine lebendige Beziehung zu haben, das wäre auch ihr Traum, mehr noch als die leidenschaftliche Extase, die ein feuriger Liebhaber sicher bei ihr auslösen könnte. Dabei hatte Georg Lenover nichts, was Agnes Aufmerksamkeit erregt hätte. Weder Hässlich noch dick, nur leichtes Übergewicht. Auch umgab ihn nicht diese Aura, mit der Sidi Meschregi seine Umgebung in seinen Bann zog. Noch nicht einmal die aufmerksame Lebensfreude, die Tom Silling versprühte.
Die Umarmung der Beiden war auch keineswegs unschicklich, aber dem aufmerksamen Beobachter entging nicht, dass es hier um weit mehr ging als um ein Begrüßungsritual. Agnes tat wohl daran, Abstand zu halten. Als sie sich in Bewegung setzen wollten war Agnes zur Stelle und wollte sich um das Gepäck kümmern. Offensichtlich war Georg irritiert, ein kurzer Blick zu Vicky gab ihm die Entwarnung: ‚Das ist Agnes‘.

Jetzt wandte er sich der jungen Frau zu. Er hatte schon ein gewinnendes, respektvolles Lächeln. ‚Ich freue mich, dass ich Sie nun persönlich kennen lernen kann. Nach dem ich so vieles Gutes von ihren hörte, haben sich meine Gedanken – zugegebener Weise - mit Ihnen beschäftigt. Nun erscheint es mir gar albern, dass ich Vicky nicht um Fotos gebeten hatte, aber die wären ihrer Ausstrahlung sicher nicht gerecht geworden.‘

Agnes war die Aufmerksamkeit um Ihre Person eher peinlich, auch wenn sie sich wegen dieser warmen Worte mehr als geschmeichelt fühlte. Sie drängte dezent auf Aufbruch, wobei sie darauf bestand, dass sie sich um das Gepäck kümmerte.
 

Während der Fahrt saßen die wiedervereinten Eheleute im Fond und schienen sich Vertraulichkeiten auszutauschen. Georg hätte sicher noch Agnes einiges geklärt, aber das bedurfte der angemessenen Umgebung. Zu Hause angekommen gab es mit Hanna kein herzliches Hallo, denn es war mitten am Vormittag, und Hanna war in der Schule. Nachdem sich Agnes das Gepäck versorgt hatte, verschwand sie kurz, um dann als Dienstmädchen gekleidet wieder zu erscheinen. Georg war verblüfft, wie sehr sich Körperhaltung, Bewegungen Blicke der Rolle angepasst haben. Gleichsam war es allzu deutlich, dass Agnes um sich eben keinen Wirbel machen wollte. Sie war sozusagen eins mit der Rolle der guten Dienstbotin, die ganz den Dingen der Herrschaft dienen wollte. Georg nahm an, dass sie ebenso schnell in andere Rollen schlüpfen könnte, aber er verstand Agnes schon richtig. Sie bleib dezent im Hintergrund, besorgte sich um Bedienung und schien nicht die Gespräche belauschen zu wollen.
Nach dem leichten Mittagsmahl, dass Agnes aber festlich mit Kerzenglanz gestaltet hatte, bat Georg Agnes zu ihnen. Sie solle nur das Servierhäubchen und Schürze ablegen, denn er wolle mit ihr als Freundin, nicht als Dienstmädchen, sprechen. Und – wie er vermutet hatte – trat ihm plötzlich eine viel selbstbewusstere junge Dame entgegen.

‚Agnes, Ihnen ist die Bewunderung, die ich für sieh hege, sicher nicht entgangen. Allein die Berichte meiner Frau erregten nicht nur heftige Neugierde und Interesse. Jetzt, da ich sie persönlich sehe, haben sich meine hohen Erwartungen nur übertroffen. Ich bin sehr glücklich, dass wir zusammen hier sind. Dennoch wird es Ihnen vielleicht fremd erscheinen, dass ich sie weiterhin Sieze und auch dabei bleiben möchte. Es drückt aber weniger die Abgrenzung aus, sondern den Respekt, den ich ihnen uneingeschränkt zusprechen möchte.
Ich halte die Distanz vor allem, da ich eher konventionelle Vorstellungen von Ehe habe und nicht zuletzt darum eine Menage à trois ablehne. Jegliche sexuellen Avancen zwischen uns beiden wünsche ich darum nicht. Und das, obwohl ich gegen ihre Reize sicher nicht immun wäre. Ideal wäre es, wenn sie mich eher als väterlichen Freund betrachten würden.

Das betrifft selbstverständlich nicht Vicky und sie, dann unsere Beziehung kennt zwar Werte, die das Band zwischen uns vertiefen, aber diese beruhen nicht auf Pflicht und Zwang. Ich mache Vicky darum keine Auflagen, genieße es aber, wenn sie mich ganz in ihr Leben einbezieht. Vermutlich haben sie das aber bereits erkannt …‘

Agnes lächelte, aber nicht um Georg von sich einzunehmen: ‚Ebenso, wie sie Sie wissen, dass Vicky mich so vollständig gewonnen hat, dass mir nichts ferner wäre, als Ihr, und auch Ihnen, die größte Freude zu bereiten. Ich möchte sie darum bitten, dass sie umgehend Klage vortragen, sollte ich Anlass dazu geben.
Umso mehr bin ich sehr unglücklich, dass es gerade wegen mir Grund zur Sorge gibt. ..‘

Georg wiegelte ab. ‚Heute will ich davon nichts hören. Für morgen habe ich ein Meeting in meiner Firma angesetzt, zu der ihr auch eingeladen seid. Dort geht es um wichtige Maßnahmen. Heute aber werden wir uns nur unseres Lebens freuen. Nachher bringe ich Vicky zu einem Termin bei Frau Dr. Müller, und auch danach wollen wir lieber die Zweisamkeit genießen‘. Georg sagte das eher mit einem Lächeln zu Vicky. Er hatte seinen dezenten Charme wohl behalten.
meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
Sklavenhalterin

Baden-Württemberg


gib jedem menschen seine würde

Beiträge: 7270

Geschlecht:
User ist offline
0  0  
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:10.03.10 23:29 IP: gespeichert Moderator melden


hallo ambi valent,


du postest ja in einem hohen tempo. jeden tag neuen lesestoff und das bei gleichbleibender qualität und spannung.

vielen dank.

freue mich schon auf die nächste fortsetzung


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:12.03.10 00:13 IP: gespeichert Moderator melden


16. Gemischte Gefühle

Smart, gutaussehend, kampfmächtig, aber dennoch sensibel - für Phil war Timothy Dalton eindeutig der beste James Bond. Und er ertappte sich dabei, dass er selber jetzt am liebsten ein solcher wäre. Er nannte sich selbst einen Narren, denn er hatte eben nichts von alle dem. Mit seinen 36 Jahren blieb er linkisch, und empfand sich alles andere als gut aussehend. Vor Gewalt im wirklichen Leben schreckte er erfolgreich zurück, außer eher unangenehmen Erlebnissen in der Kindheit kam er nicht mehr mit dieser in Berührung. Die Frauen mied er nach einigen schmerzvollen Erfahrungen. Er meinte, dass sie ihn sofort als Looser einstufen würden, und damit hatte er noch nicht mal unrecht.

Abgesehen von seinen besonderen Fähigkeiten und brillianter Intelligenz war er mittlerweile aber selber reich. Mit seinen gut angelegten Millionen, die Lenover ihm großzügig nach einigen erfolgreichen Jahren zahlte, könnte er jetzt schon an eine vorzeitige Rente denken, was ihm allerdings fern lag. Er hätte sich beeindruckende Outfits und starke Autos leisten können, aber es war ihm schlicht zu albern, diese wunderhübschen Dinger mit solchen Banalitäten zu beeindrucken. Und so blieb er eben allein und machte keine Anstalten, irgend etwas daran zu ändern, jedenfalls bis jetzt.

Denn die Analyse der Video-Streams von ´Sherezade´ hatte ihn aus der Fassung gebracht. Zuerst, als er diese bizarr gefesselte Frau mit schmerzhaften Applikationen sah, ist für ihn eine Welt zusammen gebrochen. Der vermeintliche schwule Hacker hatte hier einen widerlichen Video-Stream zur Tarnung vorgeschaltet, so dachte er zunächst. Immer mehr wurde ihm bewusst, dass es sich bei dem Video um echte lebende Menschen handelte, und dass hier nicht in die Trickkiste des Filmes gegriffen worden war. Er hatte bislang eine fast freundschaftliche Sympathie und Respekt gegen diesen Hacker empfunden. Dann aber diese gequälte Frau zu sehen, zerstörte mit einem Schlag jegliche Sympathie. War er der Verursacher dieser abscheulichen Qualen?

