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private_lock Volljährigkeit geprüft
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  RE: BDSM = Fetischismus. Warum ist das so? Datum:07.02.09 14:21 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo!

Gestern lief Paycheck / Zahltag mit Mel Gibson.

Darin kommt eine selten schiefe und falsch verstandene Interpretation einer Prügel-Domina vor, die in den Handgreiflichkeiten auch selbst ordentlich einstecken musste. Natürlich steckt sie in LLL-Uniform. Dabei kam mir der Gedanke, ob LLL wirklich ein von BDSM-lern selbst gewähltes Erkennungsmerkmal ist, oder ob es uns von den Vanillas in ihrem Bestreben, uns in eine Schublade zu drängen aufgezwungen wurde? Ist es gar ein Stempel, der möglicherweise anfangs gedacht war, sich zu belustigen?

LG
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conny
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sklave von Herrin Rebeka

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  RE: BDSM = Fetischismus. Warum ist das so? Datum:08.02.09 01:15 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Dabei kam mir der Gedanke, ob LLL wirklich ein von BDSM-lern selbst gewähltes Erkennungsmerkmal ist, oder ob es uns von den Vanillas in ihrem Bestreben, uns in eine Schublade zu drängen aufgezwungen wurde? Ist es gar ein Stempel, der möglicherweise anfangs gedacht war, sich zu belustigen?


Hallo private_lock

Ich glaube zwar nicht, dass es beim Ursprung der LLL-Domina-Uniform um Belustigung ging, aber ich stimme Dir zu, dass Schubladisierung ein wichtiger Aspekt war.

Latex und Lack sind ja erst später dazugekommen, aber die Begriffe "Leder-", „Stiefel-„ oder "Peitschen-Fau" waren lange vor "Domina" oder den heute verwendeten Begriffen wie Lady, Mistress, etc, übliche Bezeichnungen bzw. Erkennungsmerkmale für die ersten Damen, die entsprechende Serviceleistungen im professionellen Sinne (halb)öffentlich anboten.
Und die Verwendung von Leder oder Stiefeln hatte ja durchaus einen Sinn, um sich von 0815-Praktiken anderer Sexarbeiterinnen abzugrenzen, denn so konnte der männliche Kunde auf den ersten Blick erkennen, welche Frau SM-Praktiken anbot oder nicht.
Dabei ging es logischerweise weniger um Neigung, als um eine wirtschaftlich sinnvolle Effizienzsteigerung durch Vereinfachung des Geschäftsanbahnungsprozesses, die vermutlich von den Damen selbst und/oder diversen Marketing-Beraterinnen und -Beratern ersonnen wurde, also wahrscheinlich mehrheitlich eher von Nicht-SM-Leuten gemäß heutiger Definition.

Diese Outfits wurden als „dominatypisch“ von Film- und Fernsehmacherinnen und –machern übernommen. Die ersten Darstellungen dominanter Frauen in Leder sind bereits in den 1950ern zu finden, etwa in „Devil Girl from Mars“ aus dem Jahr 1954 oder im Erotikbereich durch die legendäre Bettie Page.
Bis in die 70er wurden FemDoms allerdings überwiegend in anderer Bekleidung gezeigt (zB in der Sexploitation-Welle der 60er und 70er oder die dominante Mimi in La Matriarca von 1968.)
Der Durchbruch von Leder, Stiefeln, etc als Domina-Uniform dürfte dann in der 2.Hälfte der 70er und in den 80ern liegen mit Filmen wie zB Maitresse 1976, Die Flambierte Frau 1983, usw.

So kehrte die Uniform als Bumerang von den Mainstream-Medien in die langsam aufkeimende private Szene und in die Shops als Ausstatter dieser Szene zurück, von da verstärkt wieder zurück, usw.