Phil hatte sich zuweilen, und vielleicht zu oft, einige Bilder mit grauseligen Frauendarstellungen angeschaut, die ihn erregt hatten. Aber er hatte es unter dem Etikett ´virtuell´ und ´Fetisch-Kunst´ abgelegt, die ihm von dem schlechten Gewissen entlastete, sich am Schmerz real leidender Menschen zu ergötzen. Jetzt aber schien genau das eingetreten zu sein, er erregte sich an dem präsentierten Elend und erschrak über sich. Natürlich schlug jetzt alle Sympathie an seine Gegenspieler in Hass um, und der Wunsch, sich als Retter zu engagieren, wuchs gewaltig an. Um so mehr, um damit sein mahnendes Gewissen wegen der empfundenen Lust zu beruhigen.

Er brauchte tatsächlich eine Weile um zu erkennen, dass sein schwuler Hacker nicht existierte, sondern dass die gefesselte Frau auf dem Video wirklich Sherezade war. Und dann schlugen seine Gefühle wieder um. War sie so abgedreht, dass sie sich freiwillig so bizarr darstellte? Oder steckte sie unter einem üblen Zwang, der sie so entmenschlichte?

Er klammerte sich an Zweiteres, und das Opfer gewann nun die doppelte Attraktivität. Zum einen identifizierte er sich mit Schrezade, die als Hacker ja immerhin auf seiner Wellenlänge schwamm, zum anderen erregte sie ihn, auch wenn er sich das nicht eingestehen mochte. Verbunden mit seinem Helfersyndrom wuchs das heran, was andere eine intensive Verliebtheit beschreiben würden. Da waren nur zwei Haken.
Zum Einen schien sie unerreichbar fern, von mächtigen Bösewichtern bewacht, eben eine Mission Impossible. Und zum Anderen war hieß er nicht Timothy, James oder Ethan …

Er wertete alle möglichen gespeicherten Streams aus. All die Varianten der Befestigung der Ringe, alles Andere, dass doch geradezu den puren Schmerz bedeuten musste, und dennoch die Konzentration, auf das Ausspähen der Geheimnisse Lenovers gerichtet. Es wirkte bald so, als ob diese Frau gar nicht in ihrem Körper weilte. Er war zum Werkzeug geworden. In ihrer Arbeit entfloh sie der Realität. War das nun ein abscheulicher Plan, sie zu Höchstleistungen anzuspornen, indem sie immer mehr ihrer abscheulichen Realität fremd wurde? Und wessen Plan war es? War es Meschregis Plan? War es doch ihr eigener Plan?

Der Video-Stream schien auch Toninformationen zu beinhalten, aber außer Geräuschen wie quitschendes Gummi, Glöckchengeklingel, Schnaufen oder Stöhnen war anfangs nicht zu erkennen. Später aber beobachtete er eine Sequenz, die erst durch die Tonspur aufschlussreich wurde.

Nach dem Klingeln erschien die Wartungsfrau. Diesmal aber nicht die Vermummten, die scharf geknebelt waren, sondern eine in einen unförmigen rosa Gummibody gekleidete junge Frau mit netter Frisur. Sie erzählte fast pausenlos, zum Glück in Deutsch und nicht Arabisch. Sherezade war allerdings noch durch einen dicken rosa Ballknebel am Sprechen gehindert, so dass es sich um eine einseitige Unterhaltung handelte:

‚Unser Herr hat verfügt, dass ich mich jetzt hauptsächlich um dich kümmern soll. Zunächst einmal soll ich dein übliches Wartungsprogramm fortsetzen. Du seist das so gewöhnt, und zu viel Neuerung auf einmal würde dich noch ganz durcheinander bringen.‘ Beim Erzählen hatte sie den rosa Ball abgeschnallt und sich mit einer Sprühflasche bereitgestellt. Wie erwartet öffnete Sherezade den Mund ganz weit. Die neue Wartungsfrau sprühte damit ihren Mund aus. Dann führte sie den Fütterschlauch ein.

‚So, und jetzt schön schlucken, aber das kennst du ja schon. Du machst das sehr gut. Aber dir kommt das Lob sicher albern vor, da du das ja schon seit Jahren mehrmals täglich geübt hast. Übrigens gibt es kleine Änderungen in deinem Nährbrei. Da er ja durch die Füttermethode zu wenig mit Speichelflüssigkeit versorgt wird, sollte ich dem abhelfen. Du weißt doch, wegen der Verdauungsenzyme. Also musste ich den Brei Löffel für Löffel erst selber in den Bund nehmen und durchkauen, dann wieder ausspucken. Der Brei, der jetzt in deinem Magen ankommt, ist also hochwertigere Nahrung denn je. Naja, so hochwertig vielleicht doch nicht. Er enthält zwar alles, was du brauchst, aber es schmeckt furchtbar fad. Ich wunderte mich, dass da nicht mehr Salz dabei ist, das braucht der Körper doch auch. Dann aber bekam ich den Auftrag, noch mal ein Bisschen Pipi von mir rein zu machen, da sei dann auch wieder das notwendige Salz drin – eben so was wie Würze. Aber du verpasst gar nicht viel, wenn du immer über den Schlauch gefüttert wirst und das ja gar nicht schmecken kannst.

Wie dem auch sei. du findest es vielleicht nicht schön, dass ich deinen Brei durchkaute, ich aber schon. Das vertieft die Beziehung zwischen uns beiden. Unser Herr will, das wir ein Paar werden. Ich soll immer mehr so aussehen wie du einmal ausgesehen hast. Deine Haare hast du vielleicht ja schon wiedererkannt. Und demnächst soll ich verschiedene Operationen mit machen. Er hat mir Fotos von dir gezeigt, wie du einmal ausgesehen hast, und wie ich bald aussehen werde. Nicht schlecht, habe ich gedacht, aber ich gefalle mir eigentlich viel besser wie ich bin. Aber es geht hier ja nicht so, wie ich das will. Dann hättest du vielleicht die Operationen gekriegt und sähest dann so aus wie ich. Das hätte dir bestimmt gut gestanden. Aber es sollte wohl so nicht sein.‘ Die Wartungsfrau seufzte.

‚Mich nennt er ganz neckisch immer „Mein kleines Schweinchen“, und er hat mir einen neuen Namen gegeben, Scrofa. Eigentlich hört sich das ja nicht nett an, aber er nimmt mich dann immer ganz hart, so wie ich es mag. Ich glaube, ich bin jetzt so was wie eine Favoritin. Viele seiner Frauen hat er ja noch gar nicht mal genommen, und manche nimmt er gar nicht mehr. Du hast ihn doch bestimmt schon ganz lange nicht mehr in dir gespürt? Mich aber will er. Bestimmt liegt das daran, weil ich immer viel mit meinen Muskeln da unten geübt habe und das richtig gut kann.‘ Scrofa drang mit ihren Fingern in Sherezades Grotte ein, nachdem sie den dicken Dildo entfernt hatte.

‚Kein Wunder, dass dich da keiner will, du bist ja wegen der dicken Dildos total ausgeleiert. Ist doch klar, dass dich dann keiner mehr will. Mann spürt deine Scheide ja kaum. Ich werde ihn mal fragen, ob du nicht mehr so gestopft wie eine Gans sein musst. Vielleicht könnten wir dann was zusammen üben. Kleine Verbesserungen sind doch gewiss drin …

Ich muss dir zwar noch ein bisschen weh tun, danach darf ich dich aber wieder streicheln und küssen. Das mache ich sowieso viel lieber, aber du weisst ja selber, dass wir eben den Anweisungen entsprechen müssen.‘

Und so ging das Geplapper endlos weiter. Eine seltsame Mischung aus brutaler Folter mitleidloser Erniedrigung und dem Gerede unter Freundinnen ging bei Scrofa so glatt zusammen, dass man meinen müsste, das gehöre sich so. Phil fragte sich, ob Sherezade diese Scrofa als Ablenkung erleben würde, und sogar das auch zum Anlass der Freude nehmen würde? Vielmehr glaubte er aber, dass Sherezade sich vielleicht einen Knebel für Scrofa gewünscht hätte.

Sein Hirn raste, aber er konnte noch keinen Lösungsweg finden. Unabdingbar erschien ihn aber die Kontaktaufnahme. Und das war unter Hackern zugleich leicht als auch unendlich schwer. Er wusste, dass sie von einem Bewacher verfolgt wurde. Und selbst wenn er ihr unbemerkt eine Nachricht zuschieben könnte, dann wäre es möglich, dass sie ihn verriet und somit die gesamte Lenover-Verteidigung auffliegen ließ.
Seine Konzentration auf Sherezade kostete natürlich auch Zeit und Aufmerksamkeit, die es den anderen Dingen zu widmen galt. So rang er mehr als einmal mit sich, ob es denn nur seine bizarre Leidenschaft war, die ihn so gefangen nahm, oder ob es sich um den Schlüssel zur Lösung der Probleme eignen könnte. Er konnte sich nicht so recht entscheiden, aber er verfolgte Shereades Weg genauer. Er sah, dass sie geschoren worden war, und er las ihren Antrag der Entweiblichung.

Er sah, wie die stummen vermummten Frauen von dieser redseligen Frau, die sie nun Scrofa nannten, ersetzt wurde. Es war seltsam, dass sie zugleich fast fürsorglich und liebevoll, dann aber mit einer grausamen Gleichgültigkeit seine Sherezade behandelte. Immer mehr reifte die Überzeugung, dass Sherezade weit besser in das Lager der Opfer als in das Lager der Täter passte.
Ein grelles, schockierendes Spiel, und keiner wusste mit Bestimmtheit, wer welche Motive hatte, wer nun wen manipulierte. Aber es war ein gefährliches Spiel, und der Einsatz war mehr als das eigene Leben. Jeder Fehltritt könnte eine Lawine und damit eine Katastrophe auslösen.
Entsprechend behutsam ging er vor. Er musste die Botschaft und seinen Absender so gut verstecken, dass nur sie sie finden konnte. Und wenn, dann sollte sie auch im schlimmsten Fall nicht dies im Wesentlichen gegen ihn wenden können. Er wollte glatt sein Hacker-Diplom zurück geben, wenn ihm diese Aufgabe nicht gelingen sollte.

Leider müssen wir uns hier mit dem bloßen Erfolg begnügen, denn ein guter Hacker ist wie ein Magier und Illusionist. Der lässt sich auch nicht in die Karten sehen. Phil hatte es jedenfalls geschafft. Auf die Frage ´wanna change condition?´ kam ein vorsichtiges ´too dangerous!´

Die Antwort überzeugte ihn, dass er hier vielleicht eine eingeschüchterte Verbündete gewinnen könnte. Aber er zwang sich, nüchtern zu bleiben. Denn wenn das eigentlich unmögliche trotzdem eintreten würde, dann wäre ja noch immer seine abstoßende Wirkung auf die Damenwelt eine Hürde. Sie würde ihn dann vielleicht auch nicht wollen. Das aber sollte ihn nicht stören, den seine Liebe erklomm bald platonische Höhen, auf denen er nichts für sich selber fordern wollte.

meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
Sklavenhalterin

Baden-Württemberg


gib jedem menschen seine würde

Beiträge: 7270

Geschlecht:
User ist offline
0  0  
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:12.03.10 00:30 IP: gespeichert Moderator melden


hallo ambi valent,

das ist starker tobac und spannend jetzt


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:12.03.10 23:27 IP: gespeichert Moderator melden


17. Kriegsrat

Die Runde bestand aus den Lenovers, Phil, zwei weiteren Vertrauten aus Georgs Firma, Jean Lapace, dem Geschäftsführer von Ironstone-Securities und auch Agnes war dabei. Die Anwesenden wurden von Phil umfassend über den Stand des kalten Krieges informiert:

´er feindliche Hacker ist nicht, wie ich anfangs an nahm, ein äußerst geschickter homosexeuller Araber, sondern eine gefangen gehaltene Frau unbekannter Herkunft, die Meschregi hörig zu sein scheint. Die Macht Meschregis beruht allerdings nicht auf freiem Entschluss der Hackerin, sondern auf Konditionierung und / oder Erpressung und Einschüchterung. Hier sehe ich eine schwache Chance …´

Jean Lapace verlor sich nicht in hoffnungsvolle Träumereien, sondern dachte als ehemaliger Fremdenlegionär in militärischen Kategorien: ´Sagen sie uns lieber, was die über uns wissen, und was wir über die wissen.´

´ie wissen sehr viel über uns. Ich habe sie weitgehend gewähren lassen, um bei der Gegenspionage nicht aufzufallen. An sehr wenigen Stellen habe ich ihnen Informationen vorgehalten oder sie mit Falschinformationen gespickt. Natürlich wissen sie nichts darüber, wie viel wir über sie wissen, auch nichts von unserer Söldner-Truppe Thunderbolt. Aber viele Firmen- und persönliche Details habe ich ungefiltert durchsickern lassen.

Wir kennen die Firmenstruktur Meschregis, einschließlich massenhafter Interna sehr gut. Das genügte, dass wir die Finanzierung der ganzen Aktion letztlich aus seinem Imperium gezogen haben. Und das könnten wir verwenden, um einen Gegenschlag auszuüben, der empfindlich treffen kann. Ich würde sogar raten: Angriff ist die beste Verteidigung. Wir sollten den Laden massiv angreifen!´

Georg staunte. Phil war sonst eher als Zauderer und zurückhaltender Mensch bekannt. Böse Zungen hätten ihn mit tituliert. Hier aber schlug er martialische Töne an. Was war mit ihm los?

Bevor der kämpferische Lapace, dem es um Frieden doch so gar nicht gelegen war, die Stimmung noch weiter verschärfen könnte, mäßigte Lenover den Kreis: ´Es gibt eine Reihe von Punkten, die uns zur Vorsicht gemahnen. Erstens, Meschregi verfügt über weit größere Ressourcen als wir. Wir können noch nicht einmal gewiss sein, ob es nicht einen noch besseren Hacker gibt, der hinter ihm ebenso hinterher spioniert, wie es Phil mit Sherezade macht. Persönlich traue ich Phil uneingeschränkt, aber auch er ist nur ein Mensch.

Zweitens kennen wir Meschregis Pläne zu wenig. Dass er uns ausspähen wollte, kann alles mögliche heißen. Vielleicht ist er nur eine Art Spanner, oder jemand, der eben mit grenzwertigen Methoden Geschäfte macht.
Drittens - Wenn wir unter dieser Situation einen Angriff starten, könnten wir nicht nur den Kürzeren ziehen, sondern uns fehlte auch die moralische Rechtfertigung. Ich sehe die schreckliche Bedrohung, aber keinen hinreichenden Grund, Gewalt und Betrug zuerst in großem Stil aggressiv zum Start einzubringen. Wenn wir aber die moralische Überlegenheit verlieren, werden wir nicht wirklich bestehen können. Ich habe kein schlechtes Gewissen, Phil alles ausspähen zu lassen, und von den grauen Geldern und schwarzen Kassen effektive Gegenkräfte aufzubauen. Ich bin nicht blauäugig.
Und Viertens vermute ich, dass Meschregi sich auch bei seiner Niederlage einen vernichtenden Rachezug zurecht gelegt hat, dass versprengte Truppenteile, einzelne Assassinen, oder verzweifelte Menschen, die manche Führer für ihre widerlichen Interessen instrumentalisieren.
Kurz: Ich würde eine direkte Auseinandersetzung möglichst vermeiden.´

Ein Raunen ging durch die Anwesenden. Hier hatte Georg nicht als Chef und Besitzer der Fima, nicht in seiner hierarchischen Rolle, nicht als Betroffener, sondern als Primus inter Pares geprochen. Seine Argumente waren stark und überzeugten direkt.

´Was aber sollten wir dann tun?´ fragte Gerd Kretschmar, Der Entwicklungschef, der Membranforschung. Er war vielleicht der älteste Freund von Georg. Nicht minder brilliant im Denken, aber sehr viel fokussierter auf Forschung kannten sie sich seit Studienzeiten. Lenover war der Generalist, der Stratege, der Kretschmar den Rücken frei hielt und ihn die Möglichkeiten gab, die das Unternehmen letztlich zum Erfolg führte. Gerd gehörte quasi zur Familie. Seine Frage drückte jedoch nur aus, was wohl alle dachten.
Georg behielt die Ruhe, auch wenn er innerlich bei weitem nicht so sicher war. Er spürte aber, dass es von enormer Wichtigkeit war, dass seine Leute vereint und schlagkräftig war: ´Ich halte folgende Strategie für die gegenwärtig beste: Wir bereiten uns defensiv auf möglichst alle Eventualitäten vor. Angefangen von einer möglichen De-Eskallationsstrategie, die uns ermöglichen, aus der Sache gut heraus zu kommen, wenn das auch die Gegenseite will. Möglichen Gefahren sollten wir aber optimal vorbereitet begegnen. So denke ich, dass Jean noch alle Hände voll zu tun hat, die militärischen Operationen lautlos und unauffällig vorzubereiten. Von einer perfekten Defensivposition aus müssen wir in der Lage sein, auch im Ernstfall zu schnellen Strategiewechseln in der Lage zu sein. Vielleicht sogar zu Kamikaze-Vergeltungsschlägen.