Mittlerweile ist aber zB Lack derartig mainstreamig und verwässert worden, weil heute das Bild einer Frau in Lack alleine nicht mehr auf den ersten Blick erkennen lässt, dass es sich um eine Domina – egal ob beruflich oder privat – handelt und oft nicht einmal mehr ein SM-Zusammenhang gegeben ist, denn sie könnte genauso gut GoGo in einer Disco, Stripteasetänzerin am Polterabend oder Gast auf einem Kostümball sein.
Eine ähnliche Entwicklung dürfte gerade Latex nehmen.
Dies führt zur Notwendigkeit, dass sich vor allem ProDoms nach einer anderen „Uniform“ bzw. leicht erkennenden Darstellung umsehen müssen.

Ein weiterer interessanter Aspekt sind die Trends in der filmischen Darstellung kommerzieller BDSM-Filme der Adult-Film-Industrie.
So ist deutlich zu erkennen, dass Filme, die mit dem Etikett BDSM verkauft werden, Dominas überwiegend mit LLL ausstatten.
Diese BDSM-Filme mit der Konstellation F/m unterscheiden sich stilistisch und auch inhaltlich bezüglich der gezeigten Praktiken ganz klar von Filmen, die dem Genre FemDom angehören, welches sich als völlig eigenständige Richtung und Spielart versteht, ja sich zum Teil sogar von BDSM distanziert, weshalb ich auch das neumodische Akronym WIITWD für einen Fortschritt halte.
So werden in den Produktionen zB der englischen Cruella-Streifen, die dominanten Damen zwar gelegentlich auch in LLL gezeigt, aber gefühlsmäßig würde ich sagen, dass die Outfits überwiegend aus ABC-Klamotten oder speziellen Rollen-Outfits (Business-Look, Reiterin, Nurse, etc) bestehen. Ähnliches lässt sich von den tschechischen OWK-, amerikanischen MIB-Filmen, usw sagen oder auch bei bekannten japanischen Filmen des FemDom-Genres wie Kitagawa oder Asian FemDom, treten die Frauen großteils in völlig gewöhnlicher und bequemer Alltagsbekleidung auf.
Dies kommt den Bedürfnissen vieler Frauen sehr entgegen, die mit LLL gar nichts anfangen können und da alle diese Filme sehr gute Verkaufszahlen aufweisen und großteils von männern gekauft werden, ist es naheliegend, dass das Gezeigte auch den männlichen Geschmack bedient.
Positiv daran ist, dass diese filmischen FemDom-Trends Hand in Hand mit den Outfits der ProDoms einhergehen, was wieder zu einer anderen (natürlicheren und realistischeren) Darstellung im Mainstream führen wird, um dann auch auf den Privatbereich abzufärben.

Mit besten Grüßen
conny


sklave von Herrin Rebeka
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M.J.
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  RE: BDSM = Fetischismus. Warum ist das so? Datum:09.02.09 16:39 IP: gespeichert Moderator melden


Ich sehe die Sache viel einfacher!

Lederkleidung mag Mann und Frau! Daran ist erstmal nix fetischistisches, also ist Frau nicht pervers, wenn sie ihrem Mann zuliebe mal einen Lederrock oder eine Lederhose anzieht. Leder ist ein hochwertiges Material, fühlt sich gut an.
Die allermeisten Menschen haben Erfahrung mit dem Material entweder als Lederjacke beim Mann oder Handtasche bei der Frau und beide ziehen Lederschuhe alltäglich an.
Also erstmal Daumen hoch!
Trotzdem ist ein Lederrock oder eine Lederhose nicht so alltäglich, eignet sich zum Abgrenzen des Alltags, indem man sich für seine Leidenschaften in Leder wirft. Ist bei den meisten der Einstieg zu LLL, wenns um BDSM geht.
Benötigt wird ein nicht alltägliches Outfit auch schon wegen dem Besuch der diversen Partys und Locations, damit eine Abgrenzung zum sabbernden Normalo im Rentierpulli stattfindet.
Da es einen Dresscode bei den verschiedenen Events gibt (bei den Vanilladiscos ja auch!), ist das untrennbar mit BDSM verbunden. Leider kommt durch eine Selektion die Gruppe der reinen Fetischisten auch rein, obwohl die nur Interesse am Klamottentragen, am Sehen und Gesehenwerden, haben, aber niemals etwas SMiges tun werden.

Bei meinen Parties gab es auch einen Mindestdresscode und der war: Keine Alltagskleidung! Wer normalerweise in Jeans herumlief, konnte im Anzug aufkreuzen, wer im Alltag Schlips- und Anzugträger war, konnte auf der Party in Leder oder wie immer er wollte, kommen. Keine Jeans, keine Rentierpullis.

Mit der Farbe SCHWARZ hatte ich immer meine Probleme als Dresscode. Schließlich sind blaue und rote Gummi- bzw. Latexanzüge an Frauen wunderschön anzuschauen.

Bei einer kleinen privaten Partie kann der Gastgeber nach seinem eigenen Gusto und nach Gesicht/persönlichem Kennen entscheiden.

Bei größeren Events mit Türstehern ist das professionalisiert, führt zu den beschriebenen Problemen.

Ich selbst würde den Bezug nicht zur Pr.s.itution herstellen, was das LLL angeht.

In den 60ern bis einschließlich 80ern gab es zahlreiche Parties, zu denen man nur nach persönlicher Inaugenscheinnahme (bei einem Treffen VORHER!) reinkam, wobei sich um jeden Neuzugang auch gut gekümmert wurde, man hatte auf jeden Fall seinen Mentor, der einen vorstellte.

So sehr viel Möglichkeiten, sich ungewöhnlich zu kleiden, gab es nicht. Einige kamen auf Klepper-Mäntel, einige mit Tauchanzügen, einige mit Reitkleidung usw. Auf den Bildern sieht man sehr oft Leute in Leder, das war aber seltener als man es vermuten würde.

Eine Lederhose für den Mann ging gar nicht im Alltag, war auch nicht erhältlich, ebensowenig ein Lederminirock bei den Frauen.

Da wurde sehr viel selbst gemacht und nur ganz wenige Personen schneiderten für andere SM-Kleidung. Das waren zwar eingetragene Firmen, die aber meistens ganz alltägliche Dinge herstellten.

Eine Prostituierte orientiert sich an den Fantasien der Männer, was sie besonders schnell hochbringt und treibt bestimmte Modeideen auf die Spitze, wie mit den Mikro-Minis und den Overknee-Stiefeln.
Die normalen Minis sind etwas länger und die normalen Stiefel hören deutlich unterhalb des Knies auf.

Business-Klamotten können im Rollenspiel sehr erregend sein, sind es normalerweise per se nicht!

Wobei beiden Geschlechtern eine Neigung zu Uniformen nachzusagen ist. Frau findet Mann in Uniform immer besonders schick, besonders männlich.

Eine Frau in Stewardessen-Uniform wird auch als besonders sexy wahrgenommen und Krankenschwestern in ihren kurzen Kitteln halten auch die müdesten Männer wach und aufmerksam.

Wer die Konventionen durchbrechen will, sollte Parties veranstalten, bei denen der übliche Dresscode nicht gilt. Und dafür sorgen, daß nicht in sämtlichen SM-Handbüchern ein ganzes Kapitel über Dresscodes steht, sondern daß jeder tragen soll, was ihn und dem Sexualpartner scharf macht!

BDSM ohne Feitischismus wird nie gehen, denn Fetischismus ist nix Anderes als besondere Vorlieben zu haben, diese besonders intensiv zu pflegen und hegen.
Wer also gern den Hintern versohlt haben will, wird in seinen Schränken meist diverse Werkzeuge, Literatur und alles mögliche um sein besonderes Thema haben!

Ohne Fetischismus wird es kein einvernehmliches SM-Spiel geben!

M.J.´ doch wieder längere Meinungsäußerung
Seit über 32 Jahren SM und Faible für ungewöhnliche Klamotten.Neben Dom bin ich nun auch Sub und Pet, gehöre TexasTasha.Das Leben ist zu kurz, um graue Maus zu sein und die verschiedenen Graustufen auszuleben.Ich mag es bunt, queer, trubelig und nach vorn gerichtet.Lasse mich in keine Schublade quetschen.
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  RE: BDSM = Fetischismus. Warum ist das so? Datum:09.02.09 19:27 IP: gespeichert Moderator melden


Die Mode versucht einen Spagat zwischen der Kleidung und der Schönheit.
BDSM als solches ist eine Lebenseinstellung, die ich nicht weiter verfolgen will.
Der Fetisch wird zum Verstärken des Sexuallebens bnutzt, bzw. dient zu diesem Zweck.