Friedbert Carolus kennen manche ja nicht, denn er erledigt seine Aufgabe als meine rechte Hand so unauffällig, wie es kaum hoch genug geschätzt werden kann. Nicht nur seine herausragenden Fähigkeiten als Koordinator, sondern seine Loyalität als Freund haben ihn zu meinem vollen Vertrauen geführt. Immerhin müssen wir damit rechnen, dass auch folgende Szenarien eintreten Können: Ein Scharfschütze nimmt mich vorzeitig aus dem Spiel, oder finanzielle Manöver verhindern eine effektive Geschäftstätigkeit … für all das benötigen wir weitgehend autonome Einheiten, die siech auf jede Art der Bedrohung einstellen kann, seien es nun wirtschaftliche Angriffe oder solche auf Leib und Leben. Friedbert kann mich dann weitestgehend ersetzen. Unsere Feinde müssten dann merken, dass sie der Hydra nur einen Kopf abgeschlagen haben.´

Der Kreis sah ernst drein. Dass es so hart kommen könnte, wollten viele nicht wahr haben. Um so mehr hatten Georgs Worte Gewicht. Es wurden noch viele Details gesprochen. Vicky und Agnes sagten nichts, aber sie waren unglaublich dankbar dafür, dass sie in den Kriegsrat einbezogen worden sind. Sie waren auch schlicht beeindruckt, was sich da im eigenen Lager an Kompetenz versammelt hatte.

meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:13.03.10 19:03 IP: gespeichert Moderator melden


18. Ein denkwürdiges Dinner

Üblicherweise wurden die Gäste, die meist alleine oder zu zweit eintrafen, mit einem Aperitif begrüßt erhielten am Empfang ihre Namensschildchen. Einige kannten sich natürlich gut und wurden schnell in Gespräche verwickelt. Meschregi lächelte freundlich und einnehmend, keineswegs abschätzig, als er sich bei der Empfangsdame Agnes meldete.

‚Ich bewundere ihre Vielseitigkeit. Natürlich bedaure ich, dass ich sie in meinem ersten Versuch noch nicht als Mitarbeiterin gewinnen konnte. Aber man sieht sich öfter … und vielleicht bekommen Sie eine weitere Chance.‘

‚Sidi Meschregi, wir freuen uns außerordentlich, Sie hier begrüßen zu dürfen. Ein Mann von Welt, ein Mogul der Ökonomie, ist stets willkommen und darf sich als Ehrengast fühlen. Dennoch überrascht es uns, sie so schnell wieder zu sehen. Sagten Sie nicht bei unserer letzten Begegnung vor Kurzem, dass sie diese Stadt auf absehbare Zeit nicht besuchen wollten?‘ Agnes war freundlich und unverbindlich. Sie machte zugleich deutlich, dass sie sehr wohl daran anknüpfte, was zwischen Ihnen vorgefallen war, ohne sich aber zu verraten. Sie konnte seine Charme-Attacke gut parieren.

‚Nun denn, die Umstände wechseln oft unverhofft. Sie haben aber mit ihrer Flexibilität bereits beweisen, dass sie damit ebenso gut umgehen können wie ich. Diese Qualitäten brauche ich … vielleicht können wir uns später, wenn ihre Verpflichtungen es erlauben, uns noch auf ein Wort oder zwei sehen?‘ Meschregi verfügte nicht nur über ein angeborenes einnehmendes Wesen, sondern hatte seine diesbezügliche Fähigkeiten bis zur Perfektion gesteigert.

‚Selbstverständlich, vielleicht nach dem Dessert?‘ Agnes präsentierte ein ebenso perfektes Lächeln, business-like und unverbindlich. Aber sie spürte, wie er sie mit wenigen Worten bereits einwickeln konnte. Ihr war bei dem Gedanken nicht wohl, ihm alleine zu begegnen. Sie musste Vicky zu Hilfe rufen. Agnes hatte diverse Schwächen, aber einen überlegenen Gegner zu unterschätzen, gehörte nicht dazu. Tom wollte sie lieber raus halten. Er ist lieb und nett, aber einem derartigen Mephisto wird er nicht viel entgegen zu setzen haben. Allein die Tatsache, dass Tom und Meschregi hier auf diesem Fest zusammen trafen, machte ihr nun plötzlich doch Sorgen.

Nach dem dezenten Klang eines angeschlagenen Sektglases fanden sich alle auf ihren Plätzen ein und wandten ihre Aufmerksamkeit Vickys Begrüßungsrede zu:

‚Meine Damen und Herren, liebe Gäste, teure Freunde!

Freude und Exitement ist stets bestimmend, wenn ich zu einem Insider-Dinner lade. Und nun ist der Höhepunkt der Vorbereitungen genommen. Außergewöhnliche Menschen haben sich hier eingefunden, um ein erlesenes Mal zu feiern, anregende Gespräche zu führen und Freundschaften zu knüpfen oder zu vertiefen. Mehr noch als jeder Mensch, der – ob arm oder reich – ein Universum in sich darstellt, haben wir hier eine Gesellschaft, die sich durch besonders schillernde Persönlichkeiten auszeichnet. Es wäre nicht das erste Mal, wenn sich im Rahmen dieser Abende lukrative Geschäfte anbahnen würden oder ganz persönliche Beziehungen ihren Anfang nähmen.

Allerdings bedarf ich selber des Trostes, denn die beiden herausragenden Personen dieses Abends sind nicht meine Geschlechtsgenossinen, sondern Männer. Zum einen möchte ich ihnen Tom Silling vorstellen, dessen zweiter Fotoband ‚Sumpfblumen in ihrem Habitat‘ demnächst erscheinen wird. Sie haben hier die Gelegenheit, einige Exponate vorab betrachten zu können. Mich hat an seinen Bildern die Sensibilität beeindruckt, mit der er ein Stück Lebenswelt verdichtet transportieren konnte. Seine Stärke sind nicht die krassen, schockierenden Bilder – obwohl auch solche darunter sind - , sondern die Andeutungen, die Seele, die aus ihnen spricht. Wir werden nach dem Hauptgang die Gelegenheit haben, ihn im Interview persönlich kennen zu lernen. Falls sie ebenso gespannt darauf sind wie ich, dann werden sie später gewiss nicht enttäuscht werden. Als ich ihn nach seinem professionellen Selbstverständnis fragte, bezeichnete er sich als einen „Archivar des Lebens mit Leidenschaft für Frauen“.

Unser anderer Ehrengast ist ein Mann der internationalen Finanzwelt, Sidi Said Meschregi. Bei seinen Erfolgen und zentralen Rollen in vielen internationalen Unternehmen sollte seine Bekanntheit kaum einem Warren Buffet nachstehen, aber er hat es bislang geschafft, die Kenntnis seiner Erfolge lediglich auf Insider-Kreise zu beschränken. Er ist in unterschiedlichen Branchen zu Hause, seine Schwerpunkte bilden der Internationale Energiehandel und Venture-Kapitalgesellschaften. Aber belagern sie ihn bitte nicht allzu sehr, denn auch er soll sich als Gast hier ebenso wohl fühlen wie Sie.

Entschuldigen muss ich mich bei Sabine Nateph-Kain, denn ich kann ihr heute leider kein Konzertformat gewähren. Es ist für eine Pianistin ihres Ranges sicher weniger befriedigend, lediglich als Hintergrund-Musikantin Beachtung zu finden. Desto mehr gebührt ihr unser Dank, sich dennoch dieser undankbaren Aufgabe zu stellen. Wenn Sie sich also der Ohrenfreuden erlesener Chopin-Interpretationen hingeben wollen, so wird es die Künstlerin ihnen danken, wenn sie in ihre Nähe ihr die Wertschätzung erweisen wollen.

Trost wird mir allerdings zu Teil und kommt von zwei mir nahestehenden Menschen: Mein Gatte Georg Lenover ist von langer Reise heimgekehrt, und ich teile gerne mit meinen Gästen das Glück, wieder mit ihm zusammen zu sein. Die strahlende junge Dame am Empfang, Agnes, konnten sie nicht übersehen. Sie ist meine neue Assistentin und bezaubert Sie vermutlich ebenso wie mich. Wenn sie also Fragen oder Anliegen haben, dann dürfen sie sich gerne an sie wenden.

Für vertraulichere Gespräche stehen ihnen mehrere Séparées zur Verfügung. Es dürfte wohl überflüssig sein, auf die kleinen Zeichen hinzuweisen, die zwischen ‚belegt‘ und ‚frei‘ unterscheiden. Sie sollten diese ganz nach Bedarf auch einstellen.

Natürlich sind ihre Tischnachbarn ausgewählt worden, dass sie ihren Interessen gut entsprechen könnten. Also sollten auch jene, die nicht mit einem Übermaß an Kontaktfreude begabt sind, das Wagnis eingehen, jemanden Neues kennen zu lernen.

Nun aber genug der Worte und zu unserer Vorspeise …‘

Meschregi lächelte leicht bezüglich der Eleganz, mit der ihn Vicky kalt gestellt hatte. Seine Ehrung machte es ihm umso schwerer, inkognito seine Pläne zielstrebig verfolgen zu können. Lenover saß mit ihm am Tisch, allerdings nicht in direkter Nachbarschaft. Sie wollten ihn wohl eher aus der Distanz kennen lernen. Meschregi genoss den Abend und die außergewöhnlichen Speisen. Die Bekanntschaften, die er schloss, konnten tatsächlich geschäftlich bedeutsam sein. Und er nutzte die Gelegenheit, sich zu unterhalten und Business zu treiben, bis sein nächster Zug in eigner Sache möglich sein sollte. Natürlich entging ihm nicht, wie Lenover ihm besondere Aufmerksamkeit schenkte. War es nur seine herausgehobene Stellung? Oder seine internationalen Kontakte? Oder nur Meschergis Ausstrahlung? Oder wusste er gar mehr?

Sicher, denn Vicky hatte ihm bestimmt Details aus dem Club erzählt … natürlich sprach er ihn an. ‚Kann es sein, dass ihr internationales Geschäft durch bessere Kontakte einen Dimensionssprung machen könnten? Ich bin selbstverständlich gut über die Produktpalette und Alleinstellungsmerkmale ihrer Firmengruppe informiert … und beeindruckt. Ich sehe außergewöhnliche Chancen für eine Zusammenarbeit.‘

Lenover hob interessiert die Augenbrauen und bat ihn in ein Séparée. Drinnen wurde ihnen sofort klar, warum beide von wirtschaftlichen Erfolgen geradezu getragen waren. Sie schalteten nahtlos in einen sachlichen Verhandlungsmodus, der ihnen Möglichkeiten und Risiken, Chancen und Gefährdungen als ein verwobenes Spiel, das sorgfältig und präzise gespielt werden will, erschien. Für den Zuschauer wäre es überraschend gewesen, wie Lenover trotz seines Wissens über die Hintergründe und Abgründe seines Gegenübers geschäftliche Optionen durchdenken konnte. Auch Meschregi, der eigentlich auf persönlicher Mission war, konnte nicht umhin, ernsthaft über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu durchdenken, die allzu sehr nach Win-Win aussah. Bei all der Diskussion wäre keinem in den Sinn gekommen, über ihre Privatfehde – und sei sie nur mittelbar verursacht - nachzudenken.

‚Verehrter Herr Lenover, mein Research-Team ist natürlich auch über persönliche Details aus ihrem Leben gestolpert. So habe ich gelernt, dass sie an der Uni im Schachteam mitspielten, und das recht erfolgreich. Dann aber weiß man nichts mehr darüber.‘

‘Das ist ein halbes Leben her. Ich war auf meine 1920 ELO-Punkte damals sehr stolz, aber für den großen Sport nicht genug. Ich habe mit sehr viel Freude gespielt, aber mich gegen eine Fortsetzung meines Schach-Lebens entschieden. Ich musste Prioritäten setzen. Irgendwie bedauere ich es trotzdem. Jetzt habe ich seit Monaten nicht mehr gespielt.‘ Georg lächelte wehmütig.

‚In Vereinen habe ich nie gespielt. Ich kenne auch nicht irgendeinen ELO-Wert, aber ich empfinde mehr als Leidenschaft bei diesem Spiel. Ich meine, der Stil eines Spielers verrät viel über seinen Charakter. Und einen Geschäftspartner sollte man möglichst gut kennen. Darf ich Sie zu einer Partie herausfordern?‘

‚Sie überraschen mich zwar, aber ich bin nicht ganz abgeneigt, nach all den Jahren einem alten Laster nachzugehen. Wie wäre es, wenn wir gegen Ende des Abends nicht nur gegen die Müdigkeit kämpfen, sondern das Wagnis eines persönlichen Duells eingingen? Bis dahin hätte ich gewiss ein Brett organisiert.‘

Meschregi lächelte: ‚Ich bin da besser vorbereitet. Ich habe nicht nur das Brett, sondern auch die Figuren und eine Schachuhr im Gepäck. Jeder 15 Minuten sollte genügen. Und ich freue mich auf dieses Match zu nächtlicher Stunde.‘

Meschregi empfand regelrecht Sympathie für sein Gegenüber. Lenover war nicht der Zauderer, der vor einer kritischen Herausforderung zurück schreckte. Wer würde sich sonst auf ein Duell gegen einen unbekannten Gegner zu später Stunde einlassen? Unter anderen Umständen hätten sie wirklich Freunde und gute Geschäftspartner werden können. Wahrscheinlich wird er ihn töten lassen müssen, aber das wäre ein Jammer. Er dachte an die sprichwörtlichen Tränen der Krokodile, wenn sie ihr Opfer verspeisen.

Lenover war aber alles andere als die Maus, mit der die Katze spielte. Er war sich der Gefahr bewusst und sah ihr mit stoischer Gelassenheit ins Auge. Er rechnete damit, das Schachspiel zu verlieren, aber diese Verspieltheit kostete nichts. Ein harmloses Vergnügen, so dachte er.

Man kam aber nach dem kurzen und intensiven Gespräch überein, sich wieder der großen Gesellschaft anzuschließen, wo der Hauptgang mit seinen kulinarischen Genüssen ihrer harrte.

meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:15.03.10 21:58 IP: gespeichert Moderator melden


19. Ein Interview

Eigentlich hatte man nach dem Hauptgang und den erlesenen Weinen noch den Espresso nötig, aber das Interview mit Tom Silling sollte ja Anregungen liefern, um wieder munter zu werden.

Vicky stellte den Fotografen kurz vor. ‚Zu Ihrem ersten Band – Seltene Blumen in ihrem Habitat - gab es fast durchweg positive Beachtung in den Feuilletons. Hat sie das überrascht?‘

Tom: ‚Oh ja. Es war ohnehin ein Risiko für meinen Verleger, den Band eines bis dahin unbekannten Fotografen herauszubringen. Mir war es bereits eine enorme Befriedigung meiner Eitelkeit, dieses wirklich gut produzierte Buch in Händen zu halten. Der Titel lässt eher auf ein langweiliges Biologiebuch vermuten. Wer da noch das Titelbild sieht, wird ein wenig lächeln, aber es ist klar der kunstbeflissene Bildungsbürger adressiert.
Kurz, ich glaubte nicht wirklich, dass sich die erste Auflage von 5000 überhaupt verkaufte. Nun ist bald die 2. Auflage fast vergriffen.‘

Vicky: ‚Die Rezeption in den Zeitungen war dann die eigentliche Verkaufsmaschine. So viel Werbung wurde dann gar nicht gemacht. Ich zitiere hier eine Stimme:
… Die Fotos sind in einer Lebendigkeit, wie man sie selten wahrnimmt. Immer schwingt ein Hauch Erotik mit. Selbst das Portrait einer Greisen lässt dies gar begehrlich erscheinen. …
Was ist Ihr Geheimnis?‘

Tom: ‚Ich liebe Frauen, eigentlich alle, und manche ganz besonders. Natürlich habe ich nicht viele Regieanweisungen gegeben. Auch wenn meine Person ganz unwichtig ist, habe ich vielleicht den Frauen dieses Gefühl der eigenen Bedeutung vermittelt, und das lässt sie erblühen. Irgendwie bilde ich mir ein, dass jede Frau eine Magierin ist. Und die Liebe ist die Magie, die sogar toten Bildern Seele einhaucht.

Die genannte Dame war übrigens erst 78, also noch keine Greisin. Ich hatte bei ihr stets den starken Eindruck, dass sie in besonderer Weise die Erfahrungen ihres Lebens präsent erhielt. Vielleicht bildete ich mir das nur ein, aber ich sah die Verzweiflung, die sie in den Wirren des Krieges erfuhr, die Stärke, alle Härten zu durchstehen, und die Extase in den Armen ihrer Liebhaber. Ich sah sie irgendwie als junges Mädchen. Es war ein reiches Leben, nicht ohne Tiefen. Ich würde sagen: Ein gesegnetes Leben. Diese Dame hatte die Gabe, ihre Erinnerungen lebendig zu halten, und all das konnte man bereits an ihrem Gesicht sehen. Ich bin selbst ein Gesegneter, dass ich sie hatte kennenlernen und fotografieren dürfen.‘

Vicky: ‚Sie vermitteln uns Frauen ein schönes Gefühl. Doch dazu zwei Fragen: Was haben Männer davon? Und wie echt ist ihre Masche als Charmeur – was sagt ihre Frau dazu?‘

Tom: ‚Männer geben sich oft bärbeißig, unnahbar und unsensibel. Das aber ist oft nur ein Schutzpanzer, da Männer mit ihrer Verletzlichkeit schlechter umgehen können als Frauen. Viele sind aber ganz anders, sie passen nicht in ein Klischee. Und diese Faszination von dem Mysterium Frau liegt zum Teil vergraben in ihnen. Meine Bilder mögen beim Einen oder Anderen genau diese schlummernden Gefühle wecken.