Warum also soll der BDSMler, der eben aufgrund seiner Aussenseiterstellung auch noch auf den Fetisch, der ihn besonders erregt, verzichten? Es würde keinen Sinn ergeben. Also in die vollen....
L(ack)L(eder)L(atex) ist ein von der Werbung und den Magazinen bevorzugtes Material, das besonders durch Glanzeffekte hervortritt. Daher kann es besonders in der Schwarz- weiss Fotografie zu sehr schönen Effekten führen. Auf der anderen Seite ist zu erwähnen, das Schwarz schon immer mit dem bösen, schlechten in Verbindung gebracht wurde. Und eben mit verruchtem - Analogie Dämmriges Licht, schlechte Sicht....

Unterm Strich ist der Dresscode zum Teil eine Ausgrenzung des normalen von dem des BDSMler, der in der normalen Welt seine Freiraum zu schaffen versucht. Durch Film, Funk und Fernsehen wird der Eindruck erweckt, das ein bestimmtes ´Klischee´ zum Bereich gehört - also wird es aufgenommen und benutzt, um gleichdenkende, aber unbekannte Personen zu erkennen. Dies wird wiederum von den Medien ausgesprochen.....

Im normalen Bekanntenkreis wird auf dieses keine Rücksicht genommen, ausser es dient der Verstärkung des Empfindens - eben dem Fetisch der beteiligten Personen. Deshalb wird jeder nach aussen hin das zeigen, was er will, ausser er will als das erkannt werden, was er ist (Ring der O, Taschentuch), wobei er aber andere Erkennungszeichen benutzt.

Daher ist es meiner Meinung nach unerheblich, innerhalb der BDSM- Szene danach zu fragen. Interessant wäre in dem Zusammenhang eher eine andere Frage: Ist der BDSMler in der Lust im Vorteil, weil er seinen Fetisch genauer beschreiben kann? Eben weil er mehr über sich und sein Lustempfinden nachdenkt und nicht als gegeben hinnimmt?

MfG
.

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  RE: BDSM = Fetischismus. Warum ist das so? Datum:09.02.09 23:10 IP: gespeichert Moderator melden


@Beta

Die Glanzeffekte kommen zum größten Teil aus dem Computer. Da wird der Realität etwas auf die Sprünge geholfen. Und gerade wegen der großen Diskrepanz zwischen den Hochglanzfotos und den weiß angelaufenen stumpfen Wurstpellen im Schrank finde ich Latex denkbar deprimierend. So hat halt jeder seine eigenen Vorlieben.

Ist es nicht etwas überheblich, anzunehmen der BDSMler sei im Vorteil, weil er sich viel mit seiner Sexualität beschäftigt? Ich mein, wer ein Kamasutra schreibt oder besser noch zeichnet, wird doch wohl auch schon mal was probiert haben, oder?

LG
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  RE: BDSM = Fetischismus. Warum ist das so? Datum:09.02.09 23:44 IP: gespeichert Moderator melden


@ private_lock
Hochglanzfotos von heute haben wenig mit den Schwarz- Weiss Fotos zu tun. Und das Lichtspiel in Lack, Leder oder auch Latex kann auch heute nur schwer vom Computer berechnet werden.....
Kannst du mir glauben.....oder selber ausprobieren.....

Und überheblich finde ich nicht..., denn
der BDSMler geht bewußter mit seinem Sexualleben um. Daher kann er seinen Fetisch auch besser einschätzen....und ihn deshalb auch bewußter zur Lustgewinnung einsetzen!
Bei den Normalos ist es so, das sie teilweise nicht mal angeben können, was sie an einem Bild anregt.... und das Kamasutra lesen und danach lieben, sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.

Seit wann wird ein uraltes Buch gezeichnet oder geschrieben? Und ich kenne niemanden, der das Kamasutra von Anfang bis Ende nachgemacht hat.....

MfG
.
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conny
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  RE: BDSM = Fetischismus. Warum ist das so? Datum:12.02.09 21:26 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Lederkleidung mag Mann und Frau! Daran ist erstmal nix fetischistisches, also ist Frau nicht pervers, wenn sie ihrem Mann zuliebe mal einen Lederrock oder eine Lederhose anzieht. Leder ist ein hochwertiges Material, fühlt sich gut an.
Die allermeisten Menschen haben Erfahrung mit dem Material entweder als Lederjacke beim Mann oder Handtasche bei der Frau und beide ziehen Lederschuhe alltäglich an.
Also erstmal Daumen hoch!
Trotzdem ist ein Lederrock oder eine Lederhose nicht so alltäglich, eignet sich zum Abgrenzen des Alltags, indem man sich für seine Leidenschaften in Leder wirft. Ist bei den meisten der Einstieg zu LLL, wenns um BDSM geht.



Hallo M.J.

Deine Argumentation zu Leder teile ich in einigen Punkten, erklärt aber nicht den Ursprungszusammenhang mit BDSM, sondern die momentane Ist-Situation.
Außerdem könntest Du etwa mit Seide genauso argumentieren, denn auch Seide ist ein edles Material, nicht alltäglich, viele Menschen haben Erfahrung damit, usw..., trotzdem wird Seide nicht unbedingt in Zusammenhang mit BDSM gesehen.


Zitat
Ich selbst würde den Bezug nicht zur Pr.s.itution herstellen, was das LLL angeht.

In den 60ern bis einschließlich 80ern gab es zahlreiche Parties, zu denen man nur nach persönlicher Inaugenscheinnahme (bei einem Treffen VORHER!) reinkam, wobei sich um jeden Neuzugang auch gut gekümmert wurde, man hatte auf jeden Fall seinen Mentor, der einen vorstellte.

So sehr viel Möglichkeiten, sich ungewöhnlich zu kleiden, gab es nicht. Einige kamen auf Klepper-Mäntel, einige mit Tauchanzügen, einige mit Reitkleidung usw. Auf den Bildern sieht man sehr oft Leute in Leder, das war aber seltener als man es vermuten würde.

Eine Lederhose für den Mann ging gar nicht im Alltag, war auch nicht erhältlich, ebensowenig ein Lederminirock bei den Frauen.

Da wurde sehr viel selbst gemacht und nur ganz wenige Personen schneiderten für andere SM-Kleidung. Das waren zwar eingetragene Firmen, die aber meistens ganz alltägliche Dinge herstellten.

Eine Prostituierte orientiert sich an den Fantasien der Männer, was sie besonders schnell hochbringt und treibt bestimmte Modeideen auf die Spitze, wie mit den Mikro-Minis und den Overknee-Stiefeln.
Die normalen Minis sind etwas länger und die normalen Stiefel hören deutlich unterhalb des Knies auf.



Nun, vorweg muss ich sagen, dass ich ein bestimmtes Spektrum an Dominas gar nicht als Prostituierte betrachte und darüber hinaus auch grundsätzlich Prostitution nicht als negativ sehe, sondern lediglich bestimmte Formen bzw. Begleiterscheinungen derselben. Das wäre aber eine andere Diskussion.
Bei Deiner Schilderung habe ich aber das Gefühl, wobei ich mich natürlich auch irren kann, dass Du Prostitution als etwas Negatives siehst und demgemäß versuchst, allfällig vorhandene historische oder aktuelle Verbindungen von BDSM bzw. LLL zu Prostitution und/oder Dominas möglichst weit wegzuschieben.

Denn selbstverständlich ist die Geschichte von BDSM und LLL im 20.Jahrhundert mit Dominas und/oder Prostitution und/oder der Sex-Industrie untrennbar verbunden.