Die Frage nach der Echtheit ist wohl eher die Frage nach der Treue. Meine Frau neigte tatsächlich zur Eifersucht. ich habe es um ihretwillen gelassen, die Frauen zu portraitieren. Das änderte sich erst, als sie vor 5 Jahren starb. Seither erfreue ich mich meines Single-Daseins und mache keine Versprechen, die ich nicht halten kann.‘

Vicky: ‚Und es gibt keine besondere Geliebte?

Tom: ‚Nun, es bahnt sich gerade etwas an, aber ich habe das Gefühl, dass sie mir nicht meine Arbeit madig macht. Es ist eine faszinierende Frau, mit der ich eine Seelenverwandtschaft empfinde. Ich bin mir gewiss, dass es nicht die Eitelkeit ist, die uns zusammentreibt, sondern die Sehnsucht nach dem Menschen, der einen ganz versteht. Und daraus erwächst eine tiefe Liebe.‘

Vicky: ‚Sie haben sich selbst als einen Archivar des Lebens bezeichnet. Was meinen Sie damit?.‘

Tom: ‚Mein Medium ist die Fotografie. Das Leben erstarrt, die Geste, der Ausdruck … Alles bleibt in einem Wimpernschlag geronnen, unwandelbar gebannt. Dabei geht es aber nicht darum, das So-Sein abzubilden, sondern die Seele einzufangen. Und dieser Odem erscheint gerade mit dem Medium des starren Bildes unvereinbar auf Kriegsfuß zu stehen. Eine Quadratur des Kreises.

Doch wenn ich gerade den Ausdruck und die Beziehung suche, dann können die beschränkten Ausdrucksmittel gerade das Stilmittel sein, die Idee neu zu beleben. Und da, wo es mir gelungen ist, das Leben zu berühren bin ich zu seinem Archivar geworden.‘

Vicky: ‚Böse Zungen behaupten, ihr Hang zur Fetisch und Bondage-Fotografie seien die vollständige Erklärung für ihren Erfolg. Da sie den Bildungsbürger adressieren, kann dieser unter dem Vorwand der Kunst seinen bizarren Begierden Raum geben. Also doch eher Edel-Porno.‘

Tom: ‚Und wenn es so wäre - wäre das schlimm? Menschen haben ihre Abgründe, und auch die machen ihr Leben aus. Es ist die gleiche Kraft die den Menschen Bedroht und doch sein Leben begründet. Die gleiche Kraft, die ihn aufbaut und zerstört. So hat es Antoine des Saint-Exupéry beschrieben. Der Traum in seinem Wollen mag fragwürdig sein. Man mag die Nase rümpfen, aber auch das ist Teil des Lebens. Und ich sehe keinen Grund, die Leidenschaft durch die wetterwendische öffentliche Meinung zensieren zu lassen.

Wenn es ihre Meinung wäre, dass sich meine Arbeiten mit „Edel-Porno“ zutreffend beschreiben ließen, dann hätten sie mich sicher nicht eingeladen.

Sie denken an das eine Bild, in dem eine junge Frau streng in einem Hogtie gefesselt ist. Sie hat mir davon erzählt, dass sie sonst ausschließlich Self-Bondage betreibt. Sie hat zu anderen Leuten keine hinreichende Beziehung aufgebaut, um ihre Begierden mit ihnen zu teilen. Ich weiß nicht, ob dieser Umstand der tragischere ist als die Schmerzen, die sie offensichtlich durch die Fesselungen erleidet. Sie hatte mir aus einem aktuellem Lied zitiert: Nur wenn es weh tut, ist es gut.

Sie erschien mir, als würde sie letztlich nicht mit ihrer Leidenschaft klar kommen. Es ist auch eine gefährliche Leidenschaft.‘

Vicky: ‚Moment mal, Hogtie. Das ist doch eine Art, die man nicht selber alleine üben kann?‘‘

Tom: ‚Ja, ich habe ihr geholfen, auf ihren eigenen Wunsch hin. Mir fiel die Begegnung dann doch sehr schwer.‘

Vicky: ‚Warum? Sie hatten ihr Bild doch noch.‘

Tom: ‚Wir verstanden uns gut, vielleicht zu gut. Ich fürchte, sie hat sich in mich verliebt. Aber bei Allem, was ich auch für sie empfand, war es doch irgendwie nicht passend. Es lag nicht an ihren Besonderheiten, sondern manchmal ist es eben einfach der Lebensrhythmus, das Naturell. Wenn das nicht passt, dann kann es auf eine Art schmerzhaft werden, wie sie nicht mehr gut ist. Sie spürte das wohl auch, aber sie empfand die Enttäuschung doppelt schwer, da sie endlich jemanden gefunden hatte, der sie beinahe verstand. ‘

Vicky: ‚Helfen sie ihr jetzt nicht mehr, ihre Obsession aus zu leben?‘

Tom: ‚Ich war ernsthaft versucht, ihr gelegentlich meine Unterstützung anzubieten, nicht zuletzt weil durchaus eine gewisse Beziehung da war. Aber es wäre nicht gut gegangen. So wäre sie über die Verliebtheit nicht hinaus gekommen. Ich musst mich von ihr fern halten mit den besten Wünschen, dass sie den richtigen Partner finden möge.‘

Vicky: ‚Ihr neuer Band „Sumpfblumen in ihrem Habitat“ scheint nach demselben Prinzip gestrickt zu sein. Oder ist etwas anders?‘

Tom: ‚Oh ja. Im ersten Band habe ich alle möglichen Eindrücke und Gelegenheiten einfließen lassen. Die Sumpfblumen sind dagegen gesuchte Konzeptkunst. Sie haben ihren klaren Schwerpunkt im Millieu und den Sperrbezirken. Ich wollte die Damen bei ungewöhnlichen Perspektiven zeigen, beim Einkaufen, nach dem Aufstehen, ungeschminkt … oder bei ihren selbstarrangierten Szenen.

Auch Orchideen gedeihen in der Fäulnis und den Rückständen abgestorbener Pflanzen am besten. Und doch sind sie vielleicht die schönsten Blüten. Dabei liegt mir nichts ferner, als Prostitution und Mädchenhandel schöngeistig zu verklären. Aber schlimmer noch ist die Verachtung für die Frauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen in diesen Erwerbszweig geraten sind. Wenn mein Band dazu beiträgt, in meinen Bildern die empfindsamen Frauen zu entdecken, die voller Gefühl sind, dann hat es einen guten Dienst getan.‘

Vicky: ‚Herr Silling, ich möchte mich für das Gespräch bedanken. Sie haben sich nicht gescheut, auch sehr persönlich zu werden. Das mag vielleicht dem Einen oder Anderem nicht zusagen, aber sie haben gezeigt, dass ihnen das Leben eben wichtig ist. Wer von den Anwesenden ebenso interessiert an ihrer Arbeit und ihrer Person ist wie ich, der kann sich ja die Ausstellung ansehen. Sie verkaufen leider nur den ersten Band, denn der zweite ist noch nicht erschienen, aber sie nehmen Bestellungen bereits an. Ich würde ihnen, Herr Silling, wünschen, dass sie keinen der Bände wieder mitnehmen müssten.‘

meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
Sklavenhalterin

Baden-Württemberg


gib jedem menschen seine würde

Beiträge: 7270

Geschlecht:
User ist offline
0  0  
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:15.03.10 22:03 IP: gespeichert Moderator melden


hallo ambi valent,

so schnell wie du im nachbarforum postest, so schnell bist du auch hier. nur halt zeitversetzt.

danke für die arbeit. so kann ich die geschichte zweimal lesen.


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  Folge 20: Agnes in Licht und Schatten Datum:17.03.10 07:25 IP: gespeichert Moderator melden


20. Das ausgeschlagene Dameopfer

Agnes half beim Verkauf der Bücher und unterstützte Tom bei dem recht regen Interesse an seinem Programm. Die beiden Bilder von ihr waren ja unverfänglich und unter ganz anderen Umständen entstanden, aber vielen Betrachtern blieb es nicht verborgen. In diesen Kreisen gab es keine frivolen Blicke, aber Neugier und Interesse waren unverkennbar.
Nur eine ältere Dame fragte direkt. ‚Dieses Bild da, das sind doch Sie?‘

Aber auch ohne das war an der Körpersprache zu ersehen, dass es zwischen Tom und Agnes, dem ungleichen Paar, knisterte. Als sich der Ansturm gelegt hatte, suchte sie sich Vicky, um der Zusage an Meschregi zu entsprechen. Wohl war ihr ja nicht, aber kneifen ging auch nicht. Nun aber blockte Meschregie ab; er sei nun wegen einer Schachpartie verhindert.

Tatsächlich wurde im Saal, aber in einer hinteren Ecke das Brett bereitet. Einige Teilnehmer hatten ihr Interesse angemeldet, und so wurde nicht im Separee gespielt. Die 7 Zuschauer waren nicht nur ebenso Schach-Interessierte, sondern empfanden den Reitz, der von herausgehobenen Personen ausging, besonders anregend. Meschregi liebte den Auftritt und sonnte sich in der Aufmerksamkeit. Georg hätte lieber ein entspannendes Spiel ohne großes Aufheben gemacht, so aber wurde der Druck höllisch. Da er aber wusste, dass er sich ganz auf eine Sache konzentrieren konnte, störte es ihn bald nicht mehr. Schon mit dem Beginn der Partie war er ganz im Spiel und 30 Lebensjahre vergessen. Einen gesellschaftlichen Abend schien es nicht zu geben, und auch keine Zuschauer. Nur die Figuren und die Kraftlinien, die sie entfalteten, waren noch wichtig.

Georg spielte Schwarz, ihm lag ohnehin mehr das defensive Spiel, welches durch komplexe Stellungen es den Gegner schwer machte, sich zu entwickeln. Die scheinbar harmlose Aufstellung konnte sich jederzeit zu einem blitzschnellen Konter umbauen. Meschregi verfolgte zwei ineinander verwobene Angriffspläne, die jeder bald seine Brisanz zeigen sollten. Aber er konnte nur durch den Opfer einer Leichtfigur den Verteidigungsgürtel durchdringen.

Tom beobachtete das Spektakel, das schweigend wohl eher in den Köpfen der Kontrahenten stattfand, aus der Halbdistanz. Er hatte nur Grundkenntnisse vom Schach, aber die Situation strahlte eine enorme Spannung aus. Da saßen sich zwei mächtige Männer schweigend gegenüber, ganz in Konzentration versunken, und außer einer schnellen Handbewegung zwischen Figuren und Schachuhr waren sie fast bewegungslos. Mit Zoom versuchte er die Stimmung und Spannung einzufangen, fürchtete aber, dass die Beleuchtung ohne Blitz (der ging gar nicht) kaum hinreichend sein dürfte. Auf der ganzen Seite des Saals verstummten die Gespräche. Die noch in ein Gespräch vertieft waren, zogen sich zurück und senkten die Stimmen. Kurz, der Saal hatte unmerklich eine stille Spannung gewonnen.

Vicky war noch in dabei, sich von einer recht engagierten Personalchefin eines kleineren Konzerns zu verabschieden. Sie dachte über das Schachspiel nach. Nein, es war nicht ihr Ding, irgendwie zu blutleer. Obwohl, sie konnte die Dramatik zumindest ansatzweise verstehen. Der Spieler entwickelte eine komplexe Strategie, er opferte Bauern und hatte die Dame als stärkste Figur auf dem Feld. Verschlagene Springer tauchten mit ihren Winkelzügen unerwartet in seltsamen Positionen auf. Der Gegner ging auf die Bewegungen ein, schmiegte sich dieser an … fast ein Tanz der Gedanken. Manche meinten ja auch, dass Schach in besonderer Weise mit dem wirklichen Leben korrespondierte. Ja, dass in der Symbolik eben mehr lag, als nur Spiel zu sein.

Die gewaltige Offensivstrategie Meschregis schien aufzugehen. Das Bollwerk Lenovers war fast überwunden und die Drohung auf den König schien übermächtig, so dass sich Meschregi gerade mit dem Hauch eines vorgezogenen Triumphes zurücklehnen wollte, da sah er dieses feine Lächeln, und der aufzuckende Blick Lenovers. Hatte er das Loch nicht gesehen?

Plötzlich fiel es Mechregi wie Schuppen von den Augen. Lenover hatte eine Falle aufgebaut, die er übersehen hatte. Um sie zuschnappen zu lassen, musste Lenover nur seine Dame opfern, aber das Spiel war zu seinen Gunsten entschieden. Meschregi hatte verloren, und Lenover kannte den Zug. Meschregi wusste, dass er ein schlechter Verlierer war, aber er hatte sich gut unter Kontrolle und blieb äußerlich gelassen.

Nachdem Georg nun sah, dass auch Meschregi die Möglichkeiten erkannt hatte, verzichtete er auf das Dameopfer. War es nur Freude am Spiel, welches ansonsten ja zu Ende gewesen wäre? Oder war er einfach nur sentimental und wollte seine Dame eben nicht opfern? Oder wollte er ihn doch lieber Meschregi einfach nur gewinnen lassen?

Wie dem auch sei, durch das Auslassen der Chance hatte sich bald die Situation verändert. Meschregi lächelte und hatte bald die Dame, die nicht geopfert werden sollte, dennoch erobert. Diesmal aber nicht unter Vorteil für Lenover. Mit dem Rücken zur Wand entfaltete Georg jedoch wieder seine alte Stärke. Geschickt riegelte er ab und baute Konteroptionen auf, denn sein Material ermöglichte ihm durchaus noch, brandgefährlich zu sein, auch wenn er in der Qualität zurück lag. Das entdeckte auch Meschregi, der doch eigentlich den schnellen Erfolg wollte. Er war genötigt, sehr genau nachzudenken, dass er nicht ins offene Messer lief.

Ein Blick auf die Schachuhr führte zur Bestürzung. Lenover war erst bei 13 Minuten 24, aber Meschregis Zeit stand bereits bei 14:19. Die nächsten Züge waren zäh, beinahe hastig. Er konnte mit Mühe noch verhindern, dass auch seine Dame verloren ging. Die Zeit lief gegen ihn. Lenover trug einen undefinierten Gesichtsausdruck. Ist es seine Art des Triumphes, sich über die Zeit den Sieg zu holen? Aber es schien, als wollte Lenover etwas anderes sagen.

Georg genoss das Spiel. Die letzten Züge führten Meschregi in die Oberhand. Schließlich sah er eine Situation, die dem indischen Problem ähnelte. Meschregi könnte in 3 Zügen gewinnen, aber er musste wegen der knappen Zeit wissen, was er tat. Es war vielleicht weniger Politik oder Großzügigkeit, wenn nun Georg seinem Gegner den Sieg gönnte. Es war eine Frage der Ästhetik. Ein schönes Spiel hatte seinen Wert in sich. Und den Sieg wegen abgelaufener Zeit zu erhalten, war irgendwie schal.

Meschregi konnte aber Georgs Zeichen nicht deuten. Er zeigte Nerven: ‚Nun sagen Sie schon, was sie denken.‘ sagte er mühsam beherrscht. Und Georg gab ihm die Hilfestellung. ‚Indisches Problem. Schnittpunkt auf E3.‘

Weit entfernt davon, diese Information auch verwerten zu können, fand Meschregi unter dem Zeitdruck nicht den kritischen Zug. Im Gegenteil, durch die nicht genutzte Hilfestellung empfand sich Meschregi als vorgeführter Esel. Als das Fähnchen fiel und die Niederlage nun für alle sichtbar war, musste Meschregi alle seine Kräfte bemühen, um nicht ungehalten zu sein. Artig bat er seinem Bezwinger um die Erläuterung. Georg, immer noch von Schachästhetik fasziniert, erläuterte das ohne jede Häme.

‚Aber ich habe trotzdem gewonnen,‘ meinte Meschregi im scheinbar entspannten Tonfall. ‚Ich habe ihre Schwäche herausgefunden. Sie wollen ihre Dame nicht opfern.‘

Schlagartig wurde Georg bewusst, dass es nun nicht mehr um Schach ging. Er saß einem Todfeind gegenüber, der sich nicht mit der Eleganz eines strategischen Spiels begnügen würde. Meschregi war der Mann, der keine Skrupel kannte, wenn er etwas erreichen wollte. Und nun krampfte sich sein Herz zusammen. War das eine Morddrohung gegen Vicky?

meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Zwerglein Volljährigkeit geprüft
Sklavenhalter

Baden - Württemberg


alles kann - nichts muss

Beiträge: 2570

Geschlecht:
User ist offline
0  0  
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:17.03.10 18:53 IP: gespeichert Moderator melden


Wieder ein spannender Abschnitt.