Denn professionelle, halbprofessionelle oder amateurhafte Dominas oder Sklavinnen, sowie zahlreiche Filmdarstellerinnen und Models der Sex-Industrie prägen die BDSM- und Fetisch-Szene bis heute zu einem nicht unerheblichem Teil.
Oft ist eine scharfe Trennung auch gar nicht möglich, da es viele Frauen gibt, die sowohl als Domina, als auch als Model für Filme oder Fotos arbeiten, sowie eine private Neigung haben, die sie
in den entsprechenden Party-, Location-, Gruppen-, Community-Szenen ausleben.

Und zu Beginn der BDSM-Entwicklung gab es öffentlich wahrnehmbar - und darum geht es ja hier - praktisch nichts anderes als Dominas und deren Umfeld.
Sie organisierten und veranstalteten die ersten regelmäßigen Partyreihen für die sogenannte Privat-Szene oder sie stellten wenigstens ihre Studios als Partylocation zur Verfügung, denn wer hatte zu dieser Zeit schon BDSM-Möbel zu Hause?
Sie stellten ihre Studios für SM-Filme zur Verfügung und traten als Darstellerinnen auf, denn kaum eine Frau aus der privaten Szene hätte zu dieser Zeit ihr Gesicht offen gezeigt.
Sie finanzierten SM-Zeitschriften durch Inserate und die meistverkauften Zeitungen waren oft reine Dominaführer mit ein paar Geschichten darin.
Sie waren oft die Hauptkundinnen für SM-Möbelbauer und die ersten SM-Shops, die dann in späterer Folge wieder eigene Partyreihen veranstalteten.
usw

Und auch heute wäre die private SM-Szene arm dran ohne den kommerziellen Bereich.
Denn natürlich stecken hinter den meisten Parties Shops oder professionelle Eventagenturen.
Denn natürlich stammen die am meisten verbreiteten und gerne als Vorbild geklauten Webbilder von der Sex-Industrie wie dem BDSM-Konzern Kink.com mit seinen mehr als 10 Websites und unzähligen Filmen, worin auch viele ProDoms als Darstellerinnen zu finden sind.
Oder selbstverständlich ist auch die größte deutschsprachige Web-Community ein kommerzielles Projekt.
usw

Im Grunde könnte argumentiert werden, dass ein Ausleben von BDSM ohne mit der kommerziellen Szene in Berührung zu kommen, in der Realität kaum möglich ist, denn irgendwo und irgendwann schaut sich jede und jeder einmal ein Bild an, kauft irgendwelche Toys oder Bekleidungsstücke, etc ... und bewegt sich damit automatisch in der Szene, ob sie will oder nicht.


Zitat
BDSM ohne Feitischismus wird nie gehen, denn Fetischismus ist nix Anderes als besondere Vorlieben zu haben, diese besonders intensiv zu pflegen und hegen.
Wer also gern den Hintern versohlt haben will, wird in seinen Schränken meist diverse Werkzeuge, Literatur und alles mögliche um sein besonderes Thema haben!

Ohne Fetischismus wird es kein einvernehmliches SM-Spiel geben!



Hier setzt Du BDSM generell mit Fetischismus gleich, was aber nur zutrifft, wenn Du zB Masochismus schon allgemein als eigenen Fetisch siehst, was er meiner Meinung nach nicht ist.
Masochismus alleine heißt lediglich Lust durch Schmerz, ohne näher zu definieren, um welchen Schmerz es geht, also an welcher Körperstelle oder durch welche Praktiken dieser Schmerz erzeugt wird.
Masochismus könnte ein leichter Klaps auf den Po genauso sein, wie ein paar Dutzend Nadeln in der Genitalregion.
Deshalb muss der Masochist aber weder Po-Klaps-, noch Nadel-Fetischist sein. Er könnte es sein, muss es aber nicht, wir wissen es einfach nicht, denn die Bezeichnung Masochist alleine gibt keine nähere Beschreibung her.

Deine Argumentation zu Ende gedacht, hieße, dass Homo-, Bi-, A- oder Heterosexualität letztlich auch eine Form von Fetischismus ist, wodurch dann praktisch alle Menschen Fetischistinnen oder Fetischisten wären.

Mit besten Grüßen
conny

sklave von Herrin Rebeka
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