Zitat

Schlagartig wurde Georg bewusst, dass es nun nicht mehr um Schach ging. Er saß einem Todfeind gegenüber, der sich nicht mit der Eleganz eines strategischen Spiels begnügen würde.


Das war zu vermuten, nach allem was man bisher gelesen hat.

Dieser Herr kann einfach nicht verlieren.

So nun will ich schliessen, bevor ich noch aus Unachtsamkeit etwas über die Fortsetzung, die im Partnerforum ja schon weiter ist, verrate.

Danke Ambi Valent
-----
Gruß vom Zwerglein
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Ambi Valent
Story-Writer



Alles widerspricht sich

Beiträge: 209

Geschlecht:
User ist offline
  Folge 21: Agnes in Licht und Schatten Datum:17.03.10 23:25 IP: gespeichert Moderator melden


21. Abyssus abyssum vocat

Eigentlich war das Dinner doch ein voller Erfolg, dachte sich Vicky. Mit diesem Said Meschregi hatte sie nicht viel gesprochen. Georg hatte sich um ihn gekümmert. Irgendwie wirkte er bedrückt und abwesend. Sie drehte sich zu ihm um: ‚Schläfst du schon?‘ Die Uhr zeigte 2:26 an – ‚schon‘ war da eigentlich nicht das richtige Wort.

‚Wir beide sind da wohl zu aufgedreht. Es ist ja auch viel passiert.‘ Georg hörte sich nicht müde, sondern nachdenklich an. Er nahm sie in die Arme und streichelte sie ein wenig, aber beiden war jetzt nicht nach Zärtlichkeiten zumute.

‚Was hältst du nun von Meschregi. Ich möchte eigentlich nichts mit ihm zu tun haben. Sein Charme prallt an mir ab wie ein Schauer an einem Schirm. Ich habe auch nicht viel mit ihm gesprochen.‘

Georg wirkte etwas erleichtert. ‚Er hat nicht nur ein einnehmendes Wesen und sieht gut aus, sondern bringt auch eine enorme wirtschaftliche Potenz mit. Ich freue mich, dass du nicht auf ihn reinfällst … du bist einfach die Beste.‘

‚Jetzt bitte keine Komplimente und kein Versteck-Spielen. Was ist passiert? Du hast doch das Spiel gewonnen?‘

‚Nicht wirklich. Ich wollte ihn eigentlich gewinnen lassen, eben de-eskalieren. Aber dann hat mich mein alter Eifer gepackt. Ich habe ihn gleich mehrfach ausmanövriert. Jetzt habe ich einen neuen Todfeind.‘

‚Es gereicht sicher jedem zur Ehre, wenn man den zum Feind hat. Aber wegen einem verlorenen Schachspiel wird man doch nicht zum Todfeind!‘

‚Vielleicht hätten wir richtig gute Geschäftspartner werden können. Mit seinen Verbindungen kann man auf einen Turbo-Zug aufspringen. Andererseits – als verlässlich würde ich ihn auch unter besseren Umständen wohl nicht einschätzen.

Der Hintergrund war uns aber von Anfang an klar. Es geht ihm um Agnes, dann um dich. Er kann einfach nicht verlieren. Er bleibt dran, und wird die Sache nicht zu den Akten legen. Dass ich da vielleicht ohnehin nichts hätte erreichen können, spielt nun aber keine Rolle. Jetzt hat er sicher auch was gegen mich. Aber du scheinst mir am stärksten bedroht.‘

Georg wollte Vicky eigentlich nicht das Herz schwer machen, und anfangs doch nicht alles erzählen. Zumindest seine Befürchtungen wollte er für sich behalten. Dann aber merkte er, dass er vor ihr nichts zu verheimlichen brauchte. Sie war so stark, denn trotz der ungeschminkten Gefahr vor Augen, wirkte sie in keiner Hinsicht eingeschüchtert. Er sprach von Entführung und Mord, Erpressung und möglichen wirtschaftlichen Angriffen. Sie sagte nur, dass sie sich so was nun wahrlich nicht herbei sehne. Wenn aber diese Prüfung komme, so wäre es für Sie als Herausforderung des Lebens zu verstehen. Ihm machte es Mut, das sie wieder ihren Lieblingsmotto rezitierte: ‚Der Tapfere stirbt nur einen Tod, der Feigling Tausende.‘

So gestärkt, erläuterte Georg seine nächsten Schritte. ‚Ich rechne damit, dass der kalte Krieg schon bald zu einem heißen Krieg wird. Meschregi verfügt über mehrere Einsatzteams. Er könnte seine Aktionen von Palestinensern als getarnte Terroranschläge laufen lassen. Ich nehme aber eher an, dass er seine russischen Partner einschaltet. Die haben Ex-KGB-Leute und Spezialeinheiten unter Kontrolle.‘

‚Jetzt machst du mir aber schon Sorgen.‘

‚Und wir haben ein paar Ex-Navy-Seals, ziemlich finstere Söldner und Experten fürs Töten im Team. Ich werde gleich morgen einige Einsatzteams einfliegen lassen. Abyssus abyssum vocat.‘

‚Heißt das nicht so viel wie: „Der Teufel ist artig, wenn man ihm schmeichelt.“ ?‘

Georg wunderte sich über seine starke Frau: ‚Das ist eine durchaus gängige Interpretation. Wörtlich heißt das aber nur „Der Abgrund ruft den Abgrund“ – Hier meine ich, dass eben der Dämon sich selber seine Feinde aufbaut.‘

Vicky wirkte nun etwas befremdet: ‚Das ist nicht mehr der Georg, wie ich ihn kenne. Wirst du nun selbst zum Dämon?‘
Seine Antwort klang etwas bange: ‚Ich hoffe doch nicht, aber ich bin entschlossen, uns alle zu verteidigen. Und ich bin nicht zimperlich in der Wahl der Mittel. Aber ich frage mich weiterhin, wie weit ich gehen kann und muss. Ich lasse die Hunde noch nicht von der Leine. Bis jetzt bleiben sie in passiver Position und sind nur zum Schutz abgestellt.

Mein gebildetes Weib kennt doch aber auch die Legenden um meinen Namenspatron. Zum Einen ist da der Märtyrer, der wegen seines Glaubens und der Standhaftigkeit, diesem treu zu bleiben, getötet wird.

Die andere Legende kennt Georg, den Drachentöter. Er stellt sich der Gefahr, und diesmal mit siegreichem Ausgang. Welche der Geschichten ist dir lieber?‘

Mit dem Reden war es aber nun gut. Es war aber nicht die Müdigkeit, die sie an weiteren Gesprächen hinderte.

----

Phil hatte den Auftrag, nach verdächtigen Terminplanungen bei Russenmafia und Pali-Connection zu suchen. Es war eine Herausforderung, die ihm Spaß machte. Es dauerte jedoch noch drei Wochen, bis ein auffälliger Termin erkennbar wurde.

Sherezade spielte ihm gelegentlich eine Information zu, wahrscheinlich absichtlich. Sie hatten mittlerweile regelmäßige Kontakte, blieb aber stets unverfänglich. Phil wusste noch immer nicht mit Gewissheit, ob sie es ernst meinte, ob sie wirklich zu gewinnen sei. Soweit er es aber feststellen konnte, hielt sie bezüglich ihrer kleinen Kontakte das Schweigen. Sicher wusste er es aber nicht. Er musste ab einem bestimmten Punkt eben an sie glauben.

meine Stories:
Agnes, die keusche Hure
Agnes in Licht und Schatten
Jofa Gibaris Tanz
Die gute Schwester
Henriettas dienstbare Privatschwester
E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
Sklavenhalterin

Baden-Württemberg


gib jedem menschen seine würde

Beiträge: 7270

Geschlecht:
User ist offline
0  0  
  RE: Agnes in Licht und Schatten Datum:17.03.10 23:29 IP: gespeichert Moderator melden


hallo ambi valent,

du bist ein weltmeister im posten. das ist bald reif für einen eintrag in das buch der rekorde.


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

E-MailProfil anzeigenNachricht senden Nachricht kopieren Nachricht zitieren Nachricht �ndern Nachricht l�schen
Seiten(7) «1 [2] 3 4 5 6 7 »
Antworten Bei Antworten benachrichtigen
Jumpmenü
Google
Suche auf dieser Seite !!


Wir unterstützen diese Aktion

Impressum v 1.2
© all rights reserved, 2024

Status: Sessionregister
Der Aufruf erzeugte 23 locale und 1 zentrale Queries.
Ladezeit 0.08 sec davon SQL: 0.06 sec.